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Charakterupdate Kazegawa Toru

Kazegawa Toru

Active Member
Beiträge
340
Alter
19 Jahre
Größe
1,69m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
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Charakterdatenblatt

Persönliche Daten

Name: Kazegawa
Vorname: Toru
Spitzname: Tofu
Geburtstag: 19.1.
Größe: 1,69 m
Gewicht: 73 kg
Alter: 17 Jahre

Augenfarbe: hellbraun
Haarfarbe: schwarz

Aussehen:
Dem Gesicht unter den rabenschwarzen Wirrungen seiner Frisur sind außer Strenge und Entschlossenheit nicht allzu viele Gemütsregungen abzugewinnen. Seiner Miene ist nicht zu entnehmen, ob die tief zusammengezogenen Brauen und der verkniffene Blick ernsthaftes Missfallen ausdrücken sollen oder beginnende Kurzsichtigkeit erkennen lassen. Bis auf seine Augen, die sich poetisch mit der Farbe von Honig oder in praktischen Begriffen mit frisch verlegtem Furnier vergleichen lassen, gibt es wenig unvergessliches an seinen Zügen. Alle wichtigen Bestandteile sind an ihrem Platz verschwimmen zu einer Melange aus Allerweltsgesicht und leichtem Fall von "resting Tofu face". Er liegt damit weit genug im Mittelteil im zwischen Form und Funktion, um gerade noch als gutaussehend durchzugehen. Wie sich zu erwartende Schläge und Brüche in zukünftigen Auseinandersetzungen hierauf ausüben mögen, ist Gegenstand weitreichender Spekulationen.
Mit der Wachstumsrate eines lebenden Steins wird es Toru in diesem Leben wohl nicht mehr zum Riesen schaffen. Der letzte Schub brachte ihn immerhin dicht genug an die magische Hundertsiebziger-Marke, um ein wenig Höhenluft zu schnuppern. Wozu also sollte er sich jetzt noch länger mit der kindlichen Messlatte aufhalten? Wo er doch so viele andere Wege kennt, auf denen er körperlich über sich hinauszuwachsen versteht. Ein weiser Mann machte ihn dereinst auf die Tatsache aufmerksam, dass es nicht auf seine Größe ankomme, sondern auf darauf, was er mit seinem Körper anstellt. Zweifellos einer von Opas sinnvolleren Ratschlägen. Was Toru aus seinem Körper gemacht hat, lässt jede Schaufensterpuppe vor Neid erblassen. Unter seiner formellen Aufmachung verbirgt sich eine wie aus dem Marmor geschlagene Statur mit perfekten Proportionen und exakt definierter Muskulatur. Überdies zeigen seine Haltung und Bewegungen deutlich, dass die Bilderbuchfigur nicht nur zum angucken da ist, sondern einem bestimmten Zweck verschrieben wurde. Physisches Training für Fitness und Kraftzuwachs sind in jedem körperlich anstrengenden Job unerlässlich, mehr noch wenn man den Namen Kazegawa führt und sich als ambitionierter Kampfsportler versteht.

Schlicht, dezent und stilvoll. Auf den ersten Blick hat sich Torus Dresscode in den letzten Jahren nur wenig verändert. Sein schwarzer Anzug aus Jackett und Hose in Verbindung mit der immer lose am Kragen eines blütenweißen Hemdes hängenden Krawatte ist in Amegakure mittlerweile Kult. Wo immer er damit auftaucht bedeutet es buchstäblich ernsthaftes Business. Doch was Toru damit am Leibe trägt ist in gewissem Maße nur der reine Grundgedanke eines Anzugs. Das Standardmodell ohne irgendwelchen Schnickschnack, wenn man mal von dem obligatorischen Ninjaabzeichen an seiner Gürtelschnalle absieht. Der Totenk(n)opf an seiner Krawattennadel ist verschwunden. Seine Taschenuhr nebst Kettchen und die seidene Weste haben sich ebenfalls verabschiedet. Von den Hosenträgern hat er sich nach einem unglücklichen Zwischenfall getrennt. Was von der alten Kombination noch übrig geblieben ist, hat sich qualitativ auf ein Minimum reduziert. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Kazegawa sein Kleidungsniveau auf ein annehmbares Preis-Leistungsverhältnis herunterregelte. Um weiterhin Kleider zu tragen und damit den Ansprüchen von Moral und Anstand gerecht zu werden, musste Toru irgendwann notgedrungen auf massenproduzierte Ware zurückzugreifen. Die einzige Option zur Freizügigkeit lag schließlich darin, sich früher oder später finanziell zu ruinieren. Resultat der Einsparmaßnahmen war allerdings, dass Schnitt und Material der Ausstattung in den Hintergrund gerieten. Die Garderobe sitzt nichtmehr wie angegossen, aber darauf kommt es Toru auch nicht mehr an. Hauptsache der Anzug ist sauber und macht einen ordentlichen Eindruck, solange er noch unbeschadet ist. Was im weiteren Verlauf einer Mission damit passiert - oder auf welchem Weg er seine Sachen diesmal ruiniert - lässt sich dank des niedrigen Wiederbeschaffungswertes zumindest einfacher kompensieren. Das ist besonders günstig, da schwarze Zweiteiler und Krawatten und weiße Hemden fast den gesamten Bestand seines modischem Besitzes ausmachen. Toru betrachtet seinen Aufzug eben als Arbeitskleidung und kauft daher auf Vorrat. Neben monotonen Zweiteilern ist im Kleiderschrank des jungen Mannes durchaus auch Platz für lässigere Alltagskleidung wie... Polohemden. Selbstverständlich beherbergt das Möbel auch noch seinen mitgenommenen Trainingsanzug aus Akademiezeiten. Mit Letzterem verbindet Toru viele Erinnerungen und Motivation, außerdem erinnert ihn das aufgedruckte Muster an das Logo Amegakures. Möglicherweise auch an Sträflingskleidung, wären es Quer- statt Längsstreifen. Und die Kombination aus Grün und Violett findet er auch todschick.

Besondere Merkmale:
Oder vielmehr die Abwesenheit davon. Neben seiner körperlichen Präsenz und dem klassisch geschnittenen schwarzen Anzug hat Toru diesbezüglich nur wenig vorzuweisen.
Er führt gewöhnlich keine extraordinären Erinnerungsstücke oder dergleichen mit sich, die tiefgreifende Einblicke in seine Persönlichkeit zuließen. Obwohl sein persönlichster Besitz eine Streitaxt ist, was an und für sich aussagekräftig genug sein sollte. Seine Erscheinung drängt sich im allgemeinen Chaos des Großstadtalltags nicht gerade auf. Wenn er sich nicht gerade im Training befinden oder ohne Hemd durch die Fußgängerzone laufen sollte, wird sich der junge Ninja wahrscheinlich nur bedingt aus der schwer beschäftigten Menge hervorheben. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sein Auftreten weit hinter dem Maß an Aufmerksamkeit zurückbleibt, das der Kazegawa mit seinem unkonventionellen Verhalten erzeugt.

