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Raum 5 - Des Künstlers zarte Hand

S

Shiori

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Was auf den ersten, müden Blick wie die Innenräumlichkeit eines gotischen Schlosses wirkt, ist auf den zweiten Blick ein Kunstgriff ohnegleichen - der Raum ist nämlich vollkommen leer, lediglich die Tapeten wurden bemalt, sodass die Illusion eines Raumes entsteht. Sogar mit Licht- und Schattenverhältnissen wurde gearbeitet, aber der Geruch von frischer Farbe verrät letztendlich das wahre Antlitz dieses Raumes. Die Karte des Gewölbes wurde als Relief getarnt an eine Wand gemalt, während sich eine Kopie in den Taschen sowohl von Misumi Kimihiro als auch Tetsuya Daisuke befindet.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Fast schon träge öffneten sich langsam die schmerzend brennenden Augen des Tetsuya. Begleiterscheinungen des Erwachens Schmerzen, an allen erdenklichen Stellen des Körpers. Sogar an Stellen, an denen er sich nicht erinnern konnte, schon einmal Schmerzen gehabt zu haben! So stellte man sich einen angenehmen Start in die Arbeit nun wirklich nicht vor, schönen Dank auch.
Starr lag der Tetsuya mitten auf dem Fußboden in einer Ecke des Raumes, alle Glieder von sich gestreckt und völlig KO. Das Ganze hier sollte doch erst anfangen und schon jetzt fühlte sich der junge Shinobi wie nach einem Kampf. Womit hatte man das eigentlich verdient? Sollte man nicht froh sein, dass die eifrigen Genin nun Chuunin werden wollten, oder machte es den Obrigkeiten einfach höllischen Spaß auf den Kleinen rumzuhacken? Man weiß es nicht… So lang hatte er sich darauf gefreut, das ließ er sich von einem schlechten Start noch lang nicht verderben! Und wie sagt man so schön? Nach dem Kampf, ist vor dem Kampf… oder so.
Nun verbrachte der Tetsuya also einige Sekunden reglos auf dem Boden in denen er versuchte wieder zur Besinnung zu kommen. Erst einmal hieß es sich an alle gegebenen Informationen zurück zu erinnern, am Ende dessen kam er an dem Punkt an als es ihm schwarz vor den Augen wurde und irgendwie, war es immer noch verhältnismäßig düster. Vielleicht war es an der Zeit sich die Gegend einmal genauer anzuschauen. Mit einem Ruck zog der junge Kerl den Oberkörper vom Boden hoch, wobei er das Gesicht vor lauter Kopfschmerz verzog, und drehte den Kopf einmal nach links, einmal nach rechts und blickte dann, sich am Kopf kratzend, geradeaus die Wand vor seiner Nase an. Was war dass denn für eine alte Bruchbude hier? Wirkte wie eine versiffte Villa, in den Augen des Tetsuya zumindest. An ein atemberaubendes gotisches Schloss war bei einem Kunstbanausen wie ihm sowieso nicht zu denken. Farbenfroh sah auch anders aus, grau, schwarz, weiß und… hatten wir grau schon erwähnt? Es wäre absolut gelogen, wenn er jetzt sagen würde er fühlte sich wohl, selbst wenn man von den schmerzenden Gliedern absieht. Langsam begann er Hände, Finger und Füße zu bewegen um zu testen ob er außer einer weile Schläfchen irgendwelche Blessuren erlitten hatte. Allerdings schien noch alles da zu sein wo es hin gehörte. Als nächstes überprüfte er seine Ausrüstung, das große Katana, welches grade noch neben ihm lag und der ganze andere Kram den man eben so bei sich hatte. Ein träges und müdes Seufzen ging über seine Lippen, während er sich erneut am Kopf kratzte und mit der anderen Hand in seiner Tasche wühlte, wo er auf Karte und Schlüssel stieß. Erneut ließ er sein Auge über die Regeln und die Karte schweifen und stellte bedrückt fest, sehr weit kam er mit diesem einen Schlüssel eben nicht… „Deprimierende Aussichten…“ Mit einem erneuten leisen Seufzer verstaute er das Zeug wieder. Wenn er die Karte richtig verstanden hatte, wovon man trotz seinem nicht grade herausragendem Intelligenzquotienten eigentlich ausgehen konnte, gab es in diesem Raum nur eine Tür, die er mit dem einen Schlüssel den er hatte, öffnen konnte… und dann?
Noch immer ziemlich müde nahm der Tetsuya sein Katana in die Hand und blickte sich weiter im Raum rum. Es war leer und so wie er solche Prüfungen kannte, war er sicher nicht allein hier. Noch immer brummte ihm der Kopf und er fühlte sich verdammt schwach für seine Verhältnisse… Viel mit verstecken war hier auch nicht wirklich… Wahrscheinlich hatte er gar keine andere Wahl als jetzt nach der Tür zu suchen, oder? Der kleine Tetsuya rappelte sich also langsam auf, kratzte sich am Hintern, und lief dann an der Wand entlang mit der Hand suchend nach einem Ausgang.
 
