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Job: Auf den Hund gekommen

Sato Yuuta

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Sato seufzte pflichtergeben und nickte auf die Frage Kumikos. „Ja. Ja, alles in Ordnung. Ich sah nur grad mein Leben vor meinen Augen daher ziehend.“ Seine Stimme klang auch nicht unbedingt erfreut. Aber er fügte sich. Auch wenn Princes nächste Aktion ihn fast wieder zurück gehen ließ. Voller Freude sprang die Hundedame in Wasser, das natürlich überschwappte und herum spritzte, einige Tropfen bis in Satos Gesicht, der ja noch vor dem Raum stand, seine Füße waren da nicht so glücklich, ebenfalls seine Hose. Und dabei hatte Princes, die nun nass und glücklich hechelnd zu ihren beiden Aufpassern aufblickte, noch nicht einmal ihren ganzen Enthusiasmus und Körperumfang genutzt, war, wenn er sich an diese Wiese erinnerte gerade zu sanft eingetaucht. Er blickte kurz zu der Nakamura, die ihn freundlich anlächelte. Und trocken war. Sie stand ja auch genauso, dass das Wasser sie unmöglich erreichen konnte. Es kam halt stets auf die Position an.
Sato verbeugte sich noch einmal gegenüber der Besitzerin. „Habt vielen Dank für eure Hilfe. Wenn nötigt, werden wir eurer Angebot annehmen. Aber ich glaube, das wir das schaffen.“ War das gerade ein sanftes, freundliches Lächeln, das das ganze gar nicht mehr so grauenvoll wirken ließ, oder Belustigung? Er wandte sich an Kumiko, während die Besitzerin nach einer Verbeugung ging. „Nun, dann wollen wir mal diese Hündin waschen.“ Er schloss die Tür hinter sich.

Etwa nach einer dreiviertel Stunde öffnete sich die Tür. Princes, sauber, mit trockenem Fell und erhobenem Kopf kam langsam und geradezu mayastätisch aus dem Raum heraus getrabt. Princes drehte sich um und blickte zu den beiden Zweibeiner mit geöffnetem Mund und heraushängender Zunge. Das Wasserspiel hatte gerade sehr viel Spaß gemacht. Viel mehr als sonst. Weil es auch viel mehr lustige Blasen gegeben hatte als sonst. Das konnten die anderen Zweibeiner auch ruhig öfter tun. Wozu hatte man denn Blasenwasser, wenn man es nicht nutzte? Und überhaupt, warum taten die anderen Zweibeiner nicht auch mal so viel dazu, wie der langbeinige Zweibeiner, der sie komischerweise etwas verdrossen ansah, während er sich abtrocknete? Princes legte den Kopf schief. Und blickte fragend zu der anderen Zweibeinerin, die nicht ganz so verdrossen aussah, während sie sich mit ihrem Haar abkämpfte. Da verstand Princes auch schon. Als die Kleinere der beiden, soviel von dem Blasenwasser dazu getan, hatte sie sich ja auch bedankt. Aber einem wohlerzogenem Hündin wie Ihr viel sowas natürlich auch auf. Und schon sprang sie an dem Größeren der beiden auf um sich ebenfalls zu bedanken wie nur ein Hund es tun kann.

Sato, der sich seinen Kopf mit einem der Handtücher trockenrubbelte, während seine Kleidung vorne aussah, als ob er angezogen geduscht hätte, stöhnte. Es war exakt genauso schief gelaufen, wie er es wartet hatte. Gut, den Eigenanteil darin nicht, aber der Rest war exakt so verlaufen wie er es erwartet hatte. Und beim Eigenanteil musste man hinzu fügen, das Michiyo und er noch nie zuvor einen Hund gebadet hatten. Schon gar kein Monstrum wie Princes. Er blickte zu Michiyo. „Geht es? Man hat hier sicherlich auch ein Fön im Haus.“ Er rubbelte sich erneut das nasses Haar durch. Ja, Michioyo hatte es sogar noch schlimmer erwischt. Fand er zumindest. Nicht nur hatte sie den Nachteil keine simple Frisur oder so kurze Haare wie er zu haben, nein, sie hatte auch erneut Bekanntschaft mit Princes Zunge machen dürfen. Wenigstens war genug Wasser da, um sich sofort zu reinigen.
Dabei hatte es so ruhig begonnen. Princes hatte bereit voller Freude gekläfft und mit dem Schwanz gewedelt, während Michiyo sich den Shampoos und Salben und Flüssigkeiten zuwandte, so das Sato versuchte Pricnes mit Worten zu beruhigen und ihr sogar durch das nasse Fell fuhr, was sogar etwas Wirkung zeigte und er sich dann Michiyo half. Da sie nicht wussten, wie viel sie ins Wasser tun sollten, fingen sie mit einer kleinen Dosierung an. Was aber keine Wirkung zeigte. Und nahmen eine größere. Hätten sie gewusst, dass es so richtig zu schäumen beginnen würde, wenn sie dann weiteres Wasser daran tun würde, dann wären sie vorsichtiger gewesen. Waren sie aber nicht.
Die Wirkung war fatal. Fast, als ob Hefeteig in einem viel zu kleinen Behälter aufging, begann das Wasser über zu schwappen und sich ein Berg aus Schaumblasen zu bilden. Was zumindest Princes gefiel. Vielleicht hätte Sato aber auch den Duschkopf nicht gleich so stark einstellen sollen. Das Ende vom Lied war, das Princes zu planschen begann, Michiyo noch einmal über das Gesicht leckte, während die beiden Genin versuchten mit Salben, Kämmen und Schrubbern, das Fell des sich unter ihren Händen windenenden Tieres zu säubern. Ohne allzu sehr nass zu werden. Was, wie man nun sah, gerade zu unmöglich war. Ein wahrer Kampf.
Und Sato fühle sich danach auch irgendwie ausgelaugt. Außer als über sich selber konnte er sich ja auch nicht wirklich ärgern. Ein wahrer Kampf. Er blickte lächelnd zu Michiyo, während er mit dem Handtuch nochmal über den Nackenbereich ging. „Jetzt könnten wir es auch mit Sunanin aufnehmen, oder?“
Und dann ging die Welt vollends unter, als plötzlich Princes an ihm hoch sprang und er bereits ihre Zunge kommen sah, der Genin einen Ausfallschritt nach hinten machte, dabei zusätzlich vom Gewicht der Hündin weiter gedrückt wurde und plötzlich wankend am Rand des Bades stand. Er ruderte leicht mit den Armen, ein Bein war fast in der Luft, aber er hielt sich irgendwie. Vielleicht ging es ja doch gut aus. Vielleicht, aber da war auch das Wasser, das in Pfützen auf den Fliesen sich befand. Schaumgies Wasser. Nicht der haltbarste Untergrund, auch wenn man über Wasser gehen konnte. Es war eben alles eine Frage der Schwerkraft und weiterer damit verbundener Naturgesetzte, die sich in diesem Moment dazu entschieden, Sato den einen Bewegungsmoment dazu zu geben, der ihn schließlich mit einem langgezogenen „Neeeeiiinnnn…“ ins Wasser beförderte.

Princes, die nun wieder auf allen vieren stand und mit wedelndem Schwanz und unschuldigem Gesichtsausdruck auf den nun komplett nassen Yuuta herabblickte, war natürlich nicht einmal annähernd nass geworden.
 

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'Sato-senpai scheint eine Abneigung gegen Wasser zu haben', war der naheliegendste Gedankengang Kumiko-chans, als er ihr schließlich antwortete. Das musste zwangsläufig bedeuten, dass sie den Hauptteil der Reinigungsaktion zu erledigen hatte – er würde ihr sicher auch zur Hand gehen, wenn ihre Situationen umgekehrt wäre. Seine Aufforderung wurde mit einer knappen, professionellen Verbeugung beantwortet: »Hai!« Es galt, keine Zeit zu verlieren, sie hatten einen Hund zu säubern! Wenigstens spielte Princess – die wusste, was kam – soweit mit, dass sie sich schon mal in die Vertiefung in der Mitte des Raumes begeben hatte. Wie in der Erklärung Frau Nakamuras angedeutet, griff die Blondine nach dem Fläschchen, das wohl das Erste sein sollte und las kurz dessen Aufschrift: »PeaPo – mit verbesserter Formel für glänzendes Fell. Mit angenehmem Pfirsichduft!« die Liste mit den teilweise sehr unaussprechlichen Inhaltsstoffen wurde kurzerhand übersprungen. Keine Hinweise auf irgendwelche Dosierungen? Naja, dann würden sie die richtige Menge wohl anders herausfinden müssen. Zum Beispiel mit der Brecheisenmethode, die Kumiko auch prompt anwendete: Flasche öffnen und einfach mal drauflos kippen, bis sie das Gefühl hatte, dass die Menge Pi-mal-Daumen ausreichen dürfte.
Im ersten Versuch war es nur ein kleiner Klecks, der nicht annähernd den Blubberblaseneffekt hatte, der auf einem Aufkleber auf dem Deckel angepriesen wurde, also wiederholte die Blondine das Spielchen – diesmal mit DEUTLICH mehr von diesem Zeugs. Und siehe da, mit ein wenig Wasser, sah das mit den Blubberblasen doch gar nicht mal mehr so schlecht au- 'verdammt, das hört ja gar nicht mehr auf …' langsam dämmerte ihr, dass die halbe Flasche vielleicht doch ein klein wenig zu viel sein könnte, als der Berg aus Blubberblasen langsam ihre Körperhöhe überstieg. Kumiko sah das Ende ihrer Ninjakarriere mit riesenhaften Schritten heran rauschen, Princess' Laune hob sich deutlich. Und Sato-san? Ihn konnte sie – auf der anderen Seite des Mount-Blubberest versinkend – nicht mehr ausmachen; ein superguter Anfang für ihren ersten Versuch, einen Hund zu baden.
Wenigstens kam das im Moment nicht nur äußerlich ziemlich blonde Mädchen nicht noch auf die Idee, die Sauerei mithilfe von Suiton: Teppoudama zu beseitigen. Der Hund wäre schnell sauber geworden, aber danach bräuchte der Salon wohl eine Grundsanierung. Stattdessen verbeugte sie sich in die ungefähre Richtung, in der sie Sato-senpai vermutete und entschuldigte sich lang und wortreich für ihren Fehler.

