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Die Bibliothek

Mufu Katsumi

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Im Erdgeschoss der Akademie, eine einfache spartanische Holztüre in einer langen Reihe aus langen einfachen Holztüren. Nur dass neben dieser nicht eine Nummer prangte, sondern der Schriftzug "Bibliothek". Öffnete man jene Tür so stand man nicht in einem der Klassenräume der Akadamie, sondern fand sich vor einer in die Tiefe führenden Treppe wieder. Im gleichen Moment schlug einem dann auch der Geruch alten Papieres entgegen, modriger Einbände und alten Holzes. Hat man dann die knarzenden Stufen hinter sich gebracht so betritt man ein einfaches Foyer in dem hinter einem Schreibtisch sitzend die alte Seele der Bibliothek, Madame Sarano. Immer aufrecht in ihrem Stuhl sitzend, die Brille auf der langen Nase balancierend und die Haare zu einem ordentlichen Knäuel zusammengebunden, mustert sie jeden neuen Besucher um ihn schließlich durch einen der unzähligen Bücherregalreihen zum Ziel seiner Suche zu schicken. Hat man dann schließlich das Ziel seiner Suche gefunden, so kann man dieses aus den verstaubten Regalen nehmen um sich im hintersten Bereich der Bibliothek zu begeben in dem ein einfacher Lesebereich eingerichtet ist.
Ein massiver Holztisch, einige einfache Stühle und einige Meter darüber ein Fenster, dass etwas Licht spendet. Trotz allem ist man hier unten meistens alleine, da die Meisten Schüler ihre Unterlagen direkt im Unterricht erhalten oder die Bücher vorbestellen und gleich am Eingang von Frau Sarano ausgehändigt bekommen.
 

Mufu Katsumi

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Die wenigen Strahlen der Sonne die sich hier herunter verirrten kitzelten über den dünnen Stoff seines Kimonos, ruhig atmete er den vertrauten Geruch der alten Schrittrollen und Bücher ein. Schloss seine Augen, gab sich einen Moment der Ruhe nur um dann wieder auf den Einband hinabzublicken den er vor sich auf dem massiven Holztisch platziert hatte. Das trockene Leder knisterte unter seinen Fingern als die schwieligen Finger des alten Mannes über die eigentümliche Oberfläche glitten. Natürlich kannte er die Geschichten über die Herkunft des Buches, die Schreckgeschichten die man darüber erzählte.
Katsumis Blick erhob sich, seine Augen suchten die Regalreihen ab, wartete darauf die Gestalt eines unscheinbaren Jungen zu erblicken, doch Nichts. Alles was er sah war die Gestalt der Bibliothekarin die seit seiner Ankunft auf die gleiche Seite zu starren schien.
Von Langeweile getrieben wandte er sich wieder dem Buch zu, knackend öffnete sich der Einband, die ersten strahlend weißen Seiten von dunklen Schriftzeichen bedeckt. Seine Augen strichen über die ersten Zeichen, sein Hirn begann ihnen einen Sinn zuzuordnen ...

Eine einfache Steppe, hüfthohes trockenes Gras dass leicht im Wind hin und her wog. Die einzelnen Stränge spielten um die Gestalt eines Mannes, eine schmale Gestalt von einem dunklen Mantel umspielt. Das Gesicht kalt wie Stein, von kreidebleicher Haut bedeckt, die Augen angespannt in die Ferne blickend. Seine Finger strichen über einen roten Fleck der sich deutlich vom Boden der Steppe abzeichnete, sein Finger bedeckt von einer rot glänzenden Flüssigkeit. Die Gedanken des Jägers nur auf seine Beute fokusiert ... Essim kann sich nicht mehr allzu weit ...

Ein lautes Krachen ertönte als Katsumi den schweren Einband zuschlug, auf seiner Stirn hatten sich feine Schweißperlen ausgebreitet, sein Blick war starr vor sich gerichtet. Der Atem des ehrwürdigen Shinobis ging schwer, stockend, kurz schloss er seine Augen um seine Konzentration zu sammeln und ließ sich schließlich in seinem Stuhl nach hinten sinken. Nicht schlecht ... Für einen kurzen Moment kamen Zweifel in ihm auf ob das wirklich der richtige Weg war um dem Jungen etwas über seinen Klan beizubringen.
 
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Wie war er nur in diese Situation geraten? Was war überhaupt der Grund für diese Einladung?
Etliche solcher Gedanken schwirrten durch den Kopf des Akademieschülers als er durch die Flure der Akademie streifte. Sein Ziel war klar definiert, hatte Katsumi-sensei ihm doch eindeutig gesagt, wann und wo er ihn sehen wollte. Aber genau da lag die Quelle der Fragen, die ihn nun seit der Einladung quälten. Der alte Lehrer, vor dem Kisuke inzwischen einen gehörigen Respekt entwickelt hatte – gleich der Tatsache, dass er kaum einen Unterricht von ihn erlebt hat – wollte anscheinend etwas von ihm, würde er ihn doch ansonsten nicht zu einem Treffen in der Bibliothek der Akademie einladen. Einladung? Naja, Kisuke sah es eher als eine Art Zwang, konnte man sich einer solchen Aufforderung doch kaum entziehen.
Kisuke verließ sein Gedankengefüge als er sich vor der Holztür befand, welche sich ein klein wenig von den anderen abhob – Die Eingangstür zu der riesigen Bibliothek der Akademie. Schon des Öfteren war er hier, suchte nach Hinweisen und Antworten, welche ihm die Dunkelheit über seine Wurzeln vielleicht ein wenig erleuchten konnten. Er griff nach der Klinke der Tür, öffnete selbige. Abgestandene, modrige Luft waberte ihm entgegen, es roch nach alten Blättern der unzähligen Bücher und antiken Holz von Tischen und Regalen, welche sicherlich um ein vielfaches älter als er selbst waren. Kein Geräusch drang zu seinen Ohren, nur sein regelmäßiger Herzschlag und sein Ein- und Ausatmen durchdrangen die gespenstische Stille. Wie angewurzelt blieb er einige Momente stehen, ehe er einen Schritt nach vorne tat. Die Stufen knarrten unter seinem Gewicht, aber dieses Geräusch war normal, würden sie sogar bei leichten Tieren diese Geräusche von sich geben. Das Ende der Treppe erreicht befand er sich im Foyer, ließ die Mengen der Bücherregale, welche sich vor ihn wie riesige Mauern erstreckten, auf sich einwirken, ehe er sich zu Madame Sarano drehte. Die Bibliothekarin schien ihn einmal gründlich zu mustern – So, wie sie es bei den Besuchern der Bibliothek stets tat.
„Sensei Katsumi wartet schon auf dich. Er sitzt dort hinten.“ Sarano deutete auf einen Tisch, welcher sich in nicht all zu großer Entfernung befand, zu welchem Kisuke auch schließlich blickte. Seine Augen erblickten den älteren Shinobi, wie er an dem alten Möbelstück saß, vor ihm ein schweres Buch, welches ruhig auf dem Tisch lag. „Vielen Dank, Sarano-san.“
Der junge Hinketsu setzte sich in Bewegung, seine Schritte halten durch die ganze Bibliothek. Zu diesem Hall gesellte sich sein Herzschlag, welcher von Sekunde zu Sekunde lauter zu werden schien. Er rätselte wieder, was Katsumi-sensei von ihm wollte. Bekam er jetzt eine Strafe für die vielen Male, die er im Unterricht eingenickt ist? Vorzustellen wäre es allemal…
Kisuke atmete mehrere Male tief durch, versuchte sich ein wenig zu beruhigen. Es würde schon nichts in dieser Art werden – Für solche Strafen muss man ja nicht in die Bibliothek. Die letzten Schritte zum Tisch fielen ihn deutlich einfacher, der Blick des älteren Shinobi erfasste ihn.
„Guten Tag, Katsumi-sensei. Ich hoffe, ihr habt nicht zu lange auf mich warten müssen.“
Mit einem leichten Lächeln verbeugte er und setzte sich auf ein kurzes Kopfnicken Katsumis auf den freien Stuhl, welcher scheinbar aus ähnlich altem Holz gemacht worden war wie der Tisch selber.
 
