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Eine tierische Tradition

Sakkaku Akane

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Die junge Sakkaku freute sich sehr, als eines Tages eine Mitteilung der Verwaltung bei ihr ins Haus flatterte. Die private Trainingseinheit mit ihren beiden Verwandten war zu diesem Zeitpunkt bereits eine Woche her, ganz zu schweigen von ihrer ersten und bislang letzten Mission, seit der schon mehr als eine Woche vergangen war. Seitdem hatte sich viel getan bei ihr, weswegen jede Faser ihres Körpers regelrecht danach schrie wieder auf Mission gehen zu können, um ihre neu erlernten Tricks anwenden zu können. Etwas anderes schrie jedoch auch gerade, nämlich die Stimme in ihrem Kopf. Sehr laut. Sehr nervig. Und nur schwer vom schreien abzuhalten. Dabei gab es nicht einmal irgendeinen Grund dafür, jedenfalls soweit es Akane anging. Von daher versuchte sie den Lärm in ihrem Kopf so weit zu verdrängen, dass es sie beim Tasche packen nicht störte.
Die heutige Mission würde erneut sie leiten, auch wenn sie sich auch bei diesem Mal nicht ganz sicher war, aus welchem Grund man sie dafür ausgewählt hatte. Sie wusste, dass ihre Cousine Asahina ebenfalls an dieser Mission teil nahm und soweit ihr bekannt war, war jene schon länger im Geschäft als sie. Von daher käme sie rein theoretisch eher in Frage. Doch vielleicht hatte man ihre Cousine ja aufgrund ihres bisweilen etwas schwierigen Charakters nicht als Anführer auserkoren. Viel hatte Akane zwar noch nicht mit dem anderen Mädchen zu tun gehabt, aber ihr zuweilen leicht hitziges Temperament war ihr trotz aller Freundlichkeit zwischen ihnen nicht entgangen. Über ihren anderen Teampartner hingegen wusste sie nur unmerklich mehr als nur seinen Namen. Yamada Hisoya. Die meisten Anderen würden sich alleine bei dem Namen bereits die Frage stellen, um was für eine Person es sich dabei handelte, insbesondere bezogen auf eine mögliche Clanangehörigkeit. Aufgrund ihres häufigen Aufenthalts in den Slums Soragakures erübrigte sich diese Frage jedoch bei ihr. Mehr als einmal waren ihr dabei nämlich Vertreter dieser Familie, dieses Clans, begegnet. Ein Clan der Blinden, so viel wusste sie. Doch das es tatsächlich auch Angehörige dieser Familie gab, die dennoch den Weg der Shinobi eingeschlagen hatten, dass war ihr neu. Über die Existenz der „Sehenden“ in diesem Clan war ihr bislang nichts zu Ohren gekommen. Allgemein hatte sie ja nie mehr als wenige Worte mit Yamadas gewechselt, nicht, weil sie sie verabscheute oder ähnliches, sondern weil sich bislang nie eine Möglichkeit für ein längeres Gespräch gegeben hatte. Ein gutes Maß an Neugier begleitete sie von daher, als sie ihre Tasche endlich fertig gepackt, sich von ihrer Tante verabschiedet und auf den Weg gemacht hatte.
Die Mission führte sie ins Reich der Erde, in das Dorf Hokuto, welches inmitten eines riesigen Waldes lag. Da davon abzuraten war sich alleine auf den Weg durch dieses Naturgebiet zu begeben, war eine Wiese außerhalb des Waldes zum Treffpunkt erkoren worden. Aus diesem Grund und da sie schließlich die Anführerin der kleinen Gruppe war, traf sie auf dieser Wiese als Erstes ein. Es war noch keiner der anderen beiden zu sehen, weswegen sie ihre Tasche neben sich ins Gras fallen ließ und sich dann erst einmal selbst auf den Boden setzte. Es war ein schöner Tag, mit blauem Himmel und zwitschernden Vögeln. Sie luden einen praktisch dazu ein zusammen mit ihnen zu singen. Bei so einer Einladung konnte sie nicht widerstehen und stimmte auch sogleich ein Lied an. Zumindest Asahina würde es so gleich viel leicht fallen sie zu finden, immerhin kannte diese ja bereits ihr Singstimmchen. „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten~“ Hoffentlich störte ihr Gesang nicht ihren anderen Teampartner. „Sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten~“ Natürlich gab es immer jemanden, der sich über ihren Gesang beschwerte. Ihr ganz persönlicher Kritiker, stets da, wenn es an ihr etwas zu bemängeln gab, ob es gerechtfertigt war oder nicht. „Hör mit deinem scheiß Katzengejammer auf, dass hält ja keiner aus!“, fauchte es in ihrem Kopf. War sie nicht liebenswürdig? Nichtsdestotrotz setzte sie ihren Gesang fort, bis sich der erste ihrer Teamkameraden blicken ließ, wer von den beiden es auch sein mochte. „Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!~“
 

Yamada Hisoya

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"Aufgeregt?"
"Nein." Lüge. "Daraufhin wurde ich immerhin vorbereitet." Die Fingerspitzen seiner knochigen, linken Hand wanderten leicht über das raue Holz des Tisches, ergriffen den harten Klumpen Brot. Dann brach der Junge es entzwei, um es seiner kleinen Schwester vor den Platz zu schieben. "Iss.", forderte er sie ruhig, wenn auch auf eine bestimmende Art und Weise auf. Vor Sayuri wollte er so wirken, als hätte er alles unter Kontrolle, er wollte einen starken Eindruck machen. Selbst das einfache Anbieten eines Stücks Brot konnte diesen aufrecht erhalten. "Natürlich bin ich aufgeregt... Es ist meine erste Mission." Doch damit musste er sie nicht noch zusätzlich belasten. Nur indirekt zeigten sich seine Gedanken, als er mit den Fingern über des Stück Papier glitt, das sein Onkel ihm ausgehändigt hatte, dabei die leichten Punkte innerhalb des Materials erfassend. Sakkaku Akane und Sakkaku Asahina würden seine Partnerinnen sein - Namen, mit denen er nichts anzufangen wusste, die er mitsamt der Missionsbeschreibung in den letzten Tagen jedoch schon dutzende Male gelesen hatte. "Ob sie Schwestern sind?", fragte Sayuri, nachdem ihre scharfsinnigen Ohren darauf aufmerksam wurden. Kurz schluckte Hisoya noch den Bissen Brot herunter, ehe er zu antworten begann: "Wahrscheinlich. Entweder ein sehr unbekannter Clan oder einfach nur eine kleine Familie. Ich vermute letzteres." "Sie sind bestimmt nett." Keine Antwort von Seiten ihres Bruders. Eine solche Aussage hätte zu Yukki oder Miu gepasst, nicht aber zu einem so aufgeweckten Mädchen wie sie es war. Als solches wusste sie nur zu gut, dass das nur selten stimmte. "Wobei...", korrigierte er sich innerlich, "Eigentlich passt diese Aussage sehr gut zu dir." Wie immer versuchte sie ihn aufzumuntern, doch heute reichten ihre subtilen Versuche dazu nicht. Es war das erste Mal, dass er seine Familie für eine so lange Zeit alleine ließ. Das, und nicht die Mission, war es, das ihn tatsächlich besorgte. Da es noch früh am Morgen war, schlummerten seine Geschwister tief in ihren Betten. Das flache, ruhige Atmen vermischte sich mit einem beständigen, langsamen Herzschlag. Niemand außer Sayuri würde es mitbekommen, wenn er schließlich aufbrach - so war es ihm lieber. Großartige Verabschiedungen lagen ihm schlichtweg nicht. Dass sie überhaupt wach war, um in diesem Moment gemeinsam mit ihm zu frühstücken, war beabsichtigt gewesen. Hisoya hatte sie vorhin nicht grundlos geweckt und aus ihren Träumen gerissen. So zog er einen kleinen Beutel, gefüllt mit Geld, aus der Seitentasche seiner Weste. Das Klimpern der Münzen, als der Beutel auf dem Tisch abgelegt wurde, deutete auf seinen vollen Inhalt hin, doch dieser Eindruck vermochte im Angesicht der tatsächlichen Menge zu täuschen. Es war das Gesparte der letzten Wochen, alles, was die Familie derzeit besaß, doch das würde Sayuri nicht erfahren. "Ich möchte, dass du während meiner Abwesenheit auf Shinji und Miu aufpasst. Du wirst solange nicht... rausgehen." Ein schöneres Wort als Betteln. "Sollte es knapp werden, nimm die Ryou aus dem Beutel. Versteck ihn solange unter den Klamotten im Kleiderschrank." Damit stand Hisoya schließlich auf. Alles Wichtige war gesagt, tatsächlich hätte er sich umgehend auf den Weg zur Fähre gemacht. Doch im gleichen Moment öffnete sich die Tür des Schlafzimmers. Der Blindenstock hallte auf dem Boden wieder, als Sora schweigend durch das Zimmer schritt. Einen Moment lang wartete Hisoya ab, dann entwich ihm ein unsicheres "Guten Mo-" Sora hatte die Tür hinter sich bereits verschlossen, das Haus verlassen. "Mach dir nichts draus.", tröstete ihn seine Schwester mit einfühlsamer Stimme, während sie sich ebenfalls von ihrem Platz erhob. "Mach ich nicht." Der letzten Umarmung vor seiner Abreise, die seine Schwester ihm abverlangte, konnte er sich schlussendlich nicht erwehren. "Bis bald."

Die Schiffsfahrt ins Reich der Erde war ereignislos verlaufen, still und ruhig. Am Tag hatte sich der Shinobi in seiner Kajüte verschanzt, auf dem Bett gelegen und nachgedacht. Die Nacht, die angesichts der Jahreszeit warm und angenehm war, verbrachte er hingegen auf dem Deck, dem sanften Rauschen der Wellen lauschend. Es war das erste Mal, dass Hisoya das Reich des Wassers, nein, Soragakure, verlassen hatte. Die unberührte Natur des Erdreiches, und wenn es eine Weile lang nur Dreck und Steine waren, die diese ausmachten, beeindruckten den Jungen. Im Gegensatz zur künstlichen Umgebung der fliegenden Stadt war die Erde, auf der er gerade wandelte, echt und nicht von Menschenhand erschaffen. Kein Surren von Maschinen im Hintergrund, kein menschliches Klagen im Sinn... Eine Weile schritt der Genin allein durch die Natur, bevor sich ihm langsam die Flora und Fauna des Landes offenbarte. Vögel zwitscherten in den Bäumen, während Insekten im Gras krabbelten. Gestört wurde die Geräuschkulisse lediglich von einer Frauenstimme in der Ferne. Ein Mädchen, das sang. "Gott, halt den Mund." Es war nicht so, dass sich ihre Stimme wie Katzengejammer anhörte; der Inhalt war lediglich dämlich. Als er sich ihr näherte, vervollständigte sich das Bild von ihr. Ihr Geruch, bei den meisten Menschen verpestet mit unnatürlichen Aromastoffen, unterschied sich nicht stark von der Umgebung. Gras, wenn man ihn fragte, nicht einmal unbedingt, weil sie sich auf solchem befand. Es haftete ihr auf eine Weise an, als befand sie sich oft in der Natur. Von der Größe her, so Hisoyas Ohren nach zu urteilen, musste sie sich auf einer ähnlichen Höhe wie er befinden. Nach der nur oberflächlichen Musterung schritt er schließlich auf sie zu, die Augenbinde festziehend und am Hinterkopf befestigend. "Sehr philosophisch.", kommentierte er ihren Gesang trocken, als er sich neben ihr befand, "Ich bin Yamada Hisoya."
 

Sakkaku Asahina

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„Ich will wissen, mit wem du dich an diesem Tag getroffen hast. Wage es nicht, mich zu ignorieren, du bist mir eine Antwort schuldig!“ Asahina war für einen Augenblick versucht in einer genervten Geste die Augen zu verdrehen und ihrer Mutter Sakkaku Iari in allerlei feinen Einzelheiten zu erläutern, warum genau sie sich nicht auch nur im Entferntesten dazu verpflichtet fühlte, ihrer eigenen Mutter jegliche Einzelheiten ihres Soziallebens und ihrer aktuellen Kontaktliste näher zu bringen, schaffte es jedoch gerade noch rechtzeitig, sich selber zur Vernunft zu rufen und so eine mit Sicherheit aufkommende Diskussion zu vermeiden, für welche sie aktuell weder Zeit hatte, noch besondere Lust empfand. Dabei war das gesamte Gespräch an sich schon von einem gewissen lächerlichen Charakter begleitet, denn Iari ging es offensichtlich um den Trainingsnachmittag, welchen Asahina spontan mit Hebi und Akane eingeleitet hatte und hinter welchem die ältere Sakkaku nun ein Date witterte, was sie selbstverständlich sowohl als Mitglied ihres Clans, wie auch als Hinas persönlicher Manager nicht dulden konnte. „Wenn du einmal ein erfolgreiches Model werden willst, dann musst du dir eine gewisse Professionalität aneignen und kannst nicht einfach so in der Weltgeschichte herum spazieren und dir einen Herrn nach dem anderen anlachen. Weißt du, was das für ein Bild auf mich und unsere Familie wirft? Du bist eine Sakkaku und hast dich gefälligst auch so zu verhalten.“ Auf diese Worte folgend konnte Hina eine Welle des Zorns über sich hereinbrechen spüren und die Brünette wirbelte herum, ihre Mutter mit einem fast schon tödlichen Blick aus ihren roten Iriden fixierend. „Als würdest du dich auch nur ansatzweise für die Belange des Clans interessieren. Du hast lediglich deine eigenen Pläne im Sinn und für dich spielt es dabei keinerlei Rolle, was ich für Ziele habe oder aber was ich aus meinem Leben machen will. Ich bin ein Shinobi, das ist mein Beruf und meine Bestimmung und es interessiert mich nicht im Geringsten, was genau du dir in deinem kleinen beschränkten Horizont für eine idealistische Fantasie von unserer Familie ausgeda-…“ „Asahina!“ Die ruhige und fast schon kalte Unterbrechung ihres Wortschwalls ließ die Genjutsuka wie automatisch in ihrer Bewegung erstarren und herumfahren, um sich kurz darauf mit der imposanten Gestalt ihres Vaters konfrontiert zu sehen, welcher sie aus seinen dunklen Augen scharf musterte. „Achte auf deinen Ton, du sprichst mit deiner Mutter.“ Was für eine überflüssige Feststellung, würde Hina ihren Vater nicht so absolut und grenzenlos vergöttern, so hätte sie wohl ein höhnisches Lachen ausgestoßen und wäre ganz einfach davon gegangen. So jedoch neigte sie zustimmend und ergeben den Kopf und drehte sich dann zu ihrer Mutter um, um dieser ein fast schon gequältes Lächeln zu schenken. „Verzeih mir, Mutter, mein Temperament ist mit mir durchgegangen.“ Iari runzelte die Stirn, offensichtlich wenig überzeugt von der Ehrlichkeit des Mädchens und wollte gerade erneut das Wort ergreifen, da kam ihr Subaru zuvor, welcher seine Tochter noch immer nicht aus den Augen gelassen hatte. „Ich habe Neuigkeiten…“, begann er und griff dann in eine Tasche seines Kimonos, um eine kleine, fein säuberlich zusammengerollte Schriftrollte hervor zu ziehen. „Es ist mal wieder an der Zeit, dass du dich auf eine Mission begibst und zu diesem Anlass habe ich dir diesen Auftrag ausgesucht.“ In einer bestimmten und kontrollierten Bewegung reichte er seiner Tochter das Dokument, welche es mit fast schon leuchtenden Augen entgegen nahm und in ihrer Freude nicht das Lächeln verhindern konnte, dass sich den Weg auf ihre Lippen bahnte. Eilig brach die Brünette das Siegel und ließ ihre roten Augen über die Anweisungen schweifen, die Teilnehmer und Missionsleitung dabei beiläufig registrierend. "Sakkaku Akane als Leitung der Mission? Sie ist kürzer als ich im Dienst, weshalb sollte sie eine größere Qualifikation besitzen und die Gruppe anführen dürfen?“, murmelte die Genjutsuka dann missmutig und blinzelte ihrem Vater stirnrunzelnd entgegen. „Es scheint, als würde man sie für psychisch geeigneter halten, die Verantwortung für einen Trupp zu übernehmen. Das ist der Hauptgrund, warum ich dich auf diese Mission mitschicke. Ich möchte, dass du dich zusammenreißt und beweist, dass man sich im Ernstfall auf dich verlassen kann und du auch als Shinobi für höhere Aufgaben geeignet bist. Wenn du später einmal Clanoberhaupt werden willst, dann musst du diese Qualitäten und Fähigkeiten besitzen und einzusetzen wissen. Enttäusch mich nicht, Asahina, ich verlasse mich auf dich.“ Man konnte die Welle der Glückgefühle fast schon von der Sakkaku ausgehend spüren, als diese ihren Vater anstrahlte und dann mit einem bestimmten „Das werde ich nicht, Vater“ ihr Schicksal für die nächsten Stunden und Tage besiegelte.