Langfristig stellte sich heraus, dass der einzige Anwesende, der in diesem Salon Spaß hatte, Princess war, die sich mit den beiden Ninjas beinahe eine Art Stellungskrieg um die Sauberkeit ihres eigenen Fells und dem der beiden Ninjas lieferte – es ging unentschieden aus … und Princess war sauber – genau wie die beiden Ninjas, nach Hundemaßstäben. Eine Dreiviertelstunde hatte sie die Aktion gekostet, selbstverständlich mit massenhaft urkomischen und peinlichen Situationen gespickt, über die zumindest die Taijutsuka nie im leben auch nur ein weiteres Wort verlieren würde: Das Ergebnis sprach schließlich für sich; die beiden Ninjas waren mindestens genau so nass, wenn auch nicht so majestätisch, wie der Hund, der sich einer Göttin gleich aus dem Waschraum schob. Missmutig stellte Kumiko fest, dass auch ihr Haar jetzt nach Pfirsich roch, garantiert Floh-frei war und einen einzigartigen Fellglanz haben dürfte, wenn sie sich Zeit zum trocknen nahm. Zuhause würde sie sich ganz bestimmt nochmal waschen – selbstverständlich mit nicht-Hunde-Shampoo – um das ganze Zeugs aus ihrem kostbaren Haar zu bekommen; ihre Frisur war so nicht tragbar, also wurde der geflochtene Zopf einfach geöffnet, so trocknete das alles auch etwas schneller. »Hai, ich komme zurecht, Senpai!« eröffnete sie ihm, während er sich das Haar abtrocknete. Wenn sie das täte, wären sie gewiss noch eine Stunde in diesem Salon, also verzichtete das Mädchen darauf, sich über gründlich das Haar abzurubbeln und entschied sich für die Lufttrockenmethode. Den Witz, den Sato-san scheinbar machen wollte, verstand Kumiko-chan nicht im Geringsten, weshalb sie mit sichtlicher Verwirrung und völlig ernsthaft antwortete: »Also, ich glaube nicht, dass wir in unserem jetzigen Zustand in der Lage wären, effektiv mit Feindkontakt umzugehen, Senpai. Unsere Bewegungsfreiheit ist durch die Nässe zu sehr eingeschränkt. «

Als ob Princess es genau so geplant hatte, stürzte sie sich genau in dem Moment, in dem Kumikos Antwort endete auf den älteren Teamkameraden, der nach einem kurzen Hin und Her das Gleichgewicht verlor und mit den Armen rudernd in der tiefen Wanne landete. Das Mädchen hatte zwar noch versucht, zu ihm hin zu gelangen, um das Schlimmste zu verhindern, aber sie konnte nicht schnell genug reagieren – der Vierbeiner hatte sie wohl beide eiskalt erwischt. Anstatt ihm allerdings herauszuhelfen, begnügte sie sich damit, nach einem ganzen Stapel Handtücher zu greifen und ihn ihrem Senpai mit einem dezenten Hinweis auf den Hochleistungsfön in der Ecke aufmerksam zu machen: »Es scheint, als würde sich unser Aufenthalt hier in die Länge ziehen. Ich empfehle Ihnen, das Heißluftpanel dort drüben zu nutzen, um sich zu trocknen, während ich mich um Reinigungsgerät bemühe, um den Boden einigermaßen benutzbar hinterlassen. « Im Klartext: Sato-san möge sich in die Ecke hocken, während Kumiko-chan eine Flitsche organisierte, um zumindest das gröbste an Wasserflecken in diesem Raum zu beseitigen – es gab noch Hoffnung für diesen Tag, aber sie war im Moment ziemlich weit weg. Anstatt auf eine Antwort zu warten, düste die Taijutsuka schon mal los, um sich auf die ewig währende Queste zu begeben, das angesprochene Reinigungsgerät ausfindig zu machen.
 

Sato Yuuta

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Zuerst wollte Sato etwas sagen, hob sogar die Hand, wollte Michiyo sagen, dass seine Äußerung ein Witz war. Noch dazu ein schlechter. Aber erstens kam Princes halt dazwischen und er wieder ins Wasser und zweitens fiel ihm ein, mit wem er gerade redete. Michiyo Kumiko. Die Korrektheit in Person. Der Schrecken jedes Dichters. Ob sie alles so ernst und wortwörtlich nahm? Sie hatte sich sogar wegen des Schaumbades entschuldigt. Ausführlich. In dreifacher Abfassung. Obwohl er vermutlich ebenso daran schuld war mit seiner falschen Dosierung des Wasserstrahls.
Diese Gedanken gingen Yuuta im Wasser durch den Kopf, nicht die einzigen wohlgemerkt. Er fragte sich außerdem ob er Princes das Fell abziehen sollte und erinnerte sich gleichzeitig daran, dass er das nicht durfte und fragte sich deswegen, ob der, der ihm diesen Job eingebrockt hatte, vielleicht mal so eine Aufgabe übernehmen sollte, außerdem, das er vermutlich nun wie ein begossener Pudel aussah und was Michiyo von ihm hielt, oder gar die Nakamura. Und immer diese Hundeblick von Princes. Er würde ihr das Fell abziehen. Nein, würde er natürlich nicht. Aber er wünschte es sich gerade.
Durchaus frustriert nahm er von Michiyo die Handtücher an und begann sich abzutrocknen. Unter dem Hochleistungsfön. Der angenehm warm war. Er hatte ihr noch nachrufen wollen, das sie für beide Reinigungsgeräte mitbringe solle, denn es klang, als ob sie das ganze allein übernehmen wollte, ebenso, dass sie sich gefälligst auch abtrocknen sollte, eine Erkältung war schneller eingefangen als man dachte, aber da war sie bereits weg. Und das gab ihm irgendwie das Gefühl überflüssig zu sein. Princes legte sich flach auf den Boden, plötzlich ein trauriges Gesicht ziehen und ebenso traurige Töne von sich gebend. Der junge Genin schnaubte. „Ja, du bist schuld. Nur damit du das weißt.“ Aber so richtig war sein Zorn über den Hund auch nicht mehr am brennen und so machte er sich daran die noch trockenen Handtücher an den Türrahmen zu legen, damit kein Wasser austrat, sowie den Stöpsel des Beckens heraus zu ziehen.

