Higashi Takeru
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[P-Job] Das beste Schnäppchen
Ein schriller Ton zerstörte mitten am frühen Morgen die Ruhe im abgedunkelten Apartment. Das Geräusch wurde schnell lauter und hallte nun von allen vier Wänden wieder. Die erste Reaktion darauf war ein gedämpftes Murren unter einer Decke. Eine einzelne Hand kroch darunter hervor und bewegte sich tastend in Richtung des Weckers. Als die Fingerspitzen den äusseren Rand des Kästchens erreichten, hob die Hand sich ausgestreckt nach oben und knallte flach mit voller Wucht nach unten. Augenblicklich verstummte das Geräusch und Ruhe kehrte wieder ein. Nach diesem Kraftakt lag der Arm für die ersten Minuten nur schlaf da, ehe sich der Rest verschlafen unter der Decke hervorkämpfte.
Mit einem herzhaften Gähnen und seltsam verdrehten Gymnastikübungen richtete Takeru sich auf. Der Mund schnappte hörbar zu, während ein Auge noch immer geschlossen war und das andere Augenlid sich bisher zur Hälfte geöffnet hatte. Die Haare standen wild von seinem Kopf ab und glichen einem wilden Buschwerk. Am Mundwinken glitzerte etwas Sabber. Es war der perfekte Einstieg, den neuen Tag zu starten. Dabei war heute nicht irgendein beliebiger Tag, sondern es war der Tag!
Gestern war die Botschaft ins Haus geflattert, worauf er schon seit Jahren gehofft und täglich trainiert hatte, um bereit zu sein, wenn es soweit war. Der Tag seiner Beförderung zum Genin stand vor der Haustür. Mit grosser Aufregung hatte er den Brief gelesen, doch sein Ausdruck verwandelte sich schnell in Verwirrung. Als er damit fertig war, hatte er ihn verwundert umgedreht, doch mehr stand da nicht. Er hatte eine schweisstreibende Mission mit feindlichen Ninjas erwartet, zumindest waren das seine Phantasien gewesen, stattdessen war er als…Laufburschen für eine Frau auf ihrer Shoppingtour aufgerufen worden? Zusammen in der Begleitung eines erfahrenen Genins würde er diesen Job ausführen. Na, der dürfte vielleicht eine gute Laune haben, hatte sich Takeru gedacht. Zumindest war der Name weiblich, was mit grosser Wahrscheinlichkeit darauf schliessen lässt, dass sich der Genin mit Shoppen auskannte…Mädchen waren doch alle gleich.
Schlurfend bewegte sich Takeru zum Fenster und riss die Gardinen auf. Mit verzogenem Mund kniff er die Augen zu Schlitzen zusammen, als ihn die Sonne direkt anlachte. Er war heute extra ein paar Minuten zu früh auf den Beinen, um nicht verspätet am Treffpunkt zu erscheinen, dennoch war es draussen bereits hell. Der Frühling wich langsam dem Sommer. Aber das machte sich auch dadurch bemerkbar, dass die Temperaturen immer mehr anstiegen.
Trotzdem war es noch eine Spur zu kalt, um nur mit Shirt in den Strassen von Soragakure herumzurennen. Also entschied sich Takeru für einen weinroten Kapuzenpullover, dessen Ärmel er hochkrempelte. Bei den Hosen griff er bereits zu sommerlichen Shorts und verstaute in den grossen Beintaschen Notizbuch mit Stift und Bandagen für die Armen. Auf Waffen verzichtete er, Der Job klang nicht danach, dass er sie brauchen würde und seine grösste Waffe trug er ja längst bei sich, seine Faust!
Inzwischen auch etwas wacher geworden, verliess der junge Shinobi sein Apartment und begab sich auf dem Weg zum Treffpunkt. Unterwegs meldete sich aber mit lauten Knurren sein Magen, der sein Frühstück noch nicht hatte. Also machte er bei einem kleinen Unterstand kurz Halt und bestellte sich frische, heisse Takoyaki, die ein Mann zum Verkauf anbot. Mit einem äusserst zufriedenen Ausdruck und vollgestopften Mund trudelte er ein paar Minuten zu früh ein. Er schien komplett ungezwungen und offensichtlich nicht darauf gefasst zu sein, was ihn heute an diesem Tag alles erwarten könnte.
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