Aktuelles

Job: Katzenschreck

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Nicht genug Geduld? Also bitte! Nun gut, auf gar keinen Fall hätte man Souta immer vertrauen sollen, doch in einer solch wichtigen Situation konnte man durchaus auf ihn zählen. Er hätte seine Aufgabe doch nicht durch pure Ungeduld versaut. Gewissenhaft blickte er lediglich durch einen kleinen Spalt zwischen den beiden Schranktüren und versuchte so einen Blick zu erhaschen. Den Plan, den er sich mühevoll überlegt hatte, wollte er nicht durch unüberlegte Handlungen zunichte machen. Deshalb hielt er fast den Atem an, als die Katze langsam, vom Geruch des Fisches angelockt, das Zimmer betrat und sich vorsichtig umzusehen begann. "Jetzt müssen wir leise sein", flüsterte er in der Hoffnung, seine Partnerin würde ihn hören. Kurz drehte die Katze ihren Kopf zu ihm und blickte auf das Regal, doch wenige Sekunden später tat sie die vermeintlichen Geräusche wohl als einfache Einbildung ab. "Puuh", stöhnte der Blondschopf auf, "Das ging nochmal gut!" In genau diesem Moment schreckte Chio auf und richtet ihren Blick fast reflexartig auf das Regal. Es war, als würde sie Souta durch den kleinen Spalt direkt ansehen und mit ihren Augen fixieren. Mehrere Sekunden lang starrte sie ihn an, ehe sie ein lautes "Miau~" ausstieß, ein Kampfschrei, so vermutete der Junge, und plötzlich auf ihn zustürmte. Im Sprint vollführte sie einen Sprung und stürzte sich voller Kampfeslust auf... die Minze. Sie räkelte sich in den kleinen, zerteilten Blättern der Pflanze, während nur wenige Zentimeter von ihr entfernt ihr unbemerkter Beobachter lauerte und auf seine Chance wartete. "Okay, Kumiko. Jetzt nichts überstürzen!", wies er sie an und ignorierte dabei vollkommen, dass er der Katze weitaus näher als der Kunoichi war. Zu seinem Glück bemerkte diese jedoch gar nichts mehr, während sie sich auf dem Boden umherwälzte und ab und zu ein "Purr~" von sich gab. "Mach dich bereit!", verkündete Souta freudig, seine Stimme dabei selbstverständlich erhöhend. "Aber denk dran! Mach dich nicht vorher bemerkbar!" Der Junge wartete einige Sekunden auf eine Antwort, die er zu seinem Überraschen nicht vernehmen konnte. "Kumiko?... Kuuumiiiiiko? KUUUMIIIIKOOOO?!" Woher sollte er denn nun wissen, ob sie bereit war? Er brauchte doch zumindest die Bestätigung, dass sie loslegen könnten. Auf die Idee, dass Kumiko seinem - ziemlich dummen - Beispiel nicht folgen würde, kam er nicht. Brauchte sie auch gar nicht mehr. "Nya?~" Ein Geräusch, das Souta verunsicherte. Die dazugehörige Geste der Katze, ihren Kopf in Richtung Spalt zu drehen, resultierte in der einzig denkbaren und sinnvollen Antwort: "Nein!" Denn mit einem Nein konnte man eindeutig den Verdacht widerlegen, seinem Ziel aufzulauern, nicht? Nun, nicht unbedingt: Die Katze sprang auf - stopfte sich dabei natürlich möglichst viel Katzenminze zwischen die Pfoten - und rann bzw. torkelte in Richtung Ausgang. Und genau da verwandelte sich ein unauffälliger Mülleimer in ein blondes Mädchen, sprang dem Tier in den Weg und fing es. Wenn Soutas Plan mal nicht genial war!
"Ha!", prustete er aus, während er langsam aus dem Regal kugelte, "Voller Erfolg!"
Er richtete sich auf, ging ein paar Schritte auf die beiden zu und fügte verwundert hinzu: "Auch wenn ich nicht verstehe, wie sie mich bemerkt hat" Chiyo machte nach den ersten, verspielt wirkenden, Kratzversuchen keine Anstalten mehr, sich aus den Armen der Kunoichi zu befreien. Spätestens als sie bemerkte, dass dabei Minze zu Boden fiel, wehrte sie sich nicht mehr. "Also, Chiyo. Wir wollen dir nichts Böses. Wir möchten nur mit dir reden, okay?" Keine Antwort, stattdessen nur ein "Purr~" Souta war verwundert.. "Ähm.. alles okay mit dir?" "Nya~ Was soll denn nicht okay sein?" "Na ja, solltest du nicht aufgebracht oder wütend sein?" "Nya~? Warum denn das? Das Leben ist doch viel zu schön, um es mit schlechten Emotionen zu verschwenden, oder nicht?" "Klar ist das Leben schön! Aber hast du nicht gerade Probleme mit deinen Kindern und Miu?" "Oh, die Kinder und Miu-sama? Gib ihnen auch ein wenig, Purr~" "Ein wenig?" "Katzenminze~"
Verwundert blickte Souta zu Kumiko auf. Er.. war überfordert.


[OOC: Schreib nichts, was du bereuen könntest. :3]
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Und Tatsache! Er sprang nicht gleich bei den ersten Anzeichen eines kleinen Maunzens aus dem Möbelstück, um der höchst vorsichtig vorgehenden Katze die Flucht zu ermöglichen … aber die Sache mit der Heimlichkeit sollte er noch mal üben … dringendst! Denn während zumindest sie versuchte, unauffällig zu bleiben, kommentierte Souta scheinbar jeden einzelnen seiner geplanten Atemzüge in ihrer – und damit zwangsläufig auch in Chiyos – Hörweite. Dass das Tier davon nicht all zu viel mitbekam, hatte das Duo einzig der echt schnell eintretenden Wirkung der Katzenminze zu verdanken. Leider war das Vieh noch nicht völlig weggetreten, sodass Soutas Rufe nach der Blondine wohl doch irgendwo im Oberstübchen des Tiers ankamen. Innerlich fluchend beobachtete Kumiko, wie Chiyo sich völlig benebelt aufraffte, versuchte, so viel der Minze habhaft zu werden, wie es ohne Daumen irgend möglich war und den Versuch startete, in lustigen Schlangenlinien aus diesem Raum zu entwischen. Die grünäugige Taijutsuka passte den richtigen Augenblick ab – bei der Laufgeschwindigkeit des Katzenviehs im Übrigen selbst für einen Rentner auf Krücken kein Problem – in dem sie ihr Henge auflöste und das Tier postwendend vom Boden pflückte, wie ein Radieschen. Yamasaru deklarierte seinen Plan als von Erfolg gekrönt, und noch bevor sie es irgendwie hätte verhindern können, entfuhren ihr tatsächlich die Worte »… nicht dein Verdienst …« ehe sie sich innerlich auf die Zunge biss und sich selbst in Gedanken ob der bröckelnden Disziplin mit Schimpfworten bedachte, die noch nicht mal erfunden waren. Die Katze, deren geistiger Horizont sich dank der drogenähnlichen Wirkung der Katzenminze auf einen Bruchteil der normalen Leistungsfähigkeit bewegte, versuchte zwar noch, sich zu wehren, aber erfolgreich war sie mit ihren jämmerlichen Versuchen nicht.
Den Dialog zwischen dem Tier und ihrem Partner ertrug das Mädchen irgendwie mit der gewohnt stoischen neutralen Miene, ehe sie das Katzenvieh in einer Nackenfalte packte, um es bewegungsunfähig zu machen und mit der freien Hand notdürftig den Fisch und etwas von der restlichen Minze einzusammeln. »Chiyo hier auf der Stelle in ein Gespräch zu verwickeln ist sinnlos.« Begann Kumiko kühl und deutete dem anderen, die restliche Minze mitzubringen, als sie sich auf den Rückweg zu ihren Auftraggebern machte. »Eure geistigen Fähigkeiten sind im Hinblick auf die jämmerliche Umsetzung unseres Hinterhalts durch Chiyos Drogeneinfluss etwa auf gleichem Niveau.« Das musste es sein, anders konnte sie sich die meisten Dinge, die sie heute hatte ertragen müssen, nicht erklären. »Nachdem zu befürchten steht, dass deine Befragung des Tiers von ähnlichem Erfolg gekrönt wäre, wie deine Ansprüche an Heimlichkeit unserem Hinterhalt zuträglich waren, werde ich die Unterredung über Chiyos Handeln lieber unseren Klienten überlassen.« Ihr Fazit war vernichtend, aber immerhin konnte ihr niemand Unehrlichkeit vorwerfen. Weitere Kommentare verkniff sie sich wohl wissend, dass Souta ihre Worte erst einmal zu verdauen hatte – vielleicht musste er sie aber auch erst noch verstehen.
Kumiko wählte denselben Weg als Rückweg, der sie auch hergeführt hatte. Der Geruch nach Verbranntem war auch diesmal wieder allgegenwärtig, bis sie den bewohnbaren Teil des Hauses erreichten. Mit der Katze im Schlepptau schob sie die Tür auf, betrat den Raum schweigend. Die Katze wurde prompt auf dem Tisch mittig des Raumes abgesetzt, direkt vor ihren beiden erstaunten Kunden, deren Augen längst zu strahlen begonnen hatten. »Chiyo steht unter dem Einfluss von Katzenminze.« eröffnete die Blondine: »Ich gehe davon aus, dass eure persönlichen Kenntnisse über Chiyo eine Befragung und Klärung ihrer Gründe einfacher macht, als wir das schafften, sobald die Wirkung der Minze nachlässt.« Soutas Anteil an ihren Misserfolgsbefürchtungen verschwieg Kumiko wissentlich. Ihm hatte sie bereits das Nötigste gesagt und dies nach außen zu tragen wäre folgedessen mehr als nur unprofessionell.