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Misumi Kimihiro

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*Noch… ein wenig länger… aah…*
Unglücklich mit seiner Schlafposition drehte sich der Misumi unruhig auf von einer Seite auf die andere. Dabei drückte der harte Steinboden unsanft gegen seine müden Knochen. Um wieder einschlafen zu können, holte Kimihiro einmal tief Luft, wobei die kühle Luft ihm jedoch derart in der Nase kitzelte, dass er kurz vor einem lauten „Hatschi!“ stand. Im letzten Moment fuhr er sich mit einer Hand über seine Nasenflügel, schniefte, und richtete sich dann doch schlaftrunken auf.
*Keinen Sinn… zu kalt… Decke… Matratze so… Moment…*
Langsam, ja schneckengleich setzten sich die Denkmechanismen des Misumi erst jetzt in Bewegung. Ja, es war kalt, doch das konnte man vielleicht noch einer von sich gestrampelten Decke zu beschreiben. Dass sich aber eine weiche Matratze in einen unbarmherzigen Steinboden verwandelt hatte, das war definitiv nicht möglich. Bei dieser Erkenntnis sammelte Kimihiro all seine Kraft, um seine bleiernen Augenlider zu heben, doch was er sah, ließ sofort den größten Teil Müdigkeit ohne eigenes Zutun von ihm abfallen: Das hier war nicht sein Zimmer, nein, ganz bestimmt nicht. Statt sanft getünchten Wänden umgaben ihn schummrige Felsmauern, die sich zu einer eindrucksvollen Kammer erhoben. Erleuchtet von einzelnen Feuern, die flackernd gegen die vorherrschende Dunkelheit stritten, bildete der kalte Stein einen nahezu perfekt viereckigen Raum, der völlig leer zu sein schien. Diese bedrückend schwarze Atmosphäre war jedoch nicht dass, was Kimihiro direkt aus seiner Schlaftrunkenheit geweckt hatte. Dies hatte einzig das unglaubliche Kunstwerk vollbracht, welches der Junge noch immer aus großen Augen anstierte: Sämtliche Wände waren mit einheitlich mit einem Gemälde verziert, das ungeheuer glaubhaft den Eindruck vermittelte, man befände sich einer Art Schloss oder Kirche mit verzierten Fenster, durch welche Licht fiel. Dieses wiederum zauberte auf das behauene Gestein Schatten, wie sie echter kaum abzubilden waren.
*Wer… was… wo…?*
Wer dieses Meisterwerk geschaffen hatte konnte Kimihiro kaum erahnen, ebenso wenig wie was genau dieser Raum war. Wo er war… das konnte er dagegen ganz plötzlich selbst beantworten, als ihm die letzten Bilder durch Kopf sausten, bevor ihn absolute Finsternis umfangen hatte.

Zuvor…
„Ein Gewölbe?“
Aufmerksam musterte Kimihiro die ihm ausgehändigte Karte. Dunkle Rechtecke, Zahlen und Symbole wiesen verschlossene wie offene Türen, geheimnisvolle Räume und das Ziel der Reise aus, welche die diesjährige Chuuninprüfung darstellte. Die Aufgabe schien einfach: Durchquere den Kerker und gelange ans Ziel. Sicher, Überraschungen lauerten in einigen Räumen, doch war eine solche Aufgabe nicht leichter zu bewältigen als, sagen wir, ein Turnier in einem riesigen, unüberschaubaren Gebiet? Wahrscheinlich nicht, immerhin würden sich die Veranstalter entsprechend anspruchsvolle Fallen ausgedacht haben, doch andererseits gab es bei Prüfungen immer leichtere und schwerere Jahre. Konnte sich Kimihiro also glücklich schätzen, ein einfaches Jahr erwischt zu haben? Vielleicht. Doch ob einfach oder nicht, eines gab es in jedem Fall zu beachten: Regeln. Nachdem die Karte ausgiebig studiert war überflog Kimihiro das Regelwerk der Prüfung erst ein, dann ein zweites, und dann ein drittes Mal.
*Schlüssel, Türen, Stempel… Das müsste man doch eigentlich…*
Ein Schlag. Alles wurde schwarz.

