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Job: Sabotiert die separatistischen Patrioten

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Akeno hatte nicht besonders viele Schals in seinem Kleiderschrank, vielleicht aus dem Grunde, dass man ihm früher lieber keine zugestanden hatte, weil man sich mit besonders langen Exemplaren auch gerne mal aufhängen konnte. Nicht dass er wirklich an so etwas gedacht hätte, aber manchmal konnte man sich bei ihm nicht einmal was das anging, sicher sein. Manchmal hatte er so tief depressive Phasen, dass man ihm auch zutrauen konnte, einfach von dem nächsten Hausdach zu springen oder sich einen Kunai aus der Sammlung, die wohl jeder Shinobi sein eigen nannte, in den Bauch zu rammen. Erst als er wieder zur Akademie gegangen war, hatte er sich diese dekorativen Elemente anschaffen können, die aber vor allem dann Gold wert waren, wenn es mal wieder ein wenig kälter war. Wie am heutigen Tage, an dem die grauen Wolken den Himmel verdunkelten und nach Regen aussahen, der Wind durch die Häuser des Dorfes Kumogakure pfiff und der Yamanaka sich fragte, warum es nicht schönes Wetter sein könnte. Aufgrund der plötzlich gesunkenen Temperaturen fröstelnd stand der blonde Junge in einer schwarzen Regenjacke und einem Schal, der farblich perfekt mit seinen Augen harmonierte, am Rande eines Platzes und hatte die Hände in den Taschen versenkt. Die blaue Wolle kratzte leicht an seiner Nasenspitze, so tief hatte er das Gesicht daran vergraben, bevor die Spitze seines Schuhs auf einmal nach vorne schoss und einen losen Stein meterweit über die Leere des Kopfsteinpflasters fliegen ließ. Ihm war schon wieder langweilig.
Der Grund, warum ein Yamanaka in Kumo stand und sich den Arsch abfror war wohl eindeutig der Tatsache geschuldet, dass die WG, die er mit einem Kleinkriminellen zusammen führte, mal wieder ein wenig knapp bei Kasse war und die beiden somit gezwungen waren, mal wieder einen Job als Ausgleich zu tätigen. Dieser wiederum hatte sie in das Reich der Blitze geführt, wo mal wohl kaum in einem gemütlichen Bett würde übernachten können, sondern nach der Aufgabe, die dieses Mal wohl weniger nervig, denn fordernd sein würde, direkt zurück gehen würden. Es sei denn, Rakugaki hatte irgendwelche Menschen in nächster Nähe, die er besuchen wollte, aber Akeno würde mal darauf tippen, dass das nicht der Fall war, sein Mitbewohner war ja nicht gerade dafür bekannt, dass er besonders viele soziale Kontakte pflegte. Er selbst auch nicht, aber er hatte dafür eine ganze Verwandtschaft, die er gezwungenermaßen alle kannte. Er konnte sich sogar mit ihnen unterhalten, wenn er wollte, jederzeit. Aber eigentlich hatte er ja einen Grund, warum er nicht bei diesen, sondern bei dem ungehobelten, gewalttätigen Jungen wohnte, der sich auch hier aufhielt... ganz einfach, weil er keine Lust hatte, sich als Versuchskaninchen für allerlei Psychologen hinzustellen und seine Psyche auseinander nehmen zu lassen. Reichte, wenn er das selbst tat...
 
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Gab es nicht irgendwo einen Klan, dessen Kekkei Genkai es war, die Emotionen einer Person allein anhand der Farbe ihrer Aura zu erkennen? Rakugaki wusste nicht, aus welcher Stadt dieser stammte, da er sich nicht mit Bluterben beschäftigte und es ihm ziemlich egal war, aber er glaubte, Akeno einmal davon reden gehört zu haben. Nun, vermutlich würde eben diese Person nach einem Blick auf den Dunkelhaarigen, der - ebenfalls dick eingemummt - neben seinem blonden Kollegen in der düsteren Atmosphäre der Stadt beinahe unsichtbar wirkte, erst einmal schlucken müssen. Er passte so wundervoll in die Umgebung, die trostlose, regnerische Kulisse um sie herum, dass man gar nicht wissen musste, aus welchem Dorf er stammte, um ihn direkt in Kumogakure einzuordnen. Rakugaki trug seinen immerwährenden Mantel, hatte sich einen Schal um den Hals geschlungen und seine Haare zum immer gleichen Pferdeschwanz hochgebunden, damit sie nicht seine Sicht versperrten. Ihr Auftrag klang kompliziert, vielleicht sogar gefährlich, aber auch nach einer Menge Spaß. Hippies verdreschen, das versprach einen Job ganz nach seinem Geschmack. Der Sprayer rieb die schon in Lederhandschuhen steckenden Hände aneinander und verschränkte dann seine Arme. Wenn es nur nicht so arschkalt wäre! Aber das war wohl irgendwie normal in einem Dorf, welches von Stürmen heimgesucht wurde, seit er denken konnte. Nicht, dass er Kumo mochte, er mochte ja eigentlich gar nichts, aber er kannte die Stadt nicht anders. Immer verstürmt, immer Blitzwarnung, immer grau. Vielleicht war es auch seine subjektive Sicht, welche der Quell seines Daseins eine solch miese Atmosphäre verlieh. Dort war immerhin das schrecklichste Ereignis seines Lebens passiert, hm? Manchmal fragte er sich, was seine Mutter geritten hatte, dass sie ihn nicht einfach loswurde, als er noch nicht geboren war ... das würde einige Dinge erleichtern. Beispielsweise müssten sie diesen Job nicht erledigen ... Sein Fuß bewegte sich ruckartig und knallte ein Steinchen hinter das von Akeno her, überholte es mit spielerischer Leichtigkeit. "Warum regen sich diese Typen darüber auf, im Shiroverbund zu sein?" Das war eigentlich unwichtig - aber es war so verdammt still zwischen ihnen. Ihn würde das ja nicht stören, aber wenn Akeno Langeweile bekam, wer wusste da schon, was das für Folgen hatte ...
 
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Es war wohl wirklich ein Risiko, Akeno zu unterfordern oder ihm keinerlei Beschäftigung zur Seite zu stellen, denn dann begann der Junge oft seltsame Dinge zu unternehmen, nur um sich zu beschäftigen. Manchmal wurde er auch taurig und hockte sich in die Ecke, aber statistisch gesehen war die Wahrscheinlichkeit höher, dass er irgendeinen Unfug verzapfte. Momentan hätte er allerdings wohl tatsächlich eher zu erstem gegriffen, weil die ganze Umgebung eher auf seinen Geist drückte und ihn dazu brachte, sich zu wünschen, dass sie vielleicht doch eher einen Job in Sunagakure angenommen hätten. Natürlich, Kumo musste sicherlich irgendeine Bedeutung für Rakugaki haben, aber hier war es so ekelig grau und trist und es stürmte dauernd... war der Junge dann nicht ein Spiegel der Landschaft? Auch er war eigentlich immer ärgerlich, immer grimmig, Akeno hatte ihn nur so selten lächeln sehen, dass er fast schon dazu übergegangen war, zu glauben, dass dieser das überhaupt nicht vermochte. Dabei machte Lachen glücklich. Es war tatsächlich auch so herum, nicht nur, dass die gewöhnliche Reaktion fröhlicher Menschen ein Lachen war, auch regte ein solches das ausschütten von Endorphinen genannten Glückshormonen an. Eigentlich hatte Akeno das ganz unterhaltsam gefunden, aber an diesem Punkt hatte ihn die Lust verlassen und er hatte das ganze Buch auf den Boden gepfeffert, um sich stattdessen mit einer Puppe zu beschäftigen, die er später seinem Mitbewohner ins Bett gelegt hatte, aus einer einfachen Laune heraus. Das Ding war ziemlich hässlich und fett gewesen, zumindest wenn man von einem normalen Blickwinkel daran ging, aber er hatte sie gemocht! Leider schien sein Mitbewohner da anderer Meinung zu sein, denn er hatte das Vieh leider in hohem Bogen wieder aus seinem Zimmer befördert und es dabei irgendwie geschafft, den Blonden auch noch am Kopf damit zu treffen. Tja... so lief das eben in ihrer Wohngemeinschaft: Er hatte wieder irgendeine seltsame Idee, Ryakuga fand sie bescheuert und unterband sie... oder er ignorierte ihn, auch wenn das manchmal in kleinen Katastrophen enden konnte. Wer wusste schon, ob er auf einmal eine Tapete neu strich, einen Raum umräumte oder irgendetwas auf den Boden schüttete...
Nun aber zurück zu der Tatsache, dass der Andere etwas gesagt hatte, was seine Aufmerksamkeit zurück forderte und ihn aus der Einsamkeit der Stille hervor lockte. Warum wollten diese Leute, dass Kumo austrat... hm. »Na ja, weil der Raikage lahm geworden ist, oder? Und der Einfluss von Kumo geht auch zurück… das ist wie in Konoha, nehme ich mal an. Alle Clans wandern nach Shiro aus und die Dorfverwaltung hat nicht mehr so viele Aufgaben. Oder sie haben Angst und wollen wieder mehr Ninja in der Nähe haben! Oder sie befürchten, dass sie angegriffen werden, vielleicht von mutierten Küchenschaben, die sogar einen Vernichtungskrieg überleben würden! Oder…« Die Hände des Jungen hatten sich aus den Taschen gelöst und waren während seines immer abstruser werdenden Vortrags immer weiter in die Höhe gestiegen, sodass die Ärmel an ihnen herunterrutschten und das karierte Armband, von dem er sich gerade mal beim duschen trennen konnte, ans Licht kommen ließen. »Jedenfalls findet die Dorfverwaltung es sicher nicht toll, wenn die hier protestieren… ich habe noch nie eine Demo gesehen, was macht man denn da so feines?«, fragte er mit neugieriger Stimme und drehte sich auf der Ferse einmal um die eigene Achse, während sich die Lippen zu einem Lächeln kräuselten.
 
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Akeno hatte also noch nie bei einer richtigen Demonstration mitgemacht? Wirklich? Das hätte sich Rakugaki ja kaum denken können, nachdem der Kleinere doch sein halbes Leben in einer Irrenanstalt eingesperrt war und den restlichen Teil mit ihm zusammen verbracht hatte. Er selbst hingegen war sowieso ein Rebell, wie er im Bilderbuch auftauchte und hatte schon die unterschiedlichsten Gebäude in ganz Shirogakure beschmiert. Zeitungen sagten ihm ja nach, dass er gegen irgendetwas protestieren wollte ... wenn sie meinten. Er konnte nichts dafür, wenn seine Fratzen und Monster von irgendwelchen Kunstkritikern missinterpretiert wurden. Es hatten sich sogar Fans gefunden, die allein, weil sie dachten, dass der Totenkopf dort für Missstände da sprach, Proteste vom Zaun gebrochen hatten. Es war ganz amüsant gewesen, den Lauf der Dinge zu beobachten, auch wenn er nicht unbedingt stolz darauf war, seine Werke so in der Öffentlichkeit zu sehen. Beinahe jeder kannte den Namen "Rakugaki", weswegen es immer schwieriger geworden war, sich auf Missionen zusammenzureißen und auf seinen Vornamen oder Nachnamen zu hören. Allein Akeno durfte ihn "Gaki" nennen - in der Hoffnung, dass niemand auf sein Pseudonym schließen würde. Wenn nämlich bekannt wurde, dass die Dorfverwaltung einen Kleinkriminellen eingestellt hatte, wäre er seinen Job sicher ganz schnell wieder los. Glücklicherweise wussten sie beide, wie schlecht das wäre, so dass auch der unbelehrbare Yamanaka sich in dieser Hinsicht belehren ließ. Praktisch. "Kommt drauf an. Die Leute haben 'ne brisante Meinung und schreien die heraus. Manchmal schwenken sie auch Schilder oder werden gewalttätig. Stell dir das als einen Marsch vor. Viele Leute gehen in dieselbe Richtung und protestieren gegen irgendetwas." War das hinreichend erklärt? Er hatte keine Lust sich über das Wesen von Demonstrationen zu unterhalten - er wollte Patrioten verprügeln! Okay, das klang ein bisschen seltsam, aber egaaaal. Erwartungsvoll auf den Zehenspitzen stehend, hielt der Dunkelhaarige Ausschau nach ... wonach eigentlich?
 
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Hm... sie schwenkten Schilder und wurden gewalttätig? Das hörte sich irgendwie so an, als sollte er mal in der WG für etwas demonstrieren, vielleicht für mehr und spontane Fenster oder einfach mal mehr Hygiene. Er könnte sogar Schilder malen oder schreiben und dann damit zu Gaki marschieren, mit der sehr wahrscheinlichen Folge, dass dieser dann gewalttätig wurde - war das dann eine Demo? Hm... wer wusste das schon genau? Jedenfalls waren sie hier, um genau so eine Demo zu unterbinden, weil sie der Dorfverwaltung auf den Sack ging, nicht wahr? Hm... aber waren Demos dann nicht eigentlich was gutes? Klar, wenn sie gewalttätig wurden, natürlich nicht mehr, aber generell war es doch gut, für seine eigene Meinung einzutreten! Nicht dass alles, was cholerisch war und oftmals mit der Hand oder sonst was ausrutschte gleich schlecht war, immerhin mochte Akeno den Größeren ja, sonst teilte er wohl kaum mit ihm eine Wohnung. Aber es war ihre Aufgabe, den Menschen darin Einhalt zu gebieten, was allerdings bedeutete, dass sich Akeno ernsthaft dazu bequemen musste, sie zu bekämpfen? Das Problem, welches der Yamanaka damit hatte, war ganz einfach technischer, nicht etwa moralischer Natur. Rein theoretisch könnte er Menschen einfach so töten, weil sie ihm nichts bedeuteten, er könnte sie verstümmeln und deswegen natürlich auch einfach außer Gefecht setzen, aber praktisch gesehen war es einfach so, dass weder seine Spezialisierung noch seine Fähigkeiten dazu taugten, wirklich gefährlich zu sein. Im Gegensatz zu seinem Mitbewohner beherrschte er kaum Taijutsugrundlagen und das einzige, was er konnte, war mit anderen Mitgliedern seines Clans zu plaudern, wie er lustig war... was ihm in diesem Falle natürlich nichts brachte. Klar hatte er die Ninjaakademie absolviert, aber wenn man mal ehrlich war, so war re momentan wohl eine ziemliche Niete. Aber er hatte immerhin noch die Hoffnung, dass diejenigen, gegen die sie da antreten würden, nicht einmal das wenige Training hatten, welches er besaß! Außerdem... »Wir sollen die doch nur vom Demonstrieren abhalten, oder? Wie machen wir das denn?« Er hatte natürlich die Standardwaffensammlung eines Genin dabei, aber ob das angebracht war... vielleicht wusste Gaki ja Rat, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass der es genießen würde, jedes sich ihm anbietende Opfer zu Brei zu verarbeiten. Akeno war es ja so egal... solange sie das Geld bekamen und damit wieder ein wenig weniger knapp bei Kasse waren. Sie bekamen die Miete zwar tatsächlich gesponsort, aber trotzdem... er hatte es zum Beispiel irgendwie geschafft, ein Loch in seinen Bettbezug zu brennen, wie auch immer das gleich passiert war. Und er wollte demnächst mal neuen Stoff haben, den er verbasteln konnte, denn ansonsten müsste er anfangen, dafür irgendwelche anderen Sachen draufgehen zu lassen, beispielsweise Socken oder Shirts von gewissen Leuten, die sie eh bis zum Vergammeln trugen. Denn das war so eines seiner etwas atypischen Hobbys, das jedoch in totaler Langeweile immer wieder gutes Material abgab, um sich zu beschäftigen.
 
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"Das hängt davon ab wie überzeugt sie sind." Der Psychologenspross konnte es ja, wenn er denn wollte, gerne mit freundlichen Worten versuchen. Es war unwahrscheinlich, aber vielleicht würden die Demonstranten, die früher oder später en masse hier entlangmarschieren sollten, ja einfach stehen bleiben, einem kleinen blonden Jungen zuhören, der versuchte logisch zu argumentieren und dann unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ja, das mochte im rosaroten Ponywunderland klappen, in dem Akeno tatsächlich argumentieren konnte, ohne früher oder später "Weil Baum" zu sagen und dann lautstark "Oh Tannenbaum" zu schmettern, in dem die Demonstranten nicht einfach nur zur Hälfte aus Leuten bestanden, die etwas durchsetzen wollten und zur anderen Hälfte aus raufwütigen Hooligans. Jap. Er hatte das miterlebt. Manche Leute gingen nur zu solchen Veranstaltungen, weil sie sich größere Prügeleien versprachen. Manche suchten sogar extra Plätze rivalisierender sozialer Unterschichten auf, um ihr Taijutsu zu verbessern, wo sie ziemlich übel auf die Fresse bekamen, weil sie sonst nichts hatten, woran sie üben konnten. Musste man sich mal vorstellen! Nein, er bezweifelte, dass sich diese Typen mit schlauen Worten einlullen ließen, wenn sie schon bereit waren nach Kumogakure zu gehen und ihre Schilder zu schwenken. Wäre das möglich, hätte man sicher nicht zwei Shinobi angestellt ... "Wir werden das Ganze beobachten, dann fällt uns schon 'was ein." Tatsächlich war es sowieso sinnlos irgendetwas vorher mit Akeno zu besprechen, da dieser sich nur selten an Pläne hielt. Wieso sich also den Kopf zerbrechen, wenn man am Ende sowieso improvisieren musste, huh? Da blieb er lieber wo er war und genoss das wundervolle Wetter des wunderbaren Tages ... ha-ha. Es juckte ihn langsam in den Fingern ...
 
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Oh, Akeno war ein wahres Naturtalent, was Diskussionen anging! Fakt war nämlich, dass die meisten Leute, die jemanden auszudiskutieren versuchten, nach Fehlern in der Argumentationslinie suchten und das war bei dem Yamanaka vollkommene Zeitverschwendung. Er hatte nämlich nie eine Strategie, er versuchte erst gar nicht, sich einen Plan zu überlegen, denn er selbst war die größte Hürde, die jemand haben konnte, der plante. Er hatte die Fähigkeit, jede geplante Idee, jede Strategie durch seine bloße Anwesenheit so von Grund auf zu zerstören, ohne es überhaupt zu wollen. Er tat es einfach, vergaß einen Teil seiner Aufgabe, überlagerte einen anderen aktiv, fand den Rest langweilig und schwups - schon hatte man einen ganz anderen, vollkommen schwachsinnigen Plan, der nie im Leben zum Erfolg führen würde, aber dafür den kleinen Blonden erfreute. War doch auch eine schöne Sache, oder? Zurück zu den Debatten sollte man halt sagen, dass Akeno nie die Worte fehlten, um weiter zu reden, ob der ursprüngliche Sinn erhalten blieb, konnte man vorher allerdings nicht sagen. Da war die Wahrscheinlichkeit, dass Bäume oder Weihnachtslieder mit in seine Argumentation einflossen, doch nicht ganz so gering, wie ein Außenstehender vielleicht denken würde... »Das heißt, wenn ich davon überzeugt bin, dass wir mehr Fenster haben sollten, werde ich dann automatisch gewalttätig?«, überlegte er und schüttelte den Kopf. Nein, Akeno wurde nicht gewalttätig, das übernahm der Andere liebend gerne für ihn. Akeno war mehr der passive Part der ganzen Sache, er konnte für den schwächlichen Körper doch erstaunlich was wegstecken, was wohl davon unterstützt wurde, dass er gewillt war, das alles zu vergessen. Immerhin könnte er ja auch Zicke spielen und bei jeder Grobheit oder jedem unbedachten Wort Rakugakis Drama machen, manchmal diktierte ihm seine Laune genau das, aber dennoch vergab er ihm am laufenden Bande für alles was er tat, einfach weil es so war. Musste man ja nicht nachvollziehen können, oder?
Ebenso wusste Akeno eigentlich auch, dass sein Freund sicherlich nicht so sehr der Typ fürs Abwarten war. Wirklich nicht - er war mehr derjenige, der sofort und so kräftig es ging zuschlug, damit sich das Opfer bloß nicht mehr bewegte. Und wenn doch, dann trat er eben noch einmal nach. Der Yamanaka war da im Grunde genommen anders, auch wenn er keine psychische Barriere besaß, die ihn von diesem und weitaus abscheulicheren Dingen abhielt - Akeno versuchte wenigstens erst einmal zu reden, weil er schlichtweg oft keine Lust hatte, sich die Finger dreckig zu machen. Es kam selten vor, dass er Mordgelüste hatte, auch in der Akademie war er eigentlich oft jemand, der Übungskämpfe mehr als Spiel, denn als Ernst betrachtet hatte. Auch wenn er ein Ninja war, na und? Er versuchte trotzdem Spaß dran zu haben. Und Prügeleien waren noch nie so sein Ding gewesen, wenn er denn nicht höchst aggressiv drauf war, was selten genug vorkam. »Mal ehrlich, Atarashi-san... du willst dich doch eigentlich vor allem an ihnen abreagieren, nicht wahr?«, meinte er plötzlich beinahe distanziert und wäre das hier ein Comic gewesen, so wäre ihm sicherlich ein Spontanschnurrbart und ein Monokel gewachsen, unterlegt von der Unterschrift "Feel like a sir" - wieder eine spontane Anwandlung. »Vielleicht sollten wir einmal in einen Boxsack für dich investieren UND ich brauche Stoff!« Während der erste Teil des Satzes noch mit beinahe adulter Ruhe vorgetragen war, wurde alles nach dem Bindeglied komplett kindisch, ehe er vor Ryakuga hüpfte und mit den Armen ruderte. Akeno at his best, mochte man sagen. Allerdings wurden in diesem Moment erste Stimmen laut, die nach den Sprüchen, die sie riefen, nur die Protestierenden sein konnten.
 
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"Mehr Fenster? Was willst du mit mehr Fenstern?" Die Augenbrauen des Atarashi wanderten in die Höhe, während sein Blick in die Tiefe ging, an Akeno heften blieb und dann genervt wieder in die Ferne glitt. Fenster! Wenn der Kleine keine solche Memme wäre, dann müsste er sich nicht ständig darüber beschweren, dass an Rakugaki der Geruch von Arbeit und Manneskraft haftete, ganz sicher kein Gestank. Gut, er duschte vielleicht nicht täglich oder wöchentlich, aber das musste nichts heißen, denn er war ein vielbeschäftigter junger Mann, der sich um eine gemeinsame Wohnung kümmerte und hauptverantwortlich dafür waren, dass der Blonde nicht spontan den Boden mit Cornflakespackungen auslegte oder so. Zuzutrauen war ihm ja alles, deshalb durfte Rakugaki auch die Finanzen verwalten und würde nicht einmal zuhören, wenn der Andere einen Vorschlag bezüglich ihrer ohnehin dauerhaft versiegenden Geldquelle machte. Ebenso wie der Kommentar, er solle doch einen Boxsack anschaffen ... Wofür sollte er den brauchen? Was genau war der Reiz daran, sich an einem Haufen leblosem Material abzureagieren? Wenn Rakugaki wütend war, dann richtete sich dieser Zorn gegen diejenigen, die ihn aufregten, nicht gegen irgendetwas. Und wenn er den Jemand, der ihn so dermaßen aufregte, nicht umbringen wollte, dann ging er eben klettern oder zeichnen. War doch ganz leicht. Ein Boxsack musste da nicht herhalten und vielleicht auch nicht diese Demonstranten, deren Stimmen eine gewisse Masse suggerierte, mit der selbst er sich nicht anlegen wollte, ganz davon abgesehen, dass er nicht halb so stark war wie er gerne wäre ... Damit musste man leben. "Schon wieder? Nimm 'nen Shirt oder so. Das heute ist das Essen für diese Woche." Vorausgesetzt, sie würden es irgendwie schaffen diese Typen aufzuhalten, ohne wie ein Gorilla in sie hineinzuspringen. Ob das möglich war? Es musste doch eine Möglichkeit geben, sie vom Einwandern in die Stadt zu hindern. Graue Augen huschten über den Stadtplatz und blieben letztendlich an einer Gasse hängen, welche die Protestanten, wenn sie denn so marschierten, wie er glaubte und keinen Umweg nahmen, mit Sicherheit durchkreuzen würden. Sie war eng genug, dass sich an jeder Seite jemand hinstellen konnte ... Oder man mit einem Seil schnell von einer Seite zur anderen kam, falls das Teammitglied einen Aussetzer hatte und spontan den Plan vergaß. "Siehst du diese Gasse da?" Er hob die Hand und wies auf das vorher Betrachtete. "Wir stellen uns in Position rechts und links und warten, bis sie durchkommen, dann können wir zuschlagen! Aber bevor sie da durchkommen, müssen sie nochmal an uns vorbei, wir reden also erstmal mit ihnen." Musste leider irgendwie sein. Er zweifelte daran, dass sie sich umstimmen ließen, aber man sollte am Ende nicht sagen, dass sie es nicht mit friedvoller Logik versucht hatten, bevor sie ihnen Ziegel auf den Kopf warfen ... war besser für's Image.
 
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Akeno hörte zu, nickte und hatte sofort wieder alles aus seinem Kopf gelöscht. Ihm einen Plan zu erzählen, hatte etwa den Wert, ein Dokument durch den Schredder zu schicken und sich danach zu wundern, dass die Informationen darauf verschütt gingen. Dabei war es ja nicht einmal so, dass der Blonde einfach strohdumm wäre, er hatte bloß diese nervige Angewohnheit, immer dann sein Gehirn auszuschalten, wenn es darum ging, dass andere Dinge planten, selbst wenn sie es gut meinten. Gute Frage, warum das so war, immerhin hatte er ja keine Aversionen gegen den Planer selbst, in diesem Falle Rakugaki, aber er hatte es einfach nicht so damit, zu tun, was jemand wollte. Er wollte seine eigene Freiheit haben, seinen kreativen Spielraum, selbst wenn er darin vollkommen versagte. Ergo würde er einfach auf die Protestierenden warten und ein wenig mit ihnen plauschen, vielleicht erfuhr er ja irgendetwas, das ihn interessierte. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich, so als Konohanin, für ihre Sache begeistern ließ, war recht klein, aber man sollte keiner Möglichkeit direkt einen Riegel vorschieben, das beschnitt ihr Potenzial auf ungerechte Art und Weise. »Fenster sind toll... man kann aus ihnen heraus Menschen beobachten und sie sind durchsichtig... meinst du, Fliegen sind einfach zu blöde, um zu bemerken, dass da Glas sind, sie können es nicht oder sie klatschen gerne dagegen?«, fragte er mit nachdenklicher Stimme, ehe er sich den Ärmel des Anderen schnappte und daran hängend folgte, weil er einfach komplett ignoriert hatte, was sie nun tun würden. War er nicht goldig? Man konnte sich fast sicher sein, dass der Yamanaka durch so ein Verhalten noch einmal irgendwann in Schwierigkeiten kommen würde, wenn er es sich nicht abgewöhnen würde - aber genau da lag ja das Problem: Der Wille zur Veränderung musste aus ihm selbst kommen und momentan war er nicht vorhanden. Vielleicht wäre es sogar möglich, ihn irgendwie positiv zu manipulieren, aber die einzige Person, die ihm dafür nahe genug stand, hatte das Fingerspitzengefühl einer Krabbe. Deswegen konnte man vielleicht im Laufe seiner Entwicklung darauf hoffen, dass er irgendwann die Wichtigkeit von Plänen, Strategien und Nachdenken in Kämpfen lernen würde, aber noch war es lange nicht so weit. Davon abgesehen wusste Akeno, wie unbeschwert er auch an die meisten Sachen heranging, dass sie beide zwar eine Ninjaausbildung genossen hatten, aber dennoch nicht besonders erfahren waren oder gar als stark bezeichnet werden konnten. Er persönlich hatte seine Abschlussprüfung wohl vor allem aufgrund der Sorge seines Mitbewohners überstanden, auch wenn er nichts davon mitbekommen hatte - und dem manchmal unverschämten Glück, dass ihn begleitete - nicht aber, weil er besonders stark oder so war. Im Gegenteil, er war recht begabt darin, sein Chakra zu kontrollieren, aber das war es dann im Grunde genommen schon.
Tatsächlich hatten die Stimmen allerdings die Ankunft des Demonstrantenzuges angekündigt, ausstaffiert mit Plakaten, Postern und Schildern, die entweder auf professionelle Art und Weise - die meisten - gefertigt waren oder von nicht ganz so begabten, aber dafür umso feurigen Mitgliedern per Hand gezeichnet worden waren - weniger. Blaue Augen huschten über die Buchstaben und lasen etwas abwesend, welche Worte sie bildeten, bevor sie zu den Gesichtern der Menschen sprangen... überzeugt, das traf den Ausdruck recht zuverlässig. Ob das bedeutete, dass sie sich prügeln würden? Er hatte ja eigentlich nicht so recht Lust dazu, Schläge zu beziehen, obwohl er es natürlich irgendwie gewöhnt war.
 
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Rakugaki war nicht dumm.
Er wusste, dass Akeno Pläne sofort wieder vergaß, doch gleichzeitig hatte er das Bedürfnis, eben diese auszusprechen, sie auf der Zunge zu schmecken, denn nur so konnte er genau sagen, ob sie es taugten oder doch nur Zeitverschwendung sein würden. Es war der Beginn eines Selbstgespräches, denn auf Akenos Meinungen konnte man nicht setzen und wenn, beinhalteten diese eher unnütze Fragen wie die philosophische Analyse von Fenstern. Fliegen? Sinnlos. Er musste sich konzentrieren, den marschierenden Menschen Aufmerksamkeit schenken und sich nicht in unnützen Details verlieren. Sie sahen entschlossen aus, definitiv. Der Sprayer betrachtete in einem Anflug künstlerischem Interesses ihre Plakatgestaltung, schnaubte kurz, und trat dann mitten auf die Straße, um sich breitbeinig vor dem Mann aufzubauen, der an der Spitze der Demonstration stand. Während er die Arme verschränkte und dabei unsanft Akenos Griff von seinem Ärmel löste, ging ein Ruck durch die Prozession, die ihn natürlich nicht einfach so umrennen wollte. Das war ein erster Test für ihre Gewalttätigkeit gewesen. "Hi."
Grimmig dreinblickend, blieb der Anführer vor ihm stehen, einerseits wohl, weil er sie einfach so aufhielt, andererseits vermutlich, weil Rakugaki fast einen Kopf größer war als er selbst. "Was wollt ihr beiden? Seht ihr nicht, dass wir hier durchgehen wollen?" Das Kinnbärtchen des Mannes wippte, feiner Sprühnebel an Spucke ergoss sich über sein Gesicht. "Wir sind da, um euer Vorhaben zu beenden. Ihr habt keine Erlaubnis, hier zu demonstrieren, also kehrt um." Der Anführer begann zu schäumen und hätte wohl fast sein Plakat auf ihn geworfen, wären da nicht bereits Proteststimmen laut geworden, die sich darüber beschwerten, dass es nicht weiterging. Schließlich stieß ein bulliger Typ mit einem lächerlich winzigen Schild vor, schubste den Sprayer mit Leichtigkeit zur Seite und winkte die Menge weiter, einfach an ihm vorbei in Richtung der Gasse, die Rakugaki bereits zuvor als ihr Ziel anvisiert hatte. Während sie also geradewegs in die Falle liefen, die er ihnen noch legen musste, stand er auf und rieb sich den Hintern. "Dachte mir, dass die stur sind. Lass uns einen Weg auf die Dächer finden." Für ihn wäre das vermutlich das kleinste Problem, und auch Akeno sollte es schaffen, ein paar Meter nach oben zu klettern. Die große Frage war nur, ob er, wenn er erst einmal auf sich alleine gestellt war, auch das tat, was er von ihm erwartete. Eine Utopie eigentlich. Aber selbst wenn er Mist baute war es nützlich, wenn er nicht mitten in der Demonstration stand. Hoffentlich.
 
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»Hey!«, maulte Akeno, als der bullige Mann Gaki einfach so wegschubste und war kurz davor, ihm die Kniescheibe zu delokalisieren, als sich der Zug einfach in Bewegung setzte und selbst ihm klar machte, dass es wenig bringen würde, sich nun einfach auf den Mann zu stürzen. Er könnte ihn vielleicht sogar überwältigen, aber was genau würde ihm das bringen? Immerhin war das eine ganze Ansammlung von Protestierenden und sie waren zwei Jungninja, die so wenig Erfahrung hatten, dass sie wahrscheinlich komplett aufgeschmissen wären, wenn nur genug Leute auf sie eindrangen. Er selbst beherrschte nicht ein Jutsu, das sich vernünftig zum Angriff gebrauchen ließ und sein Taijutsu war so unterentwickelt, dass er sich wohl tatsächlich auf Schienbeintreten und kratzen verlegen musste. Das war nicht nur sehr wenig männlich, es war zudem auch noch ziemlich ineffektiv und würde wohl dazu führen, dass er nur eine Tracht Prügel einstecken würde, um danach den Job nicht mehr beenden zu können. Deswegen streckte er lieber Rakugaki die Hand entgegen, die dieser allerdings ignorierte und beobachtete ihn dabei, wie er sich des Schmutzes auf seiner Hose entledigte, ehe er etwas von Dächern sagte. Immerhin etwas, was der Yamanaka konnte... wenn schon im Grunde genommen wenig, dann war er immerhin dazu in der Lage, auf Gebäude zu klettern - und sogar freihändig. Das einzige, was er sozusagen nebenbei gelernt hatte, war nämlich, sein Chakra entsprechend gut zu kontrollieren. Es brauchte nämlich einiges an Konzentration, um mit anderen telepathischen Kontakt aufzunehmen, das ging nicht nebenher. Also nickte er nur und hüpfte auf eines der Häuser zu, um einfach an die Wand zu springen und mit lockeren Schritten weiter zu laufen, bis er die Dachkante erreicht hatte. Mit kindlich ausgestreckten Armen balancierte er auf dem Giebel entlang in Richtung der Gasse, die sein Mitbewohner schon vorher mal erwähnt hatte. Er wusste zwar schon nicht mehr, was er da gesagt hatte, aber da der Zug rein zufällig in dieselbe Richtung ging, war es sicherlich eine gute Idee, sich dahin zu bewegen! Ganz bestimmt sogar... »Duuhuu, Gaki?«, fragte er schon wieder ein Stückchen gelangweilt, »Ich glaub nicht, dass die sich überzeugen lassen werden und zu zweit sind wir irgendwie deutlich zu wenige…« Vielleicht hatte der Künstler ihm das schon ganz genauso gesagt, er wusste es nicht mehr. Er hatte aber eben nur begrenzt Lust, sich sinnlos verkloppen zu lassen und er glaubte kaum, dass ihm die Fähigkeit, an Wänden zu laufen, hier irgendwie etwas bringen würde. Vielleicht sollten sie sich verwandeln, um offizieller und gefährlicher auszusehen – aber das war auch doof und langweilig, nicht wahr?
 
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"Jeder lässt sich durch Gewalt umstimmen, Baby." Mit affenartigen Bewegungen, die den großen Jungen ebenso schnell wie seinen besten Freund die kletterfreundliche Fassade nach oben getragen hatten, war er auf den Giebel des Daches gelangt, balancierte jenen jedoch weniger kleinkindhaft entlang, sondern marschierte mit herabgesunkenen Schultern und gesenktem Kopf, den Blick grimmig ob seiner Worte verzogen. Seine Lippen zuckten, als wolle er noch mehr sagen, doch er ließ es. Es schien Akeno viel Spaß zu machen, auf diesem Haus herumzuturnen, nun war keine Zeit ihm zu erklären, dass die Welt nicht so funktionierte, wie er dachte. Demonstranten zu verjagen hatte nichts damit zu tun, dass sie edel waren, es war lediglich ein Zeichen von Macht. Das Regime, in welchem sie lebten, für das sie irgendwann einmal Morde begehen würden und für welches sie mit ziemlicher Sicherheit starben, duldete keine Rebellionen, deshalb waren sie hier, nicht, weil sie ein paar Patrioten verjagen sollten, die vielleicht ohnehin nichts verändern würden. Kumogakure nutzte diese Demonstration für eine andere. Eine Demonstration von Macht, von Intoleranz gegenüber anders Denkenden. Er selbst hatte schon das Reichenviertel Joseis genau aus solchen Gründen ein um's andere Mal heimgesucht und so manchem Boss einer Firma, die offen auf Lasten der kleinen Leute lebte, die Hauswände dekoriert. Wenngleich seine Art der Anprangerung von Missständen weitaus subtiler war, so unterschied er sich nicht unbedingt von den einfältigen Schildschwenkern dort unten. Und wenn er etwas wusste, dann war es, dass Gewalt sehr viel brachte. Märtyrer gab es nur in lächerlichen Geschichten. Niemand war von einer Sache so überzeugt, dass er dafür leiden würde. Irgendwann war die Grenze erreicht, an der jeder seine Überzeugungen über den Haufen warf und nur auf seinen Selbsterhaltungstrieb achtete. Deshalb waren Helden ein dummer Irrglaube der Menschheit, ein Hirngespinst, das er nicht duldete. Nicht dulden konnte. Denn wenn es Etwas oder Jemanden gab, der Gutes tat und denen half, denen es schlecht ging, was hatte er dann getan, als kleines Kind, wem hatte er geschadet, dass er nichts davon bekommen hatte...? Hatte er es verdient, dass sein Onkel ihn -
- Der Stoß in seinen Schenkeln, das schmerzhafte Brennen in seinen Waden, als er auf der gegenüberliegenden Dachseite landete, klärte seine Gedanken wie ein mentaler Scheibenwischer, und sein Körper rief routinierte Bewegungen ab, die seinen Stand sicherten und dabei verhinderten, dass er rücklings auf die Straße fiel und zu einem Haufen Eingeweide und Blut wurde. Rakugaki blickte nach unten, sah, dass die Patrioten noch ein Stück wegwaren, und setzte sich dann hin, den Rücken gegen die Schräge gelehnt. Aus seinem Gürtel fingerte der Sprayer eine seiner Farbdosen, sprühte damit etwas auf die Hauswand und befahl ihm mit etwas Chakra die enge Gasse, die ihn von Akeno trennte, zu überwinden. Ein kleines Tintenblümchen segelte durch die Luft, wie eine vom Winde verwehte Blüte, und tatsächlich war es der Wind, der sie dorthin trug, wo er sie wollte, denn er konnte nichts fliegen lassen, was nicht fliegen konnte, glaubte er zumindest. Was für ein Glück also, dass es in Kumogakure nie wirklich gutes Wetter hatte...
 
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Warum eigentlich nannte sein Mitbewohner den jungen Yamanaka bei diesem Spitznamen, der doch so schrecklich fehl am Platz war? Man hörte ihn doch meistens in einem ganz anderen Zusammenhang, nämlich nicht als Anspielung darauf, wie schrecklich kindisch der Angesprochene doch war, sondern in einer romantisch zu deutenden, neckenden Art und Weise. In diesem Falle war eines jedoch klar: Sollte irgendjemand es jemals wagen, diese Tatsache zur Sprache zu bringen, so würde Gaki ihm oder ihr wahrscheinlich ins Gesicht schlagen, so lange, bis sie nicht einmal mehr etwas in die Richtung zu sagen wagen würden. Akeno wiederum war bekannterweise auf seine ganz eigene Art und Weise lebensmüde, weil er es sofort von sich geben würde, wenn er darauf käme, was bei Gakis Frequenz, dieses Wort zu benutzen, nicht mehr lange dauern konnte. Noch geschah jedenfalls nichts, als er gerufen wurde drehte er nur den Kopf zu Gaki und blickte ihn ein wenig skeptisch an, da er sich nach wie vor unsicher war, ob es wohl reichen würde, ein paar Protestierenden etwas auf die Köpfe fallen zu lassen. So tief schürfende Gedanken zu diesem Thema wie der Andere hatte er noch lange nicht, dafür flog seine Konzentration viel zu schnell von einem Ort zum anderen und verblieb viel zu kurzzeitig nur an der von ihm gewünschten Stelle. Gerade überlegte er zum Beispiel ernsthaft, ob er wohl Spaghetti zum Mittag machen könnte, da er spontan einen wahnsinnigen Appetit auf Tomatensoße bekommen hatte. Diese Speise war ja auch gut bekömmlich, zumindest allem, was nicht das Tischtuch war, welches nach diesen Veranstaltungen meistens dringend in die Wäsche musste. »Wollen wir nach dieser Sache Nudeln machen?«, fragte er also mal wieder vollkommen aus dem Kontext heraus, mit einem vollendeten Dackelblick aus blauen Augen, der selbst Gletscher schmelzen konnte - ob das bei seinem Mitbewohner allerdings auch funktionierte, war eine ganz andere Sache. Gehorsam hüpfte Akeno seinem künstlerisch begabten Mitbewohner hinterher, auf ein anderes Dach, sicherte sich sofort per Baumlauf und beobachtete, wie Gaki eine Blume auf die Wand sprühte, die der Wind sofort mitnahm und verwehte. Seit wann malte er denn so etwas? Akeno hatte sich nur selten Gedanken darüber gemacht, was Gaki so in seinen kreativen Eskapaden auslebte, aber er kam meist nicht umhin, festzustellen, dass sie nicht von friedlicher Ruhe, sondern innerer Aufgewühltheit sprachen. Dazu kam noch die Tatsache, dass der Körper des jungen Mannes nicht von einer besonders freundlichen Kindheit kündete, aber nachgefragt hatte Akeno noch nie. Er wusste nicht genau, warum, aber vielleicht hatte er das unterschwellige Gefühl, dass ihre Freundschaft daher rührte, dass er vieles einfach als gegeben akzeptierte und somit eigentlich ein Hort der Toleranz war. Unter Umständen würde selbst angebrachte Neugier mehr kaputt machen, als helfen, zudem hatte er sich sowieso schon etliche Male vorgenommen, Miyuki nach einem Jutsu zu fragen, das die Arbeit für ihn erledigen würde. Da Gaki auch entsprechend schlecht schlief, würden seine Träume sicherlich Aufschluss genug geben. Ankündigen würde er das aber sicherlich nicht, wahrscheinlich würde er sich dann mit Kaffee vollpumpen, nur um nicht mehr zu schlafen und das war für den menschlichen Körper alles andere als gut.
 
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Nicht nur der übermäßige Genuss von Kaffee wirkte auf einen gesunden Organismus gesundheitsschädigend. Rakugaki war sich ziemlich sicher, dass periodisch angelegte Verprügelungen, Knochenbrüche, Brandwunden und diverse andere Dinge, die in den vierzehn Jahren sein Leben zu einem Spießrutenlauf aus Folter und Qual gemacht hatten, nicht unbedingt dazu beigetragen hatten, dass seine körperliche Verfassung im besten Zustand war. Durch ständige Bewegung war er durchaus fit, eben so, wie ein Ninja nun einmal sein sollte, aber dennoch war er so unterernährt, dass sein Bauch immer aussah, als würde es ihn nach innen ziehen - dies änderte sich zwar, wenn er aß, doch es war unmöglich, aus Rakugaki den Straßenstreuner eine annehmbare, öffentlichkeitstaugliche Person zu machen. Er sah einfach immer irgendwie ungesund aus, entweder von sich aus oder eben für andere. Die Art von Krankheit, die er verbreitete, fühlte sich jedoch für gewöhnlich eher an wie ein mulmiges Kribbeln in der Magengegend, die unmissverständliche Gegenwart von Gefahr - und manchmal auch wie ein blaues Auge, ein verdrehter Arm oder irgendetwas Anderes, er war nicht unbedingt wählerisch, wenn es darum ging, andere Menschen leichtfertig zu verletzen. Das war er eigentlich nur bei Akeno, auch, wenn man es kaum bemerkte, weil es ihm bei dem Blonden schlicht weniger egal war, wenn dieser blutend in der Ecke lag. Eben deshalb richtete er sich auch auf und streckte sogar einen Moment die Arme aus, als dieser wagemutig auf sein Dach hüpfte, um ihn zu halten, bevor er sich der Ungakiheit dieser Geste Gewahr wurde und stattdessen ein verächtliches Schnauben ausstieß, mit dem er die Arme fallen ließ. Vergessen war sein Blümchen oder die Chance, dass sein bester Freund vielleicht das Gleichgewicht verlieren könnte, immerhin konnte der doch Baumlauf, und so stolzierte der Blauhaarige weiter über das Dach, ohne sich großartig um seinen Mitbewohner zu kümmern. Nach einer Weile kam der Ort in unmittelbare Nähe, den er als Lauerposition ausgewählt hatte, so dass er sich dort in die Hocke begab und den Sitz einiger Dachziegel prüfte. "Von mir aus mach'n wir Nudeln. Mit was? Pilzen?", fragte er, als wäre es das Normalste überhaupt, über Soßen zu reden, während man links und rechts von sich einen kleinen Stapel Wurfgeschosse aufbaute, mit denen man demonstrierende Patrioten terrorisieren wollte. Pilze hörten sich eigentlich gut an, auch wenn das vermutlich Sahnesoße bedeutete und er die nicht vertrug. Aber das hatte ihn noch nie davon abgehalten, sie zu essen. Am Ende war es ja sowieso Akeno, der abends, wenn sie auf ihrem Sofa liegen würden, die Fenster aufreißen musste, um zu überleben, oder? Wieso sich also darüber den Kopf zerbrechen?
 
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»Pilze, Salami, Kakerlaken oder Fleeedermäuse... egal!«, dudelte Akeno, während er immer noch mit kindlicher Freude auf dem Dachfirst balancierte. Den Baumlauf hatte er inzwischen komplett ausgelassen, weil es einfach den Spaß nahm, beziehungsweise nahm er das Risiko, welches seiner Meinung nach einen Großteil dessen ausmachte, gerne in Kauf. Das Leben war nicht lebenswert, wenn es nicht genug Spannung beinhaltete, das war zwar vollkommen unvernünftig, aber genau das, was der Yamanaka nun einmal fühlte. Er war kein Vernunftsmensch, um genau zu sein war er ja verrückt, da durfte er das. »Hauptsache Pasta.« Das war allerdings nicht sicher, immerhin hatte er heute Abend vieleicht gar keine Lust mehr auf Nudeln und würde stattdessen irgendetwas anderes ausgraben, er war schließlich wechselhafter als das Wetter im April. Mit einem wagemutigen Hopser, wenn man bedachte, dass er ungeschickt war und nicht am Dach klebte, landete er neben einem der Geschossstapel seines Mitbewohners, hockte sich daneben und machte mit großen Augen »Uhhhh, ist der groß.«, bevor er einen Stein auflas und ihn auf die Spitze des Stapels legte, wodurch dieser noch ein Stück wuchs. Besitzergreifend schlang er die dünnen Arme sacht um die Pyramide und lächelte das unschuldigste und süßeste Lächeln, das man in ganz Konoha finden konnte, ehe er verkündete: »Das ist jetzt meiner. Und er ist größer als deiner!« Immerhin hatte er ihn doch gerade noch erhöht, indem er seinen eigenen Stein drauf gelegt hatte!
 
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Obwohl sich Rakugaki mittlerweile an die verrückten Angewohnheiten seines Mitbewohners und besten Freundes gewöhnt hatte, bedeutete das nicht, dass der kleine Blonde ihn nicht manchmal noch auf dem falschen Fuß erwischen konnte. Die meiste Zeit über war sein kindliches Getue einfach nur nervtötend, brachte den Sprayer mit der schwarzen Seele dazu, schlechte Laune im Überfluss aufzubauen - nicht, weil es ihn störte, dass Akeno irgendwelche infantilen Züge hatte. Man mochte es nicht auf Anhieb sehen, ja, nicht einmal auf dem zweiten Blick, aber es war ihm gar nicht möglich, von dem Yamanaka schlecht zu denken. Was ihn wütend machte war lediglich, dass er meist aufgrund dessen Unfähigkeit irgendeinen Plan auszuführen, mehr Arbeit auf sich nahm als er eigentlich musste, aber um Nichts in der Welt hätte er den Blonden einfach stehen lassen oder ihn nicht auf eine Mission mitgenommen. So lief das nicht, egal, wie oft er sich beschwerte, im Grunde waren sie aneinander gekettet. Rakugaki vielleicht sogar etwas mehr als Akeno, aber das war nun einmal ein Fakt, der es nicht wert war, ausgesprochen zu werden. Für jemanden, der sich auf die Psyche von Menschen verstand und die kleinen Bewegungen deuten konnte, wie es beispielsweise der Sensei seines besten Freundes damals getan hatte, als sie sich vergewissern wollte, dass er als Raufbold nicht nur das Geld Akenos im Sinn hatte, bemerkte man nämlich schnell, dass die körperliche Distanz, die der Dunkelhaarige zu seinen Mitmenschen aufbaute, emotional nicht existierte. Miyuki hatte das gesehen, als sie ihn beobachtet hatte, hatte bemerkt, dass er immer, wenn er einen Raum betrat, ein bisschen vor Akeno ging, dass er beim Treppensteigen so positioniert war, ihn aufzufangen, dass zwischen den grotesken Verzerrungen und Monströsitäten in seinem Skizzenblock ganze Hefter gefüllt waren mit einem lachenden blonden Jungen mit strahlenden blauen Augen. Rakugaki achtete peinlich genau darauf, dass ihm niemand seine Gefühle anmerkte, nicht einmal Akeno. Er musste sich schließlich zusammenreißen, denn wenn er sich zu sehr öffnete, würde aus dem unschuldigen Lächeln seines besten Freundes alles Reine schmelzen, es würde mitleidig werden, vielleicht zornig, dass er ihm verschwiegen hatte, was mit ihm war.
Und der Sprayer mochte Akenos Lächeln, nicht, dass er das jemals sagen würde. Wenn der Yamanaka ihn so angrinste, die Arme um seinen neuesten Besitz geschlungen und so erfüllt vom Stolz eines kleinen Kindes, egal ob er ihm nun eine neue Voodoopuppe präsentierte oder einfach einen Stapel Steine in den Himmel lobte, bildete sich ein Spalt in Rakugakis Brust, der weit aufklaffte, schmerzte. Er fragte sich, ob er wohl auch ein solches Lächeln gehabt hätte, wenn alles anders gelaufen wäre, und wurde gleichzeitig daran erinnert, dass es, wenn er mit dem Blonden zusammen war, anders war. Hier oben würde ihn niemand zu Boden reißen, schlagen und schlimmere Dinge mit ihm tun. Da gab es nur Akeno und ihn - er war sicher.
Ein Mundwinkel Rakugakis hob sich als Reaktion auf den Kleineren, bildete ein unbeholfenes, reichlich schiefes Grinsen, ehe er sich seinem eigenen Stapel zuwandte und eine Dachpfanne zur Hand nahm, sie hin und her drehte. "Gleich sin' sie da. Nich' auf den Kopf werf'n. Ansonsten: Mach sie alle."
 
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Das verzwickte an dieser Situation war, dass Akeno nur zum Teil ein kleines Kind war, nur zur Hälfte naiv und süß. Die andere Hälfte des Jungen, die aber keine scharfe Abtrennung zur ersten besaß, sondern eher fließend in sie überging, war durchaus intelligent und erwachsener, kühler, besonnener. Die andere Hälfte des Yamanakas war das, was sein Sensei aus ihm heraus kitzeln wollte, denn dieser Teil von ihm wäre sicherlich schnell dazu in der Lage, Fähigkeiten zu entfalten, die Gakis Maske durchblicken würden. Die Zeit spielte eindeutig gegen den Sprayer, je mehr davon verstrich, desto mehr lernte Akeno, desto reifer wurde er; auch wenn ein Teil von ihm in dieser Entwicklung ziemlich retardiert war, so würde er es irgendwann verstehen. Miyuki hatte sich in den Kopf gesetzt, ihm Dinge beizubringen, die nun einmal den Nebeneffekt hatten, dass man damit auch die Geheimnisse von jemandem ergründen konnte, mit dem man zusammen lebte. das lustige war ja, dass Akeno sogar immer mal wieder vermutete, dass Gaki ihm etwas verheimlichen musste, denn er war nicht blind, aber er vergaß es in solchen Momenten einfach immer wieder, es interessierte ihn nicht durchgängig. Es gab eigentlich nichts, für das er sich dauerhaft begeistern konnte, dafür war er viel zu sprunghaft, aber in Gakis Falle kam diese Frage einfach immer wieder, sodass sie ihm zumindest irgendwo im Gedächtnis hängen blieb. Gerade war er aber einfach nur froh darüber, dass er sich einen Stapel ergattert hatte, nicht mal bemerkend, wie mehrdeutig man die ganze Szene auch sehen könnte, wenn sie nicht von ihm ausgesprochen worden wäre. Akeno war tatsächlich so naiv unschuldig, dass Zweideutigkeit gar nicht in seinem Repertoire zu finden war, er meinte die Dinge immer so, wie er sie auch sagte, nicht einmal Ironie war für ihn möglich. Alles unter der Voraussetzung, dass er seine Medikamente nicht genommen hatte, aber das war ja sowieso Dauerzustand. Auch seine Naivität war wiederum eine zweischneidige Waffe: So entrüstete es ihn keinesfalls, dass er nun mit schweren Dachpfannen auf die Demonstranten werfen sollte, stattdessen nahm er breit grinsend eine in die Hand und wog sie kurz darin, bevor er ein wenig mehr auf die Kante zu rückte und die Prozession beobachtete, ehe er fand, dass sie nah genug an sie heran gekommen waren. Zack!, flog das erste Geschoss und Akeno schnappte sich bereits die nächsten zwei, ohne darauf zu achten, ob er denn nun getroffen hatte oder nicht und schmiss sie sofort hinterher. Hierbei kam es doch wohl vor allem darauf an, dass sie den Überraschungsmoment ideal ausnutzten, oder? Irgendwie war es schon wieder seltsam, dass es ihn so amüsierte, die Schreie von unten zu hören, andererseits - was war nicht seltsam an Akeno?
 
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Ungeachtet der teilweise recht gellenden Schmerzensschreie der Demonstranten, waren die grauen Augen Rakugakis unablässig auf seinen kleinen, blonden Freund fixiert, betrachteten genau, wie dessen Knie sich zum Abgrund hin neigten, wie viel Schwung er nahm, damit sich sein Oberkörper ein kleines bisschen in der freien Luft befand. Aus seinem Blick konnte man nicht lesen, ob er Akeno nun überwachte, oder einfach nur gefesselt davon war, wie selbstverständlich er die Dachpfannen nach unten auf die armen Passanten schleuderte. Schließlich wandte er sich ab, widerwillig und erleichtert zugleich, weil es doch ziemlich seltsam war, den Kleineren so anzusehen, er war schließlich nicht seine Mutter, der Typ war selbst Schuld, wenn er vom Dach fiel und sich sämtliche Knochen brach. Es wäre ihm natürlich nicht halb so egal, wie er ohne mit der Wimper zu zucken behauptet hätte. Aber aufsteigende Gefühle ließen sich ausgezeichnet damit überbrücken, sich zu beschäftigen. Und Rakugaki hatte noch nie Probleme mit Gewalt gehabt, deshalb schnappte auch er sich eine der tönernen Scherben und schleuderte diese einer Frisbee gleich auf den Führer der Demonstranten, der in der Kniekehle getroffen wurde und einsackte. Ein kurzer Schritt zur Seite, sein Arm griff den Kragen Akenos und zerrte ihn nach hinten. Ein Stein flog auf das Dach, polterte ein paar Mal, und fiel dann wieder in die Gasse hinein. Ziemlich beeindruckend. Die meisten der Demonstranten waren geflohen, kreischend, sich das Schild als Schutz über den Kopf haltend, doch einige waren stehen geblieben und schickten sich an, zurückzuschlagen. Die zerbrochenen Dachpfannen gaben scharfkantige Wurfgeschosse ab, doch nur wenige gelangten auf das zum Glück recht hohe Gebäude. Dennoch, sie konnten nicht das ganze Dach schälen. "Wir geh'n runter. Die fünf mach'n wir fertig." Das war vermutlich gar nicht so unwahrscheinlich, hatten sie es doch nun nur mehr mit einer Handvoll Jugendlicher Raufbolde zu tun, die sicherlich keine Ninjaausbildung hinter sich hatten. Außerdem prügelte Rakugaki sich gerne. "Komm!" Seine Haare flatterten im Wind, als er sich in die Kluft zwischen zwei Häusern stürzte, die Regenrinne ergriff, sich daran herunterhangelte. Dort waren sie hinter einer großen Mülltonne gut geschützt und würde so vermutlich unbehelligt auf die Gasse kommen. Dann begann der Spaß.
 
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Ein ersticktes »Hrp...!« kam zustande, als Akeno auf einmal nach hinten weggerissen wurde, besonders ärgerlich wurde er allerdings nicht, nachdem er das Geschoss bemerkt hatte, das ihn ansonsten sicherlich gegen den Kopf getroffen hätte. Angst machte ihm diese Tatsache nicht, er bekam mit einer Regelmäßigkeit Dinge gegen die Stirn, die vielleicht auch erklären könnte, warum er so durch den Wind war, aber gefährlich war das meistens nicht. Vielleicht war er auch zu wenig besorgt darüber, dass er sich etwas tun könnte, es würde ihn vielleicht auch gar nicht stören, sollte ihm etwas passieren. Akeno war etwas eigen, was das anging, egal wie fröhlich oder sonst etwas er wirkte, er konnte sich selbst schon allein dafür nicht leiden, dass er so war. Wenn er auf den Medikamenten war, war er viel ernster, sachlicher, erwachsener, reifer, er mochte sich viel lieber leiden - aber auf der anderen Seite war er zu stolz, um seine Verfassung ein paar Pillen anzuvertrauen. Er musste schon selbst dafür sorgen können, dass er er selbst war. Das konnte er nicht, das wusste er, aber das wollte er sich nicht eingestehen. Blöder Teufelskreis, aus dem er nicht ausbrechen konnte, andererseits war er noch nicht besonders alt und eine Verbesserung seines Zustandes könnte ganz natürlich mit der Pubertät eintreten, zumindest laut Miyuki. Darüber allerdings dachte der Yamanaka nicht nach, denn seine Aufmerksamkeitsspanne war oft dermaßen kurz, dass er keine drei Tage, geschweige denn mehrere Jahre im Voraus planen konnte. So fiel ihm auch erst auf, dass es unter Umständen demnächst zu einer Schlägerei kommen würde, als er Baumlauf sei Dank, sicher auf dem Boden gelandet war und hinter der großen Mülltonne hervorlugte. »Echt mal, Gaki, ein weniger stinkendes Versteck war wohl nicht im Angebot...«, maulte er und achtete sorgsam darauf, dass seine Nase einen gewissen Abstand bewahrte. Er war nicht immer so, aber gerade schien eine empfindliche Phase für Gerüche zu sein, an anderen Tagen suhlte er sich freiwillig im Dreck. Dennoch spähten blaue Augen aufmerksam zu der Hand voll Demonstranten, die den beiden Genin wohl den Kampf eröffnen wollten, er blickte sich um, schnappte sich einen auf dem Boden liegenden Stock (Nicht so ein jämmerliches Ästchen, sondern mehr den Stolz eines Apportierhundes), flüsterte »Auf eins, zwei...« und rannte los, ehe er die »Drei!« doch noch verbalisierte. Besonders schnell mochte er nicht sein, aber diese Aussage war auch nur auf Vergleichswerte mit anderen Genin gestützt, an einen Zivilisten reichte er locker heran.
 
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Es gab ziemlich viele Unterschiede zwischen Akeno und Rakugaki - einer von ihnen war mitunter die Geruchsempfindlichkeit. Natürlich roch auch der Dunkelhaarige, dass sie sich in der Nähe einer Mülltonne befanden, doch abgesehen davon, dass er in seinem Leben schon Schlimmeres gerochen hatte, sogar schon einmal in Schlimmeren gelegen war, konnte er diesen winzigen Aspekt zugunsten des praktischen Nutzens recht erfolgreich ignorieren. Sie befanden sich in Deckung, konnten sich einen Plan zurechtlegen und dann den Job beenden, der es schon wieder schaffte, an seinen Nerven zu zerren. Egal, was die beiden unternahmen, früher oder später wurde er angepisst. Und nie hatte er Gelegenheit, diese schlechte Laune an irgendjemanden auszulassen, denn Akeno wollte er nicht verletzen und wenn man Zivilisten verprügelte, war das ja Allgemein eher nicht so prickelnd, da man ja irgendwie das Reich repräsentierte und dieses seinen Bewohnern friedlich gegenüberstand. Nun jedoch hatte sich die offizielle Gelegenheit ergeben, sich vollständig auszutoben. Wenn diese Vorfreude auf seine Verbissenheit traf, bildete sich eine interessante Mischung, die Rakugaki zu unüberlegten Taten zu verleiten vermochte. So meckerte er beispielsweise nicht, als sich sein bester Freund mit einem Stock bewaffnete und die Führung in die Hand nahm, obwohl es doch eher die eigene Art war, zu einer Prügelei zu preschen. Vor allem würde er keine Waffe benutzen, sondern die Fäuste, das fühlte sich viel besser an. Wenn es Probleme gab, hatte er außerdem noch Kunai in den Jackentaschen, doch er bezweifelte, diese zu brauchen.

Als Akeno also nun energisch bis zwei zählte und anschließend aus ihrer Deckung sprang, den Stock angriffsbereit, huschte auch Rakugaki hinter ihm her, langsamer, bedachter. Sie hatten fünf Gegner vor sich, die etwa in ihrem Alter waren. Zivilisten, denn sie gingen nicht in Verteidgigungshaltung, als er angriff, sondern kauerten sich ein bisschen zusammen, die Fäuste erhoben. Vielleicht hatten sie Straßenkämpfe damit gewonnen, die Knie anzuwinkeln und bedrohlich wie ein Boxer zu hoppeln, Rakugaki würde das nicht beeindrucken. Mit einem weiten Schritt seiner langen Beine gelangte der Sprayer vor den ersten Mann, blickte ihn ausdruckslos an und wartete, bis dieser einen heftigen Wummer gegen seinen Kopf ansetzte. Da dieser dementsprechend langsam war, weichte er aus und trat mit der Hacke in dessen Kniekehle, die daraufhin natürlich nachgab. Ein Hieb seines Ellenbogens und sein Gegner ging zu Boden. Das war langweiliger als gedacht und nicht einmal ansatzweise befriedigend. Wehrlose zu verdreschen ... Na ja, sie hatten versucht ihre Schädel mit Steinen einzuwerfen und wollten Kumogakure aufwiegeln. Wehrlos war demnach ein weit gefasster Begriff ... Am besten er dachte darüber nach, wenn seine Pseudofeinde am Boden lagen und er mit Akeno Pasta kaufen ging, das wollte der Kleine schließlich heute zu essen. Wobei sich dessen Geschmack auch spontan auf Apfelstrudel verändern konnte. Man konnte nie wissen, manchmal war sein bester Freund friedlich und kindlich, aber ein anderes Mal - da verdrosch er auch einmal Zivilisten mit seinem Stock.
 
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