Aktuelles

Klassenraum 9

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Der Klassenraum 9 zeichnet sich vor allem durch seinen wohltuenden Geruch aus, der einem schon beim Vorbeigehen im Gang in die Nase fliegt. Teilweise wirkt es sogar so, als würde die hauptsächliche Lehrerin dieser vier Wände, namentlich Fushigi, extra immer ein paar Minuten früher kommen, nur um ein angenehmes Parfum versprühen zu können, welches jeden Monat ein anderes ist. Ob es sich als gutriechend oder eher stinkend definiert, ist wohl Geschmackssache, aber die großgewachsene Lehrerin hätte keine Probleme damit, sich individuell nach ihren Schülern zu richten. Wer also Wünsche hatte, sollte sie ruhig nennen.
Schaut man einmal über die Inneneinrichtug, so fällt einem sofort auf, dass die Wände mit schicken Bildern von Blumenwiesen verziert wurden und selbst in einem leichten lilanen Ton wiedergegeben werden, der ab der oberen Hälfte des Raumes in ein seichtes Rosa übergeht. Der Stahl der zahlreichen Tische wurde natürlich passend zu den Wänden nachlackiert, sodass sie ein leichtes Babyblau besitzen, damit auch die männliche Schülerschaft ein wenig männlichen Flair verspürt. Das Pult an sich ist hingegen recht schlicht gehalten und auch der hölzerne Farbton ist nach wie vor gegeben. Wie in vielen anderen Räumen auch, handelt es sich hier ebenfalls um Einzelplätze und da Fushigi viel Wert auf Zusammenarbeit legt, auch wenn diese nicht allzu oft vorkommt, stellt sie auch gerne einmal die Tische aneinander. Eigentlich muss hier also niemand alleine sitzen.

Sie selbst war zwar schon ein wenig länger hier, hatte aber noch nicht so viel mit den Schülern dieser Klasse zu tun, um genau zu sein sogar gar nichts, sodass der Unterricht für alle Beteiligten eine ganz neue Situation werden würde. Fushigi war aber zuversichtlich, mit netten, jungen Menschen zu tun zu haben und nickte noch einmal zufrieden, als sie von ihrem Lehrerplatz aus, sprich vor der Tafel, einen prüfenden Blick über den Raum warf, nachdem sie auf den Tischen ein Schokobonbon verteilt hatte. Glücklich lehnte sie sich mit ihrem Allerwertesten gegen den Tisch und verschränkte die Arme, während sie auf die Jungs und Mädels wartete. „Hoffentlich freuen sie sich über das kleine Geschenk auf ihren Tischen. Sonst muss ich mir wohl was anderes für das nächste Mal einfallen lassen.“ Schon darüber nachdenkend, was für eine Freude sie ihnen stattdessen bereiten könnte, vergaß sie ganz, dass sie noch ein Körbchen im Anschlag hatte, das momentan seinen Platz neben ihr auf dem Boden fand. In diesem befanden sich hellblaue und rosane Blumen für jeden einzelnen der Schüler, der diesen Klassenraum heute betreten würde. Man konnte es als eine Art Willkommensgeschenk betrachten, das sie neben ihre Schokolade aufs Pult legen konnten. Hach, sie war einfach so fürsorglich.
Die paar Minuten, die vor dem Unterricht noch blieben, verbrachte sie damit, sich die Sachen zurecht zu zupfen. Wäre doch eine Schande, wenn das blaue Rökchen verrutschte. Als die gestandene Frau, die sie nun einmal war, ging sie also mit Eingang des Klingelns an die Tür heran, um dort auch schon die ersten Schüler in Empfang zu nehmen. Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie sie, drückte ihnen die Blumen in die Hand – für Jungen eine Blaue; für Mädchen eine Rosane – und bat sie, sich zu setzen. Die meisten schauten sie mit ungläubigem Blick an, da sie offensichtlich eher männlichere Gesichtszüge aufwies und ihr übertrieben durchtrainierter Körper auch nicht gerade feminin wirkte. Addierte man jetzt noch die überaus tiefe Stimme und die Narben zu den beiden Sachen dazu, könnte man glatt das Bild bekommen, sie wäre eine Frau gefangen in einem Männerkörper. Ob das so stimmte oder lediglich eine Lüge war, die dem menschlichen Verständnis so auferlegt wurde, bleibt wohl für immer ein Geheimnis, dennoch geht Fushigi recht offen damit um, auch wenn sie an schlechten Tagen dazu neigt, das Ganze als eher beleidigend aufzufassen. Mit etwas Glück war heute einer dieser besagten Tage, wer weiß?

Sie klatschte zweimal in die Hände, um sich etwas Aufmerksamkeit der bereits Anwesenden zu verschaffen. "Da ich nicht weiß, wie ihr alle heißt, seid ihr bitte so nett und stellt ein Schildchen mit eurem Namen auf euer Pult, ja? Und sagt denen, die noch nicht da sind bitte, dass sie das auch tun sollen. Wenn das getan ist, fangen wir an.", erklärte sie ihnen und würde sich selbst kurz vorstellen, nachdem alle zur regulären Unterrichtszeit erschienen sind und sich ruhig auf ihrem Platz befanden. Wer zu spät kam, würde schon sehen, was er davon hat.
 

Miki Benjiro

Active Member
Beiträge
144
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die Sonne stieg langsam auf und warf ihre Strahlen über ganz Shirogakure. So erreichte sie schliesslich auch, nach einiger Zeit, Benjis Gesicht. Dieser war, vermummt wie eine Mumie, in seine Bettlaken gehüllt und dachte gar nicht daran aufzustehen. Wieso sollte er auch? Schliesslich brauchte er nur mit seiner Hand, das Bettlaken vor sein Gesicht zu ziehen und Schwupps, hatte er Ruhe vor der Sonne. Gesagt getan. Die Vögel, die auf Benjis Fensterbank ihren morgendlichen Vogelgesang abhielten, zeigten wesentlich mehr Freude daran, durch die Sonne geweckt zu werden. Noch halb schlafend, gingen dem kleinen Shinobi die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Ob Vögel wohl wirklich denken, dass sie singen? Plötzlich befreite sich der kleine Junge aus der Bettlaken-Wurst und sprang aus seinem Bett hervor. Woahhhh Mann bin ich heute gut drauf! Ich kanns kaum erwarten zu trainieren! Aber zuerst…! Grinsend sprang er auf die Fensterbank, öffnete das Fenster und atmete einen Zug frische Luft ein, bevor er sich mit der Sonne ein energisches Blickduell lieferte. Verständlicherweise dauerte es nicht sehr lange, bis der kleine Junge den typischen Symptomen zum Opfer fiel, die eintreffen, wenn man zu lange in die Sonne starrt. Sofortiges wegdrehen des Kopfes und wildes Augenreiben. Entschlossen lächelte er die Sonne an. Heute hast du zwar gewonnen, aber morgen, morgen ist mein Gewinnertag! Weiter ging es, er schnappte sich eine Schale und schüttete so viel Müsli hinein, dass sie fast überging. Bedachte man jetzt, dass in dieselbe Schale auch noch Milch hinein musste. Nunja, ihr wisst glaube ich was ich meine. Nachdem Benji sein Mega-Frühstück, dass für jeden anderen Ninja ganz bestimmt schon als Brunch durchgegangen wäre, verzehrt hatte, begab er sich ins Bad. Nicht etwa, um sich zu waschen, waschen war etwas für Warmduscher. Einen Kampf gewann man nicht durch den entzückenden Duft, den man hinterliess, zumindest war Benji kein solcher Fall bekannt. So kam es dass er sich die Zähne putzte und die Bemalungen auf seinem Gesicht erneuerte. Zumindest an den Stellen an den es nötig war, die meisten Stelle waren ja noch vom Vortag bemalt.
Heute glich seine Bemalung zwei schwarzen Kreisen auf jeder Wange, die jeweils von zwei senkrechten Strichen durchgestrichen wurden. Sein Nasenbein wurde von einer roten senkrechten Linie, die bis zu seinem Nasenspitz führte, gekennzeichnet.
Jetzt war er fast bereit. Noch schnell eines seiner Felle überwerfen und seinen „Häuptlingskopfschmuck“ anziehen. Er war bereit, bereit für einen neuen Tag an der Akademie. Ein Grinsen, das grösser nicht hätte sein können, zierte sein Gesicht. Plötzlich fiel Benji etwas ein. Moment mal, wie spät ist es eigentlich? Ob es nun spät war oder nicht, ich glaube wir sind uns einig dass fünf Minuten bis zum Unterrichtsbeginn, nicht gerade viel „übrige Zeit“ sind. Etwas erschrocken sprintete der Akademieschüler los und bahnte sich seinen Weg durch die Leute, die auf den Strassen unterwegs waren. Aus dem Weeeegggg! Schrie der Kleine immer wieder und lachte einmal laut los, als einer der Stadtbewohner aus Angst, einen Hechtsprung zur Seite machte. Aus der Vogelperspektive sah das Ganze sicher wie ein kleiner Tornado aus, der sich seinen Weg durch die Strassen der Stadt bahnte. Aus der normalen Sicht sah es eher aus, wie eine wildgewordene Ente, die gejagt wurde.
Nach fünf Minuten stand der angehende Shinobi dann schliesslich vor der Ninjaakademie. Er öffnete die Eingangstüre und musste zu seinem Schrecken die Schulglocke hören, die für jeden Schüler dasselbe bedeutete, nämlich dass man sich in diesem Moment, im Schulzimmer befinden sollte. Enttäuscht wegen seines knappen Versagens schritt er den Gang entlang. Welches Zimmer war das noch mal, ich glaube neun dachte sich Benji. Als er schliesslich in die Nähe von Klassenzimmer neun kam, zog er seine Nase hoch und verzog entsetzt sein Gesicht. Was war das? Ein Duft, so stark, so etwas kannte er nicht einmal von Grossmutter Rumiko und schon die hegte einen Drang zum Übertreiben. Parfüm war eines der Dinge, die Benji nicht verstand. Ebenso wenig mochte er es. Der blosse Gedanke daran, dass jemand sich ein Gewässer ins Gesicht, oder an sonst irgendeine Stelle sprühte, nur um nach einer Pfirsich oder einer Erdbeere zu riechen, wollte dem kleinen Jungen nicht einleuchten. Die Parfüm-Bombe als Strafe des Schicksal betrachtend, für sein zu spät kommen, klopfte Benji an die Tür und trat gleich darauf ein. Alle Augen wanderten zu Benji, was diesem mehr zu gefallen schien, als dass es ihn störte. Nur ganz kurz liess Benji seinen Blick über die Schulbänke schweifen, wobei er die unterschiedlich farbenen Rosen sowie die Namensschilder entdeckte. Der Duft des Parfüms war im Klassenzimmer noch viel stärker geworden, was ihn zu einem erneuten Naserümpfen zwang. Schliesslich blieb sein Blick bei einer Person stehen, die sich bei dem Lehrerpult befand. Benji begann, die Person stirnrunzelnd zu mustern, und konnte sich nicht entscheiden.
Ausgerechnet Benji, der oft Frauen nicht von Männern unterscheiden konnte, stand nun vor einer Lehrperson, von der er nicht wusste, wo er sie einordnen sollte. Krampfhaft versuchte er, sich daran zu erinnern, was ihm sein Grossvater über Mädchen erzählt hatte. Die Kleidung, der Duft und die Tatsache dass sie Blumen in den Haaren trug, sprachen eindeutig für eine Frau. Dass sie ohne Probleme einen Berg hätte hochheben können, deutete eher auf einen Mann hin. Da Benji wusste, dass eine Frau viel schlimmer auf eine Verwechslung mit einem Mann reagieren würde, als umgekehrt und diese Frau einen riesigen Felsbrocken nach ihm werfen konnte, entschied er sich dafür, dass es besser sei, die Lehrperson als Frau zu bezeichnen.
Guten Tag! Schrie der Junge grinsend ohne zu merken dass, seit dem Betreten des Raumes und seiner Begrüssung, mindestens eine Minute vergangen war. Ich bin Benji, besser gesagt Benjiro, Miki Benjiro! Stolz wie er war, hatte er scheinbar schon wieder vergessen, dass er zu spät gekommen war. Wieso Benji sich vorstellte? Naja, da jeder der Schüler ein Namensschild auf seiner Schulbank stehen hatte und die Lehrerin neu war, wollte er ihr immerhin mit seiner Vorstellung etwas entgegenkommen. Gespannt wartete er ab.
Warum war ihm nur so zu Mute, als würde das noch ein Nachspiel haben?
 

Yuudari Umiko

Member
Beiträge
366
Alter
15 Jahre
Größe
1,53m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Frühes Aufstehen fiel der Yuudari noch nie schwer. Wenn es noch dunkel draußen war, fiel es der jungen Kunoichi sogar noch leichter die Augen zu öffnen und sich in ihrem noch immer etwas befremdlichen Apartment langsam aus dem Bett zu erheben. Tatsächlich stand sie immer genau vier Minuten vor dem Läuten des Weckers aus, stellte diesen ab, bevor er seinen Dienst überhaupt leisten konnte und begab sich ins Badezimmer. Die Yuudari war kein übliches Mädchen… Sie betrachtete beim Zähneputzen lediglich ihr blasses Gesicht im Spiegel und fragte sich, ob sie es jemals schaffen würde nicht wie eine Leiche auszusehen. Mit einer Pigmentstörung war es schwer sich zu bräunen, aber genug dazu. Sie brauchte jedenfalls keine halbe Stunde im Bad um sich zu schminken, die Haare zu stylen oder sich aufzutakeln. Umiko putze sich die Zähne, wusch sich das Gesicht und schlüpfte in ihre Schulkleidung, welche aus einer recht simplen Schuluniform bestand, deren Rock so lang war, dass es für jegliche pubertierende Testosteronschleudern nicht einen einzigen Moment Weiblichkeit blicken ließ. Nicht dass es bei einer Elfjährigen überhaupt schon etwas Sehenswertes für die Herren der Schöpfung gab. Umiko unterschied sich körperlich quasi rein gar nicht von den Vertretern des männlichen Geschlechts… Abgesehen von etwas akuter Zerbrechlichkeit, der man der puppenähnlichen Gestalt mit Leichtigkeit nachsagen konnte…
Nachdem sie sich in Schale geworfen hatte, begab sich die Kunoichi zu einem ausgiebigen Frühstück, von dem man an dem mageren Ding auch nichts vermuten konnte, packte dann ihre Schulsachen zusammen und verließ noch bei der morgendlichen Dunkelheit das Haus… Heute stand also eine Unterrichtsstunde mit einer ihr unbekannten Lehrerin aus. Fushigi-Sensei ließ zumindest auf eine weibliche Person schließen, sodass Umiko gespannt war, ob sie wie die anderen Lehrerinnen wirkte. Bisher hatte sie neben Ayaka-Sensei, die bekannt für Unpünktlichkeit war, nur Kana-Sensei kennengelernt, die stets von einem haarigen Flohzirkus begleitet wurde. Ob wohl Fushigi-Sensei auch eine solche Besonderheit mit sich brachte? Auf dem Weg zur Akademie schlenderte Umiko völlig ausgeglichen im Schneckentempo herum, da sie viel zu früh dran war. Umiko legte so großen Wert auf Pünktlichkeit, dass sie meist überpünktlich war. Aber sie war ohnehin eine Musterschülerin, die von einigen Mitschülern für eine Art Schulspukgespenst gehalten wurde, weil sie nie mit anderen kommunizierte, sondern nur den Lehrern immer die genau exakt richtige Antwort gab. Dass es auch schlaue Menschen gab, darauf kamen dumme Kinder eben nicht…
Umiko betrat das Schulgebäude und orientierte sich erst einmal in den ihr sehr bekannten Räumen. Sie war schon eine Weile an der Akademie und obwohl sie erst elf war, kannte sie sich hier besser aus als die meisten. Vermutlich würde sie bald die Geninprüfung machen… Wer sich nicht ablenken ließ, der erreichte auch gute Ergebnisse. So oder so ähnlich konnte man es sehen… Vor Klassenzimmer Nummer neun blieb sie stehen und rümpfte die Nase vor dem starken Geruch, welcher vor diesem herum schwebte. Umiko hatte kein Problem damit wenn andere Menschen auf Parfüm bestanden, obwohl sie es nicht sonderlich mochte. Sie rückte die Augenklappte auf ihrem linken Auge zurecht und öffnete die Tür, indem sie den Knauf drehte. Dahinter erwartete sie ein Riese! Oder halt, es war eine Frau. Für Umiko war das sofort klar, obwohl es fast abwegig wirkte. Da die Yuudari aber nicht sonderlich auf Äußerlichkeiten fixiert war, hatte sie sofort den Kern der Frau erkannt und es bestand tatsächlich kein Zweifel mehr. Was ihre Besonderheit war, wurde nun auch sehr deutlich. Die Yuudari nahm mit einem entsprechenden Dank die Blume der Lehrerin an und setzte sich an ihren üblichen Platz. Dieser war relativ weit vorn, da Umiko als Einäugige sonst schlechte Karten hatte. Dort fand sie ein Schokoladentäfelchen. Diese Frau schien ein sehr zahmer Riese zu sein…
Der Klassenraum begann sich zu füllen, es wurde lauter und irgendwann schloss Fushigi-Sensei die Tür und machte deutlich, dass sie beginnen wollte. Auf ihre Aufforderung hin, begann auch Umiko sich ein Namensschildchen zu basteln. Sogar ihre Schrift war so nichtssagend und ausdruckslos wie das Gesicht der jungen Kunoichi. Als sie aber eigentlich erwartete, dass es los ging, öffnete sich ein weiteres Mal die Tür und ein junger Mann mit Kriegsbemalung betrat den Raum. Umiko hatte schon einiges gesehen, aber das war neu. Ein wenig interessiert beobachtete sie die Situation, während sie das Schildchen errichtete. Sie fragte sich nun nicht mehr, um was es wohl in der Stunde gehen würde, sondern wie dieser Berg von Frau wohl mit Zuspätkommern umging. Miki Benjiro war das also… Und er schien gesteigerten Wert auf seinen Auftritt zu legen. Seinen Namen machte dies doch recht einprägsam. Was wohl die Frau dazu sagen würde? Umiko wusste nicht, ob diese zahme Riesin diszipliniert war oder ob sie wirklich das süße Engelchen war, welches ihr Verhalten darstellte… Das konnte auf jeden Fall interessant werden…
 

