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Raum 1 - Der Schwarze Prinz

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Shiori

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Dieser kalte Raum, in dem der Atem weiße Streifen zieht, wird von zwei Wachsfiguren dominiert - die eines schwarzen Prinzen mit stechendem Blick und eines enthaupteten, altehrwürdigen Königs. Viel Kunstblut und täuschend echte Arbeit an den Wachsfiguren machen das Erlebnis durchaus zu einem Schock, wenn man nicht so genau hinschaut. Aber Hiiragi Aku und Fumiko Aiko sind abgebrüht, nicht wahr?
Neben den blutigen Figuren befindet sich das Gemälde der Karte für das Gewölbe, ebenso wie im Gepäck der beiden Teilnehmer.

... und der Schwarze Prinz hört nicht auf zu starren, ein grausames und abfälliges Lächeln auf den Lippen. Oder bildet ihr euch das nur ein?
 

Tantei Sharokku

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Die Welt wummerte. Sie wummerte und schummerte, dann aber lummerte sie und wummerte wieder, um in einen Stummern zu brummern und kummern… Ein eindeutiger Beweis, wie merkwürdig alles war, jetzt kamen Worte in den Sinn, die gar keinen Sinn hatten und selbst wenn der Sinn sich sinnig als unsinniger Unsinn entpuppt hatte, waren doch dieser Unsinn unsinniger Weise die sinnigste Art und Weise, diese Situation zu beschreiben, zumindest kam es denjenigen der diesen Unsinn dachte diese Tatsache in den Sinn.
Langsam wurde ein Auge geöffnet und ein dunkler Steinboden offenbarte sich. Offenbarte sich ziemlich nahe, obwohl sie ziemlich gut gelegt waren, konnte das braune Auge mit der großen Pupille klar die Rillen zwischen zwei Steinplatten erkennen.
Die nächste Sinneswahrnehmung meldete sich auf der gesamten Haut: Kälte auf… auf… überall! Da es aber nur eine Wahrnehmung hatte, konnte sie nicht sprechen, ansonsten käme eine Tirade von Beschwerden, solche wie diese: „Warum bist du denn so dünn angezogen? Ich habe doch gleich gesagt, dass du eine Jacke mitnehmen solltest, aber nein, da wollte jemand nicht zu viel tragen, das hast du ja mal wieder fein gemacht! Wenn du nicht gleich mal anfängst, hier ein wenig Wärme reinzubringen, dann verlasse ich dich, das kann doch nicht sein!“
Langsam kam der dritte Sinn wieder zu Sinnen und das war… Himbeere, heute war das Frühstück etwas anders als normal ausgefallen und durch den Rachen wurde ein klobiges, selbst zusammengestelltes Reisbällchen mit Himbeermarmelade als Aufstrich geworfen. Einige mit Marmelade bestrichene Reiskörner waren noch im Mund geblieben.
Schließlich kam die Nase! Diese verweigerte jedoch die Nase, da sie mitten auf dem Boden lag und somit etwas unterkühlt war, das einzige was beim Einatmen durch das Riechorgan kam, war der Schnodder, der eigentlich den Notausgang benutzen wollte.
Doch was war mit den Ohren? Ein Gedanke wurde zu den Ohren gesetzt und… Sie waren schon die ganze Zeit bei der Arbeit, hatten es aber für besser befunden, den Rest schlafen zu lassen.
Nachdem alle Sinne wieder beisammen waren und ihre Funktionsweise wieder aufgenommen haben, kam ein wenig Bewegung rein. Ein Wippen, ein Wippen und… ein Umschwung, jetzt lag er auf den Rücken und die Kühle drang durch die gesamte hintere Seite. Von unten nach Oben kamen von den verschiedenen Körperstellen Beschwerden, da sie diese Temperatur als nicht förderlich ansahen, nur oben der Kopf sagte: „Gut gemacht!“ Denn der hatte eine Beule am Hinterkopf, der Kopf. Und eine Beule zu kühlen kann eine sehr angenehme Sache sein, das muss man mal selbst ausprobieren, um es zu bewerten.

Nach einer kurzen Weile wurde endlich das Bewusstsein hochgefahren. Und aus einem Körper wurde ein Körper mit einer Persönlichkeit, welche sofort eine Reihe von Signalen verarbeiten musste, die Kälte, die allgemeine Lage und die Beule. „Aua-desu…“ Kleine Tränchen sammelten sich in den Augenwinkeln. Etwas Unglaube stieg auf, wie war die Bewusstlosigkeit gekommen? Ein harter Schlag auf den Kopf… Andere Personen hätten es als barbarisch bezeichnet, wo man doch unter Ninja war und bei den ganzen Möglichkeiten von Giften, Genjutsu, Ninjutsu oder gar punktgenauen Taijutsu ein klobiger Schlag die Bewusstlosigkeit gebracht hatte. Doch für Hiiragi Aku gab es dafür nur ein Wort: „Aua-desu…“
Langsam richtete sich das Kind auf und schüttelte den Kopf heftig. Es war weder die Hoffnung, dass der Schmerz dadurch geringer wird (eher würde er größer), noch der Wunsch etwas abzuschütteln, sondern einfach das Gefühl, dass dies angebracht war in dieser Situation.
Die Pupillen bewegten sich langsam, saugten begierig die gesamte Umgebung ein. Steinboden und Wände… eine Person am Boden… „Desu?“ Sie zitterte leicht, war sie wach? Langsam tapsten Füße, die in schwarzen Ninjaschuhen, welche die Zehen freihielten, auf die Person zu und eine Hand griff nach hinten um… „…-desu?“ Unterrücken. Unterrücken. Rechte Pobacke. Linke Pobacke. Unterrücken. Da fehlte etwas!
Doch war es jetzt ratsam, diese Person unbeobachtet zu lassen? Besser nicht, beschloss das Kind, auch wenn es, hätte es besser nachgedacht, bestimmt gewusst hätte, dass es viiiiiiieeeel besser gewesen wäre, sich den Raum zuerst genauer anzusehen, alleine um zu schauen ob da weitere Personen sind. Aber die Ohren verrieten keine fremden Geräusche, weswegen eine trügerische Gewissheit, dass keine weiteren Personen anwesend waren, sich breit machte.
Die Person war noch nicht erwachsen und hatte eine merkwürdige Liegeposition. Sie lag mit der gesamten Vorderseite flach auf den Boden, wobei der Kopf zur Seite gedreht worden war. Der linke Arm lag größtenteils auf dem Rücken, während der rechte auf dem Kopf lag. Das linke Bein war vollkommen ausgestreckt und zwar zur rechten Seite neigend, während das rechte Bein über dem linken Bein gekreuzt wurde, dabei hatte das rechte Bein einen kleinen Knicks.
Woran erinnerte das nur…Genau! Mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck war es an der Zeit sich ans Werk zu machen. Und in nur fünf Handgriffen war die Person in der stabilen Seitenlage. Es gab im Krankenhaus immer mal wieder Kurse dazu und so viel konnte sich Aku damals aufschnappen.
Nun war es an der Zeit sich die Person anzuschauen… dunkelblondes Haar, wahrscheinlich weiblich, der Kleidung nach. Es war ein dünnes, luftiges schwarzes Kleid, was bei diesen Temperaturverhältnissen wohl sehr wenig gegen die Kälte tun konnte. Eine schwarze Schleife hielt die Haare aus dem Gesicht. Auf dem Hinterkopf prangerte eine Beule, was eine gewisse Verbundenheit ausstrahlte.
Aku selbst trug wie gewohnt das weiße, dünne Hemd und die dünne braune Hose, dazu eine Mütze, welche gerade sehr schön warm hielt, wegen dem Innenfutter. Auf der Mütze war eine Schutzbrille befestigt, welche aber selten gebraucht wurde und gerade auch sehr stark beschlagen sein sollte. Am linken Arm war ein blaues Stirnband mit einem metallenen Schutz gebunden. Dieser Schutz hatte ein Wappen, das Wappen von Kirigakure.
„Desu!“ Bestimmt hatte die Person auch ein Stirnband! Die Augen suchten und fanden schnell, da die Person scheinbar ähnlich wie Aku dabei dachte, am Arm war ein Band befestigt und die braunen Augen traten näher, um es sich zu betrachten… eine Sonne. Soragakure!
Ein tiefer Seufzer. Sie waren Verbündete. Das bedeutete, dass Aku dem Mädchen nicht die Sehnen durchschneiden brauchte, damit sie hilflos wäre und dann warten musste, bis das Examen vorbei ist. Denn auch wenn dem Kind nicht klar war, wie die ganze Shiro/Sora-Geschichte zustande gekommen war, war doch eines klar: der Shiro-Verbund war der Feind und wenn sie einen hatten, dann wurde einem unsagbar schreckliche Dinge angetan, so unsagbar, dass selbst Aku als Genin sie nie gesagt bekommen hatte!!!
Eine Hand begann die Sora-Nin leicht zu schütteln: „Du-desu?“ Ein weiteres Mal: „Bist du wach-desu?“ Dabei setzten die Lippen ein glänzendes Strahlen aus, sodass der weiße Atem, der ihnen entwich mehr zu einem Hauch wurde, ein Hauch in eine warme Welt, die einen jeden willkommen heißt. Selbst das leise Zittern oder die leicht tropfende Nase konnten nichts gegen diesen Eindruck ausrichten, da sie von einem Regenbogen in einem rosafarbenen Himmel, welcher scheinbar hinter der kleinen Lichtgestalt stand, einfach überdeckt wurden.
 

