Aktuelles

Morgens am Westtor von Konoha

M

Mameha Junko

Guest
Es gab in diesem verschwindend geringen Moment im Damenbecken einen Menschen, der die Stimmung zumindest für Junko maßgeblich beeinflusste, nämlich Kimiko. Dass diese, nachdem die Mameha erstmals seit ihrem die Augen aufschlug, sichtlich damit beschäftigt war, ihre heitere Gemütslage – sprich Gackern – zu unterdrücken, sorgte nun seitens der blonden Kunoichi dafür, dass diese der Hafer stach, was hieß, dass sie sich durch die Erheiterung Kimikos anstecken ließ und nunmehr selbst erst breit grinste und sodann merklich ein Glucksen unterdrückte. Ausnahmsweise nahm Junko auch nicht die Rolle des Spielverderbers ein, nein, diese Rolle hatte das Wolfsmädchen heute für sich gepachtet. Oh, und Kaori ersonn einen gar bösartigen Redeschwall, der Katsumi sicherlich zum Weinen gebracht hatte. Aber hier griff eine der Grundregeln der Kommunikation, denn aufgrund ihrer belustigten Gemütslage fühlte sich Junko angesichts Kaoris weiterem Gefühlsausbruch eher triumphierend als gedemütigt oder eingeschüchtert. Doch nicht nur der Triumph – immerhin demonstrierte das Wolfsmädchen gerade sehr eindrucksvoll, dass ihre Teamkameradin mit ihrer Einschätzung nicht nur „in gewisser Weise“, sondern vollkommen Recht hatte – nein, auch die Wahrnehmung spielte eine Rolle. Es war nämlich so, dass Kaori zwar eine ganze Menge zu sagen hatte, aber Junko vermutlich etwas anderes heraushörte, als eigentlich beabsichtigt. Ich will darauf im Detail eingehen.
Was Kaori sagte: Junko…wenn du mir etwas zu sagen hast dann bitte tu das wie jeder andere Mensch das auch tun würde. Dein arrogantes Getue geht mir auf den Sack!
Was Junko hörte: Aua, das hat weh getan!
Was Kaori sagte: Du glaubst wohl du weißt alles, kannst alles, bist alles was?!
Was Junko hörte: Verdammt, diesmal hast du echt ins Schwarze getroffen, und ich hasse dich dafür!
Was Kaori sagte: Behalte deine Kritik am besten einfach für dich oder rede über jemanden anders. Deine besondere Gabe Personen so toll einzuschätzen solltest du vielleicht auch lieber für unsere ‚Feinde‘ aufheben und nicht immer für deinen Team. Du bist mit ein Grund warum hier nichts läuft wie es soll.
Was Junko hörte: Ich brauche jetzt dringend eine Ausrede. Pauschal ist erstmal alles deine Schuld und nicht meine Schuld, weil ich nicht das intellektuelle Fassungsvermögen habe, um eine bessere Begründung auf den Tisch zu legen.
Was Kaori sagte: Du bist soooo unsensibel!
Was Junko hörte: Warum tust du mir das an? Jetzt muss ich auch noch darüber nachdenken.
Was Kaori sagte: Du nervst! Und…du bist unerträglich Arrogant!
Was Junko hörte: Wenn du nicht sofort damit aufhörst, halte ich die Luft an, bis mir was passiert!
Was Kaori sagte: Ich habe die Nase voll. Du bist die älteste von uns Junko. Verdammt du solltest die jenige sein die unser Team zusammen hält und nicht Katsumi.
Was Junko hörte: Kannst du nicht ein bisschen so sein wie Katsumi? Dann könnte ich wenigstens auf dir rumhacken.
Was Kaori sagte: Wir gemeinsam sollten vor allem ein Auge auf sie werfen und uns nicht gegenseitig nieder machen
Was Junko hörte: Verdammt, das wäre wirklich schön, wenn du nur ein bisschen wie Katsumi wärst. Dann würde alles nach meiner Pfeife tanzen. Blöde Kuh.
Was Kaori sagte: Aber…wie wäre es wenn du uns endlich mal was von DIR erzählst. Keiner von uns weiß irgendetwas. Warum?! Angst es könnte gegen dich verwendet werden? Ist dein Leben aber vielleicht so uninteressant? Was ist los Junko? Warum bist du so geworden wie du bist? Was…ist dein dunkles Geheimnis? Wirst du es mir sagen?!
Was Junko hörte: Ich habe mindestens drei dunkle Geheimnisse, also musst du auch welche haben. (Interessant.)
Was Kaori sagte: Nein wohl eher nicht… Du bist Junko und die tut sowas nicht
Was Junko hörte: Ich will es eh nicht hören, mach dir da keine Illusionen.
Und so, meine Damen und Herren, war es um das Verständnis zwischen diesen beiden Genin bestellt. Mittlerweile lächelte Junko relativ unverhohlen, während sie sich an Kimiko wandte.
„Ich muss mich korrigieren …“ An dieser Stelle ging es nicht weiter, weil der ureigene Sensei mit barscher Stime die verbleibenden Damen dazu aufforderte, einmal abzutauchen, damit er die Klamotten Katsumis einsammeln konnte. Gesagt, getan, für einen Augenblick tauchte die Kunoichi ab – übrigens, das Wasser war immer noch viel zu warm – und tauchte wieder auf, als sie Bewegung im Wasser spürte, was darauf hindeutete, dass eine ihrer Mitbaderinnen nun aufgetaucht war. Kaum wieder aufgetaucht, holte das Fräulein Fuutonninja einmal tief Luft und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, um das Wasser abzuwischen.
„… ich mag es doch, wenn ich Recht habe.“ Auch dieser Satz galt Kimiko, und er wurde in einem locker-flockigen Ton vorgetragen, als würde sich Junko tierisch über die Situation allgemein amüsieren, was ja auch der Fall war.