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Die Tür war zu. Sehr schön. Alle bastelten an ihren Namensschildern, stellten dieses auf ihre Tische und verharrten anschließend auf ihren Stühlen. Es war zwar noch nicht ruhig, aber das störte Fushigi nicht. Ihren Blick durch die Bankreihen schweifend, fiel ihr Umiko dafür sofort ins Auge. Das lag an ihrer Augenklappe, die unweigerlich dafür sorgte, dass die Weißhaarige sich fragte, was sich darunter verbergen würde. An einer Sehschwäche konnte sie wohl kaum leiden, sonst hätte sie eine Brille auf. Die Lehrerin konnte sich auch nicht vorstellen, dass das Mädchen Kontaktlinsen trug – das war in dem Alter viel zu unüblich. Doch nicht nur die Augenklappe weckte die Aufmerksamkeit der Frau, sondern auch der Rest, der sich als durchaus zierlich bezeichnen könnte. Fushigi war eine ziemlich muskulöse, braungebrannte Frau mit starken und markanten Gesichtszügen, Umiko stellte im Prinzip ihren kompletten Gegensatz dar. Sie war total dünn und blass. Vor allem die Blässe bereitete der 39jährigen Sorgen. Sie ging zu hier herüber, solange die restlichen Schüler noch nicht zur Ruhe gekommen waren und beugte sich zu der Yuudari herunter – mit den Armen auf dem Pult stützend. „Hör' mal, wenn es dir schlecht geht, dann steht es dir frei, einfach zu gehen. Nicht, dass du mir hier noch zusammenbrichst.“, sagte sie in einem leisen Ton, damit es die Anderen nicht so mitbekamen und schaute ihr besorgt ins Gesicht. Das Mädel sah alles andere als gesund aus und sollte lieber nach Hause gehen, ehe noch etwas mit ihr passierte – sie kannte Umiko ja nicht und konnte folglich auch nicht wissen, dass das nun einmal ein Teil ihrer selbst war, hoffentlich würde sie es der Riesin also nicht allzu böse nehmen, das wäre nämlich das Letzte, was sie wollte. Doch egal, wie die Dunkelhaarige nun auf sie reagieren würde, sie würde ihre Entscheidung respektieren und sie mit einem einverstandenen Nicken kommentieren, ehe sie dafür sorgte, dass Ruhe im Raum einkehrte. Letztes hatte sie auch bravurös geschafft. Alles, was sie dafür tun musste, war, sich wieder an ihren Lehrertisch zu lehnen und vier bis fünf Sekunden zu warten. Es gab zwei Möglichkeiten, wieso das so gut klappe: Möglichkeit Eins wäre natürlich die Statur der Lehrerin, die so aussah, als könnte sie jeden Einzelnen hier mit Leichtigkeit und nur einer Hand zu Kleinholz verarbeiten. Möglichkeit Zwei stellte hingegen dar, dass die Schüler bei neuen Lehrern immer als besonders aufmerksam galten, um in der Regel zu testen, wie diese so drauf waren. Welcher der beiden Optionen nun stimmte, blieb offen – wieder ein schier unlösbares Rätsel.
Jedenfalls hatte sie nun Ruhe im Saal und wollte gerade das Wort erheben, um den Akademieschülern zu erklären, wie der heutige Unterricht ablaufen würde, doch da ging auf einmal die Tür auf und sonderbar aussehender Junge mit Bemalungen im Gesicht betrat das Klassenzimmer Neun. Ein Zuspätkommer oder was hatte er hier zu suchen? Fushigi wollte vorerst noch nichts groß dazu sagen, sondern ihm den Vortritt überlassen, da das aber eine halbe Ewigkeit in Anspruch zu nehmen schien, nutzte sie die Zeit und grub das Heft hervor, indem die Anwesenheitslisten und Noten der Schüler vermerkt wurden. Als sie die gewünschte Seite offen hatte – natürlich die mit den Bewertungen – sprach der Neuankömmling dann auch endlich und stellte sich tatsächlich als einen der Zuspätkommer vor. Nun, sie war eigentlich als eine der nettesten Lehrkräfte hier bekannt und dass Benjiro zu spät kam, wäre in der Regel auch kein Problem gewesen, doch... wer sich dann kacken dreist vor sie stellte, auf sich stolz war wie eine Haubitze und sich nicht einmal bei ihr entschuldigte, war geradezu dazu prädestiniert, bestraft zu werden. Ein kühler Blick huschte über die Erscheinung des Bemalten und ging dann rüber zu den noch freien Plätzen. Wie es der Zufall so wollte, war neben Umiko direkt eine frei, was nicht daran lag, dass man sie besonders mied, die vorderen Plätze waren allgemein einfach nur sehr unbeliebt bei den Schülern. Wieso das so war, konnte sich Fushigi nicht zusammenreimen, übersah der Lehrer diese Leute doch öfter als die in den hinteren Reihen.
„Setz' dich neben Umiko-chan und mach es allen gleich, indem du ein Namensschild auf dein Pult stellst. Für dich wird es heute keine Geschenke geben.“ Das war alles, was sie zu ihm sagte. Keine fordernden Rechtfertigungen oder auferlegte Strafen. Noch nicht jedenfalls. Nun war es erst einmal Strafe genug, dass er keine blaue Blume bekam. Sollte er zusehen, wie er das verarbeitete. Auch die Schokolade nahm sie kurzerhand von seinem Tisch und warf sie vor seinen Augen in den Müll, bevor sie etwas an die Tafel kritzelte und und sich dann zu der Klasse umdrehte. Ihr Gemüt erheiterte sich sichtlich, ein Grinsen war auf ihrem Gesicht vorzufinden. „Ich bin Fushigi, wie man an der Tafel lesen kann und eure Lehrerin für den heutigen Unterricht. Lasst euch von meiner wunderschönen und anmutigen Erscheinung nicht verunsichern.“ Sie streifte sich kurz mit der Hand durch ihr gepflegtes weißes Haar. „Ich bin dennoch äußerst kompetent und werde euch zeigen, woraus ein Ninja heutzutage gemacht ist!“ Wieder warf sie einen Blick in das Heftchen für alles, blätterte es diesmal aber auf der Suche nach den Inhalt der letzten Einheiten der Klasse durch. „Nun gut, meine Schokomäuschen, wie ich sehe, hattet ihr als letztes die Bluterben durchgenommen. Fangen wir doch einmal damit an, dass ich euer bisheriges Wissen abfrage. Also, welche fallen euch spontan ein? Wer was weiß, meldet sich, nennt die Antwort und geht anschließend an die Tafel und schreibt sie an.“ Wer wollte, der durfte jetzt die Hand nach oben neigen und sagen, was sich in seinem Wissensschatz befand. Dies bedeutete allerdings nicht, dass diejenigen, die für sowas zu faul waren, verschont bleiben würden.
 

Miki Benjiro

Active Member
Beiträge
144
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Mit einem fetten Grinsen, als hätte er gerade die beste Nudelsuppe der Welt aufgetischt bekommen, grinste er die Lehrerin an, die ihn ihrerseits nur mit einem kühlen Blick würdigte – verständlicherweise. Stolz wie ein Adler war er auf alles gefasst. In seinen Gedanken hatte er sich schon jedes Szenario ausgemalt, wie er einem, auf ihn zufliegenden, Pult ausweichen würde, oder wie er davonlief, während sie ihm hinterherjagte. Doch nichts davon geschah. Man darf das nicht falsch verstehen, Benji mochte es nicht geschlagen oder verfolgt zu werden, jedoch war er genau daran gewöhnt. Menschen die nicht wütend wurden, wenn man sie provozierte, waren dem Bemalten unbekannt. Ebenso wenig verstand er besagte Menschen, zumal er selbst alles verhauen würde, das ihn beleidigen würde. Etwas perplex folgten Benjis Augen dem Blick der Lehrperson und blieben dann bei dem freien Pult stehen. Kühl erteilte sie Benji die Anweisung sich neben eine Schülerin zu setzten, deren Name Umiko lautete. Erneut verzog Benjiro sein Gesicht, doch dieses Mal lag es nicht an dem „Parfüm“-Geruch, auch nicht an der Schülerin neben die er sich setzen sollte, er kannte sie schliesslich nicht, nein, es lag an den Pulten. Es waren ganz normale Pulte und genau das ging Benjiro gewaltig gegen den Strich. Der kleine Miki wusste zwar nicht wie eine Folterkammer aussah, er war sich aber sicher, dass in jeder Folterkammer ein Pult stand. Genauer betrachtet störte ihn das eigentliche Pult nicht so sehr, es lag eher an dem Stuhl, der zu jedem Pult gehörte, der sich anfühlte, als würde jemand in seinen Hintern beissen wollen. Er mochte Schulstühle nicht, die waren besonders unbequem. Dass er sich das auch nur einreden könnte, daran dachte Benji nicht, wie immer war dies seine Meinung und wer was gegen seine Meinung hatte, würde schon sehen, was er davon hat. Mit entsprechender Begeisterung begab er sich dann schliesslich mit einem Na gut! Zu dem Pult. Ein einziges Mal wanderte sein Blick noch mal zurück zu der Lehrperson, so etwas sah man schliesslich nicht alle Tage.
Beim Pult angekommen fiel ihm als erstes das Schokobonbon auf. Benji mochte Schokolade sehr, zumal hier andere Temperaturen herrschten und das Risiko nicht so hoch war, dass Schokolade schmolz, wie es in Sunagakure der Fall war. Gerade als er eben dieses Bonbon ergreifen wollte, schnappte es die Lehrerin auch schon weg und beschlagnahmte es. Zuerst dachte er sich nichts dabei aber als die Lehrerin die kleine Delikatesse dann schliesslich in den Mülleimer warf, gingen ihm die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Ob sie wohl was gegen Schokolade hat? Vielleicht besteht sie ja aus Schokolade und ist deswegen so braun… Hm… Wieso würde sie dann aber Schokolade wegwerfen, wenn sie selbst daraus bestünde? Nureinen kurzen Augenblick sah er dem Bonbon hinterher, er wollte schliesslich nicht riskieren das seine Lehrerin dies sah. Auf die blauen und rosanen Blumen, die auf jedem Pult standen, schien er überhaupt nicht neidisch zu sein. Benji mochte Blumen zwar sehr, zumal es davon in der Wüste und in Sunagakure wenig gab, trotzdem waren es nur Blumen und man konnte sie nicht essen oder sonst etwas lustiges damit anstellen. Auch er sollte wie alle anderen ein Namensschild erstellen, was die perfekte Aufgabe für Benjiro darstellte, denn an Kreativität fehlte es dem kleinen Miki nicht. Er wollte ein Stück Papier aus seiner Schultasche ziehen, die sich ihrerseits noch zu Hause befand. Vor lauter Hektik hatte er vergessen, das Ding mitzunehmen. Da er beschloss, dass es klüger sei die Lehrerin direkt darüber zu informieren, sprang er auf und schrie schon beinahe: Frau Lehrerin, ich habe meine Schultasche zu Hause vergessen! Grinsend hob er seinen Daumen hoch Aber keine Sorge, ich bin auch ohne, grossartig! Daraufhin setze er sich wieder hin. Die Lehrerin würde schon wissen, wie sie zu reagieren hatte. Dies bewies sie dann auch. Als wäre nichts vorgefallen, schielte der kleine Junge zu seiner „Pultnachbarin“ und begann gleich darauf zu flüstern: Heii du, Umiko, richtig? Als diese ihm antwortete, fuhr er fort Kannst du mir ein Blatt Papier und einen Stift leihen? Lächelnd zog er eine Feder aus seinem Häuptlingskopfschmuck und legte sie dem etwas blass aussehenden Mädchen auf das Pult. Du kriegst diese Feder dafür! Das Mädchen, das eine Augenklappe trug, reagierte prompt darauf, ob ihr derartige Tauschgeschäfte bekannt waren, wusste Benji nicht. Falls es nicht der Fall wäre, konnte man es ihr nicht verübeln, schliesslich war Benji nicht gerade das, das man als normal betrachtete. Dies wiederspiegelte sich natürlich in seinem Verhalten. Ob sie darauf einging oder nicht, war ihre Sache, schliesslich würde ihm bestimmt irgendjemand ein Stück Papier geben, im Notfall sicher auch Miss „Choco“. Ob sie nun ja gesagt hätte, erfuhr Benji nicht, just in dem Moment, als Benji seine Frage an das kleine Mädchen richtete, wurde das Gespräch der beiden unterbrochen und ein Junge, der eine Reihe weiter hinten sass, gab Benji ein Stück seines Papiers ab. Benji bedankte sich und nickte auch Umiko freundlich zu. Irgendwie hatte er das Gefühl, das sie eine liebe Person war und ihm ebenfalls ihr Papier geteilt hätte, wäre ihr der andere Junge nicht zuvorgekommen. Wieso? Keine Ahnung, oft waren die Menschen, die ziemlich bedrohlich aussahen, genau das Gegenteil – Nämlich total cool. Er liess die Feder auf ihrem Pult und beschloss sie ihr trotzdem zu schenken. Du kannst sie behalten! sagte der kleine Junge stolz.