Hinketsu Nori

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Noch bevor das Mädchen, das den Namen Fumiko Aiko trug die Kraft hatte ihre Augen zu öffnen spürte sie kalte Hände, die ihren Körper drehten und verschoben. Als Medicnin war ihr die Position, in die sie gebracht wurde aus dem FF bekannt: Es war die stabile Seitenlage. Wer auch immer es war, seine Hände waren nicht nur eiskalt, wie übrigens der gesamte Raum in dem sich beide befanden sondern klein und sanft. Vermutlich ein Mädchen... hätte Aiko gedacht, wenn sie schon in der Lage wäre klar zu denken. Aber das war nicht möglich, bei all dem Drehen und Duseln in ihrem kleinen Köpfchen. „Wach... AUF!“, schallte es durch den Raum als ihre Hand sich aus der stabilen Seitenlage befreite und ihr eigenes Gesicht traf. „D-Danke, Nee-chan.“, murmelte es bevor die Augen sich öffneten und in das wonnige aber verheulte Gesicht eines... Jungen (?) guckten. Dieser war wahrscheinlich schon verschreckt durch das merkwürdige Verhalten der Fumiko aber die war noch mit der Beule auf dem Hinterkopf beschäftigt. Ein verwirrter Blick, der noch von leichter Benommenheit zeugte musterte schnell den... Jungen (?!) – kleiner Kerl, Mütze, Fliegerbrille, ein schlichtes Hemd, sowie eine genauso schlichte Hose. Am auffälligsten war allerdings das verheulte Gesicht. Währenddessen tasteten die Finger ihrer linken Hand die Beule auf ihrem Hinterkopf ab. Zu mehr als Stichworten war sie noch nicht fähig also lautete die Diagnose: „Prellung durch stumpfen Gegenstand... Kopfschmerzen... nichts weiter...steh auf.“ Den eigenen Gedanken blind folgend richtete sich der Oberkörper auf und immer mehr Informationen prasselten auf sie ein. Natürlich könnte sie mit diesen Infos (noch) nichts anfangen aber gespeichert wurden sie trotzdem. Der Raum zum Beispiel war relativ dunkel und kalt. Ganz in der Nähe ihrer Position war ein Abgrund, der tiefschwarz ins Nichts führte und auf der direkt gegenüber liegenden Seite schien noch einer zu sein, wobei das noch keine Tatsache war sondern eine Vermutung, da sie ihren Augen noch nicht ganz vertraute. Erst als sie sich komplett aufrichtete und über die schmalen Schultern des Jungen (Ja, beim dritten Mustern wurde er dank seiner Kleidung identifiziert oder zumindest als Junge abgestempelt) sah, bemerkte sie in der Mitte des Raums einen Thron mit einer Art Ritter drauf. Er stützte sich auf seinem Schwert ab und schien irgendwie nachdenklich zu sein. Plötzlich fühlte sich die Kälte des Raumes an wie seine Präsenz – seine Aura - und sorgte für einen Schauer den Rücken runter. Zu seinen Füßen lag ein Enthaupteter und eine Krone. Wahrscheinlich hatte der silberne Ritter sich den Thron mit Gewalt geholt aber das waren alles nur beiläufige Bemerkungen, die keinen Wert hatten. Viel viel wichtiger schien die Frage: „Wo sind wir? Was ist hier los?“ Obwohl der Blick noch auf die Mitte des Raums gerichtet war galt die Frage eindeutig dem kleinen Jungen, der laut Protektor auch aus Sora stammte. „Ich bin übrigens Aiko. Hi.“, fügte das Mädchen hastig hinzu bevor es den Eindruck vermittelte, sie sei unfreundlich. „Hy-Hy-Hy-... Ich hab da ein guuutes Gefühl meine Liebe... Ein sehr gutes Gefühl... Hy-Hy-Hy-...“
 