Herkunft und Bekanntschaften

Herkunft: Wasserreich / Amegakure
Wohnort: eine unscheinbare kleine Herberge in Soragakure

Verwandte:

Der König - Großvater Kazegawa Shogu / 68 / Veteran und Militärhistoriker

Die Enttäuschung, die sein Schwiegersohn in seinen Augen darstellte, konnte wohl von Nichts und Niemandem unterboten werden. Mit Verbitterung und dem Mut der Verzweiflung wagte sich Shogu daher erneut an ein Mammutprojekt. Wenigstens sein Enkelsohn würde, unter seiner Aufsicht selbstverständlich, zu einem guten Soldaten heranwachsen und die Familie stolz machen. Der alte Mann war immerhin in seinen Glanzzeiten selbst ein recht passabler Ninja, wenn auch weit weniger brilliant als er seinem Enkel vorzumachen pflegte. Dank Opas strengem Regiment wurde aus Toru ein Musterbeispiel an Disziplin und körperlichen Fitness - wenigstens etwas gutes hatte die Sache also. Militärfanatiker Shogu ist noch immer fasziniert vom Soldatenleben und ritterlichen Werten wie Mut und Tapferkeit, die dieses in seiner Vorstellung unbedingt ausmachen. Andererseits kann fast nichts den Dingen aus der guten alten Zeit seiner Jugend das Wasser reichen. Nach seinem Dafürhalten sollten sich alle neuen Generationen an den Werten und Taten vergangener Helden messen lassen.
Mit der Erziehung seines Enkels versucht er gewissermaßen selbst den Anfang zu machen und Toru als gelungenes Beispiel für die Wichtigkeit seiner Sache zu präsentieren. Glücklicherweise bekommt er nicht immer gleich Wind von den Zoten seines Schützlings.

Das As - Vater Kazegawa Michi / 45 / Genin

Der Weg vom Genin zum Chuunin ist hart und steinig. Kaum jemand kennt sich damit besser aus als Torus Vater Michi. Als er langsam den Überblick über die Anzahl der nicht bestandenen Examen zu verlieren drohte, sagte er seiner Karriere irgendwann Lebewohl. Seither lebt er stressfrei und glücklich das Leben eines ewigen Genin. Den Sticheleien seines Schwiegervaters lauscht er nur noch selten, denn viele seiner Selbstzweifel wurden zusammen mit der Aussicht auf Beförderung auf Eis gelegt. Michi lebt seinen Traum vom Ninjaleben auch weiterhin aus. Er erfüllt seine Aufträge nachhaltiger als früher und widmet sich mit gern den Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet. Ein ziemlich holistischer Ansatz, doch er scheint zu wirken. Seit er seinen Junior nach Sora ziehen ließ, vergeht kaum ein Tag ohne neue Nachrichten über Toru. Michi kennt durch seine lange Dienstzeit viele Kollegen und Bürger der schwebenden Stadt und sein Informationsnetzwerk funktioniert daher einwandfrei. Nicht alles freut sein leibend Vaterherz, doch im Großen und Ganzen ist er wahnsinnig Stolz auf Toru.

Die Dame - Mutter Kazegawa Taka / 40 / Hausfrau

Irgendwer muss sich ja um den Haushalt kümmern. Wer Taka jedoch für eine Hausfrau im altmodischen, von Männern geprägten Sinne hält, sollte sich lieber fern halten. Torus Mutter führt das Regiment in ihrem Heim wie der Boss eines Unternehmen. In ihrem Viertel zählt Takas Wort beinahe ebenso viel wie das des Kage. Sie genießt hohes Ansehen in mehr als einem Verein, was wohl auch daran liegt, dass sie immer zur Stelle ist und im Zweifelsfall auch mal den Laden fast im Alleingang übernimmt. Auch ihr versuchte Shogu im zarten Kindesalter bereits den militärischen Drill aufzuhalsen, jedoch ohne wirklichen Erfolg. Taka nahm nur mit, was ihr nützlich erschien und ließ den ganzen Kram von Ritterlichkeit und Ninjadasein links liegen. Sie hatte wichtigeres zu tun als das.
Heute platziert sie die Gäste ihrer Kaffeekränzchen an taktisch wichtigen Positionen um unvorbereiteten Scharmützeln zwischen den Mitgliedern der Nachbarschaftshilfe und des Ikebanaclubs vorzubeugen. Vielleicht sollte sich Toru bei der Wahl seiner Vorbilder statt beim Opa doch lieber in der nächsten Generation umsehen?