Als er wenig später endlich sein Stück Papier in der Hand hielt, machte er sich auch gleich daran seinen Namen, in einer riesengrossen Schrift, auf das Papier zu schreiben. Stolz stellte er sein Papier so auf, das die Lehrerin es sehen konnte. Gleich darauf ging es auch schon los, als hätte die Lehrerin extra mit dem Unterrichtsbeginn gewartet, bis Benji fertig war. Die muskulöse riesige Dame stellte sich als Fushigi heraus. Erst als sie die Klasse noch einmal darauf hinwies, entdeckte Benji den Schriftzug „Fushigi“ auf der Tafel. Gerade hatte er begonnen aufmerksam zuzuhören, bis sie damit begann, sich als anmutig und schön zu bezeichnen. Benji hatte nichts dagegen, dass sie sich so beschrieb, schliesslich war sie keineswegs hässlich und genauso ein Lebewesen wie jeder andere auch. Kurz gesagt, es war ihr gutes Recht! Dennoch passte es irgendwie nicht zu ihrem Aussehen. Generell kam es Benji banal vor das eine Lehrerin, die so speziell aussah, zu vermitteln versuchte, dass man sich von ihrem Ässeren nicht verunsichern lassen sollte. Als Fushigi, mit ihrer Hand, durch ihre weissen Haare fuhr, sprach sie weiter. Ich werde euch zeigen, woraus ein Ninja heutzutage gemacht ist!“Nicht ganz unmotiviert, von ihrer flammenden Rede, hörte der kleine Miki nun ganz gespannt zu. Das lag nicht etwa daran dass er sie mochte, nein, es lag vielmehr daran das sie in Taijutsu bestimmt ein Ass sein musste – das einzige Gebiet für das Benji sich momentan interessierte. Die braun gebrannte Lehrerin blätterte in ihrem Heft, als suche sie irgendetwas darin. Scheinbar fand sie, was sie gesucht hatte, denn kurz darauf machte sie mit einer netten Stimme klar, wie das Thema der Unterrichtsstunde lauten würde. Fangen wir doch einmal damit an, dass ich euer bisheriges Wissen abfrage. Also, welche fallen euch spontan ein? Wer was weiss, meldet sich, nennt die Antwort und geht anschliessend an die Tafel und schreibt sie an.“ Das Thema sowie der Auftrag waren klar.Die Schüler sollten sich zum Thema Bluterbe Gedanken machen und diese dann nennen und an die Tafel schreiben. Der Miki Sprössling beschloss, das Geschehnis zu beobachten, schliesslich wusste er, was er an die Tafel schreiben würde, falls Fushigi ihn dazu aufbieten würde. Etwas gespannt wanderte sein Blick zu seiner „Pultnachbarin“. Was würde sie tun? War sie Eine, die fünf Mal hintereinander zur Tafel wanderte und immer wieder neue Begriffe an die Tafel schrieb, oder war sie wie Benji, und würde bis zum Schluss nicht freiwillig aufstehen? Genausogut könnte es sein, dass sie im gesunden Mittelmass handeln würde und einfach einen Begriff an die Tafel schrieb. Benji wusste es nicht, genau deswegen beobachtete er sie auch. Sein Blick verharrte aber nicht auf Umiko, er wanderte vielmehr zwischen Fushigi und Umiko Hin und Her, schliesslich interessierte ihn ja auch Fushigis Reaktion auf ihn selbst. Würde ihr überhaupt auffallen, dass er sich nicht meldete? Benji probierte schon immer aus, wie weit er bei Lehrpersonen gehen konnte. Wie viel Spass er diesmal dabei haben würde, hing ganz von der braun gebrannten Riesin ab.
 
Zuletzt bearbeitet:

Yuudari Umiko

Member
Beiträge
366
Alter
15 Jahre
Größe
1,53m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Still und regungslos saß die blasse Yuudari an ihrem Platz und warf einen Blick aus dem Fenster bevor der Unterricht begann. Gerade eben war ja der etwas lautere junge Herr zu spät in den Raum geplatzt und alle Schüler im Raum hatten ihren Blick auf diesen gerichtet. Dass der diese Aufmerksamkeit zu genießen schien, erkannte sogar die weltfremde Yuudari… Er schien sich aus seinem Zuspätkommen auch nicht viel zu machen, was die immer überpünktliche Umiko nicht so recht nachvollziehen konnte. Okay, die Wahrscheinlichkeit, dass es ihr aus was für Gründen auch immer tatsächlich einmal passieren könnte, dass sie zu spät käme, war äußerst gering. Nichtsdestotrotz würde sie sich in Grund und Boden schämen, falls dieser unwahrscheinliche Fall ernsthaft eintreten würde… Aber während sie so aus dem Fenster blickte, dachte Umiko noch einmal über das nach, was geschehen war, bevor der Junge den Raum betreten hatte. Wieder einmal hatte eine fremde Person geglaubt, dass es der Yuudari nicht gut ging, nur weil sie blass war. Wie nett von der Lehrerin auf das leibliche Wohl des Mädchens zu achten, doch eigentlich ging es ihr ziemlich gut. Sie hatte darauf mit einem Kopfschütteln reagiert und der Frau erklärt, dass sie in Ordnung war. Leider reichte dies oft nicht aus. Die meisten Personen glaubten ihr dies nicht und blickten dennoch öfter mal zu ihr, im Gedanken daran, dass sie möglicherweise vom Stuhl fiel… Dabei war sie doch völlig in Ordnung! Aber egal… Was wurde nun aus dem unbelehrbaren Zuspätkommer?
Tatsächlich reagierte nun Fushigi-Sensei und alle Augen waren auf die Lehrerin gerichtet. Nun würde sich zeigen wie umgänglich die Lehrerin war, oder eben auch nicht. War sie wirklich so bedrohlich, wie sie aussah? Nein… Die Frau meckerte nicht, sie forderte keine Rechtfertigung, stattdessen beließ sie es dabei ihm keine Geschenke zu machen. Ehrlich gesagt glaubte Umiko, dass der Kerl keinen gesteigerten Wert auf ein babyblaues Blümchen legte, aber naja. Man musste sie eben auch mit den Eigenheiten der Lehrkörper abfinden. Ob es nun ein stinkender Hund, eine undisziplinierte Lehrerin oder ein Fräulein war, das wortwörtlich auf Regenbögen tanzte. Aber die darauf folgende Anweisung war es eher, die Umiko daran erinnerte, warum sie den Unterricht so selten genießen konnte. Irgendwie hatte sie immer das Glück, dass solche Störenfriede, wie dieser Benji, neben ihr landeten und sie dann vollquatschten. Nicht, dass Umiko ein Problem mit solchen Menschen hatte. Es war vielmehr so, dass sie eigentlich keinen Kontakt zu anderen Personen wollte, wenn sie in der Schule war. In den Pausen vielleicht, aber jemanden im Unterricht die ganze Zeit an der Backe zu haben, war nicht das Gelbe vom Ei. Hoffentlich war er nicht zu aufdringlich…
Fushigi-Sensei schien nicht länger damit warten zu wollen den Unterricht zu beginnen. Während der Bummler neben ihr die Aufgabe bekam zunächst sein Namensschild aufzustellen, erklärte die gute Frau schon einmal grob worum es gehen sollte. Das Thema Bluterben… Irgendwie war das immer ein schwieriges Thema, wie Umiko fand. Auf der einen Seite sollten die Schüler grob etwas über die Fähigkeiten ihrer Fraktion lernen, aber auf der anderen waren Clangeheimnisse eben in der Regel geheim und viel lernten sie somit nicht darüber. Wäre ja auch dumm, wenn man seine super geheime Augentechnik jedem nullachtfünfzehn Akademieschüler unter die Nase rieb… Vom Yuudariclan wusste man als Außenstehender auch nicht viel. War vermutlich auch besser, sonst würde man Umiko erstrecht für das Schulgespenst halten. Auch wenn sie das Wort Schokomäuschen fast dazu aufforderte im Wörterbuch danach zu suchen, konzentrierte sie sich lieber auf die Ansage der guten Frau, wäre da nicht…
Sie hatte es gewusst. So genau hatte sie es geahnt. Dieser Typ würde sie stören und da tat er es auch schon. Plötzlich stand er vor seinem Pult und verkündete, dass er ohne Schultasche in die Schule gekommen war. Während die anderen darüber lachten, rollte die Yuudari nur ungläubig mit den Augen. Spott und Hohn hatte er auf seiner Seite. Auch eine Art und Weise Aufmerksamkeit zu erregen… Und da kam es schon. Er fragte sie nach einem Blatt und einem Stift. Sofort kramte Umiko heraus was er brauchte. Nicht, dass sie ein Problem damit hätte mit ihm zu teilen oder Sonstiges. Sie wollte ihm nur so schnell wie möglich das geben was er wollte, damit er sie nicht am Zuhören hinderte. Den Tausch mit der Feder konnte sie nicht wirklich nachvollziehen, aber sie würde sich nicht dagegen sträuben, wenn er darauf bestand. „Danke.“, sagte sie leise, als sie den Tausch abgehandelt hatten und blickte die Feder in ihren Händen an. Was soll’s, man konnte sich ja auch einmal auf Neues einlassen…
Aber zurück zum eigentlichen Thema. War das mit dem Namenschild abgewandt, konnte man sich wieder mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens befassen: Clans. Die Yuudari kannte die Namen aller Clans ihrer Fraktion, konnte aber nicht bei allen viele Informationen bringen, weil nicht sonderlich viel dazu gelehrt wurde. Doch da Fushigi-Sensei von ihnen nur die Namen hören wollte, war das nicht sonderlich schwierig. Umiko wartete nur wenige Sekunden, dann meldete sie sich und trug direkt alle Namen vor, die ihr in den Kopf kamen: „Yuudari, Sakkaku, Nendo und Kinzoku.“ Die Akademieschüler wurden gelehrt die Bluterben direkt mit den Namen der Clans zu verbinden, da häufig die richtigen Erben ja mehr oder weniger geheim waren. Man wusste grob welcher Clan sich auf was spezialisierte und ob es sich um eine Augentechnik oder etwas anderes handelte, aber das wars dann auch schon. Abgesehen von den Kinzoku, dass die etwas mit Metall machten, war kein Geheimnis. Mit Sicherheit fehlten da einige, aber das waren die mehr oder weniger bekannten Clans für Umiko. Warum? Die Yuudari erklärten sich von selbst und natürlich auch der andere auf Genjutsu fixierte Clan Sakkaku war für sie sehr interessant gewesen. Die Nendo kamen aus ihrem Heimatdorf und die Kinzoku waren ja wohl berühmt in Soragakure! Und die restlichen Clans… Die hatte sich Umiko nur für den Test eingeprägt und dann hinter sich gelassen. Sicher wüsste sie noch was sie konnten, wenn sie den Namen hörte, doch was man nicht brauchte, das wurde erst einmal verdrängt, um neue Informationen durch zu lassen… Außerdem sollten die anderen Schüler ja auch Chancen haben etwas zum Unterricht beizutragen und überhaupt würde sie dann nur wieder als Streber dastehen! Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging zur Tafel, um der Aufforderung der Lehrerin nachzukommen. Ob das so war, wie Fushigi-Sensei sich vorgestellt hatte? Eines war Umiko ziemlich klar: Der Zuspätkommer würde ganz bestimmt nichts dazu leisten. Das hatte sie irgendwie im Gefühl…
 
Zuletzt bearbeitet:

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Bitte was? Er hat seine Schultasche vergessen? Wusste er nicht, wo er hier gerade war oder wollte er mit allen Mitteln versuchen, die sonst so nette Lehrerin zu verärgern? Da sie mutmaßte, dass er nicht so blöd war und er die Tasche tatsächlich nur vergessen hätte, beschloss sie, dass er hier lediglich den kläglichen Versuch startete, seine Grenzen bei ihr auszutesten. Dabei erinnerte er Fushigi irgendwie an sie selbst, also als sie noch jung und knackig war. Gut, knackig war sie nach wie vor, doch konnte sie sich jetzt nicht mehr so viel leisten, wie früher. Würde sie einfach ihre Unterrichtsmaterialien zu Hause lassen, wäre sie sicher schneller ihren Job los, als sie das Wort überhaupt aussprechen könnte. Allerdings hatte der Miki ja auch nichts zu verlieren. Wegen soetwas würde man ihn schon nicht von der Akademie kacheln. Sie war auch nicht sauer auf ihn oder dachte darüber nach, ihn anzubrüllen – sie schätzte seine holprig freundliche Art sogar ziemlich. Man erlebte heutzutage nur noch selten solch aufgeweckte Menschen. „Benji-Schatz? Ich habe nichts dagegen, wenn du versuchst, deine Grenzen auszutesten; ich unterstütze das!“, begann sie, motivierend auf ihn einzusprechen. „Deswegen wirst du deinen Freigeist auch nachher beim Nachsitzen so richtig rauslassen können!" Und da war sie, die Strafe. "Wenn ich richtig liege, müsste Sensei Nogushi für heute eingeteilt sein.“ Und der werte Herr Nogushi war niemand, bei dem ein Schüler gerne längere Zeit bleiben wollen würde. Es ging sogar das Gerücht um, dass er verbot, auch nur laut zu atmen, wenn man bei ihm zum Nachsitzen verdonnert wurde. Dass sie Benjiros Freigeist unterstützen würde, war keinesfalls eine Lüge, dennoch musste man dem Kleinen wohl zeigen, wann es besser war, einfach mal die Klappe zu halten. Ach, und außerdem: „Wie hast du dir das eigentlich später auf deinen Missionen vorgestellt? Gehst du dann auch einfach völlig unvorbereitet und ohne entsprechende Materialien wie Kunai und Sonstiges los?“ Sie sprach in keinem mahnenden Ton, klang sogar ziemlich freundlich, da es für die Weißhaarige eher einen Lehrinhalt darstellte, den Benjiro noch nicht hatte und unbedingt nachholen müsste, denn auch wenn sie nicht wirklich daran glaubte, dass er sein Zeug vergaß, für den Fall der Fälle musste sie trotzdem darauf zurückkommen. Das war immerhin ihr Job. „Dann kann ich dir versichern, dass du mit deinen zukünftigen Partnern auf keinen grünen Zweig kommen wirst oder schneller vom Fenster bist, als dir lieb sein ist.“ Irgendwie klang das so, als wolle sie ihm nur Angst einjagen, aber so war es nicht – er sollte sich dessen bewusst werden, dass eine Existenz als Shinobi nicht leicht wäre. „Ihr alle solltet eine Sache stets nie aus den Augen lassen: Das Leben als Ninja ist hart und eure Feinde werden euch ohne mit der Wimper zu zucken töten, wenn ihr ihnen im Weg steht und sich ihnen auch nur die kleinste Möglichkeit dazu bietet.“ Die hochgewachsene Lehrerin hatte jeden einzelnen noch einmal gemustert, als sie sprach, danach fingen ihre Blicke wieder den kleinen Miki. „Ohne das entsprechende Material, das ein Ninja nun einmal benötigt, sehe ich schwarz für jene, die denken, sie wären sich zu gut für sowas, also seid bitte niemals so arrogant und kackt pinke, duftende Blümchen darauf.“ Nun, dass mit den Blümchen klang jetzt zwar nicht, als könne man die eben gesprochenen Sätze wirklich ernst nehmen, ihre Mimik sagte hingegen etwas anderes. Diese wirkte fast schon wieder besorgt um ihre kleinen Schokomäuschen. Am liebsten würde sie sie alle in ihre Arme nehmen, knuddeln und nie wieder loslassen, weil sie befürchtete, dass sie alle da draußen wirklich sterben würden. Nachdem sie das gesagt hatte, bekam sie die Sache zwischen Umiko und Benjiro gar nicht mit, da sie sich in der Zwischenzeit mit den anderen Schülern befasste, die nach der Frage bezüglich der Clans ihre Hand hoben und eine Antwort abliefern wollten. Die meisten davon waren auch richtig, sodass sie nach einem kurzen Nicken und einer Verniedlichung ihrer Namen an die Tafel gehen und den Clannamen anschreiben konnten. Doch einen ganz wichtigen Clan vermisste sie – er war zu bekannt, alsdass man ihn einfach außen vor lassen könnte.
Mit einem Nicken symoblisierte Fushigi Umiko, dass sie ihre Antworten nennen könnte und siehe da: Die Yuudari nannte den vermissten Clan, die Kinzoku. „Sehr gut Umiko-Knuffelbärchen!“ Sie klatschte erfreut in die Hände und setzte sich auf ihren Lehrertisch, nachdem die Yuudari und auch der Rest der Klasse die Ergebnisse an die Tafel geschrieben hatten. Mit überschlagenen Beinen stützte sie ihre Hände hinter sich auf. „Da wir nun die Namen der Cläne haben, können wir ja auf die uns bekannten Merkmale eingehen. Also, was habt ihr mir dazu zu sagen?“ Ihr war schon klar, dass sie nicht wissen würden, welche Jutsu die einzelnen Cläne ihr eigenen nennen konnten, aber dass gerade die Kinzoku oder Kajiya beispielsweise sehr gute und talentierte Schmiede waren, sollte jedem geläufig sein. „Wie wär's, wenn du den Anfang machst, Benjiro, mein kleines Trüffelchen?“
 
Zuletzt bearbeitet:

Miki Benjiro

Active Member
Beiträge
144
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Es war zum Verrücktwerden! Alle Taten des kleinen Jungen, zeigten keine Wirkung auf Fushigi, die sich nach wie vor nicht dadurch stören liess, auch nicht, als er ihr mitteilte, dass er seine Schultasche vergessen hatte. Man muss das mal aus Benjiros Sicht sehen, ständig versucht er alles und jedem einen Streich zu spielen, das es ihn aufregt, wenn sein Vorhaben nicht klappt, ist doch ganz normal, oder? Er wurde also gerade seines Amtes entledigt, Fushigi auf die Nerven zu gehen, da sie entweder gar keine Nerven zu haben schien, auf die man ihr hätte gehen können, oder aber Nerven wie Drahtseilen hatte.
Egal was es war, es imponierte Benji sehr! Die Lehrerin hatte ein Herz aus Gold bewiesen, die einzige Eigenschaft – ausser der Eigenschaft einen Bus zu heben – mit der man bei Benjiro punkten konnte, da es die einzige Eigenschaft war, auf die der kleine Miki besonders hohen Wert legte. Sie hatte ihm nichts getan und trotzdem hatte Benji viel versucht, um sie zu nerven. Mit ihrer ganzen Kraft hätte die ihn locker in eine Pizza verwandeln können und trotzdem hielt sie sich unter Kontrolle und lächelte ihn sogar noch an. Die hochgewachsene Frau erinnerte Benji sehr an seine Mutter, oft war Benji wild und ungetüm, spielte seiner Mutter Streiche und trotzdem nahm sie es ihm nie übel. Es gab nicht viele Menschen, die so waren und jeder einzelne der so war, musste es erfahren. Benji verspürte das Bedürfnis der Lehrerin auf eine Art mitzuteilen, dass sie ein eben solcher Mensch war und er sie deswegen hoch schätze. Da hatte er die Rechnung aber ohne seinen Stolz gemacht, wie immer schien sein Stolz das Bedürfnis zu verspüren, ja nicht zuzugeben, dass er im Fehler lag. Wieso sollte sein Stolz dies auch zulassen? Immerhin war Benji ein Miki, das stolzeste Säugetier überhaupt!
Kommen wir zurück zu Fushigi Sensei, die Benjis Aktion mit der Schultasche als „Ausprobieren“ empfand, nämlich ausprobieren, wie weit er bei ihr gehen konnte. Benji empfand das als grosses Kompliment, da er seine Schultasche wirklich vergessen hatte. Er fühlte sich zu der Akademie nicht verbunden, das tat er noch nie, seiner Meinung nach gab es im Unterricht viel zu viel Theorie und viel zu wenig Action! Man könnte dies folgt, erklären. Nehmen wir beispielsweise das Kunai, egal wie oft man es in der Schule durchnimmt, man wird dadurch nicht geschickter. Was bringt es zu wissen, wie schnell ein Kunai werden kann, wenn man dann im entscheidenden Moment sein Ziel um zehn Meter verfehlt? Es lag also nahe, dass er an seine Schultasche nicht gedacht hatte, da ihm die Schule nicht wichtig war. Plötzlich gingen dem Jungen verschiedene Gedanken durch den Kopf Boahhh! Ich hätte da die Idee, würde ich in der Akademie auch so klasse trainieren können, wie in meiner Freizeit, könnte ich quasi doppelt so viel an einem Tag trainieren, wie bisher! Das wäre Mega-Abgefahren! Mit einem Wort, dass es dem kleinen Miki eiskalt über den Rücken hinunterlief, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. SCHATZ, sie hatte ihn echt gerade Schatz genannt. Genau Benji, der Mädchen als doppelt so schlimm empfand, als jeder andere Junge im Raum, wurde so genannt. Benji befand sich noch mitten in der „Mädchen-sind-doof-und-uncool“ Phase. Dementsprechend a) ekelte er sich vor solchen Kosenamen und b) hielt er überhaupt nichts davon. Blitzschnell verzog Benjiro sein Gesicht so stark, als hätte er in eine Zitrone gebissen, und dann noch Wasabi hinterhergekippt. Fushigi fuhr fort und verkündete dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn er bis an ihre Grenzen gehen wolle und dass sie sein Vorhaben unterstützen würde. Benji, leichtgläubig wie er war, guckte zuerst etwas verdutzt und lächelte dann ein klein wenig. Die Lehrerin ist echt Klas…! Er konnte nichtmal zu Ende denken, da fuhr sie schon fort. Benji hatte sich zu früh gefreut – er wurde zum Nachsitzen verdonnert, und zwar wirklich verdonnert, das Nachsitzen sollte nämlich bei Nogushi stattfinden, dem blödesten Lehrer überhaupt. Oft hatte es Benji in den Fingern gejuckt, sein Talent im Umgang mit Fallen zu nutzen und Nogushis Zimmer so in einen Riesenstreich zu verwandeln.

Egal, die 20 Pluspunkte die Benji gerade, gedanklich, an seine Lehrerin verteilt hatte, wurden zu 30 Minuspunkten, sodass sie nun auf -10 Punkte gesunken war, gerade weil sie ihn zum Nachsitzen verdonnert hatte und ihn noch dazu Schatz nannte. Mit einem "Das ätzt!" Kommentierte er ihren Satz. Gerade noch war sie die Herz Dame gewesen und nun wurde sie zur … Ihr kennt die Karte bestimmt, sie sieht aus wie ein Herz, zeigt aber nach unten und ist schwarz! …Wie dem auch sei, zu genau dieser Karte wurde sie! Obwohl sie mit ihrem Körperbau eher dem Buben oder dem König glich, als der Dame, ging es dem kleinen Miki ums Prinzip. Benjis Enttäuschung hielt nur einige Sekunden an, zumal er noch nie nachtragend gewesen war und es ausserdem ihr gutes Recht war ihn zu bestrafen, schliesslich hatte er ihr unrecht getan. Sie hatte sich scheinbar dazu entschlossen dem kleinen Miki eine Standpauke zu halten und das konnte sie ziemlich gut. Benji hörte ihr sogar zu, all ihr Gelaber über Missionen und zukünftige Ereignisse störte Benji nicht, jedenfalls bis zu dem Augenblick, als sie anfing, darüber zu reden das einige der Klasse sich zu gut seien, um ihre Ausrüstung auf spätere Missionen mitzunehmen.
Benjis Leidenschaft entfachte und er sprang, ohne nachzudenken, auf sein Pult und grinste Fushigi an. "Sensei! Sie sagen doch gerade, die Ausrüstung zu vergessen, wäre für jeden Ninja ein fataler Fehler. Wenn das so ist, dann werde ich eben ein anderer Ninja! Sicher, Ausrüstung ist wichtig, aber nur der Ninja, der aus jeder aussichtslosen Situation einen Weg kennt, ist ein Meister seines Faches, nicht der Ninja der jeden Schritt seiner Mission zehn Mal vorausplanen muss!" Der energiegeladene Junge nahm es der Lehrerin nicht übel, dass sie das gesagt hatte, jedoch fühlte er sich verpflichtet seine Meinung dazu zu äussern. Auf die Reaktion seiner Klassenkameraden achtete Benji gar nicht.


ENDE


Moment mal, war da nicht noch etwas? Achja! Fushigi hatte ja noch eine Aufgabe gestellt. Die Aufgabe war einfach, zumindest für jeden Shinobi, der immer brav seine Hausaufgaben gemacht hatte, zu denen Benji nicht gehörte. Es ging um Bluterben, das Thema über das der Kleine nicht gerade viel bis gar nichts wusste. Oh Mann, die Lehrerin legt ja gleich richtig los! Die kleinen Shinobi sollten nun also einen Clan nennen, und diesen dann an die Wandtafel schreiben. Die meisten Schüler standen auf und schrieben – nachdem sie einen Startschuss durch Fushigis Verniedlichungen ihrer Namen erhielten – verschiedene Clannamen an die Tafel. Der nachdenkliche Blick der braun gebrannten Frau fiel Benji auf, sie schien etwas zu vermissen. Gleich darauf meldete sich Umiko-chan, Benjis Pultnachbarin. Jetzt würde sich zeigen, was sie für eine war, war sie cool drauf oder war sie eine Streberin? Schnurstraks nannte sie den vermissten Clan und Benji guckte mit einem Blick zur Seite, den man als „ich habs geahnt“ hätte deuten können. Sie war eine Musterschülerin, denn gleich darauf nannte sie noch mehr Clannamen und Benji wurde übel, bei dem Gedanken daran, wie hoch Umiko die Messlatte gelegt hatte. Schnell fuhr sein Puls wieder herunter, er würde eh nicht drankommen, solange er sich schön bedeckt hielt und nichts sagte.
Fushigi sah das allerdings etwas anders und trug die nächste Aufgabe direkt dem kleinen Miki auf. Wie wär's, wenn du den Anfang machst, Benjiro, mein kleines Trüffelchen? Etwas verlegen grinste der kleine Sprössling die Lehrerin an und kratze sich dabei am Hinterkopf. Er grinste, wollte Zeit gewinnen und da kam ihm die Idee Ich muss das Ganze einfach als Herausforderung sehen! Ich liebe Herausforderungen! Er sprang von seinem Platz auf und ging auf die Tafel zu. "Sie werden die Tafel nicht wiedererkennen, wenn ich all mein Wissen draufgepfeffert hab! Echt jetzt!" Er nahm das Kreidestück in die Hand und betrachtete es ein paar Sekunden lang, als wisse er nicht, wo er anfangen solle. Mit einer krakeligen Schrift schrieb er den Titel Abgefahren an die Tafel. Mit „abgefahren“ waren Bluterben allgemein gemeint, die waren schon ziemlich cool. Der kleine Junge schrieb mit einem rebellischen Grinsen weiter. Schwächen und Stärken Er legte die Kreide hin und lächelte entschlossen in die Runde. Da er sich erklären wollte, begann er, zu sprechen. "Stärken und Schwächen, verbinde ich mit dem Hinketsu-Clan. Soweit ich weiss, sollen die Mitglieder dieses Clans nicht besonders gut in allen Disziplinen ausser Nahkampf gewesen sein. Ein gutes Vorbild, für jedermann!" Er ballte seine Hand zu einer Faust um damit seine Worte zu betonen "Die Mitglieder haben eingesehen dass sie eine Schwäche haben, nun mussten sie handeln, sie haben sich eine Stärke antrainiert, ich weiss zwar nicht um welche Stärke es sich handelt, doch ich bin mir sicher, dass ein Hinketsu seinen Gegner, auf eine ziemlich spektakuläre Art vermöbeln kann! Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, doch ich glaube dass es in jedem Clan Stärken und Schwächen gibt. Jeder Ninja hat seine Stärken und Schwächen, aber in den Clans ist dieses Phänomen häufg verbreitet, da fast alle Clans spezielle Fähigkeiten besitzen. Also trainieren und bauen sie auf diese Fähigkeiten, vernachlässigen dafür aber den Rest ein klein wenig." Nun schlug er mit seiner Faust in seine Handfläche, ebenfalls um seinen Worten mehr leben einzuhauchen, ob wohl seine Worte, schon ohne die Gestik, mindestens neun leben in sich trugen. Erst jetzt, nachdem er fertiggesprochen hatte, blickte er zu Fushigi herüber. Ob er richtig lag, wusste er nicht, wenigstens hatte er es versucht, darauf kam es schliesslich an.
Ob er richtig lag, darauf gab es bestimmt gleich eine Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:

Yuudari Umiko

Member
Beiträge
366
Alter
15 Jahre
Größe
1,53m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Interessant… Das war das richtige Wort für den Anfang dieser Unterrichtsstunde. Umiko war es normalerweise nicht gewöhnt, dass ein einziger Junge die Schulzeit so auf den Kopf zu stellen versuchte. Dabei musste er noch Glück haben, dass er bei Fushigi gelandet war, denn die Yuudari hatte schon einige Lehrkörper erlebt, die schon bei Kleinigkeiten viel strenger waren. Wenn man Benjiro so zuhörte, fragte sich auch Umiko wie seine Zukunft wohl aussehen würde. Doch sie wäre die Letzte, die andere mahnen würde, da es sie schlicht unter ergreifend dann doch nicht so sehr interessierte…
Die Reaktion von Fushigi war also bislang sehr milde ausgefallen, obwohl sich das Blatt nun zu wenden schien. Ihre Worte klangen immer noch nach Zucker, doch die Aussagen dahinter würden Benjiro mit Sicherheit nicht erfreuen. Während sie der Lehrerin zuhörte, wanderte der Blick des roten Auges neugierig hinüber zu dem Akademieschüler. Dessen Gesicht verzog sich schlagartig in eine sehr merkwürdige Fratze, welche sogar Umiko fast ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hätte. Warum wohl? Hatte ihm das Thema etwa so widersprochen? Oder reichte es wie die Lehrerin sprach? Sie belehrte ihn, dass er später auf Missionen kein solches Verhalten an den Tag legen könnte und dass er seiner Energie im Nachsitzen freien Lauf lassen konnte. Als der Name des Lehrers fiel, der ihn beaufsichtigen würde, blickte Umiko rund um. Wieso? Sie kannte den Lehrer, um den es ging und wusste genau so gut wie jeder andere hier, dass er nicht sonderlich beliebt war. Schon konnte man an den ängstlichen Gesichtern der Kinder sehen, dass sie diesen Mann kannten… Doch das würde Benjiro im Laufe des Tages sicher noch lernen… Dieser schien über die Aussage der freundlichen Dame umso weniger erfreut und ließ, im Gegensatz zu jedem einigermaßen vernünftigen Schüler, seinem Zorn freien Lauf. Tatsächlich setzte er sogleich noch einen drauf und verkündete, dass er es eben nicht einmal nötig hätte sich an die Regeln für Ninja zu halten, weil er ein ganz besonderer Shinobi sein wollte, der sich auf seine eigene Art durchs Leben schlägt. Selbst Umiko, die generell wenig Empathie empfindet, schämte sich gerade fremd, wenn sie Benjiro so zuhörte. Der Akademieschüler wusste scheinbar nicht was er sagte oder war als Kind ein paar Mal zu oft auf den Kopf gefallen. Wusste er denn nicht wie wichtig Vorbereitung war? Es war schon richtig, dass es diejenigen gab, die sich viel zu sehr vorbereiteten, wobei Umiko wohl auch ein wenig so war, doch es gab immer Shinobi, die sich in irgendeiner Art und Weise auf ihren Job vorbereiteten. Niemand ging ohne Waffen in einen potentiellen Kampf… Aber Benjiro schien das anders zu sehen. Er war ziemlich auf sich selbst erpicht. Schade, dass er sein Leben so in den Müll werfen wollte. Irgendwie machte Umiko diese Tatsache böse. So viele Geister die sie gesehen hatte, wünschten sich mehr als alles andere wieder zu leben, weil sie durch unglückliche Umstände verstorben waren, denen keiner hätte entgegenwirken können. Und dieser Volltrottel neben ihr war sich seiner Position bewusst und lief trotzdem lachend in die Kreissäge. Ihm eine Lektion zu verpassen, wäre sogar schön gewesen… Wäre da nicht die Tatsache, dass sie den Jungen eben nicht einfach in ein Genjutsu stecken und dort leiden lassen konnte…
Das Lob der Lehrerin brachte sie von ihrem Zorn etwas ab und beruhigte die Yuudari, da sie, wie eigentlich fast immer, die Rückmeldung bekam eine richtige Antwort gegeben zu haben. Der Theorieunterricht war für die Yuudari immer ziemlich einfach gewesen, denn ihre Schwächen lagen ganz woanders. Hoffentlich war ihre Akademiezeit fast vorbei, doch wenn man die ganzen Teenager ansah, die noch die Schulbank drückten, fragte sie sich, wie wahrscheinlich es wohl war, dass sie mit Elf schon fertig werden würde. Die Lehrerin machte direkt weiter mit der nächsten Frage und ließ dafür Benji ins Messer laufen. Welch interessante Wendung ihres zuvor noch ignoranten Verhaltens. Gespannt beobachtete Umiko wie der Junge auf die Aufforderung reagierte und lauschte seinen Worten, während ihr Arm nach oben ging, um die gestellte Frage gegebenenfalls zu beantworten. Als er mit seiner Stärken und Schwächen Rede anfing, bekam Umiko das Gefühl, dass er ziemlich selbstüberzeugt heiße Luft herauslassen konnte. Über den Clan wusste er gar nichts, ging aber davon aus, dass sie stark waren, weil die Mitglieder recht cool wirkten. Zumindest so in der Art interpretierte sie die Rede des Jungen. Zugegebenermaßen wusste auch Umiko nicht viel über die Hinketsu, aber über deren Ansehen wusste sie offenbar mehr als Benji… Doch über die Hinketsu wollte Umiko nicht reden, einfach weil sie andere Clans kannte, über die man mehr hätte sagen können. Die Kinzoku beispielsweise waren das Aushängeschild von Soragakure und deren Geschichte war bekannt als wäre es ein Kinderbuch. Trotzdem waren die Yuudari für sie immer noch der interessanteste Clan. Wieso nur, fragt man sich… Stumm hob sie weiterhin die Hand und verzog keine Miene, während sie Benjiros Mangel an Grips irgendwie bemitleidete… Aber ihre Familie sagte immer, dass jeder Shinobi eine Chance hatte besonders zu werden, auch wenn man das Besondere auf den ersten Blick nicht gut erkennen konnte… Also verurteilte sie ihn zumindest nicht dafür, dass er ein wenig dumm war, denn vielleicht war es ja doch keine Dummheit, sondern etwas anderes, was ihn in die Richtung gebogen hatte…
 