Tantei Sharokku

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Die kurzen Beine taumelten einige Schritte zurück, als die Person plötzlich schrie. Das Lächeln fiel einen kurzen Moment ab und wurde durch große Augen ersetzt. Als dann die Person ihrer älteren Schwester dankte, wurde es merkwürdig, scheinbar führte diese Person Selbstgespräche mit einer Schwester: „Eine Person die Selbstgespräche führt-desu…“, sprach Aku zu sich selbst: „…hat die Neigung geistig nicht mehr ganz stabil zu sein-desu…“ Dann fiel aber ein Gegenbeispiel ein, der Professor führte oftmals Monologe, also war diese Behauptung, dass Selbstgespräche etwas mit dem geistig-psychischen Zustand zu tun hat, bestimmt erstunken und erlogen. „Wieso sollte man dabei lügen-desu, wenn man weder jemanden täuschen braucht, noch anderweitige Vorteile erringt-desu?“ Was für das Kind unverständlich war, war für viele Menschen klar, doch wie gesagt: Aku wusste davon nichts.
Mit leicht unsicherem Gesichtsausdruck sah sich die Person um und schließlich wandten sich zumindest ihre Worte an den anderen Menschen im Raum: „Wo sind wir? Was ist hier los?“
Der für den Körper große Kopf legte sich schief, während die Pupillen scheinbar den gesamten Augapfel einnahmen und die Lippen zu einem Hamstergesicht wurden, ein Zeichen vollkommenen Unverständnisses: „Hm-desu?“ Das waren sehr gute Fragen! So gute Fragen dass sich eine gewisse Person sie sich selbst hätte stellen sollen.
Jedoch kam dann eine Vorstellung, die viel einfacher zu beantworten war, und zwar mit den Worten: „Hiiragi Aku-desu.“ Dabei wurden die Lippen wieder zu einem Lächeln und die Augen schlossen sich freundlich. Dann rieb ein Ärmel über das Gesicht, sodass auch die Tränen verschwanden.
Doch noch blieben zwei Fragen aus und die braunen Augen wandten sich von Ai-chan ab, auch wenn die anderen braunen Augen diese nicht fixiert hatten. Und dann sahen sie etwas… „Da ist ein Abgrund-desu!“ Jetzt kam erst so richtig ins Bewusstsein, dass Aku nicht einmal wusste, wie dieser Raum aussah, wie sollte eine Person mit normalen, gesunden Menschenverstand, welcher bei Aku schlichtweg durch ein merkwürdiges Gerüst von Behauptungen und Luftgriffen ersetzt wurde, da denn genau bestimmen können, wo sie waren? Halt… „Wir sind hier-desu!“ Das stimmte und das war auch alles, was zu dieser gesagt werden konnte. „Mehr weiß ich auch nicht-desu.“
Die Pupillen bewegten sich langsam und besahen sich alles genauer. Auf der anderen Seite war ein zweiter Abgrund und an der Wand… Ein Gemälde mit einer Karte, eine weitere Person auf einem großen Stuhl, der unbequem aussah, eine Leiche und schließlich… „Da-desu!“ Ein dünner Finger deutete auf das Wichtigste! Da waren Gepäckstücke und einige gehörten dem Kind selbst! Ein Rucksack fast größer als der Rücken selbst, ein Wasserschlauch an einem Tragegurt, ein Gürtel mit kleineren Beuteln und einem großen, an der linken Seite war ein schmaler Holzzylinder befestigt und ein Koffer für eine Biwa. Der Professor hatte gemeint, dass überall wo Aku auch hinging es keine dumme Idee sei, sich für einen Gang durch die wilde Natur zu rüsten, auch wenn Aku nicht wusste, wie die wilde Natur aussah…
Die Pupillen sprangen ruckartig zu der Person auf den Stuhl und der Leiche: „Da ist ja noch jemand-desu! Haaaaaalloooooooooo-desu!!! Eine schmale Hand winkte den beiden zu, auch wenn der eine das nicht mehr mitbekommen wird, aber so ist es mit den Toten.
Wer sich nun fragte, wie ein kleines, naives Kind wie Hiiragi Aku bei dem blutigen Bild und dem abgetrennten Kopf so ruhig und natürlich bleiben konnte, dem sei eines gesagt: Es ist in einem Krankenhaus aufgewachsen, bei dem nur unheilbare Patienten oder die schwer verletzten Ninja lange blieben. Dementsprechend haben diese Augen Dinge gesehen, die sich eine normale Person nicht vorstellen könnte. Ein abgetrennter Kopf war bisher noch nicht gesehen worden, doch verglichen mit den Opfer eines Katon, dem ein Arm weggeschmolzen wurde und ein guter Teil des Gesichtes, eines gerade hineingetragenen Patienten, der nicht nur mit Wunden übersäht war, sondern gleichzeitig mit weinenden, angsterfüllten Augen die Hand ausgestreckt hatte, weil er Angst hatte, man würde ihn zurücklassen, gegen diese Anblicke war der ziemlich sauber abgetrennte Kopf eher bedeutungslos. Und der Tod war lange Zeit allgegenwärtig gewesen, er ist es immer noch. Das war das Berufsrisiko… Etwas zwickte im Hinterkopf… Beruf… Beruf… Kann nicht so wichtig gewesen sein.
Die Füße tapsten näher, da der Mann auf den Stuhl nicht reagierte. „Hallo-desu?“ Noch näher und dann noch näher. War er etwa erfroren? Plötzlich wurde die Kälte wieder bewusst wahrgenommen und der kleine Körper fing an heftig zu zittern, während eine Rotzfahne die Nase herunterglitt: „Kalt-desu…“
Doch vielleicht wusste die Person ja Antworten.
 