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Endlich erblickte er die jüngliche Gestalt, die sich zwischen den Bücherregalen zu dem massiven Holztisch hindurch schlängelte. Katsumi blickte unbeeindruckt in das Gesicht des Jungen, der sich mit einem leichten Lächeln vor ihm verbeugte. Er hatte schon einmal das entsprechende Benehmen, höflich wie es einem Älteren gegenüber rechtens war. Ein kurzes Nicken und der junge Körper platzierte sich auf dem für ihn vorgesehen Stuhl, kurz ließ er die Ruhe der Bibliothek wirken, sog den Geruch des alten Folianten unter ihm ein. Dann blickte er wieder nach oben, seine schwieligen Finger über das samtige Leder des Einbands gleitend. Natürlich weiß ich, dass du schon öfter einige Stunden hier unten verbracht hast, deine frenetische Suche nach der Geschichte deines Klans. Katsumis Kopf legte sich in seinen Nacken zurück, seine Augen schlossen sich und erlaubten es seinen Gedanken frei in der Vergangenheit zu schweifen. Mit Sorge erinnerte er sich an den letzten Akademisten der solch lange Zeit hier unten verbracht hatte, der gleiche Klan, das gleiche Feuer in den Augen. Damals waren sie am gleichen Tisch gesessen, das gleiche Buch vor sich liegend. Katsumis Augen öffneten sich und fokussierten sein Gegenüber. Ob es so schwer wie damals werden würde? Die Augenbrauen des alten Mannes zogen sich fragend nach oben, gründlich musterte er die Gestalt des Jungen. Dann nahm er ohne ein weiteres Wort den dicken Einband zwischen seine Hände und schob es von einem leichten Knarzen begleitet über den Tisch in Richtung seines Gegenübers. Du weißt dass es Bereiche in der Bibliothek gibt zu der ihr keinen Zugang habt, Bereiche in denen alte Folianten zu finden sind ... wie dieser. Das Buch lag nun direkt vor Kisuke, die Hand Katsumis noch leicht auf dem Einband ruhend, so als ob er sich noch immer nicht sicher war ob es sich dabei um die richtige Entscheidung handelte. Nimm dir ruhig Zeit, ich werde so lange ... warten. Ob es ihn überraschen würde, dass es sich bei ihrem Treffen um keine Bestrafung handelte? Langsam zog Katsumi seine Hand zurück und gab somit das Werk frei. Er griff an der Seite seines Stuhls hinunter und begann in einem Leinensack herumzugraben, den er dort platziert hatte. Nach einiger Zeit kam seine Hand mit einer Rispe aus saftigen Weintrauben zurück welche er in der einen Hand hielt, die andere sogleich die erste runde Frucht abzupfend und zu seinem Mund führend. Ein Platzen, süßer Saft benetzte Katsumis Lippen und schon war die Traube verschwunden. Viel Spaß.
 
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Ein wenig unsicher, wie er mit der Situation umgehen sollte, blickte Kisuke einige Weile zu Katsumi. Sein Gesichtsausdruck verriet ihm nichts, war er doch nicht so einfach zu lesen wie das Buch vor ihm. Seine Aufmerksamkeit legte sich auf das alte Schriftstück, eingehüllt in alten Leder, kunstvoll an den Seiten verziert. Der Einband gab keine Hinweise auf den Inhalt, stand doch weder ein Titel noch etwas dergleichen auf ihm niedergeschrieben. Ihm kamen die Sätze von Sensei Katsumi in den Kopf. Er wusste von seiner Suche und das Buch vor ihm schien aus der geschlossenen Abteilung zu stammen. Aber… warum hatte er es dann aus ihr geholt und ihm nun vorgelegt, auf dass Kisuke es lesen kann? Seine Augen richteten sich erneut auf Katsumi, der gerade genüsslich eine weitere Weintraube in den Mund legte und verspeiste. Was dachte sich er sich nur? „Anscheinend ist der einzige Weg rauszufinden, was Katsumi-sensei bezweckt, dieses Buch zu lesen…“
Seine dünnen Finger strichen über das alte Leder des Einbandes, wie gebannt starrte Kisuke einige Momente auf das Buch. Neugierde und Vorsicht schienen einen Kampf in ihm auszutragen, war dieses Buch doch nicht umsonst in der geschlossenen Abteilung aufbewahrt. Wurde es denn nicht umsonst vor den Schülern entfernt gehalten?
Kisuke seufzte, diese ganzen Fragen würden ihn nur noch in einen tieferen, inneren Konflikt werfen. Sein Sensei wird sich dabei schon etwas gedacht haben. Und wer weiß… Vielleicht würde ihn dieser dicke Schinken Antworten auf ein paar Fragen können.
Noch ein klein wenig zögerlich umschlossen seine Finger den Einband, ihn langsam öffnend. Gegen seine Erwartung waren die Seiten des Buches noch vollkommen unversehrt, die Zeichen der Zeit schienen einfach an ihnen abgeperlt zu sein. Behutsam strich er über das weiße Papier, musterte kurz die tiefschwarzen Schriftzeichen, welche wundervoll geschwungen die Seite bedeckten. Kisuke holte einmal tief Luft, ehe er zu lesen begann…

Eine einfache Steppe, hüfthohes trockenes Gras dass leicht im Wind hin und her wog. Die einzelnen Stränge spielten um die Gestalt eines Mannes, eine schmale Gestalt von einem dunklen Mantel umspielt.