Während Michiyo fast mit der Besitzerin des Saloons zusammen stieß. Nur fast, da beide mit unterschiedlicher Geschwindigkeit sich bewegten und die junge Genin viel zu geschickt war, um mit der Nakamura zusammen zustoßen. Die junge Dame blickte freundlich zu ihrem Gegenüber, bevor sie sich verbeugte. „Ah, ihr seid bereits fertig? Ich hoffe es gab keine Probleme? Princes kann manchmal doch sehr verspielt sein, aber sie ist ein guter Hund.“ Auf ihrem Gesicht ein freundliches, wärmendes Lächeln. Als sie Ihren Gegenüber genauer musterte, schmunzelte sie bloß. „Aber ich sehe, ihr habt das bereits festgestellt? Kann ich euch helfen?“
 

Michiyo Kumiko

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Die bildliche Vorstellung eines Sato-Senpai, der sich unter eine für Hunde ausgelegte Fönvorrichtung hockte und einfach schlecht gelaunt aussah, wurde von Kumiko mit Macht beiseite geschoben – sah aber trotzdem zum Schießen aus. Der Gedanke wurde gerade rechtzeitig verbannt, denn noch eine Winzigkeit später wäre das Mädchen gewiss in Nakamura-san hinein gerauscht. So konnten sie noch etwa eine halbe Nasenlänge voreinander abbremsen. Die Blondine war mal wieder viel zu ungeduldig gewesen und hatte sich kein Beispiel an der würdevollen, gemessenen Geschwindigkeit ihres Gegenübers genommen. Ein knapper Satz zurück brachte ein wenig Abstand zwischen die beiden auf dem Flur; Frau Nakamura sah zwar nicht so aus, als würde es sie stören, dass sie sich ohne Probleme hätten umarmen können, aber nett wäre es dadurch trotzdem nicht. »Verzeihen Sie vielmals, ich war in Eile«, Nakamura-san sah darüber allerdings kunstvoll hinweg – und ihre Feststellung war genauso treffend, wie gerade auch durch diese unbedarfte Art, wie sie es sagte, vernichtend: »Äh, hai! Nakamura-san, ich war gerade auf der Suche nach Reinigungsgeräten, um den Waschraum in benutzbarem Zustand zu hinterlassen zu können.« die junge Frau vollführte eine Bewegung, die sowohl als zurückhaltendes Nicken, als auch als fragendes »den Kopf zur Seite legen« hätte interpretiert werden können, ohne auch nur die geringste Chance zu lassen, zu erraten, was sie gerade ausdrücken wollte. Mit einer langsamen Geste wies sie auf eine unscheinbare, der Farbe der Wände angepasste Tür, in der ein Schlüssel steckte »Dort werdet ihr alles finden, was ihr sucht« Eigentlich hatte Kumiko in dieser Situation und nach dieser Erklärung erwartet, zumindest einen winzigen Anflug von Panik oder Unbehagen in den Augen der Salonbesitzerin zu entdecken, aber Fehlanzeige! Sie war die Ruhe selber und konnte offensichtlich ganz herausragend schauspielern. Dennoch verabschiedete sich die Blondine mit einer leichten Verbeugung ohne weitere Worte zu verlieren – Nakamura-san würde sich gewiss auch so schon die schlimmsten Szenarien ausmalen – und bediente sich ziemlich großzügig an den dargebotenen Gerätschaften. Von allem nahm Kumiko etwas an sich, Manches auch gleich in zweifacher Ausführung – man konnte ja nie wissen; speziell, wenn man es mit Princess zu tun hatte. Auch dazu konnte sich die hübsche, junge Dame gewiss ihren Teil denken, als die Taijutsuka mit voll-bepackten Armen an ihr vorbei stolzierte und schnurstracks auf die ihnen zugeteilte Kabine zuhielt.

Der Senpai war scheinbar schon wieder trocken und Princess mit einer Standpauke versorgt, als die Blondine wieder eintrat. Die entliehene Ausrüstung wurde lehnender weise an der erstbesten Wand geparkt – nach Größe geordnet, versteht sich – wonach sie sich selber eine Gummiflitsche sicherte, mit der sie zuerst die Wände abfuhr, damit sie da nicht noch ein zweites Mal heran gehen mussten. Insgesamt lief die Reinigungsaktion des Zimmers sehr viel ruhiger ab, als jene des Hundes; Princess bewegte sich so gut wie gar nicht von der Stelle, anscheinend hatte Sato-Senpai ziemlich deutliche Worte gewählt, um dem Hund zu zeigen, was er von dessen Verhalten hielt – Kumiko-chan sollte es recht sein, Hauptsache, sie erledigten ihre Aufgabe zufriedenstellend. Für den Erfolg ihrer Aufgabe schob das Mädchen sogar ausnahmsweise mal ihre Abscheu gegenüber Hausarbeit beiseite, obwohl sie sich nicht dazu durchringen konnte, dabei einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten – das war einfach nicht möglich! Wenn die Blondine – durch welchen Zufall auch immer – mal die Mittel dafür übrig haben sollte, würde sie sich garantiert eine Haushälterin zulegen, damit sie diese Sachen nicht mehr würde machen müssen. Jetzt aber hatte sie wohl keine Wahl, als sich mit einer Gummileiste in einem gefliesten Zimmer abzumühen, um die Sauerei ihres tierischen Begleiters zu entfernen, der sich erst dann missmutig vom Fußboden löste, als sie das Etablissement nach getaner Arbeit wieder verlassen wollten.
 

Sato Yuuta

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Was Michiyo nicht mehr sah, war die durchaus geradezu anzweifelnd angehobene linke Augenbraue der Besitzerin. Doch dabei wurde es belassen. Vielleicht, weil sie Princes kannte und die damit verbundenen Probleme. Oder aber sie war dies von Hunden schlichtweg gewöhnt und Princes war kein Einzelfall. Was Sato zum Beispiel bezweifelt hätte, da er ungeachtet aller bisherigen Kritik durchaus nichts gegen Hunde hatte. Oder aber sie wurde einfach zu gut bezahlt um sich zu ärgern und wunderte sich vielleicht sogar, warum die beiden Shinobi die Putzaktion selber übernahmen. Vielleicht hatte sie auch bloß nervöse Muskelzuckungen und sie zweifelte gar nicht, sondern berechnete nur den Wert des Shampoos und der Putzmittel. Nun, wie auch immer, sie hob die Augenbraue hoch, bevor sie sich wieder nach vorne begab. Und die Shinobi ihrem Putzschicksal.

Das jedoch verlief durchaus erfolgreich. Sato blickte kurz auf, als Michiyo wieder hinein kam. Und musste bei dem Anblick der Shinobi, überladen mit Putzmitteln, bis an den Putzlappen bewaffnet und bereit ihre Putzfrau zu stehen, kurz schmunzeln, was er aber hinter einem Handtuch versteckte, mit dem er sich noch einmal übers Gesicht fuhr. Er legte es zur Seite, nickte ihr zu und musterte das Sammelsurium, das sie da zusammengetragen hatte. Wie Michiyo war er auch kein großer Verfechter des Hausputzes. Erstens war er ein Junge, zweitens der Abreit abgeneigt und drittens lebte er noch zu hause. Seine Form von Ordnung war viel zu chaotisch, als das man seine gelegentlichen Aktionen zu Hause als Hausputz bezeichnen durfte.
Aber wie seine Kollegin war auch Sato fleißig, wenn Not am Mann war und die Situation es verlangte. Und wenn er sich so umsah, dann verlangte die Situation es auch. Während Michiyo begann die Wände abzuziehen, wandte sich der Genin der Halterung für die verschieden Putzmittel zu und stellte sie erst einmal geordnet auf den Boden, bevor er mit einem Putzlappen die Halterung säuberte, bevor er dies mit den Flaschen tat und sie Schluss endlich wieder sauber ordentlich aufreihte. Kein Wasser in den Ecken lassen, wie seine Mutter immer sagte. Nachdem er den Putzlappen ausgewrungen und abgelegt hatte, nahm er sich einen weiteren und begann noch einmal über die Stellen darüber zu wischen, mit denen Michiyo bereits fertig war.
Die ganze Zeit dabei über gab Princes kein Ton von sich. Scheinbar hatte die Hündin durchaus gespürt, dass ihr Verhalten nicht so angebracht war. Nun, jeder lernte, selbst ein Hund. Das, und das sie gemeinsam schnell fertig wurden, seine Kleidung getrocknet war und sie sich nun auf den Rückweg machen konnten, stimmte den Sato doch schon viel zuversichtlicher. Er nahm die Leine wieder in die Hand und mit Princes vorneweg verließen sie den Saloon, nachdem sie die Putzutensilien wieder verstaut und sich bei der Besitzerin verabschiedet hatten.

