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Mission: Das Wasser der Helden

Hyuuga Mari

Chuunin
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=> Der Weg nach Taki no Kuni

Das Bild des Wasserfalls und die gigantischen Mengen an Wasser, die minütlich in die Tiefe stürzten, war beeindruckend. Für einen Moment vergaß die Hyuuga die Umstände und ergötzte sich schlicht an dem mächtigen Bild, das sich ihr bot. Und da war er doch - dieser entscheidende Unterschied zum Feuerreich, das, was dieses Land besonders und einzigartig machte. Solche Wasserfälle suchte man in Konoha und seiner Umgebung vergebens, höchstens kleine Flüsse fand man und selbst die nur an vereinzelten Stellen. Stumm nickte die 17-Jährige, als Shino erklärte, wo der Tunnel zu finden war, durch den das Team tauchen musste, um nach Takigakure zu kommen. Nur noch wenige Minuten, dann musste sich Hei einer seiner größten Ängste stellen. Die Ninja folgten der Einheimischen über einen steinigen Pfad, der hinter den Wasserfall führte. Die nebelige Luft durchnässte die Klamotten, was Mari allerdings nicht sonderlich schlimm fand. Sie mussten sich ohnehin ihrer Kleidung entledigen, sobald es an den Tauchgang ging und der Badeanzug war bereits am Morgen angezogen worden. Mit einem leichten Lächeln bemerkte die Braunhaarige ein paar Sekunden später, wie sich die Luft ungewöhnlich aufwärmte - natürlich war der Tatsumaki die Quelle, der seine altbekannte Heizungs-Technik anwandte, um nicht weiter auszukühlen. Natürlich, der Wüstenjunge war empfindlich, was etwas kältere Temperaturen anging, nicht? Von dem Wasser mal ganz abgesehen. Hinter dem Wasserfall angekommen, eröffnete sich der Gruppe ein Tunnel, der in den Berg hineinzuführen schien. Mit gemischten Gefühlen in der Magengegend folgte Mari Shino, sah sich dabei allerdings aufmerksam um. Es dauerte nicht lange, da zeigte sich der Beginn des Unterwasser-Tunnels, durch den sie tauchen mussten. Rein und klar, mit einem leicht grünlichen Schimmer, der von den Pflanzen stammen musste, von denen Shino bereits zuvor erzählt hatte. Alle Drei entledigten sich ihrer Klamotten und packten sie in wasserfeste Beutel. Shino schwamm zuerst alleine auf die andere Seite, um die Habseligkeiten des Teams zu transportieren. Ein paar Minuten, die die Genin demnach für sich hatten.

„Solange du nicht übertreibst. Ich will mir ungern die Pfoten verbrennen, wenn ich dich anfassen muss.“ Es war witzig, wie empfindlich der Suna-Nin tatsächlich war. Mari hatte von einem Land gelesen, in dem es das ganze Jahr über schneien sollte - wie es Hei dort wohl ergehen würde? Ob er überhaupt fähig war, auch nur wenige Tage in solch einem Land zu überleben? Nun.. er hatte seine Heizungs-Technik. Dies vereinfachte viele Dinge ungemein. „Eine Minute.. du wirst es schaffen, solange die Luft anzuhalten, oder?“ Das war vielleicht eine gemeine Frage, aber nicht vollkommen unberechtigt. Hei war rein körperlich gesehen nicht unbedingt die Fitness in Person und auch, wenn es an der Akademie stets körperliches Training gab, um Grundvoraussetzungen zu schaffen, lag die Zeit an der Akademie mittlerweile einige Jahre in der Vergangenheit. Na, das würde schon werden. Die Hyuuga sah sich die Taucherbrille an, die Shino auch ihr gegeben hatte - genauso neongrün und hässlich (Maris Ansicht nach) wie jene, die der Suna-Nin bekommen hatte. Aber was sein musste, musste wohl sein. Die 17-Jährige zog die Brille an, passte die Größe im Nachhinein noch einmal an und begab sich dann in Richtung des Wasserbeckens. Zuerst prüfte die junge Dame mit dem Fuß die Temperatur - wirklich sehr kühl. Aber was wäre sie für eine Taijutsuka, wenn sie sich davon hätte unterkriegen lassen! Abgesehen davon wollte Mari auf keinen Fall verweichlichter als Shino sein. Sie biss also die Zähne zusammen und ging bis zur Hüfte ins Wasser - ein paar Sekunden, um sich zu sammeln, dann winkte sie den Tatsumaki zu sich. „Komm, wir bringen es schnell hinter uns.“ Just in diesem Moment packte irgendetwas die Braunhaarige am Bein, die aus Reflex reagierte, ihr Bein anzog und bereits aus dem Wasser springen wollte. Es spritzte und platschte, da tauchte Shino breit grinsend aus den Tiefen auf und lachte. „Hast dich erschreckt, ne?!“, neckte sie Mari, die diesen Humor allerdings gar nicht teilte. Shino ließ sich ihre gute Laune nicht nehmen und wandte sich stattdessen in Richtung Hei. „Ich habe die Sachen rübergebracht und ihr habt Glück, ne! Die Pflanzen leuchten heute wirklich besonders hell, sodass man den ganzen Unterwassertunnel sehen kann, ne?“ Die Einheimische wandte sich bereits wieder um und war dabei, zurück in die Tiefen des Wassers zu gehen. „Wollt ihr hier Wurzeln schlagen, he?“ Mari sah zu ihrem Freund - jetzt musste er sich zusammenreißen. Sie deutete ihm an, dass er zu ihr kommen sollte, damit sie ihm beim Tauchen.. überhaupt beim Schwimmen helfen konnte. Sobald die Genin wieder Zuhause waren, mussten sie an den Schimm-Fähigkeiten des Schwarzhaarigen dringend arbeiten. Das durfte nicht mehr aufgeschoben werden!
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Ein etwas ironisches Lächeln huschte über das Gesicht des jungen Mannes, als er den Kopf schüttelte. "Wenn ich mich so heiß machen würde, wäre das schlimmer als Fieber - das überlebt man nicht lang'", meinte er und ließ seine Schultern ein wenig kreisen. Dann strich er sich durch die langen Haare - und in dem Moment wurde ihm bewusst, dass es wahrscheinlich noch schlimmer werden würde. Die Haare wurden richtig schwer, wenn sie nass wurden. Aber jetzt war es zu spät, sie noch richtig zu befestigen - für diese Nachlässigkeit verfluchte sich der junge Mann zwar, aber ändern konnte man daran wohl nichts mehr. Etwas missmutig sah er Mari dabei zu, wie sie ins Wasser watete und offensichtlich nicht von dessen 'Wärme' begeistert war. Einen Moment der Belustigung wurde dem - etwas aufgeregten - Hei dann doch noch gegönnt, als Shino Mari erschreckte und dafür wahrscheinlich beinahe eine Klatsche kassiert hätte. All das gab ihm Zeit, sich noch einmal zu sammeln und auch auf Shino zu reagieren. "Na, wunderbar", brummte er und watete auch ins Wasser. Das war echt kalt, wie er schon vorher gefühlt hatte, aber seine Technik machte es besser. Jetzt kehrte er die auch nach innen, so dass nur sein Körper gewärmt wurde, nicht aber die Umgebung. Wasser aufzuwärmen war ungleich schwieriger als Luft aufzuwärmen und gleichzeitig kostete es eine Menge mehr Chakra. Das wollte Hei dann doch nicht riskieren und Mari hatte ja nicht gesagt, dass sie unbedingt warmes Wasser brauchte, oder? Bevor Hei den Startschuss gab, tauchte er selbst kurz unter, ließ sich im Wasser ein wenig treiben und schaute sich unter Wasser um. Hm. So schlimm sah es wirklich nicht aus; da es hier keinen Staub und Dreck im Wasser gab, nur Felsen und Pflanzen und er eine Taucherbrille aufhatte, konnte er hervorragend sehen. Gut, die idiotische Taucherbrille sah nur so aus, aber sie funktionierte gut und da sie die Nase mit bedeckte, fühlte er sich gleich sicherer. Den Mund zu zu halten war viel einfacher als auch die Nase von Wasser frei zu halten. Der Tatsumaki spürte allerdings so schon, wie seine Luft zur Neige ging und tauchte wieder auf. "Sieht wirklich nicht so schlimm aus", beurteilte er den Tunnel und seufzte. Na, eine Minute würde er schon hinkriegen. So etwas hatte er nicht wirklich trainiert, nur, als es mal nötig gewesen war.

"Also, Shino, wie kommst du am ehesten da durch?" Das angesprochene Mädchen kicherte leise. "Nicht so wie andere, ne? Ihr solltet schon normal schwimmen, aber wenn du Probleme bekommst, helfe ich dir gerne, ne!" Sie nickte nachdrücklich und begab sich auch ins Wasser. Nachdem sie ein paar Mal um Hei herum geschwommen war, winkte sie auch Mari ins Wasser. Hei schluckte leicht. "In Ordnung, dann mal los." Der junge Mann holte tief Luft und ließ sich dann ins kristallklare Wasser sinken. So weit, bis seine Füße den Boden berührten. Dann stieß er sich ab und stieß in den dunklen Tunnel - ein wenig wabbelig, aber noch ging es ganz gut. Er sah nach links und rechts und sah, dass Mari - wie gehabt - mit klaren, kräftigen Zügen durch das dunkle Wasser schwamm. Shino wirkte eher wie befreit und zischte durch das Wasser wie ein Fisch. Viel schneller als jeder, den er bisher im Wasser gesehen hatte, stieß sie sich immer wieder von den Wänden ab und hatte sogar manchmal Zeit ein Stück zurückzuschwimmen. In der Ferne - wohl noch einige duzend Meter weg - sah der Wüstensohn einen Lichtschimmer. Er paddelte noch etwas unbeholfen, streckte ab und an seine Hand aus und wurde von Shino oder Mari mit einem kräftigen Ruck nach vorne gezogen. Sie glitten durch das kühle Nass, nur Hei blieb warm - seine Technik erledigte das. Trotzdem merkte er, dass das mit dem Luft-anhalten nicht halb so gut funktionierte, wie er gedacht hatte. Insgesamt ging auch ziemlich gut so - Hei fühlte sich nicht (nur) als Last. Sie waren schon beinahe am Ende des Tunnels, da wurden ihm seine Haare doch noch zur Verhängnis - Hei hatte überhaupt nicht mehr darüber nachgedacht. Seine schwarzen Haare wickelte sich um eine Pflanze an der Decke des Tunnels und rissen ihn schmerzhaft zurück. Vor Schreck öffnete er den Mund und er verschluckte sich an dem kalten Wasser. Erschrocken versuchte er sich zu befreien, aber er gelang ihm nicht. Und seine Luft wurde weniger. Das Wasser, welches wegen seinen Haaren nur noch wenig durchsichtig war, ließ keinen richtigen Blick zu und Hei schluckte noch mehr Wasser - widerlich. Er merkte, wie ihn jemand am Arm zog, aber es half nichts - sein Kopf hing ja fest und ohne den konnte er hier auch nicht weg. Plötzlich rupfte etwas sehr fest an seinem Kopf und er spürte wie seine Haare mal wieder in Mitleidenschaft gezogen wurden - so ähnlich wie er jetzt aus dem Wasser gezogen wurde. Krampfhaft holte Hei Luft. Aus seinem Mund lief Wasser und er konnte nicht zurückhalten, dass er einen ganzen Schwall Wasser an den Rand des Wasserlochs übergab. Sein Körper zitterte leicht, als er an seinen Hinterkopf tastete. Der Haarverlust schien nicht allzu schlimm zu sein, aber er fühlte sich immer schwächer... da merkte er, dass seine Wärme-Technik vollkommen aus dem Ruder lief und beendete sie schnell. Er kochte, dampfte und auch seine Haare waren schon wieder trocken. Erschöpft ließ er sich auf seinen Hosenboden fallen und atmete erleichtert durch. Er merkte nicht einmal, dass Mari und Shino vor ihm standen. Zwei junge Frauen im Badeanzug und Hei sah das nicht einmal? - Nun, es ging ihm einigermaßen dreckig. Er hustete und hievte sich dann schließlich auf die Beine. Noch ein Huster. "Nun, ähm..." Er schniefte. "Das lief doch ganz gut."
 

Hyuuga Mari

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Ein guter Anfang, oder? Anstatt sich zu sträuben, schien Hei sich mittlerweile mit seinem Schicksal abgefunden zu haben und ging sogar mehr oder weniger freiwillig - jedenfalls ohne gezerrt zu werden - in das kalte Wasser. Um sich an die Umstände zu gewöhnen, sank der Schwarzhaarige zuerst alleine ein wenig unter und sah sich um. Diese Gelegenheit nutzte Mari, um sich noch einmal mit Shino über den Tunnel auszutauschen. Viel kam da nicht heraus, außer dass Shino erneut betonte, dass mit ihrer Hilfe jeder ohne Probleme hindurch kommen könne. Ob Schwimmer oder Nicht-Schwimmer. Hm, na wenn die Einheimische das sagte, dann musste es doch stimmen, was? Hei tauchte wieder auf und entschärfte die Situation, indem er selbst zugab, dass es nicht allzu schlimm dort unten aussehen würde. Das Gesicht der Hyuuga zeigte nicht wirklich, was für Emotionen in ihr vorgingen - eher ein Pokerface, so wie immer. Dann sollte es endgültig losgehen, die 17-Jährige richtete die Taucherbrille, holte tief Luft und sprang dann hinter Shino unter die Wasseroberfläche. Noch während des Absinkens sah sie mit einem Seitenblick in Richtung des Tatsumakis, der bisher allerdings ohne Hilfe zurechtkam. Als der Boden der Wassergrube erreicht war, ging es an die eigentliche Arbeit: Das Schwimmen. So elegant wie Shino konnte Mari sich unterhalb der Wasseroberfläche nicht bewegen, sie musste auf die üblichen Schwimmbewegungen zurückgreifen. Die Pflanzen erhellten den Tunnel und tauchten die steinigen Wände in ein grünliches Licht und kurz überlegte Mari, wie dieses Phänomen möglich war. Was unterschied diese Pflanzen von denen, die man sonst sah? Warum konnten sie Licht absondern, auch noch in einer so speziellen Farbe? Die allgemeinen Kenntnisse der Braunhaarigen reichten nicht aus, um diese Frage zu beantworten - leider. Vielleicht konnte der Tatsumaki das beantworten? Er rühmte sich doch damit, bereits über einen gewissen Wissensschatz zu verfügen und diesen immer weiter ausbauen zu wollen. Als der Schwarzhaarige seine Hand ausstreckte, griff Mari sofort zu und zog ihn ein Stück weiter, um ihm den Schwung zu geben, den er benötigte, um durch den Tunnel zu kommen. Gleiches tat Shino, wenn sie in seiner Nähe war. Es waren nur noch wenige dutzend Meter, die überbrückt werden mussten, bis sie in Takigakure ankommen würden. Die Hyuuga war schon überrascht, wie problemlos diese Aktion letztendlich doch vonstatten gegangen war - da kam es doch noch zu einem Zwischenfall. Die Kunoichi war ein kleines Stück vor dem Suna-Nin, als sie Wellenbewegungen spürte. Sie stoppte, drehte sich im Wasser um und sah abgesehen von der schwarzen Haarpracht des Tatsumaki nur einige Luftblasen aufsteigen - nicht gut. Er hatte sich verhakt? Noch schlechter. Mari schwamm ein Stück zurück, packte den jungen Mann am Arm, merkte allerdings sofort, dass es so nicht klappen würde. Verdammt! Sie hatte kein Kunai zur Hand, der war im Beutel mit den Habseligkeiten bereits auf die andere Seite transportiert worden. Plötzlich bemerkte die Hyuuga, dass Shino wieder aufgetaucht war, das Dilemma ebenfalls bemerkte und durch die ungezähmte Ansammlung an Haaren griff. Dann rupfte sie - unterstützt von Mari - ziemlich grob an Kopf und Körper von Hei, bis die Haarknoten um die Pflanze zerrissen wurden.