Sich also zusammenreißen und ihr Bestes geben, damit niemand mehr auf die Idee kam, sie weiterhin als missionsuntauglich einzuschätzen. Das klang irgendwie leichter gesagt als getan, dachte sich Asahina, als sie so durch die Natur stapfte, als Ziel den verabredeten Treffpunkt vor Augen. Ihre Lust jetzt gleich wieder mit dem fröhlichen Haufen konfrontiert zu werden, welcher sich Sakkaku Akane nannte, schwebte momentan etwa im null Bereich, weshalb Hina all ihre Hoffnungen auf den dritten Teil im Bunde konzentrierte, welcher sich ja vielleicht nicht als ein Glücksball voller Euphorie und Motivation herausstellen würde. Wie war sein Name noch mal gewesen? Yamada Hisoya? Weder der Nachname, noch der Vorname sagte der Genjutsuka irgendwas, weshalb sie tatsächlich unterschwellig interessiert an dem werten Herren war, welcher die Runde vervollständigen würde. Glücklicherweise fiel es Hina nicht allzu schwer, den Rest ihrer Gruppe zu finden, denn Akane besaß natürlich die grenzenlose Freundlichkeit, mit ihrem Gesang den Weg anzudeuten und es so zu einer mehr als leichten Aufgabe zu machen, die beiden anderen Shinobi in der Landschaft zu entdecken. „Akane, Liebes, kannst du bitte aufhören zu singen? So schön deine Stimme auch sein mag, die Aufmerksamkeit die wir so auf uns ziehen könnte sich eventuell als unvorteilhaft herausstellen.“ Was für eine liebenswerte Begrüßung, ja so kannte man Asahina und auch das Lächeln auf ihren Lippen hatte etwas von dem Zähnefletschen einer Raubkatze, wenn man denn genauer hinsah. Dann drehte sie den Kopf, um den Yamada genauer zu Mustern und hätte sich in ihrem Schreck fast an ihrer eigenen Luft verschluckt.
Die roten Augen der Sakkaku weiteten sich, als sie die Gestalt des Jungen vom Kopf bis zu den Füßen musterte und dann letztendlich an der Augenbinde hängen blieb, welche sich der Weißhaarige um den Kopf gebunden hatte. „Das ist ein Scherz, oder? Als in der Missionsbeschreibung stand, dass ein Dritter mit im Bunde wäre, bin ich nicht davon ausgegangen, dass wir jemanden eskortieren müssen. Ich dachte immer ein Dreierteam impliziert, dass alle Anwesenden auch in der Lage sind zu kämpfen.“ Vielleicht nicht er diplomatischste und idealste Anfang, wenn es um die Findung eines neuen Teams ging…
 

Sakkaku Akane

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Ihre beiden Teampartner ließen nicht lange auf sich warten, wie sie feststellen durfte. Zuerst erschien der Yamada, dünn und blass wie eine Birke, gehüllt in eine Weste. Ziemlich wortkarg kam er neben dem Mädchen zu stehen, welche sich auch sogleich erhob, um ihn zu begrüßen, wobei sie jedoch vom „plötzlichen“ Erscheinen ihrer Cousine unterbrochen wurde, bevor sie überhaupt anfangen konnte. „Natürlich, Nee-chan! Wobei ich kaum glaube, dass wir dadurch irgendwen auf uns aufmerksam machen, immerhin befindet sich unser Zielort viel weiter im Wald, als das man uns von dort hören könnte.“ Da sprach die gutgläubige und unerfahrene Akane. „So wie du singst hat man das sicherlich bis nach Sora gehört...“ Da sprach die weniger freundliche Akane.
Jetzt war es allerdings erst einmal wichtig Asahina zu beruhigen, bevor jene noch vor entsetzter Schnappatmung mit einem Fisch verwechselt wurde. „Wir müssen auch niemanden eskortieren, Nee-chan. Er ist unser Teampartner und genauso gleichberechtigt und fähig wie du und ich.“ Jedenfalls in ihrer Vorstellung war dies durchaus der Fall, wie es jedoch in der Realität aussah konnte sie nur schwer beurteilen. „Wie kommt es eigentlich, dass du Shinobi geworden bist, Nii-chan? Du bist der Erste aus deinem Clan, den ich kenne, der diesen Weg eingeschlagen hat.“ Mit dieser Aussage machte sie dann auch deutlich, dass Asahina nicht unbedingt ihre Schwester sein musste, sondern sie schlichtweg alle als Brüder oder Schwestern bezeichnete. Wobei das einen derartigen Verwandschaftsgrad natürlich nicht ausschloss. „Das ist im Übrigen meine Cousine Asahina und ich bin Akane.“, stellte sie sich dann auch schließlich vor, ehe sie ihre Tasche vom Boden aufhob. „Okay, Leute, unser Ziel befindet sich in diesem Wald.“ Mit einer Drehung ihres gesamten Körpers, ähnlich einer Pirouette, nur ohne den Ballett-Teil, zeigte sie auf den Urwald hinter sich. „Soweit ich weiß befindet sich ungefähr in der Mitte ein Dorf, namens Hokuto. Wir werden dort schon erwartet und erfahren dann genaueres über unsere Aufgabe.“ Ein freudiges Klatschen in die Hände folgte. „Am besten machen wir uns gleich auf den Weg, damit unsere Auftragsgeber nicht zu lange warten müssen.“ Und damit wäre sie schon praktisch auf dem halben Weg hinein in den Wald gewesen, wenn sie nicht noch auf eine zustimmende Reaktion ihrer Partner gewartet hätte.
 

Yamada Hisoya

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Das letzte Gruppenmitglied zögerte nicht lange damit, sich der Gruppe in all ihrem Charme zu präsentieren. Während sie kurz den Gesang des anderen Mädchen kommentierte, musterte Hisoya auch sie erst ein wenig und verglich sie währenddessen mit Akane. Trotz der so offensichtlichen Unterschiede in Sachen Größe und Statur waren es im Endeffekt doch die kleinen Feinheiten, die herausstachen. Beide trugen ein Lächeln auf den Lippen - das konnte man einem Menschen anhören -, doch wo Akanes ehrlich und nahezu schon naiv wirkte, war Asahinas von Spott und Sarkasmus durchzogen. Ein Lächeln, das man an den Tag legte, wenn man sich über jemanden lustig machen und ihn provozieren wollte und somit eine Feinheit, die den Unterschied dann doch eher wie ein Presslufthammer aufzeigte. Ein leichtes Grinsen konnte sich Hisoya angesichts ihrer Aussage nicht verkneifen; wenig später sollte ihm dieses bereits vergehen. Als sie schließlich ihn musterte und ihre Empörung zum Ausdruck brachte, rümpfte er die Nase. Die pure Ingoranz und Selbstherrlichkeit, wie er sie von Seiten Sehender bereits so oft erlebt hatte, gipfelte in der nahezu schon absurden Arroganz dieses Mädchens. Es war, als erfüllte sie jegliche Vorurteile, die Hisoya gegenüber Menschen aufgebaut hatte, tatsächlich fühlte er sich in seinem Denken mehr als nur bestätigt. Sie kannten sich erst wenige Sekunden, doch bereits jetzt spürte er eine starke Abneigung ihr gegenüber. Akane, die ihn in Schutz nehmen wollte, kam nicht besser weg. Vielleicht war sie noch schlimmer. "Dieses Weißer Ritter-Gehabe, mit der du glaubst, mich verteidigen zu müssen. Dass du mich danach noch als gleichberechtigt bezeichnest, zeigt doch die Falschheit in deiner Aussage." Menschen wie sie wollten sich nur selbst beweisen, keine Vorurteile zu besitzen und zeigen, wie tolerant sie doch waren.
"Akane-chan", kommentierte Hisoya ihre Aussage schließlich, "Jetzt lass doch die arme Asahina-chan in Ruhe." Letztere hatte eine beißende Art an sich, die der Yamada nur zu gerne erwiderte. "Du hast natürlich vollkommen Recht.", stimmte er Asahina mit einem sarkastischen Lächeln zu, eine gewisse Art Verständnis schwang im Ton mit, "Ich bin zwar auch nicht gerade erfreut, dass wir jemanden eskortieren müssen, aber ich werde dir bei Schwierigkeiten schon aushelfen. Man sagt ja, dass geistige Inkontinenz an einem stark verringerten IQ liegt." Das Spiel, das sie mit anderen zu spielen pflegte, war Hisoya mehr als nur vertraut. In die absichtlich behütend klingende Stimme mischte sich Hohn. Und somit überließ er Akane wieder das Wort, die das Vorgeplänkel bereits beendete und den Beginn des Auftrags einleitete, wäre da nicht die Frage nach seinem Clan gewesen. Dass sie diesen kannte, überraschte den Jungen, begegnete man den verarmten Bettlern doch in den normalen Straßen Soragakures meistens nicht. Die Aussage, dass sie von niemandem wusste, der Shinobi geworden war, war gleichzeitig ein starkes Indiz dafür, dass sie die Wahrheit sprach. "Woher kennst du meinen Clan?", erwiderte er schlussendlich, während er sich ebenfalls in den Wald aufmachte. Gleichzeitig vermied er es damit, ihr eine Antwort geben zu müssen. Das Thema, welches sie gerade anschnitt, mochte er einfach nicht...
 
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Sakkaku Asahina

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Asahina war beeindruckt und das hatte ausnahmsweise einmal nichts mit der Tatsache zu tun, dass Akane wie gewohnt jegliche Boshaftigkeit ihrer Cousine überging und im gleichen Atemzug noch in der Lage dazu war, sie zu verteidigen und ihre Worte in gewisser Hinsicht sogar zu rechtfertigen. Das mochte zwar ein Talent an sich sein und irgendwo auch einen gewissen Respekt verdienen, aber eigentlich war die Sakkaku viel mehr von dem Verhalten ihres zweiten Teamkameraden beeindruckt, welcher es tatsächlich schaffte, ihr die Stirn zu bieten. Für andere mochte diese Tatsache allein noch kein Grund zu ehrlicher Aufregung sein, aber die Genjutsuka spielte ihr Spiel schon überaus lange und immer recht intensiv, weshalb sie mit der Zeit gelernt hatte, ihre Kontrahenten in gewisse Klassen gemessen nach Fähigkeit einzuteilen. Der Yamada hatte es geschafft, sich mit einem einzelnen Satz zu behaupten und in diesem Ranking relativ weit nach oben zu steigen, was an sich schon eine recht bemerkenswerte Errungenschaft war. Vielleicht reagierte sie auf seine Antwort auch daher weniger mit Empörung, als schlichtweg mit reinem Amüsement, ehe sie den Kopf in den Nacken warf und ein ehrliches Lachen ausstieß. „Eine gute Antwort, dass hatte ich nicht erwartet“, meinte sie fast schon uncharakteristisch gelassen und rätselhaft fröhlich. Immerhin hatte sie ihrem werten Herrn Papa versprochen, sich auf dieser Mission zusammen zu reißen und auch wenn ihr das bei einer solchen Begleitung vermutlich nicht allzu leicht fallen würde, so wollte sie dennoch um seines Willen sich bemühen, die teaminternen Beziehungen nicht gleich vollständig zu ruinieren und irgendwie doch noch mit ihrem überaus liebenswerten und charmanten Charakter zu überzeugen. „Leider reicht eine schnelle Zunge nicht, um mir meine Skepsis zu nehmen, daher wirst du mir verzeihen müssen, Hisoya-chan, wenn ich während dieser Mission ein ganz besonders gründliches Auge auf dich werfe.“ Ein gemeiner Seitenhieb? Vielleicht, aber wenn es um Giftigkeit ging, dann konnte die Sakkaku Konkurrenz weder ertragen noch erdulden und wollte sich von einem blinden Shinobi sicherlich nicht in die Schranken weisen lassen. „Du scheinst dir deiner Sache allerdings so sicher zu sein, dass jede Sorge vermutlich unberechtigt ist…ich gehe nur ungerne Risiken ein, das verstehst du sicher, immerhin ist hier auch die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner liebsten Cousine in Gefahr.“
Natürlich wusste sie von dem Yamada selbst und seinem angeblichen Clan nicht wirklich viel, aber wenn sie den Shinobi so von Kopf bis Fuß musterte, so ließ sich nicht leugnen, dass sie schon allein von seiner Erscheinung relativ wenig überzeugt war, ganz zu schweigen von seinem offensichtlichen Handicap, dass sie ohnehin rätseln ließ, wie genau er sein Dasein als Shinobi pflegte, ohne seine Umgebung überhaupt richtig zu sehen können. Es musste da irgendein Jutsu geben, irgendetwas, das dem Jungen dabei verhalf, sich in seiner Umgebung perfekt zu Recht zu finden und ihm nebenbei auch noch zu der Möglichkeit zu kämpfen verhalf. Aber was genau konnte das sein und wie sicher war diese Technik? Es war nicht so, als wäre sie sonderlich um das Leben ihres Teamkameraden besorgt, aber irgendwie konnte sich die Genjutsuka Schöneres vorstellen, als eine ganze Mission lang darauf achten zu müssen, dass dem Dritten im Bunde nichts passierte und auch er wieder heile seinen Weg nach Hause fand. Da kümmerte es auch nichts, dass er allein durch sein fehlendes Augenlicht für sie jegliche Existenzberechtigung verloren hatte und etwa den Sinn und Zweck von Hiyori einnahm, ihrer ebenfalls halb erblindeten Zwillingsschwester, welche daheim war und vermutlich wieder irgendein Bild malte, um sich die Zeit überhaupt ansatzweise produktiv zu vertreiben. Die Brünette hatte in ihrem Leben keinerlei Perspektive und im Grunde ebenso wenig Möglichkeiten, in ihrer Zukunft irgendwann einmal etwas zu erreichen, warum also sollte das bei Hisoya anders sein? Nur weil er aktuell in der Lage war, irgendwie seinen Lebensunterhalt als Ninja zu verdienen? Ja, Asahina würde erst seinem Zweck und Nutzen zustimmen, wenn sie sich seinem Können gegenüber versichert hatte und bis dahin weigerte sie sich, ihn auch nur ansatzweise als irgendeinen würdigen Gegner zu betrachten.
Trotzdem stellten sich auch ihr ein paar Fragen, als sich die kleine Gruppe schließlich auf dem Weg befand und sie dem zuvor begonnen Gespräch lauschte, die Stirn nachdenklich gerunzelt und Neugier in den Augen. „Akane-chan, woher kennst du Hisoya-chans Clan?“ Immerhin wusste Hina nichts davon, wie genau die Lebensumstände ihrer Cousine wirklich aussahen und wo sich die Sakkaku in ihrer Freizeit eigentlich so herumtrieb, denn hätte sie geahnt, dass diese ab und an in den ärmsten Gegenden von Soragakure herumstreunte, so wäre das Mädchen wohl nicht mehr ansatzweise so gelassen mit ihrer Cousine umgegangen und hätte stattdessen noch einmal mehr die Lebensumstände der jüngeren Kunoichi angezweifelt. Allerdings hatte ihr Teil der Familie aber auch bei weitem zu wenig mit den claninternen Geschehnissen zu tun, um für Asahina wirklich von Bedeutung zu sein, weshalb es auf der anderen Seite auch nicht ganz so viel Wichtigkeit besaß, in welchem Umfeld Akane aufgewachsen war, solange man sie noch genug formen und biegen konnte, um sie für Asahina zu einem geeigneten Werkzeug auf ihrem Weg zum Clanoberhaupt zu machen. Nur musste sie dafür erst einmal diese Mission möglichst souverän und erfolgreich beenden und dafür hieß es, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Nicht gerade Hinas Stärke, aber sie hatte sich immerhin fest vorgenommen, sich diesmal zu bemühen…
 

Sakkaku Akane

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Die junge Sakkaku fühlte sich im ersten Moment wie vor den Kopf gestoßen durch die Aussage des Blinden. Hatte er sie vielleicht missverstanden? War irgendein Ton in ihrer Stimme mitgeschwungen, den sie nicht beabsichtigt hatte und der vom Anderen negativ aufgefasst worden war? Naja, letztendlich war es auch egal, es schien sowieso nicht so schlimm gewesen sein. Zumindest konnte sie sich nicht erklären, warum sonst Asahina lachen sollte. Ihr Gehirn war einfach nicht darauf ausgelegt die feinen Nuancen von Sarkasmus und Ironie zu erkennen. Meist war das ein Segen, hin und wieder ein Fluch.
Glücklicherweise hatte jedoch keiner von den beiden ein Problem damit, ihr hinein in den Wald zu folgen. Außerdem hätten sie ihre Unterhaltung untereinander ja auch unterwegs fortführen können, Akane hätte sie nicht davon abgehalten. Stattdessen wandten sie sich beide mit beinahe derselben Frage an sie, die sie natürlich mit Freuden beantwortete. Ihr war schließlich nicht bewusst, welchen Eindruck das vor allem auf ihre Cousine machte, dass sie früher sehr viel Zeit in den Slums zugebracht hatte. „Ich hab als Kind viel Zeit in den Slums verbracht und mit anderen Kindern dort gespielt und Mutproben gemacht und so. Was man halt als Kind so macht!“ Sie grinste die beiden an. Woher sollte sie denn auch wissen, dass keiner von ihnen eine derartige Kindheit geführt hatte wie sie? „Dabei hab ich auch einige aus deinem Clan kennen gelernt, Nii-chan. Wirklich nette Leute, wenn auch oft ziemlich niedergeschlagen.“ Irgendwo verständlich, wenn man es genau nahm. „Ich war aber schon sehr lange nicht mehr dort, jedenfalls nicht regelmäßig seit... einem Vorfall.“ Sie wollte nicht näher darauf eingehen, immerhin hatte Hisoya möglicherweise von dem Ereignis gehört. Auch wenn wahrscheinlich beide von ihnen nicht den blassesten Schimmer hatten, dass es tatsächlich sogar ein Yamada-Shinobi war, der sie damals aus dieser Misere gerettet hatte.
Während sie so fröhlich erzählte und sich mit den anderen Zwei unterhielt, führte sie ihr gemeinsamer Weg immer weiter hinein in den Wald, welcher zunehmend dichter und dunkler wurde. Selbst die Geräusche um sie herum schienen auf einmal viel bedrohlicher zu klingen, als noch vor wenigen Minuten. Als wären sie plötzlich in einem ganz anderen Wald. Einem sehr viel gefährlicherem Ort, der einzig und allein darauf aus war, sie in ihr Verderben zu stürzen. Wie um dieses Gefühl zu unterstreichen lauerte unweit von ihnen ein pelziges Wesen im Gebüsch, unbemerkt von den drei Shinobi. Seine kleinen Knopfaugen fixierten sie und ließen sie nicht mehr los. Mit einem Zucken des flauschigen Schwanzes preschte das Tier los und nur jemand mit so scharfen Sinnen wie ein Tier wäre in der Lage es noch rechtzeitig zu entdecken. Wenige Augenblicke später sprang das Wesen von einem Ast ab und steuerte im Flug – oder eher Fall – direkt auf den Kopf von Asahina zu, die kleinen Krallen nach vorne gestreckt, bereit zum Angriff.
 