Sato blickte zum Himmel hoch. Zwar sammelten sich die dunklen Wolken, doch es würde noch etwas dauern, bis es zu regnen begann. Gewiss, die Luft war etwas frischer, aber der Wind war nicht so kräftig, das er die Wolken all zu schnell direkt über sie bugsieren würde. Er lächelte. Während er sicherheitshalber die Kapuze seiner Weste über zog. Es konnte eben doch mal etwas gut gehen. Voller Optimismus folgte Sato vertrauensvoll Princes, die zumindest die richtige Richtung ansteuerte und wandte sich an Michiyo, in der völligen Überzeugung eine längere und flüssige Kommunikation mit der Shinobi zu betreiben. „Wir waren vorhin bei Lieblingsspeisen stehengeblieben. Was isst du denn so gerne?“
 

Michiyo Kumiko

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Gewiss würden die Angestellten des Salons sich die nächsten zwei Wochen über die beiden peinlichen Ninjas unterhalten, die einen ihrer Waschräume zu einem Wasserpark umfunktioniert hatten, aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern. Kumiko war sich sicher, dass der erste Gang Frau Nakamuras zu dem Raum führte, den sie für Princess' Reinigung benutzt hatten, sei es nur, um ihr Gewissen und die Horrorszenarien in ihrem Kopf irgendwie loszuwerden. Die Verabschiedung hatte sie allerdings, wie auch die Begrüßung, charmant und mit perfekten Manieren hinter sich gebracht, ohne sich auch nur die kleinste Spur ihrer Gedankengänge anmerken zu lassen. Ohne einen Funken Missmut ließ sich Princess von dem Senpai anleinen und gab – wie auch schon auf dem Hinweg – das Tempo und auch den Weg vor, den sie zusammen gehen würden. Es ging schnurstracks aus dem Hundesalon hinaus auf die Straße – wie an der Schnur gezogen folgte der Vierbeiner dem Weg, den sie auch vorhin schon genommen hatten, zurück; sie mussten also wieder an der Wiese vorbei, aber dieses Mal hoffentlich nicht wieder spielen – das würde die Wäsche von vorhin zur Überflüssigkeit verurteilen.
Princess schien der aufkommenden Witterung ebenso entfleuchen zu wollen, wie Sato-Senpai, der sich nach einem kurzen blick nach oben mit einer Kapuze bewaffnete. Verständlich, er war heute schon mal nass geworden, das reichte locker aus, obwohl sie befürchtete, dass sie beide dennoch um eine Dusche am Ende ihrer Aufgabe nicht herum kamen; Hundeshampoo war gewiss nicht so gut für die Haut und das Haar von Nicht-Hunden. Sato-san und sie wollten zwar nach diesem Job noch ein Gespräch führen, aber vorher noch kurz getrennter Wege zu gehen, um dieses Hundezeugs von sich ab zu bekommen, sollte der Sache keinen Abbruch tun, oder? Sie sollte ihrem Senpai diesen Vorschlag unterbreiten, nur um sicher zu sein, dass er das nicht als Ablehnung verstehen würde, oder so. Außerdem mussten sie noch einen Ort aushandeln, an dem sie sich dann nachher treffen würden. Mit etwas Glück könnte sie das auf dem Rückweg mit Sato-san besprechen, bevor sie wieder bei Miss Valentina waren. Über den Anfang musste sich das Mädchen allerdings keine Gedanken machen, denn ihr Gegenüber schien das Gespräch von vormals wieder aufnehmen zu wollen, wo sie es unterbrochen hatten.

Eigentlich hatte sie ihm die Antwort auf seine Frage ja schon gegeben, aber möglicherweise war sie nicht deutlich dabei gewesen: »Fisch …« kurz, bündig und abschließend fiel die Antwort aus. Ihren eigenen Ansprüchen an eine 'Konversation' genügte diese Antwort vollkommen, es wurde gefragt und sie hatte geantwortet, alles Wichtige war also abgeklärt, aber so ganz sicher war sie sich nicht, ob ihrem Gegenüber diese Antwort auch ausreichen würde. Es musste schnell noch irgendwas her, was sie darüber sagen konnte. Kumiko dachte krampfhaft darüber nach, womit sie ihre Antwort noch ergänzen konnte, ohne irgendwelchen überflüssigen, unzusammenhängenden Schwachsinn zu erzählen. Sie überspielte ihre Anstrengungen mit dem durchschütteln ihrer blonden, noch immer zum trocknen offenen Mähne, bevor ihr endlich etwas einfiel: »Am Besten ist es, wenn er in Butter gebraten wurde mit einem Stückchen Kräuterbutter, das esse ich sehr gerne, Senpai. « Jetzt müsste die Antwort aber ausreichend lang sein, oder?
Princess hielt indes kurz inne, um an einem Gebüsch zu schnüffeln, hob eines ihrer Hinterbeine und strullte einfach drauflos – wahrscheinlich überdeckte sie gerade die Spur eines anderen Hundes. Kumiko-chan hielt ebenfalls inne – eine Wahl hatte sie ja nicht wirklich: »Ich muss sie aber darauf hinweisen, dass ich noch nie Katzenfleisch probiert habe und auch gewisse … Probleme damit habe, mir vorzustellen, es einmal zu mir nehmen zu müssen. « Der Satz entfleuchte ihr einfach so, ohne, dass die Blondine wirklich darüber nachgedacht hätte – hoffentlich stellte sich das nicht als Fehler heraus. Natürlich war es eine Anspielung auf das Lieblingstiers ihres Gegenübers, gerade deshalb hätte sie vielleicht ein wenig vorsichtiger sein müssen, als sie sich erlaubte, einfach drauflos zu plappern. Aber Sato-san hatte ja selber schon angemerkt, dass er nicht wisse, wie Katzenfleisch schmeckte, also war vielleicht nicht alles verloren – schnell weiter mit dem Gespräch: »Öhm, also ich meinte nicht, dass … also … « eine peinliche Stille drohte zu entstehen: »Ähem. Sicherlich haben sie auch eine Leibspeise?« Welch sanfte Überleitung von einer beinahe katastrophalen Äußerung zu den kulinarischen Vorlieben Sato-sans; ihre sozialen Fähigkeiten hatten sich schon spürbar verbessert, oder? Eigentlich nicht, aber das musste sie selber ja nicht erfahren.
 

Sato Yuuta

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„Hmm, klingt gut, klingt gut. Meine Mutter nutzt immer noch irgendwelchen Kräuter, aber welche genau weiß ich leider nicht.“ Und dabei beließ er es mit dem Thema Lieblingsessen. Nicht, weil ihm nichts mehr einfiel, oh, es gab so vieles, was er noch hätte genauer nachfragen können, von der großen Frage Warum über ihrem Lieblingsort, wo sie dies aß, bis hin zum Fisch, den sie am liebsten mochte. Aber er beließ es dabei, da er annahm, das sie ihre Antwort für ausreichend hielt. Sie ließ ihn wirklich im Vergleich als einen quasselnden Wasserfall dar stehen. Nur Stumme waren stiller.
Zum anderen war da aber auch Princes Verhalten. Sato verzog missbilligend das Gesicht und schüttelte den Kopf. Nicht nur das da der Geruch von Urin war, der hoffentlich bald vom Regen weggespült wurde, nein, es war schlichtweg unhygienisch. Aber seine Konzentration sprang schnell wieder zurück zu Kumiko.

Hatte sie ihn gerade einfach so angesprochen? Ohne eine missionsrelevante Information, sondern eine simple Äußerung? Er blickte sie kurz stirnrunzelnd an. Ganz abgesehen davon, dass sie ihn offensichtlich falsch verstanden hatte, so hatte er das mit dem Katzenfleisch nicht gemeint, war dies wohl das erste Mal, das sie einfach so geredet hatte. Gleich würden sicherlich irgendwo geflügelte Schweine erscheinen, die mit Kometen Ball spielten, das mit jeder wusste, was für ein Wunder gerade geschehen war.
Das Stirnrunzeln verschwand und wechselte mit einem sanften Lächeln, als Kumiko sich zu entschuldigen versuchte. Sie war meistens still, höflich und zurückhaltend, das war das erste Mal, dass er sie wirklich schüchtern erlebt hatte. Heute war anscheinend der Tag für einige erste Male.
„Verzeih, Michiyo, ich hatte mich vorhin falsch ausgedrückt. Ich habe nicht vor heraus zu finden, wie Katze schmeckt. Bei der Vorstellung, eine Katze zu essen, habe ich auch gewisse Probleme.“ Er fuhr sich mit der linken Hand über den Nacken. „Aber was meine Lieblingsspeise angeht, nun, ich würde behaupten … Nougatschokolade. Doch.“ Er seufzte genüsslich, als er daran dachte, dass zu Hause noch eine Tafel Nougatschokolade unangetastet lag. „Dieser Geschmack, wenn das Nougat langsam auf der Zunge zergeht, köstlich. Ich meine, ich esse auch gerne Nudel- oder Reisgerichte, meine Mutter macht da eine ganz tolle Suppe, aber mit Nougat kann man mich kaufen.“
Er nahm die Leine wieder mit beiden Händen. „Komm, weiter, Princes.“ Die Hündin gehorchte, ging es aber ruhiger an und schnupperte ab und an. „Kennst du eigentlich einen Ort, wo man gut Fisch essen kann, Michiyo? Wir könnten dann ja dort hingehen, wenn wir Princes wieder zurück gebracht haben.“
 

