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Der Weg nach Sôhon

Nita Ayane

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Es lief alles wie am Schnürchen gezogen. Die Gruppe aus drei Ninjas hatte eine Mitfahrgelegenheit organisiert, die sich in Ayanes begrenztem finanziellen Verständnis als bezahlbar herausgestellt hatte, sie hatten Verpflegung für die Reise beschaffen können und waren längst auf dem Weg. Die Temperatur stieg stetig, kaum dass sie ein riesiges natürliches Tor passiert hatten, das aus zwei gegeneinander lehnenden Felsnadeln bestand, die jede gewisslich hundert Meter in die Höhe ragen mochte und die die natürliche Grenze zwischen Reich des Regens und dem Reich der Steine markierte. Natürlich schickte es sich nicht für eine wahre Dame von Stand, sich offen der Bewunderung über diese monumentale Steinformation hinzugeben, aber einen verstohlenen Blick darauf konnte sie nicht rechtzeitig verhindern. ‚Wie die Schwerter mythischer Titanen, die ihre Klingen zum Gruße kreuzen.‘ Den Gedanken behielt sie für sich, erlaubte sich über diesen Gedankengang hinweg jedoch einen Moment genießenden Schmunzelns. Anblicke wie dieser gehörten zu den wenigen Dingen, die Nita Ayane an ihrem Beruf mochte. Orte zu sehen, Dinge zu erleben, die anderen vielleicht abenteuerlich erschienen und die sie nur, wenn überhaupt, aus Büchern und Erzählungen kennenlernen würden.

Widerwillig löste sich der Blick ihres Auges von den gewaltigen Steinen um einen roséfarbenen Sonnenschirm aus ihrem Gepäck zu suchen. Das Land, das vor ihnen lag, war ein trockenes, karges Land, genau wie die Großreiche an die es grenzte ebenso. Eine wohlerzogene Dame hatte da natürlich auf ihren Teint zu achten. Gekonnt spannte sie den Schirm auf, dessen Spannweite sicher für drei Personen ausreichte und blickte dann ihre beiden Teamkollegen mit gebotenem Ernst an: „Die Dame, der Herr? Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns mit den Planungen zu unserer Aufgabe beschäftigen.“ Nita Ayane machte eine bedeutungsschwangere Pause, um den Beiden anderen jungen Erwachsenen die Gelegenheit zu geben, sich auf das Thema einzustellen. „Jetzt wo das große Steintor, das als einzige Sehenswürdigkeit dieses Landes bis zu unserem Zielort gilt, hinter uns liegt, haben wir mehr als genügend Zeit, uns zu besprechen.“ Dass sie auch noch einen Fahrer hatten, der jedes Wort mithören konnte, störte sie dabei mitnichten, denn schließlich hatten sie keinen Geheimauftrag. „Wie Sie sicher bereits wissen, Fräulein Meteki, Herr Takeshi, sind die Beziehungen des Steinreiches sowohl mit dem Reich des Windes als auch mit dem Reich der Erde zur Zeit angespannt. Der Grund dafür sind Überfälle, die auf beide Reiche als Urheber hindeuten.“ Was natürlich völliger Unfug war, denn immerhin herrschte ein kalter Krieg zwischen diesen Ländern. Wieso sie in dieser Sache miteinander kooperieren sollten, stand in den Sternen. „Beide Länder dementieren die Vorwürfe, die daraus erwachsen sind selbstverständlich auf das Vehementeste. Nichtsdestotrotz hat sich die Lage verschlimmert, sodass beide Reiche ihre jeweiligen Bündnisse um Klärung gebeten haben. Würden sie ihre eigenen Shinobi zu den Untersuchungen heranziehen, könnte das die Lage durchaus verschlimmern. Und das, Herrschaften, ist der Grund, warum wir Drei uns dieser Sache annehmen sollen.“
In der Hoffnung, ihre beiden Kameraden wurden sich des Ernstes der Lage spätestens jetzt bewusst, sollte das bis Dato noch nicht der Fall gewesen sein, nickte sie ihnen jeweils knapp zu. „Unser jetziges Ziel ist die Hauptstadt des Landes, in der ich hoffe, über ein Amtshilfeverfahren an die nötige Kooperation der Behörden zu finden. Aber ich rechne damit, dass wir aufgrund der angespannten Lage, keine ernsthaften Chancen darauf haben. Ich bin noch unsicher, ob wir dem leitenden Priester unsere Aufwartung machen sollten, um so an wertvolle Informationen zu gelangen, oder ob sich dies letztendlich als Sinnlos erweisen könnte. Als Ausweichplan würden wir auf klassische Informationssuche bei der Bevölkerung zurückgreifen müssen. Die Vorfälle sollten in der Öffentlichkeit die Runde machen, wenn sie zu solchen übernationalen Problemen führen.“ Das war so weit ihre geplante Vorgehensweise. Aber auch eine Nita machte nicht immer alles richtig, unter anderem deshalb war sie ja nicht alleine hier. „Fräulein Meteki, Herr Takeshi? Haben Sie meiner Ausführung etwas hinzuzufügen oder Vorschläge, die zur Verbesserung führen können?“
 

Takeshi Rai

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Es ging alles ganz schnell, denn ehe der Takeshi wusste wie ihm geschah, saß er schon auf der Ladefläche einer Kutsche auf dem Weg ins Reich der Steine. Je weiter sie voranschritten, desto wärmer wurde es. Nachdem es dem Takeshi zu heiß wurde, entledigte er sich seines Mantels, legte ihn sorgfältig zusammen und verstaute ihn wieder in seinem Rucksack. Obwohl der Takeshi es sich während der Fahrt gemütlich gemacht hatte und er beinahe eingedöst war, entging ihm nicht das gigantische Steintor, welches sie vor ein paar Minuten passierten. Während er die Sonnenstrahlen genoss, fielen ihm die riesigen Schatten auf, die diese Statuen auf den Karren warfen. Es war nicht so, dass er so etwas Gigantisches schon mal zuvor gesehen hatte, aber sehr beeindruckt war er deshalb nicht gerade. Klar ist es schön solche Dinge zu sehen und sie zu bestaunen, trotzdem war das nicht in Rais Interesse. An seinem Ninjaleben reizten ihn die Gefahren, der Nervenkitzel und die Kämpfe. Sehenswürdigkeiten dienten ihm hierbei nur als kleine Ergänzung.

Kurz bevor der Takeshi wieder eingedöst wäre, hörte er wie sich ein Regenschirm aufspannte und er spürte wie ihm die Sonne geraubt wurde. Er öffnete einen Spalt weit seine Augen und wagte einen Blick in die Richtung der anderen beiden. Als hätte er es sich denken können, war die Ursache die Pingeligkeit von Ayane. Er hatte nicht viel Zeit sich darüber aufzuregen, denn sie erhob das Wort und als Leiterin der Mission hatte er darauf zu hören was sie von sich gab. Mit einem Seufzer richtete er sich an Ort und Stelle auf und lehnte sich aufrecht gegen die Holzwand der Ladefläche. Seine gespitzten Ohren lauschten dem Monolog der Sora-Nin. Als sie fertig war, fragte sie, ob denn jemand was zu ergänzen hatte und da meldete sich Rai zu Wort: „Dein Plan klingt doch schon mal gut, aber ich glaube nicht, dass das so passieren wird, wie du es dir vorstellst.“ Als er sich vergewissert hatte, dass er deren ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, fuhr er fort: „Das mit dem Antrag können wir ganz vergessen. Wenn die Lage dort wirklich so angespannt ist wie du es geschildert hast, dann wird das nichts. Die Leute auf der Straße werden wir auch nicht befragen können, denn die werden sich wahrscheinlich nicht trauen etwas zu sagen. Für mich klingt das nämlich wie ne ziemlich große Sache, ne Verschwörung. Da steckt die Regierung ganz tief mit drin. Wir müssen da tiefer gehen, in den Untergrund, wenn ihr versteht was ich meine.“ Den fragenden Blicken nach zu urteilen, verstanden die beiden nicht so ganz was er meinte. Mit einem kurzen Seufzer fuhr er mit seinem Monolog fort: „Ich meine die Banden auf den Straßen, die Mafia oder so was in der Art. Die werden mit Sicherheit wissen was hier vor sich geht. Vielleicht übertreibe ich hiermit, aber ich kenne das aus meiner Heimat. Manchmal geht da echt krasser Scheiß ab… Entschuldigt meine Wortwahl, ich wollte grade nur ehrlich sein.“ Mit einem entschuldigenden Blick wandte er sich Ayane zu. „Das ganze kann sehr schnell ausarten. Hoffentlich liege ich damit falsch. Ich mein, wieso sollten die sich gegenseitig angreifen? Da steckt mehr dahinter als nur eine angespannte Lage. Das ist meine Meinung dazu.“ Er lehnte sich wieder zurück, um zu bedeuten, dass er mit seinem Monolog nun fertig war. Vielleicht übertrieb er bei der Sache, aber ihm war das alles nicht ganz koscher. Mal schauen, was die anderen dazu zu sagen haben.
 