Sodann wurden die verbleibenden Genin von Kimiko angewiesen, sich rasch aus dem Wasser zu bewegen, anzukleiden und dann zum Lager zu begeben. Dieser Aufforderung kam Junko dann auch schweigend und ohne Zeit zu verlieren nach, obwohl sie nun Zeit hatte, ihre Gedanken wieder zu ordnen. Einen winzigkleinen Stich hatte Kaoris Rede nämlich hinterlassen, wobei dieser Eindruck vermutlich ganz falsch war. Die Formulierung „keiner weiß was“ deutete nämlich darauf hin, dass die restlichen Teammitglieder sich miteinander befasst hatten und dabei die blonde Kunoichi sauber ausgelassen hatten. Das klang merkwürdig und war schwer zu glauben, hinterließ dann aber doch einen merkwürdigen Beigeschmack auf der Zunge. Was lief – gesetzt der Fall, Kaori hatte nicht übertrieben – schief? Auf diese Frage hatte Junko, man höre und staune, keine Antwort. Und wenn Junko auf emotionaler Ebene keine Antworten hatte, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder tauchte die kritisierende Stimme wieder auf, oder sie beging aus Kompensationsgründen ein Attentat. In dieser Situation entschied sich das Mädchen für letztere Möglichkeit, wobei ihr dabei die Vorgehensweise, dass man aus Sicherheitsgründen geschlossen zum Lager zurückkehrte, in die Hände spielte. Kimiko übernahm die Führung, Kaori dackelte hinterher, Ryoichi und Koyaku gingen natürlicherweise nebenbeinander, Akira interessierte nicht, Inuy war nicht da, bevorzugtes Opfer Uyeda hatte sich anscheinend aufgemacht, der armen Katsumi hinterherzuwetzen … nun, damit blieben vor allem Ryoichi und Koyaku als Attentatsopfer übrig. Gedacht, getan, kurz vor der Ankunft im Lager bugsierte sich Junko – den Schalk sichtlich im Nacken – hinter die beiden, wartete ab, passte den richtigen Moment mit der Geduld eines Raubtiers ab und attackierte. Sie attackierte insofern, als dass sie sich beiden Jungen von hinten näherte, blitzschnell die Hände um deren Hüften schlang und beide Shinobi mit einem Kleinmädchenkichern an sich heranzog. Ich persönlich nenne das Doppelknuddelattacke, Junko ihrerseits nannte es eine Laune, was Ryoichi und Koyaku von diesem plötzlichen Angriff hielten, blieb ihnen überlassen. Fest stand, dass sich Junko auch nur für einen Sekundenbruchteil mit den beiden überraschten Jungen aufhielt und diese dann auch wieder losließ, um sich der Fragestunde mit Kimiko zu widmen – und natürlich der eigenen Teamkameradin, deren verändertes Verhalten Junko gar nicht auffiel. Statt dessen beschränkte sich die Kunoichi darauf, dem anderen Mädchen freundschaftlich die Hand auf die Schulter zu legen und aufmunternd zu lächeln.
„Denk nicht drüber nach, das hätte uns allen passieren können.“
Mit diesen Worten ließ Junko auch schon von der kleinen Genjutsuspezialistin ab und wandte sich an Kimiko, die nun für etwaige Fragen zur Verfügung stand, was die blonde Kunoichi dazu veranlasste, schlagartig wieder ernst zu werden. Auch ihre Stimme veränderte sich und nahm wieder den sachlichen Ton an, den man von ihr gewohnt war.
„Ja, Informationen über die Besatzer, so es denn welche gibt, wären wirklich von Vorteil. Wir haben uns bereits über dieses Thema unterhalten. Was halten Sie von der Sache, Kimiko-sensei? Diese Verhaltensweise oder eher Art, das Dorf zu besetzen, kommt Ihnen wahrscheinlich auch merkwürdig vor, insofern wäre ich dankbar, Ihre Meinung zu hören.“
 
