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Job: Der letzte Wunsch

Sano Kosuke

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Das Krankenhaus von Soragakure, schon weiß und hässlich steril wie jedes andere ebenfalls. Der Laminat-Fußboden wies an einigen Stellen schwarze Bremsspuren auf dem Boden auf. Wahrscheinlich hatte es dort sehr rasante Manöver mit diversen Betten gegeben. Aber diesmal führt ihn der Weg nicht her um zum Lernen, oder jemandem zu helfen, sondern um sich mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Diese lagen auf einer speziellen Station, der Palliativstation. Hier lagen nur Menschen, die keine Aussicht auf Leben hatten. Eine wirklich traurige Situation, der Kosuke persönlich sich eigentlich nur ungern stellen wollte. Ihm persönlich war die Vorstellung, dass es Krankheiten gab, gegen die man absolut nichts machen konnte. Besonders dies waren Kinder, Kinder sollten nicht sterben. Es war schon schrecklich genug, wenn Erwachsene oder alte Leute am Ende ihres Lebens den Weg eines irdischen gingen. Nun heute war er allerdings nicht als Mediziner hier, sondern als Wunschfee. Deshalb hatte er auch eher auf ein Freizeitoutfit zurückgegriffen. Eine ordentliche schwarze Hose, ein weinrotes Hemd und die schwarze Weste. Dazu zierte seinen Kopf heute die Perücke mit den türkisen Haaren und auch der Gesichtsschmuck war angebracht. Eigentlich wartete er nur noch auf seine Begleiterin für den heutigen Tag. Es war schon interessant eine Frau bei diesem Unterfangen dabei zu haben, diese hatte angeblich etwas mehr Einfühlungsvermögen als Männer.
Kosuke allerdings war sich in der Tat sicher, dass er über mindestens genau so viel Fingerspitzengefühl verfügte wie jede Dame in Sora. Okay wahrscheinlich nicht jede, manchmal war er auch ein wenig daneben, aber in der Regel doch recht beherrscht und freundlich. Einige der Schwestern die an ihm vorbeigingen kannte er schon vom so Hallo sagen, immerhin war er oft mit Ryo zum Lernen hier gewesen und dieser kannte jede dieser Schwestern persönlich und das wahrscheinlich nicht nur beim Namen. Es störte ihn erstaunlich wenig, dass der Mensch der ihm an liebsten war, sich wahrscheinlich bei jedem Mädchen schon bekannt gemacht hatte, obwohl es immer schwer war, wenn er direkt dabei war, was eigentlich eher selten vorkam. Nun saß er also auf einem der Stühle an der Seite und wartete auf seine wahrscheinlich bezaubernde Teampartnerin.
 

Yuudari Umiko

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Soso ein Krankenhaus. Bisher hatte Umiko davon nur in Geschichten gehört, denn sie selbst hatte noch nie das „Glück“ gehabt sich in ein solches begeben zu müssen. Als Yuudari wurde man in der Regel nicht oft in Krankenhäuser für normale Menschen geschickt. Der Clan lebte schon seit jeher sehr eingeengt in seinem eigenen Gebiet ohne Interesse daran sich der Außenwelt zu öffnen. Selbst die kleine Umiko hatte ihre Geburt im Anwesen des Clans in Iwagakure verlebt und jegliche Krankheit, die sie seither erlitten hatte, wurde vom claneigenen Arzt übernommen oder von der Familie wieder gesund gepflegt. Man konnte also gut und gern sagen, dass dies hier Neuland für sie war und dieser große, weiße Gebäudekomplex ihrer Meinung nach eher einemEinkaufszentrum glich, weil sie keinerlei Vergleichsmöglichkeit hatte. Es jagte ihr keine Angst ein, erinnerte sie nicht an fiese Spritzen und üble Schmerzen… Für sie war das nur ein großes Haus mit vielen Fenstern und vermutlich kranken Menschen…
Die zierliche Umiko lief recht zielstrebig auf das riesige Haus zu und blieb ein wenig respektvoll davor stehen. Sie legte den Kopf in den Nacken und reckte ihn gen Himmel, um zu erkennen wo denn nun die Spitze dieses Ungetüms war. Es war nicht lebhaft, wie man es in einem solch großen Gebäude erwarten würde. Viel mehr herrschte eine Totenstille, hin und wieder hörte man das nervige Piepsen der Krankenzimmerklingel und ansonsten höchstens eine Sirene von einfahrenden Krankentransporten. Umiko sah nicht wirklich aus, wie eine Kunoichi die hier ihren Job verrichten sollte. Es war nun einmal ein zierliches, kleines Mädchen mit der immer selben schwarzen Frisur, einer mysteriösen Augenklappe und heute zur Abwechslung mal legerer Kleidung. Was man darunter verstand? Ein knielanges schwarzes Kleid mit Spagettiträgern und darunter kurze weiße Strümpfchen, deren Träger in schwarzen Lackschuhen steckten. Seufzend strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie die ersten Schritte die Treppe hinauf wagte. Was sie dort erwartete, war ihr bewusst, denn bei einem Job bekam man die Informationen meist vor dem Antritt. Doch im Gegensatz zu ihrem Mitspieler trat Umiko der Aufgabe gegenüber sehr gefasst entgegen. Für sie waren sterbende Menschen nichts Schlimmes. Weder Erwachsene, noch Alte, noch Kinder hatten da einen gesonderten Status. Für sie waren alle Menschen genau gleich und genauso waren für sie auch Tod und Leben ziemlich ähnlich. Als Mitglied eines Geisterclans wusste sie genau welches Leben einen Menschen nach dem Tod ereilte und das Einzige was sie daran gruselig fand, war die Tatsache, dass man der Schwarzmagie ihres Clans verfallen könnte… Darum taten ihr diese totkranken Kinder nicht halb so sehr leid wie anderen Menschen, denn sie wusste, dass es für jeden von ihnen nach diesem Leidensweg ein anderes, neues Schicksal gab. Das Problem an dieser Aufgabe lag für die Yuudari selbst wohl eher darin, dass sie selbst vermutlich Größe und auch Alter der Kinder der Station hatte und so stand sie da ein wenig ratlos, wie man mit solchen Menschen umging. Aber wer weiß, vielleicht hatte ihr Teamkollege einen Plan von solchen Sachen. Man wusste ja nie…
Kaum hatte sie das Gebäude betreten, fand sie sich in einer sterilen Empfangshalle wieder. Alles war weiß, selbst der Boden war nicht irgendwie freundlicher gehalten. Für Umiko jedoch kein Problem. Man versuchte hier und da mit etwas Grünzeug oder einem Bild die Halle aufzuhübschen, aber das waren, wie die Yuudari fand, unnötige Accessoires. Ballast hatte in einer lebenswichtigen Umgebung ihrer Meinung nach keinen Platz, aber gut. Sie kämpfte sich an einigen Rollstuhlfahrern, Müttern mit Kindern und entnervten Rentnern vorbei zu einem Tresen, an dem sie plante nach dem Weg zu fragen. Die fast weißen Fingerchen, ja so blass waren sie, legten sich auf den Tresenrand, als das kleine Mädchen sich auf die Zehenspitzen drückte und zu der Empfangsdame hinaufsah. „Ich bin Kunoichi, habe hier einen Job und suche meinen Kollegen. Hast du ihn gesehen?“ Ja, Höflichkeit war nicht wirklich eine Disziplin der Yuudari. Doch wer konnte diesem niedlich-gruseligen Mädchen einen Wunsch ausschlagen? Allerdings konnte sie ihre Frage nicht beantworten und sagte, sie solle hier einfach warten, da dies der übliche Treffpunkt war. Sie nickte nur… Und wo war er? Woran würde man sich hier überhaupt erkennen? Gute Fragen…
 

Sano Kosuke

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Sie war Kosuke schon sofort aufgefallen, als sie eingetreten war, das kleine zierliche Mädchen in dem niedlichen Kleidchen. Gut zugegeben, ihre Erscheinung war doch etwas düster. Nun gut, wer hatte behauptet das kleine Mädchen immer goldig und niedlich aussehen mussten. Er beobachtete sie neugierig, wie ihre Haut mit dem Weiß des Krankenhauses zu verschmelzen schien. Was dies wirklich Yuudari Umiko, das Mädchen, mit dem er sich heute treffen würde, um ein wenig mit den Kindern auf der Station herumzualbern. Er war sich nicht sicher, ob sie es war, doch seine Zweifel sollten bald verfliegen, denn sie meldete sich am Empfang an und sie war wirklich die Person, auf die er gewartet hatte. Sehr interessant, dass er mit einem so starken Gegensatz zu sich unterwegs war. Wenn man die Zwei nebeneinanderstellte, war er mit dem roten Hemd und dem türkisen Haar deutlich der bunte Vogel. Nun allerdings bequemte er sich aus seinem Stuhl in der Ecke und streckte sich ausgiebig. Eine ihm schon etwas näher bekannte Schwester eilte herbei, nur um den günstigen Moment zu nutzen und ihn fieser Weise in die Seite zu piken mit den doch recht spitzen Fingernägeln. Es kitzelte schrecklich und ließ ihn zusammenzucken. "Nah warte Kira, meine Rache wird furchtbar sein", drohte er mit erhobenem Zeigefinger, als sie sich schnell durch eine Tür wieder verdrückte. Das war kein so toller Start.
Nun allerdings begab er sich zu seiner Begleiterin und neigte leicht vor ihr den Kopf: "Sano Kosuke, freut mich deine Bekanntschaft zu machen Yuudari Umiko-san. Ich bin für heute dein Begleiter, ich hoffe du hast etwas Geduld und gute Laune mitgebracht." Zumindest Letzteres war wahrscheinlich essenziell für diese Arbeit, denn schlechte Stimmung konnte auf der Station, zu der sie sich aufmachen würden, keiner gebrauchen. Nun stand er vor dem kleinen Mädchen und kam sich deswegen irgendwie noch ein Stückchen größer vor, als er eigentlich war. Sie wirkte so zerbrechlich und irgendwie hatte er das Bedürfnis sie wie eine kleine Porzellanpuppe zu behandeln, ergo am besten in Watte packen und in diese lustige Luftblasenfolie einwickeln, wobei das wohl eher dazu führen würde, dass er begann, unkontrolliert auf ihr herumzudrücken. Auch nicht die feine englische Art, aber sie waren auch nicht in England. "Gibt es irgendetwas, was du gar nicht leiden kannst und man deshalb vermeiden sollte?", klar gab es auch Dinge, die er keinesfalls leiden konnte, aber als wohlerzogener junger Mann war es natürlich seine Pflicht zuerst an die Kinder, dann an seine Begleitung und zuletzt an sich zu denken und den Kindern war leider nicht mehr zu helfen.
 