An der Wasseroberfläche angekommen konnte sich die 17-Jährige nicht umsehen, stattdessen half sie ihrem Freund an das erstbeste Stück Land, das in Sichtweite lag. Es war nicht besonders groß, steinig und lag direkt an einer hohen Steinwand (Innenseite des vermeintlichen Vulkans?), aber dort konnte der Tatsumaki sich von dem dann doch noch eingetretenen Schreck unter Wasser erholen. Er hustete, spuckte Wasser und dampfte - Heizungs-Technik. Noch bevor Mari etwas sagte, bemerkte der Schwarzhaarige selbst, dass sein Jutsu außer Kontrolle geriet und das Dampfen ließ nach. „Ja, das lief wirklich perfekt“, kommentierte die junge Dame die Aussage ihres Freundes mit ironischem Unterton. „Das habe ich da unten auch noch nicht erlebt, ne! Aber Hei-kun hat so viele Haare, die paar Weniger fallen gar nicht auf, he?“ Hm, so viel mehr hatte der Suna-Nin nicht unbedingt, nur deutlich längere Haare als die meisten anderen Personen. Dennoch hatte Shino recht, die Wolle auf dem Kopf von Hei würde sich schnell erholen. Die wurde schließlich immer wieder auf die Probe gestellt. „Willkommen in Taki-Gakure, ne!“ Die Einheimische grinste überzeugt und deutete dann auf das Dorf, das Mari aufgrund des Schrecks noch gar nicht hatte betrachten können. Erst jetzt fiel der jungen Dame auf, dass sie aus gar keinem kleinen Wasserloch aufgetaucht waren, wie zuerst erwartet. Hier.. war es ein riesiger See! Und sie befanden sich überhaupt nicht mitten im Dorf, sondern waren an eine Landfläche ganz am Rande des Sees geschwommen. Umgeben waren sie von hochragenden Felswänden, ansonsten sah man eine Unmenge an Wasser und in der Mitte erhob sich ein riesiger Baum, der locker mit jenen aus Kusagakure mithalten konnte. Sah man nach oben, konnte man nicht den Himmel erblicken, sondern nur das dichte Blätterdach des Baumes, der vereinzelte Sonnenstrahlen passieren ließ, ansonsten allerdings einen Schutz gegenüber der Außenwelt darstellte. „Nicht schlecht..“, murmelte Mari, sah wieder nach unten. Auf dem See gab es noch vereinzelte Landflächen, auf denen Häuser standen, die verschiedenen Landflächen wiederum waren mithilfe von Stegen verbunden. Und von überall gab es eine Verbindung zu dem gigantischen Baum in der Mitte des Sees. Das war wohl der wichtigste Punkt dieses Dorfes, wie Mari vermutete. „So etwas habt ihr noch nicht gesehen, ne?!“, wollte Shino wissen und mit einigen Sekunden Verzögerung stimmte die Braunhaarige der Einheimischen mit einem Nicken zu. „Stimmt. So etwas haben wir noch nicht gesehen.“ Den kleinen Erfolgsmoment wollte sie Shino dann doch gönnen, das hatte sie sich irgendwie schon verdient. „Und? Wo wollt ihr nun hin? Ich kann euch das Dorf zeigen, ne!“ Und da kam das nächste Problem, das gelöst werden musste. Gegenüber Shino hatten Hei und Mari ihre wahre Identität als Ninja geheimgehalten, allerdings mussten sie einen Auftrag erfüllen und da konnte Shino nicht zugegen sein. Sie mussten an Informationen über dieses Heldenwasser kommen.. und das möglichst, ohne sich unbeliebt zu machen.
 

Tatsumaki Hei

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Hei war noch dabei sich zu berappeln; Shino und Mari sprachen schon, aber so weit war er noch nicht. Der junge Mann hatte noch ein wenig zu kämpfen. Immer wieder schauderte er ein wenig und fragte sich, ob da eine Erkältung im Anmarsch war - aber doch nicht nur wegen eines kleinen Bades, oder? Das war dann doch eine zu simple Art, sich zu erkälten. Nein, das musste etwas anderes sein und Hei hatte so das Gefühl, dass ihn dieses seltsame Schütteln heute nicht mehr verlassen würde. Aber er riss sich zusammen. Vorerst. Sein Blick stellte sich langsam wieder scharf und er sah sich um - begeistert war er nur halbwegs von dem, was sich ihm hier offenbarte. Ein ehemaliger Vulkan - anscheinend - komplett unter Wasser. Mit ein paar Inseln, auf denen Häuser standen, Stegen, die diese verbanden und in der Mitte dieser gigantische Baum, der vermutlich spätestens verhindern würde, von oben in den Krater zu kommen. Der Tatsumaki ließ seinen Blick nach hinten zu der massiven Felswand schweifen - wahrlich, eine natürliche Festung. Uneinnehmbar für jeden Feind, allerdings auch für Freund schwer zu erreichen. Hei vermutete, dass das Intention war und doch konnte er sich dem Gefühl nicht verschließen, dass die Leute hier sich nicht in dem Sinne absichtlich abschotteten. Kurz starrte der noch etwas ausgelaugte Wüstensohn in die Luft, dann wand er sich der kleineren Führerin zu, die ihm zusammen mit Mari vermutlich das Leben gerettet hatte. "Vielen Dank für deinen Einsatz", meinte er deshalb beflissen und strich sich durch die noch nicht ganz trockenen Haare. "Das ist ein einzigartiger Ort" - Shino nickte zustimmend und offensichtlich glücklich über diese Einschätzung des schwarzhaarigen Suna-nin - "und ich würde liebend gerne noch ein wenig hier herumschauen, aber es wäre nett von dir, wenn du uns einen Ort zeigen könntest, wo wir unser Lager aufschlagen können." Er lächelte leicht, wenn auch etwas gequält. "Die Tour durch das Dorf können wir dann ja nach einer kurzen Pause machen, oder?" Fast ein wenig bittend sah er zu Mari, die nichts dagegen zu haben schien. Wahrscheinlich machte sie sich nur ein wenig Gedanken. Naja, Hei war ja ein wenig faul - vielleicht würde sie zu diesem Schluss kommen. Es wäre jedenfalls sicherlich einfacher für Hei.

Shino hatte sich einverstanden erklärt - und watschelte in Richtung des nächsten Hauses, von dem auch ein Steg in Richtung Mitte des großen Sees führte - mit etlichen Abzweigungen, natürlich. Es war witzig: Shino wirkte an Land viel unbeholfener als im Wasser. Das fiel Hei aber jetzt erst auf. Aber er maß dem wenig Bedeutung bei, immerhin war sie quasi im Wasser aufgewachsen. Vielleicht war sie ja halb Ente, halb Mensch... wieder überlief dem jungen Mann ein Schauer. Nicht, weil ihm gerade die Vorstellung erschreckt hatte, wie Shino mit einem Entenkopf aussehen würde, sondern weil es ihm immer schlechter ging. Seine Glieder mochten sich nicht bewegen, sein Kopf wurde irgendwie immer heißer... er prüfte dreimal, aber seine Technik war definitiv nicht mehr aktiv. Trotzdem fühlte er sich immer heißer und seine Arme hingen schon an seinen Seiten; sie gehorchten ihm nicht mehr. Nicht genug damit: Sein Chakra wurde immer weniger und langsam wurde ihm schlecht; er hatte keine Kraft mehr und seine Kraft entschwand ihm immer mehr. Es gelang ihm einfach nicht, seinen Zyklus dicht, am laufen, zu halten. Es war zum Verzweifeln. "Mari", murmelte er, aber sie hörte ihn nicht, Shino quatschte seine Freundin voll. Gut, das war gemein, die junge Frau wollte der anderen anscheinend gerade erklären, wie die Stege errichtet worden waren und welche Arbeit die Aufrechterhaltung von dem Dorf verlangte. Mittlerweile befanden sie sich ja schon auf so einem Steg. Hei war so damit beschäftigt, sich auf den Füßen zu halten, dass er erst gar nicht merkte, wie er kippte - erst als er mit dem Gesicht auf den Steg klatschte, merkte er, dass etwas nicht stimmte. Er krümmte sich zusammen, hatte das Gefühl, zu bluten - aus vielen kleinen Wunden, am ganzen Körper. Aber das konnte nicht sein. Der Tatsumaki holte krampfartig Luft, ächzte, wurde immer heißer - ihm war heiß, heiß, heiß. Aus seinem Mund tönten kleine schmerzerfüllte Ächzer. "H-hime", krächzte er und seine blauen Augen huschten zu der Hyuuga. "M-mach sie zu- mach sie zu! Mein Chakra..." Er warf sich auf die andere Seite, stöhnte. Er blutete aus. Nicht roter Lebenssaft, aber nahezu ähnlich wichtiger Kraftstoff des Körpers. Sein Chakra verabschiedete sich in immer schnellerem Rhythmus. Ein Herzschlag, zwei Herzschläge. "Be-beeil dich", krächzte er angestrengt, wusste, dass das auch eine sehr dumme Idee sein konnte. Aber er hatte das Gefühl, dass die Löcher stopfen noch die beste Möglichkeit war. Er wusste es nicht. Er wusste nichts mehr. Nur noch dieses schreckliche Gefühl. Verzweiflung. "Bitte!"
 

Hyuuga Mari

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Eine Pause war nicht die schlechteste Idee, wenngleich Mari sie von sich aus nicht ausgesprochen hätte. Die junge Dame war schon immer eine Person gewesen, die die Arbeit so schnell wie möglich erledigen wollte und Pausen erst im Nachhinein zuließ. Allerdings war dies im aktuellen Fall weniger sinnvoll, denn ein Teil des Teams wäre vorhin - mehr oder weniger - fast ertrunken. Außerdem war die Reise lang und anstrengend gewesen - nun gut. Shino führte die Truppe an, daraufhin folgte Mari und das Schlusslicht bildete der Suna-Nin. Die Einheimische ließ es sich nicht nehmen, schon jetzt ungefragt mit ihrer Rundführung zu beginnen, denn während sie - so hoffte Mari zumindest - das nächstbeste Gasthaus/Hotel/Lager ansteuerte, fing sie an zu erzählen. Darüber, dass Taki-Gakure im Inneren eines Vulkans lag und damit eine einzigartige Besonderheit darstellte. Ja.. okay. Dann kamen noch ein paar geschichtliche Details hinzu, wie das Wasser sich im inaktiven Vulkan gesammelt hatte und wie aus einem einfachen Sprössling der gigantische Taki-Baum gewachsen war. Shino erzählte sogar von einzelnen Mythen des Dorfes, leider beinhalteten diese Geschichten nicht das sagenumwobene Heldenwasser, wegen dem sie und ihr Freund überhaupt aufgetaucht waren. Die Hyuuga versuchte, so gut es ging zuzuhören, in der Hoffnung, doch ein hilfreiches Detail aus den vielen Worten und Sätzen der Einheimischen herauszufiltern. Als diese jedoch darauf überging, zu erklären, wie die vielen Stege alljährlich geprüft und Instand gehalten wurden, war die Braunhaarige drauf und dran, aufzugeben. Das war nun wirklich eine Sache, die die Hyuuga überhaupt nicht interessierte. Im Rücken von Shino laufend, verdrehte die 17-Jährige ihre zurzeit grünen Seelenspiegel.

Ein Poltern stoppte die fließenden Bewegungen des Grüppchens. Als wäre ein schwerer Gegenstand auf das Holz der Stege gefallen. Shino und Mari drehten sich synchron um, konnten allerdings nur noch den zusammengekrümmten Tatsumaki am Boden erkennen. Die Augen der Kunoichi weiteten sich und ein Schauer überlief sie, als ihr Freund nicht nur eine Bitte, sondern sogar mit letzter Kraft einen nachdrücklichen Befehl erklingen ließ. Was.. was war los? Die Tarnung.. und die Technik.. die Tenketsu zu schließen war lebensgefährlich! Wie viele sollte sie schließen? Zu viele Gedanken, keine Zeit! Hinter dem Henge aktivierte sich das Byakugan und erschrocken stellte Mari fest, dass überall aus dem Körper des Schwarzhaarigen Chakra strömte. Wie lange ging das schon so? Es blieb einfach keine Zeit! Die Hyuuga wusste nicht, ob sie das Richtige tat, als sie sich in Kampfposition begab, den Kreis des Hakke beschwor… und mit ihren Fingern zuschlug. Zwei, Vier, Acht, Sechzehn, Zweiunddreißig… das Chakra lief aus zu vielen Punkten! Aber wenn Mari übertrieb, würde der Suna-Nin infolge ihrer Technik sterben. Vierundsechzig! Immer noch nicht genug.. die 17-Jährige biss sich auf die Unterlippe und es folgten weitere Vierundsechzig Schläge. Im jetzigen Status würde ein gesunder Mensch sich vermutlich nicht einmal mehr auf den eigenen Beinen halten können, wenn er denn überhaupt noch bei Bewusstsein wäre. Die Hyuuga wollte nicht wissen, wie sich diese Angriffe bei einem bereits angeschlagenen Körper anfühlen mussten. Shino stand sprachlos daneben, realisierte sie wohl noch nicht so richtig, was Mari soeben getan hatte. „Ein Krankenhaus!“ Die Kunoichi drehte sich um. „Was war da..“ Die Braunhaarige packte sie am Kragen und unterbrach sie. „Ein Krankenhaus, sofort!“, forderte sie barsch, Shino nickte. Die Hyuuga hievte ihren Freund auf den Rücken - dann rannten die Damen los. Mari hatte keine Zeit, um sich Gedanken zu machen. Was, wenn sie den Zustand des Schwarzhaarigen nur verschlimmert hatte? Was, wenn sie damit seinen Tod eingeleitet hatte? Aber wenn sein Chakra weiter geflossen wäre, wäre er auch gestorben! Es waren zu viele Punkte gewesen.. die Braunhaarige hatte versucht, jene Tenketsu zu schließen, aus denen das meiste Chakra gekommen war. Es waren nicht alle verschlossen - das hätte auch eine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit des Todes bedeutet - doch es hatte den Verlust an Chakra zumindest abgeschwächt. Vollkommen aufgehalten worden war er allerdings nicht. „Hei, reiß dich zusammen!“, zischte sie dem jungen Mann auf ihrem Rücken zu und hatte größte Mühe, ihre Sorge zu verdecken. Das konnte nicht sein ernst sein! Dieser Abgang wäre einfach zu billig! Am liebsten hätte Mari Shino abgehängt, wäre mit all der Geschwindigkeit und Kraft gerannt, die ihr zur Verfügung stand, doch das hätte Nichts gebracht. Denn die Orientierung besaß die Einheimische. Sie liefen über die Stege, rissen sämtliche Aufmerksamkeit auf sich, wenn andere Bewohner in Sicht- und Hörweite waren. Dann die Erlösung: Shino deutete auf ein Gebäude, dass sich kaum von den normalen Häusern abhob, außer, dass es ein Stückchen Größer war. Das sollte ein Krankenhaus sein? Nun, es musste reichen! Eine Alternative gab es nicht! Sie stürmten hinein und Mari brüllte energisch nach irgendeinem Arzt.
 