Meteki Pakura

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Es war schon beeindruckend, was manche Leute als beeindruckend empfanden. Natürlich handelte es sich um wirklich große Felsen, aber eben auch nur schiefe Felsen und nicht mehr. Da waren die weißen Mauern von Shirogakure doch um einiges imposanter. Wenngleich diese von Menschenhand geschaffen wurden und nicht durch das, was einige als Gottes Willen, und Menschen, zu denen sich Pakura zählte, durch puren Zufall. Hätte die Einäugige ihr Interesse an den Gebilden entgegen ihrer zurückhaltenden Art laut ausgesprochen, hätte die Meteki sie gefragt, was genau sie an diesen Felsen als sehenswert empfand. Sie selbst konnte dort nämlich nichts Besonderes entdecken, wenngleich sie sich tatsächlich bemühte, etwas zu entdecken, was den Bewunderungen mancher Touristen eine Existenzberechtigung verschaffen könnte. Dann aber wandte sie sich ihrer Teamleiterin zu, welche gerade offensichtlich mit der Missionsplanung zu beginnen gedachte. Grundsätzlich musste die Fünfzehnjährige, nachdem Ayane ihre Sicht der Dinge und Rais daraufhin seine Bedenken diesbezüglich kundgetan hatten, beiden zustimmen. „Ich denke, wir sollten es zumindest vorerst mit den offiziellen Wegen probieren. Ich gebe dir Recht, Rai-kun, dass die Bürger der Stadt mehr ängstlich als informativ sein werden. Das denke ich auch. Aber wenn es irgendwelche aussagekräftigen Hinweise gibt, werden die Behörden uns diese mitteilen können. Immerhin haben sie selbst auch schon Ermittlungen angestellt. Ansonsten wüssten wir ja auch nicht, dass Tsuchi no Kuni und Kaze no Kuni in Frage kommen und wären wahrscheinlich niemals entsandt worden. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass eine der Regierungen der drei beteiligten Länder an der Verschwörung beteiligt ist. Ich denke da eher an einen - scheinbar - unbeteiligten Vierten, der die Fäden in der Hand halten wird. Falls uns in der Stadt offiziell niemand helfen kann, können wir uns ja noch immer auf die Unterwelt konzentrieren. Die werden uns in dem Fall wahrscheinlich echt besser helfen können.“ Während ihrem Monolog blickte die Braunäugige stets zwischen beiden Gesprächspartnern hin und her, um zu signalisieren, dass sie zu beiden gleichermaßen sprach. Zuletzt blieb ihr Blick aber wieder auf dem Gesicht der Nita hängen, da diese letztendlich die Entscheidungsgewalt über diese Operation hatte. Sie war ernsthaft gespannt, wie die waffenaffine Kunoichi sich entscheiden würde. In jedem Fall konnte die junge Frau sich der Folgsamkeit ihrer jüngeren Unterstellten gewiss sein. Solange diese nicht anordnet, unschuldige Zivilisten abzuschlachten, was sicher nicht in ihrem Plan auftauchen würde, gäbe es auch keine Probleme bezüglich der Autorität dieses Teams.
 

Nita Ayane

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In aller Ruhe hörte sich die junge Dame an, was ihre beiden Teammitglieder für Ansichten vertraten, wobei sie allerdings nicht verhindern konnte, dass sich bei den Ausführungen des Kumonin ein kleines Schmunzeln in ihr Gesicht schlich. Sie hielt seine Ansichten für reichlich übertrieben, aber ausreden ließ sie ihn natürlich dennoch – vielleicht ließ sich aus seiner Sprechblase etwas sinnvolles extrahieren, wer konnte das vorher wissen? Richtig, niemand. Also fuhren sie weiter in einem gemächlich schunkelnden Wagen durch die felsige staubige Einöde und hörten sich die Meinungen der jeweils Anderen an. Letztendlich räusperte sich Ayane gediegen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, obwohl das längst der Fall war – es erschien ihr dennoch richtig, auf sich aufmerksam zu machen, ehe sie rekapitulierte: „In der Tat erkenne ich Ihre Sorge, Herr Takeshi, dass es sich letztlich als schwierig erweisen könnte, über öffentliche Kanäle an die nötigen Hinweise zu kommen, die wir benötigen.“ Ein wenig Bestätigung war gut für das Teambewusstsein, deshalb hatte sie diesen Anfang gewählt: „Dennoch denke ich, dass wir den Tempel im Dorfe lassen sollten. Im Augenblick haben wir keinerlei Hinweise darüber, was der Auslöser für diese Krise sein könnte. Zwar können wir eine Verschwörung nicht ausschließen, jedoch möchte ich nach Möglichkeit keine größeren Wellen Schlagen als notwendig. Deshalb können wir uns die Option warm halten, uns an die Unterwelt zu wenden, aber nur als letztes Mittel würde ich diese Option auch tatsächlich wahrnehmen wollen.“ Ein kurzer Blick, der in aller Kürze zeigen sollte, dass es ihr damit sehr ernst war, folgte. „Bedenken Sie, dass wir es mit einer politisch sehr sensitiven Lage zu tun haben. Wenn wir in dieses Pulverfass hineinplatzen und mit wehenden Fahnen röhrend wie eine Herde Bullen in der Stierkampfarena vorgehen, könnten wir die Situation eher noch verschlimmern, als sie zu verbessern.“
Ihre rechte Hand hob sich zu ihrer Augenklappe. Ihr Gesicht verzog sich für einen Moment. „Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.“ Mit einer fließenden Bewegung zog Nita Ayane ein weißes Seidentuch aus ihrem Gürtel und wandte sich halb um, damit man ihre rechte Gesichtshälfte nicht mehr sehen konnte. Ein wenig später schob sie die Klappe, die die Augenhöhle bedeckte ein wenig nach oben, um eine anthrazitgraue Kugel herauszunehmen und sie sorgsam von Schmutz und Staub zu befreien. „Ich bitte zu entschuldigen, dass Sie das mit ansehen müssen. Die staubige Umgebung bereitet mir geringfügige Schwierigkeiten.“ Hätte Ayane die Wahl gehabt, so hätte sie sich dafür kurz zurückgezogen, aber im Moment saß sie in einem Holzkarren mitten im Nirgendwo, während ihr der trockene Staub des Reiches der Steine in die kleinsten Ritzen ihrer Augenklappe kroch. „Auf… auf jeden Fall würde ich es bevorzugen, wenn wir unser Profil in der Öffentlichkeit sie klein wie nur möglich halten würden. Schlimmstenfalls könnten wir ansonsten ungewollt einen Krieg auslösen. Und ich denke nicht, dass das im Sinne irgendeiner möglichen Kriegspartei wäre, nicht?“

Als sie sicher war, dass ihre Platzhalterkugel wieder sauber war, widmete sich die Dame – natürlich noch immer abgewandt, ihrer Augenhöhle, die sie selbstredend ebenfalls zu reinigen hatte: „Betreffend der Involvierung einer weiteren Partei stimme ich Ihnen allerdings zu. An dem Status Quo gewinnt keine der beteiligten Seiten irgendetwas, sodass wir es als relativ gesichert ansehen können, dass noch jemand Weiteres mit von der Partie sein muss. Wir kennen die Natur dieser Seite nicht und haben im Augenblick nicht die geringste Vorstellung von ihren Möglichkeiten. Es könnte sich ebenso sehr um einen Haufen unbedachter Halunken handeln, wie um eine der anderen Nationen, die versucht, das Machtgefüge auf dem Kontinent zu verändern.“ Die Nita hoffte inständig, dass es nur ein paar Halunken waren, aber nichtsdestotrotz würden sie diese schnellstmöglich aus dem Verkehr ziehen müssen. „Im Augenblick sind wir für eventuelle Beobachter noch unauffällig, wenn wir in der Hauptstadt eintreffen. Würden Sie beide es bevorzugen zusammen zu bleiben, oder sollten wir uns zumindest anfangs trennen, um die Informationssuche effektiver zu gestalten?“ Mit einer Grimasse offenen Ekels schob sie letztendlich ihre Kugel wieder zurück – sie hasste dieses Gefühl – und formte ein einzelnes Fingerzeichen, bevor sie sich wieder zu ihren beiden Mitstreitern wandte, sie entschuldigend anlächelte und ihre Augenklappe wieder über das dunkle, graue Auge schob. „Ich bitte nochmals, um Entschuldigung für die Unannehmlichkeit, dies mit ansehen zu müssen.“ Auch wenn es sich nicht schickte, über unangenehme Dinge zu reden, in diesem Fall erschien es ihr nötig. Warum? Ihre nötige Reinigung der Protese ließ sie ein wenig verwundbarer … menschlicher erscheinen. Das war auch ein wichtiger Faktor, wenn man Zugang zu seinen Mitmenschen suchte, mit denen man in der nächsten Zeit kooperieren musste, oder nicht?
 

Takeshi Rai

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Mit seiner ungeteilten Aufmerksamkeit lauschte er den Worten seiner Mitstreiter. Es war wichtig sich jedermanns Meinung anzuhören, bevor man einen endgültigen Entschluss fasste. Nachdem er dem grotesken Schauspiel seiner Anführerin zugesehen und ihrer Meinung gelauscht hatte, bedeutete mit einem Nicken, dass er verstanden hatte, was die beiden Ninja meinten. Für Rai war es ganz klar, dass es hier wahrscheinlich um Politik und Macht ging. Bei solchen Konflikten war das oft der Fall; Beweis dafür waren viele bekannte Filme. Ihm war es hierbei tatsächlich lieber sich unbemerkt unter die Leute zu mischen. Wenn der Trupp auf sich aufmerksam machen würde, dann würde es die Probleme nur so vom Himmel hageln. Nach einer Minute des Schweigens, machte der Takeshi wieder seinen Mund auf: „Ich stimme euch beiden zu. Wir sollten so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf uns lenken. Wenn man das so betrachtet, um jetzt auf Ayane zurückzukommen, wäre es am besten, wenn wir getrennt nach Informationen suchen würden. Ich finde, dass das aber keine gute Idee ist, denn von uns weiß niemand so richtig wo wir dort Informationen herbekommen würden. Außerdem war von uns sicher noch niemand dort gewesen.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Ich würde vorschlagen, dass wir gemeinsam zur Dorfverwaltung gehen und dort mal nachfragen, was auch der Ansatz des Ganzen gewesen war. Wenn die uns keine Informationen geben, und das glaube ich auch, dann versuchen wir es in einer Bar oder sowas. Vielleicht plaudert ja der ein oder andere nach ein paar Bier, wer weiß.“ Mit einem Achselzucken beendete er seine Ansprache. „Wenn wir das wirklich machen sollten, dann muss die echt ein wenig lockerer werden.“, dachte er sich und musterte die Nita dabei eindringlich. Irgendwie befürchtete der Takeshi, dass die ganze Informationssuche ein Debakel werden würde. Er könnte sich dabei aber auch irren. Da er schon ein paar Reisen hinter sich hatte, wusste er mittlerweile ganz genau, dass er vor dem Geschehen eigentlich immer ein schlechtes Gefühl hatte. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass er immer wieder neuen Menschen begegnete und mit ihnen zusammenarbeiten musste. Er besaß eine relativ gute Menschenkenntnis und er wusste über solche steifen Menschen wie Ayane ziemlich gut Bescheid. Menschen wie sie neigen oft dazu unmoralische Entscheidungen zu treffen, so kühl wie sie teilweise alle waren. Das war aber nur die Meinung von Rai, einem relativ jungen Ninja aus Kumo. Nachdem die Konversation beendet war, lehnte er sich wieder zurück und schloss seine Augen. Vielleicht konnte er bis zur Ankunft noch ein paar Minuten schlafen.
 