Hinketsu Nori

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„Na super, der Kerl ist ein Schwachkopf.“, beschwerte sich Hibiko und stapfte ihm langsam hinterher Richtung der Taschen, die so gerade eben von ihm gefunden wurden. „Sei nicht so gemein Nee-san. Er scheint noch recht jung zu sein und Angst hat er auch keine sonst würde er nicht so selbstbewusst auf die Leiche zugehen.“, erwiderte Aiko. „Hat damit nichts zu tun. Er ist wahrscheinlich auch Medicnin oder was meinst du woher er die stabile Seitenlage konnte? Medicnin kennen zudem Leichen zur Genüge.“ Angekommen am silbernen Ritter fühlte sie gleich seinen Puls, da es merkwürdig war, dass er weder Regungen zeigte noch dem Jungen antwortete. Seine dunklen starrenden Augen irritierten das Mädchen, sodass sie erst nicht merkte, wie ihre Finger sich dank der Körperwärme langsam in seinen Hals gruben. „Der Typ hier ist aus Wachs...“, sagte die Fumiko und piekste ihm tief in seine frostigen Augen. Überzeugt davon, dass der Geköpfte auch nicht echt war trat sie auf den Kopf, der langsam breiter und breiter wurde und das Profil ihrer Schuhe auf Ewigkeiten in seinem Gesicht tragen sollte. Ein trauriges Schicksal, selbst für eine Wachsfigur.
Nun wurde sich nicht weiter mit Spielerein aufgehalten und endlich die Ausrüstung überprüft. Zu finden war eine Tasche mit Kunai, ein paar Rauchbomben, ein wenig Draht, ein paar Kügelchen, die aussahen, wie Aikos übelkeitbringenden Kräutergemische, ein wenig Papier, was sich als Karte herausstellen sollte, noch mehr Papier, auf dem Regeln standen, ein Wasserschlauch der wohl den Durst stillen sollte und ein Schlüssel. Am interessantesten wirkten die Regeln, denn die Frage war: Wofür?! Mit dem ersten Satz sollte diese Frage beantwortet werden, denn es war die Rede von dem Chuuninexamen! „Ich wusste es...“, dachte Hibiko mit einem imaginären Grinsen im Gesicht. „Woher willst du das gewusst haben?“ „Wofür hast du dich die letzten Wochen vorbereitet, du blinde Kuh?! Niemand wird sich die Mühe machen und lausige Genin entführen für so ein Schwachsinn. Es musste die Prüfung sein.“ Und plötzlich änderte sich die Sicht auf die Dinge, die sie umgaben gewaltig. Dieser Junge, er war vielleicht ihr Konkurrent oder aber ihr Teamkamerad und dieser Schlüssel – Aiko sah sich rasch um – war möglicherweise für die Tür, die bisher vollkommen unbeachtet ihr Dasein im Schatten fristete. Schnell und noch schneller zuckten die Augen von links nach rechts, um die Regeln zu verinnerlichen, immer mit der Aufmerksamkeit auf dem Text und dem Jungen, falls dieser etwas böses vor hatte. Es stand nämlich nichts geschrieben von festen Teammitgliedern also konnte man es sich wohl aussuchen und die Gefahr auf Shiro-Nin zu treffen war nun auch allgegenwärtig, also wusste die Fumiko nicht, wie sie oder er reagieren sollte/würde. „Vielleicht ist er zu dämlich, um die Regeln zu verstehen... wir sollten ihn aber trotzdem mitnehmen, damit wir ein Schutzschild oder eine Geisel haben... du verstehst oder?“ Hibiko´s Gedanken waren hinterhältig aber mehr als nur berechtigt und vielleicht sogar angebracht? Was mag der Hiiragi wohl denken? „Akudesu, so war doch dein Name oder? Ich probier mal eben mit meinem Schlüssel die Tür zu öffnen, bin gleich wieder da!“ Schnellen Schrittes und jeder Zeit gewappnet für ein plötzlichen Angriff von Akudesu trugen ihre Füße sie zur Tür, wo sie den Schlüssel aber nicht ins Schloss steckte sondern lediglich ein wenig gegen das Metall klimperte. Vorher versuchte sie selbstverständlich die Klinke runter zu drücken, was auch funktionierte, doch tat sich dabei nichts. „Mein Schlüssel passt nicht...“, sagte sie mit einem Bedauern in der Stimme, das sie selbst von der Lüge geschockt wurde. „Probieren wir es mit deinem!“, sagte sie mit purem Enthusiasmus über die scheinbar anstehende Zusammenarbeit mit dem Leidensgenossen. „Wir Sora-Nin müssen doch zusammen halten, denn ich denke wir werden auf Shiroleute treffen und die machen es uns bestimmt nicht leicht.“ Zurück bei dem Jungen bemerkte sie sein ständiges Zittern erst, also entkleidete sie den enthaupteten König kurzerhand und zog Akudesu die königliche Robe über. Hehe, siehste, nun bist du der König hier!“, dabei rieb sie seinen Arm, damit ihm wärmer wurde. „Und nun schließ die Tür auf und ich studier die Karte mal, Ok?“ Dank der zwei Abgründe und der einen Tür war nach kurzem Überlegen klar, dass sie sich in Raum Nummer eins befanden. Der Ausgang wurde durch einen grünen Punkt markiert und da die Tür verschlossen war und auf der Karte ein roter Punkt war musste das für verriegelte Türen stehen.
 
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Shiori

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Und wer hätte es gedacht? Das Wachs der Augen des Prinzen gaben nach, als Aiko sie eindrückte, bildeten sich aber langsam aber sicher nach, ohne dass es auf den ersten Blick bemerkbar war.
Kaum, dass das Gespräch in den Gang kam, regte sich die Gestalt des Schwarzen Prinzen. Die dunklen Augen, dieser stechende Blick gewann so sehr an Intensität, dass es einem Unbedarften durchaus einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Dann allerdings geschah das Undenkbare: Der Prinz regte sich.
Erst zuckte nur der Finger, dann wurde der Griff um den Schwertgriff fester, während der Prinz sich langsam und unheilvoll erhob und auf die beiden Genin niederblickte. Er strahlte dabei eine Majestät und Gefährlichkeit aus, die geringere Geister durchaus vor Ehrfurcht erstarren lassen könnte. Einen Schritt machte der Prinz, das Schwert wurde gehoben – und dann erstarrte er mitten in der Bewegung.
 

