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And here is Einrißkommando Shinobi Brothers

Sato Yuuta

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Yuuta saß im Schneidersitz im Schatten eines Baumes auf einer Gartenmauer, den Rücken angelegt an selbigen Baum, der ihn nicht nur Rückstütze, sondern auch Schattenspender war, denn bereits am frühen Vormittag war die Sonne wieder am Himmel und schien von einem kristallblauen Himmel auf Jôsei hinab. Deswegen hatte der Genin auch seine nicht grad dünne braune Weste abgenommen und sie auf seinen Schoß gelegt und trug nur noch die dunkelblaue Stoffhose und das dunkle langärmlige Hemd, sowie sein Stirnband mit dem Wappen Shirokagures, das er sich um den rechten Arm gebunden hatte. Die Augen geschlossen, den Kopf in den Nacken gelegt und die Kühle des Schattens und eines momentanen Windhauchs genießend war er in Gedanken versunken.
Sah man das Stirnband nicht, so sah man bloß einen eher dünnen Jungen, der auf der Gartenmauer saß und döste.

Es war nun sein dritter Auftrag innerhalb einer Woche seit er den Rang eines Genin besaß, doch nach der wirklich gefährlichen Mission in den Bergen von Kumokagure, wo sein Magen fast Begegnung mit einem scharfen Messer gemacht hätte, wenn Hiragana Akane ihn nicht gerettet hätte, und der nicht minderungefährlichen Jagd nach Spinnen, war dies gerade zu lachhaft. Ein einfacher Job. Ein Haus einreißen. Er bekam sogar Unterstützung. Michiyo Kumiko. Sie waren beide für diesen Job auserwählt worden. Er wusste eigentlich gar nichts über sie, aber im Prinzip brauchte er es dieses Wissen auch eigentlich nicht. Immerhin sollten sie bloß ein Haus einreißen. Und dafür reichten simpelste Explosionssiegel. Wenn sie sich sogar auf Taijustu verstand oder ein passendes Ninjutsu beherrschte, dann sollte es wirklich nicht schwer sein. Dennoch, auch wenn es nur ein Job war, so hätte er sich doch besser vorbereiten sollen. Doch nachdem seine Schwester und sein Onkel es sich in den Kopf gesetzt hatten ihm beizubringen, wie man selbst auf Wasser ging, koste es was es wolle, war er schlichtweg zu kaputt dazu. Und genoss die Ruhe des Augenblickes. In einer Minute würde Kumiko hier erscheinen, zumindest war das Termin, zu dem sie kommen sollten, und dann würde er sie eben da kennen lernen.
Das einzige Problem, sozusagen das Haar im Reisbällchen, war die Lage des Hauses. Genau zwischen zwei anderen Gebäuden, das eine ein Geschäft für Feuerwerkskörper, das andere ein Porzelangeschäft. Sie würden mit ihren Kräften sehr konzentriert vorgehen müssen. Aber er war sich sicher, dass sie es schaffen würden. Es galt nur Statik und so zu beachten.

Und wo er grad bei Reisbällchen war, sie hatten sogar ein Mittagessen bereits gesichert. Die alte Dame, der der Garten und die dazugehörige Mauer aus Sandstein gehörte, hatte ihm vier gemacht, als er ihr erzählt hatte, warum er hier saß und ihr dann geholfen hatte einen zu hoch gelegen Ast abzuschneiden. Diese lagen gut verpackt rechts von ihm. Und dufteten gut.
Ein Lächeln glitt über seine Züge. Einige Vögel zwitscherten harmonsich im Baum, eine Katze legte sich neben ihm hin. Ein schöner Tag.
 
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Michiyo Kumiko

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Die letzten Minuten vor ihrem Aufbruch waren etwa so zäh vergangen, wie Himbeergelee, die Minuten kam ihr ewig lang vor, aber sie wollte ja unbedingt perfekt pünktlich sein. Die Nachteile ihres Perfektionismus waren also speziell in dieser Situation nur sehr schwer von der Hand zu weisen.
'Na endlich!', erlaubte sich Kumiko zu denken, als endlich … end-lich … die Zeit gekommen war, aufzubrechen. Wortlos rückte sie ihren seitlichen Pferdeschwanz zurecht, schwang sich die kleine Tasche mit ihrer Ausrüstung über die Schulter und zupfte noch schnell an ihrem nach Zweckmäßigkeit ausgerichteten, aber trotzdem nicht schlecht aussehenden Dress herum. Man sah ihr besonders in dieser Klamotte eigentlich ohne jedes Problem an, dass sie sich fast ausschließlich auf Taijutsu konzentrierte: Alles in allem lag ihre Kleidung relativ eng an, damit sie nirgendwo hängen blieb. Das änderte sich aber an den Unterarmen, an denen die Ärmel ein wenig überdurchschnittlich weit genäht waren, um maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Ihre Beinfreiheit war im Notfall sogar noch größer, denn dort war nur das absolut notwendigste Minimum an Stoff zu finden, damit sie nicht als unzüchtig betrachtet wurde, obwohl das mit zwölf Jahren absolut noch kein Thema war.

Was war der Grund für die Aufregung? Ganz einfach, Kumiko durfte wieder eine Aufgabe erledigen! Wer die Zwölfjährige kennt, weiß ganz genau, dass sie sich in dem Moment, in dem sie den Auftrag bekommen hatte, vor Pflichtbewusstsein und Tatendrang kaum mehr zurückzuhalten war. Wenigstens war die Warterei zu Ende – Kumiko-chan durfte sich endlich auf den Weg zum Treffpunkt machen. Ihr wurde die Aufgabe zuteil, zusammen mit einem Anderen, den sie noch nicht kannte, ein Haus in seine Bestandteile zu zerlegen.
Als die Blondine die Tür hinter sich schloss, konnte sie sich des Gedankens nicht erwehren, dass die Wahl der Führung, gerade sie zu dieser Aufgabe heranzuziehen, irgendwie mit den Vorfällen zu tun hatte, in die sie nacheinander mit Ayana Akemi und Mufu-Sensei geraten war … da war was mit Explosionen und so ...
Sie würde sich ein wenig beeilen – ein Risiko einzugehen lag ihr nämlich fern, sie wollte absolut pünktlich am Ort des Geschehens eintreffen, möglichst auf die Sekunde. Der genannte Ort des Geschehens war, soweit Kumiko wusste, ein altes Haus, das es abzureißen galt. Das war auch der Grund, warum sie auf einen Großteil ihrer Ausrüstung verzichtete hatte. Lediglich ein paar Kunai und eine verdammt beängstigend große Menge Explosionssiegel hatte die Kleine dabei. Für diese Uhrzeit war das Dorfzentrum ungewöhnlich belebt – kein wunder, es war ja auch Wochenmarkt. Nicht dass es Kumiko irgendwie bremste, aber störend war's dennoch. Über die Dächer mochte sie nur ungern gehen - Erinnerungen hielten sie davon ab. Das Objekt der Begierde lag im Seiryuu-Bezirk, das heißt, sie würden besonders vorsichtig müssen ... wegen der umliegenden Gebäude. Ihr Weg war nicht sehr lang, zehn Minuten vielleicht, in gemütlichem Tempo – und Kumiko bewegte sich niemals in gemütlichem Tempo, wenn sie eine Wahl hatte. Ihrem Zeitgefühl nach müsste sie noch ein klitzekleines bisschen Zeit haben, als sie um die letzte Ecke zum Treffpunkt bog und einige Meter entfernt jemanden an einem Baum lehnend sah, der es sich auf einer Mauer gemütlich gemacht hatte. Der Dunkelblonde mit den grünen Augen wirkte ein wenig nachdenklich, aber nicht weltfremd. Gut – ein „All you can eat“ täte ihm sicherlich gut, zumal er nicht gerade körperlich fit aussah. Aber die Aufgabe, die ihnen zugeteilt wurde, würde er wohl bewältigen können, sonst wäre er dazu nicht ausgewählt worden … oder? Selbstverständlich vorausgesetzt, er wäre ihr Partner bei dieser wichtigen Aufgabe!
„Sato-Senpai, nehme ich an? Ich entbiete meine Grüße, Michiyo Kumiko meldet sich bereit!“ - ihre Begrüßung fiel für ihre Maßstäbe gewohnt kühl und zweckmäßig aus. Und selbstverständlich durfte auch die Verbeugung nicht fehlen, die, wie immer, eine Nuance tiefer war, als es notwendig gewesen wäre.
 
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Sato Yuuta

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Gerade als er kurz davor war wirklich einzunicken, die Katze war es schon und ihr sanftes Schnurren lud dazu ein, vermutlich war sie in einem Paradies voller Mäuse, hörte er eine weibliche Stimme, riss die Augen auf und blickte zu dem Ursprung der Stimme. Ein Mädchen, er schätzte sie als etwas jünger als sich selbst ein, eher klein, langes, blondes Haar, trotz ihrer Größe vermittelten ihre Kleidung und Körperbau jedoch das sie sich vor allem mit Taijutsus Wege ebnete. Und etwas in ihrer Art erinnerte ihn an Aza-Sensei. Für diesen Job sicherlich eine gute Wahl. Was die Frage aufkommen ließ, warum er ausgewählt worden war. Aber wie es hieß es so schön? Die Pläne des Kagen sind so unergründlich wie die der Götter. Oder wie sein Onkel sagte. „Was interessiert mich warum ich auf einer Mission bin, solange ich sie abschließen kann?“ Er würde es herausfinden.
Ohne die Katze zu stören, sprang er von der Mauer hinab, nachdem er die vier Reisbällchen in ein Tuch gewickelt hatte und kam auf den Beinen sogar auf ohne hinzufallen. Das Training, das ihm Schlaf und Ausdauer geraubt hatte, machte sich wenigstens bezahlt. Die Weste in der linken Hand, das Bündel in der rechten Hand erwiderte er die Verbeugung. „Ich grüße dich ebenfalls, Michiyo. Sato Yuuta.“ Kurz überlegte er ob er sie darauf hinweisen sollte, das er seit nicht einmal einem Monat Genin war und deswegen die Bezeichnung als Senpai fraglich war, aber genauso gut konnte man es auf ihren Altersunterschied beziehen und irgendwie gefiel Yuuta diese Bezeichnung auch und so unterließ er eine Bemerkung diesbezüglich. Auch wenn sie auf ihn wie jemand wirkte, der so etwas genau nahm. „Gut, schreiten wir zur Tat.“ Er wies auf den Weg und ging los. Er kam sich dabei durchaus komisch vor und musste sich davon abhaltend sie fragend anzusehen oder inne zu halten und zu wartend, ob sie es auch tat oder das ganze wie ein Frage klingen zu lassen. Er wusste nicht warum, aber er schien die führende Position in ihrem Gespann übernommen zu haben und auch wenn das ganz schmeichelhaft war, irgendwie fühlte er sich somit verantwortlich für alles. Und hatte keine Ahnung, was er genau tun sollte. Er musste sich eingestehen, dass es schöner gewesen wäre, wenn er bloß sich hätte orientieren müssen. Und was sagt dieser Gedanke wieder über ihn aus?
Aber es war nur ein Job.
Innerlich seufzte er, während er die Weste wieder überzog. Aber gut, dann musste er eben sein bestes geben. Nicht das er das nicht auch so gegeben hätte. Aber jetzt, also, die ganze Sache war zu etwas anderem geworden als er erwartet hatte, als man ihm sagte, das er ein Job erledigen sollte. Nicht, das er auch noch den Ton angeben sollte. Sollte er das überhaupt? Davon stand da nichts. Warum hatte er also das Gefühl, es zu tun? Tat er etwas Falsches? Sie sollten doch nur ein Haus in die Luft sprengen und er sich nicht den Kopf über so etwas zerbrechen.
Erst jetzt merkte er, dass sie bereits sich dem Ende der kleinen Gasse näherten, wo ihr Ziel sozusagen auf sie wartete und er vermutlich vor sich hin geschwiegen hatte, der Blick in die Entfernung gerichtet und, wenn sie etwas gesagt hatte, es komplett überhört hatte. Der Genin spürte wie seine Backen sich erwärmten und er vermutlich rot wurde und fuhr sich mit der freien Hand durch den Nacken. Dann räusperte er sich.
„Ähh, tschuldigung, ich war grad, also, ich… Wenn du grad was gesagt hast, dann tut es mir leid, ich war grad mit den Gedanken woanders.“ Er blickte entschuldigend zu ihr. Super Sato. Toller erster Eindruck. Schwesterherz wird was zu lachen haben nachher. Gut gemacht. Er spürte das Gewicht des Bündels. Hob es an. „Eine alte Frau hat mir übrigens grad vier Reisbällchen in die Hand gedrückt, weil ich ihr geholfen habe. Also, wenn du Hunger hast, sag einfach Bescheid. Ja…“ Und jetzt? Verdammt. „Bist du schon lange Genin?“ Warum hatte er das gefragt? Damit würden sie vielleicht wieder zum Senpai-Begriff kommen und was dann passierte, das wusste er nicht. Er hätte sich am liebsten selbst einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben. Und versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, während er ihr zu hörte.
„Ach ja, du hattest nicht zufällig schon die Erfahrung ein Haus einzureißen? Bis auf ein wenig Wissen über Statik weiß ich leider kaum was. Und mein Einsatz wird sich wohl primär auf Explosionssiegel beschränken.“ Na, das war doch was. Ein Gespräch bezüglich der Mission. So muss das gehen. Wenn wir beide wissen, was wir können, dann könne wir gemeinsam agieren. Gut gemacht. Er spürte wie die Röte langsam verging.