Meteki Pakura

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Es war eigenartig und in gewisser Weise doch belustigend, was dort vor ihr gerade geschah. Selbstredend ließ Pakura sich kein Stück anmerken, wie sie innerlich vor sich hin grinste, als ihre Teamführerin ihre Prothese reinigte. Stattdessen blickte die Meteki dezent aus dem Fenster und folgte lediglich den Worten der jungen Frau. „Irgendwas bezweckt die doch damit, dass sie hier vor uns ihre Reinigung vollzieht. Ich schätze Ayane-san nicht so ein, dass sie ihre Bürde vor jedem derart offen präsentiert.“ dachte sie, folgte dann aber wieder aufmerksam dem Gesprächsthema. Die Nita hatte schon recht. Das Dreiergespann befand sich tatsächlich in einer recht prekären Lage. Ihre Aussage bezüglich des gefährdeten Friedens war auch keineswegs übertrieben. Nicht so, wie die Befürchtungen ihres Kumo-Pendants, die tatsächlich mehr nach einem Kriminalroman oder sowas klangen. Grundlegend Unrecht hatte der Takeshi aber auch nicht. „Ich stimmt dir zu, Rai-kun. Ich denke auch, dass wir zumindest vorerst zusammenbleiben sollten. Immerhin handelt es sich sicherlich um eine ziemlich große Stadt und es bringt weder uns, noch den beteiligten Parteien weiter, wenn wir uns alle unabhängig voneinander verirren.“ So langsam aber sicher versiegte der Gesprächsfluss und jeder kümmerte sich um seine eigenen Belange. Eine Weile lang schaute die Fünfzehnjährige auf die Einöde hinaus und sinnierte über dies und das, entschied sich schließlich aber für etwas Praktikableres und beschwor ein Buch aus einer ihrer Makimono. Es handelte sich um eine Sammlung verschiedener Gifte mit Symptomen und der Zusammensetzung geeigneter Gegengifte. Es konnte gut sein, dass derartige Informationen während dieser Mission nicht benötigt würden. Dennoch war es definitiv sinnvoller, sich fortzubilden, anstatt einfach so die Zeit verstreichen zu lassen.
 

Hayabusa Ray

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Mittlerweile war sich Ray sicher, dass irgendjemand ihn zu einem Detektiv machen wollte. Zum einen war da die Sache mit seiner Geninprüfung, die keine Geninprüfung war, sondern ein regulärer Job, bei dem er ein Schmuckstück wiederfinden sollte, eine klassischen Detektivaufgabe. Seine erste Mission bestand dann darin einen mysteriösen Signalausfall auf einer einsamen Insel zu untersuchen. Auch diese Art von Geschichten hatte er in zahlreichen Kriminalromanen gelesen. Und jetzt befand er sich auf dem Weg in das Reich der Steine, um seine zweite Mission anzutreten. Seltsam war dabei nicht nur, dass es sich gleich um eine Mission mit Ninjas aus Shirogakure handelte, sondern auch die Art der Mission. Wenn er es richtig verstanden hatte, handelte es sich dabei um die Untersuchung von grenzverletzenden Überfällen. Aufgrund der prekären Lage zwischen den beiden Großreichen war diese Situation nicht ganz ohne Spannung. Auch das war in gewisser Hinsicht ein klassisches Szenario, zumindest in den Augen des jungen Hayabusa und in seinem Kopf wirbelten schon die ganze Zeit die verschiedensten Ideen zu den Ursachen für dieses Szenario durch die Gegend.

Jetzt gerade aber beschäftigte ihn eher die Frage, wieso irgendjemand ihn zum Detektiv machen wollte. Da waren doch die Shinobi des Tantei-Clans wesentlich geeigneter für. Aber war es nicht merkwürdig, dass ausgerechnet einer seiner Lehrer im Hayabusa-Clan ihm den Vorschlag für diese Mission unterbreitet hatte. Offensichtlich wurde die jetzige Leiterin der Mission doch für eine andere Aufgabe gebraucht und nun sollte er Bote und Ersatzmann spielen. Irgendwer zog dort doch im Hintergrund die Fäden. Es war nicht so, dass es den jungen Shinobi wunderte, immerhin neigten einige der Älteren zur Geheimniskrämerei.
Wie um aus seinen Gedanken wieder aufzutauchen, schüttelte er kurz sein Gesicht und richtete seinen Blick auf die Hauptstadt des Steinreiches, die in diesem Moment vor ihm auftauchte. Glücklicherweise nämlich hatte man sich auch um eine Reisemöglichkeit gekümmert. Sein Mitfahrer, ein Händler für Kohlköpfe und Gemüse war ein älterer Mann mit einem freundlichen Lächeln, das nur dann einer wütenden Grimasse wich, wenn irgendjemand es wagte seine Kohlköpfe respektlos zu behandeln. So bestand der Großteil der Fahrt auch daraus, dass ihn der Händel stundenlang ungefähr alles über Kohlköpfe erzählte. Da er seinen Vortrag mit großer Leidenschaft vortrug, hatte Ray sogar einiges behalten und kannte jetzt mindestens 10 verschiedenen Kohlsuppenrezepte. Fraglich, ob ihm das nochmal etwas nützen würde.

Mit dem ihm typischen raubtierhaften Lächeln, was seine spitzen Eckzähne erschienen lies, verabschiedete er sich von dem netten Händler und stand jetzt etwas planlos vor dem Gebäude der Dorfverwaltung. Wie sollte er eigentlich die anderen finden? Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht und nachdem er sich kurz umgeschaut hatte, sah er auch noch keinen anderen Ninja. "Hmm." murmelte Ray in seinen nicht vorhanden Bart. "Ich kenne von den dreien nur Ayane Nita." Diese war nämlich auch auf seiner ersten Mission mit dabei gewesen. "Also sollte ich wohl nach ihr Ausschau halten." Kurz lies er seinen Blick schweifen nur um im nächsten Moment wie von der Tarantel gestochen loszupreschen und auf das Dach der Dorfverwaltung zu klettern. Von dort aus hatte er einen ganz guten Überblick und mit seinen scharfen Augen würde er Ayane sicherlich ausmachen können.
Lange musste Ray auch in der Tat nicht warten, ehe er sie, zusammen mit zwei anderen auf der Ladefläche einer Kutsche erblickte. "Wetten dass, du es nicht schaffst die Nachricht mit einem Pfeil direkt auf die Ladefläche zu schießen." meldete sich in diesem Moment Bodo, seine innere Stimme der Herausforderung und beinahe instinktiv schnappte sich Ray seinen neuen Bogen, um die Herausforderung anzunehmen. Aber gerade noch rechtzeitig fiel ihm das ein, was Kurenai, seine Cousine ihm vor der Abfahrt gesagt hatte. Stolz hatte er dieser seinen Bogen präsentiert, woraufhin sie ihn davor gewarnt hatte, bloß nicht mitten in der Hauptstadt ihn zu benutzen. Bei der Situation würde das garantiert falsch ausgelegt werden. "Und sag das auch Bodo." hatte sie eindringlich hinzugefügt, sie kannte ihn eben zu gut. "Danke Kurenai." murmelte Ray jetzt, denn diese Warnung schaffte es Bodo in den Hintergrund zu drängen und den Bogen wieder auf dem Rücken zu verstauen. Stattdessen kletterte er wieder vom Dach der Dorfverwaltung runter und sprintete zu der Kutsche, von der gerade Nita Ayane und ihre Begleiter ausstiegen. Wie immer trug er seine grüngelbe Lieblingsjacke, die bei seinem Sprint hinter ihm herflatterte, sowie ein grün-braun gemustertes T-Shirt und eine schlichte, kurze Hose, die den Blick auf die verschrammten Schienbeine freigab. Das auffälligste an ihm waren aber sicherlich die intensiv roten Haaren, die zu wild zu allen Seiten abstanden, sowie die schwarzen, pupillenlosen Falkenaugen, die nun der Reihe nach die drei Ninja fixierten. "Seid gegrüßt. Ich bin Ray Hayabusa." begrüßte er sie mit einem breiten Lächeln, sodass seine spitzen Eckzähne zum Vorschein traten. "Ich habe eine Nachricht für Nita-senpai." trug er sein Anliegen vor und überreichte die Schriftrolle mit der Botschaft, um dann erstmal abzuwarten und seine Gegenüber zu mustern.
 

Takeshi Rai

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Nach ein paar Stunden des Reisens kam die Truppe am Zielort an – Sôhon. Schon eine Stunde vor dem Eintreffen, wachte der Takeshi aus seinem traumlosen Erholungsschlaf auf. Der restliche Weg stellte sich als eher langweilig heraus. Als man dann endlich die Gebäude der Stadt erkennen konnte, wurde er hellhörig und fing an die immer näherkommenden Bauten zu beobachten. Zuerst waren sie so groß wie Ameisen, dann so groß wie die Statuen, die sie vorhin passiert hatten. Auf den Straßen herrschte reges Treiben, obwohl die letzten Ereignisse wohl für Missmut unter der Bevölkerung gesorgt haben mussten, denn die Gesichter der Menschen sprachen Bände. Wieso sollten sich die sonst so neutralen Reiche auf einmal so verhalten? Dieses Rätsel galt es zu lösen! Als der Wagen dann mitten auf dem Hauptplatz, dem Zentrum, anhielt, stiegen sie alle drei aus. Kurz blickte sich Rai um, sah viele signifikante Gebäude, darunter die große Kirche, die Dorfverwaltung und ein paar größere Hotels. Daran konnten sie sich orientieren. Außerdem waren diese Bauten nicht weit voneinander entfernt, außer vielleicht die Kirche, die etwas weiter weg auf einem Hügel lag. Nach genauerem Betrachten, konnte er auch ein paar Bars ausmachen. Vielleicht fand man dort ja die Verbindungen zur Unterwelt, zum Kriminellen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie sicher angekommen waren, ging Rai zu den Fahrern, gab ihnen deren Geld und verabschiedete sich von ihnen. Jetzt hatte er nur noch wenig Geld zur Verfügung, was soll’s. Wahrscheinlich hatten die anderen beiden noch was übrig und mal ehrlich, die Entlohnung für die Missionen ist ziemlich großzügig. Während er so nachdachte und ein wenig in Gedanken versank, schulterte er seinen Rucksack und wollte sich gerade umdrehen, als plötzlich jemand auftauchte.