Yamada Hisoya

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"Wenn ich dich dann endlich von mir überzeugen kann.", liebäugelte Hisoya sarkastisch, wenn auch trocken mit Asahina, "Nichts ist mir wichtiger als deine Anerkennung... Gut, vielleicht mein täglicher Toilettengang." Auch wenn er sich äußerlich nicht regte, seine Mimik sich kaum veränderte, gefiel es ihm innerlich überhaupt nicht, erneut von anderen beurteilt, nahezu schon geprüft zu werden. Der Großteil der wenigen Clanmitglieder, die vom Bluterbe gezeichnet waren, wollte sich in solch einer Situation gerne beweisen und aktiv jegliche Zweifel beseitigen, doch Hisoya war da anderer Meinung. Es Menschen, die von Vornherein mit Vorurteilen aufwarteten, auch noch recht zu machen und zwanghaft zeigen zu müssen, dass man ja doch etwas Wert war, war der Inbegriff von Speichelleckerei und Selbstverleugnung. Sollte die Gelegenheit kommen, in der er sich beweisen konnte, würde er sie vielleicht schlichtweg verstreichen lassen - die Wertschätzung solcher Menschen wie Asahina hatte er nicht nötig. Stattdessen lauschte er mit einer gewissen Neugier den Worten Akanes, wenngleich die erste Aussage nahezu schon zynisch war. Deutlich erkennbar zog er die Augenbrauen hoch und runzelte die Stirn, als das Mädchen von Mutproben zu erzählen begann. "Ein Leben lang wollen wir aus den Slums raus und dir macht es Spaß, in sie hineinzugehen?" Einerseits hätte er daraufhin lachen, andererseits wohl auch weinen können. Danach musste er ihr jedoch zustimmen. "Ja, es sind nette Leute.", bekräftigte er ihre Aussage eher leise und nahezu schon selbstverständlich nebensächlich. Nur ein kleines Lächeln, das schwach seine Lippen zierte, zeugte davon, wieviel er im Gegensatz zum Rest der Menschheit von seinen Angehörigen hielt und wo er mit den Gedanken gerade tatsächlich war. Im übergreifenden Sinne waren auch die anderen Mitglieder seines Clans Teil seiner Familie, war der Slum ein Stück weit ein Zuhause. Doch es hatte seine Schattenseiten, teils so schreckliche, dass Hisoya es gar nicht wagte, Akane weiter auf ihren Vorfall anzusprechen. Wenn er von sich ausging, wollte sie darüber eh nicht sprechen. Was genau geschehen war, wusste er nicht. Im Armenviertel geschah zu viel. Was er aber wusste war, dass er es nicht wissen wollte. Nicht aus Ignoranz, aus Ehrfurcht vor der Antwort.

Und so schritt Hisoya eine Weile schweigend neben den beiden Mädchen her, währenddessen den Geräuschen des Waldes zuhörend, in erster Linie aber die Umgebung ausspähend. Verdächtig lange war es äußerst still, bis es in den Büschen raschelte. Der Junge konnte nicht beschreiben, was es war. Es war nichts konkretes, greifbares, vielmehr war es ein Gefühl, die Atmosphäre, die von der Umgebung ausging. Eine unbehagliche Ruhe, die schließlich von einem Rascheln in den Büschen unterbrochen wurde. Kurz blieb der Yamada stehen, nur um wenig später seinen Gang wieder aufzunehmen. "Ein Eichhörnchen.", stellte er in Gedanken fest. Natürlich bemerkte er, wie es schnell einen Baum hochkletterte und dann den Ast entlang rannte, doch erst im letzten Moment verstand Hisoya, was es vorhatte. "Hätte ich das doch nur kommen sehen.", gab er mit einer gespielten Ernsthaftigkeit in die Runde, noch während sich das Tier im Sprung befand. Mit den Krallen vorran verfing es sich in Asahinas Haarpracht, um gleich darauf auf ihrem Kopf ein nahezu schon heilloses Chaos anzurichten. Nur mit letzter Kraft konnte sich Hisoya sein Lachen verkneifen, presste stattdessen die Lippen aufeinander... und fiel fast zu Boden, als ein kleiner Kieselstein gegen seinen Kopf schmetterte. Es brauchte einige Sekunden, bis der Yamada sein Gleichgewicht und damit auch seine Wahrnehmung wiedererlangt hatte. Und was er da hörte, verschlug ihm tatsächlich kurz die Sprache: von den Schritten, dem kleinen Pumpen ihrer Herzchen her hörte er insgesamt zwölf weitere von ihnen. Zwölf weitere Eichhörnchen, die sich im dichten Laub, hinter den Bäumen oder auch auf diesen positioniert hatten. Zwölf weitere Eichhörnchen, die so verstörend aggressiv und intelligent waren, dass nicht nur manche mit Steinen oder Stöcken warfen, sondern in wenigen Sekunden ein Mechanismus ausgelöst werden würde, der einen dicken Baumstamm an einem Seil gegen die Gruppe schwingen lassen würde. "Werft euch auf den Boden... Los!"
 
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Sakkaku Asahina

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Yamada Hisoya war wundervoll. Dieses Statement alleine musste den aufmerksamen Beobachter bereits verwirren, denn bisher hatte sich Asahina ihrem Teamkameraden gegenüber alles andere als zuvorkommend und freundlich verhalten und dennoch ließ sich nicht leugnen, dass die trockene und provokante Art des Blinden durchaus etwas amüsantes hatte und ihr weitaus lieber war, als Akanes gutmenschen Ader, die sie besten Falls die Nerven kostet. So wirbelte das Mädchen auch mit einem Kichern auf dem Absatz herum und schenkte dem Weißhaarigen ein keckes Grinsen, dass dieser nach ihrer Vermutung zwar höchstwahrscheinlich nicht sehen konnte, aber dennoch eine auffallend nette Geste von Seiten der Genjutsuka war. Immerhin konnte man sie sonst nicht unbedingt als den zuvorkommensten Menschen bezeichnen, was sie auch auf dieser Quest bisher wieder eindrucksvoll bewiesen hatte. Und auch als das Thema auf die Slums und die darin beheimateten Menschen fiel, zeigte sich Asahinas doch recht radikale Gemütseinstellung, denn ihr zuvor noch amüsierter Gesichtsausdruck verzog sich in einem Ausdruck des Ekels, ehe sie die Augenbrauen kritisch hochzog und Akane einen skeptischen Blick von der Seite zuwarf. „Du warst in den Slums von Sora…freiwillig…“, wiederholte sie und bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man die Skepsis in ihren Worten hören. „Ich war einmal zu einem Auftrag dort und habe auch meinen neuen…Mitbewohner dort kennen gelernt. Wobei sich nicht bestreiten lässt, dass ich sowohl auf den Besuch, als auch auf seine Gesellschaft jetzt wie auch damals am liebsten verzichtet hätte.“ Hier machte die Brünette eine fast schon kritische Pause, ehe sie den Kopf erneut zu Akane umdrehte und sich ihre Mundwinkel in einer missmutigen Geste nach unten verzogen. „Und ja, ich spreche von dem Hund.“ In der Regel vermied sie es nämlich, dass lästige Tier beim Namen zu nennen und hielt auch sonst am liebsten Abstand zu dem Vierbeiner, welcher ihr bisher nichts als Scherereien und Arbeit verschafft hatte. Immerhin war es nicht einmal ihre freiwillige Entscheidung gewesen, den elenden Vierbeiner mit heimzunehmen und stattdessen eher mit der simplen Tatsache verbunden, dass ihr Cousin Hebi sie mit einigen ausschlaggebenden Argumenten unter Druck gesetzt hatte. Wobei hier die Betonung auf Schlag gerade im Angesicht von Hebis reizender Persönlichkeit recht treffend und passend erschien, denn in der Regel war sich der Sakkaku auch für körperliche Unterstützung seiner Argumenten nicht zu schade. Generell war es zudem auch kein Geheimnis, dass Asahina nicht unbedingt der größte Fan von Tieren war und die Begegnung sowie den Kontakt mit derlei Organismen in der Regel am liebsten vermied, darauf bedacht nicht unbedingt mit den Bakterien und anderem Gelumpe in Berührung zu kommen.
Dementsprechend schrecklich und entsetzlich war es auch, als plötzlich praktisch aus dem nichts auftauchend ein Schatten auf Asahina zuraste und sich die Sakkaku nicht in der Geistesgegenwart befand, einen Ausfallschritt nach rechts zu machen und der kleinen Gestalt so zu entkommen. Stattdessen landete das Wesen direkt in ihrem seidigen Haar und krallte sich mit den scharfen Krallen in der Kopfhaut des Mädchens fest, während diese einen schrillen Schrei ausstieß und mit ihren Händen aufgebracht nach dem Körper des Tieres griff, um den Nager von ihrem Kopf zu entfernen. Ein Eichhörnchen: andere Menschen wären wohl irgendwo noch amüsiert über den Angriff des kleinen, niedlichen Tieres gewesen, doch Hina spürte den Schub des Adrenalins in ihrem Blut und Körper und konnte fühlen, wie sich die Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten und eine Welle der Übelkeit über ihr hineinbrach. „Du elender Bastard“, zischte sie in Richtung Hisoya und das Yume funkelte in ihren Augen, als eine natürliche Abwehrreaktion und ohne die wirkliche Absicht ihren Teamkameraden auch tatsächlich in ein Genjutsu zu ziehen. Vermutlich hätte das Doujutsu ohnehin keinen Effekt auf den Blinden, war Augenkontakt doch eine zwangsläufige Voraussetzung für das Wirken des Kekkei Genkais, was sich im Falle des Yamadas immerhin erübrigte. Trotzdem oder vor allem wegen der plötzlich erwachenden Panik im Körper des Mädchens, schaffte sie es, auch auf die folgenden Worte des Genins zu reagieren und ein fast schon irres Lachen auszustießen. „Das ist eine beschissene Idee, wir sollten laufen“, fluchte das Mädchen relativ undamenhaft, warf ihren Teamkameraden einen finsteren Blick zu und griff nach einem Kunai, welches sich in der dafür zugeordneten Tasche an ihrem rechten Bein befand, ehe sie sich in Bewegung setzte und mit gesammeltem Chakra in den Beinen einen nahen Baum erklomm, sich in die Richtung bewegend, in welcher sie die kleinen Übeltäter vermutete. Ihr Griff um das Kunai verfestigte sich, dann schleuderte sie die metallene Waffe aus dem Handgelenk und ein schwaches Quietschen bestätigte, dass sie eines der Tiere erwischt hatte. Leider eine Aktion, die sich kurz darauf als ein Fehler herausstellen sollte, denn als hätte sie einen finsteren Zauber in die Mitte der Tiere geworfen, drehten sich diese mit einem fast schon mörderischen Ausdruck in den Augen zu ihr um, die Schwänze gleich kleinen Mästen Richtung Himmel gereckt und das Fell in Zorn und Hass gesträubt. Asahina schluckte, musterte die kleine Gruppe von Tieren für einen Augenblick, dann tat sie das einzige, was ihr in diesem Augenblick sinnvoll und realistisch erschien. Das Mädchen löste sich von ihrer Position, versuchte so schnell wie möglich und ohne schmerzhafte Schrammen von dem Baum hinunter zu kommen, ehe sie anschließend, man konnte es nicht beschönigen oder anders formulieren, nach allen Regeln der Kunst um ihr Leben rannte.
 

Sakkaku Akane

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Ein wenig Verwunderung zeigte sich in ihrem Gesicht, aufgrund von Asahinas Reaktion. Sie glaubte sich wage daran zu erinnern, dass sie sich schon einmal darüber unterhalten hatten, aber wahrscheinlich hatte sie sich das nur eingebildet. So etwas sollte vor kommen. Sie war da ganz sicherlich keine Ausnahme, genauso wenig, wie sie auch bei diesem Gespräch vollkommen den Ton in der Stimme ihrer Cousine überging und sie breiter denn je anstrahlte. „Toni stammt aus den Slums? Oh, Hina-Nee-Chan, du bist so wunderbar dich trotzdem um ihn zu kümmern, obwohl Hebi ihn dir auf gezwängt hat, damit er nicht wieder ganz alleine in der Welt ist!“ Ja, sie meinte jedes einzelne Wort davon ernst. Von tiefstem, reinen Sakkaku-Herzen ernst. Auch wenn es bei den Familienumständen schon fast verboten gehörte diese Worte in einem Satz, ohne Verneinung, zu verwenden. Aber immerhin fragte keiner von den beiden weiter nach, wegen dem von ihr erwähnten Ereignis, worüber sie ganz froh war. Verdammt froh sogar. „Awww, willst du mich denn gar nicht deinen Freunden vorstellen?“, ertönte es gespielt traurig in ihrem Kopf, ehe ein leises Kichern zu hören war. Sie hatte hundertprozentig nicht vor den Anderen von der Stimme in ihrem Kopf zu erzählen. Nein, danke.
Was als Nächstes geschah verdrängte jedoch für den Moment jeden weiteren Gedanken daran. Bei Hisoyas Kommentar entwich ihr noch ein leises Lachen, auch wenn man ihrem Gesicht ein klein wenig Schuld erkennen konnte. Irgendwo tat ihre Cousine ihr ja doch Leid, schließlich konnte sie sich gut vorstellen, dass so ein Eichhörnchen im Haar nicht gerade angenehm war. Aber der Spruch war so trocken und unerwartet gekommen, dass sie das Lachen für einen Moment nicht drin behalten konnte. Das Lachen wäre ihr aber so oder so schnell vergangen, als auch sie Stöcker und Steine ab bekam. So aggressive Tierchen hatte sie ja noch nie erlebt! Anders als Asahina hielt sie es deshalb für eine ziemlich doofe Idee die Tierchen direkt anzugreifen. Jedenfalls solange man mit seinem Angriff nur eins nach dem anderen würde erledigen können und somit den Zorn vom Rest auf sich zog. Mal davon abgesehen, dass sie allgemein kein großer Fan davon war Tiere anzugreifen. Aber im Moment gab es da sowieso kein diskutieren, da der Schaden schon getan war und sie es angesichts der Situation eindeutig als besser befand die Beine in die Hand zu nehmen. Wenn auch nur für kurze Zeit, da sie zwar vom Tempo her mit ihrer Cousine mithalten konnte, aber eindeutig nicht genauso lange. Aus dem Grund ließ sie sich zurück fallen – sogar noch hinter Hisoya – und zückte ihren Fächer. Nun, da sie sich der Eichhörnchen bewusst war, konnte sie hören wie sich die Gruppe durch die Bäume bewegte. Noch immer vorwärts laufend leitete sie Chakra in ihre Waffe, ehe sie sich herum drehte und einmal mit dem Fächer schwenkte. Das Resultat war ein kräftiger Windstoß, der die kleinen Pelztierchen aus ihren Bäumen wehte und ihnen damit auch einen gehörigen Schrecken einjagte. Nachdem das erledigt war, nahm sie wieder ein wenig Fahrt auf, um ihre Teamkameraden einzuholen. „Das Dorf sollte nicht mehr weit sein.“ Jedenfalls hoffte sie das, ehe es zu noch mehr von solchen Ereignissen kam. Beim nächsten Mal handelte es sich vielleicht um etwas weitaus gefährlicheres als eine Bande von Eichhörnchen.
Tatsächlich dauerte es gar nicht mehr so lange, bis sich vor ihnen der Wald lichtete und ein Dorf offenbarte, das von einem hohen Palisadenzaun umgeben war. Allem Anschein nach wurden sie bereits erwartet, da direkt am Eingang des Dorfes eine alte Frau mit ein paar jüngeren Männern stand und auf sie zu kam, als sie sich näherten. „Ah, ihr müsst die Shinobi sein! Wir haben schon auf euch gewartet.“ Akane verneigte sich höflich vor der älteren Dame. „Das sind wir. Mein Name ist Sakkaku Akane und das sind meine Teamkameraden Yamada Hisoya und Sakkaku Asahina.“ Ein Nicken auf Seiten der Älteren folgte, zusammen mit einem Lächeln. „Sehr erfreut. Ich bin die Bürgermeisterin Chiyo. Folgt mir doch bitte, es lässt sich leichter unterhalten bei einer Tasse Tee, findet ihr nicht auch?“ Ohne noch groß auf eine Antwort zu warten bedeutete ihnen die Bürgermeisterin ihnen zu folgen, während sie sich auf den Weg hinein ins Dorf machte. Jenes wirkte zuerst wie ein ganz normales Dorf, größtenteils Einfamilienhäuser und kleinere Läden – eben alles, was man hier draußen brauchte. Was jedoch aus diesem Bild heraus fiel, waren die augenscheinlichen Haustiere der Dorfbewohner. Statt Hunden oder Katzen - vielleicht einem Huhn – tummelten sich vor den Gebäuden und auf den Straßen alle möglichen Waldbewohner. Hirsche, Wölfe, sogar Bären sah man. Sie alle trugen Halsbänder, als Indikator für ihren Zustand als Haustiere und das obwohl es ganz offensichtlich eigentlich Tiere aus dem Wald sein mussten. Dieser Umstand irritierte Akane sehr, doch für den Moment sagte sie nichts, sondern folgte nur weiterhin der Bürgermeisterin, auch wenn man ihr die Irritation auf dem Gesicht ablesen konnte.

//Off: Verzeiht, dass es erneut so lange gedauert hat... Der nächste Post kommt eher.
 

Yamada Hisoya

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Hisoya fraß Dreck, als er sich auf den erdigen Boden des Waldes warf und sein Gesicht geradewegs in diesem vergrub. Asahina und Akane mochten vielleicht schnell genug gewesen sein, dem Baumstamm durch pures Weglaufen zu entkommen, doch der blinde Junge war es nicht. Nur knapp er entkam er der Falle, spürte den kalten Luftzug an seinem Nacken und das schnelle Sausen in seinen Ohren. So musste er sich wenige Augenblicke später unter Stress wieder aufstützen und mit aller Kraft vom Boden aufdrücken, um Abstand von den wahnsinnigen Nagetieren zu gewinnen. In einem für seine Verhältnisse unrealistisch hohem Tempo - das Adrenalin hatte sich in seinem Körper ausgebreitet - sprintete er daraufhin hinter einen Baum in der Nähe, um sich kurz zu sammeln und die Situation zu überblicken. Das schnelle Zischen von Asahinas Kunai hatte er längst schon ausgeblendet, bis es sich in das kleine Eichhörnchen bohrte und somit unter Geräuschen der Schmerzen sein kurzes Leben beendete. In seiner inzwischen stark verengten Wahrnehmung fanden nur noch die Tiere Platz, sie und sein eigenes, vor Adrenalin und Stress pumpendes Herz. Nur die lauten Schritte seiner beiden Partnerinnen gaben ihm kund, was er nun auch tun sollte: Rennen, und zwar so schnell wie möglich! Was einfach gedacht war, entpuppte sich als echter Kraftakt, der Hisoya schon nach kurzer Zeit ins Schnaufen brachte. "Eichhörnchen in einem Wald entkommen...", dachte er sich, das konnte schlichtweg nicht funktionieren. Nur das Ablenkungsmanöver von Akane rettete die Gruppe, eher noch den blinden Jungen selbst, dessen Ausdauer und Geschwindigkeit so erbärmlich gering gewesen waren, dass er meilenweit hinter Asahina zurückgefallen war. Angesichts dieser Tatsache fletschte er unterbewusst mit den Zähnen, atmete nach einer Weile jedoch auf, als sie die Gefahr tatsächlich hinter sich gelassen hatten und sich der Wald langsam lichtete.
Das Dorf, in dem sie sich befanden, hätte Sicherheit vermitteln sollen, das Gefühl, dass sie sich nicht jeder Zeit auf dem Silbertablett befanden. Tatsächlich aber fühlte Hisoya sich hier unwohl. Eine direkte Gefahr hatte die Gruppe zwar nicht zu befürchten, dagegen sprach allein schon das rege Treiben im gemütlichen Dorf. Doch dafür war es eine vielmehr mitklingende, bedrohliche Atmosphäre, die das Bild der rettenden Zuflucht innerhalb des Waldes angriff. Wahrscheinlich waren es die wilden Tiere, geführt an Leinen und schweren Ketten wie einfache Haustiere, die dazu maßgeblich beitrugen. Während die Gruppe die erdigen, natürlichen Straßen des Ortes überquerten, kam ihnen ein Mann entgegen, in der einen Hand einen hölzernen Speer tragend, der über den Boden schleifte, in der anderen, an seiner stählernen Kette eine riesige, schwere Kreatur festhaltend. Sie wehrte sich zwar nicht, musste jedoch mit Gewalt von ihrem "Herrchen", eher Herren gezogen werden. Es waren Geräusche, wie sie in den Filmen der Sehenden manchmal vorkamen, durch die Hisoya das Tier als Bären identifizierte. In seinem gesamten Leben hatte er ein solches Ungeheuer nicht gesehen, das ihn nun bei ihrem ersten Treffen schwitzen ließ und in starke Anspannung brachte. "Ihr schießt euch ins eigene Bein", kommentierte er innerlich und atmete ein weiteres Mal auf, dieses Mal, als er die Kreatur hinter sich gelassen hatte. Der Yamada ahnte bereits, dass sich dies noch mehrmals wiederholen, heute ein anstrengender Tag werden würde...
Vorerst wurden sie jedoch direkt in die Höhle des Löwen eingeladen, der über dieses nahezu schon anmaßend arrogante und leichtsinnige Dorf herrschte. Nun, diese Metapher war vielleicht übertrieben, doch irgendwie empfand der Blinde sie als passend. In Wahrheit war es dann wohl nicht so schlimm, als sie am traditionell eingerichteten Haus ankamen. Kurz strich Hisoya mit der linken Hand über das Holz des Gebäudes. Leicht splittrig wie die Bäume im Wald, jedoch stabil und solide, alles in allem eine hervorragende Verarbeitung. "Die Einwohner haben gelernt, sich ihre Umgebung zunutze zu machen..." Ein ähnliches Zeugnis gab auch der umzäunte Holzweg, der sich um das Haus erstreckte und dieses vom idyllischen Garten samt Teich abtrennte. Nachdem sie eingetreten waren, zogen sie die Schuhe aus und folgten der altem Dame hinein. Nach mehreren Trennwänden wurden sie dazu aufgefordert, sich zu ihr auf die Tatami-Matten zu setzen, direkt an den kleinen, runden Tisch. Chiyo hatte bereits eine heiße Kanne Tee samt Tassen vorbereitet, die neben einem hölzernen Teller voller Blätter standen. Ohne sich bitten zu lassen, griff Hisoya nach letzterem und ließ die verschiedenen Aromen auf sich wirken. "Oh, in der Schüssel befinden sich..." "Kamille. Ich nehme Kamille", unterbrach er sie, nahm sich mehrere Blätter und steckte sie in eine Tasse, die er dann mit heißem Wasser füllte. Eine klassische Methode, Tee zuzubereiten, doch deshalb fiel es ihm so einfach, den Geruch zuzuordnen, den er aus den kleinen Parks in Soragakure kannte. Gerade begann er sich zu entspannen, da hörte er Schritte innerhalb des Hauses. Ein Vierbeiner, der durch die Gänge schritt und sich langsam den Vieren näherte...
 

Sakkaku Asahina

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Asahinas kleiner Sprint endete überraschender Weise nicht in dem plötzlichen qualvollen Ende ihres Lebens, sondern viel mehr mit dem Erreichen des ursprünglich angepeilten Ziels, was an sich schon einem kleinen, bemerkenswerten Wunder glich. Was für eine überaus glückliche Fügung des Schicksals es doch war, dass sie ausgerechnet die Richtung des Dorfes eingeschlagen hatte und dort auch noch heile und ohne weitere Zwischenfälle angekommen war, wenn auch ein wenig außer Atem und mit mehr als zerzaustem Haar auf dem eigentlich doch recht hübschen Kopf. Nun, irgendwie hatte sie allerdings trotzdem geschafft, vom Regen in die Traufe zu kommen, denn kaum blickte sich das Mädchen genauer um, da konnte sie auch schon allerlei andere Wald Bewohner entdecken, bei deren Anwesenheit sie schlichtweg das kalte Kotzen bekam. Wer kam denn bitte auf die fast schon wahnwitzige Idee, sich derartige Tiere daheim zu halten und zu glauben, dass ein Halsband bei einem Bären direkt den Haustierstatus ausrief? Die Genjutsuka knirschte irritiert die Zähne gegeneinander, dann wandte sie sich mit einem fast schon irritierten Gesichtsausdruck an die werte Frau Bürgermeisterin. „Sagen sie, Chiyo-san, gibt es einen Grund, warum sich hier ein gefährliches Tier an das nächste reiht und das auch noch niemanden zu interessieren scheint? Ich stoße sie nur ungerne darauf, aber auch gezähmte Bären und Wölfe sind nicht unbedingt Schmusetiere…“, meinte sie schließlich reichlich irritiert, ehe sie direkt zwischen Hisoya und Akane an dem kleinen Tisch Platz nahm und nach dem von Hisoya korrekt identifizierten Tee griff, das Kamille Aroma in ihre Nase aufnehmend. Es entspannte sie nur mäßig, was auf der anderen Seite aber auch mit der aktuellen Situation zu tun haben konnte, denn diese war allein auf Grund der gefährlichen Tiere fast schon von unterschwelliger Gefahr geladen. „Nun, mein liebes Kind, wir haben über Zeit ein bestimmtes Ritual entwickelt, welches uns die Kontrolle über diese Tiere bis zur Perfektion ermöglicht!“, zwitscherte Frau perfekte Bürgermeisterin da auch schon und als wollte sie diese Aussage noch einmal bekräftigen, stieg da auch schon ein funkeln in ihren alten Augen auf. „Rinka, da bist du ja!“ Asahina war in ihrem Entsetzen drauf und dran, ihre Tatamimatte in einer fast schon Fluchtartigen Bewegung zu verlassen, denn ihre Augen hatten den Neuankömmling des Raumes entdeckt, welcher sich in geschmeidigen Bewegungen auf dem glatt polierten Holzboden niedergelassen hatte. Ein Berglöwe. Miss Chiyo hielt sich einen verdammten Berglöwen, ein muskelbepacktes und klauenversehenes Ungeheuer, als Haustier. Konnte man hier wirklich noch von gesundem Menschenverstand sprechen, oder handelte es sich in diesem Fall eher um einen akuten Anflug von absoluter Lebensmüdigkeit? „Das….das ist doch nicht sicher, oder? Sie können mir doch nicht erzählen, dass es sicher ist, sich mit einem Berglöwen das Heim zu teilen“, zischte die Sakkaku entsetzt und kniff dann die Augen zusammen, als wollte sie mit aller Kraft versuchen ihre Nerven zu beruhigen und ihre Gedanken zu sammeln. Was für eine überaus verrückte Situation. „Ach, papperlapp, die Tiere sind gezähmt und sicher, du musst dir keine Sorgen machen, Mädchen“, meinte die ältere Dame halbwegs liebenswert und langte dann über den Tisch, um Hina in einer freundlichen Geste das Händchen zu tätscheln. Die Augenbrauen der Sakkaku waren mittlerweile bis zu ihrem Haaransatz gewandert und auf ihre Stirn breitete sich ein Runzeln aus, das in etwa von ihrer Überzeugung gegenüber der ganzen Sache sprach. „Man spricht davon, dass nicht einmal Wildtiere in Zoos gehalten werden sollen und sie lassen die hier einfach als Haustiere herumlaufen?“ Klang das nur in ihren Ohren so absolut lebensmüde und weltentfremdet? Nun, Chiyo schien langsam zum eigentlich Thema zurück kommen zu wollen, denn sie schenkte der Sakkaku lediglich ein amüsiertes Lächeln und kam dann ohne weitere Abschweifungen auf den Auftrag zu sprechen.
„Nun, wie ihr sicher wisst besteht eure Aufgabe als Shinobi darin, euch damit vertraut zu machen, was mit den Tieren im Wald passiert ist. Seit jeher gelten sie als gefährlich und aggressiv und doch sind sie bisher in ihren Gebieten verblieben, was uns ein gewisses Maß an Sicherheit gegeben hat. Dies hat sich nun vor einigen Wochen geändert und die Waldbewohner zeigen sich aggressiver und angriffslustiger denn je. Irgendetwas muss also im Wald geschehen sein und ich möchte, dass ihr herausfindet, was genau das ist.“ Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, da riss die Gruppe ein Klopfen aus dem Gespräch und die Tür öffnete sich. „Chiyo-sama, verzeiht mir, dass ich euer Gespräch so einfach unterbreche, aber ihr werdet jeden Augenblick zur Manneszeremonie erwartet“, verkündete der Störenfried und Asahina konnte mit milder Überraschung beobachten, wie sich die Mundwinkel der alten Dame ein Stück weit nach unten zogen, ehe sie dem Herrn ein Nicken schenkte und sich wieder erhob. „Folgt mir einfach, Kinder, vielleicht wird euch die Zeremonie helfen, die Tiere des Waldes besser zu verstehen.“ Wenn Hina ganz ehrlich war, dann stand das Verstehen und spirituelle Lesen der Viecher nicht unbedingt auf Platz eins ihrer Prioritätenliste, doch sie hatte versprochen sich zusammen zu reißen, weshalb sie sich gutmütig wie ein braves Lamm erhob und Madame Chiyo hinterher auf den Dorfplatz trabte. „Nah, seid ihr auch so aufgeregt wie ich, diese fantastische und einmalige Zeremonie mitzuverfolgen?“, fragte sie dann nicht wenig gehässig im leisen Ton an den Rest ihres Teams, ehe sie die Arme verschränkte und die große Masse an Menschen betrachtete, welche sich zentral auf dem Platz versammelt hatte. Ihre roten Augen huschten über die Ränder des Dorfes, welche nun natürlich von einer weitaus kleineren Menge an Bewohnern bewacht wurden und fast wie aufs Stichwort konnte Hina die Gestalt einer Person erkennen, welche sie nur auf Grund ihres Stirnbandes in der Bewegung innehalten ließ. Ein weiterer Shinobi, hier im Nichts? Nah, da stimmte doch etwas nicht und Asahina wäre nicht Asahina, wenn sie dieser Vermutung nicht augenblicklich nachgehen und sich mit entschlossenem Schritt und einigen informativen Worten in Richtung Chiyo („Sorry, kleines internes Gespräch“) auf den Weg zu dem hübschen Mädel machen würde. Nun wollte man doch mal herausfinden, wer genau sie denn war und warum sie glaubte, die Mission des Geninteams durch ihr Auftreten so ganz einfach durchkreuzen zu können.
 

Yuudari Yuki

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"Du kannst mich sehen?!" fragte der kleine Junge perplex und sah hinter dem Baum hervor, hinter dem er Zuflucht gesucht hatte. Scheinbar war er noch nicht lange ein Geist, wenn er glaubte sich noch verstecken zu müssen. Anders herum war es auch nicht selten, dass Geister scheu waren und sich nur vorsichtig den Lebenden näherten, wenn überhaupt. Die junge Yuudari hatte ihre zierlichen Hände in ihrem Schoß verschränkt und deutete eine knappe Verbeugung an, ehe sie dem Knaben ein sanftes Lächeln schenkte. "Ich suche ein Dorf namens Hokuto. Kannst du mich dorthin bringen?" fragte die frische Genin freundlich. Das Gesicht des Jungen entgleiste ihm perplex ehe er ihr ein "Was willst du von meinem Dorf?!" entgegen brüllte. Yuki blieb ruhig und neigte leicht ihren hübschen Kopf zur Seite: "Dein Dorf hat Soragakure um Hilfe gebeten und ich wurde geschickt um zu helfen." erklärte sie mit warmer Stimme. Langsam nahm ihr Kopf wieder eine gerade, stolze Haltung ein. Der Junge schnaubte und zeigte mit dem Finger auf sie: "Willst du mir etwas weismachen, dass du ein Ninja bist?!" seine Stimme überschlug sich vor Empörung. Die Yuudari lächelte nur und tippte mit ihrem Finger gegen die Metallplatte ihres Stirnbandes. Es zeigte ganz deutlich das Symbol von Soragakure. Auch wenn das Band in ein schwarzes geändert und mit schwarzer Spitze versehen worden war, war es deutlich als Stirnband zu erkennen. Allerdings trug die modebewusste junge Dame es eher als Haarkranz auf ihrem Kopf, als vor der Stirn. Sie nutzte das Stirnband um damit ihren Pony zu fixieren und sicher zu stellen, dass ihr blindes Auge verborgen blieb. Skeptisch musterte der Junge das fremde Mädchen. Ihre schwarzen Stiefel, die mit Schleifchen verziert waren, der lange Mantel, der trotz seiner Schwärze eher niedlich wirkte aufgrund der vielen Rüschen und Schleifen und dann noch die langen Haare, die zu zwei Zöpfen gebunden und mit roten Bändern mit Rosen verziert waren. Dieses Mädchen wirkte nicht im Geringsten wie eine Kunoichi. Genervt seufzte der Junge, doch schien er sich endlich zu entspannen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er war jung...vielleicht gerade mal zehn Jahre alt. Woran mochte er gestorben sein...? "Na gut, ich kann ein kleines Mädchen schlecht allein durch den Wald irren lassen." bemerkte er mit gespitzten Lippen. Kleines Mädchen...! Yuki war mindestens einen Kopf größer als er und älter! Ganz zu schweigen davon, dass sie immerhin eine Kunoichi war! Doch sie schluckte ihren Ärger hinunter, lächelte stattdessen süß und sprach mit sanfter Stimme: "Danke, das ist wirklich freundlich von dir."

Gemeinsam drangen sie weiter in den Wald hinein. Der Junge ermahnte sie mehrmals, in seiner Nähe zu bleiben. Gab es in diesem Wald etwa Fallen, die sie umgehen mussten? Und was hatte es mit dem Dorf auf sich? Warum hatte sich der Junge nicht darüber gewundert, dass sein Dorf um Hilfe gebeten hatte? "Es müssten noch drei andere Genin hier durchgekommen sein." begann sie, bereits ziemlich außer Atem. "Hast du sie vielleicht gesehen?" erkundigte sie sich, doch der Junge schüttelte nur den Kopf. "Nein, ich habe niemanden gesehen..." erklärte er noch recht freundlich, ehe er plötzlich inne hielt. Yuki vermochte es gerade noch so rechtzeitig abzubremsen um nicht gegen einen Stamm zu rennen, der hier plötzlich mitten im Wald hing. Irritiert betrachtete sie die Vorrichtung - eine Falle? Sie war von jemand ausgelöst worden...ob es ihren zukünftigen Teamkollegen gut ging...? Aber warum sollte jemanden ihnen eine Falle gebaut haben? Vielleicht handelte es sich um einen allgemeinen Abwehrmechanismus, der nur durch Zufall von den anderen ausgelöst worden war...? Wenn sie es überhaupt gewesen sind. Im ersten Moment war die Schwarzhaarige einfach nur erleichtert, dass sie nicht mit dem guten Stück auf Tuchfühlung gegangen war. Er hätte mich wenigstens vor dem Ding warnen können. dachte sich die Yuudari mürrisch und verschränkte die Arme. Sie mussten bald bei dem Dorf sein, lange würde ihr Chakra nicht mehr ausreichen. Es war sehr anstrengend das Shinshin Seki aufrecht zu erhalten. Doch sie wollte sich keine Pause gönnen, nicht das der Junge ihr dann noch fortlief. Als sie versuchte ihn auszumachen, tauchte er plötzlich zwischen den Bäumen auf und versuchte sich auf das Mädchen zu stürzen. Es gelang ihr gerade noch dem Angriff auszuweichen. "Ist es das, was ihr Ninja unter Hilfe versteht?!" keifte er völlig außer sich und stürzte sich erneut auf die junge Kunoichi, der es zum Glück gelang auszuweichen. Wovon sprach er?! Was meinte er? "Ich verstehe nicht..." begann sie einzugestehen, als er empört ins Dickicht zeigte. "Wenn so eure Hilfe aussieht, verzichten wir darauf!" brüllte er weiterhin. Die feinen, schwarzen Augenbrauen der heranwachsenden Dame zogen sich tief in ihr hübsches Gesicht. Skeptisch folgte sie dem Fingerzeig ihres Begleiters und erschrack, als sie realisierte, wovon er gesprochen hatte. An einem Baumstamm hing ein totes Eichhörnchen, aufgespießt von einem Kunai. Umgeben war das bedauerliche Geschöpf von weiteren Artgenossen, die allesamt verletzt oder zumindest in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Ihre Augen weiteten sich geschockt bei diesem Anblick. Aber warum sollten ihre Kollegen diese plüschigen Waldbewohner angegriffen haben...? Das ergab doch keinen Sinn. Sie mussten einen guten Grund gehabt haben. Ihre Irden zitterten vor Schreck, als sie plötzlich einen schnellen Schatten wahrnahm, gefolgt von einem kurzen Schmerzimpuls auf ihrer linken Wange. Sie hielt sich die schmerzende Wange und fuhr herum. Auf einem Ast neben den Jungen hockte ein fauchendes Eichhörnchen. "Geschieht dir recht! Dafür werdet ihr büßen!" fauchte er aufgebracht. Yuki schlug den Blick nieder, ehe sie ihre Hand wieder sinken ließ. Eine schmale Blutspur lief ihre Wange hinab, der flauschige Angreifer hatte sie nur etwas gekratzt, nichts Schlimmes. Die Waldbewohner fauchten ihr wütend entgegen, angestachelt durch die Flüche des Jungen. Das ein so junger Knabe ein solches Vokabular an Schimpfwörtern besaß... wieder griffen sie die Schwarzhaarige an und rissen nun eine der Rosen von einem ihrer Haarbänder. Doch sie wich nicht zurück, sondern trat auf das tote Tierchen zu. "Was hast du vor, du Hexe?!" zischte er fluchend und stürmte erneut auf sie zu um sie zu schlagen, ehe er sah, wie sich ihre Finger um den Kunai legten. Ihre Finger wiesen mehrere, schmale Schnitte auf, hervorgerufen durch den einen oder anderen Angriff eines Eichhörnchens. "Ich möchte ihn begraben." erklärte die Zöpfchenträgerin und zog den Kunai aus dem Stamm um das kleine Kerlchen endlich zu befreien. Der Geisterjunge hielt verwundert inne und auch die Eichhörnchen rührten sich für einen Moment nicht. "Es tut mir leid, mein Kleiner..." raunte sie niedergeschlagen und benutzte den Kunai, der sein Leben beendet hatte, um nun ein Loch für ihn zu graben. "Du wirst ein Teil des Waldbodens, den du so sehr geliebt hast..." sprach sie mit sanfter Stimme. Eigentlich hatte sie mit weiteren Angriffen gerechnet, doch die Eichhörnchen beobachteten ihr Treiben. Schweigend, bis zu dem Moment, als sie ihren Freund in das Loch niederlegte. Begleitet von einem Wutschrei wollten sich die Waldbewohner auf sie stürzen, ehe der Junge hinter Yuki erschien. "Lasst sie!" forderte er entschlossen. Tiere besaßen eine andere, feinere Wahrnehmung für die Präsenz von Geistern. Wenn die Intention eines Geistes stark genug war, konnten sie sie spüren, meist deutlich eher als es selbst ein Yuudari vermochte. Es war unwahrscheinlich dass die Nusssammler den Jungen als solchen wahrnahmen, doch seine Präsenz konnten sie gewiss spüren. Sie spürten instinktiv, dass sie sich besser von dem mitfühlenden Mädchen fernhielten. Behutsam schöpfte sie mit den Händen Erde auf ihr provisorisches Grab und hielt einen Moment inne, ehe sie sich wieder erhob und den Kunai an sich nahm. Er gehörte immerhin einem ihrer zukünftigen Teamkameraden... oder aber derjenigen, die sie nachhause schicken sollte. Sakkaku Akane. "Warum hast du das getan...?" wollte der Bursche wissen, er war sichtlich verwirrt. Yuki antwortete nicht, sondern wandte sich ab. Sie visierte die Richtung an, die der Junge eingeschlagen hatte und wo sie das Dorf vermutete. Wortlos sammelte sie die Rose auf, die in den Dreck gefallen war.

Eine Weile lief sie allein durch den Wald, ihr Shinshin Seki hatte sie bereits wieder deaktiviert. Der Junge schien sie verlassen zu haben - verständlicherweise. Dennoch warf ihre kurze Begegnung eine Menge Fragen auf, auf die sich die Dame im Dorf Antworten erhoffte. Die tierischen Waldbewohner schienen dem Knaben enorm am Herzen zu liegen...es war lange her, seitdem ihr ein solch zorniger Geist begegnet war. Allerdings war es weniger sein Zorn, als seine scheinbare Vermutung, warum die Genin gerufen worden waren, die sie beschäftigte. Plötzlich wurde ihr heiß, so heiß, dass sie schauderte und für einen Moment geschockt an Ort und Stelle verharrte. Sie hatte ihre Hände in die Oberarme gekrallt und grub ihre schwarzen Nägel tief in den Stoff hinein. Jedes Mal, wenn sie eine solche Hitze spürte, schmerzte ihr Rücken. Es brauchte einen Moment, ehe der Schock sich gelegt hatte und sie den Ursprung des Hitzegefühls verstand. Nach dem aktivieren ihres Dojutsu sah sie erneut den Jungen vor sich stehen. Er schien sich wieder beruhigt zu haben, auch wenn seine Wangen nach wie vor zu glühen schienten. "Das ist die falsche Richtung..." erklärte er kleinlaut und brachte so das schwarze Püppchen zum Stutzen. "Oh...?" entfuhr es ihr ehrlich überrascht und sie sah sich fragend um. "Komm, ich bring dich das letzte Stück." bot er an und ging vorraus. Yuki blinzelte kurz, ehe sie ihm mit einem ehrlichen "Danke." folgte. Während des restlichen Weges schwiegen sie, als das Dorf jedoch in Sichtweite kam, erhob der Junge erneut die Stimme. "Ich komme nicht mit ins Dorf...ich werde außerhalb auf dich warten." verkündete er und sah stur nach vorn zum Dorf. Yuki schluckte, ehe sie verständnisvoll lächelte. "Danke für deine Hilfe." meinte sie ehrlich und der Junge verzog das Gesicht, als sei er in einen Bärenhaufen getreten. "Steh hier nicht rum und grins so blöd, sondern hilf meinem Dorf!" forderte er ganz ungeniert und brachte die lebensfrohe Yuudari damit zum Schmunzeln. "Das werde ich." versprach sie und ging allein auf das Dorf zu. Sie hatte ihr Dojutsu deaktiviert und hielt kurz vor dem Dorf inne um ihre Kleidung zu richten. Sie bemühte sich darum das bisschen Blut von ihrer Wange und ihren Fingern zu entfernen und brachte säuberte die kleine Rose, ehe sie sie wieder auf dem Haarband fixierte. Sie wollte einen ordentlichen, ersten Eindruck machen. Als sie nun endlich das Dorf betrat, blieb ihr Gesichtsausdruck freundlich und doch irgendwie neutral, obwohl sie sich schon sehr über die ungewöhnlichen Haustiere der Dorfbewohner wunderte. Waren diese Leute allesamt auf den Kopf gefallen? Stammt dieser Junge wirklich aus diesem Dorf...? Wieso sollte er so mit den Eichhörnchen fühlen, wenn hier die Tiere des Waldes wie Schoßhündchen an der Leine geführt wurden. Das war einfach nicht richtig, doch lag es nicht an ihr darüber zu urteilen. Sie war nun eine Genin und hatte eine Mission zu erfüllen. Während sie ihren Blick so schweifen ließ, traf er sich mit dem einer fremden Schönheit, die auf sie zugestürmt kam. Auch sie trug ein Stirnband...also eine Kollegin. Wenn sie nicht alles täuschte, trug sie das Symbol von Amegakure. Yuki schenkte dem scheinbar aufgewühlten Mädchen ein sanftes Lächeln, ehe sie ihre Stimme erhob: "Guten Tag. Ich habe eine Nachricht für Sakkaku Akane." und damit kam sie auch direkt auf den Punkt. Aus der Entfernung kam ein Mädchen herbei, dass beim erwähnen des Namens zusammen gezuckt war. Scheinbar handelte es sich bei ihr um diese Akane... "Sakkaku Akane?" das Mädchen nickte besorgt. Yuki überreichte ihr eine verschlossene Schriftrolle, die das Mädchen sogleich las. "Es wird deine sofortige Rückkehr erbeten." erklärte die unfreiwillige Botin. Wer überbrachte schon gern schlechte Neuigkeiten? Scheinbar hatte es irgendeinen Vorfall in ihrer Familie gegeben, doch die Yuudari hatte nicht weiter nachgefragt. Es ging sie auch schlicht nichts an. Hals über Kopf verabschiedete sich Akane und stürmte schließlich davon. Es musste wirklich ein dringender Notfall gewesen sein... ob das Begräbnis des Eichhörnchens ihr vielleicht wertvolle Zeit gestohlen hatte? Einen Moment sah Yuki ihr besorgt nach, ehe sie sich wieder dem Mädchen zuwandte. "Es tut mir leid, dass eure Mission eine solche Unterbrechung erfahren musste." meinte sie freundlich und deutete eine Verbeugung an: "Yuudari Yuki. Ich werde Sakkaku-chan ersetzen." die rotäugige Yuudari richtete sich wieder auf und legte eine Hand elegant auf ihre Brust, an die Stelle ihres Herzens. Begleitet von einem freundlichen Lächeln sprach sie weiter: "Ich freue mich euch kennen zu lernen." sie sah dem anderen Mädchen in die Augen, immerhin hatten sie beinahe die gleiche Größe: "Sakkaku-chan." und schenkte ihr ein süßes Lächeln ehe sie ihren Kopf leicht neigte und an der Schönheit vorbei sah. "Und...Yamada-kun?"
 

Yamada Hisoya

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Mit dem Tee in der Hand lauschte Hisoya dem aufgeregten Treiben auf dem Dorfplatz. "Wieso auch unsere Zeit mit der Mission verschwenden ...", kommentierte er Asahinas mindestens genauso sarkastische Frage und ignorierte, nein, nahm dabei wissentlich in Kauf, dass seine Auftraggeberin den Jungen hören konnte. Während er nur noch alleine mit dieser und Akane in der Runde stand, konnte er sich einen ersten Eindruck über die Wichtigkeit des Rituals verschaffen. Ob Männer, Frauen oder gar Kinder, ein Großteil des Dorfes traf hier aufeinander. Die Unerfahrenen schienen neugierig und aufgeregt zu sein, wohingegen einige der Veteranen sich mit Stolz über den Jungen unterhielten, der heute ein Mann werden sollten. Beiden Gruppen war gemein, dass Taka im Mittelpunkt stand. Den unzähligen Gesprächen und gar nicht mal so unterschiedlichen Körpergerüchen zufolge hatten sich hier etwa 50 Menschen versammelt. Nur vereinzelte Wachen sorgten auch während der Zeremonie für die Sicherheit des Dorfes, patrouillierten an den Grenzen und überblickten den Wald von kleinen Wachtürmen aus, die entweder allein aus Holz gefertigt waren oder sich in Form von Baumhäusern auch etwas in den Wald hinein erstreckten. Kurz nippte Hisoya an seinem Tee, dessen schönes Aroma angesichts der Schweißperlen, die in ihn hineingetröpfelt waren, einem salzig bitteren Geschmack gewichen war. Erst Bären, dann ein Berglöwe, wer sollte da bitte ruhig bleiben? Er verzog das Gesicht, ehe seine Ohren sich auf das fremde Mädchen fokussierten und er sich gemeinsam mit Akane und der Bürgermeisterin auf den Weg zu ihr machte. Akanes erzwungene Rückkehr hätte vieles bedeuten können, doch der eigene Körper sprach nun mal viel mehr als es jedes Wort je hätte tun können. Hisoya tat es seiner Kollegin gleich und zuckte ebenfalls kurz zusammen, als ihr Herzschlag für einen kurzen Moment aussetzte, bevor er sich nahezu gewaltsam in den Vordergrund drängte und ihr Herz zu rasen begann. Gemeinsam mit der hastigen Verabschiedung erinnerte dieses Ereignis den Jungen daran, dass Notfälle - denn so interpretierte er diesen Zwischenfall - immer eintreten konnten. Umso schneller wollte er diese verdammte Mission hinter sich bringen und das mulmige Gefühl, das ihn die ganze Zeit über begleitete, zu einem Schluss kommen lassen. Sich von diesen Gedanken wenig anmerken lassend, begrüßte er Yuki mit einem kurzen "Ja." und zeigte erneut, wie gesprächig er doch war.

Es war der leichte Geruch von Flieder, der ihm in der Nase hing, bevor sich die Bürgermeisterin des Dorfes wieder zu Worte meldete. "Mhh, mhh. Ich hoffe wirklich, es ist nichts Schlimmes.", bekundete sie ihr Mitgefühl. "Willkommen in unserem kleinen Dorf, mein Liebes.", begrüßte sie danach Yuki, das gezwungene Lächeln im Unterton. Nach einigen Sekunden sah sich die alte Dame um, stellte sicher, dass die folgenden Worte niemand hören würde. "Hört zu, meine jungen Shinobi. Ich möchte nicht aufdringlich sein, aber ich möchte euch um einen Gefallen bitten. Um einen großen, um ehrlich zu sein.." Demut und Sorge schwangen in ihrer Stimme mit. "Das Ritual ist ein traditionsreicher Aspekt unserer Kultur, aber es ist gefährlich. Mein Enkel, Taka, soll heute seine Mannwerdung abschließen. Aber auch wenn er das Herz am rechten Fleck hat..." "Komm auf den Punkt..." "... ist er doch kein Krieger. Sollte er Probleme bekommen, bitte greift ein." Wenn Hisoya hätte sehen können, hätte er sie nun ungläubig angestarrt. Wie genau das Ritual aussah, konnte er angesichts der wenigen Indizien nur erahnen, dennoch stand zumindest seine Antwort fest. "Wissen Sie, wie eine Shinobi-Mission funktioniert, Chiyo-san?", fragte er sie trocken und sachlich. Besagte Frau stockte verständlicherweise kurz. "Sie stellen einen klar definierten Auftrag, bereiten die Bezahlung vor und wir kümmern uns um Ihr Problem. Was bitte lässt Sie glauben, dass wir unser Leben für irgendetwas anderes riskieren? Vor allem, wenn dieses Risiko auf die eigene Ignoranz der Menschen hier zurückzuführen ist?" Die Bürgermeisterin schluckte und auch Hisoya gefiel sich nicht dabei, diese harten Worte auszusprechen, doch er war nicht ihr Laufbursche. Dennoch war Chiyo bewusst, dass der Blinde nicht der Leiter dieser Gruppe war und demnach auch nicht für sie sprach. "Ihr zwei seht aus wie liebe Mädchen.", wandte sie sich an Asahina und Yuki, gefolgt von einem leicht unterdrückten Lachen seitens des Yamadas. Was sie mit dieser eigentlich recht inhaltsleeren Aussage implizierte, war den beiden sicherlich bewusst.

"Es geht los, Mutter.", mischte sich ein großer Mann in das Gespräch ein. Die tiefe Stimme und die lauten Geräusche, die sein Gewicht auf dem Boden machten, ließen auf einen vor Testosteron strotzenden Mann schließen. Es war nicht fett, wie Hisoya im ersten Moment noch hätte annehmen können, sondern ein großer Berg an Muskeln, die sein Gewicht ausmachten. Dem Geruch nach zu urteilen war es der Mann, der ihnen vorhin mit seinem Bären entgegengekommen war. Und wie auf Kommando schritten aus der Ferne mehrere Jugendliche auf den Dorfplatz zu. Die Menschen bildeten zwei Reihen, zwischen ihnen eine Kluft bildend, durch die die Gruppe gehen konnte, woraufhin die lauten Gespräche schlagartig verstummten. Nur die Schritte der fünf Jungen hallten noch auf dem Platz nach, der erste alleine und die anderen in Zweierreihen hinter ihm. Es waren schwerer Federschmuck gepaart mit hölzernen Anhängern, die die Geräuschkulisse erweiterten und dickes Fell auf seinen Schultern, das seinen unvergleichlichen Geruch verbreitete. Die anderen vier Jünglinge trugen weniger Federn, waren nur spärlich in Fell gekleidet, wodurch weitaus mehr nackte Haut offen lag, und überließen dem Jungen, dem die Zeremonie gewidmet war, somit seinen Auftritt. Am Ende des langen Weges warteten die Bürgermeisterin und ihr Sohn, die sich längst von den Shinobi entfernt hatten und sie seitlich hatten stehen lassen. "Heute ist ein Tag, auf den wir alle lange gewartet haben!", verkündete der stämmige Mann laut und stolz, "Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich bereits seit seiner Geburt auf diesen Tag freue. Heute wird mein Sohn, Shinoko Taka, nicht länger ein Junge sein. Heute, an seinem 15. Geburtstag, wird er zu einem Mann!" Und noch bevor einige der Menschen jubeln konnten, beschwichtigte er sie, die Hand mahnend vor sich haltend und nach unten fahrend. "Ruhe! Noch ist das Ritual nicht vollzogen." Kurz wandte er sich an seinen Sohn, bedeutete ihm nach vorne zu kommen. "Tritt vor." Die vier anderen folgten ihm, ließen ihre Speere über die Erde schleifen. Nur Taka zog zusätzlich eine schwere Eisenkette mit sich. Erst jetzt wurde dem Hisoya ein pikantes Detail bewusst: Takas Speer stieß weit in den Boden, die anderen mussten sich an sein langsames Tempo anpassen. Der auserkorene Junge hatte Probleme damit, seine Waffen zu halten. Er war schwach. Und dennoch strotzte der magere Junge nur vor Selbstbewusstsein, als er mit kerzengerader Körperhaltung und rausgepresster Brust vor seinen Vater trat. Dieser zog einen kleinen Behälter hervor, tupfte Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand in ihn hinein und strich Taka über beide Wangen. Hisoya urteilte vom markanten Geruch des Inhalts her, dass es Himbeeren gewesen sein mussten, die nun als Kriegsbemalung dienten. Auch der Kader des Jungen wurde bemalt, erhielt jedoch nur einen Strich auf jeder Seite. "Es bleibt nicht mehr viel zu sagen. Taka. Du hast Saigo, Fugo, Rogo und Rago als deine vier Mitstreiter ausgewählt. Heute werdet ihr zu Brüdern im Blute, geformt und geeint im Kampf. Und vor Rhao, dem großen Hirsch, wirst du zum Mann erwachen!" Dieses Mal konnte Takas Vater den Jubel nicht mehr unterdrücken. Viele Menschen blieben ruhig vor Ehrfurcht, doch diejenigen, die selbst Waffen mit sich trugen, riefen den Namen des Jungen vor Begeisterung. In diesem lauten Getöse wandte sich die Bürgermeisterin an ihren Sohn. "Komm kurz mit, Takeru.", bedeutete sie ihm und ging gemeinsam mit ihm zur Dreiergruppe der Shinobi. "Als unsere Ehrengäste sind sie eingeladen, dem Ritual beizuwohnen.", erklärte sie und wandte sich dann wieder an die Gruppe, "Nur Taka, sein Vater, seine Blutsbrüder und ihr besitzt das Recht, bei den ersten beiden Phasen der Manneszeremonie dabei zu sein. Ich selbst bin zu alt dafür." "Und jetzt zur Seelenfindung."
 

Sakkaku Asahina

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Yuudari Yuki also, aha, wie faszinierend. Asahina starrte den Neuankömmling für einige Sekunde recht ausdruckslos an und verfolgte nebenbei den formvollendeten Wortaustausch mit ihrer Teamkameradin, ehe sich ihre Stirn zu einem kritischen Ausdruck verzog und sie mit leicht erhobenen Augenbrauen ihrer davon stürmenden Cousine hinterher blinzelte. „Und dahin geht unsere Missionsleitung…meinst du, sie kommt heil Zuhause an?“, fragte sie schließlich mit einem sichtbar gehässigen Schmunzeln auf den Lippen an den Yamada gewandt, gleichzeitig die Neugier verbergend, die sie bei Akanes sofortiger Rücktrittsvorderung erfasste. Was konnte so wichtig sein, dass man klein Akane-chan sofort nach Hause befahl? Immerhin wusste die Sakkaku von keinerlei wichtigen Aufgaben oder Pflichten, welche ihre Clankameradin nachzukommen hatte, was eigentlich nur bedeuten konnte, dass es sich um einen Notfall in der Familie handelte…was wiederum auch sie indirekt betreffen würde. Nun, es machte keinen Sinn sich nun genauer Gedanken darüber zu machen, viel lieber sollte sie sich auf die aktuelle Mission konzentrieren, welche ohne Akanes Gutmenschenwillen vermutlich ohnehin um einiges angenehmer werden würde. Leider schien es, als hätte man der Gruppe stattdessen Fräulein Yuudari geschickt, welche offensichtlich ein noch liebenswerterer Mensch als ihre Verwandte war und wohl irgendwie Asahinas und Hisoyas liebenswerten Charakter ausgleichen sollte. Fantastisch, wenn das nicht die absolut besten Voraussetzungen für den kommenden Auftrag waren. Nun, wenigstens in Bezug auf Asahina konnte sich Yuki glücklich schätzen, denn diese hatte den Nachnamen des Mädchens augenblicklich identifiziert und dem passenden Clan zugeordnet, weshalb sie sich nun mit einem zuckersüßen Lächeln direkt an das frischeste Teammitglied wandte und sie fast schon erdbeersüß anstrahlte. „Das ist richtig, Yuki-chan. Ich freue mich unglaublich, dich kennen zu lernen und bin mir sicher, du wirst dich auf diesem Auftrag ausgezeichnet machen. Du kannst mich übrigens gerne Asahina-chan nennen, wenn du möchtest.“ Oder in anderen Worten: Ich bin Asahina und ich krieche dir so tief in den Arsch, dass du gar nicht anders kannst, als mich zu mögen, denn du wirst dich im Laufe meiner Karriere sicher irgendwann noch mal als nützliche Verbündete erweisen. Ja, so kannte und liebte man die junge Sakkaku, immerhin war dies der einzige Kontext in welchem sie sich gegenüber anderen Leuten halbwegs akzeptabel benahm.
Dementsprechend irritiert reagierte sie auch auf die Worte der Bürgermeisterin und als diese sich direkt an die beiden Mädchen wandte, konnte Asahina nicht anders als ein Lachen auszustoßen. Wirklich, sie bekam von Hisoya eine Absage und glaubte tatsächlich, dass Hina sich in irgendeiner Weise kooperativer zeigen würde? Was für ein naiver, wenn nicht sogar irgendwo süßer Gedanke. „Verzeihen sie mir, Chiyo-sama, aber ich fürchte sie wenden sich hier an die Falsche. Ich neige dazu, Tieren so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen und glaube daher nicht, dass ich unbedingt dafür geeignet bin, in einen solchen Kampf einzugreifen.“ Und das formulierte es noch nüchtern, denn die Realität sah vermutlich deutlich komplizierter und unangenehmer aus. Viel wahrscheinlicher war es schließlich, dass sie auch nur bei der kleinsten Berührung des pelzigen Waldbewohners einen Kollaps bekommen würde, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, diese effektiv zu bekämpfen. Immerhin hielt sie es schon für unwahrscheinlich, dass ihr Kekkei Genkai überhaupt irgendeine Wirkung auf die Waldbewohner hatte. Immerhin funktionierten die Sinne von Tieren völlig anders als die von Menschen, was die Wirkung ihres Doujutsus vermutlich erheblich beeinflussen und einschränken würde. Da würde sie sicherlich nicht ihr Leben riskieren, um irgendeinen hinterwäldlichen Dorfbewohner zu retten, der sich sein Unglück auch noch selbst zu verantworten hatte. Nun, ihr Standpunkt zu dem Thema war also klar, wie genau Yuki nun auf die Fragder Bürgermeisterin reagierte war ihr selbst überlassen. Im Endeffekt kümmerte es sie nicht, solange sie nicht zwischendurch darauf angewiesen war, der jungen Yuudari das Leben zu retten. Immerhin lag selbst Hina irgendwo etwas daran, dass heute das Team gesund und munter zurück nach Hause kommen würde.
Während sich das Dorf also auf die berühmt berüchtigte und Asahina völlig unbekannte Seelenfindung vorbereitete, konnte das Mädchen feststellen, wie ihr aus mehreren Richtungen fast schon böse und abneigende Blicke zugeworfen wurden und auch Yuki blieb von der ablehnenden Haltung des Dorfes nicht verschont. Es dauerte nicht lange, bis die Sakkaku eins und eins zusammen gezählt hatte und sich langsam ein gehässiges Grinsen seinen Weg auf ihre Lippen bannte. „Wie interessant, es ist offensichtlich nicht üblich, dass Frauen die Zeremonie mitverfolgen können. Wenn ich die Leute vorher für dumme Hinterwäldler gehalten habe, dann sind sie jetzt eindeutig auf den Stand von Barbaren herabgesunken“, meinte die Kunoichi amüsiert und beobachtete grinsend den schmächtigen Jungen, der heute zu einem Mann werden sollte. „Der arme Kerl sieht aus, als würde er schon allein unter dem Gewicht seines Stabes zusammenbrechen, ich bin sehr gespannt, wie er es schaffen will, damit auch nur ein Eichhörnchen zu erschlagen. Nun, vielleicht hat er aber auch Glück und sein Seelentier ist ein Laubfrosch, dass würde ich noch als durchaus realistisch bezeichnen.“ Nicht unbedingt liebenswerte Worte aus dem Mund der Sakkaku und vermutlich vor allem deshalb wenig überraschend. Milde interessiert beobachtete Asahina, wie sich die geplant ausrückende Gruppe enger versammelte und im Gleischritt, begleitet von dem Geräusch auf den Boden stampfender Speere, in Richtung Dorfausgang wanderte, offensichtlich planend in sehr naher Zukunft aufzubrechen und dabei ihren Weg in den Wald zu finden. „Oh fantastisch, die wollen in den Wald der bekloppten Eichhörnchen…“, begann die Sakkaku gerade erneut zu fluchen, als sich plötzlich ein älterer Mann der Gruppe näherte und ohne einen Blick an Yuki oder Asahina zu verschwenden in Richtung Hisoya zu sprechen begann. „Du solltest überlegen, ob du dein Weibsvolk wirklich mitnehmen möchtest…im Wald ist es gefährlich und eigentlich gehört es sich nicht, Frauen bei der Findungszeremonie dabei zu haben. Es bringt Unglück.“ Asahina fühlte sich, als hätte man ihr soeben ein Lexikon mit Schwung vor die Stirn gedonnert, denn ihre dunkelroten Augen weiteten sich in Empörung und auf ihrer Stirn bildeten sich tiefe Furchen der Entrüstung. „Ist das sein Ernst?“, fragte sie schließlich fast schon verblüfft und starrte die Dorfwache ärgerlich an. „Pass mal auf, Hasenfuß, ich kann dich durchaus hören, ich stehe verdammt noch mal drei Meter von dir entfernt, sprich also bitte direkt mit mir, wenn du mir etwas zu sagen hast“, keifte die Sakkaku dann doch recht ungeniert, während der bärtige Mann seinen Blick endlich auf die beiden Mädchen richtete. „Du bist sehr unverschämt für eine Frau, hat dir dein Mann keine Gehorsam eingeprägt?“ Okay, sie war hier nicht nur in einem Babarenstamm gelandet, sondern auch an einem Örtchen, wo das Wort Emanzipation offensichtlich auch als eine exotische Fremdspeise interpretiert werden konnte. Fantastisch, wenn das nicht ein mehr als vielversprechender Start in eine wunderbare Mission war, dann wusste Asahina auch nicht. Und als wäre das noch nicht genug, wandte sich der Kerl nun an klein Yuki und musterte sie einmal von oben bis unten. „Ihr werdet nicht mithalten können, wenn es an die Spurensuche geht, ihr solltet zurück bleiben. Ich warne euch nur mit gutem Willen.“ Guter Wille am Arsch, Asahina sah sich in diesem Augenblick wirklich versucht dem Typen vor ihr zu zeigen, was für Gefühle seine guten Absichten bei ihr auslösten. Vorzugweise in dem sie ihn vor versammelter Mannschaft nach allen Regeln der Kunst verprügelte und ihn anschließend ein wenig Dreck fressen ließ. Bei Hebi hatte diese Taktik immer sehr gut funktioniert, wenn es darum ging, jemandem etwas Respekt einzuflößen. Ob es wohl einem ihrer Teammitglieder gelingen würde, das Temperament der jungen Sakkaku irgendwie wieder abzukühlen?
 

Yuudari Yuki

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Äußerlich zeigte die junge Yuudari keine Regung, während sie innerlich stutzte. Dieser Yamada...war mit Vorsicht zu genießen. Sie hatte ein ausgesprochen schlechtes Gefühl in Bezug auf ihn, was auch mit dem simplen Umstand zu tun haben konnte, dass er männlich war und das Prinzesschen Männern gegenüber eine gehörige Prise Skepsis an den Tag legte. Da war ihr die Sakkaku schon deutlich lieber, auch wenn sie Yuki Honig ums Maul schmierte, verriet sie ihre Körpersprache, ihre Ausstrahlung - es passte nicht mit ihren freundlichen Worten zusammen. Ganz zu Schweigen davon dass ihre Worte schon übertrieben freundlich waren. Gab es tatsächlich Leute, die sie damit täuschen konnte...? Was auch immer sie sich von ihr erhoffte, diese Begegnung versprach interessant zu werden. Auf jeden Fall war sie fest entschlossen nicht hinter ihrer Kollegin an zu stehen, auch wenn sie höchstwahrscheinlich über mehr Erfahrung verfügte. Der Umstand, dass sie eine Sakkaku war, förderte ihren Ehrgeiz nur noch mehr. Sicherlich kannte Asahina-chan Hebi - immerhin gehörten sie dem gleichen Clan an. Auch wenn sie davon Abstand nahm vorschnell irgendwelche Urteile zu fällen, war sie doch befangen und unterstellte dem hübschen Fräulein allein aufgrund ihres Clans eine gewisse Verschlagenheit. "Vielen Dank, Asahina-chan." entgegnete Yuki nun mit einem ebenso zuckersüßen Lächeln, sodass die beiden Damen jetzt um die Wette strahlten. Als die Bürgermeisterin heran trat und den Ankömmling begrüßte, wurde ihr Lächeln wieder milder, freundlicher und sie deutete eine knappe, dankbare Verbeugung an.

Dass es sich um die Bürgermeisterin handelte war ihr nicht bewusst, doch erfuhr sie durch die anderen, dass es sich bei dieser Frau wohl um die Auftraggeberin handeln musste und das ihr Name "Chiyo" war. Bei dem folgenden Wortgefecht, das sich ihre Kollegen mit der Omi teilten, hielt sich das Mädchen zurück. Sie beobachtete die Drei und die restlichen Dorfbewohner auf ihre Reaktionen hin und verblieb in einer geraden, stolzen Haltung. Eins war klar - beide Genin waren wortgewandt und nicht darum verlegen ihre Meinung zu vertreten. Allerdings schämte sich Yuki etwas für ihre schroffe, unfreundliche Art. Einerseits konnte sie ihre Reaktionen verstehen, andererseits war sie versucht sich einzumischen und die aufkeimende Spannung zu glätten. Von diesem Gedanken wurde sie jedoch abgebracht, als ihre Teamkollegin ihre Abneigung gegenüber den Waldbewohnern verkündete. Für einen kurzen Moment hatten sich die zierlichen Hände der Gothic-Lolita zu Fäusten geballt. Sie musste ihren Zorn herunter schlucken, schloss die Augen und atmete einmal tief ein und aus, ehe sie die Bilder vor ihrem inneren Auge verdrängt hatte. Sie musste an den Geisterjungen denken und an das arme Eichhörnchen. Doch dafür war jetzt weder der richtige Ort, noch die richtige Zeit. Dennoch erschien es ihr vollkommen logisch, dass der Sakkaku der Kunai gehörte. Diese Vermutung bestätigte sich, als sie sich erneut Dampf machte. Bekloppte Eichhörnchen...nicht zu fassen! leicht gruben sich ihre spitze Zähne in ihre Unterlippe. Sie war überrascht, dass sich niemand an ihren spitzen Zähnen gestört hatte - aber vielleicht war es auch einfach noch nicht aufgefallen. Ihr Ärger über den Zwischenfall mit den plüschigen Nussfreunden schwand jedoch für einen Augenblick, als die Dorfwache sich an den einzigen männlichen Genin der Truppe wandte. Yuki war fasziniert davon, dass der Herr ihm mehr zutraute, als seinen Begleiterinnen, obwohl er doch offensichtlich blind war. War es nicht üblich, dass solch beschränkte Leute gerade bei solcherlei Behinderungen voreingenommen waren? Scheinbar war es für den Mann schlimmer eine Frau zu sein, als blind zu sein. Was für eine absurde Denkweise. Sie ließ sich nicht von seiner Musterung einschüchternd, sondern parierte mit einem freundlichen Lächeln. Sie wirkte unbedarft, beinahe harmlos. "Danke für Ihre Sorge, mein Herr. Sie haben mein Wort, dass wir die Seelenfindung nicht stören werden. Wir respektieren die geschätzten Traditionen ihres Dorfes." erklärte sie mit ruhiger, fester Stimme, ehe sie sich der Bürgermeisterin zuwandte: "Chiyo-san...." begann sie mit sanften Unterton und schenkte der besorgten Großmutter ein aufmunterndes Lächeln. "Wir kommen ihrem Wunsch natürlich sehr gern nach..." na, das hatte sie ja fein beschlossen. "Man wird Sie später für die Begleichung dieser Zusatzleistung kontaktieren." ergänzte sie ohne ihre Tonlage zu variieren. Oder anders ausgedrückt: sie würde ein ordentliches Sümmchen abdrücken müssen, dafür, dass sie die Mission einfach eigenwillig um die eine oder andere Dienstleistung erweitert und verschwiegen hatte, WIE angriffslustig die Tiere des Waldes waren. Wahrscheinlich hatte sie auf diese Weise versucht den Preis etwas zu drücken, in dem die Mission niedriger eingestuft wurde - da hatte sie die Rechnung aber ohne Fräulein Schlaufuchs gemacht. Es hatte wenig Sinn sich über die fragwürdige Mentalität dieser Dorfbewohner zu ärgern, man konnte nur versuchen das Beste daraus zu machen und den möglichst größten Profit daraus zu schlagen. Immerhin waren sie hier um Soragakure zu dienen.

Leicht neigte Yuki ihr hübsches Gesicht und musterte den Vater, die Jungs und diesen ominösen Taka. Sie lauschte den Worten des Omileins und behielt dabei den Blick auf die leicht bekleideten Männer gerichtet. Für ihren Geschmack waren es zu viele Kerle auf einem Haufen, doch würde sie sich irgendwie damit arrangieren müssen. Asahina war wohl tatsächlich ihr einziger Lichtblick in dieser Hinsicht. Für einen kurzen Moment schweifte ihr Blick ab und blieb am Tor hängen. Ob der Junge noch dort war und auf sie wartete...? Er war jünger als dieser Taka, also hatte er diese Seelenfindung noch nicht durchlebt...oder? Sie schluckte, ehe Oma Chiyo zu Ende gesprochen hatte. "Danke. Wir freuen uns sehr darauf der Seelenfindung beiwohnen zu dürfen, Obaa-chan ." sprach sie süß und die Oma wurde tatsächlich etwas rot um die knollige Nase herum. Der Vater wollte gerade Protest einlegen, als Yuki ihm den Wind aus den Segeln nahm, in dem sie sich einfach direkt weiter an seinen Sohn wandte: Die Hauptperson des heutigen Tages. Die junge Dame lächelte ihm mit allem Liebreiz entgegen, den sie aufbringen konnte und klatschte aufgeregt in die Hände: "Du schaffst das, Taka-kun." sprach sie ihm fest überzeugt von seinen Fähigkeiten Mut zu. Sie war eben gut darin eine Rolle zu verkörpern und gerade ging sie in der Rolle des naiven Mädchens auf, das treudoof in die Welt sah. Der Vater schnaubte und verkündete, dass die Seelenfindung nun beginnen würde. Yuki war gespannt was sie erwarten würde und schärfte ihre Sinne. Zu ihrer Enttäuschung spürte sie jedoch die Präsenz des Jungen nicht mehr....ob er sich zurückgezogen hatte...? Oder würde er sie später wieder aufsuchen...? Die Schwarzhaarige war sich recht sicher, dass der Knabe zu ihr zurückkommen würde. Geister fühlten sich von einer Yuudari angezogen wie die Motten vom Licht. Ähnlich angezogen schien das junge Mädchen auch von ihrer Teamkollegin, denn sie war darum bemüht an ihrer Seite zu bleiben. Sie traute ihr zwar nicht, doch war sie ihr deutlich lieber als die ganzen Kerle hier. "Ich nehme an, der gehört dir?" sprach sie leise und zog aus ihrer Tasche den eingesammelten Kunai. Während sie die Sakakku mit ihrem stechend roten Auge fixierte, reichte sie ihr das metallene Andenken. Für einen kurzen Moment flackerte der Widerwille und der Zorn über ihre Tat in dem Seelenspiegel der geborenen Matsukuro auf, ehe sie sich doch wieder zu einem freundlichen Lächeln durchringen konnte: "Ich bin froh dich dabei zu haben, Asahina-chan. Du scheinst die meisten Erfahrungen von uns zu haben." Ihr Lächeln wurde etwas breiter: "Wir können sicher einiges von dir lernen." das meinte sie ernst, auch wenn sie nach wie vor gegen das scharfe Vorgehen der Kunoichi gegen die Waldbewohner war. Einen Moment verblieb sie noch bei dem Mädchen, bevor sie sich an ihren Teamkameraden wandte. "Yamada-kun...ist dir irgendwas aufgefallen?" er war blind - oder er tat nur so. Vielleicht war es auch irgendeine neue Moderichtung, die Yuki entgangen war und man band sich heute die Augen weg um cool zu sein. Doch am wahrscheinlichsten war wohl die Erklärung, dass es sich bei dem Teamkollegen um einen Blinden handelte. Ein Umstand, der ihn nur noch gefährlicher machte. Dadurch, dass ihm das Augenlicht fehlte, waren seine anderen Sinne sicher schärfer ausgeprägt und ihm fielen Dinge schneller oder gar überhaupt auf - die einem Sehenden entgangen wären. Zumindest nahm sie das an. Yuki traute diesem Dorf nicht und nutzte ihre von der Gruppe etwas abgelegene Position um sich mit ihren Teamkameraden auszutauschen. Es lag der frisch geschlüpften Genin viel daran die Eindrücke und Meinungen der anderen in Erfahrung zu bringen. Vielleicht konnten sie gemeinsam etwas Licht in die Sache bringen...
 

Yamada Hisoya

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Ob sie heil zu Hause ankam? Das konnte Hisoya seiner Kameradin nicht beantworten. Es war ungewiss, ob Akane den wahnsinnigen Eichhörnchen entkommen konnte, nur um wenig später an einer riesigen Gottesanbeterin zu krepieren. Genauso ungewiss war, um was für einen Menschen es sich beim neuesten Teammitglied eigentlich handelte. Erst fiel es dem Yamada schwer, sie richtig einzuschätzen. Yuki machte den typischen Eindruck des naiven, freundlichen und nahezu schon absurd herzensguten Mädchens. Klein, zerbrechlich und so zuckersüß, dass sie ihre Gegner - "Gott bewahre, du musst wirklich jemandem Gewalt antun." - mit forcierter Karies bekämpfen konnte. Doch dieser erste Eindruck verflog schnell. "Genau das, was ich mir gedacht habe.", schmunzelte Hisoya leicht, als sich seine Skepsis gegenüber ihr als begründet herausgestellt hatte. Während sie die Vereinbarung mit Chiyo eingegangen war, hatte sie unbewusst alle Vorurteile des Blinden gegenüber Sehenden bestärkt. "Du spielst ihr vor, ihr einen Gefallen zu tun.", urteilte der Junge in Gedanken über die Kunoichi, "Doch im Endeffekt willst du wie alle anderen nur Geld." Wie der Großteil aller Menschen war Yuki gierig und oberflächlich. Solange es ihrem Portemonnaie zugute kam, würde sie auch dieses falsche Lächeln aufsetzen, bei dem sie sich mit Asahina nicht viel nahm. Einen Fehler machte sie jedoch. "Hältst du dich nur für so wichtig, dass du von dir als 'Wir' sprichst, Yuki-chan? Oder seid Ihr fürwahr von hohem Blute, Euer Erhabenheit, Yuki-hime?" Wenn sie im Hitze des Gefechtes in Takas Prüfung eingreifen wollte, sollte sie das tun. Hisoya würde ihr nicht helfen. Chiyo warf wie das Herrchen eine zusätzliche Bedingung nach der anderen wie ein Stöckchen nach den Genin. Und wenn sie dieses auffingen und zu ihr brachten, gab es als versprochenes Leckerli mehr Geld. Hisoya war vielleicht ein Shinobi, das machte ihn jedoch noch lange nicht zu einem Hund.
Wie solche durften sich seine beiden Kolleginnen bald wohl fühlen - in Augen der männlichen Bevölkerung des Dorfes auch zu Recht. Es war unerwartet, nahezu schon ein kleiner Schock, auf eine so zurückgebliebene, rückständige Gesellschaft und absurde Ansichten zu stoßen, doch angesichts dessen, was sie bereits über das Dorf erfahren hatten, schien es irgendwie ganz passend. An etwas so trivialem wie seinem Atem spürte der Blinde, dass der unbekannte Mann ausschließlich zu ihm sprach, die weibliche Kameradschaft des Jungen dabei vollkommen ignorierend. "Hmm...", überlegte der Yamada gespielt laut, als würden ihn die Worte des Fremden tatsächlich zum Nachdenken anregen. Denn ganz zu Asahinas und Yukis Freude - eine schien vor Wut bald überzukochen, während die andere das Gespräch möglichst schnell abtun wollte - wusste Hisoya natürlich sofort, wie er diesem rückständigen Proleten entgegentreten sollte. "Finden Sie, ich sollte sie öfter schlagen?" Eindringlich nickte der Fremde mit dem Kopf. "Ja. Das ist unsere Pflicht als Mann.", entgegnete der aufgeklärte Feminist, "Nicht nur das aufmüpfige Mädchen, das gerne ein Junge wäre, auch diese zarte Puppe da." "Vorsorglich?" "Ja, damit sie nicht auf dumme Ideen kommt." "Was bei einer Frau leider sehr verständlich ist, nicht?" "Leider schon. Sie können ja nichts dafür.", bekundete der Alte mit einem hauch Verständnis und sogar Mitleid in der Stimme, während er mit einer ausladenden Geste auf die beiden Mädchen zeigte. "Ich meine, sieh sie dir nur an.", mal sehen, wann ihm die Augenbinde auffiel, "Der hohle Gesichtsausdruck, die Leere in den Augen und das hervorstehende Kinn, das dir eindeutig ihre Unterlegenheit zeigt. Es ist ja nicht ihre Schuld, nur Frauen zu sein. Die Dummheit ist ihnen leider angeboren." "Aber genau deshalb ist es doch meine Aufgabe, sie richtig zu erziehen." Hisoya gefiel sich in seiner Rolle, musste sich wahrnehmbar bemühen, die gespielte Trockenheit nicht mit einem breiten Grinsen zu verfälschen. "Selbstverständlich, nimm die Rückseite deiner Hand. Die knallt besser." Kurz überlegte der Fremde. "Wobei, brauchst du vielleicht Hilfe beim Zielen?" Und ab diesem Punkt war das Gespräch für den Yamada beendet. Er hatte seinen kurzen Spaß - die Quittung dafür würde später kommen -, doch als der Mann in das übliche Schema eines Sehenden verfiel, zogen sich die leicht angehobenen Mundwinkel des Blinden wieder nach unten. "Nein, danke. Sie sind doch schon deutlich damit beschäftigt, mit ihrem fauligen Mundgeruch in mein Gesicht zu zielen. Schweinekadaver, schätze ich?"

Die Gruppe hatte sich heute bereits viele Freunde gemacht, wie man auch am beleidigten, sich zur Überprüfung in die Hand atmenden, Wachmann erkennen konnte. Und dazu trug jeder Einzelne von ihnen bei. Untereinander sah das nicht besser aus. Selbst ein Sehender konnte erkennen, dass Yuki und Asahina nicht unbedingt Freunde werden würden. Ein echtes von einem falschen Lächeln zu unterscheiden, erforderte nicht viel mehr als ein wenig Aufmerksamkeit und Intuition. War man wirklich fröhlich, glücklich oder auch nur freundlich, spannten sich die Muskeln unterschiedlich im Kiefer an. Als Folge veränderte sich die Stimme. Das musste man nicht einmal wissen, war es doch so grundlegend im menschlichen Umgang, dass das Unterbewusstsein es intuitiv verarbeitete. Lächelte ein Mensch nun gezwungen, vor allem dann, wenn er es nicht wollte, war das wie ein Wink mit dem Zaun, den selbst die Sehenden mit ihrem unterentwickelten Gehör wahrnehmen konnten. Dass Yuki also ein Problem zu haben schien, war offensichtlich, genauso wie für Hisoya eindeutig war, dass sie ein falsches Spiel mit ihnen trieb. Was genau es aber mit dem Kunai auf sich hatte, vermochte der Junge nicht zu sagen.
Auch auf ihre Frage wusste der Junge nichts Wichtiges zu antworten. Ihm waren unzählige Sachen aufgefallen. "Eine Überheblichkeit, die noch zum eigenen Untergang führt, ein patriarchalisches Gesellschaftssystem, das Gewalt und Töten verherrlicht, zurückgebliebene Einwohner und, ich vergaß, Bären an Ketten. Das Haus der Bürgermeisterin ist übrigens leicht splittrig." Also suchte sich der Junge kurz einen Platz in der Nähe; ein Baumstumpf, der sicherlich bald entwurzelt werden würde, bot die perfekte Gelegenheit, sich kurzzeitig hinzusetzen. Während der Ankündigung der Zeremonie hatten sie sich die Beine in den Bauch gestanden. Dann tauchte er kurz ab, hörte sich um. Erst die nahen Gespräche, die nicht viel hergaben außer Schutzgebete an den großen und allmächtigen Rhao, Patron und Hüter des Waldes. Danach jedoch die Plätze, die ihm zuvor bereits aufgefallen waren. Kleine Hütten aus Holz, nicht ansatzweise so groß wie das Haus der Bürgermeisterin, sondern schlicht und klein. Und in einer von ihnen waren Menschen, den Geräuschen nach zu urteilen mehr, als in einer solchen Hütte wohnen konnten. Zuvor hatte er nicht richtig hingehört, doch jetzt fiel es ihm auf. Eine junge Stimme sprach, daraufhin antwortete ihr eine genauso hohe. Der Yamada näherte sich seinen Kolleginnen wieder, das Gespräch jedoch mit gespitzten Ohren belauschend. Doch vorerst war die Versammlung beendet. Aus der Tür, ungefähr dreißig Meter weiter, traten zwei junge Männer. So schmächtig, dass ihre Bewegungen auf dem Boden im Vergleich zu Taka fallenden Nadeln glichen. " 'Das muss endlich aufhören...' ", wiederholte Hisoya das Gehörte, kurz auf die Männer deutend, " 'Damit sich so etwas wie bei dem Jungen niemals wiederholt.' Das haben die beiden gesagt." Gerade eben hatte das Team eine interessante Spur erhalten. Davor aber rief das Ritual. Takeru wartete nicht länger, rief die Ninja zu sich und wollte nun beginnen. Nur eine Sache musste Hisoya noch von sich geben. "Jeder hier riecht nach seinem Tier. Die beiden Männer aber, der Geruch war nur kurz wahrnehmbar, rochen nach weitaus mehr."
 
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Sakkaku Asahina

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Es war mal wieder einer dieser bekannten und vertrauten Momenten, in denen Asahina feststelle durfte, dass sie ihr Team in etwa genauso scheiße und überflüssig fand, wie auch die ganze Mission an sich und lediglich ihr Versprechen gegenüber ihrem Vater hielt sie davon ab, erst den werten Herrn Grenzwachposten und anschließend auch noch gleich Hisoya zu verprügeln. Was fiel dem Yamada eigentlich ein, erst mit dem anderen Arschgesicht herum zu albern und dann auf einmal ärgerlich zu werden, wenn man sein fehlendes Augenlicht angriff? Was für eine Prinzessin der Slumjunge doch war, ja, wenn Hina nicht so daran interessiert wäre, dass wenigstens diese Mission hier ein Erfolg wurde, dann hätte sie den Genin direkt mal mit dem Arsenal ihrer Taijutsukünste vertraut gemacht und ihm gezeigt, was genau einen Shinobi hinter dem ein machtvoller Clan stand, von einem Straßenjungen wie ihm unterschied. So jedoch breitete sich lediglich ein zuckersüßes Lächeln auf ihren Lippe aus, welches bei genauerer Betrachtung schon eher einem Zähnefletschen glich, ehe sie leise das Wort an Hisoya ergriff, welcher offensichtlich einmal einen Crashkurs in Sachen Sakkakudiplomatie nötig hatte. „Sag mal, Liebes, wer hat dir eigentlich gesagt, es wäre eine kluge und wunderbare Idee das Arschloch auf der Mission darzustellen? Hat dir noch nie jemand erzählt, dass die Unbeliebten in der Regel als erstes sterbe?“ Asahina glaubte zwar nicht, dass sie dem Yamada damit besonders Angst machen würde, aber auf der anderen Seite war sie in der Laune ein wenig Autorität anzudeuten, ohne den Anspruch daran zu haben, dass diese auch wirklich anerkannt werden würde. Die Genjutsuka wusste immerhin, dass sie auf andere nur in den seltensten Fällen angsteinflößend oder bedrohlich wirkte und genau diese Ausstrahlung machte sich auch bemerkbar, als Yuki ihr plötzlich das zuvor verlorene Kunai entgegen streckte, in der offensichtlichen Erwartung sie würde es ergreifen und wieder an sich nehmen.
„Yuki-chan, wie lieb von dir, mir meine Waffe mitzubringen“, flötete sie da auch schon und ein fast schon diabolischer Gesichtsausdruck breite sich in ihren Augen aus, als sie nach der Waffe griff und ihre Fingernägel in bewusster Absicht über die zierlichen Fingergelenke des Mädchens gleiten ließ, ohne diese dabei wirklich zu verletzen. Eine Kampfansage als Reaktion auf eine Kampfansage, Asahina wusste eben, wie man am besten und einfachsten möglichst viel Spaß und Freude an einem langweiligen Auftrag haben konnte. Das bestätigte auch der Ansatz des gelben Yumes, welche für die Spur des Augenkontaktes mit der Yuudari durch ihren Blick flackerte, ehe ihr Lächeln wieder an Süßlichkeit zunahm und sie sich erneut die Mühe machte, das Wort zu ergreifen. „Ich freue mich, dass meine Anwesenheit hier offensichtlich ihren Nutzen erzielt und ich eine Hilfe sein kann. Der Himmel allein weiß, dass das noch lange nicht bei allen Shinobi der Fall ist…“ Das freundliche Lächeln verrückte kein Stück, stattdessen schien es sich noch ein wenig zu verbreitern, ehe die Brünette sich von der Jüngeren abwandte und ihre Konzentration wieder auf das Geschehen richtete. Genug diplomatische Arbeit geleistet, es galt ihr schließlich eine Mission so schnell und erfolgreich wie möglich abzuschließen. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie Hisoya sich von der Gruppe entfernte, dann trat sie einen Schritt näher an Yuki und beugte sich in ihre Richtung, um ihr in ungewohnter Neutralität und Gelassenheit etwas ins Ohr zu flüstern. „Die Wache ist nicht begeistert, projiziert ihren Ärger aber auf uns, anstatt ihn auf Hisoya zu lenken. Wenn du nach rechts schaust, dann kannst du sehen, wie er sich mit drei seiner Kollegen unterhält. Wir sollte ein Auge auf sie behalten, ich habe das Gefühl, dass die noch zum Problem werden." So viel zu einer ruhigen und entspannten Mission, die sich schnell über die Bühne bringen lassen würde. Pustekuchen, bei ihrem Glück würde man sie noch verschleppen und zu einer Hochzeit mit einem dieser Schweinepriester zwingen. Allein der Gedanke ließ Hina leise vor sich hin kichern, dann beobachtete sie aus scharfen Augen die Rückkehr ihres Kollegen.
„Das klingt danach, als wäre man sich auch innerhalb der Gemeinschaft nicht sicher, was genau die Sicherheit und Nützlichkeit des Rituals betrifft. Offensichtlich ist die ganze Prozedur mit mehr Risiken verbunden, als sich auf den erste Blick abschätzen lässt…wobei, wenn ich mir die Kampftauglichkeit diverser Bewohner hier ansehe, dann wundert mich dieser Umstand nicht unbedingt.“ Das Mädchen setzte sich in Bewegung und steuerte den aufgeforderten Ritualsbereich an, ehe sie sich ein weiteres Mal an ihre Teamkameraden umwandte. „Von unserer Aufgabe mal ganz abgesehen, falls die Zeremonie scheitert und der Bengel es nicht schafft, dass Ritual zu vollenden, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit Yuki und mir die Schuld dafür geben. Unsere Anwesenheit ist nicht unbedingt willkommen und ich habe das Gefühl, dass man hier jede Entschuldigung nehmen wird, um uns anzugreifen. Das heißt wir sollten ernsthaft erwägen, ob wir es nicht doch in Betracht ziehen dem Jungen bei seiner Aufgabe zu helfen, außer natürlich ihr seid besonders scharf auf einen eventuellen Kampf.“ Das konnte sie sich nämlich um ehrlich zu sein nicht sonderlich gut vorstellen, hatte sie doch selber auch nur bedingt Lust, sich hier körperlich mit diesen Menschen auseinanderzusetzen.
Die kleine Gruppe war mittlerweile am Rand des Dorfes angekommen und schien offensichtlich bereit, sich geradewegs ins Abenteuer zu stürzen. Mit mildem Interesse und Amüsement beobachtete Asahina, dass Taka allein von seiner Gesichtsfarbe her nicht nur einer weißen Wand glich, sondern dem mehr schlecht als recht ausgerüstetem Jungen auch die Knie zitterten. „Nah, das wird ein Spaß, er wird sich sicher ausgezeichnet machen.“ Hohn war nicht das passende Wort, für so viel Verachtung, die in Asahinas Stimme Platz fand. „Nun beginne wir mit der Zeremonie! Die Gruppe wird sich auf den Weg machen und nach den Spuren der spirituellen Tieresmacht suchen, auf das sie erfolgreich und unverletzt zurückkehren.“ Oh ja, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das passierte und anschließend alle friedlich und glücklich bis an das Ende ihrer Tage leben würden, war so unwahrscheinlich hoch.
 
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Yuudari Yuki

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Diese Mission würde ausgesprochen anstrengend werden. Nicht wegen der Dorfbewohner, deren Horizont so niedrig angesiedelt schien, das man wohl besser aufpassen sollte wo man hin trat um nicht zu stolpern, auch nicht wegen des Waldes und den darin lebenden, aggressiven Tieren oder dieser bescheidenen Zeremonie - sondern wegen ihren Kollegen. Die Anspannung war nur schwer auszuhalten, doch Yuki schaffte es bisher sich äußerlich nichts anmerken zu lassen. "Yuki-hime..." wiederholte sie auf Yamadas bissigen Kommentar hin und lächelte schließlich angetan. "...gefällt mir." gestand sie und hoffte ihm so den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie hatte kein Interesse daran sich mit ihm auf irgendeine Weise zu messen, auch wenn sie sonst gern für mentale Machtkämpfe zu haben war. Auch auf die Fingernägel der Sakkaku, die über ihre empfindliche Haut glitten und diese noch zusätzlich reizte, reagierte die Yuudari nicht. Nur einmal zuckte sie leicht zusammen, weil die Nägel einen der Kratzer vom Eichhörnchen Angriff streiften. Aufmerksam beobachtete das junge Mädchen das Geschehen und die Dorfbewohner, dabei entging ihr auch nicht der kleine Spaß, den sich ihr Teamkollege gönnte und die Zurechtweisung der Brünetten, die er danach quittierte. Während sie sich zu ärgern schien, blieb die Schwarzhaarige teilnahmslos. Es waren Männer, was sollte man da anderes erwarten? Und Asahina-chan... entsprach so ziemlich Yukis Bild einer Sakkaku. Mal von ihrem Lächeln abgesehen, dank Hebi hatte sie erwartet das alle Sakkaku finster drein sahen. Der Umstand, dass sie lächelte und sich ihr gegenüber so freundlich gab, war der jungen Yuudari nicht geheuer. Sie war es auch schlicht Leid ihre beiden Kollegen zu analysieren und wollte sich lieber auf die Mission konzentrieren. Sollten sich ihre Kollegen doch so viel anzicken wie sie wollten, ihr waren ihre Nerven dafür zu schade. Sie musste ihre Kräfte einteilen. Das kurze aufflammen von Asahinas Doujutsu war ihr allerdings nicht entgangen. Die zierliche Gothic Lolita würde vorsichtig bleiben.