[ooc: Ich bereue gar nichts! :3]
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Nicht sein Verdienst? Souta nickte dem Mädchen zu und grinste. Das war die richtige Einstellung! "Du hast Recht! Wir haben zusammengearbeitet, das war tolles Teamwork! Sagen wir, dass jeder 50 Prozent gegeben hat!" Ein guter Kompromiss, oder? Nein! Während der Blondschopf nochmal über die Aussage nachdachte, fiel ihm auf, dass das ja einem Unentschieden gleichkommen würde. Ein solches konnte er aber nicht einfach auf sich sitzen lassen, immerhin musste es bei einem Wettbewerb auch immer einen Gewinner und einen Verlierer geben. Ob er selbst ersterer war, war ihm dabei gar nicht mal so wichtig; es ging ihm lediglich ums Prinzip. Wenn er der Verlierer war, wusste er, dass er sich mehr anstrengen musste, um nächstes mal mehr Teamarbeit leisten zu können; wenn er hingegen der Sieger war, konnte er sich freuen - und würde sich trotzdem noch mehr anstrengen. "Mhh, warte mal.", warf er seine Zweifel deshalb ein, "Wir haben vorher nicht abgemacht, welcher Schritt in unserem Plan wie viele Punkte gibt. Es könnte also sein, dass einer 53 Prozent und der andere...ähm" Jetzt kamen seine Finger ins Spiel. Sorgfältig zählte er die andere Zahl an seinen Fingern ab, während die beiden den langen Gang entlanggingen. Und dann kam er endlich zu seinem Ergebnis: "51 Prozent, genau! Und der andere nur 51 Prozent hat! Bevor wir die anderen Kätzchen einfangen, müssen wir also Regeln aufstellen"Was dann folgte war.. verwirrend. Ziemlich sogar. Während sich der Junge damit befasste, warum genau das Tier eigentlich so komisch drauf war, schien Kumiko ihm irgendetwas sagen zu wollen. Was genau sie mit geistigen Fähigkeiten zu meinen schien, konnte Souta nur spärlich erahnen, verwarf seine Theorie wenige Sekunden später jedoch. "So cool das auch wäre, ein Schamane bin ich leider nicht.", schmunzelte er, "Aber dafür habe ich andere Qualitäten!" Der Rest der Aussage? Den konnte er nicht nur nicht im Kontext, sondern schlichtweg auch seinen Worten keine Bedeutung zuordnen. "Soll ich dir helfen, Souta? Was genau verstehst du nicht?" Ein nettes Angebot, welches der Junge gerne annahm. "Na, den Satz!" Shugo machte einen perplexen Gesichtsausdruck für einen Mantel, so fand Souta. "Äh, ja. Aber welchen Teil?" "Na, den Satz!" "Welche Wörter?" "...den Satz" Der Blondschopf senkte die Augenbrauen - langsam wurde er sich seines eigenen Unvermögens bewusst. "Du kannst doch nicht jedes einzelne Wort nicht verstehen!" Ein paar Sekunden der Stille: "...doch" Und da wurde es schließlich auch Shugo zu blöd, noch weiterhin zu reagieren. Vorläufig antwortete der junge Shinobi seiner Partnerin deshalb einfach: "Ich hab' zwar nicht verstanden, was du gesagt hast, aber ich bin mir sicher, dass es etwas Nettes war!"
So sprachen die beiden dann schließlich mit ihren Auftraggebern, die Chiyo strahlend entgegen nahmen. Dass die Freude jedoch zu voreilig war, wusste selbst der kleine Naivling. Dieser hatte inzwischen verstanden, dass die Katzenminze für das Verhalten verantwortlich war und es nur kurzzeitig anhalten würde. Danach würde das ganze vielleicht von Neuem beginnen. Dass die Minze eine solch starke Wirkung besaß, war ihm vorher nicht bekannt. Es hatte wohl irgendetwas mit diesem "Drogen" zu tun, von dem Kumiko zuvor sprach. "Also", unterbrach der alte Mann diese Überlegungen, "dann müssen wir nur noch warten, bis die Wirkung nachlässt."
Souta war von diesem Plan so gar nicht überzeugt. Nicht nur, dass das Zeitverschwendung wäre und er es hasste zu warten, vielmehr hatte er eine bessere Idee. Ja, seine Ideen waren nicht immer die besten, doch umso schlechter er in Hinterhalten war, umso besser wusste er, wobei es beim Lösen von Konflikten ankam - insofern er und seine Größe nicht involviert waren. "Nein, ihr wartet!", antwortete er schelmisch grinsend, "Immerhin muss sich Chiyos Zustand eh erstmal normalisieren. Und solange ihr wartet, holen ich und Kumiko die restlichen Kätzchen! Wir sind rechtzeitig wieder hier!" Um ein versöhnliches Gespräch zu führen, war es weitaus wirkungsvoller, auch Chiyos Kinder mitzunehmen. Jetzt, wo die Katze "ausgeschaltet" war, blieb immerhin genug Zeit dafür. Ausgerüstet mit einem kleinen Korb, der als Transportmittel dienen würde, und Anhaltspunkten, wo sich die Kleinen ungefähr hätten befinden können, machten sich die beiden auf Weg. Ihr erstes Ziel liebte es, Kissenbezüge, nein, ganze Matratzen mit seinen Krallen zu zerstören. Wo konnte man da besser suchen, als in einem Geschäft, das Betten verkaufte?
In die Reihe der unzähligen Ideen reihte sich dann schließlich sogar noch eine ein: Die, was genau Kumiko gerade gesagt hatte. Es war eher eine Vermutung, die er, während die beiden auf dem Weg waren, beiläufig äußerte und nicht bestätigt sehen wollte. "Hast du vorhin gesagt, dass ich dumm bin?"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Die Katzenmutter war eingefangen und blieb hoffentlich friedlich, bis sie die Kinder wieder beisammenhatten. Souta war indes offensichtlich mit dampfender Rübe damit beschäftigt, ihr Resümee zu begreifen und ihre Klienten rückten endlich damit raus, wie sich die restlichen Fellknäuel auftreiben lassen könnten. Eines von ihnen hatte eine Schwäche für die Zerstörung von Stoffgegenständen und ein anderes mochte Kinder so sehr, dass es die meiste Zeit in der Nähe von Spielplätzen verbrachte. Ein Drittes mochte es, auf Hausdächern zu balancieren, während ein weiteres oft in einem anderen, ebenfalls verlassenen Haus am Ende der Straße aufhielt. Natürlich gab es noch weitere Katzenbabys, aber Schmitt hatten sie schon eingefangen und die letzten drei dürften sich als … knifflig erweisen, sodass sie diese am besten als Letzte in Angriff nahmen. Dummerweise hatten sie nur einen Korb bekommen, sodass sie entweder zusammenblieben, oder aber sich regelmäßig treffen mussten. Für Kumiko war der Fall klar: »Wir werden die schnellsten Ergebnisse erzielen, wenn wir uns bei der Suche aufteilen. Meine Methodik erlaubt mir, die Suche nach dem Polsterliebhaber effektiver durchzuführen, also werde ich diesen Teil übernehmen, wie auch den Aufenthaltsort desjenigen, das sich bevorzugt auf Hausdächern aufhält. Deine Aufgabe wäre es also, das alte, verlassene Haus und die Spielplätze in der Nähe abzusuchen und diese beiden Katzen ausfindig zu machen.« Seine Erleuchtung bezüglich ihres Kommentars ignorierte das Mädchen mehr als nur bewusst und sah sich durch die bloße Zeitspanne, die Souta für die Erkenntnis gebraucht hatte deutlich bestätigt. Mit einem Seufzen legte sie ihre Hände zusammen und beschied ihrem Partner noch im Nachhinein: »Wir werden uns mit den insgesamt vier Kätzchen an genau dieser Stelle wieder treffen…« und formte schnell einige Fingerzeichen, die dafür sorgten, dass aus den Ritzen das Bodens unter ihnen langsam eine kleine Menge Wasser an die Oberfläche kroch. Dieses türmte sich langsam zu zwei Säulen auf, die nach wenigen Sekunden Kumiko-chans Form und Farbe annahmen. »Nicht vergessen, genau hier!« Schloss sie auf, ehe sie mit ihren beiden Mizu Bunshin auf das nächstbeste Haus sprangen, um zuerst nach der Kletterkatze zu suchen.

'Dieser Kerl kapiert tatsächlich nur die Hälfte von dem, was ich ihm erzähle.’ beschied sie sich selbst, als sie ihre beiden Wasserdoppelgänger suchend ausschwärmen ließ und versuchte, deren Reichweite im Auge zu behalten. Man mochte es nicht glauben, aber die Dächer Shirogakures waren – trotz der Planstadt – verhältnismäßig chaotisch geordnet und verwinkelt, sodass das Mädchen um eine manuelle Suche leider nicht herumkam. Gewissenhaft suchte sie jeden Balkon und jede verwinkelte Gasse nach einem Katzenbaby ab, das so bescheuert war, sich hier hoch zu verirren und wollte die Suche gerade aufgeben, als sie hinter sich ein leises Miauen hören konnte. In der Annahme, dies sei ihr erstes Zielobjekt, drehte Kumiko sich um und musste unvermittelt feststellen, dass dies mitnichten ein Katzenbaby war, sondern ein ausgewachsener Kater, der sie neugierig anstarrte und sich vermutlich gerade fragte, was einer von diesen ungelenkigen, langsamen Zweibeinern hier oben wohl plante. ‚Nicht die, die ich suche.’ Kumiko setzte ihren Weg nach wenigen Augenblicken fort und bemerkte, dass ihr Chakravorrat inzwischen ganz bedenklich sank – ihr Mizu Bunshin no Jutsu war scheinbar unausgereifter, als sie angenommen hatte. Innerlich seufzend löste sie ihre beiden Doppelgänger auf und hinterließ zwei Pfützen in der Luft, von denen eine auf ihrem Weg zu Boden den Kater traf, dem sie vorhin über den Weg gelaufen war und der sich daraufhin mit einem schrillen Maunzen verdünnisierte. Ihre Suche dauerte noch eine volle Viertelstunde, ehe sie ein hilfloses, schwaches Miauen hören konnte und feststellen musste, dass es sich endlich um das gesuchte Katzenbaby handelte. Dieses hatte sich auf einen der vielen Strommasten hinaufgewagt und schaffte es jetzt nicht mehr aus eigener Kraft, sich aus dieser Lage zu befreien. Sich ihren Teil denkend änderte die Blondine ihren Kurs und pflückte das Tier mit einer galanten Bewegung im Sprung von dessen luftigem Aussichtsposten; jetzt musste sie sich dem Katzenvieh widmen, das eine schwäche für Sessel, Sofas und andere empfindliche Möbelstücke aller Art hatte … Kumiko betete, dass Souta nicht inzwischen einen Weltuntergang ausgelöst haben mochte, rechnete aber vorsorglich mit allem.
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Keine Antwort war auch eine Antwort. In diesem Fall war also klar ersichtlich, was Kumiko vorhin eigentlich sagen wollte: Nichts, was in irgendeiner Form auf Soutas Intelligenz anspielte. Da sie seine Vermutung nicht bestätigte, sah er es wiederrum als erwiesen an, dass sie ihn nicht als dumm bezeichnete, sondern etwas anderes meinte. Ansonsten hätte sie ihm das ja schließlich gesagt, nicht wahr? Mit einem breiten Lächeln und den Worten "Wer zuerst wieder da ist, hat gewonnen!" verabschiedete sich der Junge also von seiner Kollegin und machte sich aus einem ganz bestimmten Grund erst auf den Weg zum Spielplatz - diesen würde die Katze schon noch erleben. Mit der Vorfreude paarte sich auch ein wenig Erleichterung. Fast dachte er, er hätte sich in seinem Eindruck von Kumiko getäuscht, doch wie sich eindeutig zeigte, war sie ein genauso liebevoller und umgänglicher Mensch, wie er es vermutete. Er mochte sie. Wahrscheinlich dachte sie Ähnliches von ihm.