Und dann hatten sie die Gasse hinter sich gelassen und stand auf einer größeren und vor allem geschäftigen Straße, gerade aus vor ihnen ein zweistöckiges Haus, vielleicht 20 Meter breit, ein großer Rahmen für ein Schaufenster direkt neben der Eingangstür, der statt Glas Pappe hielt, da jegliche Fenster bereits entfernt wurden waren. Es war wie die meisten Häuser hier komplett aus Holz gefertigt, wie zum Beispiel die Porzellanwerkstatt neben an, wo vor zwei ältere Männer auf einer sehr schönen Bank saßen und die Leute beobachten, mit Dachziegeln aus Ton wie es schien, im zweiten Stockwerk zwei kleinere Fenster, ebenfalls mit Pappe überdeckt. Scheinbar gab es auch einen Dachboden, denn auf dem schräg angewinkelten ach war ein weiteres kleines Fenster zu sehen.
Während er in der rechten Hand das Bündel mit den Reisbällchen trug, fuhr er sich mit der rechten Hand über das Kinn. Das Haus wirkte stabil, aber zumindest gab es zwischen ihm und den beiden angrenzenden Häuser etwas Abstand, so dass mit gut platzierten Explosionssiegeln die Nachbarhäuser hoffentlich nicht beschädigen würden. Das Glas war bereits entfernt wurden, das war ebenfalls etwas, was keine Probleme bereiten würde. Da vernahm er ein Schnurren von unten und blickte zu seinem linken Bein, wo die schwarz, weiß gestreifte Katze die sich vorhin neben ihm niedergelassen hatte, sich nun an seinem Bein rieb und zufrieden schnurrte, bevor sie sich zu Kumiko begab und dort fortfuhr. Yuuta lächelte als er dem Tier zusah.
„Sieht aus als hätten wir schon mal einen Schaulustigen. Nun, ich würde vorschlagen, wir sehen uns das Haus mal von innen an und dann können wir beschließen, wie wir am besten vorgehen, was meinst du?“
 
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Michiyo Kumiko

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'Ja, bestimmt ein Genjutsu Typ', sie ließ die Gelegenheit, ihn zu beäugen nicht aus, die sich ihr während der Verbeugung bot. Seine Statur sprach dafür, und bisher hatte sich ihr keine Reaktion gezeigt, die ihr etwas anderes bewies. Er verlor auf jeden Fall keine Zeit. Kaum dass er ihrer Begrüßung geantwortet hatte, war er bereit, loszuschlagen – ein Umstand, den Kumiko nicht wenig schätzte. Trotzdem unterließ sie eine ausgiebige Wertschätzung dieser Einstellung, denn sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen.
Sato-Senpai war älter als sie, also würde er selbstverständlich die Führung übernehmen, solange die Ältesten nicht irgendetwas anderes befahlen, ein Hoch auf natürlich gewachsene, traditionelle hierarchische Strukturen! So dackelte sie ihm ein wenig treudoof in Richtung des Hauses hinterher, das es zu vernichten galt. Die Fenster waren sorgsam abgedeckt, vermutlich wussten die Leute, die es vorbereitet hatten schon, dass hier bald die Fetzen fliegen würden … und Schadensbegrenzung war wichtig, denn obwohl das Gebäude nicht mehr lange stehen sollte, war immer noch darauf zu achten, dass die Fetzen nicht zu weit flogen, denn umrahmt wurde die Bruchbude von einem Silvesterbedarf und einem Porzellanladen. 'Das ist so Klischee, das gibt’s doch nicht.' Es hätte ja so einfach sein können, aber Neeeeein, irgendwas ist immer.
Aber mit Konzentration schien er es nicht zu haben denn schon nach wenigen Schritten entschuldigte er sich, dass er in Gedanken versunken sei und sie nicht verstanden hätte, hätte sie etwas gesagt: „Ähm … ich habe nichts gesagt, Senpai.“, Kumiko begegnete seinem entschuldigenden Blick mit offenkundiger Verwirrung. Die Ratlosigkeit würde in den Nächsten Momenten zunehmen, obgleich die Verwirrung selbst ein wenig abflauen sollte, denn jetzt ging es plötzlich um essen. Einen Augenblick lang, war die Blondine versucht, dem ziemlich dünnen Senpai nahezulegen, die vier Reisbällchen besser ganz für sich zu beanspruchen, aber das hieße, sei müsste widersprechen. „Hai!“, war also alles, was sie ihm antwortete. Damit sollte die Situation vorerst entschärft sein. Viel zuzuhören gäbe es also nicht für ihn.

Jetzt kam endlich etwas Sinnvolles von ihm, er erkundigte sich nach Kumikos Erfahrungsschatz: „Nein, diese Aufgabe hier mitgezählt, habe ich erst zwei Aufgaben einfacherer Art angetreten und eine Mission begonnen … selbstverständlich erfolgreich beendet.“ Dass sich auf dieser Mission eine moralische Misere entwickelte, verschwieg sie, denn es war im Grunde genommen total unwichtig. „Meinen jetzigen Rang bekleide ich also erst seit Kurzem, Senpai. Ich werde mich hauptsächlich auf Explosionssiegel verlassen, weil meine Auswahl an Taijutsu Techniken, die hier nützlich wären, noch sehr klein ist.“ Antwortete sie ihm ehrlich und ziemlich selbstkritisch. Denn tatsächlich hatte sie noch keine Jutsu mit besonderer Zerstörungskraft in Petto, obwohl sie schon die eine oder andere Trainingseinheit ins Auge gefasst hatte, die in diese Richtung gehen sollten. 'Aber für ein Holzhaus, wie dieses könnte es auch so reichen … werd' ich testen müssen.' Das Haus selber stand denkbar ungünstig. Von den beiden Läden zu beiden Seiten abgesehen, stand es auch noch ausgerechnet an einer gut besuchten Straße. Das Haus nach vorn einstürzen zu lassen wäre also keine Option. Das heißt, es blieben noch genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie brachten das Haus nach hinten zum Einsturz, sofern es über einen Hinterhof verfügte; oder aber, sie müssten versuchen, es punktgenau kollabieren zu lassen, was die größere Herausforderung sein würde.
Der Moment, in dem die Katze, die den Beiden offensichtlich den ganzen weg hinterher getapst war, sich an den Beinen der Zwölfjährigen rieb, erforderte besondere Zurückhaltung, denn einen Moment musste sie sich zuckend davon abhalten, aus Reflex eine Waffe zu ziehen – nicht, dass sie Katzen nicht mochte, es war nur die Schrecksekunde. Außer der Katze, fanden sich auf eine Bank nahe des Porzellanladens noch zwei ältere Herren, die es sich sicherlich nicht würden nehmen lassen, dem Spektakel einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit zu schenken. Dem Vorschlag Sato-Sans entgegnete sie nur ein knappes Nicken, bevor sie sich aufmachte, die Bruchbude von innen zu begutachten.
 

Sato Yuuta

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Auf ihre Reaktion bezüglich seiner Entschuldigung hätte er sich am liebsten in einen Schatten gestellt und sich versteckt. Sie hatte nicht einmal etwas gesagt. Vermutlich wäre es nicht einmal aufgefallen, wie abgelenkt er gewesen war, wenn er es nicht gesagt hätte. Ein Eigentor phänomenalen Ausmaßes. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
Wenigstens verlief das weitere Gespräch besser und er wirkte wieder etwas zuversichtlicher. Also auch nicht wirklich mehr Erfahrung als er. Gut, im Grunde sogar eins mehr, aber dafür hatte er zwei Missionen abgeschlossen und sie bloß zwei einfachere Aufträge und eine Mission. Auch wenn natürlich fraglich war, das man dies wirklich so schwarz-weiß sah. Auch scheinbar einfachste Aufträge konnten sich erheblich komplizieren und auf den ersten Blick schwerere Missionen in den Schatten stellen. Gewiss, unterschieden wurde stets nach einem klaren Vorgehen, beruhend auf Erfahrung, Informationen und Fakten, doch konnten diese Fakten eben fehlerhaft sein. Nein, es gab keinen wirklich ernsthaften Unterschied in ihrem Erfahrungsbereich.
Auf ihre Feststellung bezüglich der Explosionssiegel und ihre Jutsus nickte er. Selbstkritik war ein gutes zeichen. Sie kannte ihre Fähigkeiten, überschätzte sich nicht und war vorsichtig. Und, wie erwartet hatte, war sie auch eher dem Taijustusbereich zuzuordnen. Insofern war ihr Charakter sehr angenehm. Wenn er sich an einige seiner Mitschüler erinnerte, die in ihrem Alter waren und ebenfalls Kraft über Geist stellten, dann war er wirklich dankbar. Er hoffte, dass er mit einigen dieser Typen nicht so schnell in eine gemeinsame Mission gesteckt wurde.
„Nun, dann haben wir ungefähr den gleichen Erfahrungsstand. Ich bin auch noch nicht lange im Besitz meines Stirnbandes. Und werde außer Explosionssiegel auch leider kaum etwas großartig beitragen können. Wenn das Holz dünn genug ist, dann kann ich es vielleicht durchschlagen. Aber das Haus sieht recht stabil aus.“
Ob die Anrede des Senpai nun, wo sie wusste, dass er ein Anfänger war wie sie, wegfallen würde? Irgendwie wäre das nicht schlecht. Es schuf ein Gewicht aus Verantwortung, Erwartungen und Pflichten, das ihm nicht gerade gut lag. Noch nicht. Sagte er sich. Aber der Einwand klang schwach. Auf der anderen Seite war es auch irgendwie ganz nett, dass sie, trotz seines eher schwachen Anfangs scheinbar immer noch nicht an ihm zweifelte. Und vielleicht sollte er auch einfach aufhören sich deswegen so viele Gedanken zu machen. Stattdessen besser die Lage einschätzen und beurteilen.

„Nun, dann wollen wir mal. Sehen wir uns erst mal um.“

Die Tür war nur angelehnt und als sie die Türschwelle überschritten wehte ihnen der Geruch von Gewürzen und verschiedenen Kräuter entgegen. Darunter ganz übliche Düfte wie Pfeffer, Basilikum, Lavendel, aber auch Gerüche, die Sato nicht zuordnen konnte, jedoch im Großen und Ganzen ein angenehme, die Atemwege befreiendes Geruchsbild erzeugten. Der Raum, in dem sie sich befanden war wohl der Laden gewesen, eine Ladentheke vor einem Durchgang und Regale an den Wänden verwiesen darauf. Der Raum erstreckte sich von einer Wand zur nächsten, war somit knapp 20 Meter lang, ging aber bloß 5 Meter in die Breite, während die Deckenhöhe vielleicht keine zwei Meter betrug. Die Wände bestanden aus Holz, wirkten relativ stabil, während sich relativ in der Mitte des Raumes ein Stützbalken befand, wobei er früher einmal auch als Regal hergehalten haben musste, wenn man die Löcher von Nägeln an ihm bedachte. Sato sah sich kurz um, ging dann weiter durch den Durchgang, der wohl früher durch ein Tuch verdeckt war, die Haken an der Wand waren nicht entfernt.
Hinter dem Laden war ein Gang, der gerade aus zu einer Tür wohl in den Hinterhof führte, während sich auf der rechten Seite zwei Türen befanden, auf der linken Seite führte eine Öffnung in einen länglichen Raum, der so intensiv nach Kräutern und Gewürzen roch, das er wohl als Lager gedient haben musste und fast die gesamte linke Haushälfte des Erdgeschosses einnahm und nur von einer hölzernen Treppe begrenzt wurde, die am Ende des Ganges lag und in das nächste Stockwerk führte.
Sato öffnete die erste Tür auf der rechten Seite und trat in einen kleinen Raum, höchstens fünf mal fünf Meter messend, in dem noch ein alter Ofen stand und dem Staubspuren einst ein Tisch. Vermutlich hatte man hier die Kräuter verpackt und vorbereitet. Und, wie er feststellte, als er auf eine vergessene Phiole trat, auch zu Ölen verarbeitet. Er schob die Glassplitter mit dem linken Fuß an die Wand, während ihre beharrte Begleiterin mit Eleganz auf den Ofen sprang und den Raum betrachtete, als ob er ihr gehörte.
Sato dagegen wandte sich auch dem nächsten Raum auf der rechten Seite zu, der deutlich größer war. Neben einer Art Abstellkammer, die durch eine Trennwand sich bildete, befanden sich an der linken Wand verschiedene Einbuchtungen. Aufgrund des Rohres, das aus einer Einbuchtung zur Decke verlief und einer nicht entfernten Kochplatte wohl der Platz der Küche. Auch hier musste sich mal ein größerer Tisch befunden haben, wenn er die vier Dellen im Holzboden in der Mitte des Raumes deutete, der Raum war selber fast zehn Meter breit und vielleicht sechs oder sieben Meter lang. Die Frage war, wie die Rohre verliefen. Und ob sie sie zuerst entfernen sollten.
Die Tür am Ende des Ganges führte wiederum in einen kleinen Kräutergarten, der einer sehr ordnenden Hand gehört haben musste, denn selbst jetzt sah man die klar angelegten Beete und Wege. Ein Anblick der Yuuta gefiel. Der Zaun, der den Garten umgab und nach hinten zu einer Gartentür führte, war einmal weiß, aber mittlerweile eher gräulich.
Dann ging es die Treppe ins zweite Stockwerk hoch.
 