Für einen kurzen Moment hatte sich die puppenhafte Genin aus dieser Welt zurückgezogen und spürte nach, ob sie die Präsenz von anderen Geistern wahrnehmen konnte. Tatsächlich konnte sie eine schwache Spur wahrnehmen. Ein Schauer lief ihren schmächtigen Rücken hinab, ehe sie die Augen aufriss und in die Richtung sah, aus der sie den Geister gespürt hatte. Das war nicht der Junge aus dem Wald und der Geist schien dem Dorf alles andere als wohl gesonnen. Doch wenn sie sich nicht irrte...war er nicht im Dorf, sondern im Wald. Zumindest sagte ihr das ihr Gefühl. Eine Gänsehaut stahl sich über ihre blasse Haut und sie verschränkte die Arme. Das versprach nichts Gutes...wenn ihr Gefühl richtig war und der bösartige Geist im Wald war, musste er sehr stark sein, damit sie ihn sogar hier spüren konnte. Sie schluckte, ihre Finger gruben sich in den schwarzen Stoff ihres Mantels und sie zögerte eingeschüchtert von diesem Gedanken, ihr Shinshin Seki zu aktivieren. Die Rückkehr des Jungen war eine willkommene Ablenkung. Sie wandte sich ihm zu und ihre Augen weiteten sich leicht. So etwas wie bei dem Jungen... wiederholte sie gedanklich und biss sich leicht auf die Innenseite ihrer Wange. Welcher Junge? Und von welchem Vorfall sprachen sie...? Ob der Knabe aus dem Wald mehr wusste? Yuki schluckte. Etwas nervös sah sie aus dem Augenwinkel wieder in die Richtung, aus der sie die Präsenz wahrgenommen hatte. Plötzlich wünschte sie sich, dass Yuzuki da wäre und sie mit ihr darüber sprechen konnte. Ihre Lehrerin hatte deutlich mehr Erfahrung und würde es sicher zu deuten wissen. Langsam ließ die Rotäugige ihre Hände wieder sinken und ballte sie zu Fäusten. Sie schämte sich für ihr Zögern das Shinshin Seki zu aktivieren. Doch...dieses Gefühl machte ihr Angst. Was, wenn ihre Wahrnehmung richtig gewesen war? Wie sollte sie etwas gegen den Geist unternehmen...? Sie war noch nicht soweit! Ihre Clankünste waren noch nicht weit genug entwickelt und... sie schluckte. Nein. Sie durften nicht an sich zweifeln, sie musste dem Yuudari-clan alle Ehre machen! Ihr Blick wurde ernst und eine tiefe Entschlossenheit funkelte in dem dem tiefen Rot ihrer Iris. Wenn diese Präsenz tatsächlich so stark ausgeprägt und negativ war, konnte sie es sein, die die Wildtiere so aggressiv werden ließ. Vielleicht scheuchte ihre Missgunst die Tiere auf und ließ sie die Menschen angreifen um Rache zu üben. Auf Yamadas Bemerkung hin, dass die zwei Fremden nach mehr als nur nach ihren Tieren rochen, nickte die Schwarzhaarige. "Wir müssen wachsam bleiben. Irgendwas stimmt hier nicht." pflichtete sie ihren Teamkollegen bei, wobei sie auch Asahina ein bedächtiges Nicken schenkte. Ihre Warnung war berechtigt und Yuki musste sich eingestehen, dass sie daran noch gar nicht gedacht hatte. Diese...Präsenz, hatte sie zu stark abgelenkt.


Ohne weiter zu warten setzte sie sich in Bewegung und folgte dem Zeremonientrupp mit gebührenden Abstand. Es war ihr unbegreiflich, warum sie ein solches Ritual sogar dann fortführten, wenn sie um die Angriffslust der Waldbewohner wussten. Zwar bewegte sich die Genin ohne Zögern auf das Tor zu um das Dorf endgültig zu verlassen und den Wald zu betreten, doch überschlug sich dabei ihr Magen und ihr wurde schlagartig schlecht. Plötzlich kam ihr ein Gespräch mit Yuzuki in den Sinn, bei dem sie ihrer Schülerin versucht hatte deutlich zu machen, dass es schwer war eine Yuudari zu sein und ihr Bluterbe Segen und Fluch zugleich war. In diesem Moment spürte sie zum ersten Mal diese Bürde. Wie sollte sie ihre Teamkollegen vor etwas warnen, dessen sie sich nicht sicher war? Und wie sollte sie es glaubhaft vermitteln? Die Beiden wussten nichts von der Geisterwelt und durften auch nichts von ihr erfahren. Sie war auf sich allein gestellt, sie musste stark sein. Ihre feinen Augenbrauen zogen sich tiefer in ihr hübsches Gesicht. Ihre Anspannung war ihr deutlich anzumerken und dessen wurde sie sich bewusst, als zwei der Jungs aus dem Dorf zu ihr sah und schadenfroh grinsten. Was für Idioten....! Sie betraten den Wald und Yuki bemühte sich einmal tief ein und aus zu atmen um ihre innere Anspannung etwas zu lösen. Sie erinnerte sich an die Geschichten von Shirayuki-sama und sah prüfend zu ihren Teamkameraden. Nachdenklich fühlte sie nach ob der Junge wie versprochen hier auf sie warten würde - doch sie konnte nichts spüren. Eine Tatsache, die sie zu gleichen Teilen beruhigte und enttäuschte. Sie war enttäuscht, dass der Junge sein Wort gebrochen hatte und zugleich erleichtert, dass sie die feindselige Präsenz nicht wahrnehmen konnte. Bewusst ließ sich Yuki etwas zurückfallen um in Ruhe mit ihren Kameraden sprechen zu können. "Yamada-kun, kannst du dich an den ungewöhnlichen Geruch dieser Männer erinnern? Rochen sie vielleicht nach Rauch, gemahlenen Pflanzen, Ölen oder dergleichen? Kannst du es etwas einschränken?" fragte sie interessiert, in der Hoffnung, nicht wieder eine kindische, trotzige Antwort zu erhalten. "Hier!" rief Taka plötzlich und stürzte sich so eilig zu Boden, dass er hinfiel. Erschrocken zuckte die Yuudari zusammen, mit einer so plötzlichen Bewegung hatte sie nicht gerechnet. Verdammt...! Sie war zu abgelenkt. Spinnt der?! fuhr es ihr durch den Kopf, ehe sie in ihrer Bewegung inne hielt und für einen kurzen Moment, nur für einen Augenblick, Angst in ihrem Auge zu erkennen war. Wieder verfluchte sie es eine Yuudari zu sein, dieses Mal jedoch, weil es ausgerechnet Hitze war, die sie bei der Nähe von Geistern empfand. Sie sah hinter sich, wandte ihren Teamkollegen den Rücken zu und aktivierte ihr Shinshin Seki. Es war der Junge, er schien gehetzt und sah voller Zorn auf den am Boden knienden Taka. "Sie beginnen mit der Suche." erklärte der Bengel. Irritiert sah Yuki aus dem Augenwinkel zu den Dorfbewohnern und hoffte, dass ihr Haar ihr Doujutsu verbarg. Die Suche...nach dem Seelentier? Sie würden also Spurensuche betreiben? Nicht gerade ein Hobby der Yuudari. Der Junge grinste gehässig "Ein Wildschwein, wie passend." bemerkte er schadenfroh. Yuki löste ihr Shinshin Seki und sah perplex zu den anderen. "Ein Wildschwein...?" wiederholte sie kleinlaut eher an sich selbst gerichtet. Doch einer der suspekten Kerle hatte es gehört und fixierte sie zornig: "Woher weißt du das?!" fuhr er sie an. "Sprich, Weib!" ergänzte er und fletschte die Zähne. Auch der andere musterte sie missbilligend. "Von der Entfernung hast du die Spuren nicht sehen können." bestärkte er seinen Kumpel. Taka schluckte und betrachtete die Genin beunruhigt. Einer der Dorfjungen lehnte sich zu seinem Freund rüber und fragte eingeschüchtert: "Ob sie eine Hexe ist...?" Yuki schluckte, ehe sie auf ein Gebüsch in ihrer Nähe deutete. "Hier sind mehrere Zweige abgebrochen. Ein größeres, massives Tier hat sich gewaltsam seinen Weg hindurch gebahnt." erklärte sie sich und lächelte besänftigend. "Machen Wildschweine das nicht?" fragte sie und klopfte sich gedanklich selbst auf die Schulter. Die Stelle war ihr nur aufgefallen, weil der Junge zuvor dort gestanden hatte...ob er mit Absicht dort erschienen war um Yuki darauf aufmerksam zu machen...?
 

Yamada Hisoya

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Asahinas Kommentar hatte dem silberhaarigen Jungen nur ein schwaches, mühsam erzwungenes und somit falsches Lächeln abverlangen können. Er hätte durchaus kontern und das Spiel somit weitertreiben können, ob er nun sarkastisch betonte, wie leid es ihm tat, dass sie keine Freunde mehr waren, oder ob er erwähnte, dass das Mädchen sich einerseits über den gegen Frauen herrschenden Sexismus beschwerte, den Yamada andererseits aber als "Liebes" bezeichnete und ausgerechnet dadurch beleidigen wollte, ihn zu einer Frau zu "degradieren". Dass er lediglich wieder seine Ruhe haben wollte und der Streit ihm zu anstrengend wurde, wäre nach außen hin eine passende Erklärung. Doch sie war falsch. Tatsächlich war er verunsichert. "Bin ich wirklich ein Arschloch?" Es war immer einfach, Andere als die Bösen darzustellen und sich selbst im Recht zu sehen. Wenn man derjenige war, der sich lediglich verteidigte, hatte man ein reines Gewissen. Nur hatte Hisoya dieses nicht. Im Stillen, im Idealfall unbemerkt von seinen Kolleginnen, dachte der Junge über diesen kleinen Gedanken nach, während er der Gruppe folgte. Die Anspannung Yukis wäre einem sehenden Yamada aufgefallen, mit Übung und Intuition vielleicht auch einem normalen. Feinste Gerüche, die sich im Moment der Angst veränderten, vermischt mit Schweiß, und das ungewöhnlich gleichmäßig, nicht aber weitaus schneller schlagende Herz, das besagte Angst präziser als vermutliche, seelische Belastung auslegte, waren solche Beispiele, auf die ein sehender Yamada reagierte. Die Natur wusste, bestehende Nachteile auszugleichen, das besondere Chakra machte sie zu Vorteilen und durch das Training innerhalb des Clans lernten die Mitglieder, diese weitaus besser zu benutzen. Versunken in seinen Gedanken bemerkte Hisoya jedoch nur einen Bruchteil dessen, als die Yuudari auf besondere Vorsicht mahnte. Emotionen konnte jeder in der Stimme hören. "Vielleicht gegenüber Yuki.", fuhr er seinen Gedankengang von zuvor fort und verkniff sich eine sinnlos sarkastische Antwort. "Kümmern wir uns später um die beiden..."

Während der weiteren Spurensuche fiel das Team ein ganzes Stück hinter Taka und seine Blutsbrüder zurück. Nur sein Vater hielt sich bei den Genin auf, schien keine aktive, sondern eher eine beobachtende Rolle einzunehmen. Yukis Frage war äußerst interessant gestellt, doch Hisoya musste sie enttäuschen. "Sie waren zu weit weg... Der Geruch war zu flüchtig. Tiere verströmen einen starken Duft. Gemahlene Pflanzen und Öle... manchmal, meistens aber nicht. Rauch kann ich ausschließen." Dennoch hatte die Gruppe gerade einen interessanten Anhaltspunkt erhalten: Eines der erwähnten Mittel hätte der Auslöser für die unnatürliche Aggressivität sein können. Ein guter Einfall, vielleicht ein Glückstreffer, wenngleich es sich mit etwas Pech auch nur um einen Schuss ins Schwarze handeln konnte. Hisoya versuchte, entsprechendes in der Umgebung auszumachen, als Taka plötzlich eine Spur entdeckte und angesichts seiner Ungeschicktheit zu Boden fiel. Noch während der Junge mit einer Mischung aus Aufgeregtheit, einer Prise Stolz und Verunsicherung rief, hörte der Blinde, wie sich Yuki ruckartig auf der Ferse drehte und ihnen somit leicht den Rücken zuwendete. "Ein Wildschwein...?", kam es fragend aus ihrem Mund, gefolgt von Verwunderung seitens Hisoyas. Die Kommentare der Jungen ignorierte er, genauso wie die Antwort des Mädchens. "Du hast eine gute Wahrnehmung.", kommentierte Takas Vater lobend. "Ja... Eine gute Wahrnehmung." Ihre Begründung war richtig, schien wasserdicht, dennoch stimmte etwas nicht. Einen Yamada anzulügen war schwer, und etwas in Yukis Aussage erweckte diesen Anschein. "Und ihr, Saigo, Rago, Fugo! Zeigt gefälligst Respekt vor unseren Gästen.", mahnte Takeru mit erhobener Stimme, "Lasst eure Panik nicht an ihnen aus." Und tatsächlich war es so, dass die Jungen eine solche verströmten, der größte von ihnen eher leichte Aufgeregtheit, während Taka die Beine immer stärker schlotterten. Dennoch stimmten die drei Ermahnten alle ein, als sie einheitlich mit eingezogenem Kopf "Verzeihung, Hohepriester." murmelten. Gerügt und deshalb ruhiger als zuvor verfolgten die Blutsbrüder die Spuren des Tiers. Hisoya kniete sich einmal kurz hin, glitt mit seiner linken Hand über die Abdrücke auf dem Boden. Und er verstand, warum die Jungen angespannt waren. Kurz erhob er sich, dann sprach er leise zum sogenannten Hohepriester, sodass nur Asahina und Yuki ihn hören konnten. "Takeru-san", den Namen hatten seine beiden Kolleginnen im lauten Getöse vermutlich nicht mitbekommen, "Das Wildschwein ist doppelt so groß wie ich. Ist das normal?" Besagter Mann schüttelte den Kopf. "Nein, also verzeiht ihnen bitte ihr Verhalten." Hisoya schwieg auf diese Bitte, das mussten die beiden Kunoichi entscheiden, dennoch unterhielt er sich weiter mit dem Mann. "Warum ist es eigentlich ein Problem, dass zwei Frauen am Ritual teilnehmen?" "Mädchen.", korrigierte Takeru, "Das Ritual ist ein heiliger Akt zwischen uns und unserem Gott. Entweder nimmt man direkt daran teil oder wird es in Zukunft noch tun, so wie Takas Blutsbrüder. Bei Mädchen ist das unwahrscheinlich." "... Also besteht eine geringe Chance?" "Eine sehr geringe. Ein Mädchen kann durch das Ritual zum Mann werden." Fast wollte Hisoya diesen Satz hinterfragen, doch eine gewisse Vorahnung beschlich ihn und hielt ihn davon ab. "Das ist schon lange nicht mehr vorgekommen. Das letzte Mädchen, dem das gelungen ist, ist verschwunden. Ihr Tier... wurde tot im Wald gefunden." In seiner Stimme hing Betroffenheit, dennoch blieb er ernst und ohne Reue. "Kann ein Junge auch zu einer Frau werden?" Takeru nickte erneut, nahezu schon selbstverständlich. "Wer das Ritual nicht vollzieht, wird zu einer." "Und wird genauso abwertend behandelt wie richtige Frauen?" "Nein.", antwortete Takeru nachdrücklich, leicht verbittert wegen dieser Unterstellung, "Als der große Rhao entschieden hat, dass Männer jagen und die Gemeinschaft beschützen und dass Frauen die Kinder pflegen und das Dorf aufbauen, hat er auch entschieden, dass jede Rolle so wichtig wie die andere ist. Genauso hat er entschieden, dass auch das andere Geschlecht die Rolle eines Mannes oder einer Frau einnehmen kann, wenn es dafür besser geeignet ist." Der Hohepriester war ein interessanter Mann. Er verband zwei Eigenschaften, die Hisoya bisher für gegensätzlich und unvereinbar gehalten hatte: Verstand und Religion. Er schien intelligent und rational zu sein. Dennoch war er mit Sicherheit kein Atheist. "Und die Menschen, die das nicht so sehen?..." "...Bleiben hoffentlich in der Unterzahl. Haltet euch trotzdem lieber von ihnen fern."

Hisoya verstand und ging den weiteren Weg schweigend voran - vielleicht mochte Asahina Recht behalten. Eine ganze Weile verging, Taka und seine Gruppe machten einige Fehler, die ein ausgebildeter Ninja vermieden hätte. Das Treten auf Zweige und die viel zu starke Fokussierung auf die Spuren des Wildschweins, was zwangsweise zur Ausblendung der Umgebung führte, waren nur einige davon. Der Blinde selbst spitzte seine Ohren, um jedes ungewöhnliche Geräusch herauszufiltern. Doch es schien ruhig zu sein, was nicht unbedingt verwunderte. Auch wenn sie bereits einige Zeit unterwegs waren, bedeute das bei diesem riesigen Wald lediglich, dass sie sich noch immer im äußeren Bereich aufhielten. Erst ein scharfer, stechender Geruch unterbrach schließlich die Ruhe. "Was zum?!", zuckte Hisoya zusammen, bevor er seine Nase instinktiv mit seiner Hand verdeckte. "W-Was ist los?!", erschrak Taka einige Meter weiter weg, ohne eine Antwort zu erhalten. Eine kleine Ansammlung von Pflanzen, unweit eines großen Baumes, denen sich Hisoya mit geschützter Nase näherte. Mit seiner freien Hand umfasste er eine der Pflanzen und bemerkte ihre ungewöhnliche Form. Vier kleine Körper, Kreise, aufeinandergestapelt, der letzte lief zu einer Spitze zu. Der starke, pfefferartige Geruch intensivierte sich inzwischen, brachte Hisoyas Augen unter dem Stirnband leicht zum Tränen und brannte in seiner Kehle. "Arenia. Man kann sie kauen, nur schmeckt sie genauso stark wie sie riecht." Taka, der den Jungen während der gesamten Prozedur angestarrt hatte, schnaufte nun auf und wandte sich ab. "Pff." Bloß nicht die Anspannung anmerken lassen. "Auf Menschen hat sie eine stark beruhigende Wirkung." Fast glaubte Hisoya, eine Spur gefunden zu haben. Doch die Wirkung, die sie auf Menschen zu haben schien, widersprach diesem Gedanken. "Wollt ihr mal probieren?"
 
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