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Fushigi runzelte leicht die Stirn und legte sie somit in Falten, als Benjiro tatsächlich begann, auf sein Pult zu springen, um eine mehr oder weniger sinnfreie Rede zu halten. Er würde dann eben ein anderer Ninja werden? Da hatte er nicht einmal ganz unrecht – ein toter Ninja war ja auch irgendwo ein anderer Ninja, nicht wahr? Dennoch wollte sie ihn nicht so blindlinks in sein Verderben laufen lassen, schließlich waren ihre Schüler ihre kostbarsten Schätze, wenn man sie nicht sogar als ihren momentanen Lebensinhalt betiteln könnte. Sie lebte praktisch dafür, die Kleinen zu schulen und zu bilden, also musste sie auch dafür sorgen, dass sie nicht so rücksichtslos mit sich selbst und ihrem Körper umgingen. Das war auch einer der wenigen Punkte, bei denen sie vollkommen ernst wurde, da sie es nicht für richtig hielt, aus dem Leben anderer einen Spaß zu machen – vor allem als Lehrerin gehörte es sich nicht. „Siehst du diese Narben, Benji-Schatz?“, erklärte sie mit ihrer tiefen, rauen Stimme in ruhiger Tonlage und deutete zuerst auf ihr Gesicht. Dort war eine Narbe zu erkennen, die sich direkt diagonal über eben jenes erstreckte, angefangen von der Stirn bis runter zum Kinn. „Denkst du, soetwas holt man sich, indem man allein die Fäuste sprechen lässt?“ Nun deutete sie auch auf die Narben auf ihrer rechten Schulter. Verglichen mit der im Gesicht, schienen die Schnitte hier wesentlich tiefer gewesen zu sein. „Ich bin ein Ass im Taijutsu“, wie unschwer zu erkennen war „und würde mich niemals so einfach treffen lassen. Dennoch gibt es diese Gegner, denen es einfach egal ist, in welchem Bereich man besonders bewandert ist und die dann auch kein Problem damit haben, einfach mal ein Messer, Katana oder Kunai zu ziehen, um dir damit die Hauptschlagadern aufschlitzen zu wollen.“ Sie musste das jetzt alles etwas brutaler ausführen, damit die Schüler vor ihr auch wirklich verstanden, dass das Kampffeld eines Ninjas kein Ponyhof war, auf dem sie sich mal eben anderen Sachen zuwenden konnten. Auch in den Kopf eines solchen Träumers, wie Benjiro nun einmal einer war, musste das rein. „Es war mein Ernst, als ich sagte, ich würde deinen Freigeist unterstützen, wenn du ihn allerdings dazu benutzt, um dein Leben leichtsinnig herzugeben, sehe ich mich gezwungen, dich nicht zur Geningprüfung zulassen zu können.“ Es war keine Strafe, Fushigi meinte es nur gut mit dem jungen Miki. Wenn er nicht bereit war, die einfachsten Tricks und Materialien eines Shinobis zu benutzen, war er auch nicht bereit, auf Mission zu gehen. Außerdem wäre er auch irgendwo eine Behinderung für sein Team, sollte es sich darauf verlassen, dass er sich auch gegen Kämpfer mit Waffen zur Wehr setzen konnte. Ihr Blick ging erneut durch die Klasse und schaute jene an, die ihre Narben mit Neugier beäugten. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für Schmerzen das waren und ich kann heilfroh sein, dass es nicht meine Augen getroffen hat. Aber so viel dazu, ich meine, euch ein wenig eingebläut zu haben, dass ihr auf so kleine Hilfsmittel zurückgreifen solltet, sobald es euch möglich ist. Damit ist das Thema beendet. Weitere Informationen könnt ihr nach dem Unterricht einholen.“ Widerworte würde sie gar nicht mehr dulden, ohne entsprechende Sanktionen auszuführen, also wäre es jetzt wohl besser, es bei dem eben Genannten zu belassen und nicht weiter darauf herumzureiten – es handelte sich nämlich um ein paar Geschehnisse, bei denen sie nur ungern ins Detail ging.
Zudem war es interessanter, zu erfahren, was Benjiro so über die bekanntesten Cläne wusste. Zuerst dachte sie, dass er diesbezüglich die hellste Kerze auf der Torte zu sein schien, weil er so selbstsicher an die Tafel ging. Auch, als er die Worte „Stärken und Schwächen“ anschrieb, hatte sie noch Hoffnungen in den Kleinen … aber Fehlanzeige. Ihre Hoffnungen zerplatzten wie eine Seifenblase, fast so, als hätte man völlig bewusst mit einer Stecknadel in sie hereingestochen. Was er da von sich gab, war zwar nicht zwingend falsch, aber... „Das trifft auch auf gefühlt 60% der Leute zu, die keinem Clan angehören. Ich wollte eher etwas zu dem uns bekannten sozialen Stand der Cläne wissen. Vielleicht habe ich mich auch nur undeutlich ausgedrückt.“ Wäre das nun ein Aufsatz, hätte er wohl das Thema verfehlt und wäre durchgefallen, doch er hatte Glück und es war lediglich Abfragen, frei von jeglicher Benotung. „Setz' dich bitte wieder auf deinen Platz und hör' zu, was Umiko-Purzelchen uns mitzuteilen hat.“ Mit einem Nicken symbolisierte sie der Yuudari, dass es nun an der Zeit für sie war, zu sprechen. Natürlich meldeten sich auch noch ein paar andere Schüler, allerdings kam die Schwarzhaarige so fleißig herüber, dass Fushigi dieses Engagement einfach nicht ignorieren konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Miki Benjiro

Active Member
Beiträge
144
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Es war irgendwie komisch, dies schien dem kleinen Miki immer dann zu passieren, wenn er versuchte, sich zu erklären. Er fühlte sich etwas missverstanden und sah das Ganze etwas als „verdrehen der Worte im Mund“. Aus seiner Aussage, das er auch ohne Waffen ein durchaus guter Kämpfer sei, wurde die Aussage, dass er vorhatte sich bei der erstbesten Gelegenheit 20 Kunais einzufangen. So hatte er das nie gesagt, und auch nie gemeint. Er hatte doch viel zu viel das er noch erreichen musste, echt jetzt! Einen frühzeitigen Tod durch Dummheit, konnte er sich nicht leisten. Der kleine Junge war der Lehrerin keineswegs böse, dass sie seine Aussage eben so interpretierte. Schon von klein auf hatte er gelernt, dass jedes Lebewesen seine eigene Meinung hatte und dass eben diese Meinung, respektiert werden musste. Nach einigen Sekunden des Überlegens entschied er sich, nichts dazu zu sagen, auch wenn er das Ganze gerne richtiggestellt hätte.
Dieser Gedanke entpuppte sich als ganz gut, zumal Fushigi nun anfing, über ihre Narben zu sprechen. Benji sah sich die Narben an - so gut es möglich war aus dieser Entfernung – und sein Gesicht wurde etwas trauriger. Es war als wären sie ihm bis jetzt gar nicht aufgefallen, obwohl sie grösser nicht hätten sein können. Mann, die Lehrerin musste ja echt heftig einstecken, was muss das für ein Gegner gewesen sein? So schnell kriegt man Fushigi nicht klein. Schlagartig erinnerte er sich an etwas das seine Mutter ihm immer und immer wieder gesagt hatte: „Benjiro-Schatz, du musst wissen, in der Ninjawelt gibt es viele Leute… die… wie soll ich sagen, das Ganze nicht so sehen wie wir es dich gelehrt haben, du wirst nicht immer nachvollziehen können warum sie gewisse Dinge tun. Solche Leute wird es immer geben. Lass dich davon nicht einschüchtern.“ Mit einem Schlag wurde Benjiro unglaublich wütend, ballte seine Hand zu einer Faust und war kurz davor zu platzen. Die Lehrerin erinnerte ihn so stark an seine Mutter, dass es gerade so war, als müsste er die Verletzungen eben dieser ansehen. Wer tut so etwas? Sensei-Fushigi ist echt in Ordnung. Wenn ich den in die Finger kriege, mach ich ihn fertig! Ja, Fushigi war sehr stark, wie sie selbst sagte "Ein Ass im Taijutsu" und dennoch hatte es jemand geschafft sie so zuzurichten, das gab Benji zu denken. Die Tatsache das der kleine Sprössling nicht verstehen konnte/wollte, dass es auch Menschen gab die eben Böse waren, machte die Sache nicht leichter. Aber wieso sollte er das auch glauben? Es gab zwar immer wieder Fälle – Wie der von Fushigi gerade zeigte – die darauf hindeuteten und dennoch gab es mindestens genauso viele Vorfälle, die dagegen sprachen. Er verliess sich auf seinen Instinkt, damit lag er fast immer richtig, dachte der kleine Miki jedenfalls.
Die Worte, dass Fushigi immer mehr daran zweifeln würde, ihn zur Geninprüfung zuzulassen, trafen den kleinen Jungen wie ein Schlag ins Gesicht – Wie Fushigis Schlag, zumindest war er sich sicher, dass dieser sich so anfühlen würde. Damit war er überhaupt nicht einverstanden, schliesslich wollte er so viel wie möglich erreichen und er wusste dass er das Zeug zum Genin hatte. Vielleicht erkannte man sein Potenzial nicht auf den ersten Blick, na gut, manche erkannten sein Potenzial auch auf den sechsten Blick nicht, aber es war vorhanden. Zudem wusste der kleine Miki auf was er sich einlassen würde.
Der Junge wollte gerade seinen Senf dazu geben, bis ihm etwas auffiel. Wer hatte sie denn eigentlich dazu gebracht ihre Narben zu zeigen? – Was bestimmt sehr unangenehm sein musste, auch für eine Fushigi. War es nicht…
… Er selbst gewesen? Etwas Flaues bereitete sich in seinem Magen aus, er kannte das Gefühl, es war jenes Gefühl, wenn man genau wusste, dass man den Bock abgeschossen hatte. Etwas beschämt, blickte der kleine Junge zu Boden. Musste ja niemand sehen, dass sich der stolze Junge schämte. Er schwieg, dass Fushigi das Thema beendet hatte, war nur einer der Gründe. Er empfand es eben als das Beste, zu schweigen, was ziemlich viel aussagte, denn normalerweise brachte ihn nichts dazu zu schweigen, aber hier wusste er irgendwie, dass es besser war nichts mehr zu sagen.

Plötzlich kam ihm eine Idee! Quasi als Entschuldigung, wollte er ihr eine unvergessliche Unterrichtsstunde bereiten – „Gut-Unvergesslich“ versteht sich natürlich. Richtig entschuldigen konnte er sich ja nach der Stunde! Er beschloss ab jetzt – immerhin etwas besser - aufzupassen und mitzumachen. Sein Gesicht wurde schlagartig wieder fröhlich und voller neuem Elan beantwortete er die ihm gestellte Frage, schriftlich, an der Tafel und fand sich selbst schon ziemlich cool, wie er da so lässig, sein Wissen an die Wandtafel schrieb. Mit erwartungsvollem Blick hatte er zu Sensei Fushigi geschielt und wartete nun ihre Antwort ab. Sein Wissen, schien dann allerdings doch nicht so gross gewesen zu sein, wie er dachte, denn er lag daneben. Vollkommen unmöglich! War der erste Gedanke, der dem Jungen durch den Kopf ging. Er wusste selbst, dass er nicht viel wusste, z.B kannte er die einfachsten Dinge des Alltags nicht, auch schultechnisch war er nicht begabt, aber normalerweise war es so, das, wenn Benji schon etwas an die Tafel schrieb – Was seltener als Weihnachten vorkam - dass es dann meistens auch nicht so verkehrt war. Zugegeben, er hatte auf seinen Bauch gehört und dieser hatte seinerseits mehr Hunger, als dass er gute Tipps geben wollte. Ein Knurren seines Magens bestätigte das eben Gesagte. Mann hab ich einen Kohldampf! Dachte der Kleine und rieb sich dabei seinen Bauch.
Egal, er sollte sich hinsetzten, was er dann auch etwas widerwillig machte. Zugern hätte er sich korrigiert, noch etwas mehr dazu gesagt, doch Fushigi wollte auch die Meinung eines Anderen hören. Er latschte zurück zu seinem Platz und warf noch einmal einen Blick zurück auf die Tafel, zugegeben, seine Schrift verunstaltete die Tafel schon ziemlich, damit hatte er sein Wort „draufzupfeffern“ eingehalten. Beinahe hätte er losgelacht, es sah nämlich schon sehr witzig aus.
Kommen wir zurück zu dem Anderen, der in diesem Fall eine „sie“ war. Es war – welch Wunder – Umiko, die die Frage beantworten sollte. Etliche Gedanken gingen dem kleinen Jungen durch den Kopf. Sie ist bestimmt eine Ausserirdische, darum weiss sie alles! Ja, genauso muss es sein! Oder sie verspeist Bücher! Etwas verdutzt schüttelte er seinen Kopf bis ihm der nächste Gedanke kam. Oder sie ist in Wahrheit schon so alt, dass sie schon so viel erlebt hat, dass sie nun eben alles weiss! Erschrocken wanderte sein Blick rüber zu Umiko, er suchte nach hinweisen, auf eine 80-jährige Frau, oder auf eine Ausserirdische. Wo er sie jetzt so musterte, viel ihm erst auf, wie sie eigentlich aussah. Sie war ziemlich bleich, zierlich und schlank gebaut. Sie würde einen Kampf bestimmt nicht auf dieselbe Weise regeln, wie Benji, da war er sich sicher. Obwohl Benji Streber generell nicht mochte, entschied er sich, Umiko zuzuhören, viel anderes blieb ihm ja auch nicht, was er hätte tun können. Was würde sie dazu sagen? Der kleine Miki wusste es nicht, jedenfalls noch nicht.
Gespannt lauschte er ihren Worten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Yuudari Umiko