Michiyo Kumiko

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[FONT=Verdana, sans-serif]Gut, der Erfahrungsstand der Beiden schien sich nicht signifikant voneinander zu unterscheiden – aber zwei Jahre älter Zaubern konnte sich Kumiko-chan auch nicht … weshalb sie selbstverständlich beim Senpai bleiben würde. Wenigstens hatte sich noch niemand Gedanken darum gemacht, dass sie das später von denen erwarten würde, die nach ihr kamen, dann bliebe wenigstens diese böse Überraschung noch im Dunkeln. Andererseits hieß die Tatsache, dass er noch nicht allzu viel Erfahrung hatte, vielleicht, dass er mit seiner naturgegebenen Führungsrolle nur schlecht bis gar nicht klarkam, aber auch daran würde er sich schnell gewöhnen. Denn Kumiko hatte sich nicht umsonst bei ihren bisherigen Aufgaben den Ruf aufgebaut, sich auf nur ein Wort des Taichō voller Pflichtbewusstsein in das nächste verfügbare, rostige Brotmesser zu stürzen, wenn es ihrem Auftrag dienlich war – sie war also Pflegeleicht in der Hinsicht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dem entsprechend schwang in jeder ihrer Antworten eine gewisse Kälte mit, die vielen als unangenehm erscheinen möge – aber auch das war so eine Sache der Gewohnheit. Kumiko machte das noch nicht einmal mit Absicht, das war einfach ihr Wesen. Entsprechend bedachte sie Sato-Senpai auch nur mit einem knappen Nicken, als er vorschlug, den Innenraum des Hauses zu begutachten. Die Blondine fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während sie die Türschwelle durchschritt: Es war nicht ganz so schlimm, wie es von außen den Anschein hatte, es roch auf jeden Fall nicht modrig, sondern eher exotisch, würzig, bildete eine ganz eigene Atmosphäre. Obwohl Gewürze eigentlich in den meisten Fällen nicht unangenehm riechen, sorgte die Mischung, die schwer war – das gesamte Haus in ihrem Griff zu halten schien dennoch dafür, dass die Zwölfjährige im ersten Moment die Nase rümpfte. Nachdem sie die Übelkeit der schweren Mischung niedergekämpft hatte, drängte sich ihr geradewegs die Frage auf, wie es wohl hier gewesen sein mochte. Vor ihrem inneren Auge sah sie einen weiträumigen Laden, mit Regalen und Tischen überall, auf denen zahllose Fläschchen und Beutelchen ihren Platz fanden. Eine Atmosphäre der Heimeligkeit breitete sich in ihr aus und beinahe konnte sie die imaginären, warmen Sonnenstrahlen durch die zugenagelten Fenster spüren, die diesem Haus früher, dank seiner Holzwände, bestimmt einen rustikalen Touch verliehen hatten.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Einen Augenblick lang bedauerte Kumiko-chan, das Haus abreißen zu müssen, als sie den ersten Raum durchschritt. Der Eindruck eines ehemaligen Ladens bestätigte sich sofort, denn dieser Raum war riesig … naja, nicht wirklich, aber immer noch ziemlich groß – perfekt für eine Verkaufsfläche. Gegenüber der Eingangstür und der Hausfront mit den riesigen abgedeckten Fenstern fanden sich bei genauem Hinsehen noch Spuren einer schweren Theke, die sehr lange dort gestanden haben musste. Hier und dort waren bestimmt einmal Bilder und Regale an den Wänden gewesen, von denen jetzt nur noch die Löcher der Nägel übrig waren, an denen sie gehangen hatten – jetzt dominierte eine einfache Holzsäule diesen Raum, der ebenfalls gewisse Gebrauchsspuren der Zweckentfremdung sein Eigen nannte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hinter dem Verkaufsraum erwartete die beiden der Hausflur, der schon etwas intensiver nach Gewürzen duftete, denn zur Linken mündete er in einen großen Lagerraum, in dem es einfach nur noch stank. So sehr, dass Kumiko in der Türleiste, deren Inhalt vermutlich durch ein Stück Stoff oder so was Ähnliches ersetzt worden war, stehen blieb und nach wenigen Sekunden wieder umdrehen musste. Nach dieser bezeichnenden Erfahrung fanden die beiden 'Abrissexperten' auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs ein kleines Zimmerlein, in dem sich außer einem alten Kamin genau eine einzige Phiole befand, die ihr Teamkollege mit seinem Fuß zielsicher wie kein Zweiter traf. Wider Erwarten hatte die Katze das Lager überlebt, ohne qualvollst zu erstinken – sie erwies sich als widerstandsfähiger, als zuerst angenommen. Im nächsten Raum, ebenfalls auf der rechten Seite, fand sich entgegen Kumiko-chans Vermutung eine ehemalige Küche … oder zumindest war es möglich, diesen Raum als eine solche zu benutzen. Ansonsten fand die Blondine nichts Auffälliges in diesem Raum.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Der Geruch von Gewürzen hatte seinen romantischen Touch längst verloren und war einem leichten Gefühl von Übelkeit gewichen. Die Hälfte der Zeit hatte Kumiko ihre Hand schützend vor Mund und Nase gehalten, um sich selbst wenigstens die Illusion zu schaffen, etwas dagegen unternehmen zu können. Desto erleichterter war sie auch, als sie endlich … end-lich! … dazu kamen, den Garten zu inspizieren. Klein, ordentlich angelegt und früher bestimmt auch mal gepflegt. 'Das alles hier sieht irgendwie aus, als hätte das hier alten Leuten gehört ...' Im Kopf der Jüngeren nahm gerade das Bild eines älteren Ehepaars Gestalt an, die einfach keine Nachkommen hatten, um sich nach deren Ableben um dieses Haus zu kümmern, den Laden zu übernehmen, oder so was Ähnliches. 'Hoffe, ich hab unrecht. Ich kann mir Besseres vorstellen, als oben auf einen dunklen Fleck auf dem Bett zu treffen.'[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wenigstens war die Luft hier wieder halbwegs frisch, aber der Garten war leider nicht groß genug, um das Haus nach hinten hin 'fallen zu lassen'. So würde den Beiden nur die Möglichkeit bleiben, es in sich selbst einstürzen zu lassen. Ihr Partner verharrte einige Augenblicke in dem Garten. Kumiko aber nutzte diese Zeit, einmal tief Luft zu holen und zu testen, ob sie mit ihrem Taijutsu einige Explosionssiegel einsparen konnte. Sie klopfte zwei Mal gegen die erstbeste Wand, die sich ihr bot, um herauszufinden, ob sie vielleicht innen Hohle war – die Wand tat ihr den Gefallen. 'Könnte vielleicht doch klappen', dachte sie bei sich, während ihre Blicke versuchten, die relative Mitte der Wand zu finden. Es dauerte nicht lange, bis sie sie gefunden hatte und bald darauf schnellte ihr linkes Bein in einem seitlichen Tritt vor, um mit etwas Glück ernsthaften Schaden an der Wand zu verursachen … also nicht an ihrem eigenen Fuß.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kumikos Fußspitze versank mit einem hölzernen Knacken in der Wand, in der sich jetzt ein etwa fußballgroßes Loch befand. 'Das reicht nicht.' Innerlich seufzend befreite sie ihren Fuß aus der Holzwand und drehte sich halb um, um dem älteren Partner ihre Erkenntnis mit dem gewohnt kühlen Unterton mitzuteilen: „Meine Fertigkeiten reichen tatsächlich nicht aus. Ich werde nicht auf Explosionssiegel verzichten können.“[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]So richtig interessierte sie seine Antwort auch nicht, denn das Ergebnis war eine Tatsache, und daran gab es nichts zu rütteln. Ohne also eine Antwort abzuwarten, machte sie sich auf, die Räumlichkeiten oberhalb der Treppe zu erkunden. Mit jeder Stufe schien der schwere Geruch der Gewürze etwas nachzulassen. Dennoch war er immer noch allgegenwärtig, als Kumiko die oberste Stufe erreicht hatte. Vor ihr erstreckte sich – wie sollte es auch anders sein – ein Flur. Das Licht in diesem Stockwerk war bestenfalls schummrig, die Zwölfjährige würde aufpassen müssen, wenn sie sich nicht unfreiwillig längsseits auf den hölzernen Boden legen wollte: „Sie haben nicht zufällig Katon, Senpai?“, gab sie fragend nach hinten, während sich Kumiko die Hände an der Kleidung abwischte und sich dann halb tastend nach vorn wagte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das obere Stockwerk war natürlich nicht minder geräumig, als das Erdgeschoss, aber allem Anschein nach war die Raumverteilung eine andere: Der Flur verlief 'T-förmig'. Er führte an der Hauswand, an der die Treppe nach oben endete komplett entlang, und endete ganz hinten in einer Tür, hinter der sich die Überreste eines Badezimmers befanden. Einige der Fliesen mit Blumenmuster waren bereits von der Wand gesprungen, soviel war dank der kleinen Ritzen in den Kartons erkennbar, die die Fenster abdeckten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Genau zwischen der Badezimmertür und dem Aufgang der Treppe verzweigte sich der Flur, an dessen Ende oben an der Decke von einem großen, schwarzen Quadrat beherrscht wurde, das vermutlich eine Einstiegsmöglichkeit für den Dachboden darstellte. Unter diesem Quadrat zeigten sich die typischen Ritzen, durch die eine Winzigkeit an Sonnenlicht fallen konnte. Auf dem Weg zum Ende der Abzweigung würden die beiden Ninjas an je zwei Türen zu jeder Seite vorbei müssen.[/FONT]
 
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Sato Yuuta

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Sato war zwar nicht einen Großteil, aber doch nicht geringen Anteil seines Lebens in Krankenhäusern gewesen. Und hatte diesen sterilen Geruch dort hassen gelernt. Auf der einen Seite sagte es ihm, das des dort sauber und sicher war, das die sanitären Anlagen benutzbar und frei von Keimen und sonstigen Viren, Bakterien oder was auch immer war. Ein Ort, an dem man das Wasser aus dem Waschbecken trinken konnte. An sich für jemanden wie Sato, der auf Sauberkeit und Reinheit durch aus achtete, ein guter Ort. Aber er verband damit auch Isolation, das Gefühl, als ob man eingesperrt war, Abgeschiedenheit. Es war für ihn unangenehm an einen Ort lange gebunden zu sein, genau genommen an einem Bett. Man verpasste das Leben, das war nicht gut. Und so war gerade der Gegensatz zu dem klinischen Geruch von Krankenhäusern etwas, das Sato gar nicht so negativ beurteilte und sei es nur, weil es eben im Gegensatz war. Das traf nicht auf alle Gerüche zu, aber er fühlte sich wohler, wo er verschieden Gerüche wahrnahm. Und auch wenn die Gerüche in diesem Haus sehr intensiv und sehr vielfältig und gerade zu überwältigend waren, so war doch kein einziges wirklich schlecht und er zog die Luft ein und versuchte sogar Kräuter zu erkennen. Das Michiyo so stark darauf reagierte war ihm deswegen unverständlich. Es waren fast ausnahmslose angenehme Gerüche, kein einziger wirklich stark stechend. Es gab Gerüche, die schlimmer waren.
Vor allem einer. Ein süßlicher.
Verwesung.
Der Genin wurde etwas blass um die Nase, als er an die Höhle voller Leichen dachte, die er auf seiner ersten Mission gesehen hatte. Sein Magen drehte sich, als er an die Bilder dachte, die sich gerade vor seinem inneren Auge abspielte, an diese Schwäche, die seine Beine ergriffen hatte und ihn gezwungen hatte hin zu sehen, die Augen nicht abzuwenden. Er bezweifelte, dass er den Geruch vergessen würde. Er konnte sich nach einer Woche bereits nur noch schwach an die Gesichter einzelner Körper erinnern, die Leere in den Augen, wenn er die Augen überhaupt noch gesehen hatte. Er sah noch, wie die Fackel in diesem See aus Körpern wie ein makaberer Docht gesteckt hatte, wie es hier und da zu Bewegungen kam. Er bezweifelte, dass er diesen Moment vergessen würde.
Ihm wurde übel und er zog tief den intensiven Geruch von den Kräutern und Gewürzen ein, dachte konsequent an etwas anderes. Dann ging es wieder. Er fuhr sich über die Stirn, schüttelte sich. Das war nun sein Leben.

Und zuckte dann zusammen als plötzlich Michiyos Fuß krachend mit der Wand Kontakt aufsuchte und dabei nicht gerade sanft und freundlich umging, sondern sich stur einen Weg bahnte. Wie gesagt, krachend. Aber es zeigte offenbar nicht die Wirkung, die seine Partnerin für diesen Auftrag angestrebt hatte. Dass musste man Kumiko lassen. Sie hielt sich nicht zurück mit ihrer Meinung über etwas, auch wenn sie nichts sagte. Zumindest wirkte es auf ihn so. Man sah ihr den Verdruss darüber an, dass sie nicht einfach so die Wand hatte durchbrechen können, dass sie auf Explosionssiegel zurückgreifen mussten. Als sie sich nun umdrehte und ihm von ihrer Erkenntnis schilderte, blickte er sie für einen Moment immer noch überrascht und stumm an, dann das Loch, dann wieder sie. Kurz überlegte er, ob er etwas sagen sollte. Das sie vielleicht etwas hätte sagen sollen. Er hob die rechte Hand, Weste und Tuch mit den Reisbällchen trug er locker in der linken Hand, machte eine Handbewegung, als ob er ihren Verdruss wenn schon nicht wegwischen, dann doch zumindest verwischen wollte. Denn er bezweifelte, dass er soweit kam wie sie. Momentan, sagte er sich selber schnell. „Halb so schlimm. Wir haben genügend Explosionssiegel. Und irgendwann reicht ein Tippen deines Fingers um eine Wand umzuwerfen.“

Er bezweifelte, dass sein lockerer Spruch die Wirkung hatte, die er angestrebt hatte. Sie wirkte dafür schlichtweg zu ernst. Und auch wenn sie ihn immer noch als ihren Vorgesetzten ansprach und keine Kritik offen zeigte, so hatte er nicht das Gefühl, das sie dessen auch gleichweg ein Lob von ihm wirklich schätzte. Oder sei es auch nur eine Aufmunterung. Selbst wenn sie ihn immer noch Senpai nannte und er immer noch diese Anrede als ein Lob verstand, sei es auch nur eine Höflichkeitsfloskel ihrerseits. Auch wenn er verneinen musste. „Nein, Suiton ist mein Spezialbereich. Damit könnte man vielleicht Fundament aufschwemmen oder das Holz befeuchten, aber großartig mehr kann ich leider nicht bewerkstelligen und es ist die Frage, ob ich dafür genug Chakra hätte.“ Vorsichtig folgte er ihr. Ja, Kanton wäre in dieser Dunkelheit sehr hilfreich. Die rechte Hand an der Wand folgte er der Shinobi, die jetzt die Führung übernahm. Zuerst ging es zu einer Tür, hinter der Bad befand. Es verdeutlichte, wie die leeren Zimmer unter, die herausgerissenen Nägel und der nur noch als weiß schätzbare Gartenzaun ein Gefühl des Alters, der Verlassenheit, der Aufgabe in Sato. Er hatte das Gefühl, das er, bevor sie das Haus abrissen, vorher sich von ihm zu verabschieden hatten. Er wusste nicht einmal wie alt es war, wie viele Menschen hier gelebt hatten, was hinter diesen Wänden stattgefunden hatte. Hatte es miterlebt wie Menschen geboren wurden, wie sie aufwuchsen und es mit ihrem Lärm zu leben erweckten, wie sie es immer öfter verließen und auch neue Menschen mit hinein erbachten, bis sie irgendwann stiller wurden und dann hier verstarben? Es stimmte, ein Haus steckte voller Geschichten.
Aber die beiden Genin gingen weiter, in den noch dunkleren Gang Richtung Klappe, die zum Dachboden führte. Aber zuerst überprüften sie die vier Türen auf jeder Seite des Ganges.
Zuerst fingen sie mit der ersten Tür auf der rechten Seite von der Kreuzung aus gesehen an. Es gab zwei Fenster, die mit Pappe bedeckt waren, das Glas bereits entfernt, weswegen Sato die Pappe entfernt und der Raum vom Sonnenlicht geflutet wurde. Was, als er angestrengt blinzelte, er vielleicht abgewandt hätte tun sollen. Von draußen drangen die Geräusche der Straße zu ihnen hindurch und frische Luft. Er selbst blickte sich um, während sich seine Augen sich an den veränderten Lichtverhältnissen gewöhnten. Ein rechteckiger Raum, an der den Fenstern gegenüberliegenden Wand eine leere Kommode. Ansonsten deuteten bloß Abdrücke im hölzerner Boden, sowie Farbverläufe auf den weißen Tapeten an, das auch weiteres Mobiliar einmal hier drin gestanden hatte. Ein Loch, aus dem Kabel heraus guckten. Sie mussten noch nach einem Sicherungskasten Ausschau halten. Ein Anblick, der sich in den anderen Zimmern wiederholte. Hinter Tür Nummer Zwei auf der rechten Seite fanden sie eine leere Krippe, der Raum war auch kleiner. Die Tapete war hier mit Lotusblüten und Schmetterlingen bedruckt. Ein Kinderzimmer. Aber auch hier bloß dieses Gefühl von Vergänglichkeit. Ein unschönes Gefühl. Sato riss aus dem einzigen Fenster auch hier die Pappe. Erstens, weil man so besser alles erkennen konnte, zum anderen weil es nicht mehr ganz so verlassen aussah, wie ausgestorben. Selbst der Anblick des Staubes überall war besser als dieses Gefühl das ihn überkam. Er musste an sein eigenes Haus denken. Ob es dort auch einmal so aussehen würde? Im gegenüberliegenden Raum fanden sie dann ein Sofa. Es war lang genug für 3 Mann, war relativ breit und eigentlich fast zu breit für die Tür. Überzogen war es mit einem grünen Stoff, Baumwolle, wie Sato spürte, als er mit der Hand drüber glitt, und bequem. Ein schönes Stück. Aber verstaubt. Er hustete, als er die Wolke aus Staub wegwedelte, die aufgestiegen war, als er mit der Hand drüber geglitten war. Keine Fenster in diesem Raum aber ein Loch in der Decke, aus dem Kabel heraus hingen, deuteten auf eine Lampe hin.

