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Job: Ein Spaß in alten Tagen

Hyuuga Mari

Chuunin
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Mal ganz offen gesagt – Mari war verwirrt. Und das nicht zu wenig. All die Ereignisse, die vor knapp einer Woche geschehen waren, geisterten im Kopf des Weißauges umher und dachten nicht einmal daran, ihr auch nur eine Minute Pause zum Verschnaufen zu geben. Was war nur in sie gefahren? Wie hatte sie das eigentlich einfach so geschehen lassen können? Entgegen der meisten Fälle befand sich die Braunhaarige zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der heimischen Villa, dort hätte sie es kaum ausgehalten. Nicht nur, dass sie dort durchgehend gegenüber ihrer Familie versuchen musste, den Anschein zu erwecken, alles sei normal – viel zu sehr erinnerte ihr Zimmer sie daran, was zwischen ihr und dem Tatsumaki passiert war. Er war für sie da gewesen, als Aiko im Krankenhaus hatte verweilen müssen. Er hatte sie aufgemuntert und abgelenkt. Auf dem Rückweg war dieser Regen aufgekommen, Mari hatte ihm Unterschlupf gewährt und dann? Die Erinnerungen, wie es zu den Einzelheiten gekommen war, verschwommen – doch dass sie zusammen mit Hei im Bett lag, nicht unbedingt in rein freundschaftlicher Art, daran erinnerte sie sich noch zu gut. Am nächsten Morgen war der Suna-Nin nicht mehr da gewesen, er musste sich irgendwann, nachdem die Hyuuga eingeschlafen war, davon gemacht haben. Was war seit dem passiert? Nichts. Sie hatte weder etwas von dem Schwarzhaarigen gehört, noch hatte sie selbst nach direktem Kontakt gesucht. Die 16-Jährige war damit beschäftigt gewesen, ihre eigenen Gedanken zu ordnen und sich wieder zur eigenen Kontrolle zu maßregeln. Dennoch – wie sollte sie sich verhalten, wenn sie Hei wieder begegnete? War da mehr? Wahrscheinlich sollte sie eher versuchen, eine gewisse Distanz zu dem jungen Mann zu wahren. Ein stummer Seufzer entfloh ihren Lippen, während ihre Füße sie an diesem klaren Vormittag die Straßen Jôseis entlang führten. Ihre Haare waren zu einem Zopf geflochten, der ihr über die linke Schulter hing, das Abzeichen Konohas glänzte an der Stelle, an der Mari es auch sonst stets trug. Das Oberteil bestand aus einem weißen, schulterfreien Top und einem schwarzen Bolero, der ¾ der Arme bedeckte und unter der Brust mit einem Knopf geschlossen worden war. Die Hose war selbstverständlich die altbekannte Hotpants, unter der eine ¾ Leggins zum Vorschein kam. Abgerundet wurde alles von einfachen, weiß-grünen Sportschuhen. Nein, es war nicht mehr so kalt, dass man sich vollkommen einhüllen musste. Allerdings auch nicht so warm, dass man halbnackt durch die Gegend springen konnte. Kurz gesagt: Es war Frühling. So allmählich. Und dementsprechend pellten sich die Menschen in Shiro allmählich aus ihren Winterkleidern und ließen – Stück für Stück – wieder etwas mehr Haut sehen.

Aber zurück zum Thema, das war gerade viel wichtiger. Was sollte Mari sagen und tun, wenn sie Hei sah? Die letzten Tage hatte sie diese Frage mehr oder weniger erfolgreich aufgeschoben, doch nun, nachdem ihr mitgeteilt worden war, dass beide Jugendlichen einen Job zusammen erledigen sollten – was ein Zufall – kam sie nicht umhin, sich dieser Sache zu stellen. Blöde Pubertät. Die weißen Äuglein schlossen sich einen Augenblick, sie atmete tief durch – und traf eine Entscheidung. Das hier war die Arbeit, demnach musste sie professionell an die Sache herangehen. Was das hieß? Ganz einfach, so tun, als sei alles vööööööllig normal~ Sollte doch nicht so schwer sein, oder? … Oder? … Die Hyuuga hatte jedenfalls vor, ihr Bestes zu geben. Dadurch konnte der Auftrag nicht in Gefahr gebracht werden und – aber das war natürlich vollkommen nebensächlich – sie konnte einem recht unangenehmen Gespräch aus dem Weg gehen. Die 16-Jährige war selbstbewusst und sprach die Dinge meist direkt und ohne Umschweife an, aber im Endeffekt war sie eben doch nur eine junge Frau, die gerade das erste Mal Erfahrungen – in dieser Art – mit ihrer Gefühlswelt machte. Das war nicht so einfach wie einem Kollegen auf einer Mission die Meinung zu geigen. Also, worum sollte es denn heute gehen? Ein paar alte Knacker auf das hiesige Laternenfest begleiten? Oha, da hatte die Hyuuga unglaubliche Lust drauf. Ihre Hände versanken in den Taschen ihrer Hose, als das Altenheim in Sichtweite kam. Seit ihrer Ernennung zum Ninja hatte Mari schon des öfteren mit Kindern zu tun gehabt – aber mit Senioren? Das war neu und ganz einig, wie man da herangehen sollte, war sich die Kunoichi auch nicht. Naja, die sozialen Fähigkeiten des Weißauges waren ja sowieso nicht unbedingt bemerkenswert. Die Überlegungen noch nicht abgeschlossen, trat sie auf den Vorplatz. Alles ziemlich grün hier. Die junge Frau erkannte einige Omas und Opas, die sich in dem Gärtchen des Altenheims sammelten, eifrig miteinander plauderten – und dann trat ein etwas jüngerer Mann auf die Hyuuga zu, der freundlich lächelte und sich vor der 16-Jährigen verbeugte. So, wie es die Höflichkeit eben gebot. „Kimoto Akira mein Name. Du bist sicher einer der Ninja, die uns heute helfen sollen. Hyuuga Mari, diese Augen sind unverkennbar. Wo ist denn dein Kollege? Er hieß doch Tatsumaki Hei, wenn ich mich richtig an die Unterlagen erinnere, die man uns zugesandt hat.“ Bei dem so direkt ausgesprochenen Namen machte sich wieder dieses unbehagliche Gefühl breit. Dann sammelte sich die Hyuuga jedoch wieder und nickte. Ihr Gesicht gab keine großen Emotionen preis, als sie dem offensichtlichen Auftraggeber antwortete. „Stimmt. Und wann mein Kollege kommt, kann ich nicht sagen.“ Sehr aussagekräftig, wirklich.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hatte Hei an dem Tag, an dem er bei Mari gewesen war, schlafen können? Nein!
Hatte er am folgenden Tag schlafen können? Nein!
Gut, das war ein wenig übertrieben. Zugegeben, Hei hatte irgendwann einfach nicht mehr können und war einfach in sein Bett gefallen und war in eine Art Koma gefallen. Halbwegs. Klar, Shinobi sollten so etwas schon aushalten können, mal ein, zwei Tage ohne Schlaf, aber das hier war eine besondere Drucksituation gewesen. Jetzt, noch zwei, oder vielleicht auch drei, Tage später, saß er an seinem Küchentisch und massierte sich ein wenig die Schläfen. Es war verrückt – aber er konnte einfach nicht unglücklich sein. Er war glücklich, jedenfalls in dem Rahmen, in dem das ganze Schauspiel hier mittlerweile stattfand. Eins war ja sicher – weder er noch Mari konnten sich aus diesem Rahmen wieder herauswinden. Mari konnte nicht so tun, als wäre nichts passiert – das wäre nicht nur ein wenig lächerlich gewesen, sondern hätte Hei ja auch einen miesen Korb an einer Stelle gegeben, an dem sie es vielleicht selbst nicht gewollt hatte – und Hei selbst konnte nicht mehr so tun, als würde er für die Hyuuga nur so ein bisschen freundschaftliche Gefühle im weitesten und weiterentwickelsten Sinne empfinden. Nö. War einfach nicht so. Der Tatsumaki runzelte die Stirn, als er schließlich zu diesem Schluss kam. Manchmal waren die Antworten einfach einfacher, als sie erst zu sein schienen. Manchmal waren Antworten nicht mehr als ein Entschluss, welcher sich in diesem Falle in dem Wort ‚Nö‘ manifestierte. Nö im Sinne von: Nö, er würde sich nicht mehr diktieren lassen, was er wo und für wen zu fühlen hatte. Weder von seinem Umfeld, noch von seinem Kopf. Mari war für ihn das, was er gesucht hatte. Quasi seit er angefangen hatte, ein Genin zu sein. Als er das erste Mal seine Wohnung für einen Job – übrigens auch mit Hyuuga Mari – verlassen hatte, hatte er sich gedacht, dass doch vielleicht noch etwas fehlte. Damals hatte er nur nicht gewusst, was das war. Sein Morgen war damals so angefangen wie der vorige, nämlich mit diesem Gefühl, dass irgendetwas fehlte. Er erinnerte sich noch. Jetzt wusste er es. Und würde es sich nicht nehmen lassen. Allerdings… war Mari da überhaupt der gleichen Meinung? Das wusste er nicht sicher. Zwar war es nicht unwahrscheinlich, aber er war nicht zu einhundert Prozent sicher, dass die junge Frau die gleichen Gedanken diesbezüglich hatte. Auch bezüglich des Jobs, der heute anstand… das würde eine Katastrophe, oder? Oder auch nicht. Hei hatte sich ja entschieden. Nein, er würde sich nicht unterkriegen lassen. Zwar hatte er Angst, in gewisser Weise, aber eher vor einer bestimmten Entscheidung der Hyuuga. Nachdenklich erhob er sich, zurrte seinen Zopf fest, am untersten Ende, knabberte ein wenig auf seiner Lippe herum. Trotz dieser ganzen tollen und sicherlich heroisch richtigen Gedanken wusste er nicht, wie er der Braunhaarigen begegnen sollte. So was Blödes – wieso konnte er nicht besser mit so etwas umgehen? Gab doch genug Kerle, die immer genau wussten, was sie den Frauen sagen mussten, oder? Aber vermutlich hätte er sich dann als so ein Kerl nie an Hyuuga Mari heranwagen können… Hei seufzte, zog sich ein Oberteil über die trotz allem recht schmalen Schultern und knackte mit den Halswirbeln. So oder so, er musste er nun angehen! Es würde sich jetzt zeigen, was aus diesem Abend geworden war – ob es gut gewesen war, dass er gegangen war, oder ob sie ihm böse deshalb war. Alles hing davon ab, wie sie das ganze aufgenommen hatte. Die Kunoichi selbst war glücklich gewesen, jedenfalls in diesem Augenblick vor ungefähr einer Woche.

Und das wollte er wieder sehen. Er wollte nicht, dass dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht verschwand und das vielleicht sogar für lange. Er wollte sie glücklich und zufrieden lächeln sehen, ohne dass sie es aufsetzen musste. Das war schon lange sein Ziel gewesen und jetzt mehr denn je. „Also auf, Hei. Es gibt mehr zu verlieren, je später du kommst…“, murmelte er sich zu, trat aus der Wohnung, verschwand so schnell es ging in Richtung des Jobs.
Oh, ja. Job. Richtig, da war ja noch was. Hei hatte nur noch Mari im Kopf – auch nicht gut, nicht? Heute war Arbeit angesagt. Und das von der unangenehmen Sorte. Hatte nämlich nicht damit zu tun, irgendwelche Banditen auszuschalten, sondern alte Menschen über das Laternenfest zu begleiten. Der Wüstensohn selbst war wenig auf solchen Festlichkeiten unterwegs, meist zwecks Geldmangel, aber trotzdem wusste er, dass ältere und vor allen Dingen alternde Persönlichkeiten einem manchmal nicht nur ein Ohr abkauen konnten… aber Yamada-san würde sicher nicht dabei sein. Immerhin war sie in dem Sinne kein Senior, eher eine kindische älter werdende Erwachsene. Oder so. Ziemlich gruselig war das mit ihr ja schon gewesen… Der junge Mann streckte sich leicht, verfiel in einen leichten Trab, damit er nicht viel zu spät kam. Schließlich erspähte er in der Ferne eine Gruppe schnatternder Alter, an deren Seite zwei vom Alter nicht ganz passende Persönlichkeiten standen – Mari und ein jüngerer Mann. Wohl der Auftraggeber? Hei huschte dorthin, verneigte sich erst vor Mari. „Hime… guten Morgen.“ Was hätte er auch sonst sagen sollen? War das doof? Hätte er irgendwas anderes sagen sollen, etwas cooleres oder so? Er war ein wenig verwirrt. Vielleicht auch einfach verliebt. Schwer zu sagen… „Es freut mich sehr, dich zu sehen“, fügte er an, lächelte sie offen an, wand sich dann an den Mann. Er hatte ja nicht vorgehabt, sich irgendwie zu verstellen. Hoffentlich übertrieb er es dabei nicht. „Tatsumaki Hei, zu Euren Diensten. Sie haben den Auftrag erstellt?“
„Ja“, antwortete der, sah kurz zwischen dem jungen Mann mit den langen schwarzen Haaren und der jungen Frau mit den etwas kürzeren, braunen Haaren hin und her. „Es wird kein großes Problem geben, denke ich. Es ist nur so, dass einige unserer… Klienten hier manchmal ein paar Gedächtnislücken haben und schon mal vergessen, warum sie überhaupt wo sind. Oder dann natürlich auch, wo sie eigentlich sind. Wäre gut, wenn ihr sie einfach im Auge behalten könnt. Sie sind trotz ihres Alters durchaus lebhaft, unterschätzt sie mir also nicht. Ansonsten genießt das Fest ruhig selbst, solange nichts Besonderes passiert.“
 

Hyuuga Mari

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Irgendwie wollte sich dieses Gefühl von Unbehagen im Bauch der Hyuuga nicht auflösen. Nachdem der Auftraggeber die junge Frau gefragt hatte, wo denn ihr Kollege bleiben würde, dachte sie sofort wieder daran, dass der Suna-Nin gleich auftauchen müsste. Und auch, wenn sie sich theoretisch sicher geworden war, wie sie sich ihm gegenüber verhalten wollte – fraglich, ob es auch so einfach in der Praxis umzusetzen wäre. Die 16-Jährige war verschossen, man musste es ganz unverwandt aussprechen. An dieser Tatsache änderte sich auch Nichts, wenn sie daran dachte, dass sie doch ein Ninja war. Und hinzukommend auch noch eine erfolgreiche Hyuuga! Tja, Mensch blieb Mensch. Und Jugendlicher vor allen Dingen Jugendlicher, auch wenn man sich in diesem Alter oft einredete, dass man ja so viel mehr als das sei. Na, wenn man vom Teufel sprach! Nicht wörtlich gemeint. Abrupt erschien der schmale Körper des männlichen Kollegen und verneigte sich rasch vor Mari. Diese sah deutlich verwundert aus, schaffte es nicht wirklich, einen anständigen Ton herauszubekommen – weshalb sie es vorläufig bei einem stummen Nicken beließ und ihren Morgengruß eher nuschelte, als deutlich aussprach. Gut, hatte super angefangen. Schnell erkannte der Auftraggeber Hei als den gesuchten zweiten Shinobi, lächelte leicht und erläuterte den jungen Ninja mit wenigen Worten ihren heutigen Auftrag genauer. Sehr lebhaft? In Kombination mit gelegentlicher Vergesslichkeit? In etwa sowas hatte die 16-Jährige schon befürchtet, es schrie gerade danach, dass irgendetwas außerhalb der eigentlichen Pläne passierte. Musste ja auch so sein, sonst wäre der Auftrag zu langweilig, nicht? Tja, freie Auswahl gab es als Ninja nicht, man musste machen, was einem zugewiesen wurde. Ergo fand sich die Hyuuga stumm mit ihrem Schicksal ab, sah mit dem weißen Äuglein zu den alten Menschen. Ehrlich? Ihre Gedanken waren gerade sowieso nur halb bei ihrer Karriere. Ihrer Akte. Die andere Hälfte wurde von ihrer Pubertät eingenommen.