Yuudari Umiko

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Ohne auch nur einen winzigen Ton von sich zu geben, nahm Umiko die Hände vom Tresen herunter und stellte sich wieder auf die ganzen Füße. Auf Dauer auf den Zehenspitzen zu stehen, war ihr zu anstrengend. Jedoch regte sie sich nach wie vor nicht besonders, sondern schaute mit ihrem roten Auge nur ein wenig durch den Raum. Die Frau hatte gesagt, dass sie sich nicht von der Stelle bewegen sollte, also machte sie dies auch nicht. Aus einer Tasche, die sie an der Schulter herunterhängen hatte, holte das Mädchen ihre geliebte ständige Begleiterin hervor. Ihr Name war Louise, sie war recht klein, hatte blondes und langes Haar, ein hübsches, hellblaues Kleid, einen perfekten Porzellankörper und ihre Augen waren mit einem weißen Tuch verbunden. Die kleine Porzellanpuppe wurde von Umiko liebevoll an die Hand genommen und hing neben ihr herunter. Wenn sie nicht gerade auf Mission war, konnte Umiko nicht anders als ihre beste, kleine Freundin mit sich zu nehmen. Den kleinen Spaß zwischen ihrem Begleiter und einer Schwester bemerkte die kleine Kunoichi darum nicht einmal…
Nachdenklich stand sie auf der Stelle, als sich der junge Mann an sie herantastete und unmittelbar vor ihr stehen blieb. Er erinnerte sie stark an einen Papagei. So bunt angezogen, eine solche Perücke und dazu noch Glitzersteinchen unter dem Auge… So einen Mann hatte sie noch nie gesehen. Wenn sie es so sah, erinnerte er sie so ziemlich an eine Puppe, nur in Großformat. Ihr rotes Auge musterte ihn genau, als er mit seinem Kopf eine leichte Verbeugung andeutete und sich so höflich vorstellte. Er hoffte also, dass sie gute Laune und Geduld mitgebracht hatte… Wenn sie so überlegte, war sie der vermutlich geduldigste Mensch der Welt, nur begriffsstutzig war sie vermutlich. Problematisch wurde es auch mit der guten Laune, denn generell war die Laune der Yuudari schwer zu beschreiben. Eines war sicher und das würde der junge Mann gleich merken: Höflichkeit war da nicht unbedingt vorhanden und sie nahm kein Blatt vor den Mund. „Hallo Kosuke. Du kennst ja meinen Namen schon…“ Welch einzigartige Vorstellung. „Geduldig bin ich, aber ob meine Laune so ankommt, wird sich zeigen.“, sagte sie leise in ihrer immer gleichen Stimmlage. Seine Frage stimmte sie erneut ein wenig nachdenklich. Sie kratzte sich leicht am Kinn und sah ihn dann mit dem großen roten Auge an. „Ich mag Krach nicht. Also wäre es toll, wenn wir niemanden zum Kreischen bringen. Gibt es etwas das ich beachten sollte?“ Sie sah ihn an und strich ihrer Puppe über den Kopf, um das blonde Haar zu richten, welches etwas durcheinander gekommen war. Hm… Und wie ging es nun weiter? Vermutlich müsste der Gute die kleine Yuudari ein wenig an die Hand nehmen, denn für sie war das absolut keine alltäglich leichte Übung.
 

Sano Kosuke

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Sie war in der Tat etwas sehr besonders. Als er näher getreten war, konnte er sehen, dass das Auge, welches man sehen konnte, rot war. Dann fiel sein Blick auf das Püppchen, welches sie an der Hand hatte. Ob bitte nicht schon wieder jemand der mit Puppen hantierte. Hoffentlich begann sie nicht auch, über ihre Puppe mit ihm zu sprechen. Das wäre äußerst nervig und es wäre wahrscheinlich eine Schande, wenn er anfangen müsste, auch sie zu ignorieren. Allerdings überraschte ihn das Mädchen, welches direkt herausbrachte, was es dachte, das war doch schon einmal genau das Gegenteil von dem, was er auf seiner Mission erlebt hatte, sie brauchte scheinbar ihre Puppe nicht zum Reden, sondern nur als Begleitung. Irgendwie war sie aber doch zum Knuddeln niedlich, aber nein, das würde er ihr nicht antun. Auf seine Frage hin, was er vermeiden sollte, meinte sie, dass sie Krach nicht leiden konnte. Er auch nicht besonders. Kinder richteten sich allerdings selten nach den Wünschen der anderen. Außerdem waren auch fröhliche Kinder dazu in der Lage außerordentlichen Lärm zu veranstalten, aber gut, er würde es vermeiden so gut es eben möglich war. Dann fragte das Mädchen, ob es bei ihm etwas gäbe, was sie beachten sollte und er überlegte. Eigentlich hatte er keine besondere Macke, die sie treffen könnte.
Dann allerdings fiel ihm etwas ein, was er gerne immer wissen wollte: "Sag mir nur klar und deutlich Bescheid, wenn du etwas nicht tun möchtest oder kannst, ich möchte dir nichts zumuten, was du nicht schaffen kannst." Das war es eigentlich, zumindest für den Moment. Nun konnten sich die Zwei eigentlich auf den Weg zur Station machen, welche sie heute besuchen würden. Wahrscheinlich erwartete man sie schon ganz gespannt. Weshalb er noch einmal kurz die Richtung checkte und dann meinte: "Dann wollen wir mal die Kinder nicht weiter warten lassen." So machte er sich auf den Weg den Gang hinunter an der Ecke zwischen der normalen Kinderstation links und schlussendlich in ein kleines Wunderland. Nun gut, Wunderland war vielleicht übertrieben, aber die Wände hier waren bunt, die Einrichtung kinderfreundlich und scheinbar urig gemütlich. Außerdem war die Station im Ganzen etwas Kleiner, die Zimmer, das wusste er, waren nicht so überfüllt, wenn es hochkam, teilten sich hier zwei Kinder ein Zimmer, so war es für angehörige immer möglich so lange und oft es ging, bei den Kindern zu sein. Es war eigentlich schon schade, dass es hier nur so schön aussah, damit die Patienten ihre letzten Tage oder Wochen genießen konnten.
Die zwei Shinobi waren quasi gerade eingetreten und schon wurden sie entdeckt. Ein noch recht junger Arzt, zumindest hatte er noch nicht so viele graue Haare, kam auf sie zu. "Ich nehme an, ihr zwei seid die Shinobi, die heute hier ein wenig die Kinder besuchen?", wie richtig er damit doch lag. "In der Tat, Sano Kosuke mein Name und dies ist meine bezaubernde Begleitung Yuudari Umiko", mit einer Handbewegung verwies er auf das Mädchen mit der kleinen Puppe. Etwas verwirrt blickte der Arzt das Mädchen an. Dass der große Junge neben ihr Shinobi war, das hatte er sofort geglaubt, auch wenn er heute in Freizeitkleidung herumlief, aber das Mädchen wirkte so zierlich und zerbrechlich wie die Puppe an ihrer Hand. Nun vielleicht war sie ganz frisch von der Akademie: "Es freut mich sehr, ich gehe euch eben einen Belegplan suchen." Mit diesen Worten verschwand der Mann hinter einem Tresen. Scheinbar war er noch nicht allzu lange hier und vorgestellt hatte er sich auch nicht. Leicht rümpfte Kosuke die Nase, das mochte er nicht.
 

Yuudari Umiko

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Nun standen sich also die beiden Shinobi gegenüber, die heute hier diesen Job übernehmen sollten. Im Großen und Ganzen schien ihre Aufgabe ja recht einfach zu sein. Ein paar Kindern jeden Wunsch zu erfüllen, dürfte wohl kaum allzu schwer werden, oder? Umiko war jedenfalls zuversichtlich, denn wenn jemand mit dem Tod anderer Menschen umgehen konnte, dann sollte das wohl eine Yuudari sein, oder? Dass es wohlmöglich gerade für diese schwer war mit den Ansichten von Leben und Tod anderer Menschen umzugehen, kam ihr dabei jedoch noch nicht in den Sinn. Sie folgte einfach ihrem grünhaarigen Begleiter und blickte seinen etwas ungewöhnlichen Kleidungsstil neugierig an. Ein sehr ungleiches Paar waren die beiden auf jeden Fall. Die Anforderungen von Kosuke einzuhalten, würde Umiko nicht allzu schwer fallen. Es gab nicht viele Dinge, die sie von vornherein ablehnte oder nicht versuchte. Und wenn sie etwas nicht konnte, warum sollte sie das dann nicht einfach zugeben? Das einzuhalten, würde wirklich nicht schwer sein. Also nickte sie ihm zuversichtlich zu und lief ihm nach, als er erklärte, dass sie lieber nicht auf sich warten lassen sollten. Stimmte schon, diese Kinder hatten nur noch eine begrenzte Zeit, um mit den Menschen dieser Welt in Kontakt zu treten. Sie dann warten zu lassen, grenzte ein wenig an Folter. Kaum betraten die beiden die Hallen, musste Umiko sich erst einmal verwundert umschauen. So etwas hatte sie ja noch nie in ihrem Leben gesehen. So bunte, schöne Hallen und alles war so winzig und passend. Sogar Umiko hätte hier perfekt reingepasst, während die Alltagsgegenstände in ihrem Apartment kaum erreichbar waren. Alles war so klein… Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie behaupten, dass hier Zwerge wohnen. Aber nein, das war es nicht. Es war einfach nur wirklich für Kinder ausgerichtet. Überall waren tolle Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten. In ihrem ganzen Leben hatte Umiko nicht so etwas Tolles gesehen, weil sie selbst als Kind nicht mit besonderen Mitteln beschenkt worden war. Wenn man für einen Augenblick ausblendete warum die Kinder hier waren, dann ging es ihnen sicher sehr gut hier. Leider ließ es sich recht schwer ausblenden, denn obwohl alles so wunderschön aufheiternd eingerichtet war, hing diese Sache mit dem Sterben wie ein Amboss über den Hallen. Für Umiko war das, wie gesagt, nicht allzu bedrückend, aber dass es jedem anderen Menschen hier quasi auf der Stirn stand, war kaum schwer abzulesen.
Kaum waren sie angekommen, schon wurden sie von einem Mann im weißen Kittel empfangen. Das musste ein Arzt sein! Echte Ärzte hatte Umiko noch nie gesehen. Sie stand hinter Kosuke und blickte mit geneigtem Kopf an ihm vorbei zu dem Doktor. Bezaubernd? Was sollte das heißen? Irgendwie konnte sie das nicht einschätzen, also nickte sie nur. Immerhin stimmte ja der Name. Bezaubernd? Ehrlich? Ein wenig irritiert blickte der Mann in ihre Richtung, fast so als könne er seinen Augen nicht trauen. Umiko konnte seinen Blick nicht deuten, winkte ihm also leicht zu. Es stimmte wohl, dass Umiko mit ihrem Alter nicht wirklich zum Durchschnitt für die Genin herhalten konnte, aber wenn man eben früher fertig war, war man nun mal kleiner als der Durchschnitt! Im Gegensatz zu Kosuke störte sich Umiko rein gar nicht daran, dass der Arzt sich nicht vorgestellt hatte. Wer er war, konnte man seiner Kleidung und Stellung ablesen. Namen waren ohnehin irrelevant. Umiko wusste noch nicht so ganz, wie man mit solchen Kindern umgehen sollte und das machte ihr mehr Sorgen. Es lag nicht nur an ihrer Situation, sondern auch daran, dass sie nie wirklich gut mit Kindern umgehen konnte. An der Akademie war sie immer allein gewesen, weil man sich vor ihr gruselte oder ihre Jutsu fürchtete, dabei war sie immer ganz harmlos gewesen. Am Besten sie blieb erstmal hinter Kosuke und beobachtete wie er das machte… Was sagte ihre Schwester immer? Wenn jemand etwas von einem wollte, dann kam er ganz von allein. Also kämen die Kinder sicher auch zu ihr, wenn sie etwas von ihr wollten, oder?
 