Interessanter war eh der letzte Raum, der erste auf der linken Seite von der T-Kreuzung aus, denn diese Tür war als einzige verschlossen. Sie war nicht verklemmt, wie feststellte, als er sich dagegen stemmte. Mit einem Seufzen ging er zwei Schritte zurück und konzentrierte sich auf die Stelle in der Tür, dann sammelte er seine Kraft und trat einmal kräftig mit dem rechten Fuß zu. Und zog die Luft ein, als er spürte, dass die Tür härter war als gedacht. Eiche. Es knackte zwar, es bildete sich ein Riss, aber mehr auch nicht. Dagegen pochte der Schmerz in seinem Fuß und flutete durch sein Bein in seine Kopf hinauf. Das Knacken hätte auch sein Fußgelenk sein können, aber wie gebrochen fühlte es sich nicht an. Er ging zur gegenüberliegenden Wand und stützte sich ab, während er mit zusammengekniffen Mund Michiyo den Vortritt überließ. Da hatte er sich ja ganz Senpai-mässig verhalten.
Er probierte kurz auf beiden Füßen zu stehen, hob dann wieder schnell den Rechten an, den er vorsichtig massierte. Ein einfacherer Auftrag, ein Haus einreißen und er brach sich fast den Fuß. Schwesterchen würde sich tot lachen. Verdammt. Wenn hinter dieser verdammten, unnötig dicken Tür nicht ein Goldschatz lag, dann war das Leben wirklich sehr, sehr unfair.
 

Michiyo Kumiko

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Während die beiden das obere Stockwerk untersuchten, ragte sich der kleine Blondschopf, wie am besten auf die tröstenden Worte ihres Partners zu reagieren wäre. Einerseits widerstrebte es ihr generell, eine emotionale Reaktion zu zeigen, aber dafür schien es sowieso schon zu spät, denn er hatte schließlich ihre Enttäuschung bereits bemerkt. Kumiko beschloss, dass sie es bei seinen Worten bewenden lies … zumindest äußerlich. 'Irgendwann ist aber nicht jetzt, wo ich es bräuchte', schalt sie sich, während sie zeitgleich ein Häkchen auf ihrer imaginären Trainingsliste setzte.
Dass Sato-Senpai kein Katon hatte, das jetzt ziemlich nützlich wäre, konnte sie ihm nicht zum Vorwurf machen. Das Element hatte er sich schließlich nicht ausgesucht. Liebend gerne würde sie ihr eigenes Suiton jetzt gegen Katon austauschen – zumindest einen Augenblick lang, denn die Lösung ihres Senpai war so einfach, wie einleuchtend: Er entfernte einfach kurzerhand eine der Fensterabdeckungen.

Das Bild, das sich den beiden im Bad bot, führte dem jüngeren Mitglied der kleinen Gruppe deutlich vor Augen, dass sich hier schon seit ein paar Jahren nichts getan haben konnte, Badewanne und Waschbecken waren eher grau-bräunlich, als weiß – ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür, dass die Natur bereits anfing, sich dieses Gebiet zurückzuerobern – in Form von Erstbesiedlern, wie zum Beispiel Moosen und Schimmelpilzen. Zwar war der Bewuchs noch sporadisch, nämlich nur in den Sanitäranlagen selbst zu finden, aber er war da und das reichte schon für eine grobe Analyse. Ferner war aber in diesem alten Bad nichts von Interesse für die Beiden, weshalb sie sich bald dem nächsten Zimmer zuwandten. Ein ehemaliges Esszimmer, vermutete Kumiko-chan, obwohl dessen Position denkbar ungünstig war … mit der Küche ein Stockwerk tiefer, aber eine andere Möglichkeit fiel ihr spontan nicht ein. Oder vielleicht ein Schlafzimmer? Naja, eigentlich auch völlig egal, bald war das ganze Haus nur noch ein Haufen Holz. Der nächste Raum beeindruckte zwar nicht mehr, als der vorhergehende, aber er verwarf die Theorie der Blondine, nach der hier vielleicht Rentner gelebt hatten. Rentner hatten seltener kleine Kinder, das minimierte wenigstens das Risiko hier noch Überreste zu finden, deren Existenz keiner bemerkt hatte. Der dritte Versuch war es, der ihnen eröffnete, wo sich mal das Wohnzimmer befunden hatte, jetzt war davon nur noch ein bis auf ein Sofa kahler Raum über, der nur noch für Staub und alle möglichen Krabbeltiere als Paradies durchging. Alles in allem uninteressant. Die meisten Mädchen in Kumikos Alter wären spätestens jetzt vor ekel eingegangen, als sich eine einzige Spinne am Kopfbalken des Türrahmens, direkt vor ihrem Gesicht nach unten hin abseilte – nicht aber Kumiko, nein! Mit nicht wenig Interesse schielte sie dem Krabbeltier hinterher, wie es sich langsam in Richtung des Bodens gleiten lies. Einen Moment ließ sie sich von der verborgenen Ästhetik der Natur ablenken, bevor sie sich bald wieder der Realität widmen musste: Ihr Senpai hatte versucht, sich den Fuß an einer Holztür zu brechen.
Direkt ihr gegenüber hatte wer sich an der einzigen Tür versucht, die nicht sperrangelweit offen stand, und war gescheitert. Für einen Riss in der schweren Eichenholztür hatte es aber doch noch gereicht. 'Genjutsuka … ganz sicher', keine Häme, kein Mitleid, einfach eine schweigende Feststellung: „…“ Kumiko bezweifelte, dass sie es an Muskelkraft mit ihm würde aufnehmen können, denn sie hatte sich bisher im Taijutsutraining auf Geschwindigkeit konzentriert … obwohl sich das vermutlich bald ändern würde. Sie würde sich also auf ihre Technik als Taijutsuka verlassen müssen, schließlich hatte sie es mit einer Eichenholztür zu tun: Ein nicht zu unterschätzender Gegner, ein Fuß war ihr schon zum Opfer gefallen, was sollte folgen? Das ganze Bein vielleicht? Würde Kumiko ihren ersten Totalverlust auf einer Mission zu beklagen haben? Sie würde es bald feststellen, denn ihr Bein schnellte zielgerichtet auf die Klinke der fußzerstörenden Tür zu, bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg vom Boden, dem leicht angelaufenen Metallknopf entgegen! Kumiko-chan hatte absichtlich auf die Türklinke gezielt, so würde der größte Teil ihrer Körperkraft direkt auf den Stift wirken, der die Tür verschloss. Ihre Chance war also so am größten.
Sie achtete peinlich genau darauf, den Türknauf auch wirklich mit dem Fußballen zu treffen, sonst würde es vermutlich an der falschen Stelle knacken und die Tür des Grauens hätte ihr zweites Opfer gefordert. Der Tritt saß, die Tür gab bedenklich nach, aber sie flog nicht auf. Kumikos Augenbraue wanderte langsam ein wenig in die Höhe, bevor sie entschlossen nachsetzte, der Tür einen weiteren Tritt gegen's Schloss verpasste.

Dieses Mal hatte sie Glück: Die Tür krachte ins Zimmer hinein auf, aber auch eine Erkenntnis traf sie wie im Fluge! Die Erkenntnis hatte die Form eines Zimmerschlüssels, der durch die Erschütterung des Türrahmens vom oberen Balken geschoben worden war und sich eher weniger sanft auf Kumiko-chans ausgestrecktes Bein … legte. 'Das war so verdammt noch mal klar!' Das schien wie ein drittklassiger Scherz aus irgendeinem Film zu sein – echt war das bestimmt nicht. Um der Situation aber wenigstens etwas abzugewinnen, setzte sie der Situation noch ein wohldefiniertes Sahnehäubchen auf, indem sie sich, immer noch einbeinig stehend, halb zu Sato-san umdrehte und ihm mit gewohnt emotionslosem Tonfall, der in keiner Form verriet, dass sie daran eventuell beteiligt wäre, eröffnete: „Ich hab den Schlüssel gefunden, Senpai.“
 

Sato Yuuta

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Er hatte sich mittlerweile an die Wand gelehnt, den rechten Fuß angehoben, den er massierte. Der Schmerz pochte noch immer und Yuuta verzog etwas das Gesicht, aber zumindest konnte er ihn problemlos bewegen und es fühlte sich nicht an, als ob irgendetwas gebrochen sei. Er musste an Sakurai denken und lächelte. So wie dieser ungeschickt gelandet und sich ebenfalls am Fuß verletzt hatte, so hatte er es mindestens ebenso gut geschafft sich lächerlich zu machen. Er musste sich wirklich mehr seinem Taijutsutraining widmen. Kumiko war immerhin zwei Jahre jünger und schaffte trotzdem das, woran er gescheitert war. Gut, sie hatte nichts gesagt, nicht mal die Miene verzogen, sie hatte ihre Mimik, ihren Ausdruck gut unter Kontrolle, aber es brauchte sie im Grunde nicht, da er sich bereits selber über sich ärgerte. Und ihren Blick beschämt mied.
Bis er auf ihre Worte hin aufblickte und mit Überraschung und Erstaunen den Schlüssel in ihrer Hand anstarrte. Und die Körperhaltung, in der sie verharrte, so als ob sie ihm nur noch einmal unterstreichen wollte, wer die Tür aufbekommen hatte. Und wer nicht sich nach einem Schlüssel umgesehen hatte. Wer einfach blindlings gegen eine Tür getreten und sich dabei den Fuß gebrochen hatte. Und wie sie das Senpai aussprach, fern ab jeder Emotion, doch in seinen Ohren ironisch. Er fuhr sich seufzend mit der Hand übers Gesicht. Es war so, als ob das Schicksal und die Götter sich für heute entschieden hatten, dass sie Sato bloßstellen würden.

Draußen vor auf der Bank vor dem Porzellanladen saßen die beiden alten Männer immer noch, die Köpfe zu dem Haus gewandt, in dem sich die beiden Shinobi abrackerten. „Ich bin mir relativ sicher, dass das gerade die Tür war, die der alte Minato bei mir noch bestellt hatte, als er eingezogen war.“ „Die Tür, die in das Zimmer führte, wo er das Dorf als Modell nachgebaut hatte?“ „Ja, genau die.“ "Aber hatte sein Sohn nicht extra wegen der dicken Tür den Schlüssel dagelassen?“ „Doch.“ „Komische Shinobi.“ „Auch nicht mehr was sie mal waren.“ Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf, spuckten auf den Boden wie zur Feststellung oder Utnerstreichugn ihrer Wertung und horchten weiterhin aufmerksam ob sie nicht noch etwas hörten, das für weiteren Gesprächsstoff sorgte.

Sato war es, als ob jemand ihm über die Schulter schauen und jeden Schritt beurteilen würde. Etwas, was der Junge ausgesprochen hasste. Das Kumiko sich scheinbar letztendlich doch dafür entschieden hatte, das ihr Senpai nicht grad der Beste war, damit konnte er leben, das hatte er sich selbst zu zuschreiben. Er war nun mal kein Türenzerbrecher, Durch-die-Wandrenner-und-dabei-cool-lächeln-Shinobi. Das konnte er auf einer gewissen Art und Weise akzeptieren, auch wenn Yuuta deutlich frustriert den Schlüssel nahm und die Hand dabei zur Faust ballte, bis die Knöchel weiß hervortraten. Aber dieses Gefühl, dass jemand sie überwachte und ihn beurteilte, nein, das mochte er keineswegs und trat deswegen schnurstracks zu dem einem Fenster, das es in diesem Raum gab, riss die Pappe ab und sah sich kurz um. Leer. Nichts zu sehen. Paketboden. In der Mitte hatte lange Zeit ein großer Tisch gestanden, es gab deutliche Eindrücke auf dem Boden. Einen Lichtschalter, der entfernt wurden war, ebenso eine Lampe. Der Geruch von Leim lag hier in der Luft, aber er konnte sich auch täuschen. Das einzig wirklich Auffällige war die Tapete, auf der das Zeichen von Shirogakure zu sehen war. Es besänftigte ihn ein wenig und so fiel ihm doch etwas Weiteres auf. In einer Ecke lag etwas. Vorsichtig schritt er darauf zu und bückte sich. Eine kleine Figur, offensichtlich aus Holz geschnitzt. Die Farbe war zwar mittlerweile abgeblättert, aber die Figur war ein Mann in einem Kimono gewesen. Sato drehte die Figur, die nicht größer als der Schlüssel für diese Tür war. Er steckte sie in die Brusttasche der Weste, blickte sich noch einmal um und verließ den Raum dann.
Wer hatte hier gelebt? Gewürzhändler. Nicht nur für ein oder zwei Generationen. Sato blickte sich kurz im Gang um, bevor er zu der Klappe zum Dachstuhl schritt. Sie hatten hier gearbeitet und gelebt. Und nun, schon seit längerem, wenn er sich mit einer gewissen Abscheu an das Badezimmer erinnerte, längerer Zeit. Er hatte erst vor kurzem noch tote, riesige Spinnen auf seinem Rücken getragen, aber das, was da in der Badewanne an der Wand heranwuchs, all die Bakterienkulturen, die dort sicherlich wie im Paradies lebten, das war im Grunde ekelhafter. Aber es musste mal ein schönes, gepflegtes Bad gewesen sein. Die Familie hatte hier gut gelebt. Nur, warum war sie fortgezogen? Oder war sie gar ausgestorben? Mit einer Hand glitt er über die Wand, blickte diese fragend an, als ob sie ihm gleich antworten würde. Ja, Häuser konnten wirklich Geschichten erzählen. Nur für den Moment schweig es.
Unter der Klappe blieb er stehen und blickte hinauf. Nun, zumindest schien es hier kein Schloss zu geben, sie musste nichts einreißen, er sah sogar einen Griff, den er erreichen konnte, wenn er sich etwas streckte. Jaja, es war gut groß zu sein. Man durfte nur nicht vergessen sich nicht auf den Fuß abzustützen dabei, den man sich eben fast gebrochen hatte, wie Sato bemerkte und die Luft einzog um nicht einen Schmerzenslaut von sich zu geben, während er die Klappe öffnete.

"Hmmm, glaubst du werden so Probleme auch mit der Klappe haben?" "Du meinst die, die zur Dachkammer führt." "Hmm. Weißt du noch wie ich die fast gegen den Kopf bekam, als ich sie zu schnell öffnete." "Klar. Stand ja hinter dir. Danke nochmal." "Ich habe mich doch damal vor zehn jahren entschuldigt." "Hmpf." "Dickkopf." "Esel." Die beiden Alten schwiegen und warteten vielmehr gespannt ob sie mit ihrer Vermutung recht hatten.