Dann mal ran an den Speck! Der Auftraggeber führte die Jugendlichen näher an die Klienten heran, die mittlerweile von einer anderen Mitarbeiterin durchgezählt wurden. Schon lustig, wie es einige Parallelen gab zwischen der Arbeit mit kleinen Kindern und alten Menschen. Wurden Kinder nicht auch immer durchgezählt, um auch sicherzugehen, dass keines verloren gegangen war? „Kann ich einmal um eure Aufmerksamkeit bitten?“, erhob der Auftraggeber nun seine Stimme etwas lauter, nachdem ihm von seiner Kollegin bestätigt wurde, dass alle Omas und Opas anwesend waren. Zumindest jene, die zum heutigen Ausflug auch angemeldet worden waren. „Das hier sind Tatsumaki Hei und Hyuuga Mari. Sie werden heute ebenfalls an unserem Ausflug zum Laternenfest teilnehmen. Sie sollen uns helfen den Überblick zu behalten, acht Augen können das schließlich besser als vier. Mal ganz abgesehen vom Byakugan.“ Akira deutete auf die Ninja und sogleich kam seine andere Kollegin hinzu. Etwas älter als er war sie, knallrote Haare, die zu einer kurzen und feschen Frisur geschnitten worden waren. Dazu zierte eine schwarze Brille ihr Gesicht, das Lächeln war geziert von ein paar ersten Altersfältchen. Sie stellte sich als Raika vor – Hashima Raika – und wiederholte in ihren Ausführungen so ziemlich genau das, was Akira den Genin zuvor bereits erzählt hatte. Dann konnte es auch schon losgehen. Ohne größere Umschweife brachten die alteingesessenen Altenpfleger die Rentner in eine ordentlichen Reihe – ganz nach dem Motto ‚Jeder sucht sich einen Freund‘ – und stellten sich dann jeweils ans vordere und hintere Ende. Mari und Hei wurde verdeutlicht, dass sie sich mittig eingliedern und nach Möglichkeit ein bisschen Small-Talk suchen sollten. War gut, wenn sie sich mit ihren Klienten bekannt machten, war besser, um ordentlich arbeiten zu können. Wie praktisch, dass sie sich gar nicht anstrengen mussten, um das Gespräch zu suchen! Warum? Ganz einfach, kaum hatte Hei sich an die Seite der Reihe eingliedern wollen, umpackte eine Hand mit festem Griff sein Handgelenk. „Tatsumaki Hei, wie wundervoll, ich kenne dich, meine Tochter hat mir schon so viel von dir erzählt, von diesen Aufträgen und so, die du alle im Alleingang erledigt haben sollst, immer zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden, so wie es von einem echten Ninja auch erwartet wird, ich meine, dieses Bild, das die Leute vom perfekten Shinobi haben, du weißt schon, wirklich eine freudige Überraschung, dass ausgerechnet du heute hier bist, ich wollte dich schon so lange mal kennenlernen, meine Tochter wird sicherlich völlig außer sich sein, wenn sie hiervon erfährt, ich kann es kaum erwarten, aber sag mal…“ Kam einem das nicht von irgendwo bekannt vor? Naja, während diesen langen Ausführungen – die kein Ende zu haben schienen – wurde auch Mari von einem anderen alten Knacker ins Visier genommen, der sie zwar nicht direkt anfasste, aber hinter seiner viel zu großen Hornbrille scharf auf sie blickte. Die Hyuuga nahm dies erst verspätet wahr, da sie noch eine gewisse Weile in Richtung des Suna-Nins blickte. Doch als es endlich soweit war, wandte sie sich dem Alten zu und versuchte zumindest – auch wenn ihre Gedanken woanders waren – mit einem Lächeln einen netten Eindruck zu machen. „Gomene. Kann ich Ihnen helfen?“ Der Knacker schnaubte durch die Nase aus. „Pah! Hyuuga sind auch nicht mehr das Wahre. Als ich noch jung war, da haben uns eure Männer noch Respekt eingejagt. Und jetzt schicken die irgendwelche halbstarken Gören los, die nicht einmal richtig bei der Sache sind. Viel zu sehr mit sich selbst und ihrem Äußeren beschäftigt. Und wenn ich mir dich so angucke, sind die Frauen im Clan wohl auch nicht mehr so konsequent wie früher. Braune Haare, pff.“ Bitte? Was war denn das für ein streitsüchtiger Trottel? Na, das konnte noch lustig werden.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hei merkte zwar, dass Mari nicht unbedingt war wie sonst immer, aber ganz ehrlich, war er es denn? Er wusste es nicht. Genau genommen merkte er alles nicht so genau, wie er es gewohnt war… eher so ein Pseudo-Bewusstsein. Zwar hatte er nicht vor, seinen Job zu vernachlässigen, aber es gab ja auch wichtigere Dinge, nicht? Er lächelte ein wenig in sich hinein. Seltsames Gefühl. Die Seite an ihm, die ihn stets ermahnte, möglichst rational zu denken, hatte im Moment wirklich schlechte Karten und fühlte sich einigermaßen schlecht behandelt – aber das kümmerte den Tatsumaki nicht wirklich. Für ihn war es kein schlechtes Gefühl, was sich in seinem Magen breit machte. Es war nicht unbedingt… entspannend, aber dafür ein wenig aufregend. Nun, aber wenigstens ein paar Minuten konnte er sich ja mal auf seine Klienten konzentrieren… alte Menschen, wohin das Auge nur blickte! – Gut, so schlimm war es dann auch nicht. Aber es war ein kleines Trüppchen alter Leute, die sich auf einen entspannten Abend freuten. Und den wollte Hei ihnen auch nicht streitig machen. Im Gegenteil. Er würde versuchen, das Ganze so entspannt wie möglich anzugehen und sich mit anderen Dingen als alten Menschen auseinander zu setzen. Vielleicht bekamen er und Mari ja sogar ein, oder zwei, Momente für sich. Auch, wenn das unwahrscheinlich schien. Er sah zu Mari hinüber, eher unauffällig, betrachtete ihr Profil. War ja immer noch ein wenig schwer zu glauben, dass eben jene Mari auf seiner Brust gelegen hatte, oder? All‘ das, was in ihrem Zimmer, ihrem Bett passiert war, war ein wenig verschwommen. Lag wohl auch daran, dass er dort bereits müde gewesen war, aber auch die Zeit danach war nicht so einfach für ihn gewesen, vornehmlich weil er nicht gut hatte schlafen können. Nicht gut bis gar nicht. Der Tatsumaki seufzte leise, strich sich mit einer geübten Bewegung die Haare aus dem Gesicht und verpasste sich selbst eine innere Ohrfeige. So ging das ja nun auch nicht! Mari und er wurden jetzt der Truppe vorgestellt; und natürlich kam der Mensch da, der, der den Auftrag ausgefüllt hatte, auf das Byakugan zu sprechen. Klar. ‚Oh Gott, eine alte Oma ist entwischt! Aktivier‘ bloß dein Byakugan, damit sie nicht wichtige Staatsgeheimnisse in’s Ausland schafft!‘ – Sicher. Als ob für so einen Job wirklich diese Anstrengung auf sich genommen werden würde… Außer natürlich, diese Leute waren mal Ninjas gewesen. Das bezweifelte Hei allerdings ein wenig – Shinobi wurden in der Regel nicht so alt. Entweder starben sie auf Missionen oder hatten im Alter besseres zu tun, als auf Laternenfeste zu gehen. Dann wurde ihnen auch noch die Altenpflegerin – oder wie nannte man das? - vorgestellt und alles war Tutti. Gewissermaßen. Die Alten stellten sich erst einmal auf, wie Grundschüler vor der Schule, ließen sich sogar brav durchzählen. Das war wirklich ein wenig traurig – wenn man so alt war, konnte man doch eigentlich auch auf ein wenig Respekt hoffen, oder? Aber so wirklich respektvoll war das ja nun auch nicht… zugegeben, wenn jemand vergaß, wo er war und warum er dort war, wo er nicht einmal wusste wo er war, nun, dann war es vielleicht doch angemessen.

Und es kam noch schlimmer. Plötzlich wurde der Tatsumaki am Handgelenk gepackt und aus seinen Tagträumen eine gewisse Hyuuga betreffend gerissen. Natürlich hatte er aufgepasst! – Aber nun ja, Mari dominierte sein Denken sowieso schon seit Tagen. Also würde ein wenig mehr oder weniger nun auch nichts ausmachen. Trotzdem wurde seine Aufmerksamkeit jetzt von einer alten Oma beansprucht, für die er eigentlich jetzt nicht unbedingt ein Ohr haben wollte. War aber Teil der Aufgabe, also gut… Hei hörte zu, was die Alte zu sagen hatte, zog erst eine Augenbraue hoch und runzelte kurze Zeit später die Stirn. Meine Güte, Alpträume, sie kehrten immer wieder zu einem zurück. Die erinnerte ihn ungemein an Yamada-san – alleine die Tatsache, dass die Alte ohne jeglichen Punkt ihren Vortrag halten konnte, überzeugte ihn schon davon, dass er es hier zumindest mit einer Verwandten der Labertasche zu tun hatte. Allermindestens VDJ-Gesocks. Ja, klang abwertig und das war es auch. Hei hatte nicht die besten Erfahrungen mit diesen verrückten Frauen in ihren Wechseljahren gemacht. Tochter, was? Konnte sich ja eigentlich nur um die Yamada handeln. Perfekter Shinobi? - Na, eher weniger, oder? Wenn er perfekt wäre, würde er sich nicht die ganze Zeit Gedanken darum machen, wie er möglichst nah an Mari herankam... es war frustrierend. Die ganze Zeit versuchte der Suna-nin, sich auf den Job zu konzentrieren, aber seine Gedanken waren einfach von der Kunoichi an seiner Seite eingenommen. Die übrigens... wurde gerade von einem Alten nahezu angemacht. Was hatte der denn für ein Problem? Na, da würde doch sicher eine Retourkutsche folgen, oder? Oder doch nicht? Fast ein wenig verwundert war Hei, dass Mari nicht leidenschaftlich wie eh und je ihren Clan verteidigte. Das letzte Mal, als jemand den Hyuuga-Clan beleidigt (und als Inzuchtnest bezeichnet hatte), war sie dem armen Kerl förmlich an die Kehle gesprungen. Naja, selbst Mari hatte vielleicht mal genug davon, sich immer rechtfertigen zu müssen. Konnte Hei ja schon irgendwie verstehen... Aber das würde sie schon hinbekommen. Sie war nicht umsonst Hyuuga Mari! "Sie müssen von Yamada-san sprechen...", mutmaßte Hei und lächelte unverbindlich. "Ist das hier überhaupt ein Zufall?", murmelte er sich selbst zu, aber die Alte schien es zu hören. Ein Grinsen zog sich über das alte Gesicht, welches irgendwie nicht ganz zu ihrem Alter passen wollte. "Zufälle, Zufälle, Tatsumaki-kun? Glaubst du mittlerweile wirklich noch, dass es sowas gibt, mein Guter - es ist ja nicht so, als wäre es ganz einfach, die genau für einen Job passenden Shinobi herauszusuchen, ich glaube, sie nennen das bedarfsgerechte Leistungserbringung, ein Vorzug der Vergabe von Aufgaben an Shinobi, vor allem in den niedrigschwelligen Aufträgen, die nicht besonders sind, ja, so ist das: [...]" Hei schluckte leicht. Zugegeben, die Art, wie die Alte sprach, war ähnlich wie der von Yamada-san, aber selbst die war harmlos dagegen - diese Oma war nicht nur eine Labertasche, sondern auch gefährlich!! Der junge Mann hätte gerne den Job an dieser Stelle abgebrochen, aber er war ein Mann - einer, der nicht so einfach einen Job abrach! Außerdem war die Gruppe ja schon auf dem Weg zum Fest – also konnte er jetzt nicht mehr zurückziehen. Er ordnete sich neben Mari ein und trotz der… seltsamen Spannung, die zwischen ihnen bestand (positiver Art eigentlich), ‚traute‘ er sich, sie anzusprechen. „Ich habe das Gefühl, dass es wieder einmal nicht so einfach wird, wie man es erst denken würde“, meinte er und lächelte sie an, sah ihr dabei absichtlich (tief) in die Augen. Ja, er wusste, was er tat. Ein wenig. Außerdem wollte er wissen, was in ihr vorging. Wie bereits gesagt… er würde sich nicht mehr zurückhalten, was das anging. Höchstens in der Öffentlichkeit ein wenig. „Vielleicht können wir ja das Fest trotz allem ein wenig genießen.“
 

Hyuuga Mari

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Einem alten Knacker den Kopf abreißen? Zu einfach. Der hatte eine große Klappe, aber Nichts dahinter und vor allen Dingen allgemein keine Ahnung. Mari gefiel es nicht, was er sagte, doch auch sie hatte sich weiter entwickelt – zumindest ein wenig. Wäre sie vor zwei Jahren noch völlig außer sich gewesen und hätte überhaupt nicht mehr nachgedacht, erkannte sie zumindest hier, dass sie ein im Ernstfall völlig hilfloses Opfer vor sich hatte. Um einiges hilfloser noch als die Cowboys von damals. Nein, so tief wollte sich die junge Frau dann doch nicht hinabbegeben. Vielleicht würde sie ihn zurecht stutzen – verbal – wenn sich diese 'Beschimpfungen' wiederholen würden. Aber so? Sie beließ es bei einem stummen Lächeln und einem wachen Blick, der kurzzeitig den zornigen des Knackers erwiderte und wandte sich danach ab, als sei er es nicht wert, mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Ob ihn das noch mehr ärgerte? Wahrscheinlich. Etwas Genugtuung für die Hyuuga. Die kleine Konversation zwischen der Yamada-Mutter und Hei bekam Mari durch die ganze Geschichte nicht mehr ganz mit, doch genug, um die gleichen Schlüsse wie der junge Mann an ihrer Seite zu ziehen. Wie konnte sich VDJ auch hier – indirekt – wieder eingeschlichen haben? Das wurde gruselig! Zwar hatte dieser Verband schon des Öfteren für das Amüsement der Braunhaarigen gesorgt, aber nervig wurde das mit der Dauer schon. Als sich der Tatsumaki an die Seite der Kunoichi begab, hörte diese ihm zu und erwiderte – eher unbewusst – den Blick tief in ihre Augen. Sie konnte sich einfach nicht von dem strahlend blauen Seelenspiegeln abwenden... Faszination? Naja, sie weckten eben dieses besondere Gefühl in ihrer Magengegend. Mari brauchte länger, um zu einer Antwort auszuholen – man konnte ihr glatt ansehen, wie ihr Bewusstsein erst Sekunden später von Jetzt auf Gleich in ihren Körper zurück geschossen kam. Sie unterdrückte ein Räuspern, biss sich unbewusst kurz auf die Unterlippe – sie musste sich sammeln! Dann holte sie endlich zu der Erwiderung aus, auf die der Suna-Nin es eigentlich abgesehen hatte. Mit dieser Neutralität, zu der sich die Hyuuga ermahnt hatte, klappte es auch nicht so perfekt, wie sie es erst gedacht hatte. Immer wieder merkte man ihr an, dass sie nicht bei der Sache war. „Nein, wird es wohl nicht. Auf mich stehen die Anwesenden wohl zu wenig und auf dich zu viel...“ Das fasste die Situation doch ganz gut zusammen. Und Mari schaffte es sogar, es im Prinzip so normal auszudrücken, wie sie es sonst auch immer tat. Jaha, sie war stolz auf sich.

Nun aber wieder zum Auftrag, ging nicht an, dass man ständig vom eigentlichen Thema drohte abzuschweifen. Alle hatten ihre Position bezogen, es konnte endlich losgehen. Zuerst ging Akira los, gefolgt von den brav in einer ordentlichen Reihe stehenden Alten. Dementsprechend konnten die Genin sich irgendwann mittig in Bewegung setzen und die Altenpflegerin Raika – die das Schlusslicht darstellte – ging als Letzte los. Mari wusste, dass das Lichterfest riesig war, doch wenn sie sich richtig erinnerte, befand sich der Kern mitten in der Stadt, im weißen Shiro-Gakure. Natürlich, das war das Zentrum der Ninja, was aber nicht bedeutete, dass es von solchen Festlichkeiten verschont blieb. Das Altenheim stand eher am Rande Jôseis, ergo hatten sie ein kleines Stück an Weg zu bewältigen, bis sie endlich ankamen. Konnten diese Menschen überhaupt noch so weit gehen? Gab Einzelne, die mit einem Rollator unterwegs waren. Ach, Mari konnte so etwas einfach gar nicht einschätzen. Während sie sich ihren Weg suchten, wurde die Truppe von so manch einem Bewohner – der zufällig die Straße entlang kam – mit einem besonderen Blick wahrgenommen. Kein Wunder, wie oft traf man hier auch schon das Altenheim auf einem Ausflug. Bisher schien aber alles glatt zu laufen... „Ohhh, einen Augenblick!“ Oder auch nicht. Plötzlich riss sich eine alte Dame aus der Reihe – diese kam sofort zum Stillstand – und sah sich voller Begeisterung das Schaufenster eines kleinen Ladens voller Krimskrams an. Da konnte alles gefunden werden, von Fußmatten über Topflappen bis hin zu dekorativ aussehenden Bilderrahmen. So ein richtiger Laden, in den man ging, wenn man keine Ahnung hatte, was man eigentlich kaufen wollte. Beispielsweise auf der Suche nach Geschenken. Nun erspähten auch einige andere alte Damen den Laden, lösten sich ebenfalls aus ihren angestammten Plätzen und nachdem sie sich kurz die Nasen am Fenster platt gedrückt hatten, gingen die Ersten hinein, um kleine Einkäufe zu erledigen. 'Das suche ich schon so lange!' war dabei eine typische Aussage, die man zu hören bekam. Die Männer der Runde blieben eher gelangweilt stehen, der Eine oder Andere sah auf seine Armbanduhr. War das alles nicht das Klischee schlechthin? Akira sah zu Reika, diese zuckte seufzend mit den Schultern. „So schnell kommen wir hier wohl nicht wieder weg. Können es uns gemütlich machen“, stimmte dann auch die Hyuuga in die allgemeine Stimmung ein, versteckte die Hände in den Hosentaschen und suchte sich ein schönes Plätzchen, auf dem sie warten konnte. Man durfte es den alten Damen auch nicht vermiesen – ständig bekamen sie so eine Gelegenheit zum Krimskrams-Shoppen auch wieder nicht.
 