Sano Kosuke

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Irgendwann hatte der Doktor endlich eine Liste aus den Untiefen seines Chaos herausgeholt, welche ihm der Sano sofort abnahm. Mit dieser Person würde er erst wieder einen Ton sprechen, wenn er nicht musste. Auf der Liste waren einige weniger Patienten und deren Tagesablauf aufgelistet. Wenn er es richtig zusammenfasste, konnten sie jetzt gleich ein kleines Mädchen sehen, welches scheinbar seit seinem fünften Lebensjahr Lungenkrebs hatte. Dieser wurde scheinbar immer mal wieder besser und schlechter, ein Fall von schlampiger Arbeit. Wenn man es so früh einen Erreger entdeckte, war es meist möglich etwas dagegen zu tun, wohlmöglich war da jemand zu optimistisch gewesen. Es gab natürlich auch die Möglichkeit, dass die Krankheit zu aggressiv war, aber in seiner kleinen Welt, versagte der Arzt, wenn ein Patient an einer eigentlich behandelbaren Krankheit starb. Nun faltete er den Zettel zusammen und wandte sich an Umiko, welche sich hinter ihm befand. Wieso kam sie eigentlich nicht hervor? Schüchtern hatte sie auf ihn nicht gewirkt, doch es war irgendwie ein niedliches Bild, wenn man ein kleines Mädchen sah, welches sich im Schatten eines älteren Jungen bewegte. Doch Niedlichkeit in allen Ehren, davon hatte er nichts, wenn er es nicht sah. Kurz lächelte er Umiko an, bevor er ihr den nächsten Plan eröffnete.
"Also wir werden jetzt in Zimmer 004 gehen. Dort liegt ein Mädchen, ihr Name ist Arisu", kurz machte er eine kleine Pause, Arisu, gab es nicht ein Märchen mit einem Mädchen, welches diesen Namen trug? "Sie ist elf Jahre alt und wird wohl in den nächsten Tagen diese Welt verlassen, es kann passieren, dass sie uns etwas Blut entgegen husten wird." Er wusste nicht, wie seine Begleiterin damit umgehen würde, wenn man ihr blutige teile, einer zerfressenen Lunge entgegen hustete. Er selbst fand dies nicht sehr appetitlich, aber er hatte schon schlimme Bilder gesehen, die sein Empfinden dahin gehend doch etwas abgestumpft hatten. Nun, da er Umiko vorgewarnt hatte machte er sich auf den Weg. Zimmer Nummer vier war eigentlich schnell zu finden, es war nahe am Eingang und auf dem Schild daran stand in großen bunten Buchstaben: Arisu. Selbst ein Blinder würde so das richtige Zimmer finden. Vor der Tür wartete Kosuke bis seine kleine Begleiterin eingetreten war und klopfte dann an die Tür. Bewegung war von drinnen zu vernehmen und dann öffnete ihnen jemand die Tür. Eine noch recht junge Mutter stand vor ihnen. Die Sorge um ihr Kind stand ihr ins Gesicht geschrieben und dennoch überwog die Überraschung, fremde Leute an der Tür zu treffen.
"Ähm sie wünschen?", fragte sie verwirrt und sah erst den Sano an und wanderte dann mit dem Blick weiter zu Umiko. "Wir sind Shinobi und hier, um etwas Abwechslung in den langweiligen Alltag hier zu bringen, quasi die Pausenclowns, ein Aushang müsste unser Kommen angekündigt haben, kommen wir ungelegen?", erkundigte er sich in dem allerhöflichsten Tonfall, den er sich aus den Rippen leiern konnte. Scheinbar hatte er sie daran erinnert und sie nickte: "Ein Tag ist hier wie der andere, ich habe einfach die Übersicht verloren, nein, es ist mehr als passend, dass ihr da seid, ich brauche unbedingt einen Kaffee." So sah sie auch aus, wahrscheinlich schlief ihre Tochter nachts nicht mehr durch und sie als Mutter blieb sicher hier, würde allerdings auch kaum ein Auge zutun und so war ein Kaffee wohl die einzige Möglichkeit den Tag einigermaßen zu überleben. "Natürlich, wir leisten Arisu so lange Gesellschaft", dankbar nickend teilte sie ihrer Tochter mit, dass die Shinobi da waren, auf die sie schon so lange gewartet hatte und dass diese auf sie aufpassen würden, solange ihre Mutter sich einen Kaffee holen würde, danach verließ sie das Zimmer und ließ die Drei allein.
 

Yuudari Umiko

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Der Doktor von vorhin zeigte den beiden Shinobi erneut sein Gesicht und drückte Kosuke eine Liste in die Hand. Umiko stellte sich auf die Zehenspitzen hinter ihm, um einen Blick auf den Zettel zu erhaschen. Es war tatsächlich eine Art Lageplan, wo sich welches Kind befand, was es hatte, wie es um ihren Verbleib stand… Alles war darauf verzeichnet. Die Yuudari konnte nicht alles erkennen, aber einen groben Überblick hatte sie sich verschafft. Weiterhin blieb sie hinter dem großen Jungen. Warum? Nun ja, nicht etwa weil sie schüchtern war, sondern eher, weil ihr diese Gegend hier suspekt war. Umiko hatte, wie bereits erwähnt, noch keinen ihrer zierlichen Füßchen in ein Krankenhaus gesetzt, wusste aber sehr wohl, dass die Keime hier Cha-Cha-Cha tanzten. Darum verblieb sie lieber hinter ihrem großen Begleiter, nicht nur als Keimschutzmauer, sondern auch als Schutz vor Unberechenbarem, denn das zeigte sich an fremden Orten besonders gern. Schweigsam wie immer folgte sie gehorsam und lauschte seinen Worten. Arisu war ein ziemlich schöner Name, aber Umiko konnte nicht zuordnen, woher er kam. Wenn sie diesen Namen hörte, hatte sie sofort eine schöne Frau im Kopf, obwohl sie wusste, dass es sich hierbei um ein elfjähriges, schwerkrankes Mädchen handelte. Vielleicht war sie ja auch neugierig auf die Yuudari, immerhin waren sie gleich alt. Doch diese befürchtete, dass sie wie immer bei anderen Kindern eher auf Empörung und Abstand stoßen würde…
Als ihr Begleiter an die Tür klopfte, wurde sie aber nicht etwa von dem Kind, sondern offenbar von einem Erziehungsberechtigen geöffnet. Dieser Dame stand deutlich ins Gesicht geschrieben, dass sie mit der Situation überfordert war. Sie hatte quasi Tränensäcke auf den Tränensäcken. Generell wirkte sie recht eingefallen, erschöpft und kraftlos. Sicherlich konnte sie einmal eine Pause gebrauchen. Obwohl fraglich war, ob man das wirklich wollte, wenn man wusste, dass man nicht mehr viel Zeit mit seinem Kind verbringen konnte? Die Mutter verabschiedete sich, um sich einen Kaffee zu holen und war schneller weg, als man gucken konnte. Umiko blickte wieder hinter ihrem Begleiter hervor, hinter die Tür, und folgte ihm, als er eintrat…
Arisus Zimmer war schon ziemlich eingerichtet. Offenbar hatte sie lange Zeit hier verbracht. Sie hatte schöne bunte Wände, mit Postern und Bildern beklebt und auch sonst waren überall persönliche Spielzeuge und Kuscheltiere platziert. An der Wand stand ihr Name und generell wirkte das hier mehr wie ihr heimisches Kinderzimmer, als das Sterbebett. Als der Blick der Yuudari zu ihrem Bett hinüberging, wurde schon wieder klarer wo sie hier waren. Es war ein typisches Krankenhausbett, welches an dem kläglichen Versuch es mit Kinderbettwäsche auf zu hübschen leider gescheitert war. Das Mädchen saß in ihrem Bett und das Erste, was einem so auffiel, waren viele Schläuche und piepsende Geräte, die sie offenbar die ganze Zeit über bewachten. Kein Wunder, dass man da nicht schlafen konnte. Umiko musterte das Mädchen, welches ganz deutlich in ein Buch auf ihrem Schoß vertieft war. Sie war sehr zierlich, noch dürrer als Umiko, was wohl an der Krankheit lag. Auch war sie nicht besonders groß und wirkte noch jünger, als das Geninmädchen. Sie hatte strahlend blaue Augen und unendlich langes, blondes Haar, bei dem man sich fast Sorgen machen musste, dass sie sich vielleicht darauf setzte. Insgesamt wirkte sie fast eher wie ein zerbrechliches Püppchen, als ein Mensch. Und wenn Umiko das dachte, die sonst immer mit ihren Puppen verglichen wurde, dann sollte das was heißen. Nachdenklich schielte die Yuudari zu ihrer Begleiterin Louise, der dieses Mädchen unfassbar ähnlich war. Da sie die beiden nicht zu bemerken schien, begann Umiko sich zu räuspern, um sie nicht zu erschrecken, wenn sie anfing zu sprechen. Schon bei dem kleinen Ton wandte sich das Kind zu ihnen und die Yuudari winkte ihr zu. „Hallo Arisu.“, war die knappe Begrüßung der Gleichaltrigen, während sie sah, wie das Mädchen die Augenbraue nach oben zog. „Ihr sollt die Shinobi sein? Ninja? Ein Zirkusclown und ein Kind?“ Wow, Arisu schien sich als eine unwahrscheinlich charmante Persönlichkeit herauszustellen. Umiko hingegen ging mit den Worten sehr natürlich um… „Was heißt hier ein Kind? Du bist ja selbst nicht älter…“ Dass sich Umikos Gesichtsausdruck und Betonung bei keinem Wort änderte, reizte oftmals die Menschen in ihrer Umgebung. Zähneknirschend blickte das Mädchen Umiko an, die sich gerade offenbar schon ein todkrankes Mädchen zum Feind machte. „Ich wollte echte Shinobi sehen und keine Freakshow…“, zischte sie zornig, woraufhin Umiko einfach näher herantrat. Sie setzte sich ohne zu fragen auf einen Stuhl neben dem Bett und starrte die blonden Haare des Mädchens an… Blonde Haare waren so endlos schön! „Und was hast du von den Shinobi erwartet? Was sollen wir deiner Meinung nach tun? Lieber wieder gehen?“ Auch wenn diese Fragen aus dem Mund anderer Menschen vermutlich sehr sarkastisch wirken würden, war bei Umiko doch schnell klar, dass sie das absolut ernst und nicht einmal böse meinte. Trotzig klappte sie das Buch zu und warf es Umiko auf den Schoß. Eine fette Katze grinste sie auf dem Cover an und die etwas gruselig geschriebenen Buchstaben: Alice im Wunderland. Das war eines der Lieblingsmärchen von Umikos Schwester Cho gewesen. Ob sich diese Arisu auch in ein Wunderland wegträumte? „Natürlich nicht! Ich habe ja keine andere Wahl als euch zu nehmen…“, knurrte sie, verschränkte die Arme und blickte erwartungsvoll in Richtung Kosuke. „Wie habt ihr euch das denn vorgestellt? Wenn ihr mich zu Tode langweilen wollt, könnt ihr auch wieder gehen. Das kommt so oder so bald von allein…“ So langsam wurde recht deutlich warum ihre Mutter so fertig aussah… Nur wie ging man damit um? Umiko hatte da eine ganz einfache Formel für: So sein wie immer… Doch ob Kosuke das genauso sah?
 