Der Junge besaß Haar so feuerrot wie das Feuer selbst, trug eine grüngelbe Jacke und besaß Augen, die einem Falken glichen. War das ein Angriff, ein Überfall? Nein, er kam mit einem freundlichen Gesicht auf sie zu. Trotzdem griff der Takeshi langsam zu einem seiner Kunai in Hosentasche am Hintern. Als der Junge auf Ayane zuging und ihr einen Brief gab, wurde er stutzig. Oh, währenddessen nannte er auch seinen Namen; Ray Hayabusa. Nach genauerem Betrachten konnte der Takeshi ein Stirnband mit dem Zeichen von Sora an seinem Körper erkennen. Als er dieses sah verflüchtigte sich sein ungutes Gefühl und er konnte sich wieder entspanne, war aber überrascht als plötzlich Ayane auf ihn zuging. Sie meinte, dass er nun der Leiter dieser Mission wäre und der Neue, Ray, ihren Platz einnehmen würde. Gesagt getan, sie übergab ihm das Zepter und verschwand in der Menschenmenge. Noch ein paar Sekunden stand Rai perplex da, konnte nicht begreifen was gerade passiert war. Seine Mitstreiter betrachteten ihn mit einem Gesicht voller Erwartung. Er schüttelte heftig seinen Kopf, um seine Gedanken wieder klar werden zu lassen und begann: „Nun, wie es aussieht bin ich jetzt der Leiter. Ähm, ja… was machen wir als Nächstes?“ Mit einem peinlichen Lachen versuchte er diese Situation ein wenig zu kaschieren. Er musste kurz Überlegen und kam nach ein paar Minuten zu einem Entschluss: „Gut, lasst uns mal zur Dorfverwaltung schauen, was haltet ihr davon? Wenn das nicht funktioniert, dann können wir ja zu einem Priester gehen oder so. Die erhalten ja oft Beichten. Um ganz ehrlich sein, dann klingt diese Idee ziemlich lahm, schließlich dürfen die ja keine Auskünfte geben. Schweigegelübte und so.“ Kurz holte er Luft und fuhr dann fort: „Vielleicht wissen die von der Zeitung mehr oder, was mehr spannend wäre, zwielichtige Typen in den Bars. Ein wenig Action schadet ja nie oder?“ Mit einem verschmitzten Lächeln in der Miene beendete er seine kleine Ansprache. Wie würden seine Mitstreiter entscheiden?
 

Meteki Pakura

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Ein sanfter Duft nach Kirschblüten kitzelte an Pakuras kleinem Näschen und die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages durchdrangen ihre noch immer geschlossenen Lider. Verschlafen drehte sie sich auf die andere Seite und spürte, wie ihr linker Arm zwangsläufig den weichen warmen Körper, welcher parallel zu ihrem auf dem nur mit einer Wolldecke bedeckten Boden lag, berührte. Ein sanftes Lächeln zierte das Gesicht der Meteki. Sie wusste genau, wer da lag. Erst am Vorabend hatten sich die beiden unter dem von Feuerwerk erleuchteten Himmel von Tokoharu ihre Liebe gestanden. Die Vierzehnjährige war glücklicher als jemals im Leben zuvor. Nach der Nähe ihrer Freundin suchend schmiegte sie sich an diese, merkte aber in diesem Moment, dass irgendwas nicht stimmte. Im ersten Moment wusste die Schwarzhaarige nicht, woher dieses Gefühl kam. Dann aber fiel ihr auf, dass es totenstill war. Keine singenden Vögel, kein Wind in den Bäumen. Nicht einmal... der Atem der Menschen um sie herum. Alarmiert schreckte die Braunäugige hoch und schaute in die leeren Augenhöhlen der Frau, die sie über alles liebte. Sie konnte nicht fassen, was sie da sah. Alles um sie herum war tot. Naori, ihre ganze Familie. Alles, was eigentlich leben sollte. Einzig die Kirschblüten erstrahlten in einem blutigen Rot, während ihr Körper von einem plötzlichen Ruck erschüttert wurde.

Als der Wagen über ein Schlagloch fuhr, schreckte Pakura aus ihrem Alptraum hoch und wusste im ersten Augenblick nicht, wo sie war. Sie saß dort auf der Ladefläche der Kutsche mit Ayane und Rai, die scheinbar beide die Stadt begutachteten, durch welche sie gerade fuhren. Sôhon, die Hauptstadt des Reiches der Steine. Das Team hatte sein vorläufiges Ziel erreicht. Die Meteki hob ihr Buch vom Boden der Kutsche auf. Sie hatte es wohl fallen lassen, als sie ins Reich der Träume gewandert war. Egal wie trocken der Stoff war, welchen dieses Werk vermittelte, sie hätte viel lieber die ganze Fahrt über damit verbracht Gifte und Gegengifte auswendig zu lernen, als einen Traum dieser Art erleben zu müssen. Die Fünfzehnjährige sprach nicht mehr, bis der Kutscher etwa eine Viertelstunde später auf einem zentralen platz der Stadt anhielt und den Shinobi bedeutete, dass dort Ende wäre. Kaum waren sie ausgestiegen und die Fahrt bezahlt, da kam auch schon die erste Person auf sie zugelaufen. Es handelte sich um einen Jugendlichen mit leuchtend Roten Haaren und ziemlich auffällig gestalteter Kleidung. Für den Moment spannten sich sämtliche Muskeln im Körper der Schwarzhaarigen an, bis der Junge so weit rankam, dass sie das Sora-Emblem an seiner Kleidung erkannte. Es handelte sich offensichtlich um einen Kameraden. Er lief zielstrebig auf die Teamleiterin zu und übergab einen Brief, woraufhin sie sich diesen durchlas und verkündete, dass Ray ihre Ablösung und Rai nun der neue Teamleiter wäre. Schließlich verschwand die Taijutsuka und ließ die drei alleine zurück. Zwischenzeitlich hatte sich der Hayabusa vorgestellt und nun sah es die Braunäugige als ihre Pflicht, es ihm nachzumachen. „Willkommen im Team, Ray-san. Ich bin Meteki Pakura. Iryōnin und Ninjutsuka aus Kirigakure.“ Das Mädchen war ernsthaft gespannt, wie es nun mit der Mission weitergeht. Immerhin hatten der Takeshi und die Nita bereits auf der Fahrt nach Sôhon unterschiedlicher Meinung gewesen, wenn es um die Beschaffung der benötigten Informationen ging.
 

Hayabusa Ray

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Ayana machte sich verhältnismäßig schnell aus dem Staub, denn kaum hatte sie die Nachricht gelesen, war sie im Grund auch schon verschwunden. Für einen Moment blickte Ray ihr hinterher und fragte sich, was wohl der dringende Grund ihrer Abreise war. Obwohl neugierig hatte er während der Reise der Versuchung widerstanden die Schriftrolle zu öffnen, sodass er nichts darüber wusste, wieso die Kunoichi abberufen worden war.

Nun also war Takeshi Rai der Missionsleiter und während er noch ein wenig perplex und überrascht in die Gegend starrte, musterte das Falkenauge den neuen Missionsleiter. Er war deutlich größer, als der Rotschopf und auch ein wenig durchtrainiert, allerdings war seine Körperhaltung nicht die beste, wie er schnell bemerkte, denn der Rücken des Jungen war leicht gebeugt. "Ob ihm das wohl Rückenschmerzen verursacht." sinnierte Ray im Stillen. "In jedem Fall spricht es dann nicht dafür, dass er ein Spezialist für Taijutsu ist, wobei... Ich sollte nicht so vorschnell urteilen, vielleicht verändert sich seine Körperhaltung im Kampf extrem und das gebeugte Gehen hat andere Gründe." Nachdem er mit der Musterung des Jungen fertig war, fiel der Blick auf die Kunoichi, die wie er selbst aus Soragakure stammte. Im Vergleich zu Rai war sie deutlich kleiner und auch er selbst überragte sie an Körpergröße, wenngleich das in Bezug auf ihre Fähigkeiten nichts heißen musste. Manchmal waren gerade die kleinsten die schnellsten und tödlichsten Shinobi. Sie war athletisch und durchtrainiert und auffällig blass, was nicht weiter verwunderlich war, wenn man bedachte, dass sie aus dem Land der Nebel kam, wie ihr Stirnband verriet. Für einen Moment fixierte Ray die klaren, rot-braunen Augen, welche sich hinter tief liegenden Lider verbargen. Alles in allem machten beide einen recht netten Eindruck und dass Pakura auch noch über medizinische Kenntnisse verfügte, konnte nur ein Vorteil sein.

"Ich selbst bin noch recht am Anfang, weswegen ich mich noch nicht spezialisiert habe. Allerdings kann ich ganz passabel mit einem Bogen umgehen" erwiderte er und deutete dabei auf seinen Bogen, ohne aber zu erwähnen, dass er aufgrund seines Kekkai Genkais sicherlich mehr als ein passabler Bogenschütze war. "Dorfverwaltung ist niemals eine schlechte, aber könntet ihr mich vielleicht in eure Überlegungen bezüglich des Vorgehens bei der Mission einweihen?" fragte der Hayabusa und blickte dabei den neuen Teamleiter an, der sich offensichtlich erstmal an seine neue Rolle gewöhnen musste. "Ich weiß bisher nur, dass es zu grenzverletzenden Übergriffen gekommen ist. Da ist die Dorfverwaltung wahrscheinlich wirklich nicht schlecht, um zunächst erstmal herauszufinden, wer überhaupt diese Überfälle gemeldet hat. Das müsste ja eigentlich erfasst werden und wäre es dann nicht sinnvoll diese Leute aufzusuchen und zu den Überfällen zu befragen? Vielleicht gibt es so etwas wie ein gemeinsames Muster." überlegte er spontan drauf los und blickte dann aber zu Rai, um sein Votum abzuwarten.
 