Persönlichkeit

Interessen:
Toru ist bei Freund wie Feind gleichermaßen unter dem Spitznamen Tofu bekannt, den er (zum Großteil) einer überwiegend fleischlosen Kost verdankt. Auftreten und geistige Verfassung tragen ebenfalls dazu bei, dass ausgerechnet dieser Name hängen bleibt und es mittlerweile zu einiger, wenn auch zweifelhafter, Berühmtheit geschafft hat. Doch zurück zum Speiseplan, den der Vegetarier neben Obst und Gemüse auch hin und wieder einmal mit Fisch und diversen Meeresfrüchten aufpeppt, um sich rundum fit und nährstofftechnisch ausbalanciert zu halten. Ausschlaggebend für die besondere Art der Ernährung war, neben dem soeben genannten gesundheitlichen Vorzügen, mehr oder weniger die Tierliebe des jungen Mannes. Nun, streng genommen mag Toru die meisten Vierbeiner nicht sonderlich leiden, von Kühen vielleicht einmal abgesehen. Wohl aber kann er sich mit dem Gedanken abfinden, dass kein Tier für sein leibliches Wohl den Geist aufgibt. Die bloße Vorstellung eines solchen Schicksals - jahrelang eingepfercht und gemästet auf ein blutiges Ende mit anschließender Auferstehung als Hackepeter zu warten! Nein. Wenn etwas sein Leben für den stofflichen Unterhalt des Kazegawas geben muss, dann immerhin so, dass er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann: Mit eigenen Händen. Und einer Angel, aber die zählt gewöhnlich nur zur Deko. Mit Fischen hat die ganze vegetarische Grundeinstellung in dem Fall nichts zu tun. Die meisten Anhänger der marinen Flossenträger ist immerhin so glücklich wie man nur sein kann, als buchstäblicher Fisch im Wasser. Frei und ungebunden lassen sie sich dahintreiben - manchmal direkt in die Arme eines sich zufällig im Strom die Füße kühlenden, hungrigen Schwarzhaarigen. So läuft das Leben. Auch Toru lässt sich gern vom Strom leiten, wenngleich die liebe Verwandtschaft alles unternimmt, um das metaphorische Bett diesen metaphorischen Stromes in möglichst enge Bahnen zu lenken. Mit dem Ziel, ihm zu einem hochoptimierten Lebensrhythmus zu verhelfen und um sicherzustellen, dass der Junge Karriere macht.
Was es ihm bislang einbrachte waren Neurosen. Die hauseigene spartanische Ausstattung und ein effizienter Trainingsplan, der kaum Ablenkungen zulässt, haben aus ihm einen Minimalisten gemacht. Er erhebt nicht allzu viele Ansprüche an seine Unterbringung, doch was er mit dem wenigen das ihm zur Verfügung steht macht, sagt eine Menge über Toru aus. Seine Wohnung ist spärlich eingerichtet, er besitzt kaum mehr als Küche, Bett und Wandschrank. Simpel, bodenständig und schnörkellos. Und überraschend ordentlich für einen allein lebenden Heranwachsenden, was vermutlich den Neurosen zuzuschreiben ist. Toru gefällt das - hier ist er unter sich, kann tun oder lassen was er will. Überhaupt ein spielt die Selbstbestimmung ein großes Thema für ihn. Protokolle, Bürokratie, das komplexe Regelwerk von Recht und Gesetz - derlei abstrakte Gebilde interessieren den Kazegawa wenig. Wohl ist ihm klar, dass derlei Dinge irgendwie zu irgendwas nutze sein sollen, aber damit will er nichts zu tun haben.
Laut Einschätzung der Dorfverwaltung müsste er daher wohl zur Minderheit der urbanen Barbaren gezählt werden. Möglicherweise würde es Toru als Einsiedler oder 'der Mann in den Bergen' eines Tages sogar zu einer eigenen Legende bringen. Sich mit den rauen Bedingungen der ungezähmten Wildnis - inklusive des obligatorischen Bären - herumzuschlagen, klingt genau nach der Sorte von Action in die sich der Shinobi mit großem Gefallen stürzen würde. Ehrlich gesagt gibt es kaum eine Sorte von Action, in die er sich nicht stürzen würde. Es muss auch nicht immer gleich ein Wrestlingmatch mit einem Bären sein. Wenn Bambi & Co. gerade nicht zu Verfügung stehen, hilft sich der geneigte Shinobi des Öfteren mit diversen Sportarten aus. Ob er dafür nun Berge erklettert, dutzende von Kilometern hinter sich bringt oder einen (diesmal nicht metaphorischen) Strom aufwärts schwimmt ist egal. Solange es ihm nur Spaß macht und sich als Training verbuchen lässt.

Abneigungen:
"Improvisieren geht über studieren!" sagte schon Opa Kazegawa. Nicht verwunderlich also, dass sich sein Enkel eben dies zur Maxime gewählt hat. Um nichts ins falsche Licht zu rücken: Er weiß sehr wohl um die Wichtigkeit von durchdachten Plänen und schätzt diese auch. Jedenfalls solange sie überschaubar bleiben. Strategien die mehr als drei Schritte umfassen übersteigen die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Toru. Alles darüber hinaus fällt durch die nicht besonders engen Maschen seines Kurzzeitgedächtnisses. Simple, leicht zu verstehende Vorgänge bleiben dagegen viel besser hängen. Es kommt vor allem auf Entschlossenheit und Durchsetzungskraft an und von beidem hat Toru wirklich mehr als seinen übel gesonnenen Gegenspielern lieb sein kann. Tief im Inneren ist Toru aber eine friedfertige Seele. Soll heissen leben und sterben lassen und nachhelfen nur auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten. Es ist im allgemeinen gut den Kazegawa auf seiner Seite zu wissen, denn hinter der stoischen Fassade und dem schlichen Gemüt verbirgt sich ein loyales Herz aus rostfreiem Stahl. Wer ihn aus der Perspektive der Gegenseite sieht hat wohl weniger zu lachen, kann sich allerdings eines sportlichen Gegners sicher sein. Sportlich nicht nur im Bezug auf seine Statur, obwohl auch das durchaus zutrifft. Gemeint ist hier vielmehr die sportliche Fairness, immerhin will er ja einen Ruf zu verlieren haben. Das bedeutet unter anderem auch, dass in Torus Wortschatz die Begriffe für Besiegen und Umbringen austauschbar sind. Also im positiven Sinn. Seine Soldatenehre ist dem Kazegawa schließlich heilig und als solcher hat er geschworen Leben zu schützen. Nicht überraschend ist daher, dass es eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Vermerken in seiner Akte mit der Begründung "erweiterte Selbstverteidigung" gibt. Sinnlosen Gewalttaten steht er grundsätzlich und in einigen Fällen auch mit Gewalttaten der weniger sinnlosen Sorte gegenüber. Der Standort macht laut Toru dabei den entscheidenden Unterschied. Sich selbst bevorzugt er dabei so aufzustellen, dass er die heranfliegenden Fäuste gut im Blick hat. Auch als geübter Taijutsuka steckt Toru nicht gern Schläge ein, doch bereitet es ihm wesentlich mehr Unbehagen daran zu denken, wo diese Schläge andernfalls landen könnten. Bösewichte - und besonders die Gewalttätigsten unter ihnen - werden also nach allen Regeln der Kunst bekämpft, bis ihnen schließlich das Handwerk gelegt ist. Dafür sind Bösewichte immerhin da. Der große Traum des Kazegawa ist ein demnach echter, altmodischer Schurke. Ein Erzfeind von richtig großem Kaliber mit saftigen Zielen wie etwa die Eroberung der Welt oder die Zerstörung derselben. Die Klassiker eben. Was er dagegen überhaupt nicht ausstehen kann sind falsche Fünfziger. Das Alptraumszenario. Selbsternannte Wohltäter mit vermeintlich weisser Weste unter der sich ihre wahren, üblen Absichten verbergen lassen. Die Sorte von Gegenspieler bringt ihn aus seinem ordentlich zurechtgelegten Konzept von Gut und Böse.