Vorsichtig zog der Genin die Klappe auf, achtete darauf, das ihm die herabschnellende Leiter nichts ins Gesicht donnerte, sondern das er sie mit der linken Hand ergreifen und dann geradezu sanft zu Boden gleiten lassen konnte. Im Geschäft seines Vaters gab es auch so ein Mordinstrument. Wenigstens etwas hatte mal genau so geklappt, wie er es sich vorgenommen hatte. Toll, du hast ne Leiter herabgelassen. Bravo. Nicht einmal verletzt. Super. Selbstkritik war schmerzhaft. Vor allem wenn die innere Stimme so gehässig war.
Vorsichtig stieg er hinauf, Weste und Tüte hatte er an der Wand liegen gelassen, wobei er darauf achtete seinen rechten Fuß nicht zu sehr zu strapazieren. Oben angekommen spürte er frische Luft und nahm dankbar war, das hier das Fenster nicht mit Pappe verdeckt war, den ansonsten hätte er sich sicherlich den Kopf an einem der Dachbalken gerammt. Mindestens einmal. Aber wie zuvor war hier nur eine dicke Staubschicht, Spinnenweben, eine Taube, die es sich auf dem Dachbalken bequem gemacht hatte und gurrend den Genin anblickte. So stieg der Junge auch wieder zurück. Unten angekommen wartete er noch kurz ob Kumiko sich auch noch einmal umsehen wollte, dann verschränkte er die Arme hinter dem Rücken, blickte sich nochmal kurz um. Ja, er mochte vielleicht so stark wie seine Partnerin sein, aber er war immerhin ihr Senpai. Wie sie selber bisher stets festgestellt hatte.

„Wie wäre folgendes Vorgehen? Wir gehen runter in den Garten oder wieder auf die Straße, suchen uns einen Sitzplatz, verspeisen die Reisbällchen und sprechen uns ab, wie wir genau vorgehen, worauf es zu achten gilt und so? Hier drinnen holen wir uns am Ende noch eine Staublunge.“
 
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Michiyo Kumiko

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Einen Goldschatz fanden sie nicht in dem jetzt zugänglichen Raum, aber immerhin eine olle Holzfigur, das war etwa so interessant, wie eingeschlafene Füße beim Halmaspiel. Kumiko-chan nutzte die gewonnene Zeit, in der sie nichts zu tun hatte, dich zu fragen, warum ihr Partner Blickkontakt mied, hatte sie irgendwas falsch gemacht? Hätte sie den Schlüssel vielleicht früher finden sollen? Hat er nur so getan, als könne er die Tür nicht öffnen, um sie zu testen?
Der Raum, der jetzt einsehbar wurde, war allenfalls ein wenig creepy mit dem Shiro-Symbol an der Wand und mindestens einer seltsamen Holzfigur auf dem in die Jahre gekommenen Parkettboden. Es gab nicht viel zu bestaunen, selbst die sonst allgegenwärtige Katze war unten geblieben.
Änderung versprach nur der einzige übrig gebliebene Raum in diesem Haus: der Dachboden! Sato-Senpai schaffte es, der Leiterklappe des beinahe sicheren Todes zu entkommen 'Vielleicht doch Taijutsuka?', war ihre Vermutung auf die unerwartet guten Reflexe, die er der herabschnellenden Leiter entgegensetzte. Die Jüngere folgte dem Senpai ohne Zeit zu verlieren, schließlich mussten sie noch den Sicherungskasten finden, sofern der Strom nicht schon von Werk aus abgestellt war. Das Bild hier oben unterschied sich von der Actionhaltigkeit nicht von dem ganzen Rest des Hauses – langweilig. Nichts Besonderes, aber vor allem: auch hier kein Sicherungskasten.

Ein wenig Enttäuschung machte sich in Kumiko breit, daran änderte auch Sato-sans Vorschlag nichts, der allerdings vernünftig klang: „Hai!“, knapp, zackig, professionell antwortete sie ihm. Für die Blondine war es kein Vorschlag, sondern ein schön verpackter Befehl, etwas zu essen – und Befehlsverweigerung existierte in ihrem Wortschatz nicht. Klarheiten beseitigt, Haus inspiziert, zeit zum Essen. Ihr Ort der Wahl war die Straße, denn schließlich müssten sie auch noch Warnhinweise anbringen, damit dem Haus niemand zu nahe kam. Der Weg nach unten verlief ähnlich unspektakulär, wie schon die ganz vorhergehende Mission – ein wenig Abwechslung gab es aber doch, denn unten am Treppenansatz erwartete sie schon die eifrig miauende Katze – die selbstverständlich ignoriert wurde.
Draußen erwarteten die Beiden die Onigiri, die ihr Senpai vor der Mission ergattern konnte und zwei ältere Herren, die dem Spektakel des Abrisses ganz gewiss in der ersten Reihe würden beiwohnen wollen. "Haben Sie den Sicherungskasten irgendwo entdeckt, Senpai?"
 
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Sato Yuuta

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Gemeinsam verließen die Genin den Dachboden, stiegen die Leiter hinab und begaben sich nach unten, wo sie schon von einer miauenden Katze begrüßt wurden, die sich ganz offensichtlich langweilte und zu wenig beachtet fühlte. Wenn auch Kumiko vorging und keinerlei Probleme hatte, während Sato immer noch ein wenig vorsichtig auftrat. Man musste es ja nicht gleich übertreiben. Und so die Zeit hatte sich zu fragte, woher ihre Enttäuschung rührte. Immerhin hatte er es ja nicht geschafft sich an der Dachluke den Kopf durch die Leiter zu verletzen, war nicht unten geblieben und sich den mittlerweile nicht nennenswerten Schmerz anmerken lassen, zumindest solange er nicht all zu fest auftrat. Vielleicht die Bitte um Pause? Legte sie es als Schwäche aus? Aus ihrer Zustimmung hatte er nicht wirklich etwas herauslesen können. Sie war wirklich ein Arbeitstier und würde vermutlich eine gute Kunoichi werden.
Unten angekommen strich die Katze auch schon um ihre Beine, aber Sato streichelte sie nicht. Nicht, dass er keine Katzen mochte und es schlich sich auch fast sofort ein Lächeln auf seine Lippen, als er das Tier sah, aber er sah auch, dass sie kein Halsband trug und weiterhin auch nicht gerade so aussah, als ob jemand außer ihr sie waschen würde. Das hieß, sie war eine waschechte Straßenkatze und somit bestand die potentielle Möglichkeit, das sie Krankheitserreger in sich trug, ganz ab gesehen von Flöhen und Dreck. Nein, er würde sich davor hüten sie zu streicheln. Und außerdem lief bald seine letzte Schutzimpfung aus. Man sollte den Bogen nicht überspannen.
Dann standen sie auch schon wieder vor dem Haus, wobei der Geruch der Gewürze sie nicht verlassen hatte, sondern sich längst in ihre Kleidung eingenistet hatte. Er grüßte freundlich die beiden älteren Herren, die nur nickten. Und aus irgendeinem Grund mit einem Grinsen ihn, besser gesagt, seinen rechten Fuß ansahen, den er gerade massierte, wobei er kurz in die Knie ging. Sato blickte weg und wieder zu Kumiko, bevor er sich wieder aufrichtete und mit der linken Hand durch seinen imaginären Bart fuhr.
„Nein, habe ich nicht. Einen Keller gab es aber auch nicht. Wir können ja bei den Nachbarn fragen. Vielleicht gibt es hier für die Straße einen einzelnen Sicherungskasten. Ist zumindest bei uns auch so.“ Dann fiel sein Blick wieder auf das Haus. Und dann wieder auf die Straße. Genauer auf eine Bank auf der anderen Straßenseite. „Wollen wir uns setzten?“ Der Genin deutete auf die Bank. „Im Sitzen lässt es sich besser besprechen.“ Dabei lächelte er Michiyo an. Und hoffte, dass sie es nicht als Schwäche, als den Versuch seinen Fuß nicht zu belasten oder gar als Faulheit auslegte, während er hinüber ging und sich niederließ, die Weste auf den Schoß legte, darauf den kleinen Stoffsack, den er nun öffnete und wie zur Begrüßung den herrlichen Geruch von frischen Reisbällchen in seiner Nase wahrnahm. Immer noch lächelnd zog er die Luft tief ein. „Hmmm, gute Taten werden eben doch belohnt.“ Meinte er. Und an Kumiko gewandt „Bedien dich ruhig.“ Er selbst nahm sich einen, während er zu sah wie die Katze sich vor ihnen hinlegte, wohl immer noch darauf hoffen, das sich jemand ihrer erbarmte und sie streichelte. Während er das Aroma des Reisbällchen kostete und überlegte, ob er sich gleich einfach das nächste nehmen oder warten sollte, bis seine Partnerin es sich genommen hatte, reagierte er auf Fragen höchstens durch mit einem Nicken oder Kopfschütteln. Er aß nicht viel, aber wenn er aß, und vor allem, wenn dies etwas war, das ihm schmeckte, dann genoss er auch. Und nahm sich Zeit. Und Zeit hatten sie. Erst als er das letzte Reiskorn hinab geschluckt hatte, sprach er.
„Gut, halten wir fest. Das Haus wird mit Explosionssiegeln gesprengt. Wo wir die anbringen, das können wir zum Schluss absprechen. Wir müssen außerdem das übriggeblieben Mobiliar hinaus schaffen, die Krippe, das Sofa, die Kommode, den alten Ofen, es steht im Wege und kann am Ende noch dazu führen, dass irgendetwas schief geht. Wir müssen weiterhin dafür Sorge tragen, das die Nachbarschaft von unserem Vorhaben weiß, zumindest die beiden anliegenden Häuser und wir sollten auch irgendwie kenntlich machen, das man Abstand vom Haus auf der Straße hält. Dann der Sicherungskasten. Wie gesagt, am besten fragen wir die Nachbarn, die können uns sicherlich weiterhelfen.“ Er fuhr sich mit der linken Hand über den Mund, während er die Punkte durchging. Räumen, Absperren und für Sicherheit sorgen, sicher stellen, das kein Strom mehr fließt, keine umliegenden Häuser beschädigen oder gar andere Menschen verletzten. Und wenn möglich sollten wir das Ganze auch noch überleben. Ist da noch was? „Fällt dir noch was ein, Michiyo?“ Sein Blick ruhte dabei auf dem Haus. Er blickte nur kurz zur Seite, als die alte Dame aus der Gasse und an ihnen vorbei kam, der er vorhin noch geholfen hatte die Äste zu entfernen und dafür die Reisbällchen erhalten hatte. Sie erkundigte sich kurz freundlich ob diese ihnen geschmeckt hätten, was Sato bejahte, dann verabschiedete sie sich und begab sich zu den beiden alten Männern, wo sie sich niederließ. Der Genin wandte sich wieder seiner Kameradin zu, Anregungen und weiteren Vorschläge sowie Informationen ihrerseits zuhörend.

„Na, wie war der Tag bisher?“ „Ach, Rins Tochter hat uns etwas zu trinken gebracht, diese fette Katze, die gerade bei den beiden Genin dort drüben liegt, kam mal wieder abgeschnurrt. Aber das beste war…“ „Die beiden Genin, die mein höchstverehrter Schwager grad ansprach, Schwesterherz. Die waren grad in Minatos Haus. Und obwohl der Schlüssel für sie dalag, haben sie versucht sie einzureißen. Aber der Junge hat sich wohl dabei den Fuß richtig angestoßen. Ha, keine Geduld, diese Jugend. Aber an guter Handwerkskunst scheitern sie dann.“ „Das wollte ich erzählen.“ „Der Arme. Hmm, vielleicht war der Schlüssel verschwunden. Auf mich wirkte er eigentlich eher ruhig. Der hat uns übrigens endlich diese Äste entfernt, die über die Mauer wachsen, mein Gatte.“ „Hat er das? Hmmpf. Naja, vielleicht doch ganz passabel. Weißt du, was die hier wollen, meine Lotusblüte.“ „Oho, jetzt bin ich mal wieder deine Lotusblüte?“Ihr Bruder Rin kicherte, während ihr Gatte seufzte. "Du weißt doch, das du immer meine Lotosblüte, meine Sakura bist." Und küsste sie auf die Wange, was sie offen sichtlich etwas besänftigte. "Nun, mal sehen. Wir werdens ja mitbekommen."
 

Michiyo Kumiko

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Sie hatten tatsächlich Publikum, drei ältere Leute hielten sich auf der Veranda des Nachbarhauses auf, von denen zumindest Zwei wirkliches Interesse an den beiden Ninjas zeigten. Sie sahen ziemlich nett aus, auf jeden Fall lächelten sie die beiden an. So richtig schnitt Kumiko-chan nicht mit, dass es in Wirklichkeit um den lädierten Fuß ihres Senpai ging, aber das musste sie auch nicht begreifen, ihre Aufgabe war es, ihm bis zum bitteren Ende zu folgen … mit angemessenem Abstand selbstverständlich. Er hatte bekundet, den Standort des Sicherungskastens nicht zu kennen, während sie ihren Weg in Richtung einer angemessenen Sitzgelegenheit fortsetzten. Seine Nachfrage, ob sie sich nicht setzen sollten, wurde wortlos mit einem knappen Nicken bejaht – sitzen wäre möglicherweise besser für den beinahe zerstörten Fuß ihres Senpai. Gesagt, getan – sie nahmen also zum Essen, wie zur Vorbesprechung diese Bank in Beschlag, auf der Sato-san bald die Onigiri zutage förderte, die er vormals erwähnt hatte. 'Wenigstens stinken die nicht nach Tausenden Gewürzen … hoffentlich noch nicht', ein kleiner Wermutstropfen, aber immerhin gab es ihn. Dieser Geruch war mittlerweile überall, sogar draußen bekam sie fast keine Luft durch die Nase. Nach einem entschlossenen „Ittadakimasu!“ bediente sie sich ebenfalls von den angebotenen Reisbällchen – sie aß es nur pro forma, damit ihr Gruppenleiter nicht irgendwie enttäuscht wäre. Den Rest würde sie ihm überlassen, denn er wirkte in ihren Augen bedenklich schmal … an ihr sollte und würde die Verbesserung seines körperlichen Zustands nicht scheitern! Er aß ziemlich langsam, aber das tat der Mission keinen Abbruch, sie hatten kein Zeitlimit einzuhalten und standen auch sonst nicht unter Druck.

