Aktuelles

Das Geisterdorf

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Von diesen Geschehnissen hatte die kleine Gruppe von Helfern, die nun schon wieder einige Stunden unterwegs war, keine Ahnung. Man hatte aber auch ehrlich gesagt ganz andere Sorgen. Von dem Optimismus, den Mura noch nach der Überquerung der Schlucht verspürt hatte, war nicht mehr viel geblieben. Das hatte aber weniger damit zu tun, dass sie vor neuen Problemen und Gefahren standen, sondern war darin begründet, dass das Dorf und somit das Ziel ihrer Reise in Sichtweite kam. Die Wagen hatten gerade den Talkessel erreicht und vor ihnen zeichneten sich ersten Gebäude ab. Die Stimmung war fast (man bedenke, dass Chinatsu anwesend war) überall im Team bedrückt. Eine geradezu spürbare Spannung hatte alle Anwesenden befallen. Was würde sie erwarten? Wie schlimm war die Krankheit oder Seuche? Wie viele Menschen waren erkrankt? Solche Fragen tobten den Shinobi und Ärzten durch den Kopf.
Schon hatte der in dem ersten Wagen sitzende Mura den Dorfeingang passierte. Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus und mündete in einer Gänsehaut, die über Arme und Beine kroch. Ein Seitenblick zu seinem Nebenmann verriet ihm, dass er das Gleiche dachte wie er.
Wo sind die Menschen?
Eine erste Schätzung verriet dem Kumonin, dass ungefähr zwei… wohl eher drei Dutzend Familien in dieser Ortschaft leben mussten. Doch niemand war zu sehen. Wie ausgestorben lagen die Straßen da. Nicht einmal der übliche Lärm von Tieren war zu vernehmen. Nur das Rattern der Wagenräder und eine Wassermühle, die nach wie vor in Betrieb zu sein schien, durchbrachen die Stille. Mura, der selbst in einem kleinen Dörfchen groß geworden war, war geschockt. Sollten sie etwa zu spät gekommen sein?
Mura konnte, Mura wollte das nicht glauben.
 
Beiträge
434
Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Zwei sprechende Büsche? Keine Ahnung, hatte Chinatsu nicht mitbekommen. Gespannt hatte sie verfolgt, wie die einzelnen Wagen über die wackelige Brücke manövriert worden waren und unglaublich aber wahr, es hatte keinen weiteren Zwischenfall gegeben. Dabei hatte die Situation förmlich dazu eingeladen! Na, die ohnehin vom Vortag mitgenommene Gruppe war froh darüber, ohne weitere Verzögerung in Richtung der betroffenen Dörfer weiterfahren zu können. Die Hasekura hatte sich mittlerweile wieder auf den ihr zugewiesenen Wagen gesetzt, ihr Jutsu aufgelöst und das Papier, das dadurch freigegeben wurde, mit ihrem Körper verbunden. Sobald sie wieder Hilfe brauchte, würde Chinatsu auf ihre papierartigen Freunde zurückgreifen, dafür musste sie vorbereitet sein.

Schließlich kamen sie in dem ersten Dorf an, das laut Angaben von der schlimmen Seuche heimgesucht worden war. Es wurde beklemmend still - wenn man davon absah, dass die 12-jährige Kunoichi den Mund aufriss, sich umsah, den Kopf zur Seite legte und abschließend fragte, ob sie denn hier richtig wären. Hier war doch gar keiner! Oder etwa doch? „Hier ist es wie in einem Geisterdorf!“, stellte das Mädchen schlussendlich fest, bekam daraufhin aber von keiner Seite eine wirkliche Reaktion. Was war denn plötzlich los? Die Hasekura verstand nicht, warum alle so zurückhaltend waren. Sie waren so lange gereist, um hierhin zu kommen - jetzt sollte es doch gerade erst spannend werden! Genauso wie die restlichen Teammitglieder ließ sich Chinatsu in einen Schutzanzug stecken - Ganzkörper - und bekam danach den Auftrag, nach den Dorfbewohnern zu suchen. Währenddessen machte sich das Ärzteteam daran, in der Mitte des Dorfes Zelte aufzubauen, um Überlebende zu versorgen und zu verarzten. Na schön! Vielleicht wollten die Dorfbewohner Verstecken spielen, aber sie hatten dabei vergessen, dass Chinatsu noch nie im Versteckspiel verloren hatte! Nicht, dass sie allzu oft mit den anderen Kindern ein solches Spiel gespielt hätte.. na, wie dem auch sei. Die Weißhaarige nickte entschlossen (wovon man durch den viel zu weiten Schutzanzug allerdings nicht allzu viel sah) und machte sich auf den Weg. Das Dorf sah wirklich gespenstisch aus - sämtliche Häuser waren aus Holz gebaut, eher klein und praktisch, äußerlich wenig luxuriös. Das Zentrum bildete ein eher schlecht als recht gepflasterter Platz mit einer Art Brunnen, der zurzeit allerdings vollkommen ausgetrocknet war. Die Häuser standen in einem Ring um den zentralen Platz, weitere Häuser waren an dem Trampelpfad zu sehen, der sich von Norden nach Süden durch das Dorf zog und auf dessen Weg das Ärzteteam überhaupt erst hergekommen war. An sich war das alles eher kompakt, die Dorfbewohner zu finden, sollte sich nicht als allzu schwierig gestalten. „HALLO! WIR SIND DA!“, brüllte Chinatsu, was durch den Schutzanzug allerdings abgedämpft wurde. Verwundert blieb die 12-Jährige stehen, als sie an einer abgebrannten Feuerstelle vorbeikam. Roch es hier komisch? Oder bildete sie sich das nur ein? „H-Hilfe!“ Eine Frau stürzte aus einem der Häuser und fiel verweint vor der Kunoichi auf die Knie. Der Schutzanzug schien sie in keiner Weise abzuschrecken, eher schien diese Aufmachung Hoffnungen zu wecken. Ihre langen, schwarzen Haare waren vollkommen zerzaust und unordentlich hochgesteckt, die Klamotten dreckig, das Gesicht zeigte Erschöpfung, Verzweiflung und Angst. Viele Emotionen, mit denen die Hasekura auf Anhieb Nichts anfangen konnte. „B-bitte, Hilfe! M-mein Sohn…“, stammelte die Dame weiter und Tränen liefen über ihre Wangen.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Hm? Wieso bewegte sich dieser Busch nun zum zweiten Mal? Ach, das war sicher nur ein Zufall. Oder etwa doch nicht? Nein, das war bestimmt ein Tier. Trotzdem wurde Rai den Gedanken nicht los, dass etwas nicht stimmte. Es könnte aber auch an den Schmerzmitteln liegen, die er intus hatte. Schließlich waren die ja dafür bekannt, dass etwas stärke Mittel den Verstand schwummrig machten. Solange nicht jemand anders diesen Busch gesehen hatte konnte er diese Möglichkeit nicht ausschließen. Aber noch bevor er überhaupt die Möglichkeit hatte jemand anderes in diese Situation mit einzubeziehen, setzte der Wagen seinen gefährlichen Weg fort.

Nach einer Weile kam das Gespann an deren Zielort an. Nur war da das Problem, dass hier niemand mehr war! Waren sie alle zu spät gekommen und hätte die Seuche schon alle betroffenen dahingerafft? Wenn dies der Fall wäre, dann wäre ihre gefährliche Reise bis hier hin umsonst gewesen. Naja, noch war nicht alle Hoffnung verloren! Vielleicht hatten die Dorfbewohner Angst vor dem Gespann bekommen und hatten sich versteckt. Da half dann nur eines: Eine großräumige Suche. Also wurde das Dreier-Team gebeten sich zu versammeln und Schutzanzüge anzulegen. Dieser Anforderung kam der Takeshi gerne nach, denn ein Opfer dieser Seuche wollte er nun wirklich nicht werden. So legte er seinen Schutzanzug an und begann gemeinsam mit den anderen die Betroffenen zu suchen. Gemeinsam machte sich das Team nun auf den Weg die Dorfbewohner zu suchen. Hoffentlich waren sie nicht zu gekommen, das würde wahrscheinlich niemand verkraften. Während der Trupp durch die gepflasterten Straßen schritt, beobachtete Rai die Umgebung. „Hier ist etwas faul…“, dachte er sich immer wieder. Das Dorf war wie ausgestorben. Man hörte niemanden husten oder schreien. Niemand bevölkerte die Straßen. Niemand war hier. Wenn dieses Dorf wirklich von einer Seuche geplagt wurde, dann müssten hier doch dutzende von Betten herumstehen. Oder wenigstens ein Helfer müsste hier anwesend sein. Hier war tote Hose, zu tote Hose. Dieser Ort war komisch, viel zu komisch. Sollte der Takeshi seinen Teamleiter über seine Vermutungen aufklären? Schließlich war jetzt ein guter Zeitpunkt. Kurzerhand ließ Rai auch schon seine verdumpfte Stimmer erklingen: „Hey Mura, ich glaube, dass hier etwas nicht stimmt.“ Kurz wartete Rai bis er Muras Aufmerksamkeit hatte und fuhr dann fort: „Hier ist nichts los. Kein Weinen, kein Schrei. Hier muss etwas nicht stimmen.“ Sollte er vielleicht auch über diesen Busch aufgeklärt werden? Schließlich beschäftigte dieser ihn immer noch. Nein, da war sicher nichts gewesen. Würde aber doch etwas gewesen sein, würde das helfen? Gerade als der Takeshi nochmal den Mund öffnen wollte, und ihm das sagen wollte, kam eine Frau aus einem der Häuser gestürzt und fiel weinend vor der Hasekura nieder, welche sich ein paar Meter vor den beiden befand. Sofort lief Rai, gefolgt von Mura zu dem Mädchen und der Frau. Sofort änderte sich das besorgte Gemüt von Rai und ein ernstes Gemüt und seine Miene verzog sich zu einer ernsteren. „Was ist los?“, fragte er sofort die Frau. Schließlich musste er was bei der Truppe gutmachen, da er in der letzten Nacht nicht helfen konnte, da er von dem Pferd in den Wald mitgezogen wurde. Während die Frau vor lauter Weinen nicht mehr sprechen konnte deutete sie zu der Tür von der sie gerade gestürmt kam und sofort rannte der Takeshi zu der Tür. Als er dort ankam änderte sich seine Miene schlagartig zu einer erschrockenen ab. Und vor lauter Schreck viel er wieder auf den Boden der Tatsache. Diesmal war hier aber wirklich der Boden gemeint.
 
Oben