Mag: Schlichtheit / Action / Extremsport / Angeln / altmodische Bösewichte
Hasst: Unordnung / Bürokratie / grundlose Gewalt / komplexe Pläne / moralische Grauzonen

Verhalten:
Besonders seiner Zoten wegen ist Toru berühmt und berüchtigt. Auch wenn er selbst es so darstellt, sind Opas Kalauer kein geheimer Quell ewiger Weisheit, sondern einfach nur der Beweis für den grottenschlechte Humor, der allen Kazegawa anhaftet. Bei Toru ist die familieneigene Hang zur Tragikomik leider ganz besonders ausgeprägt. Er besteht darauf, dass seinen Worten stets eine ernstzunehmende Bedeutung innewohnt. Auch wenn er als Einziger weit und breit seiner eigenen Meinung folgt, lässt er sich doch nicht davon abbringen und folgt damit einem weiteren Familienmotto: Sturheit siegt! Das ist selbst im besten Falle noch problematisch und Toru hatte deswegen schon so einiges wieder auszubügeln. Jeder seiner kleinen Beiträge für sich genommen, mag unfreiwillig komisch sein. Doch bleibt es nicht bei ein oder zwei Kommentaren und so steigert es sich vom nervig-erträglichen Hintergrundrauschen in einem zermürbenden Crescendo bis zur Arie der Verzweiflung. Ein Härtetest für jedes ohnehin schon angeschlagene Nervenkostüm, wird den meisten Leuten, die es eine zeitlang über sich ergehen lassen mussten, der Geduldsfaden irgendwann reißen. Wahrscheinlich eher früher als später. Obwohl er sich ansonsten auf seine Weise rührend um seine Kollegen kümmert, geht er hierbei scheinbar von deren Schmerzunempfindlichkeit aus. Widerstand ist daher im Allgemeinen zwecklos.
Was er daraus als persönliches Fazit für sich zieht ist, dass ihn einige Leute vermutlich einfach nur nicht leiden können. Das wiederum treibt ihn dazu an, es weiter zu versuchen.
Mit genug Anstrengung, Disziplin und Durchhaltevermögen wird Toru, so denkt er, irgendwann Jeden in Sora von sich und seiner Kompetenz überzeugen. Und wenn das in Sora möglich ist, warum dann nicht gleich die ganze Welt in Angriff nehmen? Befindet er sich für einen kurzen Augenblick mal nicht im Zermürbungskrieg mit dem gesamten Planeten, dann fällt es ihm ungemein schwer, sein alltägliches "normales" Leben zu bestreiten. Toru braucht die Gefahr, den Nervenkitzel und die gelegentlichen Nahtoderfahrungen. Dort findet er sich zurecht und weiß, zumindest für den Moment, was zu tun ist. Ohne die ständige Anspannung fällt Toru in ein seelisches Loch. Er hat keine Ahnung, wie er mit gewöhnlichen Leuten umgehen soll, abgesehen von einer rein professioneller Ebene mit Kommandos und Briefings und so Zeug. Das kommt denen zurecht sehr übertrieben und aufgesetzt vor, ist aber, neben todbringenden Kalauern, die einzige Methode zur Konversation, die dem Kazegawa zur Verfügung steht.
Auch seine Bewegungsweise ist im zivilen Alltag eher unbeholfen. Klinken werden durch versehentlichen Kraftaufwand abgebrochen, Türen und niedrig hängende Balken fallen dem harten Schädel zum Opfer und die Besitzer einiger seiner Lieblingsläden, ganz besonders die mit großen Schaufenstern neben dem Eingang, sind mittlerweile dazu übergegangen, deren Scheiben durch größere Schriftzüge und Abziehbilder kenntlich zu machen. Eine bewehrte Methode, um dem entgegenzuwirken ist, dass sich Toru praktisch im Dauereinsatz befindet und ständig irgendwelche kleineren Aufträge zu erledigen hat.
Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass eine gute Bekannte von der Dorfverwaltung nebenbei seinen Terminkalender für ihn führt. Schadensbegrenzung und all das. Würde er sich zur dringend benötigten Ablenkung oder nur aus lauter Langweile heraus selbst irgendeine Beschäftigung suchen, die seinen Vorstellungen von einer echten Herausforderung entspräche, so wäre zu erwarten, dass wie gewöhnlich alles in einem noch größeren Chaos endet. Mit der richtigen Anleitung versehen, löst Toru Probleme in recht zuverlässiger Weise. Ohne jedoch, verursacht er sie ebenso zuverlässig.
Toru ist erstaunlich loyal gegenüber seiner Version von Gerechtigkeit und gesundem Menschenverstand. Fühlt er eine moralische Verpflichtung oder den selbstzerstörerischen Drang dazu, dann stürzt er sich ohne weiteres in Situationen, die ihm bisweilen auch schon mal Kopf und Kragen kosten könnten. Die Häufigkeit, mit der sich solche Verhaltensmuster bei Toru wiederholen legt allerdings nahe, dass er sich nicht allein seines Gerechtigkeitsempfindens wegen ständig in Gefahr begibt, sondern vielmehr davon angezogen wird wie die Motten vom Licht.
Wer sich ein wenig mit der Erziehung des jungen Kazegawa auskennt, den wird kaum verwundern, dass Toru mehr Soldat als Spion ist. Mit Lügen und Intrige als den Werkzeugen subtiler psychologischer Kriegsführung kann er nicht so gut umgehen, denn dafür ist er zu... authentisch? Sicherlich eine der netteren Formulierungen für sein irritierendes Verhalten. Oft nimmt er seine Anweisungen einfach nur viel zu wörtlich, ebenso wie die zweifelhaften Ansichten und Sprichwortweisheiten seines Großvaters oder unbedachte Äußerungen seiner Freunde. Wohin das führt ist leider allzu offensichtlich. Doch während er den Menschen um sich herum auf diese Weise den letzten Nerv raubt, werden deren Reaktionen von Toru selbst nur mit relativem Unverständnis aufgenommen. Nach seinem dafürhalten hat er immerhin nur seinen Anweisungen Folge geleistet. Seine offensichtliche Unberechenbarkeit wirft Fragen auf. Ist das etwa alles nur Show? Verfolgt der Kazegawa in Wahrheit ganz eigene perfide Pläne unter dem Deckmantel des trotteligen Einfaltspinsels? Was bedeutet dieser Aufzug? Ist er überhaupt ein richtiger Ninja? All das macht es schwer seine eigentlichen Absichten zu erkennen, was besonders die Gescheiteren unter seinen Kollegen misstrauisch werden lässt. Sieht man ihn in seiner üblichen Ausgehuniform, mit dem immer frischt gebügelten Anzug und eng gebundener Krawatte, kommen schnell Vergleiche mit den Handlangern diverser Untergrundorganisationen in den Sinn. Möglich, dass der Querkopf in schwarz gar kein Ninja ist, sondern nur ein verpeilten Türsteher, der sich in der Tür geirrt hat. Oder arbeitet er für ein Beerdigungsinstitut? Mit ein bisschen Zeit und Übung sollte es schnell gelingen hinter seine Fassade zu blicken. Wie sich dann herausstellt, ist der vermeintliche Knallkopf zwar tatsächlich ein echter Ninja, hat ansonsten jedoch nichts zu verbergen. Der erste Eindruck ist bei Toru leider alles andere als trügerisch. Den Spitznamen Tofu trägt er jedenfalls nicht wegen seiner subtilen Manipulationskünste. Erst recht wenn man ihn in Aktion erlebt wird schnell klar, dass der stoische Querkopf eher fürs Grobe zuständig ist. Hier zeigt sich, was einer verborgenen Persönlichkeit noch am nächsten kommen mag. Wie auf Knopfdruck wandelt sich Toru vom unbeweglichen Objekt zur unaufhaltsamen Kraft, was jedoch nie ohne triftigen Grund geschieht. Schließlich bekämpft er Bösewichte und bei denen findet sich immer irgendein Grund zur Gegenwehr. Zu diesem Thema kann er sich stundenlang äußern und wird dabei nie müde zu erwähnen, wo genau die Unterschiede zwischen seiner Zunft und den bösen Jungs liegen. Und um wirklich jeden Irrtum auszuschließen, geht Toru noch eine Stufe weiter und legt extrem hohen Wert auf die Einhaltung von Regeln. Pünktlichkeit, Ordnung und Disziplin müssen unbedingt eingehalten werden. Notfalls kontrolliert er auch seine Kollegen oder verteilt Lob und Tadel entsprechend ihrer Mitarbeit. Zweck der Pedanterie ist eine Aura der Professionalität auszustrahlen. Was genau solange anhält, bis es zu Vorfällen der oben beschriebenen Art kommt und die ganze gut gemeinte Vorbereitung in die Tonne wandert.