Takeshi Rai

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Nach der kleinen Kennenlernrunde und dem eruieren der Fähigkeiten des neuen Mitstreiters, erstellte der Takeshi eine kleine Pro-Contra-Liste in seinem Kopf. Wo sollten sie anfangen? Natürlich wäre der beste Anfang einfach in die Dorfverwaltung zu spazieren und mal nachzufragen. Würden die Menschen dies dort aber leugnen? Niemand gibt freiwillig zu den anderen angegriffen zu haben, oder nicht? Ein örtlicher Priester wusste auch immer viel, war dieser aber nicht zum Schweigen verpflichtet worden? In einem örtlichen Pub konnte man auch so manches herausquetschen, war das aber nicht viel zu gefährlich für den Neuankömmling, das kleine Küken? Nach seinen Überlegungen, war es für Rai wohl am Klügsten, einfach mal in die Dorfverwaltung zu gehen. Mehr als sie wieder bitten zu gehen, konnten sie ja schließlich nicht machen. „Ich glaube, dass wir zuerst mal der Dorfverwaltung einen Besuch abstatten sollten. Zwar bezweifle ich, dass die uns was sagen werden, aber mehr uns zu bitten wieder zu gehen, können die ja nicht machen, oder nicht?“, meinte er zu seinen Kollegen. „Packt eure Sachen und wir gehen, los, los.“ Nach kurzem Vergewissern, das er alles bei sich hatte, marschierte Rai auch schon los in Richtung Dorfverwaltung.

Das Gebäude war nicht gerade groß, man konnte sogar meinen, dass es sich hierbei um ein einfaches Einfamilienhaus handelte, wenn nicht ein großes Schild mit dem Aufdruck „Dorfverwaltung“ an der Mauer des Gebäudes prangern würde. Mit geschulterten Rücksacken und viel Motivation, betrat das Team die Lobby der Verwaltung. Der Raum war relativ freundlich und einladend gestaltet, mit Sitzgelegenheiten in jeder Ecke, die von bunten Pflanzen umgarnt wurden. Am hinteren Ende des Raumes befand sich ein großes, breites Pult, an dem eine freundlich aussehende Dame saß. Gemeinsam traten die drei an das Pult heran und Rai begann zu sprechen: „Guten Tag, wir sind das Missionsteam, welches für die Angriffe zuständig ist.“ „Guten Tag, wie kann ich Ihnen nun behilflich sein?“, entgegnete die Dame mit einem Lächeln. „Naja, vielleicht könnten Sie uns ein paar Dokumente bezüglich der Angriffe geben? Wir behandeln natürlich alles strengstens vertraulich.“ Rai zeigte nochmals auf sein Abzeichen am linken Arm, um ihr zu verdeutlich, dass sie nichts mit den Angriffen zu tun haben. Bevor die Frau ihm antwortete, musterte sie das ganze Team nochmals von oben nach unten. Sie räusperte sich kurz und sagte ihnen: „Tut mir leid, aber diese Informationen sind streng vertraulich. Wie kann ich sichergehen, dass Sie auch das richtige Team sind?“ Wieso sollte sie ihnen sowas sagen? Sahen die drei nicht wie richtige Ninja aus, mit den Stirnbändern und den Rucksäcken? Einen richtigen Beweis hatte der Takeshi nicht – den Brief der Dorfverwaltung hatte Ayane mitgenommen. Na toll! „Ähm, das können Sie leider nicht. Wissen Sie, ich wurde gerade erst zum Leiter der Mission befördert, denn die ursprüngliche Leiterin musste schnellstmöglich weg. Sie hat unsere ganzen Briefe mit sich genommen.“ Das war jetzt etwas peinlich. Die zuvor noch freundliche Dame wurde jetzt etwas harsch und bat das Team zu gehen. Dieser Aufforderung kamen sie sofort nach.

Als sie wieder vor dem Gebäude der Dorfverwaltung standen, seufzte der Takeshi laut auf. „Das kann auch nur uns passieren! Herrje…“, klagte er. Nach kurzem Überlegen, was sie jetzt machen konnten, fragte er die anderen: „Wollte ihr nicht eure Rucksäcke ablegen? Wir könnten uns ein Zimmer für die Nacht mieten, gleich da nebenan. Dann wären wir zumindest mal unser Zeug los und wir hätten Zeit zum Überlegen.“ Warum reagierte diese Frau so? Wieso war sie von Anfang an so misstrauisch? Das war dem Takeshi nicht ganz koscher. Er brauchte Zeit, um über diese Fragen nachzudenken, denn vielleicht hatte dies ja was zu bedeuten.
 

Meteki Pakura

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Wieso hatte Pakura auch geglaubt, dass die Bürokratie im Reich der Steine anders verlief, als in den Hauptstädten der Fraktionen. War ja eigentlich klar, dass die ohne die korrekten Formalitäten nicht das Risiko eingehen würden, Informationen an Personen weiter zu leiten, die sich möglicherweise nur als das ausgeben, was sie zu sein behaupten. Dennoch war die Meteki ein wenig genervt, dass sie abgewiesen wurden, obwohl ihnen nur daran gelegen war, die Ursache für die Übergriffe zu finden. Hatte da vielleicht doch die Regierung dieses Landes die Hände mit im Spiel? Um so zu schlussfolgern war es aber noch deutlich zu früh. Als Rai vorschlug, erstmal ein Zimmer zu nehmen und das Gepäck dort abzuladen, wies die Fünfzehnjährige auf ihre Hüfttasche und sagte: „Das ist in meinem Fall nicht nötig. Aber wenn ich mir eure Rucksäcke so anschaue, ist das für mich in Ordnung.“

Auf dem Weg ins besagte Etablissement spürte die Schwarzhaarige vermehrt Blicke auf sich und hatte um Zusammenhang dazu auch das Gefühl, dass sie verfolgt wurden. „Scheinbar haben wir mit der Frage nach Informationen bereits zu viel Aufmerksamkeit auf uns gezogen.“ Unauffällig schritt sie an ihre beiden Kameraden heran und flüsterte: „Seht nicht hin, aber ich glaube, wir werden verfolgt. Ich schlage vor, wir nehmen uns wie geplant ein Zimmer und wenn auf dem Weg dahin die Möglichkeit besteht, schlüpfe ich in einen Seitengang und überrasche ihn oder sie. Wenn ihr auf dem Gang Kampfgeräusche hört, kommt ihr dazu.“ Hoffentlich machte die Braunäugige nicht den Eindruck, die Mission an sich reißen zu wollen, aber in solchen Situationen musste schnell reagiert werden.

Die folgenden Minuten verliefen wie geplant. Der Takeshi buchte das Zimmer und auf dem Weg nach oben versteckte sich die Kunoichi im ungenutzten Raum unter der Treppe, die auf dem Weg zum Zimmer erklommen werden musste. Kaum waren die beiden Jungs oben angelangt, kamen auch schon die Verfolger hinterher. Es waren drei, einer deutlich stämmiger als die anderen beiden, welche von der Statur her eher normal wirkten. Mit dem Bilden einiger Fingerzeichen aktivierte sie das Shizukaho, damit ihre Zielpersonen nicht die Schritte des Mädchens hören konnten und machte auch einen großen Schritt über die zweitoberste Stufe, welche beim Aufstieg ihrer fünf Vorgänger deutlich vernehmbar geknarzt hatte. Vorerst hielt sie sich aber an der letzten Ecke versteckt und erspähte die Personen, welche sich vor einer Tür aufbauten. Dabei wurde der Stämmige von den beiden Normalos links und rechts flankiert. Mit einem weiteren Fingerzeichen deaktivierte die Iryōnin ihr Jutsu und formte sogleich eine weitere Siegelkette, die sie mit dem Shunshin no Jutsu nach ein paar Sekunden der Konzentration ihres Chakras unmittelbar hinter den Typen teleportierte, der am weitesten rechts stand. Mit einem gezielten Schlag des Knaufs ihres Kunais gegen die Schläfe desjenigen brachte sie ihn, einen Schmerzenslaut ausstoßend, zu Boden. Der Aufprall sollte ausreichen, um ihre Kameraden zu alarmieren. Auch die beiden verbliebenden Verfolger wirbelten herum und gaben überraschte Laute von sich. Als nächstes sprang die Suiton-Anwenderin zum anderen Leichtgewicht, drehte dessen linken Arm nach hinten und hielt ihm drohend das Kunai in die Seite, damit das Leichtgewicht ihm nicht zur Hilfe kam.
 

Hayabusa Ray

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Zu blöde auch, dass Ayane gleich zusammen mit den Papieren abgehauen war. Wenn Ray erhlich war, so konnte er die Dame in der Dorfverwaltug verstehen. Aus ihrere Sicht tauchten da plötzlich drei Kinder auf, die sensible Informationen haben wollten, ohne sich auch nur im geringsten ausweisen zu können. Natürlich war sie da misstrauisch. Und auch das Erklären der Situation schien nicht wirklich etwas zu bringen, sondern die gesamte Szene nur noch zu verschlimmern. Wahrscheinlich dachte die Frau, dass sie es hier mit einem Dumme-Jungen-Streich zu tun hatte. Wobei Ray solch einen Streich natürlich wesentlich schlauer aufgezogen hätte, hätte es wirklich ein Streich sein sollen. Die kuriosesten Situationen schrieb eben immer noch das richtige Leben.

"Sachen ablegen klingt ersteinmal ganz gut. Dann können wir ja immer noch schauen, wo wir Informationen herbekommen." trug Ray zu der Diskussion bei, ging aber nicht auf die ungestellten Fragen des Ninjas aus Kumogakure ein. Würde er sie stellen, dann würde er wahrscheinlich erklären, dass er die Frau aus der Dorfverwaltung nicht für überaus misstrauisch hielt. Natürlich war die ganze Situation ärgerlich und Bürobeamte lästig, aber angesichts der Umstände wollte er ihr absolut keinen Vorwurf machen.