Tatsumaki Hei

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Hei zitterte unkontrolliert weiter, aber noch bevor ihn die ersten Schläge der Hyuuga trafen, versank er in einer tiefen Bewusstlosigkeit, die ihn in die Tiefen seines Selbst entführte. Der Tatsumaki bekam nicht mehr mit, wie ihn zwei, vier oder auch mehr Stiche der Hyuuga trafen; wohl aber merkte er, dass sein Chakrafluss langsamer wurde und sein Körper ein wenig zur Ruhe kam. Natürlich schadete es ihm – aber gleichzeitig bewahrte es ihn auch vor Schlimmerem. Und sein Chakrakreislauf war ja einiges gewohnt. Aber in seiner Trance, seiner… fast narkotischen Bewusstlosigkeit wachte er an einem anderen Ort wieder auf, einem, der nicht die wirkliche Welt war. Ob es ein Traum oder eine Vision war konnte Hei nicht auseinanderhalten. Sein Verstand fühlte sich träge an, abgeschottet von körperlichen Empfindungen. Körperlos. Sein ‚Blick‘, der kein wirklicher war, nahm einen weiten Himmel war, schwarz wie die Nacht und doch erleuchtet, wie von einem Licht, was dahinter schien. Er selbst befand sich in einem weiten Meer, dunkel und schwer, tief und gewaltig. Oder, nein: Um ihn herum war dieses Meer, aber er selbst befand sich nicht in diesem Meer. Eher trieb er in einem großen Bottich, in dem selbst wieder Wasser stand. Aber dieses Wasser war klar und durchsichtig, und trotz der Umstände trieb sein Bottich auf diesem großen Meer. Hei wollte nicht, dass es sank. Es war bequem hier. Ruhig. Sicher. Die See schien ihm fremd und unnatürlich, riesig und unfassbar. Also nicht erstrebenswert. Wieso aber stieg der Wasserspiegel? Mit mildem Interesse und ohne den für Menschen typischen Selbsterhaltungstrieb sah Hei zu, wie sein Bottich sich weiter füllt, bis nur noch ein kleiner Rand ihm vom Meer abhielt. Unruhe erfasst ihn trotz - oder gerade wegen - seiner Lage. Er war doch sicher hier! Wieso füllte sich das Gefäß?

Im 'Diesseits' oder in der realen Welt lag Hei mittlerweile auf einem zwar etwas rustikalen, aber sauberen Bett. Er war von Mari im Schweiße ihres Angesichts dorthin getragen worden, was er nicht mitbekommen hatte. Genauso wenig war ihm bewusst, dass sie einen der diensthabenden Ärzte fürchterlich erschreckt hatte, als plötzlich eine braunhaarige Furie ihm befahl, sich um den Schwarzhaarigen zu kümmern. Er hätte Mari wohl gesagt, dass es alles nicht so schlimm war und dass sie sich etwas entspannen solle, aber... nun, das konnte er ja nicht. Stabil war er jedenfalls. Sein Atem ging schwer, aber beständig und ihm fehlte im Grunde nichts. Der Arzt machte Mari auf zahlreiche Druckstellen an seinem Körper aufmerksam, aber das konnte sie natürlich abwinken - hatte sie ja selbst verursacht. Nur wusste sie das nicht. Der Arzt versprach, später noch einmal nach dem Patienten zu sehen - und dass Mari rufen sollte, sollte sich etwas verschlimmern. Shino hatte die Hände hinter dem Rücken gefaltet und sah ein wenig bedröppelt aus. Dachte sie, sie wäre Schuld daran? Wohl nicht, aber sie war natürlich in einer Art Konfliktsituation. Dass Mari nicht normal war, war ziemlich deutlich geworden. "Das ist eine Zwickmühle, ne!", meinte sie, wenn auch leise, zu Mari. "Ich muss eigentlich hierüber Bericht erstatten, ne? Ihr seid nicht nur 'normale Reisende'", fuhr sie nachdenklich fort, betrachtete kurz das immer wieder leicht zuckende Gesicht des Tatsumaki. "Aber... ich denke, ne, dass jemand, der dem Dorf böses wollte, nicht in so einer Verfassung hier aufkreuzen würde, ne? Und dann zweimal fast draufgehen, ne?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich hoffe, Hei-kun wird gesund, ne? Möchtest du bei mir übernachten, Mari-chan?", fragte sie mitfühlend und zupfte an ihrem Badeanzug. Offensichtlich war ihr die Situation unangenehm, oder aber sie musste nur schwer nachdenken. "Oder möchtest du bei ihm bleiben? Ich verstehe das, ne?"

Das Gefäß füllte sich, und ein seltsames, saugendes Geräusch ertönte in dem Bewusstsein des Wüstensohns, als es in den Fluten unter ihm verschwand, sich erst komplett füllte und dann in der schwarzen Leere versank. Er selbst sank mit. Zu Panik war er nicht fähig, durchaus aber zu Angst. Er hatte Angst, seinen imaginären Mund zu öffnen, Angst vor eindringenden Wassermassen. Aber er konnte seine Luft nicht anhalten. Sein Mund öffnete sich, die Leere drang in seinen Körper ein, aber... das war keine Leere. Es war voll. Mehr. Viel. Gewaltig viel, aber... kein Wasser. Eine zähe Masse, ja, voller Energie und Kraft. Aber sie bewegte sich nur langsam, sehr langsam. Was war das nur? Und wieso bewegte es sich so zäh? Sein Körper konnte das nicht alles aufnehmen und doch... es tat ihm nicht weh. Während draußen Stunden vergangen, machte er sich mit dieser fremden Kraft in seinem Körper bekannt und... mit einem Mal verstand er. Er erkannte seinen Fehler. Und riss die Augen auf. Das kühle, schimmernde und doch seltsam düstere Licht eines neuen Tages blendete ihn kurz, dann saß er stocksteif gerade in seinem Bett.
 

Hyuuga Mari

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Ob Mari unhöflich gewesen war? Vielleicht ein bisschen. Ob es sie kümmerte? Gerade kein Stückchen. Abgesehen davon hatte sie den Arzt nur dazu gedrängt, die Arbeit zu erledigen, wegen der er bezahlt wurde. Er begleitete die Hyuuga in eines der Zimmer, das allerdings eher spärlich eingerichtet war. Ein rustikales Bett, ein Hocker und ein kleiner Tisch - das soll alles gewesen sein? Keine besonderen Gerätschaften? Taki-Gakure war wirklich hinterwäldlerisch. Unruhig wartete die Braunhaarige ab, während der Arzt sich daran machte, seine Untersuchung durchzuführen. Dass es dem Suna-Nin nicht gut ging, war offensichtlich. Aber zur Unzufriedenheit Maris war dieser Arzt nicht einmal fähig, zu diagnostizieren, was dem Patienten wirklich fehlte. Ein bisschen gucken hier, ein bisschen drücken da - das sollte die gesamte Untersuchung darstellen. Das konnte nicht sein ernst sein! Am liebsten hätte Mari diesen Arzt zurechtgewiesen, ihm klargemacht, dass diese Untersuchungsmethoden Nichts im Vergleich zu Shirogakure waren. Allerdings wären die Ninja dann Gefahr gelaufen, endgültig enttarnt zu werden - vor allem, wenn irgendjemand in diesem Dorf die Techniken der Hyuuga kannte und somit die vielen Druckstellen am Körper des Tatsumaki zuordnen könnte. Der 17-Jährigen blieb keine andere Möglichkeit, als dem Urteil zu trauen und nickte daher verdrossen, als der Arzt sich vorerst entfernte - mit der Anmerkung, Mari solle sich melden, falls der Zustand sich verschlimmerte. Wäre Mari selbst ein Medic-Nin, hätte sie eigene Untersuchungen durchführen können, vor allen Dingen mit Techniken, die auch Chakra behandeln konnten. Für Beschwerden und Krankheiten, die nur Shinobi und keine normalen Zivilisten trafen. Leider glaubte die Hyuuga nicht, ein besonderes Talent für diesen Bereich zu besitzen. Ob sie sich doch noch einmal daran versuchen sollte? Zumindest die Grundlagen zu wissen, wäre in solchen Fällen äußerst wichtig. „Ich bleibe hier.“ Mari kommentierte den ersten Teil der Ansprache Shinos nicht - was hätte sie auch sagen sollen? Mehr als darauf hoffen, dass Shino dicht hielt, konnte die Kunoichi nicht. Die immer noch grünen Seelenspiegel wandten sich an die Einheimische, der Gesichtsausdruck nüchtern und wenig aussagekräftig. „In so einer Situation kann ich ihn nicht einfach alleine hier liegen lassen. Sollte was passieren, muss ich anwesend sein.“ Nicht nur als Teamkollege, sondern auch als Freundin. Das waren allerdings Ergänzungen, an denen sie Shino nicht teilhaben ließ.

Stunde um Stunde verging und es wurde dunkel. Mittlerweile war nur noch Mari anwesend, die sich auf den kleinen Hocker niedergelassen hatte. Das spärliche Licht der Deckenlampe erhellte den Raum und erleichterte es der Braunhaarigen, die Augen offen zu halten. Als Kunoichi sollte es nicht schwer sein, eine Nacht über aufzubleiben - außerdem hielt sie die Ungewissheit wach, was mit dem Tatsumaki geschehen war. Natürlich, die Ärzte hier hatten eine andere Ausbildung erhalten als jene in Shirogakure, die speziell für die Behandlung von Ninja ausgebildet wurden. Dennoch glaubte die Hyuuga nicht, dass sie vollkommen unfähig waren. Warum hatte der Arzt nicht feststellen können, was passiert war? Es war akut gewesen, irgendein Indiz für eine anständige Prognose hätte es doch geben müssen. Mari blieb keine andere Möglichkeit, als weiter zu beobachten und anwesend zu sein - bis Hei sich erholt hatte. Oder sich sein Zustand merklich verschlimmerte, wovon die 17-Jährige nicht ausgehen wollte. Weitere Stunden vergingen und die Hyuuga bemerkte erst, dass sich der Morgen ankündigte, als die Schritte auf den Gängen wieder hörbar wurden. Der zuvor dunkle Raum wurde von dem leichten Licht der Außenwelt erhellt, die junge Frau atmete tief durch, stand auf, ging zu der Zimmertür und schaltete die Deckenlampe aus. Als sie sich umdrehte, drauf und dran, sich wieder auf den Hocker zu setzen, riss der Tatsumaki abrupt die Augen auf und sein Körper schellte nach oben. Regungslos, aber dennoch lebendiger wirkend als zuvor. „Hei!“ Mari trat sofort näher. „Hei, geht es dir gut?“ Ob er sie überhaupt hörte? Sie versuchte, einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hei blickte immer noch stocksteif nach vorne, reagierte nicht einmal richtig. Die Erkenntnis, die er eben gewonnen hatte, traf ihn wie ein Hammerschlag – und oh, es erklärte so vieles. Alles. Dieses seltsame Gefühl… diese Erscheinungen, sein Chakra würde ‚herausfließen‘. Wieso hatte es diese Tortur gebraucht, zu dieser Erkenntnis zu gelangen? Der Wüstensohn saß noch einen Moment da, hörte, wie Mari seinen Namen sagte, ihn fragte, ob es ihm gut ging. Ob es ihm gut ging? Oh, es ging ihm ausgezeichnet. Wunderbar. So gut wie seit Wochen nicht mehr. Jedenfalls fühlte sich der junge Mann in diesem Moment so. Noch immer saß er da, rührte sich nicht, sagte nichts. Er hätte, wenn er gekonnt hätte. Aber einerseits lähmte ihn das Gefühl, welches ihn durchströmte – andererseits drängte es ihn danach, auszuprobieren, was ging. „Ja…“, murmelte er – und traf eine Entscheidung. Er sprang aus seinem Bett auf, ein getriebener Mann, der etwas zu erledigen hatte. Sein durchgeschwitztes Oberteil störte ihn dabei genauso wenig wie seine zerknitterte Hose, als er aus dem Raum stürmte und eine Krankenschwester, die gerade nach ihm hatte sehen wollen, umnietete. Die junge Frau landete – protestierenderweise – auf ihrem Hinterteil. Interessierte ihn nicht. Der Wüstensohn platzte aus dem ‚Krankenhaus‘ heraus – was war das überhaupt für ein seltsames Krankenhaus? – und sah sich gehetzt um. Er musste irgendwo hin, wo ihn niemand sah - gar nicht so leicht in einem Krater eines alten Vulkans. Wie von der Tarantel gestochen flitzte er durch die Gassen. Für einen normalen Mensch ziemlich schnell und trotz seiner Eile relativ kontrolliert. Mari sollte aber keine Probleme damit haben, mit ihm mitzuhalten - wenn sie sich von dem seltsamen Verhaltens des jungen Mannes denn schon erholt hatte.