Tantei Sharokku

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„Wachs-desu? Sind das Kerzen-desu? Wenn ja, dann können wir bestimmt ein wenig Wärme hineinbringen-desu!“ Die Hände klatschten fröhlich, auch wenn sich eine gewisse Taubheit eingestellt hatte, welche durch das Klatschen in ein Kribbeln verwandelt wurde.
Die kurzen Beine schritten zur Ausrüstung und kurzerhand wurde sich erst einmal der Gürtel übergeworfen. Der war von entscheidender Bedeutung, da in diesen die ganzen Hilfsmittel da waren. Die feinen Hände tasteten an den Taschen und alles fühlte sich vertraut an, den Luxus Inventur zu führen könnte man sich leisten, wenn der Raum denn untersucht worden war.
Ai-chan meldete sich wieder: „Akudesu, so war doch dein Name oder? Ich probier mal eben mit meinem Schlüssel die Tür zu öffnen, bin gleich wieder da!“
Dabei hielt sich das Kind den Kopf mit beiden Händen, wie der Name ausgesprochen wurde, das war doch kein Spitzname… Die helle Stimme rief der zur Tür gehenden Ai-chan hinterher: „Das heißt Aku-desu! einfach nur Aku-desu. Es kommt nichts hinter Aku-desu. Bitte sprich es richtig aus-desu: A-ku-de-su!“ Da es noch zu früh war, sich weiter mit Gepäck zu behängen, suchten die braunen Pupillen weiter den Raum ab. Der Abgrund war tief, er war so tief, dass das Licht nicht reinreichte… Woher kam das Licht? Da waren Fackeln. Fackeln die den Raum beleuchteten und auch eine gewisse Wärme ausstrahlten.
Dankbar hielt sich das Kind die Hände in der Nähe der Fackeln, welche auf Stangen saßen, die durch Füße am Boden blieben. Dann kam es von Ai-chan an der Tür: „Mein Schlüssel passt nicht... Probieren wir es mit deinem! Wir Sora-Nin müssen doch zusammen halten, denn ich denke wir werden auf Shiroleute treffen und die machen es uns bestimmt nicht leicht.“ Das klang alles gut und schön, aber dabei blieb eines außer Acht… Was für ein Schlüssel?! In der Hemdtasche des Kindes waren nicht nur kleine Überraschungen, sondern auch der besagte Schlüssel, doch hatte es bisher keine Körperuntersuchung gemacht.
Dann tat Ai-chan etwas Merkwürdiges: Sie warf etwas über die schmalen Schultern! Es war… es bestand aus toten Tieren! Eine Art Fell und dann doch nicht so wie Aku es kannte… Doch schien es etwas Großes und Wichtiges zu sein. Und sie machte es so feierlich, wo doch Aku der Meinung war, keinen Schlüssel zu haben, sie ließ nicht einmal Zeit, dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen, sondern wandte sich sofort der Karte zu… „-desu…“, kam es schweren Herzens.
Bevor die helle Stimme ein Wort verlieren konnte, kamen fremde Geräusche… Schnell sprangen die Füße Richtung der Tür und der Körper drehte sich im Sprung Richtung Geräusch, das Fellteil flog dabei von den schmalen Schultern einfach auf den Boden… Die große Kerze ist aufgestanden! Und… und… …und…
Ai-chan bemerkte es und stellte sich mutig zwischen dem Kind und der Schreckensgestalt aus Wachs. Sie wirkte leicht verwundert und beunruhigt, doch entschlossen. Mit den großen Worten, die den Wunsch zu beschützen offenbarten, sagte sie: „Beeil dich und mach die Tür auf! Ich lenke ihn ab!"
Aku jedoch… stand einfach mit einem neutralen Gesicht da. Ein absolut seltener Fall, da normalerweise irgendein Gefühl dieses Gesicht verzerrte, doch Augen die Unglaube ausdrückten schauten auf das Schwert, welches gerade in der Luft angehalten hatte und der großen Gestalt der großen Kerze. Nach einer scheinbar endlosen Pause der Stille kamen endlich die ersten Worte, welche so klangen, als würden sie ein kleines Kind belehren wollen: „Da ist doch nichts Gefährliches-desu.“ Die Worte waren sehr freundlich, doch leicht mahnend und belehrend: „Der hat nur ein Schwert-desu. Wenn er eine Bombe hätte, dann wäre er gefährlich-desu. Wenn er Fingerzeichen geformt hätte, dann wäre er gefährlich-desu. Aber doch nicht mit einem Schwert-desu.“ Die Angst vor großen Gestalten und unheimlicher Kraft war schon seit einiger Zeit nicht mehr vorhanden, denn wenn man Tetsuya-sama-chan als Vergleich nimmt… er war kaum größer als Aku und konnte Steine mit bloßen Fäusten zertrümmern! Und bisher hat die Gestalt sich kaum bewegt, weswegen sie bisher keine Gefahr ausstrahlte, denn der letzte Faktor, der Grusel, ist eine Sache, die dem Kind vollkommen fremd war: Wieder ein Zeichen der Umwelt, unter der es aufwuchs.
Das war eine große Kerze, also müsste man sie niederbrennen, doch die Fackeln waren hinter der Kerze, weswegen man an dieser vorbei müsste. Vielleicht wäre der Nahkampf besser, aber auch wenn Akus Vergleichziehung von körperlicher Stärke sehr verzerrt war, handelte es sich immer noch um eine kleine schmächtige Gestalt, die bestimmt schwächer war als der normale Mensch.
Mit einem Seufzen wurde ein kleiner Arm nach vorne gestreckt und Ai-chan sanft zur Seite geschoben. Dann wurde ein Kunai herausgeholt, diese und Shuriken waren in der großen Tasche, die zwischen Unterrücken und Pobacken hing. Aus einer der kleinen Gürteltaschen wurde ein Explosionssiegel gezogen. Wem es an körperlicher Stärke mangelte, sollte immer ein paar mehr dabei haben, das meinte zumindest der Professor. Das Explosionssiegel wurde an den Kunai angebracht und dieser auf die Kerze geworfen, feine Finger bildeten das Siegel, um es zum Explodieren zu bringen… Dabei blieb das Gesicht ruhig und gefasst und die Sinne wurden geschärft, denn vielleicht gab es hier andere Ninja.
 

Hinketsu Nori

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Aiko studierte gerade fleißig die Karte – wie immer mit einem Auge auf Aku gerichtet, der sich aus irgendeinem Grund verflucht nochmal nicht zur Tür bewegte – als ihr irgendwas komisch vorkam. Vorsichtig hob sie ihren Kopf über das Stück Papier hinweg und richtete den Blick auf den silbernen Ritter. Irgendwas war komisch an ihm... aber was? Sie starrten sich in die Augen - das Tor zur Seele, wie es so schön heißt – und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Die eingedrückten Stellen waren wieder gerichtet. Diese Chance musste genutzt werden, um Aku weiter unter Druck zu setzen aber gleichzeitig in Sicherheit zu wiegen: „Beeil dich und mach die Tür auf! Ich lenke ihn ab!“ Die Wachsfigur bewegte sich langsam auf das Mädchen zu aber anstatt die Tür zu öffnen stand der kleine Junge da und schaute genüsslich zu. Gerade als Aiko sich aber wieder dem silbernen Ritter zuwenden wollte machte er seine Schritte aber NICHT... ZUR....TÜR. Er ging vielmehr auf die Fumiko zu. „Will er die Chance nutzen und mich überrumpeln?!“, schoss ihr zuerst durch den Kopf aber das tat er nicht. In aller Seelenruhe drängte er an seiner Kameradin vorbei und stellt sich dem Golem. Mit einem Kunai und einem Explosionssiegel, welches daran befestigt war schaffte er es den Wachsgolem in tausende kleine Einzelteile zu zersprengen. „Er verschwendet UNSERE Ressourcen! Dieser verfluchte Bengel...“, schrie Hibiko innerlich auf. Aiko allerdings sagte: „Gut gemacht! Und nun schließ die Tür auf, damit wir nicht hinterher hängen!“ Der Hiiragi schaute nur dumm aus der Wäsche und zuckte mit den Schultern. Man konnte das „Ich hab meinen Schlüssel verloren-desu.“ förmlich von seinen Lippen ablesen und dann...

Schnitt. Blackout. Kontrollverlust. Alles spielte sich in Zeitlupe ab aber schien doch in einem Sekundenbruchteil zu passieren. Die Fumiko packte den Jungen mit beiden Händen am Kragen, schleifte das zappelnde Bündel in Richtung tiefschwarzen Abgrund und hielt ihn über das schwarze Nichts. „GEB... MIR... DEN.... SCHLÜSSEL.... VERDAMMT NOCHMAL! ICH HAB NICHT GENUG KRAFT DICH EWIG ZU HALTEN ALSO SAG MIR WO DER VERDAMMTE SCHLÜSSEL IST, HAST DU VERSTANDEN?!“ Die Kraft ließ nach, denn ihre Arme zitterten bereits und die königliche Robe senkte sich schon ins Nichts. Das Kind am Ende der bebenden Arme weinte ununterbrochen und wusste nicht was zu tun war. „I-I-I-Ich w-weiß nicht, w-wo er ist-desu! E-Ehrlich!“ Und dann löste sich der Griff und ihr Partner verschwand im Dunkeln. Die Schreie waren bis zum dumpfen Aufschlag zu hören.