Sano Kosuke

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"Guten Tag Arisu", sagte er, kurz, nachdem seine kleine Begleitung sie ebenfalls begrüßt hatte, doch die Begrüßung des Mädchens war sehr kühl. Wieso verglich man ihn eigentlich immer mit einem Clown, er hatte nicht einmal eine rote Nase oder zu große Schuhe. Diskriminierung durch ein kleines Kind, so was musste er sich nicht gefallen lassen. "Hör mal zu Madam, nur weil meine Haare etwas bunter sind als deine, bedeutet es nicht, dass ich aus dem Zirkusgewerbe komme, damit das schon Mal klar ist, und nur weil du totsterbenskrank bist, werde ich dich nicht wie ein rohes Ei behandeln. Es ist eine wirklich schlimme Beleidigung jemanden als Freakshow zu bezeichnen. Du willst doch auch nicht, dass man sich über dich lustig macht, oder?", für diese Ansprache kassierte er den Blick des Todes, wie konnte er es nur wagen, einem todkranken Kind Widerworte zu geben? Böser Horrorclown Kosuke, aber gute Erziehung sollte die Zeit schon wert sein. Wahrscheinlich war die Mutter zu sanft, um ihrer Tochter auch mal die Stirn zu bieten, das war überhaupt mal die Idee. Doch er war dafür nicht verantwortlich, so was mussten die Eltern machen, immerhin sollte man sich an das Kind doch als ein liebes und freundliches Kind erinnern und nicht an ein verwöhntes Prinzesschen, was alles auf die Nerven ging.
Er verschränkte seine Arme vor seine Brust und lehnte sich an die Wand. "Wir sind nur hier, um ein Auge auf dich zu haben, während deine Mutter weg ist, nicht mehr. Wir haben währenddessen die Möglichkeit dir ein wenig von unseren Fähigkeiten zu präsentieren, so du dies möchtest, aber da wir dich ja nicht mit so niederen Fähigkeiten, wie den unseren ins Grab bringen möchten, lassen wir dich einfach weiterhin dein Buch lesen, es scheint mir sowieso interessanter als alles, was ich dir zeigen könnte", damit setzte sich der Leiter der Mission auf einen Stuhl und widmete sich seiner kleinen Partnerin, welche er mindestens genau so entzückend fand, wie Arisu, weshalb es ihm gar nichts ausmachte, wenn das Kind unbedingt die Zicke heraushängen lassen wollte. Das blonde Engelchen zog eine Schnute, die ganz schwer an eine breitgefahrene Ente erinnerte. "Altkluger Blödmann", diese Worte schleuderte sie ihm an den Kopf und hob ihr Buch wieder vors Gesicht. Was für ein spaßiges kleines Kind, der Tag begann wirklich vielversprechend. Nach einer Weile schien sie ihr Scheinlesen aufgegeben zu haben und lugte über ihr Buch hinweg und wandte sich dann aber lieber an Umiko als an ihn: "Ihr könnt euch doch verwandeln oder?"
 

Yuudari Umiko

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Ganz im Gegensatz zu Umiko hatte der junge Sano eine etwas andere Art und Weise mit solch störrischen Kindern umzugehen. Während seine junge Begleiterin es sehr gelassen und nicht persönlich nahm, schien der junge Mann sich darüber sehr aufzuregen. Aber all die Aufregung war nicht genug. Trotzdem das Mädchen todkrank war, nahm Kosuke zu ihrer Überraschung kein Blatt vor den Mund und wies das Kind zurecht. Umiko verfolgte dies aufmerksam und blickte den Jungen mit dem bunten Haar dabei, ausdruckslos wie immer, an. Wäre sie an Arisus Stelle, würde sie sich nun schämen, aber sie vermutete, dass das Mädchen hart im Nehmen war und sich das nicht zu sehr zu Herzen nahm. Vermutlich hatte sie andere Sorgen als einen Teenager, der sie zurechtwies. Umiko für ihren Teil hörte immer auf Ältere, es sei denn sie war sich sicher, dass die Anweisungen dieser Person absolut inakzeptabel waren. Generell war sie zwar nicht besonders höflich, aber sie würde es nie wagen einen anderen Menschen direkt anzugreifen, denn das war noch nie ihre Art gewesen. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch niemanden beschimpft oder offensiv angegriffen, wenn es nicht der Auftrag einer anderen Person war. Sie selbst hatte keinerlei Intention dazu…
Wie schon erwartet, nahm sich Arisu die strengen Worte des jungen Mannes nicht so an. Dieser hatte sich ebenfalls auf einen Stuhl gesetzt und sagte dem Kind, dass es vermutlich besser war, wenn sie ihr nichts zeigen würden, da sie ja ohnehin nicht wollte. Umiko hatte kein feines Gespür für Ironie, doch da sie damit in letzter Zeit so oft konfrontiert wurde, schien ihr Radar besser geworden zu sein. Immerhin glaubte sie, dass Kosuke gerade indirekt versuchte ihr für ihr schlechtes Benehmen eine Art Folge aufzuzeigen, die sie vermutlich ablehnen würde. Das wiederum würde die drei vermutlich auf einen grünen Zweig führen, zumindest schätzte sie so seinen Plan ein. Innerlich schwoll ihre Brust vor lauter Stolz, weil sie ganz hin und weg davon war, dass sie die Hintergedanken eines anderen Menschen scheinbar durchschaut hatte. Wenn das kein Triumph war, was dann? Jedoch reagierte das Mädchen trotzig und holte sich ihr Buch zurück, nachdem sie ihn beleidigt hatte. Eine ganze Weile steckte sie ihr schmales Näschen dort hinein und las offenbar weiter. Umiko fragte sich ein wenig, wie man denn so angenehm lesen sollte. Immerhin stierten die blauen Augen des Mädchens immer wieder über den Rand des Buches hinweg auf die beiden. So kam man nur mäßig voran, oder? Nach einer Weile machte sie das, was sie eben schon gemacht hatte, deutlich offensichtlicher und blickte Umiko offenbar ein wenig neugierig an. Diese erwiderte diesen Blick ausdruckslos und wartete darauf, was nun auf sie zukam. Da folgte schon eine Frage des Mädchens, auf welche die Yuudari mit einem stummen Nicken antwortete. „Wirklich in alles?“ Umiko schaute kurz zu Kosuke und schüttelte dann den Kopf. „Nicht direkt detailgetreu. Wir behalten immer unsere Größe, das bedeutet, wenn du von mir verlangst ein Elefant zu sein, dann bin ich ein winziger Elefant.“ Skeptisch sah das blauäugige Mädchen die beiden an. „Aber vom Aussehen her geht alles?“ Wieder nickte Umiko stumm. Plötzlich schien das Mädchen ein neu entfachtes Interesse an den beiden gefunden zu haben. Das löste in der Yuudari ein mulmiges Gefühl aus… „Also… Kennt ihr Yosei-kun? Der berühmte Teeniestar? Ich liebe Yosei-kun!“, erklärte sie schlagartig deutlich offener als zuvor. Umiko blickte erneut skeptisch zu Kosuke. Was hatte das denn zu bedeuten… „Ich würde gern mal sehen, wie er in echt aussehen würde…“ Von diesem Yosei hatte sie gehört, aber sie wusste partout nicht wie dieser Teenieschwarm aussah. Da musste sie auf Kosuke hoffen. Der wirkte nicht allzu weltfremd…
 