Doch noch ehe sie zum Planen im ihrem Zimmer angelangt waren, meldete die Braunhaarige Genin aus Kirigakure, dass sie verfolgt wurden. Ray musste sich zusammenreißen nicht neugierig über die Schulter zu schauen, doch er schaffte es so gerade eben sich zu beherrschen. Der Plan einen Hinterhalt zu legen war durchaus vielversprechend und so spielte er das Spiel mit und blieb zunächst an der Seite des Takeshi, während dieser das Zimmer buchte. Jedoch schienen die Verfolger es entweder besonders eilig zu haben, oder aber sie waren nicht von der besonders schlauen Sorte, denn noch bevor die beiden Jungs in ihrem Zimmer verschwunden waren, hörten sie schon die schweren Schritte auf der Treppe. Es blieb also nicht viel Zeit.
Also schmiß Ray kurzerhand seinen Rucksack auf das Bett und zog im gleichen Augenblick mit einer fließenden Bewegung den kleinen Attentatsbogen von seinem Rücken, welcher anders als seine größere Cousin auch in kleinen Räumen optimal eingesetzt werden konnte und mit seinen Augen traute es sich Ray durchaus zu auch im Getümmel den richtigen Gegner zu treffen. Mit einer zweiten Handbewegung zog er einige Pfeile aus seinem Köcher, um sie griffbereit zu haben, während er den Bogen spannte und ihn auf die Tür richtete. "Ich geb dir Rückendeckung." meinte er zu Takeshi und in diesem Moment hörten sie erst einen Schmerzenslaut und dann einen Aufprall direkt vor ihrer Tür. Ray nickte dem anderen Jungen zu, er war bereit zu feuern, sobald dieser die Tür öffnete.
 

Takeshi Rai

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Sobald sie das Hotel gemeinsam betraten, bemerkte die fuchsige Pakura, dass das Team von drei Typen verfolgt wurde. Sie hielt es für schlau, dass die beiden männlichen Bestandteile des Teams ganz normal agieren und sich das wendige Mädchen von hinten an die Verfolger anschleichen sollte. Gesagt getan, der Takeshi buchte zwei Zimmer auf seinen Namen, nahm die Schlüssel dafür freundlich entgegen und stapfte gemeinsam mit dem Neuankömmling die Treppen zu den Zimmern hoch – natürlich hatte er zwei nebeneinanderliegende gemietet. Oben angekommen, schlüpften die beiden schnell in eines der Zimmer rein, warfen ihre Rucksäcke auf die Betten und machten sich kampfbereit. Wie immer hatte Rai seine Gürteltasche mit seinen Kunais bei sich, glaubte aber kaum daran, dass er sie benutzen müsste. Der Hayabusa zog einen kleinen Bogen, woraufhin Rai ihn mit einem stutzigen Blick musterte: „Wirst du den wirklich brauchen? Wir sollten hier so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf uns ziehen. Schneller Zugriff, die Gegner außer Gefecht setzen, sie fesseln und befragen. Bist du bereit?“ Auf eine Antwort wartete er gar nicht, denn sofort stieß er die Tür auf. Im Gang trug sich folgendes Schauspiel zu: Einer der Typen, der dicke, lag bewusstlos auf dem Boden. Einen anderen hatte die Kiri-Nin gerade im Griff und der letzte der drei wusste nicht wie ihm geschah, denn abrupt stürzte sich der Takeshi auf ihn. Mit zwei großen Schritten überwand er sofort die Distanz zwischen ihm dem Namenlosen. Um so schnell wie möglich hinter ihm zu gelangen, sprang Rai mit seinem linken Fuß gegen die Wand und versetzte sich somit schnellstmöglich hinter seinen Gegner. Dieses Manöver war nur möglich, weil sich der Kampf in einem Gang abspielte. So flink wie er war, umschloss Rai den Hals seines Kontrahenten mit seinen Armen und würgte ihn bis sein Körper schlaff wurde und somit in die Traumwelt der Bewusstlosigkeit abdriftete. Sanft setzte er seinen Kontrahenten auf dem Boden ab und klopfte sich seine Hände ab. Das sah jetzt vielleicht brutal aus, war es aber nicht; der Typ wird nach dem Aufwachen nichts mehr davon spüren. Wie es aussieht war der Kampf schon vorbei, denn alle drei Verfolger lagen am Boden.

„Also gut Leute, hat jemand ein Seil dabei? Dann fesseln wir die drei hier und befragen sie. Mal sehen, was die uns verraten werden. Zuerst helft ihr mir aber die Kerle in eines der Zimmer zu verfrachten.“ Da sein Kontrahent eher als Fliegengewicht galt, hievte er dessen reglosen Körper über seine Schultern und trug ihn alleine in das Zimmer, in dem er vorhin gewesen war. Dort setzte er ihn sachte auf das Bett ab und begann damit, einen Sesselkreis in der Mitte des Raumes zu bilden – jeweils einen für jeden von den dreien.
 

Meteki Pakura

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Ein wenig nervös, wie die beiden übrigen Verfolger reagieren würden, flüsterte Pakura ihrer Geisel mit zittriger Stimme ins rechte Ohr: „Wehr dich nicht. Dann werde ich dir nicht wehtun.“ Der Mann antwortete mit überraschend feindseligem Unterton: „Du denkst doch nicht wirklich, dass ich so dämlich bin, oder? Wir wissen, wer ihr seid und werden nicht zulassen, dass ihr unsere Heimat zerstört.“ machte aber vorerst keine Anstalten, sich wehren zu wollen. Erst, als Rai durch die Tür brach und den Dritten im Bunde überwältigte, nutzte er die kurze Ablenkung, um sich dem Griff der Meteki zu entwinden. Diese reagierte aber schneller, als der Unbekannte es erwartet hatte, sprang ihm auf den Rücken und umschlang seinen Hals mit dem rechten Arm, ohne ihm aber die Luft nehmen zu wollen. Viel mehr wollte sie ihn aus dem Gleichgewicht bringen, was angesichts ihres eigenen viel zu geringen Kampfgewichts enorm schwer war. Einige Augenblicke verbrachten die Kontrahenten im gleichzeitigen Versuch von Abwurf und Widerstand. Dann aber schaffte es die Schwarzhaarige, den Größeren so weit nach hinten zu biegen, dass sie selbst wieder an den Boden hinabreichte und konnte ihn somit durch eine Kombination aus der Verlegung ihres eigenen Gewichtes und simplem Beinstellen zu Boden zu bringen. Nun versuchte sie es nicht mehr als guter Cop. Ihrer Meinung nach hatte sie ihm ausreichend Möglichkeit zum Kooperieren gegeben. Nun war der Spaß vorbei. Die Braunäugige verdrehte ihm die Arme so weit nach hinten, dass er einen unterdrückten Schmerzensschrei nicht mehr verhindern konnte. „Wenn Du nicht still bist, kann ich dich auch zum Schlafen bringen.“ Dabei drehte sie den Kerl so, dass er seine bewusstlosen Kameraden sehen konnte, worauf dieser jeden Widerstand aufgab und sagte: „Ich ergebe kooperiere.“

Schon wenige Minuten später saß der einzige Gefangene, der noch sprechen konnte, auf einem Stuhl, während die beiden Bewusstlosen auf dem Boden lagen. Selbstverständlich hatte Pakura diese vorsorglich in die stabile Seitenlage gebracht. Nun galt es aber herauszufinden, warum diese Typen sie überhaupt verfolgt hatten. Dazu wählte die Meteki eine harmlose, wenngleich recht unübliche Möglichkeit. Chiri. Eine Pille, deren Wirkstoffe die Atemwege und Augen reizen, sobald sie über den Mund aufgenommen wird. Zielsicher griff die Genin in ihre Hüfttasche und holte ein kleines Gläschen mit besagten Pillen heraus, von denen sie ihrem Gegenüber eine reichte und mit kalter Stimme „Schlucken.“ sagte. Dieser zögerte einen Moment, tat aber, wie ihm geheißen, nachdem sie hinzufügte: „Ich habe auch noch ganz andere Möglichkeiten, dich zum Reden zu bringen.“ Kaum hatte das Mädchen sich durch einen Blick in den Mund des Gefangenen davon überzeugt, dass er das Mittel auch wirklich geschluckt hatte, erschien ein bösartiges Grinsen auf ihren Lippen. „Du hast gerade Gift geschluckt. Du wirst vielleicht merken, wie dir heiß wird und dass Du Probleme beim Atmen und sehen kriegst. Das ist die erste Stufe.“ Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, traten die besagten Symptome auch schon deutlich erkennbar ein. Währenddessen begannen die beiden anderen Gefangenen, ihr Bewusstsein zurückzuerlangen. „Wenn ich dir nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten das Gegenmittel dafür gebe...“ sie griff erneut in die Tasche und holte ein weiteres Fläschchen mit Pillen hervor. „... wird dein Herzschlag immer mehr beschleunigt, bis Du einen Herzinfarkt erleidest und stirbst.“ Der Schreck stand allen im Raum deutlich im Gesicht geschrieben. Vor allem der Betroffene geriet regelrecht in Panik. „Du bist Wahnsinnig! Gib mir das Gegenmittel! Sofort“ Das Grinsen der Fünfzehnjährigen verbreiterte sich noch ein wenig und sie sagte: „Das hier? Das kriegst Du nur, wenn Du uns sofort und so knapp wie möglich sagst, warum ihr uns verfolgt habt und was Du eben meintest. Von wegen Heimat zerstören und so.“ Während sie das sagte, ließ sie das Fläschchen wieder in die Tasche zurückrutschen und beobachtete, wie der Blick des Jugendlichen der Bewegung folgte. Seine Augen weiteten sich vor Angst und er sagte mit japsender Atmung und einigen Hustern zwischendurch: „Ihr steckt doch hinter den Angriffen. Wir wollten verhindern, dass wegen euch ein Krieg auf dem Grund unserer Heimat ausbri...“ Ab diesem Moment brachte er keine verständlichen Worte mehr hervor und bekam einen heftigen Hustenanfall. „Da habt ihr euch geirrt. Wir wurden geschickt, um den Angriffen nachzugehen.“ sagte sie mit belustigtem Gerichtsausdruck und richtete ihren Blick auf die beiden anderen. „Wisst ihr irgendwas, das für unsere Ermittlungen von Vorteil ist?“ Die Männer saßen dort, mit verstörten Gesichtern, bis das Husten des Vergifteten noch lauter wurde. Da sprang der Größte der drei auf und rief mit wutverzerrtem Gesicht: „Wir wissen nichts! Wir haben nur gesehen, wie ihr versucht habe, an Informationen zu kommen und da dachte ich, dass das verdächtig wäre. Es war Kushiro, der sich da hineingesteigert hat.“ Er deutete auf den Typ neben sich, der dann sagte: „Es tut mir ja leid, aber wir haben nichts getan. Bitte gib ihm das Gegenmittel, sonst stirbt er.“ Bei diesen Worten erschrak die Kirinin und griff in die Tasche. Erst da bemerkte sie die Beschriftung des angeblichen Gegenmittels. Zuckerpillen. Nun war sie es, die mit vor Schreck geweiteten Augen da stand und panisch zu atmen beginn. Schließlich kam sie aber wieder zur Besinnung und sagte zu den beiden vor sich: „Ihr müsst euch beeilen! Laktose ist das Gegenmittel! Wenn er allergisch ist, sucht etwas mit Weizen drin. Das hilft lange genug, dass ihr ins nächste Krankenhaus kommt.“ Die beiden, die vorhin noch bewusstlos waren, überlegten gar nicht mehr lange, schnappten sich ihren Freund und stürmten davon.