Wesen:
Worin besteht der Unterschied zwischen Torus Taten und seinen Absichten? Gibt es da überhaupt einen Unterschied? Viel von dem, was Toru Kazegawa als Ninja und als Menschen ausmacht, verdankt er der Erziehung seiner Eltern und Großeltern. Nur eine Sache scheint dabei schief gelaufen zu sein, und zwar gründlich. Toru ist kein Karrieremensch geworden, so wie eigentlich beabsichtigt, denn dafür ist er definitiv zu aufrichtig. Was sich in einem auf Geheimdiensten aufgebauten Ninjareich nicht gerade als förderlich herausstellt, ihm persönlich aber ehrlich Schnuppe ist. Ein Kazegawa steht zu dem, was er tut und seine Taten wiederum, zeichnen Toru als Person aus. Soweit jedenfalls die Theorie. In der Praxis... ergibt sich daraus ein sehr spezielles Bild seines Charakters. Was jedoch unleugbar zu dessen Hauptbestandteilen gehört ist Loyalität. In Torus Fall ist das nicht nur ein einfaches Konzept nach dem er sein Handeln ausrichtet, sondern vielmehr zu seiner Lebenseinstellung geworden. Im besten Fall äußert sich dies gegenüber seinen Freunden, seinem Team, seiner Familie und seinem Auftrag. Er sieht den Dienst am Allgemeinwohl nicht bloß als Karriereweg, um sich Respekt und Anerkennung zu verdienen, sondern betrachtet es vielmehr als seine Pflicht zu helfen. Doch gibt es bei allem auch eine Kehrseite und hier zeigt sie auch die Nebenwirkungen der unerschütterlichen Treue. Ebenso wie den Menschen, an deren Seite sich Toru auf die eine oder andere Weise durchs Leben schlägt, ist er auch deren Ansichten gegenüber loyal. Toru mag nun sehr naiv und eigensinnig sein, aber er ist kein Dummkopf. Wohl aber beeinflussbar. Es dauert seine Zeit, bis er sich von einer Meinung überzeugen lässt. Wenn sie dann aber in seinem harten Schädel einen Platz gefunden und sich dort anständig festgesetzt hat, ist es verdammt schwer, ihn wieder davon abzubingen. Der Umstand, dass sich sein Moralkompass im Grunde als Navigationssystem mit der Stimme seines Opas entpuppt und als solches ohnehin nur zwei Ausrichtungen zulässt, ist hierfür auch nicht allzu hilfreich. Seiner Erziehung verdankt Toru außerdem den andauernden Drang, seine Fähigkeiten vor sich selbst und Anderen beweisen zu müssen. Mithalten, um nicht abgehängt zu werden. Immer das nächst größere Problem in Sicht. Bis vor einigen Jahren hatte er das noch für eine Sackgasse gehalten, im besten Fall für eine Übergangslösung. Nach und nach dämmerte ihm aber der Sinn hinter seinen Ambitionen und mittlerweile sind sie es, die seinen Lebensweg ausmachen. Härter, besser, schneller, stärker - immer im Wettstreit mit sich selbst und der Welt um ihn herum. An Wettkämpfen findet er also seine Freude, solange alles kontrolliert und sportlich abläuft. Ginge es nach ihm, dann wäre es damit auch getan und die Grenze zwischen forderndem Kräftemessen und Zweikampf auf Leben und Tot würde nie überschritten werden. Obwohl er im Grunde genau dafür ausgebildet wurde, mag sich Toru nicht bis aufs Blut mit jemandem messen müssen. Er macht es trotzdem wieder und wieder und redet sich dabei ein, dass er durch ein paar zusätzliche blaue Flecken schlimmeres verhindern kann.


Stärken und Schwächen

Stärken:
Verlässlichkeit zählt zu Torus am stärksten ausgeprägte Eigenschaft, überschattet nur von seiner unerschütterlichen Loyalität und der rein körperlichen Kraft. Ungeachtet aller Widrigkeiten zeigt er immer wieder vollen Einsatz und geht bis an sein körperliches Limit, um den Erfolg seiner Mission zu gewährleisten. Wobei Mission hier beliebig ausgelegt werden darf. Im Grunde geht es darum, zu seinem Wort zu stehen und diesem damit mehr Bedeutung zu verschaffen. Dafür ist dem Kazegawa kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit, keine Mauer zu dick. Gelegentliche Kopfschmerzen sind kein Grund, der einen Toru von der Ausübung seiner Pflicht abhält. Auch wenn seine Methoden dabei manchmal ein wenig zu direkt sind und das zu erwartende Feingefühl eines Ninja vermissen lassen. Unbestreitbar ist jedoch der Effekt den er damit erzielt. Nicht nur, weil sich Erfolg und Misserfolg mitunter an der Anzahl und Verteilung der Blessuren ausrechnen lassen. Auch wenn Toru nicht gerade als großer Puppenspieler von sich Reden macht, ein Exemplar der Stärke ist er allemal. Ein Genin der buchstäblich Steine mit der bloßen Hand zerkrümelt macht Eindruck und nebenbei noch kostenlose Werbung für sein Dorf. Solche Muskelkraft bekommt man jedoch nicht über Nacht.
Mit einer Trainingsmontage aus Torus Workout Routine könnte man in Sora wohl ebenfalls kräftig die Werbetrommel rühren. Neben den bereits erwähnten Bergen und Marathonstrecken stehen auch gegen-den-Strom-schwimmen und die allseits beliebte Meditation unterm Wasserfall auf dem Plan. Zusätzlich zum normalen Training versteht sich. Toru legt den Schwerpunkt jedoch nicht ausschließlich auf den Muskelaufbau. Immerhin will er nicht eines Tages aussehen wie etwas, das jemand aus mehreren Luftballons zusammengebastelt hat. Als geübter Taijutsuka konditioniert er seinen Körper daher ganzheitlich im Hinblick auf Koordination und Ausdauer. Erfolgreiches Training setzt natürlich gutes Wissen über die Funktionen des eigenen Körpers voraus, das sich Toru nach und nach von den Medizinern Soragakures abschauen konnte. Zeit und Gelegenheit dazu hatte er bei seinen zahlreichen Besuchen im Hospital reichlich. Ein oder zweimal war er sogar freiwillig dort! Doch wohin mit der ganzen Kraft? Wofür das harte Training? Nun, zum einen nimmt Toru seinen Job sehr ernst. Sehr ernst. Als Soldat versteht er sich als lebendes Bollwerk zwischen den unsagbar unberechenbaren Übeln der Welt und ihren unbeteiligten Bürgern. Als Schild, wenn man so will. Mit einer so grundlegenden Einstellung dürfte es schwer werden, ihn auf die schiefe Bahn zu bringen. Idealismus und so weiter.