An mehr konnte sich der Misumi nicht erinnern. Die Zusammenhänge konnte er sich aber ohnehin denken: Kaum war dem Teilnehmer alles Nötige überantwortet, setzte man ihn außer Gefecht und bugsierte ihn auf den Kampfplatz. So ersparte man sich schon das Problem allzu aufmerksamer Shinobi, die sich den Weg in das Labyrinth eventuell merken konnten, plus: Die Teilnehmer waren sofort, ohne Vorbereitungsmöglichkeit gefordert, was eine weitere kleine Schwierigkeit darstellte.
Damit wären wir auch wieder bei dem etwas verwirrten Misumi, der sich nämlich in diesem Moment genau diesem Problem gegenübersah: Im Schneidersitz saß er unbeholfen auf dem kalten Stein, starrte auf das kunstvoll gearbeitete Abbild eines hohen Fensters, und stellte sich die entscheidende Frage: Was nun?
*Eine Bestandsaufnahme wäre angebracht. Mal sehen, ob mir die Prüfer irgendetwas geklaut haben.*
Rasch stand Kimihiro auf und tastete sich von oben bis unten ab. Seine Brille saß sicher auf seiner Nase, seine Weste lag gewohnt locker. Seine Beintasche und sein Armband waren ebenfalls noch da, zusammen mit Kunai, Shuriken, dünnem Draht für Fallen, Stiften verschiedener Art, Explosionstags, seinem Zeichenblock und seiner Flöte. Auch eine Kopie der Karte und der Regeln fand er zusammengefaltet in seiner Beintasche. Beides nahm der Misumi zur Hand, allerdings erst nachdem er mit einer leichten Berührung des Siegels an seinem Handgelenk seinen Zeichenblock zu sich gerufen hatte. Auf diesem als Unterlage breitete er die Karte aus und betrachtete sie. Die Räume waren klar umrissen, das Ziel deutlich zu erkennen, ebenso die Überraschungszimmer.
*Scheinbar steht dem Beginn der Prüfung nichts mehr im Weg. Gut… dann, hmm… Vorbereitungen.*
Ohne sich zuerst im Raum umzusehen schnappte sich Kimihiro seinen Pinsel aus der Tasche an seinem Bein, legte Karte und Regeln zwischen die Seiten seines Blocks und begann, mit etwas selbsterzeugter Tinte vier Vögelchen auf ein frisches Blatt Papier zu zeichnen. Anschließend formte er ein Fingerzeichen und flüsterte leise drei Worte in die schummrige Dunkelheit: „Ninpō: Chōjū Giga“. Sofort entfalteten sich die Zeichnungen zu voller Größe, und vier Geschöpfe von der Größe normaler Singvögel umflatterten den Misumi. Es folgte ein kleiner Test des „Kuzukei“, mit dessen Hilfe er für den Bruchteil einer Sekunde Kontakt zu seinen Geschöpfen aufnahm; seine Perspektive wechselte dabei insgesamt fünf Mal. Mit dieser kleinen Vorsichtsmaßnahme wäre gewährleistet, dass kaum etwas in einem Radius von bis zu einem Kilometer der Aufmerksamkeit des Misumi entging, vorausgesetzt er war nicht in einen fordernden Kampf verwickelt. Anschließend zeichnete er erneut ein paar Kreaturen auf das nun wieder jungfräuliche Papier. Als der letzte Strich gesetzt war, prangten auf dem ersten Blatt des Blocks ein großer Vogel, zwei Löwen und drei Vögel, letztere mit Explosionstags versehen. Alle umrahmte Kimihiro zum Schluss mit den Siegeln des „Gaku Kansuru“, um in Not schnell auf eine kleine Einsatztruppe zurückgreifen zu können. Sicherlich würde ihm das im Ernstfall nur ein paar Sekunden bescheren, doch in einem Spiel um Leben und Tod mochten selbst winzige Augenblick einen unglaublichen Unterschied zu machen.
Derart vorbereitet griff Kimihiro zu seiner Karte und legte sie über das erste Blatt seines Blocks. Mittlerweile waren die Zeichen dafür, dass Kimihiro bis vor wenigen Minuten noch fest geschlafen hatte, beinahe komplett verschwunden. Hier merkte man eindeutig, dass der notorische Langschläfer nicht zum ersten Mal blitzartig zwischen Schlummer und Konzentration wechseln musste – wer immer wieder absichtlich oder „zufällig“ einen Termin verschlief gewöhnte sich mit der Zeit einfach an solche Umstellungen. Somit recht ausgeruht, entspannt und recht neugierig auf die Zeit, die vor ihm lag, warf Kimihiro das erste Mal einen wachen Blick um sich. Zeitgleich stoben seine Vögel auseinander und verteilten sich in die vier Ecken des Raumes. Schnell erkannte der Chuunin-Anwärter, dass er sich nahe einer Ecke des Raumes befand und einen recht guten Überblick über die Szene genoss. Noch immer verschlugen ihm die Wandmalereien die Sprache, doch galt es im Moment nicht die künstlerischen Fähigkeiten deren Urhebers zu würdigen. Viel wichtiger war es, sich zu orientieren. Nach einem ausgiebigen Rundblick schaute Kimihiro zurück auf die Karte und suchte nach Möglichkeiten, seinen Standort zu bestimmen.