Sato-Senpai ging die Liste der Dinge durch, die noch zu tun wären, die Blondine bestätigt stumm mit einer Reihe von nickenden Bewegungen. Seit sie auf der Bank platz genommen hatten, hatte sich in den Gesichtszügen der Zwölfjährigen nicht die kleinste Regung gezeigt, die über die nötigen Kaubewegungen beim Essen hinausgingen. Kumiko holte gerade Luft, um ihm zu Antworten, als eine ältere Dame sich erkundigte, ob es ihnen denn geschmeckt habe. Der Antwort Worte zu verleihen, würde sie ihrem Senpai überlassen, sie selber antwortete, wie so oft, schweigend mit einem langsamen Nicken. Mit der Antwort, die gegenüber Sato-san noch ausstand wartete sie noch, bis die Alte zumindest wieder etwas Abstand zu ihnen gewonnen hatte: „Hai! Ich schlage vor, dass wir die Warnhinweise und das Abstellen des Stroms zuerst in Angriff nehmen, Senpai. Dadurch haben wir das erledigt und laufen nicht Gefahr, eines davon zu vergessen“, ihre Stimme klang dabei so emotional wie ein Ziegelstein: „Ähm …“, fuhr sie fort: „Senpai, ich … denke nicht, dass ich geeignet bin, den Nachbarn Bescheid zu geben. Ihnen ist gewiss schon aufgefallen, dass ich nicht sehr gut mit emotionalen Dingen bin. Das könnte zu unangenehmen Missverständnissen führen.“ Damit stand etwas ohnehin Offensichtliches im Raum. Wie sie jetzt weiter vorging, entschied in ihrem kleinen Köpfchen über die Chancen, diese Aufgabe erfolgreich zu Ende zu bringen, wenn sie keine Wahl hatte, brachte sie in der Hinsicht zwar schon etwas zustande, aber wirklich erfolgreich konnte man sie bei Belangen der sozialen Interaktion nicht gerade nennen: „Also, wenn ich die Nachbarschaft über unseren Auftrag informieren sollte. Deshalb …“, sie würde es einfach gerade heraus tun … quasi die Kumiko-Version von Zurückhaltung „… wäre es effektiver, wenn Sie das an meiner Statt täten, um unnötige Konflikte zu vermeiden.“
Dass einige Leute die Art und Weise, wie sie ihre 'Bitte' ausgesprochen hatte als dreist bezeichnen mochten, war ihr dabei klar – ihr Problem war nicht, dass sie nicht abschätzen konnte, wie etwas von ihr ankam, sondern zu begreifen, wie sie es anders machen konnte. „In der Zeit würde ich damit beginnen, Warnschilder aufzustellen und die ersten Möbel aus dem Haus zu entfernen, Senpai. Wie geht es ihrem Fuß?“
 

Sato Yuuta

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Die Kraft liegt in der Ruhe. Das wusste er und es war für ihn auch eine Wahrheit darin. Nur wer inne hielt, konnte den Moment ergreifen und versuchen sich bewusst zu werden. Wer dem Storm folgte, in ihm versank, sich mitreißen ließ, der kam auch am Ziel an, die Frage war jedoch Wie. Gewiss, jeder Moment verging, wenn man versuchte ihn erst zu bedenken, anstatt sich auf ihn einzulassen und zu empfinden, es ging etwas verloren, wenn man sich nicht auf ihn einließ. Aber es gab die Zeiten für das Bedenken und es gab Zeiten für den Moment. Wer laut ist, verscheucht die Amsel. Auch das war eine Wahrheit für ihn. Wer unnötig herumtollte, wer sich übertrieben und laut verhielt, wer wie der Elefant im Porzellanladen war, der schien zwar äußerlich Spaß zu haben, für Sato war dies jedoch schal und unnötig. Ein Grinsen reichte meist aus, wo manch einer schallend lachte. Ein Nicken statt vieler Worte. Wer innehielt und bedacht vorging, der konnte Momente viel eher erfassen, als der Trunkenbold.
Aber es war ein Unterschied ob man stets herum blödelte oder kaum mehr als ein Wort sprach und seine Körpermimik auf ein Minimum beschränkte. Sie waren immer noch soziale Wesen, die auf solche Zeichen wie Wörter und Mimik angewiesen waren, damit man sich gegenseitig verstand. Und in einem Team musste man sich doch verstehen. Und solch ein Verstehen schloss nun mal auch Gefühle und den tieferen Sinn von simplen Wörtern mit ein. Er hatte ja schon gedacht dass er eher still war, aber Kumiko rangierte in ihrer Ausdrucksweise neben der Hiragana. Wenn sie sie nicht sogar schlug, den Akana hatte sogar mal gelächelt. Glaubte er. Beweise hatte er keine.

So setzten sich die beiden Shinobi auf die Bank und während er ihr eines der Reisbällchen reichte, versuchte er herauszufinden, was Kumiko von ihm hielt. Und zwar anhand der bisherigen Situationen. Und zu einem positiven Schluss kam er nicht. Es versetzte ihm durchaus einen Stich. Gewiss, er wusste, dass es für einen Job eigentlich gar keinen Anführer gab, aber die beständige Anrede als Sempai und allgemein das Verhalten von Kumiko und ja, vielleicht auch der Altersunterschied hatten ihn in diese Rolle gebracht. Ungefragt, nicht besonders gemocht, aber er trug sie nun. Und er war schlecht. Und im Gegensatz zu ihr würde sich wohl seine Niedergeschlagenheit wohl auch irgendwie äußern. Ob er gerade wieder abwesend wirkte? Oder traurig drein blickte wie ein begossener Hund? Oder ob er eine mürrische Miene zog? Er musste sich von seinem Onkel mal beibringen lassen, wie man ein perfektes Pokerface aufsetzte. Nein, besser seine Tante. Onkel verlor beständig beim Kartenspiel.

So überhörte er ihr indirekt ihre Zustimmung. Aber bekam ihr Ähm mit und blickte auf. Zeigte das Mädchen gerade Emotionen? Oder wollte sie ihn bloß auf eine falsche Fährte lenken? Und warum ging er solchen Gedanken nach? Verdammt, konzentrier dich! Auf dem ersten Blick klang es auch sehr offen von ihr, ja geradezu emotional und er nickte verstehend, war ganz bei der Sache. Aber als sie seinen Fuß ansprach, als ob sie das Ganze nur tat, damit er keine schweren Sachen schleppte und sie in Gefahr brachte oder weil sie glaubte, das er bloß ein paar Gespräche führen sollte, da verzog er doch den Mund und es kam ihm kälter über die Lippen als gewohnt. „Gut.“ Was hatte er da bloß für eine Partnerin bekommen? Sah sie ihn den als so schwach an, dass er keine Möbel schleppen konnte, dass er bloß reden konnte? Er schluckte die Wut hinab, die sich gerade in ihm breitmachte.
"Gut, ich werde mit den Leuten reden. Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt." Wenn sie ihn für unfähig hielt, dann brauchte er auch nicht freundlich zu sein. Anscheinend unfähigkeit, auf andere Leute einzugehen hin oder her.
Damit erhob er sich, zog die Weste wieder an, nickte noch einmal und begab sich dann gleich in die Tischlerei, vor der sie saßen. Ein Glöckchen klingelte.
 

Michiyo Kumiko

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Kumiko hatte erwartet, dass sie ihre Planungen noch ein wenig fortführen würden, aber mit ihrer Rückfrage nach seinem Befinden schien der Planungsstab plötzlich beendet. Der Zwölfjährigen fiel die Entgleisung Sato-sans Mundwinkels nicht auf, wohl aber die Änderung in seinem Tonfall: 'Vielleicht zu weit aus dem Fenster gelehnt', sie würde sich für die Dreistigkeit entschuldigen müssen, dass sie diese Aufgabe nicht selbst übernommen hatte – das war sie dem schuldig, was man bei Leuten mit Emotionen als Gewissen bezeichnete. Einen Augenblick lang überlegte sie noch, ihn vielleicht sofort darauf anzusprechen, aber er schien es plötzlich ziemlich eilig zu haben, von ihr weg zu kommen. 'Definitiv zu weit aus dem Fenster gelehnt!'
Pseudo-emotionale Regungen mussten aber Warten, sie war nicht zum Vergnügen hier. Ihre Aufgabe war es jetzt, entsprechende Warnhinweise aufzustellen, damit sich dem Haus, das gesprengt werden sollte, niemand versehentlich näherte. Das 'wie' war genau so einfach, wie es schnell umgesetzt war: Kumiko-chan zückte einige Explosionssiegel, die sie kurzerhand anriss – und achtete selbstverständlich genau darauf, auch die Siegelschrift zu durchtrennen, um den Effekt außer Kraft zu setzen. Schritt Zwei der ganzen Sache war vermutlich der Teil mit dem größten Zeitaufwand: Es war an der Zeit, sich einige längere Stöcke und Stäbe zusammenzusuchen, an denen sie die Siegel befestigen konnte, um beides großzügig und gut sichtbar um das Sprengobjekt herum anzuordnen. In der Nähe der Parkbank, auf der die Beiden pausiert hatten, fanden sich keine Gegenstände, die sich zu Kumikos Zwecken nutzen ließen, aber um das alte Häuschen herum wimmelte es nur so von Ästen und Stöcken, die sie benutzen konnte. Ausgezeichnet!
Das Befestigen der Siegel war schnell erledigt, jetzt galt es noch, ihre Warnsignale gut sichtbar und in hinreichendem Abstand in der Umgebung zu verteilen. Acht Stück hatte sie angefertigt, von denen sie sechs Stück auf jeden Fall an der Vorderseite des Hauses platzieren würde, denn schließlich lag dort eine gut besuchte Straße – nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sie gerade dort nicht gründlich genug sicherte. Unter den neugierigen Blicken der Anwohner und Passanten, die an ihr vorbeizogen, versenkte Kumiko-chan ihre behelfsmäßigen Warnsignale in dem halbwegs weichen Erdboden neben dem Bürgersteig: die größtmögliche Entfernung zum Sprengobjekt.

Aus den Augenwinkeln erkannte die Blondine, wie sich die drei älteren Leute auf der Veranda des Nachbarhauses verwirrt ansahen und dann bald darauf mit wehmütigem Gesichtsausdruck auf das Haus blickten, das es wohl bald nicht mehr geben würde. Scheinbar teilten sie einige Erinnerungen, die das Haus betrafen. Kumiko nahm sich noch einige Sekunden, um die Reaktionen der vorbeigehenden Fußgänger zu beobachten: Waren die Warnhinweise als solche erkennbar? Waren sie gut sichtbar? Wurden sie eventuell selbst für gefährlich gehalten. Das Letztere müsste sie eigentlich ausschließen können, denn die Zwölfjährige hatte darauf achtgegeben, dass der Riss in den Siegeln gut erkennbar war. Mit einer gewissen Genugtuung bemerkte Kumiko-chan, dass ihre Signale auch als solche erkannt wurden. Zwar blieben einige Leute stehen, um sich als Schaulustige zu betätigen, gingen jedoch schnell weiter, als sie gewahr wurden, dass die Fetzen hier erst später fliegen würden. Zufriedengestellt warf sie noch einen längeren Blick auf die Veranda mit den drei älteren Leuten, die gerade ein mildes Lächeln zur schau trugen und sich offensichtlich von ihren Erinnerungen erzählten, die sie mit dieser mittlerweile ziemlich schäbigen Bude verbanden. Lange dürfte sich die Blondine aber nicht aufhalten lassen, denn sie hatte noch eine weitere glorreiche Aufgabe: Ihr oblag es, mit dem Herausschaffen der Möbel zu beginnen! Kumiko wollte ungern noch mehr herumtrödeln, weshalb sie sich umgehend auf den Weg machte, das Haus noch einmal zu betreten.

Sato-Senpai hatte keine Zeit verloren, sein erstes Ziel war die Tischlerei gewesen. Der Eingangsbereich wurde eindeutig von Werkstücken in allen Farben und Formen beherrscht. Von der wuchtigen Schrankwand bis hin zum aufwendig verzierten Stuhl aus Eichenholz war so gut wie alles dabei. In diesem Raum hing der Duft frischen Holzes in der Luft, die dem Verkaufsraum einen geschäftigen Touch verlieh. Eine Theke suchte man hier vergebens, stattdessen nur ein kleines Tischchen in der Ecke, auf dem eine alte, mechanische Registrierkasse platz fand. Außer der Eingangstür fand sich auf der anderen Seite des Zimmers noch eine Schwenktür – vermutlich selbst gemacht, denn sie trug den Namen der Tischlerei als Schriftzug eingeschnitzt, unter dem ein detailreicher, kleiner Löwenkopf zu erkennen war, der auf ein hohes Maß an Kunstfertigkeit schließen lies.
Genau diese Schwenktür flog wenige Sekunden auf, nachdem Sato-san einen Fuß in das Etablissement gesetzt hatte: „Yo, yo … willkommen …“, die Stimme gehörte einem pickelgesichtigen Fünfzehnjährigen, der in seiner ganzen Erscheinung vom Scheitel bis zur Sohle desinteressiert wirkte und bis auf die frisch gewaschenen Hände so ziemlich flächendeckend mit Sägemehl bedeckt war. Die Tür schwang noch ein wenig nach, sodass jedes Mal nur für einen kurzen Augenblick zusehen war, wie ein schon leicht ergrauter, vermutlich etwa Mitte Vierzigjähriger über einer eineinhalb Meter hohen Statuette gebeugt war und in höchster Konzentration langes, wallendes Haar herausschnitzte. Im Gegensatz zu seinem Lehrling lebte er seinen Beruf, was diesem des Öfteren einen Satz heiße Ohren bescherte. Der Jüngere, der sich Sato-sans annahm schien weit weniger passioniert bei der Arbeit zu sein: „Was gibt’s? Kommst alleine zurecht, oder soll ich alles erklären?“, mit seinen Manieren war es nicht weit her – eine Handwerkerseele also.
 

Sato Yuuta

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Als Sato den Laden betrat wurde er von einem Geruch aus Leim, Lack und Holz, frischem Holz und Holzspänen, begrüßt. Wenn man nicht schon das Schild draußen gesehen hätte, dann hätte man spätestens jetzt gewusst wo man war. In einer Tischlerei. Aber auch der optische Sinn bestätigte dies. Regale, Stühle, ein Tisch, aber auch Schmuckkästchen, Statuen und ein Schachbrett waren im Laden verteilt und man konnte kaum erkennen, was zum Verkauf angeboten wurde und was zum Inventar gehörte, denn selbst der Tisch, auf dem die altmodische Registrierkasse stand, die er auch aus dem Laden seines Vaters kannte, ein gutes Modell, nur die Kasse hakte manchmal und ließ sich ohne Schlüssel öffnen, wenn man an die richtige Stelle schlug, war an einigen Stellen mit sorgfältigen Schnitzereien versehen. Der Tischlermeister schien eine Vorliebe für Tiere, allen voran Löwen zu haben, aber auch ein bestimmtes Frauengesicht war immer wieder zu erkennen, so zum Beispiel an einer kleine Harfe, deren Säule eine Frau in einem Kimono darstellte, wobei ihre Arme und Hände den Hals bildeten, während der Korpus mit Blättern verziert waren, die scheinbar von einem Wind aufgewirbelt wurden.
Langsam ging der Shinobi zum Tisch, an der die Registrierkasse stand, während er mit weitgeöffneten Augen den Laden genau betrachtete, jedes Inventarstück einzeln betrachtete, zwischenzeitlich auch stehen blieb und etwa mit den Fingern über die kunstvollen Schnitzereien auf einem Schmuckkästchen glitt und sie auch erfühlte und fast gegen einen Schrank lief, da er gerade noch einmal die Harfe, genauer das Gesicht der Frau betrachtete, da der Künstler, für Sato war der Tischler kein bloßer Handwerker mehr, es geschafft hatte ihr einen sanften, harmonischen Ausdruck zugebe, als ob sie der Musik andächtig lauschen würde. Und reagierte deswegen überrascht, als der Junge, der plötzlich vor ihm stand, ihn ansprach. „Was?“ Die Röte schoss Sato ins Gesicht als er merkte, wie abwesend er gewesen war. Ungewollt fuhr er sich mit der rechten Hand über den Nacken. Das fing gut an. Hoffentlich würde Kumiko davon nichts hören. Ansonsten konnte er auch gleich gehen, da er selbst auf dem Gebiet, auf dem sie sich nicht so gut einschätzte, versagte.
Aber er fasste sich. Wenn Yuuta über etwas verfügte, dann über ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis Fehler reinzuwaschen und sich zu beweisen. Die Röte verschwand langsam und er nickte auf die letzte Frage des Jungen, den er als kaum älter als sich selbst einschätzte. Und da Kumiko, die er momentan fast als Konkurrentin betrachtete, nicht da war, war es nun an dem jungen Lehrling, für etwas anderes hielt der Genin ihn nicht, nun derjenige, der das Ziel des gestärkten Autoritätsbewusstsein des Ninja wurde. Immerhin war er ein Genin, ein Shinobi von Shirogakure. Er richtete sich gerade auf und zeigte seine ganze Körpergröße.
„Könntet ihr bitte eurem Meister sagen, dass ein Shinobi ihn sprechen möchte? Es ist wichtig.“
Er sprach dies mit einem Selbstbewusstsein, das ihm so mancher wohl nicht zutrauen würde. Aber wenn ein Pudel lange genug im Regen stand und sich dann schüttelte und das Fell sich aufrichtete und dann noch knurrte, weil er den ganzen Tag nur genervt worden war, dann wirkte er eben auch furchteinflößend. Vor allem wenn vor ihm eine Maus stand. Und Yuutas Rückgrat war gerade eisenhart. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt, der Rücken wie gesagt gerade und dank seiner Größe den andere Jungen etwas von oben herab musternd, legte er all seine ihm gegebene Autorität als Shinobi in seine Ausstrahlung. Dass er bloß ein Genin war, nun, das musste ja niemand wissen. Shinobi war Shinobi. Auf dem Blatt zumindest. Dennoch war sein Rückgrat gerade eisenhart.