...zuckte Aiko. Sie atmete schwer als hätte sie gerade einen Marathon bestritten. Schweiß ran ihr die Stirn runter. Die Wachsreste waren überall und Aku direkt vor ihr. Stolz grinste er über das Lob von Aiko. Kein Weinen, kein Tod. „Was war das...? Hibiko warst du das?“ Es kam keine Antwort. Immer noch schwer atmend bat sie Ak-chan freundlich: „Tut mir leid... durchsuch einfach nochmal deine Taschen, die Kleidung oder die Reste vom Wachsmann und dem Enthaupteten. Ich... ich find uns den Ausweg." Zitternd griffen die Hände nach der Karte. „Beruhig dich Aiko, beruhig dich... Und ich warne dich Hibiko, wehe du zeigst mir sowas nochmal.“ „Sonst was? Du weißt genau, dass es irgendwann soweit ist. Du willst doch Chuunin werden... oder nicht?“ Bei diesen Worten grinste ihre schlechtere Hälfte. Ohne weitere Diskussionen zeichnete sie den kürzesten Weg auf der Karte ein. „Hast du den Schlüssel gefunden? Und wirklich alles durchsucht?“
 

Tantei Sharokku

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Beim Durchsuchen der Taschen zuckte eine Hand zur Hemdtasche und befühlte etwas… ein fremder Zettel? Dieser wurde herausgenommen und die Überschrift reichte, um die großen Pupillen in kleine Punkte zu verwandeln und das Gesicht in Überraschungsschweiß zu baden, während mit großen Augen gestarrt wurde:Desu! Chuuninexamen… Da musste doch ein Fehler sein!
Doch so langsam wurde alles klarer. Da war doch etwas, ein Treffen zu dem das Kind gehen sollte. Und dabei wurde alles erläutert und die ganzen Regeln und so, dass wusste es noch ganz genau, auch wenn es nicht mehr genau wusste, warum es dorthin gegangen war. Dieses Rätsel müsste später gelöst werden.
8 Stunden bis zum grünen Punkt. In den Räumen waren Einwegschlüssel und Stempel versteckt. „Warte-desu.“, ertönte es ruhig. „Wieso so eilig-desu? Das ist vollkommene Verschwendung, wir sollten Ressourcen sparen-desu.“ Das Wort „Ressourcen“ wurde aus diesen Lippen viel weniger häufig benutzt, weswegen es etwas holprig klang. Der Blick wanderte zu Karte und hatte schnell den einzigen Raum gefunden, der passte. „Momentan sind wir in einer Stelle, die vollkommen uninteressant für jene sind, welche zum Ausgang wollen-desu, das bedeutet wir haben Zeit, um hier nach einem Schlüssel oder einem Stempel zu suchen-desu. Wenn meine Vermutung richtig ist, ist das hier ein Überraschungsraum-desu, denn hier ist etwas passiert, der Kerzenmann-desu, ergo könnte sich hier tatsächlich etwas finden-desu. Wieso jetzt, wo keine Gefahr droht, die wertvollen Schlüssel verwenden-desu?“
Stattdessen suchten die Augen die Wachsbröcklein ab, welche durch die Explosion so warm waren, dass man sie mit Händen verformen konnte. „Vielleicht ist hier etwas drin, ansonsten haben wir noch die andere Kerze-desu, inklusive des Kopfes-desu. Dazu gibt es noch die Fackeln und wenn wir mit Licht in den Abgrund scheinen-desu, können wir vielleicht ein verräterisches Blinken erkennen-desu.“ Irgendwo sollte ein Schlüssel hier sein, vielleicht auch schon in ihrem Gepäck. „Und selbst wenn wir nichts finden, 8 Stunden sind der Karte nach mehr als genug, bis dahin werden andere Türen offen sein und wir können somit leichter das Ziel erreichen-desu. Wir brauchen die Schlüssel für die verdächtigen Räume, die nirgendwohin sonst führen-desu. Es ist wie eine Mission des B-Ranges-desu und solange wir Zeit zum Denken und Planen haben-desu, sollten wir sie nutzen-desu.“
Die Ohren waren weiter auf Geräusche eingestellt und die Muskeln waren wie Sprungfedern gespannt, denn noch war kein unbekannter Ninja hier ausgeschlossen. „Und sei vorsichtig-desu.“ Vorsicht vor allen, denn immerhin gab es auch Genjutsu zu fürchten. „Hast du besondere Stärken-desu? Besondere Jutsu-desu? Ich persönlich habe kaum irgendwo glänzen können-desu, aber ich bin motiviert, mein Bestes zu tun-desu.“
 

Hinketsu Nori

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Die Fumiko hatte sich wieder gefangen. Dieser Druck, der Tropfen Wahnsinn, der sich ankündigte war überstanden. Sowohl Körper als auch Geist hatten den Schock verdaut und nun ließ klein Hiiragi seine ganze Cleverness durchblicken. Er rief zur Besonnenheit auf, zum guten Planen und Durchdenken der Situation, sowie dem Absuchen dieses Raumes nach weiteren Schlüsseln oder Stempelblöcken – wie clever er doch manchmal war trotz der hilflosen Kulleraugen. Aiko bejahte mit ständigem Nicken, wobei klar war, dass sie früher oder später einen Schlüssel einsetzen mussten, um raus zu kommen.
Wortlos griff das Mädchen einen der langen Fackeln und zog sie hinter sich her, immer direkt auf den ersten Abgrund zu. Das Gewicht in ihrer Hand und die Situation erinnerten sie an diese... Vision, den Wahnsinn, den wahrscheinlich Hibiko ihr in den Kopf gesetzt hatte. Was war bloß mit ihr los? Vorsichtig, sodass die Fackel keinen Abgang ins dunkle Nichts machte begann sie das Absuchen des Abgrunds. Die Hoffnung hier etwas zu finden schien ihr aufgrund der tiefen Schwärze des Nichts nicht als gegeben aber dennoch bemühte sie sich – immer noch mit einem Auge stehts bei Aku und seinen Handlungen, denn Vorsicht ist die Mutter der Porzellanschüssel... oder wie dieser alte Spruch nochmal ging. Beiläufig beantwortete sie seine Fragen aber vorher mischte Hibiko sich abermals ein: „Verrat ihm nichts. Hat er dir etwa gesagt was für Jutsus er beherrscht oder welches Element? Nein, hat er nicht! Wehe, du verplapperst dich...“ Ihr Tonfall war wirklich ernst und damit so anders als sonst. Ob es am Druck der Prüfung lag war Aiko nicht bewusst. „Bei mir siehts genauso aus, wie bei dir. Ich bin praktisch frisch von der Akademie und hatte noch nicht die Zeit wirkliche Stärken zu entwickeln. Ich beherrsche das...“, sie zögerte kurz und ließ die Worte ihrer Schwester Revue passieren. „...Fuuton Element und du?“
 