Kaum war die Tür des Zimmers wieder geschlossen, kicherte die Iryōnin ein wenig und wandte sich ihren Kameraden zu. „Das war bloß ne Chilipille. Die Wirkung wird in den nächsten Minuten von selbst nachlassen. Wenn die Milch, oder Brot finden, wird das den Abbau nur beschleunigen.“ Hatte sich da vielleicht jemand en wenig von einem gewissen Kollegen abgeschaut? Sicher war, dass dieser das niemals erfahren dürfe.
 

Hayabusa Ray

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"Ich vertraue darauf, dass ihr beide die Gegner außer Gefecht setzen könnt, aber man kann nie vorbereitet genug sein und sollte es knapp werden, werde ich schießen. Aber keine Sorge, ich werde den Gegner nicht töten." erwiderte Ray, spannte den Bogen und hielt sich bereit. Der Rotschopf kannte seine Stärken und Schwächen und in Kampfsituationen, war sein Bogen sein bester Freund. Auch ohne sein Falkenaugen war er ungeheuer zielsicher, wenn es darum ging Objekte zu treffen. Zusammen mit seinem Kekkai Genkai war dann das Selbstbewusstsein gewachsen kein Ziel in seiner Reichweite zu verfehlen. Doch für diesen Kampf wurden seine Fähigkeiten mit dem Bogen nicht gebraucht, denn die anderen beiden hatten keinerlei Probleme mit ihren Verfolgern.

Im folgenden fokussierte sich Ray darauf den stummen, aber einschüchternden Shinobi zu spielen. Herausgefordert von Bodo, seiner inneren Herausfordererstimme, war er auf den Schrank geklettert und hatte sich dort im Schneidersitz niedergelassen. Die roten wilden Haare passten so eben unter die Decke und auch ansonsten hatte er nicht gerade viel Platz da oben. Gut, dass er den kleinen Shinobi-Attentatsbogen mitgenommen hatte, denn den konnte er selbst in diesen beengeten Verhältnissen ohne Probleme spannen und auf die Gefangenen richten. Diese wussten nicht so recht, was sie von diesem verrückten Shinobi halten sollen. Würde er schießen? War er komplett durchgedreht? Wieso hatte er noch kein Wort gesprochen? War er etwa stumm? Ray malte sich aus, dass eben diese Gedanken in den Köpfen der drei Männer umgingen. Genau genommen nur im Kopf von einem der beiden, denn die anderen beiden waren mehr oder weniger bewusstlos. Jetzt fixierte er ihn mit seinen komplett schwarzen Augen, während er die Lippen zu einem raubtierhaften Grinsen verzog, das seine Eckzähne zeigte. Alles in allem wirkte er in diesem Moment wahrscheinlich mehr wie ein wildes Tier, als ein kleiner Junge. Ganz genau beobachtete Ray, wie sich Gänsehaut auf den Armen des Mannes aufrichtete und sich sein Adamsapfel nevör hin und herschluckte.

Doch notwendig war seine ganze Performance nicht wirklich, denn die schwarzhaarige Kunoichi aus Kirigakure hatte alles bestens unter Kontrolle und überzeugte mit ihrer Performance nicht nur den Banditen, sondern auch Ray, der für einen Moment ebenfalls von ihr hinters Licht geführt wurde. Das war zwar ein Gefühl, was er ganz und gar nicht mochte, aber innerlich musste er der fünfzehnjährigen anerkennden zunicken. Ihre Show war gut, durchdacht und vor allem ohne Fehler gespielt. Nun gut, er konnte von seiner Position auch nicht alle Gesichtsausdrücke der Kirinin sehen, die seinen scharfen Augen vielleicht verraten hätten, an welcher Stelle das ganze nur gespielt war, aber die Reaktion der Gefangenen sprach für sich. Zu schade nur, dass die drei keine hilfreichen Informationen hatten, sondern offensichtlich aus eigenem Anlass heraus gehandelt hatten. Da würde es auch nichts bringen die drei zu beschatten.

"Kein schlechter Trick." ertönte es schließlich vom Schrank her, nachdem die drei geflohen waren und Pakura die Wirkung der Pille erklärt hatte. "Diese Pille erinnert mich an jemanden." meinte er dann noch, während er vom Schrank runtersprang und sich lebhaft an einige Streiche von einem gewissen Rotschopf ins Gedächtnis rief. "Aber ein guter Trick, die beiden haben dir alles abgekauft." Nach diesem durchaus ehrlich gemeinten Kompliment wandte er sich an den Missionsleiter. "Scheint so, als ob die Emotionen hier durchaus am Kochen sind. Also wie sollen wir weiter vorgehen?"
 

Takeshi Rai

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Ein wirkliches amüsantes Schauspiel tat sich da gerade vor ihm ab; diese Idioten dachten wirklich, dass der eine vergiftet wurde. Zugegeben, zuerst dachte Rai auch, dass Pakura es ernst meinte. Schlussendlich erkannte er ein paar Indizien an den Wirkungen der Pille, die ganz und gar nicht auf ein Gift hingedeutet hatten. Ein guter Shinobi würde nicht auf so ein langsames Gift setzen, nein, dieser würde eines verwenden, welches das Opfer binnen weniger Sekunden umbringt. So würde er es auf jeden Fall machen, aber das war nicht sein Stil. Als die Bande aus dem Zimmer gestürmt war, erhob der Teamleiter das Wort: „Nach diesem unnötigen Zwischenfall, sollten wir wieder ein wenig Zeit aufholen. Packt eure Sachen und wir gehen wieder auf die Straße runter. In der Zwischenzeit… lasst mich überlegen.“ Rai schnallte sich seine Kunaitasche um die Hüfte – auf einen Rucksack verzichtete er. Etwaige Papiere konnte er nicht mitnehmen, da er keine hatte. Schriftrollen besaß er nicht und ein Buch würde er jetzt wohl auch nicht brauchen. Er checkte nur noch kurz den Inhalt seiner Umschnalltasche und fand darin das was er erwartet hatte. Ein paar Rauchbomben, etwa ein Dutzend Kunais und Shuriken und ein paar Blendbomben, die er bis jetzt noch nie eingesetzt hatte. Sein Stirnband band er sich um seinen rechten Arm – jetzt war er bereit. Er wartete noch bis die anderen fertig waren und dann machte sich das Team auf den Weg zur Straße. Während sie das Stiegenhaus des Hotels runtergingen, dachte er nach, was ihre nächsten Schritte waren. Vermutlich war es ein guter Versuch mal in der Kirche nachzuschauen und den Pater zu fragen. Wahrscheinlich würde dieser ihnen keine Auskünfte geben, aber ein Versuch war es trotzdem wert.

Unten angekommen, schlug der Takeshi dem Rest etwas vor: „Gut, ich denke, dass wir trotzdem mal in der Kirche vorbeischauen sollten. Vielleicht können wir ja ein paar Informationen aus dem Pater rausquetschen. Also gut, los geht’s!“ Nach ein paar Schritten drehte er sich wieder um und machte noch eine Anmerkung: „Achja, macht euch auf eine kleine Wanderung gefasst. Die Kirche ist nämlich dort oben.“ Mit seinem rechten Zeigefinger deutete der Takeshi auf die Pfarre, die auf einem etwas weiter entfernterem Hügel verweilte. Mit einem Grinsen im Gesicht, setzte er die Reise fort. Nach ein paar Metern, sie hatten mittlerweile das kleine Dorf verlassen, war Rai daran interessiert den Neuen etwas besser kennenzulernen. Deshalb sprach er diesen auch an: „Also, was kannst du? Was sind deine Fähigkeiten? Und wieso bist du Shinobi geworden? Sorry, falls ich dich damit etwas überrasche, aber ich möchte mein Team besser kennenlernen, damit ich euch gut auf dem Feld einsetzen kann. Außerdem lerne ich gerne neue Menschen kennen.“ Ein freundliches Grinsen fand sich auf seiner Miene wider. Hoffentlich konnten sie sich damit den kleinen Spaziergang etwas unterhaltsamer gestalten.
 

Meteki Pakura

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„Dann also zur Kirche.“ dachte Pakura mit einem Gesichtsausdruck, der klar stellen sollte, wie viel Hoffnung sie sich von einem Besuch dort machte. Die Meteki hatte eh nicht so eine hohe Meinung vom Prinzip einer Kirche. Aber von der Idee, einem Pfaffen Informationen aus dem Beichtstuhl zu leiern, war sie überhaupt nicht begeistert. Daher ließ sie sich beim Aufstieg ein wenig zurückfallen - die beiden Kerle waren sich ja gerade am Unterhalten - formte zwei Reihen Fingerzeichen und bediente sich bei einer davon einem kleinen Teich, welchen sie über eine Brücke überqueren mussten. Hoffentlich waren die Anderen ausreichend abgelenkt, damit der Mizú Bunshin, welcher ihren Platz einnahm nicht erklären musste, wo sie sich mit dem Shunshin no Jutsu hinbewegte.

