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Ghost Busters – Des Rätsels Lösung

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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CF: Ghost Busters – Die Geschichte des geheimnisvollen Geistes

Gänsehaut war das erste was der Tetsuya spürte, als der alte kauzige Mann die Tür des Luftschiffes öffnete. Das Warten hatte sich wirklich gelohnt, so empfand der Kirinin zumindest. Es war traurig gewesen, dass sie nicht an Deck gehen konnten, doch war das Gefühl als sie rauskamen für ihn umso angenehmer. Der ältere Herr lächelte, führte ein kurzes Gespräch mit dem Tetsuya und wünschte den Shinobi viel Glück auf ihrer Reise. Er versprach auch sie wieder zurück zu bringen. Dieses alte Schiff war scheinbar doch robuster und besser zu gebrauchen, als er erwartet hatte…
Die ersten Schritte am Boden des Reiches des Regens waren tatsächlich wie man sie sich vorstellte. Die Luft war feucht und man hatte das Gefühl als hätte es schon vor Ewigkeiten das letzte Mal aufgehört zu regnen. Und ja, natürlich regnete es hier. Was sollte man auch anderes erwarten? Sofort zog sich der Chuunin seine Kapuze über den Kopf und lächelte in die Runde. Nicht für jeden war das Traumwetter, für den Jungen aus dem Reich des Wassers hatte es definitiv etwas von Heimat, auch wenn es irgendwie anders war. Der Unterschied zu seiner letzten Mission war immens, denn in Iwagakure war es ja komplett verkehrt herum gewesen. Dennoch war der Tetsuya da nicht wählerisch, auch wenn das hier seine Laune definitiv anhob. Die ersten Schritte im Matsch waren komisch, doch er tat so als wäre es ganz normal. Der Weg, der vor ihnen lag, war eindeutig zu erkennen. Zwar hatte Daisuke eine Karte, doch gab es auch Schilder die den Weg zum einzigen Dorf hier wiesen. Lustig, dass man direkt im Sumpf ankommt. Naja, was gab es hier auch sonst? Direkt nach Amegakure konnten die Schiffe ja nicht fliegen und rund herum gab es nicht viel. Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck winkte der Chuunin die drei Genin hinter sich her. „Vorsicht, es ist etwas rutschig. Schaut hin wo ihr hintretet.“ Dies war wohl besonders an die beiden Genin gerichtet, welche sich als mehr oder weniger tollpatschig erwiesen hatten. „Der Weg ist nicht allzu weit, da Numachi das einzige richtige Dorf hier im Sumpf ist, sonst sind es ja nur kleine Siedlungen.“ Grade diese waren momentan äußerst leer, aber das musste er sicher nicht noch einmal erwähnen.
Also setzte der Chuunin sich langsam in Bewegung und folgte dem Schild, welches sie in Richtung Numachi führte. Doch schon auf den ersten Metern trübte einiges die Stimmung des Kirinins… Kleinere Gruppen Menschen liefen an ihnen vorbei. Erwachsene Menschen, mit Kindern und auch Alte. Weil sie in Richtung Numachi gingen, wurden die Shinobi sehr komisch angeschaut. Daisuke brauchte einen Moment bis es ihm auffiel, doch dann war es ganz deutlich. Den Blick zu deuten, war recht schwer… Daisuke rückte sein Stirnband etwas zurecht und schaute woanders hin. Irgendwie war das unangenehm. Doch nur wenig später wurde die Gruppe Shinobi von einer älteren Dame angesprochen. „Verzeiht Kinder, wohin geht ihr?“, fragte sie und ein Ausdruck von Sorge zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Daisuke runzelte die Stirn und antwortete freundlich: „Numachi, warum fragen sie?“ Plötzlich schüttelte sie den Kopf und vergrub ihre Hände unter ihrer Regenjacke. „Dann passt lieber auf euch auf, dort spukt es gewaltig!“ Ein eiskalter Schauder lief dem Tetsuya über den Rücken und ihm wurde bewusst was diese Leute waren… Flüchtlinge. Soweit wurden sie getrieben? Von einem Geist? Das konnte er nicht fassen… „Obaa-chan! Beeil dich!“, rief eine jüngere Frau. Plötzlich zückte sie einen kleinen Anhänger mit einer Art Voodoopuppe, zumindest sag es so aus, und hielt sie Yumi entgegen. „Das wird dich beschützen, junges Fräulein.“ Dass sie sofort erkannte, dass Yumi ein Mädchen war, wunderte Daisuke in dem Moment am wenigsten. Die ältere blickte noch einmal auf die Shinobi, verbeugte sich und ging hastig weiter. Daisuke blieb gar nicht die Zeit zu erklären, was sie dort zu suchen hatten. Er wollte ihr gern erklären, dass sie sich nicht mehr fürchten mussten, da die Shinobi sich darum kümmerten. Doch auf der einen Seite lief sie so schnell weg und auf der anderen… Wenn er die Menschen hier so sah, wurde ihm ganz mulmig… Was wenn doch?... Weg mit diesen schädlichen Gedanken! Das machte ihn nur schwach! Im nächsten Moment wurde er jedoch abgelenkt von einem Anblick der ihm nicht passte. Zwei Männer trugen eine Trage mit einem Verletzten darauf und auch dahinter liefen Leute mit Verbänden und kleineren Wunden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein hier! Er zog das Tempo etwas an und zischte: „Okay, wie ihr seht, ist es eilig. Also haltet euch ran.“ Mal sehen was sie in dem Dorf erwartete, denn langsam näherten sie sich den alten zerbrechlichen Hütten im Sumpf. Ganz anders, als man sich das doch futuristischere Amegakure vorstellte, denn hier schien alles noch recht natürlich. Immer mehr wollte der Tetsuya diesem Geist in den Arsch treten!
 

Ookami Yumi

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Den Rest der Fahrt hockte Yumi recht still im Luftschiff und überlegte, woran sie nun herumnesteln könnte - ihre Blume hatte sie ja gegen den süßen Spieß ausgetauscht, der nun ihren Magen angenehm füllte. Und dabei hatte sie auch noch selbstgemachte Reisbällchen dabei... wie sollte sie die denn noch aufkriegen?! Vielleicht hätte sie früher darüber nachdenken sollen, die Süßigkeit zu essen, aber nun war es zu spät. Na ja, wenn alle Stränge rissen, würde sie eben Daisuke die Bällchen zum Fraß vorwerfen, der konnte doch bestimmt essen wie nichts anderes auf diesem Boot. Wozu sie jetzt eigentlich Lust gehabt hätte war ein wenig Kristall zu kneten und vielleicht ein Herzchen daraus zu machen oder so etwas in der Art, aber sie konnte sich davon abhalten, indem sie sich ins Gedächtnis rief, dass sie dazu Fingerzeichen schließen musste und sie hier alles andere als allein war. Normalerweise folgte auf Fingerzeichen ein Jutsu und es würde zudem auffallen, wenn sie hier auf einmal mit einem kristallenen Spiegel saß, nicht wahr? Dabei wollte sie doch so gerne... es war wirklich traurig. Vielleicht würde sie das eines Tages können, in der Öffentlichkeit zeigen, was sie aus diesem Material alles machen konnte... Blumen und andere wunderbar schmückende Formen... wie schön könnte das Kiri-Ryokan funkeln, wenn sie es mit einer Schicht Kristall überzeiehn würde! Aber dazu hatte sie wohl eindeutig zu wenig Chakra... das war auch schade. Aber wenn sie mehr trainierte und ihren Vorrat vergrößerte, was dann? Wahrscheinlich würden die anderen Mitbewohner nicht besonders positiv reagieren, nicht jeder stand auf grünen Kristall. Aber der Wert des Hauses würde wohl in die Höhe schießen... wäre doch auch mal eine Idee.
Schließlich waren sie angekommen, die Tür öffnete sich, feuchte Luft drang hinein und auf einmal... Matsch! Hätte Yumi nun zu den Heulsusen gezählt, die sich zusätzlich auch noch vor Schlamm und Dreck fürchteten, hätte sie wohl einen Nervenzusammenbruch erlitten - aber das traf ja nicht zu. Die kleine Ookami arbeitete beispielsweise gerne im Garten und in der Natur, dass es da mal dreckig werden konnte, war ja wohl zu verstehen. Also nahm sie den weichen Untergrund ganz gelassen und stapfte hinter Daisuke her, während sie sich konzentrieren musste, um nicht auszurutschen. War es das denn überhaupt wert, gab es keinen Ausweg aus dieser Matschfalle? Sie konnte sich an die letzte Mission erinnern, die auch Daisuke geleitet hatte - da war sie dem Matschjutsu ihres Gegners mit dem Wasserlauf ausgewichen... warum versuchte sie es hier denn nicht nochmal? Sie blieb kurz stehen und konzentrierte sich auf den Fluss ihres Chakras, einen Vorgang, den sie langsam zu beherrschen begann, anders noch als vor dem Training mit Sayuri-sama, vor dem sie keinerlei Anreiz gehabt hatte, sich damit auseinander zu setzen. In der Zwischenzeit hatte sie nämlich bemerkt, dass es ihr leichter fiel, ihr Element zu beherrschen, wenn sie sich in der Chakrakontrolle übte. Beispielsweise konnte sie den Spiegel, den sie nun herzustellen vermochte, größer werden lassen, je mahr sie sich darauf konzentrierte, auch wenn er immer noch klein und fragil war. Allerdings hatte sie das Gefühl, dass sie ihn richtig unzerstörbar machen könnte, wenn sie sich nur darum kümmerte. Langsam ließ sie ihre Energie in den Füßen zirkulieren und machte noch einen Schritt. Es war eindeutig besser geworden, Wasserlauf half also auch bei Matsch. Leichteren, unbeschwerteren Schrittes lief sie voran, nun mehr auf, als im Matsch und drehte sich kurz zu den beiden anderen um. "Wa-Wa-Wasserlau-lauf hi-hilft ge-gegen de-den Schlamm!", meinte sie freundlich, da sie sich nur schlecht fühlen würde, wenn sie es ihnen vorenthielt. Vielleicht waren sie noch nicht darauf gekommen - oder aber sie benutzten ihn schon und sie hatte völlig umsonst einen Tipp gegeben. Oh-Oh... bei dem Gedanken drehte sie sich lieber ganz schnell herum und machte, dass sie weiterkam. Das wäre ja wirklich zu peinlich!
Nach einer Weile tauchten einige Menschen auf, es wurden sogar mehr... aber irgendwie liefen sie alle in die falsche Richtung, den Shinobi entgegen! Oder... rannte die kleine Gruppe aus Soragakure etwa in die falsche Richtung? Das war... liefen diese Menschen etwa vor dem Geist davon? So ernst war die ganze Sache? Das machte ihr nur noch mehr Angst, es konnte sich wohl kaum um einen kleinen Dorfspuk handeln, wenn so viele Leute davor davon liefen, oder doch? War das Gespenst etwa real gefährlich? Es kam ihr vor, als rollten sich ihr die Zehennägel allein bei dem Gedanken hoch, dass sie ernsthaft von einem Schleimmonster angegriffen werden könnten. Natürlich, dass er versuchen würde, seine Feinde zu verspuken, das hatte sie ja erwartet. Aber angreifen... war das nicht ganz und gar Geistuntypisch? So bekam sie gar nicht recht mit, wie sich ihr Teamleiter mit der Frau unterhielt, die ihr kurz darauf etwas vor die Nase hielt und es kommentierte. Dieses Ding würde sie beschützen? Hieß das nicht, dass es wirklich realen Schaden für die vier Shinobi geben könnte? Sie betrachtete das Stoffwesen genauer, das da vor ihrem Gesicht baumelte, es war aus dreckigem, braunen und groben Stoff genäht worden, wahrscheinlich Leinen oder so etwas in der Art. Und irgendwie sah es aus wie diese Dinger, von denen man sagte, sie könnten Schmerzen auf andere übertragen... ähm... richtig, Voodoopuppen. Bisher hatte sie eigentlich nie daran geglaubt, das so etwas grausames wirklich existieren könnte und auch dieser Anblick brachte sie nicht von dieser Überzeugung ab. Hatte die Alte denn nicht gesagt, die Puppe würde sie beschützen? In diesem Falle war vor allem einmal ein Dank angebracht. "A-Arrigatou, Obaa-san." Das kleine Mädchen ergriff die Puppe und verbeugte sich leicht, bevor sie sie mit einem Faden, der aus dem Kopf hervorschaute an den Griff ihres Kodachis knotete. So hätte sie beiden Hände frei und könnte sie dennoch schnell hervorholen, wenn sie so etwas wie ein Talisman war, der sie gegen den bösen Geist verteidigen könnte. Danach blickte sie sich um und sah etwas, das ihr die Haare zu Berge stehen ließ... Verletzte! Ach du gute Güte.. also wurde der Geist tatsächlich handgreiflich. Das war aber nun wirklich nicht das, was sie von Gespenstern erwartet hatte... wahrscheinlich war das gar kein Geist! Es konnte keiner sein! Geister waren arme, bemitleidenswerte Seelen, die aus irgendeinem Grund nicht ins Jenseits übertreten konnten. Aber sie konnten gar keine Menschen töten oder verletzen, das konnten sie einfach nicht. "Das kann kei-kein Geist sein.", stellte sie zu ihrer eigenen Verwunderung mit recht gefestigter Stimme fest, "Geister greifen keine Menschen an." Zumindest nicht körperlich, dafür konnten sie ja ganz schön Furcht einflößend sein. Also musste etwas anderes hinter den Angriffen auf diese armen Menschen stehen, etwas anderes, das aller Wahrscheinlichkeit nach menschlich war. Die Menschen waren immer die bösen, Tiere taten nichts aus reiner Bosartigkeit, sie hatten immer existenzielle Gründe. Also Menschen. Als sie Daisukes Satz vernahm beschleunigte auch sie ihre dank dem Jutsu gesicherten Schritte und antwortete mit entschlossener Stimme: "Hai, Taicho-sama.*" Die kleine Ookami hatte beschlossen, dass sie das Verhalten der Menschen, die den Geist spielen mussten, nicht tolerieren könnte, sie verletzten dabei Unschuldige! Und dazu noch Unschuldige, die in kleinen, baufälligen Hütten hausten, wie man sehen konnte, als sie sich dem kleinen Dorf näherten. Solche Dörfer waren manchmal so sehr vom Rest der Welt abgeschnitten, dass sie kaum Hilfe bekommen konnten - das machte sie zu erstklassigen Zielscheiben. Wie feige!