Vor Kisukes geistigem Auge bildete sich langsam ein Bild der Umgebung heraus, gerade gelesenes schien langsam immer deutlicher zu werden. Die Steppe baute sich um ihn herum auf, glasklar und doch nicht dar konnte Kisuke sie sehen. Er las weiter…

Das Gesicht kalt wie Stein, von kreidebleicher Haut bedeckt, die Augen angespannt in die Ferne blickend. Seine Finger strichen über einen roten Fleck der sich deutlich vom Boden der Steppe abzeichnete, sein Finger bedeckt von einer rot glänzenden Flüssigkeit.

Die Schriftzeichen verschwammen aus seinem Sichtfeld, die Bilder vor seinem geistigen Auge vermischten sich mit der Realität, bald schon kaum mehr auseinander zu halten. Seine Augen auf seine Finger fixiert, das klebrige Blut deutlich spürend.

Die Gedanken des Jägers nur auf seine Beute fokusiert ... Essim kann sich nicht mehr allzu weit verstecken ...

Kisuke merkte nicht mehr, dass er die Seite umblätterte, seine Augen waren glasig geworden, der Gesichtsausdruck ohne jegliche Mimik. Das Buch hatte ihn mit seinem Zauber gefangen genommen. Nun war er nicht mehr in der Realität, er erlebte die Geschichte eines anderen, als ob er dieser andere war, sein Leben erneut lebte. Die Geschichte des Clanoberhauptes der Hinketsu aus Konoha – Die Geschichte von Katsu Hinketsu…
 

Mufu Katsumi

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out: schöner Post! Werde während du das Buch liest ein klein wenig Actiontaking betreiben, da wir sonst jeder teils nur wenige Sätze schreiben können (In den Zeiten in denen nur der Protagonist vorkommt)

Ein weiteres Knacken sollte durch die Stille der Bibliothek gleiten, stattdessen blieb die Weintraube zwischen den Zähnen Katsumis liegen und dieser musterte mit Verwunderung sein Gegenüber. Glasige Augen, die ins Nichts zu starren schienen, Mimik und Gestik nichtssagend, leer und trotzdem schienen die Augen des Jungen unablässig hin und her zu schießen, seine Hände beinahe automatisch die Seiten des Buches umblätternd. Schließlich ergriffen die Finger des alten Mannes die Traube und platzierte sie wieder neben ihren Artgenossen. Der Körper nach vorne gebeugt, der Kopf auf seiner Hand liegend, während er den Jungen weiter musterte ...

Vor ihm breitete sich eine weite Ebene aus, die Ränder von sich in den Himmel reckenden Bergen eingegrenzt. In der kühlen Luft des ausgleitenden Tages nur ein leichter metallener Schimmer liegend, der Geruch des Lebenssaftes seines Zieles. Die Wärme der Flüssigkeit an seinen Fingern noch kaum merklich spürbar, sein Ziel konnte sich nicht mehr allzu weit entfernt befinden. In weiter Entfernung, hinter den Wipfeln eines nahen Waldstückes konnte man die langsam in den Himmel gleitenden Rauchschwaden einer Feuerstelle sehen. Zu groß als dass es sich um ein einziges Feuer handeln konnte, rußig und dicht. Bei näherer Betrachtung handelte es sich um mehrere dünne Fäden die auf diese Entfernung nur schwer auseinander zuhalten waren, ein Dorf, gar eine Stadt? Doch lagen diese Zeichen definitiv in der Richtung seiner Beute, seit längerer Zeit führte die Spur schnurgerade zu diesem Punkt. Das einzige Hindernis, ein kurzes Waldstück, tiefes Dickicht im Schatten dichter Baumwipfel kauernd. Trotz des späten Tages lag noch immer leichter Tau auf den Blättern, Tropfen glasklar wie kleinste Miniaturspiegel, jeden Moment die Möglichkeit dass sie zu Boden gleiteten und zerschellten. Der Blick des Mannes richtete sich aus, seinem Ziel entgegen ...

Sein Oberkörper hatte sich nun weit über den Tisch der Bibliothek gebeugt, seine Augen musterten die starre Miene des Jungen. Schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und so glitt seine Hand zwischen den Augen des Jungen und den strahlende weißen Seiten des Buches hindurch. Ob er das überhaupt bemerkte? Gespannt suchte der Beobachter nach Spuren, ein Zucken, ein Blinzeln vielleicht?
 