Wieder im Zimmer der Herberge angelangt nahm das Mädchen mit Bestürzung war, wie viel Chakra ihr durch die Anwendung dieser beiden Techniken bereits verloren ging. Einen Moment verschwamm die Welt vor ihren Augen, das war aber auch schon damit geklärt, dass sie sich einfach ein paar Spritzer Wasser am Badezimmer-Wasserhahn gönnte. Nun gab es erstmal wichtigeres zu tun. Mit einem Blick auf die Armbanduhr stellte die Fünfzehnjährige fest, dass es nun doch auf den Nachmittag zuging. „Die ersten Angestellten der Stadtverwaltung werden sich wohl bald auf den Weg in den Feierabend machen. Das sollte für mich die beste Möglichkeit ergeben.“

Bereits kurze Zeit später verließ eine ausgesprochen attraktive und ebenso knapp bekleidete junge Frau die Gaststätte, nur um sich ein Eis zu kaufen und auf dem Rand des Brunnens gegenüber der Stadtverwaltung von Sôhon, um auf eine ganz bestimmte Person zu warten. Ihr war bei dem vorherigen Besuch nämlich eine männliche Sicherheitskraft aufgefallen, die mit Sicherheit nicht sonderlich viel Kontakt zum weiblichen Geschlecht genoss. Dazu waren einige optische Eigenschaften, aber auch eine gewisse Duftnote, welche die nun blonde Dame selbst über mehrere Meter hinweg deutlich wahrnehmen musste, um Längen zu ausgeprägt. Während sie also bewusst anzüglich auf besagtem Brunnenrand saß und so sinnlich wie möglich ihr gefrorenes Schlückchen Vanillemilch - denn genaugenommen war das Vanilleeis, welches ihr verkauft wurde, nichts anderes - konsumierte fixierten ihre saphirblauen Augen die Zielperson, die bereits beim Hinaustreten einen Blick über die schmuddelige Sonnenbrille hinweg in ihre Richtung warf. Einen spontanen Würgereiz unterdrückend setzte die Möchtegern-Primadonna einen verführerischen Blick auf und dachte bei sich: „Was tut man nicht alles für den Beruf?“ während sie den Wachmann zu sich winkte.
 

Hayabusa Ray

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Rays Sachen waren ohnhin schon gepackt gewesen, so benötigte er nicht gerade viel Zeit, um abreisefertig zu sein. Der kleine Bogen samt Köcher wurde geschultert und seine Beintasche hatte er erst gar nicht abgelegt. Diese enthielt das übliche, Kunais, Shuriken, Rauchbomben und was Shinobis eben so brauchen, wenn es auf Mission sind. Die Idee zur Kirche zu gehen fand der Rotschopf zumindest originell. Er wäre anders vorgegangen, aber da er nicht der Leiter dieser Operation war, trottete er erstmal hinter Rai her. Alles in allem war er aber nicht gerade davon überzeugt, dass der Pater irgendetwas interessantes zu erzählen wusste. Waren solche Leute nicht eher weltfremd und nicht so sehr mit den aktuellen Geschehnissen beschäftigt? Natürlich würde er etwas wissen, wenn die Leute zu ihm beichten kamen, aber diese Sachen unterlagen dem Beichtgeheimnis und die Verschwörer würden wohl kaum so blöd sein und ihren Plan einem Pfarrer beichten.

Scheinbar ging es dem dritten Teammitglied ähnlich, denn auch wenn Ray und Rai im Gespräch vertieft waren, bemerkte der Hayabusa im Augenwinkel, wie Pakura verschwand. "hunshin no Jutsu dachte er, denn dieses Jutsu durchschaute er selbst im Augenwinkel. Jeden normalen Genin, der frisch von der Akademie kam, wie es Ray einer war, hätte Pakura wohl erfolgreich täuschen können, doch die Augen des Hayabusa waren dafür einfach zu scharf. Viele glaubte, dass das Falkenauge lediglich etwas wie eine Art Fernrohr war, ein eingebauter Zoom-Effekt quasi. So beschrieb es Ray auch immer dann, wenn ihn jemand danach fragte, denn die vollen Fähigkeiten des Falkenauges einem Nichtnutzer zu beschreiben war umständlich. Neben dem schon erwähnten Zoom-Effekt waren seine Augen auch wesentlich schärfer, was bedeutete, dass Ray vor allem Objekte in großer Ferne noch klar auseinanderhalten konnte. Eine Zeitung konnte er so beispielsweise auch noch aus großer Entfernung lesen. Es gab aber eine weitere Eigenschaft des Falkenauges, denn wie die tatsächlichen Augen von Raubvögeln nahmen Rays Augen einige Bilder mehr pro Sekunde auf, als das normale menschliche Auge. Raubvögeln ermöglicht diese Fähigkeit ihre Beute auch im Sturzflug zu verfolgen, Rays Vorteil bestand darin, dass er schnelle Bewegungen wesentlich besser wahrnahm, als der Durchschnittsninja und da das Shunshin no Jutsu im Grunde nichts weiter als eine extrem schnelle Bewegung war, war seine Wirkung dem Hayabusa gegenüber erheblich gemindert. Dementsprechend bemerkte er, wie der Mizu no Bunshin den Platz einnahm, da er jedoch annahm, dass Pakura schon ihre Gründe dafür haben würde, schwieg er darüber.

Stattdessen beantwortete er munter weiter Rais Frage, wenngleich er nicht sonderlich viel über sich preisgab. "Da ich noch ziemlich frisch von der Akademie komme, beherrsche ich so ungefähr das, was man von einem typischen Akademieabgänger erwarten würde." fing Ray an, spezifizierte aber nicht genauer, was er damit meinte. "Des Weiteren kann ich ganz gut mit dem Bogen umgehen." Das war zwar eine glatte Untertreibung, denn aufgrund seines Falkenbluterbes war seine Umgang mit dem Bogen exzellent und übertraf wahrscheinlich den von jedem Nicht-Hayabusa mit Leichtigkeit. "Und ich kann ganz gut sehen." dabei deutete Ray auf seine seltsamen, schwarzen Augen und fixierte für einen Moment die seines Teamleiters. "Die etwas fülligere Frau dort vorne trägt zum Beispiel einen Kreuzanhänger mit einem seltenen Amethyst-Stein direkt in der Mitte." gab er eine Kostprobe, wobei er auf die Dame deutete, bei der Rai wahrscheinlich nicht einmal erkennen würde, dass sie eine Kette trug, wenn Ray ihn nicht darauf hingewiesen hätte. "Und Ninja bin ich aus verschiedenen Gründen geworden." Und bei dieser rätselhaften Antwort beließ er es. Sollte Rai nochmals an dieser Stelle nachfragen, würde er als seinen Grund wahrscheinlich antworten: Ich will zum Beispiel ein Falke und ein Meisterschütze werden. So blieb er jetzt aber erstmal still und fixierte die Kirchturmspitze, denn die Architektur hatte seine Neugier geweckt.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
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Die Antworten des jungen Genin kamen schnell, kurz und auf den Punkt gebracht heraus. Sowas mochte er. Tatsächlich konnte der Takeshi an der fülligeren Frau keine Kette erkennen – dazu war ihm sein Auge nicht imstande. Der Junge besaß interessante Fähigkeiten, die man vor allem in der Aufklärung gut einsetzen konnte. Das könnte sich vielleicht als eine sehr große Hilfe herausstellen. Die Abwesenheit des weiblichen Glieds in der Kette fiel Rai gar nicht auf. Wahrscheinlich würde er diese Aktion nicht gutheißen, würde er davon Wind bekommen. Als sich der Hayabusa auf den Kirchturm fixierte, das bemerkte der Takeshi schon noch, kam es ihm wie eine halbe Ewigkeit vor bis sie den Zielort erreicht hatten. Die beiden sprachen in dieser Zeit kein einziges Wort mehr miteinander, nur die schleichende Anstrengung und die ersten Schweißperlen auf der Stirn, ließen ihn nicht in purer Langeweile schwelgen. Als sie dann oben angekommen waren, brauchte der Takeshi erstmal eine Minute, bis er sich wieder regeneriert hatte. Irgendwann musste er wirklich mal an seiner Kondition feilen. Ab jetzt stand das auf seiner To-Do-Liste. Nun, da er wieder fit war, klopfte er an die riesigen Türen der Kirche. Nach weiterem Betrachten, konnte er trotzdem nicht feststellen aus welcher Zeit sie stammte. Ihn faszinierte trotzdem der architektonische Stil dieses Bauwerks. Im Prinzip sah die Kirche aus wie eine normale Kirche eben. An der Seite, an der sich die beiden Shuunin befanden, ragte ein etwa fünfzehn Meter hoher Türm gen Himmel, der sich nahtlos an den restlichen Körper der Kirche anschloss. Zu den Verzierungen konnte der Takeshi nichts sagen, da ihm leider dazu das geschichtliche Wissen fehlte. Allerdings konnte er erkennen, dass sie schon ziemlich lange hier an diesem Platz weilte. Wahrscheinlich wurde sie schon vor Jahren restoriert. Nach ein paar Minuten des Wartens, so etwa drei Minuten, wollte Rai nochmals klopfen, doch just in diesem Moment öffneten sich die großen Tore und ein Mann, in etwa der selben Größe wie Rai, stand plötzlich vor den beiden. Eine halbe Glatze verzierte seinen Schädel und seine Kleidung ähnelte der eines normalen Pfarrers: Schwarz, Weiß und ein Kragen um den Hals. Dieser fragte: „Ja, wie kann ich Ihnen behilflich sein? Möchten Sie vielleicht etwas beichten?“ Diese Frage kam sofort, als der Pater die Stirnbänder der beiden bemerkt hatte. Mit einem leicht genervten Blick räusperte sich das Blauhaar und begann zu sprechen: „Tag, wie Sie ja schon bemerkt haben sind wir Ninja.“ Kurz unterbrach er, sprach dann aber weiter: „Wir sind aus einem ganz speziellen Grund hier: einer Mission. Können wir die Einzelheiten drinnen besprechen?“ Nach einem kurzen Zögern trat der Pater zur Seite und gewährte den beiden Eintritt. Das Innenleben der Kirche ähnelte architektonisch dem Äußeren des Bauwerks. Es sah halt eben wie eine Kirche aus, was soll man da schon großartig dazu sagen? Wie dem auch sei, der Pfarrer bat die beiden ihm zu folgen. Sie begleiteten ihn in ein Hinterzimmer, welches allen Anschein nach, das Büro des Paters war. Die drei setzten sich, jeder jeweils in einen eigenen Stuhl. Nach einer kurzen Pause begann der Takeshi zu sprechen: „Nun gut, wie ich schon gesagt habe, hat unser Erscheinen einen ziemlich guten Grund.“ Er räusperte sich, fuhr dann fort: „Vielleicht haben Sie schon von den Ninja-Angriffen gehört, die hier stattgefunden haben. Wir haben uns gedacht, dass Sie uns diesbezüglich vielleicht mehr erzählen könnten?“
 
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