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Die Leute aus dem Reich des Regens mussten versteckte Kiemen und Schuppen haben, anders konnte sich Teysaru nicht vorstellen, wie sie dieses Klima Tag für Tag überstanden, ohne verrückt zu werden. Kaum trat er von dem doch erstaunlich stabilen Holzboden des Luftschiffes auf das Festland, schmatzte es äußerst unangenehm unter seiner Fußsohle, weil er direkt in den Matsch getreten war, aus dem der Boden hier bestand. An sich war so ein bisschen Schmodder natürlich das Letzte, was Teysaru aufhalten würde, doch zusammen mit dem Regen, der eiskalt auf seinen Nacken perlte und dann in seine Kleidung lief, war es doch nervig. Es half allerdings nichts, wenn man sich darüber aufregte, davon wurde die Qualität des Bodens auch nicht besser. Und so schlimm war es auch nicht, schließlich war er in seiner letzten Mission über einen bedeutend rutschigeren Boden gegangen - ohne irgendwelche Hilfsmittel. Er tat also das, was ihm als einzige Möglichkeit erschien, um zu vergessen, dass es glitschig, eklig und dreckig war: Den Blick vom Boden wenden und die Situation um sich herum analysieren! Darin war Teysaru gut, außerdem gab es viel zu sehen, was ihn ablenken konnte. Dass sie in die richtige Richtung schmatzten verrieten die Schilder, die großzügig verteilt waren. Er musste sich also keine Sorgen darüber machen, dass sie sich verlaufen würden. Eigentlich erwartete er das auch gar nicht mit einem Chuunin als Teamleiter. Die Sumpfpflanzen interessierten Teysaru hingegen bedeutend mehr, denn er war noch nie in solchen Gebieten gewesen und kannte deshalb die wenigsten der heimischen Gewächse. Er war schon kurz davor, sich ein paar Proben mitzunehmen, doch da bemerkte er, wie Yumi unweit von ihm stehen blieb. Und dann auf dem Schlamm weiterlief, ohne einzusinken. Teysaru wusste direkt, was sie getan hatte, und zuckte mit einem Mundwinkel, als wolle er sich abhalten, einen Kommentar abzugeben. Natürlich war der Schwarzhaarige eigentlich gar nicht so gemein und würde auch jetzt nicht damit anfangen, doch die Worte des Mädchens, die doch nur gut gemeint waren, ließen das Nervenkonzept des Genins schwanken. Sie hatte einen wunden Punkt getroffen, ohne es zu wissen. Mal ehrlich. Gibt es keine Mission, bei der man dieses idiotische Jutsu NICHT braucht?!
Zum Glück wandte sich die Rosahaarige schnell wieder um, als würde sie sich schämen, denn so konnte Teysaru einfach wieder auf die Umgebung starren und verdrängen, wie peinlich es ihm war, dass er die Grundlagen nicht konnte. Warum sollte er auch wegen diesem bisschen Schlamm einen Wasserlauf einsetzen, hm? Er war ein Mann! Natürlich konnte er über diesen Boden gehen ohne hinzufallen. Pah! Und direkt (wie sollte es auch anders sein?...) stieg er auf einen Stein und schoss ihn ein paar Meter weiter nach links, wo er spritzend gegen einen Baum knallte und den Genin auf einem Bein stehend, wankend zurückließ. Aber er war Taijutsuka. Mit wenig Mühe kehrte er zurück in einen sicheren Stand und schob die Hände in die Taschen seiner Jacke, nachdem er seinen Kragen aufgestellt hatte. Die schwarzen Haare klebten ihm mittlerweile im Gesicht als hätte er einen tausendarmigen Tintenfisch auf dem Kopf sitzend, doch das war ihm ziemlich egal. Tetsuya-sama hatte gesagt, dass Numachi nicht weit entfernt war - dort würden sie sich sicher aufwärmen können, während sie ihre Aufgaben verteilten.
Allerdings war das Sumpfdorf nicht das nächste Interessante, was Teysaru begegnete. Immer wieder kamen ihnen Leute entgegen, die sie mit ihren Blicken taxierten, als wären die Shinobi völlig verrückt. Anfangs dachte der Genin, sie würden nur ihn so anstarren, doch dann bemerkte er, dass auch die anderen von der Musterung nicht verschont blieben. Was waren das für Menschen? Wieso gingen sie vom schützenden Dorf weg? Eigentlich ja egal, sie hatten sicher nichts mit der Mission zu tun, also einfach ignorieren und weiter miesepetrig vor sich hin starren. Dies war dem großen Jungen jedoch auch nicht vergönnt, denn kurz darauf wurden sie von einer alten Frau angesprochen, welche sie fragte, wohin sie gehen wollten. Nun doch interessiert darüber, was hier vorging, lauschte er aufmerksam dem Gespräch zwischen Daisuke und der alten Frau. Sie meinte also, dass es in Numachi spukte - nicht unbedingt etwas Neues - doch sah sie nicht so aus, als würde sie ihren Teamleiter anlügen. Spukte es vielleicht tatsächlich im Sumpf? Andererseits war das Täuschen von alten Leuten nicht immer sonderlich schwer. Viele solche Menschen hatten den Hang zum Esoterischen - vielleicht dramatisierte die Oma also nur? Leider war aber die Voodoo-Puppe, die sie Yumi aushändigte ziemlich real und wohl auch mit viel Mühe gebastelt worden. Teysaru zweifelte zwar ernsthaft daran, dass so ein Spielzeug helfen würde können, wenn sie es tatsächlich mit einem bösen Geist zu tun hatten, aber das war wohl eher Ansichtssache. Da die Alte direkt wieder davonrannte, dachte er nicht weiter darüber nach. Viel intensiver brannten sich schließlich die Verletzten, die an ihnen vorbeigetragen wurden in sein Gedächtnis. Verwundete...der Genin hatte noch nie so viele auf einmal gesehen. Ihr Anblick war ungewohnt und grässlich zugleich. Wie konnte der Schutzgeist eines Sumpfes soetwas Grausames tun?! Und selbst wenn es sich im Täter handelte, die aus Fleisch und Blut waren: Was musste bei einem Menschen nur alles falsch laufen, dass er Unschuldige verletzte? Er reagierte auf die Situation ähnlich wie ihr Teamleiter, denn auch Teysaru ballte die Hände zu Fäusten, jedoch verborgen in seinen Jackentaschen. Obwohl er innerlich kochte, sah man es ihm nicht an. Bevor er die Aufforderung ihres Teamleiters mitbekam, wunderte er sich noch über Yumis urplötzliche Erleuchtung. War es die Voodoo-Puppe gewesen, oder hatte sie nur einen kleinen Klapps gebraucht, bis auch sie erkannte, dass das hier kein Geist tun konnte? "Du hast Recht", meinte er unvermittelt, überrascht über die Härte in seiner Stimme. Es war ihm danach, das Mädchen zu bestätigen, damit sie nicht wieder Angst bekam. Immerhin war sie jetzt schon auf dem richtigen Weg. Auch er beschleunigte sich, passend zu der Wut, die er über die Ungerechtigkeit dieser Situation spürte. Dies war schlimmer als am Boden Liegende nachzutreten! Es war feige, peinlich, erbärmlich! Egal was es kostete, sie mussten den Übeltäter finden und ihn dafür bezahlen lassen. Am Ende würden sie ja sehen, wie sich der 'Geist' anstellte, wenn er mit Gegnern konfrontiert wurde, die in seiner Liga spielten - in Daisukes Fall vermutlich noch ein paar Ligen darüber....
 

Kōrishita Jōshō

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Es war für Josho keine große Erleichterung, von Bord zu gehen, sondern eher eine Belastung. Er mochte Luftschiffe und den Komfort, den sie boten, schätzte sie jedenfalls höher ein als diese Nebelstadt, die sie erwartete. Nicht, dass er deren Reiz nicht verstanden oder verspürt hätte, aber zu wissen, dass dahinter noch ein tödlicher Geist lauern mochte - oder etwas genauso tödliches, das so tat als sei es ein Geist - verdarb einem den ohnehin unfreiwilligen Urlaub. Alleine hätte er Nebelspaziergänge unternommen, aber so würden ständig plappernde Leute dabei wohl eher nerven als eine Ergänzung darstellen.
Der Matsch tat ein Übriges, Josho die Laune zu verderben; Er beherrschte zwar den Baumlauf, aber während man meinen konnte, es sei einfacher, über ein bisschen Matsch zu laufen als an einer Wand entlang, irrte man sich mit dieser Meinung traurigerweise. Also bleib auch ihm nichts anders übrig als sich mit seinen teuren, guten Schuhen in den Schlamm zu wagen. Aber er wollte erstens nicht als Weichling gelten, der Acht auf seine Kleidung geben musste, und andererseits auch nicht als jemand, dem seine Sachen wichtiger waren als die Mission. Also machte er große Schritte von einer trockenen Stelle zur nächsten, um zumindest so trocken wie eben möglich zu bleiben. Allein schon weil er so auf den Weg achten musste war er nicht eben gesprächig, während sie über die schlammigen Straßen in Richtung des Dorfes marschierten, aber auch ihn plagten Gedanken. Wenn dieser Geist existierte, warum handelte er dann, wie er es tat? Und wenn Menschen hinter dem Geist standen, warum sie? Jeder hatte Motive, und wenn es nicht gerade wirtschaftliche waren musste man sie zumindest anhören, bevor man sie verurteilte. Jemand würde so etwas schließlich nicht aus Tollerei tun.
Tief in Gedanken schreckte Josho erst auf, als Daisuke das Gespräch mit der Alten begann; Davor war er den Flüchtlingen einfach so gut wie möglich ausgewichen, sie im Stillen bedauert, aber er wusste schließlich, dass sie hier wieder aufräumen würden. Aber was, wenn sie versagen würden? Wenn dann diese Leute nie wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten? Sah man sich die Bretterbuden und den vielen Matsch an mochte man meinen, sie wollten auch gar nicht erst, aber Josho wusste, dass viele Menschen in dieser Hinsicht emotional ziemlich gebunden waren. Die Frau beunruhigte ihn noch mehr. War der Aberglauben an irgendwelche mystischen Kräfte hier so tief verwurzelt? Andererseits hieß das vielleicht, dass sie auch einen schlecht gespielten Geist für einen echten halten würden. Der Verwundete allerdings ... Josho hätte sich die Wunden gerne näher angesehen, um festzustellen, mit welcheN Waffen so ein Geits kämpfte, aber er haderte damit, bis es zu spät war. Der empörte Kommentar Yumis holte ih nallerdings wieder aus seiner Selbstkritik.
"Erst mal anschauen. Man weiß nie, bis man selbst gesehen hat ... Ich bin immer noch nicht völlig sicher, dass das hier Menschen waren. Sicher, wir können davon ausgehen, aber wir sollten deshalb nicht unvorsichtig werden. Was wissen wir schon von Geistern?"
 

Tetsuya Daisuke

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Zunehmend neigte sich die Laune des Tetsuya dem absoluten Nullpunkt. Eigentlich hatte er nun schon genug gesehen. Verängstigte Flüchtende und so viele Verletzte. Die Wut des Tetsuya war schwer zu bändigen, wenn sie einmal entfesselt war, deswegen ballten sich die klobigen Hände des Jungen immer mehr zu Fäusten und seine Kiefer drückten sich aufeinander, während er das Schritttempo durch den Matsch anzog und den kalten Regen auf seiner Nase ignorierte. Regen war ja auch halb so wild, denn im Regen konnte man immerhin sehen wohin man trat. Anders als in Kirigakure, Daisukes Heimat, wo es manchmal schwer war die eigene Hand vor Augen zu sehen. Dennoch genoss der Junge den Nebel wesentlich mehr als den Regen, da wurde man nicht ganz so nass. Nicht einmal das ruhige prasseln des Regens auf seiner Kapuze konnte den Jungen etwas zur Ruhe bringen. Es war wirklich unerträglich, wenn er einmal in Rage war. Um sich etwas abzulenken, warf der Tetsuya einen Blick auf seine Teammitglieder. Doch fiel ihm erst da wieder ein, dass Yumi zuvor erwähnt hatte, dass Wasserlauf gegen das unangenehme Warten im Schlamm half. Unter ihren Füßen konnte man es eindeutig erkennen, so machte er es ihr nach. War sicher ein recht unangenehmes Gefühl für die anderen beiden, die es wohlmöglich noch nicht konnten und deswegen nicht benutzten. Daisuke kannte das nur zu gut. Er erinnerte sich da an so einige Situationen in denen es für ihn schon nützlich gewesen wäre, als er es noch nicht beherrschte. So war es eben, wenn man noch kein so alter Hase war wie er. Immerhin hatten sie es nicht so schwer wie Iori damals auf seiner ersten Mission mit Daisuke, welcher sich von Daisuke hatte übers Wasser tragen lassen müssen, also hatten sie mit einem wenig Schlamm doch noch ein gutes Los gezogen. Dass Yumi sich aus dem Regen nicht so viel machte, wunderte den Chuunin auch gar nicht wirklich. Sie war wie er ein Kirinin und ungünstige Wetterbedingungen gewohnt gewesen. Teysaru hingegen schien sich von einem bisschen Wasser nicht beeindrucken zu lassen, auch wenn er erst einmal durch die Gegend rutschte, ignorierte er völlig, dass er grade klatschnass wurde. Man war ja auch nicht aus Zucker, nicht? Josho hingegen schien jedem bisschen Matsch ausweichen zu wollen, was aber ein schwieriges Unterfangen im Reich des Regens war, denn hier regnete es rund um die Uhr und nach einem trockenen Fleckchen zu suchen, glich einer Nadel im Heuhaufen folgen zu wollen. Nunja, gut dass Daisuke nicht wusste, dass Josho teure Schuhe trug, denn das hätte ihn wohl irgendwie aufgeregt. Immerhin waren sie nach Amegakure gegangen, wo Dreck und Regen vorprogrammiert war. Dabei hatte er doch zuvor so gut vorbereitet gewirkt? Aber teure Schuhe trug er, bingo.
Zurück zum derzeitigen Geschehen. Die vier Shinobi warteten allesamt mehr oder minder vorsichtig durch den Schlamm. Während Yumi sich von den Verletzten betroffen zeigte und er erklärte, dass sie sich kaum vorstellen konnte, dass dies ein Geist war, zeigte Teysaru nicht allzu viel. Daisuke konnte nicht sehen ob es irgendetwas in ihm regte, aber er widersprach nicht als der Tetsuya das Tempo anzog. Yumi nannte den Tetsuya sogar Taicho, was ihn doch etwas peinlich berührte, auch wenn er es nicht zeigen würde. Tetsuya-sama hörte er gern und war er gewohnt, aber Kapitän? Das war irgendwie putzig und auch recht typisch für das Mädchen. Teysaru schien auch davon überzeugt, dass es kein Geist sein konnte, aber Daisuke war sich da nicht ganz so sicher. Er konnte nichts wiederlegen wofür er noch keine Beweise hatte. Natürlich hatte er zuvor so getan, als hätte er keine Angst vor Geistern, Angst war es ja auch nicht. Es war eher das beunruhigende Gefühl nicht zu wissen was man vor sich hatte, denn egal wie stark der Tetsuya war, er konnte nicht gegen etwas Übermenschliches ankommen. Er hörte Joshos Stimme und wie er erklärte, dass er die Geistertheorie nicht ablehnte, so lange er es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. In Daisuke rief das wieder das Bild der Verletzten wach und auch er gab seinen Senf dazu. „Egal was es ist… Ich werde es platt machen. Egal was es mich kostet. Ich werde nicht zulassen, dass die unschuldigen Menschen hier verjagt und sogar verletzt werden. Lasst euch davon nicht unterkriegen, wir machen den oder die schon fertig.“ Mit Willen konnte man doch Berge versetzen, nicht wahr? Vielleicht war es den Genin nicht aufgefallen, aber die Person die da mit so starker, wütender und bestimmter Stimme gesprochen hatte, war nicht Tetsuya-sama, sondern Daisuke, denn er sprach von sich selbst. Schwer zu verstehen, wenn man ihn nicht richtig kannte, aber der Umschwung seines Ausdrucks fiel den meisten Menschen auf.
So gingen die Shinobi also weiter und durchquerten eine kleine Siedlung. Dort standen nur drei-vier Häuser, alle leer und unbewohnt. Diese Siedlung wirkte wahrlich als würden dort nur Geister leben. Es war still und nur der Matsch unter den Füßen der Shinobi war zu hören. Die Hütten waren einfache Bretterhütten und wirkten ohne Bewohner so schwach, dass sie vom Wind um gepustet werden könnten. Sicher lebten hier auch einmal Menschen… Vielleicht auch diejenigen, die geflohen waren… Oder auch diejenigen, die mit einer Trage weggeschleppt werden mussten. Das machte den Tetsuya mehr und mehr betroffen. Nun war es eine Mischung aus Trauer und Wut… Hoffentlich waren sie bald da, denn er wollte so schnell wie möglich etwas unternehmen!
Je weiter sie liefen, desto matschiger wurde es, denn so langsam wurde es richtig sumpfig um die Shinobi. Ja wieso auch nicht, sie gingen ja in den Sumpf hinein. Hier sahen auch die Bäume richtig nach Sumpf aus und die Wurzeln waren überall, sodass man richtig aufpassen musste wohin man trat. Daisuke wandte sich immer wieder zu den Genin um, um zu schauen ob sie nachkamen und ob es ihnen gut ging. Er selbst schwieg aber lieber, denn nach reden war ihm nicht zu Mute. Nun kamen sie doch schon näher an das richtige Dorf. Schon die ersten Schritte in das Dorf hinein verrieten, dass hier einiges nicht stimmte. Wieder diese maroden Bretterhütten, welche mit Lehm zusammen gepappt waren. Dennoch wirkten sie auf ihre Art und Weise irgendwie schön, da es so viel Eigenes hatte, wie niedliche Verzierungen und allerlei Schnickschnack. Daisuke würde sich nie wagen diese Leute wegen ihres natürlichen Lebensstils zu verurteilen, denn er bewunderte dies irgendwie. Menschen sah man nicht viele, wahrscheinlich war auch nur noch ein kleines Grüppchen übrig… Noch einige alte Menschen liefen langsam und depressiv wirkend durch den Schlamm und auch verängstigte andere Menschen waren zu erkennen. Aus den Fenstern heraus starrten Kinder die Shinobi an, mit ihren großen Augen… Daisuke war sich nicht sicher, ob sie sich fürchteten oder ob es einfach die Neugier war. Jedenfalls sollten so kleine Kinder nicht zu Hause eingesperrt sein müssen… Eines der Kinder rannte hastig barfuß durch den Schlamm. Es schien weniger ängstlich als die anderen. Sofort kam aber die Mutter heraus und packte es am Arm um es wieder herein ziehen. Sie zischte das Kind an, womit konnte der Junge nicht verstehen, aber es war klar, dass es sicher nicht rausdurfte. Nicht wegen diesem dämlichen Geist oder diesen dummen Menschen! Er kochte wahrlich vor Wut… Plötzlich hörte man eine laute Stimme, je weiter man ins Dorfinnere vordrang. Daisuke ahnte irgendwie, dass das der Mann war zu dem sie gehen mussten, denn je näher sie kamen, desto verständlicher wurden seine Worte: „Das kann doch nicht wahr sein! Schon wieder?! Es werden immer weniger! Wir müssen irgendwas tun!“ Der Tetsuya schob die Hände in die Taschen und winkte die Genin hinter sich her zu dem Haus. Hastig klopfte er dreimal an die Tür und ein Spalt öffnete sich durch die sie eine Frau anschaute. „W-Wer seid ihr?“, fragte sie mit zittriger Stimme. Klar, Fremde kamen momentan sicher nicht so gut an. „Shinobi aus Soragakure. Wir wurden vom Dorfältesten gerufen, dürfen wir eintreten?“ Die Frau öffnete hastig die Tür und verbeugte sich vor den Shinobi. Dann lief sie eilig davon und ein alter Mann kam hervor getreten. Er sah wirklich alt aus, wie ein typischer Dorfältester, der die Geschichten weiterträgt. Das hatte irgendwie was Märchenhaftes. Wären sie nicht aus einem anderen Grund hier. Er hatte einen Buckel und lief langsam. Der Mann war gehüllt in alte Leinen und hatte einen langen Bart. Auffällig war, dass er einen Verband um das linke Auge trug. „Seid gegrüßt.“, begann er mit rauer Stimme. Im nächsten Moment kam die Frau mit einigen Mänteln an. Sie legte sie neben den eingetretenen Shinobi ab und erklärte hastig: „Für Ortsfremde sind die Wetterbedingungen hier sicher unangenehm oder? Es ist selten, dass andere Menschen hier her finden… Setzt euch ruhig und zieht euch das an, ich werde euch einen Tee machen.“ Sie schien recht nett, auch wenn sie sich augenscheinlich noch immer etwas fürchtete. Daisuke folgte nickend ihren Worten und setzte sich an einen Tisch auf den schon der alte Mann gedeutet hatte. „War die Reise sehr beschwerlich? Es tut mir leid, dass wir euch solche Umstände machen, aber ihr habt sicher bemerkt, dass es hier nicht mehr so schön ist, wie es einst war… Aber kommt erst mal zur Ruhe…“ Er setzte sich zu dem Chuunin und Daisuke schaute fordernd seine Genin an. Sie sollten sich ja benehmen hier, er wollte sich vor diesen freundlichen Menschen nicht blamieren. Während er auf die anderen wartete, zog er seine Jacke aus und einen der Mäntel an. Gastfreundschaft ablehnen, war ein No-Go, hoffentlich wussten auch seine Genin dies zu schätzen…
 