A

Amaya Akira

Guest
Akira ließ diese offensichtliche Beleidigung des Jounin still über sich ergehen und freute sich innerlich tierisch, da er ganz offensichtlich eine Schwäche bei diesem erkannt hatte, nämlich sein Temperament. Das erklärte auch das Rauchen, was ihn in Stresssituation vermutlich wieder ein wenig beruhigte, was diesmal jedoch eher schlecht funktioniert zu haben schien. Eine wirklich lustige Tatsache, wie der Amaya fand. Seine Augen weiterhin geschlossen, konnte er hören, wie Mitzurugi aus dem Wasser sprang und kurz darauf auch spüren, als eine kleine Welle über ihn herein brach und auch seine zuvor noch trockenen Haare komplett nass machte. Auf die Idee sich zu beschweren kam er erst gar nicht, denn immerhin hatte er den Kerl schon einmal provoziert und bei seinem Charakter würde es wohl nicht lange dauern, bis es anstatt von Beleidigungen Schläge regnen würde. Insofern müsste er es wohl oder übel bei kleinen Stichelein und Provokationen belassen, die am besten auch nicht zu häufig kamen. Dafür hatte er ja schließlich auch andere Spielbälle. Bei diesem Gedanken kam ihm wieder Kaori in den Sinn und so langsam wurde ihm bewusst, dass er sich die richtigen Worte zurecht legen musste, damit er auch auf ein kleines Wortgefecht vorbereitet war.
Allerdings wurden seine Überlegungen unterbrochen, als Kimiko ihnen zurief, dass sie sich wieder anziehen - und mit ins Lager kommen sollten. Seuftzend erhob sich der junge Shinobi und stieg aus der Quelle. Sofort legte sich die Kälte wie ein hautenger Anzug um seinen Körper, doch versuchte er sie zu verdrängen und trocknete sich schnell ab und zog sich an. Seine Haare hingegen trocknete er nur grob und ließ sie noch leicht tropfend an seinem Kopf herabhängen. Früher oder später würden Wind und Kälte schon für genug Trockenheit gesorgt haben und gegen eine kleine Erkältung würde sein Imunsystem schon irgendwie klar kommen. Zumindest war das wünschenswert, denn ein ständig niesender Shinobi war genauso sinnvoll wie ein Scharfschützengewehr ohne Zielfernrohr.
Den Blick gen Boden gerichtet und die Arme verschränkt ging er zwischen den anderen daher, während sie zurück zum Lager gingen. Die Stimmung hatte eine Art Tiefpunkt erreicht, vermutlich war es bei den Kunoichi auch nicht gerade friedlich zugegangen, insofern hatte er auch hier nicht mehr großartig die Möglichkeit ein wenig Chaos zu stiften. Zudem wurden ihm in exakt diesem Moment sämtliche Chancen dazu genommen, als er von jemandem am Ärmel gepackt und ans Ende der Gruppe gezogen wurde. Er hob den Blick und sah in Kaoris Gesicht „Du wolltest doch mit mir reden. Bitte…ich höre.“ Ein leiser Seuftzer drang aus seiner Kehle und er blickte er wieder nach vorne. “Ich versuche es kurz zu machen. Diese Mission scheint kompliziert zu sein, sondern wären wir wohl kaum gemeinsam auf diese Mission geschickt worden. Insofern glaube ich, dass wir... zumindest bis zum Ende dieser Mission, sowas wie einen Waffenstillstand eingehen sollten. Alles andere würde denke ich nur zu größerem Ärger führen und sowie ich das damals von dir mitbekommen habe, hast du auch noch andere Personen auf denen du gerne ein wenig rumhackst. Mir geht’s da genauso, insofern können wir beide wohl auf einen Krieg verzichten. Einverstanden?“ Den Blick weiter nach vorne gerichtet wartete er auf ihre Antwort. Entweder sie wäre einsichtig, oder sie würde ihm Schwäche und Feigheit vorwerfen, was natürlich wieder entsprechend gekontert werden würde. Nur weil er für Frieden war, würde das definitiv nicht bedeuten, dass er sich ergeben würde.
Im Lager angekommen setzte sich Akira wieder zu seinem Rucksack, bevor er sich nach hinten fallen ließ und einfach auf dem Boden liegen blieb. Der Tag hatte ihn alles in allem doch mehr Kraft gekostet, als er gegenüber den anderen zugeben würde. Nur flüchtig bekam er mit, wie Mitzurugi, Uyeda und Katzumi wiederkamen und Kimiko die Fragerunde eröffnete. Jedoch riss er sich zusammen und setzte sich wieder hin, um besser zuhören zu können. Doch eigendlich wollte er auch seinen Beitrag zur Fragerunde leisten und so erhob er die Stimme. “Wie leben die Leute in diesem Dorf? Wie ist es aufgebaut, etwaige Größe, Landschaftsbild, besondere Industriezweige oder etwas in der Art, was uns nützlich sein könnte?“ Wer ihn schon ein wenig kannte, wusste worauf er damit hinaus wollte. Er wollte wissen, wie gut sich diese Gegend, speziell für ihn, zum Kämpfen eignete. Seine Hoffnung war natürlich dass sie soetwas sagen wurde wie, „Kaum Bäume, viel Metall“, das wäre das reinste Paradies für ihn. Die Augen auf seine Sensei gerichtet, wartete er auf die Antwort zu seiner Frage, oder besser gesagt zu seinen Fragen.
 
S

Sakkaku Uyeda

Guest
Kälte war dem jungen Sakkaku-Sprössling während des Suchens in die Knochen gekrochen und so langsam aber sicher bereute er es, seiner Teamkameradin nur in Shorts hinterher gerannt zu sein. Sein größtes Problem hierbei war, dass seine Muskeln noch zu entspannt waren von der Wärme der heißen Quellen, wodurch sie einfach nicht warm werden wollten. Kurz überlegte er, ob er einfach sein Tempo erhöhen sollte, doch ließ er von diesem Gedanken schnell wieder los, da ihm die Gefahr zu groß war, dass er sich erstens selber verläuft und zweitens, dass er die Spur von Katsumi aus den Augen verlieren könnte. Also blieb ihm keine andere Wahl als mit der Kälter klar zu kommen. Der Blick des Waisen waren ständig auf den Boden, die Sträucher und die niedrigen Äste gerichtet und aller paar Meter fand er etwas, was ihn näher an die verwirrte Kunoichi brachte. Mal einen Fußabdruck im Matsch, mal einen umgeknickten Zweig oder ähnliches. Nach nunmehr etwa Fünfzehn Minuten des unerbittlichen Laufens, entdeckte er plötzlich eine Person vor sich, die etwas eingeschüchtert ansah: Er hatte das Mädchen endlich gefunden. Kurz musste der Sakkaku noch verschnaufen, bevor er die Stimme der Ryo vernahm, welche ihn fragte, was er denn an diesem Ort mache. Die Stirn in Falten gelegt sah Uyeda sie eindringlich an, bevor einen kaum hörbaren Seufzer von sich gab. Was wollte er wohl, so tief im Wald und so weit vom Lager entfernt? Erdbeeren pflücken sicherlich nicht. Auch wenn er kurz davor war, das eben gedachte laut aus zu sprechen, beschloss er im letzten Augenblick nicht zu tun. Es würde die Kunoichi wahrscheinlich nur noch weiter einschüchtern und das letzte was der Knabe wollte, war dass die Hetzjagd weiter ging. Gerade wollte er zu einer etwas freundlicheren Antwort ansetzen, als ihm auffiel, dass auch diese nicht sonderlich viel netter gewesen wäre. Seine Gedanken nun wirklich ordnend begann er mit vorsichtiger Stimme zu sprechen „Ich wollte dich so schnell wie möglich finden, damit du hier draußen nicht an der Kälte krepierst!“ Und doch in Ton- und Wortwahl vergriffen. Während die ersten Worte noch relativ freundlich ausgesprochen waren, waren in den Letzten deutlich die Wut des Sakkaku zu hören.
Woher kam diese Wut? Die hatte sich beim Laufen langsam im Kopf des Knaben entwickelt, als ihm immer mehr bewusst wurde, wie dumm es von der Ryo war, im Herbst, nur mit einem Handtuch bekleidet, in einen unbekannten Wald zu flüchten. Das Einzige was ihm einfiel, was noch dümmer war, war einer solchen Person auch noch in Shorts hinter her zu rennen um sie zu finden. Sicherlich hatte die ihn umgebende Kälte auch noch mit dazu beigetragen, dass sich seine Laune verschlechterte, doch daran dachte er im Moment nicht. Die einzigen Schuldträger waren Katsumi und sein Verlangen ihr zu helfen. Was also anfangs als gute Tat begann, war nun in nichts weiter als Wut umgeschlagen. Sicherlich hatte er auch schon überlegt, während der Verfolgung Kehrt zu machen, doch wollte er sich diese Blöße nicht vor seinen anderen Teamkameraden geben, also war er immer weiter gerannt.
Eigentlich wollte der Knabe gerade damit weiter machen, die junge Kunoichi verbal runter zu machen, was höchst wahrscheinlich suboptimal und in einer weiteren Fluch Katsumis geendet hätte, doch wurde die etwas längere Gesprächspause wohl von einer bisher unentdeckten Person als Ende interpretiert. Uyeda selbst staunte nicht schlecht, als seine Klamotten plötzlich vom Himmel vor seine Füße fielen. Aus Reflex machte er einen kleinen Satz zurück und richtete seinen Kopf nach oben, wo er Mitzurugi sah, welcher nicht gerade sonderlich gut gelaunt aussah. Auch die kargen Worte, welche der Jounin an seine beiden Schüler richtete zeugten nicht gerade von bester Stimmung. Verständlich, wie der Sakkaku-Sprössling, immerhin waren die Beiden einfach so in den Wald abgehauen. Zwar jeder aus unterschiedlichen Motiven, doch sie waren beide einfach davon gelaufen. Sich nun immernoch halb wütend halb frustriert anziehend, bemerkte der Knabe, dass er während der kleinen Jagd wenigstens komplett getrocknet war, sogar seine Shorts. Als er damit fertig war, seine Sachen an zu legen, ging es auch schon wieder weiter in Richtung des Lagers, wobei der Sensei der beiden Genin ein enormes Tempo vorlegte. Während ihrer schnellen und vor allem stummen Reise, bereitete sich der Knabe seelisch und moralisch schon darauf vor, dass er an diesem Tag noch eine gehörige Standpauke abbekommen würde und das nur, weil er ursprünglich helfen wollte. Die Welt konnte so ungerecht sein.
Wieder im Lager angekommen, setzte sich der Sakkaku-Sprössling still-schweigend auf einen der Steine nahe des Feuers, wo er noch einmal über sein Verhalten nachdachte. Die Predigt eines Erwachsenen hatte bei den meisten „Kindern“ immer den Effekt, dass es zu einem Ohr rein ging und zum Anderen sofort wieder raus und das war bei ihm nicht anders, also hatte er schon in relativ früher Jugend damit begonnen, seine Fehler selbst zu analysieren und sie sich vor Augen zu halten. Sein erster Fehler war eindeutig, dass er nicht auf die Erlaubnis seines Senseis gewartet hatte. Punkt. Bei dieser Sache war er sich sehr sicher. Ebenso sicher war er sich, dass dies wohl der Hauptgrund für Mitzurugis schlechte Laune war. Der zweite Fehler, der nun mehr oder weniger nur ihn betraf, war, dass er nur in Shorts bekleidet los gerannt war. Im Nachhinein würde er sich dafür am liebsten selbst eine klatschen. Der dritte Fehler war seine nahezu übermenschliche Hilfsbereitschaft. Wäre ihm jemand hinterher gerannt, hätte er einen solch dummen Fehler begangen? Höchstwahrscheinlich nicht. Sich dies vor Augen haltend, beschloss er demnächst vor dem Handeln zu überlegen und nicht währenddessen. So in Gedanken versunken bemerkt er gar nicht, dass sein Gesicht mittlerweile einen ziemlich wütenden Ausdruck angenommen hatte, ebenso wie der Rest seines Körpers. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt und seine Augen so zu Schlitzen verengt, dass man nur noch die starr drein schauenden gelben Pupillen erkennen konnte. Auch von den Gesprächen um sich herum bekam er nicht sonderlich viel mit. Erst als er zu dem Entschluss kam, dass er seine Fehler nun erkannt hatte und daran arbeiten würde, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gruppe, welche um das Feuer saß.
So hörte er nur noch, wie Akira einigen Fragen zu der Stadt selbst stellte und beschloss vorerst auf die Antwort zu warten. Er selbst war im Moment definitiv nicht in der Stimmung Fragen zu stellen. Ein letztes Mal blickte er noch zu seinem Mentor, welcher wütender Weise auf seinem Stein saß und eine Zigarette rauchte...
 