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Tief atmete Katsu durch, die eigenen Gedanken schwirrten, wie wilde Bienen, in seinem Kopf umher. Seine Gefühle trieben ihn an, verlangten nach der Erfüllung seines Verlangens. Essim würde den Tag verfluchen, an den er sich gegen den Clan aufgelehnt hatte! Es war sein Werk gewesen, dass der Hinketsu-Clan wie ein Spiegel zersplittert war, sich in Scherben verteilt hatte. Die Einigkeit, die sie früher so mächtig gemacht hatte, war verloren gegangen, der Clan in Konoha stand kurz vor dem sicheren Ende. Und er stand vor dem Scherbenhaufen, sein Herz von Schmerzen erfüllt. Warum war er nicht früher misstrauisch gegenüber Essim gewesen, hätte er doch vielleicht das schlimme Schicksal abwenden können… Er hätte vielleicht sogar sie retten können. Aiko Hinketsu, seine geliebte Frau, aus dem Leben gerissen von den eiskalten Händen Essims.
Katsu ballte seine Hände zu Fäusten, Wut und Hass entfachten sich tief in seinem Inneren, durchfluteten seinen Körper. Essim wird leiden, da war Katsu fest entschlossen. Die Gedanken der Rache war die Quelle, die ihn in diesen Momenten des Schmerzes antrieb, ihn ein Ziel vor Augen setzte. Und die Erfüllung, der süße Geschmack der Rache, war nicht mehr weit entfernt, nur dieses Waldstück trennte ihn von ihr.
„Egal wo du dich versteckst, Essim – Ich werde dich finden!“
Seine Beine setzten sich in Bewegung, die Distanz zwischen ihm und dem Waldstück wurde immer geringer. Noch ahnte der Shinobi nicht, dass Essim auf ihn vorbereitet war, seine eigene Verfolgung zu verschweren wusste.
Die Sonne, die sich dem Horizont langsam näherte, verschwand hinter dem dichten Blätterwerk der mächtigen Baumkronen, die sich wie ein schützendes Dach über Katsus Kopf empor streckten. Ein gewaltiger Sprung in die Höhe, seine Füße landeten auf einem dicken Ast, für einen Sekundenbruchteil ruhend, ehe er sich abstieß, den nächsten Ast anpeilte. Das Licht wurde schwächer, schien das Blätterdach mit der Distanz, die er zurücklegte, immer dichter zu werden. Im Vorbeispringen erkannte Katsu an vereinzelten Stellen den Waldboden nicht mehr, verschluckte der dunkle Schatten sämtliches Licht und hinterließ nur finstere und unerkenntliche Areale. Was wohl dort laueren vermochte?
Katsu schüttelte den Kopf, blickte wieder nach vorne. Bloß nicht ablenken lassen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren! Einen Zahn zulegen, schneller den Wald durchqueren und… Eine kurze Berührung an seinem Fußgelenk ließ ihn aufschrecken. Keinen Moment zu früh, denn aus dem Schatten mehrere Gebüsche schossen mit einem Mal etliche Geschosse, undefinierbar für den Hinketsu. Instinktiv sprang er einen Ast weiter, wich ihnen aus. Spitze Kunais bohrten sich tief in das Holz eines Baumes, ein erneutes Klacken durchhalte den Wald. Katsu realisierte, dass er in eine Falle Essims geraten war. Von überall schienen Kunais auf ihn zuzufliegen, immer wieder Erschütterte ein Klacken die Stille im Wald. Das Gewicht nach vorne verlagernd, ein wenig an Höhe verlierend, peilte Katsu den nächsten Ast an. Seine Hände griffen nach ihm, akrobatisch schwang sein Körper durch, ehe seine Finger den Ast losließen und sein Körper sich durch die Luft drehte. Die Füße voraus steuerte er einen Baumstamm an, von welchen er sich wiederum abstieß, eine weitere Salve Kunais ins Leere laufen ließ. Einige Male flog sein Körper durch die Luft, von einem Baum zum anderen springend, den Kunais ausweichend.
Ein letztes Knacken, ein letzter Sprung von einem Baum, ehe er sich auf dem weichen Waldboden abrollte. Ein Blutrinnsal bahnte seinen Weg über seine Wange, hatte ihn zwar kein einziger Kunai direkt zu treffen vermocht, dennoch hatten die Klingen ihn hin und wieder gestreift, Wunden erschaffen, aus denen sein rotes Lebenselixier aus seinem Körper tropfte.
Katsu atmete tief durch, richtete sich langsam auf. Seine Hände waren wund geworden, die etlichen akrobatischen Ausweichmanöver hatten an ihm gezehrt, doch an eine Rast war jetzt nicht zu denken, jetzt wo er seinem Ziel so nahe war. Er setzte einen Fuß vor den anderen, ehe ein Ast unter seinem Fuß zerbarst. Im ersten Moment an nichts denkend, realisierte er doch zugleich, dass Essims doch sorgfältig gewesen war.
Kekkai Hōjin!“ Kaum war der Gedanke ausgesprochen, entzündeten sich die vier Kibakufuda, welche an vier Bäume im Umkreis von knapp 20 Metern geheftet waren, ließen die Fläche innerhalb mit einem lauten Knall explodieren.
 
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Mufu Katsumi

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out: Btw. nur als general tip - Dinge wie das Erstellen von Bunshins etc. werden hier immer im Post geschrieben. Ist jetzt nicht so wild, aber für dein späteres Play (es gibt also kein "Oh aber du hast gerade nur einen Bunshin zerstört ... "). ^^

Die Augen der Beute fixierten die nahe Baumlinie, vor wenigen Sekunden war der donnernde Schall einer heftigen Explosion über ihn hinweg gerollt. Noch immer hielt sich ein hohes Klingeln in seinen Ohren, während die rot glänzende Zunge über seine bleichen Lippen, schleimigen Schnecken gleichend, strich. Kikiki ... so leicht, ich dachte nicht dass es so leicht werden würde. Dabei hatte er sich doch so große Mühe mit seinen Vorbereitungen gegeben, so viel Arbeit. Von einem Hauch Enttäuschung geplagt, blickte er hinab auf die faltigen Hände die nicht die seinen waren. Hmm ... so schade. Viel zu gerne hätte er diese Konstrukte um den Hals seines Verfolgers gelegt, einfach zudrücken und ...
Sein Hals zuckte zur Seite, die Geräusche von sich bewegendem Unterholz und ein fahler Schatten der sich aus der Baumlinie löste. Auf diese Entfernung konnte er nicht einmal erkennen ob es sich um seinen Verfolger handelte, aber ein kurzes einziehen der umliegenden Luft offenbarte ihm Eines ... der Neuankömmling war unverletzt. Zähne knirschend, der Kiefer spannend ... Grrrmm. So würde er also doch noch die Möglichkeit bekommen sich um Katsu-chan zu kümmern, kurz fiel sein Blick nach rechts hin zu der Gestalt die dem Neuankömmling nur zu ähnlich sah. Nun ja, vielleicht musste er sich doch nicht selbst um ihn kümmern ...