*Im Moment kann ich die Räume nur über die Lage der Türen unterscheiden. Manche sind in ihrer jeweiligen Wand mittig, andere links, andere rechts. Mal sehen, wo…* Suchend tastete er mit den Augen die bemalten Mauern ab, wobei sich schnell herausstellte, dass die schummrigen Fackeln insgesamt nur eine einzige Tür erhellten, welche eher der rechten Seite zuzuordnen war. Die Karte zeigte lediglich zwei Räume, wobei von einem eine Art dünner Nebengang abzweigte. Ein Blick in ebenjene Ecke des echten Raumes schien eine eindeutige Sprache zu sprechen, auch wenn man nicht wusste, ob der dünne Gang vielleicht absichtlich etwas verborgen wurde.
*Wenn wir dieses Problem einmal beiseitelassen befänden wir uns in… Raum 5. Raum 13 wäre die zweite Variante, wobei wir schnell sehen müssten, wo wir sind, wenn wir nach draußen gehen. Bei einem geraden Gang nach vorne 13, bei zwei Richtungen 5. Also dann…*
Die Karte vorn auf dem Block behaltend machte Kimihiro ein wenig wie ein Tourist anmutend den ersten Schritt nach vorn in Richtung Tür. Sein Blick schweifte umher, ergötzte sich an den Malereien, beobachtete einen sich unnatürlich regenden Schatten, bestaunte die tanzenden Flammen, musterte den… Halt. Unnatürlicher Schatten? Rasch schwenkte sein Blick zurück, und tatsächlich: Dort, ziemlich weit entfernt, schob sich etwas oder jemand die Wand entlang. Jäh blieb Kimihiro stehen und verlagerte seine Konzentration auf seine Vögel. Eins und zwei waren zu weit weg, drei sah ihn nur von hinten, und vier… Vogel Nummer vier beobachtete einen weißhaarigen Jungen mit einem Schwert?! Unwillkürlich zog Kimihiro eine Braue hoch, nachdem sein Blick wieder zurückgekehrt war.
*Ein zweiter Teilnehmer im selben Raum? Dass sie mehrere Teilnehmer gleichzeitig umherirren lassen war klar, doch das mehrere im selben Raum starten… seltsam.*
Sicherheitshalber ging Kimihiro noch einmal alle vier seiner zusätzlichen Blickwinkel durch, doch außer dem Jungen war der Raum wirklich leer. Was nun? War der Junge Freund oder Feind? Sollte man mit ihm kooperieren, ihn angreifen, oder einfach offen ansprechen? Letzteres sicherlich nicht, aber ein direkter Angriff war ebenso unhöflich wie ein übles Risiko. Eine kleine Täuschung schien angesagt, weshalb Kimihiro erneut seine Karte nach hinten steckte, das erste, bepinselte Blatt zurückschlug und sich ein weißes Stück Papier vornahm. Noch einmal besah er sich des Jungens; allein das Schwert in seiner Hand sprach Bände. Ihn mit einem weiteren Schwertkämpfer zu konfrontieren wäre eine schlechte Idee, ein Ninjutsuka dagegen könnte ihn abschrecken. Fuuton, ja, mit einem Fächer, der deutlich auf einen Fernkämpfer hinwies. Außerdem sollte es ein Mädchen sein, vielleicht konnte man den Jungen so ja auf dem falschen Fuß erwischen. Es könnte außerdem sein, dass er aus dem Verbund von Soragakure kam, deshalb wurde die Zeichnung rasch um ein Stirnband von Amegakure ergänzt, das der Zeichnung um den Hals hing. Das kleine Dorf schickte sicherlich die geringste Anzahl Shinobi zur Prüfung, weshalb damit die Chance am kleinsten war, dasselbe Dorf wie das des Jungens zu erwischen. Dazu ein freundliches, offenes Gesicht, ein paar weibliche Vorzüge, durch Kleidung betont versteht sich, und… fertig. Am Ende des letzten Pinselstrichs löste Kimihiro seine Zeichnung mit einem simplen Fingerzeichen vom Papier und vollführte somit das „Sumi-Bunshin no Jutsu“. Nutzte man diese Kunst mit der Zeichnung einer anderen Person war das in etwa so, als hätte der Bunshin ein einfaches Henge genutzt. Eine Unterstützung im Kampf würde das falsche Mädchen nicht sein, doch musste es das auch nicht. Stattdessen sollte es den Jungen nur einer Zusammenarbeit etwas zugeneigter machen.
Am Ende all dieser Vorbereitung erklang schließlich ein lautes „Oooooooooooooi!“ in dem leeren Raum. Der Ruf, vorgetragen von einer leicht verzerrten Version der Stimme der sonst so stillen Mameha Junko – der Kunst des Stimmenimitators sei Dank, immerhin sollte das falsche Mädchen nicht wie ein Junge reden (dass die Wahl hierbei auf Junko fiel erklärte sich leicht: Wer würde die Stimme des ernsten Mädchens schon erkennen, wenn sie von einem zuckersüßen Ding für freundliche Worte genutzt wurde? Außerdem war Junko bereits Chuunin, dementsprechend war sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hier, um ihre eigene Stimme erkennen zu können) – hallte ein paar Mal im Raum wieder. Während diese Echos langsam verklangen, hüpfte die von Kimihiro erdachte Figur quicklebendig auf das Weißhaar zu. Unterdessen folgte der Misumi seiner Kreation still hinterher, womit das Bild eines ungleichen Paares nahezu perfekt war: Einerseits ein fröhliches Mädchen aus Amegakure, auf dessen Rücken ein großer Fächer prangte, andererseits ein zurückhaltender Konoha-nin, der von dem Energiebündel „adoptiert“ worden ist. Vorerst sollte diese Tarnung gewährleisten, dass die beiden Jungen zusammenarbeiten konnten… oder?
 