Member
Beiträge
366
Alter
15 Jahre
Größe
1,53m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Diese ganze Situation nahm Formen an, mit denen Umiko in ihrer ersten Unterrichtsstunde bei Fushigi-Sensei nicht gerechnet hatte. Sie hatte schon angenommen eine neue, interessante Lehrerin kennenzulernen, doch dass diese Frau so eigen war, machte es doch spannender. Hinzu kam, dass gerade der junge Benjiro, welcher nach seinem Zuspätkommen schon einige neue Ereignisse aufgezogen hatte, den ganzen Saal unterhielt, während alle Schüler gespannt das Hin und Her zwischen den beiden beobachteten. Auch Umiko würde lügen, würde sie behaupten, dass das Ganze ihre Neugier nicht weckte. Vor allem die Reaktionen von der noch recht unbekannten Lehrerin abzuwarten, brannte ihr nahezu unter den Fingernägeln. Doch lang ließ sie wieder einmal nicht auf sich warten, als Benjiro seine Reden geschwungen hatte, brauchte sie nämlich nicht sonderlich lang, um sich eine Antwort zurecht zu legen. Dass sie nun plötzlich sehr streng reagierte, machte das Ganze nur noch spannender…
Denn nun versuchte sie allen Kindern im Raum vor Augen zu führen wie wichtig es war sich nicht in den eigenen Tod zu stürzen und dass es immer jemanden gab, der stärker als man selbst war und gegen den man keinerlei Chancen hatte, egal wie sehr man seine Fähigkeiten zu perfektionieren versuchte. Umiko lehnte es ab allein zu kämpfen, wenn es irgendwie möglich war, da sie ihren eigenen Kopf doch sehr gern an seinem Platz hatte. Dass die große und grob wirkende Frau doch gerade in diesem Punkt von ihrem kuscheligen Image abwich, war schon irgendwie verwunderlich. Sicherlich wollte sie lediglich ihrer Aussage Nachdruck verleihen, doch in den Gesichtern ihrer Klassenkameraden konnte Umiko lesen, dass sie auch ihr Ziel nicht verfehlt hatte. Selbst der eben noch so vorlaute Benjiro verstummte völlig, wobei fraglich war, ober sich dem ganzen wirklich angenommen hatte oder sich einfach schämte für die Situation, in die er geraten war. Nach seinem Auftritt von vorhin glaubte sie aber nur bedingt daran, dass er eine Art Schamgefühl besaß… Jedenfalls war es schlagartig sehr still im Raum geworden und nachdem Fushigi die Geschichte ihrer vielen Narben grob offengelegt hatte, waren alle endgültig verstummt…
Doch die Lehrerin hakte dieses Thema schon wieder rasch ab und kam zu dem zurück, was eigentlich relevant war. Offenbar ein wenig enttäuscht, ging der Lehrkörper auf die Antwort des vorlauten Akademieschülers ein und sagte ungefähr das, was Umiko sich zuvor schon gedacht hatte. So wirklich clantypisch hatte er nicht beschrieben, sondern viel mehr das, was nahezu jeden Shinobi und jede Kunoichi ausmachte. Aber vermutlich war es nicht einmal sein böser Wille, sondern er glaubte wirklich daran. Fushigi jedenfalls ließ das nicht allzu lang im Raum stehen, sondern schwenkte stattdessen zu Umiko über, welche die Frage nun noch einmal genauer erklären sollte. „Ich kenne mich nicht mit allen Clans der Fraktion aus und besonders genau sind die Informationen auch nicht...“, begann sie ruhig wie immer und blickte die Lehrerin mit dem roten Auge an. „Zu den Nendo kann ich beispielsweise nur sagen, dass sie in Iwagakure ganz gut vertreten sind. Allerdings stammen sie aus ärmeren Verhältnissen, geben sich aber sehr sozial und freundlich. Sie sind sehr begabt in der Arbeit mit Lehm, aber darüber weiß man nichts genaues, als Außenstehender.“ Das zu den Nendo, wo sie doch ohnehin nur etwas über den Clan wusste, weil er aus ihrer Heimat stammte. „Die Hinketsu sind bekannt für ihren Gruselfaktor. Viele stehen ihnen mit viel Respekt und Abstand gegenüber, weil niemand weiß, was sie in der Hinterhand halten. Über ihre Fähigkeiten weiß ich leider nichts.“ Das war ein Amegakure Clan, von dem sie auch nur wusste, weil der Name nicht gerade unbekannt war. „Die Kinzoku sind vor allem in Soragakure berühmt, weil sie am Dorfbau beteiligt waren. Ich glaube, dass Schmiedekunst in ihrer Familie hoch angesehen wird, aber mehr weiß ich nicht.“ Ihr Konterclan war etwas, den Umiko genau kannte. Das Gegenstück zu den Yuudari waren nämlich die Sakkaku. Beide hatten besondere Augen, wobei Umiko nicht wusste, was die Sakkaku anstellen konnten, und beide hatten es mit Genjutsu zu tun. Daher wurde man als Yuudari oft vor den Sakkaku gewarnt. „Bei den Sakkaku kann ich wenig sagen, da ich nur weiß, dass die recht verschwiegen sind, was den Clan angeht und alle nicht unbedingt ähnlich sind.“ Soweit sie das mitbekommen hatte, sprach man nämlich nie von „typisch Sakkaku“, weil es das nicht gab. Der letzte Clan, von dem Umiko natürlich am meisten Ahnung hatte, waren die Yuudari. „Wir Yuudari Clan leben recht abgeschottet und schweigen über unsere Fähigkeiten fast immer. Was ich verraten kann, da man es mir auch sicher ansieht, ist dass wir nicht unbedingt taijutsukompatibel sind.“ Das zu den Clans. Hoffentlich war das so, wie es sich Fushigi-Sensei vorgestellt hatte. Immerhin war es schwer über Dinge zu berichten, von denen nur wenig öffentlich gemacht wurde. Nichtsdestotrotz hoffte Umiko, dass sie sich gut geschlagen hatte…
 

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Wie nicht anders zu erwarten, beantwortete Umiko die Frage zu Fushigis vollster Zufriedenheit. Sie war wirklich eine Musterschülerin, auch wenn es ihr ein wenig an Leidenschaft fehlte, wenn es nach der braungebrannten Lehrerin ging. Doch sie verurteilte sie nicht für ihre Art, wer war sie schon, dass sie anderen erzählen konnte, wie sie sich zu benehmen hätten? Es hatte wohl jeder Mensch sein Päckchen zu tragen, egal in welchem Alter er sich befand. Es gab Erfahrungen, die einen im besonderen Maße zu dem machten, was man heute ist, also hatte Umiko mit Sicherheit allen Grund dazu, so zu sein - zumal sich Fushigi auch nicht darüber beschweren konnte, dass die Yuudari den Unterricht nicht störte und ihn sogar mit richtigen Antworten unterstützte. „Sehr gut, Umiko-Butterblümchen, wie nicht anders zu erwarten. Wenn du so weiter machst, bekommst vielleicht sogar eine gute mündliche Note!“ Sie würde sie nicht erst bekommen, sie hatte sie bereits. Fushigi warf nämlich gern mit Noten um sich, solange diese nicht allzu schlecht ausfielen. Manchmal vergab sie sie sogar dafür, dass man nur da saß und mitarbeitete, also ohne sich groß zu Wort zu melden. Mitarbeit ist immerhin Mitarbeit und sie würde niemals jemanden dafür bestrafen, sich nicht gemeldet zu haben. Vielleicht war der Schüler auch einfach nur schüchtern und traute sich nicht? Ihm dann noch eins reinzuwürgen … Nein, das war ganz und gar nicht Fushigis Art. Es war auch nicht ihre Art, die Schüler zu quälen, weswegen sie schon ein schlechtes Gewissen bekam, wenn sie so in die Klasse schaute. Nachdem sie die Sache mit ihren Narben so offenkundig erklärte, war es im Raum so seltsam ruhig. Das mochte sie überhaupt nicht. Klar, man konnte sich durch schwatzende Kinder sicherlich gestört fühlen, doch war Fushigi ein wenig unwohl dabei, wenn wirklich niemand mit seinem Nachbar sprach. Man konnte es fast schon als schlechtes Gewissen bezeichnen, was sie hier gerade hatte. Ihr Ermessen war es ja auch nicht, sie innerlich zu brechen oder sowas. Sie wollte ihnen lediglich den Ernst ihrer zukünftigen Laufbahn erklären, denn scheinbar hatte das bisher noch keiner der Lehrer so wirklich gemacht. Oder aber es wurde direkt wieder vergessen, weil bis zum jetzigen Zeitpunkt einfach das Veranschauungsmaterial fehlte. Naja, wie dem auch sei – sie musste im Plan weitermachen.
Sie beschloss, dass die Schüler nun eine schriftliche Aufgabe zu erledigen haben. Was genau das war, würde man gleich an der Tafel lesen können. Also stand sie auf. „Gut, gehen wir jetzt einmal komplett weg vom Thema Cläne und ihre Bluterben und konzentrieren und auf eine andere theoretische Sparte.“ Nachdem sie das sagte, schnappte sie sich ein Stück pinke Kreide und drehte sich zur Tafel, um in einer unvergleichlich schönen und mädchenhaften Schrift den Arbeitsauftrag anzuschreiben:

1. Was ist Taijutsu?
2. Welche Taijutsu-Stile kennt ihr?
3. Beschreibe deinen eigenen Taijutsu-Stil näher und bespreche ihn dann mit deinem Banknachbarn. Geht dabei besonders auf Vor- und Nachteile ein und beschreibt, wie ihr mithilfe dieser gegeneinander verfahren würdet.

„Nehmt jetzt bitte ein Blatt Papier heraus und fangt an zu schreiben. Ich werde nebenbei durch die Reihen gehen und schauen, was ihr so habt und eventuell Hilfestellung geben. Ihr habt 30 Minuten Zeit, dann ist die Stunde zu Ende und ihr wechselt den Klassenraum“ Wer Fragen hatte, konnte sie stellen, dafür war sie ja schließlich Lehrerin. Jetzt hieß es aber erst einmal Einzelarbeit und schauen, wie gut die Schüler mit diesem Thema zurechtkämen. Mit ihrem Rundgang begann sie natürlich in den vorderen Reihen, zu denen unter anderem Benjiro und Umiko gehörten. „Wie kommt ihr klar, meine Süßen?“ Sollten sie nicht eher die Fragen stellen? Sei es drum, Fushigi war viel zu nett, um wortlos an ihnen vorbeizuschreiten. Sie legte auch für jeden noch ein kleines Täfelchen Schokolade auf den Tisch. Ja, auch auf Benjiro seinen.
 

Miki Benjiro

Active Member
Beiträge
144
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Spiel, Satz und Sieg. Es sah so aus als würde Umiko den nützlichsten Preis überhaupt – jedenfalls hier an der Akademie – gewinnen: eine gute Note. Das Gesicht das einige Mitschüler zogen, kam dem kleinen Jungen durchaus bekannt vor. In der Wüste war der kleine Miki vielen verschiedenen Tieren begegnet und der Gesichtsausdruck, bevor sie angreifen und einen fressen wollten, war immer der Gleiche. Dass es einfach nur Neid sein könnte, darauf kam der Kleine nicht, wie auch? Schliesslich konnte er viele Worte nicht ihrer Bedeutung zuordnen, so kannte er zwar das Gefühl, wenn man neidisch ist, wusste aber mit dem Wort an sich, nichts anzufangen. Gerade fing es an, ihm Spass zu machen, ein paar der Mitschüler zu beobachten, als sein Blick erneut auf Umiko haftete. Sie hat recht, sie sieht wirklich nicht sehr stark aus. Ging es dem kleinen Jungen durch den Kopf. Ich frag mich echt was sie so alles auf dem Kasten hat. Als hätte Tante Fushigi seine Gedanken gelesen, beendete sie den Bluterben-Kram und widmete sich einem neuen Thema. Es ging um „Taijutsu – Astrein!“ schrie der kleine Junge voller Motivation. Seine Absicht bestand nicht darin, den Unterricht zu stören, er konnte nur seine Überzeugung nicht zurückhalten. Als würde er sich auf ein Wettrennen vorbereiten, ging Benji - mit seinem zuvor von Umiko erhaltenen Stift - in Startposition. Moment, gab es nicht noch etwas zu tun? Stimmt! Fushigi musste noch den Arbeitsauftrag erklären. Benji mochte Arbeitsaufträge nicht, sie waren unsichtbare Einschränkungen für Kreativität, als würde man sich eine Zwangsjacke anziehen und dann einen Baum hochklettern wollen und trotzdem waren sie irgendwie nötig. Ohne Aufträge hätte man ja gar nichts zu tun und – noch schlimmer – hätte man dann etwas getan, wüsste man es nichtmal, da zur Erledigten Aufgabe, nie ein Auftrag gehört hätte.
Die Lehrerin begab sich zur Tafel und schrieb mit einer mädchenhaft – süssen Schrift die Aufgaben daran. Benji verzog sein Gesicht als er die Schrift sah So viel niedlicher Kram, viel zu niedlich. Dachte der kleine Mann. Das Geschriebene auch zu lesen, kam dem Kleinen nicht in den Sinn, schliesslich war er viel zu beschäftigt damit, sich vor Fushigis Schrift zu fürchten. Erst zwei Minuten später, las er sich die Aufgaben durch und hörte Tante Fushigi zu, die beschlossen hatte, noch ein paar mündliche Erklärungen, zu den Aufträgen, abzugeben. Als alles, was gesagt werden musste, gesagt war, ordnete Benjiro seine Gedanken. Na gut, ich soll also beschreiben was Taijutsu ist und das auf einem Blatt Papier. Jeder normale Mensch hätte sich bestimmt nicht in Erinnerung rufen müssen, dass man beim Schreiben auch etwas zum Beschreiben brauchte, aber so war er, der chaotische Junge. Danach soll ich aufzählen, welche Taijutsu-Stile ich alle kenne. Klang irgendwie machbar. Zum Schluss muss ich mit Musterschülerin Umiko besprechen, welche Vor- und Nachteile mein Taijutsu Stil mit sich bringt und wie ich ihn effizient gegen sie einsetzen würde. Er musste also mit Umiko zusammenarbeiten. Gegenüber Musterschülern hegte der kleine Junge seine eigenen Ängste und Erfahrungen. Sie waren meist nervig, dachten das sie alles besser könnten und korrigierten andere, wo sie nur konnten. Ob Umiko auch so war, wusste er nicht, wie auch, schliesslich hatte er mit ihr persönlich nichts zu tun, ausserdem hatte sie ihm einen Stift ausgeliehen. Es ist meine Pflicht unvoreingenommen zu sein! So wie ich es schon immer war! Mit dieser kleinen Motivationsrede zu sich selbst warf der kleine Junge alle Zweifel, über Umiko, von Bord und lächelte etwas. Kurz schielte er zu Umiko herüber und flüsterte dann:“Ich freu mich schon echt die Bekanntschaft einer…“ etwas Blödes passierte, Benji konnte mit Namen noch nie etwas anfangen und er hatte den Namen ihres Clans vergessen, zumindest den vollständigen. Aber keine Sorge, im improvisieren war Benji immer ein Ass gewesen! „… einer… YUU-DA-MA… HA-RA-RI zu machen.“ Mit einem Grinsen im Gesicht zählte er die verschiedenen Laute – die zugegebenermassen nach Tierlauten klangen – auf und lächelte dabei selbstsicher. Jetzt staunt sie bestimmt! Dachte sich der kleine Junge und war selbstzufrieden.

Genug geschwatzt! Sie hatten nur noch 30 Minuten Zeit, um die Aufgaben zu lösen, es hiess nun also ran an die Wurst, oder an den Speck, wie auch immer! Jetzt konnte Benji endlich beweisen, dass er doch etwas drauf hatte und ausserdem konnte er so, sein Wort halten, Fushigi eine tolle erste Unterrichtsstunde zu bescheren.
Ein Kopfkratzen war die erste Handlung, die er an sein Blatt Papier wendete, gefolgt von einem Kopfschütteln. Mann, ich wüsste soviel das ich erzählen könnte, wenn ich das alles aufschreiben will brauch ich… vorsichtig zählte der kleine Junge an seinen Fingern ab ca. 1000 Jahre! Nein, so viel Zeit, wollte er in dieses Projekt nicht stecken, er hatte keineswegs angst dass er nicht mehrere 100 Jahre alt werden könnte – Schildkröten konnten das immerhin auch – Es lag vielmehr daran dass er mit der Zeit besseres anzufangen wusste. Jedenfalls entschied er sich, gerade aus einem Fenster starrend, nur Stichwörter aufzuschreiben. Würde man ihn fragen, würde er sich schon erklären können. Jetzt brauchte er nur noch einen bombastischen Titel, wer würde seine Arbeit sonst lesen, wenn sie irgend einen Schnarchnamen trug? Wie wärs mit… Die Kunst des Verprügelns? Die Idee verwarf der kleine Mann schnell wieder, da er befürchtete, dass Fushigi ihn dann „verprügeln“ würde. Die nächste Idee liess nicht lange auf sich warten. Oder der Benjinator! Auch die Idee entpuppte sich als Reinfall. Schlussendlich wurde folgender Titel gewählt:
Im Taijutsu ein Ass? Na das ist doch mal was! : - ) (ein riesiges Smiley durfte natürlich nicht fehlen)

Angefangen wurde mit Frage eins, wie es sich gehörte. Nun gut, ich muss mich an das erinnern, was ich gelernt habe. Taijutsu bedeutet so viel wie „Nahkampf“ Benji benutzte zwar lieber den Ausdruck verprügeln, doch musste er für diese Aufgabe, an die richtige Bedeutung des Taijutsu denken. Beim Taijutsu benutze ich meine eigene Körperkraft, um meinem Gegner Schaden zuzufügen. Taijutsu ist echt genial, ich muss keine Fingerzeichen formen, um einen Angriff zu wirken, ich muss nur meine Arme und Beine einsetzen, Chakra selbstverständlich auch! Schnell wie der Blitz und mit einer hässlichen nicht gerade so schönen Schrift, schrieb der Junge seine Gedanken zu Punkt eins auf.
Nun kam er zu Frage zwei! Hmm, ich kenne zwar nicht alle der verschiedenen Taijutsu Stile, aber doch einige. Da wäre mein eigener, der Kemonómané Taijutsu Stil, darin geht es hauptsächlich um das Nachahmen der Tiere, während eines Kampfes. Der kleine Miki zog eine nachdenkliche Mine. Wie hiess noch mal der Kampfstil, den mir Grossvater immer beibringen wollte? Achja! Jetzt weiss ich es wieder, der Ryûsha Kampfstil, oder auch Antikonoha – Kampfstil, wie Grossvater ihn immer nannte. Dieser Kampfstil stellt das Gegenteil des Konoha Kampfstils dar und ist eine Kombination aus flexiblem Ausweichen und heftigem Zuschlagen. Schmerzhaft erinnerte sich der kleine Junge daran wie sein Grossvater, ein paar Mal gegen ihn, diesen Kampfstil angewandt hatte. Plötzlich fiel ihm noch etwas ein, er wusste nicht, wo er es zuordnen sollte. Natürlich das Beste überhaupt! Die Kunst des Öffnens der Hachimon Tonko! Ich weiss zwar nicht, ob das auch ein eigener Kampfstil ist, aber abgefahren ist das Öffnen der acht inneren Tore allemal, man soll dadurch unglaublich an Stärke gewinnen und beinahe jeden besiegen können. Und eines Tages werde ich diese Kampftechnik beherrschen!
Entschlossen, blickte der kleine Junge herüber zu Umiko, denn es folgte Aufgabe drei und dazu brauchte er ihre Hilfe. Benji hatte zum Lösen, der ersten beiden Aufgaben, 15 Minuten benötigt, die Hälfte der Zeit, die sie benutzen durften. Kurz fragte Benji: „Bist du schon bereit für die Partneraufgabe?“ Lächelnd starrte der Junge Umiko an, die Frage ob sie schon bereit sei, war eher höflich gemeint, denn Zeit hatten sie so oder so nicht mehr viel, also beschloss er schonmal anzufangen, falls Umiko noch nicht bereit war, müsste sie eben zwei Dinge gleichzeitig tun, nämlich ihre Aufgaben erledigen und sich mit Benjiro unterhalten. Aber, warum machte er sich eigentlich Sorgen? Eine Musterschülerin wie Umiko war bestimmt schon lange mit den ersten beiden Aufgaben fertig, oder?

Nach einem kurzen Räuspern begann er, zu reden:“Na gut, ich fang mal an. Ich benutze den Kemonómané (Tiernachahmungs) Taijutsu Stil! In dieser Kampfkunst dreht sich alles darum, gewisse Tiere zu imitieren und so deren Eigenschaften im Kampf zu übernehmen. Jedes Tier hat seine eigenen Vor- und Nachteile, der Bär beispielsweise ist sehr stark dafür aber auch ziemlich langsam. Der Tiger wiederum ist ziemlich schnell, aber niemals so stark wie der Bär. Erst die Kombination der verschiedenen Techniken, macht diese Kampfkunst gefährlich, obwohl sie auch so schon nicht gerade ohne ist.“ Der Kleine legte eine kurze Pause ein, damit Umiko nicht von seinem Gerede überannt wurde. Bevor er fortfahren würde, wollte er zuerst etwas über Umikos Kampfstil erfahren. „Wie siehts bei dir aus? Erzähl auch was über deinen Kampfstil“ Tante Fushigi, wollte sich das ganze Spektakel natürlich nicht entgehen lassen und begann ihre „Wissens-Safari“ bei Benji und der Yuudari. Auf ihre Frage hin, schielte Benji kurz zu Umiko und sagte dann: „Naja, ich denke wir kommen klar, oder Umiko?“ Es dauerte nicht fünf Sekunden und da hatte Benji die Bonbons entdeckt, die Fushigi erneut verteilen wollte. Er war sich sicher, das er keines bekommen würde, doch es kam ganz anders. Das besagte Bonbon war schneller in Benjis Mund verschwunden als man hätte „Halt nicht so schnell“ sagen können. Fushigi hatte erneut bewiesen, wie korrekt sie war und Benji begann gerade sie lieb zu gewinnen.



Genug gegessen! Es gab schliesslich immer noch eine Aufgabe zu lösen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Yuudari Umiko

Member
Beiträge
366
Alter
15 Jahre
Größe
1,53m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Ein Lob, mal wieder. In der Akademie war Umiko schon immer bei den Lehrern sehr beliebt gewesen und oftmals rief man sie schon gar nicht mehr auf, weil man ohnehin wusste, dass sie die richtige Antwort wissen würde. Da gab man lieber weniger talentierten Schülern die Chance sich zu beweisen. Im Theorieunterricht war es immer so, aber in der Praxis war sie, abgesehen von Genjutsu, deutlich unbegabter. Dennoch kassierte sie von den Schülern immer wieder diese Blicke, die nicht nur Benji bemerkte. Umiko machte das jedoch wenig aus, ob die Schüler sie nun mochten oder nicht. Die meisten gingen ihr sowieso aus dem Weg und wenn jemand damit drohte sie zu verprügeln, zog er meist den Schwanz ein, weil sie so gruselig aussah, dass viele glaubten, sie würde ein Fluch treffen, wenn man sich mit ihr anlegte. Das in den Augen der meisten Menschen schlechte Bild der Yuudari war für Umiko in dem Fall nur hilfreich… Und da war es ganz egal was die anderen sagten, denn sie würde sich trotzdem im Unterricht so gut wie möglich verhalten. Immerhin wollte sie die Akademie so schnell wie möglich hinter sich bringen und einen besonders guten Schnitt zu haben, um ihren Vater zu beeindrucken.
Auf das Lob der Lehrerin reagierte das Mädchen jedoch nur mit einem dankbaren Nicken und konzentrierte sich dann wieder auf den Unterricht. Eine mündliche Note war schon etwas Gutes, denn das brachte sie ihrem Ziel näher. Die Lehrerin begab sich kurz darauf zur Tafel hin und begann zu erklären, dass sie dieses Thema erst einmal hinter sich lassen würden, da sie genug darüber gesprochen hatten. Damit hatte sie wohl Recht, denn viel mehr wussten Akademieschüler in der Regel nicht über die verschiedenen Clans. Stattdessen schrieb sie, in unerträglich verschnörkelter Schrift, an worum es sich nun drehen würde. Umiko war ein bisschen irritiert von der Schrift mir den kitschigen Herzchen als I-Punkte. Wenn man davon ausging, dass diese Herzform eigentlich vom Gesäß kam, dann malte Fushigi gerade kleine Hintern an die Tafel, aber die meisten Menschen dachten über solche Dinge nicht nach. Umiko schon… Sie würde ihre Schrift nie irgendwie verhunzen, immerhin war Perfektion doch das Ziel! Neugierig las das junge Mädchen das nächste Thema an der Tafel und wusste sofort, dass das nicht so ihr Ding war. Taijutsu… Neben ihr auf der Bank schien sich aber einer sehr über dieses Thema zu freuen. Benjiro schien nicht die Art Mensch zu sein, die seine Gefühle gerne für sich behielt, aber das machte Umiko so gar nichts aus. Auf die Aufforderung der Lehrerin hin, zückte die Yuudari ein Blatt und ließ ihr Auge über die Aufgaben schweifen. Bevor sie jedoch beginnen konnte, wandte sich ihr Banknachbar begeistert an sie. Er schien zu versuchen nett auf sie zu zugehen, aber Umiko erkannte warum er ihren Namen so komisch aussprach. Sicher hatte er ihn vergessen. Sie nickte ihm zu, auch wenn sie natürlich kein Lächeln zeigte, weil sie das nie machte. „Ich freue mich ebenso, Benjiro.“, sagte sie und wandte sich dann wieder von ihm ab. Das war nicht besonders höflich, aber das war Umiko nie wirklich. Dies wiederum lag nicht an dem Jungen, sondern darum, dass sie so etwas nicht gelernt hatte…
Umiko ging die Aufgaben durch und war sich durchaus bewusst, dass sie in der Partnerarbeit keine Leistung bringen konnte, aber dazu später mehr. Sie befasste sich erst einmal schriftlich mit den ersten beiden Aufgaben. Das Erste war ganz einfach, weshalb Umiko sich da kurz fasste: „Unter den Begriff Taijutsu zählen alle körperlichen Nahkampftechniken. Taijutsuka arbeiten meist mit ihrer Körperkraft oder nutzen die Kontrolle ihres Chakras um ihre Angriffe zu verstärken.“ Dann auf zur zweiten Aufgabe, wobei Umiko tatsächlich mal auf die Probe gestellt wurde. Es interessierte sie nicht allzu sehr, was es mit Taijutsu auf sich hatte, da sie damit ohnehin vermutlich nie etwas anfangen könnte. Nichtsdestotrotz lernte sie es, weil man ja auch wissen musste, womit der Gegner auftrumpfen konnte. Allerdings kannte sie die verschiedenen Stile ihrer Fraktion zumindest namentlich und das war ja nur die Frage: „Den Yû-ni Kampfstil, der überall bekannt ist als Mädchenstil. Den Medic-Ken, oder auch die Faust des Heilers. Aman o Maegeri, der Stil, der bekannt für Soragakure ist, weil er die Mentalität des Dorfes widerspiegeln soll. Aus meiner Heimat stammt der Omezu Okusezu Kampfstil, der typisch für das Dorf als steinhart betitelt wird. Ansonsten gibt es noch allgemeinere Stile, wie den Kemonómané Stil, der irgendwas mit Tieren zu tun hat, der Taiji und der Houmon no Jiyuu Stil, die irgendwas mit Mönchen zu tun haben oder zumindest daher stammen, ein Tanzstil, dessen Name mir gerade entfallen ist und dann soll es noch einen Taijutsustil geben, der mit Drogen zu tun hat, aber der ist für fortgeschrittene Nutzer, weshalb ich ihn nicht benennen kann.“ Das sollten alle sein, die sie benennen kann. Gerade als sie damit fertig war, hörte sie wieder die Stimme des hibbeligen Jungen neben sich. Er fragte danach, ob sie bereit für die Partneraufgabe war und sie nickte ihm stumm zu.
Kaum hatte sie das getan, fing der Junge schon an zu plappern wie wild und erzählte augenscheinlich ziemlich begeistert von seinem Stil. Es handelte sich dabei um den Tierstil, von dem Umiko schon einmal grob gehört hatte. Aufmerksam hörte sie ihm zu und prägte sich die Fähigkeiten des Stils ein. Als er fertig war, nickte sie zufrieden und sagte: „Danke für die Erklärungen. Das klang sehr interessant.“ Dann kamen sie jedoch zu dem Punkt, der Umiko ein wenig unangenehm war. Allerdings konnte sie nicht wirklich etwas dafür, weshalb sie sich auch nicht direkt dafür schämte, dass die Yuudari keine Taijutsu beherrschten. „Ich würde dir gern etwas erzählen Benjiro.“, begann sie ruhig. „Aber in meinem Clan herrscht ein großes Defizit was Taijutsu angeht. Darum beherrsche ich keinen Stil, von dem ich dir erzählen könnte.“ Sie stoppte kurz, als ihr etwas einfiel, was sie ihm damit Nützliches mitgeben könnte. Aber sollte sie? Vielleicht war er ja schlau genug allein darauf zu kommen, wenn er mal einem anderen Yuudari begegnete… Es war nämlich so, dass niemand von ihnen einen Taijutsustil beherrschte.
 

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Aufmerksam las Fushigi, was Umiko und Benjiro bisher so geschrieben haben. Zu ihrem Überraschen waren die Notizen auch bei Umiko recht unvollständig. Natürlich besser als die der meisten Anderen im Raum, aber für Umiko... Für die Lehrerin kristallisierte sich direkt ein kleines Defizit heraus. Allerdings fand sie das nicht weiter schlimm. Nicht jeder konnte in allem gut sein, so sehr man sich das auch wünschte. Vorbildlich waren Umikos Aufzeichnungen ja dennoch, um das noch einmal hervorzuheben. Sie selbst hatte zum Beispiel mittelschwere Probleme mit Genjutsu. Konnte zwar das ein oder andere anwenden, eine Meisterin würde sie wahrscheinlich dennoch nie werden. Mit Sicherheit käme sie nicht einmal ans Mittelmaß heran, aber solange sie sie brechen konnte, machte sie sich keine allzu großen Sorgen und war einfach nur froh, dass sie dieses 'Fach' nicht unterrichten musste. Was für ein Vorbild wäre sie, wenn sie Schülern zeigen musste, wie schlecht eine Lehrkraft an der Akademie war? Gerade diese vertraten unter den Schülern doch den Ruf, allwissend und alleskönnend zu sein. Wenn es hart auf hart käme, würde sie sich wohl aber ihrem Schicksal beugen müssen und es lehren. Doch hatte sie das Glück und musste ihnen nur das Fach praktisch näherbringen, in dem sie die Nummer Eins war: Taijutsu, Sport und alles, was damit zusammenhing.
„Sehr schön, meine Süßen“, sagte Fushigi lächelnd zu Benjiro, klopfte ihm mit ihren starken Armen auf die Schulter und ging dann wortlos weiter, also ohne die Beiden zu korrigieren. Man musste nicht alles Theoretische wissen. Man musste nur wissen, wie man sich zur Wehr setzen konnte. Sei es dann mit Nin- oder Genjutsu – alles, was einen vom Sterben abhielt war erlaubt. Das bedeutete nicht, dass man die Sparte nicht praktizieren sollte, dennoch war das nun einmal die Auffassung der Weißhaarigen, weswegen sie auch das Mitnehmen von Kunai und all dem Zeug gern so oft wie möglich ansprach, wie man ja gesehen hat. Angesprochen hat sie aufgrund ihrer Meinung auch nichts, was die restlichen Schüler so stehen hatten oder sich gegenseitig sagten. Solange kein Totalausfall unter ihnen war, machte sie sich keine Sorgen.
Sorgen.. Ein gutes Stichwort. Der Unterricht war nun so gut wie vorbei. Fushigi schaute von ihrem Platz aus noch einmal in die besetzten Bankreihen. „Dürfte ich um eure Aufmerksamkeit bitten, Häschen?“, fragte sie mehr auffordernd und setzte sich. „Da der Unterricht in zwei Minuten vorbei ist, möchte ich noch ein paar abschließende Worte sagen.“ Mit den Händen ineinander gefaltet, beendete sie die kleine Sprechpause und redete dann weiter. „Es war mir eine Ehre, euch einmal kennen lernen gelernt zu haben und wünsche euch viel, viel Glück bei der euch bevorstehenden Geningprüfung - soweit ich informiert bin, seid ihr ja sozusagen eine Abschlussklasse. Diejenigen, die sie nicht bestehen, sollten allerdings nicht den Kopf hängen lassen! Das kriegen wir schon hin!“ Motiviert ballte sie eine Faust, um auch die Schüler dazu zu bewegen, an sich zu glauben. Was für eine tolle Lehrerin. „Wenn ihr mal etwas habt, mit einem Schüler oder gar Lehrer nicht zurechtkommt, dann scheut euch auch nicht davor, zu mir zu kommen. Ich bin mir sicher, gemeinsam finden wir eine Lösung, mit der alle zufrieden sind. Und jetzt...“ Ihr Blick verschwamm ein wenig, die Stimme wurde zittrig. „...jetzt geht bitte in den nächsten Klassenraum, zur nächsten Stunde, meine Schmetterlinge. Fliegt hinaus." “..bevor ich in Tränen ausbreche.“ Sie hasste Verabschiedungen. Die waren immer so.. verabschiedend. Fushigi vermisste ihre Butterblümchen bereits jetzt schon, selbst wenn diese nicht einmal fünf Minuten aus dem Raum waren.

- Unterricht beendet -​
 
Zuletzt bearbeitet:

Zaraki Kasai

New Member
Beiträge
24
Größe
1,65 m
Steckbrief
Link
Langsam und gemütlich schlenderte Kasai zum Klassenraum, sie war eh schon um einiges zu spät, da würde es auf fünf Minuten mehr oder weniger auch nicht mehr ankommen. Langsam ließ das Mädchen ihren bisherigen Tagesablauf noch einmal Revue passieren. Wie jeden Morgen war sie schon um fünf aufgestanden, hatte sich irgendwelche Klamotten aus dem Schrank geangelt, schnell etwas zu essen eingepackt und war damit in den Wald verschwunden. Es war zwar noch dunkel gewesen, doch Kasai genoss jede Minute. Nach dem sie einige Zeit nur auf dem Boden gesessen hatte, kramte sie ihre Weidenflöte heraus und begann jene Melodie zu spielen, die ihre Umgebung verkörperte. In die Melodie vertieft über sah Kasai die Zeit, so dass sie sich eigentlich beeilen hätte müssen, doch dies wieder sprach ihrem Wesen. Also schlenderte sie ganz ruhig und gelassen zur Akademie.
Damit kamen ihre Gedanken wieder zu ihrer jetzigen Situation zurück. "Hm, welches Klassenzimmer war es noch mal?", dachte sie bei sich. Wie immer hatte sie nicht wirklich viel Ahnung davon, wo sie eigentlich hin wollte, denn noch machte sie sich nicht wirklich Sorgen, bis jetzt hatte sie noch jedes Ziel erreicht, nur meistens eben etwas verspätet. Sie nahm die Gänge genau unter die Lupe, es war immerhin ihr erster Tag in der Akademie, was allerdings noch lange keinen Grund für sie darstellte um auch pünktlich zu sein. Lieber den Lehrern gleich einmal zeigen wie der Hase läuft und nicht erst irgendwelche falschen Hoffnungen bei ihnen wecken. Kasai ging an einer Pinnwand vorbei, ruckartig blieb sie stehen und musterte den Aushang genauer. „Na das macht die Sache ja leichter.“, dachte sie sich. Dort hingegen fein säuberlich die Angaben mit den Stunden der Anfänger, mit ihren Lehrern und auch den Räumen. Fröhlich pfeifend machte sich das Mädchen nun um ein paar Infos reicher auf den Weg zu dem Klassenzimmer Nummer neun, dort sollte angeblich die Stunde mit einer gewissen Fushigi stattfinden.
Doch irgendwie war das Klassenzimmer schwerer zu finden als gedacht, Kasai irrte noch eine ganze Weile durch die Gegend, bis sie endlich den richtigen Raum fand. Was das Mädchen sah, oder eher roch verhieß nichts Gutes, schon auf einige Entfernung konnte sie erkennen, dass sie und die Lehrerin noch öfters an einander geraten würden. Sie seufzte schwer, es würde wohl nicht leicht werden, aber sie hatte ihrem Ziehvater versprochen sich zumindest etwas zu benehmen.
Mit einem extrem gequälten Gesichtsausdruck riss sie die Türe auf, es wurde noch schlimmer, wenn das überhaupt möglich war. Rosa, Blumen und allerlei Kitsch, Kasai wollte diesen Raum nicht betreten, alleine ein Blick hinein hatte ihr ausgereicht um fest zustellen, dass sie sich niemals in jenem wohlfühlen können würde. Es war so gar nicht ihr Stil, im Gegenteil das Mädchen hasste die meisten Einrichtungsstücke, sie fand es mehr als nur geschmacklos. „Na super, das kann ja noch heiter werden.“, dachte sie sich mehr als nur genervt. Laut stapfte sie in den Raum, es war ihr egal ob sie die Lehrerin unterbrach, oder störte, Kasai war einfach nur zornig und mies drauf. Sie hatte so sehr auf einen annehmbaren Lehrer gehofft, doch dieser Traum war gerade eben verpufft, wer konnte es ihr da schon verübeln, dass ihre Laune nicht gerade die beste war. Ohne ein Wort warf sie ihren Rucksack einmal quer durch das ganz Klassenzimmer zu dem Platzt ganz hinten in der letzten Ecke, kaum war jener auf dem Boden auf geschlagen, da folgte ihm Kasai auch schon im gemäßigten Tempo. Ihren guten Vorsatzt hatte sie schon längst wieder vergessen.
Sie setzt sich, lehnte sich zurück und legte ihre Beine auf dem Tisch ab, dabei dachte sie: „Jetzt wäre genau der richtige Moment für etwas Rockmusik. Schlimmer kann der Tag ja eh nicht mehr werden.“ Sie ignorierte alles in ihrem Umfeld, es war ihr egal. Sollte die Lehrerin doch einen Handstand machen, sie würde es nicht kümmern. Den Respekt des Mädchens musste die Frau sich erst verdienen. Ein grinsen schlich sich auf Kasais Gesicht, ja die Lehrerin würde darum kämpfen müssen, vor allem da das Mädchen in einem rosaroten Mädchentraum von Klassenzimmer saß, sie würde es dieser Frau nicht leicht machen. Das Kasai holte eine Mappe und einen Zettel mit samt Bleistift heraus, doch das Material war nicht für den Unterricht gedacht, im Gegenteil Kasai legte sich die Mappe unter und begann mit ein paar groben Strichen ihre nächste Arbeit zu skizzieren. Die Skizze zeigte eine mittelgroße Schatulle mit Drachen als Verzierung und würde ziemlich sicher ein anspruchsvolles Projekt werden, doch das Mädchen schreckte davor nicht zurück, nein es stellte für sie sogar einen Ansporn da. „Ich bin ja mal gespannt wie die Lehrerin reagiert.“, dachte sie sich dabei, immerhin hatte sie keine Ahnung an welchen Typ Mensch sie gekommen war und eben jene Tatsache verstärkte ihre Ablehnung nur noch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kajiya Kamshin

New Member
Beiträge
20
Größe
1,62m
Kamshin schlenderte über die Flure und schenkte seiner Umgebung nur wenig Beachtung. Er war zu spät. Ausgerechnet er. Sein Wecker hatte den Geist aufgegeben und er hatte schlicht und ergreifend verschlafen. Er schüttelte sich kurz und zog seinen Schal enger. Ob es ihn vor Kälte fröstelte oder vor Wut über sich selber, vermochte er nicht zu sagen. Schon fast wie im Schlaf ging er die Gänge entlang, denn er hatte sich den Weg zu seinem Klassenraum vorher schon eingeprägt.

Schon bald erreichte er den Klassenraum. Kurz blieb er vor der Tür stehen und holte noch einmal tief Luft, dann klopfte er an und öffnete die Tür. Nachdem er eingetreten war, schloss er die Tür wieder, drehte sich nach vorn, verbeugte sich und sagte: "Entschuldigen Sie bitte die Verspätung."

Als er sich nach einem Platz umschaute entdeckte er einen freien Platz vor Kasai und steuerte zielstrebig auf diesen zu. Angekommen zog er als erstes seine Handschuhe und seinen Schal aus. Das Ablegen des Schals auf dem Tisch verursachte ein lautes metallenes Klacken. Schließlich setzte er sich und nahm Papier, Stifte und das für die Veranstaltung empfohlene Lehrbuch zur Hand und arrangierte alles fein säuberlich und geordnet auf dem Schreibtisch.

Er kam nicht umhin die Schokolade auf seinem Platz zu bemerken und runzelte etwas die Stirn. Sein Blick wanderte zu den anderen Plätzen und auch dort lag überall ein Schokobonbon. Kurz zog er eine Braue hoch und wunderte sich. "Naja, vielleicht gehört das ja zu irgendeiner Art Begrüßungszeremonie."

Sein Blick wanderte durch den Klassenraum und er kam nicht umhin die eigenartige Gestaltung des Klassenraums zu bemerken. Es erinnerte ihn eher an Kimikos Zimmer, als an einen Klassenraum. Er hatte sich den Klassenraum er steril und weiß vorgestellt, ohne die ganzen fein arrangierten Accessiores und den künstlich-blumigen Duft. Er warf einen längeren Blick auf seine Lehrerin. Sie sah grobschlächtig aus. Aber von Kimiko hatte er bereits erfahren, dass sie sehr nett und fürsorglich war. Anscheinend konnten die Lehrer ihre Klassenräume nach ihrem Gutdünken einrichten. Vielleicht betonte sie so ihre feminine Seite. In all den Farben, die die Blumenwiesen an der Wand verstrahlten wirkte Kamshin mit seiner durchgängig schwarzen Kleidung eher fehl am Platze. Den einzigen Farbklecks verlieh ihm seine stählerne Kette, an deren Ende ein mit Bernstein versetzter Ring, welcher die Familieninitialen und seinen Namen trug, hing.

Er musste schmunzeln... "Erwarte das Unerwartete wie?" Hörte er sich im Geist zu sich selbst sprechen.

Sein Blick wanderte zum Fenster. Kasai saß hinter ihm, so dass er sie nicht mustern konnte. Also blieb ihm nur die Spiegelung im Fenster um sich einen ersten Eindruck von ihr zu machen...
 

Fushigi

Member
Beiträge
142
Alter
37 Jahre
Größe
1,85m
Dorf
In deinem Herzen ♥
Wie immer war Fushigi die erste Person, die sich am Morgen im Klassenzimmer Neun befand und mit überschlagenen Beinen stillschweigend auf ihrem Stuhl saß. Heute hatte sie ausnahmsweise mal keine Blumen für die Schüler, was allein dem Umstand zu verschulden war, dass der Laden ausverkauft schien, wenn nicht sogar pleite, bei dem sie diese sonst in der Regal kaufte. Dementsprechend plagten sie momentan ein paar Schuldgefühle, da sie ihrer jetzigen Klasse somit nicht das Gefühl geben konnte, sie genauso zu behandeln, wie die anderen Klassen. Was, wenn sie sich jetzt minder gemocht fühlten und begannen, an ihrer Liebe zu ihnen zu zweifeln!? Sie musste sich etwas einfallen lassen! Bis es dazu kam, hatte die Weißhaarige allerdings nicht mehr genügend Zeit und die ersten Akademiekids betraten den Raum, setzten sich und füllten somit die bisher leeren Bankreihen. Wieder sind sie zahlreich erschienen und nur noch wenige Plätze schmückten sich mit stiller Einsamkeit. So konnte sich auch Kasai an einer Banknachbarin erfreuen. Sie war etwas dicker, hatte lange, braune Haare, welche sie mit ein paar Spangen aus ihrem Gesicht hielt und versprühte eigentlich eine ganz nette Atmosphäre. Mit einem freundlichen Lächeln und einem „Guten Morgen“ an die Zaraki gewandt, setzte sich das Mädchen auch sogleich neben sie und tat daran, ihre Materialien für den Unterricht auszupacken. Mit neugierigen Blicken beäugte sie dann Kasais Kunstwerk. „Wow, das sieht echt cool aus! Magst du Drachen?“, sagte sie und blickte dann kurzzeitig auf ihre Uhr am Handgelenk. Der Unterricht würde in wenigen Minuten beginnen und auch die Lehrerin legte so langsam die Unterlagen so zurecht, dass sie sie mit einem Griff hatte.
Nachdem besagte wenige Minuten verstrichen sind, ertönte das Klingeln der … Klingel und verkündete somit den Beginn der ersten Stunde. Fushigi stand auf, im Raum war es ruhig. „Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich euch, meine Zuckerhäschen!“ Mal wieder nahm sie sich ein Stück Kreide, um ihren Namen an die Tafel zu schreiben, auch wenn die Klasse diesen sicher schon einmal irgendwo gehört haben müsste. „Ich bin Sensei Fushigi und werde in den kommenden Stunden voll und ganz für euch da sein! Also auf gute Zusammenarbeit!“ Ehe sie dann den Inhalt des folgenden Unterrichts nennen konnte, ging auf einmal die Tür auf und ein dunkelhaariger Junge betrat den Raum. Damit zog Kamshin sämtliche Blicke auf sich – auch die der Schüler. Dass er sich für sein Zuspätkommen entschuldigte kommentierte Fushigi mit einem freundlichen Grinsen und mit diesen Worten: „Kein Problem, Tigerchen. Setz' dich einfach.“ Natürlich ließ sie sich von seinem Auftritt nicht beirren und fuhr in ihrem Plan fort, als sich der Kajiya zu seinem Platz begab. „Heute werden wir ein wenig mehr in die Gefilde des Genjutsus eintauchen und uns wenig später noch ein wenig mit Ninjutsu auseinandersetzen. Kann mir denn jemand sagen, was Genjutsu eigentlich sind?“ Da fing er sofort an, der Unterricht. Mal schauen, wer sich alles meldete und bereit war, eine Antwort zu geben.

[Out: Ihr seid sozusagen eine Abschlussklasse und befindet euch kurz vor den Prüfungen, also müsste euer Char eigl. alles bereits kennen - bis auf Fushigi evtl. Ihr müsst jetzt aber nichts in euren Posts ändern. Wir tun einfach so, als wäre nie was passiert. :)

@Kamshin: Bitte etwas auf Wortwiederholung achten. Du hast in den ersten drei Sätzen des fünften Absatzes viermal das Wort "Klassenraum" benutzt. Außerdem würde ich eine Legende in deiner Signatur begrüßen. Also mit "Reden", "Denken" usw. :D

@Kasai: Bei dir ist diesbezüglich eigl. alles in Ordnung, dennoch versuch so gut es geht auf Wörter zu achten, die zusammengeschrieben werden. Ist nichts Wildes und soll nur den besseren Lesefluss fördern. :)]
 

Zaraki Kasai

New Member
Beiträge
24
Größe
1,65 m
Steckbrief
Link
Kasai betrachtete ihre Skizze, auf die das Mädchen sie gerade eben angesprochen hatte. „Das ist Schrott, sie gehört in den nächsten Mistkübel und auch dafür ist sie fast zu schlecht!, erwiderte sie ihrer Mitschülerin kühl. Ja, sie liebte Drachen überalles, aber die Zeichnung war eindeutig Mist, Schrott, Müll, wie auch immer man es ausdrücken will und nicht zugebrauchen. Wütend auf sich selbst zerknüllt Kasai ihr Werk und warf es recht achtlos nach vorne, mit den angegebenen Maßen würde sie niemals eine Schatulle schnitzen können, alleine der Versuch war schon irrsinn. Sie schnaubte einmal laut auf, es war wirklich zum verzweifeln, nie klappte etwas auf Anhieb. Die Glocke ertönte und signalisierte somit den Anfang der Stunde.
Ein Junge kam etwas zu spät, er war der einzige unter den ganzen Schülern, den sie einigermaßen mochte, zumindest sein Kleidungsstil war besser als der von dem Rest der Klasse. Er setzte sich auf den Platz vor sie, Kasai beobachtete ihn nicht weiter. Denn nun stellte sich die Lehrerin der der rosa Albtraum zu gehören schien kurz vor. "Ganz toll, jetzt fängt sie auch noch mit Kosenamen an.", dachte sich Kasai wie sie Spitznamen und Sachen der gleichen verabscheute, mit jeder Sekunde sank ihre Laune tiefer. Wieso nur musste man auch unbedingt zur Akademie? So schwer war es dann ja auch wieder nicht ein Jutsu auszuführen. Extrem gelangweilt blickte sie zur Decke, die Füße noch immer auf ihrem Tisch.
Dann stellte die Lehrerin die Frage was den Genjutsus seihen, das braucht Kasai leise zum Auflachen. Ohne die Hand zu heben oder darauf zuwarten drangenommen zu wedern antwortete sie: "Genjutus sind durch Chaker produzierte Sinnestäuschungen, sie sind darauf ausgelegt den Gegner durch Bilder, Gefühle oder Erinnerungen aus der Fassung zubringen. Es kommt darauf an wie gut ein Genjutsu ist, ob man es überhaupt bemerkt und auch ob man es auflösen kann hängt von der Stärke der Technik ab. Außerdem sind sie eine feige Art des Kampfes." Ja, Kasai konnte keine Genjutus leiden, in ihren Augen waren es einfach nur feige und hinterlistige Techniken, sie bevorzugte einen direkten Kampf, oder Ninjutsus. Auffordernd blickte sie die Lehrerin an, sie wartete auf eine Reaktion. Gleichzeitig begann sie mit dem Stuhl zu schaukeln und überlegte welches Material wohl gut für ihre Schatulle geeignet wäre und auch bei wem sie die Beschläge wohl anfertigen lassen würde. Der Schmied, den sie sonst immer darum bat, war aufs Land gezogen und nun brauchte Kasai dringend Ersatz für ihn. Erneut setzte sie ein paar Striche an der Skizze nun war sie schon um einiges besser, auch die Maße schienen nun hinkommen zu können. Nur die Beschläge waren nach wie vor ein Problem. „Grr, so wird das nie was!“, fluchte sie leise. Am liebsten würde sie aus dem Raum sprinten und sich sofort an die Arbeit machen, doch da würde die Lehrerin wahrscheinlich nicht mitspielen. Kasai zuckte mit den Schultern, es brachte ihr nicht wild herum zu spekulieren, denn den Tatsachen konnte sie eh nicht entkommen.
Das Mädchen gab es auf über Dinge nachzudenken an denen sie im Moment eh nicht arbeiten konnte und musterte stattdessen den Raum, ihr Mitschüler und die Lehrerin noch einmal genauer. Es war wirklich zum verzweifeln in welche Gruppe von Menschen man sie hineingeworfen hatte. Sie fühlte sich mehr als nur fehl am Platz, teilweise bereute Kasai ihren Entschluss. Jetzt gerade könnte sie mit Shou durch den Wald streifen, oder mit Peramina etwas über die Pflanzen lernen, aber nein, sie musste ja unbedingt Kunoichi werden. Doch je länger sie mit ihren Gedanken spielte, des zu mehr wurde dem Mädchen klar, dass sie die Situation gar nicht verändern wollen würde. Es gefiel ihr, dass nicht mehr immer alles gleich wie früher war und es machte Spaße die Lehrer zu ärgern. „Hm, ja ich bin trotz allem recht gerne hier, auch wenn ich auf dieses Püppchenzimmer verzichten könnte.“, dachte sie sich.
Da bemerkte Kasai die Spinne, welche anscheinend in ihrem Rucksack mit gekommen war. Ein Plan nahm in ihrem Kopf Gestalt an vorsichtig nahm sie das Tier heraus und setzte es unbemerkt auf den Pult ihrer Nachbarin. Es würde sicher witzig werden zu sehen wie ihre Mitschülerin reagierte. Das Mädchen musste ein lautes Lachen unterdrücken, oh ja, das würde sicher noch interessant werden.

(Ok, danke. Ich habs mit der Rechtschreibung nicht so und das mit dem Abschluss hab ich wohl etwas überlesen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben