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Job: Rapuntsu-hime no Shinobi-Style

Hyuuga Mari

Chuunin
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Rapuntsu-hime no Shinobi-Style!


Die Vögel zwitscherten, die warmen Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster in das große Zimmer und sorgten dafür, dass sich der Mädchenkörper auf dem weichen Bett mittig im Raum unruhig zur Seite drehte, damit bemüht, keinen Laut der Unzufriedenheit von sich zu geben. Es konnte doch nicht schon Morgen sein.. die Nacht war viel zu schnell vorbeigegangen. Noch fünf Minuten.. noch.. „Onee-san! Aufstehen!“ Soviel dazu. Müde hoben sich die Lider Maris an und erschrocken fuhr sie auf, als sie das Gesicht Aikos nur wenige Zentimeter von dem Ihren erkannt hatte. Manchmal war dieses Mädchen einfach unmöglich... Als wieder ein gewisser Abstand zwischen der Hyuuga – sie saß nun aufrecht und mit zerzausten Haaren auf ihrem Bett – und ihrer jüngeren Schwester entstanden war, atmete Mari zuerst einmal laut durch, um sich von dem Schreck zu erholen. „Onee-san, was hast du?“ Die kleinere Hyuuga legte den Kopf fragend schief, sprang nun ebenfalls auf das Bett und setzte sich im Schneidersitz neben ihre noch immer nur halb wache Schwester. Ein kurzes Schweigen, dann sah die Ältere zur Seite und musste schmunzeln. „.. Du musst dringend lernen, dass nicht jeder so hyperaktiv ist wie du, Aiko.“ Es sollte eine Art Tadel sein, doch in Wirklichkeit hatte sie nichts dagegen, wenn die Kleine sich so benahm wie am heutigen Morgen. Denn es zeigte, dass sie einen guten Tag erwischt hatten. Einen, an welchem Aiko genauso unbeschwert war wie jedes andere Kind in ihrem Alter.
Was sollte das heute nur werden? Während des wenige Minuten später stattfindenden Frühstücks drehten sich die Gedanken der Braunhaarigen voll und ganz um den kommenden Job, von welchem sie erst am Abend zuvor erfahren hatte. Da trudelt ein Brief kurz vor dem Abendessen ein, Mari öffnete ihn und was stand drin? Sie sollte heute bei einem Theater-Stück mitmachen! Gut, an sich mochte das Mädchen die Schauspielerei ja, wären da nicht zwei Faktoren, die das alles um einiges erschwerten. Der Erste: Sie sollte Rapunzel – eine der Hauptrollen – übernehmen. Es war zwar 'nur' ein Schauspiel für Kinder, doch trotzdem hätte sich die Ge'nin in diesem Fall gerne mehr Zeit gewünscht, um den entsprechenden Text auswendig lernen zu können. Denn nun, nach dem vergangenen Abend, konnte sie gerade einmal grob sagen, was sie zu tun oder eben zu lassen hatte als Rapunzel. Sie schüttelte den Kopf, um Gedanken in diese Richtung zu beenden und widmete sich dem zweiten Problemfaktor: ihrem Prinzen. In dem Brief hatte gestanden, wer zusammen mit ihr im Theater auftreten sollte und der dort geschriebene Name war Mari mittlerweile gut bekannt, sie hatten schließlich schon zwei Jobs zusammen ausgeführt. Tatsumaki Hei als Prinz, der seine geliebte Rapunzel auf dem weißen Pferd dem Sonnenaufgang entgegen in sein Königreich voller Frieden führt. Der Gedanke brachte die Hyuuga zum leisen Kichern – war ja sowieso niemand anderes zurzeit in der Küche. Ob er sich auf diesen Auftrag freute? Mari dachte nach, ob der Suna-Nin irgendwann zumindest ansatzweise eine Vorliebe fürs Schauspiel gezeigt hatte, doch beim besten Willen fiel ihr nichts in dieser Richtung ein. Eigentlich wirkte er bisher immer eher wie eine direkte Person, die seinen Gedanken, Sympathien oder eben auch Antisympathien freien Lauf lies und zumindest mit seiner Gestik gewollt oder ungewollt seinen Mitmenschen Teile seiner Einstellung verschiedenen Dingen gegenüber zeigte. Ob sich tief in ihm drinnen vielleicht trotzdem der geborene Schauspieler versteckte? Na, heute müsste Hei diesen ausgraben, er wollte die vielen Kinder, welche sich schon seit Tagen auf das Theater gefreut hatten, ja nicht enttäuschen. „Hm..“ Mari biss noch einmal von ihrem Toast ab, betrachtete dann die vielen Blätter vollgeschrieben mit Text, welche auf dem Tisch vor ihr verteilt lagen, seufzte dann leise, fegte sie ein wenig zur Seite und legte stattdessen ihr kleines Sudoku-Buch vor sich, um das nächste Rätsel darin zu lösen. Die wenige Zeit reichte sowieso nicht mehr um den Text genau zu lernen, und bevor sie nachher völlig durcheinander kommen würde, widmete sich Mari lieber einer Beschäftigung, die sie beruhigte und ihre Gedanken ordnete. Wird schon schief gehen.

[Drei Stunden später]

Vor dem Theater war es schon voll. Hieß es nicht, dass das Stück erst am Nachmittag beginnen würde? Die Kinder tummelten sich bereits jetzt – zum Mittag – zusammen mit ihren Eltern und Freunden vor dem großen Gebäude, spielten Fangen oder Verstecken und versuchten sich damit die Zeit bis zur 'großen' Aufführung zu vertreiben. Die waren echt aufgeregt.. hoffentlich würden die beiden Ge'nin die Schar von Quälgeistern nicht enttäuschen. Bei näherer Betrachtung waren sogar ein paar Lehrer der Akademie anwesend, ihre jüngsten Klassen im Schlepptau, wahrscheinlich um ihnen eine Abwechslung vom ständigen Lernen zu geben. Und inmitten dieser kleinen Frohnaturen befand sich auch eine kleine Hyuuga, mit kurz geschnittenen braunen Haaren, den typisch weißen Augen und einem hellen Lachen, welches sie vermutlich noch jünger wirken ließ, als sie es in Wirklichkeit war. „Meine Onee-san wird gleich Rapunzel spielen!“, prahlte das Mädchen vor den anderen Kindern und der Stolz konnte ihr anhand ihrer Haltung deutlich angesehen werden. Und es verfehlte seine Wirkung nicht, fast schon neidisch, nicht selbst eine Schwester zu haben, die die Hauptrolle in einem ach so tollen Theater-Stück spielen durfte, hörte man hier und da ein leises 'Wooow', allerdings fühlte sich die kommende Rapunzel nicht ganz so beeindruckt von den Ereignissen wie die Kinder. Sie saß auf einer Mauer am Rande des Vorplatzes zum Theater und betrachtete ihre jüngere Schwester Aiko, ähnlich einem Aufpasser, der sichergehen wollte, dass nichts Außerplanmäßiges passierte. Aufpasser zu spielen war als ältere Schwester ja auch irgendwie ihre Aufgabe, nicht? „Onee-san, wo ist denn der Prinz?!“ Aiko hatte sich plötzlich von den anderen Kindern gelöst, stand nun unterhalb der Mauer und blickte hoch zu Mari, die etwa 1 ½ Meter über ihr saß. Sie zuckte mit den Schultern, teilweise hatte sie der 8-Jährigen erzählt, dass die Rolle des Prinzen von einem gewissen Hei gespielt werden sollte. „Keine Ahnung, vielleicht hat er sich verlaufen.“ Dieser Gedanke wäre gar nicht einmal so abwegig, schließlich hatte sich der Tatsumaki damals ebenfalls verlaufen, als sie sich ganz in der Nähe beim Krankenhaus hatten treffen wollen. Seit dem war zwar ein wenig Zeit vergangen, also es war theoretisch möglich, dass der Junge etwas an seinem Orientierungssinn und dem Wissen über die Straßen in Jôsei gearbeitet hatte, doch warum auch immer, die Hyuuga konnte sich dies irgendwie nicht vorstellen. Andererseits war es auch noch kein großes Problem, dass er noch nicht anwesend war, zu spät konnte man es noch nicht nennen. Mari war eher zu früh – und die vielen Kinder hier waren doppelt zu früh, schließlich mussten sie nicht vorher noch einmal eine Anweisung bekommen, wo und wie jeder zu stehen hatte, entsprechende Klamotten anziehen oder – das schlimmste für die Ge'nin – sonst etwas mit ihren Haaren anstellen lassen. „Hm.. er kommt sicherlich bald und dann ..-“ Aiko unterbrach sich in ihrer Aussage, hielt plötzlich die Hand vor den Mund und musste einige Male husten. Abrupt sprang Mari von der Mauer, landete sicher auf zwei Füßen neben der Jüngeren und hielt eine Hand auf ihrer Schulter. „Gehts?“, fragte sie, es war nichts Ungewöhnliches, dass Aiko husten musste, daher winkte auch die kleine Hyuuga schnell ab und setzte ihren Satz fort, als sei nichts gewesen. „Und dann rettet er dich vor der bösen alten Hexe!“ Die Ge'nin musste zuerst schmunzeln, stemmte dann eine Hand in die Hüfte und hob skeptisch eine Augenbraue. „Ja, da bin ich mal gespannt.“
 

Tatsumaki Hei

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Neuer Tag, neuer Morgen; Neues Glück? Hei war sich nicht sicher. Irgendwas musste er verpasst haben - er war sich nicht sicher, ob es der Postbote war, der ihm tatsächlich irgendwelche Fanpost in den Briefkasten geworden hatte (der Mann verdiente eine ordentliche Lektion), ob es das Essen war oder das Trinken. Oder die Tatsache, dass der Kerl und seine Verlobte unter ihm in der Wohnung schon so früh morgens verdammt hart zur Sache gingen, wenn man der Geräuschkulisse glauben durfte, die allerdings ein vielfältiges Interpretationsspektrum zuließen. Während der junge Shinobi, dessen lange, schwarze Haare offen fast bis auf den Boden fielen - gut, er kippelte auch gefährlich weit nach hinten - in sein Brot biss, tönte von unten ein lauter Ruf des Mädchens. Vielleicht war sie ja im Bad ausgerutscht und hatte sich auf den Hintern gesetzt, sinnierte Hei schmunzelnd und knabberte an dem Toast, welches irgendwie langweilig schmeckte. Eventuell war ihr ja auch die Pfanne auf den Fuß gefallen; Oder sie hatte sich beim Putzen den Kopf gestoßen. Eine andere Möglichkeit war natürlich auch, dass sie wütend auf ihren Kerl war, der gestern wieder einmal soviel Alkohol konsumiert hatte, dass er schließlich singend auf die Straßen gerannt war. Möglichkeiten um Möglichkeiten; Hei seufzte leise, langte zum Tisch und nahm sich das Glas mit Wasser, trank einen Schluck und hätte beinahe die ganze Flüssigkeit wieder ausgespuckt, als von unten der Mann etwas schrie wie 'Schatz, da ist eine SPINNE IM BETT!' Jedenfalls konnte man das mit viel Fantasie verstehen, wenn man nicht genauer hinhörte war das sicherlich in Ordnung.
Was war das Problem an der Sache? Richtig. Hei kippelte. Und jetzt nicht mal mehr das; es reicht, das 'el' zu entfernen, denn jetzt kippte er nur noch - nach hinten - und landete hart auf dem Boden. Bei dem Geräusch, das sein Kopf machte, als er auf dem Boden aufschlug, verstummte der Lärm von unten fast schlagartig, und nur noch leichtes Quietschen war zu hören. Der so Angeschlagene wollte sich in diesem Moment überhaupt keine Gedanken mehr darum machen, woher dieses Quietschen kam - sein Kopf war schon so geschädigt genug. Gähnend strich sich der Wüstensohn über den Hinterkopf, rappelte sich auf und stellte Stuhl und Glas - welches er retten hatte können - wieder ordentlich hin und an seinen Platz.

So gesehen war Hei ein wahrer Meister darin, sich selbst abzulenken. Sein Hauptproblem hatte er schon beinahe wieder vergessen, allerdings holte ihn die harte Wirklichkeit in Form eines kleinen Büchleins sofort wieder ein. Ein kleines Resümee: Der junge Mann hatte nach dem letzten Job, von dem er erschöpft und abgekämpft zurückgekommen war, nichts besseres zu tun gehabt, als sich sofort für den Nächsten anzumelden. Woher kam diese Arbeitswut eigentlich? Sie war erst kürzlich entstanden, seltsamerweise; Normalerweise hätte er einfach gewartet, bis ihm jemand befohlen hätte, etwas zu tun. Allerdings gab es dort das Problem, dass er seine Fähigkeiten lange nicht so effizient ausbauen konnte, als wenn er einfach Aufgaben nachging. Es half ihm, sich zu fokussieren und nicht den roten Faden zu verlieren... aber genau das tat er in diesem Moment schon wieder! Also, zurück zum wichtigen Teil: Job. Theater. Mari als holde Rapunzel und er als Prinz; ein wirklich ausgezeichnetes Ensemble, dachte er sich mit einem leicht sarkastischen Unterton. Ja, Hei konnte sarkastisch denken; Das war gar nicht so schwer, wie es vielleicht klang. Es war eine Eilmeldung gewesen, weil in dem Kindertheater wohl die Hauptdarsteller ausgefallen waren - weshalb Shinobi, die die Verwandlungskunst beherrschten, gebraucht wurden. Jedenfalls vermutete Hei das, beweisen konnte er es nicht. Es gab viele Dinge, die ihn an diesem Stück suspekt war, Sätze im Skript wie 'Doch der Königssohn fing an, ganz freundlich mit ihr zu reden, und erzählte ihr, daß von ihrem Gesang sein Herz so sehr sei bewegt worden, daß es ihm keine Ruhe gelassen und er sie selbst habe sehen müssen' oder 'Da ging er darauf zu und wie er herankam, erkannte ihn Rapunzel und fiel ihm um den Hals und weinte.' waren ihm einfach ein wenig suspekt - er konnte sich nicht helfen, aber würde Mari ihm wirklich um den Hals fallen müssen? Es war eine seltsame Vorstellung, aber nicht unerträglich, sicherlich nicht. Es war ja nur ein Schauspiel, ergo eine gute Möglichkeit, ein wenig schauspielern zu lernen, wie es die Profis machten.
Seufzend sah er auf die Uhr, es war Zeit, er musste los. Schauspielern... für Mari wie gemacht, irgendwie. Für ihn musste es sich erst noch zeigen, ob diese Art der Unterhaltung von anderen Leuten überhaupt in Frage kam. Aber an sich... nun, die Jobs mit Mari waren bisher noch nie unangenehm gewesen. Allerdings war da ja noch die VDJ, die 'Vereinigung der Junggebliebenen', die dem Feind wenigstens ein Gesicht gaben. Hei schüttelte den Kopf - und bemerkte dabei, dass sein Haar noch immer offen seinen Rücken herab fiel.

So blieb es schließlich auch - Hei ließ das Haar offen, bändigte es allerdings mit einem dünnen Lederband sehr weit unten, was dem ganzen Konstrukt ein wenig mehr Halt gab. Immerhin hatte er gestern noch schnell ein wenig nachgefragt, wo dieses Theater denn stattfinden sollte (ein guter Wortwitz, seiner Meinung nach), und wusste so, wo er langgehen musste, weshalb er ziemlich schnell zu dem entsprechenden Platz fand. Seine weiten, sicheren Schritte trugen ihn kurz darauf in Richtung eines Mädchens, welches ihm sehr bekannt vorkam - seltsamerweise war in Begleitung der Hyuuga allerdings eine kleine Kopie von ihr. Spielte sie ihm einen Streich? Nein, er vermutete, dass Mari ihn noch nicht einmal gesehen hatte, also musste es wohl eine Verwandte sein. Seine hellen, blauen Augen schauten neugierig, und als er näher kam, vernahm er auch ein paar der Sätze, die sie miteinander sprachen. Der Junge mit der goldenen Haut musste grinsten; Sie hatten ihn noch nicht bemerkt, waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ah, Prinzessin Mari war also skeptisch, musste er das so verstehen? Hei würde sich anscheinend beweisen müssen, wenn er als Prinz überzeugen wollte, also verschränkte er die Arme, konnte sein Grinsen nicht zurücktreiben. Was wäre in dieser Situation der passende Auftritt? 'Dabei ist der Prinz schon da' oder vielleicht 'Hat mich jemand gerufen?'? - Nein, alles zu simpel. Aber Hei war auch noch nicht groß nach Improvisation zumute, als er die Menge an Kindern hier auf dem Platz sah. Woher kamen die nur alle? War das dort hinten etwa Ayaka-sensei? Nein, er musste sich irren... oder? Zuviele Fragen, also wand sich der Wüstensohn wieder dem Nächstliegendem zu: Mari. "Bist du sicher, das Skepsis dich vor der bösen Hexe retten kann? Dafür musst du eher auf den Prinzen vertrauen, Mari-hime, denn in dem Märchen ist Rapunzel keine Hyuuga." Grinsend trat er an die Beiden heran, sah dann zu der kleinen Ausgabe seiner Jobpartnerin und schmunzelte. "Siehst du etwa auch zu? Oh, ich bin Hei. Tatsumaki Hei."
 

Hyuuga Mari

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Aiko konnte die Skepsis ihrer Schwester bei der Erwähnung des Prinzen nicht nachvollziehen. Wie denn auch, sie hatte Tatsumaki Hei ja noch nie persönlich kennengelernt. Aufgrund seiner Rolle stellte sich in ihren Gedanken das Bild eines wunderschönen Jünglings ein, der mutig allen Gefahren trotzte, Damen gegenüber eine unverwechselbare Höflichkeit an den Tag legte und jede Situation souverän zu einem Happy End führen würde. Ansonsten wäre Hei doch auch kaum für eine solch bedeutende Rolle ausgesucht worden, nicht? Während das kleine Mädchen begann in ihren Gedanken zu versinken und sich ihren Helden auszumalen, musterte Mari sie von oben herab und musste unweigerlich lächeln, wenn sie sah, wie sich Aiko den Kopf über eine solche Belanglosigkeit zerbrach. Es wirkte unbeschwert, normal, allgemein konnte man im Moment als einfacher Außenstehender nicht erkennen, was in Wirklichkeit auf den Schultern der kleinen Hyuuga lastete. Wenn man es so betrachtete war es eine viel größere Last als jene auf Maris Schultern und trotzdem war die Kleine so... „Heh?“ Da hatte der Tatsumaki sie wirklich ertappt, denn die Braunhaarige war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie die Annäherung des Prinzen nicht bemerkt hatte. Ihre weißen Äuglein wanderten zu ihm herüber, danach wandte sie sich ihm halb zu und lächelte leicht. „Ja, sie legt ihr Schicksal in die Hände des Prinzen und erhofft sich Rettung durch ihn. Ich bin nur gespannt, ob du deiner Rolle dementsprechend gerecht wirst.“ Das Lächeln verfestigte sich und die Ge'nin dachte nach, wie es werden würde. In gewisser Weise hatte Hei mit seiner Aussage recht gehabt, denn Mari müsste als Rapunzel wirklich sehr stark aus ihrem üblichen Muster fallen, doch das sollte nicht allzu schwer werden, oder? Wenn man schon stets ein gewisses Maß an Freundlichkeit zeigen konnte, dann sollte es auch möglich sein Zuversicht und Freude, aber auch Trauer und Verzweiflung zu spielen. Es war eben nur die Frage, ob der junge Mann neben ihr genauso locker leicht darüber dachte wie Mari selbst. Und.. die Hyuuga war in Versuchung gewesen noch etwas zu sagen, doch fast wie auf Kommando kam Aiko zurück in die Wirklichkeit, sah mit ihren großen Augen hinauf zu dem Tatsumaki der sie angesprochen hatte und starrte ihn im ersten Moment einfach nur sprachlos an. In ihrem Köpfchen hatte sie noch immer das Bild des perfekten Prinzen und verglich dieses gerade mit dem Suna-Nin vor ihr und kam zu dem Schluss, dass das Benehmen schon einmal stimmte. Sie begann breit zu grinsen und lachte ein wenig. „Hyuuga Aiko! Und ja, ich wollte das Stück schon lange sehen, und als ich dann erfahren habe, dass meine Onee-san hier auftreten wird, wollte ich es noch dringender sehen!“ Es war wirklich erstaunlich, wie motiviert Kinder an die verschiedensten Dinge herangehen konnten, obwohl sie nicht einmal direkt darin involviert waren. Hätten nicht eigentlich die Schauspieler jene sein müssen, die aufgeregt waren? Und nicht die Zuschauer? Das breite Lächeln verschwand plötzlich von den Lippen der Kleinen und ihre Gesichtszüge nahmen eine ähnliche Skepsis wie jene Maris an, wenn diese über eine komplizierte Sache nachdachte. Danach schritt die kleine Hyuuga um den Schwarzhaarigen herum und zupfte ohne jegliche Zurückhaltung an den langen Haaren, legte den Kopf schief und verzog die Mundwinkel zu einer undefinierbaren Grimasse. „Sag, übernimmst du doch Rapunzel, Hei-kun?... ähm... Tatsumaki-san.“ Anscheinend versuchte Aiko im Nachhinein zumindest etwas beigebrachte Höflichkeit zu zeigen, auch wenn das die Situation nicht mehr wirklich rettete. Okay, es gab manche Momente, in denen es Mari wirklich schwerfiel, nicht in Lachen auszubrechen: Das hier war so einer. Die Hand der älteren Hyuuga wanderte nach oben und legte sich auf die lächelnden Lippen, doch die weißen Augen funkelten seltsam, so wie sie es meist nur in Gegenwart ihrer kleinen Schwester taten. Sie traf vielleicht mit ihrer Frage den Nagel auf den Kopf – denn die Haare des Jungen waren noch um einiges länger als jene der Braunhaarigen – aber diese hätte eine solche Tatsache wahrscheinlich nie so direkt ausgesprochen. „Onee-san hat mir schon ein paar Mal von dir erzählt, aber deine Haare hat sie nie erwähnt.“ Und gleich mit dieser Aussage verschwand das Lächeln auf den Lippen Maris, das Amüsement aus den Augen und nur ein leises „Aiko.“ folgte, welches die kleine Schwester sofort dazu brachte, in ihrer Aussage inne zu halten. Sie verstand zwar nicht, was sie Falsches gesagt habe, doch es war nicht schwer aus dem typischen Tonfall und dem ausgesprochenen Namen zu erkennen, dass sie leise sein sollte. Und da die Kleine natürlich ein nettes und wohlerzogenes Kind war, welches stets auf ihre Verwandten hörte, stoppte sie – zumindest vorerst - und lächelte nur noch.
Die Geräuschkulisse im Hintergrund machte die Kommunikation zwischen den einzelnen an der Mauer zusammenstehenden Personen nicht einfacher, denn die Kinder kümmerten sich nicht darum, ob 'erwachsene' nun in Ruhe miteinander sprechen wollten oder nicht. Sie lachten, balgten und schrien auch einmal quer über den Platz. Einziger Vorteil war im Moment, dass die kleinen Bälger noch nicht auf den Tatsumaki und Mari aufmerksam geworden waren, nachher würden sie noch eine ganze Fangemeinschaft zu sich ziehen und darauf konnte die ältere Hyuuga gerade gut verzichten. Auch wenn Aiko dadurch vermutlich nur noch stolzer gewesen wäre – welche kleine Schwester konnte schon behaupten, einen Star als Verwandte zu haben? - war es der 14-Jährigen lieber, so wie es im Moment war. „Ob die VDJ auf deinen Auftritt aufmerksam geworden ist?“ Erneut dieses unscheinbare Lächeln, doch diese Frage reichte, um zu verdeutlichen, dass Mari das Gesprochene von Ai-san beim letzten Job sehr gut verstanden hatte. Die Frau des Farmers hatte ja auch nicht gerade leise gesprochen und sowohl sie wie auch die Nara waren noch in der Nähe gewesen. Gefundenes Fressen, das man breit treten konnte. „VDJ?“ Aiko zupfte wissbegierig an dem Ärmel des Jungen und sah wieder zu ihm hinauf, blickte dann allerdings über die Schulter zu ihrer älteren Schwester, die mit ihrem üblichen Schweigen Richtung Hei blickte. Er konnte es erklären – wenn er wollte – doch eines sollte dem Jungen klar sein: Wenn die kleine Kopie von Mari einmal für etwas Neugier empfand, dann ließ sie niemals locker, bis sie herausgefunden hatte, was sie wissen wollte. Also Hei? Willst du dieses unschuldige Mädchen wirklich unwissend lassen?
 

Tatsumaki Hei

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Aber natürlich würde er. Wie auch nicht; Hei war vieles, aber kein schlechter Schauspieler. Die Frage der Motivation war jetzt schon geklärt, was vieles einfacher machte... wenn sie ihn so herausforderte, war das wirklich kein Problem mehr. Schmunzelnd schielte der Wüstensohn zu Mari hoch, zog eine Augenbraue hoch und kicherte leise. "Du wirst überrascht sein. Jedenfalls hoffe ich das - wenn nicht, werde ich wohl noch ein wenig üben müssen. Aber dein Prinz wird hier heute alles tun, damit das nicht zu einem Desaster ausartet. Übrigens... ich habe das Heft, was sie uns zugeschickt haben, durchgelesen. Wenn ich das richtig erinnere, muss die schöne Rapunzel sich um den Hals ihres Liebsten werfen und weinen; So, dass seine Augen wieder sehen können. Hast du dir schon überlegt, wie du das anstellen möchtest? Zwiebeln?" Nein, das war überhaupt keine Anspielung auf ihre doch sonst so reservierte Art, in keinster Weise. Er zwinkerte, wand sich dann dem kleinen Mädchen zu, welches ihn breit angrinste. Ah, also war sie wirklich die Schwester von Mari - nun, bei dem Aussehen war es schwer gewesen, sie eben nicht als eben jene zu identifizieren. Er erwiderte das Grinsen mit einem breiten Lächeln. "Dann hoffe ich, dass ich deiner Onee-san auch ein würdiger Prinz sein kann, aber wenn ich ehrlich bin, befürchte ich, dass das keine leichte Aufgabe ist, stimmst du mir zu? Ich vermute fast, Mari-hime ist sehr anspruchsvoll.", fragte er das Mädchen und schmunzelte, als sie an seinen Haaren zog. Er war es irgendwie gewohnt; Also wunderte es ihn nicht einmal wirklich. "Ich, Rapunzel? Nein, ich glaube, das würde nicht passen. Dazu gehört mehr als nur langes Haar; Ich denke, dass deine Schwester..." Hei schielte noch einmal zu Mari und ging dann in die Hocke, legte seine Ellenbogen auf die Knie und war mit dem Mädchen nun auf Augenhöhe, hob verschwörerisch eine Augenbraue. "...eine wirklich hervorragende Rapunzel ist. Den Gedanken magst du doch sicher auch, oder? Sonst wärest du ja nicht hier.", vermutete er und grinste leicht. Allerdings... wurde das ganze noch ein kleines Stückchen köstlicher für ihn, als er die nächsten Worte des Mädchens hörte. Seine Haare gerieten hier und da mal ins Kreuzfeuer, aber daraus machte er sich nicht wirklich etwas. Jedenfalls nicht, solange ihm sie niemand abzuschneiden trachtete.

Sein Grinsen wurde noch ein ganzes Stück breiter, und er hob seinen Finger. "So etwas darfst du doch so nicht sagen, Aiko-chan. Übrigens kannst du gerne Hei zu mir sagen, das ist mir lieber.", meinte er und lächelte das kleine Mädchen an. "Es ist der Prinzessin sicherlich ein wenig peinlich, wenn du mir sagst, dass sie schon von mir erzählt hat." Schmunzelnd erhob er sich wieder, wurde allerdings von der Frage Maris... überrascht. Kalt erwischt, vielleicht, oder auch überrumpelt. Sein Gesichtsausdruck lief einen Moment Gefahr, zu entgleisen, aber sein Grinsen blieb immer noch da, wo es war, und veränderte sich kaum. Noch waren ihm die Damen nicht unheimlich genug, als das er bei jedem Erwähnen zusammenzucken musste. Bisher war die Rechnung, wie erfolgreich der Tag verlaufen war, noch im Positiven, alleine durch das Gespräch mit der kleinen Hyuuga; Das würde er sich durch einen Verein sabbelnder Tanten (VST) nicht ins Negative drücken lassen. Fast ein wenig nervös sah sich der Wüstensohn um, dann wand er sich wieder der Braunhaarigen zu. "Nein, ich glaube nicht... nun, allerdings würde es mich nicht wundern.", meinte er und seufzte. "Ich weiß nicht, wie sie meine Adresse herausgefunden haben, aber die Dorfverwaltung ist bei sowas ja sehr kulant, zu meinem Leidwesen. Ich erwäge, umzuziehen.", meinte er und schmunzelte, als ihn die kleine Hyuuga danach fragte. Was sollte er ihr erzählen? Dass ihm böse Großmütter hinterherliefen? Nein, das wäre für so ein kleines Mädchen doch irgendwie langweilig gewesen... allerdings wusste er auch, dass Lügen unter den Hyuuga nicht besonders gern gesehene Gäste waren. Also begab er sich wieder auf Augenhöhe mit dem Mädchen, welches ihn mit neugierigen Augen ansah. Irgendwie erinnerte sie ihn an Nanashi; ein kleines bisschen. Unersättliche Neugierde eben. "Hm...", machte er, kicherte leise. "Du willst also dieses Geheimnis erfahren? Die VDJ sind ein sehr geheimer Verein, die alle als Erkennungszeichen eine Kette um den Hals tragen, auf dem VDJ als Buchstaben abgebildet sind. Sie verfolgen... bestimmte Personengruppen und haben vermutlich auch mich ins Visier genommen.", fuhr er fort. Das war alles nicht gelogen - leider. "Und ich musste mich schon heimtückischen Versuchen, mich einzuschüchtern..." - die Fanpost - "...und verbalen Attacken erwehren." Das waren die Redeschwälle von den bisher getroffenen Mitgliedern, wirklich gemeine Attacken. "Meistens sind es Frauen mittleren Alters.", klärte Hei noch über die Mitglieder auf, lachte dann. "Mehr weiß ich nicht. Aber vielleicht weiß deine Schwester ja mehr? Ich jedenfalls nicht." Hei legte den Kopf schief, sah zu seiner Jobpartnerin und heutigen Prinzessin, fast, als wollte er sagen 'du hast damit angefangen', lehnte sich dann an die Mauer. "Wann sollen wir eigentlich dort drin auftauchen?"
 

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Hei konnte wirklich gut mit Kindern umgehen, das musste man ihm lassen. Im Gegensatz zu Mari schien er keinerlei Probleme zu haben, sich auf sie einzulassen, mit ihnen auf Augenhöhe zu sprechen und fand die perfekte Mitte zwischen 'Babysprache' und 'Erwachsenensprache'. Pendelte man eher in die erste Richtung, so waren die Kinder meist eingeschnappt – waren ja auch viel zu alt für so etwas – und ging man eher in die zweite Richtung verstanden sie vielleicht nicht auf Anhieb alles. Oder stuften es als langweilig ein und hörten bereits nach den ersten fünf Worten nicht mehr richtig zu. Doch wie bereits gesagt.. der Tatsumaki machte es auf Anhieb richtig. „Oh ja.“ Aiko beugte sich nach vorne und flüsterte Hei zu, sodass nur dieser es hören konnte, denn auf Ärger mit ihrer Schwester hatte sie es nicht abgesehen. Da war es so sicherer. „Sie ist ziemlich schwer zu überzeugen und hat fast immer etwas auszusetzen.“ Der kleinen Hyuuga konnte man wohl glauben, schließlich verbrachte sie ihr ganzes Leben zusammen mit Mari. Andererseits war es vielleicht auch schlicht die Aussage eines trotzigen Kindes, das irgendwann in ihrem Leben einmal Kritik von ihrer Onee-san gehört hatte und deshalb dies als die immer bestimmende Regel ansah. Danach ging das kleine Mädchen wieder einen Schritt zurück und wich gekonnt dem Blick der Älteren aus, so als sei nichts gewesen, alles eben so wie immer. Erneut ein Grinsen, gefolgt von eifrigem Nicken. „Onee-san ist perfekt für die Rolle. Sie ist klug, schön und schafft alles, was sie sich vornimmt.“ Warum tat der Erdboden sich nicht einmal auf, wenn man es sich wünschte, um darin zu versinken? Natürlich, Mari wusste, dass ihre kleine Schwester ein Vorbild in ihr sah, aber dieses überschwängliche Lob aus dem Kindermund war vor anderen Personen doch zu viel des Guten. Aber sie musste ja auch das Pech haben ausgerechnet in dem Theater-Stück auftreten zu sollen, zudem auch ihre kleine Schwester hatte gehen wollen. Also blieb nur noch zu hoffen, dass das Kind bald fertig war und sich nicht noch so gut mit Hei befreunden würde, dass sie ihm Dinge aus dem Privatleben erzählen würde. Nein, davor würde Mari Aiko den Mund zuhalten. Egal wie albern das auch aussehen würde. Das 'schon von Hei erzählt' war schon genug gewesen, da mussten nicht noch mehr Dinge ausgesprochen werden, egal ob in dieser Hinsicht oder einer anderen.
Die danach kommende Erzählung war wahrscheinlich jenes, auf das sowohl große wie auch kleine Hyuuga mit gleicher Spannung warteten – wenn auch mit einem etwas unterschiedlichen Wissenshintergrund. Mari hatte die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtete den am Boden hockenden Hei zusammen mit Aiko, bemühte sich darum sich nichts aus den Gesichtszügen ablesen zu lassen und hörte seiner Erklärung von 'VDJ' zu. Auch Aiko tat dies leise, aufmerksam und mit den großen Augen, die für Kinder so typisch waren. Hei wurde verfolgt?! Von einem geheimen Verein?! Und niemand tat etwas dagegen! Diese Erkenntnis erschütterte die kleine Hyuuga und flink schüttelte sie den Kopf, packte voller Elan erneut den Arm des Jungen und schüttelte ihn hin und her. „Das ist ja schrecklich! VDJ.. VDJ... ich kann dir helfen!“ Erneut lächelte Aiko zufrieden, da sie trotz ihrer begrenzten Möglichkeiten wussten, wie sie die Situation für den Tatsumaki entschärfen konnte. Dann ließ sie den Arm los, hielt unerwartet erneut die Hand vor den Mund und musste ein paar Mal stark husten, doch als sie sah, dass Mari bereits wieder einen Schritt auf sie zu gemacht hatte, atmete sie tief durch und tat erneut so, als wäre nichts gewesen – vielleicht wollte sie nicht ständig von ihrer älteren Schwester bemuttert werden? „Ich werde Ausschau nach den Ketten halten und dich warnen, wenn ich jemanden damit sehe!“ Bot Aiko kindlich lachend an und breitete die Arme aus, machte danach ein paar flinke Schritte in Richtung ihrer Onee-san und packte diese ebenfalls am Arm. „Und Onee-san kann dich beschützen! Sie ist stark und mutig, das ist ein Klacks für sie!“ Mari musste erneut leicht Lächeln, hob dann die Schultern und sprach in Richtung des Tatsumaki. „Schutz vor dieser unzähmbaren Gefahr...“ Es hatte einen sarkastischen Unterton, denn es war wirklich unglaublich, was der Suna-Nin aus dieser einfachen Geschichte herausgeholt hatte. Er wurde von ein paar älteren Fangirls angehimmelt... in Aikos Augen war er kurz davor umgebracht zu werden. Nein, soweit würden die alten Damen sicherlich nicht gehen. „Ich wüsste gerne mehr, doch ich denke, Tatsumaki-san hat alle relevanten Informationen benannt.“ Die Hand Aikos löste sich von ihrem Arm, danach legte Mari wie selbstverständlich die Rechte auf den Haarschopf der Kleinen, allerdings zerzauste sie ihn nicht. „Wo er es gerade erwähnt, wir sollten jetzt ins Theater gehen und uns den Vorbereitungen für die Aufführung anschließen. Hör zu, wenn was ist, wirst du mir Bescheid geben, ja?“ Fast wie ein gewohntes Ritual nickte Aiko, allerdings war es für sie eine beiläufige Geste, da sie sich in vielen Dingen eben nicht so viele Gedanken machte wie die ältere Hyuuga. Ein kurzer Blick Maris streifte noch den Schwarzhaarigen, danach löste sie sich von ihrer jüngeren Schwester, drehte sich auf dem Absatz um und ging mit der Überzeugung, dass der Suna-Nin ihr folgen würde, voraus in Richtung Hintereingang des Theaters – denn vorne drängelten sich zu viele Kinder, als dass die Ge'nin sich dort hätte durchquetschen wollen. Hatte in dem Brief nicht sowieso gestanden, dass der Hintereingang genutzt werden sollte? Na.. war ja auch egal.
Drinnen angekommen fanden sich der Tatsumaki und sie zuerst in einem Raum voller Requisiten wieder. Doch, Mari war schon einmal in diesem Theater gewesen, sogar hinter der Bühne, doch wie viele Jahre sollte das nun her sein? Wenn sie sich richtig erinnerte, war es eine Aufführung ihrer damaligen Akademie-Klasse gewesen, ganz am Anfang, als die Hyuuga dort frisch eingeschrieben worden war. Damals war sie noch jünger als Aiko jetzt gewesen! „Shinobi! Seid ihr etwa unsere beiden Hauptdarsteller?“ Ein junger Mann – war der vielleicht zwanzig? - steuerte direkt auf die beiden Ge'nin zu, klatschte erfreut in die Hände und nickte sowohl dem Einen, wie auch der Anderen zu. Danach legte er die Hand ans Kinn, das Lächeln verschwand und skeptisch ging er eine Runde um die Beiden herum, musterte sie von oben bis unten und hob schließlich eine braune Haarsträhne der Hyuuga zwischen Daumen und Zeigefinger in die Höhe – die sich gerade irgendwie falsch in ihrer Position fühlte. Warum auch immer. „Da müssen wir noch dran arbeiten.“ Danach sah er hinüber zu Hei, betrachtete ihn noch einmal genau, bevor er auch hier sein Urteil fällte. „Und da ebenfalls.“ Vielleicht spielte der Herr auch nur die Klamotten an, wer wusste das schon. Jedenfalls merkte man bereits jetzt, dass er das Stück sehr ernst nahm, auch wenn die Zuschauer aus Kindern bestanden, so wollte dieser Mann anscheinend, dass alles perfekt verlief. Nach einigen Augenblicken ließ er die Haare Maris endlich in Ruhe und ging wieder einen Schritt zurück, um die beiden Ge'nin ansehen zu können. Erneut ein klatschen der Hände. Aber dafür haben wir ja Shinobi engagiert. Sehr traurig, dass unsere ursprünglichen Darsteller krank wurden, ich finde ja, von einer solch simplen Grippe hätte man sich nicht unterkriegen lassen müssen, nicht?“ Er wedelte mit der rechten Hand, um diesen Gedanken zu vertreiben und lächelte dann wieder. So wie vorher, also ganz zu Beginn, meine ich. „Jedenfalls seid ihr nun hier, und ihr könnt doch dieses Verwandlungs-Ding, nicht? Dann sollte das Aussehen schon einmal kein Problem darstellen.“ Jetzt war nur noch die Frage.. wer war der Kerl? Hatte der noch nie etwas davon gehört, dass man sich erst einmal vorstellte? Vor allem, wenn man Kritik an anderen Personen äußerte.. „Miyazaki Gorou. Regisseur.“ stellte er sich dann plötzlich ohne jeglichen Übergang vor. Na, konnte da etwa jemand Gedanken lesen?
 
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Schade eigentlich - es waren so viele schöne Anhaltspunkte gegeben, um Mari ein wenig aufziehen zu können. Die kleine Schwester war - wie es eben kleine Schwestern gerne mal waren - eine wahre Goldgrube, wenn es um kleine Macken oder auch eben Stärken von den älteren Geschwistern ging. Am liebsten hätte sich der Suna-nin noch eine ganze Weile länger mit dem Mädchen unterhalten; Sie war einfach irgendwie niedlich und passte so überhaupt nicht in sein bisheriges Bild der Hyuugas, das - zugegeben - nur von Mari geprägt worden war. Aber da er Aiko nicht in Schwierigkeiten bringen wollte - ihre Schwester schien nicht erfreut zu sein - antwortete er nicht auf den geflüsterten Hinweis, dass Mari wohl ein kleines Dickkopf war und wohl auch hier und da mal ein wenig herummeckerte; So jedenfalls stellte sich es in Heis Kopf dar, als die kleine Braunhaarige geendet hatte. Ein mahnender Blick von Mari später trat seine Informantin einen Schritt zurück und pries ihre Onee-san lautstark an, was ihm ein leises Lachen entlockte. Schön, klug und willensstark - so, wie die Kleine es sagte, verkörperte die große Schwester alles, was sie auch gerne sein würde oder mal werden wollte. Über alle diese Sachen konnte er sich zwar hier noch kein Urteil bilden, aber Aiko war auf jeden Fall ein sehr aufgewecktes Mädchen; Seiner Meinung nach war sie wohl auf dem richtigen Weg. Wie aber kam dieser große Unterschied im Geben und Verhalten entstanden? Aiko und Mari waren wie... - Hei musste sich zurückhalten, um die Beiden nicht in eine Metapher zu ziehen, in der sie mit Essen verkörpert wurden - wie Yin und Yang? Gut und Böse war natürlich vollkommen übertrieben, aber irgendwie konnte er es sich bisher gut vorstellen. Überrascht war Hei allerdings bei ihrer Reaktion auf die VDJ. Gut, er hatte es natürlich ein wenig... dramatischer dargestellt, als es in Wirklichkeit war, aber Hei hätte Aiko bei dieser Antwort einfach knuddeln können - sie sorgte sich tatsächlich ein wenig um ihn, anscheinend. Schmunzelnd nickte er, kicherte. Ja, er war sich absolut sicher, das Mari ihn beschützen würde, wenn es darauf ankam... außer, wenn es ihrer Schadenfreude anders passte. Irgendwie. Allerdings war auch hier seine Chance zu antworten wieder gering - leider, denn Mari zog ihn zwar nicht physisch, wohl aber verbal/psychisch mit sich in das Theater. Grinsend folgte er seiner Jobpartnerin, wank aber ihrer kleinen Ausgabe eben jener noch einmal zu. "Ich verlasse mich auf dich, Aiko-chan!", meinte er und zwinkerte verschwörerisch; Ihm war allerdings der kleine Hustenanfall nicht entgangen. Der hatte ihn nachdenklich gestimmt und warf die Frage auf, ob sie nur eine simple Grippe hatte - aber das war nicht seine Sache und vermutlich wollte auch keiner der Hyuuga, dass man sich in Familienangelegenheiten einmischte.

Gesagt, getan: Mittlerweile waren sie in das Theater gegangen und nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit inmitten von etlichen Requisiten von einem jungen Mann angesprochen, der sich als Regisseur vorstellte, aber erst, nachdem er klar gemacht hatte, das Mari und Hei nichts weiter als Ersatz waren und man gefälligst noch viel zu ändern hatte, bevor sie überhaupt im Ansatz in die Rollen passten, die sie später spielen sollten. So kam es bei Hei an - nun, solange ihm niemand an seinen Haarschopf wollte, konnte es ihm Recht egal sein. Dafür gab es ja die Verwandlungskunst, nicht wahr? Viel mehr Kopfzerbrechen als der seltsame Kerl, der sogar die Haare der Hyuuga anfasste und befühlte, machte ihm das 'Drehbuch'. Viel war dort eigentlich nicht einmal vermerkt gewesen - und offensichtlich gab es auch keine Texte, die sie wirklich 'auswendig' lernen sollten. Improvisation in einem gewissen Grad war angesagt, was Hei nicht störte, da es nur Kinder waren, die zusahen, aber... dieses Theater setzt wirklich hohe Erwartungen in sie beide. Gut, die Bezahlung war auch nicht schlecht, soweit er es mitbekommen hatte... die Schauspieler hier bekamen keine schlechten Gagen, obwohl es nur ein Kindertheater war. Seufzend ergriff Hei das Wort. "Morgen. Das hier ist Hyuuga Mari, und ich bin Tatsumaki Hei; Ja, wir können uns verwandeln. Allerdings ist das nicht das Problem, viel wichtiger ist der Inhalt des Stückes, jedenfalls von meiner Seite aus. Die Verwandlung kann innerhalb weniger Augenblicke stattfinden." Hei legte den Kopf leicht schief, wartete ab, was der leicht hibbelig wirkende Kerl nun erwidern würde.
"Natürlich, natürlich, verzeiht. Das hier ist zwar nicht die Uraufführung für uns, das heißt, dass die anderen Schausteller durchaus in der Lage sind, ihre Rollen komplett auszufüllen. Ihr allerdings braucht noch eine Einführung. Danach werdet ihr von unserer Maske angewiesen, wie ihr euch zu verwandeln habt - aber hört jetzt erst einmal gut zu." Er räusperte sich, fühlte sich offensichtlich unheimlich wichtig, und fing an zu sprechen, während er die Hyuuga und den Suna-nin einen Gang entlangführte.
"Wir haben uns für diese Aufführung von 'Rapunzel' dafür entschieden, die Geschichte in mehrere Akte aufzuteilen. Wenn ihr die Geschichte gelesen habt, werdet ihr bemerkt haben, dass wir vier wichtige Abschnitte haben, die wir schauspielerisch darstellen wollen. In dem ersten Akt seid ihr Beide nicht von Bedeutung; Es geht darum, wie die Geschichte um Rapunzel sich entwickelt, ergo: Die Mutter bekommt während der Schwangerschaft Heißhunger auf die Rapunzeln der bösen Hexe, während der Vater diese besorgt, was zu der Vereinbarung des Vaters und der Hexe führt. Wie gesagt, hier seid ihr nicht wichtig. Dann beginnt der zweite Akt, indem wir erstens den Königssohn beschreiben und darstellen. Er muss sich natürlich ein wenig profilieren, denn Kinder sind zwar leichtgläubig, aber andererseits auch sehr kritisch, was die 'Guten' angeht; Heißt: Der Prinz bekommt eine Vorgeschichte. Der Prinz, der jetzt krank ist, hat dir einige Notizen zukommen lassen, damit du dich auf die Zeit, in der du beinahe alleine auf der Bühne sein wirst, einstellen kannst. Aber natürlich werden wir auch einmal den stereotypischen Angriff von Banditen einspielen, das gehört einfach dazu. Kinder sehen in diesem Alter noch viel Schwarz und viel Weiß, wenig Grautöne... das braucht es also. Weiter im Takt: Hyuuga-san, im zweiten Akt bekommst auch du deinen ersten Auftritt, allerdings noch nicht besonders lang. Der Erzähler, der den Kindern den roten Faden der Geschichte erklärt, erzählt, dass Rapunzel sich in jungen Jahren entwickelt und immer schöner und schöner wird; Bis sie ihr zwölftes Lebensjahr erreicht, an dem die böse Hexe sie in den Turm sperrt. Das ist der zweite Akt, der Dritte handelt von der Begegnung des Prinzen und Rapunzel. Eben die ganze Geschichte rund um das Singen; Allerdings wird der Prinz hier, anders als in dem Ursprung, ein wenig länger brauchen, um an das 'Passwort' zu kommen, dazu habe ich dir ein weiteres kleines Notizbuch mitgebracht, Tatsumaki-kun... ja, der andere Prinz ist sehr sorgfältig. Der dritte Akt endet damit, das die Zauberin der Rapunzel die Haare abschneidet. Übrigens, Hyuuga-san, es gibt ein Mädchen in dieser Einreichtung, die den Gesangspart für dich übernehmen wird, jedenfalls, wenn du dich nicht selbst daran versuchen möchtest. Allerdings denke ich, dass es besser ist, jemanden das machen zu lassen, der weiß, worauf es ankommt." Der Mann drückte dem etwas verdutzten Hei ein weiteres Buchlein in die Hand, ehe er fortfuhr.
"Der vierte und letzte Akt beginnt damit, das der Prinz seine geliebte Rapunzel wieder im Turm besucht, allerdings die Hexe vorfindet, die ihn verhöhnt und verspottet, so sehr, dass er vom Turm springt und sich in einem Dornengestrüpp beide Augen so zerstört, dass er nicht mehr sehen kann. Keine Angst, wir benutzen künstliches Blut, du brauchst dir nicht wirklich die Augen auskratzen." Sollte das ein Witz sein? Es klang nicht wie einer. Aber viel reden tat der Kerl ja. "Danach irrt der Prinz herum, Jahre um Jahre - das wird der Erzähler ausschmückend erzählen - um dann irgendwann in die Einöde zu gelangen, in die Rapunzel verbannt wurde. Danach kommt das typische Happy-End. Da der Prinz seine Rapunzel am Ende heiratet, in seinem Königreich, mit alledem, was dazugehört, haben unsere normalen Schauspieler am Ende einen Kuss mit eingebaut, allerdings kann ich das von Amateuren nicht verlangen. Allerdings wäre es gut, wenn ihr ganz am Ende so tut, als ob; Das Licht wird langsam abgedimmt, bis es dann ganz dunkel ist, dann sieht niemand mehr was. Normalerweise stehen wir hier für ein authentisches Theatervergnügen, aber ich denke, wir machen hierbei eine Ausnahme." Endlich schien er fertig und klatschte zufrieden einmal in die Hände. Innerlich atmete Hei durch und betrachtete die zwei Heftchen skeptisch - da sollte alles drin stehen, was er für die Aufführung brauchte? Na umso besser: So musste er sich nicht auch noch um den Inhalt Gedanken machen.

Nächstes Problem: Die Maske. Sie waren nun in einem Raum gelangt, indem viele Spiegel waren und noch mehr komische Ausstattungen, die Hei so überhaupt nicht zuordnen konnte. Der seltsame Typ mit langen Haaren, enger Lederhose und Jeansweste allerdings war durchaus einer Art zuzuordnen. "Haai~~!", machte der und tänzelte heran. "Ihr seid also die beiden Süßen, die das Pärchen spielen? Nein, wie reizend~ Ich werde euch helfen, so dass ihr unverwechselbar schön ausseht! Es ist zwar schade, dass ihr das selbst könnt, aber ihr solltet meinen Anweisungen schon folgen, nur dann werdet ihr das süßeste Paar! ♥", kicherte er und umtänzelte Mari und Hei. "Immerhin wollen wir ja, dass die Kinderchen glücklich nach Hause gehen, nicht wahr? Also, folgt mir~" Hüftenschwingend ging er vor und winkte sie hinterher. Hei sah kurz zu Mari, zog eine Augenbraue hoch. Schade, er würde wohl vorerst nicht dazu kommen, sich noch einmal mit ihr zu unterhalten; Egal. Jetzt mussten sie erstmal dem... Kerl hinterher.
 
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Hyuuga Mari

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[FONT=Verdana, sans-serif]Soviel Gerede.. da kam man ja kaum hinterher. Und wenn nicht die Menge alleine reichte, so sprach dieser Gorou in einer solchen Geschwindigkeit – für ihn war das alles selbstverständlich – dass zumindest Mari sich verdammt anstrengen musste, um nicht wichtige Details zu verpassen. Ja, eindeutig wollte dieser Herr, dass alles so klappte, wie er es von Anfang an geplant hatte und sein komplettes Vertrauen lag darin, dass die Ge'nin professionell genug waren, um dieser Vorstellung gerecht zu werden. Als Zusammenfassung: Vier Akte sollte es geben, erster unwichtig, zweiter hauptsächlich für Hei wichtig (der Prinz gegen böse Banditen, wenn das mal nicht spannend war!) und erst von da an musste Mari wirklich in ihrer Rolle auftreten. Als in den Turm gesperrte Rapunzel, die im Prinzip ständig nur von anderen Personen hin und her gescheucht wurde. Hauptaufgabe also: Schön, naiv und eben wie eine Prinzessin aussehen. Sollte doch nicht so schwer sein, oder? Bei der Erläuterung des Abschlusses musste die Hyuuga leicht lächeln – was sie eigentlich sowieso fast immer tat – unterdrückte allerdings gekonnt einen Kommentar diesbezüglich. Ein Kuss? Das war so typisch, auch wenn es im Original, soweit sich Mari erinnerte, nicht erwähnt worden war, so musste doch wirklich jedes Märchen damit enden, dass der Prinz und seine gefundene Braut ihr glückliches Leben mit einem gemeinsamen Kuss einläuteten. Auch wenn die Braunhaarige eigentlich gerne von sich behaupten würde, gut schauspielern zu können, so war sie doch sehr erleichtert darüber, dass sie Hei nicht wirklich küssen musste. Klar, wäre ja nicht echt und so, aber egal wie reif sich das Mädchen auch gerne fühlte, mit vierzehn Jahren konnte sie diese Dinge dann doch nicht so selbstverständlich ansehen wie manch ein Erwachsener.. erschrocken über sich selbst stellte Mari fest, dass sie sich gerade tatsächlich so etwas absurdes, überhaupt nicht zu ihr passendes, eingestanden hatte! Das musste dringend aufhören.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In einem Raum voller Spiegel angekommen blieben die Ge'nin stehen, dabei musterten die weißen Äuglein der Hyuuga natürlich fast wie automatisch die Umgebung, entdeckte Mascara, Lidschatten, Lippenstift, Nagellack, einen Kerl in Lederhosen, Hautcreme, Puder.. Moment, war da nicht ein Fehler gewesen? Lange blonde Haare, zu einem schnellen Zopf gebunden, bewegten sich auf Mari zu, allerdings gehörten diese keiner jungen Dame – womit die Braunhaarige ehrlich gesagt bei Erwähnung der Maske gerechnet hatte – sondern einem Kerl, der einerseits männlich zu sein schien, andererseits auch wieder überhaupt nicht. Hatte das Mädchen bisher öfter mit solchen Leuten zu tun gehabt? Nein. Hatte sie es vermisst? Ebenfalls nein. „Hai..“ stimmte Mari also noch immer etwas kleinlaut zu, nachdem sie und der Tatsumaki nach der kurzen Tanzeinlage gebeten wurden, dem Herren zu folgen. Der Blick des Suna-Nin wurde zumindest für einen Augenblick erwidert – sie dachten vermutlich das gleiche – dann setzte das Mädchen sich mit deutlich weniger Hüftschwung als der Masken-Typ in Bewegung, dabei merkte sie nicht einmal, dass der Regisseur bereits wieder verschwunden war, um sich anderen unglaublich wichtigen Aufgaben zu widmen. Anscheinend ging er davon aus, dass die Ge'nin in der Maske fürs Erste in besten Händen waren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie kamen in einen weiteren Raum, voller Kostüme, Schuhe, Perücken und was man noch alles in diese Abteilung einordnen konnte. Neben den bereits erwarteten Kleidern für Prinzessinnen und edlen Outfits für den perfekten Prinzen sah man auch Wikinger-Klamotten, Ritterrüstungen und ähm.. Bauernkittel? Lauter verschiedene Sachen eben. „Na, dann lasst uns einmal überlegen~“ Der blonde Mann war stehen geblieben, fasste sich mit der rechten Hand ans Kinn und wedelte mit der Linken ein wenig ziellos in der Luft herum, sah dabei mit geschultem Blick über die vielen Klamotten hinweg und es brachen gefühlte Stunden des Schweigens ein. Dann schien der namenlose Masken-Typ wieder zu wissen, was genau er wollte, drehte sich schlagartig in Richtung der Ge'nin um und zeigte zwinkernd auf Mari. „Dann holen wir aus dir die wunderschöne Rapunzel heraus, welche in dir steckt~“ Er ging auf das Mädchen zu, fasste genauso ohne irgendwelche Zurückhaltung an die Haare, zupfte ein wenig an dem Oberteil, packte die Hyuuga dann plötzlich an den Schultern, sah ihr tief in die Augen und drehte sie dann um, damit er sie auch noch einmal von hinten genau ansehen konnte... Nein, natürlich sagte die Ge'nin nichts gegen diese Behandlung, einfach immer schweigen und lächeln, schweigen und lächeln.. „Wie du sicherlich weißt, ist Rapunzel blond und hat langes Haar. Und ich meine wirklich laaaaanges Haar, aber das ist dir ja sicherlich klar, oder meine Süße?“ Er hatte die Braunhaarige endlich wieder losgelassen, einen Schritt zurück getan und wollte nun anscheinend mit der Beschreibung beginnen, wie sie sich verwandeln sollte. Na, das war ihr immerhin lieber als weiter wie ein Stück zu begutachtendes Fleisch behandelt zu werden. „Die weißen Augen gehen auch nicht, nein, wirklich nicht. Da müssen grüne her, die passen farblich auch perfekt zu der kommenden blonden Haarpracht.“ Danach drehte er dem Tatsumaki – welcher noch nicht eine Anweisung bekommen hatte – und Mari den Rücken zu, begann in den verschiedenen Kleidern, die hinter ihm in Reih und Glied aufgehangen worden waren, zu durchforsten und fischte schlussendlich ein langes und eng geschnittenes pinkes Kleid hervor. „Genau dieses Schmuckstück hat unsere alte Rapunzel getragen, es betont die Figur und hat ihr so schön gestanden, ich bin mir sicher, dass du genauso begeistert davon bist wie sie es immer war!“ Ja, der Mann war sehr zufrieden mit seiner Wahl und anscheinend schon ganz hibbelig, denn plötzlich begann er mit der Rechten eine wegfegende Bewegung zu machen. „Na, willst du dich nicht verwandeln? Ach und nicht zu viel Make-Up, Rapunzel muss natürlich wirken.~“ Die Hyuuga löste sich aus ihrer Starre, schüttelte innerlich den Kopf, um sich wieder zu sammeln und nickte danach mit einem leichten Lächeln. Ein ganz geschulter Blick hätte vielleicht erkannt, dass es noch ein wenig angekratzt war aufgrund dieser ungewohnten Situation. Die Fingerzeichen wurden flink geformt, noch einmal das Bild der perfekten Rapunzel ins Gedächtnis gerufen und dann entstand eine kleine Rauchwolke und am Ende des Henge no Jutsu verzog sich der Rauch und an der Stelle, wo soeben noch die Ge'nin gestanden hatte, fand man nun eine blonde Prinzessin, ganz so, wie sie in den Bilderbüchern beschrieben wird. Ein wenig skeptisch drehte sich Mari um die eigene Achse, um in den Spiegel hinter sich zu blicken, doch anscheinend hatte sie genau den Geschmack getroffen, denn der blonde Mann faltete die Hände ineinander und lächelte sein schönstes Lächeln. „Perfekt, perfekt~ ♥ beendete er nun bei Mari und wandte sich endlich dem seiner Meinung nach viel zu lange vernachlässigten Suna-Nin zu. Mit dem betonten Hüftschwung näherte er sich Hei und unterzog auch ihm einer ähnlichen Begutachtung wie Mari vorher. „Also die langen Haare müssen weg, der Prinz kann keine solche Mähne haben, da kann ich leider nichts machen, nein.“ Danach kramte er in einer anderen Ecke des Raumes wieder in den Kostümen herum und holte dann ein Outfit heraus, das so nach altmodischem Märchenprinz schrie, dass die blonde Rapunzel Hei unweigerlich einen Blick zuwerfen musste, um seine Reaktion zu erfahren. Dazu wurden noch zwei hohe braune Stiefel aufgestellt, die anscheinend ebenfalls dazu gehörten. „Die Haare ab, am besten braun und damit er noch ein wenig souveräner aussiehst hat unser ursprünglicher Prinz sich einen kurzen Bart am Kinn stehen lassen. Es hatte ihm so gut gestanden~“ Und auch hier folgte eine Bewegung mit der Hand, die etwas hektisches und ungeduldiges vermittelte. „Los los, mach es wie unsere bildhübsche Rapunzel gerade.~“ Oh ja, vor allem bei Hei schien der Mann sehr gespannt zu sein. Anscheinend hatte er eine Vorliebe für Prinzen?[/FONT]
 

Tatsumaki Hei

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Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des jungen Mannes, als er sich noch einmal in Erinnerung rief, wie das Ganze hier enden sollte. Natürlich, der Rest war wirklich klar gewesen; der Prinz musste sich irgendwie als der Gute darstellen, vor allen Dingen vor Kindern, das war ihm klar. Aber ein Kuss? Das wäre wirklich ein Problem gewesen, aber sie mussten es ja nicht wirklich durchziehen, also ließ sich wohl vermeiden, dass ihn die Braunhaarige nach dem Schauspiel eigenhändig köpfte. Schmunzelnd folgte er dem hüftschwingendem Sonderling, der trotz seiner seltsamen Gehweise ein beachtliches Tempo vorlegte. Interessant war, das Mari irgendwie... eingeschüchtert wirkte. Die minimale Neigung ihres Kopfes verriet es, der Blick, irgendwie. Aber Hei war immer noch der Meinung, dass sie für das Schauspielern nur so wie geschaffen war; Allerdings musste man natürlich lernen, auch mit Widrigkeiten wie diese eine war, umzugehen. Auch, als sie angekommen waren, und er wirklich absolut nichts mit den Instrumenten und was auch immer es alles waren anzufangen wussten, und der 'Maskner' - Hei wusste nicht einmal, ob das ein gängiger Begriff war; Wenn nicht, dann hatte er ihn hiermit geprägt - anfing, sich um Mari zu kümmern, zog er es vor, einfach abwartend dazustehen. Auch wenn der Kerl offensichtlich eine homoerotische Ader besaß (oder gerade deswegen?) schien er sich seiner Sache, was Mari anging, ziemlich sicher zu sein. Nachdem er an ihr herumgezupft, sie gedreht und was nicht noch alles hatte, war er sich offensichtlich sicher, eine wahre Prinzessin aus ihr machen zu können. Letztendlich holte er ein pinkes Kleid hervor, das Mari in ihrer momentanen Form vermutlich nicht wirklich gestanden hatte, jedenfalls, wenn man ihrer Aussage 'Pink steht nur Blondinen' Glauben schenken wollte. Allerdings sollte sie eben genau das werden: Blond, mit langen, langen Haaren. Prinzessinenstil eben - ob Mari das schaffen konnte? Ja, sicherlich, und das bewies sie kurze Zeit später auch - einige Fingerzeichen später konnte er die Perfektion der Verwandlungskunst betrachten, als sich plötzlich eine Bilderbuchprinzessin vor ihn um die eigene Achse drehte. "Respekt, Hime-sama.", meinte Hei grinsend und lachte leise - aber dieses Lachen verging ihm genauso schnell wieder, als der... Kerl, ihm fiel kein anderer Begriff ein, einfach weil sein Geist sich nicht allzu lange mit seinem Gegenüber auseinander setzen wollte.

Das Outfit war wirklich passend. Nun, passend, wenn man ein reisender Prinz war, der anscheinend nichts zu tun hatte und in zufällig ausgewählten Wäldern nach seiner perfekten Prinzessin suchte, die derjenige dann natürlich durch simples singen eben jener auch tat. Verwirrend? Bestimmt, aber noch verwirrender war der Kerl, der jetzt ihn befummelte und betüddelte - wieso zur Hölle wurden seine Haare von allen Seiten aus kritisiert? Er fand seine 'Mähne' immer noch nicht schlecht, und verdammt noch eins, sie würde auch an Ort und Stelle bleiben! Egal, was wer wie wo wann und wieso sagte, absolut und unwiderruflich. Nachdenklich inspizierte Hei die Klamotte, überlegte sich, wie der Kerl gebaut sein musste, der dort hineinpasste, nickte dann, konnte ein skeptisches Stirnrunzeln allerdings nicht unterdrücken. Er würde so wenig ändern wie möglich. Haare - gut. Kleiner Bart - in Ordnung, wenn es sein musste. Ein wenig größer könnte man den Prinzen wohl auch sein lassen; Ein wenig durchtrainierter? Naja, das war Geschmackssache. Hei wusste aber jetzt schon genau, wen er nicht fragen wollte: Den Kerl mit der zu engen Lederhose. Wenn er schon bei engen Hose war... die Kleidung des Prinzen sah lange nicht so bequem aus wie seine weiten Hosen aus Suna. Mh, die Masse musste noch zu dieser Art des Kleidungsstils bekehrt werden, sah er ein und nickte noch einmal. "Gut, verstanden.", brummte er, formte die nötigen Fingerzeichen, murmelte "Kunst der Verwandlung" und wurde von einer Rauchwolke verdeckt, die sich langsam verzog. Die Verwandlung war wirklich gut, fand Hei - das hatte er schon immer gerne gemacht, auch wenn sich ab und zu kleine.... Fehler einschlichen. Nicht in der Verwandlung an sich; Das Problem lag bei dem Suna-nin, der sich in seine Rollen ein wenig zu sehr aufgehen sah. Jetzt jedenfalls tauchte aus dem Rauch ein etwas skeptisch blickender Prinz-Hei auf. Sein Oberkörper war ein wenig breiter als vorher, sodass sich die Weste recht eng an ihn schmiegte; Die Hose war ein kleines bisschen weiter, als sie eigentlich hätte sein sollen, aber die Freiheit nahm sich der junge Mann einfach heraus. Die braunen, jetzt kurzen Haare hatten durchaus Ähnlichkeit mit seinen Echten, sahen allerdings irgendwie... anders aus. Er hatte sich da keine absolut großen Gedanken drum gemacht und gehofft, dass der Prinz nicht unbedingt perfekt gestylte Haare haben musste. Die Augen allerdings hatte er so gelassen, wie sie auch in der Original-Hei-Version waren - die machten immer noch Eindruck, jedenfalls war es bisher immer der Fall gewesen. Der Maskner klatschte zufrieden in die Hände. "Wunderbar, fantastisch. Du hast dem Prinzen seine eigene Note verpasst, aber das... gefällt~ mir~♪", summte er und ging noch einmal um Hei herum, zupfte hier und da an den Klamotten. Aufmerksam verfolgte der Suna-nin, was der Kerl tat, sagte aber nichts. "Die Augen des Originals sind eine irgendwie grünbraune Mischung, aber deine blauen Augen geben dem ganzen noch so diesen.. exotischen Touch. Die Mädchen werden dich anhimmeln und die Jungen beneiden, dass du so eine schöne Rapunzel hast, Süßer~", flötete er und drückte den Wüstensohn nah an Mari heran, hüpfte zwei Schritte zurück und hielt die Finger zu einem Quadrat zusammen, als wenn er eine Kamera halten würde, und nickte eifrig. "Ja, das passt wirklich ausgezeichnet. Das sind die Rapunzel und der Prinz, die wir brauchen. Aber ihr dürft nicht so steif nebeneinander stehen, das wirkt totaa~l un-authentisch. Schade nur, dass ich nicht deine Prinzessin sein kann, Tatsumaki-kun~", meinte er in seiner geschwungenen, irgendwie gekünstelt wirkenden Aussprache. Hei hatte einen ganz starken Impuls und das Bedürfnis, sich seine eigene Hand flach auf das Gesicht zu schlagen, um seinen Unglauben über die Situation auszudrücken, aber... er ließ es. Wieder ein wortloser Blick zu Mari. Die Verwandlung sah perfekt aus, war so, wie das Märchen es beschrieb, aber da er wusste, was sich darunter versteckte, kam es ihm irgendwie seltsam vor. Eine Mari mit grünen Augen und Pupillen war eben seltsam für Hei, der ja sonst nur ihre weißen Byakugan-Augen kannte. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, dann wand er sich wieder dem gemeinsamen Feind zu.
"Vielen Dank für die kompetente Anleitung. Ich nehme an, wir sollen uns jetzt auf das Stück vorbereiten? Weißt... du, wann das Stück anfängt? Ich würde gerne noch einen Blick in diese kleinen Heftchen werfen, die mir der Regisseur gegeben hat." Das noch etwas schiefe Lächeln des Prinzen war anscheinend sehr sympatisch, denn sein Gegenüber nickte zufrieden. Aber Hei vermutete fast, dass der immer zufrieden nickte, jedenfalls, wenn seine Opfer die richtige Kleidung trugen. "Ja, ja, ihr habt noch sage und schreibe zwei Stunden Zeit, glaube ich, etwas weniger sogar, ja. Es gibt einige Räume, die frei sind, oder auch direkt hinter der Bühne, wenn ihr wollt. Der Regisseur ist sicherlich damit beschäftigt, den Rest einzuweisen, ihr könntet ihm ja Gesellschaft leisten. So, und nun aber Dalli, ich habe noch andere Dinge zu tun ♥" Mit diesen Worten scheuchte er Hei-Prinz und Mari-Rapunzel aus dem Raum. Vor eben diesem blieb der junge Mann mit dem seltsamen Bart am Kinn - er war nicht wirklich da, aber dieses Phantom-jucken war wirklich schlimm - erst einmal stehen und atmete durch.

"Meine Güte.", murmelte er - mehr war nicht von ihm zu hören.
 

Hyuuga Mari

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Flott flott, hieß hier die Devise und genau jener kam auch Hei nach. Er formte Fingerzeichen, die typische Rauchwolke bildete sich und was übrig blieb, war der Märchenprinz aus den Bilderbüchern – aber sah er im Original auch so skeptisch drein? Aus dem Suna-Nin war irgendwie ein.. Mann geworden. So mehr oder weniger. Die Frisur war auf jeden Fall um einiges besser als diese ursprünglichen Haare bis zum Hintern und noch weiter, allerdings hatte der Tatsumaki seine Augen gelassen, wie sie gewesen waren. Ob er hoffte mit diesen genauso Eindruck bei den Kindern zu schinden wie bei den Mitgliedern von VDJ? Der Gedanke amüsierte Mari und irgendwie fände sie es noch lustiger, wenn irgendeine der alten Damen den Prinzen gerade an diesen Augen während der Aufführung erkennen und enttarnen würde – ein Eigentor aller erster Sahne. Allerdings war dieses Theaterstück ja für Kinder gemacht worden, daher würde sich doch keine alte Frau hierhin verirren.. wenn der Suna-Nin ausnahmsweise Mal Glück hatte. Verwandlung gelungen, Typ aus der Maske zufrieden, natürlich musste er die beiden Ge'nin nun auch noch einmal eng aneinander schieben, um sich sein Meisterwerk im Doppelpack ansehen zu können. Nicht so steif nebeneinander? Der blonde Kerl erwartete doch nicht ernsthaft, dass Mari dem Schwarzhaarigen.. Pardon, dem nun braunhaarigen Prinzen eher um den Hals fallen würde, als es wirklich nötig war. Sie lächelte also unbeschwert, erwiderte das eifrige Nicken huldvoll und tat so, als würde sie die Kritik ernsthaft zur Kenntnis nehmen. Der letzte Kommentar entschädigte die kleine böse Mari im Innern ja für diese ganze absurde Situation, weshalb sie mit den amüsiert grünen Augen in die blauen von Hei sah, der sich sicherlich denken konnte, dass diesbezüglich gleich noch eine Aussage der Hyuuga folgen würde. Es gab eine Auskunft, wann das Theaterstück beginnen würde und wenige Sekunden später waren der Prinz und seine zukünftige Braut aus dem Raum heraus gescheucht worden.
„Ja, dieser Kerl hätte dir sicherlich eine tolle Rapunzel geboten.~“ Okay, egal wie sehr das Aussehen auch zu täuschen schien, man erkannte doch mindestens an der Art des Sprechens, dass sich hinter der Maskerade noch immer die Braunhaarige verbarg, dennoch war es schon erstaunlich. Solche Kommentare – die eigentlich nur in ihren Gedanken gebildet wurden – behielt das Mädchen für gewöhnlich für sich, doch sie bemerkte nicht einmal, dass sie den Tatsumaki plötzlich an diesen Teilhaben lies. War ja auch irgendwie unwichtig, nicht? Sie stemmte eine Hand in die Hüfte, drehte sich ihrem Prinzen zu und blickte zu ihm hinauf – an dem Größenunterschied der beiden hatte sich auch nach der Verwandlung nichts geändert, außer vielleicht, dass Hei noch ein Stückchen weiter in den Himmel ragte. „Hinter die Bühne, würde ich sagen. Du kannst dir deine Texte durchlesen und ich lass mir erklären, wie ich den Prinzen den Turm erklimmen lassen soll, denn..“ Sie deutete mit dem Zeigefinger der Rechten auf ihre blonden Haare, die beim Gehen mit den Spitzen über den Boden streiften. „.. die hier sind nicht echt. Da kannst du dich also schlecht dran hoch hangeln.“ Da stellte sich die Frage ein, ob die echte Darstellerin von Rapunzel wirklich so lange Haare hatte.. und ob sie diese dem Prinzen zur Verfügung stellen musste, damit dieser zu ihr in den Turm gelangen konnte. Das wäre doch eine verdammt schmerzhafte Angelegenheit für die Dame, wenn man es einmal von dieser Seite aus betrachtete. Kurz wartete Mari darauf, ob irgendwelche Proteste des Bartträgers kommen würden, da dieser allerdings nichts dergleichen schien aussagen zu wollen, wandte sie sich schnell um, musste wie aus Reflex einen Teil der imaginären Haare über die Schulter zurückwerfen und ging in die Richtung, aus der die beiden gekommen waren. Der Gang einer Prinzessin schien in diesem Moment bereits verinnerlicht worden zu sein, es gab nun zwei Möglichkeiten: Entweder Mari versuchte sich bereits in ihre Rolle hineinzuversetzen oder aber es steckte sowieso stets eine kleine Prinzessin in dem Mädchen – das konnte nun jeder Außenstehende selbst interpretieren.
Es war eine große Hilfe, dass die Hyuuga schon einmal in ihrem Leben hinter den Kulissen dieses Theaters gewesen war. Natürlich, durch die vielen Jahre, die dies bereits in der Vergangenheit lag, hätte sie niemals im Leben eine genaue Karte zeichnen können, wo sich nun welcher Raum mit welchen Leuten befand, allerdings reichte es vollkommen ihrer Intuition und dem Bauchgefühl zu folgen, um hinter die Bühne zu gelangen – okay, ein Mitarbeiter wurde auf dem Weg auch gefragt, welcher der blonden Prinzessin nur zu gern geantwortet hatte. Die Vorhänge waren hinter der Bühne natürlich noch zugezogen, doch die Requisiten für den ersten Akt bereits fertig aufgestellt und nur noch vereinzelt rückten Mitarbeiter alles zentimetergenau auf die vorgesehenen Plätze. „Hm.. jetzt fehlt nur noch...“ Mari brauchte ihren überlegenden Satz gar nicht zu beenden, denn kaum hatte sie diese paar Worte ausgesprochen, ertönte hinter ihnen ein altbekanntes klatschen der Hände. „Unsere Hauptdarsteller, wie sie sein sollten! Da hat Sora-san ganze Arbeit geleistet, nicht?“ Der Regisseur – Miyazaki Gorou, wenn die Hyuuga von ihrer Erinnerung nicht betrogen wurde – näherte sich den Ge'nin und hielt zufrieden vor ihnen an. Natürlich konnte er sich auch nun einen musternden Blick nicht verkneifen, doch es folgte nicht die erwartete Kritik. „Dann hoffen wir doch, dass ihr genauso gut schauspielern könnt, wie ihr ausseht, nicht?“ Dieses 'nicht?' schien eine schlechte Angewohnheit von ihm zu sein, so oft, wie er es in den paar Sätzen bisher bereits benutzt hatte. Danach sah der Miyazaki zu dem Suna-Nin, erkannte die Hefte in seinen Händen und tippte noch einmal zur Betonung auf diese.„Hast du dir bereits alles durchgelesen? Die Zeit drängt, du weißt.“ Der Regisseur schien gar nicht daran zu denken, dass kaum Zeit da gewesen war, in welcher der Junge auch nur einen einzigen Blick in diese hätte werfen können. Showbusiness eben, da musste alles auf einmal gehen und nichts mit Verzögerung. Fast als wüsste er bereits, welche Fragen Mari alle auf der Zunge gelegen hatten – konnte er vielleicht wirklich Gedanken lesen? - packte er Rapunzel an der Hand und zog sie ein Stückchen hinter sich her. „Ich erkläre dir nun, was du zu tun hast. Alles viel einfacher, als du glaubst.“ Ihr wurde keine Zeit mehr gegeben, um etwas zu dem Tatsumaki zu sagen, daher warf sie ihm – wie so oft an diesem Tag schon – nur noch einen Blick zu und folgte dann brav und ohne Widerworte dem heutigen Vorgesetzten. Diese Zeit war doch sicherlich auch perfekt für den Jungen, um in Ruhe seine Texte zu überfliegen, wenn man es von der positiven Seite betrachtete.
Während dem Rundgang kamen Gorou und Mari unter anderem zu dem Turm, der im Prinzip nur ein Konstrukt von drei Metern Höhe war, somit also die wirkliche Größe des Gebäudes im Märchen nur andeuten sollte. Hätte andererseits ja auch schlecht in das Theater gepasst. Auf der Hinterseite – welche die Zuschauer nicht zu sehen bekamen – befand sich eine kleine Tür mit ein paar Treppenstufen dahinter, die jede Person, vor allem eben Rapunzel, schnell an die Spitze des Turmes bringen konnten. Der dortige kleine Raum besaß nur drei Wände, damit die Kinder auch sehen konnten, was darin passierte, allerdings wurde die 'abgerissene' Wand zumindest an den Rändern angedeutet. Das Fenster, durch welches sowohl die Hexe wie später auch der Prinz klettern sollten, war hierbei auf der rechten Seite und Mari müsse nur so tun, als würde sie die eigenen Haare hinab werfen. Denn versteckt hinter der an dieser Seite nur angedeuteten Wand waren die Haare einer langen blonden Perücke befestigt, diese würden in Wirklichkeit zum Klettern benutzt werden, somit also vollkommen schmerzfrei für die Prinzessin. Es folgten noch ein paar weitere Erklärungen, die eben vor allem für Rapunzel wichtig waren, danach schickte der Regisseur das Mädchen zurück zu ihrem Kollegen, mit der Anweisung, dort auf weitere Anweisungen zu warten. Sehr abwechslungsreich also. „Ich merke jetzt schon, das wird sicherlich sehr amüsant.“ sprach Mari, als sie sich dem Tatsumaki endlich wieder näherte und vor ihm stehen blieb, die Arme vor der Brust verschränkt, aber dennoch ihr kleines Lächeln auf den Lippen. „Uns wird vermutlich der Kopf abgerissen, wenn es den Kindern am Ende nicht gefällt. Zumindest habe ich bisher diesen Eindruck bekommen, vor allem von Miyazaki-san.“ Schon fast ungewohnt, dass die Zeit gefunden wurde für ein normales Gespräch zwischen den beiden Ge'nin.
 
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Der Prinz sah ein wenig erschlagen aus. "Ach, sei doch still.", murmelte er leise, seufzte und lachte dann doch leise - die Situation war so bizarr gewesen, er konnte einfach nicht anders. "Ganz ehrlich - ich glaube, im Moment steht mein Leben nicht unter dem besten Stern. Mittelalte Frauen bei den letzten beiden Jobs und nun..." Sein Blick wanderte kurz zurück zu der Tür, aus der sie eben herausgeworfen worden waren. "... das." Amüsiert schmunzelte er, als das Mädchen vor ihm - nun, die Prinzessin - eine Hand in die Hüfte stemmte. "Machen Prinzessinen das so, Mari-hime? Nun, du weißt mehr darüber, wie es ist eine Prinzessin zu sein als ich - also wirst du schon wissen was du tust. Ich finde übrigens, das hübsche blonde Prinzesschen steht dir ausgezeichnet." Ein Grinsen huschte über das älter wirkende Gesicht des jungen Mannes und er nickte. Ja, das war wohl die beste Idee - außerdem wollte er sich wirklich nicht an Phantomhaaren hinaufziehen. Wandlauf hin oder her. "Ein wirklich guter Plan. Könnte von mir stammen.", lobte er schmunzelnd und folgte dem Mädchen, welches sich anscheinend sofort auf die Rolle eingestellt hatte. Allerdings musste der junge Mann zugeben, dass er sich bei Mari absolut sicher gewesen war, dass sie die Rolle der Prinzessin zu allseitiger Zufriedenheit ausfüllen würde können - er nannte sie nicht umsonst so. Sie hatte etwas von so einer Prinzessin, irgendwie; Es lag nicht einmal am Aussehen, Mari... nun, in diesem Falle konnte man wohl auf ihre Herkunft anspielen, ergo: Hyuuga-san hatte einfach etwas an sich, was ihn an das Verhalten Adliger erinnerte. Warum? Wusste er nicht; Vermutlich männliche Intuition, das kannte man ja gut - allerdings war der Hyuuga-Clan im Feuerreich wohl wirklich so etwas wie Blutadel. Er hingegen, der Junge aus der Wüste, wusste noch nicht so wirklich, wie er sich verhalten sollte... aber trotzdem spürte er schon, wie sich der Prinz, der er nun einmal im Moment war, in ihm breitmachte. Seine Schritte wurden weiter, und das leichte, selbstbewusste und gewinnende Lächeln eines Thronfolgers machte sich auf seinem Gesicht breit. So also folgte er der Hyuuga, die sich anscheinend... irgendwie auszukennen schien. Noch eine kleine Frage auf seiner Liste, die er abzuarbeiten gedachte, aber erst einmal mussten sie 'hinter die Bühne' finden; Weil der hintere Teil des Theaters doch weitläufiger war, als von ihm erst vermutet. Nachdenklich sah er sich einmal um, als Mari sich nicht sicher war - aber kurz darauf wusste sie schon wieder, wo es lang ging. Ein Mitarbeiter hatte ihr offensichtlich den Weg äußerst bereitwillig erklärt - kein Wunder, bei dem Aufzug.

Wenige Momente später - Mari sah es voraus - konnten sich die beiden Aushilfsschauspieler schon der Anwesenheit ihres Regisseurs erfreuen, dessen Kritik... erstaunlich gering gehalten wurde. Irgendwie schien er sogar Gefallen an ihnen beiden zu fingen - vielleicht waren ihre Verwandlungskünste ja sogar besser, weil er so genau den Prinzen und genau die Prinzessin haben konnte, die er wollte? "Nein, natürlich nicht.", erwiderte Hei etwas verdutzt - wann zur Hölle sollte er dafür Zeit gehabt haben? "Aber ich denke, ich setze mich jetzt daran, vielen D-" Schon waren sie weg. Hei schüttelte den Kopf, nicht verwirrt, eher ungläubig. War es hier immer so stressig? Das war ein Kindertheater, wenn er sich richtig erinnerte, aber irgendwie... war das Ganze eine ernste Angelegenheit geworden. War es so wichtig, dass die kleinen Kinder beeindruckt wurden? Vermutlich; Sonst würde man hier nicht so ein Aufhebens darum machen. Nachdenklich schlug Prinz Hei eines seiner kleinen Büchleins auf. Sehr akkurat, aber verspielt. Der normale Prinz war offensichtlich künstlerisch begab; Er hatte sogar kleine Bildchen hineingemalt, welche wirklich gut aussehen, die Proportionen waren alle gut getroffen aber... irrte er sich, oder war seine normale Prinzessin weit besser... ausgestattet als Mari? Schmunzelnd blätterte sich Hei durch die einzelnen Szenen, welche glücklicherweise äußerst schlüssig - für ein Kindertheater - dargestellt waren. Der Kerl hatte sogar aufgeschrieben, wie man gucken sollte oder wie man sich verhalten sollte; Nicht nur rein inhaltlich. Eine Schatzgrube, und Hei fühlte sich nicht nur sicherer damit, sondern auch gut gerüstet für die kommende Aufgabe. Aber einige Dinge, die der Prinz sagen sollte, klangen so.. geschwollen. Übertrieben. Das würde er ausprobieren müssen, um zu sehen, ob es auch wirkte oder ob es einfach übertrieben war. Er blätterte ein wenig weiter, betrachtete die Bilder - es waren sogar von früheren Auftritten einige Fotos dabei. Der Suna-nin sah seinen Verdacht bestätigt und konnte ein Lachen nicht unterdrücken - gut, dass Mari nicht das Originalkleid anhatte. Das hätte wirklich lächerlich ausgesehen, aber das gleiche konnte man ihm wohl auch vorwerfen, denn der Kerl hatte einen durchtrainierten Oberkörper, mit dem Hei so nicht mithalten konnte. Zwar sah es im Moment so aus, als ob, aber... nein, soweit war er dann doch noch nicht. Entschieden klappte der junge Mann das Büchlein zu, hielt Ausschau nach Mari, die hier doch irgendwo herumlaufen musste - und, was für ein Zufall - da kam sie auch gerade auf ihn zu. Ihre Aussagen erst einmal komplett ignorierend, stand er auf, nahm ihre Hand und sah ihr intensiv in die Augen. "Du bist wunderschön.", sagte er leise, voller Überzeugung. Nichts wies darauf hin, dass er log oder es nicht ernst meinte. "Ich kann mir nicht vorstellen, ohne dich zu leben. Willst du meine Frau werden?"
Kurz schwieg er, lachte dann und ließ sich zurück auf seinen Platz fallen. "Das ist doch absolut nicht nachvollziehbar! Er hat sie gerade erst kennengelernt, und andersherum, aber die...", fing er an, seufzte. "Nun ja, Märchen. Auf jeden Fall wird es sicherlich kein Spaziergang. Amüsant sicherlich: Aber nicht einfach. Ich hoffe nur, dass wir die Kinder auch überzeugen können... hast du gesehen, das die kleinen Jungen allesamt keine Lust hatten, hier hereinzugehen, während die Mädchen alle im Grunde mit glitzernden Augen darauf warten, den Prinzen kennenzulernen? Na, wenn das mal kein Erfolgsdruck ist.", beurteilte er seine Situation und schmunzelte leicht, strich sich durch seine Haare - was den seltsamen Effekt hatte, dass seine echten Haare zurückfielen, seine visuellen Illusionen allerdings komplett unberührt blieb. "Aber du hast Recht - er wird Leistung verlangen, immerhin bezahlt er uns ja. Nun, solange nichts Unvorhergesehenes passiert, wird das wohl kein Problem darstellen. Übrigens... du scheinst dich hier auszukennen? Und sollte deine Schwester mit dem Husten wirklich hier sein? Es hörte sich nicht besonders gut an... ich weiß, es ist nicht meine Sache. Aber ich will nicht verschulden, dass sie sich möglicherweise aufregt, weil der Prinz ihre Erwartungen enttäuscht. Kinder brauchen doch viel Ruhe, wenn sie krank sind, oder?"
 