Michiyo Kumiko

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Das mit dem Fisch war also zumindest schon mal kein Fehler, einfach jeder mochte Fisch, also zumindest die paar Leute, die Kumiko so kannte; und das waren echt nicht viele. Jedenfalls wäre es bei der nächsten linguistischen Sackgasse einen Versuch wert, wegen der Kräuter nachzuhaken, die Frau Sato benutzen könnte. Mit etwas Glück ließe sich hier noch etwas an Informationen herausquetschen, von dem ihr Senpai selber nicht wusste, DASS er es wusste. Die Blondine witterte ein neues Fischrezept, während sich Princess mit den unendlichen Weiten eines Gebüschs am Wegesrand begnügte, auf Witterungen zu lauern. Selbst mit ihrem Kommentar zu Katzenfleisch hatte die Taijutsuka nicht bis zum Ellenbogen ins Klo gefasst, ihr Senpai schien grundsätzlich ein ziemlich besonnener Typ zu sein – trotzdem sollte sie es nicht übertreiben, denn wie sie noch in Erinnerung hatte, konnte sich seine Laune auch grundlos verschlechtern und wieder verbessern; so Geschehen bei ihrer letzten gemeinsamen Aufgabe, bei der sich Sato-san den Fuß angeknackst hatte – sie würde es nicht ansprechen, das führte gewiss wieder zu Disharmonie … warum auch immer. Weiterhin gärte etwas in dem blonden Mädchen, das sich vielleicht nicht ganz so einfach lösen ließe: Sato-san schien große Stücke auf seine Mutter und insbesondere auf ihre Kochkunst zu halten, jedoch schuldete ihm Kumiko noch eine genauere Erklärung was ihre Lebensumstände anging. Wie sollte sie ihm die Details näher bringen, ohne, dass er gleich in eine Schuldbewusste Lethargie verfiel? Vielleicht sollte sie ihm so früh wie möglich zeigen, dass es sie inzwischen nicht mehr störte, obwohl das auch keine Garantie gewährte, dass ihr Gegenüber sich deshalb nicht trotzdem schlecht fühlte. Sie würde es also am Ende doch darauf ankommen lassen müssen.

Im Moment wäre es mehr als ausreichend, auf seine Schwäche für Schokolade einzugehen, obwohl sie sie nicht so ganz verstand. Ja, sicherlich war das Zeug angenehm süß und schmolz recht angenehm auf der Zunge, aber es konnte einem auch problemlos die Erfolge Wochenlangen Trainings zerstören, ohne, dass man es überhaupt mitbekam. 'Vielleicht ist es besser, gar nichts zu sagen?' Nein, irgendwas würde Kumiko antworten müssen, damit ihr Senpai zumindest wusste, dass sie noch zuhörte: »Ich bin den geschmacklichen Vorzügen von Schokolade zwar nicht abgeneigt, aber ich befürchte, der Genuss würde meine Trainingsergebnisse auf Dauer nicht unerheblich belasten. « Ladies and Gentlemen: Kumiko, wie wir sie kennen, ist zurück! Princess nahm sich verdächtig viel Zeit mit diesem Gebüsch, sodass Sato-san sie zur Ordnung rufen musste. Er hatte Erfolg – was war nur mit diesem Tier los, seit den Eskapaden in dem Hundesalon lief alles, wie am Schnürchen, kein Ziehen, kein Kläffen, kein plötzliches Losrennen – das war fast schon langweilig. Die Wiese, auf der sie auf dem Hinweg gespielt hatten, war längst hinter ihnen verschwunden, sie näherten sich dem Haus des Alten, der ihnen so viele gute Tipps gegeben hatte, wie sie besser mit diesem gewaltigen Tier zurechtkommen konnten – schön blöd, dass die Taijutsuka sich jetzt sorgte, weil alles ZU gut lief … so hätte es doch von Anfang an ablaufen sollen!
»Leider nicht, Senpai. Außer den notwendigen Orten, die ich für meine Arbeit oder das Nötigste zum überleben brauche, habe ich so gut wie keine Ortskenntnis. « 'Ein ziemliches Armutszeugnis, wenn man bedenkt, dass ich schon ein paar Jahre hier lebe', damit fiel die Wahl, wo sie sich nach dieser Aufgabe aufhielten ausschließlich auf Sato-san, es sei denn, er konnte sich damit abfinden, sich Auf dem Trainingsplatz der Akademie, oder aber in einem nur mit dem Nötigsten ausgestatteten, kleinen Appartement, in dem zufällig eine blonde Taijutsuka wohnte und vor sich hin krebste. Nein, zu sich nach Hause, konnte sie ihn nicht einladen, das würde der Situation einen falschen Anstrich verleihen. Es stand also fest: »Es steht Ihnen also frei, einen Ort zu wählen. «
Das Haus des Alten passierten sie in genau diesem Augenblick, Princess hielt kurz inne, schwenkte den großen, schweren Kopf hin und her, Hoffnung glomm in ihrem Blick, aber 'Nii-chan' schien gerade nicht da zu sein. Sie konnten also weiter, ohne sich nochmal die Kleider aufzureißen und den Boden hinter sich zu zerstören … oder?
 

Sato Yuuta

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Ihren Kommentar zum Thema Schokolade ließ er unkommentiert. Auch wenn er sie fast aus einem tiefen Gefühl des Mitleides umarmen wollte. Wie konnte jemand nur so schlecht von Schokolade denken? Was musste solch einer Person widerfahren sein? Nicht, das Sato am laufenden Bande Schokolade aß. So hatte er es nicht gemeint. Aber die Vorstellung in einem Pool aus flüssigem Nougat zu schwimmen war irgendwie verführerisch.
„Hmmm. Gute Frage. So oft gehen wir nicht außerhalb essen. Mir fällt auf die Schnelle nur ein Stand im Suzaku-Bezirk ein, in der Nähe der Ichiraku Ramen Bar. Dort gibt es verschiedene, gut zubereitete Fischgerichte. Und es ist nicht teuer.“ Und vor allem war es kein Nobelrestaurant, sondern einfach ein gemütlicher Stand in Suzaku und nicht ganz so überfüllt wie Ichirakus Bar. In den letzten Tagen war er dort öfters mit seinem Vater und seiner Schwester und seinem Onkel gewesen, während Mutter und Tantchen für einige Tage außer Haus waren. Wobei sein Onkel vor allem wegen der weiblichen Bedienung mitkam, wie er manchmal das Gefühl hatte. Nun ja, zumindest darum würde er sich nachher keine Sorgen machen müssen. Denn er hatte dieses Gefühl, das Michiyo viel zu höflich war als nein zu sagen. „Und dann gibt’s da natürlich auch noch das Restaurant Furusato. Aber ich weiß nicht wie die den Fisch zubereiten. So oft sind wir dort nicht und wie gesagt, ich bevorzuge Nudelgerichte.“
Auch ihr Bekenntnis offensichtlich den Einsiedlerkrebs zu imitieren, würde Sato nicht größer kommentieren oder nachhaken. Bereits ihre Art, wie sie ihn darum gebeten hatte, nicht auf das Thema mit ihrer Familie weiter einzugehen oder sich deswegen schlecht zu fühlen, hatte ihm klar gemacht, das sie zwar darüber sprechen würde, es aber selber als nicht so schlimm empfand oder sah und vor allem, das sie nicht wollte, das sich irgendjemand deswegen mitleidvoll oder schlecht fühlte. Sato-Senpai würde das respektieren. Er musste sich eingestehen, dass von diesem Senpai immer noch ein magischer Ton ausging. In der Akademie hatte ihn niemand außer den jüngsten Mitschülern genannt. Obwohl er der Älteste gewesen war.

Princes merkte, dass die beiden Zweibeiner scheinbar mehr mit sich, als mit ihr beschäftigt waren. Das störte die Hündin eigentlich nicht, sie hätte jetzt sicherlich spielend abhauen können. Doch erstens kam ihr der Gedanke erst gar nicht, viel eher hätte sie sie spielerisch überrascht, aber auch das würde sie nicht tun. Sie hatte doch gerade erst gebadet. Und Princes war eine wohlerzogene Hündin, auf die ihre Herrin Stolz sein konnte. Was der Grund für ihre Zurückhaltung war. Auch wenn sie sich wegen des sich andeutenden Regens beeilte.
Selbst der Geruch nach Katze war unwichtig und… Katze? Princes hob den Kopf und roch. Und knurrte. Nicht irgendeine Katze. Queen.

