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Job: Kaktusblüte

Inuzuka Ara

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Zwar hatte Yurei sich in den letzten Monaten sehr dagegen gesträubt Shirogakure zu verlassen, doch heute gab es einen ganz besonderen Anlass, für den sich dies sogar lohnte. Es sollte in Richtung der ursprünglichen Heimat des Genin gehen dies auch noch kurz nach der Regenzeit. Sunagakure war nahezu nicht mehr dieselbe Stadt, wenn es an die Zeit ging, in der die Trockenheit für eine kurze Weile ihr Ende fand. Es war nicht mehr allzu heiß in der Wüstenstadt und gerade für einen Freund von besonderen Wetterlagen wie Yurei war dies ein willkommenes Angebot. Der Auftrag hingegen erschein ebenfalls recht unspektakulär und entspannt… Er sollte in seine alte Heimat reisen, um dort die Kaktusblüten, die momentan in voller Pracht stehen sollten, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Warum man gerade ihn dorthin schickte, war ihm nicht ganz so bewusst, aber die Dorfverwaltung war froh, wenn der verschwiegene Genin sich mal aus welchem Grund auch immer aus dem Dorf bewegte. Da er weder von medizinischen Notwendigkeiten, noch von Pflanzen eine Ahnung hatte, schickte man ihm eine Begleitperson mit auf dem Weg. Lange hatte Yurei nicht mehr professionell mit einer anderen Person zusammen gearbeitet und dies machte ihn schon ein wenig nervös… Der Kunoichi, ihr Name war Nara Shika, hatte er einen Brief zukommen lassen, wo er mit ihr ausmachte, wo der Treffpunkt sein sollte. Vor der Dorfverwaltung von Sunagakure, dem berühmten, rundlichen Lehmgebilde, würden die beiden sich in weniger als einer Viertelstunde treffen…
Gespannt stand der Yagami vor dem Gebäude und genoss das spezielle Klima, welches zurzeit in seinem Heimatdorf vorherrschte. Es war recht warm, aber nicht heiß und diese angenehme Temperatur wurde von einer noch starken Luftfeuchtigkeit vom Regen begleitet. Der Sand unter seinen Füßen bewegte sich kaum und mit einem überraschenden Sandsturm, wie man es hier nicht selten erlebte, würden die beiden Genin heute wohl nicht rechnen müssen. Stattdessen sprießten überall sogar bunte Blumen und Gräser aus den orangefarbenen Dünen. Auch einige Tiere und Insekten ließen sich in der sonst scheinbar so leblosen Umgebung blicken. Entsprechend der speziellen Wetterbedingungen war Yureis Laune heute sehr gut, was sich nicht etwa in einem Lächeln, sondern in einer recht lockeren Körperhaltung wiederspiegelte. Das Gesicht sagte also dasselbe wie immer: Gar nichts. Müde, schmale Augen und ein Mund, dessen Winkel keinerlei Regung vermuten ließen, waren der normale Anblick des Vierzehnjährigen. Auch seine Kleidung war heute recht zweckmäßig. Es waren einfach eine kurze, helle Hose und ein hellblaues Shirt mit ein paar braunen Schuhen. Nicht besonders geschmackvoll, aber davon hatte er ohnehin nicht viel abbekommen. Dies war also nicht sonderlich auffällig… Was den Yagami diesmal mehr ausmachte, waren die vom feuchten Wetter umso mehr geringelten Löckchen auf seinem Kopf, welche kaum zu bändigen schienen. Zwar hatte er versucht sie ein wenig aus dem Gesicht zu holen, doch kaum bewegte er sich ein Stück hingen die Locken wieder überall im Weg herum. Er konnte damit umgehen… Seine Kindheit hatte er hier ja auch überstanden… Nun wartete er also auf seine Begleitung, die er hier antreffen wollte. Nara Shika… Nara… War das nicht auch einer der alten, bekannten Konohaclans? Zwar wusste der Yagami selbst nicht was die so konnten, aber der Name war nicht unbekannt. Ein bisschen was blieb aus der Akademiezeit eben doch hängen… Hoffentlich war sie keine Quasselstrippe… Seine Laune war gerade doch so gut! Vielleicht konnte er sie ja etwas empfänglich für die Schönheit und den Charme seiner Heimat machen…
 

Nara Shika

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Sunagakure.. Sunagakure.. Immer wieder wiederholte Shika den Namen in ihrem Kopf. Er gefiel ihr gar nicht und doch stand er auf diesem Stückchen Papier in ihrer Hand. Ihr nächster Job sollte anscheinend nicht hier in den schönen gemäßigten Breiten von Shirogakure oder Konohagakure stattfinden, sondern in der stickigen Sandhölle dort draußen. Dabei hatte sie sich doch geschworen den Ort nie wieder betreten zu müssen. Die Erfahrungen, die sie auf ihrer ersten und einzigen Mission in der Wüste gemacht hatte, waren ziemlich eindeutig und einschneidend gewesen. Sie hatten sich wortwörtlich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Vor allem waren es besonders keine schönen Erinnerungen an diese Zeit. Die unangenehme Hitze der Sonne auf ihrer Haut, der schwerfällige Fußmarsch durch diesen riesigen Sandkasten und sogar ein gewisser Badeunfall waren alles Dinge, die sie nicht wieder erleben wollte. Jetzt hatte die Nara aber wohl keine andere Wahl. Die Dorfverwaltung hatte ihr diese Aufgabe zugetragen und nun würde sie diese auch erledigen. Ihr Pflichtgefühl war dann doch stärker als all diese anderen Dinge. Außerdem war sie ja nicht allein. Laut dem Zettel durfte sie mit einem anderen, ihr unbekannten Jungen die Kaktusblüten einsammeln. Yagami Yurei, wie er wohl war? Zurückhaltend wie sie, möglicherweise eher aufgedreht oder doch ganz anders? Es war ihr eigentlich egal, hauptsache er war kein zweiter Tatsumaki. Da ihr alter Freund von der Akademie aber eh recht einzigartig war, war die Chance dafür eh nicht besonders groß.
Nun stand Shika also hier, in dem Dorf, in das sie eigentlich in nächster Zeit nicht mehr zurückkehren wollte. Sie hatte vor ihrem Aufbruch nämlich noch eine andere Nachricht empfangen, nicht von der Verwaltung, sondern von ihrem Jobpartner. Er hatte es vorgezogen den Weg getrennt zurückzulegen, hatte dafür dann aber einen Treffpunkt in Sunagakure vereinbart, damit sie sich dort auch finden würden. Etwas seltsam, wollte man sich doch eigentlich schon vom Start weg kennenlernen, aber die Nara hatte sich nich dagegen gewehrt. Möglicherweise wollte der Junge ja auch noch jemanden besuchen oder ähnliches. Wer wusste das schon so genau? Letztendlich war es ja auch egal. Vor ihr erstreckte sich das rundliche Lehmgebäude, welches die Dorfverwaltung von Sunagakure darstellte. Seltsamerweise hatte sie auf ihrem ganzen Weg hierhin nicht einmal an den Qualen der Sonne über ihr zu leiden gehabt. Es war zwar schon heiß, aber nicht so sehr, als dass es sie allzu negativ beeinflussen würde. Diese sogenannte Regenzeit hatte anscheinend also doch einen größeren Einfluss auf das herrschende Klima hier als angenommen. Das bestätigte auch das ganze Grün in und um den Ort herum. Diese karge Landschaft konnte ja doch einen ganz eigenen Charme entwickeln. Vielleicht sollte sie sich nach diesem Job mehr damit beschäftigen. Im Moment galt es jetzt nämlich erstmal den Yagami zu finden. Zugegeben, eine viel zu einfache Aufgabe. Nach einem kurzen Blick auf den Eingangsbereich, hatte Shika den Jungen schon gefunden. Das Stirnband deutete zumindest darauf hin.
Gekleidet in den üblichen Ninjasandalen, zusammen mit einem langärmligen, dünnen und ebenso rosanen Oberteil und langen, weißen Shorts näherte sich die Kunoichi also dem Unbekannten, blieb etwas entfernt von ihm stehen und räusperte sich einmal kurz. "Y-Yurei-kun?"
 

Inuzuka Ara

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Dieses Wetter war schon ganz schön speziell, selbst für den Yagami, der so etwas in der Regel sehr genoss. Abgesehen von dem Mob auf seinem Kopf, den man dank der Luftfeuchtigkeit nur noch schwer als Haarpracht identifizieren konnte, gefiel ihm das auch sehr gut. Nur das war eben sein kleines Problemchen… Sunagakure in dieser anderen Art und Weise einmal wieder zu sehen, war aber doch schon etwas ganz Besonderes für den Yagami. Es war lang her, dass er sich hier für längere Zeit aufgehalten hatte und die Regenzeit war auch dann meist an ihm vorübergezogen oder verpasste sie einfach. Dass jemand so schlechte Erfahrungen mit seiner Heimatstadt hatte, konnte sich Yurei gar nicht vorstellen, denn er selbst war hier ziemlich behütet aufgewachsen. Wenn es allerdings daran ginge eine andere Ortschaft zu erkunden, würde sich vermutlich auch alles in ihm dagegen sträuben. Aber dennoch hatte er sich vorgenommen dem Mädchen irgendwie zumindest die schöne Seite seines Landes zu zeigen, denn da sie aus Konoha kam, kannte sie die trockene Wüste sicher nicht in der Schönheit, in der sie sich gerade befand. Sunagakure in grün zu sehen, war doch schon ein bisschen was anders und das sah sicher auch die Nara, nicht?
Yurei war auf jeden Fall gespannt was die beiden hier erwarten würde. Die Kaktusblüten kannte er und konnte sie auch wiedererkennen. Es gab viele verschiedene Kakteen und da hätten sie sicher ein bisschen was zu tun, aber was ihre medizinische Wirkung anging, war der Yagami überfragt. Halluzinogene? Schmerzmittel? Gifte? Alles war möglich und sicher auch spannend… Hoffentlich war er nicht die Testperson dafür… Warum Yurei zuerst allein angereist war, war schwer zu sagen. Zum einen hatte er die lang ersehnte Möglichkeit sich noch einmal mit ein paar Clanmitgliedern zu treffen und unterhalten und zum anderen kam er auch einmal dazu das Wetter ein wenig in Ruhe zu genießen, bevor er sich mit der Kunoichi dazu aufmachte nach den Kaktuspflanzen zu suchen.
Nun jedenfalls stand er hier und wartete auf das Mädchen. Wie sie wohl sein würde? Ob sie viel sprach oder eher so ruhig war wie er? Als Nara hatte sie sicher ein bestimmtes Clantalent, welches Yurei natürlich nicht genau kannte, aber ob sie schon länger Genin war oder nicht, ließ sich am Namen sehr schwer erkennen. Man würde wohl einfach abwarten müssen wie professionell das Mädchen sich im Angesicht dieser Aufgabe verhielt. Yurei war jedenfalls ziemlich gespannt darauf neue Menschen kennenzulernen. Seitdem er vor kurzem bei einer kleinen Aufgabe mit einem anderen Mädchen zusammengearbeitet hatte, fand er wieder mehr Spaß daran mit anderen Menschen etwas gemeinsam zu machen. In letzter Zeit war der Yagami so viel allein unterwegs gewesen, dass er sich wirklich schon ein wenig darauf freute sich mit jemand Neuem unterhalten zu können. Ob das ein langwieriges Gespräch mit sich ziehen würde, zeigte sich ja nun bald… Denn kaum dachte er ein wenig weiter über das Mädchen nach, hörte er hinter sich schon eine leise, angenehme Stimme, welche sich nach einem Räuspern flüsternd offenbarte. Der Name des Genin wurde ausgesprochen und schon drehte sich das dürre Gestell nach der Geräuschquelle um. Vor ihm stand ein relativ kleines Mädchen… Wer im Vergleich zu Yurei klein war, der war schon ziemlich winzig. Sie wirkte recht schmal und durch die langen Haare und die dunklen Augen ein wenig wie ein Püppchen. Ebenso war sie auch gekleidet. Rosa und irgendwie ganz knuffig… Sicher hatte sie eine warme, freundliche Aura. Allerdings schien sie auch an sich recht ruhig zu sein, zumindest machte der erste Eindruck dies erst einmal deutlich. Die schmalen, grünen Augen musterten das Mädchen knapp, bevor er sich tief vor ihr verbeugte als Begrüßung. Yurei-kun hatte sie gesagt… Nun, wenn sie so persönlich war, wäre es nahezu zu formal, wenn er es ihr nicht gleich tat. „Freut mich dich kennenzulernen, Shika-chan.“ Dann stockte er kurz und überlegte wie er einen guten Einstieg fand. „Du bist nicht von hier, nicht? Ich hoffe du hast dich zurechtgefunden. Warst du schon einmal in Sunagakure?“ Ja! Weiter so! Wenn das immer so klappen würde, wäre Yurei schon bald der Master of Smalltalk!
 

Nara Shika

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Das war er also, Yagami Yurei. Der Junge machte auf den ersten Blick eigentlich einen recht angenehmen Eindruck. Er überragte Shika zwar deutlich um etwa eine Kopfeslänge, allerdings wies er ansonsten eine ähnliche Statur zu ihr auf. Im Klartext bedeutete dies, dass er höchstwahrscheinlich kein Taijutsuka war, sondern sich ebenfalls mehr auf Nin- und Genjutsu konzentrierte. Eine gute Nachricht für die Nara. Sie hatte nämlich keine große Lust darauf an diesem verfluchten Ort einem Suna-nin hinterherjagen zu müssen, der dann auch noch deutlich schneller als sie war. In letzter Zeit hatte sie natürlich schon an ihren Defiziten gearbeitet, kurz gesagt Geschwindigkeit und Geschicklichkeit, allerdings war sie in diesen Bereichen noch immer unterer Durchschnitt, zumindest auf dem Stand ihres Erfahrungslevels. Davon aber mal abgesehen, das feuchte, braune Haar auf dem Kopf des Genins vor ihr, welches verdächtige Ähnlichkeiten mit einem Mop angenommen hatte, machte ihn allein schon so symphatisch, dass man sich beinahe nur freuen konnte ihn kennenzulernen.
Passenderweise nahm der Yagami ihre erste Kontaktaufnahme auch gleich freundlich zur Kenntnis. Er verbeugte sich sogar tief. Hatte Shika ihn vielleicht falsch eingeschätzt? Normalerweise hätte sie ihn ebenfalls so höflich und standesgemäß angesprochen. In diesem Fall hatte sie aber anders gehandelt. Sie hatte gedacht, wenn sie einen unbekannten Jungen direkter anredete, dann könnte sie schneller eine Verbindung zu ihm aufbauen. Die Reaktionen ihres Gegenübers ließen zwar auf keine Verärgerung schließen, immerhin nannte er sie ja auch 'Shika-chan', trotzdem konnte die Schwarzhaarige nicht wiederstehen diesen Fehler, das war er aus ihrem Blickwinkel, zu berichtigen. Sie war durch diese Kleinigkeit immerhin wieder in ihre Unsicherheit zurückgefallen. "T-Tut mir Leid, falls ich zu persönlich geworden bin Y-Yagami-san." Die Nara verbeugte sich ebenfalls tief in seine Richtung. "Freut mich ebenso dich kennenzulernen." Ob das jetzt die Situation schlimmer oder besser gemacht hatte, war erstmal nicht erkenntlich. Shika musste erneut auf die Reaktion von Yurei abwarten, um das einschätzen zu können. Währenddessen ging sie einfach auf seine Fragen ein. "Nein, i-ich bin nicht von hier. Komme ursprünglich aus Konohagakure. T-trotzdem habe ich mich hier aber ganz gut zurechtgefunden. Ich war nämlich schon einmal hier in Sunagakure." Sie erinnerte sich noch zu gut an die Erlebnisse hier. Die unerträgliche Hitze, die qualvolle Reise durch die Wüste, das waren die zwei Dinge, die ihr noch zu schmerzlich im Gedächtnis geblieben sind. Natürlich hatte Shika aber auch schöne Erinnerungen, wenngleich diese in der Unterzahl waren. Falls sie also jemand davon überzeugen wollte, dass dieser Ort doch mehr zu bieten hatte, musste er sich deutlich anstrengen. "Es war eine Mission mit zwei Freunden." Leicht nervös wischte sich das Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte den Yagami scheu an. "Soweit ich mich erinnere, mussten wir irgendeine Kette draußen in der Wüste suchen und bei unserem Klienten abliefern. Es war furchtbar." Auf eine gewisse Art und Weise schien der Smalltalkversuch des Jungen bei ihr gefruchtet zu haben. Auf jedenfall war Shika für ihre Verhältnisse mehr als kommunikativ. "D-Das ähm.. soll uns aber nicht von unserer Aufgabe ablenken." Sie dachte einen Moment lang nach. "Weisst du denn wo wir hinmüssen?"
 

Inuzuka Ara

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Je länger Yurei das relativ kleine Mädchen musterte, desto mehr assoziierte er sie mit einer Puppe. Es war nicht so, dass er ihr wegen dieses Anscheins weniger zumutete. Yurei selbst war eine der Persönlichkeiten, die immer geringgeschätzt wurden, weil sie so schmal und schwächlich wirkten, aber er wusste beispielsweise, dass hinter ihm mehr steckte, als man sehen konnte. Daher glaubte er auch bei dem schüchternen Mädchen daran, dass sich hinter der niedlichen Fassade noch mehr versteckte. Sie machte auch einen ziemlich sympathischen Eindruck. Yurei genoss es sehr, wenn er Personen um sich hatte, die selbst auch eher ruhig waren, wie er. Natürlich brachte auch ein aufmüpfiger Schreihals eine gewisse Spannung in eine Aufgabe, aber das passte doch besser zu ihrer Aufgabe und auch zu Sunagakure im Moment. Die Mission Smalltalk war auf jeden Fall geglückt, denn das Mädchen reagierte gesprächiger als Yurei es erwartet hatte. Seine Einschätzung war aber dennoch richtig gewesen, denn Shika stotterte, was ein deutliches Anzeichen von Schüchternheit oder Nervosität war. Warum auch immer man neben Yurei nervös sein musste… Es musste wohl die Verbeugung gewesen sein, die sie aus dem Konzept gebracht hatte. Der Genin schüttelte leicht den Kopf und sah sie bemüht freundlich an, auch wenn kein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen war. „Du musst dich nicht entschuldigen. Mir persönlich ist es egal, ob man mir förmlich oder persönlich entgegentritt, so lang es ehrlich ist. Also kein Grund nervös zu sein, Shika-chan.“ Bewusst nannte er erneut nicht die Höflichkeitsform. Wenn sie ihn aus einem Impuls heraus so genannt hatte, dann war es vermutlich das, was ihr in den Sinn gekommen war und sich nun so zu verstellen, war eher hinderlich für eine gute Zusammenarbeit. Vielleicht sollte Yurei ein bisschen aufpassen wie er andere begrüßte… Er wollte ja niemanden aus der Ruhe bringen. Jemandem verbal persönlich zu begegnen war eine Sache, aber sollte sie ihm zu nahe treten, würde der Yagami wohl die Nerven verlieren. Bisher war er aber noch ziemlich guter Dinge und ihre Schüchternheit ließ darauf schließen, dass sie ihm nicht zu sehr auf die Pelle rücken würde. Perfekte Bedingungen! Wenigstens lag er richtig damit, dass sie aus Konoha kam, aber zu seinem Erstaunen war das Mädchen sogar schon einmal in Sunagakure gewesen. Begeisterung klang aber anders… Yurei war selbst noch nie in Konohagakure, aber er wusste, dass es dort Shirogakure recht ähnlich sein sollte. Da war das hier schon eine ganz andere Gegend und nicht jedermanns Sache. Sie erklärte, dass sie offenbar auf einer Mission hier gewesen war. Und da kam es wieder… Yureis klassischer Gedanke daran, warum er eigentlich noch nicht auf einer solchen Mission war. Aber er versuchte ihn schnell zu verdrängen, um nicht auf den Gedanken zu kommen diesem freundlichen Mädchen sogar auf einem Job Unglück bringen zu können. Wenn er diesen Job ohne Probleme hinter sich brachte, dann schaffte er vielleicht auch einmal einen in Konoha- oder Kumogakure! Also musste er das nur durchstehen, um einen kleinen Schritt weiter zu kommen. Schon bald konnte sich der Yagami allerdings vorstellen warum es Shika nicht so besonders gefallen hatte. Eine Kette in der Wüste zu suchen, klang nach der typischen Nadel im Heuhaufen. Nur dass es in diesem Heuhaufen heiß und trocken war… Armes Ding. Es musste ihr grauen vor diesem Job. Yurei deutete mit dem Finger in Richtung des klaren, blauen Himmels, an dem die Sonne heute gar nicht so stark auf den sandigen Boden hinab knallte. „Keine Sorge, wir müssen zwar auch in die Wüste, aber das Wetter heut ist mild. Die Regenzeit ist gerade vorbei und wenn die Pflanzen so blühen können, werden wir beide es auch in der Wüste überleben.“, erklärte er wieder in einem bemüht freundlichen Ton und sah sich in der Gegend um. Schon hier war es relativ schön, dann würde es draußen bei den Kakteen sicher nur noch besser werden! Yurei war überzeugt davon, dass das jeder Mensch mögen sollte! „Wenn du dich doch unbehaglich fühlst, sag mir Bescheid und ich suche uns eine Stelle, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Du hast zwar Recht damit, dass Ablenkung nicht gut für die Aufgabe ist, aber man sollte sich dabei nicht quälen.“ Dies war eine ziemlich untypische Reaktion für den Yagami, mit dem er sogar einen seiner eigenen Grundsätze brach. Er erledigte Jobs in der Regel immer so effizient und schnell wie möglich. Allerdings war Yurei auch darauf bedacht andere Menschen gut zu behandeln und die Emotionen, die er ihnen anmerkte, auch zu schätzen und dabei zu helfen, dass es ihnen gut ging. Man musste eben abwägen, welch seiner Normen da wertiger war. Der Job war nun nicht so schwer, dass eine kleine Verzögerung zu Shikas Wohl sie einschränken sollte. Außerdem war der Junge selbst nicht allzu hitzeresistent. Darum hatte er sich so entschieden. Ihre Frage war für Yurei nahezu eine kleine Herausforderung. Der Sunanin liebte seine Heimat sehr und hatte schon als kleiner Junge so viele Ecken erforscht. Dennoch kannte er lang nicht alles… Das machte den Charme dieser Wüste eben aus. „Ja, wir müssen aus der Stadt heraus. Direkt abseits der Häuser wachsen momentan unzählige Pflanzen. Ich kenne mich damit nicht gut aus, aber meine Eltern sagten mir als Kind, dass einige von ihnen gefährlich seien. Ein wenig aufpassen, sollten wir also. Die Kakteen sind jedenfalls überall verstreut und es gibt viele verschiedene.“ Er stoppte kurz, weil ihm eine wichtige Frage in den Sinn kam. „Ich kenne mich hier aus, aber ich habe keine Ahnung von den medizinischen Wirkungen der Pflanzen… Weißt du wie wir das herrausfinden können?“ Während er das sagte, begann er sich langsam in Bewegung zu setzen. Man konnte ja schon einmal ruhigen Schrittes in die richtige Richtung gehen, nicht?
 

Nara Shika

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Offenbar hatte Shika ihren Jobpartner erneut falsch eingeschätzt. Yurei war nicht nur höflich, sondern gleichzeitig auch noch verständnisvoll für ihre Position und besaß zudem einen angenehmen Charakter. Man hätte fast meinen können, dass er das Ebenbild des Mädchens in diesen Punkten war. Einzig ihre Schüchternheit schien er nicht zu besitzen, aber das war wahrscheinlich auch besser so, ansonsten wären sie nämlich nicht groß ins Gespräch gekommen. In gewisser Weise hatte der Junge zusätzlich dazu noch etwas von der Reserviertheit der Hyuuga, die sie bis jetzt getroffen hatte. Auf jedenfall hatte sie das merkwürdige, aber doch freundliche Lächeln daran erinnert. "D-Danke Yurei-kun. Ich werde nicht mehr nervös sein, versprochen." Ob sie sich auch wirklich daran halten konnte, würde nur die Zeit zeigen. Shika neigte schon zur Schüchternheit. Je länger sie aber jemanden kannte, desto normaler benahm sie sich in dessen Nähe. Hei, Mari oder auch Kaoru waren gute Beispiele dafür. Es hing also allein an den Reaktionen des Yagami, wann sie sich ihm annähern konnte. Im Moment gab es jedoch ganz gute Vorzeichen für eine schnelle Freundschaft zwischen ihnen.
Für einen Moment folgten ihre Augen dem Finger des Jungen, der in den klaren, blauen Himmel deutete. Jetzt stellte sich eindeutig seine Herkunft aus Sunagakure heraus. Genau wie der Tatsumaki damals, wusste Yurei nämlich sehr viel mehr über die Wüste als ein Außenstehender. Seinen Worten zufolge sollte dort draußen auf jedenfall keine glühende Hölle herrschen. Das machte Sinn. Anderweitig konnte der plötzliche Pflanzenreichtum, welcher sich ihr gezeigt hatte, ja nicht überleben. "Mild ist wohl das falsche Wort für das Klima in der Wüste. In der Relation zu den ganzen Extremen kann man es aber so nennen." Shika seufzte kurz und richtete nochmal ihr Haar. "Überleben.. damals habe ich das wirklich getan" Sie erinnerte sich noch zu sehr an das Gefühl. "Ich werde es also jetzt schon schaffen ein paar Blüten einzusammeln und auszuliefern. Das wäre doch gelacht." Verfrühter Optimismus? Möglicherweise. Die Nara wollte ihre neue Bekannschaft jedoch nicht allzu sehr behindern. Sie versuchte es also nocheinmal mit einer anderen Herangehensweise, auch wenn es letztendlich gar nicht zu ihr passte. "T-Trotzdem danke für deine Nachsicht. Ich möchte dir als Suna-nin aber nicht zu viel im Weg stehen. I-Immerhin könntest du diesen Job sicherlich auch ganz allein bewältigen." Das war zumindest die Einschätzung des Mädchens. Als Ortsansässiger verfügte er schließlich über das nötige Wissen, welches dazu notwendig war. Aber genug vom Geplänkel. Die beiden Genin waren nicht hier um sich gegenseitig zu beschnuppern, sondern sich gegenseitig zu helfen eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Aus diesem Grund hatte Shika auch nicht lange gezögert und hatte direkt nachgefragt, wo sie die Kakteen finden würden. Die Antwort des Suna-nin kam auch prompt. Wie erwartet mussten sie den Schutz der Stadt verlassen und einen Fuß in den nun farbenfrohen Sandkasten tun. Offensichtlich musste sie jedoch nicht weit hinaus. Direkt außerhalb der Häuser schienen die gesuchten Pflanzen schon überall zu wachsen. Was für ein Glücksfall. Shika hatte schon befürchtet, dass sie für diesen Job erstmal wieder stundenlang und von der Sonne gebraten mühselig durch die Wüste laufen mussten. Vielleicht würde dieser Tag also doch nicht so schrecklich werden, wie sich die Kunoichi ihn vorgestellt hatte. Die nachfolgende Frage des Jungen brach sogar ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. "Ich dachte, dass du die Pflanzen hier schon kennen würdest." Sie tippte sich mit einem Finger ans Kinn. "A-Aber.. das ist kein Problem." Shika zog aus einer kleinen Seitentasche ein Buch hinaus, in welchem allerlei bunte Notizzettel herausguckten. Sie klappte es auf, blätterte die Seiten kurz durch und schloss es dann auch schon wieder. "Ich ähm.. kann bei der Identifizierung der Pflanzen sicherlich behilflich sein. Z-Zur Not habe ich außerdem noch mein kleines Notizbuch dabei. Da steht alles drin, was wir darüber wissen müssen." Es zahlte sich letztendlich doch mal aus, dass sich die Nara immer so gut auf ihre Missionen und Jobs vorbereitete.
 

Inuzuka Ara

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Der sandige Boden, welcher unter den Füßen des Sunanins nachgab, brachte ein großes Heimatgefühl mit sich. Diese Tatsache allein stimmte den Genin so zufrieden, dass er seine Angst vor irgendwelchen Problemen eine Zeit lang völlig vergaß. Trotzdem es nur ein einfacher Job für die beiden war, machte Yurei sich sofort Gedanken darüber, ob er dem armen Mädchen nicht auch irgendwelches Pech bringen konnte. Sie selbst sagte ja, dass sie offenbar nicht besonders gute Erfahrungen in seiner Heimat gemacht hatte. Ob das ein schlechtes Omen war? Yurei versuchte einfach nicht weiter darüber nach zu denken und hörte ihr zu, als sie ihm von seinen Erlebnissen erzählte. Dafür dass sie zunächst so schüchtern gewirkt hatte, wurde sie zunehmend gesprächiger. Yurei wusste gar nicht so recht wie er sie einschätzen sollte, aber dafür musste er sie wohl sowieso noch ein wenig mehr beobachten. Auf jeden Fall ließ sich das Mädchen von seinen gut gemeinten Worten etwas aufbauen. Es machte zumindest den Anschein, dass es so war, denn sie begann ihn wieder mit seinem Vornamen anzusprechen und versprach nicht mehr so nervös zu sein. Irgendwie war ihre Art ganz putzig… Yurei konnte sich viele Menschen vorstellen, die sich umso mehr schämten, wenn man sie auf ihre Schüchternheit direkt ansprach. Dieses Mädchen schien seine Worte allerdings eher dankend anzunehmen. Da war es schwer zu sagen, ob das nun eine mehr erwachsene oder kindliche Reaktion war… Niedlich halt, in irgendeiner Art und Weise.
Es würde wohl deutlich schwerer werden, als Yurei erwartet hatte, das Mädchen von seiner Heimat zu begeistern. Ihre Erfahrungen hatten sie wohl sehr eingeschüchtert und ihr Bild von der Wüste glich dem eines Monsters. Dennoch schien sie optimistisch zu sein, dass sie den Job hier schaffen würden. Ihre Stimmung steckte Yurei da sogar fast ein wenig mit an. Das heißt, so weit das mit seinen Sorgen möglich war. „Ich bin mir sicher, dass wir das problemlos schaffen werden.“ Das war eine Lüge, aber es wäre nicht sonderlich hilfreich für ihre Stimmung nun zu sagen, dass er Angst hatte, dass ihr aufgrund seiner Erlebnisse irgendwas in seiner Gegenwart zustoßen könnte. Der Yagami kannte sich jedoch sehr gut mit den Emotionen, der Mimik und der Gestik anderer Menschen aus. Darum sah man ihm keinen Moment lang an, dass er log. Weder nervöse Blicke, noch unruhige Bewegungen und auch kein veränderter Gesichtsausdruck wären festzustellen. Vermutlich ahnte auch niemand, dass man ihn bei einer solch lapidaren Feststellung anlog, oder? „Und wenn doch ein Problem auftaucht, sorge ich dafür, dass du gesund und munter hier wieder ankommst.“ Wenigstens in seinen Gedanken war sich der Yagami sehr sicher, dass er das Mädchen auf alle Fälle wieder zurückbringen wollte. Es war nur ein Job… So viel konnte da ja wohl kaum passieren!
„Du solltest mir im Weg stehen?“ Yurei blickte ein wenig ungläubig an sich herunter. Was an ihm machte denn den Eindruck, dass er hier super gut zurecht kam? Lag es nur daran, dass er von hier kam? Der schmächtige Yagami sah aus, als würde ein ordentlicher Wind ihn einfach problemlos davontragen und dieses Mädchen sollte ihn irgendwie einschränken? Kurz trat dem Jungen doch glatt ein etwas ungläubiger Blick ins Gesicht, bevor er sich wieder fing und sie ansah. Allerdings kam dann noch die Antwort auf seine vorherige Frage dazwischen, welche sie offenbar zum Lächeln brachte. Hatte er irgendetwas Dummes gesagt? Sie lachte doch nicht über ihn… oder? Nein, dazu wirkte es zu freundlich. Neugierig beobachtete der Yagami, wie das Mädchen ein Büchlein aus einer Tasche heraus zauberte und feststellte, dass sie erwartet hatte, dass er sich auskennen würde. Dies erklärte auch, warum sie dachte, dass er das allein hinbekommen würde. Seufzend fuhr er sich durch sein momentan alles andere als normale Haar und strich sich die lockigen Strähnen aus dem Gesicht. Auf alle Fälle schien Shika ein wenig Hilfe da zu haben, damit sie mit den Pflanzen besser zurecht kamen. „A-Also, ich kenne die Pflanzen schon vom Sehen her, aber ich habe keine medizinische Ausbildung oder sie angefasst… Deshalb…“ Moment… „Wieso stotterst du jetzt?!“ Versuchte er sich hier gerade zu verteidigen? Warum? War das so eine Art männlicher Stolz, der nach Selbstverteidigung verlangte? Verfluchte Pubertät und ihre Hormone, die brachten immer wieder seinen eigentlich sicheren Charakter aus dem Gleichgewicht. Sonst war er doch die Ruhe selbst! „Und wie komme ich nun da wieder heraus, ohne dass es zu sehr auffällt?“ Es war nur eine kurze Pause, welche der Junge im Satz eingelegt hatte, bevor er weitersprach: „…Deshalb hat man dich bestimmt mit mir geschickt. Wie ich sehe, bist du ja genau auf diese Aufgabe vorbereitet.“ Dass er gerade ein bisschen die Nerven verloren hatte, würde man daran erkennen, dass Yurei ein breites, freundliches Lächeln auf den Lippen trug, als er dies sagte. An sich nun keine Besonderheit, aber wenn man Yurei kennen würde, wüsste man, dass der Yagami selbst positive Emotionen nicht offen zur Schau stellt und schon gar nicht so stark. „Du musst dir dementsprechend keine Gedanken machen, dass du mir im Weg stehen könntest. Ich vermute, dass wir uns ganz gut ergänzen, nicht wahr?“ Gerade noch so die Kurve bekommen. Yurei war sich sicher, dass Shika eine gute Kunoichi war, denn wenn sie trotz der schlechten Erfahrungen so selbstsicher an ihre Arbeit heranging und sich auch vorbildlich vorbereitete, wurde doch schon deutlich, dass hinter dem Püppchen ein starkes Fräulein steckte. Zumindest vermutete er das. Darum wollte er vor ihr auch nicht unbedingt wie ein Trottel dastehen! „Sehr geschickt gerettet Yurei. Dafür kannst du dir ruhig mal selbst auf die Schulter klopfen!“ Sich innerlich über seinen Sieg erfreuend, führte der Sunanin seine zarte Begleiterin über die kaum befestigten Wege durch die Straßen seiner Heimatstadt. Sie befanden sich mittlerweile schon in den etwas abgelegeneren Wohnsiedlungen, die um das Stadtzentrum gebaut worden waren. Bald würden die beiden nur noch an wenigen Häusern vorbeikommen, denn der leicht aufgewirbelte Sand ließ verlauten, dass sie der Wüste ganz nahe waren…
 

Nara Shika

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Je länger Shika mit Yurei redete, desto sympathischer wurde ihr der Junge. Aus diesem Grund wäre ihr auch nie aufgefallen, dass sich ihr Gegenüber bewusst verstellte und sie auch noch anlog. Immerhin gab es dazu keinen wirklichen Anlass. Wer musste schon zu solchen Mitteln greifen, wenn er es mit der Nara zu tun hatte? Sie war schüchtern, verständnisvoll und ebenso liebevoll. Also eigentlich genau das Gegenteil von Mensch, der einem unsympathisch erschien und welchen man deswegen nicht den wahren Charakter offenbarte. Natürlich gibt es aber auch andere Gründe für derlei Anstalten. Hyuuga Mari und allgemein alle Abkömmlinge dieses Clans, die sie bis jetzt getroffen hatte, besaßen eine harte Schale, aber gleichzeitig auch einen weichen, fluffigen Kern aus rosa Zuckerwatte. Hauptursache dafür hielt die Kunoichi die durchaus strenge Erziehung in diesem traditionellem Haus. Gab es beim Yagami also vielleicht ähnliche Gründe für sein Verhalten? Das würde Shika erst in der Zukunft herausfinden können, denn, selbst wenn sie jetzt die Scharade des Jungen durchschaut hätte, hätte dies momentan nur mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Insofern war es also eigentlich nicht schlecht, dass sie keine Ahnung davon hatte.

Bestätigend nickte die Schwarzhaarige Yurei zu. Es war gut zu wissen, dass er ebenso positiv in diese kleine Nebenaufgabe ging. Was sollte denn auch groß schief laufen? Erstmal gab es keine wirklichen Gefahren außer der Natur selbst und zweitens hatte sie einen ortskundigen Genin an ihrer Seite, der sich hier gut auskennen müsste. So blieb für Shika also nur noch eine große Sorge offen. Auch wenn es sich nämlich seltsam anhörte, sie hatte wirklich Bedenken eine große Hilfe zu sein. Außer zwei helfender, nicht allzu starker, Hände und ihrem medizinischem Wissen hatte sie nichts anzubieten. Ein weiterer Suna-nin wäre womöglich die bessere Wahl gewesen. Wie sie darauf kam? Es war kein Selbstzweifel, sondern eher eine nüchterne Betrachtungsweise, bei der der körperliche Zustand ihres Partners keinerlei Rolle spielte. Um die Blüten zu pflücken brauchte man schließlich weder Kraft, Geschwindigkeit noch Geschicklichkeit. Alle drei Dinge besaß auch Shika nicht, ganz zu sprechen davon, dass sie eine noch schmächtigere Figur besaß als ihr Partner. Offenbar war dieser aber über ihre selbstkritischen Worte ziemlich verwundert. Für einen kurzen Moment war ein ziemlich ungläubiger Ausdruck im Gesicht von Yurei zu erkennen. Schätze er sie etwa anders ein? Wie dem auch sei, wahrscheinlich war es erstmal besser dieses Thema nicht mehr zu erwähnen. Die Nara wollte ja schließlich keine Unruhe stiften. Stattdessen konzentrierte sie sich lieber wieder auf das Gespräch über ihre eigentliche Aufgabe hier, genau dasselbe hatte ja auch ihr Gegenüber gemacht. "D-Da könnte etwas dran sein, ja." Die Kunoichi sah ihn mit einem scheuen Lächeln an. Sie ergänzten sich tatsächlich, denn immerhin war sie ja eine angehende Iryonin, die sich mit medizinischen Wirkungen auskannte. Das war auch eines der wenigen Dinge, die das Mädchen wirklich stolz machte. Dieser von ihr eingeschlagene Weg war nämlich nicht von jedermann zu bewältigen. "Unser v-verschiedenartiges Wesen ergänzt sich ganz gut in diesem Job. Wahrscheinlich hat man mich aber eher wegen meiner medizinischen Ausbilung damit beauftragt." Hier wäre der Moment gekommen selbstbewusst die Brust zu erheben. Da dies jedoch ein eher lächerliches Bild abgegeben hätte, verzichtete Shika darauf. "V-Vorbereiten kann sich doch jeder, wenn er will. Setzt man sowas nicht voraus?" Wahrscheinlich schon, doch ob es auch jeder machte, war etwas anderes. Die Anerkennung für ihre Arbeit genoss die Kunoichi also durchaus. "A-Aber.. danke." Sie lächelte Yurei herzlich an. "Du.. bist ein netter Junge." Solch ein Kommentar war ihr noch nie vorher über die Lippen gekommen, aber in diesem Fall würde er wohl keinen Schaden anrichten.
Aufgrund des ganzen Gerede war Shika jedoch gar nicht aufgefallen, dass sie mittlerweile die Außenbezirke von Sunagakure erreicht hatten. Hier draußen wurde der Boden etwas sandiger und der Wind bließ einem kleine Sandkörnchen schon ins Gesicht. Wie hatte sie dieses Gefühl doch gar nicht vermisst.
 

Inuzuka Ara

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Es war nicht ungewöhnlich, dass andere Menschen den schweigsamen und unscheinbaren Yurei als sympathisch oder angenehm empfanden. Der Junge meldete nicht häufig irgendetwas, beschwerte sich nie, war höflich und freundlich und machte stets was man ihm sagte. Auch einen guten Rat oder aufmunternde Worte gab er nicht selten zum Guten, doch legte der Yagami großen Wert darauf den Kontakt immer mit einem gewissen Abstand zu genießen. Er behandelte andere Menschen in der Regel mit dem Respekt, dem man ihm gegenüber brachte und reagierte meist gelassen auf die Gefühle und Konflikte anderer Menschen. Dementsprechend war er erstaunlich umgänglich, aber mindestens genauso unscheinbar. Yurei würde vermutlich dennoch irgendwie in Verlegenheit geraten, wenn eine andere Person ihm sagte, dass derjenige Sympathie für ihn empfand. Zwar ging es ihm bei anderen sicher nicht selten anders, aber es war doch selbst für den sonst so sicheren jungen Mann ein wenig beschämend, wenn jemand etwas so Nettes zu ihm sagte…
Oft dachte er darüber nach, ob er sich richtig oder falsch verhielt. Dabei orientierte er sich selten an den Werten und Normen der Allgemeinheit, sondern viel mehr am Zweck eines bestimmten Mittels. So wusste er beispielsweise, dass Shika es sicher nicht schön finden würde, dass Yurei sie angelogen hatte, auch wenn es nur banal gewesen war. Trotzdem empfand er es in dieser Situation als richtig, weil er ihr jeglichen Mut wieder nehmen würde, wenn er seine Sorgen bezüglich ihrer Arbeit einfach so äußerte. Insofern fühlte er sich auch nicht allzu schlecht deswegen, weil er es für die beste Lösung hielt. Er meinte es ja auch nur gut mit ihr. Immerhin schien das Mädchen sich ja recht wohl zu fühlen und war auch erstaunlich gesprächig, dafür dass sie zunächst so schüchtern gewirkt hatte.
War konnte schon schief gehen? Das war eben die Frage, die den Yagami wohl am allermeisten beschäftigte. Er machte sich stets und ständig so viele Gedanken darüber was alles in die Hose gehen konnte, dass er teilweise fast vergaß, dass es bisher kein Problem gab. In der Vergangenheit hatte der Genin gelernt, dass aus dem Nichts Schlag auf Schlag eine Sorge nach der anderen auftreten kann… und meistens betrafen diese nicht ihn, denn er kam immer gut aus der Sache heraus und zog scheinbar andere Menschen in das Pech, welches ihn umgab. Natürlich hoffte er sehr darauf, dass Shika auf diesem Job nichts zustoßen würde, doch rein aus seinem Pechvogelimage heraus glaubte er, dass irgendwas passieren würde… Aber er würde ihr helfen, wenn er nur irgendwie konnte!
Nach und nach liefen sie an den letzten Lehmhütten vorbei, hinaus aus dem Dorf. Hier am Stadtrand lebten einige Mitglieder seines Clans, weil diese sich meist abseits positionierten. Daher wusste Yurei hier genau wo es entlang ging. Shikas Reaktion auf seine Aussage zeigte wieder ein wenig mehr Unsicherheit, was an sich in holprigem Sprechen wiederspiegelte. Hatte er etwas Falsches gesagt? War er ihr doch zu nahe getreten? Er beobachtete sie sehr genau als sie sprach mit seinen grünen Augen und stellte fest, dass es wohl eher ein bisschen Verlegenheit war, denn sie lächelte trotz allem. Als sie fortfuhr, erkannte Yurei woher ihre Scham kam. Er hatte ihren Fähigkeiten ganz unbewusst geschmeichelt… Sie war tatsächlich ein Iryonin! Was ihm außerdem auffiel, war dass sie ihr Wesen als recht unterschiedlich empfand. Yurei sah das gar nicht so, denn in einer Gruppe waren sie wohl beide auf ihre ganz eigene Art unscheinbar. Er hatte sich hier nur so in die Führungsposition gedrängt, weil Shika sich nicht auskannte und im Vergleich zu ihm noch wesentlich zurückhaltender wirkte. Bis sie fertig gesprochen hatte, hörte er ihr zu, wobei die Nara den Jungen nun selbst ein wenig in Verlegenheit brachte. Er war ein netter Junge? Das hatte er lang nicht gehört… Man hielt ihn meist für merkwürdig und speziell, aber nett war neu… Ein beschämtes Lächeln huschte für einen Moment über das Gesicht des Jungen. Wieder zeigte er eine Emotion, weil er für kurze Zeit seine Kontrolle verlor, aber er empfand es nicht als allzu schlimm es in diesem Fall zu zeigen. Immerhin war das vermutlich eine sehr natürliche Reaktion auf solche Worte… „Danke…“, antwortete er und fuhr sich, den Kopf senkend, durch das, was man als seine Haarpracht bezeichnen könnte. Um nicht zu lang in peinlicher Stille zu verbleiben, reagierte der Junge noch ein wenig auf das was sie gesagt hatte. „Vorbereitung auf eine Aufgabe ist wünschenswert, aber bei manchen Leuten kann man es nicht voraussetzen. Stupide Kämpfer ohne viel Grips oder übermütige Anfänger denken an so etwas nicht… Nicht, dass ich dich so eingeschätzt hatte.“ Eine kurze Pause folgte, als er sie ansah und ein wenig schmunzelte. „Ich denke, dass du eine zuverlässige Kunoichi bist, denn eine Ausbildung zum Iryonin zeugt von viel Verantwortungsbewusstsein gegenüber Teamkameraden. Außerdem bist du auch ein freundliches Mädchen… Du könntest dir selbst ruhig ein wenig mehr zutrauen.“ Erst als er das ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass er sie gerade systematisch und vor allem laut analysiert hatte, was er sonst eigentlich in seinem Kopf machte. Vermutlich lag es daran, dass sie ihn nett genannt hatte! Egal, sie wusste sicher, dass seine bisherige Einschätzung von ihr erstaunlich positiv war und somit einem Kompliment glich. Auch wenn man die Kommentare von seiner Seite aus immer schwer als solches deuten konnte, weil er immer diesen monotonen Sprechton hatte… Jedenfalls fand er wirklich, dass Shika sich etwas mehr zutrauen sollte. Sie musste nicht so schüchtern sein und sich selbst so in den Schatten stellen, denn sie wirkte auf ihn stärker als sie sich gab. So langsam merkte auch Yurei den Wind, der einem den Sand nicht immer ganz feinfühlig ins Gesicht warf. Zwar war das momentan nichts im Vergleich zu den Trockenperioden des Landes, doch war es sicher für Außenstehende nicht besonders angenehm. Shika und Yurei kamen nun schon vom mehr oder weniger befestigten Weg des Dorfes ab und landeten in einer sandigen Wüstenlandschaft. Der Sandkasten war jedoch geziert von lauter Grün, teilweise auch Gräsern und bunten Blumen. Pflanzen im Sand wirkten immer ein wenig fehl am Platz, aber das machte wohl ihren eigenen Charme aus… Je weiter sie gingen, desto mehr konnte man zwischen den teilweise ziemlich hohen Dünen viele Pflanzen erkennen. Yurei lief etwas langsamer, weil es hier schwieriger wurde sich fortzubewegen… Aber körperlich waren sie beide sicher nicht allzu fit. „Ich hoffe, dass dich der Wind hier draußen nicht zu sehr stört. Es ist doch ein bisschen was anderes als die Hauptstadt, nicht?“
 

Nara Shika

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Yurei war wohl das erste männliche Wesen, das relativ schnell einen Platz als Freund - natürlich nur im platonischem Sinn - in ihrem Herzen gefunden hatte. Normalerweise dauerte die Annäherungsphase bei Shika besonders im Bezug auf das andere Geschlecht nämlich deutlich länger. Sie musste ja schließlich erst das Verhalten ihres Gegenübers mit ihrem eigenen in Einklang miteinander bringen, damit mehr oder weniger eine Kooperation möglich war. Nun stellte sich aber sicherlich die Frage, warum dieser Prozess beim Yagami so zügig vonstatten gegangen war. Hauptsächlich lag die Ursache dafür wohl in der ähnlichen Verhaltensweise der beiden Genin. Keiner von ihnen drängte sich unnötig in den Vordergrund, quatschte besonders viel und laut oder schien irgendwie hyperaktiv veranlagt zu sein. Diese Erkenntnis war aber natürlich nicht neu, konnte man sie doch schon nach relativ kurzer Zeit ziehen. Der springende Punkt war einfach, dass der Junge eine gewisse Distanz zu seinem Gesprächspartner einhielt, ohne jedoch vom Thema abzukommen oder desinteressiert zu wirken. Solch einer Eigenschaft hatte die Nara bei all den vorherigen Menschen, die ihr begegnet waren, noch nicht beobachten konnen oder zumindest nicht in diesem Ausmaß. Genau diese offene Grenze war es nämlich letztendlich, welche es ihr erlaubte mehr aus ihrem Schildkrötenpanzer herauszugucken ohne sich fürchten zu müssen von oben einen Schlag auf den Kopf zu bekommen. Yurei war sich dem sicher nicht bewusst, aber darauf basierte der Großteil dieser so guten Harmonie zwischen Junge und Mädchen. Und allein deswegen war sie überhaupt erst in Verlegenheit geraten ihm ein seltenes Kompliment zu machen.
Mehr als zufrieden beobachtete Shika die Reaktion des Yagami auf ihren letzten Kommentar. Noch nie hatte sie diese Worte so offen ausgesprochen, es war also fast schon verwunderlich für sie solch eine positive Antwort zu bekommen. Vielleicht sollte sie zukünftig überlegen deutlich mehr oder überhaupt Schmeicheleien zu verteilen. Es war zwar kein Teil ihres eigentlichen Charakters, aber hier und heute hatte es ja auch gewirkt. Die nachfolgenden Worte des Yagami kamen jedoch leicht überraschend für das Mädchen. Damit war nicht seine Meinung betreffend der Vorbereitung auf eine Aufgabe gemeint. In diesem Fall hatte er nämlich die volle Unterstützung der Nara. Im Nachhinein betrachtet gab es wirklich viel zu viele Shinobi, die aus Unerfahrenheit oder schlicht aus Selbstgefälligkeit auf eine ordentliche Vorbereitung verzichteten. Ein Fehler, welcher nicht allzu oft einen Rattenschwanz von negativen Ereignissen nach sich zog. "J-Ja, du hast recht. Vielleicht erachte ich sowas einfach als selbstverständlich." Nein, überrascht war sie über diese so offen ausgesprochene Analyse ihrer selbst. Es war keine harrsche Kritik, eher ein deutliches Lob für ihre Arbeit und ihr Auftreten und dennoch konnte sie nicht anders als einen Moment lang völlig perplex stehen zu bleiben. Die Schwarzhaarige wusste nämlich nicht, wie sie darauf reagieren sollte. In ihrem Kopf ging deswegen alles drunter und drüber, ein heilloses Chaos, weswegen sie äußerlich recht verwirrt aussah. Zuverlässig.. verantwortungsbewusst.. freundlich.. Das waren die drei positiven Dinge. Ich.. ich soll mir aber mehr zutrauen..? Genau so hatte er es gesagt. Wenn er doch nur wüsste, dass sie dies schon die ganze Zeit machte. Im Normalfall verhielt sich Shika nämlich deutlich ruhiger und überließ ihrem Gegenüber noch mehr die Kontrolle. Außnahmen bestätigten dabei natürlich immer die Regel. Nachdem sie also die anfängliche Konfusion überwunden hatte, reagierte sie auf die einzig erdenkliche Weise, die sie kannte. Ihr Blick glitt gen Boden und eine deutlich sichtbare Röte kroch von ihren Wangen bis zu ihren Ohren hinauf. Es war also kein Wunder, dass ab diesem Zeitpunkt die Unterhaltung unterbrochen wurde. Zudem waren sie mittlerweile in der großen Ödnis der Wüste angekommen. Ein furchterregender Ort, auch wenn er momentan mit grünen Pflanzen gesprenkelt war und ein angenehmeres Klima aufwies. Wenigstens kamen sie jetzt ihrem Ziel näher. Hier irgendwo mussten doch die erwähnten Kakteen sein. "N-Nein, schon in Ordnung." Während sie Ausschau nach den benötigten Blüten hielt, fand Shika, nach einer gefühlten Ewigkeit, auch wieder zu ihrer Sprache. Schließlich konnte sie den Rest des Jobs nicht schweigend an der Seite von Yurei verbringen, obgleich sie dennoch kein Wort über das peinliche Geschehen von vorhin verlor. Stattdessen konzentrierte sich das Mädchen lieber auf ihre Umwelt, näherte sich einem dieser stacheligen Gewächse, welches zwei Meter aus dem sandigen Boden schoss, und war drauf und dran dieses näher zu inspizieren. Die mit Nadeln und Dornen übersähte Oberfläche hatte aber wohl etwas dagegen. Reflexartig zuckte die rechte Hand der Kunoichi nämlich nach hinten, als sie einen Schmerz verspürte. "Au!"
 

Inuzuka Ara

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Wenn er gewusst hätte, dass es eine leicht unangenehme Situation nach sich zog, wenn man einer Person nur minimal näher kam beziehungsweise sich nur kurz von seinen Gedanken so mitreißen ließ, dass man etwas ausplapperte, was eigentlich in seinem Kopf bleiben sollte, dann hätte er seinen Mund vermutlich lieber verschlossen. Da er das Naramädchen erst seit wenigen Minuten kannte, konnte Yurei ja nicht ahnen, dass sie normalerweise nicht so war, wie sie jetzt war. Wenn er ihre normale Art kennen würde, wäre es sicher fast angebracht sie für ihre gerade so sichere Art zu bejubeln. Da er jedoch dachte, dass sie gerade relativ schüchtern war, ging er davon aus, dass sie noch ein wenig mehr aus sich herauskommen könnte. Wie gesagt: Er konnte ja leider nicht Hellsehen. Obwohl… Vielleicht ein bisschen so etwas Ähnliches, aber Gedankenlesen war leider nicht drin. Ihre Reaktion auf seine eigentlich ja so gut gemeinten Worte erschütterte ihn also ein wenig, als er sah, dass ihr Kopf knallrot anlief. Was hatte er da gerade gesagt? War es so ungewöhnlich, dass ihr jemand ein Kompliment und ein wenig Mut machte? Dass sie beschämt war, konnte der Yagami sogar auch ohne sein Bluterbe sehen. Aber wieso? Verlegen kratzte er sich an der Wange, als sie unsagbar peinlich berührt gen Boden starrte. Was sagte man in einer solchen Situation? Shika schien zu versuchen es totzuschweigen. Yurei allerdings hatte das Gefühl, dass man sich für so etwas entschuldigen müsste. Was sollte er machen? Schweigen? Entschuldigen? Es war schwierig… Zwar konnte er mit den Gefühlen anderer gut umgehen, doch dass er mal jemanden so peinlich berührte, kam sehr selten vor, da er in der Regel ja niemandem zu nahe trat. Vielleicht war es ja das… Hatte er eine Grenze überschritten, die über ihr Maß an Kontakt hinausging? In seinen Gedanken überkam ihn dieser Konflikt so sehr, dass ihm ein Seufzen herausrutschte. Kaum war es draußen, überlegte er schon wie unangebracht dies wohl war? Jetzt dachte sie wohlmöglich, dass es ihn irgendwie störte, dass sie so reagierte. Verdammt… Er konnte einfach nicht sagen was nun der ausschlaggebende Fehler war, wollte aber weder danach fragen, noch sie sonst irgendwie darauf ansprechen, wenn sie sich schon so arg unwohl fühlte…
Und da verlor er erneut die Nerven insoweit, dass ihm ein verlegenes Lächeln ins Gesicht geschrieben war. Wenn er seine Emotionen nicht mehr im Zaum halten konnte, dann bedeutete dies meist, dass er unsicher oder überemotional war und das war bei seiner Selbstbeherrschung nicht üblich. Den nachgebenden Sand unter seinen Füßen anstarrend überlegte er, ob sie nun überhaupt in einer Art und Weise wieder ohne Scham ins Gespräch einsteigen konnten. Die nächsten Monate würde vermutlich niemandem mehr ein Kompliment machen! Da erschrak es ihn fast ein wenig, als das Mädchen wieder zu sprechen begann und auf seine vorangegangene Frage geantwortet hatte. Gut, dass er die noch so unbedacht gestellt hatte, sonst wären sie wohl nie mehr zum Reden gekommen. Aber sollte er nun noch eine Erklärung für seine Worte bieten? Mist… Er reagierte nur hastig mit einem ausdruckslosen Nicken und versuchte sein dümmliches Lächeln von eben wieder zu verbergen. Dann beobachtete er wie die junge Kunoichi sich auf den Weg zu den Kakteen machte. Wortlos folgte er ihr und sah sich genau an was sie dort machte. Neugierig war man ja eben doch… Plötzlich hörte er allerdings ein Schmerzensgeräusch des Mädchens, auf das er mit einem Aufzucken reagierte. Sofort zückte er ein Taschentuch und reichte es in ihre Richtung, falls sie sich etwas fester gestochen hatte. Diese riesigen Dinger konnten ganz schön wehtun. „Du musst vorsichtig sein mit den Stacheln.“, begann er völlig unüberlegt aus dem Bauch heraus. „Manchmal sehen sie ganz weich aus und brennen oder es sind Widerhaken, die sich in der Haut verfangen. Das kann noch ein wenig mehr wehtun.“ Erst nachdem er ausgesprochen hatte, wurde ihm bewusst, dass er ohne weitere Sorgen einfach geplappert hatte. Unüberlegt… Verflucht. Und die Entschuldigung fehlte! Was soll’s! Egal ob sie darüber reden wollte oder nicht. Er brauchte ja keine Antwort, sondern nur seine eigenen Worte um sein Gewissen zu erleichtern. „Ehm… E-Es tut mir Leid, falls ich dir eben zu nahe getreten bin. Das sollte keine Kritik sein oder so. Ich dachte nur, dass du so reif wirkst für einen so jungen Genin und darum hab ich dir vermutlich automatisch starke Fähigkeiten angerechnet, weshalb ich meinte, dass du dir deshalb auch noch mehr zutrauen könntest. E-Entschuldige bitte.“ Und die Komplimente? Naja, die waren eigentlich selbsterklärend, denn so wirkte sie eben auf sie. Wo kam eigentlich schon wieder dieses stupide Stottern her? Immer wenn er bei einem Mädchen die Fassung verlor, artete es in undeutlicher Aussprache aus. Hatte sicher wieder irgendwas mit der Pubertät und den unkoordinierten Hormonen zu tun… Auch dass er so viel drum herum faselte, war nicht wirklich üblich. Solche unerprobten Situationen waren vor allem jetzt unangenehm. Wie er das hasste… Hoffentlich ging diese Phase schnell vorbei, damit er sich wieder besser im Griff hatte!
 

Nara Shika

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Manchmal war es irgendwie deprimierend alte Gewohnheiten nicht abschütteln zu können. Shika hätte nämlich gerne weiterhin offener mit dem so freundlichen Yurei geredet. Er war seit langem mal wieder die erste Person, die nicht ein Mädchen war, mit der sie sich mehr oder weniger gut verstanden hatte. Doch dann musste natürlich dieser peinliche Moment auftauchen. Der Yagami hatte dabei nicht einmal verletzende oder beleidigende Worte gewählt. Es entsprach ja durchaus alles der Wahrheit, was ihre Stärken und Schwächen betraf. Die Frage war nun aber warum sie auf diese Weise darauf reagiert hatte. Das war nicht einfach zu beantworten. Wahrscheinlich lag es aber daran, dass sie erstens nie groß über dieses Problem gesprochen hatte, nicht einmal mit ihren Eltern, und sie zweitens diese Erkenntnis nicht aus dem Munde eines gerade kennengelernten Genins hören wollte. Ja, so konnte man es wohl ausdrücken. Zwei Gründe, die Yurei unmöglich wissen konnte. Deswegen war er auch unausweichlich auf dieses Fettnäpfchen zugesteuert, welches die folgende Stille ausgelöst hatte. Im Nachhinein betrachtet war dieses Missgeschick jedoch nicht so schlimm, wie es erstmal für den Yagami aussehen musste. Es war nämlich eine mehr oder wenige normale Reaktion von Shika, wenn sie mit unangenehmen Dinge konfrontiert wurde. Aus diesem Grund hatte sie auch versucht sich mit den Pflanzen vor ihnen vom eigentlichen Geschehen abzulenken. Woher sollte sie auch wissen, dass diese Stacheln so unglaublich wehtaten, falls man diese Berühren sollte? Gut, sie hatte in ihren Büchern über die verschiedenen Kakteenarten nachgelesen, allerdings unterschieden sich Realität und Abgedrucktes doch manchmal voneinander. Zudem hatte sie auf ihrer Mission keine Zeit gehabt sich in irgendeiner Weise mit der Fauna dieser Region auseinanderzusetzen. Zu der Zeit hatte sie schlicht andere Sorgen und Probleme.
Glücklicherweise gab es aber noch einen gewissen Yurei. Obwohl er nämlich zeitweise so offensichtlich zurückgewiesen wurde, ließ er es sich nicht nehmen dort weiterzumachen, wo er aufgehört hatte: Eine Freundschaft mit der Nara aufzubauen. Völlig uneigennützig ergriff er nämlich wieder einmal das Wort und überreichte ihr sogar ein Taschentuch, sein Taschentuch. Hatte das nun irgendeine tiefere Bedeutung? Eigentlich nicht. Es war trotzdem eine nette Geste, die das Mädchen zu schätzen wusste. Denn auch wenn sie es nicht zeigte, mochte sie ja schließlich immer noch den Jungen. Das hatte sie sogar offen ausgesprochen. "Y-Yurei-kun?" Zögerlich nahm Shika den verletzten Finger aus dem Mund und wollte das Stück Stoff ergreifen, zuckte mittendrin aber kurz zurück als sich ihre Hände berührten. Sofort begann ihr Herz wieder schneller zu schlagen und sie geriet in die Gefahr eines Rückfalls, letztendlich schaffte sie es aber dennoch das Taschentuch an sich zu nehmen. "D-Danke.." Sie war durch das vorangegangene Geschehen zwar noch immer eingeschüchtert, aufgrund ihrer Erziehung konnte sie diese Hilfestellung jedoch einfach nicht so stehen lassen. Das wäre schlicht unhöflich gewesen. Dabei hätte sie sich höchstwahrscheinlich innerhalb von wenigen Sekunden mit Hilfe ihrer Jutsu heilen können. Nichtsdestotrotz war dies erst die Spitze des Eisbergs. Was jetzt noch folgte, hätte die Kunoichi nämlich niemals erraten. Der Yagami entschuldigte sich tatsächlich für seine Worte, obwohl er dazu aus seiner Perspektive eigentlich gar keinen Grund gab. Hatte er das Verhalten seiner Partnerin vielleicht überinterpretiert? Allem Anschein nach ja. Doch wie sollte Shika darauf nun reagieren? Seine erneuten Schmeicheleinheiten ließen sie auf jedenfall wieder stärker Erröten. "Y-Yu.. ich.. ähm.. du.. w-wir.." Sie versuchte sich wirklich zu erklären und damit diesen unangenehmen Umstand zu lösen, schaffte jedoch nicht mehr als diese paar gestammelten Worte. Glücklicherweise konnte sich ein Mensch aber auf mehrere Arten verständigen. So näherte sich die Nara also mit kleinen, vorsichtigen Schritten immer mehr Yurei, bis sie schließlich direkt neben ihm stand, nur um ihm dann schnell einen Schmatzer auf die Wange zu geben. Eine Premiere für das schüchterne Mädchen, möglicherweise aber nur eine reine Affekthandlung. Leider konnte sie diesen Schritt jedoch nicht mehr zurückziehen, selbst wenn sie es gewollt hätte. Genau das wurde Shika nun auch klar. Sie drehte sich auf der Stelle um und trat sofort die Flucht an, fiel dabei allerdings der Länge nach in den Sand.
 

Inuzuka Ara

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Ganz sicher nicht… Nein, Yureis Hoffnungen wurden sehr bestimmt nicht von einer höheren Macht erhört, die ihn davon erlösen wollte durch diese für ihn so qualvollen Situationen zu gehen. Das heißt, bis jetzt ging es ja einigermaßen. Yurei hatte sich zusammengerissen und war auch mit den für ihn neuen und unerprobten Situationen gut ausgekommen. Vermutlich lag es auch zu einem großen Teil an Shika, denn bei ihr hatte auch er ein ganz gutes Gefühl. Man konnte ganz sicher ehrlich zu ihr sein und sie zeigte dann Verständnis dafür. Sie wirkte nicht wie ein nachtragender Mensch, der einem alles gleich übel nahm und ewig nachtrug. Darum glaubte er daran, dass mit einer Entschuldigung alles wieder gut wäre… Ganz bestimmt… Das dachte er…
Das grüne Taschentuch lag in der Hand des Yagami, welche er dem Mädchen entgegen gestreckt hatte. Yurei wäre nicht er selbst, wenn er nicht darauf geachtet hätte das Tuch so zu halten, dass sie es ganz leicht nehmen konnte ohne ihn zu berühren. Es war nicht schwer und eine nette Geste, die sicher dazu beitragen würde, dass sie ihm verzieh, dass er ihr offensichtlich zu nahe getreten war. Zu gern würde er gerade sein Doujutsu nehmen, um zu sehen was sie fühlte, denn er selbst kannte sie zu wenig und war nicht ausgeglichen genug, um die Situation, in der sie sich befanden, nüchtern und genau zu betrachten. Allerdings durfte er das nicht, vor allem nicht mit so einem netten Mädchen. Man blickte Menschen nicht in ihr Innerstes ohne sie zu fragen, abgesehen von Feinden. Er fixierte Shika mit den grünen Augen, während er darauf wartete, dass sie sein Angebot an- oder ablehnte. Sein Gesicht sagte nicht viel, aber innerlich begann sein Herz schon von der Sekunde an zu rasen, als das Mädchen den Finger aus dem Mund nahm. Wieso schon an diesem Punkt? Yurei bestand normalerweise auf einen Sicherheitsabstand von ungefähr einem halben Meter bei jedem Menschen, den er nicht kannte oder über dessen Gesundheit er nicht genau Bescheid wusste. Bei ungepflegten Menschen war es natürlich noch mehr. Nun würde die Kunoichi aber gleich seiner Hand, seiner bloßen, nackten Hand, unwahrscheinlich nahe kommen und noch dazu kam, dass ihr Speichel an ihrem Finger haftete, den sie sich gestochen hatte, welcher also vermutlich auch noch blutete. Es gab kaum Orte am Körper, an dem man noch mehr Keime auffing, als an den Händen, aber noch dazu Blut und Spucke reichten schon aus, um Yurei soweit zu bringen, dass sich ein krampfhaftes Lächeln auf seinen Lippen bildete. Als die Hand dann langsam näher kam, erschien es Yurei wie eine Ewigkeit des Bangens und Hoffens… Doch seine Hoffnung war vergebens… Shika berührte seine Hand, wenn auch nur kurz, weil sie diese sofort wieder zurückzog. Schlagartig erstarrte Yurei, weil seine Gedanken mit ihm Ausreiß nahmen. Was wenn der Speichel an seiner Hand war? Oder irgendwelche Keime, die sie sonst wo aufgegabelt hatte? Wie sollte er reagieren? Wenn er sich nun die Hand desinfizierte, offenbarte er ihr seine große Schwäche. Er würde sich maßlos schämen und müsste sich unzählige Male für dieses kranke Verhalten entschuldigen. Aber der Druck war so groß. Er hatte das Gefühl, als würde ihm etwas den Arm hochkrabbeln. Fast wollte er schon aufhören zu atmen, weil er glaubte, dass die Keime aufsteigen könnten. Für den Moment war Yurei absolut erstarrt, wurde kreidebleich und sagte nichts. Selbst als sie das Taschentuch dann nahm, brachte er keinen Ton hervor, obwohl er es sah. Sie bedankte sich… Shika war ein gutes Mädchen. Er war hier derjenige der komisch war… Konnte er das zeigen? Sollte man sie darunter leiden lassen? Dann folgte jedoch noch ihre Reaktion auf seine vorangegangene Entschuldigung. Er regte sich noch immer nicht, hörte aber ihrem holprigen Versuch zu Worte dafür zu finden. Sie wurde rot… Yurei wollte ihr sagen, dass es schon okay war. Er hatte verstanden, aber es ging irgendwie nicht. Stattdessen kam Shika nun auch noch auf ihn zu. Ohne Worte durchbrach die Kunoichi die Abstandsmarkierung in seinem Kopf nicht mehr nur mit der Hand, sondern mit ihrem ganzen Körper. Plötzlich stand sie vor ihm… Diesmal ging alles viel schneller. Während sein Gehirn in Folge einer Kurzschlussreaktion gar nichts mehr großartig dachte, starrten seine Augen schon langsam ein wenig merkwürdiger auf ihr Gesicht, welches seinem viel zu nahe kam. Und dann folgte das Unvermeidliche… Wenn er in dieser Sekunde ehrlich hätte darüber nachdenken können, dann hätte er selbst bemerkt, dass das Gefühl eigentlich gar nicht mal so übel war. Sein Herz raste nun nicht mehr nur aus Angst, sondern wurde noch von einem anderen Gefühl aus dem Takt gebracht, während er tatsächlich darüber sinnierte, dass sich ein paar weiche, warme Lippen auf der Wange gar nicht mal so übel anfühlten. Allerdings war es auch dieser irgendwie angenehme, warme Atem, der auf seine Haut nahezu brannte, denn es war eine Bakterienschleuder, die sie da gerade mitten in seinem Gesicht platziert hatte. Neben offenen Wunden gab es vermutlich keine Stelle am Körper, an der es hätte kritischer sein können. Während Shika damit beschäftigt war ihre eigenen Fehler zu reflektieren und schlagartig die Flucht ergriff, dachte Yurei nur sehr kurz daran sie vielleicht zu halten, damit sie nicht fiel. Wäre er nicht steif wie ein Stock, hätte er es sicher versucht… Aber so… Allerdings hatte der Yagami mit seinen eigenen Sorgen zu kämpfen. Nachdem das warme, angenehme Gefühl nämlich recht schnell verflogen war, als Shika schon im Sand lag, blieb ein heißes, brennendes und quälendes übrig. Er glaubte fest daran, dass sein Körper von den Keimen eines fremden Menschen überrannt wurde und Phantomschmerzen in Magen und Lunge machten es nicht unbedingt angenehmer. Wenn er es hätte beschreiben müssen, hätte er erklärt, dass es sich anfühlte, als würde die Haut wie durch Säure oder Feuer schmelzen. Scheiße… Das war es also. Er war der Unglücksrabe. Daran musste es liegen… Selbst wenn es mal klappte, kam etwas, was alles umwarf. Wie sollten sie nun noch ihre Aufgabe erledigen? Yurei, leichenblass und zitternd, als befänden sie sich nicht in der Wüste, sondern im Kühlschrank, knickten die Beine ein und er fiel auf die Knie im Sand. Ein scheinbar schmerzhaftes Stöhnen des Jungen unterdrückte er noch krampfhaft, obwohl es sicher sowieso zu hören war. Dann wurde ihm bewusst, dass außer Shika ihn in der Wüste ohnehin keiner hörte! Da er nun also nicht drum herum kam es ihr zu erklären, machte Folgendes ganz sicher auch nichts mehr aus. Der Yagami riss die Arme nach oben hinter seinen Kopf und drückte sein Kinn an die Brust, als er laut zu schreien anfing, als hätte jemand versucht ihn abzustechen. Es würde sicher einen Moment dauern, bis er sich von dieser für ihn sowohl schönen als auch traumatischen Situation erholt hatte und erklären konnte was los war… Und nun wo er geschrien hatte wie am Spieß, schämte er sich auch noch so sehr, dass sein Kopf von kreideweiß zu feuerrot umschwenkte… Am liebsten wäre er nun im Sand versunken… Wie sollte er das diesem netten Mädchen erklären? Sicher hielt sie ihn nun für einen Irren… „E-E-Ent…schuldige…“, zwang er sich selbst zuletzt noch zu einigen, wenigen Worten, die sicher klangen, als würde er fast daran ersticken. Er hatte die Hoffnung, dass sie keine Angst vor ihm hatte, wenn er das sagte… Ob das klappen würde?
 

Nara Shika

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Ein Traum? Ja genau, es musste ein Traum sein. Nie im Leben hätte sie in Echt den Jungen vor ihr küssen können. So war es doch, nicht? Vorsichtig öffnete Shika die Augen, um sich dieser Tatsache zu vergewissern, wurde jedoch arg enttäuscht. Ihre Augen erblickten nämlich das Gesicht des Jungen direkt vor ihr. Es war also doch kein Traum. Sie hatte es wirklich getan.. aber warum? Warum? Die Nara stellte sich diese Frage immer wieder, während sie langsam vom Jungen zurückwich. Es musste.. mit der Hitze zusammenhängen. Genau! Dieser Ort war verdammt und deswegen hatte sie so überreagiert. Diese peinliche Annäherung war also nicht wirklich das Resultat aus ihren verwirrenden Gefühlen, sondern mehr aus den klimatischen Gegebenheiten. Trotz jener Erkenntnis, fühlte sich die Kunoichi jedoch nicht besser. Im Gegenteil, sie bekam mit der Zeit ein immer schlechteres Bauchgefühl. Denn obwohl sie nach ihrer Feststellung ja nicht die Hauptschuld an diesem Zwischenfall trug, so hatte sie ihn dennoch geküsst. Ihre Lippen hatten seine Backe berührt. Es gab keinen Weg das wieder rückgängig zu machen. Shika konnte einzig hoffen, dass sich ihr Partner davon nicht allzu sehr beeinflussen ließ. Zumindest hätte Mushiro sich an seiner Stelle wahrscheinlich sogar noch gefreut, aber das konnte sie nicht erwarten. Es wäre wohl schon genug gewesen, wenn er den Kuss einfach übersehen hätte, allerdings war das auch mehr ein Wunsch.
Was machte Shika also derweil? Nun, da der Druck der Situation sie immer mehr in die Ecke drängte, natürlich nur psychisch gesehen, ließ sie sich erneut zu einer Panikreaktion verleiten und lief vor Yurei weg. Man hätte sagen können, dass sie sich nicht seinem, vielleicht vernichtenden, Urteil stellen wollte. Das Heil in der Flucht zu suchen, war also eine passende Gegenmaßnahme für das Mädchen. Allerdings wäre es nicht Shika gewesen, wenn sie es wirklich geschafft hätte vor ihren ausgedachten Horrorszenarion wegzulaufen. Ein falscher Tritt auf dem sandigen Untergrund führte nämlich dazu, dass sie sich der Länge nach hinlegte. Kein großes Problem eigentlich, wäre da nur nicht eine winzige Kleinigkeit gewesen. Dadurch, dass sie gestolpert war, bekam sie nämlich die ganze Bandbreite des Schreis und auch der übrigen Reaktion des Yagami mit. Ihr Albtraum war also wahr geworden. Er hatte es nicht gemocht. Eine vollkommende Untertreibung, wenn man es damit beschreiben wollte. Yurei hatte es nicht nur nicht gemocht, er hatte es absolut gehasst. Er fand den Kuss so abstoßend, dass er um sein Leben fürchten und schreien musste. Genau so fühlte sich die Nara demnach auch, elendig. Ihre Tat war verabscheuungswürdig, keine besonders gute Nachricht. Aus diesem Grund konnte sie auch nur auf eine Weise darauf antworten.
Während sich Shika langsam wieder aufrichtete, fing es mit einem leisen Schluchzen an. Kleine Rinnsäle begannen über ihre Wangen zu laufen, wurden jedoch nicht weniger. Viel mehr nahm der Strom immer mehr zu, bis große Krokodilstränen auf den sandigen Untergrund fielen. Dieser Moment hatte sie einfach zu sehr mitgenommen, deswegen half auch nicht mehr die gestotterte Entschuldigung des Yagami. Es war zu spät dafür. Das Herz des Mädchens war gebrochen. Tottraurig blickte sie ungefähr in seine Richtung.
 

Inuzuka Ara

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Nach wie vor befand sich Yurei in einer Art Schockzustand, während er am Boden im heißen, trockenen Sand von Sunagakure kniete. Seine Gedanken drehten sich schier unaufhörlich darum, ob die Keime des Mädchens ihm etwas anhaben könnten oder es sogar würden. Schrecklich peinlich berührt, war er noch dazu, weil er sich unsagbar dafür schämte, dass er so überreagiert hatte. Es war einfach… So etwas war ihm noch nicht untergekommen. Wenn er über sein Problem sprach, dann hörten die Menschen entweder damit auf ihm irgendwie nahe zu kommen oder sie ärgerten ihn damit. In beiden Fällen konnte er damit umgehen. Shika jedoch hatte es ja absolut nicht böse mit ihm gemeint, wusste aber nichts davon und außerdem hatte sie sich ihm auf eine Art und Weise genähert, die er absolut nicht gewohnt war. Er schämte sich unheimlich dafür, konnte aber bisher noch nicht wieder einen klaren Kopf gewinnen. Es reichte bisher einfach noch nicht dafür sich zu erheben und sich ordentlich zu erklären… So hockte er mit hochrotem Kopf im Sand und verdrängte krampfhaft den Gedanken daran, dass irgendwelche Bakterien oder Viren gerade auf seinem Gesicht herumspazierten. Natürlich wollte er die Situation nicht noch weiter anspannen, weshalb er davon absah sich Desinfektionsmittel ins Gesicht zu spritzen. Es war ohnehin schon unangenehm genug und sie fühlte sich sicher unglaublich beschissen in dieser Situation… Nur weil er so ein Unglücksrabe war!
Nach einigen Sekunden, in denen er seine Entschuldigung gestottert und tief durchgeatmet hatte, schaffte er es seinen Kopf wieder einigermaßen klar zu kriegen. Noch immer war er schrecklich angespannt, als er es schaffte sich wieder daran zu erinnern, dass sie hier eine Aufgabe hatten und nicht zum Spaß hier waren. Bisher waren sie noch zu gar nichts gekommen und seine Unfähigkeit mit anderen Menschen umzugehen, hatte mit Sicherheit schon alles versaut. Doch da musste er nun durch. Nach einem tiefen Durchatmen, was neben frischer Luft auch kratzenden Sand in seinen Rachen pustete, blickte er auf und sah Shika an. Die sonst so schmalen grünen Augen verloren nun jegliche Fassung, als er sie weit aufriss und die Nara anblickte, als hätte er hier mitten in der Wüste ein Nilpferd vor sich. Er hörte das Mädchen schluchzen, sah ihre Tränen und ihm stockte der Atem. Wieso weinte sie nun? Was machte sie so traurig, dass sie hier in der Wüste stand und riesige Tränen in dem sandigen Boden versenkte? Danach zu fragen, wäre genauso taktlos wie seine Reaktion. Aber was war es? Er brauchte die blauen Augen nicht, um zu erkennen, dass das Mädchen schrecklich traurig war. Der Blick und die großen Tränen auf ihren Wangen sprachen mehr als jede Aura, die man gerade quasi in der feuchten Wüstenluft schmecken konnte. „W-W… Warte!“, platzte er ein wenig perplex heraus und starrte sie fassungslos an. „N-N…“ Es fiel ihm gerade sichtbar schwer überhaupt Wörter oder zusammenhängende Sätze herauszubringen. Wenn er eines nicht wollte, dann war es jemanden zu verletzen, was auch einer der Gründe dafür war, dass er mit Vorliebe keinen Kontakt zu anderen suchte. „N-Nicht weinen!“, versuchte er irgendwie zu intervenieren, auch wenn ihm ziemlich bewusst war, dass das vermutlich nichts brachte, abgesehen davon, dass sie sich dafür wohlmöglich auch noch schämte. „L-L-Lass mich das e-erklären!“, holperte er voran, während er ein Taschentuch aus seiner Hose zog und es dem Mädchen mit gesenktem Kopf entgegen streckte. „M-Meine R-Reaktion ha-hat mit dir gar nichts z-zu tun!“ Falsch. Das klang erstrecht nicht richtig. Ach… Wie drückte man so etwas denn aus? „A-Also… Naja… I-Ich fühle mich geehrt, wegen dem w-was du getan ha-hast…“ Das klang nun ein wenig merkwürdig, oder? Vor lauter Nervosität begann er sich durch den Mopp, eh durch seine Haare, zu fahren. „D-Du bist ein s-super nettes Mädchen… Und auch h-hübsch und f-freundlich… I-Ich kenne dich zwar k-kaum, a-aber ich f-fühle mich geehrt, d-dass du jemanden w-wie mich k-k-k… Und ich würde lügen, wenn i-ich behaupten würde, d-dass es nicht angenehm w-war!“ Er verstummte. Nein… Nun ging er zu weit. Das war absolut peinlich. Das schaffte er nicht. Dazu war er zu viel pubertierender Teenager. Aber er musste noch erklären warum er so reagiert hatte. Tief atmete er ein und seufzte dann deutlich hörbar. „Es ist nur so…“, sagte er mit wiederkehrender Röte in seinem Gesicht. „Ich habe ein großes Problem mit Bakterien und Viren, der Angst davor zu erkranken oder Ähnlichem… D-Daher kommen auch meine P-Panikattacke b-bei Körperkontakt… Ich bin ein großes Weichei… Peinlich, oder?“ Er brach in Gelächter aus, wenn auch verhalten und obwohl ihm eigentlich mehr nach Heulen zu Mute war. Dann richtete er sich auf und klopfte sich die Knie ab, die durch den Sand dreckig geworden waren. Mit noch immer rotem Kopf vor lauter Scham schlug er die Hände zusammen und verbeugte sich vor Shika. Dann atmete er ganz tief ein und nahm all seinen Mut für die folgenden Worte zusammen: „Ich hoffe, dass das unsere Arbeit nicht einschränken wird! Es ist okay, wenn du wütend auf mich bist, aber bitte sei nicht traurig, weil das das letzte wäre, was ich wollte!“ Okay… Nun reichte es aber erst mal. Irgendwann musste Shika auch mal wieder zu Wort kommen können, wenn sie denn wollte… Yurei hoffte sehr, dass sie aufhörte zu weinen, denn das brachte ihn in eine Lage, die den Herzinfarkt immer näher rücken ließ…
 

Nara Shika

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Im diesem Moment wäre Shika wohl am liebsten im Boden versunken. Wie konnte das alles nur passieren? So schlimm hatte es sie doch noch nie getroffen. Nicht nur, dass es ihr eigentlich wirklich peinlich war solch eine verletzliche Seite vor einem gerade erst kennengelernten Genin zu zeigen, sie hatte ihn auch noch geküsst und er hatte sie mit jeder Faser seines Körpers zurückgewiesen. Ein absoluter Albtraum. Warum hatte er das nur getan? Und wieso hatte sie damit überhaupt erst angefangen? Fragen über Fragen, aber eine Antwort dazu gab es nicht. Ihre Reaktion war einfach abseits jeglich rationalen Denkens gewesen. Man hätte sagen können, dass ihr Herz diese Entscheidung gefällt hatte. Es wollte den so netten Jungen für sein zuvorkommendes Verhalten schlicht belohnen, aber doch nicht bestrafen. Woher sollte man jedoch wissen, dass insbesondere ein Genin Angst vor zwischenmenschlichen Berührungen hatte? Das klang doch absurd, selbst in den Ohren der schüchternen Nara. Es ließ sich allerdings nichts mehr daran ändern, auch wenn sie wirklich gerne die Zeit zurückgedreht hätte. So war die einzige Option für Shika sich die Seele aus dem Leib zu weinen, während der Yagami darum bemüht war sie auf irgendeine Weise zu beruhigen.

Noch immer rannen also dicke Tränen über die Wangen des Mädchens. Was sollte sie jetzt nur tun? Der Job war doch gelaufen. Es war aus ihrer Sicht unmöglich wieder auf einen gemeinsamen Konsens zu kommen. Die so schöne Harmonie war völlig zerstört. Aber wer interessierte sich schon in diesem Augenblick für die Arbeit? Die zwischenmenschliche Beziehung zu Yurei war doch viel wichtiger. Hatte sie es womöglich vollkommen vergeigt den Jungen zum Freund zu haben? Nein, es musste dafür doch noch eine Lösung geben. Sie kannten sich beide doch höchstens erst eine Stunde. Das konnte schlicht nicht alles gewesen sein. Während die Stimmung der Nara also noch auf dem Tiefpunkt verweilte, zwang sie sich den Worten des Yagami zuzuhören. Es war schwierig zu glauben, dass sie etwas grundlegend ändern würden, aber allein schon der Versuch der Entschuldigung zählte. Außerdem gehörte Shika zu der Sorte Mensch, die andere nicht ignorieren konnte, besonders wenn diese selbst auf irgendeine Weise gelitten hatten. Und das stimmte in diesem Fall ja durchaus zu. Sie konnte die Leiden des jungen Yurei nur noch nicht ganz verstehen. Das alles.. hat nichts mit mir zu tun? Schniefend und halb mit dem Rücken zu ihm gedreht schaute die Schwarzhaarige in sein Gesicht. Konnte sie diesen Worten wirklich trauen? Das machte doch gar keinen Sinn. Alles hatte mit ihr zu tun. Sie hatte ihn geküsst, woraufhin er losgeschrien hat. Hätte sie dies nicht getan, wäre es folglich nie passiert. Eine einfache Schlussfolgerung. Trotzdem spürte sie einen Hauch Erleichterung in sich. Wenn sie es richtig verstand, bemühte sich ihr Partner wirklich alle Last von ihr zu nehmen. Es schien also wirklich noch Hoffnung für sie zu geben. Mit neuem Mut wischte sich das Mädchen also mit den Ärmeln ihres Shirts die Tränen aus dem Gesicht und drehte sich vollends zum Yagami um. Dieser stotterte zwar unaufhörlich - das hatte er doch vorher nicht getan? - versuchte jedoch weiterhin sein Bestes, um die Stimmung zu verbessern. Vor allem schüttete er wieder reihenweise Komplimente über ihr aus, was Shika wiederum leicht verlegen machte. Er meinte sogar ganz offen, dass sich der Kuss ganz angenehm angefühlt hatte. Noch nie war sie solch einer netten Person begegnet. Moment! Waren sie etwa schon längst am Punkt angekommen, an dem wieder alles in Ordnung war? Anscheinend. Das Gemüt von Shika beruhigte sich jedenfalls immer mehr, sodass sie mittlerweile wieder klaren Verstandes war. Zudem war Yurei nun bereit den eigentlichen Hintergrund dieses Vorfalls zu erklären. Mit voller Aufmerksamkeit schaute sie völlig ruhig und mit ein paar letzten Tränen in seine grünen Augen. Angst vor Viren und Bakterien..? Er bekommt deswegen Panikattacken bei Körpernähe..? Wieso hatte er das nicht gleich gesagt? In diesem Punkt war die Nara vielleicht naiv, aber sie verstand nicht ganz, warum er ihr diesen wichtigen Punkt nur verschwiegen hatte. Genauso verstand sie sein gezwungenes Lachen nicht. Das war doch nichts schlimmes. Falls man soetwas jedoch für sich selbst behielt, musste es ja gezwungenermaßen zu solchen Unfällen kommen.
Auf jedenfall hatte sie jetzt verstanden, dass sie ihn nicht direkt berühren durfte. Mit größter Vorsicht streckte sie ihren Arm also zum erneut angebotenem Taschentuch aus, ergriff dieses und zog ihre Hand blitzschnell zurück. Nur nicht berühren. Sie wiederholte die drei Worte immer wieder in ihrem Kopf, während sie ihr Gesicht trocknete. Ihre Augen richteten sich für einen Augenblick auf das Stück Stoff in ihren Händen. Wenn er keine Menschen berühren konnte, war es wohl erstmal besser es nicht zurückzugeben. "Y-Yurei-kun." Nachdem ihr Partner sie nochmals gebeten hatte nicht traurig zu sein, war jetzt wohl sie an der Reihe. Was sollte sie nur sagen? Mit hochrotem Kopf, weil ihr diese ganze Angelegenheit immer noch hochgradig peinlich war, machte sie ein paar Schritte auf Yurei zu und lächelte ihn etwas unsicher, dennoch freundlich an. "Du.. bist so nett." Es war fast so, als ob eine Schallplatte immerzu den gleichen Satz in ihrem Kopf abspielte. Nach einem kurzen Räuspern, versuchte sie es aber nochmals. "Ich.. mag dich auch." Nein, so kam sie doch nicht vorwärts. Während sie nervös auf der Unterlippe kaute, setzte für kurze Zeit eine unangenehme Stille ein. Alle guten Dinge waren allerdings drei. "Yurei-kun.. du bist kein Weichei." Ja, das passte doch schon besser. Sie schüttelte etwas zu energisch ihren Kopf. "Du.. bist richtig mutig.. ein Shinobi!" Sie lächelte ihn nochmals an, machte wieder ein paar Schritte vorwärts, sodass er in ihrer Armreichweite lag. "Ich.. bin nicht wütend.. war jemals wütend auf dich.. nur traurig.." Ihr Blick wanderte betroffen kurz zu Boden. "Sind.. wir noch Freunde?" Hoffnungsvoll schaute sie wie gebannt in seine funkelnden Augen, blieb jedoch nicht untätig. Es gab da nämlich eine Sache, die sie für Yurei tun konnte. Shika wusste nicht, ob es funktionieren würde oder überhaupt einen Unterschied machen konnte, da das Jutsu eigentlich einen anderen Zweck verfolgte, allerdings musste sie es einfach ausprobieren. Sie hatte ihm diese Bakterien angehängt, also wollte sie ihm diese auch wieder wegnehmen. Langsam und vorsichtig bewegte sich ihre Hand also zur Wange des Jungen, berührte diese aber nicht. Stattdessen begann diese grün zu Leuchten und erzeugte ein angenehmes Kribbeln beim Yagami.
 
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Inuzuka Ara

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Wie unbeschreiblich unangenehm ihm all dies war… Yurei war eigentlich ein Mensch mit einem guten Herz, der niemandem irgendwann jemals etwas Böses gewollt hatte. Da warf es ihn nun wirklich sehr aus der Bahn, dass dieses Mädchen vor ihm, und zwar nur allein wegen seinem Benehmen, in Tränen ausbrach. Da war die Fähigkeit der Yagami nicht ganz so das, was er gerade gebrauchen konnte. Er wünschte sich gerade die Zeit zurückdrehen und stehenbleiben zu lassen, um alles was er getan hatte in aller Ruhe noch einmal neuzuschreiben. Aber der Junge wusste sehr wohl, dass dies weder in seiner noch in sonst jemandes Macht stand… Und so konnte er nichts weiter tun, als darauf zu hoffen, dass sein Gegenüber ihm seine Fehltritte verzieh. Gerade nun, wo Yurei einmal eine Person trifft, die ihm tatsächlich wirklich sympathisch ist und die Verständnis für ihn hat, verbockt er alles. Natürlich war dies einer der Gründe dafür, dass er normalerweise niemanden an sich heran ließ, doch gerade hatte er sie näher gewollt, aber dann doch nicht zu nahe… Wenn er genau darüber nachdachte, wusste er selbst nicht was er gewollt und erwartet hatte… Doch nicht das… Keine großen Tränen und kein Leid…
Während er sich so ausführlich bei dem Mädchen entschuldigt hatte, wagte er es die ganze Zeit kaum sie anzusehen. Was wenn sie sich nicht beruhigen ließ? Wenn er nun alles verdorben hatte und sie für immer sauer auf ihn war? Diese Gedanken quälten ihn schon ein wenig, denn Yurei war nicht der Typ, der mit anderen Menschen auf Kriegsfuß stehen wollte. Vor allem nicht mit einem so gutmütigen Mädchen, das er eigentlich toll fand… Als sie jedoch die Hand nach seinem Taschentuch ausstreckte, blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als auf dieses zu starren. Sie bewegte ihre Hand sehr flink, nahm das Tuch blitzartig und berührte dabei diesmal nicht die seine. Vermutlich war das absichtlich… Sicher wollte sie ihn nicht noch einmal so aus der Ruhe bringen… Oh man! Wieso hatte er nicht von Anfang an davon erzählt? Warum hatte er nicht bemerkt, dass dieses Mädchen nicht so reagieren würde wie es die meisten taten? Manchmal stand er wirklich auf dem Schlauch… Wie konnte er nur daran denken, dass sie sich über ihn amüsieren oder ihn damit aufziehen würde, wie es ihm so oft passiert war? Er sollte sich dafür noch einmal entschuldigen. Immerhin war all dies ja nur seine Schuld und wenn er etwas gesagt hätte, wäre es nie so weit gekommen und Shika hätte nicht weinen müssen. Während er in den Gedanken abdriftete, dass er ein hochklassiger Vollpfosten war, sprach das Mädchen leise seinen Namen aus. Wie vom Schlag getroffen machte das Herz des Jungen einen Sprung. Unübersehbar zuckte er zusammen, blickte ihr in die Augen und wirkte angespannt. Was war nun ihr Urteil? Konnte sie ihm verzeihen oder wäre sie für immer beleidigt? Sie war rot im Gesicht. Sicher war ihr das Ganze genauso peinlich wie ihm… Irgendwie war es aber niedlich, wenn er das so an ihr sah. Da war er wohl doch nur ein einfach pubertärer Junge, aber diesen Gedanken konnte er trotz allem nicht zurückstecken. Sie kam ein Stück auf ihn zu und obwohl sie eigentlich schon zu nahe war, störte ihn das, nach allem was schon passiert war, kaum noch. Ob er sich daran gewöhnen könnte? Und wieder einmal sagte sie ihm, dass er nett war… Das bedeutete wohl, dass sie ihm verzieh… Sofort erschlaffte die Anspannung des Jungen und ein leises Seufzen entwich ihm. Sie mochte ihn? Der normale Junge in ihm, der von seiner Paranoia abgesehen doch tatsächlich ganz menschlich war, ertrank bald in seiner Scham. So etwas sagte nicht unbedingt jeder zu ihm! Ohje… Dieses Mädchen war einfach zu gut zu ihm. Das was sie sagte, traf genau ins Schwarze. Es war, auch wenn es ihm peinlich wäre sich das einzugestehen, genau das was er brauchte, um auf die Beine zu kommen. Wenn jemand gegenüber ihm, dem absoluten Weichei, eingestand, dass er ein echter Shinobi war, dann war dies schon genau das wonach er sich sehnte… Doch es war nicht wahr… Aber davon wusste sie nichts. Ohne dass er es unter Kontrolle bringen konnte, zwängte sich ein dümmliches, breites Grinsen auf die Wangen des Jungen, das fast schon wieder so überspitzt war, dass es möglicherweise unehrlich wirkte. Aber genau das kam immer dabei raus, wenn Yurei sich nicht mehr im Zaum halten konnte: Zu viel. Noch ein Stück näher trat sie heran und absolut still starrte er sie an. Dass sie nie wütend auf ihn gewesen war, beruhigte ihn ebenfalls ungemein und man konnte auch dabei sehen, dass erneut etwas Anspannung von ihm abfiel…
Die folgende Frage brachte den Yagami nun aber absolut aus dem Konzept. Als die großen Augen des Mädchens in die seinen blickten, sah man es mit Sicherheit nicht, aber das kam für ihn unglaublich überraschend. Er kannte dieses Mädchen nicht lang, nicht besonders persönlich und trotzdem nannte sie ihn Freund? Yurei hatte in seinem Leben nur eine Person gekannt, die sein Freund gewesen war. Dieser Junge hatte alles für ihn getan und ihn jederzeit beschützt und sich um ihn gekümmert… Und dann war es die Schuld des Yagami gewesen, dass dieser gute Junge seinen Arm verlor und nie wieder das tun konnte, was ihm so am Herzen gelegen hatte. In all diesen Dingen, die eben geschehen waren, hatte der Yagami völlig vergessen, dass es nicht gut war, wenn andere Menschen ihm nahe kamen, denn das brachte Unglück. Er war drauf und dran sie erneut abzulehnen… Ob er ihr davon erzählen sollte? Nachdem sie schon eine Macke akzeptiert hatte, nahm sie sicher nicht noch mehr hin, oder? Doch noch bevor er sich sicher war oder überhaupt nur daran dachte sich Worte dafür zurechtzulegen, tat das Mädchen noch etwas mehr. Sie streckte ihren Arm nach dem Jungen aus in Richtung seines Gesichts. Er schrak nicht zurück, denn er vertraute darauf, dass sie ihn nicht noch einmal in eine solche Situation bringen wollte. Sie berührte ihn nicht, sondern ein grünes Leuchten erschien vor seinem Gesicht, bevor er ein angenehmes Kribbeln an seiner Wange spürte… „Medic Jutsu?“ Er erkannte sie, doch warum? Erstaunlicherweise begann es überall, nicht nur an diesem Ort, zu kribbeln. Mit Sicherheit war er einfach nur aufgeregt, doch das ließ ihn nicht los. Diesem Mädchen konnte er nichts abschlagen… Niemals… Er grinste noch immer leicht, obwohl ihm gerade nach Heulen zu Mute war, weil er nicht wusste, welche Entscheidung richtig war. „Für dich würde ich alles sein, was auch immer du verlangst.“ Moment… Das klang nun falsch! Wie verbesserte er das? „A-Also… Ich meine, dass ich bestimmt, selbst wenn ich wollte, nichts ablehnen könnte was du von mir verlangst. Obwohl ich dich nicht wirklich kenne, beeindruckt mich dein Verständnis, deine Gutmütigkeit und noch vieles mehr…“ Kurz stockte er und blickte auf die grüne Hand. „Ich bewundere das sehr und habe es in meinem Leben noch nie so erfahren. Darum muss ich um Entschuldigung bitten, dass ich nicht von Anfang an so offen dir gegenüber war, wie du es verdient hättest… Ich bin nicht nur ängstlich gegenüber vielen, ungewöhnlichen Dingen, sondern auch abergläubisch und darum habe ich große Angst davor andere Menschen ins Unglück zu stürzen, wenn sie mir nahe kommen. Denn auf kurz oder lang ist das bisher jedem passiert, der es versuchte…“ Er redete viel, sogar für seine Verhältnisse absolut überdurchschnittlich, aber wenn man sich erklären musste, artete so etwas meist in langen Monologen aus… „Ich könnte verstehen, wenn dich all das abschreckt, aber ich schätze, dass du in deiner unglaublichen Gutmütigkeit sogar über so etwas hinwegsiehst… Es würde mich freuen dein Freund zu sein, da ich noch nie eine Freundin hatte.“ Im doppelten Sinne, aber daran hatte er in diesem Moment nicht einmal gedacht! Tatsächlich schwärmte er gerade in Gedanken von diesem Mädchen, doch sagte er wahrscheinlich schon genug, was sie aus der Ruhe und in Verlegenheit brachte. Wie sollte das nun weitergehen? Am liebsten würde er sie direkt fragen, ob sie sich einmal irgendwo, nach diesem Job, wiedertreffen wollten… Aber das verschob er dann doch lieber auf das Ende ihrer Arbeit… Von wegen so schnell und effizient wie möglich arbeiten. Dafür hatte er gerade gar keinen Kopf mehr!
 