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Hyuuga Mari

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Eines der beeindruckendsten Gebäude Jôseis. So wurde dieses Theater angepriesen, mit seiner Größe, Komplexität, Schönheit und natürlich dem Niveau der hier normalerweise aufgeführten Stücke. Gut, die Schauspielerei für die Kinder hätte an und für sich nicht so ernst genommen werden müssen, doch gerade wegen dem Ruf, welcher von diesem Theater vertreten wurde, hatte man sich angewöhnt, jeden noch so kleinen Auftritt bis ins letzte Detail zu planen und bis zur Perfektion zu treiben. Wenn man dieses Hintergrundwissen besaß – was vermutlich nur bei Mari der Fall war, da diese seit ihrem vierten Lebensjahr hier lebte – war es nicht verwunderlich, dass ein solch großer Trubel veranstaltet wurde, vor allem wenn es um Prinz und Prinzessin, die Hauptdarsteller einer ganzen Aufführung, ging. Gespannt blieb das Mädchen also vor dem Tatsumaki stehen, wie bereits des Öfteren an diesem Tag eher skeptisch als zuversichtlich, doch anstatt der erwarteten Antwort stand er plötzlich auf und nahm ihre Hand in die Seine. Der Blick wurde erwidert, auch wenn die Hyuuga zuerst beim besten Willen nicht sagen konnte, was das nun werden sollte. Nach dem ersten vom Tatsumaki gesprochenen Satz: What the - ?! Doch als er zur zweiten Aussage ausholte, begann sie zu verstehen, musste dieses naive Lächeln einer Prinzessin aufsetzen, doch das Entzücken würde sie sich für die Aufführung aufheben, denn man wollte doch die Besonderheit einiger Dinge aufheben, oder? „Nicht schlecht, hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ Damit wurde die gerade entstandene Szene – und vor allem die zuerst vorherrschende Verwunderung der Braunhaarigen – abgetan und stattdessen Bezug auf die weiteren Aussagen genommen. Anscheinend fand der Suna-Nin die ganze Geschichte mehr als nur lustig, zumindest wenn man auf sein Lachen deutete. Irgendwie hatte er ja auch recht, doch Märchen waren immer etwas anderes als die Realität, den Kindern sollte vermittelt werden, dass es 'Liebe auf den ersten Blick' gab. Der Held stets alles Böse abhält. In welcher Situation auch immer, man niemals die Hoffnung aufgeben soll. Und vor allem, dass man niemals irgendetwas hilflos gegenübersteht... Mari wusste es leider besser. „Du hast recht: Märchen.“ stimmte sie ihm also zu, gedanklich kurzzeitig abwesend und daher eher beiläufig antwortend. Danach fand sie zurück in das Hier und Jetzt – irgendwie eine Ähnlichkeit mit ihrer jüngeren Schwester Aiko – und die grünen Augen fixierten sich wieder auf den Prinzen. Die Verschränkung der Arme vor der Brust war ja gelöst worden, als der Tatsumaki eine Hand des Mädchens gehalten hatte, daher kam sie nun ihrer alten Angewohnheit nach und verschränkte jene auf dem Rücken. Es symbolisierte stets eine Offenheit, eben keine Geheimnisse, das wurde meist positiv von anderen Menschen aufgenommen, glaubte Mari zumindest. „Nur gut für mich, dass Jungs in dem Alter sich noch nicht für Damen interessieren. Somit liegt die Hauptaufgabe eigentlich wirklich an dir. Die Mädchen wollen so einen Prinzen wie dich, die Jungen.. könnten deinen Kampf gegen die Banditen 'cool' finden? Was weiß ich.“ Eigentlich wollte die Hyuuga damit nur eines aussagen: Hei musste aktiv sein, sie selbst aber eigentlich nur passiv auf Rettung warten. Ein wenig Gesang noch vorspielen und diese komischen Haare vom Turm werfen. An die Schlussszenen – Trauer, Geheule, was nicht alles – daran dachte die Ge'nin im Moment nicht und das war wahrscheinlich auch gut so. Spontan waren solche Dinge meist sowieso besser, als wenn man sich stundenlang vorher Gedanken darüber machte. Ach und ganz nebenbei: Ja, man konnte nur hoffen, dass nichts geschah, was so nicht geplant war. Denn das würde sicherlich – egal wie unschuldig sie auch in Wirklichkeit sein würden – sicherlich auf die Ge'nin zurückgeführt werden. Aber ein Theater mit solchem Ruf würde ja wohl gegen alle außerplanmäßigen Geschehnisse gewappnet sein, oder? „Ich war schon einmal hier, ja. Als ich frisch auf die Akademie gekommen bin. Damals hatte meine Klasse ein Stück aufgeführt, die Weihnachtsgeschichte.“ Irgendwie typisch, dieses Ding musste jedes Jahr von irgendwelchen Kindern aufgeführt werden. Und die kleinen Schauspieler waren gedanklich eher bei der Bescherung als bei der eigentlichen Schauspielerei – doch die konnte ruhig zu kurz kommen, war ja nicht schlimm, wurde so was in dem Alter ja noch als 'süß' und 'knuddelig' eingestuft. Allerdings mit vierzehn oder fünfzehn wurde darüber nicht mehr hinweg gesehen, wenn keine anständige Leistung gebracht wurde. Als das Gespräch auf Aiko zu schwenken schien konnte man der Braunhaarigen – im Moment Blonden – doch deutliche Überraschung ansehen, fast so, als hätte Hei sie kalt erwischt. Da er dies sicherlich nicht einmal beabsichtigt hatte, sah es vermutlich noch merkwürdiger aus. Ohne jegliche Vorwarnung bildete sich das distanzierte Lächeln auf ihre Lippen und der Körper wurde ein wenig nach rechts gebeugt. „Du machst dir Gedanken um Aiko? Keine Sorge, ich glaube kaum, dass du etwas machen könntest, das ihren Zustand verändert.“ Mari dachte kurzzeitig über ihre weitere Wortwahl nach, nahm wieder eine gerade Haltung ein und die Verschränkung hinter dem Rücken löste sich. Das Lächeln verschwand und äußerst ernst wirkend – wie man eben mit dem Aussehen einer in pink gekleideten Prinzessin sein konnte – ergänzte sie ihre Aussage. „Wahrscheinlich ist das hier genau das, was sie braucht.“ Mit einer Bewegung der Hand wollte sie diese Gesprächsrichtung beenden, denn das konnte der Ge'nin nicht schnell genug gehen. Aiko war ein Thema, mit dem sie sich gedanklich nicht einmal selbst auseinandersetzen konnte, daher wäre es noch unmöglicher für sie, mit einer anderen Person darüber zu sprechen. Ihre kleine Schwester war... ein wunder Punkt. „Aber dein Auftritt vorhin zeigt, dass du zumindest übertrieben klingende Liebes-Bekundungen von dir geben kannst. Ich denke, die Rolle passt wirklich.“ Ein etwas schlechter Themenwechsel? Ja, das glaubte die Hyuuga im Nachhinein auch, doch sie hatte eben nicht lange überlegt, bevor sie angefangen hatte zu sprechen. Passierte selten, aber ausnahmen bestätigen die Regel. Vor allem jetzt, da das Mädchen doch tatsächlich für einen Moment die Übersicht über ihre Gedanken verloren hatte. Doch sie behielt Haltung – wie eine Prinzessin es eben auch sollte – drehte sich erneut auf dem Absatz um und trat hinüber zu dem noch immer geschlossenen Vorhang. Langsam aber sicher konnte man auch hinter der Bühne das Lachen von Kindern hören, viele durcheinandergeratene Stimmen und um die Vermutung zu bestätigen, dass der Beginn des Stückes immer näher trat, hatte Mari kurzzeitig in Erwägung gezogen, den Vorhang ein wenig zur Seite zu schieben, um einen Blick dahinter zu werfen. Dann allerdings wurde sie sich im Klaren darüber, wie sie momentan aussah – Rapunzel für die, die es vergessen haben – und als solche konnte sie ja schlecht ihren Kopf nach draußen stecken. Würde den Überraschungseffekt für die Kinder verderben. Daher vernachlässigte die Hyuuga für diesen Moment komplett die Ästhetik und um die grünen Augen bildeten sich die ach so bekannten Adern ihres Clans. Perfekt zum heimlichen spähen, diese Äuglein. „Unser Publikum sucht sich die entsprechenden Plätze.. hm.. Aiko sitzt in der ersten Reihe.“ Es klang ziemlich nüchtern, doch in Wirklichkeit war das Mädchen sehr froh, dass ihre kleine Schwester einen solch guten Platz erwischt hatte, sie hatte sich schließlich lange genug darauf gefreut, diesen Auftritt hier zu sehen. Noch immer mit diesen hässlichen Adern im Gesicht wandte sie sich erneut zu dem Suna-Nin, doch als sie die 'unzufriedenen' Blicke der Mitarbeiter sah – nein, als Rapunzel geht das nicht, wirklich nicht (wäre sicherlich das Zitat eines bestimmten 'Typen') – entschied sich Mari, diese verschwinden zu lassen. „Bereit, mein Prinz?“ fragte sie danach abschließend Hei, ein etwas sarkastischer Unterton war natürlich zu hören, doch das Lächeln auf den Lippen verriet nichts davon.
 

Tatsumaki Hei

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"Ja, wer weiß...", murmelte Hei und sah kurz ins Nichts, starrte in die Leere. Irgendwie war es ein seltsames Gefühl. Was tat er hier überhaupt? Er würde bald in einem Theaterstück auftreten, dabei hatte er weder Ahnung, wie man so etwas am geschicktesten anstellten, noch hatte er sich in irgendeiner Form schon einmal damit beschäftigt. Das nagte ein wenig an ihm, aber immerhin war Mari die Überraschung bei seinem kleinen Versuch anzusehen gewesen, was wohl bewies, dass seine schauspielerischen Fähigkeiten wirklich nicht besonders schlecht waren. Es bestand also Hoffnung, dass er das Ganze nicht total in den Sand setzte; Allerdings fragte er sich in diesem Zusammenhang, wo denn seine Waffe war. In dem kleinen Büchlein war davon die Rede gewesen, dass der Prinz normalerweise einen Degen besaß, mit dem er die 'Bösen' zurückdrängte und sie verjagte - aber ihm war so eine Waffe nicht gegeben worden. Allerdings... vermutete er, dass es besser war, wenn er mit seinen Händen arbeitete und nicht mit irgendeinem Ding in der Gegend herumfuchtelt, was er sowieso noch nie gemacht hatte. Nicht, das er noch jemanden verletzte - das wäre wohl ein Problem gewesen. "Ah, also kennst du dich hier wirklich ein wenig aus. Kein Wunder; Ich hätte mich hier jedenfalls niemals zurechtfinden, aber..." Ein wenig verlegen kratzte sich Hei am Hinterkopf. "...wie du weißt, ist das sowieso nicht wirklich meine Stärke." Nachdenklich lehnte er sich zurück, hatte plötzlich wieder einen kleinen Sehnsuchtsanfall. Hei wollte seine Heimat wiedersehen; aber die lag im Moment in ziemlich weiter Ferne. Im nächsten Moment passierte etwas, was er so nicht erwartet hatte: Mari blockte komplett, als sie auf seine Frage Aiko betreffend antwortete. 'Antwortete', in Anführungszeichen, denn das war sicherlich keine Antwort gewesen - seine Augen wurden ein wenig schmaler, als er sie einen Moment lang sehr genau ansah; Es war beinahe unheimlich, wie sie sperrte. Er antwortete überhaupt nicht, beobachtete sie nur. Verdammt, das war nicht mal mehr ein Fettnäpfchen gewesen, sondern sehr viel eher eine... Fettwanne! Allerdings machte das seine Sorge um ihre kleine Schwester nicht wirklich kleiner, aber das war ihr wohl genauso klar wie ihm, weshalb er sie bereitwillig das Thema wechseln ließ. Etwas von dieser offensichtlichen Tragweite kratzte er vorerst lieber noch nicht an. Es ging ihn simpel nichts an. Der Themenwechsel war allerdings ebenso abrupt wie weit hergeholt, und Hei konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. "Deswegen passt die Rolle? Pass' lieber auf, dass du dich nicht wirklich in den Prinzen verliebst, der wird nämlich Schmalz versprühen, wo es nur geht. Steht alles in dem Büchlein - oh, und verkneif dir einen sarkastischen Kommentar. Mein armes Ego braucht eben auch manchmal ein wenig Platz.", antwortete er, grinste frech. Es war eine reine Vermutung, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie einen Kommentar auf Brusthöhe hängen gehabt hatte, den sie sofort hatte loswerden können.

Glücklicherweise kam es allerdings nicht einmal mehr soweit, denn langsam schwoll der Lärmpegel hinter dem Vorhang deutlich an, und Mari war anscheinend neugierig genug, um sogar das Byakugan zu benutzen, um durch den Vorhang zu sehen. Irgendwie war das doch geschummelt, oder? War es nich sonst immer so, dass jemand vor der Aufführung den Kopf durch den Vorhang steckte? Nein, Mari brauchte natürlich eine Extrawurst, aber genau deshalb war sie ja auch die Prinzessin und nicht ein anderer Darsteller. "In der ersten Reihe? Na, das ist doch was. Dann werden wir ihr mal zeigen, dass es viele gute Dinge auf der Welt gibt, mh? Liebe auf den ersten Blick; die böse Hexe, die besiegt wird. Und auch das schöne weiße Pferd, auf dem das Paar nachher reitet...", meinte er, schmunzelte und fragte sich, ob die hier wirklich ein weißes Pferd hatten. Er nahm nicht an, dass das Theater so weit gehen würde... obwohl, wenn er sich den Regisseur noch einmal in Erinnerung rief - vielleicht ja doch? "Sie ist vermutlich furchtbar stolz auf ihre Schwester, so, wie sie vorhin noch geprahlt hat." Er legte seinen Kopf ein wenig nach links, betrachtete die Adern an den Seiten der Augen, die sich beim Benutzen des Byakugans bildeten. "Pass auf, das deine Worte keine tropfende Spur Sarkasmus hinter sich her ziehen.", erwiderte der Angesprochene schließlich schmunzelnd. "Ja, dein Prinz ist bereit. Allerdings müssen wir ja sowieso warten, oder? Der erste Akt ist nicht unser... was mir irgendwie Recht ist.", gab er zu, grinste ein wenig unsicher. "Ich habe so etwas noch nie gemacht... es ist besser, wenn ich den anderen erst einmal ein wenig zusehe. Übrigens, ich will dich ja ungern daran erinnern; Zwar habe ich die Hauptlast in dem Stück zu tragen, aber du bist nachher ausschlaggebend dafür, dass es auch wirklich alles Echt wirkt." Sein Grinsen wurde ein Stück breiter. So gesehen, war er zwar wichtig, aber im Grunde ging es ja trotz allem darum, das Rapunzel glücklich wurde. Um den Prinzen ging es dort ja nicht einmal wirklich... das Märchen trug nicht umsonst seinen Namen. Langsam kamen auch die anderen Schauspieler hinter die Bühne, sprachen noch ein wenig - offensichtlich waren sie nicht einmal wirklich aufgeregt. Nun, es waren nur Kinder, aber Kinder waren oft ziemlich kritisch, was so etwas anging, das wusste Hei von seinen Schwestern. Ein leises Seufzend entwich ihm; Und er wartete. Schließlich kam der Regisseur zu ihnen, schien noch aufgekratzter zu sein, als vorher. Wenn er immer so vor den Auftritten seines Ensembles war, dann musste sein Blutdruck dauerhaft einen Wert haben, der gesundheitlich sicher als höchst zweifelhaft bezeichnet werden konnte. Hei hatte Hunger... er würde sich nach diesem Auftritt erst einmal ein schönes Essen gönnen, auch, wenn das Geld dafür eigentlich nicht da war. Wie es Shika wohl gerade ging? Ob Nanashi an ihren Puppen bastelte? Kopfschüttelnd konzentrierte er sich, schalt sich selbst, weil seine Gedanken überall hinzuschweifen schiene, nur nicht dahin, wo sie hingehen sollten. Und anscheinend ging das Stück wirklich gleich los.

"Herzlich Willkommen!", hörte man es schließlich von vor dem Vorhang her tönen. Der etwas betagtere Mann, der den Erzähler gab, hatte eine tiefe Stimme, die zum zuhören einlud und einem irgendwie Respekt gebot. "Willkommen bei Rapunzel, Kinder. Habt ihr alle eure Plätze gefunden?" Zustimmendes Gemurmel und zum teil auch Gerufe. "Sehr gut. Also, hört gut zu, denn das hier ist die Geschichte, wie die Geschichte um die wunderschöne, atemberaubende Rapunzel und ihren Prinzen ihren Anfang findet... alles beginnt in einem Haus, in dessen Rückwand ein Fenster eingelassen ist, aus welchem man auf einen Garten mit den schönsten Blumen und den saftigsten Früchen sehen kann..." So begann also die Geschichte hier im Theater - nicht groß anders, als das Originalmärchen. Jetzt setzten sich auch die ersten Schauspieler in Bewegung, und während der Erzähler den Kindern in den schillernsten Farben die Umgebung beschrieb, huschten einige von ihnen auf die Bühne. Es ging los.
 

Hyuuga Mari

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Tatsumaki Hei warf der Hyuuga vor, einen großen Ego zu haben? Dies war zumindest ziemlich einfach aus seinen Worten heraus zu hören, allerdings wurde sein Wunsch angehört und gestattet – kein sarkastischer Kommentar folgte, nur das schweigsame Lächeln in den Mundwinkeln, welches wahrscheinlich schon Aussage genug war. Ja, die Wortwahl wurde hier ganz bewusst gewählt, man konnte ja langsam beginnen die Posts mit dem gewissen Hauch Prinzessin zu füllen, zumindest wenn es die Situation so gut erlaubte wie jetzt. Mari sagte anfangs nichts weiter zu den Kommentaren des Suna-Nin, doch sie dachte sich ihren Teil, vor allem im Bezug auf ihre kleine Schwester. Ihr zeigen, dass es genügend gute Dinge auf der Welt gab? Das war kaum nötig, glaubte zumindest die jetzige Rapunzel. Warum auch immer, doch Aiko schien das Talent entwickelt zu haben, stets in allen Dingen einen positiven Kern zu sehen, sich an den Kleinigkeiten des Lebens zu erfreuen und jeden Morgen mit einem Elan zu beginnen, den oftmals nicht einmal die am meisten behüteten Kinder nachvollziehen konnten. Sie war für Mari in vielerlei Hinsicht ein Rätsel mit sieben Siegeln, denn es war für sie unmöglich zu begreifen, wie man so werden konnte, obwohl man doch genau das Hintergrundwissen besaß, welches dieses Kind eben hatte. Aiko war stolz auf ihre Onee-san und wollte so werden wie sie – doch manchmal glaubte die Ge'nin, dass man sich eher an ihrer kleinen Schwester ein Vorbild nehmen konnte als an ihr Selbst. Es war die Einstellung, welche die beiden Geschwister so vollkommen unterschied. „Keine Sorge, ich kann das sicherlich ganz gut einschätzen.“ Es wurde sich dem braunhaarigen Prinzen zugewandt und unschuldig gelächelt, der Vorwurf mit zu viel Sarkasmus war völlig unbegründet~. Als er auf die Sache zurückkam, sie wären im ersten Akt noch nicht an der Reihe und es läge an der Hyuuga, dass alles einen gewissen Grad an Echtheit vermittelte, musste sie unweigerlich mit den Schultern zucken. War doch nicht gut, sich über eine solche Kleinigkeit lange Gedanken zu machen, denn bisher zweifelte Mari nicht daran, dass sie es schaffen würde, die verschiedenen Gefühle so zu vermitteln, dass die Kinder zufrieden mit ihr waren. Und auch die Zweifel ihres Kollegen, was seine Künste in der Schauspielerei angingen, empfand sie als unbegründet. Mit seinem Auftritt vorhin hatte er zumindest einen positiven Eindruck bei der Hyuuga hinterlassen und bei einer ach so schwer zu überzeugenden Person war das doch schon einmal ein ziemlich großer Fortschritt, oder?
Anstatt auf weitere Gedankengänge der Braunhaarigen zum Beginn der Aufführung Bezug zu nehmen – sehr viel wäre da vermutlich gerade eh nicht zu finden – kommen wir gleich zum ersten Akt. Das Licht wurde verdunkelt, die Stimme des Erzählers ertönte und gekonnt versuchte er die Kinder in das Reich der Märchen zu entführen, ihnen die kunterbunte Welt zu beschreiben und sie zum Beginn von Rapunzel zu führen. Während dieser Erzählungen packte Mari ihren Prinzen flink am Handgelenk, zog ihn zurück auf seine Beine und ging wortlos und eiligen Schrittes zum Rand des Raumes. Irgendwie hätte diese Situation das Mädchen an ihre erste Mission erinnern müssen, war sie damals nicht angehalten worden, etwas an ihrer Kommunikation zu arbeiten? Also erst reden, dann eine andere Person hinter sich herziehen? Eigentlich hatte sich die Hyuuga damals vorgenommen, etwas an dieser Angewohnheit des zu wenigen Sprechens zu ändern, glaubte sogar, dies getan zu haben, aber wahrscheinlich zeigte spätestens diese Aktion, dass es noch einiges an Zeit kosten würde, um die alte Angewohnheit vollkommen abzulegen. An der Seite angekommen ließ sie ihren Kollegen endlich los, drehte sich zu ihm um und deutete auf die vielen Requisiten für den ersten Akt, welche vorhin noch um sie herum aufgestellt worden waren. „Wahrscheinlich besser, wenn Rapunzel und ihr Prinz sich nicht bereits im ersten Akt auf der Bühne befinden, wenn die Vorhänge aufgezogen werden.“ Erklärte sie nun mit etwas Verspätung ihre Beweggründe und es verging nicht eine Minute, da wurde besagter Vorhang zu den Seiten gezogen und gab den Blick frei auf die verschiedenen Gegenstände auf der Bühne, Mutter und Vater der Hyuuga – zumindest solange sie Rapunzel war – verzogen sich in eine kleine Hütte und auch die Hexe nahm ihre Stellung ein. Interessiert beobachtete die Blonde vom Rand aus die Handlungen der anderen Schauspieler und irgendwie begann sie die in den Turm gesperrte Prinzessin aus dem Märchen ein Stück weit zu bemitleiden. Ich meine, ihr Vater geht einfach so den Pakt ein, die Tochter nach der Geburt ins Ungewisse zu schicken, nur damit die Frau ihre Rapunzeln bekommt. Klar, es bestand die Gefahr, dass die geliebte Gemahlin ansonsten an ihrem Heißhunger verstarb – alberne Vorstellung – doch ein wenig mehr.. Gegenwehr hätte man als Tochter vom eigenen Vater doch schon erwarten können, fand die Ge'nin zumindest. Märchen eben, manchmal nicht so leicht nachzuvollziehen, wie man es gerne würde.
„Wie kannst du es nur wagen?! Du kommst in meinen Garten geschlichen und stiehlst mir meine Rapunzeln, wie ein elendiger Dieb, das werde ich dir heimzahlen!“ Die Hexe trat wütend einen Schritt auf den verängstigten Mann zu, Zorn flackerte in den Augen der Dame auf und bedrohlich hob sie ihre Hand, fast so, als wolle sie einen Fluch auf ihr Opfer sprechen, welcher diesen bis in die tausendste Generation verfolgt hätte. Vielleicht waren es die dunklen Klamotten – mutmaßte Mari – welche die bedrohliche Erscheinung untermalten, trotz des eindeutig eher betagteren Alters. Oder aber der Vater war eine Memme, auch möglich. „Vergeben sie mir, doch Not hat mich zu dieser Handlung gebracht. Mir waren die Hände gebunden, wissen sie, meine Frau, sie liegt im Sterben!“ Der zukünftige Vater von Rapunzel fiel flehentlich auf die Knie, sah hinauf zu der Hexe und rang um die richtigen Worte, um seiner Verzweiflung Ausdruck zu geben. „Ohne eure Rapunzeln kann ich sie nicht retten, ihr Verlangen danach ist einfach zu groß!“ So merkwürdig die ganze Geschichte auch klang, man merkte den Schauspielern an, dass sie ihr Handwerk verstanden. Sogar die Ge'nin staunte über die Glaubwürdigkeit, mit welcher die Personen auf der Bühne ihre Beweggründe vertraten. Dazu ein wenig Musik im Hintergrund – wenn es die Situation erlaubte – und gelegentlich erzählerische Kommentare der dunklen Stimme, die an einen alten Mann erinnerte, welcher aus einem dicken Buch auf seinem Schoß vorlas, schon war die Atmosphäre eines richtigen Märchens geschaffen. Die Kinder staunten, tuschelten gelegentlich, doch folgten allgemein gesprochen sehr aufmerksam und gefesselt den Geschehnissen auf der Bühne. „Und da war mein Schicksal im Turm besiegelt.“ murmelte die Hyuuga schlussendlich, als der Vater zusammen mit der Hexe den Kompromiss einging, die ungeborene Tochter zu erhalten, sobald diese das Licht der Welt erblicken würde. Sie sah mit einem Seitenblick zum Tatsumaki, ihre Arme waren währenddessen mal wieder vor der Brust verschränkt. „Der erste Akt ist gleich vorbei. Dann darfst du die bösen Buben schlagen, das Herz der kleinen Mädchen erobern und die Anerkennung der Knaben. Ich werde dir von hier aus gespannt zusehen.“ Wirklich, den Platz, welchen die beiden Shinobi im Moment innehatten, war perfekt, um alles auf der Bühne passierende zu betrachten – natürlich ohne die Gefahr von den Kindern gesehen zu werden.
 

Tatsumaki Hei

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Hei ignorierte ihren Sarkasmus geflissen - offensichtlich war 'seine' kleine Prinzessin doch nicht nur so damenhaft, wie sie vielleicht sein sollte. Doch wen interessierte das, solange sie auf der Bühne ihre Arbeit tat? Höchstwahrscheinlich niemanden, aber umso erstaunter war der Tatsumaki, als ihn Rapunzelmari am Handgelenk packte und ihn mit erstaunlicher Kraft einfach mitzog. Hei war... nicht jemand, der stolz darauf war, das er nicht besonders kräftig war, oder das seine Stärken im Ninjutsubereich lagen - immerhin gab es genug Leute, die damit gehörig angaben - nein, so nicht: Aber es war dann doch etwas seltsam, von einem Mädchen mitgezogen zu werden, welches doch noch ein ganzes Stück kleiner war als er. Eigentlich war noch nicht einmal das das Problem; Ihre Hand zurrte sich nicht unangenehm fest um sein Handgelenk noch wehrte er sich ja, weshalb die Hau-und-Ruck-Aktion glimpflich über die Bühne ging; Das Problem bei der Sache war, das Hei sofort spürte, dass er selbst, wenn er sich gewehrt hätte, keine Chance gehabt hätte, ihrem Griff zu entkommen. Mentale Notiz, Hyuuga Mari betreffend, #1: Sollte es irgendwann mal zu einem Kampf kommen, bleib möglichst weit von ihr weg. Sein gedanklicher Notizzettel zu dem Mädchen war allerdings generell noch nicht besonders groß, weshalb er einfach noch einen weiteren Punkt hinzufügte. Mentale Notiz, Hyuuga Mari betreffend, #2: Falls sie etwas von dir will und du in Griffweite bist, wehre dich nicht, sondern geh' konform, andererseits besteht die Gefahr, das du nicht unversehrt hinauskommst. Ja, das musste wohl fürs Erste reichen, vermutete er. Oh... fast hätte er vergessen, doch noch auf die Worte der Rapunzel zu reagieren. Es war irgendwie ungewohnt, dass sie ihn einfach so von sich aus ansprach. Wieso eigentlich? "Du hast vermutlich recht.", murmelte er irgendwie lapidar, entschied sich allerdings doch, noch etwas hintenheran zu hängen. "Wenn wir Pech gehabt hätten, hätten wir jetzt eben wirklich improvisieren müssen. Ich wüsste nicht, was ich in einer solchen Situation machen sollte, aber... deshalb ist das hier ja auch ein Theater und kein Improvisations...spielhaus." Reichte das zu diesem Thema? Nein? Doch, vermutlich schon. Interessiert folgte er nun Maris Blick, die sich das Stück ansahen, das mittlerweile begonnen hatte.

Gerade war der Vater der Rapunzel an der Reihe, seinen Part zu tun. Das Stück war anscheinend tatsächlich ein wenig geändert worden, aber nur in kleinen Details, die die Kinder vermutlich nie und nimmer erinnern würden. Im Moment hörte es sich eher so an, als wären die Mädchen ein wenig verängstigt vor der bösen Hexe - die ihre Arbeit wirklich beeindruckend gut machte, in ihrem schwarzen Outfit und ihren falschen Fingerägeln sah sie furchterregend aus - und die Jungen schienen sich noch ein wenig zu langweilen. Kein Wunder, bisher war ja auch nur der unwichtigste aller Akte am Laufen; sie warteten auf den Prinzen, der wenigstens ein wenig Unterhaltung versprach. Dieser Prinz allerdings ließ es sich an der Seitenlinie gutgehen, während die Geschichte um Rapunzel, ihre Mutter und der bösen Hexe ihren Lauf nahm. Interessant war in diesem Falle, was Schminke mit einem Menschen anstellen konnte. Die junge Frau (jung!), die die Hexe spielte, sah aus wie eine vertrocknete, verwitterte Alte, und spielte das auch überzeugend. Konnte man in einer solchen Rolle überhaupt aufgehen? Offensichtlich schon, denn mit Bravour schaffte sie auch den Umsprung von böse auf annehmbar; Auch, wenn die Zuschauer natürlich wussten, worauf es hinauslief. "Ja, du tust mir wirklich Leid. Hättest du dir mal einen anderen Prinzen ausgesucht.", kicherte Hei. "Einen, der dich schon früher kennenlernt und generell vor dem Turm rettet. Dann wäre das ganze drumherum nicht einmal passiert - Lass' dein Haar herunter! - und so." Schmunzelnd beobachtete er die Bühne, sagte nichts weiter. Ja, sein erster Auftritt nahte, und einen klitzekleinen Moment fragte er sich, was... denn dort überhaupt noch einmal vor sich ging. Aber zum Glück erinnerte er sich wieder, allerdings... war es noch nicht ganz so weit, denn auf der Bühne ging noch einmal der Teufel los... im übertragendem Sinne.
"Sei es nun so, wie ihr es mir versprochen habt!", schnauzte die böse Zauberin. "Das Kind ist meins, genauso, wie es der Vater versprochen hat, ansonsten soll Euch und Eure Familie ein Fluch treffen, der über Generationen hinaus eure Frauen dumm und eure Männer hässlich machen wird." Die Hexe hielt kurz inne. "Und umgekehrt, aber dafür braucht ihr ja garkeinen Fluch!" Hei kicherte leise, auch die Kinder lachten teils, andere verstanden es noch nicht. Gekünstelt hustete der Tatsumaki, bemerkte, dass sich der erste Teil des Bühnenstücks langsam dem Ende zuneigte. Das kleine Mädchen, welches Klein-Rapunzel-Mari darstellte, wurde schließlich in den Turm gebracht... und dann senkte sich der Vorhang einen Moment lang, und flink wurden die Requisieten ausgetauscht, für den Anfang des zweiten Aktes. Hei atmete ein, aus, schloss kurz die Augen. Mach deinem Namen wenigstens ein wenig Ehre., sagte er sich, setzte ein leichtes Lächeln auf und verneigte sich leicht vor Mari. "Wir sehen uns wohl auf der Bühne wieder, Hime-sama.", meinte er, zwinkerte leicht und trat auf die dunkle Bühne, dessen Vorhang sich langsam hob. Der Erzähler begann wieder zu erzählen; Dieses Mal ging es um einen Königssohn, der auf der Suche nach etwas war, aber er wusste wohl nicht genau, nach was, weshalb er anonym aus seinem Königreich geflohen war, um sich als einfacher Mann auszugeben. In diesem Moment war Hei schlussendlich wirklich sichtbar, und er machte es, wie ihm das Büchlein vorgeschrieben hatte. Laut des anderen Prinzen war es einfacher, sich in die Herzen der Kinder zu spielen, wenn diese eine Beziehung zu dem gespielten Charakter aufbauten... indem man sie ansprach.

"Seid mir gegrüßt!", sagte der Prinz und verneigte sich in Richtung des Publikums. "Ich bin froh, Euch alle zu sehen. Mein Name ist Flynn; Flynn Rider, und... ihr dürft es niemandem verraten, aber - ich bin ein Prinz aus einem fernen Königreich." Flynn sah sich ein wenig gehetzt um, als wenn er verfolgt werden würde. "Behaltet das für Euch, in Ordnung?", fragte er und zwinkerte verschwörerisch - was von den Kindern mit eifrigem Nicken aufgenommen wurde, vor allen Dingen von den Mädchen, deren Augen förmlich sagten: Wir lieben Geheimnisse, gib uns mehr davon! Das Lächeln des Prinzens war einnehmend und offen, als er dann ein paar Schritte über die Bühne machte und sich ausschweifend umsah; erst jetzt bemerkte er, das hier noch mindestens zwei weitere, allerdings weniger begabte Shinobi arbeiteten mussten, die der ganzen Einrichtung durch simple Techniken, aber durchaus gut eingesetzt, den letzten Schliff gaben, wodurch sich vieles auf der Bühne so verhielt, wie es sich auch in Wirklichkeit verhalten hätte. "Ich habe gehört, dass sich in diesem Wald finstere Gestalten herumtreiben.", murmelte er offensichtlich in sich gekehrt, aber laut genug, als dass die ersten paar Reihen es mitbekommen konnten. "Aber ich sehe keine. Also sind hier wohl keine? Ich habe von einem Turm gehört, einige Dorfbewohner haben mir erzählt, dass hier seltsame Geschehnisse vor sich gehen. Es sollen Tiere verrückt spielen, und Planzen anders wachsen, als sie es eigentlich tun." Aus den Augenwinkeln bemerkte er, das sich drei der Schauspieler, verkleidet als Banditen, an ihn heranschlichen, im Schutz der Baumrequisiten, die sich mithilfe irgendwelchen Künsten (oder war es nur Bühnentechnik?) leicht in einem imaginären Wind bewegten. "Aber ich weiß immer noch nicht, wo dieser Turm ist.", murmelte der Prinz fragend, schien überhaupt nicht zu bemerken, das die Männer hinter ihm immer näher kamen. Was 'Flynn' allerdings bemerkte war, wie die Mädchen immer hibbeliger wurden und die Jungen sich vorbeugten, vielleicht, weil sie einen Kampf erwarteten. Schließlich hielt es ein Mädchen in der ersten Reihe nicht mehr aus, und sie rief: "Prinz, hinter dir!" Es war Aiko, und Prinz-Hei zwinkerte ihr leicht zu, wie dankbar, drehte sich dann in einer fließenden Bewegung herum. "Da seid ihr also, Schurken!" Die 'Banditen' hatten einige Spielzeugwaffen, die allerdings verdammt echt aussahen.
"Wenn du uns dein Hab und Gut gibst, wirst du davonkommen, ohne, dass wir dich bewusstlos schlagen müssen!", schnauzte einer rüpelhaft, und Prinz Flynn lachte leise. "Ihr seid äußerst unhöflich! Nicht einmal bitte sagt man heutzutage mehr, wenn man jemanden um etwas bittet?" Gespielt gespielt empört tänzelte der Prinz ein wenig zurück - und schon stürzten sich die Bösewichte auf ihn. In den Augen der Kinder war klar, dass sie den armen Prinzen ausrauben wollten, weshalb teils sogar Anfeuerungen aus dem Publikum kamen. Ein anscheinend feuriger Kampf entbrannte, der zum teil - was Hei überraschte - so gut eingeteilt war, das er wirklich echt aussah. Diese Männer waren Profis, die ihn gut aussehen ließen, obwohl sie das meiste machten...
 
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Hyuuga Mari

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Der erste Akt neigte sich dem Ende zu, der Zweite sollte gleich beginnen. Ob der Tatsumaki aufgeregt war? Mari ging davon aus, denn ein unauffälliger Blick zu ihrer Rechten zeigte, dass er tief ein- und ausatmete, sogar kurzzeitig die Augen schloss, um vermutlich seine Gedanken zu sammeln. Aber.. falls der Anflug von Lampenfieber vorhanden sein sollte, so schaffte er es diesen gekonnt zurückzudrängen, wandte noch ein letztes Mal sein Wort an die blonde Prinzessin und ging dann hinaus auf die Bühne. Diese musste währenddessen leicht lächeln, nicht skeptisch, nicht gespielt, sondern einfach nur interessiert, wie Hei gleich noch aus sich herauskommen würde. Natürlich konnte der Prinz es nicht mitbekommen, doch am Rand der Bühne schienen die Menschen genauso gespannt zu sein wie die Kinder: Konnte dieser Shinobi den Ansprüchen gerecht werden? Oder würde er das ganze Stück vermasseln? Es stellte sich heraus: Der Suna-Nin spielte den Prinzen so überzeugend, dass sogar der Regisseur – wenige Meter von Mari entfernt – begeistert in die Hände klatschte. Nur deutlich leiser als gewöhnlich, schließlich sollte das Stück nicht gestört werden. Flynn Rider? Himmel, wer war denn auf solch einen Namen gekommen? Das hörte sich eher nach einem einfachen Dieb (…) als nach einem Prinzen an. Doch wenn die Leute in diesem Theater solch einen Namen vorgaben, dann musste es wohl stimmen, an sich war ja auch egal, wie der kommende Retter genannt wurde, Hauptsache er entsprach dem königlichen Charakter. „Du weißt ebenfalls, was du zu tun hast, nicht?“ Eigentlich hatte sich die Hyuuga auf die Bühne konzentrieren wollen, doch das leise Flüstern von Gorou riss sie aus der Konzentration, sie wandte den Kopf in seine Richtung und nickte wie automatisch. Die noch immer verschränkten Arme vor der Brust entsprachen nicht unbedingt der Etikette einer Prinzessin, vielleicht war er deshalb skeptisch geworden, doch Mari würde Rapunzel schon gerecht werden, sobald die Zuschauer sie sahen. Noch wäre es aber unnötig gewesen. Anscheinend gab der Miyazaki sich mit dieser Antwort zufrieden, klopfte ihr fast kameradschaftlich auf die mädchenhafte Schulter und lächelte sie an. Gut gemacht, Hei, anscheinend hat dein schauspielerisches Talent den Blutdruck dieses Regisseurs gesenkt. Machte doch einiges viel einfacher, wenn man nicht mit den skeptischen Blicken eines Zwanzigjährigen im Rücken agieren musste.
Als die Ge'nin sich endlich wieder dem Stück widmen konnte, ertönte gerade der Ruf ihrer kleinen Schwester aus dem Publikum, um den Tatsumaki vor seinen Angreifern zu warnen. Aiko war schon immer ein ungeduldiger und direkter Mensch gewesen, kein Wunder also, dass sie das erste Kind gewesen war, welches sich nicht mehr hatte zurückhalten können. Der danach entstehende Kampf mit den Banditen sah erstaunlich.. echt.. aus. War der Prinz dafür verantwortlich? Oder lag es eher an den Profis in der Banditenrolle, dass fast jeder Schlag wie ein richtiger Treffer aussah – zumindest wenn Hei ausholte. Umgekehrt konnte der Thronfolger natürlich gekonnt jedem Angriff ausweichen, ob nun ein Schritt zur Seite, bücken, springen oder andere Arten um den Spielzeugwaffen zu entkommen nötig waren. Somit dauerte es auch nicht lange, bis die Gegner ruhmreich besiegt worden waren, der Prinz natürlich so gütig war und sie mit einer Belehrung davonkommen ließ und die Schurken anscheinend einsichtig die Beine in die Hand nahmen und flohen. Damit war unser Flynn Rider eingeführt worden, die Kinder liebten ihn, feuerten ihn selbst nach dem Kampf noch an und Aiko war Feuer und Flamme, da sie wusste, dass sie mit diesem Prinzen vor ein paar Stunden noch gesprochen hatte. Danach wurde es erneut dunkel und der Vorhang zugezogen, Rapunzel schien an der Reihe zu sein und spätestens die erwartenden Blicke der umstehenden Leute – 'Schnell, in den Turm' – zeigten Mari, dass sie sich besser beeilen sollte, wenn sie keine unnötigen Kommentare heraufbeschwören wollte.
Der Weg in den Turm war flink gefunden worden, es war eine interessante Aussicht, die man von hier oben – drei Meter waren immerhin etwas – genießen hätte können, müsste man nicht so tun, als sei man unbeobachtet und einsam in diesem Raum auf der Spitze des Turmes gefangen gewesen. Doch, unweigerlich musste auch Mari noch einmal in sich gehen, während der Vorhang noch nach unten gezogen, es eher dunkel als hell war und Rapunzel auf ihrem verhältnismäßig eigentlich viel zu kleinen Bett saß. Die Augen waren geschlossen, die Hände im Schoß zusammengefaltet, das Lächeln verschwunden – nach wenigen Sekunden blieb zurück eine einsame blonde Prinzessin, schweigend und getrennt von der restlichen Welt. Ein Hoch auf die Schauspielerei! „[…] Das einst kleine Mädchen entwickelte sich Jahr für Jahr zu einer immer größeren Schönheit, doch abgeschirmt von der restlichen Welt verbrachte sie die Tage alleine, nur ein einzelnes Fenster gab ihr die Möglichkeit auf die Wunder der Außenwelt zu blicken.“ Erst diesen Satz des Erzählers nahm die Hyuuga wirklich wahr, denn dann wurde es wieder heller auf der Bühne, die Vorhänge verschwanden und die Kinder hatte freien Blick auf die blonde Prinzessin in ihrem Turm, doch diese wagte es kaum, den Blick vom Boden abzuwenden. Der Erzähler sprach davon, wie Rapunzel an ihrem zwölften Geburtstag eingesperrt worden war und nur gelegentliche Besuche der Hexe ihr die Möglichkeit gaben, sich mit einer anderen Person zu unterhalten. Und er sprach von der wunderschönen Stimme, mit der die Blonde all ihre Einsamkeit in Lieder packte und ein einziges Lied immer wieder sang. Stichwort für Mari? Ja, denn sogleich ertönte eine leise Hintergrundmusik, sie öffnete ihren Mund einen Spaltbreit, doch anstatt selbst singen zu müssen, sang eine andere – der Hyuuga unbekannte – Person aus irgendeiner nicht zu sehenden Ecke. Doch für Außenstehende sollte kein Unterschied erkennbar sein, denn die Kunoichi hatte sich den von ihr zu singenden Text zumindest oft genug durchgelesen, um ihn nun mit den Lippen nachsprechen zu können. Anstatt aufgeregt auf ihren Sitzen hin und her zu rutschen, irgendwelchen Beifall zu klatschen, waren die Kinder nun vollkommen still, hörten der Stimme zu und schienen beeindruckt von dessen gleichmäßigen Klang. Die Stille war irgendwie angenehm, doch natürlich ließ sich die Ge'nin davon nichts ansehen, sondern sang einfach weiter, bis sie abrupt unterbrochen wurde. „Rapunzel! Lass dein Haar herunter!“ Fast erschrocken so ohne Vorwarnung aus der Faszination des Gesangs gerissen worden zu sein horchten die Kinder auf und auch Rapunzel tat so, als wäre diese Unterbrechung vollkommen überraschend gewesen. Sie sprang von ihrem Platz auf, steuerte direkt das Fenster an und rief ein kurzes „Sofort.“ hinab, bevor sie die imaginären Haare über die Schulter warf – doch in Wirklichkeit außerhalb des für die Kinder zu sehenden Teils die Haare der Perücke nach unten warf. Natürlich war es wie erwartet die Hexe, welche sogleich das Haar packte und für ihr gespieltes Alter doch galant nach oben kletterte – kleine Hilfen waren an der Mauer des 'Turms' natürlich eingebracht – und danach durch das Fenster hinein zu ihrer Rapunzel trat. „Schon wieder so sehr mit diesem Gesinge beschäftigt, dass du Ewigkeiten brauchst, um mich zu dir hinein zu lassen?“ Es war weniger eine Frage, sondern mehr eine abfällige Feststellung der immer noch in schwarz gekleideten Dame und die Hyuuga war wirklich fasziniert, dass ihre Schauspielerei aus der Nähe nochmals echter wirkte als nur vom Bühnenrand. „Es tut mir Leid.“ betroffen senkten sich die Lider der Blonden, ihr war kein ganz genauer Text gegeben worden, daher wusste sie natürlich nur im Groben, wie sie sich zu geben hatte... war ja eigentlich auch nicht sonderlich kompliziert. Die Hexe wedelte mit der Hand ab, steuerte das Bett an und legte einen zugedeckten Korb darauf ab, ohne Rapunzel auch nur einen einzigen weiteren Blick zu schenken. „Schon gut, schon gut. Hier, ich habe dir etwas zu essen mitgebracht.“ Nervös begann die Prinzessin die Hände ineinander zu knebeln, ihre grünen Augen gingen gehetzt von rechts nach links und ihre Überlegungen nach den richtigen Worten überschlugen sich. Erst als es eine ganze Weile still zwischen den beiden momentan auf der Bühne stehenden Darstellern gewesen war und auch die Kinder diese kaum noch überbrücken konnten, erhob Rapunzel leise ihre Stimme. „I-ich werde bald achtzehn. Und ich würde so gerne..-“ Ihr Blick ging hinüber zu dem Fenster, natürlich verstand die Hexe sofort, doch ihre Züge zeigten nicht viel mehr als Missfallen. „Rapunzel, das haben wir schon so oft besprochen, sieht dich an. Du bist zart und schwach, doch die Welt gemein, voller Raufbolde, Diebe, giftigem Getier. Dieser Turm stellt Schutz dar, glaub mir, ich weiß mehr als du. Dieses Thema braucht nicht mehr angesprochen werden, hast du dein Versprechen vergessen?!“ Es war diese eigennützige Absicht, getarnt mit angeblich guten Gründen zum Schutz der Prinzessin, die Kinder kannten dies bereits, doch Rapunzel musste natürlich einlenken und nickte daher ohne Widerworte. „Dieser Turm wird nicht verlassen und auch von niemandem außer dir betreten.“ Zitierte Rapunzel-Mari vermutlich einen früheren Satz der Hexe, diese schien damit mehr als zufrieden und ein selbstgefälliges Grinsen zog sich durch das faltig geschminkte Gesicht. „Sehr schön. Damit wäre das auch beendet.“ Sie drehte sich um, holte sich wieder die Haare von ihrer 'Geisel' zur Hilfe und ließ diese alleine in ihrem Raum zurück. Die Bühne verdunkelte sich und während die Blonde sich zurück auf ihr Bett begab dachte sie Flynn Rider, dann komme mir armen Frau zur Hilfe.
 

Tatsumaki Hei

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Als Hei auf die Bühne gegangen war, geschah etwas seltsames mit ihm. Er war nicht mehr ein Shinobi aus Suna, der einen Prinzen schauspielerte; Nein, in diesem Moment wurde er zu dem Prinzen und konnte ihn vermutlich nur deshalb auch ansatzweise überzeugend spielen. Offensichtlich gefiel es nicht nur den Kindern, sondern auch den anderen Schauspielern und - besonders wichtig - dem Regisseur. Nachdem Flynn also die bösen Menschen in Form von Räubern vernichtend geschlagen und schließlich mit einigen Worten verjagt hatte - man hätte es wohl eine Art Standpauke der Art 'Eure Mütter würden sich für euch schämen!' nennen können - ging schließlich auch das Licht für ihn erst einmal aus, und er huschte lautlos von der Bühne. Hei atmete durch, leise, dann lächelte er zufrieden - immerhin war es ihm gelungen, seinen ersten Auftritt einigermaßen vernünftig zu gestalten. Jetzt war Mari dran; Mal sehen, wie sich die Nachwuchshyuuga so anstellte. Seufzend ließ sich der junge Mann auf einen Stuhl fallen, der dort, an der Seite der Bühne, aufgestellt war, vielleicht ja auch genau dafür, dass er sich dort hinaufsetzte. Oder Mari. Oder wer auch immer; Jedenfalls jemand, der diese Bühne ziemlich gut überblicken sollte. Gerade, als ihm klar werden wollte, dass es vermutlich der Regisseur war, der sich das Stück von hier aus ansah, tauchte eben jener auf und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. "Das war nicht schlecht Tatsumaki-kun. Hier und da vielleicht noch ein wenig langsam, manchmal ein wenig zu wenig prinzenhaft, aber sonst..." Leise klatschte er in die Hände, nickte, schien zufrieden. "...bin ich ganz zufrieden mit deiner Leistung, bisher. Ich hoffe, das bleibt so. Der Platz gehört übrigens mir, aber du darfst drauf sitzen bleiben. Ich habe ja viel zu tun, nicht?" Und schon verschwand er wieder, ohne sich weiter um den Prinzen zu kümmern. Was sollte das denn bitte heißen? War das gerade ein subtiler Vorwurf gewesen, frei nach dem Motto: Hei, du machst du wenig, los! Beweg dich! Eigentlich konnte das nicht sein... wenn sich der Tatsumaki richtig erinnerte, kam er erst wieder im dritten Akt dran... und dann sollte er sich auch endlich seiner Prinzessin zeigen. Vorher war es die Aufgabe von Rapunzel, sich zu profilieren, und genau das wollte Hei nun mitbekommen. Mari war nämlich mittlerweile dazu übergegangen, zu singen - beziehungsweise war es nicht sie, die sang, sondern irgendein anderes Mädchen, welches sich ziemlich schnell den Respekt des Tatsumakis erschlich. Ein wirklich schönes Lied, allerdings wusste er nicht so richtig, ob es inhaltlich wirklich schon passte, aber es würde ja nicht mehr lange dauern, dann war auch der Prinz mit dabei, der seine Rapunzel innerhalb kürzester Zeit dazu bringen würde, ihn zu heiraten. Nachdenklich beobachtete Hei, wie die Hexe zu Rapunzel hochstieg, während er darüber nachdachte, wie es das Stück weitergehen würde. Die Hexe würde ihren ersten Dialog des Stücks mit Rapunzel starten, danach war er wieder an der Reihe... der Anfang des dritten Aktes. Wenn alles im echten Leben auch so einfach wäre, dachte er für sich, dann würde vieles auf der Welt wirklich sinnlos sein. War es nicht gefährlich, den Kindern zu vermitteln, dass es immer einen Prinzen gab, der sich letztendlich mit der Prinzessin auf und davon machte, sie heiratete und sich alles letztendlich so richtete, wie es vorherbestimmt war?

Unwichtig. Das hier war keine moralische Instanz, es war Unterhaltung. Seufzend drückte sich der junge Suna-nin wieder hoch, streckte sich kurz. Bald war er wieder dran, und er wollte ja nicht, dass die blonde Mari lange auf ihn warten musste. Das abgedimmte Licht erlaubte ihm, ungesehen auf die Bühne zu gelangen, und er stellte sich bequem hin, wärend das Licht langsam heller wurde. Da war es wieder, dieses seltsame Gefühl. Hei verschwand; Flynn war wieder da, lächelte breit, dem Publikum zugewand. Wieder befanden sie sich im Wald; und die Theaterleute fuhren wirklich harte Geschütze auf. Leises Vogelgezwitscher war zu hören; sogar das Geräusch, wenn sich Baumwipfel im Wind bewegten, meinte der Prinz zu hören. "Da sind wir also wieder, tief im Wald, nachdem ich diesen Schurken gezeigt habe, dass sie lieber einem ernsthaften Handwerk nachgehen sollten! Sie waren ja keine schlechten Kämpfer, sie könnten eher als Beschützer arbeiten als andere Menschen auszurauben, oder?", stellte er und den Raum, spazierte weiter und ignorierte erst einmal die Reaktionen seines Publikums, denn ein Prinz musste ja nicht immer sofort springen, nichtwahr? Trotzdem blieb dieses ansteckende Lächeln auf seinem Gesicht, während er hinter einem Baum hervorschielte. "Aber irgendwo hier muss dieser sagenumwobene Turm doch sein! Ich bin der Meinung, vorhin etwas gehört zu haben, oder? Irre ich mich? Es war doch sicherlich ein Singen!" Lächelnd wirbelte er herum, und die Mädchen im Publikum schüttelten den Kopf und nickten gleichzeitig, was dem Prinzen ein Lachen entlockte. "Ich wusste es doch." Er ging weiter auf der Bühne, dessen Vorhang auf der einen Seite soweit noch zugezogen war, das der Turm der Rapunzel nicht zu sehen war - das änderte sich jetzt, denn die Stoffbahnen wurden zurückgezogen und gaben den Turm frei. Neugierig spähte Flynn dorthin, war offensichtlich erfreut, zur Quelle des Singens gekommen zu sein, der Turm, der in dieser Gegend so berühmt wie berüchtigt war. "Als ein fahrender Prinz muss man eben auch ein wenig nach dem Rechten in dieser Welt sehen, finde ich.", zitierte er den Originalprinzen und schmunzelte. "Allerdings... sehe ich dort keine Treppe, noch eine Tür, die ins Innere führt. Das ist aber ein seltsamer Turm, mit nur einem Fenster... wie sie den wohl erbaut haben?" Der letzte Teil war von Hei, dem diese Frage einfach mit über die Lippen gerutscht war. Seufzend setzte sich der Prinz auf seinen Hoseboden, verschränkte die Arme nachdenklich, doch dann wurde das Licht ein wenig verdunkelt, und offensichtlich hatte Mari einen geflüsterten Hinweis von dem Regisseur bekommmen. Rapunzel fing wieder an zu singen, diesmal zwar weniger lang, aber ein wenig trauriger noch als zuvor. Ein wenig Geseufze war zu hören - aus dem Publikum - aber so schnell, wie es angefangen hatte, war der Gesang auch schon wieder vergangen, und der Prinz erhob sich wieder. "Also hatte ich doch Recht!", exklamierte er offensichtlich zufrieden darüber, dass er nicht eines besseren belehrt wurde. "Aber wenn dort oben jemand ist, mit einer solchen wunderbaren, bezaubernden Stimme, wieso schließt sie dann jemand weg? Ich muss dorthin und sehen, wer dort residiert." Er spielte die Unruhe des Prinzen wirklich perfekt, lief ein paar Mal im Kreis. "Aber mir fällt nicht ein, wie ich dorthin kommen soll. Ich glaube... ich werde morgen wiederkommen. Vielleicht fällt mir dann etwas ein." Er meinte sich zu erinnern, das der Erzähler jetzt einsetzen sollte, um aufzuzeigen, das der Prinz oft zu dem Turm ging, um das Singen von der Unbekannten mit anzuhören.

"Und so kam es...", tönte plötzlich die Stimme des älteren Mannes, auf den jetzt das Scheinwerferlicht geworfen wurde. "... das der Prinz, von Unruhe und Ungeduld erfasst - und auch einer tiefen Faszination der Sängerin, die diese so süße Stimme besaß - jeden Tag zu dem Turm ging, manchmal sogar dort in der Nähe übernachtete, nur, um immer wieder dem Gesang zuhören zu können. Es ließ ihm keine Ruhe... er wollte wissen, wer dort auf dem Turm eingesperrt war, wer dort tagtäglich so traurige Weisen sang, ohne jemals die Gemäuer verlassen zu können. Aber er hatte keine Idee, wie er denn diesen Turm, der doch so hoch und steil war, erklimmen sollte, denn es war wirklich nirgends eine Tür oder ein Tor vorhanden, die darauf hindeutete, dass man ins Innere gelangen konnte. Also konnte er nichts tun, als jeden Tag weiter zu dem Gemäuer zu gehen, bis eines Tages etwas passierte, was sein Schicksal bestimmen sollte..." Wieder ging das Licht ganz an, und man sah den Prinzen, der sich hinter einem Baum versteckte und sehr ernst aussah. Als würde er es erst jetzt bemerken, wand er sich dem Publikum zu, legte einen Finger auf die Lippen. "Psst!", machte er, und jegliche Laute wurden unterdrückt. "Da ist jemand bei dem Turm, ich möchte nicht, das diese Frau mich bemerkt." Der so versteckte Prinz beobachtete, wie die alte Frau etwas rief, aber zur Verdeutlichung der Strecke, die zwischen ihnen lag, sprach die Hexe nur sehr leise, und kurz darauf wurden Zöpfe den Turm heruntergeworfen - für den Prinz natürlich etwas komplett neues! Sein Blick wanderte kurz über das Publikum, als wolle er sagen: Habt ihr das auch gesehen? Hatten sie, und auch Flynn wandte sein Augenmerk wieder dem Geschehen zu. Die Alte kletterte tatsächlich an den Zöpfen hinauf, verschwand schließlich durch das Fenster im Inneren des Turmes. "Das also ist der Trick.", murmelte der immer noch versteckte Hei-Flynn. Kurze Zeit später kletterte dunkel gekleidete Frau wieder herunter und verschwand hinter der Bühne. Einen Moment wartete der in seinen typischen Gewändern gekleidete Prinz, dann trat er an den Turm heran, aber nichts passierte. "Sie hat etwas gesagt, so kommen die Zöpfe herunter... aber ich habe es nicht verstehen können. Ich will einige Wörter ausprobieren, vielleicht habe ich ja Glück!" Er räusperte sich, erhob seine Stimme. "Sesam öffne dich!" Nichts passierte. "Simsalabim!", versuchte er erneut sein Glück, aber nichts passierte, und er sah ein wenig enttäuscht aus. "Gut, überlegen wir mal: Sie sagte irgendetwas mit herunterlassen. Lass deine Zöpfe herunter.", murmelte er, nickte. "Aber davor war noch etwas, und..."
"Rapunzel, Rapunzel, lass d-", tönte es aus dem Publikum, aber das schuldige Mädchen wurde sogleich von einer Freundin ruhig gestellt. Aiko schien es nicht schnell genug zu gehen - nun, natürlich. Die Begegnung des Prinzen und Rapunzel stand kurz bevor. Der Prinz kicherte. "Gut, ich will es so versuchen. Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!" Ja Mari, los, lass dein Haar herunter!
 

Hyuuga Mari

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Schauspielerei war immer so eine Sache. Jeder hatte seine eigenen Methoden, um diese zu bewältigen, doch wenn das Publikum aus Kindern bestand, erschwerte das alles noch um ein Vielfaches. Neben dem einfachen Können, sich in eine andere Rolle, eine andere Position hineinversetzen zu können, musste man auch wissen, wie man die kleinen Zuschauer bei Laune hielt, denn im Gegensatz zu Erwachsenen gaben sie sich nicht damit zufrieden, einfach einmal nachdenken zu müssen, zu schweigen und der Handlung ihren Lauf zu lassen. Der Prinz musste einen wichtigen Teil erledigen – und Hei schaffte es mit einer zumindest danach aussehenden Leichtigkeit, dass die Hyuuga sich wahrscheinlich sogar offen zu einem Kompliment hätte hinreißen können, wäre sie nicht gerade an ihr Dasein als Rapunzel gebunden, die ja schlecht vom Turm springen, ihrem Prinzen entgegen kommen und ihm hätte sagen können, dass er gut mit Kindern und mit der Schauspielerei konnte. Daher zeigte sie weder ihren Zuspruch, noch sagte sie etwas, sondern sang, als es von ihr verlangt wurde – über die entsprechenden Stellen wusste sie schließlich Bescheid – und ließ das Stück so weiterlaufen, wie es vorgesehen war. Während Flynn nun das erste Mal den wunderschönen Gesang der Rapunzel gehört hatte kam er Tag für Tag zurück an den gleichen Ort, sah hinüber zu dem Turm und rätselte, wie er hinauf zu der zumindest von der Stimme her Angebeteten kommen konnte. Schwieriges Rätsel, doch es wäre kein Märchen, wenn nicht auch dieses gelöst werden würde. Während der Erzähler den Kindern erklärte, dass Flynn auf seiner Suche nach der Lösung jeden Tag aufs Neue zum Turm kam, hatte Mari die Aufgabe, weiterhin so zu tun, als würde sie singen. Allerdings war die Stimme währenddessen so weit abgeschwächt, dass niemand ein Problem damit hatte, die dunklen Stimme des alten Mannes als Erzähler zu verstehen. Dann endlich tauchte wieder die alte Hexe auf, der Gesang verstummte und direkt nach ihrer Aufforderung 'Rapunzel, lass dein Haar herunter!' trat besagte Person zum Fenster und kam dem Wunsch ohne Widerworte nach. Ein erneuter Essenskorb blieb auf dem Bett zurück, dann verschwand die alt geschminkte Dame wieder und ließ wie gewohnt ihre Gefangene zurück, das Wissen betonend, dass sie für immer in diesem Turm eingesperrt sein würde. Rapunzel blickte noch ein letztes Mal aus der Mitte des Raumes hinaus aus dem Fenster, faltete die Hände erneut ineinander und sah sehnsüchtig in den imaginären Himmel – der dort gewesen wäre, wenn das Ganze nicht in einem Theater stattgefunden hätte – und wollte sich danach setzen, erneut zu dem Lied anstimmen und damit ihrer Einsamkeit Ausdruck verleihen. Doch unten leistete unser Flynn ganze Arbeit, er heizte das Publikum an, um nun ebenfalls auf die 'Zauberformel' zu kommen, mit der er hinauf zu der Blonden gelangen könnte. 'Sesam öffne dich' und 'Simsalabim', wer sich diesen Text ausgedacht hatte, war eindeutig ein Dieb aus anderen Geschichten, doch wen interessierte es? Die Kinder jedenfalls nicht, denn sie waren gespannt und auch Rapunzel selbst wartete darauf, dass ihr Prinz die richtigen Worte fand, damit sie ihm zu ihrer Rettung verhelfen konnte. Damit sie sich verlieben konnten, so wie das Märchen es vorschrieb. Wahrscheinlich sorgte dieses Hintergrundwissen dazu, dass Mari es noch amüsanter fand, dass erneut ausgerechnet Aiko diejenige war, die ihrem Prinzen zu Hilfe kommen wollte, war es nun VDJ oder das Voranbringen des Stückes, auf ihre kleine Schwester konnte man sich wirklich stets verlassen. Dazu waren ihre Ungeduld und das kindliche Gemüt einfach zu groß. Flynn wusste nun endlich, wie er hinaufgelangen konnte und auch wenn die Blonde von ihrem Platz kein Zwinkern oder ähnliches sehen konnte, so war es doch bildlich in ihrer Vorstellung vorhanden.„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“ Wie vom Blitz getroffen sprang besagte Dame von ihrem Platz auf, wandte sich erschrocken zum Fenster um und hielt die Hände wie so oft nervös ineinander geknebelt. „Aber.. die Alte war doch gerade eben erst da.. und diese Stimme kenne ich auch nicht. Aber der Ruf...“ Die Blonde rang mit sich, doch war ihr nicht beigebracht worden stets auf diesen Befehl zu hören? Ja, Rapunzel war zu einem gehorsamen Mädchen erzogen worden – wie sich das anhörte. „Vielleicht habe ich mich nur verhört.“ sprach das Mädchen noch einmal im lauten Selbstgespräch, nickte dann und rief nochmals lauter als zuvor hinab in die 'Tiefe'. „Sofort.“ Erneut trat Rapunzel an das Fenster, tat die imaginären Haare über die Schulter und warf jene der Perücke hinab zu Flynn. Zwar schien es, dass die Prinzessin selbst noch keinen Blick erhascht hatte, doch sie hatte natürlich darauf geachtet, dass der momentan Braunhaarige nicht von ihnen getroffen werden würde. Hätte ein wenig albern ausgesehen, das ein oder andere Kinderlachen sicherlich geweckt, doch wer wusste schon, wie der Regisseur mit außerplanmäßigen Aktionen umging.
Nun endlich konnte es zu der ersten Begegnung der beiden Hauptdarsteller kommen. So wie sie es auch stets bei der Hexe getan hatte, wartete Rapunzel mittig im Raum stehend, während sich der Prinz mithilfe der Haare – vermutlich auch mit Chakrakontrolle – hinauf kämpfte. Das Erste, was das Mädchen erkannte, war der braune Haarschopf, danach das komplette Gesicht und als er schlussendlich durch das kleine Fenster zu ihr hineintrat, stellte sich ihr Zukünftiger in voller Größe vor ihr auf. Darauf haben die Kinder doch sicherlich gewartet dachte sich Mari plötzlich, doch was sie zeigte war Entsetzen, pures Entsetzen. Die Hände wurden nun beide vor den Mund geschlagen, die Augen geschockt aufgerissen und einige ungeschickte Schritte nach hinten gemacht, allerdings war ihr Weg nicht allzu weit, denn irgendwann erlaubte der Raum ihr nicht, noch weiter vor dem Prinzen zurückzuschrecken und der Abstand konnte nicht mehr vergrößert werden. „Du...“ Die Hände lösten sich, doch danach schlang Rapunzel die Arme um sich selbst, als würde sie frieren, doch in diesem Moment kam ihr zittern eher von dem Schock. „.. wer bist du? beendete sie den begonnenen Satz und schluckte schwer. Die einzige andere Person, die die Blonde laut Geschichte in ihrem bisherigen Leben gesehen hatte, war die Hexe gewesen. Doch dieser Mann – eigentlich überhaupt ein Mann – war etwas komplett Neues. Was wollte er hier? Woher hatte er den Spruch gewusst, mit welchem er hinauf zu ihr gelangen konnte? Und vor allem: Wie würde die Alte reagieren? Natürlich, in Wahrheit wusste Mari über all diese Informationen bestens Bescheid, doch als die blonde Prinzessin musste sie unwissend sein, ängstlich, geschockt und unfähig viel zu sagen. Wäre diese Situation nicht von dem Märchen vorgeschrieben, sondern in Realität passiert, so hätte der Mann sich wahrscheinlich wahrlich Gedanken machen müssen. Ich meine, wie hässlich muss man sein, um einer Frau einen solchen Schock fürs Leben zu geben?
 

Tatsumaki Hei

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Ein schneller Schritt zur Seite und einen Schreckensmoment später klatschten die falschen Haare neben dem Prinzen auf den Boden. Wenn er das nicht getan hätte - das zur Seite treten - hätten ihn die Haare der Rapunzel förmlich erschlagen, und Hei vermutete, dass das nicht im Drehbuch stand. Wieso eigentlich nicht - im Grunde war es ja ein witziges Szenario. Aber der Suna-nin hatte nicht vor, für ein paar lachende Kinder sein leibliches Wohl aufs Spiel zu setzen! Jetzt ging es jedenfalls erst einmal darum, wie der Prinz den Turm hinaufkam - mithilfe dieser Seilzöpfe. Das Lächeln auf den Lippen Heis wandelte sich; Es war jetzt ein erfreutes, und er zwinkerte Aiko noch einmal zu. "Da habe ich wohl den richtigen Riecher gehabt! Nun denn, ich will sehen, was mich dort oben erwartet!" Gespielt enthusiatisch packte der Prinz die Zöpfe, prüfte, ob sie hielten - eigentlich war es in dem Sinne egal - und zog sich dann, scheinbar mit einiger Leichtigkeit, hinauf, indem er die Füße an die Kontruktion stützte und es sich mit einem Wandlauf erleichterte. Glücklicherweise war Rapunzels Turm auch in diesem Stück stabil genug, um auch solchen Belastungen standzuhalten - einen Fuß vor den anderen setzte Hei, bis er endlich oben bei dem ersehnten Ziel angekommen war. Nun würde der Prinz das erste Mal auf seine zukünftige Prinzessin treffen... er war wirklich gespannt, wie gut Mari den Anfang machen würde. Bisher hatte sie ja bewiesen, wie gut sie schauspielern konnte, aber jetzt wurde es ja erst wirklich ernst - sozusagen. Als der Prinz Rapunzel schließlich wirklich und wahrhaftig gegenüberstand, schaute dieser etwas überrascht - obwohl der Schauspieler unter der Illusion natürlich keineswegs erstaunt war. Aber ihr Erschrecken war wirklich perfekt - witzig, dass Mari als Rapunzel mehr Gesichtsaudrücke zeigte, als er von ihr im 'echten Leben' überhaupt bisher beobachten hätte können. Sofort trat der Prinz, ein wenig erschrocken schauend, einen Schritt auf die Blonde zu, wollte gerade etwas sagen, aber irgendwie schien sie Angst vor ihm zu haben - dabei war er ja mit den besten Absichten hier. "Sie scheint mich zu fürchten!", meinte er zum Publikum gewandt, und seufzte übertrieben. "Ich hoffe, ich kann sie davon überzeugen, dass ich ein Freund bin, kein Feind." Das Publikum hatte keinen Zweifel, ganz offensichtlich nicht. Gewand drehte sich Flynn wieder zu seiner Angebeteten um, lächelte ein sanftes, wohl vertrauenserweckendes Lächeln. "Hi. Ich? Ich bin Flynn. Flynn Rider.", antwortete der Prinz. "Aber so erschreckt doch nicht.", fuhr er lächelnd fort, verbeugte sich leicht. "Ich bin nicht hier, um Euch etwas anzutun, oh wunderschöne Unbekannte. Es war ein Zufall, der mich hierher geführt hat, nicht mehr, nicht weniger. Ein Reisender bin ich, der auf seinen Wegen von einer bezaubernden, ja magischen, Stimme angelockt wurde, die aus diesem Turm klang. Mein Herz quoll über vor Freude, alsbald das Lied freudig klang; Und versank in Trauer, wenn traurige Töne angeschlagen wurden. Mein... Verlangen danach, diejenige zu sehen, die so wunderschön singen kann, stieg von Tag zu Tag, aber ich konnte nicht zu Euch gelangen." Er seufzte leise, bedauernd. Hei merkte, dass es verdammt anstrengend war, auf die Dauer so zu sprechen. Nun, ein wenig musste er noch 'drauflegen'; Seinen Notizen zufolge würde Rapunzel sich ja sowieso im Grunde um seinen Hals schmeißen, ohne, dass irgendetwas dazwischenkam. "Dann habe ich aber beobachtet, wie eine alte Frau... sich hier hochgehangelt hat, und ich habe entschlossen, einen Versuch zu wagen, um doch noch eine Chance zu haben, das ersehnte Ziel zu erreichen." Sein strahlendes Lächeln konnte nur richtig sein - in genau dieser Form - denn sonst wäre Hei vermutlich verzweifelt, ein besseres Lächeln brachte er auf Kommando nicht zustande. Allerdings war er der Meinung, ein ganz passabler 'Lächler' zu sein - also machte er sich einfach mal keine Sorgen.

Mari machte ihre Sache wirklich gut. Je länger er sprach, desto enspannter wurde ihr Gesicht, und das ohne, das es gekünstelt aussah. Sie musste im Moment ja nichts sagen; Sondern nur zuhören, wie der junge Prinz vor ihr ihre Stimme, dann ihr Aussehen und alles, was er eben schon jetzt sagen konnte, mit seiner sanften, warmen Stimme in den Himmel lobte, in lautmalerische Worte fasste und sie ihr zu Füßen legte. Innerlich dankte Hei seinem Problem, sich so in eine Rolle hineinsteigern zu können, denn sonst wäre das hier vermutlich sehr viel anstregender gewesen, oder geworden, als es sowieso schon war. Nun, jetzt kam allerdings der wichtigste Teil, und obwohl die Mädchen im Publikum ihm schon an den Lippen hingen interessierte es die Jungen nur noch sporadisch. Na gut, in dem Alter wollte man lieber Kämpfe sehen anstatt Liebesgeständnisse oder Heiratsanträge. Der Prinz hatte kurz geendet, und er sah, wie die Prinzessin sich langsam wohler fühlte. Sie hatte sich sogar von der Wand gelöst und schien ihn jetzt zu betrachten; Gut, dann wollte er mal Nägel mit Köpfen machen. "Rapunzel, mein Herz verzehrt sich nach dir.", flirtete der Prinz weiter vor sich hin. "Ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben. Willst du mit nach draußen kommen... willst du mit mir kommen, dort, wo ich herkomme? Ich möchte dich mit mir nehmen; Ich zeige dir die Welt und alles, was es auf ihr gibt.", versprach Flynn seiner Prinzessin, die er gerade mal so kurze Zeit kannte... sie hatte bisher nur ein paar Worte mit ihm gewechselt. Allerdings hätten sie wahrscheinlich gar keine Scheinwerfer mehr gebraucht, die Augen der anwesenden weiblichen Bevölkerung glitzerten so stark, dass das Licht ausgereicht hätte. Jetzt kam der schlimmste Teil. Hei in dem Prinzen nahm noch einmal alles, was er an schauspielerischem Talent hatte, zusammen, und sank auf ein Knie, um die Dramatik sogar nocheinmal um ein Stück zu erhöhen. "Willst du meine Frau werden?" Gott, war das anstrengend. Hei nahm sich vor, das Ganze, sollte er so etwas in der Art mal machen müssen, deutlich weniger dramatisch zu gestalten. So, Mari. Dein Einsatz., dachte sich Hei und seufzte innerlich bei dem Gedanken, dass er ja auch noch in das Dornengetrüpp fallen und sich die Augen ausstechen lassen musste. Aber alles... zu seiner Zeit.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
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Shiro | Konoha
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Ein erneuter kurzer Wortwechsel mit dem Publikum, dann wandte sich unser Prinz vollends der Blonden zu und stellte sich vor. Als Flynn, Flynn Rider, so wie es das Drehbuch eben auch vorgeschrieben hatte. Er strahlte ein vertrauliches Lächeln aus, begann Rapunzel Komplimente zu machen und zu erklären, wie er zu ihr gekommen war, dass der Zufall dafür gesorgt hatte, dass er zu dem Turm gelangt war, er ihre Stimme gehört hätte und zusammen mit ihr jede angestimmte Gefühlslage gespürt hätte. So wie eine Seele in zwei Körpern – wenn Mari nicht wüsste, dass Hei in diesem Moment einfach nur eine Rolle spielte, so hätte sie ihn für so viel Schmalz schallend ausgelacht – doch, wahrscheinlich wäre das wirklich passiert. Aber das konnte die Hyuuga im Moment ja nicht, es wäre der Prinzessin nicht gerecht geworden, die sie im Moment eben war. Nein, ganz im Gegenteil, das Zittern ebbte langsam ab, die Gesichtszüge entspannten sich mit jedem gehörten Wort und der Körper entfernte sich von der Mauer im Rücken. Schlussendlich schloss die verwandelte Ge'nin ihre Arme nicht mehr wie einen Schutzwall um sich selbst und ein sanftes, kaum merkliches Lächeln ließ für einen kurzen Moment jegliche Trauer und vollends die Furcht weichen. Nur eine mitfühlende, von den Komplimenten betörte und vermutlich auch von dem Mann vor ihr faszinierte junge Frau blieb zurück, welche – so dem Anschein nach – genauso an den Lippen des Mannes hing wie all die kleinen Mädchen im Publikum. Flynn Rider wusste, was er sagen musste, um eine Dame von sich zu überzeugen. Zumindest eine jede Märchenprinzessin wäre ihm wohl verfallen und tatsächlich, er fackelte nicht lange, ging hinab auf ein Knie und bat an um die Hand von Rapunzel. Hinter der Verwandlung, ganz tief im Innern der Hyuuga, hätte man bei diesem Anblick ein Grinsen sehen können, das vermutlich jeden Rekord der Welt geschlagen hätte. Es ging nicht nur von einem Ohr zum Anderen, diese Größe wäre nicht einmal ansatzweise eine Beschreibung für das Amüsement gewesen, welches Mari in diesem Moment verspürte. Doch genauso, wie sie dieses auch ohne ihre Verwandlung nur in ihren Gedanken gezeigt hätte, so war es natürlich auch nun der Fall. Die grünen Augen strahlten gerührt von diesem Antrag Freude aus, das leichte Lächeln auf den Lippen war kurzzeitig verschwunden, um den Mund ungläubig einen Spaltbreit zu öffnen und so sah sie zuerst hinab zu Flynn. Es war wirklich albern zu denken, dass in Wirklichkeit so schnell ein Bund der Ehe geschlossen wurde. Beziehungsweise ein solches 'Wissen' an die kleinen Kinder zu geben war einfach nur merkwürdig, doch leider war es nicht Aufgabe der beiden Ninja Kritiken zu äußern, sondern einfach zu spielen, was man ihnen vorgab. „Ja.“ brachte Rapunzel also hervor, zuerst leise, doch dann lauter, fröhlicher und mit einem leichten Lachen, welches man so von Mari wahrscheinlich niemals so einfach gehört hätte. „Ja. Ich will.“ wiederholte sie die Zustimmung, nahm die Hand ihres Geliebten entgegen. Die Mädchen waren gerührt von diesem Antrag, der Atmosphäre und der scheinbaren glücklichen Fügung, die diese beiden Menschen zueinander geführt hat. Die Jungen hofften wahrscheinlich auf einen erneuten Kampf, ob Banditen oder etwas anderes wäre ihnen im Moment wahrscheinlich egal gewesen. „Ich will gerne mit dir fortgehen, aber...“ Das Lachen verstummte, zwar blieb das Lächeln weiterhin vorhanden, doch Unsicherheit war dem Gesicht der Prinzessin deutlich anzusehen. „.. ich weiß nicht, wie ich herabkommen kann.“ Sie schien zu überlegen, dann erhellte sich das Gesicht erneut und man konnte förmlich sehen, wie der Einfall über sie gekommen war. Wieder wandte sie sich an Flynn – der sich mittlerweile wieder auf die Beine begeben hatte – und Rapunzel lehnte sich an seine Brust, freudig lächelnd. Es war ein komisches Gefühl, denn Mari konnte natürlich, selbst wenn ihre Augen etwas anderes sagten, sehr gut spüren, dass sie sich an den Tatsumaki lehnte. Umgekehrt wäre es vermutlich ebenfalls der Fall. „Wenn du kommst, so bring jedes Mal einen Strang Seide mit, daraus will ich eine Leiter flechten, und wenn die fertig ist, so steige ich herunter, und du nimmst mich auf dein Pferd.“ zitierte die Prinzessin einen Satz aus dem Märchen mit zufriedenem Unterton, blieb noch kurz bei ihren Verlobten, bevor sie sich fast schon widerwillig von ihm lösen musste. Somit war die Vereinbarung besiegelt, denn natürlich stimmte der Prinz äußerst zufrieden, Rapunzel bald in sein Reich bringen zu können, ein und danach verdunkelte sich die Bühne erneut und der Erzähler setzte ein. In der Dunkelheit packte Flynn erneut die Haare, würde an ihnen hinunterklettern und schlussendlich am Bühnenrand verschwinden, bis er wieder gebraucht werden würde.
„Genau wie in der Vereinbarung abgemacht kam der Prinz ab sofort täglich zu Rapunzel, natürlich nur am Abend, denn am Tage kam die Alte. Er brachte einen Strang Seide nach dem Anderen mit und Stück für Stück nahm die daraus gebaute Leiter Form an, sodass das Liebespaar nur noch wenige Tage davon entfernt gewesen wäre, den Turm hinter sich zu lassen und zusammen in das wunderschöne Königreich von Flynn zu gelangen. Doch bei einem Besuch der Hexe geschah etwas, das beide Liebenden so nicht geplant hatten."
Das Licht wurde wieder heller und den Kindern gerade erlaubt zu sehen, wie die alte Frau sich an den Haaren der Rapunzel hinauf in den Turm kämpfte, schließlich in dem Raum ankam und wie immer ihrer Gefangenen einen Korb mit Essen brachte. Doch die blonde Prinzessin war bei diesem Besuch viel redseliger als alle Tage zuvor, sie war nicht eingeschüchtert in einer Ecke des Raumes am Stehen, sondern tänzelte mit eleganten Schritten herum, lachte und durchbohrte die Hexe – welche ihrer Skepsis wegen diesem Verhalten gut Ausdruck verlieh – mit den verschiedensten Fragen. Das Kleid passte sich den flinken Schritten an und es war in diesem Moment tatsächlich von Vorteil, dass eine Kunoichi aus dem Hyuuga-Clan hinter der Verwandlung steckte: Denn somit hatte Mari keinerlei Probleme elegante und gezielte Bewegungen zu vollführen. Falls die Kinder das Märchen kannten, so wussten sie, was für einen großen Fehler Rapunzel gleich tun würde, doch diejenigen, die nicht wussten, was noch passieren würde, waren gespannt – eben vor allem die weiblichen Zuschauer – denn dass gleich etwas Großes passieren musste war irgendwie klar. Dazu lud die Situation einfach zu sehr ein. „Sagen Sie mir doch, wie kommt es nur, dass Sie mir viel schwerer heraufzuziehen sind als der junge Flynn, der schon bald wieder bei mir sein wird?“ Und da war es der blonden Schönheit über die Lippen gekommen, urplötzlich blieb sie in ihrer Bewegung stehen. und noch ehe sie sich vollends zu der Hexe hatte umdrehen können, wurde sie unsanft an den blonden Haaren gepackt. In diesem Moment war Mari froh, dass sie eine Perücke während des Szenenwechsels hatte anziehen müssen, denn erstens hätte dieser Griff an den echten Haaren vermutlich wirklich Schmerzen hinterlassen und zweitens war er so schnell gekommen, dass die Hyuuga bewunderte, wie flink selbst Personen werden konnten, die nicht den Beruf des Ninja einschlugen. „Ach, du gottloses Kind!" rief die Alte nun wutentbrannt aus und zerrte an den Haaren. Die Kinder zogen scharf den Atem ein und ein paar suchten flehentlich nach Flynn, der seiner Prinzessin in dieser unheilvollen Situation zur Hilfe kommen sollte, doch natürlich durfte dieser noch nicht auftauchen. Sonst wäre das Stück doch etwas zu schnell zu Ende gewesen, nicht? „Was muss ich von dir hören, ich dachte, dass ich dich von aller Welt geschieden hätte, doch du, du hast mich betrogen!“ Und genau in diesem Moment wurde die volle Boshaftigkeit der alten Hexe erkannt, kein Mitgefühl mehr für die blonde Gefangene, auch keine angeblich guten Absichten ihr zuliebe mehr. Nein, den Kindern wurde gezeigt, welche Personen hier für das Gute und welche für das Schlechte stand. Das zornige Gesicht der Hexe huschte einmal quer durch den Raum, dann ergriff sie eine Schere – ein paar Mädchen riefen erschrocken etwas aus, was mit viel Fantasie ein 'Nein' gewesen sein könnte – und dann wurden die Haare mit einem sauberen Schnitt auf Höhe der Schulterblätter abgetrennt und die langen blonden Strähnen der Perücke fielen zu Boden. Tränen standen in den Augenwinkeln von Rapunzel, die noch immer nicht verstehen konnte, was die Hexe gerade mit ihren wunderbaren Haaren getan hatte. Dann fiel sie sprachlos auf die Knie und hob die Flechten verzweifelt vom Boden auf. Die Bühne wurde erneut dunkel, der Vorhang senkte sich. „Getrieben von ihrem Zorn verbannte die Hexe Rapunzel in eine Einöde, fern von anderen Menschen, in welcher sie in großem Jammer und Elend leben musste und noch am selben Tag befestigte sie die abgeschnittenen Haare oben am Haken des Fensters, darauf wartend, dass der Prinz auftauchen würde.“ Und damit war der dritte und vorletzte Akt abgeschlossen.
Mari war froh, endlich aus diesem Turm gehen zu können und ebenfalls zufrieden damit, wie das Stück bisher verlaufen war. Keine sonderlichen Fehler, die Kinder schienen begeistert und mitgerissen zu sein und das Ende näherte sich immer mehr. Mit ihren nun gekürzten Haaren trat die Kunoichi an den Bühnenrand, bekam nur durch einen Seitenblick mit, wie die einzelnen Personen erneut auf ihre Positionen gingen und auch den Tatsumaki – der sich beeilen musste, um auch an seinem Platz zu sein, bevor der Vorhang sich wieder öffnen würde – wurde nur mit einem kurzen Blick gestreift. Er würde gleich erblinden, natürlich nur im Schauspiel. Wie er sich da wohl geben würde? Bis seine Geliebte ihn retten würde.. durch ihre Tränen... das würde wohl der größte Akt werden, also im übertragenen Sinne.
 
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Tatsumaki Hei

Chuunin
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Shiro
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Mari war gut. Jedenfalls hatte sie ihr Gesicht ziemlich gut unter Kontrolle, das musste man dem Mädchen lassen. Wenn Hei sich in einen Charakter hineinversetzte, lief er auf Autopilot, und es gelang ihm, seine Zuschauer zu überzeugen in seinem Geben und Spielen, weil er die Rolle in das machte, was sie eigentlich sein sollte. Auch im wahren Leben ging es ihm nicht ähnlich - Mari machte es anders. Sie schauspielerte. Das war der grundlegende Unterschied zwischen ihm und ihr, merkte er, als sie sich an ihn lehnte, was ein äußerst seltsames Gefühl war. Natürlich war es nicht das erste Mal, dass sie ihn überhaupt berührte, und unangenehm war es auch nicht, aber... es war irgendwie trotzdem komisch. Egal - zurück zu dem Unterschied: Mari konnte schauspielern. Sie hatte sich im Griff - Hei nicht. Hei machte einfach nur das, was ihm eine Rolle zutrug und ließ diesen Charakter in sich aufgehen. Der Prinz allerdings musste sich jetzt darauf konzentrieren, seiner Rapunzel zu versichern, dass er sie jeden Tag besuchen würde; Auch wenn ihm Sturm, Eis, Schnee oder eine andere Naturgewalt daran zu hindern suchte, würde er kommen, um seine Liebste zu sehen. Hei hatte es noch nie wirklich bemerkt, aber irgendwie schaffte er es, diese doch inhaltlich gar nicht so besonders ausfüllenden Dinge mit einer Breite aufzusagen, sie mit Leben zu füllen, dass es beinahe schon klang, als wäre es wirklich... echt. Als gäbe es den Prinzen wirklich. Dann verdunkelte sich die Bühne, Hei grinste leicht, was aber selbst Mari vermutlich nicht sah, krabbelte den Turm wieder herunter und hörte dann, nachdem er von der Bühne verschwunden war, den Erzähler wieder einsetzen. Die Stimme war immer noch faszinierend, weshalb er lieber selbst zugehört hätte, allerdings musste er sich schnell noch einmal daran erinnern, was nun kam. Ja, nun kam wohl das, was auch noch die Jungen einmal aus den Sitzen reißen würde - ein wenig; Die Szene, in der sich der doch so galante und charmante Prinz letztendlich von dem Turm stürzten würde, weil ihn die böse Hexe so sehr verspottete, das Flynn es nicht mehr aushielt. Interessanterweise hatte er eben noch einmal in seinem Büchlein nachgeschlagen... es würde noch eine Szene geben, später, fast am Ende, in der die Hexe noch einmal behandelt wurde. Wohl, um den Kindern das Gefühl zu geben, dass auch mit den Bösen wirklich abgeschlossen wurde... das Märchen gab darauf ja im Ursprung gar keine wirkliche Antwort. Seufzend wartete er ab, bis sein Part kam - und dann war es auch schon beinahe soweit. Meine Güte ja, Mari, dieses gottlose Kind, hatte die alte Hexe betrogen! - Mit einem Prinzen aus der Nachbarschaft. An Drama kaum zu übertreffen und wirklich ziemlich gut umgesetzt fuchtelte die Hexe mit den Händen und schnipselte der Rapunzel dann ziemlich sauber die Haare ab. Nun, das war immerhin kurz und schmerzlos, der Prinz musste mit etlichen Jahren Blindheit leben; Ein Umstand, der Hei wieder klar wurde, als ihm einer der Helfer ein kleines Tütchen mit roter Flüssigkeit in die Hand drückte - künstliches Blut? Sehr stilecht. Just in diesem Moment beendete die Stimme des Erzählers auch diesen, den dritten Akt, und es wurde dunkel. Hei schlich auf die Bühne, und dann, endlich... kam der letzte Akt.

"Oh, endlich kann ich wieder zu meiner Rapunzel.", summte der Prinz, der über die Bühne spazierte, und lächelte glücklich. "Schon bald wird die Leiter fertiggestellt sein, und dann, ja, dann werde ich sie mit mir nehmen; mit in mein Königreich, und ich werde sie zu meiner Prinzessin machen! Noch weiß sie ja nicht, das ich ein Prinz bin... sie soll mich ja nicht deshalb mögen!", führte er entschlossen aus und hüpfte sogar einmal - und hatte damit gleichzeitig den moralischen Anspruch dieser Veranstaltung auf ein erheblich hohes Level gebracht. Innerlich lachte er sogar ein bisschen, und Schließlich kam der Turm in Sicht. "Rapunzel, Rapunzel!", rief er. "Ich bin es; Lass dein Haar herunter, so dass ich heraufkommen und in dein schönes Gesicht sehen kann." Schon wurden die zwei blonden Zöpfe heruntergeworfen, zu Flynn, der sich wunderte, warum er seine Geliebte nicht auch rufen hatte hören. "Warum sagt sie denn nichts? Seltsam...", machte er, zuckte dann mit den Schultern und kraxelte das angeblich steinernde Gebilde hoch und als er schließlich in dem Raum angekommen war und durch das Fenster gestiegen war, erschien die Hexe und nicht seine Rapunzel. Der Prinz sah erschrocken aus, wollte etwas sagen, aber da fuhr ihm die Hexe schon dazwischen. Auch die Blicke, die sie ihm zuwarf, hätte original töten können. "Aha!", höhnte sie. "So, da bist du also, 'Flynn'. Du bist wohl hier, um deine Geliebte abzuholen, nicht wahr? Hah, vergiss es! Nie wieder sollst du das Antlitz der Rapunzel zu Gesicht bekommen, denn das hübsche Vöglein mit der Singstimme wurde von der hungrigen Katze verschlungen; Und auch du wirst ihr zum Opfer fallen!" Der Prinz taumelte zurück, auf seinem Gesicht war nur Schmerz zu sehen, und Leid. Er konnte nicht fassen, dass ihm seine Geliebte einfach so genommen wurde, jedenfalls konnte man das auf seinem Gesicht lesen. "Du wirst deine Rapunzel nie wieder im Leben sehen, sie ist unerreichbar und verloren. Ihre Stimme ist verstummt, ihre Haare gestutzt... du in deiner Naivität hast zu lange gebraucht, und sie war so dumm, mir von dir zu erzählen. Törichter Junge, dass du geglaubt hast, du könntest sie mir einfach wegnehmen... lieber gehöre sie niemandem, als jemand anderem als mir!", fuhr sie Gift spuckend fort, aber da war es zuviel für den Prinzen. Er war noch einige Schritte zurückgewichen, und aus dem Publikum ertönten spitze Schreie, als er schließlich hintenüber aus dem Turm fiel.
Es tat weh, auch wenn er sich ein wenig abrollte. Egal, alles für die Kunst... die stacheligen Büsche sollten ihn ja die Augen aufreißen, richtig? Die Attrappen waren sogar einigermaßen weich, was seinen Sturz bremste; Allerdings musste er ja auch so tun, als würde er gerade von langen Stacheln durchbohrt werden. Ein lauter Schmerzensschrei entfuhr ihm, und er zerdrückte das Beutelchen mit künstlichem Blut, welches sich auf seinem Gesicht und und durch einige Spritzer auch sonst verteilte. Kurz blieb er liegen, dann rappelte er sich hoch, die Augen der Illusion geschlossen. "Mein... mein Augenlicht.", klagte er, aber dabei blieb es nicht. "Ich kann nichts mehr sehen!", fuhr er fort, jammernd. "Ich... werde Rapunzel nie wieder in die Augen sehen können. Werde nie mehr ihr goldenes Haar erblicken können..." In allen Möglichen Worten seine Trauer ausführend humpelte er ein wenig weiter. Drama pur. Hei musste zugeben, dass das hier irgendwie das schwierigste für ihn war. Jammern, seiner Liebe nachtrauern, und das auch noch in dieser Frequenz, war einfach nicht sein Ding. Wenn es darum ging, Schmalz zu versprühen, nun, das war viel einfacher, aber... so? Es war anstregend. Auch, wenn es ja irgendwie Spaß machte. Jedenfalls krüppelte der Prinz langsam aus dem Sichtfeld, war weiterhin am Trauern, machte weiterhin deutlich, das Licht wurde dunkler... und als es wieder heller wurde, war dort Rapunzel zu sehen, deutlich ramponierter aussehend, als vorher. Mari hatte mit dem Umgestalten ihrer Verwandlung wirklich ganze Arbeit geleistet.

Kurz danach erhob wieder der Erzähler die Stimme. "Der Prinz, getrieben von seinem Schmerz, seiner Trauer und Verlust, striff nur noch als Schatten seiner selbst durch die Welt. Er war gebrochen; Seine Liebe hatte er verloren, sein Augenlicht und so hatte sein Leben, wie er es gewohnt war, keinen Sinn mehr. Lange Zeit irrte er umher... Tage, Wochen, und dann war er bereits kraftlos, aber der Gedanke an seine geliebte Rapunzel ließ ihn nicht mehr los. Er irrte weiter, Monate, Jahre, nicht wissend, dass das Schicksal ihm noch eine letzte Prüfung auferlegt hatte... Es würde darüber entscheiden, ob Rapunzel und der Prinz wahrlich zueinander gehörten oder nicht. Der Prinz aber, tief geprägt vom jahrelangen Trauern, hatte schon lange den Orientierungssinn verloren. Er wusste nicht mehr, wo er war, ja beinahe nicht einmal, wer: Flynn spürte nur, ob Gras unter seinen Füßen war oder Sand; Ob Stein oder Moos. Eines Tages aber kam er in die Nähe der Einöde, in der sich Rapunzel hatte niederlassen müssen..."
 
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