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Tetsuya Daisuke

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Locker hielt der Tetsuya das große Katana in der linken Hand, wohlgemeint er ist Rechtshänder also ist dies keine Drohgebärde, und lief gelassen an der Wand entlang. Er hatte zwar im Hinterkopf, dass hier sicher noch jemand war, doch er hatte sich vorgenommen den Raum so schnell wie möglich zu verlassen. Dabei hatte er natürlich die Ohren gespitzt, denn er wollte sich nichts entgehen lassen. Es roch widerlich, ekelhaft nach frischer Farbe und es war kalt. Überhaupt fühlte er sich in diesem Raum beengt und hatte schon einige Male, während er nun an der Wand entlang streifte, den Gedanken gehabt einfach mit der Faust ein Loch dort hineinzuprügeln. Allerdings machte er so nur auf sich aufmerksam und er wusste nicht was dort auf ihn wartete.
Während er lief, musterte er immer wieder die Wände dieses merkwürdigen Gebilde und ungefähr nach dem zwanzigsten Mal hingucken, entdeckte selbst Daisuke die getarnte Karte, wobei er sich wieder einmal fragte wo er nur diese ganzen Schlüssel herbekommen sollte. Der kleine Tetsuya hatte sich voll und ganz darauf konzentriert den Raum hier mit so wenig Chakra- oder Kraftverbrauch so möglich zu verlassen. Schließlich stand er noch ganz am Anfang seiner Examen und wollte eigentlich nicht direkt alles verballern was er hatte, denn dies bedeutete dass er am Ende sicher als Genin nach Hause ging und das hatte er nun wirklich nicht schon wieder vor. War ja peinlich genug beim ersten Mal…
Während sich der Tetsuya beschämt an seine letzten Examen und auch an die Reaktionen bei seiner Heimkehr erinnerte, wurde er allerdings schon sehr bald abgelenkt. Eine laute lebendige Stimme hallte durch den Raum. Mutig, mutig… vor allen Dingen fragte sich der Tetsuya schon im ersten Moment: Freund oder Feind? Ruckartig drehte er sich um und blickte den Neuankömmlingen entgegen. Ja, es schienen zwei Leute zu sein. Mit zwei weiteren Shinobi auf so engen Raum gedrückt? Kamen da vielleicht noch mehr? Waren sie alle hier? Ahje, so viele Möglichkeiten! Naja, halb so schlimm, es schien nicht so als wollten sie ihn direkt angreifen. Das Mädchen, welches wohl bemerkt hübsch war was dem Tetsuya natürlich nicht entging, hopste scheinbar quietschfidel auf den kleinen Kerl zu. Sofort musterte der Tetsuya das Mädchen, allerdings schweifte sein Blick ab, bevor er sie genauer betrachtete, denn dahinter war noch jemand, der ihm sofort ins Auge fiel. Ein riesig großer Shinobi, er schien relativ ruhig zu sein im Gegensatz zu seiner Begleitung. Je näher sie kamen, desto mehr konnte der Tetsuya erkennen. Ein Konohaprotektor? Also ein Shironin! Ob er ihm zur Gefahr werden würde, müsste er erst einmal sehen, auf den ersten Blick ließ sich das schlecht einschätzen… Nun zurück zu der Dame, wobei Daisuke direkt zwei Dinge ins Auge fielen, die wir hier einfach mal nicht weiter erwähnen wollen. Es ist wohl jedem der ihn kennt klar, wo genau der Blick des jungen Mannes hängen blieb. Die Herren der Schöpfung haben es eben nicht so leicht mit ihren Hormonen im Alter des weißhaarigen Zwerges! Sie schien sehr motiviert und freundlich zu sein, auch wenn auf ihrem Rücken ein bedrohlich großer Fächer befestigt war. Was ihm sofort auffiel, war der Amegakureprotektor. Bedeutete dies dass die beiden freundlich gesinnt waren? Soragakure und Shirogakure… Daisuke musterte beide erneut grübelnd. Er erinnerte sich an die letzten Examen, dort waren ja auch beide Fraktionen vertreten gewesen, doch erinnerte er sich auch noch sehr gut daran wie einer der Shironin von seinen eigenen Leuten fertig gemacht wurde. Lang hatte er gebraucht um zu verstehen, dass man sich bei diesen Examen nicht auf seine eigenen Leute verlassen kann, sondern nur auf diejenigen die tatsächlich mit einem direkt zusammen Arbeiten... und nicht mal dann so richtig. Keiner der Beiden deutete Drohgebärden an, war dies ein gutes Zeichen? Aber konnte man sich hier denn wirklich mit anderen Leuten verbünden? Im letzten Examen hatte er sich nur auf ein Team mit einer … Freundin … eingelassen, bloß nicht weiter drüber nachdenken! Überhaupt war das grade viel zu viel Denkleistung die er sich da selbst abverlangte. Also beschloss er kurzer Hand dass er sich vorerst auf die beiden Ninja einlassen sollte. Allerdings nahm er sich vor ihnen nicht den Rücken zu zukehren, denn wenn er sich an Seishin erinnerte … bloß nicht weiter drüber nachdenken!!! Egal, egal. Der Tetsuya empfand diese unsichere Situation als schrecklich, jeder konnte jeden austricksen, ausnutzen, auslöschen… ekelhaft! Er musste wirklich darauf achten nicht allzu gutmütig zu handeln, sonst würde er wieder nur deswegen versagen… nicht drüber nachdenken!
Ein leises Seufzen ging über seine Lippen, ehe er langsam seine rechte Hand anhob und den beiden zuwinkte. Auch lächelte er etwas, wenn es auch ziemlich bitter wirkte momentan, was wohl weniger mit den beiden Shinobi an sich zu tun hatte, er gab sich wirklich Mühe momentan irgendwie authentisch zu wirken. „Ohyo.“, sagte er dann freundlich, selbstbewusst und auch relativ laut, wobei er erneut das Mädchen musterte. Konnte dieses Mädchen wirklich böse sein? Wenn so hübsche Damen böse sein konnten, würde er sicher von seinem Glauben abfallen! … Bei dem anderen war er sich unschlüssig, aber der Tetsuya hatte immer im Hinterkopf: Jeder ist hier auf sich gestellt und weiß dass es nicht unnützlich sein kann, wenn man nicht ganz allein geht. Sicher quält sich jeder mit denselben Gedanken wie er rum…
 

Misumi Kimihiro

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Während der Misumi nach außen hin vielleicht noch wie ein mürrischer, stiller Geselle wirkte, dessen verdrießlicher Gesichtsausdruck wie die mimische Version von zehn Tagen Regenwetter anmutete, sah es in dem hochgewachsenen Jungen ganz anders aus: Zufrieden mit seinem Werk beobachtete er den kleinen, weißhaarigen Jungen dabei, wie er der falschen Kunoichi recht freundlich zuwinkte und sie anlächelte. Nichts deutete darauf hin, dass sich zwischen der Gruppe ein Kampf entwickeln würde, was bedeutete, dass Kimihiro den ersten Raum schon fast erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Ein kleiner Erfolg, über den man sich doch ruhig freuen durfte, oder?
Doch genug der Selbstbeweihräucherung, immerhin galt es, ein kleines Zweckbündnis zu schließen. Entsprechend seinen Plänen folgte er seiner heiteren Kreationen hinterher, die stürmisch auf den Jungen zuging und ganz knapp vor ihm zum Stehen kam. Der echte Kimihiro postierte sich derweil in gebührendem Abstand hinter dem Mädchen – nicht zu distanziert, dass er genervt oder angewidert wirken würde, aber mit einer gepflegten Distanz der galanten Art. So postiert überließ er vorerst dem Mädchen das Reden, womit es auch sofort anfing. Wild zum Gruß mit der Hand wedelnd begann sie:
„Ohayo, Seppen-chaaan*! Akikaze Yui, freut mich!“. Mit einem Nicken in Richtung Kimihiro fuhr sie fort: „Und der dort ist Misumi Kimihiro. Ich weiß was du sagen willst, ‚Einer aus Konoha? Auf ihn!‘, doch keine Sorge, Kimi-kun tut niemandem was. Stimmt’s?“ Zur Antwort nickte Kimihiro mit einem leichten Lächeln und grüßte das Weißhaar ebenso mit einem gut verständlichen „Ohayo“. Sofort wandte Yui ihre Aufmerksamkeit wieder dem Fremden zu, der mittlerweile Zeit genug hatte, sich selbst mit Namen vorzustellen – vorausgesetzt er war fand die entsprechende Lücke im Redeschwall des Mädchens. „Also dann, es sieht ganz so aus, als wären wir drei hier vorerst ein Team, oder? Jaja, eigentlich können wir uns nicht trauen, aber sicher bekommen wir das ganze hier schneller geregelt, wenn wir vorerst einfach zusammen agieren, stimmt’s? Sechs Augen sehen bekanntlich mehr als zwei, etc., etc., wobei es hier wohl passender zu wäre, dass drei Schlüsselchen mehr Türen öffnen als einer einer. Womit wir eigentlich auch schon beim Thema wären!“ Mit ausgestrecktem linken Arm wies Yui hinüber zu der schweren, dunklen Tür, die sich etwas abseits, vielleicht hundert Meter entfernt, im flackernden Schein der Feuer abzeichnete. „Soweit ich das sehen kann, müssen wir hier durch, oder? Das ist die einzige Türe, ansonsten gibt es keine, das haben Kimi und ich schon überprüft. Hast du noch eine gesehen? Nein? Gut, schön, dann steht es fest: Wir müssen zuerst dort hindurch. Das Poblem ist nur, dass einer von uns seinen Schlüssel opfern muss… so steht es zumindest auf der Karte. Also, meldet sich jemand freiwillig?“ Eine Weile sah Yui dem weißhaarigen Knaben eindringlich in die Augen, ganz so, als ob sie ihn mit reiner Willenskraft dazu bringen wollte, seinen Schlüssel der völlig fremden anzuvertrauen. Ihr Blick wurde fordernd, ihr Lächeln begann langsam zu bröckeln… nur um von einem Moment auf den anderen wieder noch heller zu erstrahlen. Grinsend zerzauste sie dem Jungen das Haar und lachte. „Keine Sorge, Seppen-chan, ich würde nie von dir verlangen, zuerst ein Opfer zu bringen. Schließlich sind wir Soras hier in der Überzahl, richtig?“ Mit diesen Worten wirbelte sie zu Kimihiro herum, stapfte auf ihn zu und stieß ihm mit dem Zeigefinger vier Mal gegen die Stirn. Langsam betonte sie dabei jedes Wort: „Nicht – so – wie – du!“ Anschließend baute sie sich vor dem Jungen auf – wobei es trotz des eindeutigen Größenunterschiedes so wirkte, als wäre Kimihiro der kleinere – und streckte die rechte Hand mit der Handfläche nach oben vor ihn. „Deinen Schlüssel, wenn ich bitten darf, Kimi-kun!“