Weiter ging die wilde Jagd, die Hei immer weiter in die äußeren Teile des Dorfes trieb. Über Stege und Inseln bis es keine Stege mehr gab, dann nur noch über Inseln und über flaches Gewässer, unabhängig davon, dass er nass und dreckig wurde. Hinter einer Felsklippe, die ihn rudimentär vor Blicken verbarg, die vom Dorf kamen, blieb er schließlich keuchend stehen. Der Blick seiner hellen, blauen Augen huschte einmal zurück, aber er sah nicht, dass ihm jemand folgte. Anscheinend hatte er Leute abgeschüttelt wenn ihm jemand gefolgt war oder aber - es hatte sich einfach niemand um ihn gekümmert. Beides gut. Der junge Mann sah mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht in die Umgebung, schloss die Augen. Viel zu feuchter Sand, größtenteils... aber etwas weiter hinten gab es eine kleine Insel, auf der auch trockener Sand zu finden war. Er stellte sich vor den See, ließ dann Chakra in seine Umgebung fließen und rief allen Sand, der einigermaßen trocken war, zu sich. Es war einfach. Ach, zum Teufel! Er rief auch nassen Sand, pumpte Chakra in den Kreislauf, durch ihn hindurch, in den Sand. Vor ihm schwebte eine medizinballgroße Sandkugel, rotierend und vibrierend. Grinsend fetzte er mehr Chakra durch seinen Kreislauf - und die Kugel begann unheilvoll zu glühen. Erst trocknete sie komplett aus, was es noch einfacher für ihn machte. Dann verschmolz sie zu einer zähen Masse, dann glühte sie weiter auf. Einer kleinen Sonne gleich strahlte die Kugel, die jetzt fußballgroß war, große Hitze aus. Schlieren und verschiedene Schattierungen huschten über die Oberfläche der orange leuchtenden Kugel, als er sie zwischen seinen ausgestreckten Armen schweben ließ. Seine leicht gekrümmten Finger schienen sie zu halten, dann hob er die Arme ein wenig in die Höhe und die Kugel folgte seinen Bewegungen. Mehr Chakra! Die Kugel glühte mehr, und der Tatsumaki lachte. Immer größer wurde die Kugel, immer heißer, bis sie über ihm schwebte wie eine Sonne und Hei darunter wie ein junger Halbgott. Als die Hitze absolut unerträglich war, sah er sich um - Mari war da. Ihm gefolgt. Er war glücklich, dass sie da war. Sie hatte ihn gerettet und war für ihn da. Er ließ die Glaskugel in das Wasser fallen - mit einem Zischen fing das Wasser kurz an zu brodeln, dann hatte der See die Kugel abgekühlt. Eine durchsichtige, glasklare Kugel lag im flachen Wasser, die im Inneren noch immer leicht glühte. "Prinzessin!", stieß er aus und wirbelte herum. "Ich habe es verstanden. Und bin auferstanden. Aktivier' mal dein Byakugan... und sag' mir, was du sieht!" Ja, auferstanden aus dem Koma - als eine Chakramaschine. Es war nie weniger Chakra gewesen. Sein vorher Vorhandenes hatte sich nur so klein und unbedeutend angefühlt gegenüber dieser Masse, dass es so gewirkt hatte, als würde er schwächer werden. Sein verwirrtes Hirn hatte seinen Körper entsprechend reagieren lassen. War nur Quatsch... und nach seinem In-Sich-Gehen hatte es auch sein Körper gemerkt. "Ich habe das Limit geknackt. Vollkommen und endgültig." Er lachte - fast ein wenig irre - hob seine Hände an und sah auf sie hinab. Das war schneller gekommen als gedacht... und trotzdem musste er sich noch daran gewöhnen. "Mehr geht nicht", murmelte er im Brustton der Überzeugung. Er konnte sich nicht vorstellen, wie ein menschlicher Körper mehr Chakra beinhalten konnte. Wieder sah er auf seine Hände, deren Fingerspitzen leicht juckten. An diesen bildeten sich gerade kleine schwarze Punkte. Vielleicht zu viel Chakra hindurchgejagt? Hei hatte keine Ahnung... aber es war ein erhebendes Gefühl. Immer noch brodelte das Chakra in ihm wie Magma in einem jungen Vulkan und spritzte immer mal wieder in die Höhe.
 

Hyuuga Mari

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Merkwürdig. Dieses Wort beschrieb für sich alleine perfekt das Verhalten des Tatsumaki. Kaum hatte die Hyuuga ihn angesprochen, gefragt, ob es ihm gut ginge - da sprang ihr Kollege auf, landete auf seinen Füßen und stürmte nach draußen, ohne einen einzigen Blick zurück zu werfen. Der Mund der Braunhaarigen stand vor Verwunderung ein kleines Stück offen, die Augenbraue hob sich skeptisch an. Sonderlich angeschlagen - rein körperlich - schien Hei zumindest nicht mehr zu sein. Aber was sollte dieses Verhalten? Nun trat Mari selbst aus dem Raum, wollte dem Suna-Nin zuerst hinterher stürmen, sah allerdings vorerst nur eine hilflose Krankenschwester auf dem Boden sitzend, die leise fluchte. Hatte Hei…? Meine Güte. Bevor die Hyuuga ihm hinterher eilte, half sie der Krankenschwester wieder auf die Beine und holte sich sogleich die Information, die sie hatte haben wollen. Der schwarzhaarige Irre sei dort entlang gelaufen.. ja, es musste sich um den Tatsumaki handeln. Die Kunoichi verließ ebenfalls das Krankenhaus und machte sich auf den Weg - es wäre einfacher gewesen, wenn sie ihre Tarnung als normale Reisende nicht hätte aufrechterhalten müssen. Dann wäre Mari auf die umliegenden Dächer gesprungen, hätte sich einen Überblick verschafft und ihren Kollegen somit schneller gefunden. Hoffentlich stellte er keine Dummheiten an. Normalerweise traute die 17-Jährige Hei so Etwas nicht zu, doch in seinem momentanen Zustand konnte sie ihn nicht wirklich einschätzen. Sie musste sich damit begnügen, in moderatem Tempo über die Stege zu laufen und entweder den verwunderten Blicken der Leute zu folgen oder sich zu erkundigen, ob irgendjemand einen Kerl mit langen schwarzen Haaren gesehen hatte. Fast jede Person konnte Auskunft geben, sonderlich unauffällig hatte sich der Tatsumaki demnach nicht verhalten. Am Ende aktivierte die Hyuuga ihr Byakugan und wurde sofort auf eine unglaublich hell strahlende Menge an Chakra aufmerksam, die sich wenige dutzend Meter von ihr entfernt formierte. Das musste Hei sein.

„Mein Byakugan?“ Kaum war Mari bei dem Suna-Nin angekommen, wirbelte dieser um seinen eigenen Körper, lachte und bat seine Freundin, ihr Doujutsu zu aktivieren. Er.. hatte das Limit geknackt? Mehr ging nicht mehr? Bereits vorhin hatte die 17-Jährige eine Unmenge an Chakra erblicken können, was sich nur bestätigte, als sie einen weiteren Blick riskierte. Hei strahlte - er strahlte so intensiv, wie die Hyuuga es noch bei keiner Person gesehen hatte. Seine Chakrabahnen waren vollgepumpt - wie konnten sie diese immense Menge an Chakra überhaupt aushalten? Es war bemerkenswert. Lag es daran, dass Hei so fit durch die Gegend springen konnte, obwohl er vor wenigen Stunden eine der mächtigsten Techniken der Hyuuga am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte? „Chakra“, antwortete sie ihm knapp. „Sehr viel Chakra.“ Leider war die Braunhaarige noch zu angeschlagen, um sich in gleicher Art und Weise zu freuen wie ihr Freund. Vielleicht kam das noch - allgemein war Mari allerdings der Typus, der sich eher indirekt freute. Sie verstand noch nicht so recht, was passiert war, warum genau sie sich solch schlimme Sorgen um den Schwarzhaarigen hatte machen müssen. Das Bykugan war bereits wieder deaktiviert worden - es tat weh, Hei lange anzublicken, wenn er seine Unmengen an Chakra unkontrolliert freiließ. Für einen Moment schloss die 17-Jährige ihre Augen, atmete tief durch und fasste sich mit mit den Fingern an die Stirn. Sich sammeln, das war jetzt dringend nötig. „Ich halte fest: Es geht dir gut.“ Ihre Stimme klang gefasst, gefasster als zuvor. „Das wird Shino freuen“, ging es weiter, dann hoben sich die Lider wieder und sie sah in die blauen Seelenspiegel des Kollegen. Danach deutete sie auf die Glaskugel im Wasser „Und das ist auch von dir. Beeindruckend.“ Die Stimme klang vielleicht nicht so euphorisch, wie das Wort 'Beeindruckend' es vermittelte, aber zu mehr war Mari gerade nicht fähig. Zwei Elemente außerhalb seines Körpers in dieser Perfektion miteinander zu verbinden, war eine besondere Gabe. Sie wusste nicht so recht, was sie jetzt machen sollte. Was erwartete Hei gerade von ihr? Für solche Situationen war sie einfach nicht gemacht. „Willst du.. noch hier bleiben? Oder dich noch einmal untersuchen lassen? Möchtest du dich bei Shino blicken lassen?.. Oder möchtest du den Auftrag erledigen?..“ Es klang etwas hilflos, denn tatsächlich konnte sich die Hyuuga nicht vorstellen, was gerade angemessen wäre. Sie wusste schließlich nicht einmal, was genau in ihrem Freund vorging. Und was sie genau machen sollte. Die letzten Stunden hatten einfach zu viele Nerven gekostet.
 

Tatsumaki Hei

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Maris Reaktion überraschte Hei. Nicht, weil sie keine Freudensprünge machte, das war er von seiner Freundin nun wirklich nicht gewohnt und hätte ihn gewundert. Nein, eher fand er es seltsam, dass sie feststellte, dass Shino sich über seine 'Genesung' freute - selbst aber eher weniger so wirkte. Seine Augen blitzen etwas misstrauisch auf, als er sie musterte, während sie auf die Situation reagierte... einer Hyuuga Mari angemessen. Naja, mehr konnte er wohl nicht erwarten und sobald die junge Frau sich ein wenig entspannt hatte, würde das vielleicht anders sein. Er blinzelte etwas amüsiert; sie schien nicht so recht zu wissen, wohin jetzt. Mit sich, mit ihm und mit dieser Situation. Kurz blickte er zu der Glaskugel und kicherte leise, dann wand er sich wieder Mari zu. Dann verstand er, was das Problem war... und sah nach oben. Ja, stimmt. Es war wohl der nächste Tag. Er ging auf die junge Frau zu, während er tief durchatmete und die Kraft, die er bis eben freigelassen hatte, wieder wegschloss und so auch seinen Zustand wieder ein wenig normalisierte. Das war wie eine Droge - er musste aufpassen, nicht süchtig zu werden von dieser Kraft die durch seine Adern floss. Und nicht übermütig oder gar überheblich - denn seine Defizite waren noch immer größer als seine Stärken. Trotzdem - mit dieser Kraft würde er drei Tagen lang durchfliegen können. Bildlich gesprochen. "Es geht mir gut", meinte er und lächelte leicht, als er vor Mari ankam, sich zu ihr beugte und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. "Entschuldige, wenn ich dir Sorgen bereitet habe. Das war nicht meine Absicht." Kurz schwieg der Wüstensohn, sah dann an sich herab und lachte leise. "Ich stinke, bin dreckig und nass und meine Haare sind so durcheinander wie lange nicht mehr. Vermutlich dachten die meisten, ein Sumpfmonster hat sich durch die Stadt geschlagen. Lass uns die Sachen aus dem Krankenhaus holen und uns erst einmal einen Raum zum Übernachten und frisch machen suchen." Zufrieden drückte er kurz ihre Hand, dann sah er noch einmal zu der Glaskugel. "Es kostet unheimlich viel Chakra. Sicherlich hat es noch Optimierungspotentiale, aber es ist so: Je heißer das Feuerchakra, desto schneller, besser und einfacher verformt sich das entstehende Glas." Kurz schwieg er. "Und in der Katon-Schule ist mehr Chakra gleich besser. Chakrakontrolle ist wichtig, aber Chakramenge wichtiger." Er wiegte den Kopf, ging zu der Kugel und versuchte sie hochzuheben, schnaufte leicht und rollte sie dann, als wäre nichts gewesen, aufs Festland. Überspielen dass er doch nicht so toll war wie gedacht. Die Kugel war verdammt schwer und sogar noch warm - beeindruckend, eigentlich. Er klopfte auf das Gebilde, strich über die etwas unebene Oberfläche und legte schließlich seine Handfläche darauf, drückte mit aller Kraft. Nichts passierte. "Hm", murmelte er, stieß die Kugel mit dem Fuß an und ließ sie so ein paar Meter weiterrollen. Mit einer Bewegung ließ er einen ähnlich großen Sandball vor seiner Hand entstehen und feuerte auf die Kugel, die in tausend glitzernde Bruchstücke zerfetzte. "Sie ist allerdings nicht mehr als Glas, also ziemlich unbrauchbar", meinte er trocken. "Das braucht wohl noch ein wenig Forschung." Der Wüstensohn ließ die Schultern leicht kreisen, sah dann zu Mari. "Du siehst müde aus", meinte er lächelnd und ließ mit einer weiteren Handbewegung die Beweise auf dem sandigen Boden verschwinden. "Lass uns gehen."

Den Menschen im Krankenhaus zu erklären, warum und wie er diese Aktion überhaupt durchgezogen hatte - oder durchziehen hatte können - war gar nicht so leicht. Hei redete sich damit raus, dass es eine seltene Krankheit war, die ihn manchmal auf die Bretter schickte. Überarbeiteter und überanstrengter Kopf, Synapsen, die im Kreis drehten und ihn kurzzeitig in Ohnmacht fielen ließen. Er streute ein paar medizinische Begriffe mit in die Erklärung und die Krankenschwester, die nicht zugeben wollte, dass sie bisher nur Fieber und ein paar kleinere Dinge behandelt hatte, stimmte ihm natürlich zu. Der Tatsumaki lächelte fein, dann verschwanden die Hyuuga und er von dort. Als sie draußen angekommen waren, wartete dort eine junge Frau auf sie. Shino. Sie lächelte breit als sie den schwarzhaarigen Suna-nin sah und stemmte die Arme in die Hüften. "Dir geht es gut, ne? Das freut mich, auch wenn du uns einen Schrecken eingejagt hast, ne?" "Entschuldige", antwortete Hei und rückte seinen Beutel zurecht, den er auf dem Rücken trug. "Wir brauchen ein Zimmer - zum Schlafen und Waschen. Wie sieht's aus? Kannst du etwas empfehlen?" "Natürlich! Solange du nicht wieder umkippst... nee?" Hei zog eine Augenbraue hoch. Das war doch kein unwillkürliches 'nee' gewesen, oder? Das Mädel überraschte ihn ab und zu doch noch. Er wechselte einen Blick mit Mari aus, verschränkte in einer typischen Bewegung die Arme hinter dem Kopf. "Versprochen", brummte er und dann führte Shino sie an. Hei selbst wandte sich noch einmal an seine Freundin. "Hast du eigentlich noch getan, worum ich dich, mh... gebeten hatte?" Er zog seinen Ärmel hoch, wo noch Rückstände der Druckpunkte auf seinen straffen (aber nicht sehr ausgeprägten) Muskeln zu sehen waren. "Ich nehme schon an. Damit hast du mich wohl gerettet, auch wenn es eine unkonventionelle Art ist, natürlich. Danke. Wirklich. So konnte ich mich langsam... daran gewöhnen."
 