Ookami Yumi

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So entschlossen, wie die kleine Ookami gerade hinter Daisuke über den Matsch stapfte, hatte sie sich wirklich schon lange nicht mehr gefühlt. Wie auch schon bei der vorherigen Mission hatte das Mädchen eine Triebfeder gefunden, die sie dazu brachte, ihre sonstige Nervosität und Ängstlichkeit fallen zu lassen. Und wie auch in den Höhlen Iwas war es diesmal das fremdverschuldete Leiden anderer Menschen, das diese Gefühle in Yumi auslöste. Sie konnte es einfach nicht ertragen, dabei zuzusehen, wie andere um ihr Leben rannten, während es ihr eigentlich noch ganz gut ging und die vier Shinobi hier entspannt entlang liefen. Eigentlich sollten sie es nämlich sein, die sich zugunsten der Zivilisten in Gefahr begaben, das war ihre verdammte Aufgabe. Nicht dass Yumi diese so besonders schätzte, sie würde viel lieber Floristin werden oder Gärtnerin oder ähnliches, aber momentan war sie hier und hatte sicherlich mehr drauf, als die Flüchtenden, wenn es um den Kampf gegen einen Geist ging - und wenn sie eine Voodoopuppe mehr hatte!
Das Dorf, welches sie nun betraten, verdiente diese Bezeichnung eigentlich nicht einmal, da es eigentlich nur aus ein paar windschiefen Hütten, die wohl mal befestigt gewesen waren, bestand. Der Matsch auf den Straßen hate diese aber im Laufe der Zeit überschwemmt, da der gesamte Boden wirklich nur aus nasser Erde zu bestehen schien. Allerdings durfte das nahe Amegakure wohl auch niemanden stören, da dort offenbar nicht nur das gesamte Wasser dieses Landes, sondern auch das von Suna gleich mit runterging. Wahrscheinlich konnte man hier toll Reis anpflanzen... Worüber Yumi in diesem Moment wieder alles nachdachte, aber auch! Sollte sie sich nicht viel eher auf die Mission konzentrieren? Richtig, das war viel wichtiger! Aber trotzdem kam sie nicht umhin, zu bemerken, dass sie langsam in einen Sumpf manövrierten, zumindest nach dem Schmatzen der Schuhbekleidung der anderen Shinobi zu schließen, sie selbst ging ja eher auf als im Schlamm. Sie beobachtete, wie Daisuke an die Tür des Hauses klopfte und folgte ihm kurze Zeit später hinein, nachdem ihnen eine Frau geöffnet hatte. Vorsichtig schüttelte sie den letzten Dreck von ihren Schuhen - oder sie versuchte es wenigstens - und betrat nach ihrem Teamleiter das Haus, nahm einen der seltsamen Mäntel an und bedankte sich rasch bei der netten Dame. "Arrigatou..." Na sieh mal einer an... das Mädchen stotterte ja gar nicht, was war denn jetzt kaputt?
 
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Langsam aber sicher schien die Mission Gestalt anzunehmen. Vor einigen Minuten waren sie noch trostlos und wütend durch den Sumpf gestapft, ohne wirklich zu wissen, was sie nun genau erwarten würde. Das Rätsel darum, ob sie es nun tatsächlich mit einem Geist zu tun hatten war noch ungelöst, ebenso das Mysterium um ihren Auftraggeber. Zumindest für Teysaru war es nicht auszuschließen, dass alles eine Verbindung hatte. Wie auf seiner ersten Mission, auch da hatten sie schon Ermittlungen anstellen müssen. Dem Genin gefiehl es, Informationen zu beschaffen und sie auszuwerten. Das war viel angenehmer, als sinnlos zu prügeln. Machte es nicht einen guten Ninja aus, wenn er ungehört und ungesehen sein Ziel erreichen konnte? Natürlich gehörte Kämpfen dazu, und er würde auch nicht zögern den Geist zu attackieren, wenn man ihn damit besänftigen konnte, doch eigentlich musste es doch auch einen intelligenten Weg geben, diese Ereignisse aufzuklären, oder? Vermutlich war er einfach zu misstrauisch, aber aus irgendeinem Grund glaubte er nicht daran, dass sie es mit etwas Übernatürlichem zu tun hatten. Geister gab es nicht. Ganz einfach. Was auch immer Amok lief, hatte mit Sicherheit eine fleischliche Hülle. Und eine solche konnte man mit Kraft und Ausdauer besiegen. Aber auch mit Tücke und Verstand. Auf jeden Fall war sie besiegbar - das zählte. Sie hatten es nicht mit etwas Unverwundbarem zu tun - hätte man sonst nur einen Chuunin auf die Mission gesandt? So sehr konnte sich die Dorfverwaltung von Soragakure auch nicht irren.
In seinen Gedanken versunken, bemerkte Teysaru kaum, wie sie immer weiter in den Sumpf vordrangen und langsam die trockeneren Flächen hinter sich zurückließen. Der Matsch war überall, sogar die Luft schmeckte danach. Es war eher zufällig, dass der Genin nicht alle zwei Schritt über eine Wurzel stolperte. Es wunderte ihn selbst unheimlich, dass er es an ihr Ziel schaffte, ohne auf die Nase zu fallen. Vielleicht hatte er ja doch etwas gelernt in den vergangenen Wochen nach seiner zweiten Mission. Er behauptete sich durch den Schlamm - ganz ohne Wasserlauf! Diese Erkenntnis trug allerdings nur wenig zu seiner allgemeinen Gemütslage bei. Er war noch immer wütend auf das Etwas, was Unschuldige angriff. Außerdem hatten diese ganzen hängenden, müde aussehenden Pflanzen und Bäume etwas Drückendes, welches sich nur noch intensivierte, als sie die ersten Schritte in das Dorf machten. Die Häuser waren sehr naturfreundlich und auf ihre Art wohl ganz ordentlich. Sie sahen zwar nicht sehr stabil aus, ließen dem Genin aber zugleich keinen Zweifel daran, dass diese Menschen den Sumpf achteten. Wieso sonst würden sie in so primitiven Hütten hausen? Waren sie vielleicht arm? Lebte man nicht gut von den Sumpfgütern? Vermutlich wollten die Leute ja überhaupt nicht anders wohnen. In der Wüste war es schließlich auch oft ungemütlich und trotzdem gab es sogar sehr viele Leute, die dort lebten. Es musste hier ganz ähnlich sein. Wo man geboren wurde, fühlte man sich wahrscheinlich auch wohl. Wobei das Wort 'wohlfühlen' beim Anblick der traurig umherschlurfenden Bewohner und den hinter den Fenstern eingeschlossenen Kindern beinahe makaber war. Den verbliebenen Bewohnern ging es ganz offensichtlich sehr schlecht. Die Wut in Teysarus Brust loderte wieder auf, als ein Kind von seiner Mutter unsanft ins Haus zurückgezerrt wurde. Das war einfach nicht mehr zu entschuldigen. Der Genin wurde nur äußerst selten ärgerlich oder gar aggressiv, doch jetzt war er kurz davor die Beherrrschung zu verlieren. Grimmig mahlte er mit dem Unterkiefer, unschlüssig, wie er dieses schreckliche Gefühl der Hilflosigkeit wieder loswerden sollte. Mit deutlich schlechter Laune stapfte er hinter den anderen her, folgte einer Stimme, die etwas von immer weniger werdenden Leuten sagte. Die Worte drangen aus einem Haus, dem sie sich nun näherten. Verzweifelt versuchte Teysaru seinen bitteren Gesichtsausdruck abzulegen und zumindest halbwegs freundlich auszusehen, doch so sehr er sich auch anstrengte, sein Lächeln wirkte verkniffen und gekünstelt. Also beschloss er, einfach nur eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. Es war vielleicht auch nicht unbedingt angebracht, solch leidenden Menschen ins Gesicht zu grinsen. Er musste zeigen, dass er den Ernst der Lage verstand. Und das tat er. Das war keine Mission, wie sie seine vorherigen gewesen waren. Keine Kinderspiele und keine Modelllaufstege. Das hier war echtes, wahres Leid. Sie waren weit weg von zu Hause und konnten nicht einfach davonlaufen, wenn es brenzlig wurde. Zumindest was ihn anging, hatte er sich durch das Annehmen der Mission mit seinem Leben dazu verpflichtet, den Menschen aus Numachi zu helfen. Er würde das durchziehen.
Verhältnismäßig freundlich empfangen, dauerte es nicht lange, bis sie auch schon eingeladen wurden und sich nacheinander durch die Tür in die Hütte schoben, wobei er den Kopf einziehen musste, um nicht schon wieder seine Stirn irgendwo dagegenzuhämmern. Der Mann mit der Augenbinde wirkte auf den Jungen ehrfurchtgebietend und weise, doch auch belastet. Er war krumm und alt. Kein Wunder, dass er Hilfe brauchte. Vermutlich waren alle jungen, kräftigen Kämpfer schon lange geflohen. Er verübelte es ihnen nicht. Zugleich musste er den Mut des Alten bewundern. Obwohl er vollkommen wehrlos aussah, blieb er, wo andere wegliefen. Er verbeugte sich deshalb leicht auf seine Begrüßung hin und nahm einen der Mäntel dankend an. Er hatte durch all seine Wut beinahe vergessen, dass er vollkommen durchweicht war. Da kam dieses komische Kleidungsstück, was er sich eng um den schlotternden Leib schlingen konnte doch gerade recht. Auf die Aufforderung hin folgte er Daisuke nach und hockte sich zu ihm an den Tisch. Da er nicht wusste, was er sagen sollte, sagte er gar nichts und betrachtete stattdessen die Tischplatte. Ihm gefiehl es nicht wirklich, dass sie eine Pause einlegten. Zur Ruhe kommen. Nein. Er wollte nicht ruhen, während die anderen da draußen sich zu Tode ängstigten und angegriffen wurden. Er mochte ungeduldig wirken, doch es erschien ihm schlichtweg nicht fair. Hoffentlich sahen es seine Teamkameraden ganz ähnlich, dann konnten sie möglichst schnell die Aufgaben verteilen und zur Tat schreiten. Teysaru juckte es schon in den Fingern...
 

Kōrishita Jōshō

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Josho ließ sich von der Situation weniger mitreißen als Teysaru, Yumi und Daisuke. Sicher, auch ihn bedrückte die allgemeine Stimmung. Der Flüchtlingszug - immer wieder kleine Gruppen von Leuten, die mit unglücklichen Gesichtern und ihrer Habe in den Händen vorbeiwankten - nagte an seinen Nerven, aber er weigerte sich, dem Drängen, zornig zu werden, nachzugeben. Alles geschah aus einem bestimmten Grund, und er würde ihn finden und zerstören, aber dafür musste er einen klaren Kopf behalten. Außerdem war es vielleicht besser, den Menschen hier auf andere Weise zu helfen - je nachdem, was ihre Nachforschungen ergeben würden, war es vielleicht besser, sich bereit zu zeigen auch etwas ganz anderes zu tun als bisher erwartet.
Der Rest seiner Aufmerksamkeit wurde schon fast davon okkupiert, sich dem Schlamm gewachsen zu zeigen. Inzwischen wurde die Straße immer aufgelöster, und Josho war dazu übergegangen, stattdessen am Wegrand entlangzugehen, wo die Grasnarbe zumindest ein wenig Halt bot. Wahrscheinlich wurden diese Wege normalerweise auch nicht so oft benutzt wie jetzt gerade, was erklärte, warum sie jetzt mit solcher Einfachheit zertrampelt und in ein Meer von Schlamm verwandelt werden konnten. So bemerkte er kaum, dass sie sich einem Dorf näherten, bis die Häuser schon um ihn aufragten. Nun ja, Häuser war ein stolzer Begriff, der nicht recht zu den Hütten passen wollte, die sich hier trübe und grau in den Schlamm kauerten; Jetzt waren sie wirklich im Sumpf angekommen, in dem man hinter jeder verwachsenen Wurzel und jedem vom Nebel triefenden Blatt einen Geist oder einen anderen Horror vermuten mochte. Ob das auch den Sumpfbewohnern so ging, obwohl sie schon ihr ganzes Leben hier verbrachten? Irgendwoher musste der Geist ja kommen, und da seine Aktivitäten inzwischen auch durchaus handfeste Ausmaße annahmen wäre es vielleicht auch für die Hartgesotteneren gut möglich, die Nerven zu verlieren. Josho selbst hätte jedenfalls irgendwann auch akzeptiert, dass es Geister gäbe, wenn ihm jede Nacht ein paar Nachbarn von ebendem Geist vertrieben worden wären.
Der Anblick der verzweifelten Bewohner des Dorfes ließ langsam seine rationalistische Sicht auf die Dinge wanken, und auch in ihm erwachten Emotionen, die er nicht mehr so leicht niederhalten konnte. Zorn darüber, wie jemand - oder etwas - den Bewohnern des Dorfes, die den Sumpf doch allen Anschein nach in hohen Ehren hielten, so viel antun konnte, ohne sich darum zu kümmern. Eine steile Falte bildete sich auf seiner Stirn, während er langsam weiterging. Sie würden dieser Sache Einhalt gebieten. Wenn er sich seine Kameraden ansah, die neben ihm durch den Schlamm stapften schien es, als wären diese genauso - oder noch mehr - entschlossen, diesem Spuk ein Ende zu bereiten. Teysaru sah sogar eher zornig als entschlossen aus. Jetzt wollte Josho ihm jedenfalls nicht mehr in die Quere geraten.
Er war noch zu sehr in Gedanken über ihre weitere Vorgehensweise, als dass er wirklich bemerkt hätte, dass sie gerade eingeladen worden waren, den Leuten eines der Häuser Gesellschaft zu leisten. Er folgte einfach nur Daisuke, während der sich durch die Öffnung der kleinen Hütte schob. Er selbst passte schlechter hinein als der weißhaarige Zwerg, aber immerhin besser als Teysaru. Innen setzte er sich erst einmal stumm zu Daisuke, überließ das Reden dem Anführer. Ohne eine eigene Jacke konnte er den Mantel, den der Älteste ihm reichte, einfach direkt überziehen, und darin eingehüllt machte er sich daran, der Höflichkeit genüge zu tun, zu der er ja erzogen worden war.
"Domo Arigato, Ältester", bedankte er sich kurz, bevor er Daisuke das Wort überließ. Es war seine Sache, das Reden zu übernehmen, bis das Wichtige geklärt war zumindest.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Es war schier unglaublich wie drückend die Stimmung geworden war, seitdem die Genin das Schiff verlassen hatten. Daisuke schwankte zwischen Wut, Trauer und Fassungslosigkeit über die Dinge die hier geschahen. Natürlich hatte er als erster die Beschreibung dieser Mission gelesen, doch wäre ihm im Traum nicht eingefallen, dass es ihr so aussah. Flüchtende, Verletzte und nur schrecklich ängstliche Menschen waren hier zu sehen. Ohnehin war der Tetsuya ein sehr mitfühlender Mensch, aber grade dies machte ihm momentan richtig zu schaffen. Wenn er sich nun vorstellte wie sehr die Menschen auf seiner letzten Mission hätten leiden müssen, wenn sie nicht die Höhlen gerettet hätten… Es war unvorstellbar gewesen und für Daisuke war dieser Gedanke nie in Betracht gezogen worden. Nun stand er hier und erlebte dieses Leid der Menschen, welche hilflos und scheinbar verzweifelt umher irrten als gäbe es gar nichts anderes mehr. Umso merkwürdiger war es für ihn hier zu sitzen an diesem Holztisch mit dem Dorfältesten, welcher scheinbar selbst schon etwas abbekommen hatte. Sie waren doch hier um die Menschen zu retten und ihnen zu helfen und nicht um ein Kaffeekränzchen zu halten. Dem Tetsuya war schon bewusst, dass dies für die Mission wichtig war, aber dennoch fühlte er sich machtlos. Seine Hände waren unter dem Mantel versteckt und wütend krallten sich die Finger in die nasse Hose. Er wollte nicht so offensichtlich zeigen wie nahe ihm das ging, doch dass er wütend war, war ja schon lange nicht mehr zu übersehen. Während einem Moment der Stille ließ der Tetsuya seinen Blick über seine Genin schweifen. Yumi wirkte doch erschreckend sicher seit sie in dieses Haus getreten war. Irgendwie hatte er dies von ihr erwartet, aber es war doch etwas anderes dies zu sehen. Daisuke war immer wieder erstaunt darüber wie seriös und sicher das Mädchen von einem Moment auf den anderen wirken konnte, doch er schätzte dies an ihr sehr, da sie seiner Meinung nach eine sehr natürliche und gute Persönlichkeit hatte. Teysaru hingegen wirkte einfach nur angespannt, fast schon überspannt wie der Tetsuya fand. Hoffentlich übernahm er sich nicht, denn Daisuke selbst wusste wie schnell es passieren konnte, dass man aufgrund von schweren Gefühlen unüberlegt und vor allem übereilt handelte. Irgendwie ironisch, obwohl der Tetsuya auf den ersten Blick viel jünger als Teysaru wirkte, hatte Daisuke doch so langsam zunehmend das Gefühl, dass der Junge ihm irgendwie ähnelte, zumindest als Daisuke jünger war. Sogar in Joshos Gesicht war es zu erkennen, dass diese melancholische Stimmung im Sumpf nicht unbedingt angenehm war. Sicher hatten sie alle damit zu kämpfen, doch der Gedanke daran, dass die Menschen bald gerettet wurden, hielt den jungen Daisuke irgendwie. Schon unfassbar, dass er nur noch so deprimierende Missionen bekam seit der Chuunin war. Immer mehr Gefahr und Leid war nicht unbedingt das, was er sich davon erhofft hatte…
All diese Gedanken gingen unter für Daisuke als die junge Frau den Raum wieder betrat und Tee für die Shinobi brachte. „Arigatou.“, sagte der Tetsuya knapp mit kurzer leichter Verbeugung und wandte sich dem Ältesten wieder zu. Auch die Genin bedankten sich bisher sehr höflich und benahmen sich gut, was Daisuke in Anbetracht der Situation sehr zu schätzen wusste. Der Weißhaarige legte seine Hände um die heiße Teetasse, um sich daran zu wärmen und blickte auf zu dem Ältesten. „Wir danken Ihnen sehr für die Gastfreundschaft, besonders in Anbetracht der momentanen Situation. Dennoch denke ich, dass wir uns alle einig sind, dass wir so schnell wie möglich etwas tun wollen. Könnten Sie uns deshalb vielleicht einen kleinen Lagebericht darbieten? Alles was Sie für nötig halten, wir werden alles tun, was in unserer Macht steht.“ Dieses Thema war dem Tetsuya todernst, was man auch am tiefen und starren Klang in seiner Stimme erkennen konnte. Es klang nicht sonderlich gefühlvoll, aber wer von ihnen wusste schon richtig mit dieser Situation umzugehen. Besonders da ja der Älteste selbst, welcher hier vor ihnen saß, ganz eindeutig eine nicht grade alte Verletzung hatte, welche Daisuke schon gedanklich dem Geist zugeschoben hatte. Der alte Mann räusperte sich und setzte sich richtig hin, bevor er mit seiner alten und kratzigen Stimme zu erzählen begann: „Von der Sage wurde euch ja bereits über mein Schreiben berichtet, aber so viele Einzelheiten konnte ich dort nicht rüber bringen. Der Geist ist sehr plötzlich aufgetaucht und griff Menschen in unserer Nachbarsiedlung an. Zuerst nahmen wir es gar nicht so ernst und dachten es wäre ein dummer Jungenstreich, doch dann traf es nach und nach jeden, der sich dagegen positionierte und versuchte die Bürger zu beruhigen. Man erzählte er sehe ganz eindeutig aus wie der Geist aus den Sagen, groß, monströs und wie eine Gestalt aus den Sümpfen gestiegen ist. Zuerst wurde uns nur Angst eingejagt und diejenigen, die nicht an ihn glaubten, wurden heimgesucht, doch je länger das Ganze anhielt, umso aggressiver wurde der Geist und begann uns zu attackieren. Viele Frauen, Kinder und sogar die Männer haben die Siedlungen und vor allem das Dorf verlassen. Wir haben aufgehört die Verletzten zu zählen und ob es wirklich alle überlebt haben, ist uns nicht bekannt…“ Der Älteste stockte einen Moment und schaute die Genin an. Er deutete mit dem Finger auf sein eigenes Gesicht, eindeutig auf das verletzte Auge hinter dem Verband. „Zuerst wollte ich das alles nicht glauben, mich dem nicht geschlagen geben. Ich dachte als Ältester müsste ich mein Dorf beschützen und mich dem entgegen stellen. Begegnet bin ich ihm, auch gesehen habe ich ihn, dann hat er mich attackiert und mir mein Auge genommen. Wären nicht noch einige Bewohner gekommen, wer weiß was noch passiert wäre… Daraufhin flüchteten viele von uns. Immer mehr von ihnen verlassen das Dorf in kleinen Grüppchen, wobei sie große Angst haben auf dem Weg nach Amegakure verfolgt zu werden… Sie nennen mich egozentrisch, weil ich meine Heimat nicht verlassen will, aber ich will sie nur retten! Weil ich selbst mit meinem Latein am Ende bin, bat ich um Hilfe des Kurokagen und ihr wurdet her geschickt. Also lege ich meine Hoffnungen in euch Shinobi, weil ich glaube, dass ihr stark genug seid um den Geist in seine Schranken zu verweisen.“ Die Worte des alten Mannes schmerzten den Tetsuya, aber auf der anderen Seite verwirrten sie ihn. Er glaubte an den Geist? Und er war davon überzeugt, dass der Geist echt war obwohl er ihn gesehen hatte? Daisuke hoffte zwar weiterhin, dass man sich irrte und dies nur irgendwelche Verrückten waren… Aber was könnte es sein? Daisuke konnte sich nicht zu den Worten des Mannes äußern. Sein Mitgefühl auszudrücken, fiel ihm in dem Moment schwer. Vor allem wollte er aber vor den Genin nicht zu viel Schwäche zeigen, denn wenn sie sich doch irgendwie fürchteten, so musste er doch wenigstens stark bleiben. Deswegen versuchte er einfach weiterhin sachlich heranzugehen und diese Sache so professionell wie möglich durchzuziehen. „Verzeihen Sie die Frage, aber gäbe es vielleicht irgendetwas weswegen jemand an diesem Sumpf interessiert sein konnte?“ Ob er das so richtig gefragt hatte? Hoffentlich wirkte er nicht irgendwie taktlos… Der Älteste schien einen Moment sehr irritiert. Aber er selbst hatte ja gesagt, dass man es zuerst für einen Streich oder Ähnliches gehalten hatte. Vielleicht war es ja tatsächlich nur ein Überfall… „Was? Was soll es hier denn geben? Wir leben im Einklang mit dem Sumpf und haben nichts, außer dem was er uns hergibt. Es gibt keinen Grund warum der Sumpfgeist wütend sein sollte, aber auf der anderen Seite auch nichts was es hier zu holen gäbe.“ Scheiße, und zwar so richtig. Daisuke nahm einen Schluck von seinem Tee. Am liebsten wäre er sofort losgegangen, aber das wäre so unhöflich… „Oh, ich habe Eines vergessen. Vor Anbruch der Dunkelheit lässt der Geist sich nicht blicken, also habt ihr noch Zeit.“ In dem Moment als er das hörte, war Daisuke schon viel erleichterter als zuvor. Auf der einen Seite bedeutete dies zwar, dass sie noch warten müssten, denn so wie er schätzte, was in Anbetracht der Sumpfumgebung echt schwer war, war es erst Nachmittag gewesen. Aber auf der anderen Seite hieß dies, dass wohl niemand den Geist sehr genau hatte sehen können… Daisuke wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie es hier mit nichts Übernatürlichem zu tun hatten, denn dann hätte er keine richtige und sichere Waffe mehr gegen dieses Ding. „Verstehe, gibt es etwas was wir bis dahin für Sie tun könnten?“ Der Alte nickte und zeigte sogar ein leichtes Lächeln nach dieser Frage. Scheinbar schien er noch Willen und Mut zu haben. Daisuke bewunderte dies sehr… Ob er wohl zu so etwas in der Lage wäre? „Zuerst möchte ich euch noch fragen, da ich mich nur mit eurem Anführer unterhalten habe, gibt es irgendetwas, das ihr noch gern wissen würdet? Wir möchten, dass ihr so gut wie möglich vorbereitet seid, damit euch auch nichts passiert, denn das wäre das Letzte was wir wollen! Danach hätte ich eine kleine Bitte an euch… Nebenan ist unser Gemeindehaus, dort befinden sich die Dorfbewohner die meiste Zeit, da sie sich fürchten… Ich würde ihnen gern zeigen, dass wir nun Grund zur Hoffnung haben, damit sie nicht auch noch fliehen. Dazu bräuchte ich euch.“ Daisuke seufzte leise und nahm noch einen Schluck Tee. Dieser Mann war nett und er konnte sich schwer vorstellen, dass irgendjemand in diesem Dorf etwas tat, um irgendjemanden wütend zu machen. Auf der anderen Seite hatten die Leute wohl Recht, er war irgendwie egozentrisch und stur, weil er das Dorf nicht verlassen wollte, doch wollte er auch die anderen nicht gehen lassen. Daisuke wusste nicht, ob es nicht vielleicht besser für sie war nach Amegakure zu gehen, aber dann konnte er sich auch vorstellen, dass die Menschen nur ungern ihre Heimat, den Sumpf, verlassen würden, wenn es nicht nötig war. Es war eine wirklich kritische Situation, aber alles was er und die Genin nun tun konnten, war wohl erst einmal abwarten, denn vor den Abendstunden waren sie hier mehr oder weniger „nur“ Gäste… Vielleicht ganz gut um zu sehen, wie die Dorfbewohner damit klar kamen und um sie davon abzulenken, aber Elend hatten sie nun doch wirklich so langsam genug gesehen… Daisuke sagte gar nichts mehr dazu. Ihm ging das grade alles irgendwie gegen den Strich, vor allem weil all dies hier so eine ungerade Linie hatte… Geduld gehörte unter anderem eher weniger zu seinen Stärken.
 