So verdutzt wie möglich versuchte der Künstler dreinzublicken, als er wieder an der Reihe war. Der Plan bei dieser Sache war ganz eindeutig: Zuerst musste der Junge etwas mehr vertrauen zu der falschen Dame gewinnen, was am leichtesten anzustellen war, wenn sie sich von Kimihiro ein wenig abgrenzten. Sie standen von Natur aus auf einer anderen Seite als der Misumi, und das sollte der Ausgangspunkt sein. Nicht für ein echtes Vertrauensverhältnis, das erlaubten weder Zeitdruck noch Situation, aber zumindest für eine Basis, auf der die drei ohne viel nachdenken zu müssen kooperieren konnten. Das Weißhaar musste das Gefühl bekommen, nur gewinnen zu können: Er bekam zwei Mitstreiter, die ihm bereitwillig die erste Tür aufsperrten, und ihm somit quasi die Hand reichten. Zusätzlich dazu stand die Möglichkeit im Raum, den fremden Konoha-nin als Bauernopfer zu nutzen, sollte die Gruppe einmal in Gefahr geraten. Erst dann, wenn Kimihiro ausgeschaltet war, müsste sich der kleine Kerl fragen, wie es mit ihm und Akikaze Yui weiterging. Bis dahin konnte er sich fast rückhaltlos darauf verlassen, dass, bevor er irgendwie in Gefahr geriet, der Blattninja dran glauben würde.
Trotzdem würde Kimihiro nicht einfach so weitermachen und den stummen Diener mimen können. Immerhin war er auch ein angehender Chuunin, von dem man selbst konfrontiert von der Bitte eines ansehnlichen Mädchens etwas Cleverness erwartete. Dementsprechend tat Kimihiro vorerst so, als würde er sich von seiner Überraschung ob des Angebotes erholen, und rollte anschließend mit den Augen. Die Arme zu einer entschuldigenden Geste ausgebreitet seufzte er: „Das ist nicht dein Ernst, oder? Gerade hast du mir dort hinten noch gesagt, dass wir beide zusammenarbeiten, und den anderen ihre Schlüssel abnehmen, und jetzt zockst du mich als ersten ab? Genauso gut könnte ich gleich dort hinten in der Ecke sitzen bleiben und darauf warten, dass die Prüfung zu Ende ist. Woher weiß ich, dass ihr beiden Soras mich nicht sofort überrumpelt, wenn die Tür aufgesperrt ist?“ Auf eine Antwort wartend betrachtete Kimihiro sein Gegenüber zweifelnd; Yui dagegen kicherte nur. „Das ist ja das Spaßige: Du kannst es nicht wissen! Aber denk doch mal nach: Wenn Seppen-chan und ich dich zur Strecke bringen wollten, wäre das längst passiert, oder? Außerdem hältst du uns sicherlich nicht für so dumm, dass wir uns einfach ein paar zusätzliche Muskeln entgehen lassen würden. Wir sind in der Überzahl, du bist uns nicht gewachsen. Es gibt für uns kein Risiko, wenn wir dich mitnehmen, solange einer von uns dich im Auge behält. Aber ich seh schon, so leicht lässt du dich nicht abspeisen. Wie wäre das: Du gibst mir den Schlüssel, und ich mache die Türe auf. Du kannst solange aus unserer Reichweite draußen bleiben und dir so sicher sein, dass wir keinen Überraschungsangriff planen. Meinetwegen kannst du mir den Schlüssel auch zuwerfen. Siehst du, ich gehe schon auf Abstand, du brauchst keine Angst zu haben, Hasenfuß!“ Noch einmal kicherte sie, wobei sie ein paar Schritt rückwärtsging, nur um sich dann abzuwenden und die letzten Meter zum einzigen Ausgang des Raumes zu überbrücken. Dort angekommen drehte sie sich wieder Kimihiro zu. „Also, was ist, her mit dem Ding!“ Während sie danach wartete, bis Kimihiro zuende gezögert hatte, drehte sie sich wieder dem Weißhaar zu. Keck lächelte sie den Jungen an. „Ich hoffe, du stellst dich nachher nicht so wie die Bohnenstange dort an, wenn du an der Reihe bist!“
Kimihiro sah inzwischen zweifelnd zu seiner Kreation hinüber. Nur einmal sah er misstrauisch in Richtung des Ninja, bevor er seufzend seinen eigenen Schlüssel aus seiner Beintasche hervorkramte, wo er ihn zuvor bei der Bestandsaufnahme gefunden hatte. Zielsicher warf er ihn zu Yui, die ihn geschickt fing, ins Schloss steckte und umdrehte. Ein Klicken ertönte, dann schwang die Tür nach innen auf. Fröhlich lächelte das Mädchen schließlich seine Partner an und bildete mit Zeige- und Mittelfinger der linken Hand das V-Zeichen für „Sieg“. „Tür Nummer Eins: Überwunden! Ich sagte doch, zu dritt geht alles viel schneller!“
Kimihiro beobachtete diese Show noch immer von einer etwas abseitigen Position, schickte sich nun jedoch an, zur Tür hinüberzugehen. Mit einem Schulterzucken sagte er: „Mir bleibt nichts anderes ürbig, oder? Mit Blick in Richtung des Weßhaars fuhr er fort: „Kommst du? Anschließend setzte er seinen Weg Richtung Türe fort und grummelte, als er bei Yui angekommen war: „Ich hoffe, dass wir unseren Plan zumindest bei den nächsten Leuten umsetzen. Zur Antwort kicherte Yui. „Mach dir keine Gedanken, die nächsten, die uns über dne Weg laufen, haben definitiv nichts zu lachen! Zum Weißhaar sagte sie: „Oder wie siehst du das?