Tatsumaki Hei

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Hei lachte leise – mehr wegen Maris Verhalten als ihrer Antwort. Tatsächlich aber tat er ja auch nur so, als wäre er so souverän: Nur, weil er so tat und vielleicht auch ein wenig so wirkte, hieß das noch lange nicht, dass dem auch so war. War natürlich nicht so. Vielmehr handelte er nach dem Motto ‚wenn sie Interesse hat, ist es okay und wenn nicht, hast du eh schon verloren‘ – ein wenig frei formuliert. Der Tatsumaki hatte also quasi sein Schicksal akzeptiert, jedenfalls ein wenig. Die Unruhe in seinem Körper dahingehend war allerdings wohl normal und würde sich nicht unterdrücken lassen. Und auch nicht, dass er gegenüber Mari vielleicht nicht ganz so ‚normal‘ wie sonst auftrat. Aber das wollte er ja bewusst verhindern – er wollte ihr ja zeigen, dass das im ihrem Bett kein Unfall, sondern durchaus gewollt war. Klang irgendwie ein wenig dramatischer als das, was wirklich vorgekommen war, aber nun ja… Lustig war allerdings, dass man aus ihren Worten nicht nur unbedingt ablesen konnte, dass die Anwesenden im Sinne von den Alten auf ihn standen… aber das war wieder eine andere Sache. Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. „Ich glaube, so schlimm wird das schon nicht werden; Lass dich nicht ärgern. Ältere Leute sind nicht immer einfach… ist ein wenig wie mit kleinen Kindern, nur dass kleine Kinder sich noch lieber etwas Neues zeigen lassen.“ Er trat ein wenig näher und machte einen etwas bösen Gesichtsausdruck, der aber gleich wieder verflog. „Und ich bin immer noch nicht glücklich über die Rolle, die ich in der Welt von VDJ und ihren verrückten Mitgliedern spiele! Immerhin ist seit diesem… Zwischenfall damals nicht mehr viel von denen zu hören gewesen“, erklärte er, während sie sich in Bewegung setzten und den Zug mit den Alten im Auge behielten. Sprach ja nichts dagegen, sich dabei zu unterhalten. Das Problem an der Sache war aber, dass die Alten nicht unbedingt vorhatten, wegzulaufen; Sie ließen sich nur sehr leicht ablenken - wie man kurze Zeit später bemerken konnte. Die Gruppe hatte noch nicht wirklich viel Weg zurückgelegt – im Grunde nur ein paar Hundert Meter, vielleicht – da stießen die eifrigen Alten schon auf das erste kleine Wunder. Ein Krimskramsladen! – Hei hatte nicht einmal gewusst, dass dieser existierte. An sich sah es ja schon ganz interessant aus; All dieses Zeug, was eigentlich niemand brauchte aber man doch gerne hatte, nur um es dann eventuell mal weiter zu verschenken… ja, es strahlte schon eine gewisse ‚Faszination‘ aus – jedenfalls für die Alten. Hei persönlich konnte sich jetzt noch nicht vorstellen, so etwas jemals wirklich ‚anziehend‘ zu finden – aber vielleicht würde sich das ja noch ändern? Irgendwann sicher. Hei war bisher noch nicht wirklich in Verlegenheit gekommen, jemandem so ein Geschenk machen zu müssen – und mit welchen anderen Faktoren das zusammenhängen könnte, wusste Hei auch nicht wirklich. Nachdenklich nickte er, stimmte Mari zu. Da hatte sie Recht. Schnell würden die Alten da wohl nicht mehr heraus kommen. Und zwingen sollte man sie auch nicht: Sonst würden sie den Rest des Tages furchtbar zu ertragen sein. Was war schlecht daran? Sie kamen nicht weiter. Was war gut daran? Yamada-sans Mutter war mit da drin, weshalb sich Hei einigermaßen entspannt neben Mari an eine Mauer lehnen konnte. Ein sonniges Plätzchen, das sich die Hyuuga da gesucht hatte. Angenehm. Hei genoss die Strahlen der noch jungen, aber mittlerweile wenigstens wärmenden Frühlingssonne, die sich schon wieder in Richtung Horizont begab. „Gemütlich machen? Ich habe nichts gegen frische Luft, aber dann doch lieber ohne Arbeit und ohne...", kommentierte er, wedelte mit der Hand und lächelte leicht. Hei war in Teilen auch ein Genießer – durchaus. Jedenfalls, wenn es etwas zum Genießen gab – in diesem Falle aber war es eher so, dass er sich beobachtet fühlte. Die Alten, die jetzt gerade nichts zu tun hatten, beobachteten Hei und Mari mit Argusaugen und schienen nur darauf zu warten, dass sie etwas Unvernünftiges machten. Der Suna-nin hatte nicht vor, ihnen auch noch einen Angriffspunkt zu liefern.

Trotz allem schien die Gruppe langsam wieder zusammen zu finden. Oder nicht? Offensichtlich gab es noch Probleme mit ein paar alten Ladies, die sich im Feilschen mit dem Verkäufer übten. Der Arme. Mari und Hei übten sich in Zurückhaltung und ließen das Ganze einfach laufen; Die beiden ‚Erzieher‘ – die Aufpasser, wie auch immer – taten dasselbe. Der junge Mann seufzte leise und legte den Kopf schief. „Tatsumaki-kun!“, ertönte der Ruf, als Yamada-sans Mutter auf ihn zukam. „Sieh‘, was ich gefunden habe: Ein Topflappen, der einen davor bewahrt, dass man sich verbrennt, wenn man in den Ofen fasst – kannst du dir vorstellen, dass es sowas überhaupt gibt? – Nein, das ist phänomenal, der Verkäufer sagte, dass es mich vor Hitze schützt, ich meine, hat man so etwas schon einmal gesehen…“ Hei lächelte brav, fragte sich aber, was daran wohl so besonders war. Anscheinend war die auch schon eine ganze Weile nicht mehr rausgekommen. Schließlich zog die Alte aber ab und ließ die beiden Ninja wieder alleine. Jetzt aber fing der Zug wieder an sich zu bewegen, und sie zogen gen Shiro, langsam, aber sicher. „Ich hoffe, das geht jetzt nicht auf ewig so weiter… aber sie ist ja fast nur ein bisschen so anstrengend wie Yamada-san selbst. Die Tochter hat wohl ihren Mentor übertroffen, was?“ Hei schnitt eine Grimasse und lachte leise. „Es ist erstaunlich, wie lange wir uns mittlerweile schon kennen, oder? Damals, der erste Auftrag den wir zusammen erledigt haben… hat den Grundstein für einiges gelegt. Unter anderem leider auch diese unsägliche… VDJ-Sache.“ Schmunzelnd verschränkte der Tatsumaki seine Hände hinter dem Kopf, während die Alten langsam vor den Beiden herjuckelten. Sie schienen trotzdem noch eifrig, vor allen Dingen die Männer, die die Hände hinter dem Rücken verschränkt hatten und sich immer wieder mal umsahen oder untereinander tuschelten, so wie es alte Männer halt taten. „Was war eigentlich dein erster Eindruck von mir?“, fragte er nach und lachte leise. „Obwohl es ja nicht einmal der Erste war…“
 

Hyuuga Mari

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Die 16-Jährige legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen, lehnte sich entspannt gegen die Wand in ihrem Rücken und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Sie wärmte – ein gutes Gefühl und Zeichen dafür, dass die Kälte des Winters vorerst überwunden worden war. Mari mochte diese Jahreszeit nicht. Zu kalt, zu nass, zu 'Bah', um es zusammenfassend auszudrücken. Das hatte die Kunoichi schon immer gedacht – ganz gleich, ob sie im Dezember ihren eigenen Geburtstag feierte. Nein, die Hyuuga war schon immer ein Sommerkind gewesen. Innerlich lächelte Mari zufrieden, auch wenn sie sich mahnte, äußerlich das antrainierte Pokerface für Aufträge aufrechtzuerhalten. Sie wollte den alten Knackern doch nicht noch mehr Angriffsfläche bieten, nachdem einer ihrer Klienten schon zu deutlich gezeigt hatte, was er von Mari hielt. Die Lider hoben sich und präsentierten im hellen Schein die weißen Seelenspiegel, als die Stimme des Tatsumaki ertönte. Nun senkte Mari ihren Blick wieder, sah zum Kollegen und lächelte. Auch wenn sie bemerkte, wie die umstehenden alten Herren gespannt darauf warteten, mehr zu sehen – das würden sie so schnell sowieso nicht – ließ sie sich den Augenblick nicht gänzlich kaputt machen. Das hier war doch auch nicht anders als all die anderen Momente, die Mari mit Hei verbracht hatte? Nicht gänzlich falsch, aber auch nicht richtig. Dieses Gefühl, das die Braunhaarige nun spürte, war in dieser Art neu. Und irgendwie war es trotz des Auftrages doch – just in diesem Moment – idyllisch. Lag auch nur daran, dass die Horde alter Weiber beschäftigt in ihrem Krimskrams-Laden waren, aber egal. VDJ... schon so eine Sache für sich. Die Hyuuga erinnerte sich zurück, wie diese ganze Geschichte angefangen hatte. Wer hätte damit rechnen können, dass es all dies in Bewegung setzen würde? Dabei hatten die beiden Jugendlichen damals nur eine Ratte aus einem Keller fangen wollen... tjaja. Das Leben hielt eben doch so einige Überraschungen für einen bereit. Kaum hatte die 16-Jährige diese Überlegungen für sich abgeschlossen, kamen die alten Damen zurück, einige wahrlich überglücklich darüber, was sie so gefunden hatten. Zu diesen „Siegern“ gehörte auch die Mutter Yamada-sans, die sofort auf Hei zustürmte, um ihm von ihren Erfolgen zu berichten. Ein Topflappen? Oha, so etwas innovatives musste sich Mari unbedingt auch besorgen! Wo hatte man denn davon schon einmal gehört?! Schweigend verfolgte die junge Frau den Redeschwall, bemerkte recht zufrieden, als sich die ältere Dame endlich entfernte und setzte sich – nach einer kurzen Pause – zusammen mit ihrem Kollegen und dem gesamten restlichen Trupp wieder in Bewegung. Nein, auch Mari hatte keine Lust auf weitere Verzögerungen und konnte nur inständig hoffen, dass sich die Senioren nun genügend ausgelassen hatten – und ebenfalls die Absicht hatten, baldmöglichst beim Laternenfest aufzutauchen. Ein Blick gen Himmel offenbarte auch schnell, dass der Abend nahte und die Festlichkeiten daher bald ihren Höhepunkt erreichen sollten. Schön war dieser ganze Kram ja schon, das musste auch die Hyuuga gedanklich zugeben.

„Was ich von dir hielt... gute Frage.“ Dass sich Hei so unvermittelt über den damals ersten Auftrag erkundigte, war überraschend. Dennoch wollte Mari ihm Nichts vorenthalten, dachte deshalb nach, was sie sagen sollte. War schon so lange her.. so viel war passiert. Die Umstände hatten sich in gewisser Weise geändert und auch der eigene Charakter war nicht mehr gleich. Zumindest gab sich das Weißauge mittlerweile anders, woran der Suna-Nin nicht unbeteiligt war. Er hatte lange genug gebohrt, um durch die harte Schale zu gelangen. Die Braunhaarige lächelte leicht, als sie zu einem Schluss kam, versteckte dann die eigenen Hände in den Taschen ihrer Hose. „Ich hielt dich für einen kompetenten Shinobi und einen guten Partner für einen Auftrag.“ Sie wiegte den Kopf kurz ein bisschen zur Seite, ergänzte ihre Aussage dann. „Du warst bereits zu Beginn ziemlich einfallsreich. Ich dachte, dass du Potenzial hast. Aber um ehrlich zu sein... ich habe nicht damit gerechnet, dass ich noch so viel mit dir zu tun haben würde. Und dass ich deinen ganzen 'Werdegang' so hautnah miterleben dürfte.“ Die weißen Äuglein sahen in der Umgebung umher, verfingen sich mal hier, mal da. „Nicht, dass das schlimm wäre. Ich habe einfach allgemein nicht damit gerechnet, dass ich mich irgendwann mit einer Person so gut verstehen würde. Oder irgendjemand so einen Einfluss auf mich und meine Entwicklung haben würde. Ich war eigentlich eher die Einzelgängerin“ Sie zuckte mit den Schultern, mehr für sich, als für den Schwarzhaarigen. Endlich suchte sie wieder den Blick des männlichen Kollegen, lächelte sogar wieder matt. „Was hast du denn von mir gedacht? Vermutlich habe ich genau diesen Eindruck gemacht.“ Während die Jugendlichen so entspannt sprachen und in 'alten Erinnerungen' schwelgten, ging der Trupp an Senioren weiter gen Shiro. Anscheinend wollten sie sich wirklich nicht erneut aufhalten lassen, was nur im Sinne der Genin war. So konnten sie ihren Job ohne größere Zwischenfälle und vielleicht sogar in einer humanen Zeit erledigen. Natürlich vergewisserte sich Mari immer wieder, ob sie an irgendeiner Stelle gebraucht wurde. Da dies aber nicht der Fall zu sein schien, konzentrierte sie sich wieder auf Hei.
 

Tatsumaki Hei

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Der junge Mann hörte zu, sah etwas nachdenklich in die Ferne und tat währenddessen so, als würde er auf die Alten aufpassen. Die Arme hatte er mittlerweile hinter dem Kopf verschränkt - eine typische Pose für den jungen Mann – und ein bisschen nachdenklich lächelte der Suna-nin vor sich hin. Er wusste, dass sie ihn nicht einfach hängen lassen würde – seine Antwort würd ekommen, jetzt oder halt ein wenig später. War ja nicht so, als kannte er Mari nicht mittlerweile ein bisschen – für sie war es halt nicht gewohnt, auch nur ein wenig über sich selbst zu sprechen. Aber wenn man ihr Zeit ließ, dann kamen ja durchaus Dinge dabei heraus – die auch für ihn interessant waren. Interessant? – Das war möglicherweise das falsche Wort dafür. Vielleicht war Hei ein bisschen süchtig. Aber das war die andere Sache. „Ein ‚kompetenter Shinobi‘, mh? Das hört man doch gerne“, antwortete er gut gelaunt und schmunzelte leise. Ja, diese Gegenfrage hatte er schon ein wenig erwartet – Mari konnte kontern, das war ihm klar gewesen. Dass sie allerdings etwas Derartiges im Umkehrschluss einforderte, hätte er nicht gedacht, aber gut: Das war ja nichts schlechtes, im Gegenteil. Und einiges, was sie sagte, ließ ein bisschen tiefer blicken, weshalb er der letzte war, der sich beschweren würde. Der Wüstensohn hatte sich in den letzten zwei Jahren zu einem etwas anderen Menschen entwickelt. Die Ruhe und die Neugierde war geblieben, die Schweigsamkeit weniger: Er war offener und selbstbewusster geworden, weniger zurückhaltend und darauf bedacht, im Hintergrund zu stehen. Zwar war er quasi zu einem Schatten von Mari geworden, ein ständiger Begleiter, der ein wenig in dem Stand, als was er sich eben selbst bezeichnet hatte. Aber er hörte gerne, was sie über ihn sagte. Es war nicht so, als hätten sie schon einmal die Möglichkeit gehabt, sich auszutauschen. Generell nicht, besonders nicht darüber, was in den letzten zwei Jahren alles passiert war. Es war tatsächlich eine verhältnismäßig große Menge an… Geschehnissen gewesen, die es wert waren, noch ein wenig Revue passiert zu werden. „Das ist keine einfache Frage, Prinzessin“, fuhr er fort und grinste schief. „Weißt du, nur weil ich frage, heißt das nicht, dass ich eine Antwort auf diese Frage parat habe… Aber im Grunde geht es mir erst einmal ähnlich wie dir.“ Das leichte Lächeln, welches man bei Hei oft beobachten konnte, wenn er nachdenklich war – im positiven Sinne – legte sich auf seine Züge. „Ich hätte nicht damit gerechnet, mich mit dieser Hyuuga anzufreunden… zuallererst war es Neugier, die mich zu dieser Aufgabe damals trieb. Eine Hyuuga, das ist etwas, was meine Neugierde mir nicht durchgehen lassen konnte. Ihr seid ja immer noch Stoff von Geschichten, und das lässt man sich ja nicht durch die Lappen gehen, sozusagen. In Suna ist eure Familie ja noch dazu mehr berüchtigt als berühmt… jedenfalls änderte sich das schnell. Du warst ja auch nicht unbedingt die ‚typische‘ Hyuuga - abgesehen von den braunen Haaren.“ Ein leises Lachen, nicht zu laut – nicht, dass die Alten sich beschwerten, dass er nicht arbeitete – entfloh ihm. „Erinnert du dich, wie du mich vor dem Staubfall bewahrt hast? Das war sehr mutig“, meinte er und zwinkerte leicht. Das war lustig gewesen – in diesem Moment damals wohl eher für ihn, aber eigentlich hatten sie ein ziemlich ausgeglichenes Verhältnis, was das anging, oder? Immerhin gab es VDJ… „Ich habe nie gedacht, dass du eine Einzelgängerin bist, jedenfalls nicht so sehr, wie du vielleicht denkst. Lag möglicherweise auch daran, dass ich noch ein wenig kürzer als du ein Ninja bin und hier ja im Prinzip niemanden habe. Im Gegensatz dazu bist du sozial nahezu engagiert.“ Der Tatsumaki kicherte. „Du wirktest auf mich einfach wie jemand, der das, was er macht, gut machen möchte. Mit einem gewissen Anspruch an sich selbst und an seine Umgebung. Das hat mich beeindruckt.“

Während er so erzählte, wandelte die Truppe weiter in Richtung Shirogakure. Die weißen Mauern kamen näher und das Licht der untergehenden Sonne ließ sie noch einmal heller aufleuchten als vorher. Das hier war schon so lange sein ‚Zuhause‘, aber richtig gewöhnt hatte er sich noch immer nicht daran. Immerhin war es immer noch so anders als der Ort, an dem er aufgewachsen war. Aber Mari hatte es ihm gewissermaßen einfacher gemacht, einfach dadurch, dass sie eine ‚Konstante‘ in seinem Leben dargestellt hatte. Lustig, wenn man darüber nachdachte. Mit keinem anderen Menschen hatte er die letzten zwei Jahre über mehr Zeit verbracht. Tja… „Und ich wusste sofort, dass hinter unter der harten Schale ein wenig mehr steckte als nur eine kalte Maschine.“ Der Suna-nin grinste. „Niemand, der so ist, hat ein Faible für gute Abgänge, das denke ich jedenfalls.“ Er nahm die Hände hinter dem Kopf hervor, machte eine ausladende Bewegung. „Eigentlich ist es wirklich schwer zu glauben, dass das schon zwei Jahre her sein soll – kommt einem doch wie gestern vor. Im Alltag vergeht die Zeit so schnell… aber mit dir war es nie langweilig. Das war oft ein Problem für mich. Und ja, das war ein Kompliment.“ Hei schmunzelte, fing kurz einen Alten ein, der fast in eine Seitengasse abgedriftet wäre, während sie schon fast in Shiro waren, kam dann wieder zu Mari zurück. Ihm gefiel die Atmosphäre gerade. Er genoss es einfach, ein wenig reden zu können - so ein Auftrag, der ausnahmsweise mal einigermaßen glatt verlief, war ja wie geschaffen dafür, nicht?
 

Hyuuga Mari

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Ein gewisser Anspruch an sich selbst und an ihre Umgebung... na, wenn das nicht den Kern der Sache traf. Die junge Hyuuga sah mit den weißen Seelenspiegeln direkt zu ihrem Kollegen und lächelte leicht – ja, es war ein einfaches Lächeln, aber ehrlich. Und dass sie dies so offen vor dem Suna-Nin zeigte, verdeutlichte, wie sehr sie ihm vertraute. Hei war in den letzten zwei Jahren zu ihrem besten Freund (oder mehr?) geworden, was eine besondere Leistung war, bedachte man, dass Mari sich bewusst vor solchen Bindungen wie 'Freundschaft' zurückgezogen hatte. Der Tatsumaki hatte sich eisern durch alle Schichten der harten Schale gekämpft – über diesen langen Zeitraum – und war schließlich, so konnte man doch davon ausgehen, beim Kern angekommen. Natürlich zeigten sich immer wieder alte Angewohnheiten, gänzlich würde das vermutlich niemals aufhören, doch im Großen und Ganzen kommunizierte Hei hier nicht mehr mit der Schauspielerin, sondern mit der echten Mari. „Der Staubfall...“ Ach, als könnte die junge Frau das jemals vergessen. Unglaublich peinlicher Moment, ehrlich. Damals hatte sich die Genin vorgenommen, besonders professionell zu wirken, da auch sie noch nicht lange im Geschäft gewesen war, aber dennoch ernst genommen werden wollte. Und dann... so etwas. Viel schlimmer hatte es wirklich nicht mehr kommen können. Andererseits hatte sich schon damals gezeigt, dass die Braunhaarige in jeder Situation für ihr Team einstand, egal wie distanziert sie sich vielleicht auch immer gegeben hatte. Für Mari stand ihr Team an oberster Stelle, somit auch dessen Sicherheit. Gut, die Sache mit dem umfallenden Karton war im Nachhinein betrachtet kein wirkliches Gefahrenpotenzial gewesen, die damals 14-Jährige hatte eben aus einem Reflex heraus reagiert. Naja, eigentlich konnte auch die Kunoichi heute darüber lächeln, was passiert war, lustig war es schon irgendwie gewesen. Kurz verfolgte sie den Suna-Nin, wie dieser einen fast vom Pfad abkommenden Senior zurück zu Gruppe dirigierte, dann wartete sie, bis er wieder zu ihr kam. Gerade gab es nicht allzu viel zu tun – abgesehen vom genannten kleinem Zwischenfall – daher genoss auch Mari das Gespräch mit ihrem männlichen Partner... und sogar das Gefühl in ihrer Magengegend wurde für den Augenblick schlicht akzeptiert, genossen und behinderte sie somit nicht weiter in ihrer Kommunikation mit dem jungen Mann. Vielleicht war Akzeptanz wirklich die beste Lösung. Die Braunhaarige schmunzelte, verschränkte die Arme während des Ganges hinter dem Rücken, so wie sie es auch früher gerne getan hatte und blickte ein wenig vor sich her. „Der Name meiner Familie eilt mir stets voraus.“ Ob das nun Fluch oder Segen war, ließ die junge Frau offen stehen. Früher hatte sie Nichts anderes im Sinn gehabt, als alleine für ihren Clan zu leben und zu arbeiten. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte, hatte sich da etwas geändert. Nichts an der Sache an sich – eher an der Umsetzung. Naja, zurück zum Thema. Sie sah mit einem Seitenblick zum Tatsumaki, nickte. „Du hast Recht... es fühlt sich nicht an, als wäre es schon zwei Jahre her. Selbst wenn man daran denkt, wie viel passiert ist. Wie viel sich verändert hat.“ Ein unterdrückter Seufzer folgte, während Mari alles noch einmal Revue passieren ließ, was ihr in diesem Augenblick einfiel. Wahrscheinlich war das noch lange nicht alles, aber zumindest ein Teil davon. „Während den Aufträgen, die wir zusammen erledigt haben, lief selten alles nach Plan. Eigentlich nie. Wir haben das 'Un'Glück förmlich angezogen, aber...“ Sie grinste „Danke für das Kompliment. Kann ich nur zurückgeben. An sich war es besser so, denke ich. Die Aufgaben haben wir schließlich auch so erfüllt bekommen und wie du sagtest, kam keine Langeweile auf.“

Die Sonne war mittlerweile untergegangen, wenn auch noch nicht so lange, dass der Mond am Himmel zu erkennen war. Dennoch reichte es aus, um das nötige Feeling für das Laternen-Fest hervorzuholen, wie das Raunen, das kaum einen Augenblick später durch die Reihen der Alten ging, verdeutlichte. Die Augen und Münder öffneten sich, betonten die eine oder andere Falte noch mehr, aber das war ja auch nebensächlich. Kaum hatte die Gruppe die Grenze zu Shirogakure überschritten, offenbarte sich eine wahre Flut an bunten Lichtern, unzählige Stände und Menschen verschiedensten Alters, die durch die vielen Gassen pilgerten. Auch die Hyuuga hielt einen Augenblick inne, als sie dies sah – sie hatte solche Feste bisher eher gemieden – konnte sich dann jedoch sehr schnell wieder fassen. Na, wenn das schon Eindruck machte, wie würde es dann erst werden, wenn die Dunkelheit richtig eintrat? Soweit das Mädchen wusste, hatte dieses Fest erst zu später Abendstunde richtig etwas zu bieten. Gab es hier nicht auch einen Park? Der war sicherlich auch stark geschmückt worden. Sie schielte kurz zu Hei hinüber – mit ihm zusammen dort? – wurde dann aber von Akira schleunigst wieder abgelenkt. „Wie ihr sehen könnt, sind wir da!“ Seine Stimme hallte über all das Durcheinander der Alten, wodurch er sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein warmes Lächeln zierte seine Lippen, als er merkte, dass er nun in Ruhe die weiteren Planungen zum Besten geben konnte. „Wir möchten uns das Fest zuerst als Gruppe ansehen, deshalb bleibt bitte alle noch beieinander. Sobald wir im Park angekommen sind, werden alle noch einmal die Möglichkeit bekommen, sich selbst ein wenig umzusehen. Natürlich machen wir einen gemeinsamen Treffpunkt aus und werden uns spätestens zum großen Feuerwerk wieder treffen.“ Er sah zu seiner Kollegin Reika, diese hatte Nichts mehr hinzuzufügen. Noch ein kontrollierender Blick zu den Shinobi, ob diese auch bei der Sache waren. Es sagte alles aus – nun wurde es erst richtig lustig. Mit einem Haufen alter Leute durch enge Gassen mit vielen Ständen gehen, während man noch von unzähligen anderen Besuchern umgeben war, und gleichzeitig den Überblick behalten. Jetzt hieß es vollste Aufmerksamkeit – also keine ruhigen Gespräche mehr zu zweit?
 

Tatsumaki Hei

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Gut, dass Mari das ähnlich sah. Alles in allem war es eine schöne Zeit gewesen, das konnte man nicht leugnen. Immerhin waren sie beide an den Aufgaben gewachsen und Hei schätzte sich glücklich, die Entwicklung nicht nur ausschließlich an sich zu bemerken, sondern auch Maris Weiterkommen bewundern zu dürfen. Immerhin hatte sich die junge Frau in den letzten zwei Jahren erst zu dieser starken jungen Frau entwickelt, die sie jetzt war. Vorher war sie halt… noch ein wenig jünger gewesen, weniger ‚fertig‘ – auch, wenn sie beide ja noch lange nicht ‚fertig‘ waren. Dafür hatten sie aber auch noch Zeit. Man gab ihnen ja alle Möglichkeiten. Hei hatte mal gehört, dass Chuunin-Examen – als Beispiel – früher mit Genin abgehalten wurden, die nur zwölf Jahre alt waren. Absurd, irgendwie. Die konnten nicht einmal ansatzweise so weit sein, wie er und Mari – oder? Natürlich gab es etwas wie ‚Talent‘, aber… alleine die Tatsache, dass ein Körper sich in dieser Phase erst langsam zum vollsten Potential entwickelte, sollte doch ein wenig Vorteil gewähren? … Es war müßig, darüber nachzudenken. Immer würde es jemanden geben, der Hei in den Boden stampfen konnte. Er hoffte nur, dass ihm nie so jemand begegnen würde, wenn er gerade auf einer Mission war und diesen jemand als Gegner hatte. Schmunzelnd nickte er nur, während sich langsam Dunkelheit über die Stadt senkte. Sie erreichten Shiro… und auch Hei blinzelte erst einmal ein wenig überrascht. Er hätte nicht gedacht, dass sich die Angelegenheit als so schön herausstellen würde. Er selbst war nie auf solchen Festivals oder etwas in der Art gewesen – keine Zeit, kein Geld, keine Freunde. Traurige Bilanz, eigentlich. Er schmunzelte. Gut, da hätte es einen gegeben, aber der… hatte sich seit längerem nicht mehr blicken lassen. Die ganzen Lichter, die Stände, die Laternen und schönen Girlanden machten Eindruck und stimmten sogar den sonst wenig nonchalanten Hei freudig. Abgesehen von den alten Leuten und so könnte man das hier doch fast als Date sehen! – Nun ja. Weniger, vielleicht. Aber es würde sich sicherlich ein wenig Gelegenheit geben, mit Mari alleine herumzuschlendern. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lächelte zufrieden. Das war eine angenehme Überraschung, oder? Jetzt aber machte Akira erst einmal wieder Druck und gab Instruktionen – wenn auch mit einem angenehmen Lächeln auf den Lippen. Hm, erst als Gruppe, dann umsehen in offener Zusammensetzung… dann würden vermutlich auch Hei und Mari ein wenig Zeit bekommen? Der gemeinsame Treffpunkt dann musste aber natürlich trotzdem eingehalten werden. Schön, schön. Im Köpfchen von Hei bildete sich ein vielversprechender ‚Plan‘… mal sehen, ob der so umgesetzt werden konnte.

Jetzt ging es erst einmal los! – Auf ins Getümmel, die alten Knochen in die Hand genommen, aufgepasst, dass keine Taschen liegen bleibt und kein Gebiss verloren geht. Der letzte Marsch der Alten, sozusagen. Die Truppe schlurfte so heldenhaft, wie es eben ging, los. Ein Ziel, ein Wille! Hei lachte leise, und als Mari ihn fragend ansah, schüttelte er nur schmunzelnd den Kopf. War nicht so wichtig; Er wollte nicht, dass sie ihn für vollkommen bescheuert erklärte… Eigentlich wollte er ja viel eher, dass sie ihn cool fand. Oder? Wieder war er kurz davor, zu lachen. Das war doch absolut lächerlich – er sollte sich zusammenreißen. Der Tatsumaki seufzte leise. „Gut, dann müssen wir wohl jetzt ein wenig genauer aufpassen. Nicht, dass hier noch was – oder wer – verloren geht. Auf, auf!“, meinte er und lächelte breit. Es gab keinen Grund, unglücklich zu sein, nicht? Die Alten schienen ähnlicher Meinung zu sein, nur, dass sie nicht auf Hei hörten, sondern wie ein Heuschreckenschwarm auf die Stände zuströmten. Die eine Dame war von den Holzschnitzereien begeistert und begann, die Vorteile von Holz gegenüber Metall aufzuzählen, andere bewunderten (oder kritisierten) Strickarbeiten und andere ergötzten sich an warmen Käse und Süßigkeiten. Wieder andere schnatterten eigentlich nur und schlossen sich dem Zug an, der langsam in Richtung des Parks vordrang. Langsam musste hier aber auch wörtlich verstanden worden… jeder der Alten hatte dieses oder jenes Bedürfnis an einem Stand, und wenn das da war, musste man halt anhalten. Trotzdem hatten Hei und Mari einiges zu tun, um einige der verwirrten Alten ein wenig an Ort und Stelle zu behalten. Manche waren der Meinung, die nächste dunkle Seitengasse für nächtliche Spaziergänge benutzen zu müssen – schlechte Idee. Hei wurde gelegentlich von einem alten Herrn abgelenkt, der ihn mit Lebensweisheiten bei Laune halten wollte. Tatsächlich… war einiges von dem, was der Alte sagte, gar nicht so dumm. Aber das später… noch eine Sache war seltsam. Die Mutter von Yamada-san hatte sich neben Mari gestellt, und er konnte im Moment nicht hören, was sie sagte. Aber wollte er das überhaupt? Vermutlich nicht. Er warf der Hyuuga einen fragenden Blick zu, legte den Kopf schief – sagte aber erst einmal nichts.

„Und?“, fragte die Mutter von Yamada-san, die offensichtlich nicht unbedingt der Genpool-Geber von Yamada-san gewesen war – gewisserweise. Mit ihr konnte man ein wenig eher reden. „Mari-chan, nicht wahr? Meine Tochter hat mir von euch beiden erzählt… ihr seid in der älteren Stadtbevölkerung mittlerweile berühmt und berüchtigt, sozusagen. Sie sagen, ihr seid ein Pärchen – stimmt das?“
 

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Man musste einen gewissen Grad an Geduld aufweisen, um bei diesem Job nicht durchzudrehen. Mari war ja schon immer eher der Kandidat gewesen, der schnell und präzise die Aufträge erledigen wollte. Natürlich wurde das verstärkt, wenn ein Zeitlimit gesetzt wurde – aber auch ohne jenes, war es der 16-Jährigen stets lieber gewesen, früher als später mit der eigentlichen Aufgabe fertig zu sein. Dass dies bei dem heutigen Job wohl so nicht klappen würde, war der Hyuuga bereits zu Beginn klar gewesen, wurde jetzt aber noch einmal verdeutlicht. Diese Alten kamen kaum einen Meter voran, bevor sie nicht wieder für fünf Minuten an einem Stand Halt machen mussten. Dazu kam noch, dass alle Personen ganz unterschiedliche Interessen hatten und daher auf völlig verschiedene Händler zusteuerten. Hier den Überblick zu behalten war wirklich eine Glanzleistung und hätte sicherlich so manchen Jounin an seine Grenzen gebracht. Naja, das Beste aus der Situation machen, hieß hier die Devise. An sich hatte Hei mit seiner Zufriedenheit kein Unrecht. Es gab eigentlich keinen Grund unglücklich zu sein und bisher war auch noch Nichts schief gegangen. Gut, Mari riss sich am Riemen, maßregelte sich auch selbst in Hinsicht auf ihren schwarzhaarigen Kollegen und kümmerte sich vorerst vollends und mit klarem Kopf um ihre Aufgabe. Das Gespräch der Jugendlichen wurde also vorerst beendet und während Hei sich einen alten Knacker angelte, der ihn mehr oder minder voll laberte (sah allerdings nicht ganz so schlimm wie Yamada-san aus), sprang die Braunhaarige mal Hier und mal Dort zum Einsatz und hielt die Rentner auf dem richtigen Pfad. Aus dem Konzept gebracht wurde sie erst, als Mama Yamada auf sie zusteuerte und begann zu sprechen...

Zuerst die pure Überraschung ins Gesicht geschrieben, wechselte die Hyuuga blitzschnell auf ihr übliches standardisiertes Lächeln, um zumindest die Fassade aufrechtzuerhalten. Alte Leute nahmen wirklich kein Blatt vor den Mund. Klar, für die waren so Sachen wie Liebe und Beziehungen auch schon längst nichts Neues mehr und hatten einen völlig normalen Status eingenommen. Für die 16-Jährige, die mit solchem Kram noch nie in Verbindung gekommen war – und auch nie damit gerechnet hätte, es zu kommen – sah es da schon anders aus. „Ein..?“ Nein, sie wiederholte das Wort nicht. Sie war nun wirklich nicht die gekonnte Rednerin, so wie Hei. Der hätte jetzt wahrscheinlich geantwortet, ohne eine richtige Antwort zu geben, und dennoch wären alle Beteiligten vollkommen zufriedengestellt worden. Aber.. das konnte Mari nicht. Vor allen Dingen nicht, wenn sie so kalt erwischt wurde. Also machte sie das, was fast alle Jugendlichen in ihrer Situation machten – belustigt sein und leugnen. „Nein.“ Na, das war doch schon ein guter Anfang. „Tatsumaki-san und ich werden oft zusammen losgeschickt, das stimmt. Aber nicht aus diesem Grund. Wir sind.. Freunde, würde ich sagen. Nicht mehr.“ Oha, böse. Aber der Tatsumaki konnte aus der Entfernung doch sowieso Nichts verstehen.. oder? Was auch immer die 16-Jährige sprach, die Mutter von Yamada-san wirkte ganz aufmerksam, hatte kurze Zeit die Spur einen verschwörerischen Lächelns auf den Zügen, doch das verschwand sofort wieder und wich einer rein freundlichen Miene – die jedem anderen Menschen alles gesagt hätte, doch nicht einer zumindest innerlich aufgeregten Pubertierenden. „Ah, ich verstehe schon.“ Und ganz gleich, ob man einen Redeschwall in der Art ihrer Tochter erwartet hätte, beließ es die ältere Dame bei diesem Satz, einem leichten Lächeln auf den Lippen und für den Augenblick leicht geschlossenen Seelenspiegeln. Plötzlich dachte Mari daran, dass diese Frau eine direkte Verbindung zu VDJ darstellte... hoffentlich hatte sie mit dieser Aussage den Verrückten dieses Vereins nicht irgendeinen augenscheinlichen Freifahrtschein vermittelt und damit Hei noch mehr Probleme gemacht. Aber korrigieren konnte sie sich jetzt auch nicht mehr... wollte es auch nicht. Das hätte nachher noch ganz anders gewirkt!

Anstatt nun auf alle weiteren Einzelheiten einzugehen, sei lieber gesagt, dass sich auch die Mutter Yamada-sans mit der Zeit wieder zurück in die wilde Horde begab und an jedem zweiten Stand Halt machte, um sich die angebotenen Dinge zu Gemüte zu führen. So kam die Gruppe weiterhin schleppend voran, es wurde zunehmend dunkler und die Laternen begannen intensiver und in den buntesten Farben zu leuchten. Mari hielt sich fürs Erste etwas von dem Tatsumaki fern, musste sie noch darüber nachdenken, was ihr gerade eben 'vorgeworfen' worden war. War es wirklich so offensichtlich? Und wenn ja.. was störte sie so sehr daran? Zum Glück war die Braunhaarige mit ihrer Aufgabe beschäftigt, wodurch es nicht den Eindruck erwecken sollte, sie würde sich bewusst von dem Suna-Nin fernhalten. Na, der Park sollte auch bald in Sicht kommen – dann hieß es Erkundung auf eigene Tour.
 

Tatsumaki Hei

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Eins war auf jeden Fall klar: Yamada-sans Mutter hatte es faustdicke hinter den Ohren. Hei wusste noch nicht so genau, was da nun abgegangen war, aber er hatte Maris Gesichtsausdruck gesehen. Und nicht jeder schaffte es, die sonst relativ reservierte Hyuuga so zu überraschen. Dass es vielleicht besser gewesen war, dass er nicht gehört hatte, was die beiden so ungleichen Frauen besprochen hatten, wusste er nicht – er kam nicht einmal auf den Gedanken. Natürlich würde er Mari nachher fragen – wieso auch nicht? Gab‘ ja keinen Grund, das nicht zu tun. Nachdenklich stimmte ihn zwar schon, dass Mari ihm ein wenig aus dem Weg zu gehen schien – aber das war vermutlich nur Einbildung. Die Alten waren halt ein wenig anstrengend und dass sie keine Worte mehr austauschten, war Zufall, nicht? Der junge Mann machte also beflissen seine Arbeit, so wie es ihm halt auch beigebracht worden war. Professionell, aber nicht zu viel, sozusagen. Er hielt ein paar alte Frauen davon ab, auszureißen, der alte Herr schnatterte weiterhin vor sich hin und schließlich kamen sie in die Nähe des Parks. Es war mittlerweile ziemlich dunkel – lange nicht so dunkel wie eine Nacht in der Wüste, natürlich – und so kamen die Laternen und alles, was dazu gehörte, viel besser zur Geltung. Die Stände waren in ein orangegelbes Licht getaucht, wie auch der Rest des Parks und der Stadt, alle war wunderbar illuminiert. Es wurde voller; logischerweise waren bei so einem Fest nicht nur alte Leute unterwegs. Viele junge Menschen und welche mittleren Alters trieben sich jetzt hier herum – pärchenweise oder in Gruppen, das war ziemlich divers. Was ja gut war, nicht? Hei hätte sich komisch gefühlt, wenn hier nur noch Pärchen händchenhaltend durch die Gegend gerannt wären. Der Tatsumaki hatte trotz allem nicht vor, sich eine tödliche Blöße zu geben. Was damit gemeint war? – Wusste er selbst nicht so genau. Akira aber schien ihre kleine Tour hier noch nicht abbrechen zu wollen – er ging noch weiter, in den Park hinein, und zog die jetzt willigeren Alten hinter sich her. Klar, gab ja auch keine Stände mehr zum Betrachten, nicht? Hei hatte sich wieder neben Mari eingliedern wollen, wurde aber von Yamada-san aufgehalten. So hieß sie wohl auch, oder? Oh bitte, nicht. Er brauchte jetzt keinen Redeschwall. Aber wieder hatte er die ältere Frau unterschätzt – sie sprach im Prinzip ganz normal. Zwar mit einem langen Drall, ja, aber lange nicht so schlimm wie ihre Tochter. „Hei-kun, hallo. Ich habe von Mari-chan gehört, dass ihr öfters auf Aufträge geschickt werdet – die Alten dieser Stadt kennen euch schon ziemlich gut. Habt euch einen Ruf erarbeitet, das ist gut. Der VDJ braucht dir keine Sorgen zu machen; meine Tochter ist zwar verrückt, aber harmlos.“ Was? Sie wusste von dem ganzen… Ding? Hei zog eine Augenbraue hoch, als wollte er sagen: ‚Aha?‘ Die Alte war nicht auf den Kopf gefallen. „Oh, mach dir keine Gedanken, Hei-kun – es gibt in dieser Stadt noch andere Menschen als dieser Verein der Junggebliebenen.“ Sie lachte, ein wenig rau und tiefer, als er es bei ihrer Stimme eigentlich erwartet hätte. Sie war wirklich seltsam. „Mari-chan hat dich, denke ich, ganz gerne. Also würde ich an deiner Stelle dieser Nacht ein wenig mehr nutzen als alte Menschen zu bewachen.“ Sie grinste ein Grinsen, bei dem erstaunlich weiße Zähne für das Alter sichtbar wurden, verschwand und ließ den jungen Mann in seiner Verwirrung zurück. Hä!?

Nun, kurz danach waren sie offensichtlich an dem Platz angekommen, an dem sie sich trennen würden. Oder? Jedenfalls hielten sie an, und Hei reihte sich wieder neben Mari ein, warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu, sah dann aber zu Akira, der mit seiner Kollegin vorne stand. „Schön, dass wir noch alle hier sind!“, fing er an und lachte. Hei schmunzelte. Wäre auch blöd gewesen, wenn nicht, oder? Aus einer zwei-Stunden-Tour wäre dann vermutlich eine ein wenig längere geworden. Das würde er hoffentlich zu verhindern wissen. „Wie ihr seht, geht das Fest jetzt erst richtig los!“ Sie waren auf einer großen Wiese gelandet, die sich noch nicht ganz im Park, dafür aber noch direkt am Rande der Festlichkeiten befand. So konnte jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Sehr schlau. „Jeder kann nun tun, was er möchte. Geht aber bitte nicht zu weit weg. Wenn das Feuerwerk angekündigt wird, treffen wir uns wieder hier, in Ordnung? Wenn ihr möchtet, könnt ihr auch vorher hierher kommen, wir bleiben hier.“, kündigte er an und lächelte. „Ansonsten lasst alles heil und… viel Spaß.“ Die Alten schienen freudig und zerstreuten sich ein wenig. Die Problemfälle, jedenfalls die, die sich vorher als solche dargestellt hatten, gingen weg, und offensichtlich hatte Yamada-san sich zur Aufgabe gemacht, ein Auge auf die zu haben. Vielleicht wollte sie ja den Rest ein wenig entlasten? Wäre natürlich gut. Die beiden Altenpfleger (?) kamen schließlich auf die beiden Shinobi zu, die bisher ja eigentlich ganz vernünftige Arbeit geleistet hatten. Hoffentlich ging nun niemand verloren. „Ihr könnt euch gerne auch ein wenig hier auf den Festlichkeiten aufhalten. Aber bitte verschwindet noch nicht ganz, wir könnten euch nachher noch einmal gebrauchen… für euch gilt also das gleiche: Wäre toll, wenn ihr wieder da seid, wenn das Feuerwerk losgeht.“ Die beiden lächelten und fingen an, sich ein kleines Lager aufzubauen. Hei kratzte sich am Kopf, sah dann zu Mari. „… Nun, dann lass uns mal sehen, was wir hier so machen können“, schlug er vor und nickte in Richtung der Stände. Die Hyuuga schien erst ein wenig verhalten, stimmte dann aber zu. Als sie so über das Grün stapften, in Richtung der Stände, fiel Hei zweierlei ein. „Ach! – Übrigens, was hat die Mutter von Yamada-san eigentlich von dir gewollt? Und… ich glaube, ich schulde dir noch eine Zuckerwatte, oder? So etwas wird sich hier doch finden. Erlaubst du, dass ich mein Versprechen einlöse?“ Er zwinkerte und verschränkte die Arme in der typischsten Hei-Haltung hinter dem Kopf.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Die Taktik, auf Abstand zu bleiben, funktionierte überraschend gut. Und hinzukommend war Mari stolz auf sich, ihre eigentlichen Absichten so gut zu vertuschen! Es sah so aus, als wäre die Kunoichi schlicht von ihrer Aufgabe eingenommen und käme deshalb nicht dazu, das weitere Gespräch mit dem Suna-Nin zu suchen. A-aber, was war das? Das Weißauge bemerkte aus dem Augenwinkel, wie die Mutter Yamada-sans zielstrebig auf den Tatsumaki zusteuerte und das Gespräch mit ihm suchte. Mari blinzelte. Was wollte die Alte von ihm? Erzählte sie jetzt irgendetwas weiter, was nicht für die Ohren des 17-Jährigen bestimmt gewesen war? Aber eigentlich hatte die Hyuuga der alten Dame rein gar Nichts peinliches erzählt... aber sie wirkte so hinterhältig... die Braunhaarige konnte diese Rentnerin einfach nicht einschätzen! Just in dem Augenblick, in dem Mari beinahe ihrer Neugier erlegen und näher herangetreten wäre, um zu lauschen, wurde sie wirklich von ihrem Job aufgehalten. Zwei alte Männer, sie waren dabei, die Gruppe zu verlassen... verdammt! Es dauerte zwei Sekunden der Abwägung, doch dann besann sich die 16-Jährige und machte sich daran, die Ausreißer wieder einzusammeln. Was sein musste, musste eben sein. Als sie einige Minuten später – das hatte doch mehr Zeit als erwartet beansprucht – wieder zur alten Stelle der Reihe zurückgekehrt war, hatten Hei und die alte Dame ihr Gespräch beendet und der Tatsumaki reihte sich bewusst neben Mari ein und... lächelte sie an. Warum lächelte er sie an?! Was hatte das zu bedeuten?! Und dieser Gesichtsausdruck, als wolle er sie irgendwie aufmuntern, trösten... warum dachte er, sie trösten zu müssen? Was hatte diese Yamada-Tussie dem Kollegen erzählt? Mari erwiderte rein äußerlich das Lächeln, rastete innerlich jedoch förmlich aus. So viele Möglichkeiten der Interpretation – das war wirklich nicht fair. Erst als Akira das Wort ergriff, realisierte Mari, dass sich die Gruppe im Park befand und beruhigte damit auch den Sturm in ihrem Köpfchen. Der Sammelpunkt war also erreicht worden, jetzt durften alle auf eigene Faust erkunden. Schnell zerstreuten sich die Alten und nach einem kurzen Gespräch wurde auch den beiden Genin erlaubt, eine Erkundungstour für sich alleine zu starten. Zum Feuerwerk wieder da sein? Sollte möglich sein. Zusammen mit Hei entfernte sich Mari, spürte das weiche Gras unter ihrer Sohle und erinnerte sich erst wieder an die Sache mit Yamada-san, als der Tatsumaki nachfragte.

„Die Mutter von Yamada-san?“ Hörte sich dumm an, die Frage so zu wiederholen, doch Mari war – wenn es darauf ankam – eine Schauspielerin, die ihresgleichen suchte. Und wenn sie es unbedingt wollte, auch vor dem Tatsumaki. Daher sah ihr ganzes Geben danach aus, als sei die Konversation mit der Yamada mehr als unwichtig gewesen und deshalb schon längst wieder aus dem Gedächtnis der Braunhaarigen gewichen. Dann erhellte sich das Gesicht der Kunoichi, spielte den Moment der Erkenntnis vor. „Ach so. Du meinst vorhin.“ Sie zuckte mit den Schultern, lächelte etwas. „Sie hat mich darauf angesprochen, dass wir wohl schon einen gewissen Ruf unter den Alten haben. Und hat erwähnt, dass ihre Tochter nicht müde wird, von uns zu erzählen... von dir zu erzählen.“ Und das war es dann auch. An sich log Mari nicht, sie erzählte nur nicht die komplette Wahrheit. Als die 16-Jährige das Ende ihrer Aussage erreicht hatte, lächelte sie schelmisch, wollte den Kollegen offensichtlich ein wenig aufziehen. Hatte die Alte dem Tatsumaki doch nicht alles erzählt, wollte sich Mari hier nicht verplappern. Die kleine Chance bestand auch weiterhin. Dann nutzte die Hyuuga die Gelegenheit des Themenwechsels jedoch sofort. Zuckerwatte. Perfekt. „Eine Zuckerwatte habe ich wirklich lange nicht mehr gegessen. Wenn man schon die Möglichkeit bekommt, so etwas auf einem Auftrag zu essen, wäre es schön blöd, die Gelegenheit nicht zu nutzen. Gerne.“ So wie Hei in seiner typischen Pose die Hände hinter dem Kopf verschränkte, verschränkte die Kunoichi jene hinter ihrem Rücken, machte dadurch gleich einen viel unschuldigeren Eindruck. Und damit schlenderten die beiden jungen Leute Seite an Seite durch den Park, hielten fleißig Ausschau nach einem Stand, der nach Zuckerwatte aussah – und konnten in der Zwischenzeit die vielen gelben und orangen Lichter betrachten, die Jôsei in dieser Nacht in ihren Bann zogen. Laternenfest eben. Nach einer gewissen Weile wurden sie endlich fündig und waren damit um zwei Stangen Zuckerwatte reicher. „Doch. Schmeckt gut“, kommentierte die junge Dame mit den weißen Seelenspiegeln, nachdem sie den ersten Happen probiert hatte. Anstatt sich zurück zu den engen Straßen zu bewegen, hielten sich die Jugendlichen lieber auf dem größeren Park auf, schlenderten gemütlich umher, blieben dann aber in der Nähe eines Baumes stehen, um in Ruhe ihre Süßigkeit zu verschlingen. Im Hintergrund trällerte Musik, Leute tanzten und genossen den gemeinsamen Abend. Mari und Hei unterhielten sich ein wenig über belanglose Dinge, der bisherige Auftrag, die Eindrücke, die sie gesammelt hatten, die Uhrzeit und wann das Feuerwerk beginnen würde. „Ach, da fällt mir ein...“ Nahm Mari schließlich nach einer Weile innerlich ihren Mut zusammen, konnte ihre Neugier doch nicht ganz unterdrücken. „Die Mutter von Yamada-san hatte auch mit dir gesprochen, oder? Hat sie versucht, für VDJ zu werben, oder was wollte sie?“ Die weißen Äuglein sahen zum Kollegen, gespannt, was er antworten würde. Die Zuckerwatte war mittlerweile vollkommen verschlungen worden, nur das leere Stäbchen hielt die Kunoichi noch in ihrer rechten Hand... bis diese von hinten ergriffen wurde und vor Schock das Stäbchen zu Boden fallen ließ. Völlig unvorbereitet drehte sich Mari, bedingt durch die Hand, die sie führte und fand sich im nächsten Augenblick Hand in Hand mit irgendeinem fremden Kerl wieder. Er lachte freudig und erst jetzt nahm die 16-Jährige wahr, dass die Musik lauter geworden war, dass die Menschen um sie herum alle tanzten und dass auch sie durch die wilden Bewegungen ihres nicht persönlich ausgesuchten Tanzpartners mitgezogen wurde. Sie konnte gerade so wahrnehmen, dass auch Hei von irgendeiner Person mitgezogen wurde – aber mehr war auch nicht möglich. Dazu drehte sich alles viel zu schnell und vor allen Dingen strömten die Menschen viel zu sehr durcheinander, klatschten in die Hände und lachten – entweder wahre Freude oder bedingt durch zu viel Alkohol. Vielleicht auch beides. Plötzlich drehte ihr Tanzpartner sich besonders schnell, löste Mari von sich und diese musste noch eine halbe Umdrehung vollführen, bevor sie wieder Herr über ihren eigenen Körper wurde. Sie sah auf, erkannte kaum zehn Zentimeter von sich entfernt den Suna-Nin, der anscheinend in einer ähnlichen Manier vom Tanzkollegen in die Mitte befördert wurde. Um die Jugendlichen herum herrschte völliges Durcheinander. Einige tanzten noch zusammen, andere fixierten sich auf das scheinbar junge Pärchen in der Mitte der Masse, grölten und klatschten im Takt in die Hände. Häh? Die weißen Seelenspiegel sahen völlig planlos zum Schwarzhaarigen – sollten sie jetzt tanzen oder was? Es bot sich kein Fluchtweg... dazu bewegten sich all die Menschen zu viel und die Jugendlichen waren zu tief im Kern gelandet. D-das... ernsthaft jetzt?!
 

Tatsumaki Hei

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Tja, in Mari ging wohl doch eine ganze Menge mehr vor, als Hei sich vorstellen konnte, nicht? Manchmal war der Suna-nin halt doch noch ein Naivchen. Dinge, die er noch nie erlebt hatte, konnte er schwer einschätzen. Sobald er etwas als ‚bekannt‘ markieren konnte, war es ein leichtes für den jungen Mann, es zu durchschauen und entsprechend seinen Nutzen daraus zu ziehen. Aber diese ganze Angelegenheit? War ihm fremd, ergo auch irgendwie… ‚weiß‘. Ein weißes Blatt Papier, auf dem noch nichts geschrieben stand, aber bereit eben dafür war. Aber das er Mari mit seinem kleinen Lächeln so aus dem Konzept gebracht hatte… woher sollte er denn das wissen? Aber jetzt gingen sie ja erst einmal weg, miteinander, zueinander, jedenfalls weg von den alten Leuten. Wichtig dabei war, dass er ihr natürlich anbot, sein altes Versprechen einzulösen; Wichtig für die kommenden Minuten oder Stunden, wie auch immer. Trotz allem war der Tatsumaki ja noch ein Kavalier, jedenfalls ein wenig. „Ja, ja… die Mutter von Yamada-san“, antwortete der Wüstensohn mit einem transparenten Lächeln, mehr oder weniger leicht. Die Hyuuga schien sich kaum noch daran zu erinnern, was sie vorhin gefragt worden war, oder hatte es halt als nicht besonders wichtig angesehen. Oder aber sie tat einfach nur so. Hei war kein Gott; Durchschauen konnte er Mari nur, wenn sie sich nicht besonders anstrengte. Wenn jemand sich Mühe gab, ein Pokerface zu bewahren, war es generell schwer, denjenigen zu durchschauen. „Hm, einen Ruf also… und das wussten wir ja unglücklicherweise schon“, antwortete er und sah in den Nachthimmel. Das Lächeln wurde breiter, als sie ihm zustimmte – Zuckerwatte war halt etwas Gutes und man bekam es nicht alle Tage. Ausnutzen war hier das Stichwort. Nicht gierig sein, aber das nehmen, was man kriegen konnte. Oder? Sie spazierten durch den Park, betrachteten die Lichterspiele, die überall gemacht wurden. Orange, Rot und Gelb waren die dominierenden Farben, fanden zueinander in Schleiern und gaben eine feurige Illusion zum Besten. Kurze Zeit später waren sie um ein wenig Zuckerwatte reicher und genossen den Geschmack. Hei nickte, riss ein Stück mit den Zähnen ab und atmete das nicht wirklich feste ‚Gericht‘ förmlich ein. Er beschäftigte sich mittlerweile wieder mit dem hier und jetzt, nicht mehr mit den alten Geschichten. Sein Kopf war lieber hier, nicht mit Yamada-san und ihren ausgestopften Hunden; Die vielen qualvollen Aufträge und die Kopfschmerzen. Und dann dieser eine Moment, in der er beinahe das ganze Haus der Frau in Brand gesteckt hatte. So etwas machte doch ein guter Shinobi nicht – oder? Mari fragte etwas, der Wüstensohn sah wieder in den Nachthimmel. Kam es ihm nur so vor, dass es lauter wurde? Er war ein bisschen neben der Spur, wieso auch immer. „Hm? Nein; Sie hat angedeutet…“, fing er an, aber auch er, fast ein wenig wie seine Prinzessin, wurde an der Hand gepackt und herumgewirbelt. Moment, was ging denn nun hier vor? Der junge Mann wurde jäh aus seiner seltsamen Trance gerissen und fand sich innerhalb eines kleinen Pulkes von jungen Menschen wieder, die offensichtlich ein wenig losgelöst waren. Die Musik spielte laut, die Menschen klatschten und sangen, tanzten und ließen es sich gut gehen. Ob mit oder ohne Alkohol, konnte Hei in diesem Falle nicht so schnell wahrnehmen. Die junge Frau, die ihn gepackt hatte und offensichtlich dazu bewegen wollte, mitzutanzen, lachte ihn fröhlich an. Da hatte sie sich aber geschnitten – selbst wenn Hei gewollt hatte, man konnte ihn nicht als jemand bezeichnen, der sich solchen Dingen leichtfertig und vor allem schnell hingab. Aber das kratzte die Dame nicht, sie wirbelte hin und her, zog ihn mit, wirbelte herum, und der Tatsumaki konnte nicht anders als hoffen, dass er gleich nicht niedergetrampelt würde, wenn er umfallen würde. Das schien unausweichlich… aber plötzlich spürte er einen kleinen Ruck, und als er blinzelnd wieder etwas wahrzunehmen begann, sah er ein paar unvergleichliche Augen vor sich; ihn anschauend. Maris Augen. Die Masse schien sich zum Auftrag gemacht zu haben, umherstreunenden Pärchen Glückseligkeit zu bringen – oder was? Gab es wirklich keinen Ausweg. Heis Pupillen weiteten sich leicht. Nicht, dass er etwas dagegen hatte, Mari so nah zu sein, oh nein. Das war nicht das Problem. Das Tanzen war das Problem: Er würde sich zum Affen machen. Hundertprozentig. Die Wahrscheinlichkeit war gar keine, sondern eine Tatsache, sein Kopf sagte ihm das eindeutig.

Möglichkeiten?

  • Nun. Einige. Entweder, sie versuchten, zu ‚entkommen‘ und sich damit zu den vermutlich meist gejagten an diesem Abend zu machen. Er kannte solche Gruppendynamiken. Die würden nicht lockerlassen; Und abgesehen davon brauchten sie Ruhe, wenn sie wieder zurück zu der Gruppe alter Leute gehen mussten. Es war also keine gute Idee, sich hier loszureißen und den armen Leutchen den Spaß zu verderben.
  • Beliebter Trick bei Shinobi, wenn sie nicht wussten, ob und wie sie tanzen sollten: Macht euer Training nach, für normale Menschen sieht das wie Akrobatik und toll aus! Super – Hei war unbegabt in Taijutsu und es würde wohl ziemlich bescheuert aussehen, wenn er hier Sand-Trockenübungen veranstaltete. Ein wenig ähnlich verhielt es sich mit Mari. Sie konnte die Luft verprügeln und, naja, so tun als würde sie Chakra verschießen. Als sich in Hei dieses Bild festsetzte – Mari die Luft schlagend und er immer wieder die Faust ballend – schüttelte er den Kopf. Schwachsinn.

Es blieb also nur noch eine Möglichkeit. Und die hieß, tanzen. Gut, also, zusammenreißen. Hei sah Mari entschlossen an, beugte sich vor, so dass sein Mund an ihrem Ohr verweilte. Sonst konnte sie ihn sowieso nicht hören. „Ich vermute, es wäre am besten, wenn wir einfach… nun ja, machen, was sie wollen.“ Kurz schwieg er, grinste dann leicht. „Außerdem bietet sich solche Gelegenheit ja nicht oft“, beendete er den Satz, entfernte sich ein Stück und begann, zu tanzen. Irgendwie. Weder er noch Mari wussten so richtig, was sie tun sollten. Gut daran war, dass die anderen Menschen wie bescheuert am Tanzen waren und die beiden immer wieder anstießen, so dass es sich trotzdem so anfühlte, als würden sie richtig tanzen. Und nach und nach löste sogar Hei ein wenig auf. Kaum zu glauben, aber sein Kopf entschied für einen Moment, es ruhig angehen zu lassen und seinem Körper die Kontrolle zu überlassen. Auch wenn das nicht allzu viel ausmachte, für ihn persönlich tatsächlich eine Menge. Er würde niemals zugeben, dass so etwas Spaß machte und hatte nicht vor, das öfters zu betreiben… aber solange Mari mit ihm und sonst mit niemandem tanzte, war es wohl ganz in Ordnung. Zugegeben, er merkte wieder, dass er körperlich nicht der größte Hit war, aber so etwas konnte man schon mal durchhalten. Nur weil man kein Bodybuilder war… Die Gruppe johlte weiter, lachte, däncte ab und ließ es sich gut gehen – Mission erfüllt, sozusagen, nicht wahr? Hei und Mari wirbelten umeinander, und abgesehen davon, dass die Leute hinter Hei aufpassen mussten, dass sein monströser Stachel – also seine Haare, gebändigt in einem Zopf – niemanden erschlug, war alles gut. Aber mit einem Mal: Stille. Naja. Verhältnismäßig. Die Gruppe tanzender Jugendlicher schien zufrieden mit dem Ergebnis und machte sich auf, die nächsten zwei armen Seelen dazu zu bringen, zu schwitzen und hin und her zu hopsen. Hei war ein wenig froh, dass es vorbei war. Nicht, weil es nicht irgendwie… interessant gewesen war, sondern weil er einfach langsam die Puste nicht mehr hatte. Wirklich traurig! – Der Tatsumaki lächelte leicht, als die Gruppe abzog, und er löste sich von der Hyuuga. „… Das war lustig“, meinte er und lachte. „Auch wenn ich sowas nicht jeden Tag machen wollen würde. Wollen wir uns hinsetzen?“, fragte er und hoffte, sie würde ihn nicht aufziehen, als er sich gegen einen Baum lehnte und erst einmal ein wenig verschnaufte. „Setz‘ dich, Hime, ich beiße nicht“, meinte er, lächelte und klopfte neben sich. „Und um dir die Sorge mit der Mutter von Yamada-san zu nehmen: Sie sagte, ihre Tochter wäre harmlos. Das stimmt meiner Meinung nach nicht ganz, aber gut… sie deutete an, dass VDJ nur die Spitze des Eisbergs wäre. Aber wen kümmerts… mich heute jedenfalls nicht.“ Er schmunzelte und sah in den Himmel. „Heute nicht.“
 

Hyuuga Mari

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Alle lachten, alle tanzten, klatschten in die Hände – zu viel für Mari! Die weißen Augen sahen sich um, verschmälerten sich, gewappnet für den Kampf um die ersehnte Freiheit. Die Hyuuga mochte es nicht, ungewollt in den Mittelpunkt einer großen Masse gedrängt zu werden. Wenn, dann sollte das schon ihre eigene Entscheidung sein. Noch weniger mochte sie es, Situationen nicht mehr kontrollieren zu können und gezwungen zu sein, nach der Nase irgendwelcher fremden Personen zu tanzen. Ja, irgendwie sah die Braunhaarige das hier im ersten Moment als eine Art Kampf an, bei dem sie sich nur noch nicht sicher war, wie sie ihn am Besten ausfechten sollte. Dass Hei sich wenige Augenblick später zu ihrem Ohr hinüber beugte, nahm die 16-Jährige daher erst verspätet wahr, wurde von seiner Stimme aus ihrem innerlichen Sturm gelotst. Sie sollten tatsächlich tanzen? Als der Tatsumaki sich entfernte und begann, mit den Hüften zu wackeln – umgangssprachlich – sah die Hyuuga ihren Kollegen noch einmal ungläubig an. Sie musste sogar die Augenbraue anheben. Irgendwie hätte sie gerade von dem Suna-Nin eine andere Antwort erwartet. Warum? Naja, er machte nicht unbedingt den Eindruck eines allzeit motivierten Tanzäffchens. Andererseits hatte er auch nicht unrecht mit seiner Entscheidung, der Masse zu geben, was sie wollte. Sie würden das junge Pärchen sicherlich nicht so einfach davon kommen lassen und Mari bezweifelte, dass der Auftraggeber entzückt darüber wäre, beim weiteren Job eine Horde betrunkener Menschen im Nacken zu haben. Was das im Klartext hieß? Tief durchatmen, einen Augenblick die Augen schließen... und dann einen Schritt nach rechts, wieder nach links und zurück. Hände anheben und den Körper stets in die entsprechende Richtung schwenken. So in etwa hätten Maris erste Versuche, sich tänzerisch zu bewegen, beschrieben werden können. Dabei ruhten die weißen Seelenspiegel stets auf der Menschenmasse, die sich um die Genin herum bewegte. Mal wurde die Kunoichi hier geschubst, mal dort gestoßen und musste dadurch immer wieder neu den Takt suchen. Doch.. es ging. Und so wie Hei, begann auch die Hyuuga allmählich aufzutauen, sogar ohne, dass sie es richtig mitbekam. Die Schritte wurden lockerer, die geschwungene Hüfte deutlicher sichtbar und sogar ein ganz kleines Lächeln zierte die Lippen der Braunhaarigen. Tja, sie war eben doch eine Taijutsuka, die es gewohnt war – in welcher Hinsicht auch immer – mit ihrem Körper zu arbeiten. Die Haare schwangen hinter den Bewegungen der Kunoichi her und als sie endgültig ihre Hemmungen verloren hatte, begann sie sogar, ihr Kaiten in eine Art Showtanz umzuwandeln. Klar, ein Großteil der Techniken der Hyuuga hätten darin geendet, dass sie die Luft verkloppte – aber das Kaiten stellte hierbei eine Ausnahme dar. Schnell drehte sich Mari um ihre eigene Achse, stellte ihre Füße dabei so geschickt hinter- und umeinander, dass sie sich Rücken an Rücken mit dem Tatsumaki wiederfand. Sie lächelte stumm, tanzte kurze Zeit in dieser Position und die Genin drehten sich umeinander. Dann setzte Mari erneut zu jener Bewegung des Kaiten an, vollführte ihre Drehung um den Schwarzhaarigen und hielt diese Aktion auch noch aufrecht, als sie sich bereits wieder vor dem Kollegen befand. Dann wurde es ruhiger und kaum, dass Mari zum Stillstand gekommen und – wie eine echte Tänzerin – als Pose die rechte Hand in die Höhe gestreckt hatte, den Fuß im Ausfallschritt, löste sich die Masse an Menschen auf. Sie suchten ein neues Opfer und schienen zu glauben, die Herzen der Jugendlichen für den heutigen Abend zueinander geführt zu haben. Dabei hatte sich die Taijutsuka doch gerade erst aufgewärmt! Sie stellte sich wieder normal hin, bemerkte jetzt, wie sie sich eigentlich hatte gehen lassen... hm. So schlecht hatte es sich nicht angefühlt. Einfach loslassen und nicht kontrollieren. Ob das nun zu einem regelmäßigen Hobby von der Hyuuga werden würde? Vermutlich nicht. Aber gut zu wissen, dass es einen nicht umbrachte, nicht jede Situation perfekt kontrollieren zu können, war doch auch schon etwas wert.