Ookami Yumi

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Ach du liebe Güte... die bösen Menschen, die den Geist mimten, hatten diesem netten Mann das Auge genommen? Sie hatte irgendwie mehr erwartet, dass die Narbe von einem Unfall stammte, denn viele der Einäugigen, die sie gesehen hatte, hatten diesen Teil ihres Gesichts durch einen dummen Zufall verloren. Allerdings hatte sie so direkt noch mit keinem Kontakt gehabt, der es in einem Kampf eingebüßt hatte. Eigentlich war diese Tatsache albern, wo sie doch Shinobi waren und man mit dem Verlust eines Auges durchaus rechnen musste. Aber dieser Mann war keiner, wenn sie das richtig verstanden hatte - er war nicht von Beruf etwas, was mit dem Verlust von Körperteilen rechnen musste! Also sollte er auch keine verlieren, wenn man sie fragte... das war alles so ungerecht! Ebenso tat ihr der Mann richtig Leid, da er ihrer Meinung nach keinesfalls eigennützig wirkte, sondern sich wirklich um seine Heimat zu sorgen schien. Das war doch wirklich nicht egoistisch, das war aufopferungsvoll, heroisch, bewundernswert! Wie konnten die Dorfbewohner in ihrer Angst diesen großen Mann denn nur mit Erachtung strafen? Kleine Tränen traten der Ookami obgleich dieser Ungerechtigkeit in die Augen, aber sie schluckte das dazugehörige Schluchzen schnell herunter. Stattdessen starrte sie sich an der Voodoopuppe fest, die über ihre Schulter baumelte. Sie schien aus grobem Leinen gefertigt und mit eher groben Stichen genäht worden zu sein - trotzdem sah man ihr an, dass viel Liebe in ihr steckte - vielleicht aber auch der Wunsch danach, Schutz vor dem so genannten Geist zu erwirken. Vorsichtig streckte sie den Finger aus und stupste ihr in den Bauch. Sie war auf eine groteske Art und Weise beinahe niedlich, auch wenn ihr Lächeln nur von einigen Fäden zusammen gehalten wurde. Yumi, die auch manchmal versucht hatte, selbst etwas derartiges zu basteln (allerdings nicht ganz so finster), bewunderte dieses Stück Handarbeit eine ganze Weile, sodass sie die Informationen des alten Mannes nur lückenhaft mitbekam, allerdings spitzte sie sofort die Ohren, als sie hörte, die Shinobi sollten den Menschen im Gemeindehaus Mut machen, da sie wohl voller Angst waren. Das war doch eigentlich eine Aufgabe, die sie selbst unglaublich gerne erfüllen würde… nur leider wusste sie nicht, ob sie dazu auch nur das leiseste Talent hatte! Dummerweise war es nämlich meistens sie, die den Mut verlor, ehe man sie aufmunterte oder ihr klar wurde, dass sie sich gar nicht zu fürchten brauchte. Wie das beispielsweise gerade der Fall war: Hätten sie es tatsächlich mit Geistern zu tun gehabt, dann hätte sie sich wahrscheinlich schon längst in die Hose gemacht, hätte sie eine getragen. Aber auch Geister hatten eigentlich immer einen guten Kern, da sie – soweit sie wusste- immer einen Grund hatten, noch auf Erden zu wandeln. Und wenn man ihnen den damit verbundenen Wunsch erfüllte, dann schieden sie auch ins Jenseits dahin. Geister waren nicht freiwillig auf der Erde, so zumindest laut Yumi. Sie mochte nicht die mutigste sein... aber Geduld hatte sie zumindest, sowie einen Glauben an das Gute- meistens zumindest.
 
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Der Tee schmeckte gut und wärmte die verfrorenen Glieder, doch konnte die Hitze des Gebräus nicht die Vorstellung einer Gräueltat beiseitewischen, die sich durch die Erzählung des Alten in sein Hirn gebrannt hatte. Schritt für Schritt hatten sie jede Erklärung, die sie sich mühsam herbeigedacht hatten, entkräftet, wenn nicht sogar auseinandergerissen. Dass der alte Mann sagte, er habe den Geist gesehen und sei von ihm verstümmelt worden, brachte die Welt des Genin heftig ins Schwanken. Er hatte noch nie mit etwas Ähnlichem zutun gehabt. Gewalt herrschte nicht in seiner Welt. Unter all den Muskeln steckte ein wohlbehüteter Junge, der zwar zuschlagen konnte, es aber bisher kaum gemusst hatte. Noch immer reagierte er auf Brutalität mehr als geschockt, obwohl er doch eigentlich ein Shinobi war und damit vertraut hätte sein müssen. War es einfach Naivität oder war er gar zu idealistisch, noch das Gute im Menschen zu sehen? Andererseits wusste er natürlich, dass nicht alle Leute von vorneherein gut waren. Auf seiner letzten Mission hatte er gelernt, dass manche böse wirkten, oder sogar Spaß hatten, wenn man sich schämte. Aber musste es nicht hinter jedem Fiesling einen Helden geben, der aus den falschen Gründen das Falsche tat? Teysaru glaubte fest daran, denn sonst wäre vermutlich seine Welt vollkommen zusammengebrochen. Obwohl all das nur mental vonstatten ging, umschloss er fest seine Teetasse, aber doch behtusam genug, um sie nicht zu zerdrücken, als müsste er sich an irgendetwas festklammern. Die Vorstellung eines Geistes, der ein Auge nehmen konnte, passte jedenfalls nicht in sein Weltbild und trug nicht gerade dazu bei, dass seine Wut verrauchte. Dementsprechend konnte er die Informationen nur verarbeiten, aber nicht wirklich auswerten, weswegen er es versäumte Fragen zu stellen, die später vielleicht nützlich gewesen wären. Aber wenn er nun sprach, war er sich nicht sicher, ob er schreien oder flüstern würde. Also ließ er es lieber ganz und setzte sich mit der Bitte des Mannes auseinander. Im Grunde war ja nichts dabei, dass sie den Dorfbewohnern, die noch übrig waren, Mut machen sollten. Allerdings...was war, wenn sie scheiterten? Am Ende überrannte dieser Geist das Dorf und sie konnten nichts dagegen tun. Wie würden sie dann dastehen? Es war ein gewagtes Unterfangen zu behaupten, sie würden den Frieden in dieses stille Örtchen bringen. Bei einem Versagen konnte das schnell in Aggression und Zorn umschlagen. Der Genin wusste nicht, ob er das wollte, doch er entschied, dass es die Aufgabe des Teamleiters war, diese Bitte anzunehmen oder abzuweisen. Also legte er die Hände in den Schoß, nachdem er seinen Tee ausgetrunken hatte und wartete geduldig darauf, dass Tetsuya-sama ein Machtwort sprach.
 