Sano Kosuke

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Ein Teeniestar? Wieso tat man ihm das an? Wieder einer von diesen grundlos gefeierten Typen, die einigermaßen gut aussahen und über mittelmäßige Fähigkeiten verfügten. Etwas, was reichte, um von den Massen geliebt zu werden, wenn man den richtigen Manager hatte. Kosuke konnte diese Leute nicht ausstehen, sie hatten meist unberechtigte Allüren, wenn sie Angst hatten, die Aufmerksamkeit ihrer Fans zu verlieren, dann verwickelten sie sich in einen Skandal und danach war alles vorbei. Allerdings konnte er auch kaum von Umiko verlangen, dass sie seine Gestalt annahm, sie war ein Mädchen und er ein Junge, außerdem würde ihre weibliche Stimme wahrscheinlich nicht zu dem Kerl passen, aber er selbst war wohl ein Stück zu groß. Nun gut, auf Bilden wirkte alles immer etwas anders, da würde es Arisu wohl nicht allzu negativ auffallen, wenn der Mann ihrer Träume etwas größer war, als sie es vielleicht geglaubt hatte. "Ich bin gleich wieder da", meinte er und ging hinaus. Hier hatten doch irgendwo Zeitschriften herumgelegen. Genau, dort auf dem Tisch waren sie, und während er durch sie hindurch blättere, fand er einen Artikel über den neuen Stern am Teeniehimmel. Wollte er überhaupt wissen, wo der Kerl seine tollen aufgemalten Tattoos hatte? Nein es interessierte ihn überhaupt nicht, aber nun war es wichtiges Nachforschungsmaterial.
Nachdem er nun wusste, wie in etwa der Kerl aussah, sollte auch das Henge klappen, welches er nun formte. Kritisch betrachtete er sich in einer spiegelnden Oberfläche. Schreckliche Sache, wie er nun aussah. So würde ihn sicher auch Ryo-sempai von der Bettkante stoßen, aber wenn kleine Mädchen das mochten, musste man es wohl ertragen. Also trat er nun wieder ins Zimmer ein. "Guten Tag die Damen, ich bin wegen Arisu hier", aus dem eh schon verkleideten Sano war ein Abbild von Yosei geworden. Allerdings war es gut zu wissen, dass es Leute gab, die Was Kleidungsgeschmack und Haarstyle anging, noch bescheuerter wählten als er. Waren das Schwanenohrringe an seinen Ohren? Die Ohren spitz wie die eines Elfen und rote Augen? Nun gut, der Echte trug wahrscheinlich Kontaktlinsen, aber beim besten Willen konnte Kosuke diesem Aufzug kaum etwas Positives abgewinnen, bis auf, doch der schwarze Mantel war cool, etwas lang für den Shinobigebrauch, aber für die Freizeit absolut passend. Auch lange Haare waren eine willkommene Abwechslung, wenn nur alles lang wäre und nicht der hintere Teil. Alles in allem würde er sich jedoch freuen, wenn er wieder er selbst war, in seiner eigenen Kleidung und mit seinen eigenen Haaren. Arisu allerdings schien dieser Aufzug zu gefallen.
Mit großen runden Augen starrte sie ihn an, beinahe wäre ihr sogar das Buch aus den Händen geglitten, welches sie nun mehr steif umklammerte. Es fehlte nur noch das Gekreische und die Schnappatmung, dann war sie einer dieser schrecklich nervigen Fans, doch das Kreischen blieb aus, eine gute Sache, dennoch schien das Mädchen aufgeregt, geradezu sprachlos, während sie ihn anstarrte, als wäre er gerade aus einer Zwischenwelt gestiegen.
 

Yuudari Umiko

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Armer Kosuke… Umiko beneidete ihn gerade nicht wirklich dafür, dass sie nicht einmal wusste wie dieser Typ aussah. Dennoch hatte sie die leise Vorahnung, dass sich ihr großer Begleiter nun ziemlich zum Affen machen würde. Naja, da musste man wohl durch, wenn man die Aufgabe bekam kranke Kinder zu bespaßen, nicht wahr? Er nahm das ziemlich gelassen hin und entschuldigte sich kurz, um den Raum zu verlassen. Wahrscheinlich wollte er dem Kind nur nicht die Verwandlung zeigen, warum auch immer. Während er draußen war, saß das Mädchen aufgeregt und plötzlich total kerzengerade in ihrem Bett und starrte sehnsüchtig zur Tür. Umiko hatte dieses Phänomen nie begriffen. Wenn kleine Mädchen pubertierenden Männern zu Füßen lagen, dann war Umiko immer diejenige, die da stand und dieses Gefühl nicht nachvollziehen konnte. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass sie offenbar selbst noch nicht wirklich in der Pubertät war. Bisher war das einzige kleine Anzeichen, welches schon wieder eine sehr merkwürdige Natur angenommen hatte, die Tatsache, dass sie bei blonden Haaren fast die Beherrschung verlor, weil sie es unbedingt anfassen wollte. Dabei war es ihr aber ziemlich egal ob diese an einem männlichen oder weiblichen Kopf hingen. Das war schon ein wenig komisch, aber im Vergleich zu den teeniestarliebenden Mädchen war sie wohl fast noch ein wenig normal…
Als er den Raum wieder betrat, begannen Arisus Augen zu leuchten wie zwei kleine Sterne. Das eben noch so sprechfreudige Mädchen brachte keinen Ton mehr heraus, obwohl ihr Mund sich öffnete. Ob sie etwas sagen wollte oder einfach die Kontrolle verloren hatte, ließ sich in dem Moment schwer sagen. Als Umiko ihren Begleiter ansah, bestätigte sich genau das, was sie eigentlich schon erwartet hatte. Sie starrte nicht sabbernd in seine Richtung, sondern fragte sich eher in was für einer Welt diese seltsame Erscheinung modisch war. Sie verstand nicht viel davon, doch dieser schwarze Mantel erinnerte an die typische Clankluft der Yuudari. Generell waren seine spitzen Ohren, die kitschigen Anhänger daran und die merkwürdige Frisur zwar ein Blickfang, aber das hieß noch lange nicht, dass das etwas Gutes war. Noch immer brachte Arisu keinen Ton hervor und Kosuke stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Plötzlich funkelten die Augen des Mädchens jedoch erneut und sie sah mit einem schwer zu deutenden Blick in Richtung Umiko. „Nun wo ich Yosei-kun hier habe, kommt mir gleich noch eine tolle Idee!“ Oh verdammt… Das hieß nichts Gutes. Umiko sah skeptisch in die Richtung des Mädchens, als sie eine Zeitung von ihrem Nachtschrank fischte und daraus ein Bild hervor fischte. Sie hielt es der Yuudari entgegen und begann unkontrolliert zu plappern… „Das ist Chiho! Sie ist Yoseis kleine Schwester und ein Kinderstar. Zwar bin ich aus dem Alter schon heraus, aber sie ist doch ziemlich cool und so alt wie ich! Ich wette du bist genau in der richtigen Größe für sie! Würdest du vielleicht einmal für mich…“ Umiko unterbrach sie. „Bis gleich.“ Dass es ihr nicht gefiel, konnte man vielleicht erahnen, aber sie machte keine Äußerung in die Richtung, während sich das Mädchen freudig in ihrem Bett aufsetzte und das Buch bei Seite warf. Sie hatte sich das Bild relativ gut eingeprägt, weswegen es nicht lang dauerte, bis sie als dieses Mädchen herein trat. Chiho hatte so unfassbar lange Haare, dass sie sogar fast bis zum Boden reichten. Umiko war solch eine Haarpracht so gar nicht gewöhnt, immerhin war das nicht gerade funktionell. Für einen Kinderstar vermutlich schon… Auch die Kleidung war gewöhnungsbedürftig. Irgendwie eine Mischung aus eng und weit mit Rock und verschiedenen Schuhen. Als sie wieder hereintrat, starrte nun auch sie Arisu begeistert an. Wieder sagte sie nicht wirklich ein Wort und nun standen die beiden ein wenig ratlos nebeneinander. Arisu jedoch schien einen Plan zu haben… Hastig wühlte sie in der Nachtschrankschublade und holte eine Kamera hervor. „Wir müssen unbedingt ein Foto machen! Wenn ich das den anderen Mädchen zeige, dann werden sie blass vor Neid! Bitte, macht mit mir ein Foto!“ Umiko blickte unheimlich demotiviert in Richtung Kosuke. Was der dazu wohl sagte?
 

Sano Kosuke

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Scheinbar war er nun mehr als lecker. Zumindest suggerierte der Blick der kleine Arisu, dass sie ihm am liebsten sofort um den Hals fallen wollte. Wenn es denn sein musste, aber er mochte die Vorstellung von seinem Äußeren immer noch nicht. In Blick hinüber zu seiner Begleiterin bestätigte, dass er sicher so lächerlich aussah, wie er vermutete. Doch das würde er nun ertragen müssen, so lang sie bei dem Mädchen waren, wo war eigentlich die Mutter? Nun sie genoss wahrscheinlich das bisschen Freizeit, nahm sich vielleicht die Zeit mit ihrem Mann zu reden, immerhin war Arisu nicht der einzige Mensch in ihrem Leben. Der Shinobi konnte es ihr nicht verübeln, es musste schrecklich anstrengend sein, sich um ein todkrankes Kind zu kümmern. Nun allerdings hatte dieses Kind eine scheinbar noch viel genialere Idee für ihre Shinobifreunde. Scheinbar besaß der Kerl, der gerade von Kosuke gespielt wurde eine kleine Schwester. Kurz musste er schmunzeln, als Umiko sich auf den deutlichen Wink hin in ihr Schicksal fügte. Liebliches Kind, wirklich. Kurz darauf kam seine Begleitung wieder. Nun mit langen weißen Haaren und einem niedlichen schwarzen Oberteil kombiniert mit rosa Röckchen. Außerdem waren ihre Augen nun hellblau, wobei er sagen musste, das Rot hatte ihm besser gestanden. "Imoto-chan", er lächelte ihr entgegen und strich über ihren Kopf.
Dann meinte Arisu, dass sie doch dringend ein Foto machen sollten. In diesem Moment ging hinter ihnen die Tür auf und die Mutter kam mit einem Kaffee zurück. Scheinbar wie auf Kommando, doch noch waren sie nicht entlassen. Denn nun war sogar jemand da, der das Foto machen konnte. Sofort wurde die Mutter eingewiesen, weshalb sie schon bald statt des Kaffees eine Kamera in Händen hielt. "So dann macht es euch bequem", meinte sie und Kosuke nickte. Also nahm er sein kleines Schwesterchen, hob sie auf seinen Arm und setzte sich mit ihr zu Arisu aufs Bett. Das Schwesterchen auf seinen Schoß setzend rückte er zu dem kranken Mädchen heran. Dieses starrte ihn immer noch etwas ehrfürchtig an, weshalb er ihr einfach den Arm umlegte, um sie etwas näher zu sich zu bekommen. Die Mutter schien mehr als amüsiert darüber, dass sie gerade zwei Stars im Bett ihrer Tochter fand. Ein Foto war natürlich nicht ausreichend, nach ein wenig Blitzlichtgewitter blickte Kosuke auf die Uhr: "Es tut mir wirklich leid, aber wir müssen noch ein paar andere Kinder besuchen gehen Arisu, ich hoffe aber, dass du dennoch deinen Spaß hattest." Sie nickte zustimmend: "Ja, das war cooler als ich dachte. Danke."
 

Yuudari Umiko

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Oh nein, das war ganz und gar nicht das, was sich Umiko unter dieser Aufgabe vorgestellt hatte. Natürlich war sie nun nicht unbedingt das Mädchen, welches Kinder in ihrem Alter anhimmelten, doch gerade sich in eine andere Rolle hineinzuversetzen, lag dem Mädchen so gar nicht. Es war mehr oder weniger unmöglich für Umiko einen Mensch zu spielen, der sie nicht war. Seufzend blickte sie ein wenig hilflos zu Kosuke, denn sie wusste nicht wie dieses Mädchen war, in dessen Haut sie gerade schlüpfte. Und selbst wenn sie es gewusst hätte, konnte sie niemandem etwas vormachen. Sie war froh, wenn sie sich selbst und die Aussagen anderer Menschen deuten konnte. Wie sollte sie dann eine andere Rolle spielen? Ihr kleines Sorgenkind mit dem großen Mundwerk schien aber so eben zu einem kleinen Sonnenschein zu werden und freute sich maßlos über die beiden. Vor allem Kosuke wurde angehimmelt, nur dafür, dass er aussah wie eine ihnen unbekannte Berühmtheit. Irgendwie fragte Umiko sich da wieder, ob etwas mit ihr nicht stimmte, denn in ihr regte der Anblick dieses lächerlichen Heinis, in dessen Outfit sich gerade ihr armer Teamkollege zwängen musste, so gar nichts. Vermutlich stimmte schon irgendwo etwas mit Umiko nicht, immerhin konnte sie auch Geister sehen… Aber bei Mädchen wie Arisu war auch irgendwas komisch! Apropos… In dieser Klinik hatte Umiko ständig das unangenehme Gefühl, welches Geister in ihrer Nähe hervorrufen… Und es hörte einfach nicht auf!
Kosuke schien das mit dem Schauspielern ein wenig besser drauf zu haben. Er empfing Umiko als seine Schwester und tätschelte ihr den Kopf, was sie nun noch mehr aus dem Konzept brachte. Anstatt irgendwas dazu zu sagen oder sich ihm an den Hals zu werfen, wurde das Mädchen rot im Gesicht und zwang sich ein extrem gespieltes Lächeln auf die Lippen. Das war ihr ein wenig unangenehm, aber sie beschwerte sich sowieso über gar nichts. Kaum ging das Schauspiel los, betrat die Mutter der Kleinen den Raum und machte sich sofort daran ihre neue Rolle als Fotografin wahrzunehmen. Nun wurde das Ganze jedoch gerade für Umiko noch verstörender. Der junge Mann nahm sie einfach hoch und setzte sich mit ihr auf dem Schoß neben ihre kleine neue Freundin. Oh Gott. Umiko konnte nicht anders als erneut rot anzulaufen. Auf dem Schoß eines völlig Fremden? Das brachte sie schon ziemlich aus dem Konzept, und das obwohl sie normalerweise von allem so unberührt war. Sie kniff kurz die Augen zusammen, atmete durch und versuchte ein annähernd freundliches und natürliches Lächeln herbei zu zaubern, um es dem Mädchen so schön wie möglich zu machen, denn das war ihre Aufgabe. Nun folgte ein minutenlanges Posieren und Lächeln, welches für Umiko quasi die Hölle bedeutete. Selten hatte sie sich so unwohl in ihrer Haut gefühlt, was hundert prozentig daran lag, dass es nicht ihre Haut war. Arisu freute sich maßlos und darum schaffte sie es das durchzuhalten. Am Ende war es Kosuke, welcher die verzweifelte Yuudari aus ihrer kleinen Hölle befreite und sich lächelnd bei ihrer Patientin entschuldigte, weil sie nun gehen mussten. Kaum verließen sie den Raum, stieß Umiko ein erleichtertes Stöhnen aus und flüchtete aus ihrer falschen Haut zurück in ihr eigenes Ich. Von drinnen konnte man Arisu tönen hören, wie spaßig und cool sie gewesen und dass sie nun ihre Freunde waren. Freunde? Das hatte Umiko wohl noch nie so direkt gehört. Wieder ein wenig verlegen schmunzelte das blasse Mädchen und blickte noch immer ziemlich durcheinander von den vorangegangenen Erlebnissen zu ihrem Begleiter. Hoffentlich machte er nicht noch mal so etwas mit ihr… Aber sie wollte ihn auch nicht vor den Kopf stoßen. Immerhin konnte auch er sich sicher besseres vorstellen, als sich eine Elfjährige auf den Schoß zu setzen und für Fotos zu posieren… „Gehen wir weiter?“, versuchte sie dem Thema einfach auszuweichen. Offenbar war das Geistermädchen doch ziemlich menschlich, hm?
 

Sano Kosuke

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Oh er konnte sehen wie schrecklich Umiko mit dieser Situation überfordert war, ein Grund damit so schnell wie möglich aufzuhören, auch wenn es niedlich war, zu Abwechslung mal ein Schwesterchen zu haben. Doch ihr Gesicht nahm zunehmend einen ungesunden Rotton an, weshalb er entschied, dass es Zeit war, zu ihrem nächsten Termin zu gehen. Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen löste er das Henge auf und schüttelte sich. "Nein, niemals wieder, wer bitte hat dem gesagt, wie er sich anziehen soll, das war absolut schrecklich", er wandte sich an Umiko, die schon bereit war weiter zu gehen und er nickte: "Ja wir gehen weiter, entschuldige, dass ich uns nicht früher gerettet habe." Erneut zog er seinen Plan heraus und fuhr mit dem Finger darauf entlang. Das klang doch nach mehr Spaß, auch wenn Spaß wieder etwas merkwürdig anmutete an einem Ort wie diesem. Scheinbar ein Kind mit einem schwachen Herz, man fand einfach kein passendes Spenderherz für ihn, was in der Tat schwer sein konnte, weil viele Dinge übereinstimmen mussten, damit so eine Spende vom Körper auch angenommen wurde und so ähnlich waren Menschen sich in der Regel nicht, aber manchmal hatte man Glück. "Lass uns zu Kenji gehen, der wird sicherlich nicht so hyperaktiv sein, der darf sich nämlich nicht so schrecklich aufregen, weil sein Herz sonst sofort schlappmacht."
Das brachte den Shinobi leider zu dem Punkt, wo er befürchten musste, dass ihr Besuch den Jungen vielleicht umbrachte, wenn sie nicht vorsichtig waren, doch soweit durfte und wollte er es nicht kommen lassen, immerhin konnte es doch sein, dass noch ein Spender gefunden wurde. Ein paar Schritte weiter war sein Zimmer und auch hier klopfte Kosuke vorsorglich an die Tür. Von drinnen kam ein recht leises: "Herein." Also trat der Shinobi in das Zimmer ein. Dieses schien noch nicht ganz so wohnlich eingerichtet, wie das von Arisu, er war aber auch noch nicht so lang hier. Sicher gab es etwas Spielzeug und Kuscheltiere, aber sonst war nur das Bett. In diesem saßen verwirrenderweise zwei Kinder und daneben saß ein Drittes. Kenji musste der Junge im Bett sein, er schien etwas blass. Neben ihm auf dem Bett saß ein Mädchen, er schien ihr gerade etwas vorzulesen, denn er hatte ein Buch in der Hand. Der ältere Junge, der danebensaß, hatte diese lästigen Ohrstöpsel in den Ohren und hörte Musik, die so laut war, dass Kosuke erkennen konnte, was gerade gesungen wurde. So konnte man sich auch sein Gehör demolieren, aber deswegen waren sie nicht hier.
"Guten Tag, wir sind die für heute angekündigten Shinobi", mit einem Handschwenk verwies er auf Umiko, "Diese entzückende Dame heißt Umiko und ich bin Kosuke." Sofort sprang das kleine Mädchen auf und stellte sich vor Umiko, sie war noch deutlich kleiner als das andere Mädchen. "Siehst du Kenji, es gibt auch kleine Shinobi", sagte sie sicher und schien sich und die Yuudari zu vergleichen, "Wenn ich noch etwas wachse, kann ich auch bald Shin... Shin... Shinobui werden!" Dabei kicherte sie ein wenig, woraufhin der ältere sich zu Wort meldete: "Das heißt, Shinobi und werd du erst mal alt genug", ein Wunder, dass er überhaupt gehört hatte, was das Mädchen gesagt hatte, dieses zog nun eine Schnute und streckte ihm die Zunge raus. Scheinbar waren dies Geschwister.
 

Yuudari Umiko

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Kaum hatten sie den Raum verlassen, schon beschwerte sich auch der ältere Genin darüber, in was für Kleidung die beiden hier gezwungen worden waren. Offenbar hatte dieser Typ, den er gerade für die Kleine hatte spielen müssen, nicht unbedingt seinen Kleidungsstil, denn er regte sich maßlos darüber auf, wie man so etwas anziehen könnte. Diese Tatsache beruhigte Umiko ein wenig und ließ sie schnell wieder vergessen, dass es ihr vor wenigen Minuten noch ein wenig komisch gegangen war. Auf ihre Frage hin, machte er noch mal deutlich, dass ihm das auch ziemlich unangenehm gewesen sein musste und Umiko winkte ab. So schlimm war es ja auch nicht und sie hatten es überlebt. Mit mehr oder weniger tiefschürfenden Traumata gingen sie nun also weiter zu ihrer nächsten Aufgabe… Noch immer wurde Umiko dieses unangenehme Gefühl im Krankenhaus nicht los. Wobei es sie jedoch nicht wirklich wunderte, dass in einem Krankenhaus auch Geister waren… Dennoch fühlte es sich komisch an und eigentlich wollte sie sich hier nicht mit bereits verstorbenen, sondern sterbenden Menschen befassen.
Weiter ging es damit, dass ihr Teamkollege gemütlich ein passendes Kind für die beiden aussuchte. Interessiert stellte Umiko sich hinter ihm auf die Zehenspitzen und lugte auf die Akte in seinen Händen. Kenji hieß also das nächste Kind und es schien Herzkrank zu sein. Auch die Aussage von Kosuke untermalte, dass sie den Text richtig verstanden hatte. Ein schwer kranker Junge also… Immerhin gab es für ihn noch ein wenig mehr Hoffnung als für das Mädchen von eben, denn ein Spenderherz würde ihn ja retten. Während sie darüber nachdachte, folgte sie Kosuke schon einmal zur Tür, an die er klopfte. Das Stimmchen, welches von drinnen zu hören war, war ziemlich leise, doch man konnte es verstehen. Daraufhin begab sich Kosuke in den Raum und die Yuudari lief wie zuvor in seinem Schatten. Darin angekommen, blickte Umiko vorbei an dem großen Shinobi zu den Kindern, die sich dort befanden. Ein Junge, welcher ihre Anwesenheit gar nicht einmal bemerkte, aufgrund der lauten Musik, an der er seine Umwelt teilhaben ließ, saß auf dem Bett neben einem anderen Jungen, der dem Mädchen, welches neben dem Bett saß, beim Vorlesen lauschte. Auf die Vorstellung von Kosuke hin winkte die Yuudari stumm und sah die Kinder an. Schon wieder… Entzückend? Eben war sie auch schon bezaubernd… War das irgend so ein Höflichkeitsding? Egal… Als sie den Gedanken noch nicht einmal beendet hatte, rannte das kleine Mädchen schnell auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Dort machte sie vergleichende Gesten und strahlte Umiko an, als sie den Jungen darauf aufmerksam machte, dass auch kleine oder junge Menschen Shinobi sein konnten. Dass sie das Wort falsch ausgesprochen hatte, merkte sie erst, als der blasse Junge sie darauf hinwies. Während das Mädchen ihren Bruder verhöhnte, beschloss Umiko den Jungen zu verbessern: „Ich bin eine Kunoichi.“, murmelte sie in dem üblich leisen Ton und sah zu Kosuke auf. Was sie hier nun machen sollten? Das Mädchen für ihren Teil packte begeistert Umikos Hand und brabbelte sie unaufhörlich zu. Sie sprach so viel, dass die Yuudari kaum nachkam und hilfesuchend zu ihrem Kollegen blickte… Über was sie redete? Keine Ahnung… Sie holte ja kaum Luft!
 

Sano Kosuke

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Scheinbar hatten sie es heute mit kleinen Mädchen, denn dieses schien bereits einen Narren an Umiko gefressen zu haben. Allerdings würde sie diesmal gerettet werden. Kosuke schnappte sich die kleine Quasselstrippe und nahm sie hoch auf den Arm. Überrascht lachte sie und grinste ihm entgegen: "Nah du bist mir aber ein kleines Engelchen, wenn du mal Shinobi wirst, dann sind alle böse Buben in Gefahr." Leicht kicherte sie und sah sich um: "Ist es eigentlich richtig, dass ihr euch verdoppeln könnt? Also diese Scheinbilddingens?" Leicht musste er grinsen, als er sie auf dem Bett absetzte und nickte. "In der Tat, leider sind meine Doppelgänger noch nichts Ganzes, nur Trugbilder, die mich imitieren", erklärte er dem Mädchen. Ihr kranker Bruder blickte auf: "Es gibt auch noch andere?" Kosuke nickte, es war etwas anstrengend den Unterschied zwischen einem normalen Doppelgänger und einem Akademiedoppelgänger zu erklären, aber es war einen Versuch wert. Während er sich nun also ans Bett setzte und erklärte, dass ein Doppelgänger, der auf der Basis eines Elements geschaffen wurde, in der Lage war, auf sich selbst gestellt zu arbeiten und nicht nur seinen Erschaffer zu kopieren. Das dieser sich anfühlte als wäre er aus Fleisch und Blut und in der Tat in der Lage waren selbst Jutsus zu wirken.
Sicher war es etwas unglaublich, weil er es nur erzählen und nicht zeigen konnte, aber die Kinder schienen es ihm auch so zu glauben. Der Teenager hatte immer noch diese lästigen Ohrstöpsel in den Ohren und was war so nervig, als griff er nach dem Kabel und mit einem kurzen Ruck zog er ihm die Dinger aus den Ohren. "Du machst dich damit noch taub", grummelte der Mediziner, der es nicht leiden konnte, wenn Leute ihrem Körper absichtlich Schaden zufügten. "Hä?", etwas verwirrt blickte der Kerl ihn an und erneut sah der Sano sich bestätigt. Doch das Aussprechen übernahm das kleine Mädchen für ihn: "Siehst du, du, hörst schon schlecht, aber das ist nichts Neues." Irgendwas grummelte der Junge in den noch lange nicht einmal annähernd vorhandenen Bart und wandte sich ab. Leicht entschuldigend seufzte der Kranke und klappte das Buch zusammen, aus welchem er bis eben vorgelesen hatte. "Du kannst mir nicht zufällig ein Herz kopieren oder? Ihr Shinobi könnt doch so unglaubliches Zeug." Die leicht rosafarbenen Augen des Medicnin hefteten sich auf den Jungen und er konnte schon erkennen, dass er eigentlich nicht wusste, dass es möglich war und hoffte, dass er sich täuschte. Gerne würde er ihm sagen, dass es so einfach war.
Es war wieder das Mädchen, welches sie zu Wort meldete, doch ihre Frage war nicht ganz das, was man aufheitern nennen würde: "Wenn man tot ist, wird man dann eigentlich ein Geist und muss dann durch die Gegend spuken? Spielt er uns dann merkwürdige Streiche?"
 

Yuudari Umiko

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Ausdruckslos beobachtete die Yuudari ihren Begleiter dabei, wie er das Mädchen, welches sich gerade begeistert vor die blasse Nase der Kunoichi gestellt hatte, auf den Arm nahm. Schade, dass sie selbst mit Kindern nicht allzu gut konnte. Sie würde relativ gern mit anderen Menschen besser auskommen und in ein übliches soziales Gefüge passen, aber scheinbar war sie zu sonderlich dafür. Jedenfalls schien es bei Kosuke nahezu natürlich, wie er das Mädchen an sich nahm und mit ihr umging. Dabei schien es auch egal zu sein wie man ihm gegenüberstand. Er schien für alles eine Lösung zu haben… Wieder stand die Yuudari reglos im Hintergrund und fragte sich, ob sie gerade unsichtbar wurde. Manchmal hatte ihr Leben ein bisschen was von dem der Geister, denn die waren meist genauso ungesehen wie sie. Woran das lag, wusste sie nicht, denn das überstieg jegliche Menschkenntnis der Elfjährigen. Neugierig beobachtete das Mädchen wie Kosuke sich mit den Kindern unterhielt, wie sie ihm Fragen stellten und er völlig locker darauf antworten konnte. Er schien sogar so einfühlsam zu sein, dass er sich dem kognitiven Niveau der verschiedenen Altersklassen anpassen konnte. Für Umiko war dies beeindruckend, denn ihr fiel es unsagbar schwer einzuschätzen, ob man sie verstehen konnte oder nicht. Und dabei hing es nicht nur vom Alter ihres Gegenübers ab… Still rückte sie einige Schritte an die Kindergruppe heran. Während sie immer unsichtbarer wurde, erstrahlte Kosuke quasi in einem gleißenden Licht. Für die Kinder schien er in seiner Rolle eine Art Held zu sein. Charisma machte unglaublich viel aus, stellte sie erneut fest. Es war für die Yuudari unfassbar schwer nachzuvollziehen, wie der Mann sich in die Kinder so einfühlen und dennoch so in seiner eigenen Person distanzieren konnte. Versuchte sie einem Kind sympathisch zu sein, würde sie sich vermutlich so verhalten, wie es dieses wohl mochte. Kosuke tat dies aber nicht unbedingt und sie erkannten ihn dennoch an… Dass er einem Jungen einfach die Ohrstöpsel ohne Fragen aus den Ohren zog, zeugte schon davon, dass er seine eigene Person gut durchsetzen konnte… Trotz allen Reaktionen der Beteiligten schien die Situation mit den Beteiligten vereinbar zu sein…
Der Bruch folgte erst, als der kranke Junge eine Frage stellte, die eine Emotion wiederspiegelte, welche sogar die Yuudari sehr gut verstehen konnte. Das war Verzweiflung, die Angst vorm Tod. Umiko wusste, dass gerade Kinder größere Angst davor hatten, weil sie schon einige Geister gesprochen hatte, welche ihr das eigene Leid klagten. Auf die Frage des Jungen folgte jedoch nun eine weitere, noch etwas direktere Frage und diese konnte Umiko sogar beantworten. Das rote Auge fixierte das Kind, während sie begann leise zu sprechen: „Wenn Menschen sterben, trennt sich die Seele von ihrem Körper. Einige verschwinden, andere bleiben. Ob es einen Himmel oder eine Hölle gibt, kann ich nicht sagen, aber ich weiß, dass es Geister gibt, die auf überall wandern und nach etwas suchen, was sie mit sich selbst ausmachen müssen.“ Sie machte eine Pause und seufzte leise. „Meist spuken sie nicht und spielen keine Streiche… Sie sind mehr verzweifelt auf der Suche nach etwas. Allerdings sind sie dabei nicht immer unbedingt unglücklich. Ich weiß das, weil ich sie sehen kann und sie das wissen. Sie kommen zu mir und bitten mich um Hilfe, auch wenn ich oft nichts für sie tun kann. Vor dem Leben nach dem Tod muss man sich also nicht fürchten und oft ist es so, dass die Geister ihre Familien eher begleiten, um zu sehen wie sie weiterleben und nicht um zu spuken…“ Plötzlich stockte sie, legte den blassen Zeigefinger auf ihre Lippen und flüsterte: „Aber das dürft ihr niemandem verraten, ja?“ Viele mögen nun sicher glauben, dass die Yuudari sich eine Geschichte für die Kinder ausdachte. Wenn man Umiko jedoch ein wenig einzuschätzen wusste, begriff man, dass sie keine Geschichten erfand… Der herzkranke Junge schien jedoch nicht so beeindruckt von den Erzählungen zu sein, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester. Vermutlich bedrückte ihn der Tod, der ihm im Nacken saß. Jedenfalls wandte er sich zornig ab… Umiko sah in die Runde und blickte in die großen Augen des Mädchens. „Sind Geister lieb?“, begann sie eine schier endlose Fragerunde. „Meistens.“, antwortete Umiko zunächst noch ziemlich gelassen. „Wie sehen sie aus? Was machen sie? Reden sie mit dir? Sind da auch Kinder? Kann man sie anfassen? Woher weißt du, dass sie da sind?“„Wie Menschen. Mir folgen. Ja. Ja. Ja, aber es ist nicht angenehm. Ich merke es einfach…“ Plötzlich schlug jedoch der herzkranke Junge auf einen kleinen Beistelltisch und unterbrach die Fragerunde. „Genug jetzt mit den Märchen!“ Umiko blinzelte ihn verdutzt an, weil sie nicht verstand, während das kleine Schwesterherz einen Schmollmund zog… Und was sagte wohl der Rest der Anwesenden zu der „Geschichte“?
 

Sano Kosuke

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Aufmerksam lauschte Kosuke den Ausführungen seiner Partnerin. Es klang so ernst und sicher, als würde sie genau wissen, wovon sie sprach und als sie sagte, dass sie diese sehen könnte, hielt er inne. War das die Fähigkeit der Yuudari? Sie waren einer dieser speziellen Clans, aber bisher hatte er nichts von ihren Fähigkeiten gehört. Waren dies die Kräfte, welche ihnen in die Wiege gelegt wurden. Geister zu sehen? Eine gruselige Vorstellung, wenn man morgens aufwachte und dann saßen da bereits Geister am eigenen Bett und erhofften sich Hilfe von einem, die man ihnen meist nicht geben konnte. Ein recht schweres Los, was seine Kollegin gezogen hatte und an einem solchen Ort war es sicher noch mal ein wenig schlimmer. Irgendwie tat es ihm fast leid, dass sie für diesen Job ausgesucht worden war, aber es war auch gut, mit einer solchen Sicherheit, wie sie von diesen Dingen sprach, war sie sicher zumindest dem kleinen Mädchen eine große Hilfe, mehr als er es hätte sein können. Klar hätte er auch irgendwas von Geistern erzählen können, aber es hätte wahrscheinlich nur halb so überzeug geklungen. Als sie meinte, dass sie dies für sich behalten sollten, nickte die Kleine eifrig. Kosuke war sich allerdings sicher, dass sie es bei nächster Gelegenheit einer Freundin oder den Eltern erzählen würde, so waren Kinder eben.
Die Fragerunde wurde jedoch unterbrochen, und zwar von dem Kranken, der verständlicherweise nichts mehr von Geistern wissen wollte. Wahrscheinlich war ihm die Vorstellung unheimlich ein Geist zu werden, wobei er nun wusste, an wen er sich wenden musste, wenn er nach dem Tod jemandem auf den Zeiger gehen wollte. Etwas was Kosuke sich ebenfalls merken musste. Wenn man im Kampf starb und noch etwas auszurichten hatte musste er sich dringend einen Yuudari suchen. Auch wenn dieser sicher extrem genervt sein würde, wenn man ihn als Briefträger oder Telefon benutzte, aber das war wohl ihr Schicksal. Der junge Mann erhob sich von seinem Stuhl und streckte sich in die Länge. "Ich habe das gute Gefühl, dass es hier noch lange nicht das Ende ist", wieso er das sagte, er hatte ein gutes Gefühl in der Magengegend, es war nicht, als wäre es hier schon vorbei, irgendwie sah der Junge, trotz seiner Krankheit noch stark aus, seine Augen sagten, dass er noch längst nicht bereit war zu gehen. Die Augen des Shinobis fanden die des Jungen und er hielt seinem Blick stand. Kurz schloss er seine und nickte. Es war wohl an der Zeit, dass sie aufbrachen, zu ihrem letzten Besuch heute.
"Ich denke es wird Zeit, dass wir aufbrechen, wir müssen noch jemanden besuchen und ich denke ihr seid sehr gut vorbereitet auf das, was euch erwarten wird, da bin ich sicher", gerade als er zur Tür gehen wollte, wurde diese geöffnet und ein Arzt trat herein, er schien eine wichtige Botschaft zu haben, denn der Shinobi konnte Aufregung in seinen Augen erkennen, allerdings war es nicht zu deuten ob positiv oder negativ.
 

Yuudari Umiko

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Sora
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Man konnte es drehen und wenden wie man wollte: Umiko verstand einfach nicht weshalb ein totkranker Junge nichts von Geistern hören wollte. Sie dachte, dass es für Menschen vielleicht aufmunternd war zu wissen, dass nach dem Tod nicht das unweigerliche, dunkle Ende kommt. Ob es Himmel oder Hölle gab, solche Fragen konnte auch das Mädchen mit dem besonderen Auge nicht beantworten, doch sie glaubte, dass die Erlösung der Geister, die ihre Ruhe gefunden hatten, etwas besonders Schönes war. Also war es doch gar nicht schlimm zu sterben und sie hatte gedacht, dass es den Jungen vielleicht auch etwas aufheitern würde dies zu wissen, doch stattdessen wurde er wütend und verlangte, dass sie damit aufhörten. Umiko selbst hatte wenig Angst vor dem Tod, auch wenn sie wusste, dass ihr Geist seine Ruhe wohl nicht finden würde. Die Yuudari hatten noch ein schrecklicheres Clangeheimnis. Da war das, was sie soeben erzählt hatte, nichts wert… Es war nicht besonders üblich dies so zu erzählen, wie sie es getan hatte, aber neunzig Prozent der Anwesenden würde glauben sie hätte nur eine Geschichte erzählt. Nur wer sie besser kannte, würde wohl darauf kommen, dass sie sich so etwas nicht ausdenken konnte…
Vor den Geistern hatte Umiko absolut keine Angst. Sie konnten ihr nichts tun und selbst wenn sie nervten ohne Ende, dann brachte ihnen dies rein gar nichts, wenn sie nichts für sie tat. Was sie nicht mochte an ihrem Erbe, war das unangenehme Gefühl, wenn die Geister näher kamen… Alles andere war wie eine Art Job geworden, obwohl Umiko ein wenig anders war als die anderen Clanmitglieder. Unrein quasi… Egal, das gehörte hier nicht hin. Jedenfalls war sich die Yuudari sogar sehr der Tatsache bewusst, dass das Mädchen vermutlich mit diesen Informationen hausieren würde. Doch einmal ganz im Ernst: Wer glaubte einem Kind eine solch waghalsige Geschichte? Weder ihre Freunde, noch die Erwachsenen würden dem Mädchen glauben was sie da erzählte und je älter sie wurde, desto mehr würde sie es selbst anzweifeln. Der Einzige hier, dem sie zutraute ihr dies ernsthaft abzukaufen, war Kosuke, aber auch bei ihm konnte sie sich nur wenig vorstellen, dass er das überall herumerzählte. Selbst wenn… Das würde nicht nur für sie weitreichende Folgen haben, wenn jemand eines der Geheimnisse ihres Clans tatsächlich an wichtige Leute weitergab… Sie war da unbesorgt.
Kosuke schien die Stimmung ein wenig in eine andere Richtung lockern zu wollen. Sicher, neben sterben, gab es immer noch die Alternative, dass alles gut wurde. Umiko hatte sehr oft erlebt, dass eben nicht alles gut wurde, doch das war halb so wild, denn manchmal gab es eben noch die ominösen Happy Ends dieser Welt. Die Yuudari nickte zustimmend, als der Genin dies sagte. „Unser Ende kommt manchmal näher als wir glauben und wendet sich wieder ab.“, erklärte sie ruhig und dachte darüber nach wie viele Nahtoderfahrungen man wohl in einem so jungen Leben hatte, von denen man vielleicht gar nichts wusste. Trotzdem der Junge vermutlich schon lang litt, schien er dennoch einen starken Lebenswillen zu haben. Wer diesen hatte, der starb nicht so einfach… Die Yuudari hörte auf Kosuke, als dieser sagte, dass sie noch weiterzugehen hatten. Sie stand auf und verbeugte sich vor allen Anwesenden. „Ich wünsche euch allen alles Gute.“, sagte sie, nachdem sie auf die Aussage ihres Teammitglieds hin zustimmend genickt hatte. Als sie sich umdrehte, hörte sie jedoch auch, dass jemand die Tür aufwarf und blickte die Person an. Es war ein Arzt, welcher ziemlich durch den Wind schien, weil er es offenbar sehr eilig hatte. In den Augen der Kinder wiederum sah man zunächst mehr Angst als Hoffnung, als sie den Mann in dem Kittel sahen. „Wir haben ein Herz für dich Kenji-kun!“, rief er plötzlich in den Raum. Ein Spenderherz bedeutete zwar auch, dass jemand anderes es nicht geschafft hatte, doch in den Gesichtern der Kinder spiegelte sich Freude wieder. „Ihr müsst nun wirklich gehen. Wir müssen die OP sofort vorbereiten!“, erklärte der Arzt hastig, als er die Genin und Geschwister nach draußen schickte. „Nun wird alles gut.“, sagte das Mädchen begeistert zu ihrem Bruder, als Kosuke und Umiko zuerst den Raum verließen. Kaum waren sie für eine Sekunde allein draußen, sah die Yuudari mit ihrem roten Auge zu ihm herauf. „Die Geschichte war unpassend, oder?“, stellte sie sich selbst bei dem sicher emotional stabileren Genin in Frage. Ob es nun wahr war oder nicht, sei mal dahingestellt.
 
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