Er überlegte kurz, ob er nachhaken sollte, was sie denn sonst tat, wenn sie nicht auf Mission war oder trainierte, aber er schob den Gedanken schnell beiseite. Er konnte sich ihre Antwort ausmalen. Neben ihr erschien er faul.
Und dann ging plötzlich eine Wandlung durch Princes. Bis eben noch war sie den Weg entlang gegangen, jetzt spitzte sie plötzlich die Ohren, blieb stehen und knurrte. Sato wusste, dass Hunde gefährlich waren, aber dieses Knurren von der bis eben noch verspielten und ansonsten eigentlich freundlichen Hündin war bedrohlich. Sato beugte sich vor und streichelte ihr über den Kopf, so wie Massaki-Ojisan es ihnen geraten hatte. „Princes? Was ist los?“
Und dann sah er, was los war und schluckte. Eine Dame in einem rosa Kimono, das schwarze Haar kunstvoll hochgesteckt, ein länglicher, dünner Körperbau, das Gesicht fast schon hager und auf ihren Armen eine weiße Katze tragend, kam um die Ecke herum. Eine Katze. Seine Schwester hatte ihn vor Princes Reaktion auf Katzen gewarnt. Zuerst blickte sie überrascht zu ihnen, verzog dann das Gesicht verächtlich und arrogant. Während sie ihre Katze streichelte, die gemütlich schnurrte, verzog sie spöttisch die Lippen. „Ahhh, hat Valentina mal wieder neue Opfer für ihre Tölle gefunden? Ich wusste doch, das ich dieses Gestank irgendwo her kenne.“ Zwar begann Princes wütend zu kläffen, aber die Dame schien dies gewohnt zu sein. Sie zeigte nicht einmal, ob es sie berührte, dass diese Hündin sie und ihre Katze ankläffte. Und diese Katze öffnete verschlafen ihre Augen und schien fast schon Princes anzugrinsen. Sato begann vorsichtshalber sein Chakra in seinen Füßen zu konzentrieren und so seine Bodenhaftung zu verbessern, winkelte auch leicht die Beine an. Nur für den Fall der Fälle. Denn Princes tat scheinbar ungefähr dasselbe. Sie bewegte sich keinen Zentimeter. „Princes? Komm, wir gehen weiter. Komm.“ Sato zog an der Leine, ging einige Schritte weiter die Straße hinunter, Princes folgte jedoch nicht. Sato wandte sich an die Dame, die sich ebenfalls nicht bewegt hatte und immer noch spöttisch lächelnd Pricnes und ihn musterte. Plötzlich war ihm selbst Miss Valentina sympathischer. „Verzeihen sie, aber sie sehen ja, wie unsere Hündin auf ihre Katze reagiert. Dürfte ich sie bitten weiter zu gehen?“ Er hatte freundlich gesprochen. Sich sogar vorher verbeugt. Warum musste es nach dem Bad noch schlimmer werden?
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Straßenhändler unauffällig und scheinbar zufällig ihre Stände schlossen und man sie auffällig unauffällig mied und die Straße leerer wurde. Warum hatte er bloß dieses dumpfe Gefühl, das man diese Situation hier bereits kannte?
 

Michiyo Kumiko

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Ichiraku? Davon hatte sie mal einige Kunden erzählen hören, als sie noch bei dem Hausdrachen aushalf, bei dem sie während ihrer Akademiezeit untergekommen war. Dass ihr dieses Teil nicht sofort eingefallen ist, mochte wohl daran liegen, dass dies schon einige Zeit zurück lag. Rückblickend ist schon eine ganze Menge passiert, seit ihrem Akademieabschluss. Ohne, dass man es mitbekommt, beginnt die Zeit, einfach so zu verfliegen, einfach grauenvoll. Auf jeden Fall bedachte sie seinen Vorschlag, sich nach dieser Aufgabe in einer kleinen Nudelbar einzufinden, mit einem zustimmenden Nicken. 'Damit wäre das geklärt.' Das Restaurant wurde kurzerhand verworfen – es ging hier nicht darum, sich gemütlich auszutauschen, es ging um ernsthafte Dinge, dazu eignete sich eine kleine Bar einfach besser, fand zumindest die Blondine. Einige Sekunden lang, wechselten die beiden kein Wort, bis sich Princess wieder meldete; dieses Mal allerdings auf eine weniger angenehme Art und Weise – sie war drauf und dran, irgendwen anzuspringen, nur wen?
Eine Frage, die sich nach nur wenigen Sekunden von selbst erklärte: irgendeine rosa gekleidete, wohl frisierte, möglicherweise ziemlich von sich eingenommene, fremde Frau mit einem Katzenvieh auf dem Arm trat in das Sichtfeld der drei. 'Logisch, der hat die bestimmt vorher schon gerochen', aber das änderte nichts daran, das sie ziemlich Probleme bekämen, wenn Princess sich entscheiden sollte, ihre letzte Contenance fahren zu lassen: An der Tatsache, dass sie dieses gewaltige Vieh auch zusammen nicht festhalten konnten, hatte sich nämlich rein gar nichts geändert. In ihrem blonden, kleinen Köpfchen ging Kumiko ihre Möglichkeiten in Form von Jutsu durch, die sie nutzen könnte: Sie hatte schon lange keine Kibaku Fuda mehr benutzt, aber Kumiko bezweifelte irgendwie stark, dass Miss Valentina sich freuen würde, wenn sie ihr das Hundevieh in Fetzen wieder nach Hause brächten – die fielen also aus. Ansonsten hatte das Mädchen eigentlich fast nur Taijutsutechniken, nach denen man Princess locker in einen 10x10x10 Zentimeter Karton bekommen könnte, ohne quetschen zu müssen – auch keine gute Idee. Oder? Stimmt, da war noch die Teppoudama, aber davon würde der Hund nicht beeindruckt von seinem Ziel ablassen – er würde lediglich wieder nass werde … schon wieder, das war also auch keine Option. Letztlich würde sich die Taijutsuka auf ihre nicht vorhandene Trickkiste, ihr Improvisationstalent und ihre Geschwindigkeit verlassen müssen, um der Situation Herr zu werden.

Sato-san versuchte, die Situation diplomatisch zu lösen, aber die Chancen standen mehr als schlecht, die Begrüßung der Fremden zeigte mehr als deutlich, dass sie die Gelegenheit nutzen wollte, Princess – und damit auch Miss Valentina gehörig auf die Füße zu treten. Ihre Antwort bestätigte ihr Ziel: »Warum sollte ich das tun? Hör mir zu und zwar gut: dieser Weg ist breit genug für uns beide, und wenn er das nicht wäre, würde ich Valentina dringend empfehlen, sich eine kleinere Flohschleuder zuzulegen. « Das sah also nicht sehr gut aus. Auch die Reaktionen der Leute, die hier verkehrten, schrien ihr förmlich entgegen, besser das Weite zu suchen. Kein Zweifel: Princess war hier mehr als nur bekannt – und dass die Frau in Rosa ihnen dennoch so provokativ entgegentrat, konnte nur bedeuten, dass sie sich durchaus mehr zu verteidigen wusste, als man ihr ansah – auf den Versuch konnte es die Taijutsuka nicht ankommen lassen.
In dem Moment, in dem ihr Senpai sich ein wenig straffte, fiel dem Mädchen ein, dass es doch ein Jutsu gab, das sie benutzen konnte. Unauffällig positionierte sich Kumiko neben Sato-Senpai und stupste ihn knapp mit dem Ellenbogen an: »Henge, Katze!« für Förmlichkeiten war keine Zeit, die Blondine begann sofort mit dem Formen der nötigen Zeichen, bevor sie in einer Rauchwolke verschwand. Die Momente vergingen, die so eine Rauchwolke brauchte, um sich aufzulösen; als sie es dann endlich tat, stand dort nicht mehr die blonde Taijutsuka, sondern eine braunhaarige, ziemlich groß geratene, aber formechte Katze. Sie war nicht ganz so groß, wie Princess, aber das sollte den Hund wenig stören, der die Verwandlung noch nicht bemerkt hatte. Ein knapper Katzenblick zu Sato-Senpai, der hoffentlich wusste, was kommen sollte und dann stürmte Kumiko in Katzengestalt los, direkt vor die Nase des Hundes. Vierbeinig zu rennen, stellte sich als kompliziert heraus, aber es war nicht unmöglich; mit voller Absicht streifte sie den Hund, der aus dieser Perspektive nicht mehr wie eine gutmütig Kuh, sondern eher nach einem zähnefletschenden Ungeheuer aussah, bleib nach einigen Metern stehen, um Princess einmal nach Katzenart an zu fauchen und wie von der Tarantel gestochen in Richtung Miss Valentina davon zu sausen. Kumiko-chan wusste nicht so recht, ob sie sich freuen sollte, dass ihr Plan aufzugehen schien. Queen war plötzlich nicht mehr so interessant, wie sie selber; aber ob sie die Sache auch überleben sollte, wenn dieses Ungetüm, das jetzt an Sato-Sans Leine riss wie ein Berserker, stand auf einem anderen Blatt. Wenigstens die rosa Frau gab mit weit offen stehendem Mund ruhe!
 