So eisenhart wie zum Beispiel der Ofen in einem der Räume im Untergeschoss. Ein stabiles Ding, schwer und scheinbar voller Steine. Nun, keine Steine, aber dafür Asche befand sich noch in ihm. Viel Asche. Und das Rohr, das in der Wand verlief, war auch noch immer mit dem Ofen verbunden. Das war aber auch das schlimmste im Erdgeschoss, was Michiyo begegnen würde. Viel amüsanter war das immer noch verstaubte Sofa im Obergeschoss, das sich als zu breit heraus stellte, als das es durch die Tür passte, gleichzeitig war es zu lang, als das man es irgendwie heraus schieben und heben konnte. Es war, als ob man das Sofa entweder in Einzelteilen in das Zimmer befördert und dann zusammengesetzt hatte, worauf aber nichts hinwies, es war ein Stück, oder aber das Zimmer war um das Sofa herum errichtet wurden. Denn wie man es dann erst die schmale Treppe hochbekommen hatte, das war eine Frage für sich.
Und dem ganzen wohnte die Katze als Zuschauerin bei, die der Kunoichi brav folgte, gelegentlich gähnte, wenn nichts geschah und es sich bequem machte. Und auf Streicheleinheiten hoffte und herzerweichend miaute. Während draußen die Menschen vor den Stäben stehen blieben und sich fragten, was diese bedeuteten und darüber angeregt diskutierten.

Die drei alten Leute blickten wehmütig aufs Haus, dann wieder zu den Leuten, die sich um die Schilder versammelt hatten. „Hmm, komisch. Wenn die das Haus einreißen wollen, warum stellen die keine Warnschilder auf?“ „Vielleicht macht man das heutzutage anders.“ „Tss, neumodischer Unsinn. Früher haben wir…“ „Du hast nie ein Haus eingerissen.“ „Doch, fast, als er bei Mikono den Stützbalken mit einigen Schnitzereien versehen sollte.“ „Das ist über zwanzig Jahre her und das Haus steht immer noch.“ „Ja, aber auch nur weil es doch kein Stützbalken, sondern bloß eine dekorative Säule war.“ „Könnt ihr beiden alten Streithähne mal ruhig sein? Wie soll man denn das Spektakel genießen?“ Die beiden Männer verstummten, warfen sich aber noch giftige Blicke zu.
 

Michiyo Kumiko

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Kumiko war jetzt also mit der Aufgabe konfrontiert, ein geschätzt mindestens zwölf Meter langes und acht Tonnen schweres Sofa und einen alten Holzofen irgendwie nach draußen zu schaffen. Die Blondine wollte sich der größeren Herausforderung als erstes Stellen, also ging sie zielstrebig nach oben zu dem Sofa des Grauens. Nach einer eher obligatorischen Umrundung des Objektes zerrte sie es erst einmal einen Meter zurück, damit sie es umdrehen konnte, um an der Rückseite hoffentlich eine Halterung zu finden, die sie lösen könnte, um dieses riesige Teil in einige Kleinere zu zerlegen. 'Wenn das Ding nicht aus mehreren einzelnen Teilen besteht, verspeise ich einen Besen!', sagte sie sich gedanklich, während sie die Sitz- und Liegegelegenheit auf den Kopf drehte und die erwartete kleine Spalte zwischen zwei Segmenten fand: „…“ Das Sofa jetzt auch in diese zum Transport vorgesehenen Einzelteile zu zerlegen sollte allerdings schwieriger werden. Planloses Rütteln und gegeneinander verschieben der Kanten bewirkten nichts, Nennenswertes und der Mechanismus, der die Teile beisammenhielt, war auch nicht so richtig zu erkennen. Nur, wenn Kumiko sich ganz nah an den schwarzen Stoff wagte, der den Sofaboden bespannte, konnte sie in dieser Spalte mit viel Geduld eine metallene Klammer erkennen, an die sie aber nicht herankam. Die Zwölfjährige seufzte hörbar, während sie nach Möglichkeiten suchte, dieses Möbelstück zu zerlegen, ohne gleich irgendwelche Leute in Gefahr zu bringen – Explosionssiegel schieden hier also leider aus … noch.
Es dauerte seine Zeit, bis sie einen zündenden Einfall hatte: Umgehend zückte die junge Taijutsuka ein Kunai, das sie genau an der Halteklammer platzierte und mit einem leichten Schlag dort befestigte – Kumiko würde die beiden Teile einfach gegeneinander hebeln. Das würde zwar viel Kraft kosten, aber es ging schneller, als sich noch länger mit Nachdenken zu beschäftigen. Als Nächstes ging sie relativ genau eine Beinlänge zurück: Sie würde das Kunai mit ihrer Ferse seitlich anstoßen, damit die beiden Teile des Sofas hoffentlich voneinander getrennt wurden. Das maunzende Stück Fell, das sich mal wieder an ihr Standbein schmiegte, ignorierte Kumiko bewusst, als sie zum Tritt ausholte und von dem lauten Knacken des Metalls beinahe selber erschrak. Aber immerhin war die klammer gelöst und der Grund erkennbar, warum sich dieses Riesenteil von einem Sofa nicht einfach zerlegen lies: Die metallenen Klammern, die alles zusammenhielten, waren nicht darauf ausgelegt, dass man sie wieder lösen können sollte, aber jetzt, da die Front der Halterungen an der Flanke aufgerissen war, reichte es aus, den Druck ein wenig zu erhöhen, um die Front völlig zusammenbrechen zu lassen. Es folgten noch zwei leise, metallische 'Plings', und damit waren aus einem Sofa zwei kleinere entstanden. 'Na geht doch!' schwieg sie sich aus, als sie ihr Kunai wieder einsteckte und sich postwendend daran machte, die beiden Teile nach draußen zu bugsieren, was sich jetzt plötzlich viel leichter darstellte, als zu Anfang befürchtet. Es dauerte nur wenige Minuten und etwas Gezerre an den Ecken und Kanten des Flurs, bis beide Teile endlich draußen waren – jetzt wurde es zeit für den alten Ofen! Dieser würde wegen seines Gewichts wohl deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Im Gegensatz dazu sollte es bei Sato-san wohl weniger körperlich anstrengend zugehen, obwohl er in genau diesem Augenblick mit einer hochgezogenen Augenbraue bedacht wurde: „Ähm, yo... Sicher doch“, antwortete ihm der Lehrling. Er drehte seinen Kopf nur leicht zu der Tür, die schräg hinter ihm darauf wartete, geöffnet und wieder geschlossen zu werden: „MEISTER! DA IS'N NINJA, DER WILL SIE SPRECHEN!“ Auftrag ausgeführt, der Meister wusste jetzt also Bescheid, dass sein Typ verlangt war und seine Reaktion folgte auf dem Fuße! Die verzierte Mitteltür schwang auf, und ein ziemlich finster dreinschauender Tischler mit einem Schnitzmesser in der Hand stand darin. Hinter ihm war deutlich sein Werkstück zu sehen – genauso wie der lange, tiefe Schnitt darin, der irgendwie überhaupt nicht zum Rest passte und vorhin eigentlich noch nicht da gewesen war. Er wies seinem Lehrling schweigend den Weg nach hinten und raunte ihm leise, aber hörbar zu, dass sie sich gleich ausgiebig unterhalten würden.
Dieser reagierte erst mit sichtlichem Unglauben, bald darauf aber mit resignierender Akzeptanz, als er gesenkten Hauptes hinten in den Werkraum schlich. Der Tischler brauchte einige Augenblicke, um sich zu fassen, aber bald kehrte ein weicher und geduldiger Ausdruck in seine Augen zurück: „Verzeihung ... wie kann ich helfen?“
 

Sato Yuuta

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Erst das Sofa. Und nun der Ofen. Das Sofa war das eine, das andere war der Ofen. Zum einen war da das recht stabile Rohr, das immer noch mit dem Ofen verbunden war und durch die Wand verlief, dann aber auch die Asche, der Ruß, der Dreck und Rost allgemein, was diesen Teil der Aufgabe zu keiner leichten gestalten würde. Und schon gar nicht zu einer sauberen. Und als die Katze dies begriff, sicherte sie sich auch sofort einen Platz in der Küche, von der sie das Spektakel gut überwachen konnte, ohne eventuell dreckig zu werden. Und es sah nicht so aus, als das man den Ofen, nachdem man ihm vom Rohr getrennt hatte, einfach so in Einzelstücke zerlegen konnte. Nein, er wirkte ausgesprochen stabil. Und schwer. Bestes Eisen, alles aus einem Guss.



Während dessen ignorierte Sato die hochgezogene Augenbraue und, ebenso wie seiner Bitte, nein, seinem Befehl gefolgt wurde. Es wurde gefolgt und das reichte dem Genin. Er war nicht anspruchsvoll. Sein erstes Mal im Umgang mit Zivilisten bei der Behandlung einer Krisensituation. Wenn man es etwas gehobener ausdrücken wollte. Nicht Arrogant sein, aber auch nicht schwächlich erscheinen. Selbstbewusst und fähig erscheinen. Und scheinen konnte er. Glaubte er. Der Gedankenweg wurde abgebrochen, als der Meister erschien. Und da er seinen bisherigen Gesprächspartner nicht unbedingt leiden konnte - etwas an dem Verhalten des Jungen gefiel ihm nicht, obwohl er kaum älter war als dieser – sah er deswegen es mit einem gewissen Genuss, den er sich jedoch nicht ansehen lies, das auf dem Schmuckstück, das der gerade der Tischlermeister behandelt hatte, sich ein tiefer Schnitt befand, wo dieser wohl kaum sein sollte. Der Blick des Tischlers zu seinem Jungen Gehilfen war auch brodeln. Da würde es später auch noch eine Explosion geben. Und auch wenn Sato hoffte, dass diese nicht zu stark ausfallen würde, schuld trug er nicht. Sagte er sich.
Sato deutete eine Verbeugung an, als der Tischler sich dann ihm zuwandte. „Seid gegrüßt. Sato Yuuta. Ich bin ein Shinobi, wie ihr an meinem Stirnband erkennen könnt, und wurde damit beauftragt das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite niederzureißen. Ich wollte euch erstens darauf hinweisen, zweitens wollte ich fragen, ob ihr wisst, wo man den Strom für dieses Haus abstellen kann, da wir keinen Sicherungskasten dort fanden.“

Sobald das Gespräch beendet war und er seine Antworten hatte, verließ der junge Shinobi den Laden mit einer freundlichen Verabschiedung und überlegte bereits, was er nun tun könnte. Und hielt inne.
Als er eine Gruppe von Bürgern sah, die vor einigen Holzstäben angehalten hatten und tuschelnd auf diese zeigten. Genauer auf die eingerissenen und damit ungefährlichen Explosionssiegel. Eigentlich keine dumme Idee von Kumiko. Zumindest sah Sato keinen Grund als das dies Kumikos Werk sein konnte. Er hoffte nur, dass die Leute das hier verstanden. Und nicht plötzlich auf die Idee kamen ihn mit Fragen zu bombardieren. Hmm. Bombardieren. Er dachte explosiv heute.


"Ha, die Kleine hat das Sofa raus bekommen. Klug und stark." Die beiden alten Männer nickten gleichzeitig. "Und allein. Was wohl der Junge macht?" "Sich vermutlich den Fuß anstoßen." "Nein, der war gerade bei unserem Sohn." "Oh." "Stimmt, da kommt er grad raus." "Tsts, er läuft rum und quatscht und das Mädchen schleppt alles hinaus, was vergessen wurde." "Ich versuche mich grad zu erinnern, welcher Tischlermeister immer seinen Sohn die schweren Sachen schleppen ließ, weil er der Meister war udn der Jugne lernen musste." "Na und? Dafür ist aus unserem Junge ein starker Mann geworden." "Der fast unter einem Schrank begraben wurde." "Aber nur fast."
 

Michiyo Kumiko

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Die vage Hoffnung Kumikos wurde jäh zunichtegemacht, als sie ich den Ofen genau besah – trotz des massiv anmutenden Äußeren hatte sie gehofft, dass der Ofen leichter würde, als das Sofa … falsch gehofft, der Ofen sollte eine ganze Nummer härter werden: Nicht nur, dass er einiges mehr wog als das komplette Sofa, er war auch noch fest mit der Wand verbunden und das Rohr, das den Rauch abzog, sah zu allem Überfluss ziemlich stabil aus. 'Verdammte Sch***e, da heb' ich mir doch nen Bruch dran.' … der prüfende Tritt gegen den Ofen bewirkte zwar, das er sich um einen guten Zentimeter verschob, aber andererseits bestätigte das auch die Befürchtungen der Blondine: Das Teil war schwer … richtig schwer! Ein nicht ganz unerheblicher Teil des Gewichts würde wohl die Asche ausmachen, von der sich noch massenhaft darin befand.
Es kostete sie einige Minuten, darüber nachzudenken, wie sie jetzt vorgehen sollte, mit brachialer Gewalt würde sie hier nicht viel ausrichten können – das war vermutlich auch ihr Hauptproblem im Moment. Aber die Welt wäre ja ungerecht, wenn es das Wörtchen „aber“ nicht gäbe, denn brachiale Gewalt würde sie zumindest ein Stück weit voranbringen. So begab es sich, dass Kumiko-chan langsam und gemessen einige Schritte zurückging, hinaus auf den Flur, weiter in die Küche, in der es sich die Katze gemütlich gemacht hatte und genervt maunzte, als das Mädchen ihr die Sicht versperrte.


Sie hatte den größtmöglichen Abstand zu dem Ofen genommen, der eine gerade Linie zuließ. Warum? Die Antwort ließ selbstverständlich nicht lange auf sich warten: Kumiko-chan sprintete los, lies die Küche schnell hinter sich, huschte in einem Sekundenbruchteil durch den Flur und stieß sich vom Boden ab; hoffentlich reichte ein Yūhi ano Yūhi aus, um das Rohr zumindest weit genug zu beschädigen, um es aus der Wand zu lösen und so lange daran herum zu biegen, bis das Metall ganz nachgab. Das Zusammentreffen des Ofenohrs mit Kumikos Fußballen verlief im ersten Moment völlig planmäßig, das Rohr verbog sich zumindest eine Kleinigkeit, wobei es sich nicht nehmen lies, ein Geräusch abzugeben, das an einen ganzen Haufen geschlachteter Schweine erinnerte. Das Kreischen des Metalls war wirklich durchdringend; man konnte es zweifellos auch draußen noch deutlich hören – aus diesem Grund machte sich auch urplötzlich eine tiefe Ratlosigkeit in der Menge breit, die dem Event der Sprengung als Schaulustige beiwohnen wollten. Der beherzte Tritt hatte zwar einen Effekt gehabt, dieser war aber deutlich schwächer gewesen, als die Zwölfjährige gehofft hatte. Das Rohr hing immer noch in der Wand und hatte eine vergleichsweise kleine Delle. Sie würde also noch mal ran müssen. Deshalb nahm sie leise seufzend ein zweites Mal Abstand, gefolgt von einem weiteren Yūhi ano Yūhi. Sie näherte sich ihrem Wunschergebnis an, aber ganz herangekommen war sie auch nach dem zweiten Versuch noch nicht. Mit dem dritten Sprungtritt jedoch löste sich das metallene Rohr endlich aus der Wand. Alles, was jetzt noch zu tun war, war es so lange hin und her zu biegen, bis es brach – eine der leichteren Übungen in Verbindung mit diesem Ofen.


Das gelöste Rohr wurde einfach vorsichtig aus dem erstbesten Fenster gelassen, denn damit ließe sich schlichtweg nichts mehr anfangen, es war also genau so schrottreif, wie es später der Rest des Hauses auch sein würde. Jetzt wurde es Zeit für den Ofen, oder besser gesagt dessen Inhalt. Die Blonde platzierte zuerst eine Siegelrolle auf dem Boden, an genau der Stelle, an der später die seitliche Öffnung des Ofens landen würde. Im Anschluss daran versuchte Kumiko-chan schlicht und einfach, den Ofen auszukippen, dazu stemmte sie sich, den Ofen an der Oberseite haltend mit einem Bein von der Wand ab … Zugegeben, es sah nicht wirklich elegant aus, aber langsam aber sicher bewegte sich dieses Monstrum von einem Ofen: „Hrrrrrgh!“ - dieses Teil musste mindestens dreiundneunzig Tonnen wiegen, zumindest kam es der jungen Dame so vor, als es gaaaaanz langsam anfing vornüber zu kippen. Genau deswegen sah sie auch zu, dass sie schnell einen Meter wegkam, als der Ofen endlich selbstständig weiter fiel – von einem Holzofen erschlagen zu werden kam ihr nicht unbedingt ehrenhaft vor. Weil die Öffnung dieses Dinges nach unten wies, ergoss sich sofort ein Schwall alter Asche aus dem Ofen, selbstverständlich genau auf die Siegelrolle.Der nächste Schritt sah vor, dass der Ofen erst einmal von der Asche getrennt wurde, was zwar immer noch anstrengend war, aber durch das deutlich verringerte Gewicht kein Ding der Unmöglichkeit mehr war. Danach konnte sie sich endlich daran machen, die Asche zumindest zu einem guten Teil in der Siegelrolle unterzubringen, die sie vorher dort platziert hatte, wo jetzt die Asche herumlag: Tobidōgu war hierfür bestens geeignet – ein Großteil des Aschehaufens befand sich nur Sekunden später innerhalb eines beschrifteten Papierfetzens, der in Kumikos weitem Ärmel verschwand.
Der Ofenkörper selber war allerdings zu massiv, als dass die Blondine ihn auch in eine solche Rolle bekommen hätte, weshalb sie sich bei diesem Teil der althergebrachten Methode bedienen musste: Ziehen, schieben, Schubsen. Zentimeterweise kämpfte sie den Ofen in Richtung des Ausgangs, wo sie ihn, unter den ungläubigen Blicken der drei Alten auf ihrer Veranda, abstellte und die Asche aus der Siegelrolle befreite – jetzt musste die Zwölfjährige erst einmal eine kurze Pause einlegen: Drei Taijutsu Techniken, zwei Ninjutsu und ein etwa neunhundertundsechzig Tonnen schwerer Ofen forderten eben einen Tribut.


Unterdessen hatte Sato-san den Tischler hinter sich gelassen, dieser hatte ihm vor wenigen Sekunden versprochen, den Strom abzustellen, dessen Hauptverteiler sich hinter seinen Werkräumen befand. In dem Moment – also wirklich in dem Augenblick, in dem sich die Tür hinter Sato schloss, polterte es aus dem Hinterzimmer der Tischlerei: „SOUTA! WIE OFT HAB ICH DIR SCHON GESAGT, DASS DU VERDAMMT NOCH MAL LEISE SEIN SOLLST, WENN ICH SCHNITZE?“ - niemand würde es dem jungen Ninja verübeln, wenn er sich erschrecken sollte oder so, denn selbst auf der anderen Straßenseite drehten sich wegen des Gebrülls, das auch dort noch unüberhörbar sein musste. Diese Herausforderung hatte Sato-san überstanden, jetzt folgten noch ein Porzellanladen und ein Feuerwerksbedarf – beide befanden sich bedenklich nah an dem Haus, das abgerissen werden sollte. Würde er zuerst in den Feuerwerksbedarf gehen, um sich versichern zu lassen, dass alle explosiven Gegenstände licht- und luftdicht in einem bunkerartig ausgebauten Keller aufbewahrt wurden, oder wäre seine erste Wahl eher der Prozellanladen, in dem verständlicherweise beinahe Panik ausbrechen würde?
 

Sato Yuuta

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Als Sato gerade den Laden verlassen hatte und die Ansammlung an Passanten, die anhielten und das bald gesprengte Haus und die davor angebrachten Warnsignale betrachten, selber betrachte und sich fragte ob die Warnschilder, die Kumiko wirklich gut platziert hatte, wohl ausreichten, schien es fast als ob eine Druckwelle ihm folgte, als der Tischlermeister seinen jungen Lehrling ermahnte. Der junge Genin zog instinktiv die Schultern hoch und blickte vorsichtig über dieselben, in der Erwartung, das noch etwas folgte, doch da kam nichts mehr und langsam entspannte sich der junge Shinobi und blickte sich um. Doch das Interesse der Leute war wieder schnell geschwunden, dies schien nicht unüblich hier zu sein. Und so ging Yuuta langsam weiter, ab und an aber über die Schulter blickend. Auf der einen Seite wusste er, dass er nicht schuld war und sich Souta das sich selbst zu zuschreiben hatte. Aber irgendwie gefiel ihm das keineswegs, wie der Mann geklungen hatte und Sato fuhr sich mit der Hand über den Nacken und ging zurück zu ihrem Missionsziel und Kumiko, den Geräuschen nach, die von dort heraus erklangen, schlachtete sie gerade Tiere.


Nun, nicht ganz, wie er feststellte, als er in die Küche trat und die Katze zu ihm herab sprang und sich von dem Genin kraulen ließ, während sein Auge dem Rohr folgte, das gerade aus dem Fenster verschwand. Er nickte anerkennend und erhob sich, trotz des protestierenden Miauens.
„Du bist schneller als mein Vater, wenn er weiß, dass zu Hause Mutter kocht.“ Er grinste dabei. Die Selbstzweifel und die Abneigung gegenüber der Kunoichi hatten sich nachdem doch recht aufbauenden Auftritt beim Tischler abgestellt, auch wenn ihre Schnelligkeit mit dem wirklich harten Teil der Arbeit seine Schwäche bloßstellte. Aber nein, er fühlte sich wieder besser und sah auch keinen Sinn darin noch länger eine miese Mine zu ziehen. War sie eben stärker als er. Na und? „Ich war grad beim Tischler drüben, er versprach den Strom abzustellen. Was aber länger gedauert aht, als ich annahm. Wenn du schon fertig bist, bevor ich zurück bin, kannst du zum Laden mit den Feuerwerkskörpern gehen, ich übernehme den Laden mit den Porzellanwaren, okay?“ Er nickte noch einmal, dann überließ er sie dem Ofen, der wohl gerade ihr Ziel war und ging wieder nach draußen. Mit so einer Teamkameradin konnte das ganze kaum schiefgehen. Da war sich Yuuta absolut sicher.

Und ging zum Porzellanladen. Als er an den drei alten Leuten vorbei kam, die er kurz freundlich grüsste, betrat er den Laden, wobei eine Klingel ertönte und, bevor er wirklich jemand wahrnahm, betrachtete er eingehend die Gegenstände, die hier ausgestellt waren.

Der Feuerwerksladen machte seinem namen alle Ehre. Bereits die Eingangstür verwies auf die Waren des Ladens, war sie doch sehr kusntvoll mit Feuerwerkskörpern verziert, vermutlich das Werk des Tischlers gegenüber. Innen standen mehre Regale, auf denen verschiedenste Raketen und andere Artikel lagen, an der Wand hingen Bilder, schwarz-weiße Skizzen wie auch richtige Aquarelle, die Feuerwerke wiedergaben, außerdem standen in einem Regal verschiedene Bücher zu Themen wie Feuerwerke, Raketen, Sprengungen und Feuer. Außerdem befand sich eine Theke in der Laden, auf der die Kasse stand, neben der ein Mann an der Theke lehnte und gerade in einem Buch schmökerte. Er war dünn, dünner als Yuuta, machte aber eigentlich einen gesunden Eindruck, wenn man von den nicht vorhanden Augenbrauen, einige mittlerweile verheilten Brandwunden und den kurzen, wirren Haaren absah, sowie der stabilen Schürze mit Flecken von Schwarzpulver. Auch seine grüne Augen hatten etwas Wirres an sich. Im großen und ganze machte er zwar einen friedlichen Eindruck, aber er schien stets in Gedanken woanders zu sein. Dem Geruch nach frischem Pulver und dem Inhalt des Ladens nach wohl Feuerwerke.
 
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Michiyo Kumiko

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Vielleicht sollte noch erwähnt sein, dass Kumiko noch Besuch von Sato-san bekam, bevor sie den Ofen nach draußen hievte. Sein Ärger schien entweder verflogen zu sein, oder aber er hatte die Schauspielkunst für sich entdeckt – hoffentlich Ersteres, denn die Blondine vergaß über ihre Arbeit völlig, dass sie darüber mit ihm reden wollte. Tatsächlich hatte sie nach dem Abschied vorhin nicht viel von ihm erwartet, aber dass er wirklich positive Worte für sie übrig hatte, war dennoch eine Überraschung. Dem entsprechend hielt Kumiko-chan einen Moment inne: „...“, in dem sie ihn stumm anblinzelte. 'Was war das? Ist irgendwas Interessantes passiert?', sie entschied sich, zu schweigen – vielleicht gesünder so, denn er schlug ihr vor, den Feuerwerksbedarf abzuklappern, wenn sie fertig war, bevor er zurück war. Die Zwölfjährige hatte ihr nicht vorhandenes Talent für Verhandlungen nicht vergessen, aber das Gefühl ihm das schuldig zu sein, tat sein übriges dabei: „Hai! Ich werde mich beeilen!“

Was folgte, ist bekannt und soll nicht weiter vertieft werden, Kumiko-chan war körperlich fertig, als sie diesen Ofen mit einem stolzen Gewicht von Neuntausendreihundert Tonnen endlich draußen hatte, aber ihre heilige Verpflichtung betreffend den Feuerwerksladen trieb sie weiter. Sich einen Weg durch die ungewöhnlich stark angeschwollene Menschenmenge bahnend, ging sie ihre Möglichkeiten durch, später zu verhandeln, ohne gleich den nächsten Ninjaweltkrieg auszulösen. Leider vergingen die Sekunden, die sie zu dem Laden benötigte, viel zu schnell, sodass sich die Kleine im nächsten Augenblick schon an der alten aber robusten Eingangstür wieder fand.
Von einem aus knarzenden und quietschenden Mischgeräusch empfangen, öffnete die Blonde langsam die Tür.
Zwar war jemand im Hause – er lehnte an der Theke, aber er schien ziemlich konzentriert in seinem Buch zu lesen … selbstverständlich ging es um Feuerwerke und explosives Zeug ähnlicher Art. Dem Anblick nach müsste dieser Laden schon beim bloßen Aufenthalt gefährlich für sie sein. Nicht der Laden – der sah wirklich gut aus … sofern es sich bei einem Geschäft voller Explosiva benennen ließe, es war der Typ an der Theke, der Kumiko innerlich erschaudern ließ. 'Vielleicht … sollte ich das hier schnell hinter mich bringen …', möglicherweise gar kein so schlechter Plan. Aber zuvor musste sie ihre Aufgabe erfüllen: „Verzeihung? Ist das Ihr Laden, oder sind Sie hier angestellt?“, sie ließ die Frage eine Weile im Raume stehen … vielleicht reagierte der Typ mit dem irren Blick ja doch noch.

Yuuta-san müsste schon längst in dem Porzellanladen angekommen sein, der schon von außen ein helles, freundliches Bild zu vermitteln versuchte. Dieses Geschäft strahlte schon Offenheit aus – nicht zuletzt wegen der gläsernen Eingangstür, die den Blick auf die dezenten, reich geschmückten Regale und Tischchen erlaubte. Überall blitzte und glänzte es – sei es das massenhaft vorhandene aber dennoch ausnahmslos fein verzierte Porzellan, oder auch die eher spärlich vorhandenen Glaswerkstücke, alles passte einfach optisch zusammen. So auch die Verkäuferin, die mit einem scheinbar angeborenen Lächeln und ein wenig zu viel aufgetragenem Parfum zu glänzen versuchte. Ihr zwar offensichtlich gefärbtes, weinrotes Haar passte perfekt zu ihrem dunklen aber nicht unsympathischen Teint, der durch eine nicht unerhebliche Menge Make-up gestützt wurde. In diesem Moment tat sie etwas, das wohl jeder nachvollziehen konnte, der viel Glas oder Porzellan sein eigen nennt: Putzen. Das schien hier ziemlich oft zu passieren, denn wer darauf achtete, dem dürften in fast jeder Ecke irgendwelche Fläschchen mit Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln auffallen, die dazu genutzt wurden.
 
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