TBC: Raum 7

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*Seppen-chan: Schneeflöckchen
 
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Tetsuya Daisuke

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Nun war der Tetsuya doch etwas skeptisch geworden. Halb besprungen von der hübschen Kunoichi zu werden, war komisch. Nicht dass er sich nicht irgendwie freute, wäre bedenklich wenn nicht, aber er durfte auch nicht vergessen wo er hier gelandet war. Egal, Konzentration bitte.
Seppen-chan? Das fing ja schon prima an. Das war nun nicht unbedingt das, was er sich erhofft hatte. Er war doch so ein unglaublich cooler Typ! Wieso dann Schneeflöckchen? Naja, er musste bedenken dass er hier ein Mädchen vor sich hatte, allzu viel kann man da meistens nicht erwarten. Immerhin hatte sie große … Egal, zurück zum Thema. Das Mädchen, es … redete und redete und… Es schien gar kein Ende nehmen zu wollen. Akikaze Yui also aus Amegakure, noch nie gehört, aber Daisuke war auch nicht besonders gut im Namen merken. Der andere Kerl aus Konoha hieß also Kimihiro, den Namen kannte er erstrecht nicht, außer einigen Konohanin von denen er sich am meisten immer wieder schmerzhaft an den Namen Junko erinnerte, kannte er da ohnehin nicht so viele Leute. Nun kam auch noch diese „Wir Soranin“-Masche. Was sollte er davon halten? Momentan war es ihm lieber erst einmal den Rand zu halten, was schon sehr ungewöhnlich ist… Der Kerl hingegen schien nicht ganz so redselig zu sein, aber halb so wild, das Mädchen redete locker genug für drei Personen. Immerhin war sie freundlich und irgendwie auch ganz putzig, deswegen konnte er ihr da gar nicht wirklich böse sein. Als sie dann anfing über Teambildung zu reden, war der Tetsuya ziemlich erleichtert. Er hatte nicht vorgehabt sich sofort einem unbekannten Gegner, in diesem Falle ja sogar zwei, gegenüber zu stellen. Hatte man sie vielleicht in einen Raum gesteckt mit dem Ziel dass sie ein Team bilden sollten? Hier konnte aber auch wirklich alles ein Test sein! Aber sie hatte wohl Recht, zusammen kämen sie hoffentlich weiter als allein. Die Tür! … Wieso hatte er so lang danach gesucht, wenn sie ihm direkt vor der Nase lag? Oh man…
Das war ein amüsantes Schauspiel. Dieses Mädchen wurde von Minute zu Minute immer merkwürdiger. Sie zeigte auf die Türe, stellte Fragen die sie sich selbst beantwortete und blickte den Tetsuya dann ernst und eindringlich an. Doch noch grinste Daisuke einfach. Er hatte bisher noch kein Wort gesagt, obwohl das nicht schwer vorstellbar war, da sie ihm ja kaum noch Luft zum Atmen übrig ließ. Doch dann war er etwas entrüstet und schaute das Mädchen sichtlich verwirrt an. Sie wuschelte ihm durchs Haar! Unerhört! Aber auch damit konnte, oder nein, musste er wohl leben... Und schon wieder diese „Wir Soranin“-Masche… Nun schien sie also dem anderen Kerl den Schlüssel abnehmen zu wollen. Daisuke wurde immer skeptischer und machte sich zunehmend Sorgen, dass das Ganze hier noch ins Auge gehen konnte, denn der Konohanin schien nicht wirklich begeistert und protestierte. Es war wirklich ein wunderbares Schauspiel, besonders wenn man wirklich nur zusehen musste. Doch eines hallte ihm besonders im Kopf. Dieses „Wenn Seppen-chan und ich dich zur Strecke bringen wollten, wäre das längst passiert, oder?“ war doch sehr interessant. Das gab ihm ein wenig Hoffnung dass man ihm nicht das Messer in den Rücken stach, wenn er sich umdrehte, schließlich hätten sie es ja schon längst tun können. Immer wieder lächelte das Mädchen den Tetsuya an. Auch wenn ihm die Situation nicht gefiel, hoffte er einfach dass sich dies alles weiterhin in friedlichen Bahnen bewegte. Auf den Satz mit der Bohnenstange reagierte der Tetsuya nur mit einem einfachen Nicken und lächelte leicht. So wenig hatte er wohl noch nie in einer „Kennenlernphase“ gesprochen. Der junge Mann übergab seinen Schlüssel letztendlich trotz vielem Zögern. Daisuke konnte sich nur zu gut in seine Lage hineinversetzen, war aber auch ziemlich froh dass er sich selbst nicht in dieser befand. Er folgte den beiden dann zur Tür heraus und lauschte den Worten des Mädchens, welche nun erstrecht voller Überzeugung steckten. Auch wenn der junge Mann ihn soeben geduzt hatte, dies war dem Tetsuya in der ganzen Aufregung gar nicht aufgefallen, vielleicht später einmal… Auf jeden Fall müssten sie demnächst einige Gegner aus dem Verkehr ziehen, freiwillig würden sie ihre Schlüssel ja sicher nicht hergeben. Wie er das sah? „Bingo.“, sagte er und lächelte leicht, nachdem alle drei zur Tür heraus gegangen waren…

TBC: Raum 7
 
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