Die weißen Seelenspiegel folgten dem Suna-Nin, der im Gegensatz zu der ausgebildeten Taijutsuka nicht mehr ganz so gut in Form war und Halt an einem naheliegenden Baumstamm suchte. Ohne große Worte zu verlieren, kam die 16-Jährige der Aufforderung nach und setzte sich ins grüne Gras, direkt neben Hei. Als dieser sich aus seiner stehenden Position ebenfalls hinsetze, sah sie ihn mit einem Seitenblick an. Sie ließ ihn nach seiner Aussage zuerst in Ruhe, dachte für sich selbst über die Geschehnisse nach. Sah man dem Tatsumaki so ins Gesicht, sah er irgendwie.. glücklich aus. Unbeschwert, als würde er sich ausnahmsweise einmal keine Gedanken über irgendwelche Dinge machen. Die meisten Menschen nahmen das vermutlich gar nicht wahr und empfanden, dass der Suna-Nin ohnehin immer unbeschwert wirkte. Mari allerdings hatte mittlerweile schon des Öfteren mitbekommen, dass hinter dieser Fassade in Wirklichkeit ein unendlich scheinender Gedankenfluss steckte. Hei machte sich zu allen Dingen, die so passierten, seine Gedanken. Das wusste die Braunhaarige mittlerweile. Umso überraschender fand sie es, dies in diesem Moment in keinster Weise von seinem Gesicht ablesen zu können. Er schien diesen Abend wirklich genießen zu wollen. Das... freute Mari. Auch wenn sie es noch nicht so recht einzuordnen wusste. „VDJ ist nur die Spitze des Eisberges? Bringt uns auch Nichts, wenn gerade diese Spitze es auf uns abgesehen hat und sich immer wieder in unser Leben einmischt.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Gut, sie haben es eher auf dich, als auf mich abgesehen. Aber deshalb bleibe ich trotzdem nicht verschont.“ Dann lehnte sich die Kunoichi zurück, winkelte die Beine an und sah sich um. Überall diese Lichterspiele, die mit zunehmender Dunkelheit immer intensiver und damit auch schöner wurden. Ja, es hatte schon eine besondere Atmosphäre, die unweigerlich auf den eigenen Gemütszustand überging. Schließlich seufzte sie kaum hörbar und ließ sich, ebenso wie der Kollege, einfach auf die Ruhe und Entspannung ein. „Naja, wahrscheinlich hast du Recht.“ Es brachte Nichts, sich am heutigen Abend wieder über VDJ aufzuregen. Das verdarb nur das Fest und dafür war es Mari gerade zu angenehm. „Du kannst übrigens echt gut mit der Hüfte wackeln.“ Feixte die 16-Jährige dann plötzlich mit einem schelmischen Grinsen, wechselte sogleich das vorherige Thema auf unbeschwerte Dinge. „Wen dieser Mob wohl heute Abend noch alles dazu zwingt, das Tanzbein zu schwingen? Hoffentlich nicht unsere Alten... die brechen sich nachher noch Etwas.“ Okay, das war schon gemein, aber Mari war im privaten Rahmen auch nicht dafür bekannt, besonders lieb gegenüber viel jüngeren oder älteren Personen zu sein. Allgemein ließ sich die Braunhaarige gerne von Vorurteilen leiten und hob sich ein wenig über die Anderen. Nicht unbedingt die beste Charaktereigenschaft, aber wäre langweilig, wenn Mari perfekt wäre, oder? Sie saß noch eine Weile zusammen mit dem Suna-Nin dort, erst nach einer ganzen Weile erhob sich die 16-Jährige, klopfte sich ein bisschen die Beine ab und sah zum männlichen Partner. „Lass uns langsam zum Sammelpunkt zurückkehren. Als Aufpasser geziemt es sich nicht, auf den letzten Drücker aufzutauchen.“ Wann das Feuerwerk wohl anfangen würde? Ganz genau wusste Mari das nicht, aber irgendwie war sie schon gespannt darauf. Wie lange sie das nicht mehr hatte betrachten können. Als Kind? Ja.. da fiel ihr auf. War das damals nicht auch zusammen mit Hei gewesen? Alles so lange her. Als sich der Schwarzhaarige auch erhoben hatte, machten sie sich auf den Rückweg. Eigentlich fühlte es sich gar nicht so anders an, im Vergleich zu damals. Natürlich, viel Zeit war vergangen, sie hatten verschiedene Sachen erlebt, die sie geprägt und verändert hatten. Aber trotzdem... das Gefühl war immer noch das Gleiche. Diese Vertrautheit – es war gut, dass es Dinge gab, die gleich blieben. Konstanten, auf die man sich trotz aller Veränderung verlassen konnte. Die Hyuuga musste unweigerlich lächeln.
 

Tatsumaki Hei

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Mari hatte mehr Recht, als sie vielleicht wusste. Hei war im Moment wirklich ein wenig gelöster – das kam durchaus davon, dass sie getanzt hatten und sich ein wenig von ihrem ‚Alltag‘ hatten lösen müssen, ja. Aber im Prinzip war es der Tatsache geschuldet, dass dadurch erst sein stetiger Gedankenfluss ein wenig aufgehalten wurde. Es war leicht, sich um viele Dinge Gedanken zu machen, schwer hingegen war es, diese Gedanken auch einmal vorübergehend auszuschalten. So aber hatte es funktioniert und Hei fühlte sich so leicht wie seit langem nicht mehr. Dieses leichte Lächeln auf seinen Lippen verblasste nicht, im Gegenteil – es wurde vielleicht eher noch entspannter. Es tat gut und er hoffte, dieser Zustand würde noch eine Weile anhalten. Der Tatsumaki fühlte sich zwar ein wenig seltsam, dadurch, dass er dieser Zustand nicht kannte, aber er war der Meinung, dass es gut war. Er schloss sogar kurz einmal die Augen und atmete durch – normalerweise eine Sache, die er nie machen würde, außer beim Schlafen. „Wir werden sicherlich noch einige Male mit ihnen konfrontiert werden. Aber das wird schon“, urteilte er lächelnd und lehnte seinen Kopf gegen den Baum. Auf Maris Kommentar hin musste der junge Mann allerdings lachen – er und gut mit der Hüfte wackeln? Lächerlich. Er hatte vermutlich albern ausgesehen; Und das nicht wenig. Aber es war lieb von der Hyuuga, dass sie ihm nicht direkt sein ganzes Selbstvertrauen raubte. „Wie nett von dir“, meinte er und grinste leicht. „Dabei warst du diejenige, die allen die Show gestohlen hat. Oder in dem Falle die Blicke aller Anwesenden auf sich gezogen hat.“ Schmunzelnd öffnete er die Augen und sah zu Mari. „Entschuldige meine Ungeschicktheit, aber ich versuche in letzter Zeit, auch physisch ein wenig mehr auf ein Level zu kommen, was annehmbarer ist. Vielleicht macht sich das ja demnächst bezahlt… Ich hoffe allerdings, dass unsere Alten in Ruhe gelassen werden. Die Knochen von denen sind nicht mehr das, was sie mal waren – und es gehörte nicht zum Auftrag, gebrochene Hüftknochen zu diagnostizieren und eine Freifahrt ins Krankenhaus zu gewährleisen“, antwortete er leise lachend, kam auch insgesamt ein wenig zur Ruhe. Das Tanzen hatte ihn ein wenig ausgelaugt. So etwas könnte er nie eine ganze Nacht lang machen – viel zu anstrengend und nachher war man vermutlich auch noch durchgeschwitzt bis auf die Haut. Musste nicht unbedingt sein… nur, wenn sich das auch lohnte! Eine Zeit lang saßen er und die Hyuuga noch auf ihrem Fleck, dann aber entschloss die pflichtbewusste Braunhaarige, dass sie sich wieder ihrem Job widmen sollten. Natürlich, es war ein verhältnismäßig entspannter Auftrag, das hieß aber keinesfalls, dass sie sich hängen lassen konnten! – Natürlich. Damit hatte Hei auch nicht gerechnet und das war auch eine der Eigenschaften, die er an der jungen Frau schätzte. Ihr fast uneingeschränkter Fleiß, wenn es an Aufträge ging, war hilfreich und außerdem entsprechend entlastend. Perfekt also, wenn man einen etwas weniger motivierten Partner wie Hei hatte, der aber bei einer gewissen Rücksichtnahme auch einiges leisten konnte. Sie ergänzten sich halt. „Du hast Recht“, meinte der Wüstensohn und stand auf, klopfte auch seine Hose ein wenig ab, um nicht allzu schmutzig zu wirken. „Wir haben ja auch keine wirkliche Ahnung, wann das Feuerwerk anfängt… und wo die mit den Alten noch hinwollen, um es zu ‚genießen‘“ Er gähnte verhalten, zwinkerte Mari zu. „Nach dir, Prinzessin. Wie immer.“

Wie immer, das war wohl das Stichwort. Nach und nach setzte der Gedankenstrom wieder ein und das Lächeln von Hei sollte mit der Zeit ein wenig dem Standard-Gesichtsausdruck weichen. Der Tatsumaki sah noch immer nicht unfreundlich aus, aber Mari würde es wohl bemerken. Das war nicht schlimm, vor allen Dingen, weil es eigentlich nur bewies, dass sie ihn mittlerweile wirklich gut kannte. Vermutlich würden das nicht einmal seine Familienmitglieder erkennen; Einfach, weil Mari mit ihm in den letzten Jahren ungleich mehr Zeit mit ihm verbracht hatte, als sein Vater, seine Mutter oder seine Geschwister. Eigentlich auch eine interessante Sache, nicht? Sie war zu einem Teil seines Lebens geworden. Unwillkürlich musste Hei leise lachen. Verrückt. Naja. Mittlerweile hatten er und Mari wieder die Stelle erreicht, an denen die beiden ‚Aufpasser‘ der Alten gewartet hatten. Sie hatten wohl die Stellung gehalten und es sich mit den Alten, die nicht auf Erkundungstour gegangen waren, gemütlich gemacht. Anscheinend waren sie noch nicht vollzählig. Begrüßt wurden Hei und Mari von einem fröhlichen ‚Hallo‘ und einem ‚Wo sich diese jungen Leute heute alles noch so rumtreiben…‘ – waren sie hier zu Besuch bei Großeltern? Also bitte! Hei lächelte leicht. „Wann wird denn das Feuerwerk beginnen? Es sollte doch ungefähr anfangen, wenn die Dunkelheit vollständig ist, oder?“ „Richtig“, bekam er zur Antwort. „Es sollte also bald soweit sein. Wir sind aber noch nicht vollzählig. Einige sind hier in der Nähe, und eine Gruppe ist noch mit Yamada-san unterwegs. Die kommen auf jeden Fall zurecht. Wir werden das Feuerwerk von hier aus ansehen, haben wir beschlossen. Der Weg zurück ist jetzt schon eine Herausforderung, also gehen wir nicht noch weiter in die ‚falsche‘ Richtung“, meinte Akira und verschränkte die Arme. „Bald ist ja auch Schlafenszeit, nicht?“ „Damals, als ich noch jung war, ging man bei Sonnenuntergang ins Bett und stand mit dem Krähen des Hahns wieder auf!“, gab eine Alte zum Besten, während sie auf die anderen warteten. Die trudelten nach und nach ein, während Hei sich bemühte, die größer werdende Gruppe ein wenig beisammen zu halten. Die Alten waren zwar zum Teil müde, ein anderer Teil aber schien ein wenig aufzublühen. Ein wenig schwer, aber es ging, und nach und nach fanden sich alle ein. Als jeder schließlich einen Platz gefunden hatte – ob auf einem Stuhl, Gehwagen oder sonst etwas – begab Hei sich zu Mari, die genau wie er ein wenig darauf aufgepasst hatte, dass alles seinen Gang ging. Schmunzelnd verschränkte er die Arme. „Es ist eine Weile her, dass ich so etwas willentlich und wissentlich beobachtet habe“, gab er zu und sah in den dunklen Nachthimmel. „Nach so einem Feuerwerk hast du mir geholfen, diese Wohnung da zu finden, wo ich heute noch wohne. Erinnerst du dich? Wir haben ja beide einen Anstoß gebraucht, damals in Konoha, da in diesem seltsamen Zelt… deine Mutter hingegen wusste noch alles.“ Der junge Mann lachte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und bemerkte, dass die Lichter der Stände und allgemein die erhellenden Lichter gedimmt wurden. Wie atmosphärisch. "Der kleine Stern hängt noch immer bei mir."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Es war schön gewesen. Der Tanz, natürlich, die Bewegungen und das lockere Zusammensein mit Hei. Dennoch, Mari vergaß nicht, dass sie noch einen Auftrag zu erledigen hatten und dementsprechend machte sie den Kollegen darauf aufmerksam, stand auf und beide gingen in normalem Tempo zum Treffpunkt zurück. Natürlich beobachtete die 16-Jährige den Suna-Nin immer wieder mit unauffälligen Seitenblicken und bemerkte daher auch schnell, wie sich nach und nach der typische Gesichtsausdruck beim Tatsumaki bildete. Ein Lächeln und Freundlichkeit, die einen Strom aus Gedanken verdecken sollten. Hm. Es wäre auch komisch gewesen, wenn Hei nun plötzlich auf ewig vollkommen losgelöst gewesen wäre. Eigentlich war Mari sogar trotzdem ganz stolz auf sich – denn sie hatte es geschafft, den jungen Mann zumindest eine Zeit lang von seinen Überlegungen zu befreien. Eine Leistung, die vermutlich nicht jeder so schnell vollbracht hätte. Als Akira wieder in Sichtweite kam, maßregelte sich die Braunhaarige und kam mit vollem Bewusstsein wieder beim eigentlichen Auftrag an. Sie waren noch nicht vollzählig? Also hieß es, noch eine Weile warten und in die Luft starren. Was Mari allerdings gefiel, war die Tatsache, dass das Feuerwerk von diesem Platz aus beobachtet werden sollte. Ehrlich, ihre Lust, sich mit den alten Knackern noch viel weiter in die Menschenmenge zu begeben, verlief gen null. Sie nickte, um zu verdeutlichen, dass alles verstanden worden war und wartete dann, bis sich die Rentner nach und nach einsammelten. Es dauerte eine Weile, wodurch den Genin Gelegenheit gegeben wurde, hier und dort den verschiedenen Geschichten der Alten zu lauschen. Viele erzählten sich gegenseitig, wie sie als Kinder und Jugendliche bereits auf dem Laternenfest in Shiro gewesen waren. Ältere Damen berichteten davon, wie sie von den Männern angehimmelt worden waren. Die Herren der Schöpfung dagegen berichteten von einstigen Liebschaften, die sie hier kennengelernt hatten. Eine Frau erzählte sogar mit Tränen in den Augen, wie sie früher mit ihrem Mann auf diesem Fest gewesen war. Tja, wenn man sonst Nichts zu tun hatte, war es schon ganz interessant, ein wenig zu lauschen. Zumindest für Mari. Schließlich hatten sich alle eingefunden, saßen irgendwo und sahen in den Nachthimmel, gespannt darauf, wann es endlich losgehen würde. Mari sah Hei entgegen, der sich zu ihr gesellte und die Arme verschränkte. Die umliegenden Lichter wurden weiter gedimmt, sodass die Dunkelheit der Nacht den Park wieder einholte – und die Hyuuga lächelte.

„Oh ja. Meine Mutter hat sich erinnert und auch noch etliche Fotos in der Hinterhand gehabt.“ Auch Mari verschränkte nun die Arme vor der Brust, lächelte leicht und sah hinauf zu dem größeren Suna-Nin. Dann folgte ihr Blick dem Seinen in den Himmel und das Lächeln ebbte ein wenig ab. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man an den Job in Konoha zurück denkt. Dass ich dich damals nicht wiedererkannt habe, als wir zusammen zu Yamada-san geschickt worden sind. Ich habe überhaupt nicht mehr an den kleinen Jungen gedacht, der damals in Konoha einen Tag lang mein bester Freund gewesen ist.“ Nun musste sie doch wieder lächeln, wenn nicht sogar grinsen, blitzten ihre weißen Zähne hervor. Ihr Kopf neigte sich ein Stück zur Seite. „Ich habe es ja immer abgelehnt, von irgendeinem Schicksal zu sprechen. Aber es ist schon interessant, was das Leben teilweise für Verläufe nimmt. Ohne, dass wir bewusst Einfluss nehmen. Was das kleine Shuriken angeht...“ Sie dachte einen Moment nach, bevor sie zu einer Antwort ausholte. „Ich habe es Letztens gefunden. Müsste jetzt auf meinem Schreibtisch liegen – ein Wunder, dass es diese vielen Jahre in meinem Zimmer überstanden hat, ohne dass ich mich daran erinnert habe.“ Sie zuckte mit den Schultern... und dann ging es plötzlich los. Die ersten kleinen Raketen schossen in die Nacht und hinterließen einen buntes Durcheinander am Himmel. Von überall hörte man die altbekannten 'Oh!' und 'Aaaah!', nicht nur von den Alten, auf die Hei und Mari aufpassen mussten. Auch ein junges Pärchen, das sich relativ nah zur Gruppe aus dem Altenheim aufhielt, gab ihre Begeisterung lautstark zum Besten. Wieder rasten Raketen zum Himmel, doch nicht nur das, auch ringsherum im Park gingen kleine Bodenfeuerwerke in Form von Fontänen los, hauptsächlich in gelben, roten und weißen Farben. Da hier niemand erschrocken zur Seite sprang, mussten die Verantwortlichen bereits im Vorfeld darauf geachtet haben, die entsprechenden Stellen im Park frei von Menschen zu halten. Nun wussten die Anwesenden gar nicht mehr, wohin genau sie den Blick wenden sollten. Überall funkte es, sprühte es und erhellte die dunkle Nacht. Auch die Hyuuga wandte ihren Blick ein wenig hin und her – schaffte es nicht vollkommen, ihren leichten Anflug von Begeisterung unbemerkt zu lassen. In all dem Farbenspiel fand sich der Blick schlussendlich zurück auf Hei wieder, der seinerseits damit beschäftigt war, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Immer wieder wurde sein Gesicht von den Lichtern erhellt, erstrahlte dadurch in verschiedenen Farben und so ganz konnte auch er seine Überraschung über das Feuerwerk aus den unterschiedlichen Richtungen nicht verbergen. „Wow. Die haben sich echt Mühe gegeben“, brachte Mari in etwas leiserem Tonfall hervor, unsicher, ob Hei sie überhaupt verstehen konnte. „Irgendwie fühlt es sich anders an als damals in Konoha. Es ist echt viel Zeit vergangen. Wir haben uns verändert, ich glaube...“ KABUMM. Und just in dem Augenblick, in dem Mari etwas hatte sagen wollen, explodierte eine besonders große Rakete am Himmel, die einen goldenen Glitzerrausch hinterließ – und durch den Lärm konnte der Suna-Nin bestenfalls die Lippenbewegung der Hyuuga wahrnehmen, aber nicht verstehen, was sie noch hatte sagen wollen. Die weißen Seelenspiegel sahen einen Moment nach oben, erkannten noch zwei Raketen, die in gleicher Weise die Nacht erhellten, dann senkte sie einen Augenblick die Augen, nur um dann wieder zu Hei zu sehen. „Vergiss' es, ist nicht so wichtig. Jedenfalls finde ich es gut, dass wir uns nach so langer Zeit wiedergetroffen haben und immer noch so gut verstehen, wie damals.“ Mari wusste nicht, dass der Schwarzhaarige ihre vorherige Aussage nicht hatte verstehen können, aber jegliche Nachfrage diesbezüglich hatte sie nun ohnehin unnötig gemacht. Es war ihrer Meinung nach nicht wichtig – oder hatte sie nur einen kurzen Moment eine losere Zunge gehabt, als sie sich normalerweise zugetraut hätte? Tja, vermutlich ein immerwährendes Geheimnis.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hei musste lachen, als er Mari so zuhörte. Nur leise, verhalten, aber fröhlich. Die Bilder, die Mari ansprach… stimmt. Er erinnerte sich – damals, als er das erste Mal bei ihr zu Besuch gewesen war, hatte sie ihm die gezeigt. Aber wieder einmal hatte die Hyuuga Recht – es war ein wenig seltsam. Damals, als sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, hatte er sich überhaupt nicht mehr erinnert, dass er die junge Dame jemals schon einmal gesehen hatte. Aber er war jung gewesen damals; und sehr beeinflussbar. Sie hatte ihn damals sogar neu eingekleidet… dass Mari sich aber nicht an ihn erinnert hatte, war ein wenig schade. Aber naja: Auch bei ihr war es ähnlich gewesen: Jung und noch dazu durch großen Druck beeinträchtigt. Dazu kam die Sache mit Aiko später – er konnte es verstehen. Er erwiderte das Grinsen, aber auch ein wenig nachdenklich. Es schien beinahe kein Zufall mehr zu sein, das gab Hei zu. Aber Schicksal? Schwer zu glauben, das stimmte schon. Aber irgendetwas muss es ja gewesen sein. Er betrachtete ihr Profil, und mal wieder fiel ihm auf, wie viele Emotionen man trotzdem aus den weißen Augen ablegen konnte – und wie schön diese trotz allem waren. Und in diesem Moment – oder kurz danach, Hei konnte das nicht so genau festmachen – gingen die Feuerwerkskörper hoch. Oh, ja. Sie hatten sich wirklich Mühe gegeben. Es war atemberaubend durchgeführt und wunderbar geplant – ein Augenschmaus besonderer Güte. Der Tatsumaki hatte so etwas noch nie gesehen und auch das Feuerwerk damals kam nicht an dieses hier heran. Die Farben, die ihn an Feuer und sonst an seine Heimat erinnerten, explodierten, hier, dort und sonst auch überall und die Gruppe alter Leute hatte sich wirklich einen guten Platz gesucht. Sie waren im Grunde inmitten all des Feuerwerks platziert und konnten in jeder Richtung etwas sehen. Leicht verwundert hob Hei eine Augenbraue und sah beeindruckt aus. Manchmal konnte man sich ja auch so eine Entspannung können, nicht? Lächelnd strich er sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht, hörte, dass Mari etwas sagte. Genau verstehen hatte er es nicht können, aber er schielte zu ihr hinüber. Was war das gewesen? Sie sagte, es fühle sich anders an – sie hätten sich verändert, und… Bumm!! Kaum hatte der Wüstensohn sich darauf eingestellt, Mari zu verstehen, ging eine riesige Rakete in die Luft und leitete so anscheinend den Höhepunkt und Abschluss ein. Hei zog fragend eine Augenbraue hoch, hatte leider nichts verstanden. Wieso hatte er das Gefühl, gerade etwas Wichtiges verpasst hatte? Hm. In dem Kopf des jungen Mannes wirbelte einiges hin und her, weshalb er nicht auf die Idee kam, was genau es denn nun hätte sein können. Und darauf, dass dieses Feuerwerk sehr wegweisend hätte sein können, auch nicht. Der Wüstensohn war ein wenig naiv… aber das würde sich ja eventuell mit der Zeit geben. Und wenn nicht, nun ja, dann würde er vermutlich einsam sterben.

Nun aber zu den wichtigen Dingen des Lebens; Mari und irgendwie auch dem Auftrag. Hei schmunzelte und nickte. Den letzten Teil hatte er ja verstehen können. „Durchaus. Ich bin recht froh darüber. Ich will mir nicht vorstellen, wie mein ‚Shinobi‘-Alltag ohne dich ausgesehen hätte“, gab er zu und lachte. „Gut, dass ich das auch nicht muss. Immerhin sind wir ja hier, nicht?“, meinte er, sah einigermaßen zufrieden aus. Auch, wenn er noch rausbekommen würde, was Mari da hatte sagen wollen. Das hatte er bisher immer! – Oder? Jedenfalls würde er nicht locker lassen, auch, wenn das vielleicht eine Weile dauern würde. Es wurde ruhiger, langsam; Das Feuerwerk war zu Ende, die Menschen gingen nach Hause oder vergnügten sich jetzt weiter an den Ständen, tanzten, lachten und ließen es sich gut gehen. Die Alten schienen größtenteils noch wach zu sein, einige sahen aber wirklich schon müde aus. Einer war sogar eingeschlafen.
„Gut, wir machen uns auf den Weg zurück!“, ließ Akira hören, und schlurfend machten sich die Alten daran, sich zu sammeln. Yamada-san schien noch fit zu sein und half munter mit. Wo nahm diese Familie bloß ihre Energie her? Hei verstand nicht, aus welcher Quelle sie die zogen – er selbst war nicht mehr so ganz auf der Höhe. Sie sah aus, als hätte ihr Tag gerade mal angefangen. Schmunzelnd half er dabei, die Alten zu sammeln, und rief einen Moment später sogar seine Sandwolke hervor, um einen schlafenden Alten und zwei andere, die nicht mehr laufen konnten, darauf zu transportieren. Erst waren sie ein wenig skeptisch, aber als sie merkten, dass die Wolke ihnen nicht nur die Anstrengung des selbst-gehens nahm, sondern auch recht fix sein konnte, wenn gewollt, freuten sich die Rentner und lobten Hei für seine Künste. An sich schienen sie sogar ganz angetan. Das freute Hei selbst ein wenig; bisher war das Sandgen in ihm ja relativ kurz gekommen, öffentlich. Aber Mari hatte ihm ja ein wenig Vernunft eingeredet. Auch dafür war er ihr dankbar. Sie verließen den Park, schließlich auch Shirogakure und befanden sich wieder außerhalb der Mauern und innerhalb Jôseis. Der Tatsuamki sah zu Mari, die aufpasst, dass niemand umkippte. War ja schon spät. Aber die Alten sahen glücklich und zufrieden aus, das war die Hauptsache, oder? Hm. Er überlegte, ob er Mari gleich noch nach Hause begleiten sollte. Ein Gentleman machte das eigentlich – aber es würde wahrscheinlich zu einer komischen Situation führen, so allgemein. Dieser Tag hatte etwas komisch angefangen, durch die Geschehnisse in dem Hyuuga-Domizil letztens, und eigentlich recht schön geendet. Hei wollte das nicht kaputt machen, aber andererseits hatte er das Gefühl, dass er gerade jetzt eigentlich nicht komplett locker lassen konnte. Der Wüstensohn schnalzte mit der Zunge und brummte leicht vor sich hin. Zu kompliziert, der Kram. Naja, oder aber anders herum, nicht? „Hast du Hunger?“, fragte er Mari und schielte nachdenklich zu ihr. „Ich könnte dir noch etwas anbieten. Wenn wir hier gleich fertig sind.“
 

Hyuuga Mari

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Ein atemberaubendes Feuerwerk läutete das Ende eines doch recht angenehmen Auftrages ein. Zuerst hatte Mari noch die golden funkelnden Feuerwerkskörper bestaunen dürfen, dann ebbte das Licht allmählich ab und die Laternen an den Ständen wurden wieder heller gestellt. Man wollte ja nicht, dass die Besucher sich plötzlich in totaler Dunkelheit wiederfanden, nicht? Die weißen Seelenspiegel wandten sich zu Akira, als dieser das Wort erhob und den Heimweg ankündigte. Ein seichtes Nicken – war besser. Wenn man sich die Rentner so ansah, war mindestens die Hälfte bereits so müde, dass sie innerhalb der nächsten Stunde aus den Latschen kippen würde. Das Feuerwerk hatte vielleicht für ein paar Minuten die Erschöpfung vergessen lassen, aber nun kam sie in vollem Ausmaße zurück. Hei machte sich nützlich, indem er seine Sandwolke beschwor und ein paar der älteren Damen und Herren darauf beförderte. Bei diesem Anblick musste die 16-Jährige unbemerkt lächeln, denn vor einem Jahr wäre es für den Suna-Nin noch völlig ausgeschlossen gewesen, sein Kekkei Genkai in der Öffentlichkeit zu nutzen. Es freute die Kunoichi, dass er ihre Worte bei der damaligen Mission ernst und sich die Zeit genommen hatte, darüber nachzudenken. Mari hatte damals ein wenig überreagiert, keine Frage, aber der Grundgedanke – davon war sie immer noch überzeugt – war richtig gewesen. Da die Klienten des Auftrages zum Großteil von der Müdigkeit eingeholt wurden, war der Rückweg ein ordentliches Stück entspannter als der Hinweg. Keine ständigen Stopps wegen irgendwelchen Ständen und Buden, die begutachtet werden mussten, sondern eher ein Flüstern, Murmeln und zum Teil sogar Schnarchen, ohne Interesse daran, irgendwelche Zwischenhalte einzubauen. Na, so hatte es die Hyuuga doch gerne! Schließlich schloss der Tatsumaki zu ihr auf, schwieg einen kurzen Moment, um dann zu fragen, ob die Braunhaarige Hunger hatte. Er könnte ihr etwas anbieten? Wie sich das anhörte. „Auch so ein Drei-Gänge-Menü wie von meiner Mum?“ Oh ja, das Essen war wirklich sehr lecker gewesen, als der Suna-Nin die Hyuuga vor einer Weile besucht hatte. Und auch eine ganze Menge, hatte man kaum aufessen können. Die Arme wurden vor der Brust verschränkt, während Mari nachdachte. „Meine Eltern sind momentan beide nicht daheim, daher werde ich da höchstwahrscheinlich kein Essen serviert bekommen. Also... wenn du es schon so anbietest.“ Die Mundwinkel hoben sich ein Stück an, während auch sie mit einem Seitenblick zu dem männlichen Kollegen schielte. „Ich würde mich auch mit weniger als drei Gängen begnügen. Solange es meinen Hunger auch stillt.“ Auch wenn sich Mari nicht dazu überwinden konnte, auch wirklich zu Zwinkern, so konnte man ihr dieses doch glatt aus der Stimme ablesen. Was Hei wohl noch anzubieten hatte? Eigentlich konnte sich die Hyuuga gar nicht richtig vorstellen, dass er so viele Essensvorräte haben könnte. Er wohnte alleine, in einer winzigen Wohnung. Und wenn man sich seine Statur so ansah – auch wenn es dahingehend über die zwei Jahre besser geworden war – machte er auch nicht den Eindruck, jeden Tag Unmengen an Essen zu vertilgen. Und konnte er überhaupt kochen? Bei Männern ja immer so eine Frage...

Es dauerte nicht lange, da kam das kleine Grüppchen wieder beim Altersheim an. Der Mond stand hell am Himmel, die Rentner gähnten herzhaft und man konnte ihnen die Erleichterung ansehen, endlich wieder im gewohnten Umfeld zu sein – und die Aussicht auf ihr heißersehntes Bett zu haben. Ein paar andere Mitarbeiter kamen heraus, zählten noch einmal durch und begrüßten die Ankömmlinge. Natürlich wurde sofort gefragt, wie es denn gewesen war, doch Yamada-san war die Einzige, die noch genügend Energie übrig hatte, um begeistert von den Erlebnissen zu erzählen. Der Rest schwankte durch die Tür in das Gebäude, vereinzelt verabschiedeten sich die Leute noch von den Genin und Yamada-san war jene, die sich für die großartige Arbeit der Ninja am heutigen Tage bedankte. Sie könne nur zu gut verstehen, warum ihre Tochter stets in großen Tönen von ihnen sprechen würde. Na, wenn das alles war. Bevor auch sie sich verabschiedete, schenkte sie noch einen verschwörerischen Blick in Richtung Hei, dann wieder zu Mari und zurück. Ein geheimnisvolles Lächeln bildete sich auf dem faltigen Gesicht – als wüsste sie mehr, als alle anderen Anwesenden. Dann ging auch sie ins Altersheim zurück und was blieb, waren Hei, Mari und Akira. Dieser verbeugte sich vor den Jugendlichen. „Danke für eure Hilfe, damit habt ihr offiziell Feierabend. Ich werde der Verwaltung meinen Bericht zukommen lassen. Falls wir mal wieder einen Ausflug planen und dafür zusätzliches Personal benötigen, wissen wir ja nun, an wen wir uns wenden können.“ Zwar sagte der Altenpfleger nicht direkt, ob er nun einen positiven oder negativen Bericht an die Verwaltung schicken würde, doch wer zwischen den Zeilen lesen konnte, war hier klar im Vorteil. Abgesehen davon sprach das Lächeln Akiras wahrlich Bände. Damit verschwand auch er wieder in dem Haus und Hei wie auch Mari machten sich ohne große Warterei auf den Heimweg. Naja, eher auf den Weg zur Wohnung des Suna-Nins – der hatte die 16-Jährige doch zum Abendessen eingeladen. Oder war es mittlerweile ein Nachtessen? Schwer zu sagen, aber da Mari den gesamten Tag über kaum etwas in den Magen bekommen hatte, durfte sie sich auch ein Bisschen zu so später Stunde erlauben. Würde ihre schlanke Linie schon nicht versauen. „Was darf ich denn erwarten?“, fragte Mari dann nach, die Hände in den Hosentaschen und den Kopf schief gelegt.
 
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