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Ebene #2 - Raum 2 - Im falschen Film, eh Märchen!

Inuzuka Ara

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Und es ging weiter, genauso wie es angefangen hatte. Nachdem sie im letzten Raum die vermeintliche Tür zur nächsten Ebene geöffnet hatte, war dort das Erste, was sie sehen durfte, noch mehr von diesen. Irgendwie hatten diese vielen Tore eine ganz besondere Bedeutung für Tora. Jede Tür, durch die sie nervös und zittrig ging, war ein Schritt auf die nächste Ebene, bergauf in Richtung des Ziels. Die Spitze des Turms, das Ende des Examens: Sieg oder Niederlage. Alles hatte was mit den Wegen innerhalb des Gebäudes zu tun und man kam sich mächtiger vor, je weiter man kam. Nun hatte Tora zumindest den ersten Schritt hinter sich gebracht und es ging weiter zur nächsten Etappe. Dieses Examen hatte was von einem Kind… Man fing ganz unten an, durfte Krabbeln lernen, natürlich unter erschwerten Bedingungen auf dem Eis und der nächste Schritt? War hoffentlich einer zu Fuß, nicht wahr? Als Tora die Tür mit ihrem Namen darauf erblickte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Hinter dieser würde sie die nächste Etappe erwarten, und auch wenn ihr Magen sich grade einfach einmal komplett umdrehte, so wollte sie doch umso mehr hindurch um ihre Neugier und Nervosität zu besiegen. Also legte sie die Hand an die Klinke, atmete einmal tief durch und öffnete die Auge, die sie gradewegs hinter die Tür richtete. Doch als sie die große Holztür geöffnet hatte, sah sie dahinter zunächst einmal eine Treppe. Also wirklich ein Aufstieg? Lächelnd ging das Mädchen Schritt für Schritt, gespannt wie eh und je, die Treppe hinauf, bis sie oben angekommen war. Dort erwartete sie ein schmaler, dunkler Tunnel. So winzig, dass die große Kunoichi grade einmal hindurch kriechen konnte… Also ging sie runter auf alle Viere und kroch durch den engen Tunnel…

Was sie am Ende erwartete, ließ die Kunoichi einen Moment erstarren. Grelles Licht blendete sie und erschrocken kniff sie die Augen zusammen, als sie langsam aus dem schmalen Tunnel herauskroch und erstmal dort wo sie grade war auf dem Boden hockte. Irritiert durch das helle Licht rieb das Mädchen sich die Augen. War ja auch kein Wunder, immerhin war sie bis eben in einem irre dunklen Raum gewesen und hier schien die Sonne zu scheinen. Als sie dann langsam vorsichtig wagte die Augen zu öffnen, wanderte ihr Blick neugierig über die Szenerie. Wo zur Hölle war sie hier gelandet? Sie saß auf einer saftig grünen Wiese, um sie herum alles voller Blumen, Pilzen und auch ein kleines Eichhörnchen rannte unmittelbar neben ihr umher. Ein Blick nach oben, in einen strahlend blauen, wolkenlosen Himmel verriet, dass hier etwas nicht stimmen musste. Waren sie nicht eben noch ein einem Turm gewesen? Sie sah weiter nach rechts, dort sah sie ein paar Bäume, weiter links auch. Offensichtlich war sie in einem kleinen Wäldchen, oder naja um genauer zu sein auf einer Lichtung gelandet. Sie krabbelte durch ein Loch und kam in einem wunderschönen Wäldchen an? Vor ihr entdeckte sie einen schmalen Weg… Ob das vielleicht der Weg zum Ziel war? Halt, Stopp! Das war das Chuuninexamen, nach wie vor, auch wenn sie grade in einem zauberhaft, schönen Waldstück angekommen war, und ja Tora liebte die Natur eigentlich schon sehr, musste sie sich konzentrieren. Es war also ausgeschlossen, dass sie allein in dieser Gegend war! Doch weder links, noch rechts, noch hinter ihr war irgendjemand zu sehen. Dann hieß es wohl abwarten, hm? Allein wollte sie da nicht lang… Vielleicht traf man ja jemanden den man kannte? Auch wenn sie es natürlich nicht zugeben würde, hoffte sie sehr darauf ein ganz bestimmtes Gesicht zu sehen. Die Vöglein um sie herum zwitscherten und ein Stückchen neben dem Weg befand sich ein kleines Bächlein, wo fröhlich laut ein Frosch sein Liedchen quakte.
Für einen Moment genoss die eben noch so aufgeregt und eigentlich so aufbrausende, egozentrische und zickige Tora einfach nur die schöne Atmosphäre… Dann beschloss sie allerdings, dass es an der Zeit war, sich aus ihrem Sitz zu erheben. Also stützte sie sich mit den Händen auf und begab sich in den Stand. Als sie da so stand und sich umblickte, begann sie ihren Rock abzuklopfen, doch da wurde ihr eines klar: Irgendwas war anders. Ihr Rock war nicht mehr so wie er mal war. Ein Blick an sich herunter, ließ der Yamamoto jegliche Farbe aus dem Gesicht weichen. Das hübsche, rosafarbene Rüschenkleid, mit den vielen Herzchen und Rosen, hatte sie auf dem falschen Fuß erwischt. Und auch die roten Lackschuhe unter den Rüschensocken, trieben nur Entsetzen in ihr Gesicht. „Was zur Hölle?!“ – Hatte sie sagen wollen, doch was kam war: „Huh?“, in einer putzig, kindlichen Tonlage, für die man sie knuddeln und abknutschen wollte. Eine Tonlage, die Yamamoto Tora normalerweise einen genervten Gesichtsausdruck verpasste, doch grade löste es nur Gänsehaut aus. Erschrocken fasste Tora sich ins Gesicht, denn einen solchen Ton hatte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr von sich gegeben. Trug sie Handschuhe? Ja, das tat sie! Was war mit ihr passiert? Sie musste sich anschauen… Gab es hier eine Möglichkeit?
Da fiel ihr das Bächlein wieder ein! Sofort stolperte sie los, etwas irritiert durch das ungewohnte Schuhwerk und ließ sich vor dem Bach auf die Knie fallen um sich zu begutachten. Absolut entsetzt tastete sie ihr Gesicht ab, blickte in die pinken Augen und strich sich das zartrosafarbene Haar von der Stirn. Das musste ein schlechter Scherz sein! Tora sah aus wie ein Kind, höchstens acht Jahre alt, völlig in rosa und mit einem Rüschenkleid, so süß, dass man reinbeißen wollte. Sie wollte sich fast selbst ankotzen! Das musste ein Traum sein! Noch immer fassungslos kniff sie sich in die Wange… Das konnte doch nicht wahr sein!? Derjenige der ihr das angetan hatte, müsste dafür bezahlen – „Hihihi…“ – Was zur Hölle?! Woher kam dieses bescheuerte Lachen?! Sie zerrte ungläubig an ihrer Wange mit Tränen in den Augen doch nichts half… Moment… Was sollte sie eigentlich darstellen?
 

Ryuugu Jun

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Langsam öffnete Jun die Augen und starrte auf ein dichtes grünes Dach. Es dauerte einige Sekunden bis er erkannte was das da über ihm eigentlich war und selbst dann verstand er noch nicht wirklich wo plötzlich Blätter und Bäume herkamen. Er kratzte sich leicht am Kopf und schaute sich skeptisch um.
Sein Schädel dröhnte und es fiel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Das letzte Mal es er solche Kopfschmerzen hatte musste er sich vorher mit drei älteren Akademieschülern prügeln. Langsam raffte der Ryuugu sich auf und erkannte dass seine Umgebung sich völlig verändert hatte.

Das letzte woran er sich erinnerte war dass er in einer Art Thronsaal aus Eis war. Ein ständig grinsender Dreikäsehoch namens Seishin war dort gewesen und Teysaru, den Jun von einer früheren Mission kannte. Er hatte ein Geräusch gehört und drehte sich reflexartig um, leider war der Boden in dem Raum etwas glatter als er gedacht hatte. Seine Füße verloren das letzte bisschen an Bodenhaftung und ehe er wusste was geschah knallte er mit dem Hinterkopf auf den halbvereisten Boden.

Anscheinend hatte irgendwer ihn nachdem er sich unfreiwillig ins Land der Träume verabschiedet hatte hier her geschleppt.
Als Jun sich die Gegend genauer anschaute stellte er fest dass er hier nicht einfach nur zwischen Bäumen und Büschen lag sondern dass hier ein ausgewachsener Wald stand. Der Himmel hatte eine perfekte hellblaue Farbe, keine Wolke zog vorbei und die Sonne stand hoch. Sein Vater hätte das wohl echtes Kaiserwetter genannt. Aber der, noch immer von Kopfschmerzen geplagte, Genin fragte sich eher ob er träumte oder ob das hier noch immer zum Examen gehörte.
Vorsichtig arbeitete er sich aus dem Gebüsch unter dem er gelegen hatte heraus und stand dann sofort auf einer kleinen Lichtung die eigentlich von einem Gemälde hätte stammen können. Alles blühte, Pilze standen in kleinen, dichten Gruppe herum und Vogelgezwitscher war zu hören. Normalerweise hätte dieses Plätzchen regelrecht danach geschrien sich hinzulegen und ein kleines Nickerchen im Sonnenschein zu halten, aber da der Ryuugu grad ziemliche Kopfschmerzen hatte nervte ihn diese Idylle ziemlich. Wenn es nach ihm gegangen hätte sich die ganze Gegend in einen Schalldichten Raum ohne Fenster verwandelt.
Die nächsten Minuten verbrachte Jun fast ausschließlich mit dem Versuch sich zu konzentrieren und so seine Kopfschmerzen zu verdrängen. Aber dann hörte er ein Geräusch, etwas das irgendwie klang als würde jemand kichern. Der Ryuugu wusste zwar noch immer nicht genau wo er hier war und was hier los war, aber da war vielleicht jemand den er fragen konnte.
Es dauerte nicht lange bis er die Quelle des seltsamen Gekichers ausgemacht hatte. An einem kleinen Fluss, nicht weit entfernt von der Lichtung auf der er aufgewacht war, hockte ein Mädchen das so unvorstellbar Rosa war dass man es kaum ertragen konnte. Nicht nur ihr Kleid war Rosa und auf maximale Niedlichkeit getrimmt, wirklich alles an ihr wirkte als würde sie nur existieren um das niedlichste Wesen auf der Erde zu sein.
Vorsichtig näherte sich Jun dem kleinen Mädchen das auf die Wasseroberfläche starrte und räusperte sich. "Hey meine kleine Prinzessin, weist du wo ich hier bin?" Die Stimme die seine Worte sprach war definitiv seine, aber die Worte selbst waren falsch. "Irgend ein hinterhältiger Bösewicht treibt hier Unfug mit mir. Wieso kann ich nicht die Worte sagen die ich sagen möchte?"
Schon seine Stimme verwirrte Jun auf extremste, dass sein Aussehen sich ebenfalls geändert hatte wusste er noch nicht, aber es war sicher leicht zu erraten dass er darüber nicht begeistert sein würde.
 

Fukazawa Akio

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Selbst wenn Yukiko vielleicht nicht den besten Start hingelegt hatte, was das Einhalten von Regeln anging, so hatte sie bei den eindeutigen Anweisungen, die die drei Tunnel angingen, nicht verzagt und hatte sich einen eigenen Durchgang gesucht. Während Kayros, den sie wohl höchstens wieder auf Ebene vier antreffen würde und den sie hoffentlich genug bearbeitet hatte, dass er sie nicht sofort wegpusten würde, sich euphorisch von den anderen verabschiedete, hatte sie einmal genickt und war dann nach einem kleinen Schlucken in die Dunkelheit verschwunden. Immerhin wusste sie nicht, was Sache war und was für seltsame Überraschungen die Examensleitung wohl vorsehen könnte. Damals hatte es sogar eine Blutdusche gegeben, wer versicherte ihr, dass sie nicht vollkommen in Rot getaucht aus dem Gang herauskommen würde, um dann miesen Hinketsu auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein? Allerdings hatte sie keine Taschenlampe dabei, sodass sie gezwungen war, ohne Vorbereitung fortzuschreiten, einen anderen Weg gab es nicht. Sie mussten auf dem langen Weg zum Chuunin auch solche Ängste und Bedenken abschütteln können, selbst wenn das hier noch nicht einmal so besonders schwer war... wer wusste schon, was kommen würde? Mehr tastend denn sehen schob sie sich vorwärts, Schrittchen für Schrittchen, ehe sie mit den Zehenspitzen an eine Erhebung stieß. Vorsichtig wurde der Fuß ein wenig angehoben, bis sie den Rand bemerkte und schließlich den Schuh darauf stellen konnte. Mit Bedacht verlagerte sie ihr Körpergewicht und wiederholte das Prozedere mit dem zweiten Fuß - tatsächlich schien der Untergrund zu einer Treppe geformt zu sein, denn wieder stieß sie auf ein Hindernis, eine Stufe, wie sie annahm. Leider waren die braunen Augen mit Blindheit geschlagen, sodass sie deutlich länger für den Weg brauchte, als das ansonsten der Fall gewesen wäre. Irgendwann aber wurde es mit einem Mal wieder heller, als habe man einen Flutlichtscheinwerfer angeschmissen und... auf einmal war die Welt groß.
Das mag sich nun schlecht beschrieben anhören, aber das war, was die Ikari als erstes wahrnahm. Mit einem Mal befand sie sich am Rande einer Waldlichtung, in deren Bäumen Vögel zwitscherten und Insekten summten, das Licht, welches von einer vollen Sonne in babyblauem Himmel kam, brach in langen Fingern durch die Blattdecke des Waldes und sorgte für einen mit runden Flecken versehenen Waldboden. Wenn es nur das gewesen wäre, hätte sie sich sicherlich gefreut, dass es mal keine tödlichen Fallen oder Gruselkabinette mit verstörenden Fotos gab, aber es kam ihr alles so überdimensioniert vor, dass es sie ein wenig beunruhigte. Natürlich war sie selbst ein kleines Mädchen, aber trotzdem gingen ihr hoch wachsende Wildblumen normalerweise maximal bis zum Knie und nicht bis zur Brust...
Yukiko blickte sich um, rümpfte das Näschen und versuchte sich die Haare aus der Stirn zu streichen, da ein seltsames Gefühl auf ihrem Gesicht ihr sagte, dass sie viel zu nah anlagen. Sie gab sich wirklich Mühe, aber leider funktionierte es nicht ganz wie geplant, denn sie bekam ihre langen Haare nicht zu packen... waren sie nicht mehr da? An spontanem Haarausfall beim Betreten der nächsten Ebene, denn das musste sie wohl oder übel sein, konnte es schon einmal nicht liegen, denn als sie ihren Arm zurück zog, musste sie feststellen, dass er behaart war. Nicht im Sinne von männlichem Haar-Dschungel in gewissen Körperarealen, sondern eher im tierischen Sinne, kurze, aber umso dichtere, graue Haare, hier und dort durchzogen von weißen Härchen. Auch ihre Hand... die schlitzartigen Pupillen des Wesens verengten sich geschockt, als sie bemerkte, dass auch ihre Hände ein wenig degeneriert waren, denn sie waren nicht nur von demselben, aber schneeweißen, Flaum überzogen, sie ähnelten in ihrer Beschaffenheit auch deutlich Pfoten. Als sie die Finger in einer plötzlichen Ahnung überstreckte, fuhren sogar Krallen aus den pelzigen Enden ihrer ehemaligen Finger... was zur? "Nya?~", maunzte es aus ihrem Munde und prompt schlug sie sich selbst die Pfoten vor das Maul, aus dem dieser Laut gedrungen war. Das musste ein Genjutsu sein... fahrig legten sich die Pfoten so gut es geht zusammen und der ganze Verstand des ehemaligen Menschenmädchens konzentrierte sich... vergebens. Als sie die türkisfarbenen Augen wieder aufschlug, war da immer noch der leichte Geruch nach Gras und Vögeln Mjammm, Vögel... und auch ihr Körper war noch immer derselbe. Ein Genjutsu, das sie nicht brechen konnte? Alle Achtung, dabei war so etwas doch eigentlich bekanntlich unmöglich... Sie sollte daran arbeiten. Aber wenn es nur eine Illusion war, selbst wenn sie unbrechbar war, dann bedeutete das keinesfalls, dass sie den Rest ihres Lebens nun so herumlaufen würde. Oh jee, war sie eigentlich nackt? Immerhin trugen Katzen im Allgemeinen nichts... und tatsächlich hatte sie nichts am Leibe außer diesem Fell, einem Gürtel und zwei schicken, schwarzen Stiefeln - mit Absatz. Die weiß angedeutete Augenbraue der Katze zuckte leicht, ehe ein Fauchen aus ihrer Kehle drang und sie beschloss, diese Ebene so schnell es ging hinter sich zu bringen. Das war ja wohl ein schlechter Witz!
Als sie auf der Lichtung angekommen war, vernahm sie ein Kichern, das zwar nicht in der Art, aber dafür in der Stimmlage bekannt klang, also tat sie das, was eine Katze tun würde, begab sich auf alle Viere und schoss in langen Sätzen in Richtung eines plätschernden Baches, wo sie ein kleines, rosarotes Mädchen und ein rothaariges Busenwunder vorfand. Wenn sie verwandelt worden war, so standen die Chancen bei anderen Examensteilnehmern auch nicht schlecht... "Hat die mächtige Obrigkeit auch Euer Ebenbild verwandelt, kühne Abenteu- nya?" Was faselte sie da für einen Schwachsinn? Sie hatte doch nur fragen wollen, ob sie auch im Jutsu gefangen waren! Was sollte dieser altertümliche Ton... "Die Worte aus meinem Mäulchen sind verdreht, mit mir leidende Recken! Miau." Oh jee... sie hatte gerade Lust, im Boden zu versinken, denn spätestens das letzte Wort war ihr einfach so herausgerutscht.
 
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Als er sich durch das Loch in der eisigen Decke gezogen hatte, war für den Kinzoku erst eine kurze Pause angesagt gewesen, in der er einmal gut durchatmete. Was auch immer jedermann dachte, auch Ninja waren Menschen , dementsprechend konnten auch sie keine Säule hochklettern und danach fit wie ein Turnschuh sein. Aber nach einer kurzen Minute war Susumu schon wieder so weit erholt, dass er den Anderen bescheid geben konnte. Sie sollten schlussendlich nicht dort untern versauern, auch wenn sie streng genommen Gegner waren. Um das Loch verteilt waren nämlich drei Schächte, jeder von ihnen führt in eine andere Richtung bis auf eine Gemeinsamkeit, es ging nach oben. Susumu kletterte in einen der drei Schächte und hinter ihm schloss sich eine Schiebetür. Dunkelheit hüllte den Metallweber ein und es war auch nichts mehr von seinen Kameraden zu hören. Wenigstens war er als Erstes oben angekommen, das bedeutete, dass er wohl einen kleinen Vorsprung hatte. Vorausgesetzt er musste nicht länger hier in absoluter Dunkleheit warten. Vielleicht hatte man ihn ja auch aus dem Examen gewählt. Einen Moment zweifelte er daran, dass er es in die nächste Ebene geschafft haben könnte, aber genau in diesem Moment begann sich unter ihm ein blubberndes Geräusch zu melden. Susumu spürte auf einmal, wie sich seine Füße im Wasser befanden, nicht nur das, der Pegel stieg stetig. Im Versuch die Ruhe zu bewahren, stemmte sich der Kinzoku mit beiden Beinen und Armen gegen die Wände des Schachtes. Vielleicht konnte er ja nach oben Klettern? Nein, konnte er nicht, denn die Wände des Schachtes waren eiskalt, genau wie der Raum, aus dem er gerade gekommen war. Lediglich das Wasser schien Raumtemperatur zu haben. Ach ja das Wasser! Bald stand es dem Kinzoku bis zum Hals und dann war es über seinen Kopf hinausgestiegen. Mit schwimmenden Bewegungen hielt sich der Shinobi so gut es ging über Wasser, was in dem engen Schacht schon an eine Meisterleistung grenzte. Erst als sich über ihm eine Luke auftat, durch die noch mehr Wasser in den Schacht hereinströmte quälte er sich bis ganz nach oben, nur um, nachdem er aus dem Schacht gekommen war und sich die Luke geschlossen hatte, von einem scheinbar reißenden Strom erfasst zu werden.

Um ihn herum schien sich einfach nur noch alles zu drehen und seine Augen brauchten eine Weile um sich an die Helligkeit in seiner Umgebung zu gewöhnen. Und gerade als er eine scheinbar stabile Lage unter Wasser gefunden hatte .... Moment, er war unter Wasser? Er war unter Wasser, und das bestimmt schon einige Minuten lang! Wieso musste er nicht atmen? Er verspürte keinerlei Drang aufzutauchen und nach Luft zu schnappen und irgendwie fühlte sich die nasse Umgebung auch gut auf seiner Haut an. Mit strampelnden Bewegungen arbeitete sich der Ninja an die Wasseroberfläche. Und als er aus dem kühle Nass auftauchte, fand der Shinobi sich inmitten eines kleinen Bächleins wieder, das durch eine gigantische Wiese floss, mit gigantischen Blumen, gigantischen Grashalmen und noch viel gigantischeren Bäumen. Aber hier war eindeutig etwas faul. Viel zu leicht hatte er die Wasseroberfläche erreicht und er konnte sich auch der starken Strömung des Baches erwehren. Er musste ans Ufer und herausfinden, was los war mit ihm. Aber bevor er das konnte, trieb ihn der Bach weiter die Wiese hinunter. Mit verzweifelten Schlägen stemmte sich Susumu gegen das Wasser und kam schließlich ans Ufer, wo er keuchend liegen blieb. "Fribbit, fribbit!" Moment, das war nicht seine Stimme, vor allem... Stoßartig sprang er auf und katapultierte sich dabei fast wieder zurück in den Bach. Seine Hände waren grün! Warum waren seine Hände grün!? Und überhaupt! Schnell wandte sich seine Aufmerksamkeit seinem Spiegelbild im Wasser zu. Er war ein Frosch, eine verdammte Kröte, und er war klein! Warum war er ein Frosch? Was war passiert? Hatte er sich den Kopf gestoßen? Waren Drogen in dem Wasser gewesen? "Verdquammt, quas ist los mit mir? Fribbit!!" Sofort biss er sich auf die Lippen. Ach ja, er hatte gar keine Zähne. Er war ruiniert! Er war eine verdammter Froschninja, niemand stellte einen Froschninja ein! Ein Froschninja wurde nie im Leben Chuunin! Erst als er den Blick hob, sah er jemanden den es genauso schlimm getroffen hatte wie ihn. Eine gestiefelte Katze ging in einer sehr seltsamen Haltung durch das Gras und direkt auf zwei Mädchen zu. Vielleicht war das hier ja gar nicht permanent. Waren das etwas die anderen Teilnehmer? War ihnen genauso ein Mist widerfahren wie ihm? "Hquallo!! Holde Mquaiden und die Kquatze !! So wquartet doch auf mich." Mit einem Satz schnellte der Frosch über den Bach und auf das kleine Grüppchen zu, das hoffentlich antworten für ihn parat hatte. Als er angekommen war, blieb er stehen und versuchte dabei so würdevoll auszusehen, wie es seiner Froschhaftigkeit möglich war. "Seid gegrüßt die holden Dquamen. Wie ich sehe hquaben sie ebenso das Problem in ihrem Äußeren verändert worden zu sein. Mein Nquame is Kinzoku Susumu. Fribbit! Bitte entschuldigen sie das ständige Gequake." Warum zur Hölle redete er so geschwollen, er wollte fluchen, schreien und ein Standpauke halten! Am Besten alles zusammen und in Farbe und Ton für die Nachwelt erhalten!
 
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Inuzuka Ara

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Noch immer etwas ratlos und sich nervös in die Wange kneifend, kniete Tora in diesem Körper, der ihr offensichtlich nicht gehörte, vor dem kleinen Bächlein und starrte sich an. Die knuddelige, süße Wange war schon richtig rot davon geworden, dass sie diese so lange gezogen hatte. Doch nichts schien helfen zu wollen. Tora musste wohl damit leben, dass es sich hierbei definitiv nicht um einen Traum handelte… Es gab wohl nichts was sie grade noch weniger wollte. Und während sie da kniff und zog, in der Hoffnung, dass ihr Schicksal sich noch mal änderte und sie ihr normales Aussehen wiedererlangte. Grade wollte sie damit beginnen, sich mit ihrem neuen Äußeren noch genauer auseinander zu setzen, als sie hinter sich ein Geräusch kannte, welches zwar bekannt, aber erschreckend zugleich wirkte. Sie war so darauf fixiert gewesen, dass mit ihr selbst etwas nicht stimmte, dass sie völlig ausgeblendet hatte, dass sie auf einem Examen war und hier noch andere Leute kommen würden! Schon ein bisschen erschrocken wandte sie sich um, wobei das süße, rosafarbene Haar im Wind wehte.
Es dauerte einen Moment, bis Tora so richtig verstand, wer da vor ihr stand. Schon die Stimme, mit der gesprochen wurde, löste eine kleine Rückblende in ihr aus. Als sie dann auch noch die Person musterte, sah sie wahrhaft entsetzt aus. Dieses Gesicht, dieser Körper, diese Kleidung… Dazu noch diese Stimme, aber die Ausdrucksweise? „Hehe.“, gab Toras Stimme wieder in lieblichen Tonlagen von sich, wobei man diesmal behaupten konnte, dass sie tatsächlich amüsiert war. Moment mal… Prinzessin? Sie blickte an sich herunter. Ja, fast konnte man meinen, dass sie eine Prinzessin darstellen sollte. Wohlmöglich war sie das ja! So ganz sicher konnte man da noch nicht sein. Nun wollte Tora natürlich auf die Worte der jungen Dame, oder eher des bekannten jungen Mannes reagieren.

„Ich trau' ja meinen Augen kaum!
Zwingst mich dazu aufzustehn'…
Das muss ich erst verdauen…
Jun noch mal als Frau zu sehn'!
Wer hätte das gedacht!
Da hast' dich aber schick gemacht! Hehe~“


Und kaum hatte sie das, mit ihrer zuckersüßen Stimme hervorgebracht, wurde das putzige kleine Mädchen puterrot um die Nase herum und rieb sich mit der im Handschuh versteckten Patschehand über das beschämte Gesicht. Dabei wollte doch sie eigentlich über Jun herziehen und sich über sein Abendkleid auslassen! Stattdessen stand sie da und begann zu reimen. Trotzdem ihre Gehässigkeit sicher hindurch drang, war es einfach nur lächerlich. Am liebsten wollte sie ihren Kopf im Bächlein ertränken… Wahrscheinlich würde Jun Tora nun an ihrer Stimme erkennen, aber immerhin würde es auch ihm sicher schwerfallen sie wegen ihres Aussehens und der Redensart zu trietzen. Sie hatte auch nur die Chance sich mit ihm gutzustellen. Für diesen Raum hatten sie, im Gegensatz zum Letzten, ja keinerlei Vorgaben und jemanden zu treffen, den sie kannte, war doch schon mal etwas Gutes. Also konnten die beiden das ja zusammen nutzen!

„Ich glaub wir teiln' dasselbe Leid,
das war ja fast schon abzusehn'…
Immerhin sind wir ja zu Zweit,
drum lass' gemeinsam weitergehn'…“


Doch kaum hatte sie versucht den Ryuugu auf ihre Seite zu ziehen, um gemeinsam mit ihm diese neue, jetzt schon etwas nervige, Situation zu meistern, trat eine weitere Person ins Scheinwerferlicht. Mit ihrer Stimme meldete sich noch eine Tora noch wesentlich bekanntere Person zu Wort. Verdutzt blickte das kleine Mädchen, in dem die Yamamoto feststeckte, grade auf und musterte das pelzige Persönchen vor sich. Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu… Katzen konnten, soweit die Yamamoto wusste, nicht auf zwei Beinen laufen, schon gar nicht trugen sie Stiefel oder Gürtel und bewegten sich so lustig fort. Die Person, die sie dort vor sich sahen, schien sich in ihrem Körper noch sehr unwohl zu fühlen, zumindest machten die unbeholfenen Bewegungen den Anschein. Was sagte sie? Die mächtige Obrigkeit habe ihr Ebenbild verwandelt? Auch die kleine Yukiko schien dasselbe Problem wie Tora und Jun zu haben. Allerdings war ihr Kostüm ja doch relativ amüsant, auch wenn es so gar nicht zu ihr passte, wie Tora fand. Bei Jun war das was anderes, den hatte sie bereits so gesehen, auch wenn die männliche Stimme nach wie vor verstörend auf sie wirkte. So gern hätte sie die beiden ausgelacht, würde sie nicht in einem rosafarbenen, achtjährigen Plüschball stecken und reimen… Also schluckte sie ihre Gehässigkeit herunter und nickte Yukiko mit diesem Lächeln an, das sicher sogar das Eis im Reich des Schnees schmelzen konnte!

„Na sieh' mal da!
Wer erscheint an diesem Platze?
Das war ja schon fast klar,
da kommt Yukiko die Katze!
Die Obrigkeit uns ärgern will,
nun bist' also auch dabei…
Am besten wir sind alle still!
Da wären’s wenigstens schon Drei.“


In ihrem Kopf klangen ihre Worte so unglaublich anders, im Vergleich zu dem was sie ausdrückte. Eigentlich wollte sie ihre Freude und Gehässigkeit gegenüber Yukikos Aufritt erklären. Sie freute sich wirklich darüber, dass ihre beste Freundin hier auftauchte, konnte sich die Stichelei aber nicht schenken. Dann hörte sie sich aber selbst reden und ihr wurde bewusst, dass sie lieber alle nicht weiter übereinander herziehen sollten, denn sie saßen ja alle im selben Boot. Nun waren sie also schon drei Shinobi auf dieser merkwürdigen Ebene und Tora war ganz froh, dass sie beide kannte, denn so kamen sie wohlmöglich schon eher ans Ziel und Kämpfen war da nicht so relevant, wenn es nicht unbedingt von Nöten war… Sie begann sich so langsam Gedanken darüber zu machen, wie sie nun anfangen sollten… Da war einmal die kindliche Tora, dessen Kostüm noch nicht so ganz geklärt war, dann der feminine Jun, mit einer Stimme, die einem einen kalten Schauer über den Rücken jagte und Katze Yukiko, welche nach jedem Satz ein knuddeliges Katzengeräusch von sich gab… Blieb zu hoffen, dass sie ihnen keinen Haarball vor die Füße… Naja, ihr wisst schon, ne?
Und als sie dachte mehr würde nicht kommen, begann es vor ihr im Bächlein zu plätschern. Ziemlich unerwartet blickte Tora ein Stück weiter neben sich und sah wie ein kleiner Frosch sich an die Wasseroberfläche kämpfte. Quakend rettete er sich ans trockene Ufer und blieb schnaufend dort liegen. Bisher hatte sie nur Vögel und Eichhörnchen gesehen, aber im Vergleich zu diesen, war der Frosch ein wenig anders, denn er trug verdammt noch mal einen Kimono! Während der Frosch erschrocken seine Gestalt entdeckte und panisch zum Wasserspiegel flüchtete, um sich selbst zu betrachten, beobachtete Tora ihn… War er etwa…? Ja, denn plötzlich schnellte er auf sie zu und stellte sich vor. Er war ein Shinobi, ein Kinzoku um genau zu sein. Für Tora als Soragakure Kunoichi, ein Mensch, den man zu ehren hatte. Selbst wenn er nur ein kleiner, hilfloser Frosch war. Da war sie doch ganz froh, dass sie wenigstens alt und menschlich genug zum Laufen war… Auch er sprach bestimmt nicht so wie normalerweise und steckte definitiv nicht in seinem Körper… So riss Tora das Wort an sich!

„Kleiner Froschmann, seid gegrüßt!
Wir alle wolln' nicht so bleiben…
Hast' ein übles Schicksal verbüßt,
und wir alle wolln' doch aufsteigen.
Yamamoto Tora bin ich.
Und nicht lang zögern sollten wir,
endlich bewegen sollte man sich.
Denn nun sind wir sogar schon Vier!
Also los du kleiner Wicht,
wir sollten auf die Suche gehen.
Wohin wissen wir noch nicht,
aber darfst' auf meinem Händchen stehen.“


Mit diesen Worten und einem liebevollen Lächeln, wie man es von der Yamamoto selbst nie zu Gesicht bekommen würde, ging sie wieder in die Knie und streckte sie ihre Hand nach dem kleinen Frosch aus, damit er aufsteigen konnte. Stolz hin und her, sie steckten hier alle im selben Boot und wollten weiterkommen. Da keiner von ihnen einen Schimmer hatte wie und wohin sie mussten, sah sogar Tora es so, dass es klug wäre gemeinsam zu gehen. Für den Kinzoku musste diese Welt riesig wirken und würde er selbst laufen, so würde er nie zum Ziel kommen. Normalerweise hätte sie auch wesentlich höflicher mit ihm gesprochen, aber grade hatte sie ja da keine Wahl, als so zu reden, wie sie es grade musste… Also, vielleicht konnte jemand der anderen mal einen Plan machen. Tora hätte einen parat, einfach dem Weg folgen und Leute fragen, wie es vielleicht weitergehen sollte, aber darauf kämen die anderen sicher auch. Warum sie sich zurücknahm? Sie wollte lieber schweigen, denn so zu reden, war so unsagbar peinlich. Und während sie da so kniete, piekte sie irgendetwas unbequem in ihrem Kleidchen. Als sie in die Tasche griff, die eigentlich von außen unglaublich klein wirkte, hatte sie das Gefühl in einen riesigen Sack zu fassen! Und was sie herauszog verblüffte sie selbst. Ein lange, pink-weiß gestreifter Stab mit einem Herzchen an der Spitze… Ein Zauberstab? Kaum zog sie ihn hoch, um ihn vor ihre Nase zu halten, begann er zu leuchten und auf dem Kopf des kindlichen Mädchens rauchte es kurz und Puff! fiel ein großer Hut mit einem langen Zipfel auf ihren Kopf, der so groß war, dass er ihr erstmal die Sicht verdeckte. „Ah?!“, quiekte sie und versuchte panisch ihre Sicht zu befreien… So unbeholfen und knuddelig… Das konnte doch nicht Tora sein!
 

Ryuugu Jun

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Seine eigene Wortwahl hatte Jun bereits verwirrt, vor allem da er eigentlich eine deutlich ausfallendere Tonart hatte anschlagen wollen, aber das was da von dem kleinen Rosa Mädchen kam war eine ganz andere Hausnummer. Die Stimmlage war zweifellos die der jungen Frau die er als Yamamoto Tora kannte, aber der Körper war alles aber garantiert nicht ihrer. Seiner Erinnerung nach war sie mindestens einen halben Meter größer und hätte vermutlich eher einen ganzen Wohnblock in Schutt und Asche gelegt als dieses Outfit anzuziehen.
Normalerweise hätte er direkt angefangen zu lachen, aber die Begrüßung des Mädchens das mit Toras Stimme sprach enthielt ein paar Dinge die Jun gar nicht gefielen. "Jun noch mal als Frau zu sehn'!" Dieser eine Satz lies den Genin mit den, normalerweise, verschiedenfarbigen Augen stutzen. Noch während sie sprach schaute er skeptisch an sich herunter und stellte fest dass ihm zwei runde Objekte den Blick auf seine Füße versperrten. Sein Kiefer fiel nach unten und sämtliche Gedanken setzten aus.
Erst als Tora etwas sagte, oder eher dichtete, das nahelegte dass sie in einer ähnlichen Situation steckte reagierte Jun wieder. Er schaute dieses kleine Bündel personifizierter Niedlichkeit an, klappte den Mund ein paar mal auf und zu und wusste nicht so recht was er eigentlich sagen wollte.
Noch während der Ryuugu nach Worten suchte, setzte sich die Kette der kleinen Unmöglichkeiten fort. Eine schwarze Katze mit Stiefeln, Gürtel, weißen Pfoten, einem weißen Latz und noch einigen anderen weißen Stellen in ihrem Fell tauchte auf und warf direkt die Frage in den Raum ob irgendeine Obrigkeit auch ihr Äußeres verwandelt hatte. Und anscheinend fiel es auch der Katze nicht leicht die Worte zu nutzen die sie eigentlich wollte. Irgendetwas stimmte hier definitiv nicht. Während Jun noch grübelte was hier überhaupt los war nannte Tora die Katze beim Namen, Yukiko. Es war offensichtlich dass die beiden sich kannten.
Der Frosch im Kimono der wenig später als letzter im Bund auftauchte konnte mittlerweile eigentlich kaum noch zu schockieren. Unmittelbar nachdem selbiger sich vorgestellt hatte schaute Jun wieder an sich herunter und seufzte leise.
Während Tora wieder etwas vor sich hinreimte hob der Ryuugu langsam seine rechte Hand und drückte mit der Spitze des Zeigefingers skeptisch in eines der beiden weichen, runden Dinger die an seiner Vorderseite angebracht worden waren. Der Finger sank leicht ein und es fühlte sich wie echtes Fleisch an. Eine Augenbraue des unfreiwilligen Crossdressers wanderte nach oben und er wiederholte seinen Test von eben noch ein paar Mal. Als er sich einfach nicht mehr einreden konnte dass er träumte seufzte er leise und beschloss das zu tun was ihn beim letzten Mal auch aus diesem Körper befreit hatte. Langsam faltete er die Hände, schloss die Augen, atmete tief durch und löste das Henge auf.
Als er die Augen wieder öffnete und an sich herunter schaute entdeckte er wieder diese zwei verdammten Fleischkissen. Normalerweise war gegen Brüste nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil, aber diese beiden waren an einem Ort wo sie nicht hingehörten und hörten nichtmal auf das was er wollte, sehr frustrierend. Jun lies den Kopf hängen und knirschte leicht mit den Zähnen. "Wie unerfreulich." Eigentlich wollte er wesentlich weniger Damenhafte Worte wählen, aber leider hatte er ja keine echte Wahl.
Der einzige Trost war das seine neue Gestalt von allen Anwesend vermutlich noch die am wenigsten störende war. Wenn es sein musste konnte er mit diesem Körper immerhin noch Kämpfen, eine Tatsache die er wenigstens bei der Katze Yukiko und dem Frosch Susumu anzweifelte. Ob Tora ohne ihren Fächer und als kleines Mädchen kämpfen konnte war nur schwer zu sagen, aber einfach wäre es vermutlich nicht gewesen.
Als Tora plötzlich einen langen und ziemlich gut zu ihrem Outfit passenden Stab aus der Tasche zog wurde Jun sich seiner Umgebung wieder halbwegs bewusst. Als das sonnst so emanzipierte Mädchen den Stab mit einer Neugier betrachtete die zu ihrem Aussehen passte musste Jun grinsen. Aber der Hut schlug alles, er tauchte aus dem Nichts auf und stülpte sich zielsicher über die kleine rosane Yamamoto. Sie versuchte verzweifelt ihn wieder los zu werden, was Jun unter normalen Umständen ein herzhaftes Lachen entlockt hätte, aufgrund von unbekannten Umständen reichte es aber zu nicht mehr als einem verhaltenen kichern.
Langsam ging er zu der kleinen Zauberin, griff die Spitze ihres neuen Hutes und hob ihn vorsichtig an. Die kleine Tora darunter lächelte er sanft an. "Na Kleine, so besser? Ich hätte niemals gedacht dass du so süß sein kannst." Irgendwie klang das nicht annähernd so sarkastisch wie es sollte. Also setzte er den Hut langsam wieder auf den Kopf auf den er gehörte und wandte sich dann den anderen vermeintlichen Genin zu. "Ich heiße Ryuugu Jun. Unsere kleine Zauberin und ich kennen uns schon eine Weile."
Juns Blick wanderte zögerlich zu der schwarzen Katze welche Tora vorhin mit Yukiko angesprochen hatte und in seinem Geist formierte sich eine Frage. Wenn die Brüste die man ihm hier aufgezwungen hatte echt zu sein schienen, dann... Ein einziger Schritt brachte ihn zu Yukiko, vor ihr ging er in die Hocke und ohne Vorwarnung streichelte er über den Kopf der Katze. "Du bist ganz weich. Dein schwarzes Fell erinnert mich an Kuro, es sieht so aus und fühlt sich genauso an wie seins." Er schaute auf die Weißen Pfoten und nahm seine Hand von Yukikos Kopf. "Und die Pfoten scheinst du von Shiro zu haben." Für einen kurzen Moment schwelgte er in Erinnerungen und es war leicht an seinen Augen zu erkennen dass er gerade in seiner eigenen kleinen Welt war.
Nach ein paar Augenblicken schüttelte er sich energisch, was dazu führte das nicht nur die roten Zöpfe in Schwingung gerieten. Dann ließ er sich nach hinten fallen, landeten auf dem Allerwertesten und schaute die Katze noch immer an, immer noch mit einem sanften Lächeln. Offensichtlich waren die Erinnerungen die Yukikos Gestalt wachrief angenehmer Natur. "Hat einer von euch eine Idee was mit uns passiert ist? Oder vielleicht einen Vorschlag wie wir unsere normale Gestallt wieder zurück bekommen?"
 

Fukazawa Akio

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Ja, da hatten sie sich allerdings in eine bescheuerte Situation gebracht oder waren viel mehr gebracht worden, denn im Grunde genommen konnten sie ja nichts dafür, dass sie auf einmal in anderen Körpern steckten. Sicherlich hätten sie auch einfach nicht am Chuuninexamen teilnehmen können, aber selbst Yukiko, die ja nun nicht zum ersten Mal mitmachte, hatte nicht wissen können, dass ihr als Genjutsuka so etwas passieren würde... in einer Illusion festzustecken, aus der sie nicht mehr herauskam. Vor allem fragte sie sich, warum sie ausgerechnet als ein flauschiges Knuffelmonster auftreten musste und nicht wie das rothaarige Mädchen scheinbar nur das Geschlecht gewechselt hatte. Bitte, mit einem Schwanz vorne hätte sie besser leben können als mit dem Wuschelvieh, was ihr hinten anstelle eines Steißbeines aus dem Körper wuchs und sanft um ihre eigenen Ohren strich. Immerhin hatte sie einen großen Bruder und wusste daher zur Genüge, wie Kerle aussahen, wenn sie nicht von Kleidung verhüllt waren - und sogar Tora hatte Tai schon einmal nackt gesehen, allerdings nur, weil dieser so dringend an den Ofen gemusst hatte, dass er nicht die Zeit gefunden hatte, sich was überzuziehen. Er hatte ja auch nicht wissen können, dass seine Schwester eine Freundin zu sich eingeladen hatte, oder?
Apropos Tora... was für ein Zufall sich ihr hier aber auch präsentierte: Während sie sich selbst in die Hülle und teilweise scheinbar auch die Gedanken einer Katze hineingepresst fühlte, hatte sie eine Mitstreiterin im Examen gefunden, von der sie wusste, dass sie Kinder nicht ausstehen konnte... und die nun offenbar selbst in Form einer kleinen, Karies verursachenden Göre mit rosa Kleidchen und großem Hexenhut geendet war. Sie würde ihr ja Leid tun, aber leider hatte es die Ikari ihrer Meinung nach noch ein wenig ärger erwischt, einfach schon allein von der Überlegung her, dass man sie am Schlafittchen packen und einfach in einen See schmeißen könnte, da Katzen zwar agil waren, aber sie sich in diesem Körper noch nicht so recht Zuhause fühlte. Sie war schon zufrieden, dass sie es nach einiger Zeit geschafft hatte, den Schwanz elegant so zu halten, wie man das von Katzen gewohnt war, aber das Schließen von Fingerzeichen war sicherlich erschwert. Dennoch fühlte sie sich nicht besonders ausgeliefert, einfach weil Katzenaugen bekanntlich eine große Anziehungskraft besaßen... nun aber blinzelten die großen, grünen Augen erst einmal verwundert, als sie bemerkte, dass Tora verdammt noch mal reimte. Allerdings war auch diese Überraschung nicht von langer Dauer, denn sie hatte ja selbst schon bemerkt, dass sie nicht das sagte, was sie eigentlich vorgehabt hatte und schloss daher, dass es der Yamaoto auch so gehen musste. Sie traute ihr nämlich nicht recht zu, eine spontane, poetische Ader entwickelt zu haben - nicht dass sie das nicht könnte, aber dennoch schien ihr das Mädchen nicht der Typ dazu zu sein.
Bevor sie sich aber dazu äußern konnte, hüpfte noch ein weiterer Bekannter in Szene, der das Kätzchen zu einem tief in seiner Kehle vibrierenden Grollen brachte, das wohl so etwas wie ein Kichern darstellen sollte. Bitter, wenn man nicht kichern konnte, wenn einem gerade ein steifärschiger Junge wie Susumu in Froschform entgegen gehüpft kam. Da konnte sie es ja sogar fast noch tolerieren, dass man ihr den Kopf tätschelte... allerdings nur aus der Tatsache heraus, dass sie selbst Katzen hatte und wahrscheinlich genauso reagieren würde. Im Grunde genommen mochte sie diese Tiere ja sogar, aber dennoch hätte sie es vorgezogen, als mehr menschliches Wesen herumzulaufen. "Wunderschönen Tag, Herr Frosch~", miaute sie also, während ihr seltsamerweise bei Susumus Anblick ein animalisches Grinsen, ein Lippen Schlecken und der Satz Mhhh, was für appetitliche Schenkel! durch den Kopf schossen. Danach kam sie allerdings recht schnell zum Wesentlichen, denn sie wollte hier nicht noch mehr Smalltalk halten, als ohnehin schon geschehen war, zudem sie Tora gerade vor etwas sehr, sehr dummem bewahren wollte. "Meine Wenigkeit ist der Ansicht, dass es sich bei dieser Umgebung, sowie unser aller momentanem Ebenbilde ausschließlich um eine Sinnestäuschung handelt." Verdammt. War Genjutsu nicht im Sprachgebrauch des Jutsus enthalten? Wie mies... "Eine Illusion, die auch unseren Wortschatz verwirrt und eine altertümliche Atmosphäre schafft. Die Kunstfertigkeit und das schiere Handwerksgeschick der Erbauer dieses Netzes aus Lügen schaffen es wahrhaft mich zu verblüffen." Sie maunzte einmal und drückte dann mit der Pfote gegen die Hand der süßen Tora um ihr zu signalisieren, dass sie sie da besser wegnehmen sollte. "Dennoch vermag ich vor Unbedachtheiten zu warnen: Die wahre Gestalt des Recken Susumu würde Euch das niedliche Händchen brechen, bedenket, seine eigentliche Gestalt ist nicht die eines Bewohners des Wassers!" Der schwarze Schwanz strich einmal um Toras Näschen, ehe sie sich zu Jun umwand.
Wie es für einen Kerl wohl war, auf einmal Brüste zu haben? Immerhin begrapschte er sich nicht dauerhaft selbst... "Welch wunderbarer Augenblick, Eure Bekanntschaft zu machen - mein Name lautet Ikari Yukiko. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Ihr auch ein tapferer Kämpfer Soragakures seid? Mein Vorschlag wäre, einfach weiter zu gehen, denn wenn die Zeit reif ist, werden wir uns auf neue Höhen erheben...!" Wenn ihr versteht, was ich meine.
 
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Irgendwie wusste der Frosch nicht, wie er Grollen deuten sollte, das aus Yukikos Kehle kam, als er sich der Gruppe näherte. Sah er wirklich so lächerlich aus? Natürlich tat er das, aber eigentlich war der Kinzoku auch relativ putzig, immerhin hatte er einen Kimono an. Das war schon ein ganzes Stück besser, als die exhibitionistische Katze Yukiko die es gerade mal in ein Paar Stiefel geschafft hatte. Aber er musste zugeben, dass die Katzenform zu der Ikari passte. Immerhin hatte sie viele Eigenschaften, die einer Katze gar nicht so unähnlich waren. Zum Beispiel war sie erstaunlich eigensinnig und man konnte kaum abschätzen was sie, als Nächstes tun würde. Erstaunlicherweise wurde der Kinzoku von dem Jungen, der ebenfalls Teil der Gruppe war, aber offensichtlich einen Kurs in Crossdressing absolviert hatte, nicht einmal begrüßt. Ein benehmen, dass sich der Metallweber aufs äußerste Verbot. Vielleicht hatte der Shinobi keine Ahnung, wen er hier vor sich sitzen hatte. Aber zugegeben, Susumu würde es in seiner Situation auch nicht erkennen, denn was Jun momentan sah war einfach ein Frosch und dazu noch einer, der einen Kimono trug und bei jedem "A" im Satz quaken musste. Lieber beschäftigte er sich damit, die Prinzessin und deren Hut genau in Augenschein zu nehmen. Das war eigentlich kein benehmen gegenüber einer Dame, egal wie lustig es momentan war. Jedenfalls schien es Tora, wie sich das Mädchen in einem mehrzeiligen Reim vorstellte, nur möglich sein reimend ihre Worte an den Mann zu bringen. In Anbetracht des offensichtlichen Umstandes, das Yukiko Miauen musste, Susumu quakte, und Jun nicht aufhören konnte an seinen Hupen herumzuspielen, war das keine Besonderheit, aber dass gerade die Ikari und er in eine Tierform gezwungen worden waren wunderte den Shinobi schon. Vielleicht gab es einen speziellen Grund, der gerade sie in diese unvorteilhafte Form zwang, waren sie so viel stärker als die menschlicheren Beiden? Eine Frage, die sich der Kinzoku öfter gestellt hatte, und die ihn wohl verfolgen würde. Es was auch nie erwähnt worden, dass sie sich in dieser Ebene nicht einfach gegenseitig verletzen konnten, wobei eine bewaffnete Konfrontation nicht gerade in Susumus Interesse lag, immerhin wusste er, dass alleine die Ikari ihn hier einfach ins Reich der Träume befördern konnte, oder Schlimmeres.
Allerdings hielt er die Iwanin nicht für so skrupellos, vielleicht konnte man diese Ebene ja ohne Gefechte hinter sich bringen. Momentan vereinte die Gruppe ja ein gemeinsames Problem. Sie waren mit den ihnen gegebenen Körpern nicht gerade zufrieden, auch wenn der Geschmack des Schneiders seiner Froschhaftigkeit nicht schlecht war. Tora machte ihm inzwischen das unsagbar freundliche Angebot, dass er auf ihrer auf ihre Hand hätte steigen können, damit die Welt vielleicht ein kleines Stück überschaubarer war. Ein in Susumus Augen sehr freundliches Angebot, das aber von Yukiko sofort als Torheit entlarvt wurde. Das schlaue Mädchen hatte schon den Zustand erkannt, in dem sie sich befanden, nämlich in einem Genjutsu, zumindest vermutete das der Kinzoku, denn der Wortschatz der Katz schien sich stark von dem der Ikari zu unterscheiden. "Euer Quangebot schmeichelt mir, quallerdings muss ich es doch zurückweisen. Denn die Torheit ist entlquarvt und ich möchte euch nicht die zarten Hände brechen." Das war der peinliche Versuch Tora nicht das Gefühl zu geben eine Dummheit begangen zu haben. Ein ziemlich lächerlicher Versuch, wie sich herausstellte, denn das ununterbrochene Gequake innerhalb der Sätze lies das Gesprochene skurril und unwirklich erscheinen. Das war eindeutig nicht Susumu! Er war doch kein Süßholzraspler. Aber was Susumu an Frechheit fehlte, hatte Jun schon lange intus. Als wäre sie ein Tier streichelte er seiner Ninjakumpanin über den Kopf und machte sich dann auch noch einen Witz daraus, indem er sie mit einer Katze verglich, die er wohl irgendwann gekannt hatte. "Meine liebe (D)Quame, wie könnt ihr es (w)quagen, meiner felinen (P)Quartnerin einfach ohne ihr Einverständnis die (H)quand an den körper zu legen? Besitzt ihr denn keine (Sch)quam." Mit dem verzweifelten Versuch einen ungehaltenen Eindruck zu machen stemmte der Frosch beide Hände in die Hüften. Er wollte dem Ninja zeigen, dass er sich das nicht bieten lassen wollte, egal ob Yukiko dieses verhalten tolerierte oder nicht. Er musste hier einschreiten. Es gehörte sich einfach nicht, wenn man sich so unzüchtig gegenüber einer Dame verhielt, auch wenn die Dame maximal vierzehn Jahre alt war. "(L)Quasst und (d)quann einmqual diesen Weg beschreiten, vielleicht führt er uns zu unserer Erlösung von diesem üblen (Z)Quaber." Damit meinte er natürlich den Weg, der für ihn kaum erkennbar war, nachdem ihm die Grashalme doch den Blick ziemlich gut verbaut hatten. Yuki wollte auch endlich loslegen und das war definitiv die richtige Einstellung, denn Rumsitzen und Däumchen drehen würde ihre Körper nicht mehr befreien. Also hüpfte Susumu drauflos und überbrückte dabei mit kräftigen Sprüngen erstaunlich große Distanzen. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, ein Frosch zu sein.
 

Inuzuka Ara

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Schon so langsam richtig verzweifelt versuchte Tora sich von dem Hut auf ihrem Kopf, der ihr zweifelsohne den Blick versperrte, zu befreien, doch irgendwie konnten die kleinen, patschigen Kinderhände die Ränder des Hutes nicht einmal ertasten. Immer wieder fassten die kleinen, in Handschuh gepackten Hände, ins Leere und das zierliche Mädchen wippte zunehmend nervöser auf der Stelle hin und her. Eine ganze Weile war die Kleine mit verzweifelten Befreiungsversuchen beschäftigt und bekam derweil auch nicht wirklich mit, was um sie herum geschah. Sehen konnte sie nichts, durch die eigene Unruhe hörte sie auch nicht viel und die anderen Sinne brachten hier ohnehin nicht viel. So bemerkte das knuffige, rosahaarige Mädchen auch nicht wirklich, womit der ihr bekannte Jun sich grade beschäftigte. Wohl besser so, denn die leicht reizbare Tora, die in dieser ungewohnten Gestalt nicht unbedingt besser aufgelegt war, musste diesen Anblick nicht unbedingt miterlebt haben… Allerdings hatte dieser sich selbst abgetastet, als Toras Hut noch gar nicht ihre Sicht verdeckt hatte. Wieso hatte sie also nicht mitbekommen, was er dort getan hatte? Um genau zu sein, war sie just in diesem Moment mit dem kleinen Froschmann beschäftigt gewesen… Zwar hörte sie den Wortlaut des Ryuugu, wie er sich über eine unerfreuliche Tatsache beschwerte, doch war dies nicht unbedingt relevant, vor allem nahm sie es nicht wirklich für voll, weil er grade so anders als sonst sprach… Sie war von ihm eine buntere Aussprache gewohnt.

Jedenfalls war es erstaunlicherweise auch er, welcher sie aus ihrer misslichen Lage befreit hatte, nachdem sie sich offensichtlich selbst einen viel zu großen Hut auf den Kopf gezaubert hatte. Verflixt aber auch! Als sich der Hut von ihrem Kopf zog und die großen, rosafarbenen Augen in das feminine Gesicht des hübschen Mädchens blickten, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken, während er mit seiner äußerst maskulinen Stimme sprach und dabei dieses herzerwärmende Lächeln vor ihr zeigte. Das war doch ein schlechter Scherz oder? Als er sie aber dann noch süß nannte, begann das Blut in Toras Adern zu kochen. Wie konnte er es wagen? Sie würde ihm am liebsten ihren Fächer in Gegenden rammen, wo die Sonne nicht mehr scheint! Zu gut kannte sie Jun, als dass sie nicht wüsste, dass dieser Spruch sarkastisch gemeint war. Ebenso bewusst war ihr, dass auch seine Zunge sozusagen verdreht war und er deswegen keine Wahl hatte… Wohl grade deswegen war klar, dass er sich über sie lustig machte. Grimmig knurrte die Yamamoto innerlich, wollte ihren Fächer ziehen und zuschlagen, doch was kam dabei raus: „Hehehe…~“ Ein verlegenes, so niedliches Kichern, dass man meinen könnte, einem würden jegliche Körperöffnungen vom Zucker zukleben…

„Oh, mein Lieber, vielen Dank!
Was wär nur aus mir geworden?
Ohne Eure Hilfe, blind und krank…
Wahrscheinlich wär ich hier verstorben!“


Eigentlich wollte sie ihm diese Worte ironisch an den Kopf knallen, ihn anschreien und all ihre Wut und den Zorn über diese lächerliche Aktion kundtun und auslassen… Doch stattdessen kamen diese Worte tatsächlich dankbar und allerliebst aus ihrem Munde. Grade überlegte Tora wirklich, ob sie vielleicht lieber nichts mehr sagen sollte und an stelle dessen stumm und schmollend am Ende der Truppe laufen sollte. Immerhin würde man sie auf dieser Ebene wahrscheinlich die ganze Zeit nur verarschen. Am liebsten würde sie denen zeigen, was sie konnte und dass man sie ernst zu nehmen hatte. Sie war verdammt noch mal kein Kind mehr! Da wurde ihr eines klar… Sie steckten alle in verschiedenen Gestalten, die sie alle nicht gewohnt waren und wahrscheinlich hatte keiner von ihnen die Ausrüstung zur Hand, die sie normalerweise hatten. Tora als Ninjutsuka hatte ihren Fächer nicht dabei… oder? Die Hand, die sie dem Frosch nicht zugerichtet hatte, wanderte zu dem Ort, an dem normalerweise die Kette mit der Schriftrolle hing, in dem ihr Fächer versiegelt war. Sie war nicht da… Das heißt sie hatte auch nicht den Anhänger bei sich, der ihr Glück bringen sollte. Kurz wirkte das Mädchen ein bisschen abwesend… Jun war Taijutsuka, wenn sie sich recht erinnerte… Es war klar, dass er in dieser Gestalt vielleicht nicht so konnte, wie er wollte. Yukiko war offensichtlich nicht in der Lage dazu Fingerzeichen für Genjutsu zu machen… Und Susumu? Der konnte als Frosch so wirklich gar nichts. Also steckten sie immerhin im selben Boot… Minimal erleichternd… Dennoch fehlte ihr der Anhänger um ihren Hals, der ihr sonst Mut machte…
Da sie so viel über all dies nachdachte, bemerkte sie gar nicht wirklich, was um sie herum geschah… Erst als Yukiko sich eindringlich in Richtung der Yamamoto zu Wort meldete, bemerkte sie wieder, was eigentlich Sache war. Klar, das alles hier war einfach eine Illusion gewesen. Ein Genjutsu! Und zwar eines aus dem nicht mal Genjutsuka Yukiko entkommen konnte… Das musste sicher ein hartes Genjutsu sein. Bei Gelegenheit sollte Tora ihr vielleicht mal berichten, dass sie endlich gelernt hatte diese Jutsu zu brechen, auch wenn sie es bei diesem hier sicher nicht konnte… Doch da schon sie schon ihre Hand bei Seite und erklärte ihr, dass dies nicht besonders ratsam war. Natürlich, all dies war eine Illusion und Tora konnte keinen Typen in ihrem Alter tragen, zumindest nicht auf der Hand. Und auch der Frosch äußerte sich dazu und bedankte sich. Normalerweise wäre Tora sicher nicht so freundlich zu einem Fremden gewesen, wäre er nicht ein Kinzoku gewesen und würden sie nicht im selben Schlamassel stecken. Also nickte sie, kratzte sich verlegen am Kopf und kicherte leise: „Hehehe…~“ Sie nahm die Hand weg und richtete sich auf.

„Das kann ich verstehn',
mein guter, kleiner Froschmann.
Dann müsst Ihr wohl selbst gehn',
sagt, wenn man Euch sonst noch helfen kann.
Ein Kinzoku ist immerhin zu ehrn',
auch in solch unnatürlicher Gestalt.
So werd ich Euch das nicht verwehrn',
dennoch sollten wir weitergehn' bald.“


So sprach die kleine Zauberin und stellte sich mit ihrem süßen Lächeln auf den Lippen hin und blickte sich zu den anderen um. Yukiko und Jun schlossen grade Bekanntschaft, während dieser tatsächlich grade auf dem Allerwertesten gelandet war und bei ihm alles mitwippte. Irgendwie hatte sie von ihm doch wirklich gar nichts anderes erwartet. Wo Tora nun mit den Augen gerollt hätte und sich ein sarkastisches Kommentar hätte verkneifen müssen, gab die kleine Zauberin nur eines von sich: „Hihihi…~“ Man, langsam bekam Tora Entzugserscheinungen. Wenn sie nicht bald wieder Fluchen könnte, bekäme sie sicher ein Magengeschwür… Und nein, um genau zu sein hatte Tora zwar nun verstanden warum sie so waren, wie sie grade waren, doch wie sie sich zurück verwandeln sollten, war fraglich. Ein Genjutsu, welches nicht einmal Yukiko hatte brechen können, musste schon eine harte Nuss sein… Und der Kinzoku schimpfte derweil mit Jun wegen dessen Streichelattacke bei Yukiko… In dem Moment streifte das Schwänzchen der Katze das Näschen der kleinen Zauberin und diese gab einen klangvollen Laut von sich: „Hat-schi!“, quiekte sie und der Hut rutschte hinab bis knapp über die Nasenspitze. Verwirrt ruderte sie mit den Armen und quiekte erneut hilflos: „Ah!“, während sie ratlos mit den Händen suchend hin und her wankte. Sogar ziemlich genau in Richtung des Wegs, der sie in ihr Abenteuer führte… Hoffentlich zertrat sie den kleinen Froschmann nicht…

„Zu Hilfe, ich kann nicht sehn'!
Nehmt mir den Hut, so bin ich blind!
So kann ich nicht weitergehn'!
Ich bin wehrlos wie ein Kind!“

Wimmerte die kleine Zauberin in einer Stimmlage, die so verzweifelt klang, als wäre sie den Tränen nahe… In Wirklichkeit geriet Tora immer mehr in Rage und irrte wütend umher, während sie sich darüber aufregte, dass sie eigentlich kein Kind und dennoch grade ungewollt unfähig war! Auch wenn das nun dank des Reimens ganz anders klang… Wo Susumu hüpfte wie ein junger Held und Yukiko etwas wirr versuchte ihre Katzenfigur zu bänden, hatte Tora mit der kindlichen Tollpatschigkeit der Magierin zu kämpfen. Warum sie?! Würde ihr jemand helfen, noch bevor sie auf etwas Kleines, Grünes im Kimono trat und von diesem wohlmöglich nur noch ein grüner Matschfleck übrig blieb?
 

Ryuugu Jun

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Bevor Yukiko sich endlich vorstellte erklärte sie ziemlich ausschweifend dass das was sie sahen nicht die Wirklichkeit war und riet Tora davon ab den kleinen Frosch auf die Hand zu nehmen. Als das Wort 'Illusion' fiel verstand auch Jun endlich dass es sich beim der ganzen Szene hier um ein Genjutsu handeln musste. Er hatte keine echte Vorstellung davon was in einem Genjutsu möglich war und was nicht, aber es war schon irgendwie ziemlich logisch dass sie es hier mit einem solchen zu tun haben mussten. Letztendlich verließ er sich bei der Meinungsbildung aber vorrangig auf die Einschätzung seiner Mitstreiter, denn wenn man keine Ahnung hat...
Die Kritik des Froschninjas registrierte er zwar, es dauerte aber ein paar Augenblicke bis er erfasst hatte was der kleine grüne Kerl ihm sagen wollte. Dann zeichnete sich ein Grinsen auf dem verwandelten Gesicht ab das die Menschen die Jun kannten leicht deuten konnten, er hatte soeben beschlossen Susumu für die, in den Augen des Ryuugu unberechtigte, Kritik ein wenig zu ärgern."Mein kleiner grüner Kimonoprinz. Wenn eure Partnerin meine Berührung als unangemessen empfand steht es ihr jederzeit frei in angemessener Weise Wiedergutmachung zu fordern." Kurz hoffte er dass er ausreichend Kontrolle über seine Ausdrucksweise hatte um dem folgenden Satz den passenden Ton zu verleihen. "Sollte sie es wünschen darf sie mich gleichermaßen an jeder Stelle dieses Körpers berühren und so ihre Rache ausleben. Auch wenn dieser Körper nicht mein echter ist." Es hatte geklappt, dieses verfluchte Genjutsu hatte seine Worte zum ersten Mal kaum verändert. Zwar hatte er sich genau überlegen müssen was er sagen wollte, aber der Erfolg gab ihm recht.
Während der kleine Frosch sich bereits auf den Weg machte hatte Tora es erneut geschafft sich ihren überdimensionierten rosa Hut über den Kopf zu stülpen. Sie reimte schon wieder ein kleines Gedicht zusammen in dem sie ihre eigene Wehrlosigkeit beklagte und um Hilfe bat. Jun wollte eigentlich genervt seufzen, aber viel mehr als ein kurzes kichern, verstörender Weise in seiner normalen Stimmlage vorgetragen, kam nicht aus dem verwandelten Mund. Also näherte er sich Tora, griff sich gezielt die Spitze des Hutes und zog ihn der Yamamoto schnell vom Kopf. Er hielt den Hut einige Momente lang fest und dachte nach ob er ihn zum Zweiten Mal auf Toras, viel zu kleinen Kopf, zurück setzen sollte. "Ich glaube dein Hut ist dir doch ein bisschen zu groß meine kleine Zauberin." Wenn Yukiko eine echte Katze gewesen wäre hätte Jun sich in diesem Moment den Spaß erlaubt und hätte ihr den Hut übergestülpt, aber es war keine gute Idee im Chuuninexamen Leute zu verärgern die man nicht kannte. Womöglich verfügte sie über Mittel und Wege ihm ein schnelles und höchst qualvolles Ende zu bereiten ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen.
Kurzerhand setzte er sich Toras Hut selbst auf den Kopf und schaute dann, breit grinsend, zu dem kleinen niedlichen Mädchen, dessen Erscheinungsbild er noch immer nicht mit der Yamamtoto Tora die er kannte in Einklang bringen konnte. "Da dieses seltsame Spiel mit unseren Sinnen ohnehin jeden von uns verunstaltet und verändert hat kann ich mir auch die Freiheit nehmen und dich von diesem Hut befreien." Natürlich wollte er mit dieser Aktion nicht nur dafür sorgen dass die leicht reizbare Kunoichi in nächster Zeit nicht wieder unter ihrer riesigen Kopfbedeckung verschwand. Vielleicht konnte er, indem er sich selbst noch ein wenig lächerlicher machte, für etwas bessere Stimmung sorgen und so die Grundlage für Bündnisse auf höheren Ebenen legen.
Mit einem rosa Zauberhut auf dem Kopf machte sich Jun nun also auf den Weg dem kleinen grünen Susumu zu folgen. Bereits nach wenigen Schritten erinnerte er sich an eine Kleinigkeit die Yukiko ihn vorhin gefragt hatte. Also drehte er den Kopf zu ihr, grinste leicht und beschloss im stillen dass er die Kombination aus den beiden Kätzchen die er einst kannte noch wesentlich niedlicher fand als eine rosarote und kichernde Tora. Genau genommen was sogar ziemlich vieles niedlicher als Letzteres, ihm persönlich machte das Verhalten der Yamamoto sogar ein wenig Angst. Wer wusste schon wann sie aufgrund ihrer eigenen Niedlichkeit überkochte, durchdrehte und versuchte alle Anwesenden in blutige Stückchen zu verwandeln.
Jun schüttelte plötzlich energisch den Kopf und versuchte so seine Gedanken wieder halbwegs zu sortieren. "Yukiko-san, ich Schulde euch noch eine Antwort. Ihr hattet vorhin recht. Wie ihr vermutlich auch darf ich das himmlische Soragakure meine Heimat nennen." Er überlegte kurz ob er noch mehr sagen sollte oder ob es klüger war den Mund zu halten. Aber alleine hatte er keine Chance, so war es vermutlich das Beste mit offenen Karten zu spielen und potenzielle Verbündete zu sammeln. "Ich denke es ist zwar recht trivial, aber ich möchte euch sagen dass ich mich bei kriegerischen Auseinandersetzungen vorrangig auf meine körperlichen Fähigkeiten verlasse. Ich bin relativ schnell solltet ihr wissen." Er grinste leicht und hoffte inständig dass er sich gerade nicht sein eigenes Grab schaufelte.

Jun wusste nicht wie lange sie schon liefen, die vergangene Zeit an der Position einer Sonne zu schätzen welche sich nicht bewegte war schlicht und ergreifend unmöglich. Doch dann änderten sich plötzlich einige Dinge in ihrer Umgebung. Zuerst wurde es schlagartig um mindestens 15° kälter, dann zog binnen Sekunden dichter Nebel auf und zu guter letzt veränderten sich die Bäume, aus saftigem, lebendigem Grün wurden braun und Schwarz. Die ganze Szene erinnerte plötzlich mehr an eine Schauergeschichte die man am Lagerfeuer erzählte um kleine Kinder zu erschrecken. Den krönenden Abschluss bildete aber etwas das zuerst nur als Silhouette am Horizont zu erkennen war. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis aus dem Schatten im Nebel etwas wurde das man erkennen konnte. Es hatte zwei große Hörner, viele winzige gelbe Augen und schien von innen heraus schwach zu glühen.
Im Ersten Moment glaubte der Ryuugu dass jetzt ein grimmiges Monster, eventuell ein Drache oder eine riesige Spinne über sie herfallen würde. Aber dann schien der Nebel sich gerade so weit zu lichten dass man erkannte dass die Hörner Türme waren, die vielen glühenden Augen tatsächlich Fenster darstellten und das ganze Monster in Wirklichkeit ein kleines Schloss war. Doch gruselig war dieses Gebäude trotzdem. Wer wusste schon was sie da drin erwartete?
 

Fukazawa Akio

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Tatsächlich waren die vier Genin in einem Abenteuer gefangen, in dem sie mit ihren normalen Fähigkeiten kaum einen Kampf führen können. Zwei der vier befanden sich in Tierkörpern, die eine hatte einen martialischen Fächer gegen einen süßen Zauberstab eingetauscht und der andere war zum Mädchen geworden. Da Yukiko keine Ahnung hatte, welchem Gebiet sich Jun verschrieben hatte, konnte sie nur spekulieren, aber irgendwie hatte es ihn noch am besten getroffen. Immerhin würde er bei Nin- und Genjutsus gar nicht behindert werden und bei Taijutsu würde er nur das Problem bekommen, dass er auf einmal eine gewisse Oberweite besaß, die ihn vielleicht ein wenig einschränkte... so konnte man meinen, Jun habe die perfekten Voraussetzungen, die anderen drei auszuknipsen. Tatsache war wohl eher, dass er zwei von ihnen erwischen konnte, Nummer drei war nicht ganz so wehrlos - aber welch ein Glück, dass das nicht auf der flauschigen Stirn geschrieben stand.
Vor allem fand die Katze jedoch die Aktionen des Froschs bemerkenswert, wenn auch eher unterhaltsam, denn Susumu zeigte mal wieder, dass er eine sehr interessante Einstellung besaß. Immer öfter hatte die Ikari das Gefühl, dass der Kinzoku ein wenig antiquiert war. Nicht, weil er einen weißen Rauschebart besaß, sondern aufgrund seines Benehmens, das man vielleicht eher vor ein paar hundert Jahren erwartet hatte. Immerhin, bei einer fiktiven Großmutter wäre das sicherlich gut angekommen und auch Yukiko hatte nichts dagegen, dass man Jun sagte, er solle die Finger von ihrem Köpfchen lassen, aber dennoch... es war ja nicht so, als würde man heute noch Keuschheitsgürtel tragen, zumindest traf das auf die meisten weiblichen Wesen zu. Außerdem musste man schon sagen, dass dieses ständige Quaken seiner Aussage nicht gerade Gewicht verlieh, sondern eher dazu führte, dass Yukiko ihn immer weniger ernst nehmen konnte. Sie wusste, dass sie das nicht sollte, aber es wurde ihr wirklich nicht gerade leichter gemacht, auch nicht dadurch, dass sie immer wieder merkwürdig katzenhafte Gedanken durchzogen, die sich um den Geschmack von Fröschen drehten. Es wäre also nicht falsch zu behaupten, dass die Genjutsuka Susumu im Grunde genommen gerade zum Fressen gern hatte und ihn vielleicht sogar tatsächlich angenagt hätte, wenn sie sich nicht der Tatsache bewusst gewesen wäre, dass sie hier nur in einem Genjutsu steckten. Sie musste sich nur vorstellen, wie das hier alles in der Realität aussehen musste und schon hatte man sie davon überzeugt, sich nicht im Oberschenkel eines Jungen zu verbeißen.
Tora zeigte währenddessen eindeutig, dass sie mit ihrer momentanen Hülle reichlich unzufrieden war. Yukiko konnte es ihr nicht verübeln, da sie doch die Erfahrung gemacht hatte, dass ein Kind zu sein, vor allem, wenn es dann auch noch niedlich war, manchmal ganz schön nervig sein konnte. Der Grund, warum sie keine alten Menschen mochte, lag auch darin, dass man sie einfach zu niedlich gefunden hatte, damals, als sie es auch noch wirklich gewesen war. Heute war sie wohl einfach so kalt, dass es schon schwerer wurde... aber in der Gestalt einer Katze ging das sicherlich wieder eins A! Dennoch tat Tora Yukiko fast ein wenig Leid, wie sie so in ihrem ekelig kitschigen Hut ertrank, ehe Jun ihn ihr abnahm und sich selbst aufsetzte, was zur Folge hatte, dass er sich schrecklich mit den roten Haaren biss. Was sollte man machen, Männer und ihr Modebewusstsein aber auch... und ihre schreckliche Vorliebe zum Taijutsu. Zumindest las sie das aus seinen Worten heraus - das bedeutete, dass sie aufpassen musste. Taijutsuka waren im Grunde genommen die Ninja, mit denen sie am einfachsten fertig wurde, aber gleichzeitig auch die, vor denen sie am meisten aufpassen musste, schließlich waren sie all das, was sie auch in einem menschlichen Körper nicht war: Schnell und stark. Es war noch nie so ihre Sache gewesen, sich zu prügeln... "Also dienen wir alle der Stadt des Himmels~", schnurrte sie mit zufriedenem Unterton. Sie kam zwar aus Iwagakure, im Gegensatz zu Tora und Susumu, aber immerhin waren sie aus einer Fraktion.
Spätestens nun merkte man, dass sie sich alle in einem gewaltigen Genjutsu befanden, denn so rapide wie hier hatte sich die Landschaft noch nie verändert - zudem befanden sie sich bekannterweise eigentlich in einem Turm, der ja nicht so unendlich groß war, dass man darin Marathons laufen konnte. Mochte also sein, dass sie sich nur eine Minute bewegt hatten, jedenfalls kam es der Katze länger vor, die sich inzwischen erstaunlich flüssig auf vier Beinen bewegte und dabei sogar gelernt hatte, wie man den Schwanz sachte von einer Seite zur anderen bewegte. Vor allem die Spitze natürlich, denn sie war ja kein Hund. Es war vor allem eine Frage des Willens und des Wissens darüber, dass da gar kein Schwanz war. Immerhin hatte sie Erfahrung darin, Illusionen zu lenken, so schwer sollte das auch nicht sein, selbst wenn diese hier wirklich alles übertraf, was sie zustande bringen konnte. Es wurde kalt, eisig, frierend und zum ersten Mal war die Katze froh, dass sie eine solche war, denn Tiere hatten im Allgemeinen eine bessere Polsterung gegen Kälte als Menschen, sodass sie nur ein klein wenig fröstelte. In der Ferne zeichnete sich ein Gebäude ab, das dem Klischee eines Spukschlosses entsprungen schien und die Katze rekelte sich wohlig. "Nya~ Das sieht doch fantastisch aus - wenn uns das Glück hold ist, finden wir dort des Rätsels Lösung! Ist es denn nicht im Märchen so, dass die mutigen Wanderer ihrer Furcht ins Aug' blicken müssen, um schließlich zum Ziel ihrer Träume zu gelangen?" Warum sollte sie sich davor fürchten? Sie war immer noch fest der Meinung, dass das hier ein Genjutsu war und keinesfalls ein Gebäude in einem Gebäude (Buildingception!), sodass dieses ihr nichts antun könnte. Wenn sie Glück hatten, so würden sie das weit in der Ferne liegende Gemäuer sogar sehr schnell erreichen, denn die Zeit schien hier nicht ganz gerade zu fließen.
 

Inuzuka Ara

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Dieser verfluchte Hut! Warhscheinlich würde Tora sich über diesen noch eine halbe Ewigkeit aufregen können. Allgemein dieses Aussehen… Welcher sadistische Freak dachte sich eine solch gemeine Illusion aus? Sie alle, also die vier Genin, steckten in Körpern, in die sie selbst nie im Leben geschlüpft wären. Auch wenn es, so sah Tora es zumindest, die anderen wesentlich weniger übel getroffen hatte, wie sie selbst. Tora steckte in einem rosa Rüschenkleidchen mit vielen Schleifchen und dazu hatte man ihr ein viel zu kindliches, süßes Gesicht aufgezwungen, welches von zwei rosafarbenen Zöpfen umrahmt wurde… Und dazu noch dieser verfluchte Hut, der das Fass zum Überlaufen brachte! Tora wollte ausrasten, aus der Haut fahren, diese Welt verfluchen… Doch was tat sie? Sie wimmerte und schluchzte jämmerlich, weil sie sich aus ihrer Situation selbst nicht befreien konnte. Und während sie nun auch noch nervös herum zappelte und sprang, war es innerlich eher so, als wolle sie diese Welt mittels ihres Fächers in Schutt und Asche legen… Da sie zu beschäftigt mit ihrem eigenen Drama war, bemerkte die süße, kleine Yamamoto die Auseinandersetzung zwischen Jun und Susumu nicht. Vielleicht auch besser so, denn immerhin bat Jun grade an, dass die beiden Damen sich doch gegenseitig befummeln könnten. Na wie sähe das denn aus? Wenn man jetzt mal über den Tellerrand hinausblickte und darüber nachdachte, dass irgendjemand der dieses Jutsu erstellt hatte, sie ganz normal sah… Wie würde das wohl aussehen? Wenn die kleine, weißhaarige Yukiko völlig enthusiastisch an Juns nicht vorhandener Brust rumstreichelte? Ein Bild für die Götter… Ein Foto davon wäre wirklich nicht zu verachten. Aber nun ja, wie gesagt: Tora bekam davon nichts weg, denn ihre Welt war ziemlich dunkel geworden, als sie da rumstolperte und versuchte sich von der Hutfalle zu befreien. Ein zweites Mal. Währenddessen war sie wirklich kurz davor Frosch Susumu zu zertreten, welcher quakend umher hüpfte und auswich. Naja, physiologisch war es ja auch unmöglich, dass Tora ihn zertrat.
Das Kichern von Jun, welches der kleinen Gestalt eine Gänsehaut und einen eiskalten Schauer über den Rücken bescherte, leitete das ein worauf sie sehnsüchtig hatte warten müssen. Die Rettung war nahe! Der Ryuugu im Damenkostüm nahm den Hut von ihrem Kopf und hielt ihn über den Kopf des Mädchens, welches ruckartig stehen blieb und sich verwirrt umsah. Unfassbar wie wehrlos sie gewesen war. Als Jun sie darauf hinwies, dass ihr Hut offensichtlich etwas zu groß für sie war, wollte sie ihm an die Gurgel springen und so lang würgen, bis er es sich nicht mal mehr wagte zu zucken! Um dies zu vermeiden, wollte sie die Hände irgendwo hinter ihrem Körper verstecken… Eine böse Geste sollte dennoch folgen! Aber stattdessen kratzte sie sich verlegen am Hinterkopf und kicherte verlegen. Im Ernst? Tora wollte sich wirklich grade selbst ohrfeigen… Aber dies hätte wohl darin geendet, dass sie sich streichelte oder so … Um zu vermeiden, dass Tora noch einmal in dieses kleine Gefängnis gesteckt wurde, setzte der Ryuugu sich selbst den Hut auf. Und ebenso wie Yukiko war das Erste was Tora auffiel, dass die Farbe der Kopfbedeckung nicht unbedingt zu seiner Haarpracht passte. Das tat schon fast in den Augen weh. Vielleicht konnte sie etwas dagegen tun? Wozu war sie eigentlich eine Hexe, wenn sie nicht zaubern konnte?! … Was sie dabei nicht bedachte, war dass man ein Genjutsu sicher nur verändern konnte, wenn man sie selbst beherrschte und alles was Tora grade so konnte, war Genjutsu brechen und davon auch nicht unbedingt die wirklich starken. Also würde sie gleich in einen weiteren Fettnapf treten…

„Habt vielen Dank dafür edler Ritter,
dass Ihr erhört habt, wie hab ich nur gebettelt.
Nun wirkt auch Ihr gleich viel fitter,
wo Ihr mich nun vom Hut habt errettet.
Ich hoffe Ihr seid nicht erbost,
doch den Hut solltet Ihr nicht für Euch verbuchen.
Er steht euch nicht, doch als kleiner Trost,
werd ich mich als Zauberin versuchen.“


So nahm sie den Zauberstab hoch und wedelte einmal nervös damit herum. Doch anstatt den Hut zu verändern und Jun eine schönere Farbpracht auf den Kopf zu zaubern, wurde der Stab auf einmal viel länger und lag in Toras Hand eher wie ein Kriegsstab. Was war das für ein schlechter Witz? Sie war eine Zauberin, die nicht zaubern konnte? Jetzt wurde ihr dann doch allmählich klar, dass sie an einem Genjutsu nichts ändern konnte… Aber wozu war dieser große Stab nun da? Das würden sie schon noch herausfinden… Irgendwann im Laufe dieser Ebene würde man schon sehen, wozu Tora in diesem Jutsu fähig war.
Tora war so abgelenkt gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie die Gruppe vorangekommen war. Als sie sich nun erneut umsah, erblickte die sie das, das den anderen Shinobi sicher schon längst aufgefallen war. Ein wenig Entsetzen und Angst war dem kleinen Mädchen ins Gesicht geschrieben, wo Tora eigentlich eher lachen wollte, da all das hier grade wesentlich interessanter geworden war. Ihre Emotionen änderte dieses Jutsu natürlich nicht, aber eben ihren Ausdruck. Vor ihnen erstreckte sich hinter dichtem Nebel und gruseliger Waldkulisse ein riesiges Horrorschloss, mit vielen beleuchteten Fenstern. Ganz so märchenhaft wirkte alles auf einmal nicht mehr und die kleine Zauberin passte so gar nicht mehr ins düstere Bild mit ihrem rosaroten Kleidern. Sie warf einen Blick zu ihren Kollegen, ganz vorn voran Frosch Susumu, den scheinbar nichts abschrecken konnte. Lady Jun hingegen machte nach wie vor einen fitten Eindruck und gab sogar mit ihren Fähigkeiten an… Und Yukinya? Die war fest davon überzeugt, dass dies der richtige Weg war. In Märchen führten düstere Schlösser nie zum Happy End, es sei denn, man musste eine Prinzessin retten, eine Hexe besiegen oder Ähnliches. Doch sie wollten etwas anderes! Sich umzukehren und nach dem Happy End zu suchen, schien aber auch laut Yukiko nicht das Richtige zu sein… Tora hatte ebenso das Gefühl, dass sie der Furcht ins Auge blicken mussten. Also nickte sie zuversichtlich, zumindest wollte sie das. Ihr niedliches Ich gab eine zittrige Version davon von sich und klammerte sich an den großen Stab.
Und plötzlich geschah etwas, was nicht nur die Situation änderte, sondern auch Tora fast aus den Socken gehauen hätte. Es raschelte hier und dort im Gebüsch. Erschrocken fuhr sie um, als eine Hexe?! Aus der Hecke gesprungen kam. Im Gegensatz zu Tora war sie eine wirkliche Hexe. Sie hatte grüne Haut und Warzen, war bucklig und hatte ranziges Haar. Die riesige Nase verstörte Tora regelrecht als sie mit den schielenden Augen in die Gruppe starrte. „Mein Prinz! Da bist du ja!“ Irritiert über die Aussage blickte Tora die Hexe an, als sie sich auf einen Besen schwang und im Kreis um die Gruppe herumsegelte. „Mein Prinz! Mein Prinz!“, wiederholte ein Rabe auf ihrer Schulter. Mehr Klischee ging ja nicht. Aber wer war nun der Prinz? Als sie plötzlich auf Susumu los flog und den Frosch packte, war klar was geschehen war… Und nun? Verwirrt blickte Tora ihr nach, während sie den Frosch in ihren Händen hielt. Was zur Hölle? Wenn sie ihn jetzt küsste, würde Tora in die Ecke kotzen. Ihre Gestalt wirkte viel mehr verängstigt… Und was taten die anderen nun?
 
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Schmunzelnd stellte der Kinzoku fest, dass ihm der Ruf seines Klans vorausgeeilt war. Auch wenn sein sonst so zynisches Lächeln eher einer Grimasse auf dem Froschgesicht ähnelte, als dem üblichen kalten Mundwinkelverziehen. Diese Gestalt hatte wirklich nur Nachteile. Man konnte sich in ihr einfach nicht wohlfühlen, zumal alles so furchtbar groß war. Er hatte zugegeben auch Angst, dass jemand ihn einfach mit einem Fuß zerquetschen würde, bis ihm aufgefallen war, dass er ja immer noch der stattliche junge Mann war, der seinen Kollegen eigentlich gegenübertreten hätte, sollen. Jedenfalls war sein Froschgesicht durch das Schmunzeln noch breiter geworden als zuvor und sah zugegeben noch um einiges lächerlicher aus. Aber Susumu war froh, dass ihm das niemand wirklich vorwerfen konnte, schließlich ging es hier niemandem besser. "Meine (D)Quame es ehrt mich, (d)quass ihr meiner Familie solche Ehre zollte, quaber es ist wirklich nötig. Quauch wenn ich vielleicht nicht Teil des niederen Volkes bin, so bin ich doch nur ein ehrlicher Prinz, der versucht seinen Unter(h)qualt zu verdienen." Der kleine Froschmann deutete eine leichte Verbeugung an, es war schließlich üblich Höflichkeiten auszutauschen und nicht nur zu empfangen. Anscheinend hatten sich hier alle zusammengerafft, lediglich mit Jun hatte der Kinzoku seine Probleme. Auch wenn er dessen Namen nicht kannte, oder vielleicht genau deswegen, war er Susumu nicht sympathisch. Der andere Genin war einfach zu direkt, so direkt, dass es schon unhöflich war und Unhöflichkeit, solange sie kein Scherz war, ging eindeutig gegen Susumus Erziehung. Ein Knurren war seine einzige Antwort, auf den verzweifelten Versuch des Chuuninanwärters sich irgendwie noch aus dem Morast der Unhöflichkeit zu ziehen. Er war wie ein Reh, das sich darin verfangen hatte und jetzt so stark zappelte, dass es immer weiter einsank. Oder wie die Assel, die sich im Gestank des Sumpfigen wohlfühlte, wie der Fisch im Wasser. Was auch immer er war, das Knurren Susumus ging einfach ins Absurde über. Anstatt des gewünschten Lautes, blähten sich die Schallblasen in seinem Mundwinkel auf und ein lautes Quaken entglitt den dünnen Froschlippen. Sofort schlug Susumu beide Forschhände vor den Mund. Es war fast so, als hätte er eben gerülpst, was dem sonst so gut erzogenen Kinzoku furchtbar peinlich war. Verlegen starrte er zu Boden. Er war noch immer einige Meter von seinen Kameraden entfernt, schließlich waren ihm diese bis jetzt nicht gefolgt. Nur Tora hatte wieder einmal den Hut vor Augen und stolperte wild in seine Richtung. Mit panischen Hüpfbewegungen versuchte Susumu dem Mädchen auszuweichen. Der schlimmst mögliche Fall war eingetreten, er würde zerquetscht werden. Halt! Er war ja eigentlich groß, darüber hatte er sich doch vor wenigen Minuten den Kopf zermartert. Mit dieser Erkenntnis, die übrigen zu spät kam, blieb der Frosch stehen und konnte gerade noch sehen, wie sich Jun den Hut, der dem Mädchen offensichtlich zu groß gewesen war, auf seinen eigenen Kopf setzte. Um sich ein Prusten über die lächerliche Farbkombination zu verhalten, presste er beide Händchen fest auf den breiten Froschmund. Es konnte sich nicht auf das Niveau des Menschen begeben, der noch vor Kurzem seine eigenen Möpse bespielt hatte. Stattdessen lies er der Gruppe wieder einmal hinter sich und hüpfte mit schmatzenden Geräuschen davon. Das war der verdammte Kimono, der immer noch Nass war und gegen seine Seiten klatschte. Aber das war noch das Angenehmste, was ihn jetzt erwartete. Denn die Landschaft hatte sich in einen Wald verändert, dessen Bäume kein Laub mehr trugen und über ihnen schwebte eine schwere düstere Wolkendecke. Ein enormes Schloss, das wohl vermutlich einmal Graf Drakula persönlich gehört hatte, machte die Kulisse fast perfekt, nur der Nebel, der eindeutig nicht zu kurz kam, war das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Jeder der Bäume schien eine noch widerliche Fratze zu tragen, aber nichts davon konnte den tapferen Froschkönig aufhalten. Er würde an ziel kommen, auch wenn er nur dorthin gelangte um des Erfolges willen.
Ein raschelndes Geräusch lies den Frosch zu einem dürren abgemagerten Busch herumfahren. Ein erbärmlicher Anblick dieser Busch aber anscheinend doch kräftig genug, um der hässlichen Klischeehexe, die nun aus ihm hervorbrach, Deckung zu geben. „Mein Prinz! Da bist du ja!“ kreischte sie, als hätte sie ihre große Liebe wiedergefunden und bei dem Klang ihre Stimme, die wie Fingernägel auf der Schultafel waren, hätte der Frosch am liebsten sein Mittagessen wieder hochgewürgt. Irgendetwas sagte ihm, dass er mit dem Prinzen gemeint war, entweder war es die Zielstrebigkeit, mit der die Alte auf ihn zuraste, oder der Rabe auf ihrer Schulter, der ihn ansah, als würde er den Kinzoku am liebsten verputzen. Beides war auf jeden Fall nicht gut und am liebsten wäre der Genin davongelaufen, aber die Alte war doch schneller als er und packte ihn. Mit seinen Hinterfüschen strampelnd versuchte sich Susumu dem Griff der Hexe zu erwehren, aber diese war unerbittlich und führte ihn immer näher an ihren Mund. Nein! Nein! Der Gedanke schoss ihm immer wieder durch den Kopf. Er wollte nicht von den ranzigen Lippen der Frau berührt werde, lieber würde er sterben. Er musste sich doch irgendwie wehren können. Seine Händchen fuhren an seine Seite, dort wo doch die beiden Katana sein sollten. Aber sie waren nicht dort. Er griff ins Leere. Schmatz! Die Lippen der Hexe berührten seine schleimige Haut und ehe er sich versah schoss sein ganzer Körper auseinander, als wäre er ein Instant Susumu über den man eben Wasser gegossen hatte. Jetzt fanden seine Hände Halt an etwas vertrauten. Stoff, Leder, Metall. Mit einer Bewegung, ohne auch nur darüber nachzudenken, schoss eines der Katana aus der Saya an seiner Seite und streckte die Alte nieder. Besagte Dame kippte nach dem Treffer nach vorne weg und blieb auf dem Boden liegen, nur die Krähe stand noch und schien auf dem Körper der Alten eine Art Freudentanz aufzuführen. Erst jetzt realisierte der Shinobi was er gerade getan hatte. Vor ihm lag die Alte und als Erstes warf er einen Blick auf seine Waffe. Schneide und Rücken des Schwertes waren vertauscht. Das war doch wohl jetzt ein schlechter Witz oder? Das Genjutsu wollte einfach kein Ende nehmen, allerdings hatte er wenigstens seinen Alten Körper zurück, im Gegensatz zu seinen Kumpaninnen.
 

Ryuugu Jun

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Anscheinend hatten die Anderen deutlich weniger Probleme mit der spontanen Änderung ihrer Umgebung als Jun sie hatte. Yukiko ging direkt davon aus dass dieses Schloss ihren Weg aus dem Genjutsu heraus und auf die nächste Ebene darstellte. Zugegebenermaßen wusste er selbst keine Alternative, bis jetzt war das Schloss ihr einziger Hinweis darauf wie es weiter gehen könnte.
Als Tora ihn, mit einer Bemerkung die vermutlich andeuten sollte dass der Hut auf seinem Kopf bescheiden aussah, aus seinen Gedanken riss schaute er sie erstmal verdutzt an. Er verstand nicht wirklich was sie von ihm wollte und was sie damit meinte dass sie sich als Zauberin versuchen wollte war auch nicht wirklich offensichtlich. Für Jun stand fest dass es Zauberei nicht gab. Also was glaubte Tora bezwecken zu können? Und natürlich ging der Versuch gründlich in die Hose. Das Einzige was die kleine rosa Zauberin vollbrachte war dass ihr Stab länger wurde und jetzt mehr an einen Kampf- als an einen Zauberstab erinnerte. Jun beschloss aber trotzdem ihrem Hinweis zu folgen und den Hut wieder abzunehmen, es machte zwar eigentlich keinen Sinn in einer Illusion auf sein äußeres bedacht zu sein, aber wenn sie meinten dass er den Hut abnehmen sollte hatte er keinen Grund ihnen zu Widersprechen. Also nahm er den rosaroten Hut ab und lies ihn neben sich zu Boden fallen.
Völlig unvermittelt schoss plötzlich ein warziges grünes Ding aus dem Gebüsch und brüllte etwas von einem Prinz. Jun ging reflexartig in Verteidigungsstellung und machte sich dafür bereit die Hexe von ihrem Besen zu treten wenn sie ihn angriff. Eigentlich war klar wen die Hexe meinte, immerhin waren hier nur zwei Mädchen und eine Katze, der Prinz konnte also nur der Frosch Susumu sein. Das realisierte der Ryuugu aber erst als sich die widerwärtige Gestallt auf den kleinen grünen Kimonoträger stürzte und ihn an sich riss.
Aber dann kam die ekelhafte Krönung. Dieses grüne Ding presste ihre ekelhaften Lippen auf den nicht annähernd so grünen Frosch und schien ihn aussaugen zu wollen wie ein Bauernjunge ein rohes Ei. Jun brachte kein Geräusch hervor dass seine Abneigung ausdrückte, stattdessen drehte er sich zur Seite und versuchte angewidert den Impuls zu unterdrücke alles was er in den letzten Tagen gegessen hatte in diesem verfluchte Genjutsu zu verteilen.
Als er es wagte wieder hinzuschauen war die Szene grundlegend anders. Statt dem Frosch stand ein normaler Junge da, hielt ein Schwert in der Hand und vor ihm lag die Hexe, überraschenderweise fehlte aber eine Blutlache. Da stimmte doch etwas nicht.
Nach ein paar Sekunden passierte etwas äußerst seltsames, der Rabe, der auf dem Körper der Hexe saß, begann zu schmelzen. Der Vogel reduzierte sich auf eine kleine schwarze Pfütze die in den Körper der Hexe einsickerte. Sofort begann auch der bewusstlose Körper der Hexe zu schmelzen und verwandelte sich nun seinerseits in nicht mehr als eine schwarze Pfütze. Und dann fing die Pfütze auch noch an zu sprechen. "Ein Schlag mit dem Schwert als dank dafür dass du deinen Körper zurück erhältst ist unkonventionell Junge." Plötzlich erhob sich aus der Flüssigkeit eine Gestallt. Genauer gesagt formte die Flüssigkeit selbst eine gestallt, zuerst unscharf und ohne klare Kontur, dann immer präziser. Bis nach einigen Sekunden ein alter Mann mit einem knorrigen Stab, grauem Mantel und Hut vor ihnen stand. Sein Gesicht lag im Schatten und seine Stimme schien von überall zugleich zu kommen. "Ihr könnt nicht vorbei! Alles was ihr erlebt birgt eine Lektion in sich, ihr müsst lernen, andernfalls werdet ihr niemals das Ziel eurer Reise erreichen."
Jun wollte sich den Weg nicht versperren lassen und dachte gerade darüber nach den alten Mann anzugreifen, aber plötzlich bewegte sich sein Körper nicht mehr, egal wie sehr er es wollte. "Du solltest mich nicht angreifen. Ich sehe es in deinen Gedanken noch bevor du selbst weist dass du es tun willst." "Wie könnt ihr mich fesseln? Ich sehe weder Seil noch Ketten." Kurz stieß der Mann mit seinem Stab auf die Erde und von einem Augenblick auf den Anderen stand er auf einer schmalen Brücke die einen gewaltigen Graben voller Lava überspannte. "Ihr könnte nicht vorbei!" Er schien mit jedem Wort größer und bedrohlicher zu werden. "Dies ist meine Welt. Ich entscheide was ihr seht und fühlt. Und jetzt hört zu!" Wie als wollte er das Gewicht und die Bedeutung seiner Worte unterstreichen schaute er nacheinander alle vier Genin an, aber ohne dass auch nur einer von ihnen das Gesicht des Alten sah.
"Eure Passage wird etwas kosten. Einen von euch wird sie alles kosten und die anderen könnte sie einen Kameraden kosten, sie aber auch von einem Konkurrenten befreien. Drei von euch dürfen an mir vorbei, der vierte bleibt." Er lachte kurz mit einer tiefen grollenden Stimme. "Wie ihr entscheidet wer den Preis bezahlt liegt bei euch. Opfert sich einer von euch? Entscheidet eine Mehrheit dass sie einen Kameraden Opfert? Oder kämpft ihr bis einer nicht mehr weiter kann?" Der Alte kicherte plötzlich wie ein Verrückter vor sich hin. " Und selbst wenn ihr gar nichts tut, dann werde ich einfach einen von euch wählen. Also, was wollt ihr tun?"
 
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Fukazawa Akio

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Yukiko hatte langsam ein bisschen mehr Gefallen an ihrer jetzigen Gestalt gefunden. Wie sich schon bald herausstellte, war der menschliche Körper ein wahrer Krüppel, verglichen mit dem einer Katze. Auch wenn man sie in Stiefel und Gürtel gezwängt hatte, fühlte man sich ohne lästige Kleidung viel beweglicher und wahrscheinlich war sie das auch. Wenn sie nicht etwas Sorge um ihre Körper gehabt hätte, hätte sie die Hypothese, dass Katzen immer auf allen Vieren landeten, wohl mal überprüft, einfach um zu sehen, wie weit sie ihre Wirbelsäule in dieser Gestalt verdrehen konnte. Sie selbst war nun wirklich alles, nur nicht flexibel, was dazu führte, dass es durchaus sein könnte, dass sie als Katze deutlich mehr drauf hatte. Langsam hatte sie auch verstanden, wie man vier Gliedmaßen und einen Schwanz simultan kontrollieren konnte, auch wenn es ein wenig Konzentration verlangte. Sie konnte in diesem Moment wohl Babys, die das Laufen lernten, besser als jemand anderes verstehen, denn auch diese mussten sich erst einmal neu koordinieren lernen. Hoffentlich würde das alles nicht dazu führen, dass sie zur Exhibitionistin wurde, weil eine Katze nun einmal kein Schamgefühl kannte, wenn sie keine Kleidung trug, weil das nicht normal für sie war. Jemand, der Tiere in Kleidung steckte, war allgemein als Tierquäler bekannt, nicht aber als besonders modisch bewusster Mensch, das war ebenso, wie kleine Hunde in Handtaschen zu quetschen. Yukiko hatte so gesehen ihre Kleidung am Leibe, ein wunderschön seidenes Fell, welches ihr zumindest nicht unbedingt schlecht stand.
Das einzige Manko, das diese Gestalt hatte, war eindeutig, dass das Gesicht einer Katze nicht ganz so ausdrucksstark wie das eines Menschen war, zumindest kam es der Ikari so vor, als sie versuchte, das bekannte Neonschild mit den drei Buchstaben und zwei Satzzeichen auf ihre Stirn zu beschwören, wie sie es so gut beherrschte, wenn sie ein kleines Mädchen war. Vielleicht war sie auch einfach nicht daran gewöhnt, mit ihrer jetzigen Gesichtsmuskulatur gut genug umgehen zu können, jedenfalls wirkte die Katze mehr erschrocken, denn höchst skeptisch und amüsiert, wie es eigentlich hätte sein sollen. Erste-Welt-Probleme einer Kunoichi? Unter Umständen. Die Hexe jedenfalls, die aus dem Gebüsch brach und sich Quakusumu unter den Nagel riss, löste in ihr weniger Panik, denn den Wunsch aus, unbedingt auch mal zu so etwas in der Lage zu sein. Wenn man davon ausging, dass sie in einem Genjutsu waren - was sie tat - und man ebenso davon ausging, dass Susumu ein gewisses Körpergewicht besaß - was zutraf - konnte man aus dieser Aktion genau zwei Dinge schließen: Nummer eins war, dass die Hexe echt war. Natürlich würde sie weder so runzelig sein, noch eine solch alberne Tracht tragen, aber es könnte ja der Wahrheit entsprechen, dass man ihnen einen realen Statisten zugetragen hatte, der dank des Genjutsus die Gestalt einer Hexe annahm und sie behindern sollte. Handelte es sich um einen echten Menschen, so musste er recht stark sein, denn er schaffte es mit bemerkenswerter Einfachheit, den Frosch hochzuheben. Nummer zwei - die Yukiko deswegen annahm, weil die Hexe flog - war, dass es sich hierbei nur um eine weitere Illusion handelte, der Umgebung recht ähnlich, nur eben in Form, eines sich bewegenden, redenden und ziemlich unappetitlichen Wesens, welches scheinbar drauf und dran war, den Frosch zu essen. Obwohl, nein, sie wollte ihn nicht essen, denn nur selten sprach man einen Snack mit "Mein Prinz" an - sie wollte ihn... küssen?! Das Gesicht der Katze verzog sich, während sie weiter beobachtete, wie sich die Lippen der Frau immer näher an den Frosch schoben und dieser sich panisch in ihrem Griff wand. Nicht gerade ein Männertraum, von so einer alten Hutzel geküsst zu werden, was? Aber... Moment. Susumu war der Froschkönig, oder? Wenn sie sich nur erinnern könnte, was in dem Märchen passiert war, sie hatte sich ehrlich gesagt nie dafür interessiert!
Da passierte es! Kaum hatten ihre ekeligen Lippen die schleimige Haut des Frosches berührt, brach die arme Kreatur aus allen Fugen un offenbarte das Ende des Märchens, dass die Ikari nie gelesen hatte: Er verwandelte sich zurück in die Gestalt des Jungen mit den langen schwarzen Haaren und übte sogleich Rache an dem Wesen, welches ihm einen Kuss gestohlen hatte - böse Zungen mochten meinen, wahrscheinlich seinen ersten, so wie er drauf war. Mit einem furiosen Hieb seines Schwertes schlug er sie nieder und setzte zum Todesstoß an, als... er offenbar bemerkte, dass eine sinistere Magie sein Schwert verzaubert hatte. Zumindest hätte es so in einem der Bücher gestanden, die sie wohl besser mal vorher gelesen haben sollte, aber ehrlich: Wer kam auf die Idee, sich durch die Lektüre von Märchen auf ein Chuuninexamen vorzubereiten? Sie jedenfalls nicht. "Ein Susumu~", kommentierte die Katze das Geschehene, maunzte leise und strich weiter um Toras Beine. Nicht nur hatte sie daran gefallen gefunden, es entsprach auch ihrem Wunsch nach ein klein wenig Sicherheit, denn von allen Anwesenden vertraute sie dieser Kunoichi am meisten, selbst wenn sie gerade schrecklich plüschig und ganz furchtbar rosa war.
Was anschließend geschah, ließ die vergangenen Geschehnisse jedoch in den Hintergrund rücken, denn die Gestalt, die aus dem toten Körper der Hexe und ihrer Krähe entstand, kam ihr dann wiederum deutlich bekannter vor, ebenso wie seine Rede, vor allem aber wohl die Worte, dass sie "nicht vorbei" konnten. Woher nur...? Alter Mann mit grauem Bart, grauem Hut, grauer Robe, ein Monster geformt aus Lava mit einer Peitsche... doch, das war bekannt, sogar sehr. Nur dass sie einen opfern mussten, war neu, war es nicht der Alte selbst, der sich in der Originalvorlage opferte, um seinen Kameraden den Weitergang zu ermöglichen? Herrje. Das ist nur eine Illusion, also ist Kämpfen überhaupt keine Option. Egal, wie sehr wir uns anstrengen, ich würde meinen Schwanz darauf verwetten, dass das Genjutsu unseren Gegner immer stärker macht, als wir es sind. Ich meine, probieren kann man vieles, aber ich zweifle stark am Erfolg. Jemanden opfern... hm. Jun vielleicht? Ich könnte einen der vier innerhalb von wenigen Sekunden ausschalten, dann hätte er sein Opfer und wir könnten weiter... oder wir kämpfen gegen ihn, aber dann kann es sein, dass ich diejenige bin, die auf der Strecke bleibt, denn eine Illusion in ein Genjutsu zu sperren ist bekanntlich unmöglich. Also muss einer geopfert werden. Nur Jun oder Susumu? Sie blickte zu den beiden Jungs hinüber, zu Tora, wieder zu den Gesichtern der beiden. Türkise Katzenaugen funkelten. "Welch eine wenig optimale Wendung des Schicksals, meine Gefährten!" (Oh, die Anspielung...) "Was ist Euer Vorschlag zu diesem gar garstigen Ereignis?" Man sollte sich keine Hoffnung machen, Yukiko war nicht altruistisch. Schön, wenn sich jemand aus irgendwelchen, heldenhaften Gründen opferte, wenn nicht... nun ja!
 

Inuzuka Ara

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Und das Blatt hatte sich gewendet. Wo sie eben noch durch eine wunderschöne Welt voller Sonnenschein und Liebe gelaufen waren, in die Tora mit dieser Gestalt weiß Gott gut passte, traten die Chuuninanwärter nun auf eine Gegend zu, die wohl keinen von ihnen ansprach. Vor sich das riesige Gruselschloss und noch keine Menschenseele weit und breit. Doch erneut verlief es nicht, wie von Tora erwartet. Stattdessen tauchte eine Hexe aus dem Nichts, rief nach ihrem Prinzen. Das war die Situation ganz kurz und knapp gefasst… Und just in diesem Moment kniff Tora sich in die Wange, während sie rätselte, ob sie wirklich schon auf dem Chuuninexamen war, oder diesen Blödsinn einfach nur träumte. Aber schon allein die schrille Stimme der Hexe machte doch deutlich, dass man bei einem solchen Ton definitiv nicht hätte schlafen können.
Und so gern sie dem Kinzoku jetzt helfen würde in dieser Situation, diese Hexe war verflucht schnell! Aber nicht nur das, erschwerend kam noch hinzu, dass Tora nicht in ihrem Körper steckte, nicht wusste, wie und ob sie nun Jutsu anwenden konnte und so lang sie dies nicht wusste, wollte sie nicht unbedingt riskieren den Groll der Hexe auf sich zu ziehen. Außerdem kam noch dazu, dass Tora sich grade in einer angewiderten Schreckstarre befand… Die ranzigen, trockenen, mit Warzen übersäten Lippen der grünlichen Schreckschraube näherten sich dem armen Frosch, welcher eine ähnliche Farbe annahm. Welche Farbe Frosche wohl bekamen, wenn ihnen übel wurde? Grün ja sicher nicht. Tora bekam richtig Gänsehaut und ihre Nackenhaare stellten sich auf, als sie den Anblick dort ertragen musste. Je näher vor Speichel triefenden Lippen dem Froschgesicht kamen, desto mehr verzog die kleine Zauberin verstört ihr Gesicht. Jetzt wurde sie bestimmt fast grüner als der Frosch! Und da erklang es, dieses schreckliche, widerwärtige Schmatzgeräusch, welches Tora dazu veranlasste sich die Augen mit den zarten Händen zu bedecken. Nein, egal was auf dieser Welt sie schon hatte mit ansehen müssen, nichts konnte dies toppen. Irrelevant ob Illusion oder nicht… Das war… Musste man solch emotionale Folter ertragen um Chuunin zu werden? Was für kranke Sadisten dachten sich ein solches Jutsu aus?! Einige Sekunden brauchte die Yamamoto um sich wieder zu trauen langsam aber sicher die Hände von den Augen zu nehmen. Was sie dann aber sah, versetzte sie für einen Moment in eine solche Verwirrung, dass ihr ein: „Ohhhhhhh?“ ins Gesicht geschrieben stand. Plötzlich stand da ein großer, gar nicht mal hässlicher junger Mann, hielt heroisch ein Schwert in der Hand und die ekelhafte Hexe ging zu Boden. Wie hübsch… Wie charmant… Wie skrupellos… Tora fand grade mehr und mehr gefallen an dem langhaarigen Kinzoku. Nicht nur seine Abstammung machte ihn interessant, sondern auch sein Aussehen und die Tatsache, dass er nicht eine Sekunde lang zögerte seine Angreiferin mit einer nicht grade ungefährlichen Waffe niederzustrecken. Teysaru hätte zum Beispiel sicher vergessen, dass es sich um ein Genjutsu handelte und sich dann nicht getraut der Hexe ernsthaft wehzutun. Wahrscheinlich hätte er stattdessen eine halbe Stunde geweint und gebettelt, dass er aufhören sollte… Aber dieser junge Mann hier war… wirklich mutig und interessant. Dass Tora von jemandem beeindruckt war, war selten. Hut ab also für Susumu!
Was sich dann vor den Augen der Shinobi bot, warf bei Tora die Frage auf, ob sich derjenige, der sich dieses Jutsu ausgedacht hatte, auf einem Trip befand. Im Ernst… Der Rabe zerschmolz zu einer komischen, teerähnlichen Pfütze vor ihnen, nachdem er auf der niedergestreckten Hexe herumgetänzelt war. Und natürlich, die Hexe schmolz auch noch und begann zu brabbeln. War das ein Märchen oder eine Disney Verfilmung? Hatte diese Pfütze Susumu grade als unkonventionell bezeichnet? Eine Pfütze die sprach, nannte jemanden unkonventionell?! Wo war der Ausgang aus dieser bescheuerten Ebene?! Es blubberte und machte andere eklige Geräusche, als sich die Gestalt eines alten Mannes mit Stab aus der Pfütze erhob. Tora konnte all das gar nicht mehr fassen… Ihr inneres Gesicht sagte nichts als: Ernsthaft? Aber die Gestalt in der sie steckte, bibberte ganz schrecklich vor Angst. Tora hasste Kinder, schon erwähnt? Übrigens bemerkte sie in diesem Moment, wie sich ein Pelztier um ihre Beine strich. Yukiko war wohl nach ein bisschen Körperkontakt? Naja, auch egal. Diese absurde Show schien ihr Ende noch lang nicht gefunden zu haben. Nun behauptete er, dass man absolut nicht an ihm vorbeikäme und Jun mit seiner losen Klappe forderte den Alten auch noch heraus. Und was hatten sie davon? Der Alte wedelte mit seinem Stab rum, stieß ihn auf die Erde und *Plopp* befanden sich die vier Genin quasi in einem Vulkan. „Ganz klasse Jun… Wieso kann ich mir nicht die Hand vor den Kopf schlagen, wenn es dringend nötig ist?!“ Und vor allem reagierte Toras Körper so gar nicht wie sie wollte. Anstatt zu seufzen und sich an den Kopf zu fassen, flüchtete das kleine rosa Mädchen laut quiekend hinter Susumu. Offensichtlich weil eben dieser eine Waffe führte… Als der Mann sie anblickte, wandte Tora ihren Blick ab. Nicht dass sie darüber Kontrolle hätte… Dennoch lauschte sie aufmerksam den Worten des Alten. Die Kernaussage war, dass einer von ihnen zurückbleiben musste, dafür dass die anderen weiterkamen. Ob sie wählten, sich einer opferte oder der Alte einen wählen musste, lag in ihrer Hand…

Und ganz plötzlich wurde das Gesicht der kleinen Zauberin völlig ausdruckslos. Ganz im Gegenteil zu den letzten Minuten, war sich Tora ihrer Gefühlslage nicht sicher, weswegen das Genjutsu nicht wusste, wie es zu wirken hatte. Bis eben hatte sie all dies hier völlig lächerlich, bescheuert und peinlich gefunden, doch jetzt war sie an einem Punkt, an dem sie schlucken musste. Ganz besonders, weil das, was sie sonst in solchen Momenten dachte, gar nicht in ihren Sinn kam. Yamamoto Tora war sonst völlig egozentrisch und darauf fixiert selbst voranzukommen, koste es was es wolle, aber jetzt in diesem Moment wo sie vor diese Wahl gestellt wurden, da blockte irgendetwas in ihr. Wie eine unsichtbare Mauer hielt sie etwas von dem Gedanken ab, dass sie weiter wollte, egal was es kostete. Tora war… planlos?!
Völlig erschrocken über diese Tatsache, versuchte sie sich die Situation vor Augen zu führen. Warum konnte sie nicht sagen, dass sie unbedingt weiter wollte? Wieso konnte sie sich nicht durchkämpfen wie sonst, jemanden raus wählen oder sich einfach den Platz in der ersten Reihe durch Überzeugungsarbeit ergattern? Es gab so viele Möglichkeiten, so viele Pläne, sogar ihre Chance am Ende weiter zu kommen stand 3:1. Also… Was stimmte mit Tora nicht? Einer nach dem anderen blickte sie in die verwandelten Fratzen ihrer Begleiter… und in die von Susumu. Da war einmal Yukiko, ihre beste Freundin, die schon auf einem Examen so stark gewesen war. Sie mochte das Mädchen im Katzenkostüm und gönnte es ihr Chuunin zu werden… Sie musste lächeln, wenn sie das Mädchen an diesem Punkt sah. Dann war da noch Jun, der Junge der die schrecklichste Stelle an ihr kannte und ihr auf ihrer allerersten Mission den Arsch gerettet hatte… Tora war froh, dass er hier war. Zu guter Letzt der Kinzoku, der grade in den letzten Minuten viel Sympathie von Tora gewonnen hatte, einfach durch seine Art und seine Herkunft. Er war in Ordnung, mit ihm würde sie gern weitergehen… Und es wurde ihr klar, was sie sich nicht eingestehen wollte: Sie war weich, denn sie brachte es nicht übers Herz jemanden hier zurück zu lassen oder sich als besser als diese Genin hinzustellen, denn so empfand sei grade nicht. Diese vier Genin hatten es alle verdient weiter zu kommen! Sie wollte selbst nicht aufgeben, aber auch keinen der anderen und obwohl sie wusste, dass sie in einem Genjutsu steckte, hoffte sie darauf, dass es eine andere Lösung gab. Dass Tora sich von ihren Gefühlen leiten ließ, war nicht nur absolutes Neuland, sondern noch dazu völlig verwirrend für sie selbst. Irgendetwas musste sie doch tun können oder?!

Die Angst im Gesicht des Mädchens war wie weggewischt. Sie wirkte absolut sicher, auch wenn ihre Augen glitzerten, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Was dieser Stab in ihren Händen konnte, das wusste sie nicht, aber instinktiv tat sie dasselbe, was der Zauberer zuvor getan hatte. Sie stieß den Stab auf den Boden und ein lautes klackendes Geräusch verriet, dass sie etwas richtig gemacht hatte. Aus den Seiten des Stabs entfalteten sich zwei gefaltete Seitenteile, zwar in kitschigem rosa, aber das war egal, denn Tora hielt grade in ihrer bescheuerten, lächerlichen Märchengstalt ihren Kriegsfächer in der Hand! Richtig, Tora war keine Zauberin, sie sah nur so aus. Tora war nach wie vor eine starke Ninjutsuka, die sich nicht unterkriegen lassen würde. „Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich hab keine Lust mich länger mit diesem runzligen Penner zu befassen!“ Erst als sie den Satz ausgesprochen hatte, bemerkte Tora, dass sie wieder völlig normal sprechen konnte. Fasziniert darüber, wollte sie gar nicht aufhören zu brabbeln: „Ich habe nicht vor jemanden hier zurückzulassen und will auch nicht hierbleiben!“, erklärte sie stolz und holte mit dem Fächer aus. „Zeit für das Finale!“ Die einleitenden Worte waren gegeben und die süße, kleine Zauberin mit dem nicht mehr so feinen Vokabular schlug den Fächer so, dass sie mit einer Windböe die Brücke und somit den Zauberer ins Wanken brachte. Inständig hoffte sie, dass es in diesem Märchen ein Happy End gab und wenn nicht, dann wollte sie es wenigstens versucht haben!
 
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Im Moment verfluchte Susumu den Genjutsuwirker in Gedanken mit wohl jedem Schimpfwort, dass ihm einfiel. Wie konnte er es wagen, an seiner Waffe herumzuspielen! Er hatte das Schwert in seiner Hand gefertigt, er hatte es gepflegt, ihm viele Stunden seines Lebens geopfert und dann kommt einfach so eine kleine Ratte und pfuschte an dem Ding herum. In seiner momentanen Wut war ihm gerade gar nicht klar, dass es sich bei der Veränderung nur wieder um ein Genjutsu handelte, aber selbst dann wäre er wohl nicht weniger ungehalten gewesen. Wenn der Genjutsuanwender seine Waffe in seinen Händen auch nur umgedreht hätte, hätte ihn dass, das Leben kosten können! Waffen waren kein Spielzeug, wenn man sie nicht so verwendete, sie es vorgesehen war zog man sich sehr gerne und schnell Verletzungen zu, die man nicht wollte. Jedenfalls stand jetzt über der niedergestreckten Alten ein stinksauerer Shinobi, der vermutlich gerne och einmal auf die Alte eingeschlagen hätte, wenn es nicht wieder gegen seine Prinzipien verstoßen würde. Sie war jetzt wehrlos und er konnte unmöglich seine Waffe gegen die Frau erheben, so gerne er es auch getan hätte. Mit vor Wut zitternden Händen schob er das Katana zurück in seine Saya und drehte sich zu seinen Kumpanen um, auf deren Gesichtern er die unterschiedlichsten Reaktionen sehen konnte. Allerdings war Ekel wohl die Stärkste, die ihnen allen ins Gesicht geschrieben stand. Und der Grund für diesen Ekel lies Susumu auch noch einmal einen Schauer über den Rücken laufen. Der Gedanke an die grünen warzigen Lippen und den Geruch. Äch, der Geruch! Der würde ihm wohl ewig im Kopf bleiben. Schaudernd verschränkte er die Arme und war froh, wieder den vertrauten Stoff seines Kimono zwischen den Fingern zu haben. Diese Erinnerung würde er irgendwo tief vergraben und nie wieder hervorholen. Eigentlich hätte Susumu ja für eine solche Erniedrigung Rache nehmen müssen, aber er hatte keine Ahnung, an wem er Rache nehmen sollte, schließlich wusste er nicht, wer für das Genjutsu verantwortlich war. Zerknirscht drehte er sich wieder zu der "Leiche" um, die immer noch zu seinen Füßen lag. Und genau in diesem Moment begann der Rabe und der Körper der Frau, zu einem einheitlichen Brei zu verlaufen und sich zu einer schwarzen Pfütze zusammenzurotten. Also ob die Hexe nicht schon eklig genug gewesen wäre, musste jetzt auch noch ein Batzen Schleim vor seinen Füßen lebendig werden? Irgendwie schien der Genjutsunutzer wirklich Spaß daran zu haben ihn zu foltern. Die schwarze Brühe blubberte kurz, als das letzte Bisschen an Menschlichem in ihr verschwand. Und begann dann auch noch mit donnernder Stimme damit, den Genin zu verurteilen. "Ein Schlag mit dem Schwert als dank dafür dass du deinen Körper zurück erhältst ist unkonventionell Junge." "Jemand Fremden abzuschmußen etwa nicht? Mensch leg dir mal Manieren zu." Mit einem Blick, der wohl den Batzen zu einem Klumpen Eis hätte werden lassen können, starrte Susumu selbigen an. Es war wirklich selten, dass der Kinzoku jemanden hasste, aber dieses Ding, diese Person, oder was auch immer es war, hatte es geschafft. Er HASSTE es. Und als sich aus dem schwarzen Schlamm, dann eine Person erhob, hätte er am liebsten sofort wieder zum Schwert gegriffen, und dieses Mal würde er es noch mal umdrehen, nur um zu sehen, wer als letzter lachte. Aber gerade, als er die Hand schon am Griff der Waffe hatte, brüllte der Alte sie an und das in einer Lautstärke, die dem armen Shinobi fast das Trommelfell platzen lies. Gerade noch so konnte er beide Hände auf die Ohren legen, um nicht ganz taub zu werden. Nur ein kurzes helles Pfeifen blieb zurück, als endlich wieder Ruhe einkehrte. "Ts, lauter gings nicht?" Der Alte sah zwar wirklich sehr imposant aus mit seinem Hut, dem Stab und allem, aber wenn er dachte, dass ein wenig Gebrülle Susumu verängstigen konnte hatte er sich geschnitten. Sein Blick schoss zu Jun, als der Alte das Wort an diesen richtete. Konnte der Zauberer, zumindest kam er dem am Nächsten, wirklich ihre Gedanken lesen. Skepsis machte sich in der Hobbyschmied breit, er hatte schon einmal jemanden gehabt, der das behauptet hatte und danach erbärmlich zugrunde gegangen war. Also war es zeit diese Behauptung auch zu testen. Seine Hand zuckte zum Schwert und zog dieses so schnell er konnte aus der Saya während er einen Hieb in Richtung des Zauberers führte. Der Hieb kam nie an, denn das schmetternde Geräusch des Holzstabes auf dem Boden veränderte die Umgebung und den Standort der Protagonisten.
Susumu stand nicht mehr vor dem Zauberer, sondern war wieder in seine Kameraden eingereiht, auch seine Schwerter waren alle wieder in den Sayas. Irgendwas war hier faul. Und genau in diesem Moment schoss dem Kinzoku die Antwort, der Zaubrer musste das Genjutsu gewirkt haben. Warum sonst hätte er die Klinge und den Rücken seines Schwertes vertauschen sollen. Vielleicht wollte er einfach nicht von dem Schwert getroffen werden. Vielleicht hatte er aber auch nur mit ihm gespielt. Grimmig sah er zu dem alten Mann hinüber. Der Gute hat wirklich nerven. Nach dem er ihnen lautstark demonstriert hatte, dass sie nicht vorbei konnten, erklärte der Alte noch genau, was zu tun war, um die Passage zur anderen Seite zu erhalten. Sie mussten einen Genin auswählen und diesen dann Opfern, als Preis für den Weg nach vorne.
Auf diese Aussicht hinaus gefror das Gesicht des Genin. Sie mussten jemanden Opfern? Er sah seine Kollegen an. Susumu kannte sie kaum, und erst recht vertraute er keinem. Yukiko war noch diejenige, der er am ehesten vertrauen würde, aber er kannte das kalte Mädchen inzwischen nicht so schlecht. Sie war zwar immer noch eine unnahbare Person, aber er war sich zumindest sicher, dass sie ihn für ihr persönliches Vorankommen jederzeit opfern würde. Es war kein Geheimnis, dass Susumu und Yukiko nicht die besten Freunde waren. Das Einzige, was er für das Kätzchen übrig hatte, war Respekt, nicht mehr und nicht weniger. Jun, dessen Namen er nicht einmal kannte, war für ihn lediglich ein perverser Junge in einem Mädchenkörper und das machte auf jemanden, der so traditionell eingestellt ist wie Susu keinen guten Eindruck. Und zu guter Letzt war da noch die Zauberin, klein knuffig und ihre Art zu reden war wie Zucker, den man in den Mund gestopft bekam, bis alles klebte. Sie war genauso wie Jun ein geschlossenes Buch für den Kinzoku. Also war die Auswahl relativ schmal, aber er würde sicher niemanden Opfern, nicht in diesem und sicher nicht im nächsten Leben. Ob es jeder verdient hatte weiterzukommen war für ihn fraglich, aber zumindest hatten alle die Ebene hinter sich gebracht, was sie doch irgendwie qualifizierte weiterzukommen oder nicht? Das Gefühlschaos in dem Jungen war eindeutig bemerkbar, er wollte niemanden hinauswerfen, das war nicht seine Art, aber der Mangel an Sympathie für einen von ihnen lies die Verlockung, einen zu opfern, nur noch größer werden. Aber auch wenn sie alle, ihn eingeschlossen, ein nutzloser Haufen waren, so hatten sie zumindest eines gemeinsam. Kampfgeist. Zumindest hoffe Susumu das. Wenn ihm jemand in den Rücken fallen würde, wäre das nämlich wohl das Ende, aber dagegen konnte er im Zweifelsfall eh nichts tun. Aber dann hatte er einen Entschluss gefasst, wenn er nicht wählen konnte, so wollte er zumindest kämpfen. Das war das Einzige, von dem er etwas verstand und das in dieser Situation anwendbar war. Auch wenn sein Gegenüber wahrscheinlich der Anwender des Genjutsu war, so konnte er zumindest dafür sorgen, dass seine Teamkameraden den Weg über die Brücke hinter sich bringen würden. Als Tora auf die Frage von Yukiko antwortete, was wohl zu tun sei, hätte es Susumu nicht besser ausdrücken können. "Ich bin ganz deiner Meinung. Er und ich haben ohnehin noch eine Rechnung offen." Grimmig sah er zu der Brücke hinaus, die sich über einen See voll Lava spannte. Fehltritte würden hier den Tod bedeuten, da war er sich sicher, aber würde er wirklich in einem Genjutsu sterben?
 

Ryuugu Jun

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Wer war dieser Alte dass er einfach so festlegen konnte dass die Prüfung für einen von ihnen hier enden sollte? Keiner von ihnen hatte einen Fehler gemacht und trotzdem sollten sie jetzt alle dafür bestraft werden. Ganz unabhängig davon dass Jun niemals entschieden hätte einen seiner Mitstreiter zu opfern, wäre es doch ziemlich Wahnsinnig jemanden aus der Prüfung zu schmeißen der einem nicht feindlich gesonnen war. Tora auf konnte höheren Ebenen definitiv eine verbündete sein und auch die anderen Beiden, auch wenn er Yukiko und Susumu noch nicht wirklich kannte, machten einen guten Eindruck.
Während Yukiko eigentlich nur nach ihrer aller Meinung fragte und die Situation als wenig optimal bezeichnete, ergriff Tora die Initiative, verwandelte ihren Stab in eine Art Fächer und eröffnete den Kampf. Sie griff den alten Mann an und schaffte es sogar ihn kurz ins Wanken zu bringen und während der Alte mit Toras Wind zu kämpfen hatte stimmte Susumu ihr zu.
Jun verschränkte die Arme vor der Brust und dachte kurz nach was jetzt wohl am besten zu tun war. Natürlich bestand die Möglichkeit der Aufforderung des Zauberers nachzukommen und einen der Anderen auszuschalten, aber das kam für ihn unter keinen Umständen in Frage. Also konnte er sich höchstens selbst opfern oder in dem Kampf einsteigen. Die Option sich selbst zu opfern verlor in gewissem Umfang ihren Schrecken da der eigene Tod hier relativ unwahrscheinlich war, immerhin war das doch alles Illusion. Oder?
Aber da Tora ja bereits angegriffen hatte und Susumu ihr offensichtlich unter die Arme greifen wollte würde ihr Gegner es vermutlich nicht einfach so dabei belassen wenn er entschied den von ihm erwähnten Preis zu bezahlen. Doch die kleine Rosa Zauberin hatte bereits für sie alle entschieden wie das hier weiter gehen würde und immerhin hatten sie ja auch eine gewisse Chance den alten Mann zu besiegen, immerhin waren sie zu viert und er war allein.
Jun ging entspannt und ruhig zu Tora, atmete ein Mal tief durch und grinste dann leicht. "Also gut, reißen wir dem Typen den Arsch auf." Tora war offensichtlich nicht die Einzige die wieder anständig reden konnte. Für einen Moment war Jun versucht einfach nur zum Test zu fluchen wie ein Holzfäller der sich gerade ein Bein abgehackt hat, aber leider hatte er dafür wohl keine Zeit.
Der Alte hatte sein Gleichgewicht inzwischen wieder gefunden und stand ruhig von den vier Genin. Er schien mit jeder Sekunde bedrohlicher zu werden. Man fühlte die Anspannung regelrecht, es fehlte nicht viel und die Luft würde vor Elektrizität knistern. Plötzlich schlug der Alte wieder mit seinem Stab auf den Boden und ein gewaltiger Knall, begleitet von einem grellen Lichtblitz überflutete den Raum.
Nur wenige Augenblicke später ertönte seine Stimme wie ein tiefes dunkles Grollen. "Wenn ihr unbedingt kämpfen wollt sollt ihr es wenigstens so gut tun wie ihr könnte. Ihr habt so oder so keine Chance. Kämpft so gut ihr könnte und verzweifelt!" Jun wusste nicht so genau was der alte meinte, als er aber zu Tora schaute stellte er fest dass sie deutlich weniger rosa war als noch vor wenigen Sekunden. Ein Blick an sich selbst nach unten offenbarte dass die beiden Hindernisse die ihm eben noch den Blick seine Füße versperrt hatten weg wahren. Der alte Mann hatte jedem von ihnen ihr wahres Äußeres zurück gegeben und kurz wollte der Ryuugu ihm sogar dafür danken. Doch das ging jetzt längst nicht mehr.
Jun ging tief in Stellung, wie ein Sprinter kurz vor dem Startschuss. Dann fixierte er sein Ziel und urplötzlich schien er zu verschwinden. Natürlich verschwand er nicht wirklich, er startete einfach nur mit aller Kraft und sprintete auf den Alten zu. Tora war die einzige unter den anderen die halbwegs wusste über welche Fähigkeiten und welchen Kampfstil Jun verfügte, aber selbst sie dürfte überrascht sein wie schnell er seit ihrer letzten gemeinsamen Mission geworden war.
Binnen Sekundenbruchteilen hatte er die Distanz zu ihrem Gegner überwunden und stand fast direkt vor ihm. Bereits in dem Augenblick als Jun vor dem Alten stand hatte er begonnen sich zu drehen. Er drehte sich nach rechts, zog dabei das rechte Bein eng an den Körper und versuchte sein Ziel fest im Blick zu behalten. Als er sich fast ein Mal komplett gedreht hatte trat er mit dem rechten Bein gerade nach vorn auf die Brust des alten Zauberers. "Oru ashige!"
Zu seiner eigenen Überraschung saß der Tritt perfekt und der Alte schaffte es kaum mehr zu tun als erstaunt die Augen aufzureißen. Die Kraft des Angriffs stieß ihn ohne weiteres vier Meter zurück und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Jun wollte sofort nachsetzen, rannte wieder nach vorn und beschloss den Alten kurzerhand in den von ihm erschaffenen Lavasee zu werfen.
Aber plötzlich knallte er mit voller Geschwindigkeit gegen ein Hindernis. Er taumelte zurück, tränen stiegen ihm in die Augen und er hob die Arme um sich selbst vor einem Gegenschlag zu schützen. Und genau der kam auch. Eine weitere Unsichtbare Kraft traf den Ryuugu in den Bauch und schleuderte ihn in hohem Bogen von der Brücke zurück zu den anderen. Gleichzeitig erhob sich ein spottendes Gelächter. "Du bist ja ein ganz fixes Kerlchen. Aber lass dir gesagt sein: Der Trick funktioniert nur ein Mal."
 

Fukazawa Akio

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Es gab Momente, in denen Ikari Yukiko sich fragte, ob es nicht schlimm sein musste, über ein so kleines Gehirn zu verfügen, dass es die einfachsten Zusammenhänge nicht begreifen konnte. Sie selbst mochte in einer denkbar unwürdigen Gestalt stecken und körperlich ein Wrack sein, aber ihr Gehirn war hochfunktionell, wobei es in dieser speziellen Situation allerdings auch den großen Vorteil eines Wissensvorsprunges hatte. Sie steckten in einem Genjutsu, das bedeutete, dass ihre Umgebung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmal real war, ihr Gegner dummerweise ebenso wenig. Das war insofern problematisch, als dass eine Illusion unbesiegbar sein konnte, ganz im Gegensatz zu einem echten Menschen. Oder noch anders gesagt, verballerten ihre Mitstreiter gerade ihr Chakra, in dem Versuch den alten Mann zu besiegen, der aber eigentlich nicht einmal da war. War die Genjutsuka denn die einzige, die sich sicher war, dass sie im Grunde genommen tun konnten, was sie wollten und trotzdem nicht durchkommen würden? Diese Illusion hatte erklärt, dass sie einen der ihren opfern mussten, um weiter zu kommen und Yukiko war scheinbar die einzige, die kaum Zweifel an diesem Dogma hatte. Sicherlich konnte das ein Test sein, vielleicht würde sie auch negativ durch passives Verhalten auffallen, aber sie sah einfach nicht ein, nun ihr wertvolles Chakra für nichts und wieder nichts auf den Kopf zu hauen - das war einfach nicht so ihres. Zwar besaß sie eine nicht zu verachtende Portion davon, aber natürlich war auch ihr Vorrat keinesfalls unendlich groß und sie hatte das Gefühl, dass das hier alles noch einfaches Geplänkel war und die wirklichen Kämpfe, wenn es denn noch welche geben würde, erst auf sie zukamen. Insofern war es keine Option, nun einen Daitoppa oder sonst etwas ninjutsuartiges zu entfesseln, welches ihr nichts bringen würde. Den alten Mann anzugreifen war auf keinen Fall ratsam, zumindest war das eindeutig Yukikos Meinung.
Was bleib also zu tun? Die aktionistische Tora hatte mit ihrem Fächer angegriffen, also... Moment! Verdutzt blickte sie an sich herunter und bemerkte, dass sie offenbar das Fell der Katze gegen ihre normale Gestalt eingetauscht hatte - Gott sei Dank! Auch die beiden anderen schienen von ihrem Fluch erlöst worden sein, weswegen Jun auch gleich zum Angriff überging, aber scheinbar von einem unsichtbaren Hindernis zurück geworfen wurde, nachdem er einen Treffer gelandet hatte - und zwar mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, der Yukiko kaum mit den Augen folgen konnte. Nun also lag er wie ein Käfer auf dem Rücken und schien noch von dem Rückschlag benommen zu sein, als sich eine Idee in ihrem Verstand einzunisten begann. Der Alte würde sie nicht durchlassen, es gab auch keine Möglichkeit ihn zu besiegen, denn er war ja nicht einmal real. Jun lag recht hilflos auf dem Boden und hatte zuvor Fähigkeiten inform von Schnelligkeit gezeigt, die ihr im weiteren Verlauf große Schwierigkeiten bereiten könnten. Sie mussten jemanden opfern... Ergo war die Konsequenz daraus sehr einfach, aber nichtsdestotrotz geradezu gemein: Yukiko würde Jun opfern. Simpel, logisch und doch beinahe hinterhältig, aber so war sie eben. Das Mädchen machte also sofort, nachdem Jun auf den Boden geschleudert worden war, einige schnelle Schritte zu ihm hin und blickte aus bernsteinfarbenen Augen in sein Gesicht, wartete, bis sich die unterschiedlich farbigen Augen auf ihre richteten - musste ja nur kurz passieren und wer suchte nicht nach den Augen des Anderen, wenn man nicht wusste, was zu tun war?
Der Vorteil, den Jun in diesem Augenblick hatte, war die Tatsache, dass er ihr wohl vorher hätte unter den Rock gucken können, den die Ikari immer noch trug - traurig, dass sie eine Strumpfhose anhatte, nicht wahr? Jedenfalls überwog der große Nachteil wohl mehr als deutlich, denn in dem Moment, indem sie Augenkontakt aufbauten, setzte das Mädchen einen Schwall Chakra frei und sorgte dafür, dass Jun die längste Zeit im Examen gewesen war. Denn auch Yukiko war eine fabelhafte Genjutsuka, selbst wenn ihr Können das derjenigen, die diese Ebene gestaltet hatten, weit unterschritt, so war sie dennoch dazu in der Lage, den Jungen in eine Höllenvision zu schicken, wie er sie wohl noch nie erlebt hatte und mit etwas Glück auch nie wieder durchleben musste - was wahrscheinlich war, denn das Pech, von einem S-Rang Genjutsu auf falschem Fuß ertappt zu werden, hatte man nicht oft.
Wie sie schon vermutet hatte, merkte der alte Mann recht schnell, dass einer von ihnen nicht mehr kampfbereit war und er schien Wort zu halten, denn so wie er entstanden war, löste er sich auch nach einem langsamen Nicken in einen Funkenschwarm auf, der nur einen kleinen Moment die Sicht auf die Brücke versperrte, bevor er verpuffte und den Weg frei gab. Yukiko hatte, sofort, nachdem sie das Jutsu gewirkt hatte, die Beine in die Hand genommen und dafür gesorgt, von Jun weg zu kommen, die Arme noch immer so verschränkt, wie sie sie die ganze Zeit gehalten hatte. "Es sieht aus, als habe er Wort gehalten - mal sehen, wo es jetzt weiter geht...", meinte sie mit ihrer normalen, neutralen Stimme und blickte zur Brücke hinüber. "Sie sollte halten und selbst wenn nicht - die Lava ist nicht echt." Immerhin etwas, oder? Mit natürlich leichten, etwas statisch wirkenden Schritten, machte sich die Ikari in Richtung der Schlucht auf, aber ehe sie die Brücke betreten konnte, passierte etwas durchaus merkwürdiges: Es war, als würden Spinnweben in konzentrierter Form vom Himmel segeln, lange, dünne Fäden, die über ihren Körper fielen und sie wieder einen Schritt zurückweichen ließen. Sie blickte nach oben, aber sie konnte nichts erkennen, nur weiße Wattewolken, aus denen scheinbar goldene... Haare hervorkamen. Sie streckte die Hand aus und berührte eine der immer dichter werdenden Strähnen, es waren tatsächlich ähnliche Horngebilde, wie auch sie sie auf dem Kopf wachsen hatte, nur eben deutlich länger. Haare waren stabil, wenn man halt mehrere davon als Seil nahm - und darum würde es wohl gehen. "Ich habe keine Ahnung, welches Märchen das hier ist, aber ich wette, wir müssen da hoch... das Gebäude hier ist immerhin ein Turm!", meinte sie und drehte sich zu Susumu und Tora um.

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Aktion abgesprochen!
 

Inuzuka Ara

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Ein wenig lag Yukiko mit ihren Gedanken falsch, denn mit einem kleinen Gehirn hatte Toras Entscheidung herzlich wenig zu tun. Auch wenn Tora nun planlos und aufgewühlt war und sie es vielleicht auch für einen Moment vergessen hatte, war sie sich dem durchaus bewusst, dass sie hier grade gegen eine Illusion ankämpften. Aber im Gegensatz zu Yukiko, die sich grade offensichtlich am liebsten die Hand vor die Stirn geschlagen hätte, hatte Tora eine ganz andere Idee hinter ihrer Aktion. Natürlich wusste die Yamamoto genauso gut wie Yukiko, dass das, was sie hier grade tat, aussichtlos war. Der Kampf gegen ein Genjutsu war ein Kampf gegen einen Gegner, den man weder sah, noch berühren konnte: Der also gar nicht existierte. Sie war sich absolut im Klaren darüber, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen konnten. Die Gründe, aus denen sie es dennoch tat, ließen sich mit zwei einfachen Worten beschreiben: Hoffnung und Alternative.
Einmal die Alternative: Wenn dieser Typ behauptete, dass einer von ihnen zurückbleiben musste, zwangsweise, dann hatten sie theoretisch keine Wahl als jemanden zurückzulassen. Aber was wenn dies ein Test war? Im Chuuninexamen wusste man nie, was einen erwartete. Wohlmöglich ein Test der Teamarbeit und man wollte von ihnen, dass sie nicht etwa tatsächlich jemanden rauspickten oder zurückließen, sondern dass sie sich da gemeinsam durchkämpften und wiedersprachen, weil sie ein Team waren. Und damit hätten wir auch die Hoffnung… Die Situation erinnerte grade im besten Fall an den guten alten Don Quijote, welcher den aussichtslosen Krieg gegen die Windmühlen antritt. Ein Kampf, den man nicht gewinnen kann. Und umso mehr hoffte Tora, dass sie den richtigen Weg wählten, dass es eine Möglichkeit gab alle vier Genin auf die nächste Ebene zu bringen. Nur weil sie Chuunin werden wollte, sollte das doch nicht bedeuten müssen, dass sie auch andere, wirklich gute Genin aus dem Rennen schicken sollte… oder etwa doch?
Wenn es sich um Versager oder Idioten handelte, dann konnte sie gut und gern damit leben, dann würde sie es sich auch nicht nehmen lassen denjenigen eigenhändig auszuknocken, aber so… Das war nicht fair. So lang sie nicht unterscheiden konnten wer gut und wer schlecht war, so lang die Zeit so knapp und all das nicht richtig durchdacht war… Das hatte alles keinen Sinn! Es war planlos und ging einfach schnell, als würde man gute Genin direkt in einen Vulkan werfen, im wahrsten Sinne des Wortes. Toras Gewissen meldete sich selten, ja wirklich sehr selten, und wahrscheinlich nur aufgrund der Tatsache, dass Teysaru sie so weich machte, zu Wort, aber wenn es das tat, dann mit Recht und dann auch so, dass sie nicht daran vorbei konnte… So blieb ihr lieber die Hoffnung darauf, dass alles ein „Happy End“ finden würde, als der Wille direkt aufzugeben und sich der Obrigkeit zu fügen… Mit diesem Kampfgeist musste der Affe sie auch angesteckt haben. Natürlich wäre es viel einfacher gewesen zu sagen, dass sie jemanden hier ließen, doch einfach sollte doch ein Chuuninexamen nicht sein… oder war es doch so simpel und Tora dachte so umständlich?

Aber Yukiko war ja nicht die einzige hier, die sich zu Toras neuem Kampfgeist geäußert hatte. Noch zwei andere junge, ebenfalls starke Genin, meldeten sich zu Wort und zu ihrem Erstaunen waren Jun und Susumu bereit an der Seite der Yamamoto zu kämpfen. Wenn sie zusammenarbeiteten, dann war dieser alternative Weg vielleicht doch richtig. Vielleicht würden die Genin alle weiterkommen, wenn sie an einem Strang zogen! Susumu hatte bisher nach Toras Attacke nur geäußert, dass er weiterhin dafür kämpfen würde, aber Jun ging da ein wenig rabiater vor. Jetzt wo sie den Wortlaut des Ryuugu richtig wahrnahm, bemerkte Tora, als sie an sich heruntersah, dass sie nicht nur ihr eigenes Mundwerk, sondern auch ihr normales Aussehen wiedererlangt hatte. So konnte man ich viel wohler fühlen, als sie die langen, zu einem Pferdeschwanz perfektionistisch gebundenen Haare wieder sah, fühlte die Kunoichi sich gleich viel stärker. Jun jedenfalls war davon überzeugt, dass sie hier Ärsche aufreißen würden und da ließ sie es sich nicht nehmen zu helfen. Sie würde den Alten schon beim Wort nehmen und ihm zeigen, wie sie richtig kämpfte.
Aber noch bevor sie damit anfangen konnte, geschah etwas anderes… Jun griff an, schien auch einen guten Treffer zu landen, doch dann wurde er auf einmal aufgehalten… und noch viel schlimmer sogar, es schleuderte ihn zurück vor die Füße der Yamamoto. Erschrocken schob sie den Fächer ein Stück zur Seite und blickte auf den Ryuugu hinunter, der am Boden lag. War es das gewesen? Ernsthaft? Sie hatte sich so bemüht, damit sie weiterkommen konnten und so einfach war alles vorbei? Jun lag vor ihr und Yukiko, wieder in ihrem normalen Körper ging auf den Ryuugu zu und sah ihn an. Tora konnte es nicht fassen. Was gab es jetzt noch für einen Plan. Selbst jetzt wo Jun am Boden lag, wollte sie die Entscheidung nicht fällen müssen. Sie wollte weiter, unbedingt. Sollte sie nun wieder auf alle anderen scheißen und weitermachen wie zuvor? Sich über alle anderen stellen und behaupten die Stärkste zu sein? Das hier schien kein Teamspiel zu sein… Und fair war es schon gar nicht… Da hatte sie einmal einen, in den Augen ihres Freundes, richtigen Gedanken gehabt und was wurde daraus? Nichts. Wie hatte sie sich eingebildet, dass das Leben fair sein konnte? Schon Toras ganzes Leben war nie fair oder irgendwas Vergleichbares gewesen!
Während Tora die Welt und vor allem sich selbst für diesen Blödsinn, den sie sich eingebildet hatte, verfluchte, hörte sie Yukikos Stimme, welche sagte, dass der Alte wohl sein Wort gehalten hatte. So sah sie kurz auf und entdeckte auch, dass er weg war. Das war’s also… Yukiko suchte schon nach dem Weg wo es weiterging, als Tora auf Jun herabblickte. Was sie wohl gesagt hätte, wenn sie wüsste, dass die Ikari den Ryuugu aus dem Verkehr gezogen hatte? Wahrscheinlich würde sie die Welt dann ganz anders sehen und sogar Yukiko die Schuld daran geben, doch grade sah es anders aus. Nie mehr auf diesem Examen würde Tora sich so blind auf ihr Gefühl verlassen, das schwor sie sich. Sie würde einfach wieder so stark sein wie immer und nach Plan vorgehen, alles machen um Chuunin zu werden, ohne Skrupel. Denn grade hatte man ihr bewiesen, wie schnell es aus sein konnte, wenn man in der Gruppe den falschen Weg wählte. Das da hätte sie sein können… Sie würde nur noch für sich selbst das tun, was sie für richtig hielt… Tora musste Chuunin werden, um ihrem Leben zu entkommen. Dieses Haus, diese Familie, all das musste sie hinter sich lassen! Also ließ sie den Ryuugu wortlos liegen und sah auf, als die endloslangen Haarsträhnen im Himmel durch die Wolken brachen und diese vor ihnen zum Stehen kam. Tora zögerte keine Sekunde, sah sich nicht um wie Yukiko sondern zog einmal kräftig an den Haaren, um zu sehen, ob sie hielten, was sie versprachen. „Verlieren wir keine Zeit.“, erklärte sie knapp und monoton, wie man es eher von ihr gewöhnt war, und kletterte langsam hinauf zur nächsten Ebene… Kein „Happy End“ im Märchenwald, sondern nur eine unangenehme Erfahrung.
 
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