Tetsuya Daisuke

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Auf so einer deprimierenden Mission war der Tetsuya noch nie gewesen. Er hatte zwar auch mal Menschen leiden sehen, aber nicht in dem Ausmaß. Seine eigenen Freunde hatte er zu Boden gehen sehen und Kameraden sogar selbst niedergestreckt, wenn es sein musste. Meist arbeitete der Tetsuya sorgfältig und recht skrupellos für seine Verhältnisse, aber das hier war selbst für ihn eine Herausforderung. Seitdem er Chuunin war, musste er wohl hautnah das Leid der Welt erblicken. Wie Yuto das wohl schon so lange Zeit durchstand? Wieso ging ihm dies eigentlich immer und immer wieder durch den Kopf?
Wenn man diesen Mann sah, welcher doch ziemlich tapfer und stolz wirkte, konnte man erst so richtig fassen, was in diesem Dorf geschah. Dinge, die der Tetsuya sich nie hätte vorstellen können. Nein, warum auch? Er war in einem guten Haus groß geworden und nur mit wenigen Problemen konfrontiert gewesen. Egal wie schwer die Genin es hatten, das hier war sicher mit nichts in der Welt zu toppen, was eine schwere Kindheit anging. Und wie viele solcher Missionen gab es schon? Immer wenn er wieder auf diese Gedanken zurück kam, wurde ihm irgendwie übel. Er bekam Gänsehaut, wenn er an die Atmosphäre draußen dachte und an die Dinge, die die Menschen hier miterleben hatten müssen. Sowas war unverzeihlich und dafür würden die Täter ganz sicher büßen. Auch wenn man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten sollte, war Daisuke schon richtig heiß darauf, diesen Menschen wehzutun, und das obwohl er normalerweise rohe Gewalt ablehnte, aufgrund der Gefahr, dass er Menschen Knochen oder ganze Körperteile zertrümmern konnte, wenn er sie nicht sogar einfach totschlagen könnte. Das war nie was er wollte, aber jemand der so unschuldige Menschen behandelte, hatte es verdient richtiges Leid zu erleben. Vielleicht war seine Anschauung da nicht wirklich richtig und für seine Genin würde dies sicher auch nicht unbedingt die ideale Lösung sein, aber dennoch wollte er sich von diesem Gedanken nicht abbringen lassen.
Ein Blick in die Runde verriet wieder, dass die Genin sich absolut ruhig verhielten. Daisuke war sich sicher, dass sie genauso wie er daran zu knabbern hatten, jeder für sich auf seine eigene Art und Weise. Ob sie nicht fragten, weil sie sich nicht trauten, nicht wollten oder nichts zu fragen hatten, das wusste er nicht, aber wenn es etwas Wichtiges gab, so konnte der Tetsuya ja auch noch seinen Teil beisteuern. Ruhig und mit einem ziemlich ausdruckslosen Gesicht nahm der Tetsuya den letzten Schluck Tee und bedankte sich erneut bei der Dame des Hauses, welche ihm die Tasse sofort abnahm. Es war erstaunlich wie ruhig sie trotz allem blieben, aber auf der anderen Seite war auch klar, dass man sich zur noch mehr fertig machen würde, wenn man verzweifelte. Ob er an ihrer Stelle so „gut“ damit leben könnte, war für ihn allerdings fraglich.
Nachdem alle Genin sich etwas aufgewärmt hatten, der Tetsuya mit dem Ältesten alles besprochen hatte und auch schon ein gutes Stück Zeit ins Land gestrichen war, richtete Daisuke sich langsam auf. „Also, schauen wir mal bei den anderen Bewohnern vorbei.“, verkündete er erstaunlich ruhig und fuhr sich mit der Hand durch das wüste weiße Haar, welches trotz der Kapuze feucht geworden war. Für sich selbst hatte er beschlossen, dass er nicht mit einem Lächeln durch dieses Dorf schreiten würde, als wäre nichts gewesen, jedoch wollte er auch nicht total fertig und mitleidig durch das Sumpfland wandern und den Leuten noch mehr schlechte Laune geben. So beschloss er sich so normal wie möglich, aber mit Fassung zu verhalten, um Sicherheit und Stärke zu vermitteln. Wenn ihm etwas lag, dann war es Empathie und das war wohl erst mal das Wichtigste für den Moment, wo sie ja noch nichts machen konnten. Der Dorfälteste verbeugte sich dankbar vor den Shinobi, woraufhin Daisuke direkt abwinkte. Wieso waren sie nur so dankbar dafür, dass sie ihren Job machten? Das wirkte fast schon so als wären hier schon Leute verunglückt, bei dem Versuch das Dorf zu schützen… „Ich bleibe hier, wenn es noch etwas gibt, wisst ihr, wo ihr mich finden könnt.“ Dann rief er einen Namen ins Hinterzimmer. Shina, also ein Mädchen, wie der Tetsuya vermutete. Kurz darauf stolperte ein recht junges Mädchen in den Raum. Sie war kaum älter als die Genin, da war er sich sicher. „Meine Nichte wird euch rüber führen, da sie ohnehin noch etwas zu erledigen hat im Gemeindehaus. Gebt gut Acht auf sie und die anderen Bewohner!“ Daisuke nickte und blickte das Mädchen an. So ängstlich wirkte sie gar nicht in Anbetracht der Situation und ihres Alters. Sie war recht klein, sogar noch kleiner als Daisuke und hatte lange, blonde, gelockte Haare und blaue Augen. Sie war wirklich ein hübsches Mädchen, das konnte man nicht abstreiten und zu seinem eigenen Erschrecken regte sich in Daisuke gar nichts, als er sie ansah. War er also so mitgenommen, dass er nicht mal ein Mädchen anbaggern wollte?! Lag sicherlich an der Situation und am Hintergrund… „Folgt mir bitte.“, sagte das Mädchen ruhig und lief sofort ohne großartig zu warten oder sonst irgendwas los. Das wunderte Daisuke ja schon etwas, aber er gehorchte einfach.
Also wieder raus auf den matschigen Boden und wieder einmal nur einige Schritte durch die triste Gegend laufen, doch es war nicht weit, denn das Gemeindehaus lag tatsächlich gegenüber. Die kleine Blondine öffnete die Tür und bat die Shinobi ruhig herein. „Tretet ein. Erschreckt die Leute bitte nicht.“ Erschrecken? Wieso sollten vier Shinobi denn die Menschen dort einschüchtern? Daisuke ging, wie immer, voran und wies die Genin wortlos an ihm zu folgen. Das alles war so langsam mehr als unangenehm, sicher für alle Beteiligten. Das Gemeindehaus sah irgendwie aus wie eine Kirche, zumindest so wie Daisuke sie sich vorstellte. Viele Bänke, in der Mitte sowas wie ein Altar, wahrscheinlich wurden hier Zusammenkünfte und sowas getroffen, aber grade sah es eher wie eine Notunterkunft aus. Wie viele Menschen das wohl noch waren? Höchstens zehn oder fünfzehn und das aus allen umliegenden Siedlungen? Das konnte Daisuke sich kaum vorstellen. Zwar waren es hauptsächlich ältere Männer und Jugendliche Herren, vielleicht sogar jünger als die Shinobi, aber auch Kinder und einige Frauen waren noch hier. Die Jungen sollten sicher kämpfen, aber sie wirkten eher eingeschüchtert als alles andere. Die Frauen und jungen Damen hier waren total ruhig und wirkten deprimiert, während sie höllisch darauf achteten, dass die Kinder in ihrer Nähe blieben. Daisuke war etwas erstaunt als er sah, was als nächstes geschah. Eines der Kinder stand auf und rannte auf die Shinobi zu. Es war ein kleines Mädchen und erstaunlicherweise erkannte Daisuke es an den nackten, schlammigen Füßen wieder. Das war das Kind, welches vorhin draußen rumgerannt war. Erstaunlich gelassen, aber so waren Kinder eben. „Ohhhhh.“, sagte es und blieb direkt vor Teysaru stehen, welchen sie mit großen Augen musterte. „Du bist aber groß!“, quiekte sie ihn an und schaute den Jungen mit ihren großen roten Kulleraugen an. „Wer bist du? Und wer seid ihr?“ Daisuke musste etwas schmunzeln, denn das erinnerte ihn an seine kleinen Geschwister. Hinter einer Bank hervor schaute ein weiteres kleines Mädchen, welches an der Hand eine alte, fransige Puppe hielt. Diese sah der Puppe, welche Yumi bekommen hatte, äußerst ähnlich, nur eben größer. „H-Hallo!“, murmelte sie leise und versteckte sich wieder bei der Mutter. Sie schien Yumi auch irgendwie ähnlich. Wenn man mal einen Moment außer Acht ließ worum es hier ging, dann war das echt tröstlich. Nun drehten sich auch die Frauen und jungen Männer nach ihnen um. Ob sie wussten wer sie sind? Keiner sagte was, die eine Frau schaute ihrer Tochter nur besorgt nach. Richtig, sie hatte das Kind vorhin gereizt zins Haus zurückgebracht. „Sie wissen wer ihr seid, aber je später es wird, desto ruhiger werden sie. Mein Großvater denkt, dass ihr sie vielleicht erheitern und ihnen Mut machen könntet, aber ich kann es mir schwer vorstellen, da sie alle nur darauf warten, dass es dunkel wird, um dann wieder darauf zu warten, dass es vorbei ist. Ich weiß nicht warum sie nicht fliehen, aber ich an ihrer Stelle wäre schon längst-“ Das wurde Daisuke nun doch etwas zu viel. „Du sprichst über die Menschen hier, als wären sie eingepferchte Tiere.“, zischte er kurz und schaute durch den Saal. War er vielleicht etwas zu forsch? Naja, sie unterschied sich ja nicht einmal wirklich von ihnen und sprach so über diese Menschen, nur weil sie sich fürchteten und ihren Mut verloren hatten. Er nahm keine Notiz mehr von der jungen Blondine, sondern ging stattdessen auf das andere schüchternere Mädchen zu, welches sich versteckt hatte. Erstaunt stand sie vor ihm und wirkte, als würde sie gleich davonrennen. Da zog er aus seiner Tasche ein Bonbon, selbstgemacht von Yuto versteht sich, und hielt es ihr lächelnd entgegen. „Hab keine Angst, bald wird alles besser, aber so lang wir uns darum kümmern, musst du ganz mutig sein und auf alle hier mit aufpassen, okay?“ Sie steckte sich das Bonbon in den Mund und nickte, während Daisuke ihren Kopf tätschelte. Bei Kindern war das so einfach, bei Erwachsenen leider nicht. Daisuke stand wieder auf und ging zu seinen Genin zurück. „Es dämmert, das bedeutet nicht nur, dass die Leute hier mehr Angst bekommen, sondern dass wir uns bereit machen müssen. Yumi, du bleibst hier und passt auf die Leute auf. Versuch irgendwie sie aufzumuntern, damit sie nicht zusammenbrechen und falls die Täter hier angreifen, gib uns sofort Bescheid und halte die Lage unter Kontrolle bis wir da sind. Egal was draußen passiert, bleib hier drin. Es könnten mehrere sein und wir können die Menschen hier nicht gefährden.“ Er nickte Yumi ernst zu, um sie noch einmal zu bestätigen. Daisuke vertraute ihr und wusste von ihr am ehesten, dass sie mit Menschen umzugehen wusste und auch sehr stark war, denn das hatte er erlebt. Deswegen gab er ihr diese wichtige Aufgabe. Natürlich auch nicht zuletzt, weil er ahnte, dass es sie wohl am übelsten treffen würde, wenn sie tatsächlich Geister sehen würde, rein hypothetisch natürlich. Und nun zu den Jungs. „Ihr zwei bleibt zusammen, patrolliert um das Dorf und meldet, wenn ihr etwas Verdächtiges seht.“ Er wusste nicht wie stark sie waren, aber zu zweit waren sie hoffentlich stark genug um die Umgebung des Dorfes zu sichern. Teysaru wirkte nicht schwach, aber auch die Künste von Josho konnten sicher hilfreich sein, gegen etwas Undefinierbares. „Ich werde mich etwas weiter außerhalb umsehen, da wir nicht wissen, ob sie direkt zum Dorf oder doch noch mal in die Siedlungen gehen. Macht euch so lang wir noch Zeit haben bereit, jetzt wird’s immerhin ernst.“ Mit diesen Worten verschränkte der Tetsuya die Arme vor der Brust. Nun hieß es also erst einmal abwarten und dann ging es richtig los…
 

Ookami Yumi

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Sie taten ihr so Leid, diese ganzen Menschen, die hier Zuflucht gesucht hatten und dabei tatsächlich so viel Lebensqualität abgegeben hatten, wie nur irgend möglich war. Der dunkle, große Raum war nur so angefüllt von den Wartenden, die sich sicherlich Rettung von den vier Shinobi erhofften. Auch Yumi hoffte, dass sie den Bewohnern des Dorfes den Schrecken nehmen konnten, den der falsche Geist verbreitete, aber sie war sich dessen nicht sicher. So hoffnungslos und verängstigt, wie diese Menschen hier ausssahen, würde es sicherlich viel Überzeugungskraft und Empathie benötigen, sie wieder hinzubiegen. Ganz zu schweigen davon, dass sie dem Geist wohl das Handwerk legen mussten, denn ansonsten würde die Angst sicherlich nie verschwinden.
Kaum waren sie in dem Gebäude, kam ein kleines Mädchen auf Daisuke zugelaufen und bekam ein Bonbon von dem weißhaarigen Chuunin geschenkt. Wie niedlich sie war... aber noch viel süßer fand Yumi das schüchterne Wesen, das nur kurz den Kopf hinter seiner Mutter hervor streckte und sich dann wieder in deren Schutz zurück zog. Außerdem hatte sie auch so eine Puppe wie Yumi eine hatte... mit der grünhaarigen Kleinen musste sie sich unterhalten! Also machte sie ein paar zögerliche Schritte auf das kleine Mädchen zu, die nur leicht verängstigt den Kopf wieder blicken ließ und hockte sich vor sie. So große Augen... hatte sie auch einmal so große Augen gehabt, wie das Mädchen? Aber sie waren so schrecklich traurig, also würde sie gar nicht mit all dem fertig werden, was um sie herum geschah. "Ohayo", lächelte sie und streckte vorsichtig die Hand nach dem Mädchen aus, um ihr dann mit dem Zeigefinger leicht auf die Nase zu tippen. "Du hast ja auch so-so eine Puppe wie ich.", meinte sie und zeigte auf die etwas kleinere Version der Voodoopuppe, die von ihrem Schwertknauf herabbaumelte. "Ka-Kannst du mir sagen, was die bedeutet? I-I-Ich weiß das nicht ge-genau." Das kleine Mädchen umklammerte die Puppe immer noch, als könne sie es schützen, aber starrte Yumi trotzdem aus diesen Riesenaugen an, bevor den Mund öffnete und stotterte: "I-I-Ich weiß auch ni-nicht so... genau, a-a-aber sie so-soll gegen den-den Ge-ei-ei-eist helfen!" Da war er ja wieder, der Geist. Und dieses Kind schien tatsächlich an ihn zu glauben. Zum einen konnte die kleine Ookami es verstehen, hatte sie doch auch bis vor kurzem an dieses Schlammonster geglaubt, zum anderen wollte sie ihr irgendwie zeigen, dass das überhaupt kein Geist sein konnte. "Wei-Weißt du was? I-Ich glaube, da-dass nur irgendwel-irgendwelche Ninja sind, die euch vorgaukeln, da wä-wäre ein Geist. Gei-Geister kö-können doch gar keinen echten Schaden an-anrichten!" Das Mädchen starrte sie nur wieder an, wahrscheinlich hatte sie darüber noch gar nicht nachgedacht. Doch bevor Yumi weiter erklären konnte, wies Daisuke sie an, sowieso bei diesen Menschen zu bleiben und auf sie aufzupassen, sodass sie mit einem knappen "Hai!" antwortete und sich wieder der Kleinen zuwandte. Doch bevor diese etwas fragen konnte - Yumi sah, dass ihr eine Frage auf der Zunge lag - unterbrach ihre Mutter ihre Tochter und starrte Yumi an, während sie beinahe mit leicht aggressivem Unterton zu wissen verlangte: "Aber wenn es keinen Geist gibt, wie kann es dann sein, dass er gesichtet wurde?" Ja, wie konnte das wohl sein... Yumi fiel auch nur eine einzige Erklärung dazu ein. "Vi-vielleicht ha-hat jemand sich verwandelt oder etwas gebaut o-o-oder es ist nur ein Genjutsu. E-es muss aber einfach ei-eine Täuschung sein, denn Geister sind nicht von Natur aus bö-böse... denke ich..." Besonders überzeugend klang das wohl nicht, oder?
 
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Geister mochten vielleicht von Natur aus keine bösen Dinge im Schilde führen, sofern man Yumis Worten glaubte, aber bei Menschen sah diese Sache leider ganz anders aus. Obwohl Teysaru in vielen Punkten durch seine persönliche, manchmal sogar etwas übertrieben ideologische Art noch eine gewaltige Naivität an den Tag legte, wenn es darum ging, das Schlechte im Menschen zu sehen, so wusste sogar er, dass man manchen von ihnen schreckliche Dinge zutrauen konnte. Es gab schließlich einen Unterschied zwischen Gutgläubigkeit und Dummheit. Und zumindest in seinen eigenen Augen war der Genin einigermaßen intelligent - nur leider war er eben auch sehr gut darin alle Leute in seinem Umkreis vom Gegenteil zu überzeugen. Aber das würde heute nicht passieren. Nein. Der Yotuishe hatte das Gefühl, dass er in dieser Mission die Gelegenheit haben würde sich zu beweisen. Irgendwann musste er schließlich einmal seine Qualitäten zeigen - ob er überhaupt welche besaß? Natürlich, er war stark, aber draufhauen war doch auch nicht alles. Er war zwar auch verhältnismäßig schnell, trotzdem konnte er auf Distanz wenig ausrichten, wenn er nicht gerade mit Baumstämmen warf. Aber wer würde schon soetwas tun? Ein Ninja sicher nicht, das war wenig heimlich und taktisch klug. So in Gedanken über fliegende Bäume und eigene Fehler versunken, watschelte Teysaru brav zusammen mit den anderen im Gänsemarsch durch den Sumpf, bis sie am Gemeindehaus ankamen. Da er größer war als alle anderen in seinem Team hatte er wenig Mühe, über den Chuunin hinweg bereits einen Blick in das Gebäude zu werfen und runzelte direkt die Stirn. Er hatte einiges erwartet, aber sicher nicht, dass die Menge an Leuten, die sie aufmuntern sollten...na ja...überhaupt keine Menge war. Er zählte etwas mehr als fünfzehn auf den ersten Blick - und beim zweiten wurden es nicht wirklich mehr. Wie Tiere waren sie zusammengepfercht auf den Bänken und schlotterten vor Angst, was ihn fast schon wieder wütend machte. Aber es würde nichts bringen, hier vor allen auszurasten, schließlich waren sie gerufen worden um die Menschen zu beruhigen. Sie waren hier, um den Geist zu zerstören und das Dorf wieder friedlich zu machen. Genau, den Geist...wiedereinmal zweifelte der logische Teil seines Hirns daran, dass es sich um ein Gespenst handelte. Zuviel widersprach dieser Theorie und doch waren es diese Leute, die ihn beinahe überzeugten. Wie konnte eine Gruppe von streichespielenden Banausen ein ganzes Dorf in die Knie zwingen? Daran hatte er noch überhaupt nicht gedacht, doch jetzt würde er mit seiner neuen Erkenntnis sicher nicht herausplatzen. Ein ganzes Dorf wurde beinahe komplett leergefegt. Entweder diese 'Geister' sind ausgebildete Kämpfer oder sie waren von vornherein in der Überzahl. Keine dieser beiden Optionen erscheint mir sehr schön für uns...
Allerdings kam Teysaru nicht dazu, weiter in diese Gedanken zu versinken, während er geistesabwesend die Eltern musterte, welche ihre Kinder an sich pressten. Denn plötzlich ertönte das Geräusch von barfüßigen Füßchen, kleine Tappser, die sich ihm unweigerlich näherten. Und als der große Genin nach unten schaute, da glubschten große, kugelrunde, rote Augen zu ihm auf. In Ermangelung einer guten Idee glubschte er zurück. So starrten sie sich eine Weile an, ehe die Kleine ihn auf seine Größe hinwies. Er wäre auch fast nicht darauf gekommen, dass er groß war, nachdem sie ihren Kopf so weit in den Nacken legen musste, dass es aussah, als würde sie gleich eine Brücke machen. Irgendwie erinnerten ihn diese roten Augen an jemanden, ebenso die forsche, fordernde Art zu fragen. Wenige wussten, dass der Genin Kinder sehr gerne mochte. Zwar war es noch viel zu früh für eigene - nicht einmal daran denken konnte er! Aber ein Geschwisterchen, das hätte er nach wie vor gerne, auch wenn seine Eltern schon vor langer Zeit 'Nein' gesagt hatten. Es machte ihn immer etwas traurig, wenn große Familienfeste stattfanden, zu denen sie ihre Bäckereiwaren lieferten und er dort sah, wie die Kinder untereinander spielten. Vielleicht wäre er etwas sozialer geworden, wenn er jemanden gehabt hätte, mit dem er Streiche spielen konnte. Als die Kleine ihn nach seinen Namen fragte, lächelte er sie so warm an wie er konnte, immerhin war ihm immernoch kalt. So ein bisschen Tee hatte nicht gereicht, um den ganzen Körper warmzubekommen, außerdem frustierte ihn die Gesamtsituation und jagte ihm eine ganz andere Kälte ein. Hass und Verzweiflung griffen mit eisigen Fingern sein Herz und hatten es fest umschlossen, nicht einmal dieses süße kleine Ding konnte dem Abbruch leisten. Teysaru ging in die Hocke, war nun genauso groß wie sie und wuschelte ihr mit einer Hand durch die Haare. Sie wehrte sich dagegen und verschränkte sogar die Arme, um ihn ein wenig finster anzuschauen, doch das brachte ihn eher zum Lachen. "Mein Name ist Teysaru und das ist Tetsuya-sama. Die da hinten heißt Yumi und der Junge neben mir ist Josho. Und wie heißt du?" Ohne jede Unsicherheit, beinahe sofort, erfolgte ihre stolze Antwort: "Saruna!" "In Ordnung, Saruna. Wetten wir, dass du größer als ich sein kannst?" Ihr Blick wurde misstrauisch, doch dann sagte sie fast schüchtern zu. Ohne groß zu zögern schnappte er sich die Kleine und setzte sie sich auf die Schultern. Als er sich aufrichtete, quietschte sie vergnügt und winkte ihrer Mutter, die erst wenig begeistert aussah, doch als Teysaru das Gesicht verzog, weil sie sich seine Haare als 'Zügel' ausgesucht hatte, musste auch sie leicht lächeln. Dafür war es ihm sogar wert skalpiert zu werden. Er bekam kaum etwas davon mit, wie die anderen sich unterhielten, da die nächsten Minuten daraus bestanden, sich von Saruna durch das Gemeindehaus treiben zu lassen. Letzendlich sah er Daisuke auf sich und die anderen zukommen und setzte sie wieder ab. Erst wollte sie gleich wieder an seiner Hose hinaufklettern, doch ihre Mutter rief nach ihr und bewahrte somit den Schwarzhaarigen davor, um Worte zu ringen. Während er den Kopf schüttelte, um seine Haare, die durch die Kinderfinger und den Regen vollkommen neu gestylt worden waren, wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen, hörte er aufmerksam zu, welche Aufgaben ihr Chuunin verteilte. Auf die Aufforderung hin, bei Josho zu bleiben, nickte er diesem kurz zu und begann direkt in seiner Tasche nach dem Headset zu kramen, welches er sich ohne große Umschweife ans Ohr steckte. "Verstanden." Seine Miene war wieder ausdruckslos, vielleicht etwas nervös. Er gab sich Mühe, relativ gelassen zu wirken, damit sich Josho in seiner Nähe nicht allzu unsicher vorkam. Er wusste schließlich noch immer nicht, ob er der erfahrenere Genin war. Am besten er fragte das direkt, wenn sie vor der Tür waren - musste ja nicht jeder mitbekommen, wenn es ihm irgendwie peinlich war sich als Anfänger zu outen. "Gut, wir sollten keine Zeit verlieren, am besten wir brechen direkt auf...." Mit wenigen Schritten seiner langen Beine gelangte er zur Tür und nahm die Klinke schon in die Hand, drehte sich jedoch noch einmal zu Yumi um und wünschte ihr ein wenig schüchtern Glück, ehe er sich - als Erster natürlich, damit er derjenige war, den es erwischte, wenn sie etwas ansprang - durch die Tür hinaus in die Dämmerung schob. Darauf wartend, dass sich Josho ihm anschloss, wurde er in das sanfte Rotlicht des vergehenden Tages getaucht. Die Schauerlichkeit dieses Dorfes wurde für einen kurzen Moment von der Schönheit dieses Lichterspieles überlagert, doch er wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sich die Schwärze der Nacht über diesen Ort legte. Und dann begann die Geisterjagd. Teysaru und Josho waren mittendrin. "Lässt du mich vorgehen? Wenn uns wirklich etwas angreift, ist es wohl besser, wenn ich es abfange. Vielleicht kann ich es festhalten oder soetwas."

Zum Glück bestand Josho nicht auf falschen, männlichen Stolz und sah ein, dass die beiden sich wohl am besten ergänzen würden, wenn Teysaru vorne ging und der Andere sich vorläufig im Hintergrund hielt. Auch wenn er seinen Partner kaum kannte, hielt er sich dicht an ihn, denn es war seine Aufgabe ihn zu beschützen; und soetwas nahm der Genin äußerst ernst. So ernst, dass er in all der Konzentration, welches das Beobachten, das Niederringens einer Angst und das Auge auf Josho erforderten, vergaß, Smalltalk zu betreiben. Sie waren beide nicht sehr gesprächig. Dies veranlasste sie, schweigend durch den Moder des Dorfes zu stapfen, immer weiter und immer routinierter, bis sich der Schleier der Nacht über sie legte und sie bald kaum mehr sahen, wo sie hintraten. Ohne die Straßenlichter von Soragakure, welche Teysaru von Geburt an begleitet hatten, war es erstaunlich dunkel. Er hatte noch nie eine so vollkommen schwarze Nacht gesehen. Überraschenderweise war dies kein Grund für ihn sich zu gruseln. Genießerisch sog er die klare, kühle Luft in seine Lungen und betrachtete eine Weile die Sterne, welche an einem solch abgelegenen Ort viel zahlreicher auf sie herabschauten, als man es in seiner Heimatstadt jemals tat, dabei erwartete man doch eigentlich eine größere Menge Sterne bei einer fliegenden Stadt.... Es regnete immernoch, doch nun waren es keine Sturzbäche mehr, welche auf sie herabschlugen, sondern kleine Regentröpfchen, welche von ihren Mänteln prasselten. In einem Anflug von Größenwahn malte er sich aus, wie gleich um ihn herum tausende Lichter angehen würden. Die überall klopfenden Regentropfen waren der tosende Applaus eines begeisterten Publikums, welches ihn zujubelte. Er hatte das Dorf gerettet, er war der stärkste Ninja, den die Welt je gesehen hatte...seine Familie war stolz. Er hörte ihre Stimmen...
...äh. Er hörte Stimmen? Irritiert wandte er sich um, doch Josho war schweigsam wie eh und jeh. Für einen Augenblick hatte er vergessen, wo sie waren. Gefahr konnte überall lauern. Leise über seine Unachtsamkeit fluchend, knippste er die Mini-Taschenlampe an, die an seinem Rucksackträger befestigt war und ließ den Blick penibel über die winzige Fläche schweifen, welche der kleine Lichtkegel erhellte. Er bildete es sich nicht ein. Er brauchte gar nicht nachzufragen, denn sein Kamerad hörte sie sicher auch: Stimmen, männlich, weiblich, viele. Man hörte sie nicht sehr laut, so als wären sie weit weg. Doch vom Gemeindehaus kamen sie nicht...Vorsichtshalber drückte er auf den Knopf seines Headsets dicht neben seinem Ohr, bevor er leicht in die Knie ging, bereit ihnen entgegenzusprinten. Vielleicht waren es verirrte Dorfbewohner. Ja, das konnte sein. Oder? Oder es waren die Geister. Sie klangen auf jeden Fall irgendwie menschlich, aber eigentlich waren sie zu tief im Sumpf, um wirklich etwas darüber aussagen zu können. "Man hört Stimmen. Ich vermute, es ist eine Gruppe von Leuten. Ihr Standort verändert sich, ich glaube, sie bewegen sich..." Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick überlagerten die Stimmen der Leute, wer auch immer sie sein mochten, sein hektisches Geflüster. Sie waren lauter geworden, ganz so als ob sie näher kamen. Teysaru wich einen Schritt zurück, nicht aus Angst. Nur ein Fuß stellte sich etwas weiter nach hinten, seine Sohle grub sich in den schlammigen Boden, auf der Suche nach Halt. Bis er ihn fand, hatte er bereits seine Taschenlampe ausgeschaltet, hoffte, dass er ihnen nicht allzu viel von ihrem Standort preisgegeben hatte. Mit einem Seitenblick auf Josho hob er einen Finger auf die Lippen, bedeute ihn, zu schweigen. Was auch immer näher kam, er wollte es überraschen und sich auf es stürzen, bevor es selbst einen Angriff landen konnte. Für gewöhnlich würde ein kräftiger Schlag von ihm genügen, damit es liegen blieb und man es beobachten konnte. Außer natürlich es war ein unverwundbarer Geist...
Es blieb ihm nicht lange Zeit, über diese rätselhaften Phänomene zu philosophieren, denn kurz nachdem er den Gedanken zu Ende geführt hatte und die Arme wieder zurück in eine Abwehrhaltung erhoben hatte, da kam es ihm vor, als mache der Regen eine Kurve, mitten in der Luft. Bis ihm klar war, was genau das Wasser absorbierte, war es schon beinahe zu spät. Teysaru sprang zur Seite, leider weg von Josho. Dort, wo er soeben noch gestanden hatte, also genau in ihrer Mitte, ragte nun ein großer Baumstamm aus dem Boden, der die beiden Genin sauber mit Schlamm bespritzt hatte. Was zur Hölle ging hier vor?! Welcher Geist warf bitte mit Baumstämmen?! Hier war dringend eine Erklärung fällig... Ob Josho wohl eine parat hatte?


 
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Kōrishita Jōshō

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Die Szenerie im Gemeindehaus behagte Josho nicht wirklich. Er mochte weder diese Menge ziemlich ungehobelter Menschen noch den unglücklichen Ausdruck, mit dem die meisten in die Gegend starrten. So blieb er einfach am Eingang des Hauses stehen, ein wenig hilflos vielleicht, aber der grimmige Blick auf seinem Gesicht sollte das wohl verbergen. An die Wand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, ließ er seinen Blick schweifen, beobachtete, wie Teysaru Sympathien einheimste. Mh, vielleicht auch nicht das Schlechteste. Inzwischen hatte Josho seinen eigenen Regenmantel an, teils, um sich zu wärmen, teils, weil er wusste, dass in Amegakure Regen weniger Ausnahme als vielmehr Regel war. Er würde sei nüberflüssiges Gepäck bald irgendwo verstauen, und dann käme er ja nicht mehr an den Mantel heran ... Außerdem war die Halle nicht gerade gut beheizt. Mit der Kapuze tief in der Stirn sah er allein wegen seiner schmalen Statur nicht besonders bedrohlich aus; Der Rest seiner Erscheinung allerdings war durchaus finster. Niemand sprach ihn an, und auch das war ihm gerade recht; aus dieser Sache wollte er sich lieber heraushalten, so unbeholfen, wie er in solch emotionalen Angelegenheiten war. Die Menschen taten ihm leid, die vermutlich gar keine andere Wahl hatten, als hier zusammengepfercht zu warten, bis sich die Sitation auflöste. Aber wenn einer sie nicht trösten konnte dann war das ganz sicher Josho. Er war selbst so unsicher und auf das Gegenüber angewiesen, wenn es um menschliche Beziehungen ging, dass er ihnen sicher nicht hätte helfen können. Jedenfalls nicht so.
Vielleicht, weil er sich abseits hielt, vielleicht wegen seinem von finsteren Gedanken noch verstärkten düsteren Gesichtsausdruck sprach ihn in der Halle keiner an; einmal kurz verwies Teysaru auf ihn, Josho nickte kurz, und das war es für ihn auch schon wieder. Neutral und unbeteiligt, nur mit einem winzigen Lächeln, als das Kind Teysaru ritt, wartete er, bis Daisuke endlich neue Befehle verteilte. Die Patroullie würde vermutlich nicht gerade lustig werden, aber immerhin etwas Nützliches; es würde Josho helfen, sich gebraucht zu fühlen, zur Sicherung des Dorfes eingesetzt. Und ein unangenehmer Auftrag würde ihm dabei helfen, ein wenig zäher zu werden, und den anderen zu beweisen, dass er damit zurechtkam, nachts im Schlamm herumzustapfen. Dankbar nickte er dem Anführer zu und bestätigte damit auch gleichzeitig den Auftrag. Er würde sich den Ansprüchen gewachsen zeigen ... Und dabei auch endlich eine Möglichkeit finden, den Dorfbewohnern zu helfen. Auf seine Weise, denn die von Teysaru würde er wohl nie schaffen.
Ohne groß zu zögern stieß er sich von der Wand ab, nahm das Headset aus seinem Rucksack und verließ den Raum. Den Rucksack ließ er stehen; er vertraute darauf, dass die Dorfbewohner ihm zu dankbar sein würden, ihm als Beschützer des Dorfes, um sich an den Sachen zu vergreifen. Außerdem würden sie mit dem Meisten sowieso nichts anfangen können. Auf seine Bewaffnung wollte er allerdings nicht verzichten; Mit geübten Griffen holte er zwei Chakrams hervor und befestigte sie so an seinem Gürtel, dass sie beim Laufen nicht aneinander stoßen würden. Normalerweise trug er acht, aber vielleicht würde es wichtig werden, leise zu sein, und acht klingelten beim Laufen leise, wenn sie aneinanderstießen. Dann machte er sich auf den Weg hinter Teysaru her, der den Raum schon verlassen hatte. Von draußen schlug ihm sofort die feuchte, verregnete Luft engegen, aber immerhin regnete es in diesem Moment gerade einmal nicht. Nur die Straßen waren noch schrecklich aufgeweicht. Fast vergaß Josho das, als er den goldenen Schein der Sonne über der gesamten Szenerie sah. Die Strohdächer, entflammt in Kronen aus Feuer, die Pfützen mit einem Leuchten, das ihren Schlamm verbarg. Nun ja, immerhin die Abende waren hier also ganz hübsch.
Langsam drehten sie ihre Runden, während die Sonne weiter und weiter versank und die Welt in Dunkelheit fiel; das Ganze wurde interessant. Und irgendwie war das Dorf immer noch recht hübsch, jetzt, wo seine Hässlichkeit durch den Schleier der Dunkelheit verborgen wurde. Der Mondschein beleuchtete nicht mehr als Feuer, sondern mit einem leichten Silberschein, der vielleicht an Eleganz die Sonne noch übertraf, wenn auch nicht an Stärke. Wie Teysaru war daher auch Josho in seine Gedanken versunken, weniger Gedanken um Ruhm als Gedanken um die Natur, die still und dunkel dalag. Die Frösche lieferten ein stetiges Konzert und übertönten fast schon die schmatzenden Schritte der beiden im Schlamm.
Als noch etwas anderes die Stille störte blickte Josho sofort auf wie von der Tarantel gestochen; seinen gespitzten Ohren waren die Stimmen sofort als unangenehme Eindringlinge aufgefallen. Mit gerunzelter Stirn sah er in die Richtung, aus der die Stimmen kamen, aber in der Tintenschwärze war nichts zu erkennen. Und auch wenn er Teysaru recht gab antwortete er nicht; in der Stille konnte er die Stimmen besser ausmachen und vielleicht auch verstehen. Vorsichtig trat er einen Schritt zurück und fingerte nach einem Chakram. Bevor er es allerdings noch aus seiner Halterung lösen konnte flog auf einmal ein Baumstamm auf sie zu. Ein Baumstamm? Seit wann warfen Geister Baumstämme? Andererseits, seit wann warfen Menschen Baumstämme ...
Mit einer raschen Handbewegung war Josho nicht mehr nur Josho, sondern drei davon; zwei Nebeldiener würden seine Flanke decken, während er selbst nach links auswich und versuchte, einen Überblick zu bekommen. Was in der Dunkelheit natürlich nicht ganz einfach war ...
 
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Tetsuya Daisuke

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Und schon wieder… Dieses unangenehme laut schmatzende Geräusch unter den Füßen des Tetsuya, vom ersten Schritt an, den er aus dem Gemeindehaus trat. Nasser, rutschiger Boden unter den Füßen und noch immer nur kalter Regen, welcher von oben herab auf den weißen Schopf des Tetsuya prasselte. Kurz warf er einen Blick gen Himmel und schaute auf die untergehende Sonne, welche man hinter den Regenwolken sogar noch hatte erkennen können. Dann senkte er den Kopf und zog hastig die Kapuze des Mantels über das wuschelige, helle Haar. Ein leises Seufzen entwich dem Tetsuya… Manchmal sehnte er sich doch zu seiner Geninzeit zurück. Damals war alles so viel einfacher gewesen und er hatte sich nie mit Missionen wie dieser rumschlagen müssen. Außerdem hatte man als Chuunin so viel mehr Verantwortung für die Jünglinge, welche unter einem arbeiteten, doch noch viel schlimmer war, dass man mehr oder weniger immer viel allein machen musste und dabei meist die härteste Arbeit. Doch das war es nicht was den Tetsuya störte, er konnte viel arbeiten und auch Bäume ausreißen wenn es sein müsste, wenn er doch nicht immer ganz so allein wäre, wär das alles nur halb so wild…
Doch seiner Jugend nachzujammern brachte ihn nicht weiter und so setzte er sich in Bewegung. Langsam einen Schritt vor den anderen um nicht noch auszurutschen, denn sein Chakra wollte er sich für Wichtigeres aufsparen. Während er immer weiter in Richtung des Dorfrandes lief, dachte er daran wie die Genin sich wohl schlagen würden. Um Yumi machte er sich diesmal erstaunlicherweise am wenigsten Sorgen. Ihre Aufgabe war nicht schwer und sogar richtig gut auf sie zugeschnitten. Daisuke war sich sicher, dass sie gut darin war auf die Menschen Acht zu geben und er hoffte, dass sie das etwas in ihrer Arbeit bestärkte. Sie wirkte nicht wie jemand der gern kämpfte, aber auch nicht wie jemand, der es nicht tun würde um andere zu schützen. Also irgendwie ein Charakter den er zu schätzen wusste. Die beiden Jungen allerdings machten ihm etwas Sorgen. Er hatte sie nicht umsonst zu zweit geschickt. Erstens wusste er nicht, ob sie allein klar kamen, auch wenn sie beide in den letzten Minuten wohl mehr von sich preis gegeben hatten, als während dem ganzen Rest der Mission und zweitens wollte er sie zwar etwas zur Zusammenarbeit drängen, machte sich aber Sorgen, dass sie vielleicht vor ihm in Gefahr geraten könnten. Aber es war doch recht erstaunlich gewesen wie unterschiedlich die Genin sich in dem Gemeindehaus gemacht haben. Während Yumi das tat was Daisuke erwartet hatte, waren es eher Teysaru und Josho, die ihn mehr oder weniger überraschten. Auf der einen Seite die Freundlichkeit, welche von Teysaru ausging, woraus sich schließen ließ, dass der Kerl echt in Ordnung war, aber auf der anderen Seite auch, dass Josho sich erneut abgeseilt und nicht beteiligt hatte. Daisuke wusste nicht was er damit anfangen sollte, denn mehr als dem Jungen alles ihm Mögliche anzubieten, stand nicht in seiner Macht. Wer nicht wollte, der wollte eben nicht… Oder er war einfach aufgeregt, ließ sich schwer feststellen nun im Nachhinein. Eigentlich hatte er ja gar keine Zeit für all diese Gedanken, denn so langsam hatte sein Weg durch den Matsch ihn immer weiter vorangetragen. Daisuke war keineswegs besonders schnell unterwegs. Wieso auch? Zu viel Abstand zur Gruppe war nicht gut, falls etwas passierte und so.
Daisuke marschierte eine ganze Weile durch die Gegend bis es richtig dunkel war. Dabei kam er auch durch einige andere Siedlungen, welche aber wesentlich kleiner als das Dorf waren, aber dennoch sehr nahe daran. Sie waren alle leer, die Hütten wirkten noch viel eingefallener als zuvor und hier schien es, als wären alle von einem Tag auf den anderen abgereist. Es wehte fast ein kalter Wind durch die klapprigen Hütten, welcher dem Tetsuya noch ein viel unangenehmeres Gefühl gab. Doch hier gab es nichts zu sehen, nichts was wirklich relevant war… Aber in einer Siedlung war ihm etwas ins Auge gefallen. Sehr nahe an dem Dorf war eine kleine Reihe Hütten, welche total zertrümmert waren. Nein, zertrümmert war das falsche Wort, denn sie schienen umgeblasen worden zu sein. Alles an Mobiliar und Wänden lag neben dem Grund des Hauses und da wo einst eine Hütte stand, war nur noch ein Loch. Was hatte das zu bedeuten? Aber irgendwelche genaueren Hinweise waren nicht zu finden… So prägte Daisuke sich dies ein und machte sich wieder auf den Weg näher an das Dorf heran…
Doch dann am Rand hörte er etwas, was ihn wütend stimmte. Es waren Stimmen, nicht nur männlich, sondern auch weiblich und ihre Stimmlage, auch wenn er die Worte nicht verstehen konnte, klangen nach Spott, Hohn und Gelächter. Wütend presste er die Zähne aufeinander. Das waren sicher keine Dorfbewohner und eine Geist, war das zu hundert Prozent sowieso nicht. Daisuke versuchte immer näher heranzukommen um besser Lauschen zu können, aber er machte einen Fehler. Irgendetwas machte ein leises Knackgeräusch unter seinen Füßen. Leise, aber laut genug um auf ihn aufmerksam zu machen. „Scheiße…“, zischte er leise und ging einen Schritt zurück, doch ehe er sich fortbewegen konnte, hörte er das Platschen des Schlammes. Sie rannten davon! Daisuke blieb nichts anderes übrig als da hinein zu rennen um wenigstens einen von ihnen zu erwischen. Dabei fiel ihm immer wieder ein merkwürdiges Knarren und Knacken auf, es knisterte und knirschte nur so, aber was zur Hölle war das? Im nächsten Moment war plötzlich eine Gestalt in einen schwarzen Mantel gehüllt vor ihm und rammte ihm mit der Schulter entgegen. Wer bildete sich da ein Tetsuya Daisuke umzuschubsen? Hah! … Ein Keuchen in weiblicher Stimmlage war zu vernehmen, als ihre Schulter den Jungen rammte und er war erstarrt. Nicht lange, denn tatsächlich, sie schubste ihn. Und sicher wäre er nicht gefallen, wäre das kein schlammiger Boden gewesen und sie nicht unsagbar flink. „Warte!“, brüllte er wütend und suchte mit seinen Augen nach der Gestalt. Doch es war viel zu dunkel um sie wieder zu finden. Er fluchte. Schon wieder…
Er war grade fast zu aufgebracht um seine Teamkameraden zu kontaktieren, doch während er sein Headset ins Ohr steckte, lief er weiter in Richtung der Quelle der Stimmen. Vielleicht hatte er Glück und konnte noch einen von ihnen erwischen. Doch dann unterbrach ihn dieses Geräusch. Knarren, Knacken, Knarzen und Rascheln… So unangenehm, dass es ihm eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Fast wie als würde jemand mit den Fingernägeln an einer Tafel kratzen… Und es wurde lauter, je näher der Tetsuya kam! Während er rannte, flüsterte er hastig in das Headset: „Passt auf, hier ist etwas nahe der Grenze…“ Während er sprach, suchte er in der Tasche des Mantels eine Taschenlampe, welche er zuvor eingesteckt hatte. „Yumi, pass gut auf. Das sind definitiv keine Dorfbewohner, also sei vorbereitet, falls sie zu dir kommen. Teysaru, Josho ihr-“ In dem Moment als er die Taschenlampe hochgezogen und sie vor sich gerichtet hatte, stockte er absolut abrupt. Das hatte er nicht erwartet. Alles hatte er erwartet, von Ninja bis Räubern wirklich alles. Aber das?! Eine große, wirklich gruselige Maske blickte ihm entgegen. Es knackte, wieder. Eine Silhouette von etwas, von dem er nicht abschätzen konnte was es war, aber es war groß und breit. Erschrocken trat er einige Schritte zurück und lief vor etwas. Panisch drehte er sich um und erblickte einen Baum hinter sich… Halb so schlimm, aber was zur Hölle war das? Plötzlich setzte es sich in Bewegung. Es sah wirklich aus wie ein Monster, aus einer Mischung aus Holz, Schlamm und Gestrüpp. Vor allem hatte es aber Arme so dick wie Baumstämme und daran waren Hände… Konnte man das Hände nennen? Jedenfalls sahen sie aus wie Morgensterne! Kein Wunder, dass sie es für einen Geist hielten. Egal ob es echt, eine Illusion oder irgendwas anderes war, es reichte sogar um Daisuke für einen Moment einen ordentlichen Schock einzujagen. Besonders diese grässliche Maskenfratze war gruselig, wenn man mal von der riesigen, triefenden und knarrenden Erscheinung absah. Daisuke wusste nicht wie ein Sumpfgeist auszusehen hatte, aber das wäre es wohl, was er am ehesten als diese bezeichnen sollte. Doch was tat es? Es bewegte sich von ihm weg?! Schon hörte er ein ohrenbetäubendes Kreischen von dem Vieh und es wurde unheimlich schnell. Moment mal, wieso war Daisuke so starr? Ob es wirklich gefährlich war, konnte er doch erst sehen, wenn es zu einem Kampf kam. Und verlieren wollte er hier ganz sicher nicht! Er drehte sich um zu dem kleinen Baum hinter sich und packte diesen. Mit ein wenig Kraft, von der der Tetsuya ja ohnehin genug aufbringen konnte, stemmt er es in die Luft, holte aus und warf es nach dem Vieh. Aber war er schnell genug? Erst jetzt wurde ihm klar wo es hinrannte. „Josho, Teysaru, das … Ding kommt auf das Dorf zu! Ihr müsst es abfangen!“ Nachdem er das gesagt hatte, rannte auch der Tetsuya los in Richtung der Jungen. Nun war auch die Frage geklärt welcher Geist, nein Mensch, mit Baumstämmen warf. Jemand der sich vor einem Geist fürchtete! Oder gab es da irgendwelche konventionellen Waffen, huh? Jedenfalls hatten die beiden Jungen nun wohl ordentlich damit zu tun das riesige Vieh aufzuhalten oder vielleicht sogar schon niederzustrecken? Und durch den Krach den das Ding und der Baumstamm verursacht hatten, wohl auch die Bewohner im Gemeindehaus davon Wind bekommen. Ob sie da wohl ruhig blieben? Daisuke rannte auf allen Vieren so schnell er konnte zu den anderen… Das war doch hoffentlich kein Geist, oder?
 

Ookami Yumi

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Es war auf jeden Fall keine falsche Entscheidung gewesen, Yumi im Gemeindehaus zurückzulassen, da sie sich wahrscheinlich, wäre sie in der Situation von Daisuke und den anderen beiden gewesen, direkt bepinkelt hätte. Schließlich war sie momentan nur so hoffnungsvoll, weil sie sicher war, dass sie es mit nichts Übernatürlichem zu tun hatte. Ihre erste Mission hatte sie gleich zu einem ähnlichen Wesen geführt, das sich am Ende als eine Maschine herausgestellt hatte, die von Kindern gebaut worden war. Alles ganz harmlos und doch war Yumi während ihres ersten Abenteuers, das sie gleich hatte leiten müssen, mehrfach in Tränen ausgebrochen, weil die den Druck und die Anspannung, die auf ihr lasteten nicht ausgehalten hatte. Daraus hatte man wohl in der Dorfverwaltung gelernt, da sie bisher nicht wieder hatte Leiter spielen müssen. In der Rolle der kleinen, bescheidenen Unterstützerin machte sie sich ihrer Meinung nach viel besser, außerdem war das auch besser für ihren Blutdruck und den Wassergehalt ihres Körpers. Zudem sie das Gefühl hatte, ein Teamleiter sollte dazu in der Lage sein, seine Mitstreiter irgendwie zu beschützen, was Yumi ihrer Meinung nach wirklich nicht zu tun vermochte. Sie konnte nicht einmal irgendein Jutsu, mit dem sie einen Angreifer niederstrecken könnte, nur einen nichtsnutzigen Schild, den sie nach belieben verbiegen konnte. Wunderbar. Also war sie hier bei den Zivilisten wohl am besten aufgehoben, wo sie sich mit ihnen unterhalten konnte und nicht direkt am Kampfgeschehen teilnehmen musste. Ihre Stärken lagen sowieso mehr auf sozialem, als auf martialem Gebiet.
"Gei-Geister sind ja nu-nur die Seelen von Me-Menschen, die mal auf der Er-erde gelebt haben und die... aus einem be-bestimmten Grund nicht ins Jenseits ü-überwechseln kö-können, oder?", versuchte die Ookami ihren Erklärungsversuch fortzusetzen und kratzte sich leicht ratlos im Nacken. Das Mädchen sah sie nicht überzeugt an, nickte schließlich aber trotzdem schüchtern, wahrscheinlich nur aus Höflichkeit. Währenddessen sah sich Yumi noch einmal im Gemeindehaus um, in dem eine eindeutig gedrückte Stimmung herrschte. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn sie diese armen Menschen irgendwie aufheiterte... aber womit nur? Sie konnte doch nicht einmal lustig sein... höchstens die Kinder würden über irgendetwas von ihr gesagtes lachen, wenn denn überhaupt. Schließlich sah man dem Mädchen an, das sie nicht zu den Shinobi gehören konnte, die wirklich dazu geeignet waren, dieses Dorf zu beschützen, viel mehr wirkte sie eher wie einer der verängstigen Zivilisten hier im Haus.
"A-A-aber ich bin auf jeden Fall sicher, dass Tetsuya-sama und die beiden anderen...", doch in diesem Moment wurde ihr Gedankenstrom unterbrochen, als sie auf einmal die Stimme des Chuunin durch ihr Headset vernahm, die ihr durchaus einen Schreck einjagte. Es waren keine Dorfbewohner...? Sie sollte sich vorbereiten? Oh-Oh... "H-Hai Taicho-sama.", meinte sie ernst, bevor sie sich erneut in dem Raum umsah. Gab es noch andere Eingänge, als denjenigen, durch den sie hineingekommen waren? Schien ja nicht so, nur einige Fenster, die allerdings verriegelt schienen. Ob das halten würde? Allerdings, mal ehrlich, wenn jemand hier rein wollte, dann kam er rein, ein gut platzierter Explosionstag und die Wand war futsch. Insoerfn musste sie einfach wachsam bleiben. Mit der rechten Hand zog die Genin ihr Kodachi aus der nachtschwarzen Scheide und ließ es locker an ihrer Seite herabhängen. Sollte es jemand wagen, diese schicksalsgeprüften Menschen anzugreifen, würde er Probleme mit ihr bekommen!
 
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Wo war plötzlich die tobende Menge hin, welche sich der Yotuishe noch vor wenigen Minuten vorgestellt hatte, um das trostlose Rauschen des Regens nicht hören zu müssen? Vermutlich hielt sie soeben den Atem an, denn das Beklatschen der Teilnehmer, welche die Arena betreten hatten, war nun vorbei. Nun war das Scheinwerferlicht des Mondes, welches wie zufällig aus den Regenwolken hervorblitzte und die auf den Boden prasselnden Regentropfen ebenso wie die schwarzen Haare des Genin in silbriges Licht tauchte, auf Teysaru und Josho gerichtet. Die beiden Jungen standen in den wohl kümmerlichsten Umweltbedingungen vor der drohenden Gefahr, die man sich vorstellen konnte: Es war kohlrabenschwarz, wenn der Mond sich hinter eine Wolke verzog, es regnete und den Boden als nass zu bezeichnen, war noch ein Kompliment. Die beiden versanken hier knöcheltief in einer Schlotze aus Wasser und Matsch. So standen sie also da, während sich Schweigen über die Situation ausbreitete wie ein schwarzes Tuch, das alle Fröhlichkeit ersticken sollte. Und glotzten einen Baumstamm an, der zwischen ihnen eine Furche in den Untergrund gegraben hatte. Wo war er hergekommen? Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass ihr Teamleiter dabei unterbrochen wurde, als er ihnen eine Anweisung geben wollte? Verwirrt puhlte Teysaru an seinem Headset herum, damit er es auch wirklich hörte, wenn es etwas Neues gab. Bis jetzt konnten sie nur dort stehen bleiben, wo sie waren. Selbst wenn er Daisuke gerne geholfen hätte, nachts einfach so in einen Wald zu rennen, aus dem offenbar Gefahr drohte, war Selbstmord. Am besten hatten sie es noch hier, am Rand des Sumpfes, von wo aus sie genügend Ausweichmöglichkeiten hatten. Auch wenn es Teysaru beinahe tötete, dass er nicht einfach loslaufen durfte, um dem Chuunin zu helfen. Der Genin rang mit sich selbst. Er durfte ihn nicht in Stich lassen. Andererseits war es furchtbar dumm, in den Sumpf zu gehen. Sie mussten zusammenbleiben, aber dann war das Dorf ungeschützt. Team oder Dorf? Der Auftrag lautete: Beschütze das Dorf vor dem Geist. Also würde er bleiben, wo er war und darauf warten, dass etwas aus dem Unterholz kam. Obwohl er wenig Hoffnung hatte, dass etwas, was der Chuunin nicht zu Hackfleisch machen konnte, einen würdigen Gegner in ihm sah. Es blieb immernoch Hoffnung. Außerdem waren sie zu zweit. Plus zwei Joshos. Er beherrschte also Nebeldiener - das war doch gar nicht mal so übel, hm?
Vielleicht wusste er ja auch eine Lösung für seine Zwickmühle und nahm ihm die Entscheidung ab.
Teysaru wandte sich also zu dem Braunhaarigen um, öffnete den Mund und klaubte sich bereits Worte zusammen...da ertönte ein ohrenbetäubender Schrei von direkt vor ihnen, was ihn beinahe dazu brachte, einen Rückwärtssalto zu machen. Mit weit aufgerissenen Augen fixierte der Genin die dunklen Schemen des Sumpfes, die durch den Mond, der noch immer nicht verschwunden war, seltsam schaurig funkelten. Was war das? Von wegen, du hast keine Angst vor dem Geist. Angst? Nein, er hatte keine Angst. Er war lediglich...ruckartig in Alarmbereitschaft versetzt worden. Auf jeden Fall gab es ziemlich viel Krach von dieser Ecke - Lärm, der Tetsuya-samas Anweisung, das Ding, das sich ihnen näherte, aufzuhalten, beinahe überlagert hätte. Nun gut. Alles klar. Er hatte natürlich verstanden, was zu tun war - aber wie sollte er denn bitte etwas aufhalten, was nicht einmal der Chuunin hatte einfangen können?! Vielleicht würde er einen spontanen Einfall haben, wenn es auf ihn zukam? Bis dahin blieb er ruhig und zog sich die Jacke aus, um sie hinter sich auf den Boden zu schmeißen. In Sekundenbruchteilen begann die Bandage um seinen linken Arm sich vollzusaugen, aber das war ihm egal. So hatte er viel mehr Bewegungsfreiheit - etwas, was er dringend brauchte, wenn es darum ging, jemanden fest zu packen. Zumindest war das sein Plan. Was Teysaru in den Fingern hatte, kam so schnell eigentlich nicht los - außer natürlich, das Teil war stärker als er.
Er musste gar nicht lange in seiner angespannten Verteidigungspose bleiben, da durchbrach auch schon etwas mit hölzernem Gepolter und Gekreische die Bäume und näherte sich ihnen, auf direktem Wege zu Dorf. Es war verdammt schnell, hatte aber den Nachteil, dass es scheinbar direkt auf ihn zurannte. Er musste also nicht unbedingt flinker sein - nur schneller reagieren. Trotzdem erstarrte der Genin für einen kurzen Moment und starrte auf die gräßliche Maske, welche das Biest auf dem Kopf trug. Es schien aus Schlamm, Holz und anderen sumpfigen Materialien zu bestehen - genauso stellte er sich einen Waldgeist vor. Er erfüllte zumindest schon einmal eine wichtige Kategorie: Egal wie viel Geist darin steckte, es war mit Sicherheit fest genug, dass man es aufhalten konnte. Auch wenn es riesig war und direkt auf ihn zukam. Mit neuem Mut rannte Teysaru dem komischen Ding entgegen, welches statt Hände Morgensterne zu haben schien, dass der Matsch nur so spritzte. Er war nicht besonders schnell, aber darum ging es auch gar nicht. Sein Ziel war schnell anvisiert: Die schaurige Maske. Köpfe waren immer am verwundbarsten - womöglich saß die Wurzel allen Übels also direkt dahinter. Der Shinobi stieß sich also mit all seiner Kraft vom Boden ab und streckte einen Arm aus. Ohne groß zu warten, dass es ihn mit den Morgensternen angriff, klatschte er mit der flachen Hand auf die Brust des Monsters, dort, wo bei einem normalen Menschen das Brustbein saß. Er kam nicht ganz hoch, also würde er eben versuchen es runter zu sich zu holen. Durch die Kraft, die hinter dem Schlag steckte, schien es einen Moment irritiert zu sein und gab ihm dadurch Zeit, zu landen, sich umzudrehen und in schneller Reihenfolge die Schläge des Yû-ni Gasha auszuführen. Da der Geist ziemlich viel Angriffsfläche bot, traf jeder Schlag, doch er bezweifelte, dass es allzu viel ausrichten würde. Vorerst ging es ja nicht darum, es zu zerstören, sondern lediglich darum, das Ding aufzuhalten. Der letzte Hieb des Eleganten Knackses beinhaltete noch einmal einen Schlag mit seiner Hand, den er nun mit einem leisen Kampfschrei auf die malträtierte Brust des Waldgeistes niedersausen ließ. Mit etwas Beinbarbeit stieß er sich wieder ab und landete vor dem Vieh auf den Boden, leicht trippelnd, um eventuellen Kontern auszuweichen. Wenn es einen Moment gab, indem es von Josho klug war einzugreifen, dann war dieser jetzt gekommen, wo er es hoffentlich kurzzeitig irritiert hatte. Der Genin durfte nun zeigen, was er draufhatte...worauf wartete er also noch?
 

Kōrishita Jōshō

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Es war schon schockierend genug, mit Baumstämmen beworfen zu werden, aber dann zu erfahren dass der Feind an einem ganz anderen Ort war hatte eine ganz andere Qualität. Wer hatte dann den Baum geworfen? Gab es hier etwa mehrere Gegner? Wenn ja, was für Gegner, wenn sie ganze Bäume werfen konnten? Josho begann beinahe, sich ein wenig zu fürchten. Aber nur beinahe. Er war zu diszipliniert um in Panik zu verfallen, bevor nicht etwas wirklich Großes passierte. Zum Beispiel, dass ihn ein Baumstamm wirklich traf.
Dennoch bemühte er sich sehr, nicht den Anschluss an Teysarum zu verlieren, als der auf einmal lossprintete und sich anscheinend zwischen Monster und Dorf werfen wollte. Für ihn vielleicht gar keine so schlechte Idee, Josho würde lieber nicht zwischen einen - Geist? - und sein Ziel geraten, aber für den muskulören Riesen war das vielleicht weniger von einem Problem. Rasch eilte Josho hinter Teysaru her, die Nebeldiener im Schlepptau, und griff bereits nach den Chakrams, die ihm vom Gürtel hingen. Eines nahm er vorsichtig in die Hand, vorsichtig - wenn man mit so einem Klingenreif stolperte konnte kan sich auch schon einmal die Hand abschneiden. Die Geräusche, die dem Vieh vorauseilten, waren allerdings gar nicht geisterartig. Geister sollten majestätisch und schauerlich über dem Boden schweben und heulen, nicht brüllen - obwohl, war das der Geist? - und auch nicht krachend durchs Unterholz brechen. Durch das Bisschen, das in diesem Sumpf stand, jedenfalls. Als er das erste Mal das Wesen sah, das da auf sie zukam, änderte sich seine Haltung zum Angst haben ein bisschen. Es war doch ziemlich durchteinflößend, wenn ein riesiges, anscheinend hölzernes Wesen auf einen zustürmte, mit einer Maske, die so grotesk war wie wenige andere, die Josho bisher gesehen hatte, und im dunklen, nebligen Sumpf vervielfachte sich der Effekt nur noch. So ließer noch einmal mehr lieber Teysaru den Vortritt. Aber werfen wollte er schin auf das Ding. Er hatte nicht viele Möglichkeiten, etwas zu verletzen, das so groß und massiv war, die meisten seiner Kampfmöglichkeiten hatte er auf den Kampf gegen Menschen ausgelegt; seine Chakrams allerdings waren so scharf, dass sie durch alles Schnitten, Holz und Haut, Panzerung und vielleicht auch das, was diesen Geist ausmachte. Aber jetzt gerade konnte er nicht werfen; Teysaru war in den Nachkampf gegangen, und jetzt zu werfen hieß das Risiko einzugehen seinen Verbündeten aufzuschlitzen. Was ein schlechter Anfang für eine freundschaftliche Beziehung wäre. Außerdem würde es ihnen auch in diesem Kampf kaum weiterhelfen.
Angespannt wartete er, den Körper schon vorbereitet, gleich in einer Drehung vorzuschnellen und eine der Bronzescheiben zu schleudern. Normalerweise hätte er gezögert, versucht, den Gegner ohne Gewalt mit scharfen Waffen aufzuhalten, aber er hatte Angst vor dem Geist. Nicht, weil er ein Geist war, sondern weil er anscheinend stark und schnell und ziemlich groß war. Außerdem war er ganz klar kein Mensch, und bei einem anderen Wesen als einem Menschen brauchte er schließlich keine Rücksicht zu nehmen. Bei wilden Tieren gab es nur zwei Möglichkeiten, entweder sie griffen dich an oder sie griffen dich nicht an, für Argumentation war wenig Spielraum. Während er allerdings noch auf seine Chance auf einen sauberen Wurf wartete schickte er schon einmal seine beiden Nebeldiener vor, um zumindest für Ablenkung zu sorgen. Mit ein bisschen Glück würde Teysaru gleich zurückweichen und dieses ... Geist-Ding ... die Nebeldiener als neue Bedrohung sehen. Ein paar Hiebe in den Nebel würden es dann lange genug beschäftigen und dem Stärkeren ein paar Angriffe zu erlauben.
Gerade als die Diener auf den letzten Metern waren startete der Yotuishe eine Schlagkombination, die zumindest für den in Taijutsu nicht eben beleckten Josho ziemlich atemberaubend aussah. Der letzte Hieb war sein Signal, jetzt war er dran. Mit aller Wucht federte auf einmal die linke Körperhälfte vor, noch unterstützt von Armen und einem Ausfallschritt, und auf dem Höhepunkt der Drehung lockerten seine Finger den Grif um das Chakram, das sich sofort löste und mit einem kaum hörbaren Zischen wirbelnd auf die Kreatur zujagte. Josho vollendete seine Drehung und sah nach, was er erreicht hatte: Die Scheibe war ein Stückchen in der Maske verschwunden, ziemlich seitlich, und das Ding schien vor Verblüffung erstarrt zu sein. Allerdings nur für ein paar Sekunden, dann begann es sich wieder zu bewegen. Schwere Schäden hatte es augenscheinlich nicht davongetragen. Mit einem gewisperten Fluch griff Josho nach dem nächsten Chakram. Wäre doch gelacht, wenn zwei rasiermesserscharfe Klingen im Kopf nichts ausrichten konnten!
 
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Tetsuya Daisuke

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Wenn der Tetsuya so eilig auf allen Vieren durch den dunklen Wald rannte, wirkte er fast tatsächlich wie ein großes Tier. Obwohl, für einen Bären war er wohl zu klein, vielleicht ein Wolf? Ganz bestimmt tat der dunkle Mantel und die Kapuze über seinem Kopf auch seinen Teil dazu, dass er in dem schlammigen Wald eher auch wie ein Monster wirkte, aber darüber konnte er sich grade keine Gedanken machen. Er musste sich beeilen um zu den Jungs zu kommen… Wer wusste schon wie stark das Ding war mit dem sie es da zu tun hatten? Während die beiden Genin heroisch versuchten den Geist, oder dieses Ding da einfach irgendwie aufzuhalten, beeilte der Tetsuya sich so schnell er konnte zu ihnen zu gelangen. Eines wunderte ihn aber immer noch… Wie konnte es so viel schneller sein als er? Egal, dafür war keine Zeit, er musste sich beeilen.
Als er endlich bei den beiden ankam, waren diese schon mitten im Gefecht. Aber so schlecht stellten sie sich gar nicht an, denn immerhin hielten sie den Geist an Ort und Stelle fest… Zu Zweit war es sicher leichter einen klaren Kopf zu bewahren. Was Teysaru geleistet hatte, hatte der Tetsuya nur aus der Ferne betrachten können, denn er tauchte auf, grade als Josho mit dem Chakram ausholte und es nach dem Geist warf. Genau in diesem Moment zischte die tierähnlich wirkende Gestalt an Josho vorbei und rannte auf den Geist zu. Als der Tetsuya sah, dass Josho dem Geist ins Gesicht geworfen hatte, knurrte er leise, doch dazu später mehr. Denn in dem Moment als Josho nach noch einem Chakram griff, bewegte sich der Geist wieder. Und zwar ein Stück nach hinten… Wieso versuchte es immer zu flüchten wenn Daisuke aufschlug?! Er wurde deshalb aber nicht etwa langsamer, sondern nur noch schneller.
Als der Tetsuya an dem Geist ankam und diesmal war er tatsächlich schnell genug, packte er mit der rechten Hand das, was er als Bein des Geistes vermutete. Es war schwer zu deuten ob das ein menschliches Bein war, da Daisukes Hände voller Schlamm waren, aber warm war es definitiv. Damit es ihm aber nicht wieder entwischte, packte der Junge fest zu und zog mit einem kräftigen Ruck das Bein nach vorn, sodass der Geist nach hinten umkippte und in den Dreck fiel. Daisuke war grade auf hundertachtzig und in absoluter Rage, weswegen er kaum noch darauf achtete sich zu zügeln. Mit einem lauten Knall krachte der Geist auf den Boden und der nasse Boden unter ihnen machte damit wohl alle umstehenden Personen nochmal so richtig nass. Danach stürzte der Tetsuya sich auf den Geist, ähnlich einer Bestie und deren Beute. Die flache Hand des Jungen schlug ähnlich einer Faust auf die, so vermutete er, Schulter des Geistes ein und drückte ihn nicht grade sanft auf den Boden. Mit der anderen Hand machte der Tetsuya sich daran den Geist zu enttarnen, aber als der die Maske, in der noch immer Joshos Chakram steckte, abnahm, kam ihm ein lauter Schrei entgegen. Ein wirklich unangenehmes Geräusch, welches durch Mark und Bein ging, besonders bei dem Tetsuya, weswegen er sofort lockerer ließ: Es war ein Mädchenschrei. „Bitte… Aufhören!“, flehte die junge Frau vor ihm, wobei er nicht ganz deuten konnte, ob sie weinte, oder vor Schmerz so klang. Dennoch war das genug um den Tetsuya aus der Fassung zu bringen. Vor allem weil er ihr Gesicht betrachtete und feststellte, dass dieses Mädchen der Nichte des Ältesten sehr ähnlich sah. Allerdings war sie wesentlich älter wie es schien. Daisuke bemerkte, dass er sich nur von ihrem Geschlecht beeinflussen lassen. Scheiße, wieso passierte ihm so etwas immer noch? Der Tetsuya packte das Mädchen im Geisterkostüm an der Schulter und zog sie hastig mit sich nach oben, damit sie aufrecht vor ihm saß. „Bitte tut mir nichts! Ich sage euch was ihr wollt.“ Kooperativ war sie also immerhin…
Nach einem etwas längeren Gespräch mit ihr, in dem sie immer wieder rumdruckste und Angst bekam, dass ihr irgendjemand was tun konnte, bekam Daisuke doch schon so einiges zu hören, was sie zur Lösung des Problems führen konnte. Es stellte sich schnell heraus, dass dieses Mädchen sich vor Daisuke viel weniger fürchtete, als vor allem anderen. Sogar vor Josho hatte sie mehr Angst, kein Wunder, der hatte ja auch direkt ins Gesicht gezielt. Es wurde auch sehr schnell deutlich, dass sie nur Mittel zum Zweck war. Wie Daisuke schon aufgefallen war, hatte sie Ähnlichkeit mit der Nichte des Ältesten, natürlich hatte sie das, sie war ja auch dessen Tochter. Sie erklärte, dass sie nach dessen Angriff die Rolle des Geistes freiwillig übernommen hatte. Das Mädchen war den tatsächlichen Übeltätern im Dunkeln im Wald begegnet und hatte sich angeboten dies für sie zu übernehmen, in der Hoffnung, dass dann niemand mehr verletzt würde, wollte sie die Menschen einfach nur in die Flucht schlagen, was ihr erstaunlich gut gelungen war. Also hatten sie noch lange nicht den Grund dafür gefunden, warum die Menschen hier weg sollten… Doch dass es keinen richtigen Geist gab, war nun erst mal wirklich klar geworden. Sie entschuldigte sich vielmals dafür, dass sie das getan hatte, doch Daisuke ignorierte diese Worte völlig. Stattdessen fragte er sie weiter aus, erstaunlich hart, sogar für ihn. Und die folgenden Informationen waren doch äußerst interessant. Sie erzählte, dass sie ihren Auftrag bei Söldnern bekommen hatte, als sie darum gebeten hatte sich ihnen anzuschließen, was bedeutete, dass dies von irgendwelchen Söldnern ausgehen musste. Söldner waren auch faul, wenn ihnen jemand freiwillige Arbeit anbot, sagten sie sicher nicht nein. Das konnte Daisuke sich gut vorstellen. Aber was gab es für die hier zu holen? Was wollten sie hier? Sie sagte, dass man ihr nur etwas von purem Gold unter der Stadt gesagt hatte… Warum sollte jemand Gold in einem Sumpf vergraben? Das machte keinen Sinn. Aber dafür hatten sie später mehr Zeit. Nachdem all dies geklärt hat, versicherte sich Daisuke, dass es den Jungen gut ging und wies sie an ihm zurück ins Dorf zu folgen. Er zog das Mädchen am Handgelenk hinter sich her, nachdem sie aus dem Geisterkostüm geschlüpft war, und lief gemeinsam mit den Dreien wieder ins Dorf zum Gemeindehaus…

Am besagten Haus angekommen, stieß der Tetsuya das Mädchen durch die Tür und knurrte leise: „Ob du das nun jemandem erzählst oder nicht ist mir egal, aber lass dich nie mehr auf so etwas ein, sonst sehen wir uns wieder.“ Und damit hatte sich die Sache für ihn erledigt. Erstaunlich war dennoch wie sie so schnell gewesen war und dass sie scheinbar so gut wie nichts von Daisukes Angriff davongetragen hatte. Die Nichte des Ältesten, welche ganz eindeutig ihre Tochter war, zerrte sie sofort ins Haus und wollte ihr irgendwas erzählen. Sie interessierte ihn nicht mehr, da er nun wusste wo die Söldner zu finden waren, mehr musste er nicht wissen. Kurz drehte er sich zu Josho und Teysaru. „Wärmt euch einen Moment auf, dann machen wir uns auf den Weg.“ Danach lief er los und ging in Richtung der jungen Ookami, welche sich scheinbar immer wieder mit den Kindern beschäftigte. „Yumi-san? Hast du einen Moment?“ Daraufhin erklärte er dem lilahaarigen Mädchen, was sich außerhalb des Dorfes abgespielt hatte. Er berichtete von allem was sie gesehen hatten und auch von den Erzählungen der jungen Frau. Am Ende erklärte er ihr noch, dass sie wenn sie zum Versteck gingen, mitkommen musste, da er nicht wusste wie viele Söldner sich dort befanden und er ihre Unterstützung benötigte. Nachdem dies auch noch erledigt war, sagte er ihr, dass sie sich bereit machen sollte und ging noch einmal zu Josho, welcher nun hoffentlich einen Moment allein war. Recht schnell stand der Tetsuya schon hinter ihm und tippte ihm auf die Schulter, ehe er flüsterte: „Nur damit das klar ist: Wenn du mit mir auf Mission bist, solltest du dir es dir sehr dringend abgewöhnen zu versuchen jemanden zu umzubringen. Egal wie gefährlich der Gegner ist und ob du Angst hast. Das ist lange kein Grund jemanden tödlich verwunden zu wollen und das sehe ich sehr ungern. Stell dir vor sie hätte die Maske nicht aufgehabt, dann hätten wir sie wahrscheinlich nicht mehr befragen können, weil du eine Unschuldige getötet hättest. Also: Gewöhn dir das lieber ab, wenn du mich nicht zum Feind willst.“ Dabei war seine Stimme sogar erstaunlich ruhig und noch gar nicht boshaft, Josho hatte Glück. Auch wenn er doch recht mies drauf war, was wohl an Wetter und Umständen lag. Sie waren sicher alle angespannt… Nachdem dies gesagt war, wandte sich der Tetsuya wieder ab. Er wollte darauf keine Antwort oder Rechtfertigung, aber er erwartete dies von dem ruhigen Jungen auch nicht. Egal wie gut er meinte kämpfen zu können und vielleicht auch das einsetzen wollte, was er konnte: Das war kein Grund jemanden töten zu wollen und ein Treffer ins Gesicht sagte ganz eindeutig aus, was er da versucht hatte. Also war dies auch geklärt… Danach begab sich Daisuke zu der Nichte des Ältesten und erklärte ihr, dass sie ihrem Opa sagen sollte, dass der Geist nun weg war und sie sich um die wirklichen Übeltäter kümmern würden, damit sie aufhörten die Menschen zu verjagen. Sie nickte und lief los. Auch wenn sie etwas anstrengend war, hörte sie immerhin. Desweiteren rief der Tetsuya in Amegakure nach Verstärkung. Dort erklärte man ihm, dass es einige Zeit dauern würde, aber sie würden kommen, um bei der Festnahme zu helfen. Soweit so gut... Daisuke verschwand einen Moment auf dem WC um sich Hände und Gesicht zu waschen, legte danach einen neuen Mantel an und begab sich zu den drei Genin. „Seid ihr dann so weit?“ Wenn ja konnten sie das ja vielleicht endlich mal zu Ende bringen.
 
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