Tantei Sharokku

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Mit den Gepäck an der Tür bereit, hockten Aku und Ai-chan nahe beieinander und das Mädchen hörte gespannt den Ausführungen des Kindes zu, die es angefangen hatte, als es die Karte am Gemälde kurz skizziert hatte. „Der nächste Raum ist kritisch-desu, denn er ist mit vielen anderen Räumen verbunden-desu.“ Währenddessen war ein schwarzer Anzünder am Schloss und erhitzte es. Da Ai-chans Schlüssel nicht gepasst hatte, obwohl doch eigentlich alle Schlüssel in die rot markierten Türen passen sollten, war es wahrscheinlich, dass das Schloss zugefroren war, was bei diesen Temperaturverhältnissen sich geradezu aufdrängte. Deswegen hatte Aku einen Anzünder aus dem Rucksack geholt, der war für mehrere Tage in der Wildnis gedacht gewesen und im Rahmen der neuen Lage ein wenig leichter geworden. „Wir sind ziemlich mittig, weswegen wir, wenn wir Pech haben, sofort gesehen werden, wenn sich andere im Raum befinden-desu.“
Nach der Erkenntnis, dass hier in diesem Raum kein Schlüssel war, hatte sich diese Prüfung in einem neuen Bild gezeigt und sie bedeutete, in einer Lage von vollkommener Ungleichbehandlung dennoch die Missionspunkte zu erfüllen. Als erstes war der Gedanke da gewesen, dass die Schlüssel zu Anfang nur als letzter Ausweg gedacht sind, wenn der Teilnehmer nicht weiterkommt und die große Kerze schien wie ein Rätsel, jedoch war es so, dass es scheinbar darauf ausgelegt war, dass Aku oder Aiko gleich im ersten Raum zerstritten werden sollten, wer seinen Schlüssel abgibt für die erste Tür. „Deswegen wird es wichtiger, dass wir zusammenhalten-desu, denn es geht darum, Chuunin zu werden-desu. Der Professor hat mir einmal gesagt, dass ein Ninja seinen Wert dadurch beweist, wie gut er mit anderen Ninja zusammenarbeiten kann-desu und das ganz gleich wie inkompetent, rücksichtslos oder schwachsinnig diese Ninja auch sind-desu.“ Dazu fügte Akus Mentor auch noch hinzu, dass das bedeutete, er sei der beste Ninja der Welt, da alle anderen im Vergleich zu ihm inkompetent, rücksichtslos und schwachsinnig seien. Aku steckte den eigenen Schlüssel ins Schloss und drehte ihn leicht, es schien zu klappen, der Schlüssel konnte bewegt werden. Dann ergriffen zwei Hände Aikos linke Hand und dem Kind durchströmte eine große Wärme, eine Wärme die die Kälte des Raums vergessen machte, eine Wärme die nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele erwärmten, eine Wärme welche sich in den großen Pupillen des Kindes widerspiegelte, eine Wärme welche nicht nur das Kind, sondern auch die gesamte Umgebung erwärmte, eine Wärme die dazu sorgte, dass man sich wohlig fühlte, dass man sich geborgen fühlte und eine Wärme, die Aku auch Ai-chan spüren lassen wollte, denn das war die Wärme des Vertrauens: „Vertraue mir, der dir vertraut und ich vertraue dir, der mir vertraut-desu. Ninja müssen zusammenarbeiten können und Zusammenarbeit bedeutet Vertrauen-desu!“ Die braunen Augen wurden vor lauter Rührung durch diese Situation leicht feucht und schienen ein grelles Strahlen abzufeuern. Aku zeigte das eigene Vertrauen, indem der eigene Schlüssel verwandt wurde.
Für Menschen wie Aku war es einfach anderen Menschen zu vertrauen, auch wenn man ein Shinobi war und demnach nicht immer ehrlich spielte, doch wer seine Kameraden verriet, der war nichts wert, das hatte man in der Akademie gesagt. Durch Verrat an sein Zeil zu kommen konnte nicht Teil der Prüfung sein, davon war das Kind fest überzeugt.
„Da wir nicht wissen wie der nächste Raum dann in Wahrheit aussieht, wäre es besser, wenn wir als erstes Checkpunkte legen-desu. Als erstes der rechts gegenüber, die Tür zum nächsten Raum, da es der nächste Ausgang ist, der keine Sackgasse ist-desu. Dann je nach Lage gehen wir rechts weiter oder drehen uns um-desu, da unsere Mission es nicht ist, zu kämpfen, sondern einen Stempel und einen Weg zum Ausgang zu finden-desu. Da wir beide nicht große Stärken haben-desu und ich mit Suiton hier eindeutig im Nachteil bin-desu, sollten wir uns auf…-desu…“ Was war das noch mal? Es hatte etwas mit einem Körperteil zu tun. Es war an einem Ende am Körper… die Füße? Hm… gute Füße waren gut, denn wer gut laufen konnte, konnte unschöne Kämpfe vermeiden. Doch waren die Füße auch zum Treten da, weswegen es ein wenig merkwürdig klang… was war am anderen Ende des Körpers, von den Füßen aus gesehen? Haare! Aber… wieso sollten Haare dabei eine Rolle spielen?
Verwirrend. Einfach nur verwirrend.
Halt, vielleicht waren die Haare auch schon zu weit? Was gab es sonst noch… Nase! War verstopft… Ohren… fühlten sich ziemlich kalt an. Augenbrauen! Was sollte das jetzt? Ganz in der Nähe, die Gedanken waren ganz nahe und… und… sie waren immer noch in der Nähe! Nach ungefähr einer halben Minute des Schweigens wurde der Satz zu Ende gebracht: „Köpfchen-desu! Das war es-desu! Wir sollten uns auf unser Köpfchen verlassen-desu!“ Hier sei zur Verteidigung gesagt: Strategische Fähigkeiten haben nichts mit den Gefühl für Sprichwörtern zu tun.
Ein dumpfes Grollen ertönte und ein leichtes Vibrieren war zu spüren, mit etwas Pech kam es aus dem nächsten Raum. Schlanke Finger griffen an den Wasserschlauch, welcher schon über der Schulter hing. Das runde Kinn bewegte sich, als der Kopf Ai-chan zunickte und die Finger formten Fingerzeichen für einen Bunshin, der in einer Rauchwolke erschien. Wenn jemand als erstes durch die Tür ginge, dann das Abbild.
Gut dass sich die beiden Zeit genommen haben, um ihre Lage zu analysieren und nächste Schritte zu planen, denn das könnte ein großer Vorteil hier sein.
 

Hinketsu Nori

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Alles war gründlich abgesucht nach Stempeln oder Schlüsseln aber weder die Abgründe ließen etwas hervor blitzen noch die Wachsfiguren trugen einen Schlüssel in sich. Gleich im ersten Raum einen solchen Schatz zu finden wäre auch zu schön gewesen also mussten die Drei sich darauf verlassen, die Türen der anderen problemlos durchqueren zu können oder auf dem Weg genügend lebensrettende Gegenstände zu finden. Mit ihrem Raum hatten die Genin es wirklich nicht leicht und da die anderen voraus waren und wohl alles vorher sammeln würden, würde früher oder später ein Kampf unausweichlich sein und genau diese Tatsache spukte im Kopf des Mädchens herum während der Hiiragi ernsthaft versuchte das Schloss zu enteisen. (Erst hielt sie seine Taktik natürlich für äußerst gewitzt, um an ihren Schlüssel zu kommen aber im Endeffekt nutzte er seinen eigenen, den zu zuvor sehr verdächtig in seiner Hemdtasche wiedergefunden hatte.) Die Frage war: Spielte er mit Aiko oder Aiko mit ihm? War es ein hin und her oder reiner Zufall, das Aku immer irgendwas aus dem Nichts zur Hand hatte, um seinen Gegenüber zu verunsichern? In dieser Situation gab es zwei Wege, die die Fumiko beschreiten könnte: Sie könnte Aku einfach Vertrauen schenken und ihr Bestes geben mit ihm durch alle Räume zu kommen, was wohl auch in Aiko´s Interesse wäre oder ständig versuchen alle Zeichen zu beachten, zu analysieren und das kleinste Aufmucken oder Schwäche zeigen auszunutzen, um ihm in den Rücken zu fallen – das war Hibiko´s Weg. Dieses Examen wurde also mehr und mehr zu einem Kampf der beiden Mädchen, die sich vor dem Chuuninexamen immer öfter in die Haare gekriegt hatten und die anderen Genin, die Schlüssel, Fallen und Stempel, dass alles waren nicht mehr als kleine Gewichte, die die Waage auf die eine oder andere Seite kippen ließ – zu Aiko´s oder Hibiko´s Seite.
„Gute Idee!“, stimmte das Mädchen zu als der Bunshin auch schon gemacht war und sich vor die geöffnete Tür traute. Sie versuchte ihn – also den Bunshin - so gut wie möglich im Auge zu behalten, um Informationen aus den Regungen im Gesicht oder gar den Aktionen zu sehen während folgende Worte an das Original gingen: „Bevor wir rausgehen sollten wir noch unbedingt ein paar andere Sachen besprechen Akudesu. Zuerst bin ich der Meinung wir sollten unsere Stirnbänder lieber wegpacken, damit wir nicht sofort erkannt werden von Feinden. Wenn wir sonst in eine große Gruppe an Shiro-Nin stoßen haben wir ein großes Problem. Außerdem könnte es auch sein, dass wir Freunde hier treffen, mit denen wir schon mal auf Mission waren ODER Feinden, die ein Henge genutzt haben, um uns zu täuschen. Sei vorsichtig, wenn du jemanden siehst, der dir bekannt vorkommt. Damit wir uns wiedererkennen machen wir am Besten ein Passwort aus, falls wir uns mal verlieren. Wie wär´s mit...“, sie stockte. Hibiko war irgendwie leiser geworden seit dieser Szene vor ein paar Minuten als der Junge einen Vortrag hielt über das Zusammenhalten von Shinobi und seine kleinen warmen Griffel an Aiko´s drückte. Das es ihr erst jetzt auffiel war merkwürdig, wo die Stimme ihrer selbsternannten Schwester doch schon mehr ein unüberhörbares Brüllen geworden war, das mit einer Gewalt durch ihren Kopf schalte, die sie praktisch dazu zwang nachzugeben. „...Limbowettbewerb.“ Die Geisteskrankheit gebündelt in einem Wort. Aber nun wurde es wohl Zeit zu sehen, woher die Erschütterung eben kam und wohin sich die Genin treiben ließen. "Lebst du noch Neesan?..."
 

Tantei Sharokku

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Wenn Ai-chan es sagte, musste es stimmen. Etwas enttäuscht aber darüber, dass das Vertrauen nicht beantwortet wurde, zogen kleine Hände das Stirnband von Arm und nahmen die Mütze herunter. Dann wurde der Protektor etwas über die Stirn gebunden und die Mütze darüber gezogen, somit wäre noch etwas Schutz da, auch wenn der Kopfbereich sich etwas enger als sonst anfühlte und das kalte Metall ziemlich auf der warm gehaltenen Haut kribbelte und leicht stichelte.
Das Passwort wurde gemerkt… Limbowettbewerb… ob das was mit Limonade zu tun hatte? Sie soll sehr süß und nach Früchten schmecken, aber irgendwie kam das Kind bisher nicht dazu, eine solche zu probieren. Aber ein Einwortpasswort war nicht sicher genug. „Wenn der eine Limbowettbewerb sagt, muss der andere mit „Mit Zitrone?“ antworten-desu!“ Auf diese Weise wurde das Passwort viel sicherer. Das war schon Grundausbildung in der Akademie gewesen, je länger und komplexer ein Passwort war, desto sicherer wurde es, solange man es sich auch merken konnte.
„Ich öffne die Tür-desu!“

Raum 7 – Der Korridor
 

Hinketsu Nori

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Die Spannung über das Schicksal des Bunshins verdrängte sogar die äußerst verwirrende Frage, wo Hibiko eigentlich hin war. Vielleicht saß sie auf ihrem imaginären Stuhl im imaginären Zimmer und schmollte oder heckte irgendwas aus oder vielleicht war selbst sie durch die Elektrizität, die in der Luft lag gebannt. Die Augen also fest auf den Klon gerichtet – Aiko stand circa einen halben Meter hinter dem Jungen und auf Zehenspitzen, um ein wenig Einblick in den Gang zu erhaschen - nahmen sie folgendes zur Kenntnis: Kopie steht da und blickt nach rechts, nun nach links. Weder durch Fallen getötet, noch angesprochen, noch schien etwas Verdächtiges entdeckt worden zu sein. Der rote Rauch, der in den Raum waberte und dabei grau wurde, war möglicherweise der Grund für das Überleben des Duplikats und auch der Grund für die schlechte Sicht auf die Dinge innerhalb des Korridors. „Perfekt, wir nutzen den Rauch, um vorsichtig vorzurücken! Los!“ Ob das eben noch deutlich spürbare Donnern eine Explosivfalle war, wäre eine Frage, die Hibiko noch auf den Tisch gebracht hätte, wenn sie denn da wäre. Generell fehlte ein Großteil der analytischen Fähigkeiten sonst wären auch noch ein paar Sätze zu der Verwendung von Bunshin und dem Wasser gekommen, die auf die Gefahr hinweisen sollte, die von dem Kind ausging aber dafür war nun wenigstens nichts Hinterhältiges von der Fumiko zu fürchten... bis jetzt.
Mutig wagte sich das Mädchen in den Türrahmen (sie dirigierte Aku vorher ein wenig zurück, damit sie sich zunächst noch einen Überblick der Situation verschaffen konnte).


-----> Raum 7 - Der Korridor
 
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