Sato Yuuta

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Die Antwort der Dame war durchaus zu erwarten gewesen. Es war ihre Haltung, ihre Art, überhaupt ihr Erscheinen, die verrieten, dass sie nichts anders wollte als Princes zu provozieren. Vermutlich Kontrahentin von Miss Valentine, wobei sich der Streit anscheinend auf die Haustiere übertragen hatte. Warum nur? Warum mussten Menschen mitunter sich so absurd verhalten, gerade zu unsinnig? Warum konnte man so etwas nicht auf eine simplere und vor allem effektivere Art regeln? Und warum mussten andere, die gar nichts damit zu tun hatte, drunter leiden? Wie er zum Beispiel. Gab es nichts wichtigeres, als mit der Katze einem Hund zu folgen, der jemand gehörte, denn man nicht leiden konnte? All dies und noch einiges mehr hätte Sato der Dame gerne an den Kopf geworfen. Erst mal nur verbal, wenn auch in einem deutlich unfreundlicheren Ton.
Aber er hielt sich zurück, schloss kurz die Augen, die er innerlich verdrehte und seufzte. Wunderbar. Und nun? Keines meiner Jutsu kann entweder die Dame und die Katze wegbringen, was außerdem nicht erlaubt ist, noch Princes. Taijutsu fallen ebenfalls aus. Verdammt, solche Situationen wurden in der Akademie nicht durchgenommen. Was nun? Improvisieren, improvisieren. Aber womit, Yuuta, womit? Guck mal zu Michiyo, die hat dich grad an gestupst. Oh.
Sein Blick fiel auf die Shinobi, die ihn gerade an gestupst hatte. Er blickte sie fragend an, aber mehr als ihre Fingerzeichen und zwei Worten blieben ihm nicht übrig, um angemessen zu reagieren, was aber reichte. Er musste sich eingestehen, dass es eine sehr gute Idee war. Auf dem Papier.
Schon stand vor Princes eine brauen Katze. Princes guckte diese verblüfft an und vergaß die weiße Katze, was schon einmal ein Teilerfolg war. Auch Michiyos Berührung mit der Hündin und nach einigen Sekunden ein Fauchen erzielten die beabsichtigte Wirkung. Princes gab Queen für die neue Katze auf und bellte wütend. Und schnellte dann der braunen Katze hinterher, Sato an der Leine fast schon regelrecht hinter sich herziehen. Er verdankte es seiner kontrollierten Chakrafokussierung in seine Füße, das er nicht einfach hinter Princes hergezogen wurde, die nun wirklich Tempo gab. Doch viel bewahrte ihn da nicht. Und angenehmer war es auch nicht. Er spürte, wie die Leine sich über seine Handinnenfläche rieb, während die Füße den Straßenbelag eingehend und innig kennen lernten.

Der Endspurt zu Miss Valentina sah folgendermaßen aus und war eine handfeste Verfolgungsjagd.
Vorne weg Michiyo in ihrer braunen katzenform, die schnell und gewandt an etwaigen Passanten vorbeieilte wie ein Blatt in der Luft, gefolgt von einer wütend bellenden und kläffenden Princes, der die Passanten glücklicherweise schnell genug auswichen, an der ein Sato hing, der versuchte mitzukommen ohne dabei hinzufallen und über den Boden geschleift zu werden und gleichzeitig Warnungen und Entschuldigungen auszurufen.
Die Besitzerin des Hundes wiederum stand gerade draußen in ihrem Garten. Genauer gesagt, auf den weißen Steinfliesen, von wo aus sie gebückt das Gras inspizierte und es gelegentlich mit einer kleinen Schere kürzte. Sie steckte diese gerade ein und zog einen Pinsel und wollte sich anscheinend der Buddhastatue zuwenden, als sie sich aufrichtete und die Straße entlang blickte, wo sie eine Staubwolke sah. „Was ist das?“ Da sah sie plötzlich eine braune Katze. Aber Katzen machten doch keine so großen Staubwolken? Schon gar nicht so große Katzen. Sie mochte keine Katzen. Törichte, dumme und vor allem arrogante Tiere. Nicht so klug wie Hunde und viel zu faul und untreu. Sie wandte sich um und holte eine Gießkanne. Na, die Miesekatze würde was erleben.
 

Michiyo Kumiko

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Yay! Es funktionierte: Princess verfolgte die Blondine in Katzenform mit unverkennbarer Leidenschaft. Es funktionierte, oh mein Gott, es funktionierte!!! Dieser Hund würde sie in Millionen klitzekleine Fetzen reißen, wenn er sie in die Fänge bekam – sie legte sich also ins Zeug, möglichst einige Katzenlängen vor dem gewaltigen Hundevieh zu bleiben und versuchte, um auch den nächsten Morgen noch erleben zu können. Eigentlich war es mehr ein Wunder, denn es entsprach nicht so richtig den Gesetzmäßigkeiten solcher Situationen, sich Gedanken darum zu machen, wie man sie denn möglichst effektiv löste – während Häuser, Gärten, ganze Straßenzüge an einem vorbeihuschten und ein blutrünstiges Ungetüm hinter einem her war – aber irgendwie brachte sie es dennoch fertig, nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, hier irgendwie wieder heraus zu kommen. 'Wenn ich hier einen Fehler mach', werde ich hier jämmerlich verrecken!' Vielleicht nichts ganz so drastisches, aber wiedererkennen würde man die Taijutsuka gewiss nicht mehr, wenn sie von dem wütenden Vierbeiner eingeholt würde.
Das Ziel war das Haus Miss Valentinas, dem sie sich erschreckend schnell näherten – der Hinweg war ihr sehr viel länger vorgekommen; das mochte vielleicht am gemächlicheren Reisetempo seinerzeit liegen. Auf jeden Fall ging dem Mädchen schneller die Zeit aus, als ihr lieb war – sie musste eine Möglichkeit finden, den Hund von sich selber abzulenken, schließlich hatte sie ihren Zweck soweit erfüllt: die Fremde war inzwischen weit außer Sicht und hatte sich höchstwahrscheinlich fluchend damit begnügen müssen, ihren weg fortzusetzen, ohne irgendwelche gehässigen Erfolge erzielt zu haben. Problematisch war aber nicht nur, dass Kumiko Probleme hatte, aus dieser Situation wieder heraus zu kommen, es kam noch dazu, dass sie die Wege des Dorfes nicht für sich alleine hatten und Kumiko-chan nicht die Zeit hatte, sich darum zu kümmern, die jeweils sicherste Route zu nehmen. Mangels Zeit zum Planen musste sie diese Aufgabe leider Sato-San überlassen, der hilflos hinter Princess her geschleift wurde und sich dabei ständig nach hinten gewandt entschuldigte.

Mit etwas Pech hätte sie nachher eine ganze Menge zu erklären – dieses Mal hätte ihr Senpai sicherlich allen Grund dazu, böse auf sie zu sein … also so RICHTIG böse und es war kein weiter Weg mehr zum Haus von Princess' Frauchen, ihnen lief eindeutig die Zeit davon – denn genau jetzt bogen sie um die letzte Ecke: Nach einem flüchtigen Blick tat ihre Klientin gerade irgendwas im Garten, blickte sich zu ihnen um und verschwand mit seltsamem Gesichtsausdruck in ihrem Haus. 'Auf Wiedersehen, Würde! War schön, dich gekannt zu haben', vor ihrem inneren Auge zogen schon die Bilder ihrer Suspendierung, Beinahe-Steinigung und nicht zuletzt ihrer grausamen Hinrichtung durch tagelangen Wattebäuschenbeschuss dahin, als die drei im Begriff waren, das idyllische kleine Häuslein zu passieren. Es hätte glimpflich ablaufen können, wenn das Wörtchen 'Wenn' nicht wär': Valentina – jetzt ihrerseits mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und einer Gießkanne bewaffnet holte einmal weit aus, während sie aus der Haustür stürmte – die war eindeutig fixer, als man ihr zutrauen möge … so rein visuell. Und zielen konnte sie mit der Kanne, respektive ihrem Inhalt, auch ziemlich gut; Kumiko bekam die volle Ladung Kannenwasser in einem rutsch ab, erschrak und versank in einer Jutsu-typischen Rauchwolke – sie hatte vor Schreck das Henge nicht aufrecht halten können. Das Wasser war nicht nur nass, sondern auch ziemlich nah am Gefrierpunkt, so wunderte der Schockmoment wohl wenig, der zur Zwangsauflösung des Henge no Jutsu führte.
Das junge Blondchen, immer noch auf allen Vieren verlor innerhalb eines Sekundenbruchteils das Gleichgewicht und vollführte – noch in der Rauchwolke – eineinhalb Purzelbäume, bevor sie schließlich mit dem Gesicht nach oben zum ste- ähm, liegen kam. Nicht ganz eine halbe Sekunde später rauschte auch Princess an der Blondine vorbei, ohne wirklich Notiz von ihr zu nehmen, stellte mit etwas Verzögerung fest, dass das widerliche Katzenvieh weg war und plötzlich einer der beiden Zweibeiner einfach so am Boden herumlag. Kumiko würde gewiss niemandem von diesem Tag erzählen: Von einem Hund im Gesicht abgeleckt worden, der mehr eine Kuh, als ein Hundevieh hätte sein können, einen betuchten Hundesalon in einen Wasserpark umgebaut, sich als Katze eine Hetzjagd mit einem blutrünstigen Ungetüm durch das halbe Dorf geliefert, mit Eiswasser aufgehalten worden und zu allem Überfluss kam Princess jetzt wieder an, setzte sich auf ihren Bauch und – sabberte der Taijutsuka schon wieder das Antlitz voll. Was für ein Tag! »Uh, Princess, mein Liebes, du warst das? Nein, was bist du nur ein guter Hund!« 'Bitte … tötet mich endlich …' »…« Für das Leiden des Mädchens schien Miss Valentina im Moment irgendwie keine Augen zu haben.
 

Sato Yuuta

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Im Nachhinein würden vermutlich alle über diese Tag und Job lachen können. Freundlich und in keinster Weise abfällig. Nun, eher fast alle. Sato war sich sicher, dass er nie über diesen Tag lachen und ihn noch in seinem Totenbett verfluchen würde. Dies nahm er sich mit einer Ernsthaftigkeit vor, die Metall trennen könnte. So stand er nun vor dem Haus von Miss Valentinas. Die Füße schmerzten, ebenso die Hände, auf der sich immer noch die Stelle abzeichnete, wo er die Leine gehalten hatte, von seinem Gesicht ganz zu schweigen, das hier und da in Form von Schrammen an seine abrupte Landung auf dem Boden erinnerte. Seine Kleidung war dreckig, verschwitzt, vermutlich voller Hundehaar, zwischenzeitlich komplett durchnässt. Schlimmer als ein Trainingstag. Und von seinem Gemüt ganz zu schweigen. Es schwankte zwischen Beschämt, Resignierend, Deprimiert, Wütend und Ausgenutzt. Der Keks in seiner linken Hand trug nicht dazu bei seien Stimmung anzuheben.
Bedachte man, wie alles für Michiyo ausgegangen, ging es ihr vermutlich noch schlimmer. Sein Blick fiel auf seine Teamkameradin, die ebenfalls einen Keks erhalten hatte. Wenn man bedachte, das sie außerdem zweimal von Princes regelrecht erdrückt und abgeschleckt wurde, im Gegensatz zu ihm Anfangs eine ordentliche, gerade zu schicke Frisur gehabt hatte und mehr Körpereinsatz gezeigt hatte, wollte er erst gar nicht wissen, was im Kopf der Shinobi vorging.

Der Abschluss des Jobs war aber auch gerade für sie härter gewesen, als man vielleicht dachte, wenn man hörte, das die beiden bloß ein Hund hatten ausführen sollten. Aber was für einen Hund. Ein Monster von einem Hund. Und nur wegen einer eingebildeten Gegnerin von Miss Valentina hatte Michiyo die Form einer Katze annehmen müssen und sich von Princes jagen lassen. Sato wollte sich gar nicht erst vorstellen, was passiert wäre, wenn die Hündin die Kunoichi eingeholt hätte. Allein die Möglichkeit des Gedanken ließ ihn erschaudern. Insofern hatte sie noch Glück gehabt, das Miss Valentina ihr eine kalte Dusche verpasst hatte und Princes sie dann bloß unter sich begraben und abgeleckt hatte. Auch wenn er ganz sicherlich nicht mit ihr tauschen wollte. Ihm reichten seine Erfahrung mit Princes Freundlichkeit. Für den Rest seines Lebens.
Und das abrupte Ende der Verfolgungsjagd war auch für ihn nicht ohne Folgen geblieben. Denn als Princes plötzlich innehielt, als sie das Henge Michiyos auflöste, hatte er auch seine Chakrafokussierung aufgehoben, in der Annahme, dass es nun endlich genug war und sie es überstanden hatten. Und nicht mit dem plötzlichen Sprung der Hündin gerechnet, was ihn von den Füßen und auf den Boden der Tatsachen und Realität geworfen hatte. Der übrigens sehr hart, steinig und an einigen Stellen schmerzhaft spitz war, wie Sato nun wusste.
Und er hoffte ernsthaft, dass niemand, aber auch niemand der Anwesenden irgendjemand von dem Anblick erzählte. Sato am Boden liegend, die Leine noch in der rechten Hand, Michiyo am Boden liegend, über ihre triumphierend Princes hockend, das Gesicht des Mädchens immer mal wieder ableckend, während Miss Valentinas ihren Hund stolz und voller Liebe knuddelte. Wenn doch, dann würde er sich umbringen. Und darum bitten, seinen Leichnam zu verbrennen, die Asche in einen namenslosen Fluss auszustreuen und seinen Namen aus allen Akten und Büchern zu streichen. Vielleicht reichte das.
Glücklicherweise endete die Erniedrigung bald und Princes stieg von Michiyo herunter und wurde von Miss Valentina ins Haus geführt. Nachdem Sato Michiyo aufgeholfen hatte und ihr den Rest seiner Packung von Taschentücher gereicht hatte, die übrigens allesamt leicht bläulich gefärbt warne, da sie ja die ganzen Zeit in der blauen Weste gewesen waren, erschien auch Miss Valentina auf der Bühne und reichte beiden Shinobi freudestrahlend für ihre gute Arbeit, die man geleistet hätte, jeweils einen Keks, der sich übrigens hart anfühlte, bedankte sich noch einmal bevor sie wieder ins Haus ging und die beiden Jugendlichen auf der Straßen stehen ließ.

Sato seufzet und blickte auf den Keks. Und biss probeweise in diesen hinein. Was er aber fast sogleich bereute. Hart wie Zement war der seine. Was mischte die Dame bloß in den Teig? Der Blick fiel wieder auf Michyo. „Wir leben noch.“ War seine Feststellung. Wenn auch nicht sehr euphorisch geäußert. „Was haben wir in vergangenen Leben angestellt, das wir das hier verdient haben?“ Nicht, das Sato so sehr an Reinkarnation glaubte, aber es erklärte ganz gut den heutigen Tag.
 
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Es war ein mehr als glücklicher Umstand, dass Miss Valentinas eiskaltes Wasser sie dazu gebracht hat, ihr Henge aufzulösen, so musste sie sich nicht mehr das Köpfchen darüber zerbrechen, wie sie diesen Tag überlebte – der Preis dafür war, dass sie schon wieder dieses Monstrum von einem Haustier auf sich sitzen hatte, und das Gesicht binnen Sekunden wieder nach schleimiger Hundesabber stank – ein guter Tausch, aber ein momentan ziemlich unangenehmer, zweifellos. Miss Valentina schien entweder nicht bemerkt zu haben, dass sie die Blondine mit Wasser übergossen hatte, oder es war ihr einfach egal, weil ja jetzt ihr unendlich kostbares Hundchen wieder da und es, wie durch ein mittelschweres Wunder, noch immer sauber war. Es wurde einfach mal eine Runde geknuddelt, die der Blondine wie eine Ewigkeit vorkam – muss wohl daran liegen, dass sie sich wirklich anstrengen musste, noch genug Luft zu bekommen. Vermutlich deshalb konnte sie sich nicht so ganz darüber freuen, plötzlich einen Keks in ihrer Hand zu finden, kurz nachdem dieses Vieh endlich von ihr heruntergestiegen und im Haus verschwunden war. Sato-Senpais Taschentücher leisteten ihr auch dieses Mal wieder treue Dienste, obwohl in ihrem Hinterkopf die leise Befürchtung mitschwang, dass ihr Gesicht jetzt eine ziemlich ungesund wirkende Blaufärbung angenommen haben könnte. Miss Valentina stieß noch ein paar wohlwollende Worte aus, bevor sie die beiden – jetzt mit ein paar Keksen bewaffnet – vor ihrem trauten Heim alleine ließ und nach drinnen entschwand.
Argwöhnisch beobachtete sie Sato-Sans Versuch, den Keks zu verspeisen und dessen Kapitulation, die unmittelbar folgte und entschied für sich selber, dass sie da zuhause nochmal mit der Flex dran gehen müsse. Jetzt erst setzte sie sich auf; das ziemlich surreale Schauspiel hatte sie vorsätzlich in liegender Position beobachtet, um sich eher außerhalb des Schussfeldes wähnen zu können, und stellte fest, dass sie – mit Eiswasser am ganzen Körper, Hundesabber um Gesicht, zerzauster Haarpracht, schmutziger und teilweise aufgerissener Kleider mit der Gewissheit des beinahe sicheren Todes und einem Gebäck mit der Konsistenz eines Ziegelsteins in der Hand – ganz, ganz dringend eine weitere Wäsche brauchte. 'Sicher wird er dafür Verständnis haben, oder?' Sie würde es drauf ankommen lassen müssen, ob Sato-Senpai lieber später mit einer sauberen Kouhai sprach, oder sofort mit einer Nassen, Angesabberten und Aufgerissenen. »Senpai? In dieser Situation wäre es vielleicht ganz passend, wenn wir unser Gespräch um etwa eine Stunde nach hinten verschieben könnten. Ich … würde mich gerne noch einmal waschen. « Sie hatte nicht den Eindruck, dass er etwas dagegen hätte, im Gegenteil. Sie kamen überein, dass sie sich direkt am Zielort träfen, gefolgt von einem knappen Abschied.
 
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