Schwächen:
Kurze, präzise Anweisungen. Eine Liste mit Stichpunkten wenn es garnicht anders geht. Sobald ein Plan jedoch die Komplexität einer Shoppingliste übersteigt, ist Toru hoffnungslos verloren. Schnelles Denken und Problemlösung sind nicht gerade seine starken Seiten. Initiative geht nur so weit, wie seine Fäuste reichen. So hangelt sich seine "Strategie" für gewöhnlich von Anweisung zu Anweisung, ohne eigens soetwas wie einem roten Faden zu folgen. Der Grund für Torus irritierendes Verhalten liegt also nicht etwa in einer tieferen Bedeutung oder gar verborgenen Absichten. Er hat einfach nur keinen weitreichenden Plan. Leib und Leben für das Gemeinwohl zu riskieren sollte doch wohl ausreichen. Zumal es im Zweifelsfalle bedeutet, dass für langfristige Ziele ohnehin kein Bedarf mehr besteht. Mit dieser Einstellung gibt Toru zwar eine passable Kampfmaschine, aber keinen allzu verlässlichen Berater ab.
Seine Vorschläge sind oft mit einem Quäntchen Vorsicht zu genießen. Viele seiner Weisheiten stammen mehr oder minder direkt aus dem Erfahrungsschatz von Opa Shogu - einem Mann, der über große Ambitionen und einen sehr überschaubaren Wissensstand verfügt. Toru Prime, wenn man so will.
Zweifelhafte Logik ist unglücklicherweise nicht das ganze Ausmaß seines Erbes. Toru hat auch das Geschickt seines Großvaters in zwischenmenschlichen Belangen übernommen. Darum verhält er sich im Gespräch mit Zivilisten nicht besonders subtil, was die meisten von ihnen eher abschreckt als beruhigt.
Es kann ziemlich anstrengend sein, ständig Gelassenheit und Kompetenz auszustrahlen, wenn einem beide Eigenschaften selbst total abgehen. Überhaupt handelt es sich bei dem Schwarzhaarigen um einen ziemlichen Zornzipfel. Wenn ihm etwas gegen den Strich geht, dann macht er das sehr nachdrücklich bemerkbar. Vielleicht fehlt Toru auch nur die notwendige Übersicht, um den Sinn hinter allem worüber er sich aufregt zu erfassen. Da wird auch gern mal vorsorglich über Alles und Jeden hergezogen. Und die Wutausbruchsrate ist sogar noch steigerungsfähig. Sobald es nämlich persönlich wird, sieht Toru überall rote Tücher. Ganz egal wie fehlgeleitet seine Sache sein mag oder welche Argumente dagegen sprechen mögen. Vernunft und Logik werden endgültig über Bord geworfen und machen blindem Tatendrang Platz. Befindet er sich einmal im Berserkermodus, ist es verteufelt schwer, ihn von seinen Dummheiten abzubringen.


Geschichte

Keine dramatische Gewitternacht, keine verhaltensauffälligen Planetenkonstellationen, kein Muttermal in Form einer Krone. Das Aufregendste an Torus Geburt dürfte wohl der Vorgang selbst gewesen sein. An diesem besonderen Tag im Januar wurde keine große Geschichte geschrieben.
Für seine Eltern hingegen war an diesem Tag alles Besonders. Ihr erstes gemeinsames Kind war geboren und das war für beide ein kleines Wunder. Nicht in dem Sinn, dass sie sich darüber gewundert hätten, denn dafür wäre es zu diesem Zeitpunkt reichlich spät gewesen. Zumal die beiden unmittelbar an der Vorbereitung mit beteiligt waren. Ganz ihres Vaters Tochter hatte Taka während ihrer Schwangerschaft natürlich ein noch strikteres Regiment geführt. Entsprechend sehnsüchtig sah also auch ihr Mann Michi der baldigen Geburt des Kindes entgegen. Ob nun die plötzliche Erleichterung oder die Aufregung in Verbindung mit den allgemeinen Umständen des Geburtsvorgangs zu seiner Ohnmacht führten, wurde nie aufgeklärt. Wohl aber war es der schnellen Reaktion des medizinischen Personals vor Ort zu verdanken, dass sich der frisch gebackene Vater nur kurz in Morpheus' Armen aufhielt und Torus Ankunft letztendlich nicht doch noch verschlief.
Nach wenigen Jahren unbeschwerter Kindheit sollte der Knirps bereits einen leichten Vorgeschmack auf sein späteres Leben bekommen. Seine Vorschulzeit wurde schon von einem straffen Zeitplan diktiert, in dem Hausaufgaben und regelmäßige Bewegung den Großteil seiner Freizeit ausfüllten.
In den wenigen wirklich freien Stunden erzählte Michi dem kleinen Toru Geschichten über seine Arbeit als Genin, über die fernen Länder die er besuchte und die Menschen denen er dabei begegnete. Hätte man den kleinen Jungen damals gefragt, ob er aus freien Stücken Ninja werden will? Er hätte keine Sekunde gezögert. Aber er wurde auch nie wirklich vor die Wahl gestellt.
Sein Großvaters beantwortete die Frage für ihn, noch bevor sie gestellt wurde. Der altehrwürdige Veteran hatte schon Torus Vater trainiert - mit unzufriedenstellendem Resultat. Jetzt nahm er sich seinen Enkel zur Brust, um diesem eine ähnliche Erziehung angedeihen zu lassen.
Wo das straffe Regiment seiner Mutter den kleinen Toru bereits auf Trab hielt, verschärfte sich der Drill dank des Zutuns von Opa Shogu nocheinmal erheblich. Wegen diverser Verpflichtungen in der Nachbarschaft verbrachte Taka fast den ganzen Tag über außer Haus und so mussten Michi und klein Toru als Rekruten herhalten und sich der Fuchtel ihres neuen Generals beugen.