K

Katake Koyaku

Guest
Die "freundliche" Entgegnung des Abuhara auf die Worte von Akira taten ihr Übriges, und veranlassten den ohnehin schon schweigsamen Jungen jeglichen Gedanken an eine Konversation vergessen. In seinen Gedanken formten sich schon die ersten Folgen, die aus der momentanen Situation entstehen würden. Wenn man die Persönlichkeit von Mitzurugi berücksichtigte, würde dieser Ausflug wohl in sehr naher Zukunft beendet werden, und wer weiß, welche Wendungen der heutige Abend dann noch mit sich bringen würde. Im Geiste stellte der Katake sich schon darauf ein, das herrlich warme Wasser verlassen zu müssen, und sich der Kälte preiszugeben. Es dauerte auch nicht lange, und der Älteste verließ ihre Seite der Quelle, und begab sich, nachdem er die auf der anderen Seite planschenden vorgewarnt hatte, über die "Trennwand" hinweg, und verschwand anschließend. Jede Sekunde erwartete Koyaku nun die Worte seiner Sensei, mit denen sie ihnen mitteilen würde, dass sie sich anziehen, und ins Lager zurückgehen sollten, und wirklich ließ dies nicht lange auf sich warten, denn schon bald erklang die Stimme von Kimiko, welche die Jungen zur Eile antrieb. Ohne auch nur die geringste Gefühlsregung zu zeigen erhob sich der Junge aus dem Wasser, und bewegte sich zu seiner feinsäuberlich zusammengelegten Kleidung. Obwohl die plötzliche Kälte mehr als unangenehm war, zeigte sich keine merkliche Änderung an seinem Äußeren, denn im Gegensatz zu anderen Personen machte ihm die Kälte nicht so viel aus, ein klein wenig genoss er diese sogar nach der beinahe zu warmen Temperatur des Wassers in der Quelle. Mit schnellen Handgriffen trocknete er sich ab, und zog sich an, um als letztes auch wieder seine Brille an ihren angestammten Blick zu rücken. Anschließend ging er dorthin, wo Kimiko bereits auf die Genin wartete, und, nachdem alle anderen auch bereit waren, machte sich die kleine Gruppe wieder auf, um in ihr Lager zurückzukehren.

Der Weg wurde von dem Katake schweigend beschritten, und wie immer hielt sich Ryoichi in seinem Umfeld auf, trotzdem wurde kein einziges Wort gewechselt, doch der Matsuo begann wiederum eine leise Melodie zu pfeifen. Als sie den Weg zum Lager bereits beinahe vollkommen zurückgelegt hatten, legte sich plötzlich eine Hand um die Hüfte des Jungen, und zog ihn in die Richtung deren Besitzerin. Ein weiteres Mal wurde Koyaku vor Augen geführt, wie wenig es ihn störte, wenn das Mädchen ihn berührte, dass sich als Junko entpuppte, und er ergriff diese Möglichkeit ihrer Nähe sogleich am Schopfe, und teilte ihr seinen nächsten Zug bei ihrem etwas merkwürdigen Schachspiel mit. Trotzdem war er doch etwas verwirrt ob der Handlung der Mameha, denn es wollte nicht so recht in das Bild passen, welches er sich über sie gebildet hatte. Scheinbar musste er ihr Bild etwas revidieren und eine neue Seite an ihr kennenlernen, aber dazu waren neue Bekanntschaften ja da. Es hätte den Jungen auch wahrlich verwundert, wenn der erste Eindruck, den das Mädchen bei ihm hinterlassen hätte, tatsächlich akkurat gewesen wäre. Es dauerte nicht mehr lange, bis auch der restliche Weg ins Lager bewältigt war, und dort angekommen, ließ der Katake das mitgeführte in der Nähe das Feuers trocknen, damit er es alsbald wieder verstauen konnte. Er hatte in diesem Moment keine richtige Lust eine Konversation zu führen, deshalb zog er aus seinem Rucksack eines der kleinen Bücher, welche er immer bei sich trug, befreite es von der Schutzhülle gegen den Regen, und begann die darin enthaltenen Beispiele eines nach dem anderen zu ergründen, während er sich neben seiner Tasche niederließ.

Kurze Zeit darauf kamen auch die restlichen Teammitglieder ins Lager zurück, und ein miesgelaunter Mitzurugi teilte Kimiko mit, dass es wohl besser wäre, wenn sie die kleine "Fragestunde" leiten sollte, die im Anschluss stattfinden würde, und als diese begann, schloss Koyaku auch endlich sein Buch und lauschte den Fragen die die anderen zu stellen hatten. Untypischerweise hatte der Katake kein wirklich großes Interesse an dem Gespräch, doch prägte er sich alle neugewonnen Informationen ein, obgleich er wohl selbst keine Frage stellen würde, außer ihm würde etwas einfallen was von größerer Wichtigkeit für ihn wäre, doch bis dahin würde er sich wohl verhalten wie immer: schweigend und abwartend. Die Fragen, die gestellt wurden hatten alle einen mehr oder weniger interessanten Hintergrund für den Jungen, und womöglich würde er die eine oder andere Information, so es denn überhaupt neue gab, in seinem Gedächtnis verankern müssen, um vielleicht an anderer Stelle selbst eine Frage zu stellen, welche dann wohl hoffentlich zu seiner Zufriedenheit beantwortet werden würde.
 

Misumi Kimihiro

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Überraschenderweise war es gerade die Schüchternste von allen, die die erste Frage stellte. Mit ruhiger Stimme bat Katsumi Ryo Kimiko um ihre persönliche Einschätzung von „dem Kerl, der dort ist“. Mit neutraler Miene blickte sie das Mädchen an, innerlich rollte sie jedoch mit den Augen. *Meine Güte, du hättest die Frage wohl nicht noch genauer stellen können, oder? Was für ein Typ bitte schön? Habe ich heute etwa irgendeinen bestimmten „Typen“ erwähnt?* Während sie Ryo weiter ansah, ließ die Jounin den Tag noch einmal im Schnelldurchlauf Revue passieren. *Also, Katsumi kam an, danach trudelten Junko, Inuy und der Rest meiner Jungs ein… dann hat Mitzurugi kurz etwas erzählt, was war das noch gleich…* Sie konnte sich zwar nicht an den genauen Wortlaut erinnern, aber der Abuhara hatte tatsächlich nur von „einem Typ“ geredet, der dieses Dorf übernommen haben soll. Bei genauerem Überlegen fiel Kimiko auf, dass sie sich bis jetzt überhaupt noch keine Gedanken darüber gemacht hatte, wie ein einziger Mann ein gesamtes Dorf unterjochen konnte. *Ich bin die ganze Zeit wohl von mehreren ausgegangen… immerhin waren selbst die Banditen, die Gekkou-sensei und ich von der Küste gescheucht hatten, nie so dumm, alleine aufzutauchen.* Unweigerlich bildeten sich tiefe Furchen auf ihrer Stirn, bevor sie langsam auf die Frage antwortete, die schon einige Minuten lang in der Luft hing. „Also, nun, meiner Meinung nach sieht die Situation so aus…“
„Ja, Informationen über die Besatzer, so es denn welche gibt, wären wirklich von Vorteil. Wir haben uns bereits über dieses Thema unterhalten. Was halten Sie von der Sache, Kimiko-sensei? Diese Verhaltensweise oder eher Art, das Dorf zu besetzen, kommt Ihnen wahrscheinlich auch merkwürdig vor, insofern wäre ich dankbar, Ihre Meinung zu hören.“ Mameha Junko hatte neben Katsumi Stellung bezogen und blickte sie nun ebenfalls fragend an. Vor Ryo hätte Kimiko noch ohne sich schämen zu müssen stammeln können, doch die Anwesenheit Junkos stachelte sie irgendwie dazu an, selbstsicher und informiert wirken zu wollen. Das Mädchen war wie Inuy diejenige, die sich innerhalb des Teams am ehesten wie eine Erwachsene verhielt. *Sie soll nicht schon am ersten Tag glauben, ich wäre unfähig.* Mit fester Stimme fuhr Kimiko deshalb fort: „Leider haben uns die Besetzer keine Nachricht darüber zukommen lassen, wie sie das Dorf übernommen haben. Auch haben sie uns nicht ihre Personalakten geschickt, deshalb kann ich euch leider, leider nichts über die Identität unserer Feinde sagen. Unsere beiden Teams sind die ersten, die ausgeschickt wurden, um sich von der Situation vor Ort ein Bild zu machen. Sicher ist nur, dass Ko bun besetzt ist. Von wem, von wie vielen und warum ist noch völlig unbekannt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns nicht Hals über Kopf in diese Mission stürzen, sondern uns vorsichtig und mit Bedacht unseren Gegnern nähern.“
“Wie leben die Leute in diesem Dorf? Wie ist es aufgebaut, etwaige Größe, Landschaftsbild, besondere Industriezweige oder etwas in der Art, was uns nützlich sein könnte?“ Fast hätte Kimiko laut geseufzt. *Kaum ist die eine Frage durch, kommt auch schon der Nächste.* Akira reihte sich ebenfalls in die kleine Runde ein und wartete auf eine Antwort. Kinder waren einfach allesamt viel zu neugierig… Mit leicht genervtem Ausdruck in den Augen betrachtete sie Akira. „Soweit ich weiß atmen die Leute dort Luft, trinken Wasser und essen Fisch, Fleisch und Reis, vielleicht sogar Brot. Es ist in etwa so groß wie ein Dorf, das genauso groß ist wie Ko bun, wurde auf Erde erbaut, und drum herum stehen vielleicht sogar Bäume. Zur Industrie: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es kann sein, dass dort ein paar dieser Leute leben, die sich selbst „Bauern“ nennen. Du weißt schon, die mit den Mistgabeln und den Ochsen und Kühen und Schweinen und Pferden.“ Kimiko senkte kurz den Kopf, schüttelte ihn, und schaute dann wieder in die unwissenden Gesichter ihrer Schüler. „Seid mal ehrlich: Hat jemand von euch schon einmal etwas von „Ko bun“ gehört? Nein? Kein Wunder, es ist ein ganz normales Grenzdorf, wahrscheinlich regiert von einem ganz normalem Stadthalter, von ganz normaler Größe.“

Die Nacht war mittlerweile hereingebrochen und das kleine Lagerfeuer fast heruntergebrannt. Nach Kimikos letzter, mehr als bissiger Antwort hatte keiner der Genin mehr gewagt, auch nur die kleinste Frage zu stellen. Stille hielt die Gruppe fest im Griff, und es wurde Zeit, diesem Tag endlich ein Ende zu bereiten. Kimiko erhob sich von ihrem Platz am Feuer und ließ ihren Blick über ihr Nachtlager schweifen. Keines der Kinder hatte sich bisher schlafen gelegt, und so konnten alle Teammitglieder Kimiko sagen hören: „Wie’s aussieht haben wir den ersten Tag unserer Reise erfolgreich hinter uns gebracht. Zur Einteilung der Nachtwache: Mitzurugi wird die erste Schicht übernehmen. Uyeda und Kaori, ihr werdet ihn ablösen, danach sind Junko und Katsumi gemeinsam an der Reihe.“ Kimiko hatte die Bitte ihres Partners, Ryo und der Mameha gemeinsam eine Aufgabe zuzuteilen, nicht vergessen, und Kaori war ihrer Ansicht nach am besten mit ihrem etwas zurückhaltenden Teamkollegen bedient. Einen ihrer eigenen Jungs wollte sie ihr einfach nicht zumuten. „Inuy und Ryoichi übernehmen dann von den zwei Mädchen, darauf folgen Akira und Koyaku. Euch zwei werde schließlich ich selbst ablösen, bevor wir bei Sonnenaufgang aufbrechen.“ Ohne weitere Worte ging Kimiko zu ihrer Schlafstätte hinüber, blieb kurz vor dem Eingang des Zelts jedoch noch einmal kurz stehen, um sich zu verabschieden. „Gute Nacht zusammen, und schlaft euch gefälligst gut aus.“



Out: Mitzurugi wird als nächstes den neuen Thread eröffnen, dann geht’s in gewohnter Reihenfolge weiter. Nebenbei sind wird im Moment recht gut in der Zeit, weiter so!
 
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Matsuo Ryoichi

Guest
Kauend und schmatzend beobachtete Ryoichi die kleine Ansammlung um Sensei Kimiko, anscheinend hatten die Anderen ein paar Fragen auf der Seele gehabt.
Er schluckte einen weiteren Bissen hinunter und fuhr sich genüßlich mit der Zunge über die Lippen während er überlegte ob er auch hinübergehen sollte.
Schließlich machte es keinen guten Eindruck wenn er hier saß und aß wenn s eine Besprechung gab, andererseits war die Schokolade unglaublich lecker und schließlich war Inuy auch hier.
Er leckte den Löffel ab und versuchte eine Frage zu formulieren die ihn interessierte, doch er kam zum Schluß dass ihm das alles nichts brachte. Sie hatten kaum Informationen also kam nichts dabei raus sich darüber den Kopf zu zermatern was wohl sein könnte und sich darüber verrückt zu machen. Wenn sie ankämen würden sie schon sehen wie es aussah. Zufrieden mit sich kratzte er mit schabenden Geräuschen die Schüßel fast durch bevor er sie aufatmend wegstellte. Das hatte gut getan!

"...Reise erfolgreich hinter uns gebracht. Zur Einteilung der Nachtwache"

Er horchte auf, dieser Gesprächsfetzen war schon eher nach seinem Geschmack. Er drehte sich um und wartete neugierig darauf mit wem er wohl eingeteilt werden würde. Doch hielt sich seine Begeisterung in Grenzen als er erfuhr das er der Glückliche war der ihren Geisterbeschwörer begleiten durfte.

"Hmpf. Gruseliger gehts ja kaum noch, zum Glück haben wir ja wenigstens ein Feuer..."

Er warf seinem Leidensgenoßen einen vielsagenden Blick zu, der ihn ebenso wenig begeistert anstarrte. Wenigstens lagen sie da einigermaßen auf einer Wellenlänge. Ryoichi zuckte mit den Schultern und stand auf um sich zu strecken und ausgiebig zu gähnen. Wie Kimiko Sensei gesagt hatte wurde es Zeit fürs Bett. Der gewaltmarsch hatte ihn zusammen mit seinen Gewichten extrem angestrengt und er freute sich schon darauf sie für eine Weile ablegen zu können.
Doch davor musste er ersteinmal seine Schüßel spülen, schnell machte er sich auf zum nahen Fluss und entfernte den Schmutz von seinen Utensilien bevor er befand dass sie jetzt sauber genug seien. Wieder im Lager angekommen verschwand er fast augenblicklich im Zelt und rief seine Gute Nacht Wünsche nur aus dem Inneren nach Draußen.

Er schälte sich aus seiner Kleidung und nahm die Gewichte hab. An den Knöcheln war die Haut vom langen Tragen wund und er betastete sie vorsichtig. Es zog empfindlcih den er die Stellen anfasste und Ryoichi fragte sich ob Kimiko Sensei vielleicht Rat wissen würde. Er nahm sich vor sie Morgen zu fragen und begnügte sich für das Erste damit es einfach auszuhalten.
Er kletterte in seinen Schlafsack und gähnte noch einmal bevor er einschlief. Das Zelt war alles Andere als gemütlich aber in seinem Zustand hätte er auch auf nacktem Felsen geschlafen. So grunzte er reichlich ungehalten als ihn jemand unsanft rüttelte.
Verschlafen blinzelnd stierte er durch die Dunkelheit des Zeltes und betrachtete missmutig die schemenhafte Gestalt Inuys die ihm bedeutete aufzustehen.
Er grunzte noch ein Mal bevor er langsam aus seinem Schalfsack kletterte und sich in seine Kleidung warf.
Mit zerstruwelten Haaren und müdem Gesicht trat er ins Freie und blickte ans Feuer, wo immer noch Katsumi und Junko ihren Dienst taten. Zusammen mit Inuy trat er an die Beiden heran und wechselte ein paar gemurmelte Wörter, wobei Inuy nur zuhörte.
Er wünschte den Beiden eine gute Nacht und bedankte sich noch ein Mal für die Schokolade. Doch leider verschwanden die Beiden auch bald in ihr Zelt und er war mit Inuy alleine.

"Na Toll, da kann ich mich ja besser mit nem Toten unterhalten. Hoffentlich schlaf ich nicht ein...."

Es wurde wenig bis gar nicht gesprochen, wobei Ryoichi seine Versuche ein Gespräch anzufangen bald aufgab und nur zusah wie Inuy irgnedein Büchlein hervorholte und immer mal wieder etwas darin notierte.
Er dachte wieder an seinen Bericht zurück und plötzlich brannte ihm eine Frage auf der Zunge.

"Sag mal Inuy, weißt du noch als wir unsere Berichte schreiben mussten? Ich hatte dich und ich hab ein paar interessante Sachen gesehen im Palast. Du hast ganz schön verückte Dinge auf dem Balkon angestellt. Bist du ein Puppenspieler?"

Er sah wie sein Gegenüber unwillkürlich zusammenzuckte und ihm einen kurzen, mißtrauischen Blick zuwarf. Jedoch nichts weiter dazu sagte.
Man konnte ihn also doch ein wenig aus der Fassung bringen, Ryoichi war froh es nicht mit einem Eisklotz zu tun zu haben und lehnte sich zufrieden zurück.
So verbrachten sie auch den Rest der Wache bis ihre Ablösung auftauchte, die sie still vorfand, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.
 
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