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Mari sah ihren Freund noch eine Weile skeptisch an, nachdem er ihr einen Kuss auf die Stirn gehaucht hatte. Ein Versuch der Beruhigung? Ja, sicherlich. Und auch wenn die Hyuuga es nicht offen zugegeben hätte, so wirkte diese beschwichtigende Geste sogar. Sie beobachtete, wie sich der Tatsumaki seiner Glaskugel widmete, sie aus dem Wasser fischte und über den Erdboden rollte. Erst jetzt musterte die 17-Jährige das Kunstwerk genauer, allerdings konnte sie durch reine Beobachtung nicht erkennen, wie schwer die Kugel in Wirklichkeit war. Es wunderte sie zwar, dass Hei das vermeintlich kleine Ding nicht einfach anhob, wirklich hinterfragen tat sie es aber nicht. Schließlich ließ ihr Kollege eine weitere Sandkugel entstehen, jedoch formte er diese nicht zu einem weiteren Stück Glas, sondern fegte sie gezielt auf das vorher entworfene Kunstwerk, das sofort in tausend Teile zersprang. Spuren verwischen, sozusagen. „Es geht“, antwortete Mari dem Suna-Nin, als dieser zurückkam. „Ich bin zwar wachgeblieben, aber das sollte ein Ninja noch wegstecken können.“ Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, was zeigte, dass sich die Hyuuga allmählich wieder beruhigte und mehr mit der Situation anzufangen wusste. Ein Fortschritt, der während des Weges zum Krankenhaus weiter ausgebaut wurde. Gekonnt verklickerte Hei der Krankenschwester, die er zuvor rücksichtslos auf dem Hinterteil hatte landen lassen, dass er an irgendeiner seltenen Krankheit leide, die sein Verhalten verursacht hatte. Eigentlich war es sogar bedenklich, wie wenig die Krankenschwester hinterfragte und nicht einmal merkte, dass die medizinischen Verknüpfungen überhaupt keinen Sinn ergaben. Nicht, dass Mari es besser gekonnt hätte, aber die Kunoichi arbeitete auch nicht in einem Krankenhaus und war für die Gesundheit aller Dorfbewohner zuständig. Da konnte man nur hoffen, dass die Ärzte in Taki ein wenig besser ausgebildet waren. Vor dem Krankenhaus trafen die Genin Shino, die zufrieden feststellte, dass es dem Schwarzhaarige besser ging und sich dazu bereit erklärte, sie dorthin zu führen, wohin sie bereits am gestrigen Tag auf dem Weg gewesen waren - vor dem Zwischenfall.

Mari seufzte innerlich, bevor der Seitenblick den Tatsumaki streifte. „Sei froh, dass du überhaupt schon wieder laufen kannst.“ Sie sah auf seinen Arm, der mehrere Druckpunkte zeigte. „Du hast den Angriff wirklich überraschend gut weggesteckt, das hätte ich nicht erwartet. Ich habe mich zwar zurückgehalten, aber dennoch hast du ordentlich einstecken müssen.“ Einen kurzen Moment Pause, in der die Hyuuga nachdachte, dann leicht nickte. „Ist aber gut, dass du es nicht mitbekommen hast. Das hätte sehr unangenehm werden können. Es war auch wirklich schwer abzuschätzen, wie viele Tenketsu ich schließen sollte.. mit dieser Technik darf man nicht spielen. Sie kann verheerende Folgen mit sich bringen. Nicht umsonst wird uns beigebracht, sie nur im Notfall zu nutzen.“ Es hörte sich harmlos an, das Verschließen von ein paar Chakra-Punkten. Das konnte es auch sein, in einem gewissen Maße. Leider vergaßen viele Personen aber, dass mit jedem geschlossenen Tenketsu der körperliche Kreislauf gehemmt wurde. Und dass genauso wie Blut auch fließendes Chakra für den Körper nötig war, um zu überleben. Es gab nicht viele Techniken des Hyuuga-Clans, die als mehr oder weniger harmlos bezeichnet werden konnten. Die meisten Jutsu waren gefährlicher, als es den Anschein erweckte. Die Gruppe ging währenddessen über Stege und Landmassen, bis Shino vor einem Gebäude stoppte, das genauso aussah wie alle anderen Wohnhäuser in der Gegend. Es erinnerte stark an eine Blockhütte - allgemein wurde hier eben sehr viel mit Holz gearbeitet. „Da wohnt meine Tante, ne?“ Shino lachte und drehte sich um. „Das obere Stockwerk vermietet sie, ne? Ist zurzeit frei, habe gestern auch schon mit ihr gesprochen, ihr könnt dort übernachten, ne!“ Das Mädchen fischte einen Schlüssel hervor, trat an die Tür und schloss auf. Im Inneren war es ruhig, auch nachdem sie eingetreten waren, war niemand zu hören. „Meine Tante ist unterwegs, he!“ Shino zeigte den Ninja eine Treppe, die nach oben führte und erklärte, dass es dort einen Schlafraum und ein Badezimmer gab, beides durfte von Hei und Mari genutzt werden. Über die Kosten der Übernachtung würde man sich schon einig werden, hätte ihre Tante gesagt. Was das genau bedeutete, vermochte Mari allerdings nicht zu sagen. Die Genin hatten bereits nach oben verschwinden wollen, als Shino ihnen den Weg versperrte. „Moment, he!“ Sie wartete einen Moment, bevor sie fortsetzte. Zuerst blickte sie zu Mari, dann zu Hei. „Ich bin in einer Zwickmühle, das habe ich gestern bereits gesagt, ne? Warum seid ihr in Taki, ne? Einfache Reisende können so Etwas wie gestern nicht.. he?“
 

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Hei wiegte leicht den Kopf, während er die Worte Maris noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Wenn er ehrlich war vermutete er zwar, dass alleine die Zeit einiges bewirkte - auch die Hyuuga konnten keine ewig währenden Techniken anwenden - aber er musste insgeheim zugeben, dass es wohl doch ziemlich schnell gegangen war. Gleichzeitig erinnerte er sich allerdings dunkel in seinen Ausflug ins Ich - und was dort geschehen war. Das machte, wenn er jetzt im Nachhinein noch einmal darüber sinnierte, tatsächlich ein wenig Sinn. Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme hinter dem Kopf und legte eben jenen ein wenig schief dabei, was ein wenig seltsam aussah. Aber das kümmerte ihn wenig. "Du hast wohl recht", murmelte er nachdenklich und entschloss, das Ganze später noch einmal mit der Hyuuga durchzugehen, einfach, um Klarheit über seine Situation zu bekommen. Angenommen, er wäre noch nicht einmal wieder 'ganz auf dem Damm' - würde ihn dann ein noch mehr an Chakra später überwältigen? Er hoffte nicht, weil die Befürchtung zu platzen dann ganz real wurde. Shino musste erst einmal bedient werden und das würde vermutlich nicht ganz so einfach werden. Das Mädel war nämlich nicht ganz blöd, auch wenn es eventuell so scheinen mochte. Fakt war jedenfalls dass die Führung dieses kleinen Dorfes sie vor der Stadt herumlungern ließ und offensichtlich auch Entscheidungen hinsichtlich der Gäste treffen konnte - wer durfte rein und wer nicht. Der junge Mann verschränkte die Arme jetzt vor der Brust, als sie vor einer Hütte stehen blieben, schließlich hineingingen und dann - nachdem einige Informationen ausgetauscht worden waren - von der Badeanzugträgerin aufgehalten wurden. Hei seufzte leicht. Also war es offensichtlich doch nicht unbemerkt geblieben. Naja, wäre auch seltsam gewesen, sagte sich der Suna-nin und überlegte kurz, wie man das Kommende möglichst diplomatisch verpacken wollte. Eigentlich... wollten sie ja nichts Böses, sondern nur nach diesem Wasser suchen. Die Überlegung, dass dieses ‚Wasser‘ hier stadtbekannt war, war nur eine Vermutung gewesen und nicht mehr - vielleicht konnten sie ja aus dem Mädchen noch einiges herauskriegen, jedenfalls wen sie hier fragen mussten. Da das eher ein Mythos war als alles andere, konnte es eigentlich nicht schaden, oder? Jetzt war nur erst einmal wichtig, die Alarmbereitschaft der Taki-Bewohnerin ein wenig herunterzusetzen. Er wollte ihr ungern etwas antun, nachdem sie ihm vermutlich - jedenfalls zur Hälfte - das Leben gerettet hatte. Er räusperte sich also leise und sah kurz zu Mari, die ein wenig ratlos ob der Antwort schien. Oder wartete sie nur ab, was er sagen würde. Offensichtlich hatte sie noch nichts mit Shino besprochen. Das wäre wohl auch gefährlich gewesen.

Also sah er mit seinen hellen blauen Augen zu der selbsternannten Grenzaufpasserin von Taki und lächelte leicht. „Du hast recht, normale Reisende können so etwas nicht, aber warum sollten wir denn nur normale Reisende sein? Wir sind Shinobi aus Shirogakure.“ Er schmunzelte als Shino die Stirn runzelte, aber sie schlug nicht sofort Alarm. Immerhin. Die Menschen hier waren sehr, sehr weit weg von großer Politik und den Bündnissen. Trotzdem war sie misstrauisch und Hei entschloss, auf Risiko zu setzen. „Ich gebe zu, dass wir dir nicht alles gesagt haben, aber mach’ dir keine Sorgen. Wir sind nicht hier um Ärger zu machen oder euer Dorf auszuspionieren. Wir gehen Legenden und Mythen nach.“ „Legenden und Mythen, ne?“ Shino schien skeptisch. „Taki ist ein mythischer Ort, aber ich wüsste nicht, was euch deshalb hierher führen sollte… hier gibt es nichts, was euch interessieren könnte, ne?“ „Oh doch!“, widersprach Hei und lächelte leicht. „Das Heldenwasser, so sagte man uns, sei hier in Taki schon seit langer Zeit eine Legende und wir möchten etwas darüber herausfinden. Vor allen Dingen, ob es das wirklich gibt.“ Shino runzelte noch immer die Stirn, doch plötzlich grinste sie und brach in schallendes Gelächter aus. „Das Wasser der Helden, ne? Eine Geschichte! Eine Geschichte für Kinder, ne?“ Sie kicherte noch eine Weile vor sich hin, dann räusperte sie sich. „Entschuldige, Hei-kun, ne? Aber das ist nur eine alte Geschichte, soweit ich weiß, gibt es dieses Wasser hier nicht, ne?“ Sie stemmte die Arme in die Hüften. „Also gut! Ihr seid nur hier wegen dem Heldenwasser?“ Hei nickte einmal. „Und wegen nichts anderem, ne?“ Hei nickte erneut und Shino schürzte die Lippen. „Na… na gut, ne?“ Sie nickte. „Ich mag euch, also sage ich nichts. Ich kann euch sogar zu dem begnadetstem Geschichtenerzähler des Dorfes bringen, ne? Er kann euch die Geschichte erzählen und ihr könnt ihm zuhören, ne?“ Hm, wenn das mal nicht nett war. Offensichtlich war es eine so lächerliche Vorstellung, dass es dieses Wasser gab, dass Shino sich sofort keine Sorgen mehr machte. War es so unwahrscheinlich? Der junge Mann blinzelte leicht verwirrt, sah dann zu Mari. "Was sagst du dazu?"
 

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Mari war sich nicht sicher, wie sie Shino antworten sollte. Vollkommen ehrlich? Oder lieber noch eine Lüge hinterher? Eigentlich war die Hyuuga nicht der Typus für Lügen, zumindest nicht, wenn es nicht unbedingt zum Erhalt der Mission nötig war. Außerdem war ihr Shino - nach den gemeinsamen Erlebnissen - nicht mehr vollkommen gleichgültig, was die Situation nicht besser machte. Die immer noch grün aussehenden Seelenspiegel der Braunhaarigen huschten zum Tatsumaki - war er nicht der Part des Teams, der für diplomatische Verhandlungen und Gespräche zuständig war? Nun konnte er unter Beweis stellen, wie fähig er in diesem Bereich tatsächlich war. Ob Hei den Blick seiner Freundin und die non-verbale Aufforderung dahinter verstanden hatte, wusste Mari nicht, dennoch begann der Suna-Nin zu sprechen. Gut so. Im Prinzip sprach der Tatsumaki die Wahrheit aus, allerdings in einer Art und Weise, die die Situation entspannte. Als Shino von dem Heldenwasser hörte, begann sie zu lachen, was Mari skeptisch werden ließ. Was war daran so witzig? Shino erklärte, dass es sich bei dem so genannten Wasser der Helden um eine alte Geschichte handelte, die den Kindern des Dorfes erzählt wurde. Der Reaktion der Einheimischen nach zu urteilen wurde die Existenz des Wassers als äußerst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich eingeschätzt. Entweder das, oder es handelte sich bei Shino um eine grandiose Schauspielerin.

„Ich würde diesen Geschichtenerzähler gerne kennenlernen.“ Anstatt ihrem Kollegen zu antworten, wandte sich die 17-Jährige direkt an die Taki-Bewohnerin. Die leicht gehobenen Mundwinkel sollten sympathisch und vor allen Dingen interessiert wirken. „Vielleicht ist dieses Heldenwasser wirklich nur eine Legende.. aber eine Legende, die irgendeinen Ursprung besitzen muss. Das Angebot klingt also sehr gut.“ Shino nickte, dennoch verriet das Schmunzeln in ihrem Gesicht, dass sie die ganze Sache nicht ernst nehmen konnte. Sie wollte ihren neuen Bekanntschaften gerne helfen, wenngleich sie bereits jetzt davon überzeugt war, dass Hei und Mari am Ende enttäuscht werden würden. Zumindest falls sie wirklich zum Ziel hatten, das legendäre Heldenwasser zu finden. „Ich hole euch heute Abend hier ab, ne? Dann könnt ihr euch in der Zwischenzeit waschen, ausruhen und etwas essen, ne?“ Mari stimmte zu und endlich machte die Schwarzhaarige den Weg hinauf in das obere Stockwerk frei. Eine kurze Erklärung darüber, wo die Genin im Dorf Essen finden könnten, folgte, dann verließ Shino das Gebäude und die Hyuuga konnte zusammen mit ihrem Freund das obere Stockwerk für sich einnehmen. Hier sah es wenig spektakulär aus, ähnlich dem Krankenhaus. Die nötigsten Dinge waren vorhanden, mehr allerdings nicht. Im Schlafraum stand ein breites Bett, aus massiven Holz gebaut. Dazu gab es einen Stuhl und einen kleinen Tisch, ein kleiner Kleiderschrank und Vorhänge an dem einzigen Fenster des Raumes. Es grenzte das Badezimmer an, das äußerst klein gehalten war und abgesehen von einem Klo, einem Waschbecken (ohne Spiegel) und einer Dusche keine Luxus-Artikel enthielt. Entweder bevorzugten die Bewohner Taki-Gakures das einfache Leben, oder die Tante von Shino war äußerst schlecht ausgestattet. Vielleicht war es auch eine Mischung beider Umstände. „Du solltest dich lieber Waschen.“ Als die 17-Jährige von ihrer recht kurzen Erkundungstour zurück im Schlafzimmer ankam, deutete sie in Richtung des Bades und sah dann zu Hei. „Wie du festgestellt hast: Du stinkst, bist verschwitzt und deine Haare sind vollkommen zerzaust“, wiederholte Mari noch einmal seine vorige Feststellung, grinste leicht und kam dann auf den Suna-Nin zu. Sie stahl sich einen kurzen Kuss. „Es ist zwar wenig ermutigend, dass die Suche nach dem Heldenwasser ein wirklich aussichtsloses Unterfangen zu sein scheint, aber es erleichtert uns die Arbeit, wenn man uns eher auslacht, als misstrauisch beäugt.“ Die Hyuuga dachte kurz noch einmal darüber nach, kam allerdings zu dem Schluss, dass diese Überlegungen richtig waren. „Vielleicht bringt uns die Geschichte von dem Heldenwasser weiter, als Shino glaubt. Wenn nicht, müssen wir nach einer neuen Spur suchen. Und im Notfall sollten wir zumindest mit einem Beweis nach Shiro-Gakure zurückkehren, der bestätigt, dass es dieses Heldenwasser tatsächlich nicht gibt. Ich befürchte allerdings, dass das auch nicht leicht wird.“
 

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Hei summte zufrieden, als Mari die Antwort gab. Natürlich, Geschichten waren das Rückgrad von Wahrheit und Wirklichkeit. Ohne sie hätte es viele Überlieferungen und uralte Wahrheiten nie gegeben - deshalb respektierte er Geschichten, besonders diese, die man den Kindern erzählte. Denn so, wie Mari sagte: Solche Geschichten beinhalteten immer einen wahren Kern. Und diesen Kern zu isolieren, herauszuarbeiten und letztlich nur noch die nackte Wahrheit in den Händen zu halten... das war sein Ziel. Und zwar nicht nur hier, aber vorrangig hier. Momentan. Aber eine kleine Pause und eine Möglichkeit, sich ein wenig aufzufrischen kam ihm gerade wirklich gelegen, deshalb ließ er sich dazu 'überreden' (es bedurfte keiner großen Kunst) erst einmal kurz zur Ruhe zu kommen. Die letzten zwei, drei Tage waren eh anstrengend genug geworden. Shino zischte ab und ließ ihn und Mari alleine in dem Haus der 'Tante', in welchem sie das obere Stockwerk für sich hatten. Sehr spartanisch, aber praktisch eingerichtet und so konnte Hei sich nicht beschweren. Für ihn war das quasi Luxus, Mari war ja die einzige hier die verwöhnt war - ohne Ende. Nicht? Er grinste leicht als die Hyuuga sich ihm näherte und ihm einigermaßen unmissverständlich klar machte, welche Probleme sie gerade an ihm sah und wie er diese lösen sollte. "Wie überaus freundlich von dir", meinte er und grinste fein, erwiderte den kurzen Kuss und zuckte dann mit den Schultern. "So ist es viel einfacher. Informationen aus jemandem herauszubekommen, der das, worüber er spricht, für einen Spaß hält, ist so viel einfacher..." Ein leises Kichern. "Ich glaube immer noch nicht an die Existenz dieses Wasser, aber ich denke, wir bekommen alleine durch diesen Geschichtenerzähler viel mit. Und ja, notfalls gehen wir eben zurück. Hilft ja nichts - wenn es das Zeug nicht gibt, dann gibt's es eben nich'." Resolut zog er sich sein Oberteil über den Kopf und ließ es mit spitzen Fingern auf einen Stuhl fallen, der im Zimmer stand. Nachdenklich beobachtete er seinen Oberkörper. Die Druckpunkte waren nahezu verschwunden, aber an ihre Stelle waren winzige, kaum sichtbare, schwarze Pünktchen getreten. "Während ich dusche, kannst du dir ja mal über folgende Frage Gedanken machen: Kann man deine Technik mit Gewalt sprengen und wenn ja, ist es das hier, was dabei rauskommt? Und wenn ja, geht es wieder weg?" Stirnrunzelnd rubbelte er über seinen Bauch und schmunzelte dann. "Ich bin ma' grad weg", brummte er und zog die Tür zum Bad hinter sich zu.

Das Plätschern des Wasser hielt eine ganze Weile an. Hei genoss die warme Dusche und war überrascht, wie weich das Wasser hier war. Absolut rein und klar. Das war natürlich auch super für sein Haar! Er nahm sich alle Zeit der Welt, auch seine Haarpracht ein wenig auf Vordermann zu bringen - sie war ja auch übel in Mitleidenschaft gezogen worden - und wusch sich vernünftig ab. Die schwarzen Punkte, die über seinen ganzen Körper verteilt waren, verschwanden aber nicht. Wenn man nicht darauf achtete, sah man sie gar nicht - aber sie waren da, wie winzige Nadelstiche, die man mit einem Kugelschreiber gemacht hatte. Nun, wenn das der Preis dafür war, dass er diese Chakramassen in sich tragen durfte... dann nahm er diesen Preis gerne in Kauf. Es war ja nicht so, als würden viele Menschen diese Pünktchen sehen. Höchstens Mari. Und wenn seine Vermutung stimmte, dann durfte sie sich darüber nicht beschweren! Mit einem leichten Lächeln stieg er aber schließlich doch aus seiner Dusche und kreuzte die Finger kurz. Sein Körper fing an zu dampfen, das Wasser verschwand restlos von seiner Haut. Auch sein Haar dampfte leicht und kaum merklich vor sich hin. Er öffnete die Tür, schielte heraus und - als er sah, dass nur Mari da war - trat in das Schlafzimmer, natürlich komplett nackt. Aber zu viele Hoffnungen konnte Mari sich in diesem Moment dann doch nicht machen - er kramte in seinem Beutel, holte eine kleine Schriftrolle hervor und zauberte eine neue Montur für sich heraus. Es war eine etwas hellere Kleidung als er sonst trug, weiß mit blauen Zusätzen. "Und? Ist dir etwas eingefallen?", fragte der junge Mann, während er sich anzog, seinen Hals hin und her legte und somit zwei schaurige Knackser ertönen ließ. Zufrieden seufzte er. "Jetzt fühle ich mich wieder wie ein Mensch", murmelte er zufrieden und setzte sich auf das Bett, welches wohl für sie zur Verfügung stand. "Erzähl' mir mehr über diese Technik, die du benutzt hast. Ich selbst wusste nicht einmal, was ich da gesagt hab' - ich wusste nur, was du kannst. Und habe gehofft." Er kratzte sich am Kopf. "Ich frage mich allerdings auch... dieses Heldenwasser soll doch das Chakra noch einmal verstärken, oder? Ich glaube nicht, dass es sowas gibt. Ich verspreche dir, sollte ich mehr davon in meinem Körper haben, würde mein Kopf - oder sonst was - platzen..." Kurz schwieg er nachdenklich. "Wie spät ist es eigentlich? Ich habe mein Zeitgefühl komplett verloren, seit wir durch diesen Tunnel geschwommen sind."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Mari trat einen Schritt näher und betrachtete die schwarzen Punkte, die der Tatsumaki angesprochen hatte. So etwas hatte sie noch nie gesehen, diese Punkte waren nicht auffällig, aber wenn man genau hinsah, konnte man sie doch verteilt über den ganzen Körper erkennen. Es waren zu viele, um nachzuzählen und die Braunhaarige wusste nicht, ob es genau die Stellen waren, an denen sie die Tenkentsu verschlossen hatte - ein so gutes Gedächtnis hatte die junge Frau nun wirklich nicht. Ob man die Technik mit Gewalt lösen konnte? Mari hatte noch nie davon gehört, dass jemand es mit purer Gewalt - egal ob körperlich oder mit Chakra - geschafft hätte, eine so präzise und mächtige Attacke ihres Clans zu durchbrechen. Dennoch konnte sie sich vorstellen, dass - sollte es möglich sein - solche Reste übrig blieben, denn vollkommen spurlos konnte diese Masse an Chakra an den empfindlichen Tenketsu nicht vorbeigegangen sein. Sie nickte kurz, bevor ihr Freund sich Richtung Badezimmer verzog und setzte sich auf den Stuhl des Raumes. Da sich niemand sonst in dem Gebäude befand, löste die Hyuuga ihr Henge auf - die grünen Seelenspiegel verschwanden und die weißen und pupillenlosen Augen von sonst kamen erneut zum Vorschein. Es war nicht mehr schwer, diese kleine Technik aufrechtzuerhalten, dennoch zog sie kontinuierlich Chakra und auf einen Vorrat wie der Suna-Nin konnte Mari noch nicht zurückgreifen - vermutlich würde sie so eine Menge niemals ihr Eigen nennen können. Dafür war ihr Körper dann doch nicht ausgelegt und ihre Talente lagen einfach an anderer Stelle. Die junge Frau sinnierte noch eine ganze Weile darüber, was Hei sie gefragt hatte und versuchte sich daran zu erinnern, ob ihr in der Vergangenheit jemals eine ähnliche Geschichte zu Ohren gekommen war. Leider konnte sie sich nicht erinnern.

Als der Tatsumaki zurückkam, ließ Mari ihren aufmerksamen Blick über seinen Körper wandern. Vielleicht auf der Suche nach den schwarzen Punkten, vielleicht aber auch aus einem anderen Grund. Sonderlich lange konnte die 17-Jährige ihren Freund allerdings nicht mustern, denn wenige Sekunden später streifte er sich neue Kleidung über. Nach der Dusche sah der Schwarzhaarige nicht nur besser aus, er roch auch deutlich annehmbarer. Gut, nun würde es einfacher werden, unauffällig durch Taki-Gakure zu spazieren. Anstatt Hei zu antworten, stand Mari von ihrem Platz auf, stellte sich ihrem Teamkollegen gegenüber und aktivierte ihr Byakugan, sodass sich dicke Adern um ihre Augen bildeten. Dieser Zustand hielt wenige Sekunden an, bevor das Doujutsu wieder deaktiviert wurde und Mari so aussah wie immer. „Diese schwarzen Punkte liegen eindeutig auf deinen Tenketsu - es muss also irgendetwas damit zu tun haben.“ Sie zog das Oberteil des Suna-Nin ein Stück nach oben und fuhr mit ihren Fingerspitzen über seine Haut, direkt über die schwarzen Punkte. Man konnte jedoch keine besonderen Unebenheiten feststellen. Zu feine Verletzungen? Die Hyuuga ließ das Oberteil des Tatsumaki wieder sinken und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust. „Ich habe darüber nachgedacht, ob mir in der Vergangenheit von einem ähnlichen Fall erzählt wurde, allerdings kann ich mich nicht erinnern. Das müsste ich noch einmal in Erfahrung bringen, sobald wir wieder in Shirogakure sind. Falls du es geschafft haben solltest, meine Technik mit der puren Masse an Chakra zu sprengen und diese schwarzen Punkte tatsächlich dadurch entstanden sind, dann ist das ein so besonderer Fall, dass er nicht zum Allgemeinwissen meines Clans gehört.“ Dennoch war Mari überzeugt davon, an genauere Informationen zu gelangen, sobald sie sich mit dem Thema näher beschäftigte. „Tenketsu sind äußerst empfindliche Punkte, durch die das Chakra fließt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du sie - falls deine Theorie stimmt - beschädigt hast. Vielleicht äußert sich dies in den schwarzen Punkten an deinem Körper? Ich bin keine Medizinerin und erinnere mich wie bereits erwähnt nicht daran, dass mir ein ähnlicher Fall bereits zu Ohren gekommen ist, aber du solltest aufpassen. Ich bezweifle, dass es für empfindliche Chakrapunkte gut ist, sie zu beschädigen. Ich denke allerdings, dass sie sich regenerieren werden, wenn du ihnen die nötige Zeit gibst. Solange du sie nicht vollkommen zerstörst, sollten sie sich wieder aufbauen können, dann verschwinden eventuell auch die schwarzen Punkte.“ Alles viel theoretisches Gerede, das Mari nicht belegen konnte, es lediglich vermutete. Sie hob die Schultern an, um zu verdeutlichen, dass sie sich mit all ihren Aussagen nicht sicher war. Danach setzte sie sich erneut auf den Stuhl, von dem sie gekommen war und dachte nach. Hei hatte bereits so viele Informationen über sie und ihren Clan erhalten, dass es unnötig wäre, jetzt auf einmal auf Geheimniskrämerei zu machen. „Zu dieser Technik.. du weißt ja, dass ich mit meinem Byakugan die Tenketsu eines Menschen erkennen kann. Wenn ich diese gezielt mit meinem Chakra angreife, kann ich sie verschließen. Dadurch werden die Chakrabahnen blockiert und der Chakrafluss nach und nach gestoppt, wodurch keine Jutsu mehr angewendet werden können. Wie du allerdings weißt, ist ein fließender Chakrafluss zum Leben notwendig. Wenn alle Chakrapunkte verschlossen sind, stoppt der Chakrafluss im gesamten Körper gänzlich und der Betroffene stirbt. Es ist ein schmaler Grad, auf dem man sich bewegt, wenn man diese Technik anwendet. Aber wenn man es richtig anwendet, können Nin- und Genjutsuka außer Gefecht gesetzt werden.“ Das fasste es gut zusammen, weshalb Mari auf das nächste Thema überging. Sie deutete mit dem Kinn auf eine Wanduhr, die direkt hinter dem Suna-Nin hing. „Du hast fast einen ganzen Tag durchgeschlafen, bevor du deine Auferstehung hattest.“ Ein schmales Grinsen bei diesem merkwürdig klingenden Wort. „Wir haben bereits Nachmittag, weshalb wir uns beeilen sollten, um noch eine Kleinigkeit zu Essen. Vorher möchte ich mich allerdings ebenfalls erfrischen.“ Die Braunhaarige verschwand und schloss die Badezimmertür hinter sich. Warum sollte denn nur der Tatsumaki duschen? Natürlich, er hatte es noch nötiger gehabt, aber wenn sich schon die Gelegenheit ergab und sie ohnehin erst am Abend zu diesem Geschichtenerzähler gebracht wurden, konnte die Gelegenheit auch genutzt werden. Deutlich schneller als Hei tauchte die Hyuuga wieder auf, die Haare zwar nicht getrocknet, aber in neuen Klamotten und deutlich erfrischter. „Shino hat uns ja erklärt, wo wir hier Essen finden. Dann lass uns auf die Suche gehen.“ Und ein Fingerzeichen später verschwanden die weißen Augen wieder hinter einer grünen Schicht. Tarnung.
 

Tatsumaki Hei

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Ohne zu antworten stellte sich Mari ihm direkt gegenüber - und aktivierte ihr Bluterbe. Hei zog eine Augenbraue hoch und zuckte leicht zusammen, als sie über seinen Bauch strich. War schon angenehm, aber vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt für diese Gedanken. "Wenn ich mich ausziehen soll, brauchst du nur etwas sagen", merkte er grinsend an, wartete dann aber gespannt ab, was sie zu sagen hatte - beziehungsweise im Allgemeinen: Was sie entdeckt hatte. Das, was sie sagte, deckte sich mit dem, was er vermutet hatte. Die Tenketsu... und die schwarzen Punkte, sie hatten etwas miteinander zu tun. Leider hatte Mari nichts handfestes, was sie ihm erzählen konnte. Schade drum. Keine Anekdote aus dem Hyuuga-Clanalltag? Gut, zugegeben: Wie oft gab es schon so eine Situation wie diese hier zu verbuchen? Nein, das war höchst ungewöhnlich, so viel wusste Hei auch. Sein nicht unbedingt wenig umfangreiches Allgemeinwissen sagte ihm, dass er noch nie von schwarzen Tenketsu-Punkten gehört hatte. Allerdings konnte er sich vorstellen, dass sich sein Chakra den Weg irgendwie gebahnt hatte. So viel Chakra - selbst, wenn etwas unterdrückt war, irgendwo musste das raus. Und trotz allem waren die Chakrapunkte dafür natürlich immer noch die schwächsten Stellen - so vermutete Hei. Mari bestätigte das so halb und der Wüstensohn hob seufzend die Schultern. „Na gut, dann keine unkontrollierten Chakraanwendungen mehr“, meinte er halb ernst, halb im Spaß. Er hatte nicht vor, Taki in Schutt und Asche zu legen, in dem Sinne: Alles in Butter. Solange er nicht versuchte, die Hölle auf Erden herbeizurufen, würde das schon in Ordnung gehen. Allerdings: Jetzt kam das interessante! Mari offenbarte wieder einmal etwas über ihre Techniken und Fähigkeiten! Für Hei immer wieder interessant, einfach dadurch, dass er folgendes wusste: Nicht viele Außenstehende konnten über einen reichen Fundus an Wissen über die Hyuuga prahlen. Er hingegen wusste schon einiges und er hatte nichts dagegen, dies auch ab und zu zu mehren. Die Informationen über diese Technik waren verblüffend - und ziemlich erschreckend. Nicht, dass er über die Theorie der Chakrapunkte und so weiter nicht einiges wusste, aber dass die Hyuuga so gezielt so kleine Punkte quasi lahm legen konnte… das hatte er bisher nur vermutet. Es direkt zu hören war noch einmal etwas anderes. „Nun…“, murmelte er schmunzelnd, als sie geendet hatte und ihm auch erzählt hatte, wie lange er geschlafen hatte. „Bei dieser Technik wundert es mich nicht, dass ich so lange gepennt hab’ - und auch dieser Traum ist nicht mehr so ganz unerklärlich…“ Das letzte war eher gemurmelt. Hei sah nachdenklich zu der Braunhaarigen und nickte schließlich. „Mach’ das. Du entschuldigst, dass ich nicht mitkomme?“ Ein kleines Zwinkern folgte, und Mari verschwand im Bad. Sie ließ Hei zurück, der mit seinen Gedanken zu kämpfen hatte. Es war seltsam, dass er sich von dieser Technik einfach lösen hatte können, oder? Allerdings war viel Zeit vergangen. Und tatsächlich sein Chakra freigesetzt hatte er ja erst, als er die Glaskugel erschaffen hatte. Insofern… auch Hyuuga-Techniken konnten nicht einfach so alles auf immer zerstören. Jedenfalls verstand er diese Technik als eher temporär.

Mari tauchte einen verhältnismäßig kurzen Moment später wieder auf. Sie hatte sich - leider - schon umgezogen. Das heißt, Hei würde erst einmal auf ein wenig Augenweide verzichten müssen. Sozusagen erst die Arbeit, dann das Vergnügen; Mari hatte allerdings ihre Haare noch nicht getrocknet und das fand Hei doch ein wenig nachlässig. "Wenn du deine Haare getrocknet hast", antwortete er schmunzelnd. Er ließ eine Flamme auf seinem Finger erscheinen. "Ich kann dir dabei auch helfen, wenn du möchtest, aber als jemand der auch lange Haare hat, sage ich dir: Trockne sie lieber, sonst sehen sie nachher so aus wie in Suna... wenn du weißt, was ich meine." Der junge Mann zwinkerte, bekam dafür eine ausgestreckte Zunge zu sehen und einige Momente später war das Problem dann auch schon behoben. Momente? Naja, Minuten. Hei nutzte die Zeit um sich noch einmal ausgiebig zu strecken und seine Sachen zu sortieren. Sie würden sicherlich nicht nur diesen Tag hier bleiben. So eine kleine Detektiv-Arbeit nahm ja schon einige Zeit in Anspruch. Als Mari schließlich vor ihm stand, nickte er, zog sie zu sich und nach einem ausgiebigen Kuss machten sie sich dann auf den Weg. Unten an der Tür hing ein Schlüssel, den Hei an sich nahm - es war noch immer niemand zuhause... vielleicht war die Tante ja noch arbeiten? - und die Haustür sicher verschloss. Sie tappten über ein paar Stege, bis sie zu einem offenen Haus kamen. Um die Papierlampen, die überall aufgehängt waren, tanzten Insekten, die Menschen brabbelten und murmelten. Die vielen Tische waren gut besetzt, aber Platz für weitere Personen gab es trotzdem noch. Hei und Mari ließen sich an einem Tisch nieder und kurze Zeit später hüpfte eine junge Dame zu ihnen, in enger Kleidung. Schwarze Hose, weißes Hemd. Und ein Blümchen hinter'm Ohr. "Was kann ich euch bringen, ne?! Hei-kun, du siehst ja wieder wie ein Mensch aus, ne?" Hei blinzelte. Er besah die junge Frau mit einem Notizblock noch einmal genauer und erkannte Shino. Mit dem festen Zopf und den 'richtigen' Klamotten hatte er sie auf den ersten Blick noch nicht einmal erkannt. Stand ihr aber gut. "Ähm... ja, das stimmt", murmelte er und runzelte die Stirn. "Was ist denn die Spezialität hier? Was empfiehlst du uns?"
 

Hyuuga Mari

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Eigentlich war es Mari nicht erlaubt, solch genauen Informationen über die Techniken ihres Clans zu verraten. Es konnte durchaus sein, dass die Kunoichi Probleme bekam, sollte ihre Familie über ihre Offenheit erfahren. Andererseits vertraute die 17-Jährige ihrem Freund blind und war überzeugt davon, dass er wusste, mit welchen Informationen er unter Umständen vorsichtig umzugehen hatte. Die Hyuuga kannte den Suna-Nin mittlerweile mehrere Jahre, er konnte Geheimnisse für sich behalten - auf seiner Suche nach allem Wissen der Welt würde Hei ohnehin mit der einen oder anderen Sache vorsichtig umgehen müssen. Als Mari zurück in das Schlafzimmer kam, wurde sie gleich wieder fortgeschickt, um sich die Haare zu trocknen. Wirklich? So wichtig war das doch nicht. Da Mari allerdings keine Lust oder Motivation für eine längere Diskussion hegte, ergab sie sich und verschwand erneut im Badezimmer, um der Aufforderung des Schwarzhaarigen nachzukommen. Natürlich brauchte die Kunoichi deutlich länger, schließlich hatte sie weder eine tolle Technik, um ihre Haare zu trocknen, noch konnte sie die Feuer-Natur ihr Eigen nennen. Am Ende war Hei zum Glück zufrieden, sodass sich die Genin zusammen auf die Suche nach Essbarem machen konnten. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass mehr Zeit verstrichen war, als Mari ursprünglich eingeplant hatte. Zwar eilte es nicht akut, doch die Ninja mussten sich zumindest ein wenig beeilen, wenn sie Shino und den Geschichtenerzähler nicht verpassen wollten. Der Beschreibung der Taki-Einheimischen folgend, liefen die Genin über einige Stege, was erneut die Möglichkeit gab, das Dorf versteckt hinter dem Wasserfall genauer unter die Lupe zu nehmen. Irgendwann kamen sie tatsächlich bei einem Restaurant an, das zwar gut besucht, aber nicht voll besetzt war. Hei und Mari suchten sich einen Tisch und warteten - die Wegbeschreibung von Shino hatte offensichtlich gestimmt.

Die junge Frau - Kellnerin - die wenige Sekunden später auftauchte und nach der Bestellung fragte, wurde überrascht von Mari gemustert. Shino? Die Hyuuga musste noch ein zweites Mal genau hinsehen, um sich sicher zu sein, dass sie die Kellnerin nicht vertauschte. So.. normal. Zumindest äußerlich. Wo war der Badeanzug hin verschwunden? Shino ging einem ganz normalen Beruf nach? Viele Gedanken, die durch den Kopf der Braunhaarigen huschten, die sie allesamt nicht äußerte. Stattdessen schloss sich die 17-Jährige stumm der Frage ihres Freundes an: Was hatten die Mitarbeiter des Restaurants zu empfehlen? „Gebratene Forelle, ne!“, platzte es ohne Verzögerung aus Shino heraus. „Auch gut sind unser Hering und Lachs, ne! Unser Karpfen ist erst vor kurzer Zeit ausgezeichnet worden, he!“ Forelle, Hering, Lachs, Karpfen… eine böse Ahnung machte sich in der Hyuuga breit - das waren Fische. Shino konnte nur Fische empfehlen. Die zurzeit grünen Seelenspiegel wandten sich von der Kellnerin ab und inspizierten die Menükarte genauer. Was konnte die Kunoichi erblicken? Fisch! Jedes verdammte Gericht hatte irgendeinen Zusammenhang mit Fisch! Klar, dass Mari da nicht früher drauf gekommen war, sie befanden sich inmitten eines riesigen Sees, mit wenigen Möglichkeiten, die Außenwelt zu betreten. Da mussten sich die Bewohner wohl oder übel hauptsächlich durch Fisch ernähren. Gerne glaubte Mari, dass diese Gerichte an sich grandios schmecken konnten, wenn man denn keine pure Abneigung dagegen besaß, die Wasserbewohner zu essen. Mari seufzte innerlich. „Gibt es auch ein Gericht ohne Fisch?“, fragte sie nach, sah wieder auf und direkt zu Shino. Die konnte gar nicht glauben, dass diese Frage tatsächlich gestellt worden war. „Ohne Fisch… ohne Fisch schmeckt es doch gar nicht, ne!“, rief die Einheimische halb empört aus. Erst in der zweiten Sekunde besann sie sich auf ihren Job als Kellnerin, murmelte einige unverständliche Worte, bevor sie nickte. „Salat, he!“, schlug Shino vor und da es nicht danach aussah, als würde eine weitere Alternative folgen, bestellte die Hyuuga einen Salat. Welchen genau? Das war der 17-Jährigen ganz egal, solange es keinen Fisch beinhaltete. Nachdem auch Hei seinen Wunsch geäußert hatte, flitzte Shino davon. Sie kam noch einmal wieder, um den Genin jeweils ein Glas Wasser vor die Nase zu stellen und lief dann wieder zurück in die Küche - das vermutete Mari jedenfalls. Die Hyuuga stützte ihr Kinn auf der Hand ab und blies Luft aus der Lunge. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass meine Abneigung gegen Fisch mir als Kunoichi so oft Probleme machen würde.“ Danach zuckte sie mit den Schultern und ergab sich ihrem Schicksal. „Nun, Salat ist gesund. Und kann auch gut schmecken. Hoffentlich macht es auch satt.“
 

Tatsumaki Hei

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Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen von Hei - tja, sogar so eine seltsame Persönlichkeit wie Shino es war, konnte wohl einen Job erledigen. Er tippte auf einen Nebenjob, aber das war weder sein Bier noch sein Problem. Der Tatsumaki fand es allerdings witzig, welche Auswahl an Gerichten es hier gab... total vielfältige Auswahl! Fisch fisch und fisch - mit Fischbeilage. So ungefähr. Ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen, als er Mari aus den Augenwinkeln beobachtete und in ihrem Gesicht das sah, was er vermutet hatte. Seine Freundin wand sich ein wenig. Naja, Fisch war wohl nicht so ihr Ding. Hei hatte kein Problem mit Fisch, solange er gut durch war, alles andere fand er seltsam abstoßend. Aber nicht mal wegen dem Geschmack. Eher wegen den Keimen... naja. Jedenfalls: Als Shino lautstark einen Salat vorschlug konnte er sich ein ganz leises Kichern dann doch nicht mehr verkneifen - es war zu witzig, dass die Bewohner hier (natürlich) nicht unbedingt in anderem Fleisch erstickten und Mari so mit einem Salat vorlieb nehmen musste. Und wenn Hei das richtige interpretierte, würde dieser Salat wohl vermutlich auch nicht wirklich Feldsalat beinhalten. Seine Amüsement nur schlecht verbergend lächelte er Mari mit einem spitzen Grinsen an. "Um ehrlich zu sein: Ich auch nicht. Aber als Shinobi muss man wohl gegen alles gewappnet sein... ne?" Er lachte leise und lehnte sich zurück. Shino brachte noch Wasser und wirbelte dann wieder hinfort. "Salat ist gesund, das stimmt wohl. Und so nahrhaft." Hei war kein Freund von Salaten? Doch! Aber er musste natürlich auch etwas gehaltvolles enthalten. Und naja, hier in einer Höhle... gab's davon halt nur Sachen, die viele pflanzliche Fette enthielten, die immerhin gesünder waren als Fleisch-Fett. "Aber du weißt ja, ohne Fisch schmeckt es nicht", wiederholte er, was Shino gesagt hatte und schüttelte den Kopf. "Wir sind wahrscheinlich schon viel zu sehr den Luxus gewohnt, dass man in einer Stadt wie Shiro immer dann das bekommt, was man gerade möchte; nicht aber nur das, was man gerade natürlich bekommen könnte." Lächelnd beugte er sich ein Stück und stützte sein Kinn auf seine Hand. Ein wenig nachdenklich sah er sich um. "Allerdings ist es trotzdem faszinierend, wie zurückgezogen diese Menschen hier leben. Wenig Handeln, wenig politische Relevanz - aber auch brisanz. Es ist natürlich ein einfacher, aber vermutlich ziemlich friedliches Leben." Kurz schwieg er, der Blick abwesend, dann schnalzte er mit der Zunge. "Ich glaube nicht, dass ich mich damit auf Dauer anfreunden könnte. Zu wenig zu sehen." Er schmunzelte leicht, hatte aber keine Zeit, seine Ausschweifungen zu vertiefen, denn das Essen kam.

Wie vermutete war der Salat eher ein Höhlen- als ein Feldsalat, sozusagen. Mehr Pilze und Gräser, die man in dieser Umgebung fand. Wahrscheinlich sogar lecker, nur etwas ungewohnt für den Stadt-Gaumen. Mari schien es nicht schlecht zu schmecken, aber sie sah jetzt auch nicht unbedingt überglücklich aus. Das Lächeln bekundete das - aber Hei verstand das eher als Selbstmarketing. Sie wollte nicht es nicht zugeben. Oder? Der Wüstensohn verspeiste sein Forelle fix, aber nicht überhastig. Er hatte einen Mordshunger, ließ es sich aber nicht so ganz anmerken. Nur die gelegentlichen Male, bei denen er mit Wasser nachspülen musste, waren verräterisch - man konnte aber auch denken, dass Hei einfach keine Manieren hatte. Zugegeben... Tischmanieren waren nicht so seine Stärke. Klar, Grundlagen, aber hey... das waren keine Regeln, eher so Richtlinien. "Also...", fing er an, als er (fast) fertig war und nur noch ein wenig Brot futterte. "... dieser Geschichtenerzähler... denkst du, dass... he, Shino!" Die junge Dame war gerade an ihrem Tisch vorbeigeeilt und stoppte schlitternd als Hei ausrief. Sie drehte sich auf der Stelle und salutierte. "Ja, Hei-kun, ne?!" Das war offensichtlich eine übertriebene Reaktion, aber Hei war vielleicht ein wenig herrisch gewesen. "Entschuldige", murmelte Hei und lächelte sie an. "Wann bist du hier fertig?" "Nicht mehr lange. Ich bringe euch noch einen Nachtisch und wenn ihr mit dem fertig seid... sollte ich auch fertig sein, ne?" Sie stolzierte davon und Hei runzelte die Stirn. "Denkst du, ich habe sie beleidigt?" Verwundert kratzte er sich am Kopf. "Na, egal. Glaubst du, dieser Geschichtenerzähler ist auch wieder ein Verwandter von Shino? Hier scheinen ja alle verwandt zu sein." Er kicherte leise. Fast wie bei den Hyuuga. Nur nicht ganz so schlimm. Aber das sagte er lieber nicht. Kurze Zeit später kamen zwei Eisbecher zu den Jugendlichen. Ach, das hatten sie? Ohne Eis ging es wohl doch nicht? Shino winkte noch einmal und schien wieder normal zu sein, also machte Hei sich keine Gedanken mehr. "Ich muss aber sagen... wenn so ein Wasser irgendwo unbemerkt geblieben sein konnte - also so wie es halt jetzt ist, in Form einer Legende - dann hier. Sonst kann ich mir das nirgends vorstellen."
 

Hyuuga Mari

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Ein besonderer Salat war das, ohne Frage. Ob er auch besonders schmecken würde? Skeptisch probierte Mari einen Bissen, konnte sich allerdings vorerst nicht entscheiden, wo sie diesen Geschmack einzuordnen hatte. Es war nicht abartig oder schlimm, aber so ungewöhnlich, dass ein kleines Gewohnheitstier wie die Hyuuga ihre Probleme hatte, es sofort als schmackhaft oder lecker zu bezeichnen. Rein äußerlich gab sich Mari Mühe, sich ihre Unentschlossenheit beziehungsweise Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, sondern mit einem Lächeln zu vermitteln, dass ihr das Essen soweit schmeckte. Man wollte auch nicht unhöflich sein, nicht? Es stimmte schon, dass Mari den Luxus aus Shirogakure gewohnt war, vielleicht war die Kunoichi sogar ein Stück weit verweichlicht - doch trotz dieser Erkenntnis wünschte sich die Braunhaarige genau diesen Luxus gerade herbei, um keinen Fisch, aber auch nicht reinen Salat essen zu müssen. Na schön, das Leben war kein Ponyhof und Mari musste sich mit dem abfinden, was zur Verfügung stand. Außerdem befand sich die Genin gerade auf einer Mission und nicht im Erholungsurlaub, das durfte nicht vergessen werden. Deutlich genussvoller verspeiste der Tatsumaki die ihm gebrachte Forelle, was Mari zwar nicht nachvollziehen konnte, ihrem Teamkollegen aber durchaus gönnte. War gut, wenn zumindest ein Part des Teams sich ordentlich sättigen konnte. Schließlich brachte Shino den Ninja ein Eis zum Nachtisch und kündigte gleichzeitig an, dass - sobald der Nachtisch fertig gegessen worden war - dem Besuch des Geschichtenerzählers Nichts mehr im Wege stand. Na, das klang doch motivierend!

Insgeheim freute sich die Hyuuga, dass es sich beim Nachtisch um Eis handelte - auch kein sonderlich ausgefallenes Eis mit Fischgeschmack, sondern komplett Standard, mit Vanille, Schokolade und Erdbeere. Entsprechend entspannt begann Mari demnach, die Süßigkeit zu löffeln. Zwischen den Happen antwortete sie auf die Frage ihres Freundes. „Bestimmt. Bisher sind wir von Shino doch ständig zu irgendwelchen Verwandten gebracht worden. Ihre Familie scheint ziemlich groß zu sein.“ Nein, in diesem Moment erkannte die Hyuuga keine Ähnlichkeit zu ihrer Familie - da war Hei ihr einen Schritt voraus. „Soll mir aber auch recht sein, solange wir die Informationen bekommen, die wir haben wollen“, ergänzte die 17-Jährige nach einem weiteren Stückchen Eis. Als der Nachtisch vertilgt und die Rechnung bezahlt worden war, holte Shino die Genin bereits ab. Entgegen erster Erwartung tauchte die Taki-Einheimische nicht sofort wieder in ihrem Badeanzug auf, sondern hatte ein weites und sehr langes Shirt über den Körper geworfen - das Kellner-Outfit war verschwunden. Als sich die Gruppe vom Restaurant entfernt hatte, fragte Mari vorsichtig nach. Die Antwort war klar: Der Inhaber des Geschäftes wollte einen gewissen Schein wahren, weshalb es den Angestellten nicht erlaubt war, im Badeanzug dort herumzulaufen. Das konnte Shino zwar nicht verstehen - so wie sie sprach, hatte es da schon des Öfteren Ärger gegeben - aber da sie den kleinen Zusatzverdienst gebrauchen konnte, hatte sie sich schlussendlich widerwillig dem Willen des Inhabers gebeugt. Sobald es möglich war, würde sich Shino allerdings wieder umziehen, das stellte das Mädchen gleich im nächsten Satz klar. Ja, das passte durchaus besser zu der Jüngeren. „Und ihr solltet den Geschichtenerzähler nicht unterbrechen, ne? Das mag er nicht, dann unterbricht er seine Geschichte ganz, ne!“ Während des Weges erläuterte Shino noch einmal in ganzer Ausführlichkeit, worauf die Genin zu achten hätten, wenn sie dem Geschichtenerzähler entgegen treten würden. Man sollte stets aufmerksam sein, ihn ansehen und sich auf gar keinen Fall anmerken lassen, dass man von seinen Geschichten gelangweilt sein könnte. Nicht, dass das oft vorkommen würde, aber diese Person schien da sehr empfindlich zu sein. Der Geschichtenerzähler - wie Shino erklärte - gehörte zu den ältesten Personen Takis und hatte einen dementsprechenden Ruf zu genießen. Man sollte ihn nicht unterbrechen und könnte auch durch ein gelegentlich stummes Nicken vermitteln, dass man verstand, was er sagte. Ansonsten sollte Verständnis dafür vorhanden sein, dass er im Alter ein wenig vergesslicher geworden war.. und er seine Geschichten auch gerne ausschweifen lies. Aber wenn Hei und Mari Informationen über das Heldenwasser erhalten wollten, wäre der Geschichtenerzähler der beste Ansatzpunkt. „Wie heißt dieser Geschichtenerzähler eigentlich wirklich?“, wollte die Hyuuga irgendwann wissen, da dieses Synonym ihrer Meinung nach zu oft verwendet wurde. Shino schien nicht ganz zu verstehen, was Mari meinte. Nach genauerer Erläuterung hob die Taki-Einheimische die Schultern an. „Na, Geschichtenerzähler, ne?“ Wie es in der weiteren Erklärung deutlich wurde, kannte kaum jemand den wirklichen Namen dieses Mannes, denn er war nur für seinen Beruf - oder wie man es nennen wollte - bekannt. Zumindest eine direkte Verwandtschaft mit Shino wurde ebenfalls ausgeschlossen, der Geschichtenerzähler war scheinbar ein Großvater für jeden Einwohner. Der Hyuuga kamen all diese Dinge äußerst merkwürdig vor, so Etwas gäbe es in Shirogakure sicherlich nicht. An die hiesigen Gewohnheiten musste sich die Kunoichi noch gewöhnen.
 

Tatsumaki Hei

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Hei war etwas amüsiert. Diese ganze Mission war bisher eher ein Witz gewesen - naja, wenn man vielleicht davon absah, dass er beinahe abgenippelt wäre. Wenn man das ausblendete, hatte die Mission bisher aus einem Fußmarsch, einem Tauchgang und einem Essen bestanden und würde gleich darin münden, dass sie eine offensichtlich sehr langatmige Geschichte hören würden. Also wenn das noch einmal spannend werden wollte, musste wohl noch einiges her - aber Hei rechnete schon damit. Diese Gerüchte waren nicht umsonst bezüglich Schwarzmarkt-Aktivitäten interessant. Wenn einfach jemand gesagt hätte, dieses Wasser gäbe es... dann hätte das Shirogakure wohl nicht interessiert. Hier ging es um mehr als das Wasser - es ging darum, möglichst vor Anderen an das potentielle Wasser zu kommen, es ihnen wegzunehmen oder zu bestätigen, dass es nicht existierte. Der Tatsumaki seufzte leicht und beobachtete seine Freundin, die ein wenig zufriedener wirkend das Eis vernaschte. Anscheinend hatte sie seine kleine Spitze nicht ganz verstanden, aber das war ja nicht schlimm - er hatte sie ja mitnichten beleidigen wollen. Er hatte die Parallelen nur ganz witzig gefunden. Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte er aber trotzdem nicht, denn Shino tauchte wieder auf. Zwar nicht mehr ganz so normal wie zuvor, aber auch nicht in Badeanzug - beachtlich. Hei hätte nicht gedacht, dass sie noch andere Dinge in ihrem Schrank hatte - aber auch das klärte sich schnell auf, als Mari vorsichtig nachfragte. Ungewöhnlich für die Hyuuga, aber Hei wertete das als ein gutes Zeichen. Mari interessierte sich für andere Menschen und das immer mehr - gut. Das Nachthemdchen, was Shino anhatte, war also zum Zwecke des Gesicht-wahrens des Inhabers gedacht? Interessante Art und Weise, sich einen Ruf zu bewahren. Zugegeben, ein Badeanzug wäre allerdings noch seltsamer gewesen. Hei schmunzelte leicht und lauschte den Anweisungen der jungen Frau, die sie nach Taki gebracht hatte. Aha, Geschichtenerzähler war also mehr eine Bezeichnung und auch ein Name, weil niemand den eigentlichen Namen wusste? Etwas verwundert schüttelte Hei den Kopf, entschloss aber, nichts dazu zu sagen; sehr zu seiner Enttäuschung war dieser Mann doch offensichtlich kein richtiger Verwandter von Shino. Das machte seine ganze schöne Verschwörungstheorie kaputt. Aber man durfte ihn nicht unterbrechen und offensichtlich wollte er ein wenig geheimnisvoll wirken. Hei verübelte es ihm nicht. Was für eine Magie gab es denn sonst hier in diesem von allem verlassenen Krater als ein wenig Geheimnisse?

Hei und Mari waren nicht dazu gekommen, noch einmal zu sprechen: Weder über das was war, noch das was noch kommen würde; sie gingen also sozusagen unvorbereitet in das Gespräch mit dem Geschichtenerzähler. Dieser stellte sich als ein etwas exzentrischer Mann heraus. Er wohnte in einer Hütte, die fünf Ecken hatte, also nicht eben normale vier Ecken. In der Hütte, die von außen von Schlingpflanzen und Moorgewächsen eingeschlossen war, erhellten Kerzen den Raum. Sogar der Steg der hierher geführt hatte war irgendwie dunkler und zugewachsener gewesen als der Rest der Holzwege dieser... Stadt. Zusammengefasst: Das Ambiente stimmte. Hei lächelte ruhig in sich hinein, denn er fühlte sich in dem Sinne nicht unwohl. Die Leute hier waren einfach alle ein wenig schrullig. Das fing anscheinend - wenn man Shino ansah - auch schon in jungem Alter an. Die Kerzen warfen flackerndes, aber warmes Licht an die Wände der Hütte, die... interessanterweise nur einen Raum hatte. Und der war rund, nicht eckig. Abgetrennt durch dünne Wände waren Küche, Schlafecke und Bad (?) nicht zu sehen, nur der Innenraum, in dessen Mitte der Geschichtenerzähler saß. Naja, jedenfalls vermutete Hei das. Ein alter Mann, mit schütternden, weißen Haaren und glatten Gesichtszügen. Seine Augen wirkten wach, sein Körper schwach und trotz der Asketen-Atmosphäre rührte sich der Mann, als die Ninja hereinkamen. In einer fließenden, ziemlich kraftvollen Bewegung erhob er sich und seine samtene Stimme erfüllte den Raum. "Grüße", brummte er und Hei beneidete ihn sofort um seine Stimme. Mal abgesehen davon, dass er wahrscheinlich trotz seines Alters und seines Aussehens alleine mit dieser Stimme die Frauenwelt verzücken konnte - man hörte sie einfach ohne Probleme. Hei hatte keine unschöne oder hohe Stimme, aber an ihn hier - den 'Geschichtenerzähler' - kam er nicht heran. "Ich grüße zurück", antwortete Hei und bemühte sich, ein wenig tiefer zu sprechen als sonst. "Mein Name ist Hei und dies hier ist Mari, meine Begleiterin. Hat Shino euch schon von unserem Anliegen erzählt?" Der weißhaarige Mann nickte bedächtig und verschränkte die Arme. "Die Legende... ihr wollt die Legende des Heldenwassers ergründen." Er schielte zu Shino, welche sich in Richtung Ausgang verdrückte. "He, Mädchen", schnarrte er und seine Stimme warf ihre Fesseln aus. Shino kam zurück. "Einige halten das natürlich nur für ein Ammenmärchen, aber... das ist es nicht, das kann ich euch versichern. Die Geschichte beschreibt sehr gut und detailgetreu, wie dieses Wasser benutzt wird und woher diese Legende stammt..." Er setzte sich wieder in den Schneidersitz und bedeutete Mari und Hei, sich ebenfalls zu setzen. Shino, ein wenig unglücklich ausschauend, rümpfte die Nase und zog sich mit einer fließenden Bewegung das Shirt über den Kopf. Erst dachte Hei, dass darunter weniger hervorkam, aber es war nur der typische Badeanzug. Natürlich. "Dann muss ich es bequem haben, ne?" Shino Stimme klang etwas ungewohnt neben der Stimme des Erzählers. Er breitete die Arme aus - und fing an zu erzählen. Seine Stimme entführte sie in ein Land vor ihrer Zeit, welches tausend Jahre oder länger zuvor bestanden hatte. Es lockte Düfte alter Zeiten hervor, Bilder vergessener Welten und Stimmen der Vergangenheit. Es war faszinierend und gleichzeitig bemühte Hei sich, die Fakten in seinem Kopf zusammenzufassen... was ihm nur leidlich gelang. Und seine Beine schliefen langsam ein.

Und die Geschichte... hatte wohl gerade erst angefangen.
 
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