Mit einem Affenzahn rannte er los, um nur wenige Minuten später an einem Spielplatz anzukommen. Während er sich umsah, hielt er nicht etwa an, sondern lief auf der Stelle. Einerseits ein gutes Training, andererseits wollte er auf keinen Fall, dass sein Puls herunterfuhr. "So funktioniert das doch, oder Shugo?" "Keine Ahnung. Ich bin ein Mantel" "..Stimmt. Und wie hältst du deinen Puls hoch?" "Ich.. hab' damit halt kein Problem. Basta." Eine ziemlich unpräzise, fast schon ausweichende Antwort, das erkannte selbst Souta. Doch er beließ es dabei, auch wenn er nicht verstand, warum Shugo das Thema so schnell beendete. Immerhin erklärte er ihm normalerweise vieles ausführlich und geduldig. Jedenfalls: Das Kätzchen war jetzt wichtiger. Und wie es aussah, befand sich abgesehen von einer Gruppe Jugendlicher nicht viel in der Nähe. Der Blondschopf näherte sich der Bank, auf der sie sich.. befanden, falls man das so nennen konnte. Zumindest war das treffender als "saßen". Einer lag mit seinem Oberkörper an ihr angelehnt auf dem Boden, ein Mädchen machte es sich ausgestreckt auf ihr gemütlich und ein dritter hing mit seinem Hintern an den Beinen des Untersatzes, mit seinem Gesicht hingegen im Dreck. Alle drei schliefen, während mehrere Flaschen um sie herum verteilt waren. Den Zusammenhang nicht erkennend, versuchte Souta nacheinander, jeden zu wecken, schüttelte und rief dabei ein wenig, ohne das Laufen zu vergessen. Im Endeffekt erwies sich das jedoch als Fehlschlag. Nach ein paar weiteren Minuten des Miauens - vielleicht konnte er die Katze ja so anlocken - machte er sich schließlich auf den Weg zum nächsten Spielplatz.

Sprintend, versteht sich. Er musste Zeit aufholen, das sagte ihm sein Bauchgefühl. Schon von Weitem hörte er das Gelächter der Kinder, dicht gefolgt von dem Geräusch, das er vorhin zu imitieren versuchte. Seine Augen bestätigten dann schließlich auch den Eindruck, den seine Ohren ihm zuvor gaben. Mehrere kleine Jungen und Mädchen spielten mit einem Kätzchen. Und dieses war ähnlich auffällig wie Schmitt: Eine Haut, weiß wie Schnee, und Punkte, so schwarz wie Kohle. Ein Dalmatiner.. quasi. Souta sprintete auf diesen zu, verschreckte das arme Tier und die Kinder dabei nur unnötig und benötigte deshalb weitere Zeit, um die Lage wieder zu beruhigen. Gleichzeitig erklärte er sich und sein Vorhaben. Der Vierbeiner glaubte ihm und sprang in seine Arme, doch der Preis dafür waren zahlreiche schmollende und unglaublich traurig dreinblickende Kinder. "Bitte nimm uns Misses Mayflower nicht weg!", bettelte ein Mädchen, wie auch immer es auf diesen Namen kam. "Genau!", klang ein Junge ein, "Wir wollen noch mit dem Kätzchen spielen" Zu guter Letzt blickte auch noch die Dalmatinerdame, als solche würde Souta sie fortan bezeichnen, mitleiderregend nach oben. So einfach konnte er sie nicht voneinander trennen, das würde er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können. Dennoch gehörte die Katze zu Miu und Chiyo, und da musste er sie auch hinbringen. Ein Geistesblitz machte aus dieser Situation jedoch einen Sieg für beide Gruppen: "Passt auf! Ich nehme das Kätzchen mit zu ihrer Besitzerin und ihrer Mutter und ihr könnt sie in der alten, abgebrannten Villa besuchen kommen. Miu würde sich sicher freuen!" Einerseits verloren die Kinder so ihre neue Spielkameradin nicht, andererseits half dieser "Handel" besonders Miu. Sie war so einsam, dass ihr ein wenig Gesellschaft auf jeden Fall helfen würde. Vielleicht konnten sie dem Mädchen ja sogar bei der Pflege helfen, damit hätte sie mehr Zeit für Chiyo.
Die Gesichter erhellten sich, die Kleinen stimmten einstimmig zu und so machte sich Souta samt Dalmatinerdame auf dem Weg ins spukende Haus. So legte er alt und verlassen zumindest aus.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Eines der Kätzchen hatte sie inzwischen gefunden, aber Soutas Versuch, diese Angelegenheit zu einem verdammten, kindischen Wettrennen zu machen, beschäftigte Kumiko mehr, als sie zugeben wollte. Dabei mitzuspielen war natürlich keine Option, sie hatte dem nicht nur äußerlich blonden Jungen mit dem unterstellten Intelligenzquotienten einer Kartoffel zu beginn ihrer Aufgabe deutlich klargemacht, dass sie noch trainieren wollte – ausgeruht, wenn es irgendwie ging. Allerdings war es keine besonders große Kunst, davon auszugehen, dass Yamasaru das längst wieder vergessen hatte – es war im Gegenteil einfach völlig typisch für ihn. Seufzend setzte die Taijutsuka auf den Giebel eines Hauses, um darüber nachzudenken, wo sie nach dem anderen Fellknäuel suchen könnte. Möbelhäuser gab es nicht viele in Shiro, aber das musste nichts heißen: Möbel standen schließlich in so ziemlich jedem Haus herum, sodass sie im aller schlimmsten Fall jede einzelne verdammte Kaschemme an diesem Ort abzugrasen hatte. Kumiko saß nicht ganz zwanzig Sekunden, als sie schon wieder aufstand. In ihrer matschigen, runden Birne hatte sich in der Zwischenzeit ein imaginärer Wegeplan entwickelt, den die Blondine abzulaufen gedachte. »Du hältst dich besser gut fest, ich hab nicht vor, Zeit zu verschwenden, wenn ich deinen Bruder suche … oder Schwester … oder so …« Das war der Hinweis, den das bereits eingefangene Kätzchen bekam und an den sie sich besser hielt, denn Kumiko wollte wirklich alle Register ziehen. Als letzte vorsichtige Amtshandlung hob sie das Tier an einer Nackenfalte empor und setzte es auf ihrer Schulter ab. Unter protestierendem Maunzen des pelzigen, kleinen Gastes überprüfte Kumiko noch einmal ob dieser wirklich stabil an ihre dran hin und brauste ungebremst los, zum ersten Möbelgeschäft, das ihr eingefallen war.
Der Weg war zum Glück nicht weit. Das Etablissement kannte Kumiko bereits aus einer Aufgabe, die sie gemeinsam mit Sato-Senpai bestritten hatte. Damals hatte sie ein direkt angrenzendes Haus dem Erdboden gleichmachen müssen und sich dabei auf einen wahnsinnigen Sprengmeister verlassen müssen. Der Laden, vor dem sie jetzt stand, war eben jener, in dem sich schon mindestens einmal ein Lehrling richtig daneben benommen hatte. Den beiden Opas auf der Veranda, die ich irgendwie kein Stück verändert hatten, nickte das Mädchen stumm und kühl zu, wie sie es bestimmt noch kannten – alte Leute hatten irgendwie total gruselige Elefantenhirne – und bahnte sich seinen Weg in die Tischlerei hinein. Die Türglocke, die seinerzeit Sato-Senpai begrüßt hatte, erklang jetzt auch für Kumiko, die von einem beinahe einschlafenden Lehrling begrüßt wurde, der sich hinter der Kasse auf einen lehnenlosen Hocker fläzte. »Willkommen, willkommen, brauchste irgendwas, Schnucki?« Kumikos Augenbraue beschrieb einen Bogen und wanderte simultan ein ganzes Stück weit in die Höhe. 'Schnucki?' die Taijutsuka beschloss, den Kommentar in gewohnter Manier zu übergehen und schlicht ihr Anliegen vorzutragen: »Ja, eine Auskunft«, begann sie kühl: »Ich bin auf der Suche nach einem Katzenjungen, das sich bevorzugt in Möbelhäusern und Ähnlichem herumtreibt. Befindet es sich zufällig hier?« Der Lehrling der Tischlerei bedachte Kumiko und das Kätzchen auf ihrer Schulter mit einem mehr als nur skeptischen Blick, ehe er sich halb umwandte, die Schwingtür in den Werkraum mit der Hand aufhielt und tief Luft holte: »EY MEISTER? HIER STEHT SO NE ALTE DIE NACH NER KATZE SUCHT, HABEN SIE EINE GESEHEN? SCHARFES TEIL ÜBRIGENS! « 'Alte? Scharfes Teil?' Kumiko fragte sich, was sie der Welt wohl angetan haben könnte, um so was zu verdienen, schweig aber beharrlich. Der besagte Meister, der durch die offen stehende Schwingtür sichtbar war, verpasste ob dem Gebrülle seiner Schnitzarbeit eine hässliche und ziemlich unpassende Fuge, die den Lehrling wissend zusammenfahren ließ.
Im Gesicht des angesprochenen Meisters hielten die verschiedensten Emotionen Einzug, von denen die Negativen nicht dem Mädchen, sondern dem Brüllermännchen galten, bevor er sich zu einer Antwort durchrang: »Keine Ahnung, ob es die ist, die du suchst, aber sieh mal hinterm Haus nach, da kommt seit ein paar Tagen regelmäßig eine Katze an. Ich hab ihr Milch hingestellt. Mit ein bisschen Glück ist die gerade da.« Im Gegensatz zu seinem Lehrling schien der Tischlermeister normal im Kopf zu sein, das hoffte Kumiko zumindest, als sie sich zackig verbeugte und einige Worte des Dankes murmelte, um bald wieder aus diesem Haus zu verschwinden. Die Tür fiel gerade hinter ihr ins Schloss, als die Stimme des Meisters gedämpft aber noch immer laut und mächtig aufbegehrte: »Du … MACHST MICH NOCH WAHNSINNIG, SOUTA! WIE OFT HAB ICH DIR SCHON GESAGT, DASS DU NICHT RUMBRÜLLEN SOLLST, WENN ICH AM SCHNITZEN BIN? UND MACH MAL WAS AN DEINEM TON, IST ECHT NICHT ZU FASSEN, WIE DU MIT EINEM KUNDEN REDEST! … „Scharfes Teil“, ich glaub es nicht!«'Na super, zwei von der Sorte … und beide heißen Souta … Zufälle gibts', seufzte sie murmelnd und hüpfte mit einem galanten Satz auf das Dach der Tischlerei, in der noch immer lautstark herumgebrüllt wurde – diesmal war dem alten Holzarbeiter offenbar endgültig die Hutschnur geplatzt. Das Mädchen versuchte, so gleichgültig wie möglich über das Hausdach zu schlendern und die Lautstärke unter sich gekonnt zu ignorieren. Wenn sie Pech hatte, verscheuchte diese das gesuchte Katz- und da rannte gerade ein Schatten durch den kleinen Kräutergarten, als der Hinterhof des Hauses in Sicht kam. 'Ist das eine Katze?' Sie wusste es nicht, also musste Kumiko Wohl oder Übel nachsehen gehen. Sofort stürmte die Blondine los, dem Tier hinterher, um es aus dem Lauf zu pflücken und zufrieden festzustellen, dass es tatsächlich eine Katze war – noch dazu ein Jungtier! 'Bingo!' Was jetzt noch blieb, war einfach: Zurück zum Treffpunkt, mit dem anderen Souta treffen, die Katzen abladen und die letzten Tiere holen. Ob er schon auf sie wartete und sein bescheuertes Wettrennen gewonnen hatte? Kumiko war das reichlich egal, sie machte ihre Arbeit und gut war!
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Also, Dalmatinerdame," "Miau?" "stehst du auf Grusel?" "Miau" "Klasse!" Miau hieß schließlich immer Ja, nicht wahr? Der fragende Gesichtsausdruck zeigte wahrscheinlich einfach nur ihre Vorfreude! Bei aller Empathie, wenn Souta etwas so auslegen konnte, dass jemand ein spannendes Abenteuer erwartete, dann tat er es auch. Selbst wenn es anderen schlecht ging, war das, gemeinsam mit einem Kampf, in dem man sich austoben konnte, meistens die Universallösung. Das Kätzchen hievte er also auf seine Schulter, um sich direkt im Anschluss auf den Weg zu machen. "Halt dich gut fest!", denn nun ging der Junge mit dem einen Bein in die Hocke, streckte das andere aus und platzierte seine Hände vor sich! Kumiko würde sicherlich nicht einfach ihr atemberaubendes Tempo für ihn drosseln oder gar warten. Die einzige Chance, jetzt noch zu gewinnen, war, keinen einzigen Moment nachzugeben und konstant die eigene Geschwindigkeit zu halten: Es ging nicht um Ausdauer, um den eigenen Körper, sondern um den Willen! Absofort ununterbrochen das Maximum zu geben, sich zu quälen, um den Gegner zu schlagen. Das schaffte kein gut trainierter Körper, sondern lediglich der Geist! Mit einem Affenzahn rannte der Blondschopf schießlich los!

..um nach einigen Minuten zu merken, dass er erstmal eine Richtung brauchte. Mit erhöhtem Puls und Tunnelblick blieb er deshalb kurz stehen, um Ausschau nach Menschen zu halten, die ihm irgendwie helfen konnten. In der Ferne erblickte er ein junges Mädchen, etwa in seinem Alter, fixierte es ähnlich einer Raubkatze und sprintete animalisch auf es zu. Wo andere jetzt wahrscheinlich weggerannt wären, blieb sie einfach stehen, während sie genervt mit dem Kopf schüttelte und keine Anstalten machte, auch nur zur Seite zu gehen - ein Glück für sie, dass der Junge tatsächlich vor ihr zum Stehen kam. "WodasspukendeHaus?" Perplex blickte die Jugendliche den Genin an. "Wie bitte? Könnten sie die einzelnen Wörter vielleicht ein wenig deutlicher akzentuieren?" "DasSpukhaus!Wo?Schnell!", antwortete der Genin in der Hoffnung, dass das damit gemeint war. Damit sein Puls nicht wieder herunterfuhr, tat er außerdem das, was er auch schon zuvor auf dem Spielplatz getan hatte und lief auf der Stelle, dabei stetig seinen Atem kontrollierend. Seine Sätze beschränkte er genau deshalb auf das Notwendigste, um diesen nicht allzu unregelmäßig werden zu lassen und gleichzeitig so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. "Nein, ich verstehe nicht, worum es sich bei ihrem Anliegen handelt. Möchten sie sich mir vielleicht nicht erst einmal vorstellen?" "Souta!Duzmichruhig!" Stöhnend schlug sie sich auf die Stirn ehe sie antwortete: "Nein, danke. Ich würde es schätzen, eine gewisse Distanz zu ihnen zu wahren. Wie ist ihr Nachname?" "Yamasaru!", prustete er aus, um dann wieder einzuatmen. "Nun Yamasaru-san, wenn ich sie richtig verstanden habe, was sich angesichts ihrer Angewohnheit, jedes Wort zu verschlucken und sich so undeutlich wie möglich zu artikulieren, als ein Wunder erweisen würde, dann muss ich sie leider enttäuschen. Gleichmals vermute ich jedoch, dass sie das alte, verlassene Haus meinen, in das sie aufgrund ihrer naiven, kindlichen Vorstellungskraft das Charakteristikum "spukend" hineininterpretiert haben." "...hä?" Ein erneutes, nun noch viel lauteres Stöhnen seitens des Mädchens. "Den Weg entlang, am großen Marktplatz links abbiegen und den menschenleeren Straßen folgen." "Danke!" rufend, sprintete der Junge auch schon los, dabei kurz ins Stocken kommend, "ähm.. wie heißt du nochmal?" "Mochiyi Kimuko."
"Was für ein Zufall!"

Endlich am Ziel angekommen, blickte der Junge die Dalmatinerdame zuversichtlich an und nickte ihr zu: "Auf geht's!" Als sich langsam die knarzende Tür öffnete, gab sie den Blick auf das, für seinen Geschmack jedoch viel zu helle, Innere frei. Enttäuscht seufzte der Junge, das war nicht der Horror, den er sich erhofft hatte. Dennoch : Solange er die Katze fand, hatte das ganze hier noch etwas Gutes. Die Dielen schienen fast so, als würden sie selbst unter dem Gewicht der Katze nachgeben, waren wackelig und instabil. Doch: "Keine Sorge, Dalmatinerdame, ich bin unfeste Untergründe gewöhnt!" Ohne sich also irgendwelche Sorgen zu machen, öffnete er die nächste Tür, die er finden konnte, und wurde von purer Schwärze begrüßt. "Perfekt!", rief er laut; in einem Keller musste doch irgendetwas sein, das einem Angst einjagen konnte! So schnell er konnte lief er die Treppe runter, ohne sich dabei der Tatsache bewusst zu sein, dass er der Situation damit eigentlich die ganze Spannung nahm, und... krachte in die Stufe ein, um schmerzhaft am Boden zu landen und unter einer Staubwolke samt Holz begraben zu werden... dort erst einmal zu verweilen. Stillschweigend. Sich zu krümmen oder Aua zu sagen, war etwas für Schwächlinge. "Miau", brach die Katze das symbolische Eis. "Nya?" "Miau!" "Nya~" Zufall, Eintreten des Unwahrscheinlichen? Souta war geneigt, an Fügung und Schicksal zu glauben, als er dieses Gespräch hörte. 3..2..1 und er schnappte sich den kleinen Kater, nachdem er sich befreit hatte. Mit beiden Katzen auf den Schultern suchte er in vollster Dunkelheit den Weg nach oben, krachte dabei noch einmal durch das Loch, machte den Fehler jedoch kein drittes Mal. Um seinen Zeitverlust wieder wettzumachen, verhielt er sich wie ein echter Shinobi und sprang von Dach zu Dach. Nun gut, die freudigen Jubelschreie, die er angesichts dieses Freiheitsgefühls ausstieß, passten wohl nicht so ganz zu seinem Beruf.

Soutas Gefühl sagte ihm, dass ihm nicht viel Zeit übrig blieb. Und als er dann schließlich kurz vor dem vereinbarten Zielpunkt war, sah er in der Ferne bereits seine Partnerin. Er gab noch einmal alles, ließ sich von den Katzen mit lautem Miauen motivieren und sprang dann, als es ernst wurde, sogar los, um zumindest mit seiner Hand die magische Ziellinie zu berühren. Mit Kinn und Oberkörper schürfte er den Boden entlang, nur um dann wenige Zentimeter vor dem Treffpunkt zum Stehen zu kommen und zu krabbeln zu beginnen, was jedoch einfach zu lange dauerte. Stattdessen blickte er entschlossen zur Dalmatinerdame: "Du weißt, was du zu tun hast!" "Miau!" Sie sprang von seiner Schulter, direkt auf seinen Hintern, fuhr ihre Krallen aus und stach ihm direkt hinein! "Auuuuuuuuuuuuuuu!" Halb heulender Wolf, halb getretenes Huhn, machte er eine Bewegung, die viel zu lächerlich war, um ihr einen Namen zu geben und schreckte nach vorne auf, um dann mit seinem ausgestreckten doch noch vor Kumiko den Treffpunkt zu erreichen. "Gewonnen!" Daraufhin hob er seine Hand mit der Innenfläche nach hinten und ließ sie von der Katze abklatschen. "Das war Teamwork!", lobte er sie und wandte sich dann an das Mädchen. "Nächstes Mal gewinnst du!" Schnurstracks aufstehend, klopfte er den Dreck von Shugo, legte die beiden Tiere in den Korb und sprach dann wieder zu Kumiko: "Suchen wir jetzt die Katze im Tierheim? Mit ihren vier Geschwistern werden wir sie nicht nur finden, sondern auch beweisen können, dass sie zu uns gehört!"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Erstaunt stellte sie fest, dass Souta noch nicht am Treffpunkt angekommen war, als er in ihre Sichtweite geriet. Als wäre es zu schön gewesen, um wahr zu sein, hörte sie aus der Ferne das heraneilende Freudenjaulen einer inzwischen nur all zu bekannten Stimme, die sich offenbar bemühte, doch noch vor ihr anzukommen. Einen Moment, einen winzigen Augenblick blitzte in der blonden, runden Rübe die Frage auf, ob sie sich nicht vielleicht doch ein klein wenig schneller machen könnte, um – selbstverständlich völlig zufällig – ein kleines bisschen vor ihm an sein spontan gestecktes Ziel zu kommen. Der Gedanke verlor sich umgehend im Nichts, denn dieses Verhalten wäre ihr schlicht zu 'Infantil und dämlich' gewesen. Den Weg, den sie also noch vor sich hatte, legte sie in entspanntem, beinahe schlenderndem Tempo zurück und beobachtete nicht wenig verwirrt, dass Souta die letzten Meter zu seiner imaginären Ziellinie heranrutschen musste und sie doch nicht erreichte. Völlig sprachlos blieb Kumiko stehen, als eine der Katzen, die er mitgebracht hatte, auf Soutas Allerwertesten sprang und einmal ganz herzhaft hinein piekste. Jaulend sprang der Besitzer des Hinterns daraufhin auf und legte die letzten Zentimeter der Wegstrecke zur Ziellinie mit den Armen rudernd und in einer höchst verfänglichen Haltung zurück, die es schaffte, sogar Kumiko einen Augenblick zu verstören. Blinzelnd blieb sie direkt vor dem Jungen stehen, der mit den Händen voran, Gesicht im Staub und Po in die Lüfte gestreckt vor ihr die Ziellinie passierte und schwieg einfach mangels irgendwelcher Dinge, die sie darauf hätte sagen können.

»…« 'Dieser … also …'
»…« 'Das, ich könn-'
»…« 'Warum?'

Sie schaffte es in der Tat nicht, zu diesem seltsamen Betragen auch nur eine klare Silbe zu verlieren und war deshalb gezwungen, darauf zu warten, dass er ihr seinen Sieg unter die Nase rieb. »…«, Kumiko schüttelte schlicht den Kopf und ging dazu über, schweigend ihre beiden Katzen in dem Korb abzulegen, den sie dafür eigens mitgenommen hatten. Als Nächstes sollte also das Katzenvieh im Tierheim dran sein? Innerlich nickte das Mädchen und hielt diese eine Idee Soutas für nicht ganz so dumm, wie sie es selber erwartet hätte. Wenn sie ich recht erinnerte, war das Tierheim relativ in der Nähe. »Fein. Aber unterlasse bitte deine akrobatischen Meisterleistungen auf dem Weg.« Nochmal würde sie diese Pose sicher nicht ertragen können. Anstatt aber seine Antwort abzuwarten, setzte sich Kumiko gleich in Bewegung, damit der Andere hoffentlich nicht auf irgendwelche doofen Ideen kam. Ein wenig Abseits von den Hauptsiedlungsgebieten fand sich besagtes Tierheim, das sich schon aus der Ferne durch seine einmalige Geräuschkulisse ankündigte. Diese bestand aus einem undurchsichtigen Gemisch aus dem Bellen von Hunden, dem Tschirpen verschiedener Vogelarten und zwischendurch einigen Geräuschen, die Kumiko nicht ganz zuordnen konnte und vermutlich Godzilla oder so zuzuordnen waren. Noch bevor sie das Gebäude betraten, in dem alle möglichen und scheinbar auch unmöglichen Tiere untergebracht waren, wurden sie von einem vermutlich Angestellten, der schätzungsweise auf die fünfzig zuhielt, freundlich begrüßt, dessen Blick sich sofort an den Korb heftete, den die Beiden bei sich trugen: »Willkommen! Wollt ihr die Kätzchen abgeben? Schade um die schönen Tiere, aber man kann es ja nicht ändern, nicht? Im Haus, erste Tür links findet ihr die Kollegin, die für den Papierkram zuständig ist.« Kumiko dachte darüber nach, seine Feststellung zu korrigieren, jedoch machte sich in ihrem Köpfchen das Wissen breit, dass Souta ihr diesen Job ungefragt und vermutlich auch ziemlich laut abnehmen würde. Also lehnte sich das Mädchen eine Winzigkeit zurück und wappnete sich für die kommende Belastung, die ihre Trommelfelle vermutlich bald zu überstehen hatten.
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Quatsch, wir wollen ihre Schwester abholen!", sagte er in einem Ton, als hätte dies der Angestellte an ihren Gesichtern ablesen können müssen. Wenn zwei junge Blondschöpfe mit Katzen in einem Korb in ein Tierheim gingen, dann war es doch vollkommen logisch, dass sie diese lediglich zur Unterstützung mitnahmen. "Oh, nun, meine Aussage bleibt gleich.", antwortete er leicht perplex, jedoch darum bemüht, die gleiche freundliche und neutrale Stimmlage zu wahren, "Viel Glück.." Unterdrückte er da gerade den Ansatz eines Lachens? Bevor Souta das bestätigen konnte, drehte sich der Mann wieder um und bedeutete den Jugendlichen, ihm zu folgen. "Seht euch ruhig um, nicht nur Katzen hätten gerne eine Zuhause"

Und das taten die beiden auch, als der Angestellte den Raum verließ. Manche der Geräusche, die von draußen zu vernehmen waren, verstummten nahezu sofort, während andere nur lauter wurden. Die Vögel in ihren Käfigen schreckten instinktiv zurück und kreischten umher, als sie die Katzen sahen, um jedem Zentimeter Platz in ihrem Gefängnis kämpfend. Unbewusst begann Souta deshalb, in seinen Hosentaschen herumzukramen. Wofür auch sonst sollte er sein Geld ausgeben, wenn nicht um Tiere zu befreien? Gleichzeitig zogen sich die Katzen in ihren Korb zurück, während einige Hunde aggressiv zu bellen begannen. "Boah.. hier ist aber wenig Platz", verkündete der Junge das Offensichtliche. Ein kleiner Raum, in dem man sich kaum bewegen konnte, ohne etwas umzuwerfen, nebenan schien wohl die Dame zu sein, von der der Verkäufer sprach und ansonsten ein paar Türen, die zu einzelnen, wohl noch kleineren Zimmern führten.

"WAAAAH!!", ertönte nun das hohe Kreischen einer Frau, ehe eine der besagten Türen unter der Kraft eines Trittes nachgab und aus den Scharnieren zu Boden krachte. Darüber trampelten dicke, behaarte Beine, die nur spärlich von einer kurzen Sommerhose bedeckt wurden, die innerhalb der Pobacken ihres Trägers einen Unterschlupf fand. In ihr steckte ein dickes, kariertes und rotes Hemd, das deutlich die Konturen, unter anderem die Brüste, des dicken Mannes zeigte. "SCHLAAAANGEEEE!!!" Beim Vergleichen des dicken Vollbarts, der muskulösen Unterarme und auf der anderen Seite der hohen Stimme zog selbst Souta eine Augenbraue hoch, als er den Mann heraussehen sah. Aus der Tür trat der ältere Verkaufer von zuvor, Kopfschüttelnd fügte er der Situation nur ein seufzendes "Nicht schon wieder..." hinzu.

Die Aufmerksamkeit des Jungen konnte das eben Geschehene jedoch nicht lange halten. Schon im nächsten Moment hörte man aus dem Raum, im dem sich die Frau, die für den Papierkram zuständig war, befand, das laute Brülllen eines Tieres, gefolgt vom schnellen Trommeln auf einem harten Untergrund. Ohne ein Wort zu sagen, folgte der Blondschopf fasziniert diesen Geräuschen und sah im anderen Raum angekommen, neben einer Dame mittleren Alters auf dem Tisch stehend, einen großen, schwarzen Gorilla.
Als er den Jungen bemerkte, unterbrach er sein Brüllen, musterte das Menschenkind und schlug sich auf die Brust. Souta tat es ihm lautlos, jedoch lächelnd nach. Dann sprang das Tier hinunter, ging langsam auf ihn zu und streckte seine Hand aus. Ein Gruß, der Souta trotz seiner Seltenheit weitaus lieber als ein Verbeugen war und den er sofort erwiderte. Die beiden schlugen ein und nickten sich schweigsam zu - sie verstanden sich auf den ersten Blick. Der Gorilla legte seinen Arm um die Schulter seines neuen Freundes und führte ihn so zur Angestellten, bedeutete ihm dann, schon einmal mit ihr zu reden. Das verstand der Junge auch ohne Worte.

Während er die Dame mit einem gut gelaunten "Hallo!", grüßte, ging das Tier nun auch auf Kumiko zu und streckte auch ihr die Hand aus. "Wir suchen eine junges Kätzchen!" Genervt von den unzähligen Geräuschen und dem Verhalten des Affen legte sie ihre Brille ab und rieb sich die Augen. Aus einer Schublade nahm sie eine Tablette, warf sie in ihr Glas und trank daraus. "Und zwei kleine Kinder haben genug Geld, sich eine Katze zu kaufen? Mal ganz abgesehen von der ganzen Bürokratie, die das schon wieder verursacht... für euch und für mich.. Könnt ihr überhaupt ein Formular ausfüllen?" "Natürlich können wir das!", antwortete der Junge energisch, "Außerdem wollen wir sie nicht kaufen. Sie gehört unserer Auftraggeberin, und das können wir beweisen!" Die Verkäuferin stöhnte laut auf und schob sich die Gläser wieder auf die Nase. "Ja, klar... Passt auf, ihr Bälger, sowas hör ich täglich" Desinteressiert schlug sie ein Modemagazin auf und blätterte in diesem umher, während Souta die Katzen zu sich rief, die alle nach der Reihe ihren Weg auf den Pult der Frau fanden und diesen fast schon belagerten. "Siehst du?! Vier Katzen in den unterschiedlichsten Farben, genauso wie das Kätzchen, das du hier irgendwo hältst!" "Pff, das beweist gar nichts" Bevor sich die Diskussion festfahren konnte, ertönte ein lautes "Ugh!" Dann sprintete der Gorilla auf den Tisch zu, sprang auf ihn hinauf und blickte die Katzen an. "Ugah!" "Miau!" "Nya~" "Ugh?" "Purr~" "Miau!" "Mya~" "Nya!!" Kurz dachte der Gorilla nach, ehe er sich auf die Brust klopfte, dann auf die Verkäuferin und anschließend fordernd und dominant auf den Raum hinter ihr zeigte. "Ugh Ugh Ugh!" Wenn das mal nicht eine Ansage war! "Hmpf... meinetwegen, ihr kriegt eure blöde Katze!.. Aber kommt bloß nicht wieder." Wenige Sekunden später sprang das Tier seinen Geschwistern entgegen und wurde schließlich gemeinsam mit wieder in den Korb gesetzt. Dankend nickte Souta seinem neuen, haarigen Freund zu, der diese Geste erwiderte.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Wie gerne hätte Kumiko auf die Aufforderung gehört und diese ganzen Fellviecher einfach dagelassen. Ausrede hatte sich auch schon eine parat, um es der kleinen Klientin beizubringen. Vielleicht hätten die kleinen Haarbüschel unterwegs ja vom LKW angefahren sein können, oder so. Nein? Der Gedanke war verlockend, entsprach aber leider nicht ihrer Aufgabenstellung. Dieses lautete: Katzenviecher einfangen und höchstwahrscheinlich lebendig wieder mitzubringen. Mit emotionslosem Gesichtsausdruck folgte sie den Beiden anderen, auf dem Weg, das Katzenbaby zu holen, das sich hier befinden sollte. Die Reaktionen der Tiere interessierten Kumiko herzlich wenig, Vögel, Katzen, Hunde, wasauchimmer – sie hatte eh keine Zeit, sich außerhalb ihrer Arbeitszeit um ein Fellvieh zu kümmern und nach ihren Abenteuern mit Miss Valentina und ihrem Schoßhündchen würde sie ganz hundertprozentig einen gewaltigen Bogen um die bloße Möglichkeit machen, sich ein Haustier anzuschaffen. Das Mädchen schritt relativ unbeeindruckt an den Käfigen vorbei, in denen die verschiedensten Tiere untergebracht waren. Einige zeigten der kleinen Gruppe, dass sie lieber ihre Ruhe hätten, andere wetteiferten um die Möglichkeit, heute Abend in einem neuen Zuhause einzuschlafen, aber sie alle wurden von ihr schlicht ignoriert. Auf den schrillen Schrei des alten Mannes reagierte Kumiko, in dem sie sich mit der entsprechenden Hand das rechte Ohr zuhielt und missmutig in Richtung der Quelle lugte. 'Bin ich denn das einzig Normale in diesem Dorf?' die Frage war in ihren Augen berechtigt, denn wenn man sich Gedanken darum machten, wie viele ihrer Klienten sich im Laufe ihrer Karriere als geistig stabil herausgestellt hatten, dürfte das Ergebnis ziemlich nüchtern sein.

Bei Noninvolvierten sah die Statistik ein wenig besser aus – wenn sie aber noch lange mit Souta herumlief, würde das sicher nicht mehr lange so bleiben. Als hätte sie es heraufbeschworen, begann ihr Partner im nächsten Raum, sich mit einem Gorilla anzulegen. An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass die Körperkraft eines solchen Tiers in der Regel mehr als ausreicht, einem locker flockig die Gliedmaßen einzeln herauszureißen. Ein Exemplar, das höchstwahrscheinlich zu einer solchen Meisterleistung in der Lage wäre, begegnete Souta mit der gorillatypischen Drohgebärde, die dieser schlicht in einem Anfall besonderen Wahnsinns erwiderte. Der Affe tat, was Kumiko vorausgesehen hatte: Er trat näher an Souta heran, streckte seine Hand aus, um der Blondine die Aufgabe abzunehmen, diesen Kerl mit bloßen Händen zu erwürgen und … schlug mit ihm ein? 'Das gibt’s nicht.' Dieser Junge hatte eindeutig mehr Glück, als verstand. Sprachlos beobachtete Kumiko, wie die beiden sich in engster Eintracht aufmachten, das Katzenvieh aus den Fängen dieser Verwahrungsanstalt zu befreien. Der Andere begann seine Überzeugungsversuche mit der für ihn typischen Eleganz, während der Blick des Gorillas auf ihr einrastete. 'Och ne. Bleibt mir heute irgendwas erspart?' Die selbe Geste, die er vorhin bei Souta vollführt hatte, wollte er offensichtlich jetzt auch bei ihr anbringen. Der festen Überzeugung, dass dieser schwarze Flohteppich ihr die kugelrunde Rübe abreißen würde, wenn sie nicht mitspielte, hob sie missmutig ihre Hand, um den Gorilla einschlagen zu lassen. Was diese Geste auslösen würde, ahnte die Taijutsuka nicht im entferntesten: Das Tier ging postwendend dazu über, sie zu umarmen und schien nicht die Absicht zu haben, demnächst wieder loszulassen: »Urgh!« schraubstockartig falteten sich diese behaarten Arme um Kumiko, um das arme Ding schonungslos an die überraschenderweise unbehaarte Brust zu drücken, während er mit den Katzen herumdiskutierte und sich scheinbar mit ihnen einigte. Die Hand, die das Tier noch frei hatte, wurde beängstigend nah neben der Stelle auf die Affenbrust geschlagen, an der der blonde Schädel Kumikos getragen wurde, die notgedrungen überrascht blinzelte. Wenigstens wollte er sie nicht behalten und gab die blonde Mähne wieder frei, nachdem sie das Kätzchen eingesackt hatten.

Eines der Katzenbabys hatten sie bereits eingefangen, fünf weitere hatten sie dabei. Der Wurf bestand aus insgesamt acht Tieren und dank ihren Überragenden mathematischen Fähigkeiten ließ sich beinahe zweifelsfrei feststellen, dass nur noch zwei Tiere fehlten. Laut ihren Informationen hielt sich eines der Beiden bevorzugt im städtischen Schwimmbad auf – natürlich völlig absurd – und das Andere fühlte sich dummerweise in riesigen Menschenmengen wohl und das hieß zwangsläufig was? Genau, der Wochenmarkt, der ausgerechnet heute im Gange war und auf dem sich gewohnheitsgemäß massenhaft verschwitzt Leute aneinander vorbeidrückten. Was darf es sein?
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Entscheidet ihr doch, wo es langgehen soll.", schlug der Junge den Kätzchen lächelnd vor, während er sich, aufgrund seiner Körpergröße, nur leicht bückte und den Korb vom Boden hob. "Zum Schwimmbad?", fragte er optimistisch, worauf ihm die Katzen mit lautem Fauchen und dem Zücken ihrer Krallen antworteten. "Stimmt..", das hätte ihm eigentlich klar sein müssen, "Katzen mögen kein Wasser." Dann ging es eben erst zum Wochenmarkt. Aber ob die Katzen wussten, dass sie dem Ort damit nicht einfach entgehen, sondern ihn lediglich später besuchen würden? Der Blondschopf zuckte mit den Schultern und zog leicht die linke Augenbraue hoch. "Dann mal los." An Tagen wie diesen, an denen nichts anderes in der Stadt los war, die meisten Menschen nicht arbeiten mussten - die Verkäuferin in der Tierhandlung tat ihm irgendwie leid - und es viele Händler aus dem Ausland in die Stadt zog, war eigentlich schon klar, wo sich der Großteil der Leute aufhielt. So folgten die beiden Shinobi den anfangs verstreut laufenden Personen, ehe sie sich irgendwann dem Strom der Masse anschlossen.
Während sich die Reihen verdichteten, mischten sich laute Geräusche mit starken Gerüchen. Die Menschen unterhielten sich lautstark, feilschten miteinander und manche stritten sich sogar. Als Souta kurz zu den Ständen auf seiner rechten Seite blickte, waren zwei Polizisten gerade dabei, sich zwischen einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen mit Obst in den Hosentaschen und einer dicklichen, älteren Frau, die drohte, ersteren mit einer Orange zu verprügeln, zu stellen und zu vermitteln. Ein stark ätzender, chemisch riechender Geruch kam von seiner Linken. Abgesehen von Ständen, die Textilien anboten, konnte er dort jedoch nicht viel sehen, was ihn stark verwirrte. Um angesichts der vielen Menschen, die ihm nahezu sekündlich entgegen kamen, nicht den Korb fallen zu lassen, nahm er diesen in beide Hände und achtete besonders darauf, nicht in andere hinein zu laufen.
Als die Kätzchen jedoch von alleine laut zu miauen begannen und begannen, aus dem Korb zu springen, schien diese Mühe vergebens. Wie aus dem Nichts waren sie aufgesprungen und dieses verschwanden sie dann schließlich auch. "Schnell!", rief er erschrocken und lief in die Richtung, in der der letzte Schweif gerade zwischen die Beine unzähliger Passanten eintauchte. Ein, zwei, vielleicht auch mehrere, schubste er dabei sogar zur Seite und sah sich deshalb mit Schimpftiraden und drohenden, zur Faust erhobenen Händen konfrontiert. Nun sah er sich in der Rolle des kleinen, schwarzhaarigen Jungen, der kurz nachdem die Polizisten fragten, was eigentlich geschehen war, ebenfalls in die Massen floh.
Als er sie nach einigen Minuten immer noch nicht gefunden hatte, kam schließlich die Erlösung in Form eines stark markanten Geruches, den er weitaus besser als den ätzenden zuvor einorden konnte: Fisch! Er ließ seine Augen über den Platz schweifen und erkannte schließlich einen Fisch, von der einen Seite von der Hand eines erwachsenen Mannes gezogen, von der anderen Seite von den Zähnen einer Katze, die von der Gruppe der Katzen unterstützt wurde, die Souta gerade davongelaufen war. "Ist das...?", fragte er verwundert, ehe er seine Hände zur Hilfe nahm und alle zählte: Eins, zwei, drei, vier, fünf und.. "Sechs! Das ist sie!"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Warum Souta das auch immer tat, er ließ die Katzen den künftigen Weg entscheiden. Natürlich entschieden sie sich gegen den Besuch im Schwimmbad. Ernsthaft dachten diese Fellviecher echt, dass sie drum herum kämen? Sie schoben es nur hinaus, und das würden sie spätestens dann merken, wenn sie das Ding eingesammelt hätten, das sich irgendwo auf diesem vermaledeiten Wochenmarkt versteckte. Je näher sie dem Haupthandelsplatz kamen, desto dichter wurde auch die Menschenmenge, die ihnen die Sicht und damit auch die Suche behinderte. Waren es anfangs nur sporadische Passanten, die ihnen entgegen kamen oder zufällig in dieselbe Richtung wollten, wie die beiden Blondies, war es in unmittelbarer Nähe des Marktes eine ausgesprochene Kunst, nicht über den Haufen gerannt zu werden! Quälend schoben sie sich an Menschenmassen, wie auch Marktständen vorbei und versuchten, durch die Geruchs- Geräusch- und Sichtkulisse hindurch ein winzig kleines Kätzchen aufzuspüren. Kumiko entschied, dass es eventuell besser wäre, sich aufzuteilen, um das Gebiet schneller absuchen zu können. Dass Souta direkt nach ihrer Trennung die Katzen verlor, die sie bereits gefunden hatten. Zwar hörte sie sein „Schnell!“ noch, aber sie deutete es als entweder eines seiner vielen Selbstgespräche, oder aber einen selbstverständlich völlig bekloppten Anfall von Katzenalleinunterhaltung. Dass Souta die vermisste Katze in diesem Gebiet binnen Sekunden auffand, erfuhr die Blondine erst, als sie sich wieder trafen:
»In Ordnung, dann werden wir jetzt das städtische Schwimmbad aufsuchen.« Natürlich maunzten die Kätzlis in Soutas Körbchen sofort auf und wurden nervös bis an die haarigen, kleinen Halskrausen. Tatsächlich war es derart schlimm, dass die Katzenbabys wieder auszubrechen drohten. Sie betrachtete das Schauspiel mit eiserner Mimik und dachte nach. 'Es wäre von Anfang an klüger gewesen, dies Tier im Schwimmbad zuerst zu holen. Dann müsste ich mich jetzt nicht mit dieser Katzenoper rumärgern!' Postwendend hob Kumiko die linke Hand an die Stirn, um sie zu massieren. Wie sahen ihre Alternativen aus? »Schätze, wir haben keine wirkliche Wahl hierbei. Souta, du kannst schon mal vorausgehen und die Katzen, die wir schon haben. Wenn sich die Gelegenheit findet, kannst du das Aussöhnungsgespräch mit der Katzenmutter schon einleiten.« 'Damit ist der doch total überfordert. Ich kann noch nicht mal genau sagen, ob er sich das alles merken kann, bis er da ist. Aber sieht nicht so aus, als hätte ich eine Wahl.' »In der Zwischenzeit werde ich alleine zum Schwimmbad gehen und das letzte Katzenbaby abholen. Danach werde ich zu unseren Auftraggebern kommen.« Ohne auf eine Bestätigung zu warten, drehte sich die Taijutsuka um und vollführte einen großen Satz auf das nächstbeste Hausdach. Hierbei wollte sie sich beeilen, damit die Katzenfamilie schnellstmöglich wieder beisammen war und damit sie diese Aufgabe endlich hinter sich hatte.