Der Körper Katsus schälte sich aus der Baumlinie hervor, sein Blick auf ein altes Fischerdorf fallend. Einfache Holzhütten, der Geruch des Meeres sich mit dem rußigen Gestank der Feuerstellen verbindend. Die ganze Szenerie lag in allmorgendlichem Nebel verborgen, trotzdem konnte er noch die Kontur einer älteren Frau erkennen die sich am äußersten Rand des Dorfes befand und gerade dabei war sich auf einer einfachen Bank vor einem Haus niederzulassen. Ihre Augen fixierten Katsu hierbei unverhohlen, ungleich der anderen Einwohner die sich dem Augenschein nach wohl schon in ihre Hütten zurückgezogen hatten, schien sie keine Furcht zu spüren.
Sorgsam darauf bedacht sich nicht von weiteren Fallen überraschen zu lassen näherte sich die schwarz bemantelte Gestalt ihrem Ziel. Als er sich dem Außenbereich des Dorfes näherte realisierte er, dass der Nebel beinahe einen fühlbaren Anfang zu haben schien. Ungläubig fuhren seine Hände durch das immer dichter werdende grau, die Schwaden zerflossen zwischen seinen Fingern. Ein kurzer Blick in Richtung der älteren Dame, ihre Gestalt weit vornübergebeugt, halb im Nebel versunken, die faltigen Hände schwer auf einem Gehstock ruhend. Haben sie ...? Den Ansatz einer Frage formend, doch plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von der alten Dame weggerissen und sein Blick fiel auf die Nebelwand direkt vor sich. Ein etwa drei Meter breiter Pfad hatte sich vor ihm einer Schneise gleich in dem dichten Nebel geöffnet, diese gab den Blick auf die Mitte des Dorfplatzes frei und dort ... ruhig vor dem Brunnen des Dorfes stehend. Imato-kun ... Ungläubig blickte er einem Gesicht entgegen, dass er nur zu gut kannte, einem Körper der dem Seinen so stark ähnelte. Bruder ... Von Unglauben beherrscht ließ er seine Finger noch einmal durch den dichten Nebel gleiten, danach glitt seine Zunge über seine Finger und nahm den leichten Messinggeschmack des Blutes wahr, dass in diesem Nebel verborgen lag.
Die Gestalt Imatos stieß sich von dem steinernen Brunnen ab ... Katsu ... Katsu ... du hast die falsche Seite gewählt, es tut mir Leid. In diesem Moment wurde sich Katsu erst bewusst, dass sich der Nebel langsam um seine Position bewegt hatte und nun dabei war ihn vollends einzuschließen. Aus den grauen Schwaden heraus konnte er das krächzende Kichern einer dritten Gestalt wahrnehmen .... Kikiki.

Katsumi befielen langsam Zweifel, der Körper des Jungen erschien voller Anspannung, Schrecken zeichnete sich auf seinen Zügen ab, vor wenigen Sekunden erst war er zusammengezuckt als wäre er nur knapp dem Tod entgangen. Hmm ... wie lange ich ihn wohl noch weiterlesen lassen sollte? Unsicher ließ er seinen Blick auf die Seiten des Buches hinabgleiten, seine Augen versuchten sich auf die Schriftzeichen zu fokusieren, doch diese entglitten seinem Fokus immer wieder, gerade so als ob sie sich dagegen wehrten, dass er ihren Sinn erkannte. So blickte er wieder in das Gesicht des Jungen, sorgsam auf Zeichen achtend, Signale dass Gefahr für Kisuke selbst bestand.
 
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Sein Blick war auf seinen Bruder fixiert, welcher langsam hinter der dichter werdenden Nebelwand aus seinem Sichtfeld verschwand, die Ohren vernahmen deutlich das Kichern, welches von allen Seiten zu schallten schien.
„Warum Bruder? Warum fällst du mir nun auch in den Rücken? Ich dachte, wir wollten immer füreinander dar sein!“ Katsu biss auf seine Unterlippe, versuchte die Umrisse des Gesichtes seines Bruders nicht aus den Augen zu verlieren.
„Immer füreinander dar sein? Soll ich lachen? Wer hat mich denn im Stich gelassen, als unsere Eltern dich als neues Clanoberhaupt auserkoren haben. Hast du eine Ahnung, wie viel Schmerz mir diese Entscheidung gebracht hat! Du, der Zweitgeborene, der Liebling unserer Eltern…“ Ein Schritt hallte durch den Nebel, ein weiterer folgte sogleich. „Dieser Platz gehörte mir, du hast ihn mir gestohlen!
Ein Lachen schallte durch den Nebel, während Katsu ungläubig auf die Nebelschwaden starrte. Das war Essims Werk, garantiert! So ein mieser Feigling, mal wieder vermied er es sich selbst die Finger schmutzig zu machen.
Und jetzt scheint endlich der Zeitpunkt der Vergeltung gekommen zu sein!“
Katsu kaute auf seiner Unterlippe, Gefühle des Versagens stiegen in ihm auf. Nie hatte er gewusst, dass sein eigener Bruder solch einen Hass auf ihn verspürt hatte. Nun, wie hätte er denn auch, versteckte er doch all seine Gefühle tief in ihm, ließ niemanden an ihnen teil haben. Dennoch... Hätte er hin und wieder mehr Zeit mit ihm verbracht, vielleicht hätte er die Kluft, die sich zwischen ihnen befand, bemerken können.
„Ich sage es nicht gerne, aber da du dich auf seine Seite geschlagen hast werde ich wohl für dein Ende sorgen müssen, Bruder.“
Die Schritte waren verstummt, eine eisige Stille hatte sich über das ganze Dorf gelegt. Kampfbereit stand Katsu inmitten der wabernden, undurchsichtigen Schwaden. Schon jetzt wusste er, dass die Zeit gegen ihn spielte, befand sich bereits eine geringe Menge Blut in seinem Körper. Er musste schnell handeln, durfte nicht zulassen, dass Imato das Blut vervielfachte und ihn mit den claneigenen Techniken lahmlegte. Ruhig atmend schloss er seine Augen, formte ein Fingerzeichen und lauschte seiner Umgebung. Das leise Rauschen der Wellen, welches noch anfänglich in sein Ohr drang, verklang mit der Zeit und jeder neue Klang, der dazukam konnte von ihm genau geortet werden. Ein leises Kratzen in seiner Nähe zog seine Aufmerksamkeit auf sich. „Habe ich dich!“
Schnell formte er eine Reihe von Fingerzeichen, ehe er sein Chakra in seiner Lunge konzentrierte. „Tut mir leid, Bruderherz…“
„Katon: Pa-fekuto nensho!“ Die Worte hallten durch die Luft, gefolgt von einer bläulich schimmernden Feuerkugel, welche an vielen Stellen glasig wirkte, einen Durchblick gewährte, das hinter ihr liegende Bild jedoch verzerrte. Einige Meter bewegte sie sich durch den Nebel, ehe sie auf den Brunnen traf, der unter der Wucht des Aufschlages zerstört wurde. Steinsplitter flogen durch die Luft, schmolzen bei der Berührung mit dem brennend heißen Feuer.
Katsu atmete durch, ging einige Schritte nach vorne, den Weg der Feuerkugel verfolgend, welche eine Schneise durch das Dorf gegraben hatte. Verbrannte, schwarze Erde zierte ihren Weg. Hatte er ihn getroffen? Die Wahrscheinlichkeit war hoch, war Imatu doch meistens leicht zu lesen, spontanen Angriffen konnte er kaum ausweichen.
Ein versenkter Mantel fing seine Aufmerksamkeit ein, noch leicht brennend lag er am Rande der Schneise. Es war der Mantel, den sein Bruder getragen hat. Aber wo war Imatu?
„Hinter dir!“ Entsetzt drehte Katsu seinen Kopf nach hinten, sah das Gesicht seines Bruders. Instinktiv kreuzte der Hinketsu seine Arme vor der Brust, gerade noch früh genug, wie sich herausstellte. „Fukidasu-Kobushi!“ Die Fäuste seines Bruders schlugen wild und anfangs gezielt auf ihn ein, erschütterten jedes Mal aufs Neue den Körper von Katsu. Innerlich fluchte er, unachtsam wie er gewesen war. Immer wieder zuckten kleine Impulse des Schmerzes durch seinen Körper, ehe ihn der letzte Schlag traf und auf die Reise durch die Luft schickte, welche erst zu ende ging, als sein Körper auf die Holzfassade einer Hütte prallte. Knackend brach das Holz, etliche Holzsplitter bohrten sich in seinen Rücken, verursachten Schmerzen, die Katsu kaum wahrnahm, so taub fühlte sich sein Körper im Moment.
 
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Langsam legte sich der Staub, die grauen Schwaden des Nebels zerflossen langsam und gaben den Blick auf die zerstörten Überreste einer einfachen Holzhütte frei. Splitter, Rippenknochen gleich in die Höhe ragend, dazwischen nur ein leises Stöhnen vernehmbar. Die Gestalt, die Katsu so ähnlich sah, näherte sich langsam den Trümmern, eine glitzernde Klinge in der Hand haltend, ein Lächeln auf den Lippen. Katsu, Katsu, Katsu ... jeden seiner Schritte begleitete das gleiche Wort, als er schließlich den Trümmerhaufen erreichte hielt er inne, ein Kichern zwischen den Lippen her vorstoßend. Schon immer war ich dir überlegen, stärker, schneller, besser und Alles was du vorzuweisen hast sind diese verfluchten Bluttechniken. Zwei dicke Balken lagen im Weg, ohne größere Anstrengung wurden diese zur Seite geschleudert und gaben den angeschlagenen Körper eines schwarz bemantelten Shinobis preis. Nanana, mein Blut würde dich wohl kaum aufhalten ... das Bruderherz beugte sich über den am Boden liegenden Gegner, die Hände auf den Knien abgestützt. Sein Blick fiel kurz über seine Schulter als wolle er etwas kontrollieren, dann beugte er sich hinunter ... nur dass das nicht mein Blut war ... hihihi. Die blitzende Klinge erhob sich, ruhte gen Himmel gerichtet, bereit einer Schlange gleich nach unten zu schlagen. Er hatte Recht gehabt, sein Bruder war ihm immer im Taijutsu überlegen gewesen. Doch hatte er eine andere Schwäche die dazu führte, dass er nur zu oft trotzdem als Verlierer aus ihren Duellen gegangen waren ... Selbstüberschätzung, Stolz.

Der Nebel hatte sich verzogen, die schmutzstarrende Straße aus dem Zwielicht gerissen und den Blick auf das Kampfgeschehen freigegeben. Kein einziger Dorfbewohner hatte sich bisher blicken lassen, alle Häuser schienen wie ausgestorben, nur eine alte Dame erhob sich krächzend von ihrer einfachen Bank und ging, schwer auf ihren Gehstock gestützt, die spartanische Straße in Richtung der noch immer mit Staubwolken bedeckten Hütte entgegen. Kikiki ...

Katsumi musterte das Gesicht des Jungen, sein Blick war angespannt, die Muskeln schienen verzerrt. Vor wenigen Sekunden hatte sich auf der Haut des Jungen eine dünne Schicht aus Schweißperlen gebildet und der Atem des Jungen hatte begonnen in kurzen Stößen zu gehen. Hmmm ... der alte Mann beugte sich nach vorne, seine Hand rüttelte leicht an der Schulter des Jungen, doch dieser reagierte nicht. Kurz hielt er inne, wartete, nahm sich Zeit den Zustand des Jungen einzuschätzen. Seine Lippen aufeinander gepresst, das Blut aus ihnen weichend und nur zwei blasse Formen übrig lassend. Langsam erhob sich die Hand des Lehrers von der Schulter seines Schülers und ballte sich zu einer Faust, bereit beim ersten Zeichen einer Verschlimmerung der Situation zuzuschlagen.
 
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Schwer atmend blickte Katsu seinem Bruder entgegen, die scharfe Klinge in der Luft fixierend. Seine Situation war nicht die beste, der eigene Körper war in einem durchaus schlechten Zustand, dennoch dachte er nicht ans aufgeben. „Wir sind hier noch nicht fertig…“, brachte er mühsam hervor. Das fehlende Gefühl kehrte schnell in seinen Körper zurück, seine Muskeln schienen mit neuer Energie durchströmt zu werden. Seine Haut veränderte sich, wurde beinahe kalkweiß, während der Schmerz verebbte. „Koketsuatsu.“
Imatos Augen weiteten sich, schnell ließ er seine Klinge herabschnellen, in der Hoffnung, nicht zu spät zugeschlagen zu haben.
„Stirb!“, schrie er. Der geschliffene Stahl schlug mit voller Wucht ein, ließ das zerstörte Material der Hütte erneut zersplittern. Noch bevor er überhaupt reagieren konnte, verschwand sein Bruder aus seinem Sichtfeld und tauchte einige Meter hinter ihm wieder auf. Die Hand ausgestreckt, auf Imato zeigend, Blut in seinen Fingerspitzen sammelnd, bereitete er sich auf den Gegenschlag vor. „Shukketsu-pìsutoru!“ Kleine, rote Nadeln schossen aus seinen Fingerspitzen, nahmen in ihrer Geschwindigkeit und Streuung beinahe jegliche Möglichkeit zum Ausweichen. Imato konnte zwar eine Reihe der Geschosse mit seinem Schwert parieren, einige der kleinen Nadeln fanden dennoch den Weg zu seiner Haut, bohrten sich in sie und übertrugen Katsus Blut in seinen Blutkreislauf.
Ohne auch nur an eine Pause zu denken, setzte Katsu gleich zum nächsten Angriff an. Solange er sein Koketsuatsu noch aufrecht erhalten konnte, musste er diesen Kampf ein Ende bereiten. Seine Blutreserven waren schon durch den Einsatz des Blutklons vorbelastet, die Verletzung, die er durch den Angriff seines Bruders erlitten hatte, sowie das Blut, was er alleine wegen dem Einsatz dieser Technik verbrennen musste, machten schon einen großen Teil seines Vorrates aus. Geschwind formten seine Finger eine kleine Reihe von Seals, seine Lippen bewegten sich geschwind, murmelten den Namen der Technik, die er einsetzte.
„Ukketsu no kyoka.“

Imato hatte sich inzwischen kampfbereit umgedreht, sein Schwert lag ruhend in seinen Händen. In seinem Kopf geisterte schon herum, dass die Zeit nun auch gegen ihn spielte, das Blut seines Bruders sich unvermeidbar vermehren würde.
„Damit kommst du nicht davon, Katsu!“
Das Schwert blitze kurz auf, Imato rannte auf seinen Bruder zu, das Ziel der Rache deutlich vor seinen Augen schwebend.
Ein kurzes Grinsen huschte über seine Lippen, als er auch sein Kurzschwert zog und mit einem Sprung seinem Bruder entgegenkam. Blanker Stahl traf aufeinander, Funken sprühten unter den Kräften, die die Schwerter aufeinander ausübten. Ein Ausfallschritt nach hinten, das Schwert nach hinten ziehend, ehe Imato sein Schwert erneut nach vorne schnellen ließ. Wieder parierte Katsu, machte ein paar kleine Schritte, ehe er zu einem Hieb seinerseits kam. Der Stahl tanzte, dass Geräusch von aufeinanderprallenden Stahl erfüllte die Luft. Beinahe eine Minute lang umkreisten sich die beiden Jäger, versuchten immer wieder gezielte Stiche gegen ihren Gegenüber zu setzen. Schließlich war es Katsu, der mit einem starken Schwerthieb seinen Bruder zurückstieß, einige Meter Raum zwischen ihnen entstehen ließ. Er musste ein bisschen Zeit schinden, damit das Ukketsù-Juijitsu seine Kraft entfalten konnte.
„Du hast Recht, Imato. Du warst mir in eigentlich allen körperlichen Dingen seit jeher überlegen gewesen. Nur der Umgang mit unseren Clantechniken schien dir schon immer Probleme zu bereiten.“ Das Schwert verschwand in ihrer Scheide, ruhig stand Katsu da, blickte seinem Bruder mit geduldigen Augen entgegen. „Es ist aber nicht der fehlende Umgang mit diesen Techniken, die unsere Eltern dazu gebracht haben, mich zum Oberhaupt des Clans zu ernennen. Deine egoistische Einstellung und dein Hang zur Gewalt waren es, die dir deinen Platz genommen haben!“
Sie waren als Zwillinge aufgewachsen, haben schon im Mutterleib dieselbe Aufmerksamkeit bekommen, wie in den ersten Jahren ihres Lebens. Erst als sie Genin begann sich ihr Verhalten zu verändern. Katsu lernte, geduldig zu werden, den Nächsten zu achten und andere zu beschützen. Anders Imato, er verfing sich im Wunsch, der Stärkste aus seinem Clan zu werden, egal, welche Mittel hierfür möglich waren…
„Behalte deine Reden für dich und lass Taten sprechen, Bruder!“
Den Kopf schüttelnd machte sich Katsu auf den letzten Schlagabtausch bereit. Seine Blutreserven neigten sich langsam dem Ende zu, das Koketsuatsu müsste er bald auflösen. Jetzt konnte er nur hoffen, dass die Zeit gereicht hatte.
Mit einem lauten Schrei rannte Imato auf ihn zu, das Schwert schlagbereit in seinen Händen. Noch einmal atmete Katsu tief durch, ehe sein Bruder schon vor ihm stand, das Schwert nach seinem Körper schnellen ließ. Der Angriff war zu erahnen, so konnte Katsu ihn lesen und sofort einen Konter einleiten. Einen Ausfallschritt zur Seite ließ die Klinge ins Leere laufen, ein gezielter Schlag auf sein Handgelenk und die Klinge verließ den Griff Imatos. Der nächste Angriff war kaum zu verfolgen, ein Aufwärtshaken, gefolgt von mehreren gezielten Schlägen auf die Vitalpunkte auf Höhe der Brustgegend, ehe er sich wieder vom Gegner entfernte, in eine Defensivhaltung wechselte. Das Koketsuatsu löste sich, die Nachwirkungen des Blutverlustes erfassten seinen Körper. Sein Schädel brummte, die Welt um ihn herum schien sich ein wenig zu drehen. Seine Augen versuchten den Körper seines Bruders zu fixieren, welcher einige Augenblicke reglos auf der Stelle stand, erst nach einiger Zeit in sich zusammenfiel und den Blick auf eine Gestalt freigab, die sich ihnen langsam näherte. Die Frau, welche er am Anfang fragen wollte. Was sie wohl wollte?
 
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Mufu Katsumi

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genug!
Die Gestalt schlug von einem lauten Ächzen begleitet auf dem staubigen Boden auf, eine feine Staubwolke hinterlassend. Dies gab Katsus Blick frei, auf die alte Dame die ihm schon am Anfang aufgefallen war. Schwer auf ihren Gehstock gestützt, langsam nach vorne humpelnd, ein gackerndes Kichern auf den Lippen. Schließlich hielt das Geschöpf an, das Gesicht leicht schräg legend musterte sie den Shinobi. Dann die ersten Worte, wo man die trockene, kratzende Stimme einer älteren Dame erwartet hätte, erklang die klare Stimme eines jungen Mannes. Nanana Katsu ... so einfach, zuerst schlägst du deinen Bruder nieder und dann ... ah. Der Kopf der alten Dame begann zu zucken, spastisch hin und her schlagend. Kikiki, so leicht. Ein paar weitere Schritte in Katsus Richtung, der Gehstock fiel zu Boden, schlug auf dem staubigen Boden auf. Die faltige Hand der Dame zeigte auf die Gestalt Katsus. Kikiki, dir ist klar dass du mein Blut bereits in deinen Adern hast, richtig? Die Zeit die es hatte zu wachsen, sich zu vermehren. Die Hand zur Faust geballt und schon begann sich der rote Saft in den Adern Katsus gegen seinen Körper aufzulehnen. In den nächsten Sekunden würde sich das Blut an wichtigen Stellen sammeln und veklumpen, seinen Kreislauf so stark belasten, dass ihm das Atmen schwer fallen würde. Die Frau bewegte sich näher, ihr Gang nun aufrecht. Du hast keine Ahnung wie viele Geheimnisse die Vergangenheit unseres Klans noch für uns bereit hält, deine Fähigkeiten, sie sind nichtig im Vergleich zu dem was ich bereits erreicht habe ... kikiki. Erneut ein gackerndes Lachen, dann plötzlich Ruhe, die alte Dame blieb stehen.
In diesem Moment sollte das Leiden Katsus schon katakonische Ausmaße angenommen haben. Ein trockenes Knacken erklang, im ersten Moment war nur schwer auszumachen woher es kam. Dann sackte der alte Leib plötzlich nach vorne auf den Boden, der Rücken gespaltet wie eine reife Frucht. Aus der Hülle hervortretend eine rote blutige Maße, sich windend, verformend. Von einem lauten Blubbern und dem schweren Geruch nach Messing begleitet nahm sie schließlich feste Form an. Zuerst zwei Hände, wild strauchelnd, als ob sie einem Ertrinkenden gehören würden, dann teilte sich die blutige Maße um einen Brustkorb freizugeben und schließlich löste sich die Gestalt eines etwa 19 jährigen Jungen aus der Maße, nackt und mit Blut bedeckt. Aaahhh, endlich kann ich diese Hülle verlassen. Mmmhhh und mein Körper, jünger. Von leichter Verwunderung heimgesucht, so als ob er sich noch immer nicht an diese Technik gewohnt hätte, blickte er an seinem Körper herunter. Seine Fratze, verzerrt und eine eigenartige Begeisterung zeigend. Dann schließlich den Blick auf Katsu gerichtet, einen Arm hebend, der Arm ersetzt durch eine lange blutrote Klinge. Nun, dann lass uns jetzt noch etwas Spaß haben ... kikiki

Ohne Vorwarnung traf seine Faust auf das weiche Fleisch des Jungen, die gespannten Knöchel trafen auf die unverletzte Wange. Der Kopf des Jungen wurde herum gerissen, einer hilflosen Puppe gleich. Der Körper schnallte zur Seite, sich im letzten Moment nur mühsam am Rand des Tisches haltend. Nervös schlug Mufu den Einband des Buches zusammen, zog den dicken Wälzer in seine Richtung und musterte sein Gegenüber. Dessen Zustand hatte sich zunehmend verschlechtert, zuerst nur stärkere Schweißausbrüche, dann aus der Nase ein kleines Blutrinsal und schließlich, dumpfes Keuchen, schmerzvolles Stöhnen. Kisuke-chan? Geht es dir gut? Eine Mischung aus Neugierde und Sorge machte sich auf der Miene des Lehrers breit, hatte er seinen Schüler zu viel Zeit gelassen?
 
Beiträge
87
Alter
14 Jahre
Größe
171 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Innerhalb eines Blitzschlages wurde Kisuke aus der Umgebung des Buches gerissen, welche für ihn bis vor wenigen Momente wie die Wirklichkeit erschienen war. Atemlos starrte er einige Augenblicke an die Decke der Bücherei, den Schrecken der erlebten Momente verarbeitend. Erst langsam realisierte sein Körper, dass alles nur eine Illusion gewesen war, Schmerz und alle Gefühle nicht ihm gehört, nichts Reales besessen hatten – Auch wenn es sich noch so real angefühlt hatte.
Schwach drang die Stimme seines Senseis zu ihm durch, sein Kopf stellte sich auf das hier und jetzt ein, nahm seine Umgebung immer klarer war. „J-Ja. I-Ich denke schon.“
Kisukes Hände wanderten zu seinen Schläfen, massierten selbige mit kreisenden Bewegungen. Seine Augen fixierten Katsumis Gesicht. Verwundert stellte er fest, dass Sorge in selbigen zu sehen war. Warum überhaupt? War irgendwas mit ihm passiert, als er die Geschichte erlebt hatte?
Etwas nasses benetzte Kisukes Lippen, mit seiner Zunge strich er kurz über sie. Der typische, metallische Geschmack von Blut legte sich auf seine Zunge. Warum blutete er? Sein Handrücken wischte über sein Gesicht, tatsächlich schien er aus der Nase zu bluten. Geringe Mengen, natürlich, dennoch war das Blut da. Langsam schien sich alles wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Die Atemlosigkeit, das Blutrinsal, welches aus seiner Nase geflossen war, sein verschwitzter Körper, der erhöhte Herzschlag.
„Dieses Buch hat mich wirklich in ein Genjutsu gezogen! Kein Wunder, dass alles so real gewesen war.“
Er blieb einige Augenblicke regungslos sitzen, sein Körper entspannte sich langsam, kehrte zu seinem Normalzustand zurück. Er würde den Rest des Tages die Ereignisse, die er durchlebt hatte, später noch einmal durchgehen, gaben sie ihm doch etliche Antworten auf Fragen, die ihn schon lange quälten. „Ich möchte mich bei Euch bedanken, Sensei. Dieses… Erlebnis hat mir doch einige Antworten gegeben.“ Kisuke stand auf, verneigte sich einmal vor Katsumi, ehe er sich zum Ausgang der Bibliothek aufmacht, seinen Sensei hinter sich lassend.
 
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