Opa Shogu hatte also beschlossen, dass aus Toru ein Ninja werden musste. Dass man Befehlen folge leisten musste, hatte Kazegawa Junior von seiner Mutter und vom Opa gelernt. Also fügte sich Toru in sein Schicksal und folgte seinem Großvater zur Dorfverwaltung Amegakures, um sich dort Ninjaschüler des Regenreiches registrieren zu lassen. Die Jahre unter dem strengen Regiment Shogus hatten aus dem gestressten kleinen Jungen einen grantigen und wortkargen Zeitgenossen werden lassen. Obwohl gerade einmal zehn Jahre alt, gab Toru altkluge Kommentare von sich, die denen seines Opas erstaunlich ähnelten. Allerdings musste Torus Training noch im Geheimen stattfinden. Taka steckte wie üblich bis über beide Ohren in der Organisation der Jubiläumsfeier der Ikebanagesellschaft und Michi, der ahnte was sein Schwiegervater etwas im Schilde führte, hatte genug mit seinen eigenen Diensten für das Dorf zu tun. Jahrzehnte vorher hatte auch er eine ähnliche Sonderbehandlung erfahren. Jedoch hatte Shogu die Anstrengungen in seinem Fall schnell wieder aufgegeben. Als er bemerkte, dass sich der Genin auch mit langjähriger Berufserfahrung noch immer wie ein blutiger Anfänger anstellte, verlor Shogu das Interesse an Michi.
Mit harten Trainingsprogrammen wurde aus dem schwächlichen Jüngling in den folgenden zwei Jahren ein sportlicher Heranwachsender. Mittlerweile wirkte Toru wie die jüngere Kompaktversion seines Opas. Die Zeit für seinen Wechsel an die Akademie in Soragakure war reif.
Um Torus Umzug in die Stadt zu finanzieren, hatte Shogu seit Jahren einen Anteil seiner Rente gespart und das Geld im Geheimen investiert. So war Toru ziemlich erstaunt darüber, dass bei seiner Ankunft in der schwebenden Stadt die meisten Vorbereitungen bereits getroffen waren. Sein Zimmer im Ame-Wohnheim auf der zweiten Plattform war frisch bezugsfertig und die meisten Behördengänge bereits erfüllt. Die großväterliche Intervention empfand der junge Kazegawa anfangs als außerordentlich hilfreich und dachte nicht daran, sich über sein Los zu beschweren. Einzig die Integration in die feine Gesellschaft wollte trotz Opas alten Waffenbrüdern und deren Kontakten nicht klappen.

Die sportliche Ausbildung an der Akademie in Soragakure bot Toru nichtmehr allzu viel Neues, da er nach den Jahren der Vorbereitung durch seinen Opa schon so ziemlich jede Form des Muskelaufbaus beherrschte. Das Nin- und Genjutsutraining machte dem Kampfkünstler dagegen schon mehr zu schaffen. Toru ließ das notwendige Geschick vermissen und so gehörten Fächer wie Fingerzeichen pauken nicht gerade zu seinen Sternstunden. Noch weniger mochte er die Strategieübungen. Während die Klasse in Planung und Taktik unterwiesen wurde, hörte man hinter dem aufgestelltem Buchrücken auf Torus Platz nur leises Schnarchen. Ähnlich verhielt es sich mit den meisten anderen theoretischen Fächern. Dank der zusätzlichen Ausbildung im Vorfeld gewann Toru den Vorteil den er brauchte, um wenigstens auf dem Kampfplatz mit seinen Mitschülern schritthalten zu können. Statt jedoch zum Streber oder Klassenbesten zu werden, wie es sich Opa Shogu sicherlich wünschte, reichte es bei Toru am Ende aber nur zum leidlich mittelmäßigen Nachzügler. Allerdings bekam auch er eine mehr oder minder respektable Position innerhalb der Schulhofhierarchie. Als unverbesserliche Spaßbremse sorgte er für Ordnung, ganz so wie er es von zuhause kannte. Dass er sich damit nicht viele Freunde machte, steigerte sein Ansehen nur noch. Selbst überlegenen Herausforderern stellte Toru ohne Wimpernzucken entgegen und belehrte sie mit ewig monotonen Dialogen über die Irrungen ihres Handelns. Die Folgezeit verbrachte der Kazegawa zum Großteil entweder mit der Nase im Staub oder damit, andere zu Boden zu schicken. Das brachte Toru mehr als einmal in die Bredouille und hielten ihn überdies vom Lernen ab. Irgendwie schaffte er es jedoch trotzdem knapp durch die Prüfungen. Unbestätigte Quellen berichteten in ungefähr demselben Zeitraum über laute Auseinandersetzung um den Wohnsitz der Kazegawa. Augenzeugenberichte von Mitgliedern des ortsansässigen Ikebanaverbandes wollten sich gegenüber der Presse später nicht äußern. Hätte sein Großvater über die Wertung Bescheid gewusst, wäre Toru sicher nicht allzu glimpflich davongekommen und hätte mit monatelangem Zusatztraining seinen Notendurchschnitt ausgleichen dürfen.

Nach drei Jahren als Genin hatte Toru reichlich Gelegenheit zur Erprobung seiner Fähigkeiten und viel Zeit, um aus dem Erlebten, seinen Erfolgen und Niederlagen zu lernen. Der kauzige Kazegawa hat fremde Länder bereist und eine ganze Menge neuer Leute kennengelernt. Keine große Sache für einen Ninja, noch dazu für einen, der in einer schwebenden Stadt zuhause ist - möchte man zumindest meinen.
Jedoch hat der Kazegawa fast sein ganzes bisheriges Leben in Ame und Sora verbracht. Training und Schule ließen wenig Zeit, um nebenbei noch eben die Welt zu entdecken. Nun lernt er sie doch noch kennen, während er sie zu retten oder zumindest aber, sie zu verbessern versucht. Oder was sonst gerade in den Missionsunterlagen verlangt wird, denn ehrlich gesagt hat er darauf keinen Einfluss.
Noch immer läuft sein Leben also im alten Takt, von einer Anweisung zur Nächsten. Die Verbindung zum Opa hat sich jedoch ein wenig abgeschwächt. Seit Toru sich mehr von seinen direkten Vorgesetzten und, seien wir ehrlich, auch seinen Freunden herumkommandieren lässt, geriet der alte Wohnzimmergeneral immer mehr in den Hintergrund. Vielleicht auch gerade aufgrund dieses geschwundenen Einflusses aus der früheren Generation ist der junge Kazegawa ein Stück lockerer geworden und hat wie gesagt sogar einige Freunde, zumindest aber freundschaftliche Rivalen dazugewonnen. Und dennoch haben sich viele seiner Zoten beibehalten. Er behauptet sogar steif und fest, zu irgendeinem Zeitpunkt entweder zum Häuptling (oder Gott?!) eines unentdeckten Eingeborenenstammes ernannt worden zu sein. Angesichts der Umstände der in Frage kommenden Mission könnte es sich dabei aber auch einfach nur um einen Fiebertraum gehandelt haben.

Charakterbild

PSYCHO-PASS_KougamiShinya.jpg
[PSYCHO-PASS / Kougami Shinya]

Schreibprobe

(aus dem Job "Festival der Geister")

Genug Leute um die Feuerteufel aufzuhalten? Wieviele brauchten sie denn? Der Eindruck, den Toru bisher von Publikum und Schaustellern gewonnen hatte, war was das betraf eher ernüchternd: Jede Menge blasser Kellerkinder, die ihren ersten jährlichen Aufenthalt an der Sonne feierten. Kein Wunder dass einige Leute dachten es gäbe Vampire und Zombies wirklich. Das hier war der lebende Beweis! Oh... naja, fast. Aber so wie die hier alle aussahen, würde die 'Deeskalation' sicher nicht allzu schwierig werden. Toru erinnerte sich da unweigerlich an einen etwas unglücklich verlaufenen Zwischenfall auf einer kleinen Insel, irgendwo im Wasserreich. Das hatte damals nicht lange gedauert, obwohl sich die Groks als furchtlose Krieger erwiesen hatten. Ach ja, die Kannibalen... lag das nur an seiner Erinnerung oder bemerkte noch jemand außer Toru die verblüffende Ähnlichkeit zwischen dem Stammesritual und diesem Festival? Ok, die Ureinwohner hätten mit dem Feuer wohl keine Kanji entfacht um Dämonengeister zu rufen, sonder es stattdessen unter einem Kessel angeheizt... einem sehr großen Kessel... mit Menschen drin... aber trotzdem! "Wie schwer kann das schon sein? Wenn ich sehe, dass hier jemand unerlaubt ein Feuer anzündet, dann lösche ich es mit der betreffenden Person. Da wird nicht lange gefackelt.", stellte der 'Zornzipfel' klar. Nach der Situation und seiner Laune würde sich übrigens auch ergeben, wie man das 'mit' im Satz zu interpretieren hatte. Wenn ihm einer dumm kam und/oder sich einfach keine Löschdecke finden ließ, dann standen die Chancen für den Pyromanen eher nicht so gut, es sei denn er war feuerfest.
Wenn man vom Teufel sprach! Aber scheinbar reichte es auch schon, von den Anhängern des Leibhaftigen zu denken, schon tauchte einer in unmittelbarer Nähe auf - vermutlich direkt aus dem Herzen der Hölle oder irgendwo in der Nachbarschaft. Und wieder entsprach das betreffende Exemplar seine bisherigen Beobachtungen und bestätigte seine Annahmen: Blass, dunkel gekleidet aber noch ohne Anzeichen von Beeinflussung durch Gräser oder Gebräu? Alle Achtung, also war einer von denen noch nicht dem Delirium nahe... oder aber so abgebrannt, dass er einfach an nichts ran kam? "Suchst du irgendwas bestimmtes?" Moment. Hebi nahm doch wohl nicht allen Ernstes an, dass die Gestalt einer der Helfer war? Passierte es etwa öfter, dass die halbwüchsigen Ninja des Sorabundes mit herumlungernden Gruftis verwechselt wurden? Wie konnte sowas nur passieren? "..." Lag eindeutig an den Gruftis, da war sich Toru ganz sicher. Gaaaanz sicher! Die fanden es bestimmt sogar noch cool so rumzulaufen, wohingegen die Ninja... äh... naja, irgendwie war das ja auch Arbeitskleidung. Von wegen Schattenkrieger und so. Aber auf der positiven Seite seiner imaginären Wertetabelle sah Toru den sich daraus ergebenden Umstand, dass sie sich perfekt unter die Menge mischen und dort die Augen und Ohren offen halten konnten ohne gleich aufzufallen. Das passende Kontra dazu lautete allerdings, dass sie sich perfekt unter die Menge mischen und dort die Augen und Ohren offen halten konnten ohne gleich aufzufallen. Die Autorität ging dabei völlig flöten - oder um es mit den gegebenen Illustratoren zu verbildlichen: Sie nahm sich ein Bier, stellte sich in die Schlange und wartete auf ihre Runde auf der Achterbahn. Heureka!

"Gesagt", getan.
 
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Kazegawa Toru

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Nun habe ich Toru endlich doch noch auf Stand gebracht und ihn seinem Alter und der Missionserfahrung entsprechend überarbeitet.
Die Punkte wurden an einigen Stellen (u.a. der letzte Absatz der Geschichte und die Schreibprobe) ergänzt, hinsichtlich der Formulierung überarbeitet und dem neuen Standard des Charakterblatts angepasst.

Das aktuelle Aussehen leiht ihm der Charakter Kougami Shinya aus PSYCHO-PASS.

Wünsche viel Spaß beim lesen :)
 

Aiyana

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Keine dramatische Gewitternacht, keine verhaltensauffälligen Planetenkonstellationen, kein Muttermal in Form einer Krone.
Tja, nicht unique genug! Abgel- oh, sch-schöne Axt!

Hallo Toru,

dein Update habe ich mir angesehen und konnte keine Unstimmigkeiten finden, die der Annahme des im Wege stehen. Ein paar Rechtschreibfehler habe ich rausgenommen, aber die waren nicht so schlimm. Worum ich dich aber bitten möchte ist, nochmal über den Großvater zu sehen. Bei seinen vielen Erwähnungen im Steckbrief bin ich mir nicht sicher, ob er jetzt Shogu oder Shugo heißen sollte.

Übrigens fand ich deinen Steckbrief sehr unterhaltsam zu lesen! Sehr schön ausgestalteter Charakter!
 

Kazegawa Toru

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Die Axt wird sicher irgendwann mal ein Familienerbstück! Ich taufe sie... Tofu-Cutter.

Danke für die Fehlerentfernung. Das mit dem Großpapa habe ich bereinigt, er sollte jetzt überall Shogu heissen und nicht Shugo (der tatsächlich ein lange verschollener Zwillingsbruder ist und nebenbei bemerkt ein anständiger und herzensguter Mensch ;) ). Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
 
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