Nara Shika

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Voller Aufregung hüpfte das kleine Herz von Shika wie wild hin und her. Obgleich sie nämlich äußerlich mehr oder minder ruhig erschien, lag eine gewisse Anspannung für sie in der Luft. Das hatte aber nichts mehr mit der vergangenen Situation zwischen ihr und Yurei zu tun. Soweit die Kunoichi die Reaktionen ihres Gegenübers richtig verstanden hatte, war diese Sache schon längst aus der Welt geschafft. Sie hatte ihm vergeben, er hatte ihr vergeben und zudem sogar noch seine Schwäche gebeichtet. So war erstmal sichergestellt, dass die beiden nicht wieder in solch einen Unfall gerieten. Was konnte man nur mehr verlangen? Nun, da gab es tatsächlich noch eine Sache. Möglicherweise hatte die Schwarzhaarige in diesem Fall etwas vorschnell und auch emotional gehandelt, allerdings wollte sie den Jungen, den sie erst kurze Zeit kannte, wirklich zum Freund haben. Aufgrunddessen hoffte sie nun verständlicherwise auch auf eine positive Antwort. Doch was war mit dem Yagami? Würde er ihr diesen Wunsch erfüllen? Hatte er vielleicht dasselbe Verlangen? Oder würde er doch ihr Angebot ablehnen? Es war schwer vorauszuahnen. Denn obwohl Yurei stets freundlich zu ihr geblieben war, hatte sich in ihrem Gespräch herausgestellt, dass er die Nähe zu anderen Menschen eigentlich mied. Das lag einerseits natürlich an seiner Angst vor Keimen und somit ebenso an seiner Berührungsangst, andererseits jedoch auch an seiner generellen Einstellung. Shika wusste auch nicht woraus sie genau diesen Eindruck gewonnen hatte, aber es kam ihr auf jedenfall so vor, als ob er lieber eine gewisse Distanz zwischen sich und den Leuten um sich herum einhalten wollte.
Möglicherweise war die Nara gerade deswegen aus ihrer eigentlich Rolle gefallen und hatte gezielt die Nähe des Jungen vor ihr gesucht. Sie kannte diese ganze Thematik einfach schon aus eigener Erfahrung. Es war teilweise fast schon so als ob ihr ein Spiegel vorgehalten wurde, auch wenn die Gründe für ihr Verhalten deutlich andere waren. Das Resultat war ja immer noch dasselbe. Der Kuss war aber natürlich trotzdem ein Fehler ihrer überschwänglichen Gefühle gewesen, egal aus welchem Blickwinkel man ihn betrachtete. Immerhin hat sie schlicht keine Erfahrung in der Annäherung zum anderen Geschlecht. Beinahe wäre sie deswegen auch selbst wieder in ihr altes Verhaltensmuster zurückgefallen, obgleich sie nicht wissen konnte, dass diese Berührung solch eine Auswirkung haben könnte. Nur durch die netten Worte des Yagami hatte sie letztendlich nochmal den Umschwung geschafft, weswegen sie ihm auch unbedingt etwas Gutes tun wollte. So versuchte sie schließlich mit ihren Heilkünsten ihm etwas Linderung zu verschaffen. Und umso erleichterter war sie, als Yurei nicht nur nicht vor der drohenden Berührung zurückzuckte, sondern auch ihre Frage positiv beantwortete. Ja! Er hatte tatsächlich ja gesagt. Freudestrahlend lächelte sie den Jungen vor sich an, während sie langsam die Hand zurück an ihre Seite bewegte. All ihre Bemühungen waren also nicht umsonst gewesen. Es war jedoch nicht nur ein einfaches 'Ja' gewesen. Wieder einmal hatte Yurei deutlich weiter ausgeholt, brachte sie durch die andauernden Komplimente in Bedrängnis. Dieses mal aber hatte das Mädchen für sich entschieden sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Keine allzu leichte Aufgabe. "A-Alles sein, was ich verlange?" Das klang wirklich mehr als falsch, besonders mit dem immer noch andauerndem seltsamen Grinsen in seinem Gesicht. Glücklicherweise berichtigte sich Strubbelkopf aber nocheinmal selbst. "Y-Yurei-kun.." Shika war fast sprachlos durch die folgenden Worte, nicht jedoch ohne wieder zu erröten. Was sollte sie darauf nur erwiedern? Was war die richtige Vorgehensweise? Diese Monolog sollte doch nicht wieder in einem peinlichen Schweigen enden. Nervös spielte sie mit der rechten Hand an ihrem Hirschhornanhänger herum, kam allerdings selbst mit intensivem Nachdenken auf keine Lösung. Aus diesem Grund übersprang die Schwarzhaarige schließlich diesen Teil und machte peinlich berührt an einer anderen Stelle weiter. "D-Du.. musst dich nicht dafür entschuldigen." Wieso auch? Normalerweise verhielt sie sich ja recht ähnlich. "Ich.. ich werde schon nicht i-ins Unglück stürzen." Sie nickte kurz bekräftigend. "Ich habe doch den starken Y-Yagami Yurei an meiner Seite." Die Arme hinter den Rücken gestreckt, Shika wollte nicht ausversehen eine falsche Bewegung machen, lächelte sie ihm nochmals zu. "Z-Zusammen werden wir diesen Aberglauben besiegen!" Ihm - oder besser gesagt seinen Bekannten - mussten aber wirklich abstruse Dinge wiederfahren sein, wenn er schon an sein eigenes Unglück dachte. Soetwas existierte doch nicht. Wahrscheinlich war es immer nur eine Verkettung von ungünstigen Ereignissen gewesen. Und falls sie sich doch irrte, so würde sie trotzdem den Fluch durchbrechen, denn.. "Ich.. ähm.. ich.. bin gerne deine Freundin." Gerne hätte sie ihn jetzt auch umarmt, aber da dies nur eine erneute Panikattacke ausgelöst hätte, verharrte die Nara wenige Zentimeter vom Jungen entfernt und schaute beschämt in den wolkenfreien Himmel.
 

Inuzuka Ara

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Eine Freundin also… Der Yagami konnte sich nicht daran erinnern, dass ihn jemals ein anderes Mädchen als Freund bezeichnet hätte. Selbst das Mädchen, welches ihn hin und wieder auf ein Gespräch hin besuchte, war nicht wirklich eine Freundin, da er mit ihr nur über Nichtigkeiten sprach. Aber Shika hatte nun darauf bestanden seine Freundin zu sein und Yurei wäre der Letzte, der solche Freundlichkeiten ablehnte. Nun schien er also wieder Freunde zu finden… Die einzige Person, die er bisher so bezeichnet hätte, war der Junge, der dank ihm nie wieder das machen durfte, was er gern machte. Immer wieder ein deprimierender Gedanke… Und Yurei hatte es nicht einmal über sich gebracht sich persönlich bei ihm dafür zu entschuldigen, weil er sich so sehr für seine eigene Feigheit schämte. Vermutlich würde Shika nicht mit ihm befreundet sein wollen, wenn sie wüsste, was er noch für Laster mit sich trug. Vor allem, dass er seinem besten Freund nicht mehr in die Augen sehen konnte, war eine Schande…
Nahezu krampfhaft versuchte der Genin nicht mehr darüber nachzudenken, was er alles Schlechtes verbrochen und hinter sich gelassen hatte. Shika wusste bereits von den beiden Dingen, die ihn am meisten ausmachten und sie schien damit umgehen zu können. Das erleichterte den Jungen schon sehr, denn entweder man amüsierte sich köstlich über seine Angst und zog ihn damit auf oder das mit dem Unglück holte ihn, oder mehr die Person, die ihm nahe kam, ein… Bisher war das immer ein äußerst unangenehmer Teufelskreis gewesen und Yurei wäre froh, wenn dies endlich ein Ende hatte… Doch wenn er ehrlich war, obwohl er wirklich darauf hoffte, dass es nicht so war, glaubte er immer noch irgendwie daran, dass eine Freundschaft für ihn kein gutes Ende nehmen würde… In seinem Kopf ging es gerade drunter und drüber. Er machte sich viele Gedanken über diese Situation, darüber, dass er das Mädchen ja kaum kannte und sie versuchte ihm so nahe zu stehen. Es schien sie unwahrscheinlich zu freuen, dass er das mit der Freundschaft so annahm. Wenn man es so beobachtete, wirkte es fast so, als hätte sie damit gar nicht einmal gerechnet. Auch war das Mädchen offenbar fest überzeugt davon, dass er kein Unglück zu ihr bringen würde. Wieder brachte die Erleichterung eine Reaktion des Jungen mit sich, die er normalerweise gern für sich behielt. Das Grinsen auf seinen Lippen kehrte, nach längerer Unsicherheit, wieder zurück und er kratzte sich verlegen am Kopf. Je länger er das Mädchen so betrachtete, desto bewusster wurde ihm, dass er trotz allem doch nur ein pubertierender Junge war... Sie war niedlich und das ließ sich nicht aus seinem Kopf schlagen. Immer mehr bereute ein Teil von ihm seine Reaktion auf den Kuss, da es ja doch, auch wenn er das nicht zeigen konnte, an sich keine unangenehme Sache gewesen war. Sie war so ein unglaublich liebes Mädchen! Immerhin akzeptierte sie nicht nur seine wirklich merkwürdigen Eigenarten, sondern auch seinen Aberglaube, den viele Menschen für lächerlich hielten. Doch scheinbar war sie noch lange nicht fertig damit den Genin in Verlegenheit zu bringen. Nicht nur, dass sie damit anfing, dass er doch stark genug wäre mit ihr gemeinsam seinen Fluch zu brechen… Sie holte noch viel weiter aus. Ganz plötzlich sagte sie in seinen Augen absolut problemlos, dass sie gern seine Freundin wäre… und da war es diesmal sogar völlig egal in welchem Kontext das Wort Freundin stand, denn das war an sich eine Aussage, die verdammt viel Mut brauchte. Er wurde rot im Gesicht, nickte und war froh, dass sie gerade in den Himmel blickte, weil sonst wäre ihm das Ganze noch viel peinlicher gewesen… Was erwiderte man auf eine solche Aussage? Sein dummes Grinsen hatte er heute schon genug zur Schau getragen… Dass er sowieso in der Regel nicht besonders viele Emotionen zeigte, würde sie vermutlich bald merken. „D-Danke.“, murmelte er leise und sah sich um. Hier waren so viele Kakteen, also so viel Arbeit, aber eigentlich war das gerade unwichtig. Er wusste selbst nicht wofür er sich bedankte, aber es gab genug Gründe. Dafür, dass sie so nett zu ihm war, dass sie ihn so akzeptierte, dass sie ihm eine Freundschaft anbot… Yurei beschloss zu versuchen das Thema zu wechseln, da er sich sicher war, dass sie das beide noch für Stunden in Verlegenheit bringen konnte. „Eh… Hast du eigentlich viele Freunde Shika-chan?“ Nur wie begründete man eine solche Aussage. „Also… Nur weil ich mir vorstellen könnte, dass du ein ziemlich beliebtes Mädchen bist… und so.“ Und so. Brachte es eigentlich sehr gut auf den Punkt, nicht? Er war gespannt wie sich ihr Gespräch noch entwickeln würde. Überraschen konnte ihn ohnehin so gar nichts mehr…
 

Nara Shika

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Es war vollbracht. Sie hatte es tatsächlich ausgesprochen. Es war das erste mal gewesen, dass diese Worte die Lippen von Shika überquert hatten. Ein merkwürdiges, aber zugleich erfüllendes Gefühl. Zwar hatte sie auch schon vor diesem Ereignis Freundschaften mit sowohl Jungen als auch Mädchen geschlossen, so direkt hatte sich die Schwarzhaarige trotzdem nie eingebracht. Es war eigentlich immer mehr von den anderen ausgegangen, obgleich Tatsumaki Hei einen totalen Sonderfall darstellte. Diesmal war es halt genau der andere Fall. Der Yagami hatte die Freundschaft eher abgelehnt, zumindest davon abgeraten, weil er schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte. Die Nara war es gewesen, die ihn trotzdem davon überzeugen wollte, ihm sogar offen das Angebot machte, welches seine Ängste besiegen sollte. Der Kuss davor hatte mit all diesen Dingen jedoch nur wenig zu tun. Er war nur eine Kurzschlussreaktion gewesen. Ein Unfall, der die beiden Genin möglicherweise hätte auseinanderbringen können. Mit etwas Glück konnte das allerdings noch knapp verhindert werden. Vielleicht hatte aber auch ihr leicht gesteigertes Selbstvertrauen mittlerweile Auswirkungen auf ihre Handlungen. Andererseits.. warum sollte es in diesem Fall? Weit logischer war es anzunehmen, dass der Junge vor ihr wohl unbewusst die richtigen Knöpfe gedrückt hatte.
Wie dem auch sei. Noch stand ja nicht hundertprenzentig fest, dass er es wirklich wollte. Möglicherweise hatte Yurei ja doch noch leichte Zweifel, egal was er davor gesagt hatte. Es stellte sich jedoch letztendlich heraus, dass er diese Seite von sich zumindest für den Moment abgelegt hatte. Als das 'Danke' aus seinem Mund kam, stand es fest. Sie waren jetzt ganz offiziell Freund und Freundin, natürlich nur im platonischem Sinne. Mehr wollte aber eh keiner von beiden für die nähere Zukunft. Shika nickte ihm also leicht verlegen zu, nickte einmal kurz auf seine Worte, bevor sie schlussendlich doch wieder etwas ins Stottern geriet. Der Themenwechsel des Yagami war nicht unbedingt glücklich gewählt. Und dann noch ausgerechnet dieses Thema. Hätte jemand anders vor ihr gestanden, hätte Shika fast meinen können, dass sie ironisch gemeint war. Da es aber der Wuschelkopf war, war die Frage wohl wirklich ernst gemeint. Wieder ein Zeichen dafür, dass er eine ganz ähnliche Entwickung zu ihr hatte. Was sollte sie jedoch nun darauf antworten? Mit was ließ sich die Neugier von Yurei stillen? Es war schwer zu beantworten. Ganz ignorieren wollte sie seine Worte allerdings auch nicht. Gab es nicht einen Kompromiss? "Ich.. ich.. ähm.." Während sie versuchte noch etwas Zeit herauszuschinden und dabei eine Haarlocke um den Finger wickelte, dachte sie weiter angespannt über ihr Problem nach. Lüge? Wahrheit? Was sollte es sein? Nach einigem ringen mit sich selbst entschied sich Shika letztendlich für keins von beiden. Stattdessen strebte sie eine etwas andere Lösung an. "Haha.. eh.. j-ja.. ich habe.. Freunde." Das stimmte ja auch. "U~nd.. ich.. eh.. war auf der Akademie recht bekannt.. ja." Nur nicht wegen ihrer Beliebtheit. "Sollten.. wir.. äh aber nicht langsam mit der Arbeit anfangen? Mit leicht roten Wangen schritt sie auf einen nahen Kaktus zu und begann diesen zu untersuchen.
 
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