In Aussicht, auf baldiges Training eilte Kumiko zum Schwimmbad, das schon von Weitem diese erfrischende, schwimmbadmäßige Geräuschkulisse verströmte. Die Blondine trat dennoch ziemlich unbeeindruckt in das hohe Gebäude, das ihrer Ansicht nach echt penetrant nach Chlor stank, und hielt zielstrebig auf den Schalter zu. »Guten Morgen, junge Dame!« Schnarrte es wohlwollend zu der Blondine hinüber. Die Stimme gehörte der gut und gerne mitte sechzig jährigen Rezeptionistin, die im Übrigen schon seit über 45 Jahren die Eintrittskarten verkaufte, wenn man ihren landläufig bekannten Geschichten glauben schenken durfte. Mindestens ebenso bekannt waren ihre Methoden, gutes Benehmen durchzusetzen, also rang sich sogar die Taijutsuka durch, auf einen freundlichen Tonfall zurückzugreifen: »Goten Morgen Obaa-san. Sie wissen nicht zufällig von einem Katzenjungen, das in letzter Zeit häufiger hier vorbei kam?« Die Alte versank in Gedanken und murmelte eine Weile unverständliches Zeug vor sich hin, bevor sie es auf die Reihe bekam, eine Antwort zu geben, die Kumiko zu verstehen hoffte. »Doch, doch, seit Kurzem kommt ständig ein junger Kater vorbei. Er verbringt den ganzen Tag im Schwimmbereich und wir haben alle Mühe ihn zur Schließzeit wieder raus zu bekommen.« Sie unterbrach ihre Antwort mit einem abwesenden Seufzer und fuhr dann einfach fort: »Die Kinder lieben dieses Tier. Warum fragst du nach ihm?« Jetzt kam es darauf an; Kumiko bezweifelte nicht, dass die Oma sich sperren würde, wenn sie ihre Gründe darlegte, aber bei Leuten über 50 konnte man ja nie wissen.
»Der Besitzer der Katze hat mich angeheuert, um nach ihr zu suchen. So weit ich die Situation einschätzen kann, er über ihr Wohlergehen in Sorge und wüsste sie gerne bei sich zurück.« Wieder versank die Alte in Gedanken – eine widerliche Angewohnheit, die sie hoffte, sich nie anzueignen, ehe sie schließlich nickte: »Hm! Hm! Ich verstehe. Wirklich schade um die Kinder, aber ich bin mir sicher, sie werden es verstehen … Der kleine Frechdachs müsste im Schwimmbereich sein.« Die Worte wurden von einer einladenden Geste begleitet, die die Blondine als Zeichen zum Eintreten interpretierte. Dennoch legte sie das nötige Eintrittsgeld auf dem Tresen ab, ehe sie quasi noch im Gehen bereits ihr Schuhwerk auszog, um es direkt neben der Tür abzustellen – Baderegeln und so. Sowie das Mädchen den Vorbereich hinter sich ließ, wurden die Geräusche der Badegäste in gleichem Maße penetranter, wie auch der Chlorgeruch. Das Tier, nach dem sie suchte, fiel bereits von Weitem auf: Ein tiefschwarzer Fleck in dem Becken voller azurblauem Chlorwasser. 'Ne Katze, die auf Wasser steht, das gibts nicht.' die Liste der seltenen Dinge, die es im Leben zu sehen gab, erfreute sich eines weiteren abgearbeiteten Eintrags, als das junge Ding den ersten Fuß aufs Wasser setzte und das Tier am Nacken aus dem Wasser hob. Den klagenden Protest der Katze ignorierte Kumiko geflissentlich, als sie kehrtmachte, sich draußen wieder ihr Schuhwerk anzog – einhändig übrigens gar nicht so einfach – und sich nochmals bei der alten Rezeptionistin bedankend zu ihrem Klienten aufmachte. Hoffentlich hatte Souta nicht Doofes angestellt.
 

Yamasaru Souta

Active Member
Beiträge
318
Alter
13 Jahre
Größe
Kompakt
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Erneut zog Souta leicht die Augenbraue hoch, begann dann jedoch herzhaft zu lachen. "Später heißt eben nicht gar nicht.", neckte er die Katzen leicht, während diese sich lautstark dagegen sträubten, mit ins Schwimmbad genommen zu werden. Während er gerade dazu ansetzen wollte, sie aufzumuntern und davon zu überzeugen, dass Wasser ihnen doch eigentlich nichts anhaben konnte, machte Kumiko den Vorschlag, einfach alleine die letzte Katze zu holen, sodass sich Souta mitsamt Korb schonmal auf den Weg zur Villa machen sollte. "Alles klar!", stimmte er dem zu, ohne es sich auf dem Weg jedoch nehmen zu lassen, den kleinen Vierbeinern einen Vortrag, oder als was er es empfand, eine Rede zu halten. Zuerst ging er verständnisvoll darauf ein, dass es vollkommen natürlich sei, vor irgendetwas Angst zu haben. Das war wichtig - man musste anderen das Gefühl geben, dass man sie verstand und sich in sie hineinversetzen konnte, während man ihnen gleichzeitig die Sorge nehmen musste, dass ihre Furcht etwas Unnormales oder Komisches wäre. Fort fuhr der Shinobi damit, dass er erklärte, dass Wasser an sich vollkommen gefahrlos war, immerhin brauchten sie es ja sogar, um zu überleben. Gleichzeitig zeigte er ihnen, vollkommen von sich und seiner Aussage überzeugt, auf, dass sie als Katzen nicht nur starke Wesen waren, sondern auch mutig zu sein hatten und ihre Angst überwinden mussten. Zum Ende hin schweifte er dann in einen Comic ab, in dem der Protagonist, ein Superheld in der Ausbildung, ebenfalls erst dadurch wuchs, dass er sich seiner Furcht stellte. Wenn diese Annekdote mal kein Geniestreich war!

Zufrieden von sich und davon ausgehend, dass er die Tiere damit davon überzeugt hatte, in Zukunft das Schwimmbad zu besuchen, kam er schließlich bei der Villa an. Voller Freude legte er den Korb auf dem Boden ab, klopfte er an der Tür an und musste dieses Mal nur wenige Sekunden warten, ehe der schweißgebadete Butler, den man schon von Weitem hatte rennen hören, diese entgegen jeglicher gesellschaftlicher Normen hechelnd öffnete. Ungeduldig schob er den Jungen sogar zur Seite, nur um zählen zu können, ob tatsächlich jede Katze da war. Dem kleinen Schmitt, der es sich auf der Schulter des alten Mannes gemütlich gemacht hatte, konnte man die Freude regelrecht ansehen, ehe sie plötzlich verging, als der Butler leicht zu zittern begann. "Wo?", fragte er angespannt und unruhig, "Ihr... ihr habt sie nicht?" Mit einer Hand fuhr er sich durch das Haar, griff dabei so fest zu, dass er es sich beinahe heraus riss. Dann nahm er die andere hinzu, rieb sich mit den Handballen die Augen, ehe er seine Finger durchs Gesicht gleiten ließ. Seine Lippen bildeten ein Grinsen, gezwungen und verzweifelt, während er leicht den Kopf schüttelte. "Ihr habt sie nicht", stellte er mit ruhiger Stimme fest, deren Unterton man jedoch vernehmen konnte, dass er am liebsten schreien würde. "Das letzte Kätzchen?", fragte Souta, doch der Butler antwortete darauf nicht, sprach nur mit sich selbst. "Was sag ich jetzt der kleinen Miu?", fragte er rhetorisch, ehe er sich selbst seine Antwort gab, "Die letzte Katze ist verschwunden, du wirst sie nie wiedersehen!" "Ähm, also.." "Stopp! Passt auf, ich danke euch für eure Hilfe, aber die Aufgabe war es, alle Katzen zu besorgen. Ihr habt versagt.." Angesichts dieses Vorwurfes war Souta leicht verwirrt, ehe er zu verstehen begann, worauf der alte Mann hinauswollte. "Hehe, keine Sorge!" "Wie, keine Sorge?! Sie wird am Boden zerstört sein..", sagte er, dabei den Eindruck machend, als träfe das viel eher auf ihn zu. "Siehst du hier irgendwo Kumiko?" Dann horchte der Butler kurz auf, sah sich um und schien wie plötzlich aus seinem Tunnelblick befreit, ehe er den Genin hoffnungsvoll anblickte. "Das liegt daran, dass sie gerade die letzte Katze holt, während wir uns auf das Gespräch mit ihrer Mutter vorbereiten" Dem Butler fiel ein Stein vom Herzen, erleichtert torkelte er zurück, sich Halt an der Wand hinter sich suchend. Zu seinem Pech stellte sich diese jedoch als Tür heraus, die seinem Gewicht keinen Widerstand bot, sondern langsam nachgab und ihn zu Boden fallen ließ. Schmitt sprang so schnell er konnte von ihm runter, überstand das ganze unbeschadet, während dem Sturz des Butlers ein lautes Knacken folgte, das Souta nicht richtig zuordnen konnte.

Es dauerte einige Zeit, ehe er sich mit Hilfe des Jungen wieder aufrichten konnte und die Gruppe schließlich den langen Gang entlang lief. Die Kätzchen waren aus dem Korb gesprungen, schienen sich jedoch hinter den Beinen des Jungen zu verstecken, als wollten sie nicht alleine vorangehen. Ähnliches hatte Souta bereits vorher bei Schmitt bemerkt. Die offene Konfrontation mit ihrer Mutter schienen sie ziemlich zu scheuen, ihnen verdenken konnte er es jedoch nicht, immerhin wurden sie von ihr aus dem Haus geschmissen, mussten sich deshalb wahrscheinlich schrecklich fühlen. Bei Miu angekommen, wartete er erst den Moment der freudigen Wiedervereinigung ab, ehe er auch ihr erklären musste, dass die letzte Katze bald ankommen würde. Die Katzenmutter war noch immer leicht benommen und schlief, würde in nächster Zeit jedoch aufwachen, wie das Mädchen bestätigte. Nun übernahm der Blondschopf schließlich die Führung. Er versammelte die Katzen, Miu und ihren Butler und erzählte dann schließlich seinen Plan. Normalerweise war er dafür, alles spontan zu machen, doch hierbei handelte es sich um ein ziemlich emotionales Thema, bei dem man vorsichtig handeln und sorgsam mit Chiyo umgehen musste - und das respektierte er. Kurz nachdem er fertig gesprochen hatte, kamen schließlich Kumiko und das letzte der acht Kätzchen an, letzteres durchnässt, aber scheinbar ziemlich zufrieden, auch wenn es nun, wo es in die Villa kam, den gleichen leicht ängstlichen, verunsicherten Eindruck wie seine Geschwister machte. Der Genin fasste seinen eben ausgearbeiteten Plan kurz für die beiden Neuankömmlinge zusammen, ehe er sich nun alleine mit der Katzenmutter in ein eigenes Zimmer aufmachte.

Er legte sie neben sich auf einer kleinen Couch ab, setzte sich auf diese und wartete noch einige Zeit, ehe sie schließlich zu Bewusstsein kam. Erst murmelte sie etwas Unverständliches, ehe sie zu Souta aufblickte, erschrak und sofort in Richtung Tür rannte. Sie sprang auf die Klinke, drückte sie mit ihrem Gewicht herunter und wollte gerade nach außen entweichen, als sie plötzlich am Nacken gepackt wurde. Wie Kumiko selbst noch zum Plan hinzugefügt hatte, stand sie hinter der Tür und achtete darauf, dass die Katzenmutter nicht einfach wegrannte. Mit dem Tier in der Hand ging sie auf Souta zu und hielt es kurz fest, ehe der Junge einschritt: "Lass sie bitte los, ja? Sie ist keine Gefangene und ich möchte mit ihr auf einer Augenhöhe reden" Dass er diese Wortwahl benutzte, war kein Zufall, dennoch meinte er es genauso, wie er es sagte. "Nya~ Was willst du?", fragte das Tier genervt, als die Tür wieder geschlossen war. Souta lächelte leicht verständnisvoll, antwortete ihr dann: "Ich weiß, dass du und Miu eine sehr enge Beziehung zueinander habt und kann das sehr gut nachvollziehen." "Unsinn!", maunzte Chiyo auf, "Uns beide verbindet mehr als bloße Freundschaft, das kannst du überhaupt nicht nachvollziehen." "Ihr seid wie Schwestern zueinander, ihr kümmert euch umeinander, wenn es euch schlecht geht. Ihr gehört einfach zueinander. Glaubst du, ich habe die Geschiche um euch beide nicht gehört? Ich weiß genau, was zwischen euch vorgefallen ist. Und auch ich habe eine Familie, die mir sehr nahe steht" Die Katze fauchte: "Was verstehst du schon? Du weißt überhaupt nicht, wie es ist, wenn einem die wichtigste Person im Leben genommen wurde!" Bei allem Verständnis, das er für sie aufbringen wollte, verärgerte ihn diese Aussage doch ungemein, musste er sich extrem zusammenreißen, trotz dieser unverschämten Aussage nicht auszurasten. Er schnaubte fast, während sich seine Augenbrauen zusammenzogen, er sich auf die Lippe biss und der Katze direkt und ungehemmt in die Augen blickte. Chiyo bemerkte die Anspannung, mit der der Junge gerade zu kämpfen hatte, senkte den Kopf und maunzte leise: "Entschuldigung.."

Eine kurze Pause folgte, in der beide erstmal nichts sagten. Die Abwehrhaltung der Katze war normal, weshalb der Junge sich schnell beruhigt hatte. "Jedenfalls.. Ich würde mich ja gerne wieder mit ihnen versöhnen, aber nachdem ich meine Kinder rausgeworfen habe, wie könnte mir da Miu verzeihen? Wie könnten mir meine Kinder verzeihen? Nya.." "Ist meine Anwesenheit alleine nicht der Beweis dafür, dass Miu genau das tut?" "Nya.. sie will doch nur die Kleinen wieder, also.." "Nein!", schritt der Junge ein, "das ist nicht richtig! Ich hab mit Miu und dem alten Mann gesprochen. Und beide haben uns abgesehen von der eigentlichen Aufgabe noch darum gebeten, das klärende Gespräch mit dir zu suchen. Dem kleinen Mädchen tut es sogar leid, dass sie dir so wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, sie sucht die Schuld bei sich" "Aber es war doch nur ein Gefühlsausbruch von mir.." Souta blickte ihr tief in die Augen und dann zur Tür. "Sie wartet draußen. Sag ihr das" Erneut maunzte das Tier, stimmte jedoch zu. "Und meine Kleinen? Wollen sie mich überhaupt noch?" "Selbstverständlich.", antwortete der Junge mit eindringender Stimme, "Du bist ihre Mutter!" "Und wenn sie Angst vor mir haben, so aggressiv wie ich sie rausgeworfen habe?" Auf die Antwort wartend, erwiderte sie den Blick des Jungen. Souta schüttelte mit dem Kopf: "Sie haben tatsächlich Angst, sich mit dir zu treffen" Dann senkte sie erneut den Kopf. "Angst, dass sich ihre Vermutung bestätigt." Sie horchte auf. "Angst, dass du sie nicht mehr liebst."

Kurze Zeit später holte Souta erst das kleine Mädchen rein. Beim Anblick der Katzenmutter weichten die Augen des kleinen Mädchens auf, während ihr eine Träne die Wange runterrann. Nachdem sie in das Zimmer getreten war, traute sie sich nicht, auch nur einen weiteren Schritt hineinzumachen, sie wurde von ihren Gefühlen übermannt und wusste nicht, wie zu reagieren war. Das übernahm Chiyo für sie, die langsam, mit vor Schuld trotzdendem Blick auf sie zuschritt, sich an ihr Bein schmiegte und dann schließlich von ihr hochgehoben wurde, um sich an ihr Gesicht zu kuscheln. So verharrten die beiden einige Zeit, ehe sie sich zum Sofa aufmachten, um dann miteinander zu sprechen. Beide entschuldigten sich beieinander, wieder und wieder, ohne auch nur ein einziges Mal dem anderen die Schuld zuzuweisen, sprachen sich eine Weile aus. Danach war es soweit, dass Souta auch die acht kleinen Kinder Chiyos in den Raum holen konnte. Sich noch weitaus zurückhaltender als das Mädchen verhaltend, versteckten sie sich wieder hinter den Beinen des Genin, ehe sie sich langsam trauten, weiter hineinzugehen. Die Angst, von der er gesprochen hatte, konnte die Katzendame ihren Kindern deutlich ansehen, versuchte deshalb, sie ihnen zu nehmen. Erst entschuldigte sie sich bei den Tierchen, nahm ihnen dann die Sorge, dass es vielleicht ihre Schuld geweisen sein könnte, ehe sie versuchte, ihnen klarzumachen, dass sie sie selbstverständlich über alles liebte. Der Genin stand währenddessen an der Seite und lächelte ergriffen, während sich alle versöhnten.

Als sie damit fertig waren, mischte sich der Junge noch ein letztes Mal ein. "Also", begann er, "ich habe noch eine Sache, über die ich mit euch reden muss" Er wandte sich speziell den beiden "Damen" zu : "Ihr habt euch endlich wieder, aber so etwas sollte nicht wieder vorkommen, oder?" Beide nickten nahezu sofort. "Chiyo, du musst versuchen, auch mal loszulassen und Miu ein wenig Freiraum zu gewähren. Gleichzeitig solltest du selbst auch ein wenig Zeit mit deinen Kindern verbringen." "Mya.." "Und für dich, Miu, gilt fast dasselbe. Du bist fast den ganzen Tag in deinem Haus und hast keinen Kontakt zu anderen Kindern. Für euch beide gilt also, dass ihr, was eure Kontakte angeht, mal ein wenig Abwechslung braucht. Und deshalb habe ich vorhin etwas vereinbart!" Beide hatten keine Ahnung, was der Junge meinte, öffneten die Augen weit und warteten gespannt. "In Zukunft werden öfters mal ein paar Nachbarskinder vorbeikommen, um mit euch zu spielen! Wenn sie mit Miu spielen, kann Chiyo Zeit mit ihren Kindern verbringen, wenn sie mit den Kätzchen spielen wollen, könnt ihr beiden euch eure Aufmerksamkeit widmen und natürlich könnt ihr auch alle zusammen spielen. Ich möchte, dass ihr das einhaltet, damit ihr aus der Geschichte hier lernt, okay?" Selbstverständlich waren die beiden davon ziemlich überrascht. Während die Katzenmutter erst leichte Unverständnis darüber äußerte, warum ihr denn jetzt Miu wieder genommen werden sollet, verstand sie doch, dass sie dadurch lernen sollte, dass auch andere Menschen, sowie ihre Kinder ihre Zeit wert waren und sie Miu gleichzeitig nicht besaß. Letztere hingegen war auch erst nicht sonderlich davon angetan, war sie doch schließlich äußerst schüchtern und ging nicht gerne auf andere zu. Doch auch sie wusste, dass sie aus sich herauskommen und etwas mit Kindern in ihrem Alter unternehmen musste. Als Zeichen, um das zu besiegeln, schlugen die drei schließlich lächelnd ein, woraufhin sich sie sich nicht nur bei Souta, sondern auch bei Kumiko für die Hilfe bedankten.

Er verabschiedete sich von ihnen, versprach, auch ab und zu mal vorbeizukommen und sprach dann schließlich, nur noch in Anwesenheit Kumikos, mit dem Butler. Aus seiner Tasche holte dieser eine Börse, kramte dann schließlich darin herum und übergab ihr den Anteil, den sie für den Job verdient hatte. Währenddessen bedankte er sich lange und ausführlich bei ihr, entschuldigte sich dann sogar noch für die Unannehmlichkeiten, die der ganze Auftrag verursacht hatte, woraufhin er ihr einen kleinen Aufschlag in die Hände legte. Das gleiche versuchte er bei Souta, der schnell mit einem "Ja ja, ich hab doch gesagt, ich mach das gerne.", abwinkte und auch das Geld nicht annehmen wollte. "Ihr habt ja nicht mehr so viel, ihr könnt das sicherlich besser als ich gebrauchen." "Nein, nein, nein. Das ist viel zu nett. Für das, was ihr für uns getan habt, für die Unannehmlichkeiten und auch noch dafür, dass du dir vorhin meinen Gefühlsausbruch an tun musstest, junger Mann" "Nö, ich will das Geld nicht! Das ist mir nicht wichtig" "Das würde meine Ehre als Mann, als Vormund der kleinen Miu, als zutiefst dankbarer Butler, nein, meine Ehre als Mensch nicht zulassen! Ich möchte das irgendwie wieder gutmachen!" Souta verstand den Aspekt der Ehre, handelte er doch selbst nach diesem. Unter diesem Gesichtspunkt überlegte er kurze Zeit, ehe er sich auf einen Kompromiss einigen konnte, mit dem beide zufrieden und nicht in ihrer Ehre beschmutzt sein würden: "Wenn du mir einen Gefallen tun willst, dann spende das Geld, mit dem du mich bezahlen willst, an das Waisenhaus im Armenbezirk. Diese Kinder haben niemanden, der sich um sie kümmert, außer die wenigen, hilfsbereiten Menschen, die auch von etwas leben müssen und dieses Geschenk verdienen. Damit würdest du mir tatsächlich einen Gefallen erweisen!" Der alte Butler stimmte zu, wissend, dass er sich doch noch erkenntlich zeigen konnte. Eigentlich wollte er die beiden kaum gehen lassen, verabschiedete sich wieder und wieder, nur damit sie nicht verschwanden, ehe Kumiko ziemlich deutlich machte, dass sie nun wirklich verschwinden würden, was den Mann dazu veranlasste, schlussendlich doch noch die Türe zu schließen. "Job erfüllt: Ende gut, alles gut!", jubelte der Junge und hob die Hand hoch, damit seine Partnerin einschlug. Diese hingegen starrte erst die Hand an und dann ihn, ehe sie laut seufzte und sich höflich distanziert von ihm verabschiedete. Und damit machte sich auch Souta auf den Weg nach Hause.

Job Ende
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben