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Raum 26 - Traumhaftes Finale

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Nachdem der Tetsuya seine Eindrücke des schon fast an ihm vorbei gezogenen Examens erläutert hatte, stand er also da und wartete darauf wie seine Umgebung auf das von ihm gesagte reagierte. Man konnte definitiv sagen, dass er auch ziemlich gespannt darauf war was ihn nun erwartete. Jede Sekunde die verging, genoss er im Gedanken daran, dass man ihn schon zehn Mal hätte ausknocken können, wenn man gewollt hätte. Genau jetzt und hier hätte es jeden Moment passieren können, dass ihn ein Schlag traf und er zu Boden ging. Er hatte beschlossen alles zu tun, was möglich war, um an sein Ziel zu gelangen, auch wenn es für andere wohl unmoralisch wirken würde. Es gab nicht mehr viele Dinge die ihm halt gaben und die ihm wichtig waren, aber zu erreichen was man möchte, das war noch immer wichtig.
Es dauerte nicht besonders lang, da zeigte sich die erste Reaktion vom Publikum. Als hätte er es geahnt, war der erste der Aufsprang der gute Kibo. Warum dieser sie plötzlich und hastig aus seiner sitzenden Position geschossen war, wusste der Tetsuya nicht. War Kibo nun etwa interessiert an einer Unterhaltung? Ging es dabei etwa nicht um Daisuke, sondern vielleicht um das Mädchen oder Kimihiro? Vielleicht hatte der Tetsuya auch etwas gesagt, was gegen die Nase des Hinketsu ging… So viele Dinge kamen in Frage, weswegen man nur abwarten konnte, was der schleimige Typ so vorhatte. Daisuke beobachtete aufmerksam wie Kibo sich näher an die Gruppe heran schleppte und sich an einen der Bäume lehnte. Nun hatten sie also seine volle Aufmerksamkeit… Kekse waren wohl doch nicht so spannend auf Dauer wie drei knackige Genin.
Und dann fiel der Blick auf den Tetsuya und dies war nicht das einzige was fiel, denn es folgten Worte. Viele der Worte trafen sicher ihr Ziel. „Winzling…“, schoss es dem Tetsuya durch den Kopf, während das Gelächter des arroganten Kerles in seinen Ohren hallte. Dieses Grinsen… Schon konnte man sehen wie sich die Gesichtszüge des weißhaarigen Zwerges mehr und mehr anspannten. Die Augenbrauen waren kraus gezogen, der Ausdruck auf seinem Gesicht ehr grimmig, aber noch nicht richtig wütend und der Blick traf Kibo direkt in die Augen. Und Boom! Wieder ein Wort, dass dem Tetsuya durch den Kopf hallte, wie ein Schlag ins Gesicht: „Daisy-chan?“ … Und es kam immer und immer besser. Die Hände es Tetsuya ballten sich ganz eindeutig zu Fäusten, seine Augenbraue zuckte fast schon nervös und sein Blick klebte immer noch starr am Hinketsu fest. Jede einzelne Anspielung traf ihn direkt und es machte ihn wütend... Es war nicht einmal nur die Wut, welche er gegen den Hinketsu aufbaute, sondern kam auch die angestaute Aggression von zuvor nun wieder hinzu. Wohl jeder hatte nun erwartet, dass der sofort ausrastete, sich besten Falls noch die Kleider vom Leib riss und auf Kibo zu rannte um ihn zu erschlagen. Doch Daisuke… regte sich kein Stück. Er stand da wie angewurzelt, fast apathisch starrte er den Hinketsu an. Wenn dieser nicht so viel Spaß daran hätte, wäre es sicher unangenehm so angestarrt zu werden.
Im Kopf des Tetsuya herrschte, böse Zungen würden es als Normalzustand bezeichnen, momentan gähnende Leere. Nichts Greifbares war mehr da, kein klarer Gedanke den er fassen konnte. Alles was er wahrnahm, war das was er durch seine Augen sah und seinen Kreislauf… Denn dieser beschleunigte sich unglaublich. Das Herz raste so sehr, dass er es in seinem Kopf schlagen hören konnte und das Blut rauschte durch die Adern, dass es ihm fast in den Ohren pfiff. Es fehlte wirklich nicht viel, dann hätte der Tetsuya einfach intuitiv das getan was ihm am Leichtesten fiel. Doch was genau war es, was ihm fehlte? Seine Fäuste lockerten sich langsam und seine Finger begannen nervös zu zappeln, so musste es zumindest für andere Personen aussehen. Nun, was war es also nun, was den Trigger am Auslösen hinderte? Es war er selbst, wer auch sonst? Er selbst hinderte sich an jeglicher Bewegung um keine Falsche zu tätigen.
Dann plötzlich verschränkte er die Arme vor der Brust und atmete tief durch, wobei er den Hinketsu weiter starr mit den Augen fixierte. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen, auch wenn es eher etwas abwesend wirkte. „Weißt du was Kibo-chan?“, begann er sehr trocken und monoton zu sprechen. „Leck mich.“ Hm… Nicht wirklich die feine englische Art von zuvor, aber da kam ja hoffentlich noch mehr oder? Eine kurze Pause trat ein, in der er noch einmal Luft holte und ansetzte: „Hältst du mich wirklich für so blöd, dass ich auf deine mehr als eindeutigen und dummen Provokationen reagiere? Selbst der noch so Dümmste fällt nicht auf die lächerlichsten Tricks herein... Ich glaube du kennst mich nicht gut genug, um dir überhaupt ein wirkliches Bild von mir zu machen und das ist wohl auch der Grund dafür, dass ich einfach drauf scheißen kann. Würdest du nicht als der vor mir stehen, der du hier grade bist, sähe dies sicher ganz anders aus, aber ich hab mich sicher besser im Griff als du denkst.“ Ein leises Seufzen folgte, ehe er überlegte, ob er sich wirklich weiter erklären sollte oder es dabei belassen wollte. Allerdings wollte er dem Hinketsu keinesfalls einen Triumph gönnen. Zwar wüsste er allein, dass der junge Mann ohnehin keinen Sieg errungen hätte, doch wer wusste schon was der sich so einbildete. „Was gibst du da überhaupt für Dinge von dir? Dass ich nicht in der Lage wäre über mich selbst nicht in der dritten Person zu sprechen? Bist du wirklich so unaufmerksam? Ob ich kurz davor bin zu zuschlagen? Nein. Ob mir die Fäuste jucken? Ja, das schon eher, aber ich kann mich kontrollieren, wenn ich etwas erreichen will. Ich würde dich gern bluten sehen, doch da bin ich sicher nicht der einzige… Mir ist aber auch bewusst, dass dies nicht der richtige Ort und Zeitpunkt ist. Oh und ja ich glaube, dass es Menschen gibt, die mir folgen würden. Ich weiß ein Team zu leiten, habe ich schon öfter getan. Es macht mir Spaß für andere zu kämpfen, mit anderen an meiner Seite zu kämpfen, zu vermitteln was ich kann, neue Kontakte zu knüpfen und natürlich auch von anderen zu lernen. Denn falls du von dir behaupten kannst alles zu können, müsste ich dich wirklich auslachen... Hältst du mich deswegen für einen Versager? Ich weiß wer ich bin und was ich kann und weiß meine Stärken zu nutzen und meine Schwächen auszugleichen. Richtig Kibo-chan! Du bist ein richtiger Mann, weil du auf meiner Körpergröße und darauf rumhackst, dass ich nicht besonders intelligent bin! Doch wie gesagt, ich kenne mich selbst am besten und habe gelernt so mit mir zu leben wie ich bin. Niemals wird mich jemand sagen hören, dass ich wütend bin, weil ich dumm bin! Ich werde niemanden beneiden, weil ich nicht so schlau bin. Ich habe gelernt zu akzeptieren wer ich bin, das war ein langer Weg, der wohl nie ein Ende finden wird und ich werde immer weiter trainieren und niemals aufgeben um zu erreichen was ich will. Jaja, ich mag klein sein, aber siehst du darin Nachteile für mich, außer die Vorurteile anderer?! Kimihiro hier könnte ich locker zwanzigmal heben und das obwohl er wesentlich größer ist. Ich brauch das alles nicht, denn ich mache das Beste aus dem was ich habe. Und klar macht es mich wütend, wenn ich unterschätzt werde, nur weil ich bin wie ich bin, aber ich werde mein Leben lang daran arbeiten immer und immer besser zu werden. Und weißt du was? Sicher bin ich auch dir in einigen Punkten voraus, auch wenn deine Schwächen nicht so offensichtlich sind wie meine. Ich bin mir verdammt sicher, dass ich mehr Leidenschaft und Herz habe, als du in deinem Leben jemals haben wirst.“ Während des letzten Satzes schlug er sich mit der Faust vor die Brust. Die ganze Zeit über war der Blick des Jungen auf den Hinketsu gerichtet. Das tat ihm wesentlich besser, als jeder Schlag der Kibo hätte treffen können. Nur weil der Tetsuya viel mit den Fäusten regelte, bedeutete dies nicht, dass er nicht auch anders konnte. Zwar fehlte es ihm oftmals an Intellekt und Verständnis, doch war er wesentlich ehrlicher und mutiger als die meisten Menschen. Man konnte ihn nun sicher dumm für sein Verhalten nennen, vielleicht mochte es auch untypisch wirken, aber er fühlte sich grad wohl. Nun mochte sich wohl allen Anwesenden die Frage stellen: Warum hatte der Tetsuya nicht den einfachen Weg mit der Faust gewählt? Er würde sich niemals bewusst darauf hinablassen jemandem zu geben was er wollte, so lange er sich unter Kontrolle hatte. Zwar reichte diese Kontrolle nur bis zu einem gewissen Punkt, doch für den Moment reichte sie lange aus.
Durch seine lange Rede und den vielen regen Gefühlen in seinem Körper, hatte Daisuke nicht einmal wirklich mitbekommen was sich zwischen Itoe, Kimihiro und Junko abspielte. Zwar hatte er das Wort Einmalstempel wahrgenommen, doch mehr auch nicht. Momentan machte er sich mehr Gedanken um sein Gegenüber, welches er immer noch mit festem Blick fixierte. Auch den Beistand von Kimihiro bemerkte er vorerst nicht, weswegen dieser auch entgegen der Natur des weißhaarigen Zwerges keinen Dank erwarten konnte. Was erwartete die Genin also jetzt noch?
 

Iwamoto Yuto

Chuunin
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Dornröschens Schlaf war also nicht wirklich erholsam gewesen, schade drum. Doch wer konnte es ihr verübeln? Ausgeknockt zu werden, währenddessen auch noch eine Runde Periode aus der Nase, einen privaten Regenschauer und mehrere Meter auf einer Schulter hängend durch die Geschichte geschleift zu werden, konnte sich generell ja schon nicht erholsam anhören. Wie sollte man dabei dann auch noch schlafen?
Neben dem erwachten Dornröschen gab es ja aber auch noch Daisuke, der Yuto ebenso höflich, wie die anderen beiden Chuunin begrüßte. Mehr als ein Nicken als Antwort, bekam Daisuke allerdings auch nicht, damit wurde er genauso behandelt wie Junko, die sich mit genauso wenig zufrieden geben musste. Logischerweise bei beiden jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Bei Junko aus dem Grund, dass niemand Verdacht schöpfte und bei Daisuke, damit niemand den Gedanken hegen könne, dass er ihn bevorzugen oder sogar unterstützen würde.
Doch nun zur aktuellen Situation, die scheinbar sehr mit Vorträgen gespickt zu sein schien, die jedoch nicht nur von Kimihiro kamen, sondern auch von Daisuke. Itoe hingegen verhielt sich momentan noch recht still, da sie wohl zunächst die Lage abschätzen musste und generell realisieren musste, wie es gerade um sie stand. Glücklicherweise für sie, interessierten Yuto die Vorträge nicht wirklich - wobei er doch etwas davon fasziniert war, dass Daisuke tatsächlich Mal so viel an einem Stück sprach; zumindest in seiner Gegenwart - und ihm kam ein gewisser Bericht in den Sinn, bezüglich Itoe. Sie hatte einiges an Blut verloren und musste sich daher wohl auch gerade noch recht wackelig auf den Füßen fühlen. Was machte nun also Yuto? Richtig, seine freundliche Ader schlug an. Er schnappte sich als zwei Kekse, ging ohne viel Aufsehen zu erregen zu Itoe und drückte ihr diese in die Hand. Wahrscheinlich würde jedoch sie selbst kaum etwas davon mitbekommen, da diese wahnsinnig weitläufigen Gespräche doch gerade sehr die Szenerie in Besitz nahmen und solche Kleinigkeiten dabei kaum auffielen. Doch bevor man nun zu der Auffassung kommen sollte, dass Yuto damit einem feindlichen Shinobi aushalf, sollte man das Chuunin-Examen im Hinterkopf behalten. Ein geschwächter Genin würde die anderen beiden hier nun lediglich aufhalten oder eben behindern, Yuto half damit also auch den anderen beiden und sorgte somit für die selben Chancen. Noch Fragen?
Doch von wegen gleiche Chancen, hier kam der Einwegstempel von Kimihiro ins Spiel. Yuto schmunzelte tatsächlich, als dieser von Junko erwähnt wurde, nur irgendwie war es schade, dass Kimihiro keineswegs geschockt reagierte. Womöglich war ihm noch nicht in den Sinn gekommen, dass er sich tatsächlich für Itoe oder sich selbst entscheiden musste oder... hatte er etwa tatsächlich schon aufgegeben? Wie dem auch sei, Yuto stand mittlerweile - etwa zur selben Zeit als der erneute Wortschwall von Daisuke losging - wieder auf seinem Platz und war erstaunt, dass jener kaum auf die Provokationen von Kibo einging. Nicht nur erstaunt, sondern wohl auch stolz, denn er hatte scheinbar durchschaut was Kibo in dieser Situation nun am meisten verärgern würde und was eine Alternative zu einem Wutausbruch war. Doch das ganze ging nicht wirklich in die Richtung, die sich Yuto von diesem Finale vorgestellt hatte, obwohl gerade er eine sehr friedfertige Person war. Selbiges schien auch Junko zu denken, da diese ihren Fächer gezogen hatte und dem Rotschopf damit einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Auch wenn sie mit dem Fächer nichts anstellte, so wirkte er zumindest für Yuto doch sehr provokant und natürlich auch bedrohlich. Seine eigentliche Reaktion darauf war nun ein kleines psychisches Machtspiel, das mit ein paar simplen Handzeichen begann, gefolgt von einer Ansammlung an Chakra.

Was die drei Genin daraufhin erwartete, war eine riesige Menge an Wasser, ausgelöst durch das Jutsu Baku Suishoua. Zunächst pressten sich diese Wassermassen aus Yutos Mund, was mit solch einer Geschwindigkeit passierte, dass die Gischt im dämmrigen Licht wie die Sterne des imitierten Himmels funkelte, dann schwappte alles in Richtung der Genin, jedoch sehr unfokusiert. Umreißen würde es sie definitiv nicht, doch feuchte Füße waren sehr anzunehmen. Er wollte sie damit jedoch weder angreifen, noch schädigen, sondern lediglich auszudrücken, dass sie ihre Mühen zwar gut in Worte fassen konnten, Taten aber eben doch nochmals eine ganz andere Wirkung hatten. Zumal sie ja auch noch einen weiteren Stempel brauchten, den sie irgendwie erlangen mussten.

[Mieser Post, Verzeihung.]
 
H

Hyuuga Saki

Guest
Saki trat durch die Tür, durchnässt, aber dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Echtheit dieses konnte man mit gutem Gewissen anzweifeln, nur war bei Gott nicht zu erkennen was stattdessen in ihr vorging. Ihr Byakugan war noch immer aktiv, trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen jeden einzelnen der Anwesenden bewusst zu mustern. Wasser umspülte ihre Füße, Yuto hatte gerade eben sein erstes Jutsu gewirkt. Sakis Blick wanderte zu Kimhiro und ihr Lächeln wurde breiter. „Kimi-kun, Seppen-chan. Ihr seht ja gar nicht gut aus. Was ist denn mit euch passiert?“, jedes Wort sprühte nur so vor Sarkasmus und Verächtlichkeit, unpassend zu der Saki die Kimihiro und Itoe kannten, sehr wohl zutreffend auf das Mädchen, welches Kayros, Yukiko und Aiko kennen gelernt haben. Auch Kei konnte wohl gut nachvollziehen wie es ihr ging. Dennoch war auch hier der Kern der Emotionen wieder reeller Natur. Unerwarteter weise ging ihr das ganze näher, als sie es für möglich gehalten hätte. Diese geringfüge Übelkeit die in ihr aufstieg wenn sie Kimihiro betrachtete. Immer wieder musste sie sich in das Gedächtnis rufen, dass alles Selbstverschulden war, was sich in dem Schachraum abgespielt hatte. Sie selbst wollte doch da hängen! Dennoch, irgendetwas rebellierte in ihr und sie konnte bei Gott einfach nicht sagen was es war. Eifersucht? Mal wieder auf die ältere Hyuuga? Allmählich ein abgelutschtes Thema und Saki bezweifelte, dass es schlicht daran lag. Was wohl passiert wäre, wenn sie Kimihiros letzte Worte gehört hätte? vermutlich wäre sie ihn für diese Dreistheit angesprungen und hätte ihm mit den kaum bis gar nicht vorhandenen Nägeln die Augen ausgekratzt. Was für ein Spaß das gewesen wäre, aber was nicht war konnte ja noch werden.
Da stand sie nun, nicht mehr als eine Rauchbombe und eine Briefbombe losgeworden, ihr Kopf schmerzte etwas, aber das war...normal. Nicht zuletzt auch unter Einfluss des Wassers aus dem vorherigen Raum. Bisher war sie sparsam vorgegangen und sie hatte schätzungsweise noch mehr Chakra als der Rest der Anwesenden, mal abgesehen von den Prüfern vielleicht. Die kleine Hyuuga, die kleine Saki…

CF: Raum 21 – Blitzgewitter (Saki, Kei, Kayros, Yukiko, Aiko)
 
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Hinketsu Kibo

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Kibo blickte den kleinen Giftzwerg an, die letzten Worte seines Vortrages machten es dem Blutjungen schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Doch Eines war ihm in den letzten Sekunden bewusst geworden ... Daisuke würde ihn wohl kaum attackieren. Wieso dies so schlimm war? Nun, wenn man noch einmal einige Sekunden zurück geht und im Hinterkopf behält, dass es sich bei Kibo hier trotz all seiner emotionalen Flausen noch immer um einen Prüfer handelt, so lief ein innerer Monolog in dessen Schädel ab. Daisuke wird das Examen nicht bestehen, um Chuunin zu werden muss man beweisen, dass man in der Lage ist seine eigenen Schwächen zu umgehen, oder wenigstens das Potenzial zeigen ihrer Herr zu werden. Ein paar gut platzierte Worte, in ihrer Plumpheit der ungestümen Natur des Weißschopfs gleichen und schon ... Bumm! Würde ihn Daisuke angreifen und damit Selbst im dem Falle, dass er ihn überwältigen sollte allen beweisen, dass er nicht wirklich das Zeug dazu hatte zukünftig in ihren Rängen zu verweilen. Ob man Kibo ob seiner Aktionen jenes Recht zusprechen hätte sollen? Nun ... wer weiß. Das Einzige mit dem Kibo nie gerechnet hätte, die Kleinigkeit die er nicht bedacht hatte. Was war wenn Daisuke keine Intention zeigen würde ihn anzugreifen? Was wenn er hier und jetzt, statt seine Fäuste sprechen zu lassen plötzlich sein Hirn auspackte? Neeeee ...
Noch immer hallten die letzten Worte in seinem Kopf nach ... die kleinen Seitenhiebe? Diese bemerkte Kibo kaum. Doch viel wichtiger ... der Kiefer des Chuunin presste sich zusammen, gab ein leichtes Knacken von sich, während sich seine Finger in die harte Borke des Baumes krallten. Verdammte ... Eine Mischung aus Enttäuschung und Unglauben strahlte aus seinen Augen dem Tetsuya entgegen. Noch einmal zuckte ein Gedanken durch seinen Schädel, ein Relikt dass sich nur weniger Minuten Alter erfreute. Wenn er etwas Scharfsinn beweisen würde, müsste ich ihn doch gar zum Chuunin ernennen ... kikiki. Doch hier und jetzt war ihm das Lachen vergangen. Du ... Sofort brach das Flüstern ab und Kibos Kopf zuckte in Yutos Richtung der gerade dabei war eine nicht insignifikante Wassermenge vor ihm zu verteilen. Ein schneller Sprung und schon befand sich der Hinketsu auf dem vordersten Ast des Baumes, der ihm gerade noch als Lehne gedient hatte. Ob er Lust hatte an dem Scharmützel teilzunehmen? Im Moment nicht wirklich, schließlich quälte ihn gerade eine wichtigere Frage. Hatte Daisuke vielleicht wirklich das Zeug zum Chuunin? Ein Grummeln entrang sich seiner Kehle ... Grmpfh. Ohne wirklich das Geschehen zu verfolgen, starrte er stupide in Richtung des Eingangs. Was wenn? Es war seine Aufgabe Potenzial unter den Prüflingen zu entdecken und irgendwie hatte Kibo hier das Gefühl als ob ihm eben dieses unter einem Haufen Vorurteilen entgegen strahlte. Etwas verwirrt und nicht wirklich die Lust verspürend gegen Itoe oder Kimihiro vorzugehen, was doch nicht einer gewissen Komik entbehrte. Ein weiterer Sprung und Kibo landete einige Meter neben der noch immer sorgsam drapierten Picknickdecke, seine Finger schnellten nach vorne und schon hielt er von einem Knistern begleitet das Säckchen Kekse in seiner Hand. Schließlich konnte er unmöglich erlauben, dass diese ein Kollateralschaden ihres kleinen Kampfes werden würden. Unschlüssig irrte sein Blick noch einmal hin und her und schließlich packte er einem Impuls folgend auch noch das Päckchen Spielkarten und ließ es in seinem Mantel verschwinden. Dann wandte er sich um, den ersten Keks bereits genüsslich verschlingend und näherte sich von hinten den beiden Chuunin. Schließlich hatte man nicht alle Tage die Gelegenheit, mit Süßigkeiten bewaffnet ein solches Spektakel zu verfolgen. Auch wenn er in diesem Moment bereute nicht noch ein Päckchen Milch mitgenommen zu haben ... hmm ... Krunch.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe besah sich das kleine Kästchen genauer. Einwegstempel? Das machte keinen Sinn. Keinerlei Chakra befand sich in diesem Gegenstand, keine Falle, kein Zerstörungsmechanismus, nichts. Wer oder was sollte die Genin daran hindern, ihn nur ein mal zu verwenden? Itoe fand keine Antwort auf diese Frage, allerdings glaubte sie Junko, wenn diese sagte, es wäre so. Kimihiros Worte hingegen regten sehr viel mehr zum Denken an. Überall im Raum flogen die Stimmen durcheinander. Daisuke hielt schallende Reden, die seine Größe mehr als nur wett machten und Kibo schien sich geschlagen zu geben. Doch diese wenigen Sätze des Genins aus Konohagakure sorgten erneut dafür, dass Itoe ihre vergangenen Aktionen neu betrachtete.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Würde sie selbst Freunde im Stich lassen um eine Mission zu erfüllen? Auf den ersten Blick war die Antwort denkbar einfach, schließlich hatte sie einen Kollegen (Kayros) hintergangen um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen und nicht mehr über die Schulter sehen zu müssen. Daisuke hatte sie ebenfalls aus dem Hinterhalt angegriffen um von Kibo einen Stempel zu bekommen – letzteres war zwar feige gewesen, aber im Sinne eines unausweichlichen Kampfes (hier lag der Knackpunkt) hatte sie lediglich ihre Chancen maximiert. Für einige Sekunden zweifelte Itoe an sich. Hatte sie ihre bisherigen Prinzipien einfach so – Schnipps! - über Bord geworfen, war sie zu dem verkommen, was sie gerade vor ihrem inneren Auge sah? Die Hyuuga wehrte sich gegen dieses Bild. Einen Freund hätte sie nicht hintergangen um sich einen Vorteil zu verschaffen. Da wären wir nun wohl auch wieder beim Thema: Konnte sie diesen Stempel nehmen? Auf Kimihiros Kosten? Egal wie sie sich entscheiden würde, ein Opfer hatte sie zu bringen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie blickte erneut auf das hingehaltene Schächtelchen, kam jedoch nicht dazu irgend etwas zu erwidern, denn eine bis dato unerwartete Person mischte sich ein. Rote Haare, freundlich, Kekse. Etwas perplex betrachtete Itoe das Gebäck in ihrer Hand, nickte dem Chuunin (mehr oder weniger) dankbar zu und schob ihn sich etwas verwirrt in die Tasche. Gerade war ihr nicht nach Keks. Später, wenn sich die Situation beruhigt und geklärt hatte, dann würde sie darauf zurückgreifen. Bis dahin musste das mit Sicherheit wohlschmeckende Stück ausharren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch anstatt sich nun endlich wieder Kimihiro und seinem fragwürdigen Angebot widmen zu können, hatte sich Itoe mit einem Suitonjutsu auseinanderzusetzen. Wasser explodierte neben ihr in Yutos Gesicht und das Mädchen schreckte alarmiert zurück. Doch die ankommenden Wassermassen waren nicht so verheerend wie ursprünglich angenommen. Itoes Beine wurden überschwemmt und nass, doch das waren sie ja eh schon. Nach einigen Sekunden hatte sich die umherschwappende Welle auch wieder beruhigt und Itoe begab sich nun – einige Zentimeter höher, Wasser sei Dank – wieder in eine etwas entspanntere Situation. Wenn Yuto sie ernsthaft angreifen wollte, dann würde er das tun. Was dieser kleine, nasse Einfall zu bedeuten hatte, war dem Mädchen nicht klar – aber erneut, es gab für sie im Moment wichtigeres, nämlich eine Entscheidung bezüglich Kimihiro und dem Stempel zu treffen. Weder Kekse noch Wasser kam geflogen, endlich hatte sie die Möglichkeit, ihm zu Antworten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Was du eben gesagt hast, darüber, seine Freunde für die Mission zurückzulassen... glaubst du das wirklich?“, fragte Itoe und blickte Kimihiro ernst in die Augen. „Sieh dich doch einmal um. Hast du Daisuke auch nur mit einem Ohr zugehört? Glaubst du wirklich, er würde seine Freunde im Stich lassen? Yuto hier hat mich sogar medizinisch versorgt, als ich ihn das letzte Mal getroffen habe und Junko hat eine Sora-Nin aus einem einstürzenden Haus heraus gezogen.“ Zwar hatte sich Itoe nie mit Junko darüber unterhalten, dennoch war sie trotz der kalten, effizienten Art der Chuunin der Meinung, dass auch sie nicht einfach so ihre Kollegen zurücklassen würde. „Glaubst du ich würde die Mission über das Wohlergehen meiner Freunde stellen?“ Vermutlich wäre Kibo wirklich die einzig anwesende Person, die keinerlei Problem damit hätte ein Menschenleben für die Mission zu opfern. So zumindest schätzte Itoe die Leute in diesem Raum ein. Sah sie damit womöglich nur das Gute in den Menschen oder bewies ihre eigene Untauglichkeit, was die Rolle eines Chuunin anging? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wäre jeder Chuunin so kaltherzig und auf Effizienz fokussiert, was glaubst du wie viele Chuunin es gäbe? Du bist doch nicht dumm, Kimihiro, wieso siehst du das nicht?“ Itoe redete mit einer erstaunlichen Intensität auf den Jungen ein, fast so, als wolle sie ihn bekehren. Voller Überzeugung und Elan, sie glaubte an das was sie sagte und war überzeugt davon, dass es nicht auf die Teamleiter ankam, die die Mission in den Vordergrund stellten – sondern auf die, die es nicht taten. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wieso willst du es nicht sehen?“ Irgendwie hatte Itoe das Gefühl, Kimihiro ins Gewissen reden zu müssen. Er war dabei eine große Chance in den Sand zu setzen weil er – Itoes Ansicht nach – einfach nicht klar sah. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nimm diesen Stempel. Wenn du mir wirklich helfen willst, finden wir einen Weg auch meinen Handrücken zu verzieren. Sei es durch einen neuen oder diesen Stempel.“ Itoe drückte mit der Hand gegen die kleine Schachtel und schob den Stempel von sich weg, hin zu Kimihiro. „Vertrau mir.“
[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hatte endlich ihre Entscheidung getroffen.
[/FONT]
 

Fukazawa Akio

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Direkt nach Saki, aber die anderen trotzdem so lange wie möglich im Blick, betrat auch Yukiko den finalen Raum, bei dessen Anblick sie ein Schauern überlief. Noch kitschiger hätte man die ganze Szenerie wohl nicht aufziehen können, oder? Rosa Kirschblüten schwebten in anmutigen Bahnen fast schwerelos von der Decke und die dazu gehörigen blassvioletten Bäume säumten alleenhaft die Wände. Zum gefühlt hundertsten Mal fragte Yukiko sich, was man eigentlich nach dem Examen mit Räumlichkeiten wie diesen anfangen sollte- wer bitte hatte die Zeit und das Geld, ein unterirdisches Labyrinth mit Plüschvorhängen, Blitzgeneratoren und Kirschbäumen zu unterhalten? So oder so, den schönen Boden würden die fünf Genin gehörig nässen, so durchnässt sie selber waren. Yukiko streckte sich leicht, als sie die Umgebung ausreichend bewundert hatte und richtete ihr Augenmerk schließlich auf die sich im Raum befindlichen Ge- und Chuunin. So viel zum Thema eine Bewusstlose... pff. Aber immerhin Daisuke lebte noch, das war doch schon mal eine gute Nachricht. Kimihiro lebte auch noch und die Hyuuga war wohl aus ihrer Ohnmacht erwacht. Mmh. Auf einen Angriff wollte sie es in keiner Weise ankommen lassen und im Gegensatz zu Saki, die merklich angepisst wirkte, hatte sie auch gar nicht den Antrieb zu Rachegelüsten, warum auch? Die einzigen zwei Ninja, die Yukiko überhaupt zu so etwas bringen könnten waren einer der drei Chuunin (Und ha, die waren hier die Prüfer und sowieso viel zu stark) und Asuka, die sich momentan nicht in diesem Raum befand. Neben Kibo handelte es sich bei den Chuunin, die da anscheinend wirklich ein Picknick veranstalteten, um einen rothaarigen Jugendlichen und eine weißhaaarige Kunoichi mit Fächer. Erster kam aus Kiri, zweite aus Konoha, keinen der beiden kannte sie, dennoch wies ein Fächer auf die Nutzung des Fuutonelements hin, auch wenn es sich natürlich nicht um einen Riesenteil wie Toras Fächer handelte. Die Riesenpfütze, die den Boden zierte wies auf einen Suitonnutzer unter den sechs Shinobi hin, aber wer das war, ließ sich nicht bestimmen.
Aber erst einmal war es wohl an der Zeit, ein wenig Bekanntschaft mit den Anwesenden zu knüpfen, zunächst einmal durch eine allgemeine Begrüßung, die rasch, aber mit entspannter Stimme vorgebacht wurde, "Guten Abend alle zusammen." und sofort danach eine spezifizierte an die bekannten Gesichter, auch wenn man Kibo hätte auslassen können, der gerade mit einem miesepetrigen Gesichtsausdruck Kekse in sich rein stopfte. "Ohayo Hinketsu-san und Daisuke-san." Einen kurzen Moment später rutschte auch schon die erste Frage an den Tetsuya heraus, eine Frage, die sie sich in Anbetracht der Dreierkonstellation fragen musste: "Wo ist denn eigentlich die orangehaarige Fächerdame hin?" Sie hatte sie gesehen und konnte ja nicht wissen, dass es sich dabei um eine Schöpfung Kimihiros gehandelt hatte, viel mehr hatte sie die Präsenz des Mädchens als hinderlich eingestuft, aber nun war sie ja weg, oder? Dennoch interessierte sie die Antwort.
Hätte Yukiko ihr Fazit bis jetzt zusammen fassen müssen, so hätte das nicht einmal sonderlich schlecht ausgesehen, denn das Ziel, das sie sich persönlich gesetzt hatte, war somit erfüllt, sie hatte das Ziel mit eigenen Augen und unbeschadet gesehen, ob nun mit oder ohne Stempel war vollkommen unwichtig. Zumindest, wenn es sich bei dem pagodenartigen Tor da hinten um das Ziel handelte, wovon sie aber stark ausging, was sollte es schon anderes sein? Alles, was hierüber hinausging war die Kür, insofern war der gröbste Leistungsdruck durch das Betreten des Raumes von ihren Schultern gefallen... aber... sie hatte sich nie durch mangelnden Ehrgeiz ausgezeichnet, oder? Was sich nun wohl ergeben würde? Warten und Tee trinken war angesagt und lustigerweise gab es hier sogar Tee. Ob sie den rothaarigen Kirinin wohl nach einem Becher fragen sollte? Zusammen mit einem Keks für das Mädchen, das sich bisher durch das Examen integriert hatte und lustigerweise immer noch ein klitzekleines Ass im Ärmel hatte? Aber erst einmal warten, bis sich Kei mit Zähnen und Klauen auf Kimihiro und Daisuke stürzen würde und Saki wahrscheinlich vor Wut platzte, eine lustige Vorstellung war das allemal.
Inzwischen hatte Yukiko sich etwas von der Tür entfernt an die Wand gelehnt, um die Situation im Blick zu behalten. Sie glaubte zwar nicht, dass es hier noch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen würde, aber dennoch war es wohl wichtig, sich nicht zu leicht zum Opfer zu machen. Außerdem war es wichtig, sich in der Nähe von Kayros aufzuhalten, warum war klar.
Zusammenfassend sei gesagt: Der Raum war ein gutes Resümee des bisherigen Examens, er war spannend- und wenn er es auch nur durch seine Belegschaft sein mochte- und es würde hier eine Menge mitzunehmen geben, der wohl einzige Grund, warum Yukiko hieran teilgenommen hatte... oder gab es da noch etwas?
 

Hinketsu Nori

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Diese kleine Zecke, die beinahe für den verfrühten Abgang der Fumiko verantwortlich war, als die Brücke zum Einsturz gebracht wurde, wurde nun wieder zur Pest. Dieses Mädchen lieb zu haben dürfte auch ihren Eltern schwer fallen aber die durften sich wenigstens nicht vor Lavageschossen in acht nehmen. Aiko hingegen schon und es war eher der Gruppe zu verdanken, dass sie noch rechtzeitig ausweichen konnte indem sich alle zu einer Seite hinweg fallen ließen und der Käfig ebenso beiseite kugelte. Ihre kleinen Knopfaugen ließen dabei sogar für kurze Zeit den Fokus von Kayros Haaren auf die Quelle der enormen Hitze wechseln. Eine wirklich unschöne Vorstellung, wenn es einen direkten Treffer gegeben hätte. Der Käfig würde schmelzen, die Kleidung sofort Feuer fangen, ebenso die Haut, die Knochen und höchstwahrscheinlich sogar die Seele. Ein Geschoss direkt aus der Hölle.

Danach legte die Gruppe einen Zahn zu und rollte in einer beachtlichen Geschwindigkeit den Korridor entlang. Nur die Worte Asukas ließen ein mulmiges Gefühl zurück. Das Gefühl wurde noch deutlich verstärkt als starkes Rauschen erklang und immer näher kam, wobei es gipfelte als eine gigantische Welle gegen die Wand der letzten Kurve stieß, da selbst die Nachwirkungen davon genug waren, um alle gehörig durchzuschütteln. Für einen Moment dachte die Medicnin an diese eine Katze in der Waschmaschine – warum genau war ihr aber nicht bewusst.
Kaum war die Welle überlebt und die Verfolger abgeschüttelt, ging es in den neuen Raum. Das Licht aus diesem blendete, der Geruch erinnerte sofort an Frühling, die Stimmen dort an andere Genin – an Gefahr, an Tod. „Hier wären wir also.“, murmelte das Mädchen, das im starken Kontrast zu ihrer Umgebung stand. Der Raum war wunderschön, friedlich und absolut rein. Aiko war verschmutzt, durchgeschwitzt, zerkratzt, ramponiert und hier und da mit einem minimal blutenden Kratzer versehen. Eigentlich konnten alle Teilnehmer, die bis hier hin gekommen waren froh sein all ihre Gliedmaßen noch bei sich zu haben – vor allen Dingen Saki mit ihren wunderschönen, alles sehenden Augen.

Aber nochmal zur allgemeinen Situation: Vor der gerade angekommenen Gruppe befanden sich einige andere Genin, die höchstwahrscheinlich die Elite dieses Examens repräsentierten und ein Haufen Chuunin, die vielleicht noch den ein oder anderen Stempel in der Unterhose hatten. Ärgerlicher weise war es ein Ding der Unmöglichkeit die Augen von Kayros ab zu kriegen ohne Aiko irgendwie in den Offline-Modus zu zwingen. Das war ihr bewusst - Das war Hibiko bewusst. Sie wusste auch, dass sie eigentlich die Stärkere und Schlauere der Schwestern war und sie wusste auch, dass Aiko noch nicht so weit war diese Situation meistern zu können. Hibiko war der Meinung, dass es ihrer besseren Hälfte immer noch an Willenskraft fehlte, sowie an dem nötigen Tick Grausamkeit, dem Gespür für aussichtslose Kämpfe, die immer eine geisteskranke Taktik erforderten und natürlich der diplomatischen Raffinesse. „Tut mir leid Schwesterherz aber ich verspreche niemandem zu schaden, der dir von Wert ist.“ „Wie bi-“, dachte sich Aiko nur noch bevor der Körper kurz an Spannung verlor und in sich zusammensackte aber sofort wieder aufgefangen wurde. Ein tiefes Atmen pumpte eine gute Menge an Sauerstoff in die Lungen. Die Gedanken sammelten sich. Chaos, Chaos, Chaos, Chaos,...“ Von nun an war alles egal. Diplomatie beschränkte sich auf helfende/verachtenden Blicke. Hya-Hya-Hya-Hya!“, ertönte es leise als die Hände des Mädchens die Tasche plünderten und mit einem Haufen Explosivsiegel hervor kamen, die in Massen an Beine, Arme, Brust, Rücken, Füße, Handrücken, Kopf befestigt wurden. Zwei weitere Siegel wurden in den Mund gesteckt und runter geschluckt, noch drei weitere wurden lose in die Wangeninnenseite gesteckt. Sie war nun kein harmloses Mädchen mehr. Sie war eine geisteskranke Bombe und das sollte ihr für den gleich folgenden Angriff auf eine gewisse Person äußerst behilflich sein, denn niemand außer die Hyuuga wussten, dass es sich nicht um ein Klon oder Genjutsu hier handelte. Erst recht niemand wusste, dass Hibiko tatsächlich welche zünden würde, wenn die Chance perfekt wäre jemanden mitzureißen. „Ich hoffe du bist mit von der Partie!“, grinste sie Kayros ins Gesicht.
Bevor Kayros antwortete schlang die Fumiko nun ihre schlanken Arme, die Bomben überall an sich hatten, von hinten über die Schultern von Saki, um ihren Hals, bis sie lasch vor die Brust der Hyuuga fielen und der Mund der Soranin am Ohr der Shiro hing. Leise und unhörbar für alle anwesenden sagte sie noch: "Egal was nun passiert. Egal ob ich hier als Krüppel rausgeh oder als Chuunin. Egal ob du mir gleich einen Tritt vor die Rippen verpasst, wenn ich bereits am Boden liege. Ich will, dass du weißt, dass wir uns wiedersehen werden - irgendwann, irgendwo - und dann werde ich eine Technik parat haben mit der ich deine wunderschönen Augen zu den meinen machen kann. Und das werde ich auch tun." Die Luft knisterte förmlich von den abertausenden Volt, die gerade entladen wurden... Aber genug der Worte! Die Hyuuga wurde links liegen gelassen und Aiko bewegte sich ihrer Umgebung vollstens bewusst auf ihr Ziel zu.
 
M

Mameha Junko

Guest
Junko hörte der Geninbrigade wahrscheinlich genauer zu, als diese es überhaupt ahnten. Sie merkte, dass Itoe sich gewandelt hatte und dass die Hyuuga gerade die Aktionen und Taten der Chuunin genauer beobachtete, als bisher angenommen. Kibo hatte Unrecht – in gewisser Weise war Itoe doch die Junkos Schülerin. Wie sonst konnte die Hyuuga so viel von der Konoha-Chuunin lernen. Mehr noch, offensichtlich ließ sie sich sogar inspirieren, was wiederum nicht nur auf Respekt, sondern auch Bewunderung schließen ließ. Konnte Kibo von sich aus behaupten, diesen Stellenwert bei dem Weißauge zu genießen? Dachte ich es mir. Falsche Fraktion.
Kimihiro wurde also in seinem Gejammer unterbrochen – diese Handlungsweise sollte er sich dringend abgewöhnen. Still zu leiden war eine Sache, über jede Reißzwecke im Hintern lautstark zu jammern war allerdings nicht nur auf Dauer nervig, sondern konnte von dem Großteil der Bevölkerung eventuell Antisympathie hervorrufen, statt Mitleid zu provozieren. Vielleicht sollte sie ihn bei Gelegenheit darauf ansprechen. Andererseits wirkte er gerade so, als sei er in guten Händen und schien ohnehin nicht die beste Meinung von ihr zu haben.
Ausgerechnet Daisuke lieferte dem Blutjungen übrigens gerade eine äußerst erfolgreiche Hannibal-Lecter-Rede ab und schaffte es dabei, auch noch absolut aufrichtig und ernsthaft zu wirken. Kibo sah richtig alt und richtig verkniffen aus – nun musste Junko doch ein schadenfrohes Lächeln unterdrücken. Irgendwie geschah das dem arroganten Blutjungen durchaus recht, ausgerechnet von Daisuke vorgeführt zu werden (ebenso wie Junichiro es verdient hatte, von Yukiko vorgeführt zu werden, aber das war eine Geschichte aus einer anderen Zeit, einem anderen Ort und Junko leider nicht bekannt. Schade schade schade).
Zwischen Saki und einer Sora-Nin hingegen schien es gelinde gesagt Spannungen zu geben. Andererseits … war das verwunderlich? Es waren immerhin verschiedene Fraktionen, die sich gegenseitig zum Hass aufstachelten. Da konnte es selbst in Zweckbündnissen zu Ungereimtheiten kommen. Sie war aber irgendwie erleichtert, um ganz ehrlich zu sein, dass Saki und Kei es geschafft hatten, sich von irgend jemandem auflesen zu lassen. Sie hatte die Prüfung, die sie den Genin gestellt hatte, nur außerordentlich ungern durchgeführt und war enttäuscht, als diese sich so einfach damit abgefunden hatten, ihre eigenen Gefährten um des Weiterkommens willen zu „opfern“. Und wo sie gerade dabei war – irgendwie wurde der Raum zu voll.
Für diesen Fall gab es einen außerordentlich hässlichen Plan, den Junko nur ungerne einsetzen wollte, aber es schien, dass sie dahingehend keine Wahl hatte.
„Ich unterbreche die Wiedersehensfreude ja nur außerordentlich ungern, aber wenn ich für einen Augenblick eure geschätzte Aufmerksamkeit genießen dürfte …“ Wäre doof, ihr jetzt nicht zuzuhören.
„Wer auch immer einen Stempel hat oder nicht hat, oder sich sogar noch einen verdienen möchte … es gibt an dieser Stelle leider ein kleines Problem. Seht ihr, wir, die Prüfer, haben Anweisung, nur eine bestimmte Anzahl an Prüflingen durch dieses Tor zu lassen, und ich fürchte, die Höchstanzahl ist um ein Vielfaches überschritten. Um welche Anzahl es sich handelt, darf ich euch leider nicht sagen. Bitte macht unter euch aus, wer an dieser Stelle einfach zurückbleibt.“ Das weckte Erinnerungen an den Schachraum, nicht wahr? Auch Junko schien sich daran zu erinnern, allerdings musste man auch einmal festhalten, dass sie, falls sie wirklich hier einen tieferen Plan gehabt hätte, wesentlich manipulativer vorgegangen wäre. Sie wies die Genin gerade auf Fakten hin, schlichte Regeln. Auch war es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht besonders weise, sich jetzt gegen die Chuuninbrigade aufzulehnen. Auch wenn sie verschiedenen Fraktionen angehörten, so machten zumindest Yuto und Junko den Eindruck, als würden sie es verstehen, ihre fraktionsabhängigen Differenzen für den Moment beiseite zu schieben und sich im Kampf zu koordinieren, wenn man mal ganz davon absah, dass zumindest Daisuke wahrscheinlich eher weniger gewillt war, gegen seinen besten Freund oder diesen grausigen Fächer da zu kämpfen. Kibo wiederum war eine andere Geschichte, aber wie der Tetsuya vor wenigen Sekunden bereits festgestellt hatte, war es einfach nicht Sinn und Zweck, sich jetzt mit einem Prüfer anzulegen. Auch Kimihiro und Itoe befanden sich gerade in einem Konflikt der ganz anderen Art, der auch auf einer vollkommen anderen Ebene durchgeführt wurde. Dies hier musste kein Battle Royale werden – aber bedachte man das Temperament von Kei und Aiko, so konnte es durchaus sein, dass jetzt genau dieses Szenario stattfand.
„Ein letzter Rat …“ Das Gesicht der Chuunin verriet keine Emotion, allerdings war in der Stimme ein Hauch von Bitterkeit zu vernehmen, wenn man ganz genau hinhörte und sich sehr genau auf jedwede Art von Regung seitens der Kunoichi konzentrierte. „Die stärkste Partei ist nicht unbedingt der Sieger.“ Wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen, mit denen andere Leute potenziell nicht einverstanden waren, und auch gerade in körperlichen Auseinandersetzungen gewann nicht der Stärkste. Genau genommen konnte man sagen, dass die Partei zuerst starb, welche die meisten Skrupel hatte. Aber ob die Genin diesen simplen Fakt aus dieser Aussage erkennen würden? Es stand auch die Frage im Raum, ob sie jetzt nicht einfach Dummheiten machten.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Noch immer ruhte die Faust des Tetsuya auf seiner vor Stolz geschwollenen Brust. Den Rücken der Hand zierte eindeutig der Stempel, den er sich bei der guten Junko verdient hatte, welcher eindeutig seinen Stolz auch nur noch untermalte. Doch war es nicht nur der Stolz allein, der den Tetsuya momentan erfüllte. Viel mehr fühlte er sich fast beflügelt durch seinen Willen und er war wirklich froh darüber, dass er eine Situation wie die grade eben so gelöst hatte. Doch leider würde ihm natürlich keine Zeit bleiben sich auf einem kleinen Etappensieg auszuruhen, denn er war wohl noch lange nicht an seinem Ziel angelangt.
Noch während der Tetsuya den Hinketsu mit seinem klaren Blick fixierte, fiel ihm ein mehr als nur bekannter roter Schopf ins Auge und dann ging es doch etwas zu flink für seine Augen. Und ehe der Tetsuya sich versah, schoss ihm Hüfthoch das Wasser um die Beine. Warum Yuto dies tat, wusste er nicht, doch es machte Daisuke nicht wirklich viel aus. Zwar war er recht froh darüber gewesen so langsam wieder zu trocknen, doch irgendwie hätte er dies ja eigentlich ahnen können. Mal ganz davon abgesehen, dass es ihn nicht umriss und ihm auch sonst keinen Schaden zufügte, kam es außerdem von Yuto und schon allein deswegen konnte er sich gar nicht großartig darüber aufregen. Daisuke stand einfach nur starr da, während das Wasser um ihn herum etwas verebbte. Er verstand allerdings nun wirklich nicht wieso dies hatte sein müssen, doch wie gesagt war ihm dies ziemlich egal, so lang er keinen Schaden davon trug. So lang er seinen Stempel noch hatte, war ihm dies ziemlich egal… Nebenbei hatte der Tetsuya natürlich auch bemerkt, wie seine Ankunft von dem Chuunin gewürdigt wurde. Ein einfaches Nicken, nicht mehr und nicht weniger. Doch ahnte er irgendwie, dass er hier nicht mehr zu erwarten hatte, denn auch die letzten Male in denen er dem rothaarigen Chuunin begegnet war, kam auf seine freudige Begrüßung nicht wirklich ein Echo. Dies wurde natürlich nicht übel genommen, schließlich machte er sicher nur seinen Job… oder? Ein ungewohntes Gefühl war es alle male. Doch fiel dem Tetsuya nebenher auch die freundliche Geste des Rotschopfes gegenüber der schläfrigen Prinzessin auf, was ihn davon überzeugte, das Yuto nach wie vor er selbst war…
Es dauerte nicht lang, da erschienen die nächsten Ereignisse. Während Daisuke mit seinen Zehen in den Schuhen wackelte und ein katschendes Geräusch aus diesen zu vernehmen war, bahnte sich etwas hinter ihm an, womit er hier und jetzt nun wirklich nicht gerechnet hatte. Eine ihm wohl bekannte Stimme sprach ihn mit einem Namen an, welchen er absolut nicht mehr hier und heute erwartet hatte. Er stellte sich etwas schräg, sodass er seitlich zu den Chuunin und ebenso den Genin stand, welche den Raum grade betraten. Seine türkisfarbenen Augen warfen ihren Blick starr auf das Mädchen, welches ihn ansprach und in seinem Gesicht war nur noch der Anblick von Emotionslosigkeit zu erkennen. Warum er nicht wütend aussah? Schwierige Frage, aber man konnte es einfach damit begründen, dass ihm momentan zu viel durch den Kopf ging und nichts anderes. Daisuke konnte zwar weder mit Ironie, noch mit Sarkasmus wirklich viel anfangen, doch ahnte er diesmal wirklich, dass die Worte der Hyuuga nicht ernst gemeint waren. Starr blickte er sie an und erwiderte dann recht trocken: „Ich sehe nicht gut aus Saki-chan? Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber mir geht es sehr gut.“ Er erinnerte sich sehr wohl an den Namen der Konoha Kunoichi und auch noch exakt an den Moment an dem er aus dem Mund der weißhaarigen Hexe gefallen war. Mehr würdigte er dem Mädchen auch gar nicht, da sein Groll gegenüber ihr noch nicht verflossen war… Sie hatte ihn schließlich betrogen… Und sie war nur ein Genin, auch wenn sie diese unheimlichen Augen hatte.
Nachdem er fertig damit war das Mädchen anzublicken, wandte er sich einer anderen Person zu mit langem schwarzem Haar. Niemand geringeres als Kibo wurde nur beäugt, doch dieser schien nun die Nase voll zu haben. Sein Blick fiel eindeutig auf das Gesicht des jungen Mannes, welches sich eindeutig anspannte und er sah auch im Augenwinkel wie er sich in den Baum krallte. War er nun etwa beleidigt, weil Daisuke nicht das getan hatte, was er erwartet hatte? Das war die Entlohnung für alle die Wut, welche er hatte unterdrücken müssen. Ein wirklich gutes Gefühl, besser als jeder Schlag, den er bisher gesetzt hatte. So fühlte es sich immer wieder an, wenn er mehr oder weniger siegte.
Weiter fuhr der Blick über zu Itoe und Kimihiro, an die beiden hatte er lang nicht mehr gedacht. Erst jetzt wurde ihm die Problematik mit dem Einwegstempel so richtig klar. Was dies zu bedeuten hatte, war sicher nicht nur ihm bewusst. Die beiden schienen eine Diskussion zu führen, wer nun den Stempel bekommen sollte. Daisuke war sich unschlüssig wie dies ausgehen würde, doch er wollte sich da keineswegs einmischen. Zwar würde er den Stempel eher Kimihiro zusprechen, aber naja… Preisfrage war eigentlich: Wo kam dieser Stempel überhaupt her? Hatte ihn das Mädchen oder Kimihiro angeschleppt? Und wenn es Kimi war, wann hatte er den besorgt… Es konnte doch eigentlich nur sein, als er mit Kibo allein gewesen war… Wieso hatte er nichts erzählt? Es machte ihn etwas skeptisch, doch hörte er auch wie der Misumi noch immer gut über den Tetsuya gesprochen hatte… So richtig wusste er nicht was er von der Situation halten sollte… Sollte er etwa wirklich Recht behalten mit seiner „Du kannst niemandem trauen“-Theorie? Es wäre doch zu schön gewesen wenigstens einmal vom Gegenteil überzeugt zu werden…
Leider sollte sich die Situation für den Tetsuya nun noch einmal gewaltig ändern. Eine Stimme erklang im Raum, welche er mittlerweile nun schon zu gut kannte. Bis zu diesem Punkt hatte der Tetsuya gedacht er würde niemandem hier begegnen, der ihm gefährlich werden könnte. Er hatte wirklich gehofft, dass er keinen Menschen treffen würde, bei dem es ihm ernsthaft wehtun würde, diesem gegenüber zu stehen. Das musste er erst einmal verdauen… Der Tetsuya schluckte und fixierte das Mädchen aus Iwagakure mit weit aufgerissenen Augen. Die Emotionslosigkeit war dahin und nun sprach die Überraschung in seinem Gesicht ihre eigene Sprache. Yuki, der Schnee, ebenso weiß wie die Haare der beiden Genin und dies war nicht das Einzige was sie verband, so empfand der Tetsuya zumindest. Der Tetsuya war ebenso rein wie sein Haar weiß war, doch konnte man dies von Yukiko auch sagen? Mit dieser Situation musste er erst einmal klar kommen, denn nicht stellte sich für ihn in einem solchen Examen als schwieriger da als einem Freund gegenüber zu stehen. Und was das Ganze noch wesentlich schlimmer machte, war dass er nicht wusste woran er hier war. Er sollte ihr aber zumindest irgendetwas entgegen bringen. So sagte er plötzlich sehr trocken: „Hallo Yuki-chan.“ War da vielleicht doch ein Funke Schwermut zu hören? Allerdings wurde er nur wenige Sekunden später von der Frage des Mädchens überrumpelt. Das Mädchen mit dem Fächer und den orangefarbenen Haaren? Yukiko hatte sie gesehen? Wie wütend ihn das schon wieder machen konnte, wenn man nur von diesem falschen Weib sprach. So langsam fasste er seine Gedanken wieder und reagierte dann auch auf die Worte der Genin: „Hier ist sie jedenfalls nicht wie du siehst.“ Er hatte grade nicht so unbedingt Lust auf Smalltalk, das konnte sicher jeder Idiot erkennen.
Nun atmete der junge Mann erst mal tief durch. Als sein Blick auf den Ausgang fiel, wurde ihm wieder bewusst, dass er sich hier zu konzentrieren hatte und alles geben musste um sein Ziel zu erreichen. Richtig, eben hatte er noch erklärt, was er konnte, wer er war und dass er wusste was er wollte. Nun konnte er sich doch nicht von einer solchen Kleinigkeit durcheinander bringen lassen oder? Es fiel ihm schon etwas schwieriger darüber hinweg zu sehen, doch die Zeit musste zeigen in wie fern ihn diese Situation stören würde. „Niemals aufgeben… Niemals!“, sprach er sich selbst in Gedanken Mut zu und erinnerte sich gedanklich krampfhaft an seine Rede von eben zurück, bis er wieder richtig Fuß fasste. Als sein Blick wenig später erneut auf die Genin an der Tür fiel, war bereits eine dritte hinzugekommen. Diese verhielt sich… nunja… Etwas anders. Sehr plötzlich begann das Mädchen sich mit Explosionstags zu bekleben von oben bis unten. Klar, dies war sicher ein gutes Druckmittel, doch war sie wirklich gewillt eine solche Gefahr einzugehen. Bei allem guten Menschenverstand, Daisuke konnte sich nicht vorstellen, dass ein Mensch so etwas zünden würde. Er hatte viel Respekt vorm Leben, dies war keine Neuheit und dass man aus so einer Sache mit Glück höchstens als Krüppel rauskam, war sicher kein Geheimnis. Der Tetsuya kannte dieses Mädchen nicht, sie war ihm absolut fremd, grade deswegen war seine Einschätzung eher darauf gefallen, dass er auf ihren Menschenverstand plädierte und nicht davon ausging dass sie sich selbst sprengen würde… Dennoch würde er schneller weg sein als sie gucken konnte, wenn sie ihm zu nahe treten würde.
Und schon ging es weiter im Text. Der merkwürdigen Aktion des Geninmädchens folgte eine Reaktion von der weißhaarigen Teufelsbraut, alias Junko. Wenn sie um Aufmerksamkeit bat, war Daisuke sicher der erste hier im Raum der die Lauscher aufstellte, denn er hatte immer noch ein sehr unangenehmes Gefühl allein wenn er die junge Dame ansah. Wenn er sie dann noch reden hörte, drehte sich ihm glatt direkt der Magen um. Was sie sagte, erweckte doch tatsächlich ein Déjà-vu... Das klang dem Schachraum doch nun wirklich verdächtig ähnlich. Allerdings wurde hier nicht eindeutig gesagt, dass kein Wert auf Gewalt gelegt wurde. Der Blick des Tetsuya fiel automatisch wieder auf das Hyuugamädchen an der Tür. Sie hatte schon einmal an dieser Stelle den Kürzeren ziehen müssen, sicher war sie nun stinksauer und schmiedete schon Rachepläne. Andererseits fragte der Tetsuya sich wen, außer ihm selbst natürlich, er von den Anwesenden hätte durch die Tür gehen sehen wollen? Er konnte niemandem trauen… Sei es Kimihiro, Itoe, Saki, Aiko oder auch sogar Yukiko? Wem gönnte er es wirklich ein Chuunin zu sein? In Anbetracht dessen, dass er nicht alle Anwesenden persönlich kannte, war diese Wahl sehr schwierig zu treffen. Hinzu kam… Wie hatten sie sich angestellt im Laufe des Examens? Wer war gut genug und wer intrigant? Diese Situation passte ihm nicht unbedingt, doch eines stand natürlich fest: Er würde durch diese Tür gehen und wenn er auf dem Zahnfleisch darein kriechen musste. Dies würde er auch direkt an dieser Stelle ganz eindeutig klar machen. Sicher war er nicht so weit gekommen, hatte so viel durchmachen müssen, nicht nur im Examen, um jetzt aufzugeben oder sich niederstrecken zu lassen. Schon allein weil er nicht noch einmal versagen könnte, weil er nicht der Einzige sein wollte, der ein zweites Examen nicht schaffte. Er musste einfach siegen, komme was da wolle. Und schon erklärte er es mit ernster Stimme den anwesenden Genin: „Ich habe schon mehr als einmal klar gemacht, dass ich dieses Examen bestehen muss, egal was da kommt. Wenn ihr gedenkt mich irgendwie aufhalten zu wollen, nur zu, versucht es. Ich werde keine Ruhe geben, bis ich kein Stück meines Körpers mehr bewegen kann. Und ich werde mich auch von nichts und niemandem aufhalten lassen… Das beinhaltet auch alles zu tun was nötig ist.“ Schon merkwürdig, dass er direkt so ansetzte, aber da sie mal wieder auf sich allein gestellt waren, musste irgendwer beginnen. Es wäre ihm wirklich zu lieb, wenn alles hier irgendwie gewaltfrei ausgehen würde, wie im Schachraum. Zwar hätte er da so manches Mal lieber zu geschlagen, doch war ihm dieser Weg dennoch lieber, da es ihm eigentlich fern lag andere zu verletzen, wenn es nicht nötig war. Egal wie wütend er war und egal wie sehr er es liebte zu kämpfen, dies bedeutete lang nicht, dass er andere Menschen gern leiden sah. Sein eigenes Leid nun mal ganz außen vor gelassen, denn er war sich ziemlich bewusst, dass er so lange durchhalten würde, bis er entweder am Ziel war oder einfach nicht mehr konnte und dazu musste man ihm wirklich jegliche Möglichkeiten nehmen. Sicher Junko, nicht die stärkste Partei siegt, dennoch bedeutete dies für alle Genin gleich, dass sie nun kämpfen mussten bis zum Schluss mit allem was sie hatten…
 
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Misumi Kimihiro

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*Reden, reden, reden…*
Obgleich sich in dem finalen Raum der Prüfung exakt drei Chuunin und drei Genin gegenüberstanden, war Reden offenbar das einzige, was für den Moment wichtig war. Junko wollte überzeugt werden, Kibo provozierte weiter Daisuke, und der Schwertzwerg holte tatsächlich zu einer weiteren Rede aus. Diese jedoch bekam der Künstler nur mit halbem Ohr mit, war er selbst doch noch immer eher mit der weißhaarigen Mameha und seiner Mitbewohnerin beschäftigt.
Dann, kurz bevor Itoe jedoch scheinbar zu einer Antwort ansetzen wollte, ereignete sich das erste einer Reihe von Ereignissen, die die bis dahin fast friedlich zu nennende Atmosphäre durchbrach. Eigentlich hätte der Künstler dafür dankbar sein müssen, ging ihm das Gerede doch sichtlich mehr und mehr gegen Strich, doch beim Anblick der Welle, die auf Daisuke, Itoe und ihn zurollte wollte sich seltsamerweise keine echte Freude einstellen.
*Schon wieder Wasser… natürlich…*
Während Kimihiro schon im ersten Augenblick des Begreifens automatisch einen Schritt zurückgegangen ist, bereitete er sich nun – vielleicht in einer etwas zu übertriebenen Pose – mit erhobenen Armen auf das Treffen zwischen den Genin und der Welle vor, während er durch die Gischt versuchte, deren Herkunft auszumachen. Schwierig gestaltete sich dies insofern nicht, als dass das Wasser alles andere als Tsunamigleich über das ungleiche Trio herfiel, sondern nur unangenehm den Unterkörper umspülte. Yuto, Ausgangspunkt des Ganzen, hatte zu dieser seiner Aktion offenbar nichts zu sagen, was Kimihiros persönliche Stimmung nicht gerade besserte.
*Ach, komm schon, einfach so eine Welle in den Raum pusten macht doch jeder Mal. Außerdem… die Prüfer machen doch schon sowieso die ganze Zeit ´ne Riesenwelle.
…uuh, war der schlecht.*

Viel Zeit, um über diese Aktion nachzudenken, blieb Kimihiro allerdings, da die ältere Hyuuga nun schließlich doch noch zu einer Antwort ansetzte. Die Stimmlage des Mädchens machte dabei die ganze Zeit unmissverständlich klar, dass sie wohl kaum ernsthafte Widerworte seitens des WG-Neulings erwartete. Und tatsächlich hatte der Misumi den Argumenten seiner Bekannten wenig entgegenzusetzen: Sicher hatten die Chuunin dieses Examens keinen allzu guten Gesamteindruck auf ihn gemacht, doch andererseits zweifelte er keinen Augenblick daran, dass Itoe und sogar Daisuke gute Chuunin abgeben würden.
*Und das obwohl sie in diesem Test als Prüfer sicherlich auch nicht nett mit den Kandidaten umgesprungen wären. Daisuke hätte wohl jeden zum Zweikampf herausgefordert, und Itoe… das stelle ich wohl lieber gar nicht erst vor.*
Trotzdem war dem Misumi schlichtweg nicht danach, einfach so von seiner Position abzurücken, mochten die Worte der Hyuuga auch noch so wahr sein. Von einem Moment auf den anderen das gesamte Vorgehen und die Prüfung als solche gutheißen, nach den Regeln spielen, und weiterquasseln…
Noch während Kimihiro auf der Suche nach Worten für eine Erwiderung war, hörte er das Platschen fremder Schritte hinter sich im Gang widerhallen, der in den bepflanzten Raum führte. Weitere Prüflinge? Womöglich, immerhin hatte das Personal hier andere Mittel und Wege, sich ohne nasse Füße zu bekommen von A nach B zu bewegen. Mit einem unzufriedenen Blick in Richtung Itoe nahm er rasch das schwarze Stempelkästchen an sich und verstaute es in seiner Beintasche.
„Wir reden später darüber.“
Anschließend drehte er sich von der versammelten Gruppe weg, hin zum Ausgangspunkt der fremden Geräusche… und erstarrte. Kein geringerer als die kleine der beiden Hyuuga betrat nun das Feld, und noch dazu nicht einmal allein, sondern in Begleitung einer regelrechten Mannschaft, darunter zwei andere Mädchen, die sich so rasch in den Vordergrund spielten, dass der Künstler wenig Gelegenheit dazu hatte, wirklich auf die Ankunft seiner zweiten Mitbewohnerin zu reagieren.
Stattdessen verlangten die beiden fremden Kunoichi die Aufmerksamkeit des Künstlers, stellten sie doch zwei völlig neue Gefahren dar, auf die er im Verlaufe der Prüfung noch nicht getroffen war… oder? Eines der beiden Mädchen schien zumindest mehr zu wissen, als ihm lieb war, erwähnte sie doch direkt die von ihm selbst erfundene Akikaze Yui, womit sie sich alles andere als beliebt machte. Ebenso verhielt es sich mit der anderen der beiden, die alles andere als friedlich und zurückhaltend wirkte.
*Das kann ja was werden…*
Bevor allerdings die üblichen Gepflogenheiten der gegenseitigen Vorstellung ausgetauscht werden konnten, schaltete sich erneut Junko ein, wobei Kimihiro sich, unentschlossen zwischen den beiden Partien, so seitlich hinstellte, dass er möglichst viel von den Neulingen wie von den Chuunin im Blick behielt. Offenbar schien diese kleine Vorsichtsmaßnahme auch mehr als angebracht, verschärfte Junko die ohnehin schon unangenehme Situation durch einen regelrechten Marschbefehl. Als etwas anderes konnte man ihren Hinweis darauf, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl an Teilnehmern durch den Ausgang treten dürfe, in Kimihiros Augen nicht verstehen, oder erwartete sie tatsächlich von allen Anwesenden, dass sie schon wieder miteinander redeten?
Einer der Teilnehmer war hierbei offenbar gänzlich egal, was Junko sich nun persönlich für die nähere Zukunft erwartete. Mit eiserner Stimme meldete sich erneut Daisuke zu Wort, nur um noch einmal unmissverständlich klarzumachen, dass er alles tun würde, um bei dieser Prüfung nicht zu versagen. Kimihiro zweifelte schon eine Weile nicht mehr an der Entschlossenheit des Noch-Genin, weshalb er weniger dem Schwertzwerg seine Aufmerksamkeit schenkte, als vielmehr den beiden unbekannten Mädchen.
*Als ob ein Kampf nicht zu vermeiden wäre… aber die Chancen stehen doch nicht allzu schlecht, oder? Zwischen Saki und den beiden scheint es keine echte Bindung zu geben, zumindest diese eine… nein, irgendetwas ist da. Andererseits bedeutet das nicht, dass sie sich automatisch auf unsere Seite schlagen würde, sollte sie vor die Wahl gestellt werden. Ihre Begrüßung lässt daran doch arg zweifeln… wie auch immer, unabhängig davon gibt es für den Moment wohl nur eine Person, auf die ich mich wirklich verlassen kann.*
Mit einem Blick zu Itoe wandte sich Kimihiro nun angriffsbereit vollends den Neuankömmlingen zu. Seine Finger, doch am Ende einer schlaffen Hand ruhend, machten sich schon dafür bereit, die erste Kunst zu entfesseln, sollte es soweit kommen. Zwar konnte sich Kimihiro noch immer nicht sicher sein, ob sein Block mittlerweile getrocknet war oder nicht, aber allein von seinen Kunstwerken konnte er den Erfolg dieses Mal nicht abhängig machen – immerhin stand er vor der wohl letzten Hürde in diesem Examen. Und so gerne der Künstler sich auch freiwillig dafür gemeldet hätte, aufzugeben, so klangen die Worte seiner Kollegin doch noch in seinen Ohren wieder.
*Also dann… auf zum letzten Gefecht.*
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nur weil Itoe sich endlich entschieden hatte, hieß das noch lange nicht, dass man genau diese Entscheidung nun auch in die Tat umsetzen konnte. Diese Vorstellung war, gemessen am bisherigen Examen, ja beinahe utopisch. In sofern kam es wie es kommen musste, der Nachschub traf ein. Also wurde das Gespräch der beiden 203ler erneut unterbrochen und sie widmeten sich den Neuankömmlingen. *Gleich fünf Stück an der Zahl? Das kann ja heiter werden*, fuhr es Itoe durch den Kopf, welchen sie inzwischen leicht schräg gelegt hatte und durchforstete mit aufmerksamen Augen den Raum. *Wen haben wir denn da?*[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hyuuga Saki, die Mitbewohnerin Kimihiros und Itoes. Bei dem Anblick des Mädchens war Itoe etwas erleichtert. Da sie keine Ahnung, was für eine Vergangenheit ihre beiden Mitbewohner in diesem Examen bereits hatten, rechnete Itoe stark damit, gerade auf eine Verbündete zu blicken. Sollte dies nicht der Fall sein, konnte Itoe die jüngere Hyuuga sicherlich schnell daran erinnern, wer den letzten Trainingskampf für sich entschieden hatte – auch ohne Byakugan. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es folgten zwei weitere Mädchen, die Weißhaarige wirkte jedoch eher wie ein Kind als echte Kunoichi. Vielleicht war es ein Fehler sie zu unterschätzen, aber mal ehrlich, was konnte schon groß passieren? Numero Due schien etwas älter zu sein, geistig aber vollkommen die verrostete Schaufel zu bevorzugen, wie sich schon bald zeigen sollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann gab es da noch Kajiya Kei, seines Zeichens Metallformer und blutiger Frischling. Auf der letzten Mission war er sogar verschüttet worden, weshalb Itoe kein sonderlich gutes Bild von ihm hatte, was seine Anwesenheit in diesem Examen anging. Zuletzt fiel Itoes Blick auf ein bekanntes Gesicht, nämlich das von Hiragana Kayros. Entweder war er befreit worden oder Itoes Arbeit war schlampig gewesen. So oder so, der Kerl hatte keine Waffen mehr, glühte vermutlich vor Zorn und war kurz davor einen Fehler zu begehen. Ob er Mordgelüste hatte? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Alles in allem war die neue Fuhr Teilnehmer also bunt gemischt und versprach einiges an Abwechslung und Schwung. Mit den nun von Junko folgenden Anweisungen schien das Battle Royal bereits besiegelte Sache zu sein. Keine näheren Angaben, einfach nur: Ihr seid zu viele. Leider wusste Itoe nichts von dem berühmt berüchtigten Schachraum; sie hätte an dieser Stelle gerne Erfahrungswerte gehabt. Junkos letzte Worte wurden nur am Rande aufgenommen, Itoe schenkte ihnen nicht allzu viel Aufmerksamkeit. Grund dafür war die Tatsache, dass sie sich durchsetzen mussten um das Examen zu bestehen und dies auf möglichst cleverem Wege. Welche Haken es gab, erfuhr man meistens eh erst wenn es zu spät war. Junko hatte noch das Privileg, ein kurzes Lächeln von Itoe zu erhalten – erweckte diese kurze Regung ihres Gesichts den Eindruck von Dankbarkeit? In der Tat, denn Itoe war soeben die Möglichkeit gegeben, sich doch noch zu beweisen und so für sich selbst jeglichen Zweifel zu zerstreuen, ob sie den Chuunintitel verdiente oder nicht. Man musste die Hyuuga jedoch sehr gut einschätzen können um auf diesen Schluss zu kommen, hm?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Mädchen widmete sich nun wieder Kimihiro und nickte ihm nur kurz bestätigend zu. Die Stempelgeschichte sollten sie wirklich etwas verschieben. Wer weiß, vielleicht erwartete sie ja am Ende sogar ein weiteres Stempelkissen, sodass sie sich gar nicht mehr darüber streiten mussten wie blöd sich Kimihiro eigentlich verhielt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Obwohl es für Itoe klar war, dass diese Aufgabenstellung in einem ziemlich unübersichtlichen Kampf enden würden, so machte sie sich selbst kurz Gedanken darüber, wer es eigentlich verdient hätte durch die letzte Tür zu gehen. Wer besaß genug Kampfkraft, wer traf die richtigen Entscheidungen für sein Team, wer war qualifiziert? Auf der Liste standen bereits Kimihiro und sie selbst, auch Daisuke wurde schnell notiert. Auch wenn sie den Jungen nicht einschätzen konnte, so hatten ihn seine Worte in diesem Raum auf merkwürdige Art und Weise überzeugt. Er würde niemanden im Stich lassen und dass er wusste wie man mit Fäusten zu sprechen hatte, das stand ja eh außer Frage. Nun jedoch wurde es schwieriger. Itoe hielt sowohl Saki als auch Kei für zu jung und unerfahren, das weißhaarige Kind ebenso und Kayros würde niemals auf dieser Liste stehen, selbst, wenn er eigentlich darauf gehören würde. Zu groß war die Abneigung gegen diesen Jungen. Eine unprofessionelle Einstellung, die sich so schnell wohl auch nicht verabschieden würde. (Hey, 2:0 für Itoe, wieso auch?) Zuletzt gab es da noch unser kleines Bömbchen. Ehrlich gesagt zuckten Itoes Augenbrauen etwas unkoordiniert, als Aiko in Aktion trat. Die beklebte sich ernsthaft selbst mit Explosionstags? Waren diese Dinger echt, dann würde eine Zündung nicht in schweren Verbrennungen oder Verstümmelungen enden. Explodierte ein einziges, würde es die anderen mitreißen, eine riesige Explosion geben und Aiko könnte man anschließend von den Wänden aufsammeln. So. Blöd. War. Niemand.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sinn würde es machen, wenn es sich bei diesem Körper um einen Doppelgänger handelte – dann wäre diese Taktik sogar erstaunlich effizient. Doch ein näherer Blick verriet sowohl Itoe als auch Saki, dass es sich bei Aiko um eine echte Person handelte. Kagebunshin konnten das hyuuga'sche Auge zwar täuschen, allerdings beherrschten fast nur Konoha-Nin oder entsprechend erfahrene Shinobi aus Shirogakure diese Technik. Keine Genin aus Sora. Dadurch kam Itoe zu dem Schluss, dass dies ein Bluff war, der bei den Personen, die auf die Idee mit dem Doppelgänger kamen, Angst und Respekt auslösen sollte. Sie hatte lediglich nicht mit Itoe und Saki gerechnet, die diesen Schwindel auffliegen lassen konnten. Itoe für ihren Teil hatte dazu jedoch keinerlei Anlass, weswegen sie Kimihiro nur kurz im leisen Flüsterton ihre Erkenntnisse mitteilte. Nicht, dass der noch vor unserer lebenden Bombe Angst bekam.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Daisukes Worte kamen der Hyuuga irgendwie unnötig vor – jeder wusste, dass jeder in diesem Raum Chuunin werden wollte. Wieso also um den heißen Brei herum reden? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Keiner der hier Anwesenden wird wohl so kurz vor dem Ziel aufgeben. Jeder hier wird alles geben um durch diese Tür zu kommen. Wer dazu nicht bereit ist, ist hier so oder so fehl am Platze.“ So, es war raus. Das, was jeder der hier Anwesenden insgeheim dachte. Man musste nicht die Runde machen und herausfinden warum jeder einzelne durch diese Tür wollte – sie wollten alle. Sollten sie doch beweisen, dass sie es auch wert waren. Itoe hatte sich auf die Möglichkeit eines Kampfes schon beinahe versteift, allerdings nur aus dem Grund, dass sie eine friedliche, diplomatische Lösung in dieser Konstellation für unmöglich hielt. Es musste erste Opfer geben, erste Verletzungen. Sobald die Kampfeslust und Moral einiger Teilnehmer gebrochen war, dann konnte man zum Verhandlungstisch zurückkehren, denn nur dann gab es die Chance zu einer Lösung. Soviel zu Itoes Gedanken, zurück zum aktuellen Geschehen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga vertraute Saki und Kimihiro, allerdings baute sie in dieser Situation lediglich auf den Jungen neben ihr. Saki erschien Itoe stets als etwas unstabil, so, als ob die jüngere Hyuuga in Itoe eine Art Rivalin sah. Wer sagte, dass sich Saki nicht ausgerechnet jetzt beweisen wollte? Itoe trat einen Schritt näher an Kimihiro heran und signalisierte so deutlich, dass es hier zwei Personen gab, die gemeinsam den Kampf bestreiten würden. Ihre Augen ruhten dabei auf der jüngeren Hyuuga und schienen ganz klar zu sagen: „Kämpfe mit uns oder gegen uns. Du weißt wie der Kampf ausgehen wird.“ Ob Saki auch das daraus herauslesen würde war die große Unbekannte in dieser Minute. Zeit, für einige leise, geflüsterte Worte. Sollten die anderen doch sehen, dass Itoe etwas sagte – hören würde es kein einziger, dafür befand sich ihr Mund einfach zu nahe an Kimihiros Ohr.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der braunhaarige Junge namens Kei verbiegt Metall, ist aber unerfahren. Der große, blonde Junge hört auf den Namen Kayros, ist Mediziner und Fuutonnutzer. Ich habe ihm zuvor sämtliche Waffen abgenommen, ich weiß nicht, ob er neue auftreiben konnte. Er könnte es auf mich abgesehen haben.“ Zu Saki sagte sie nichts, denn da war für Itoe alles klar. Zum Rest gab es ebenfalls keine Informationen, weshalb nun eigentlich alles davon abhing, wie die anderen Anwesenden sich verhalten würden. Mit Kimihiro im Rücken hatte Itoe einen starken Verbündeten, dessen war sie sich bewusst und aus diesem Grund sah sie einer möglichen Konfrontation auch nicht ängstlich entgegen. Sie nickte dem Jungen neben sich zu und dieser formte flink einige Fingerzeichen. Daraufhin erhoben sich einige Nebeldiener aus dem Boden, ein paar in der Gestalt Itoes, einige als Kimihiro und sogar welche als Daisuke (ein stilles "Wir sind noch auf deiner Seite."?), und postierten sich neben den beiden Genin. Eine einfache Taktik zur Verwirrung, aber erstaunlich effektiv. Lediglich Kimihiro, Itoe und Saki wussten wer die echten waren. Reine Defensivtaktik, keiner wurde attackiert. Gab es nur noch einen Punkt: Verstärkung. In welcher Form? Bisher hatte Itoe schlechte Erfahrungen mit Pillen gemacht, doch das war das Resultat der falschen Tasche. Nun wusste Itoe, dem Ausschlussverfahren nach, in welcher sich die nützlichen Nahrungspillen befanden und zückte zwei davon. Eine davon warf sie sich in den Mund, die andere drückte sie Kimihiro in die Hand. Fehler ausgeschlossen, lediglich Kayros dürfte noch die Hoffnung haben, dass sich Itoe vergriffen hatte.
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die ersten Karten waren ausgespielt. Wer verhandeln wollte, der durfte verhandeln, Itoe würde wohl kaum eingreifen. Das Ende jedoch, das kannte sie schon. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]*Also dann... auf zum letzten Gefecht.*[/FONT]
 
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Fukazawa Akio

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Hätte Yukiko Itoes Gedanken bezüglich Aikos Vorgehen lesen können, so hätte sie ihr widersprochen. Doch, so blöd war jemand- nämlich Hibiko. Sie schätzte Aikos zweite Persönlichkeit tatsächlich so ein, dass sie sich lachend selbst explodieren lassen würde, nur um zu sehen, wie alle anderen auch in Flammen aufgingen- und egal ob Hyuuga oder Tetsuya, eine Explosion dieses Kalibers wäre wahrscheinlich eine Gefahr. Davon mal ganz abgesehen, dass sie auch eine Gefahr für alle anderen im Raum darstellte, was die Ikari ja selbst mit einschloss. Also musste sie Hibiko eigentlich aufhalten, denn Aiko würde sicherlich nicht das Examen in tausenden von Stücken abbrechen wollen. Wollte Yukiko das?
Die Frage irrte noch immer in ihrem Kopf herum, als der Brillenträger Fingerzeichen formte und sich nebelige Gestalten vor ihm formten, die rasch die Formen der beiden Genin annahmen. Das schien kein einfaches Bunshin no Jutsu zu sein, wahrscheinlich handelte es sich also um ein Genjutsu. Benutzte Kimihiro also zusätzlich zu seinen Tintenjutsus auch noch Genjutsus? Hatte er allen Ernstes vor, die erschöpften fünf Genin zu attackieren? Hatte die Hyuuga genau das vor?
Selbst, wenn sie in der Lage dazu waren, alle fünf zu überwältigen, war es denn das, was sie hier tun sollten? Ein paar Kinder niedermetzeln? Eines war Yukiko in diesem Moment klar: Ob sie nun mit wehenden Fahnen unterging oder aufgab würde wahrscheinlich im selben Resultat enden. Und schon wieder fragte sie sich, ob die Chuunin nicht eine gewisse sadistische Ader besaßen, die sie hier zur Genüge auslebten. Aber erst einmal sollte sie sich um Aiko kümmern... oder doch nicht?
Sie wusste es nicht, sie konnte sich einfach nicht entscheiden. Sie hatte Aiko in diesem Examen in einer ähnlichen Situation schon einmal die Haut gerettet, aber sollte sie das nach so einer offensichtlich geisteskranken Aktion wirklich noch einmal tun? Sie konnte sich nicht einmal sicher sein, ob Hibiko sie selbst nicht auch einfach mit hochjagen würde, so bescheuert, wie dieser Schachzug war.
"Hibiko, lass den Mist, das würde Aiko nicht wollen!", rief sie ihr also zu und wandte ihren nächsten Satz direkt an die wohl baldigen Angreifer: "Ihr glaubt, dass sie scherzt?" Nun, Yukiko hätte das auch als Bluff interpretiert, wüsste sie nicht, wie es um die geistige Verfassung der Fumiko stand, lieber dem möglichen Kichern vorbeugen, erst Recht, nachdem die Mimik der Hyuuga in ungewollten Zuckungen verendete. War Hibiko schon so am Rande der Verzweiflung, dass sie wirklich bereit war, Suizid zu begehen? "Hibiko, was genau wird es dir bringen, Aiko in die Luft zu jagen?", fragte sie erneut, diesmal mit drängenderer Stimme und machte einen vorsichtigen Schritt auf die Fumiko zu, bevor sie das Wort wieder an Kimihiro und Itoe wand: "Und was genau bringt es euch, uns anzugreifen? Wir haben eh keine Stempel und wenn diese eine Voraussetzung zum Passieren des Tores da sind, was bringt es euch da, ein paar Genin niederzumetzeln?" Einmal Luft holen, noch ein Schritt zu Aiko. Sie musste Hibiko davon abhalten und hoffentlich bemerkten die Hyuuga und der Künstler, dass das ganze Szenario eben kein Theater war. "Machen Chuunin das, ihre Kameraden niederzuschlagen, auch wenn es eindeutig ist, dass sie überlegen sind? Und selbst wenn ich das für euch-" Sie zeigte auf die Hyuuga und den Künstler, "nicht bin, so sind es doch Kei-kun und Saki-kun und Kayros-kun" Sie deutete über die Schulter und machte noch ein Schrittchen auf Aiko zu. "Was wird wohl auf der nächsten Mission geschehen, wenn ihr euch mit einem der Genin, die ihr in einer solch unausgeglichenen Situation unbedingt besiegen musstet, in einer Lage findet, in der er euch und ihr ihm vertrauen muss? Besiegen um des Besiegen Willens- findet ihr das richtig?" Sie machte noch einen letzten Schritt in Richtung Hibiko und blieb kaum von ihr entfernt stehen. Nun konnte sie nur noch auf die wiederkehrende Vernunft der Soranin hoffen. "Hibiko...! Aiko...!", flüsterte sie eindringlich, während sie der Fumiko Löcher in den Rücken starrte. Sagte man nicht, man könne es spüren, wenn man beobachtet wurde?
"Ich für meinen Teil habe keinerlei Ambitionen gegen irgendwen in diesem Raum zu kämpfen und würde auch ansonsten davon abraten. Auch wenn es sich hierbei um das Chuuninexamen handelt, ist das noch lange kein Grund, alle Prinzipien und alle Menschlichkeit über Bord zu werfen." Und das sage ich... "Schon allein, damit Hibiko-chan Aiko-chan nicht aus Verzweiflung in Fetzen sprengt." Das war tatsächlich ihr Ernst, ja, Yukiko hatte sich entschlossen, noch einmal Fumikoretter zu spielen- aber diesmal würde es das letzte Mal sein. Eindeutig.
Als letztes in ihrem Vortrag, blickte sie erneut Daisuke in die Augen, aber im Gegenteil zu ihrer doch recht emotionsentleerten Begrüßung, sickerten diesmal wirklich Gefühle durch- ohne, dass sie es eigentlich geplant hatte. Das Examen hatte die Ikari mehr mitgenommen, als sie sich selbst hatte eingestehen wollen, zu viel aufgestaute Wut ihrer Weggefährten und ihre eigene Abneigung gegen eine gewisse rauchende und lavaspuckende Genin hatten nicht allzu positiv auf ihre Konstitution gewirkt- und das, obwohl sie bisher kaum Chakra verwendet hatte. Sie lächelte und zuckte mit den Schultern, bevor sie Aiko die Hand auf den Rücken legte, "Ihr werdet doch eh Chuunin, ist euer Drang, euch noch weiter zu beweisen wirklich so groß?" Die letzte Bemerkung war erneut an Kimihiro und Itoe gerichtet, "Seien wir realistisch! Ich bleibe gerne hier." Ich bin weder stark genug, um auch nur einen der beiden zu besiegen, noch stark genug, um Chuunin zu werden. Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass es einige sicherlich starke Genin gibt, die es nicht verdient haben, Chuunin zu werden. Und wenn ihr jetzt angreift, gehört ihr dazu. Noch ein - wieder ernst gemeintes- Oh mein Gott, was war mit Yukiko los?!- Lächeln, bevor sie zu dem rothaarigen Chuunin blickte. "Ich hab gehört, hier gibt es Kekse?"
 
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Hiragana Kayros

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Itoe... war bewusstlos?! Kayros konnte es nicht recht glauben. Wieso sollte sie ausgeschaltet worden sein, und sich dann noch im Raum hier vor ihm befinden? Dass Kei und Saki soeben ein Geheimnis ungewollt preisgegeben hatten, vernachlässigte der junge Mann. Aber es ergab Sinn: Das Beben, ausgelöst von Daisuke. Als Angriff auf Itoe. Und Kimihiro hatte darum gebeten, sie mitzunehmen. Deshalb auch die Tinte überall im Raum. Und die Tatsache, dass sie jetzt alle drei verbündet scheinen. Kayros aber verfiel ins Schweigen und betrat den letzten Raum des Examens. Hoffentlich.
Eine dünne Wasserschicht begrüßte den Genin, als er als letzter der fünf in den finalen Raum trat. Hier würde er ein Stück Geschichte schreiben. Ein Stück seiner Lebensgeschichte. Kayros trat mit seinen Gamaschen unhörbar für die Leute im Zentrum des Raumes in die Lache, die soeben von Yuto erschaffen worden ist. Dort standen nun die sechs, die sich zwischen ihm und seinem Titel befanden: Yuto, Kibo, Junko, Kimihiro, Daisuke und die alte Sabberhexe. Oh, und von wegen 2:0, eher 2:2, denn wer war aus eigenem Antrieb in den letzten Raum gekommen und wer hatte die blutige Kruste an der Nase? Richtig. Kayros befand neben Aiko, als sie plötzlich in sich zusammensackte und beinahe gestürzt wäre. Er machte eine Bewegung, um sie aufzufangen, doch sie schien sich wieder im Griff zu haben. Allerdings ertönte ein Lachen, dass nicht wie Aiko klang. Einen Augenblick fragte er sich, was in das Mädchen gefahren ist, aber dann... Hibiko?! Es war immer wieder erstaunlich, wie diese multiple Persönlichkeitsstörung vonstatten ging, zumindest medizinisch betrachtet. Für den Jungen war es eher beunruhigend. Und als sie ihn mit ihren gefütterten Wangen angrinste, musste Kayros schaudern. Er sollte mit von der Partie sein? Fragend blickte er herüber, sagte jedoch nichts. Auch als sie plötzlich losstürmte, und zahlreiche Leute zu reden begannen, und als der Künstler Nebeldiener aus dem Boden bildete, die ihm und Itoe ähnelten, was bedeuten musste, er setzte die Kunst zweimal ein, schwieg Kayros. Die Hyuuga aus dem Haupthaus blickte das Mädchen aus dem Nebenhaus mit einem vielsagenden Blick an, den sogar Kayros verstand. Saki schien unschlüssig für den Moment. Und der Iryonin? Er schwieg immer noch. Aber musste er nicht etwas sagen, irgendwie reagieren, wo er sich doch geschworen hatte, Itoe plattzumachen? Kochte in ihm nicht die Wut der Vergeltung? Nun, es war zwar so, aber er beherrschte sich. Einige Sachen hatten sich in seinem Kopf breitgemacht. Er war schon immer ein Träumer gewesen, der an die Ideale glaubte und Gutes in jedem Menschen sah. Doch die Welt war weitaus schlechter als er durch seine rosarote Brille immer zu sehen gewünscht hatte. Deshalb aber verzweifelte er nicht an der Welt, sondern spürte in sich das starke Gefühl, ein Vorbild zu sein. Für Shiro-Nin wie für die aus der Fraktion aus Sora.
Dann, unvermittelt begann Yukiko einen Monolog, in dem sie die drei anderen anprangerte, und Hibiko anflehte, Aiko in Frieden zu lassen. Sie schien tatsächlich ein wenig verzweifelt, am Ende ihrer Kräfte, es emotional auszuhalten. Sie stand aufrecht, aber es brannte ihr im Herzen, was Hibiko tat. Und zuletzt flüchtete sie sich in belanglose Aussagen. Die Gruppe begann zu zerbrechen. Kayros ging ein paar Schritte auf Yukiko zu, als er hinter ihr stand, legte er seine rechte Hand auf ihre Schulter. Sie ließ keine äußeren Gefühlsregungen zu, aber das war auch nicht nötig – er war dabei, sein Schweigen zu beenden. Zunächst wollte er Yukiko unterstützen, das Mädchen zurückzurufen, dann aber sah er, wie sie lief und schien zu erahnen, was sie vorhatte. Die Nebeldiener hinderten nicht nur die Sicht der Angegriffenen, Area-Genjutsus treffen jeden, der im Bereich ist. „Yukiko-san“, flüsterte Kayros ruhig, „Lass Hibiko nur machen. Sie ist nicht dumm.“ Natürlich hatte er irgendwo Angst um das Mädchen, irgendwo würde Yukiko womöglich nicht seinen Zuspruch falsch verstehen, weil er aus Suna kam, aber dennoch nutzte Kayros den Moment, seine Idee umzusetzen. „Itoe, ein Rückzieher wäre ehrenvoller für dich. Und Kimihiro, du scheinst dich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert zu haben, auch du solltest verzichten, und nicht nur um ihretwillen.“ Kayros trat nun neben Yukiko. Es sollte nicht wirken, als verstecke er sich hinter einem elfjährigen Mädchen. „Chuunin sind Gruppenführer, und du hast einfach die beiden schwächeren geopfert für dein egoistisches Ziel. Und man sollte aus eigener Kraft hier auftauchen, oder etwa nicht, Itoe?“ Der Genin pokerte darauf, dass die Kunoichi nach dem Angriff von Daisuke lange Zeit ausgeknockt gewesen war. Zudem schien sie Nasenbluten gehabt zu haben, ihre Nasenflügel waren noch verkrustet. Man sollte halt nicht an fremde Medizin gehen. „Dir fehlt die Ehre, Itoe, weshalb du es nicht schaffen wirst, eine gute Chuunin zu werden, selbst, wenn du das Examen bestehst. Was hast du hier denn bewiesen? Dass du jemanden schlampig fesseln kannst? Dass dein Wort nicht der Dreck unter deinen Nägeln wert ist? Erfolg mag wichtig sein, und Talent gehört dazu, aber Konoha wurde durch seinen Willen des Feuers immer wieder neu geboren, nicht durch das Talent der Ninja aus dem Dorf.“ Kayros hatte seine Stimme erhoben. Saki und kei würden verstehen, was er meinte, und Konohas Legenden um ihren dritten Jinchuuriki waren auch außerhalb hoch angesehen. Selbst nach zweihundert Jahren. „Bring deiner Familie Ehre, und zeige Größe! Bisher ist nämlich nur ein Team in diesen Raum geschritten, zudem drei Chuunin und drei Genin, wovon dich einer besiegt hatte. Und der andere unbedingt wollte, dass du mitkommst.“ Kayros befand sich einige Meter vor den Doppelgängern der beiden Bewohner aus 203 und denen, die Daisuke zeigten, und er ging einige Schritte auf die anderen zu. Die Spiegelung seines Selbst auf der Wasseroberfläche wirkte stark, so wie sich Kayros auch fühlte. Alle fünf waren nicht ohne Hindernisse ans Ziel gekommen, sie mussten sich gegenseitig helfen, und nur so haben sie es geschafft. Es mochte zwar keine Freundschaft herrschen, aber sie ließen sich gegenseitig die Illusion der Achtung voreinander.
Die letzten Worte, die Kayros sagte, bevor jemand anderes sprach, enthielten keine Verachtung, keinen Spott, sondern wirkten sachlich wie ein schnörkelloser Schlusskommentar in einer mathematischen Problemlösung: „Chuunin sollte werden, wer niemanden geopfert hat, um selbst weiterzukommen. Wie man hier sieht, war es nicht notwendig, sondern nur gedankenlos.“ Kayros atmete leise ein und aus. Warum er Daisuke nicht angesprochen hatte, könnte man sich fragen. Er hatte einen dunklen Fleck auf seinem Handrücken bemerkt, und er ging in der Annahme, dass der von einem Stempel herrührte.
 
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K

Kajiya Kei

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Auf Sakis Wunsch hin öffnete er den Käfig, ganz die Tatsache ignorierend, dass Itoe wieder bei Bewusstsein war. Zumindest äußerlich, denn innerlich biss er sich in den Arsch. Immerhin hatten sie nun eine weitere potenzielle Gegnerin. Nach außen hin ließ er sich aber nichts anmerken, sondern scheuchte sie einfach nur alle aus dem Käfig, bevor er selbst die schützende Konstruktion verließ und Richtung Ziellinie marschierte.
Der finale Raum sah wirklich beeindruckend aus. Hatte etwas poetisches, wie Kei gestehen musste und irgendwie ahnte er schon, wer sich in diesem Raum befand. Er sollte recht behalten, denn nachdem er seinen Blick einmal durch den Raum hatte kreisen lassen, erblickte er dort die weißhaarige Kunoichi, welche schon im ebenfalls aufwendig gestalteten Schachraum auf die Prüflinge gewartet hatte. Die anderen im Auge behaltend zog er die Tür hinter sich zu. Normalerweise hätte er wohl noch den Käfig mit der Tür verschmelzen lassen, um ein Durchkommen absolut unmöglich zu machen, allerdings wollte er Chakra sparen, da er irgendwie das Gefühl hatte, hier würde es bald rund gehen. Also hoffte er einfach, dass der Käfig den Weg ausreichend versperrte, um Nachzügler aufzuhalten.
Dann fiel sein Blick auf Kimihiro und seine Miene verfinsterte sich. Am liebsten wäre er einfach auf den Jungen zugerannt und hätte ihn verprügelt, aber er ahnte schon, dass Daisuke ihn einfach aus der Luft fischen würde. Dennoch war seine Wut auf den Konoha-nin groß, sehr groß sogar, für den Moment beherrschte er sich allerdings und blieb ein Stück hinter dem Rest der Gruppe stehen, den Blick starr auf den Brillenträger gerichtet.
Der Kajiya wurde erst dadurch abgelenkt, dass Aiko sich zur lebenden Bombe umfunktionierte und erst Saki knuddelte, bevor sie sich auf den Weg zu ihren offensichtlichen Konkurrenten machte. Zeitgleich verkündete Junko – wer auch sonst – dass sie zu viele waren und sich einigen sollten, wer Chuunin werden durfte und wer nicht. Der Junge fühlte sich unangenehm an den Schachraum erinnert. Doch diesmal, da hatte er ganz sorgsam drauf geachtet, war keine Einschränkung bezüglich Gewalt gemacht worden. Vorteil oder Nachteil für Kei? Er wusste es nicht. Daisuke würde ihn in der Luft zerreißen, was dieser auch gleich mit einigen Worten unterstrich. Sollte man ihm also nicht im Wege stehen, würde er einen auch in Ruhe lassen? Hatte Kei das richtig verstanden? Wie auch immer, dann wäre Dai ja erstmal kein Problem mehr. Nur Itoe machte ihm Sorgen, denn diese stellte sich demonstrativ zu Kimihiro. Mehr Sorgen machte ihm jedoch der Blick, den sie Saki zuwarf. Was würde nun stärker sein, das Familienband oder die Abmachung, die sie mit ihm getroffen hatte? Doch selbst wenn Saki sich auf seine Seite stellte, hatte sie nicht angedeutet, dass Itoe stärker als sie war? Stärker als er war sie mit Sicherheit und Kimihiro konnte er mit seinen Genjutsus auch nichts entgegen setzen.
Die Situation regte den Blondschopf auf, hatte er denn wirklich gar keine Chance? Nein, realistisch betrachtet könnte er nur dadurch gewinnen, dass er abwartete bis sich alle verausgabt hatten um dann die geschwächten Gegner der Reihe nach umzupusten. Aber das war nicht sein Stil. Mit verstecken, wegrennen und aufgeben hatte er bis jetzt noch nichts gerissen. Nichts.
Zeitgleich erschienen Doppelgänger rund um seine beiden Gegner, eine Tatsache, die die Situation noch weiter verschlechterte. Aber aufgeben konnte er nicht, im Gegensatz zu Yukiko, welche wohl versuchte, in einem Anflug von Verzweiflung, ihre Kameradin davon abzuhalten, sich selbst zu sprengen und laut verkündete, dass sie aufgab. Er verstand was sie meinte, auch er hatte eigentlich die Schnauze voll von diesem andauernden sinnlosen Verraten, dem Lügen und Täuschen und der ständigen Sorge, dass der vermeintliche Teampartner einem bei nächster Gelegenheit einen Kunai in den Rücken rammte. Das war einfach dumm. Aber aufgeben wollte Kei trotzdem nicht. Er konnte einfach nicht. Lieber würde er von Kimihiro und Itoe gleichzeitig durch die Luft geschleudert werden, als dass er schon wieder den Schwanz einzog.
Schließlich trat auch noch der Suna-nin vor und hielt eine Ansprache. War das hier eine politische Wahl oder ein Drama-Wettbewerb oder warum meinte jeder solch schnulzige Reden halten zu müssen? Er redete von Gruppenführung und Ehre und vom Willen des Feuers aus Konoha. Kei runzelte die Stirn, denn irgendwie kam es ihm suspekt vor, dass ein Suna-nin ein anderes Dorf so hoch lobte und das eigene nicht mal im Ansatz erwähnte. Nicht mal er, als Befürworter der gesamten Shiro-Fraktion, käme auf solch einen Gedanken. Seinen Clan und seine Heimatstadt – Shiroagkure – hätte er in solcher Form vertreten, aber das war sein Ding. Nur zog dies seine Worte ein wenig runter wie Kei fand, ganz abgesehen von dem Exploding-Tag, welches noch immer auf seinem Rücken klebte, glücklicherweise für seine Gegner ungesehen. Allgemein empfand der Kajiya diese Ansprache als ein wenig zu utopisch. Er selbst war zwar auch ein Freund des gesunden Menschenverstandes und des guten Willens, aber das war einfach... wie aus einem schlechten Actionfilm.
Sachte trat er an Saki heran und beugte sich von hinten zu ihrem Ohr. Der Junge hatte sich entschieden, was er tun würde, denn irgendwo hatte Kayros recht, auch wenn seine Art des Vorgehens irgendwie absolut lachhaft war. Man musste es aus eigener Kraft schaffen und bisher hatte Kei noch nichts aus eigener Kraft geschafft. Leise flüsterte er dem Mädchen einige Worte ins Ohr “Halte dich lieber an deine Familie, die anderen sind dir keine große Hilfe.“ Ohne sie nochmal anzusehen ging er an ihr vorbei, direkt auf Kayros zu. Das Bündnis zwischen der Hyuuga und ihm war damit offensichtlich aufgelöst. Wenn jeder sonst seine heroischen Reden schwingen konnte, dann konnte er auch einen epischen Abgang hinlegen. Zumindest rechnete er damit, dass es ein Abgang werden würde und wer weiß, vielleicht konnte er damit ja noch irgendetwas erreichen.
Bei Kayros angekommen zog er ihm mit einem kurzen Ruck die Bombe vom Rücken, zerriss sie in zwei Hälften und drückte sie dem Jungen in die Hand. “Ich denke du weißt, wem du die zu verdanken hast.“ Ein eindringlicher Blick Richtung Yukiko, bevor er sich weiter in Bewegung setzte. Zwar wusste der Junge nicht, ob Yukiko ihm wirklich die Bombe angeheftet hatte und ob Kayros nicht vielleicht davon wusste, aber das war seine Hilfe für Saki. Offensichtlich baute Kayros darauf, dass die fünf gegen Kimihiro und Itoe geplant vorgingen und sie ausschalteten. Doch was dann? Wenn acht Genin viel zu viele waren, war bei fünf das Aussortieren sicherlich noch nicht beendet. Was würde der Solidaritäts-nin dann tun? Freiwillig aufgeben, um seine Ideale nicht über Bord zu werfen? Nein, vermutlich nicht. Doch dadurch, dass der Kajiya die Gruppe zerstörte und Saki riet sich auf Itoes Seite zu schlagen, hatte zumindest sie eine Chance weiter zu kommen. Die beiden Hyuuga zusammen – da konnte es sogar für das Schneeflöckchen hart werden.
Nur wenige Meter trennten ihn von der Doppelgängerbrigarde, in der sich irgendwo sein Ziel versteckte. Wie gesagt, wenn Kei untergehen sollte, dann episch. Irgendwie würde er seine Rache bekommen. Stumm blieb er stehen und beobachtete. Was erwartete man nun von ihm? Um Gnade flehen? Beschimpfungen? Das Angebot eines Bündnisses? Nichts dergleichen sollte kommen, stattdessen ließ er seinen Blick nüchtern zwischen den Klonen umherschweifen, von denen er keine Ahnung hatte, dass sie nur eine Täuschung waren. Jeden einzelnen der Kimihiros blickte er eindringlich an und atmete einmal tief durch.
So schnell er konnte formte der Kajiya völlig unerwartet Fingerzeichen und sein Gesicht nahm fast schon wahnsinnige Züge an, während er tief Luft holte und einen Feuerball ausspieh, der circa drei mal so groß war wie er, während in seinem Kopf die Worte Katon: Gōkakyū no Jutsu wider hallten. Der Chakraverbrauch war im Vergleich zu den anderen Jutsus, die er bis jetzt eingesetzt hatte bei dieser Prüfung, überwältigend. Das Geschoss jagte auf die Doppelgänger zu und für diesen Moment war ihm einfach alles egal. Dieser Angriff galt Kimihiro, niemandem sonst. Es war seine Rache. Die Rache eines jungen Genin, der sich nicht anders zu helfen wusste, als einen Angriff einzusetzen, der jeden der Doppelgänger umfassten konnte. Das brauchte er, denn er wollte nicht mit dieser Wut auf den Brillenträger wieder nach Hause, um dann irgendwann mit ihm auf Mission zu sein, wo er mit ihm aufgrund seiner Wut einfach kein Team bilden konnte. Es hätte auch ein einfacher Kinnhaken gereicht, aber durch die Doppelgänger blieb ihm auch dieser einfache Wunsch verwehrt. Aber einen Treffer musste er einfach irgendwie landen, vorher würde er hier nicht raus gehen. Sorry Saki, aber das ist etwas, was ich tun muss. Du hast ja noch Itoe. Vermutlich würde er in den nächsten Sekunden von irgendjemandem zu Boden geschlagen werden, vielleicht sogar einen der Kirschbäume in Brand stecken und damit die ganze Kulisse zerstören, aber das war ihm egal, solange er einfach nur diesem verdammten Genjutsu-Heini eins rein würgen konnte.
 
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Hyuuga Saki

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Groteske kleine Welt, in welche die Hyuuga sich begeben hat, ohne auch nur einen blassen Dunst von dem zu haben, was sie erwarten würde. Hatte sie anfangs geglaubt eine der wenigen zu sein, die den wahren Wert ihrer Augen kannte, so wurde sie eines besseren belehrt. Scheinbar gab es Menschen, die für sie Dinge tun würden, die momentan noch außerhalb ihrer Vorstellungskraft lagen. Mit ungläubigem Blick musterte sie Aiko eingehend, wie sie überall an ihrem Körper Briefbomben anbrachte, als sei es etwas vollkommen Selbstverständliches. Das beunruhigende an der Sache war, dass dies weder Bunshin noch Illusion war. Mit einem leichten Kopfschütteln warf sie nun wieder einen Blick in Itoes und Kimihiros Richtung. Die Hyuuga wusste nicht was sie tun sollte, sie war ratlos und als hätte Aiko Gedanken lesen können, umarmte sie die Hyuuga von hinten. Natürlich hatte sie das kommen sehen, aber wer zum Teufel rechnete mit einer Umarmung wenn eine mit Bomben beklebte Selbstmörderin plötzlich hinter einem stand? Interessant war auch dieses abermals veränderte auftreten. Es war wirklich unheimlich, dieser kleine, zierliche Körper, die um sie geschlungenen Arme und dann noch diese Worte. Sie hatte geglaubt Aiko einigermaßen klar gemacht zu haben, dass sie ihre Augen wohl niemals besitzen würde, auch hatte Aiko reagiert als verstünde sie. Doch irgendwie schien dies nicht der Fall zu sein. Diese Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme war beängstigend, Saki ahnte, dass man sich irgendwann wieder sehen würde und sie es bis dahin sicher nicht vergessen hatte. Anmerken ließ sich die Hyuuga aber nichts, im Gegenteil, sie Lächelte immer noch, machte aber keine Anstalten irgendwie auf Aikos Umarmung oder sonstiges zu reagieren. Und das war‘s dann auch schon. Das Mädchen setzte ihren Weg fort und Junko erhob die Stimme. Das ganze kam ihr unglaublich bekannt vor und bevor Junko überhaupt Enden konnte, keimte Hoffnung in ihr auf. „Meine zweite Chance? Oder ein Test, ob ich bei meiner Meinung bleibe?“ Eines stand fest, eines der wenigen Hindernis wäre Kei, mit ihm oder gar nicht. Die anderen waren Soras, sie gingen ihr also am Po vorbei. Friedliche Koexistenz schön und gut, Zusammenarbeit auch noch machbar, doch wenn es darum ging die eigenen Interessen zu vertreten, dann würde sie tun was nötig war um zu erreichen was sie wollte. So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Saki war nicht scharf drauf Yukiko und Aiko in den Arsch zu treten, im Gegenteil. Was Kayros betraf, so war er ein Zwischending. Auch hier vermied sie alle Punkte, die sich auf spätere Zusammenarbeit auswirken konnten und dennoch genoss er bei weitem nicht Kimihiros, Keis oder Itoes Status. Da war keine tiefere Bindung, kein Versprechen und somit auch keine große Gefahr irgendetwas zu schädigen. Eigentlich waren beide wie Fremde, Fremde die sich lediglich vom hören-sagen kannten.
Itoes Blick war eindeutig, schwarz oder weiß, dazwischen gab es nichts. Eine Entscheidung zwischen Bauch und Kopf. Loyalität unter Beweis stellen und Rache an dem Haupthaus üben, oder Chuunin werden, dafür aber alle Prinzipien über Bord werfen. Letzteres war es, für das sie sich entscheiden musste, ersteres gefiel ihr aber irgendwie besser. Verzwickte Situation. Aber wozu Rache üben? Itoe hatte ihr nie etwas getan, im Gegenteil, ohne es bemerkt zu haben war sie sogar so etwas wie ein Vorbild für sie geworden, man musste nur mal darauf achten wie oft sich Saki auf die Unterlippe biss. Sie mochte Itoe, nein bewunderte sie, auch wenn sie es niemals zugeben würde. Außerdem hasste sie die Souke. Und genau da lag doch das Problem, diese Hyuuga Geschichte war einfach unglaublich belastend, für Außenstehende kaum nachvollziehbar. Bisher hatte sich ihr halbes Leben um dieses Problem gedreht, Saki konnte einfach nicht akzeptieren, sie hasste diesen Clan, seine Sitten und Bräuche und beneidete die Souke in einem kaum vorstellbaren Maße. Selbst wenn Saki sich dazu entschied Itoe anzugreifen, so würde sie Probleme mit ihrem Clan bekommen. Sie hatte Itoe zu beschützen. Punkt. Auch wenn es wohl darauf hinauslief, dass Itoe letzten Endes Saki den Hintern retten musste, wenn sie das denn wollte. Vielleicht nutzte diese auch ihren Satus aus und wischte der Jüngeren ordentlich eins aus. Hinzukam, dass es sich bei Itoe, sowie Kimihiro um ihre Mitbewohner handelte, sie aus derselben Fraktion stammten und somit war sie ihnen zu Loyalität verpflichtet, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Es dürfte klar sein, für welche Seite sie sich entscheiden musste. Dann war da aber Kei, der kleine mit welchem sie eine Art Vertrag hatte und es widerstrebte ihren Prinzipien sich über dies hinwegzusetzen. Selbiges traf in gewisser Weise auf ihre derzeitige Gruppe zu. Fakt war, sie wollte weiter kommen, ihre zweite Chance nutzen und zumindest eine der wenigen sein, die am Ende noch hier stand und kämpfte.
Yukiko tat übrigens genau das, was sie zuvor auch schon getan hatte. Für diese Aktion erntete sie einen anerkennenden Seitenblick, denn die Hyuuga wusste nur allzu gut wie es ihr dabei gehen musste und teilte ihre Einstellung. Die Worte Kayros hingegen stießen eher auf Antipathie. Hätte Saki die Zeit gehabt, so hätte sie sich hingesetzt und hätte eine Pro- und Contra-Liste angefertigt. Aber nein, eigentlich hatte sie sich ja schon längst entschieden. Es war Angst die sie zurückhielt. Angst etwas zu ändern, Angst etwas zu Überdenken und dabei zu dem Entschluss zu kommen die ganze Zeit falsch gehandelt und gedacht zu haben. „Einfach nicht nachdenken, du weißt was richtig ist….du weißt es.“ Aber halt. „Chuunin sollte werden, wer niemanden geopfert hat, um selbst weiterzukommen. Wie man hier sieht, war es nicht notwendig, sondern nur gedankenlos.“ „Und wenn man… wenn man sich selbst opfert?! Was ist dann? Wenn man seine Prinzipien über Bord wirft? Ist das dann genauso schlimm? Wer garantiert mir, dass Itoe mich nicht im Stich lässt?“ Man sah es Saki an, den Kampf den sie versuchte auszufechten. Fast apathisch stand sie da, starrte auf einen Punkt in weiter Ferne, das Lächeln schon längst verschwunden, bewegte sich kein bisschen, vollkommen in Gedanken verloren. „Verdammt!“ Dabei war es doch so einfach. Oder?
Letztlich war es Kei, welcher ihr die Entscheidung um einiges erleichterte. Seine Worte brannten einerseits höllisch auf der Seele, nahmen aber gleichzeitig die Last von ihren Schultern. Der Kajiya schien sie zu verstehen und sie rechnete ihm das sehr hoch an. Immerhin musste er hier zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden aufgeben, sie selbst hätte das nicht nochmal mitmachen wollen. Wie auch immer, sie stand in seiner Schuld. Übrigens schaffte er es auch, ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, diese Aktion mit Kayros war wirklich toll. Er mochte intelligent sein und vermutlich war er auch stark, doch auch er hatte seine Fehler, große Fehler. Er war in ihren Augen viel zu leichtgläubig und dann diese Hass bezüglich Itoe. Nein, sie waren nicht hier um persönliche Dinge auszufechten.
Was folgte könnte man als krönenden Abschluss des Bisherigen deuten, Keis Angriff, es war das letzte was er zu diesem Examen beisteuerte. Ihm war klar, dass er nun die Hyuuga, Kimihiro und Daisuke am Hals hatte? Daisuke würde ihm ohne mit der Wimper zu zucken sämtliche Knochen brechen, Kimihiro würde ihn vermutlich mit Genjutsus in den Wahnsinn treiben und auch Itoe würde ihn keinesfalls schonen. Saki schluckte schwer, näherte sich dem Geschehen langsam, Schritt für Schritt. Sie musste das tun. „Nein muss ich nicht, es ist meine Entscheidung. Ich muss gar nichts, weder mich gegen Itoe stellen noch mit ihr kämpfen. Ich muss rein gar nichts.“ Kei bemerkte sie nicht, dabei war sie schon so nah an ihm dran. Das also passierte mit Menschen, die sich der Rache verschrieben haben, dabei waren es bei Kei eher oberflächliche Rachegelüste, was wohl mit denen passierte, die sich Beispielsweise an dem Mörder ihrer Mutter rächen wollten?! Wie auch immer, sie zog ein Kunai aus der Tasche, ein gezielter Schlag mit dessen stumpfer Rückseite auf Keis Hinterkopf und dieser sackte in sich zusammen, vollkommen unspektakulär. Das war’s, mehr konnte sie für ihn nicht tun und würde er jemals herausfinden, dass sie es war, welche ihn niederstreckte, er würde sie hassen. Die Hyuuga ahnte, dass dies irgendwann nochmal Probleme geben würde. Jetzt gerade zählten aber andere Dinge. Als sie über den bewusstlosen Körper hinwegstieg, war sie beinahe beeindruckt von ihrer Emotionslosigkeit, welche sie gerade an den Tag legte. Irgendwann war einfach der Punkt erreicht, an welchen man nicht mehr für solche Dinge anfällig war, solche Punkte an denen man weder weinen noch lachen konnte, oder gar in irgendeiner Form traurig oder wütend sein konnte. Saki war müde und es leid - Intrigen, mangelnde Loyalität, falscher Stolz, Überheblichkeit.
Das junge Mädchen stand Itoe und Kimihiro gegenüber, ein sanftes Nicken. Sie hatte sich entschieden und würde nun auch bis zum Ende an diesem Entschluss festhalten. Eben dieses Denken zeichnete sich deutlich in ihrer gesamten Körpersprache ab. Würden die drei ihr vertrauen?
Übrigens überging sie Kayros und Aiko vollkommen. In ihren Augen war es nur noch Kayros, welcher überhaupt infrage gekommen wäre, dieses Examen weiter bestreiten zu dürfen. Allerdings lag seine Erfolgschance bei null. Selbst wenn Saki sich nochmals eingestanden hätte, der Hiragana sei um vieles besser als sie, älter, erfahrener, so würde ihm das an dieser Stelle nicht viel mehr bringen. Er war alleine, wenn er schlau war, dann hatte er es spätestens erkannt, als Kei ihm die zerrissene Briefbombe in die Hände drückte.

Edit: [Out: Übrigens ist Keis k.o. ebenfalls mit Absprache geschehen.]
 
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Hinketsu Nori

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Ihr junges Herz schlug schnell und dumpf wie das Schlagzeug in diesem einen Lied, das dem Mädchen gerade durch den Kopf ging. Und hier, genau an dieser feinen Linie, welche zwischen Sieg und Niederlage pendelte war es ein mehr als nur erlösendes Gefühl zu wissen, wo man steht. Die Fumiko wusste es und das gab ihr Kraft die nächsten Minuten durchzuhalten, alles zu geben und vielleicht sogar etwas zu erreichen. Ihr Ziel war klar und das Schlagzeug wurde lauter und lauter bis sie nicht anders konnte und im Takt ihres Körpers leicht mit dem Kopf zu wippen begann. Es wurde Zeit sich von jeglichen Gefühlen zu lösen, um ganz der selbst auferlegten Mission zu dienen. Das Herz hatte nichts mit Liebe zu tun. Es war nie etwas anderes als eine Pumpe und zu wissen, dass genau das selbe Prinzip seit Jahrhunderten verwendet wurde, um Scheiße durch die Kanalisationen zu pumpen, genau wie Blut durch einen Körper - ja, genau das half. Gedanken nichts weiter als elektrische Impulse, Gefühle nichts weiter als Chemikalien, Blut nichts weiter als Scheiße, die durch die Kanalisation gepumpt wird. Perfekt.
Das Mädchen machte einen Schritt nach vorn auf dem überfluteten Boden bis eine Hand ihren Rücken berührte. Das Schlagzeug wurde leiser. Worte drangen in ihren Verstand hervor. Aufhetzende und anstachelnde Worte, wie nur Frauen sie sprechen konnten kamen von vorne, direkt aus dem hinterlistigen, intrigierenden Mund einer Shironin mit weißen Haaren. Von hinten, wo noch immer eine Hand Aiko´s Rücken berührte kamen gegenteilige Worte: „Hibiko, lass den mist, Aiko würde das nicht wollen!“ Noch bevor sie selbst sich dazu äußerte kam Kayros hinzu und behauptete, dass die Fumiko nicht dumm sei und das man sie gehen lassen sollte. In dem Punkt hatte er recht, denn sie war niemals dumm – sie war nur verrückt oder wahnsinnig oder wie man es auch nennen wollte. Ob die anderen in der Lage waren sie zu verstehen? Wüssten sie wie es ist ständig mit sich selbst zu streiten? Von sich selbst rumgeschubst und gezwungen zu werden und nicht in Form von Disziplin oder anderen Eigenschaften sondern wirklich rumgeschubst? Keiner hier könnte es jemals nachvollziehen, denn diese unendliche Qual war es die ihr das Leben überhaupt erst möglich machte und das nervte. Aber genug des Philosophierens – zurück zur Situation. Langsam drehte sich der leicht wippende Kopf über die Schulter und hauchte diese trotzdem gut hörbaren Worte heraus: „Ihr versteht es nicht. Ich versuch mich hier nicht egoistisch selbst zum Chuunin zu bringen. Nichts kann mich noch zu einem Chuunin machen. Ich werde stattdessen versuchen zu verhindern, dass diese Typen da“, ihre Finger zeigten in Richtung Daisuke, Itoe, Kimihiro, „Chuunin werden. Außerdem wird es genug Ablenkung sein, um euch Chance zum Angriff zu geben.“ Nun tat sie ein paar Schritte nach vorn, so dass sich die kleine Hand Yukikos langsam löste und das Schlagzeug alles übertönte. Das Chaos brach zudem aus als Kei mit einem gigantischen Feuerball, der bestimmt all sein Chakra fraß, den Brillenträger angriff. Hibiko erfreute das bis ins Unendliche. Nichts war schöner als Chaos, denn aus Chaos entstand schließlich einst das Leben selbst. Ordnung bedeutet Tod und im selben Moment summte sie leise zu den Lyrics des Liedes und Kei ging zu Boden.


„Perfect little dream, the kind that hurts the most
forgot how it feels, well almost
no one to blame, always the same
open my eyes, wake up in flames“



So schnell sie konnte rannte die Fumiko los, wobei es noch nicht erkenntlich war auf wen eigentlich. Die Finger wickelten währenddessen unaufhörlich Explosivsiegel von ihrem linken Bein, um ihre letzten fünf Kunai und das Grinsen fokussierte plötzlich niemand anderen als Daisuke.


„It took you to make me realize
it took you to make me realize
it took you to make me realize
it took you to make me see the light“



Circa fünf Meter von ihm entfernt riss sie einen Haufen Siegel von ihrem rechten Bein und schleuderte sie in Richtung des weißhaarigen Zwergs, der schon beunruhigt drauf und dran war einen Satz zurück zu machen. Das die Papierfetzen nicht wirklich weit flogen sondern nach einem Meter vom Luftwiderstand gebremst wurden und wie Herbstlaub zu Boden rieselten war irrelevant. Hauptsache der Tetsuya machte sich ordentlich ins Hemd.


„Smashed up my sanity
smashed up my integrity
smashed up what I believed in
smashed up what's left of me
smashed up my everything
smashed up all that was true
gonna smash myself to pieces
I don't know what else to do“



Wie ein Hase auf der Flucht schlug auch Aiko´s Körper eine neue Richtung ein. Wieder mit voller Geschwindigkeit steuerte sie nun auf Kimihiro und Itoe zu, die ja nicht nur relativ nah beieinander standen sondern gerade durch einen Feuerball schon ordentlich ins Straucheln gerieten. Hier ging sie aber anders vor. Anstatt einfach ein paar Siegel in die Luft zu streuen wurden die verminten Kunai benutzt. Der Erste ging in hohem Bogen in die Luft und würde gleich in einer schönen Parabelform auf die Shironin regnen. Der Zweite und der Dritte gingen jeweils links und rechts neben die Gegner, wobei hier drauf geachtet wurde, dass der Abstand zwischen Kunai und erstem Gegner ausreichend war, um Verletzungen zuzufügen und ein Rennen in diese Richtung zu verhindern. Gleichzeitig mit einer Vollbremsung der Soranin schlug der Vierte vor den Füßen ihrer Gegner ein und zusammen mit den anderen blieb den Shiro noch eine Richtung zur Flucht und zwar von Aiko weg, rückwärts aus der Situation. Diese ganze Szene spielte sich natürlich so schnell ab, wie es der Fumiko möglich war und wurde wohl durch den Feuerball von Kei noch unterstützt, da ein wenig Ablenkung nie geschadet hatte. Danke Kei.



„Covered in hope and discipline
still cannot fix this broken machine
watching the hole it used to be mine
just watching it burn in my steady systematic decline
of the trust I will betray
give it to me I throw it away
after everything I've done I hate myself for what I've become



Das Schlagzeug hämmerte unaufhörlich in ihren Ohren, genau wie es gleich die Explosionen der Kunaibomben machen würden, die ihren Gegnern gleichzeitig die Sicht auf das Mädchen nahm – naja, bis auf die Hyuuga, die sicherlich wie immer alles sehen würde. Kaum folgte die Explosion, die um ein Haar die restlichen Tags an ihrem Körper entzündet hätten, wurde der letzte Kunai durch den Feuerball vor ihr geworfen. Das sollte sie erstmal in die Enge treiben. Und das Lied klang aus, mit den Worten:


„I tried
I gave up
throw it away“



Lange würde sie nicht mehr auf ihren Beinen stehen, soviel stand fest aber ein Angriff von hinten wäre wohl sehr schwer, da sie noch die vor Daisuke liegengelassenen Siegel mit einem kurzen Konzentrieren in die Luft jagte. Dieser Raum versank im Chaos - in Hibiko´s Feuer.
 
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Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Ja, es mochte stimmen, dass hier jeder mit allem zu kämpfen hatte, was er hatte. Doch fair und realistisch bleiben, sollte man doch oder? Das Ganze hätte friedlich und ruhig ablaufen können, wenn man seine Kräfte hätte ordentlich einschätzen können, doch scheinbar waren die Neuankömmlinge entweder verzweifelt oder wirklich krankhaft von sich selbst überzeugt. Die nächsten Momente würden den Tetsuya unhaltbar wütend machen, das stand fest. Denn sein Angebot würde bald ausgeschlagen sein, doch eines nach dem anderen.
Kimihiro verhielt sich momentan relativ ruhig. Hin und wieder ein Blick in seine Richtung zeigte, dass er sich von den Neuankömmlingen nicht allzu sehr beeindrucken ließ. Er schien ganz und gar mit der anderen Genin beschäftigt zu sein, welche die Jungen gerettet hatten. Nichts desto trotz empfand der Tetsuya dies als etwas unachtsam, denn die beiden waren scheinbar so in ihr Gespräch vertieft, dass sie im ersten Moment gar nicht auf die Fremden reagierten. Doch bald schien auch der Misumi auf die anderen aufmerksam geworden zu sein und stellte sich ihnen wortlos gegenüber. Ob er es ähnlich sah wie Daisuke? Es wäre wirklich zu schön, wenn dies hier ohne Verletzte ablaufen könnte, doch mehr und mehr musste er einsehen wie unrealistisch dies war. Als der Brillenträger sich der Gruppe zuwandte, wurde deutlich, dass er sich mit ihnen beschäftigen würde… Doch inwiefern? Daisuke musste wohl leider noch abwarten. Erst so richtig interessant wurde es, als sich die Nebeldiener erhoben. Zwar hatten die beiden Shinobi aus Konoha lang kein Wort mit dem Tetsuya gewechselt, doch wuchsen nicht nur ihre Ebenbilder, sondern auch die des weißhaarigen Zwerges aus dem Boden. Mit einem Nicken machte Daisuke deutlich, dass er verstand. Sollte es zu einem Kampf kommen, würde er auf deren Seite kämpfen. Zwar würde er niemals die kleine Ikari angreifen, doch würde er weiterhin zu Kimihiro und damit auch zu Itoe stehen. Auch wenn er der Hyuuga erst kurz zuvor gegenüber stand, so musste er sich nun auf sie verlassen. Ohnehin konnte man sich auf nichts und niemanden verlassen. Was hatte Daisuke also zu verlieren, wenn die drei doch wussten, dass sie alle durch das Tor wollten und zu dritt die besten Chancen hatten?
Der Tetsuya schlug die Fäuste ineinander und machte eine flinke Bewegung um sein Schwert in Position zu rücken, um es leichter erreichen zu können, wenn es dazu käme, während Yukiko sich erneut zu Wort meldete. Er verstand nicht wirklich worum es ging, aber er ging davon aus, dass das weißhaarige Mädchen versuchte an die Vernunft der kleinen lebenden Bombe zu appellieren. Als sie das Wort an die drei Genin richtete und fragte, ob sie diese Show für einen Scherz hielten, war Daisuke der erste der antwortete: „Natürlich denken wir das. Wer wäre schon so dumm und würde sein Leben wegwerfen nur um bei einem solchen Wettkampf andere ins Unglück zu stürzen? Wenn sie wirklich vorhat das durch zu ziehen, hat sie nicht einmal Mitleid verdient.“ Seine Worte klangen sehr ernst, aber auch relativ kalt in Anbetracht dessen, dass dort ein Mädchen stand, welches drohte sich selbst in die Luft zu jagen. Nun, ihm war dies egal. Mit einer solch miesen Tour ließ er sich sicher nicht reinlegen und wenn sie dies wirklich in Erwägung zog, so dachte der Tetsuya nur, dass sie einfach verrückt wäre und nicht als Kunoichi taugte. Denn bei einem Examen wie diesem war dies nicht die richtige Herangehensweise, vor allen Dingen auch unmoralisch wenn man darüber nachdachte, dass sie dies sicher nur tat um andere ins Verderben zu stürzen.
Die folgenden Worte der weißhaarigen Kunoichi ließen Daisuke schmunzeln. Sie versuchte Itoe und Kimihiro ein schlechtes Gewissen einzureden, wahrscheinlich nur aus Angst, da sie wusste, dass sie sicher keine Chance hatte. Im Vergleich zu Daisuke war Yukiko immer noch Frischfleisch gewesen und selbst auf einer Mission in der sie geleitet hatte und er unter ihr stand, konnte er ihr noch Sachen beibringen. Daisuke blickte das weißhaarige Mädchen mit wirklich gutmütigem Blick an und sagte: „Hast du Angst? Bis jetzt hat euch doch noch niemand attackiert, alles was geschehen ist, waren lediglich Vorbereitungen falls ihr angreift. Ich schätze, wenn sich niemand in den Weg stellt, so wird es keine feindlichen Aktionen geben…“ Ja, warum auch? Yukiko hatte ja Recht damit, dass es Unsinn war und nichts brachte jemanden auszuknocken, der einem nicht gefährlich werden konnte. Doch so lange sie es konnten, musste dies in Erwägung gezogen werden. Als die Ikari dann erklärte, dass sie einen Kampf für sich selbst nicht Erwägung zog, fiel Daisuke wirklich ein Stein vom Herzen. Seine größte Angst in diesem Raum war von ihm gefallen, denn wenn Yukiko sich niemandem in den Weg stellte, musste er auch nicht gegen sie kämpfen und er war sich sicher, dass er dies wahrscheinlich nicht einmal richtig gekonnt hätte. Und nun würde es vielleicht etwas kitschig werden… „Wenn du sagst, dass du nicht angreifen wirst, so verspreche ich dir im selben Zug, dass ich ein Auge darauf haben werde, dass dir niemand etwas tut. Auch wenn ich auf einer anderen Seite stehe, bleibe ich nicht nur weil wir Freunde sind, sondern auch der Fairness halber an deiner Seite. Ich würde niemanden attackieren, der mich nicht attackiert. Das liegt mir fern, denn ich kenne meine Kraft und ich möchte niemanden fertig machen, der mir unterliegt. Es gibt andere Wege hier zu bestehen, ohne jegliche Menschlichkeit und Prinzipien über Bord zu werfen und das wissen die beiden hier sicher genauso gut wie ich.“ Auch wenn sich das eben Gesagte an dieser Stelle wohl völlig fehl am Platz anhörte, so war es wichtig für den Tetsuya darauf zu reagieren. Obwohl er sich natürlich auch bewusst darüber war, dass er sicher damit nicht gemeint war, doch so lang die Möglichkeit bestand, musste sie festgehalten werden.
Weiter im Text Erst nachdem sich dies abgespielt hatte, wurde der Tetsuya auf eine weitere anwesende Person aufmerksam. Diese kannte er auch zu genüge um zu wissen um wen es sich handelt und was er konnte. Kayros, wann hatte er ihn das letzte Mal gesehen? Richtig, auf dieser S-Rang Mission als er von Junko… Autsch, denken wir nicht weiter darüber nach. Jedenfalls hatte der Hiragana Daisuke geheilt, also war er wohl oder übel ein Medicnin. Nunja, die beiden kannten sich schon eine ganze Weile und hatten sich, trotzdem sie in verschiedenen Fraktionen waren, eigentlich immer gut verstanden. Bis… die beiden Herren sich auf der S-Rang Mission gegenüber standen. Zwar erinnerte der Tetsuya sich nun nicht mehr so gut daran, doch er wusste noch, dass der Medic ihn geheilt hatte. Und es dauerte auch nicht lang, bis der junge Kayros zu seiner Rede in diesem Raum ausholte. Was er da von sich gab, ließ den Tetsuya nur verwirrt drein blicken. Was faselte er da? Itoe und Kimihiro sollten sich zurückziehen? Oh, okay, natürlich… Das war ein Scherz… Oder? Doch leider zeigte sich schnell, dass dies keine gut gemeinten Witze waren um die Stimmung zu lockern. Irritiert zog der Tetsuya die Augenbraue hoch und schaute den Blondschopf an. Man sollte keine anderen Genin opfern und aus eigener Kraft hier her kommen… Bla… Ach bitte, seit wann macht Kayros denn die Regeln? Es ging hier nicht mehr wirklich darum, wer was gemacht hat und wie er hier her gekommen war, sondern es ging einzig und allein nur noch um diesen Raum. Sonst hätte Daisuke ja Itoe das Geschehene noch übel nehmen müssen, doch er war sich bewusst, dass an dieser Stelle andere Dinge zählten. Genauso gut hätte er direkt Saki anspringen müssen, doch tat er dies? Diese Rede von Kayros zeigte nur seinen Hass gegenüber Itoe und Kimihiro. Er war absolut nicht mehr objektiver Betrachter und wollte hier entscheiden wer Chuunin wird? Für einen Medicnin hatte er eine ganz schön große Fresse. Daisuke war sich sicher, dass dahinter nicht so viel steckte, wie er grade aufspielte. Schließlich wusste der Tetsuya auch was der Misumi konnte und ob Kayros da mithalten konnte, war fraglich. Ein merkwürdiges Lächeln zeigte sich auf den Lippen des Tetsuya, welches wirklich schwer einzuschätzen war. „Kayros? Das hier sind die Chuuninexamen und keine Kaffeeparty. Du solltest doch selbst wissen, dass man sich bei einer solchen Situation auf nichts und niemanden außer sich selbst, wenn überhaupt, verlassen kann. Das ist doch auch für dich nicht das erste Mal, wenn ich mich nicht ganz irre… Es ist deine eigene Dummheit, wenn du denkst, dass Freundschaften und Abmachungen dich hier weiter bringen. Klar, an gewissen Punkten musst du zu Verhandeln wissen, aber du kannst dich nie auf etwas anderes hundert prozentig verlassen, als auf dich selbst. Unachtsamkeit ist dein Fehler und nicht der anderer. Chuunin sollten die werden, die niemanden geopfert haben um weiter zu kommen? Ich hätte gern dein Gesicht im Schachraum gesehen. Wenn die gute Junko dir die Aufgabe stellt: Zwei kommen weiter, zwei bleiben hier. Hättest du dich gegen sie gerichtet, oder hättest du zwei Leute geopfert? So wie ich dich jetzt einschätze, hättest du nicht den Mumm gehabt, dich gegen die Prüferin zustellen… Besonders in Anbetracht dessen, dass wir nicht geopfert haben, sondern die beiden sich quasi ergeben haben, weil sie wussten, dass sie gegen Kimihiro und mich keine Chance hatten. Und in diesem Raum stand die Regel, dass keine Gewalt herrschen durfte und so war es auch. Also sag nicht wir hätten jemanden gezwungen sich zu ergeben, es war meisten Teils ihre eigene Entscheidung. Eigentlich kannst du Kimihiro hier nicht anprangern, dass er Saki und Kei im Stich gelassen hat. Er wollte sogar Keis Platz einnehmen! Wenn dann solltest du es mir vorhalten, denn ich war derjenige der sagte, er würde alles Nötige tun um hier durch zu kommen. Doch dazu solltest du wenigstens alles wissen, wenn du dir schon das Maul über andere zerreißt. Saki hat uns betrogen und sie ist mit Kei zusammen aus dem vorherigen Wettbewerb geflüchtet und ab dem Moment war ohnehin klar, dass sie nicht mehr weit kommen würden, wenn sie schon beim um die Wette essen flüchten müssen… Nur eines noch… Wenn du hier schon eine Moralpredigt hältst, dann hab wenigstens den Arsch in der Hose sie an alle zu richten, denn ich bin an der Seite von Kimihiro durch diese Examen gegangen und habe somit nicht weniger verbrochen als er. Ich weiß nicht ob du mich ignorierst, weil wir uns kennen oder weil du Angst hast, aber egal in welchem Fall, du hast mich enttäuscht.“ Nicht einmal hatte der Tetsuya bis jetzt eine feindliche Geste gemacht. Auch jetzt wo er schon reichlich wütend war, zeigte er keinerlei Intention irgendjemanden anzugreifen. So lange ihm keiner zu nahe kam, würde auch er niemandem zu nahe kommen, das hatte er ja schon oft genug deutlich gemacht.
Natürlich fiel Daisuke auch der junge Kei auf, welcher sich in der Gruppe befand. Dieser verhielt sich verhältnismäßig ruhig. Der Tetsuya hatte ihn wesentlich aufbrausender in Erinnerung gehabt. Leider blieb er auch nicht lange ruhig und zeichnete sich als Auslöser aus. Von einem ruhigen Moment auf den anderen, schoss ein riesiger Feuerball aus seinem Mund. Ungläubig blickte der Tetsuya ihn an. Er hatte soeben den Trigger betätigt und somit jegliche friedliche Verhandlung vernichtet. Schade eigentlich, denn nun war die wichtigste Hoffnung des jungen Daisuke vergangen… Und jetzt… war er wütend.
Okay, okay, okay… Das hier war nun definitiv nicht mehr lustig. Da bot er schon einer Gruppe Genin, welcher er sich ohnehin überlegen fühlte, ein an diese Situation gewaltfrei zu lösen. Doch wie reagierten die? Scheinbar waren ihnen seine Worte scheißegal. Das war ein Fehler, ein böser Fehler… Daisuke konnte die Machtverhältnisse relativ gut einschätzen. Er kannte Yukiko die Genjutsuka, ebenso kannte er Kayros, welcher sich einmal als Medicnin zeigte und er kannte Kei und Saki, welche sich zuvor ergeben hatte, weil sie ihre Chancen als gering einschätzten. Egal wie sehr sie sich zusammen rauften, in den Augen des Tetsuya hatten sie keine Chance. Auf dem Examen hatte er das Potential des Misumi oft genug gesehen, dagegen waren selbst die Künste der kleinen weißhaarigen Genjutsuka gering zu schätzen. Mal davon abgesehen, dass sie die einzige hier war, die sich relativ vernünftig verhielt und ergab. Worüber Daisuke natürlich mehr als froh war, weswegen er sie aus dieser Wertung einfach heraus nahm. Da waren also nun: Kei, Aiko, Saki und Kayros. Kei hatte den ersten Fehler schon begangen, doch wandte sich dieser in Richtung Kimihiro, weswegen er dies den beiden anderen Genin überließ. Dass Aiko feindlich gesinnt war und auf Kampf aus war, war eigentlich kaum zu übersehen. Wie es mit Kayros und Saki stand, musste man erst beobachten. Deswegen machte sich nun auch der Tetsuya dazu bereit einen Gegenangriff zu starten. Er war nicht so dumm, dass er nicht ahnte, dass die nächste Attacke in seine Richtung ging. Eigentlich hatte er dies alles nicht gewollt, doch wenn man ihn vor die Wahl stellte, würde er sich sicher nicht ergeben.
Weiter beobachtete der Tetsuya aufmerksam das Geschehen, bis sich Saki in Bewegung setzte. Es war kurz nachdem Kei den Feuerball auf die beiden anderen Genin geschossen hatte und Saki steuerte auch auf ihn zu. Machte sie das zum Feind? Wollte sie an seiner Seite kämpfen? Doch plötzlich ging der Kajiya zu Boden. Daisuke riss die Augen erschrocken auf. Was hatte dieses Mädchen da getan? Wie konnte sie…? Obwohl Daisuke eben noch gesagt hatte, dass hier niemand auf niemanden wetten konnte, zerriss es ihm fast das Herz das zu sehen. Sie hatte ihn nieder gestreckt und ging über seinen bewusstlosen Körper hinweg in Richtung Kimihiro und Itoe. Hatte sie grade so einfach die Seiten gewechselt? Es war richtig, dass man hier durch musste egal wie, doch war es dennoch schlimm so etwas zu sehen, zumindest für Daisuke. Das Mädchen, welches vorhin noch auf Loyalität gepocht hatte, war nun einfach über den leblosen Körper ihres Partners gestiegen und rüber gegangen. Daisuke konnte es gar nicht fassen und fand auch keine Worte dafür.
Leider blieb ihm erst einmal keine Zeit darauf zu reagieren. Denn nun setzte sich das kleine granatenstarke Mädchen in Bewegung. Oh und natürlich… Sie wollte zu Daisuke. Obwohl der grade noch darüber nachgedacht hatte, dass sie es nicht tun würde… Tz… Würde sie ernsthaft das tun? Sie sprintete auf ihn zu, doch noch bevor er weg konnte, hörte sie auf und warf ihm einfach ein paar Tags entgegen. Da das Papier nicht weit flog, landete es kaum weit weg von dem Punkt an dem sie geworfen hatte. Doch Aiko schätzte ihn falsch ein, wenn sie glaubte, dass ihm dies Angst machte. Er hatte doch gesagt, dass er keinen Kampf wollte, aber wenn man ihn dazu zwang, würde er nicht stoppen. Aber was genau sollte er nun tun? Die Tags lagen da und das Mädchen? Es bog ab in Richtung Kimihiro und Itoe. Daisukes Chance war gekommen. Das Mädchen war wesentlich langsamer als er und bekäme es sicher nicht einmal mit, wenn er angerast kam. Er glaubte nicht, dass sie die Explosionstags am Boden zündete, aber das Risiko eingehen, wollte er nicht. Da kam ihm eine mehr oder weniger sinnvolle Lösung. Plötzlich riss der Tetsuya das Schwert von seinem Rücken los, wobei sich dieses in der Schwertscheide befand, holte aus und … warf es mit dem Griff voran direkt in Richtung des rennenden Bombenmädchens, gezielt direkt auf den Kopf. Dass er verfehlte, war bei einem so großen Ziel eigentlich mehr als unwahrscheinlich. Auch warf er das Schwert mit großer Kraft, sodass es nicht nur schnell flog und sicher auch nicht nur ordentlich wehtat, sondern das Mädchen auch ein Stück weit in den Dreck schleudern sollte. Und er traf auch, genau da wo er hingezielt hatte. Das Mädchen sah aus als würde es stolpern, wahrscheinlich wurde sie bei dem Schlag ohnmächtig. Sie flog ein kleines Stück nach vorn und landete mit dem Gesicht am Boden. Aiko war definitiv nicht mehr nur nicht ansprechbar, sondern auch außer Gefecht gesetzt. War wohl besser so, wohlmöglich hätte sie sich noch gesprengt, wenn sie gekonnt hätte… Daisuke beobachtete nicht ob sein Flugobjekt traf, das wollte er nicht, sondern blickte erst wieder hin als sie lag. Hoffentlich war sie nicht zu sehr verletzt, denn trotzdem sie da grade etwas wahnsinnig Dummes getan hatte, wusste niemand warum… Und wenn man an Yukikos Worte dachte, so war sie wahrscheinlich einfach verzweifelt… Das Mädchen war in der unmittelbaren Nähe von Kimihiro und Itoe gelandet, war aber nicht zum Werfen der Kunai gekommen. Daisukes Blick wanderte in Richtung Saki und er sagte nichts anderes als: „Warum tust du so etwas?“ Zwar war er stinksauer, doch hielt er sich zurück, denn erst musste er wissen was genau das Mädchen da vor hatte und warum sie dies getan hatte… Außerdem war es nicht er, der hier über irgendjemanden zu richten hatte in Angelegenheiten die ihn ja eigentlich nichts angingen...

[Ooc: Nur damit ihr bescheid wisst, Aiko hat ihr Ok zu der Aktion gegeben.]
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Dieses Mädchen namens Aiko war schon irgendwie eine Sache für sich. Itoes Menschenbild würde einfach keinen Sinn mehr ergeben, wenn diese sich nun wirklich selbst sprengen würde – deshalb wurde kein Gedanke an diese Möglichkeit verschwendet, auch nicht als das weißhaarige Kind sich schwer dafür einsetzte, der Gefahr an Glaubhaftigkeit zu verleihen. Dass diese noch nicht bereit war, den Titel eines Chuunin zu tragen, zeigte sich schon allein an der Tatsache, dass sie ständig von Angriff und Attacke sprach. Hey, hatten eigentlich alle die Augen zu? Hier griff noch niemand irgend jemanden an, war die heutige Jugend denn schon so verkümmert, dass sie den Unterschied zwischen Angriff und Verteidigung nicht mehr kannte? Sowas auf dem Chuuninexamen, ich bitte euch, meine Herren. Daisukes Worte (der Typ bewies übrigens unerwartet viel Charakter während dieses Examens) trafen es auf den Punkt, Yukiko tat gut daran, die weiße Fahne zu schwenken. Itoe schüttelte nur sachte den Kopf. Jeder hatte einen Punkt, an dem er besser aufhören sollte. Der von einigen Teilnehmern war bereits überschritten, aber es schien fast so, als ob nur eine es begriffen hatte. Itoe dachte hierbei an sämtliche Anwesenden (Daisuke, Kimihiro und sie selbst ausgenommen). Lediglich von Kayros wünschte sie es sich, dass er noch irgend etwas unglaublich dummes anstellte, damit Itoe ihm mit Grund und Rechtfertigung zum Abschied nochmal die Fresse polieren durfte. Hätte sie gewusst, dass er bald genau das tun würde, hätte sie sich vermutlich gefreut wie ein kleines Kind unterm Christbaum. Itoe griff in ihre Tasche, fühlte das Gebäck, das sie zuvor von Yuto erhalten hatte und grinste über Yukikos letzte Frage. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die gibt es.“, sagte sie und warf dem Mädchen den Keks zu. Unnötiges Gewicht würde in einem Kampf ja eh nur schaden, nicht? Weder Flugbahn noch Ende des Gebäcks wurden weiter verfolgt, denn wie andere schon sehr präzise angemerkt hatten, gab es deutlich wichtigeres im Moment. Die Lichter gingen aus, ein einzelner Kegel verblieb, Spotlight auf Kayros – sein großer Auftritt. Eigentlich musste er nicht einmal etwas sagen, Itoe wusste bereits so viel: Es würde nur Müll dabei herauskommen. Dass dieser so sehr zum Himmel stank, dass sogar Daisuke ihn roch, konnte aber nicht einmal sie selbst ahnen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erstens: Rückzieher? Ist klar. Itoe hatte sich lange genug ausgeruht um jetzt auch nur daran zu denken, Kayros ohne Widerstand durch diese letzte Tür gehen zu sehen. Sie würde mit Zähnen und Fingernägeln darum kämpfen, dass sie dort hindurch trat – und Kayros hier verweilte, wenn nötig.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zweitens: Kayros wusste erstaunlich viel. Oder aber er griff sich aus etwa hundert möglichen Erklärungen jedes Mal die richtige raus. Dies war zwar so wahrscheinlich wie ein Gewinn im Lotto aber auch das passierte hin und wieder, nicht wahr? Schade nur, dass Kayros keinen Schein ausgefüllt und sein Glück darauf verwettet hatte. Mit dem Geld hätte er sich zur Ruhe setzen können, was mit Sicherheit keinem gegen den Strich gehen würde.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Drittens: Was den Begriff der Ehre anging, griff Kayros wirklich tief in die Keksdose. Nicht nur, dass sie offensichtlich ein anderes Bild von Ehre hatten (wenn Itoe einem Feind feige von hinten die Organe zerschnitt hatte das nichts mit Ehre zu tun – ohne jegliche Wertung), er fing sogar an über Itoes Heimatdorf zu reden. Er kannte sich aus, hm? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Abschließend konnte sich Itoe einfach keinen Reim darauf machen, was Kayros eben erreichen wollte. Seinen Standpunkt klar machen? Schön und gut, der war bescheuert und das wussten alle auch zuvor. Eine Person zu reizen war in einer solchen Situation allerdings nicht wirklich sinnvoll, zumal es nicht einmal dann klug war, wenn man wirklich überlegen war und das nicht nur fälschlicherweise annahm. Der einzige Sinn und Zweck dieser Aktion hätte in psychologischer Kriegsführung und der Demoralisierung Itoes liegen können, aber um es einmal vereinfacht darzustellen: Grinsend einen Meterstab neben Daisuke zu halten war keine psychologische Kriegsführung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Im Anschluss blieb nur erneut festzuhalten, dass Tetsuya Daisuke wirklich Persönlichkeit und Charakterstärke bewies. Vielleicht war er dumm, aber so wie es aussah, glich er das durch Überzeugung und Herz wieder aus. Itoe wollte und würde sich kein tiefergehendes Bild von diesem Jungen schaffen, aber es gab deutlich schlechtere Auftritte in diesem Examen (Siehe... ach, wir wissen doch eh alle, wen man anschauen muss, oder?). Das Weißhaar hatte allerdings auch einige interessante Informationen in seine Ausführungen gesteckt, zum Beispiel, dass er und Kimihiro sowie Saki und Kei bereits einmal solch einer Aufgabenstellung gegenüber standen, wenngleich mit anderen Regeln. Halten wir die Sache kurz und sagen, dass sich Itoe ihre Gedanken darüber machte und sogar ein wenig froh war, dass es so und nicht anders gekommen war. Saki war noch nicht bereit für den Chuunintitel und sollte um ihrer selbst willen noch etwas warten. Nebenbei bemerkt fand es die Hyuuga äußerst amüsant, dass Kayros sogar vom Hein Blöd des Examens verbal das Wasser über den Kopf geschüttet wurde. Doch genug davon, denn letztendlich konnte diese letzte Begegnung nicht ohne Kampf vonstatten gehen, das hatte Itoe zu Beginn bereits vermutet und nun kam die Bestätigung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Lediglich die Aktion selbst verwunderte sie, denn eigentlich hatte sie nicht erwartet, dass Kei zum Einen so einen großen Feuerball zustande bekam und diesen zum Anderen einfach auf gut Glück mitten in die Nebeldiener ballerte. Dieses Ding musste einiges an Chakra kosten, bei diesen Ausmaßen. Doch wir müssen einige Momente zurück springen, denn als Kei seine ersten Fingerzeichen geformt hatte, war Itoe bereits klar gewesen, dass es nun begann und nicht lange dauern würde, bis hier die Fetzen flogen. Es befanden sich acht Shinobi in diesem Raum, das dürfen wir nicht vergessen. Deshalb hatte Itoe den Kopf sofort leicht gedreht und Kimihiro etwas zugeraunt, was die Worte Kayros und Fessel zu beinhalten schien. Logisch, oder? Wenn es zum Kampf kam war es mehr als nur hilfreich einen der Gegner festzusetzen um so einen Chancenausgleich oder auch eine Mehrheit zu schaffen. Dann erst trat der riesige Feuerball in Aktion und Itoe wusste, dass er treffen würde – er hatte nicht so sehr vorbei geschielt, Nebeldiener hin oder her. Auch war ihr klar, dass Kimihiro gerade am Zeichnen war. Er würde sein Jutsu also entweder abbrechen müssen und Kayros so eine Chance zum Angriff bieten oder aber stehen bleiben. Itoe nahm ihm die Entscheidung ab indem sie sich kurzer Hand einige Meter vor ihrem Mitbewohner und Freund positionierte. Er war beschäftigt, sie hielt ihm die Scheiße vom Hals. Einfaches Teamwork, simple Arbeitsteilung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als die Luft heißer wurde und das brennende Geschoss auf die Hyuuga zuraste versicherte sie sich der Entfernung zu Kimihiro und rettete sich selbst in einem Kreisel aus blauem Chakra. Das Kaiten hatte Itoe schon mehrmals das Leben gerettet und war so vielseitig anwendbar, dass sich die Hyuuga manchmal fragte, wie sie ohne diese Technik eigentlich hatte überleben oder auch nur leben können. Das Feuer traf auf die blaue, sich schnell drehende Hülle, wurde so von Itoe ferngehalten, wickelte sich aber regelrecht um Itoe. Feuer war kein fester Gegenstand, den man einfach zurückwerfen konnte. Das Kaiten erschuf durch seine Drehungen Luftströmungen die dafür sorgten, dass sich das aufgefangene Feuer gemeinsam mit dem Chakra im Kreis drehte, bis es erloschen war. Ein hell flackernder Kreisel aus Chakra und Feuer – ein schönes Bild, welches durch die von oben betrachtete Form eines Kreises fast bis zu Kimihiro reichte und durchaus etwas ablenkend wirken konnte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Weder Keis Attacke noch Itoes Defensivmaßnahme hielten jedoch ewig, weshalb sich das Spektakel ziemlich schnell wieder beruhigte und verflüchtigte. Itoe war nun von einem kleinen Krater umgeben, der Boden schien etwas verkohlt aber weder Kimihiro noch Itoe war ein Haar gekrümmt worden, lediglich der Gesichtsausdruck des Mädchens war etwas ernster als zuvor. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun gab es zwei Dinge zu beobachten. Saki hatte die Entscheidung getroffen, gemeinsam mit Itoe und Kimihiro zu kämpfen und bewies dies gerade mit der simplen, aber effizienten Attacke gegen Kei. Dieser sackte zu Boden und würde wohl erst einige Zeit später wieder die Augen öffnen. Für Itoe war der Anblick dieser Aktion bekannt, denn sie selbst hatte Kayros auf genau die gleiche Weise ausgeschaltet. Sie fühlte sich beinahe so, als beobachtete sie sich selbst in diesem Moment und erkannte auch die Hinterhältigkeit, die von vielen Menschen als ehrlos und feige abgestempelt werden würde. Itoe zweifelte sowohl an deren, als auch an ihrer Einschätzung dieser Frage, verschob alles weitere jedoch nach hinten, denn es gab noch etwas weiteres zu beobachten: Aiko. Sehr viel nüchterner betrachtet konnte man übrigens auch sagen: Saki hatte ihre Pflicht als Mitglied der Nebenfamilie erfüllt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Diese hatte sich ebenfalls in Bewegung gesetzt, warf mit einiger heißen Luft durch die Gegend und wurde auf erschreckend demütigende Weise von Daisuke niedergestreckt. Von hinten mit dem Schwertknauf erschlagen (das war in diesem Examen wirklich Mode, oder?) - auf Entfernung. Wer von diesen beiden Shinobi die Hosen an hatte, das war eben sehr deutlich gezeigt worden und hätte Itoe nicht wichtigeres zu tun gehabt, hätte sie vermutlich sogar für einen kurzen Moment verdutzt geschaut. Daisuke hatte die Gefahr der Explosionstags umgangen und sein Ziel trotzdem erreicht. Vielleicht war er nicht der Hellste, aber solange er aus dem Bauch heraus die richtigen Entscheidungen traf war das auch nicht notwendig.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wer nun noch stand war Kayros. Er war die letzte Gefahrenquelle, da er vermutlich vor Wut nur so kochte. Zuvor hatte er bewiesen, dass er Itoes Aktionen gegen ihn nur allzu persönlich nahm (als die überlegene Partei war es natürlich einfach, von sich selbst das Gegenteil zu behaupten), weshalb sie stark vermutete, dass Kayros alles nur notwendige tun würde um sie selbst daran zu hindern, diese Tür zu durchschreiten. Das konnte und würde sie nicht zulassen. Gefesselt und in einer Illusion gefangen, wie er war, hatte er hilflos zusehen müssen, wie seine Verbündeten ausgeschaltet worden waren und nichts, aber wirklich gar nichts erreicht hatten, so deutlich waren sie unterlegen gewesen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe setzte sich in Bewegung. Sie fegte an Saki vorbei und überbrückte die Entfernung zwischen sich und Kayros mit erstaunlicher Zielgerichtetheit. Dann ging alles sehr schnell. Itoes Körper krachte mit dem von Kayros zusammen und für Außenstehende war es sehr schwer, sämtliche Angriffe mit dem bloßen Auge zu verfolgen. Als erstes (Itoe konnte wirklich keinerlei Ehre haben) raste Itoes Knie empor und fuhr ungebremst in Kayros' Weichteile. Fast zeitgleich war ihre rechte Faust nach vorne geschnellt und hatte einen schmerzhaften Schlag gegen den Solarplexus ausgeführt. Anschließend fuhr ihre Rechte zurück, öffnete sich und landete einen gezielten, schwächeren Treffer auf Höhe der Niere – Chakra wurde bei diesem Schlag freigelassen, was man an den bläulichen Schwaden erkennen konnte, die plötzlich durch die Luft zuckten. Dieser nicht lebensbedrohliche Angriff gegen seine Niere sorgte dafür, dass Kayros bei diesem Examen nichts mehr tun konnte, selbst, wenn er sich von den ersten beiden Treffern erholen würde. Der letzte Schlag war lediglich eine Zugabe. Da Kayros Körper bereits absackte, konnte Itoe mit der Linken waagerecht ihre geöffnete Hand gegen Kayros' Kiefer krachen lassen. Sie besaß zwar nicht ein unerschöpfliches Maß an purer Kraft, doch es reichte um ein unschönes Knacken zu erzeugen. Kayros sackte in sich zusammen und kippte zu Boden. Itoe wusste, dass der Junge gerade in keinster Weise dazu in der Lage war, zu sprechen, dafür dürfte er zu sehr damit beschäftigt sein, um das Bewusstsein zu kämpfen. Dennoch hatte Itoe noch nicht auf seine vorherigen Anschuldigungen reagiert. Das musste nachgeholt werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kayros? Halt's Maul.“, sagte Itoe und ging neben ihm in die Hocke, die Hände locker auf ihren Knien abgelegt. Sie dachte an die Erlebnisse, die sie bereits mit diesem Kerl gehabt hatte und an das letzte Examen. Sie verstand nicht, wie er ihr Vorwürfe machen und abends in den Spiegel schauen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Weißt du, wir alle machen Fehler. Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich wenigstens versuche aus ihnen zu lernen. Erinnerst du dich an das letzte Examen? Du begehst genau die gleichen Fehler, immer und immer wieder. Hast du nicht langsam begriffen, dass dir das nicht gut tut?“ Für alle, die beim letzten Mal nicht dabei waren: Das vorherige Examen war für Kayros in dem Moment vorbei gewesen, als Itoe ihn gegen einen Baum gepresst und anschließend auf den Boden geschickt hatte – im gleichen Stil wie jetzt auch. „Du hast rein gar nichts gelernt. Deshalb liegst du hier. Erneut.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe erhob sich wieder, blickte noch eine Sekunde auf den gebrochenen Körper Kayros' und wandte sich dann ab, sie sah ihn nicht noch einmal an. Aiko, Kei und nun auch Kayros, sie alle waren geschlagen. Yukiko hatte sich ergeben und würde sich nun sicherlich nicht mehr umentscheiden. Saki genoss im Moment den Schutz von Itoe (und auch Kimihiro?), wenngleich Daisuke sie ziemlich aggressiv fixierte. Itoe konnte sich keinen richtigen Reim darauf machen, wusste aber, dass zuvor wohl einiges passiert war, wenn er auf Saki wütend war, Itoe aber getragen hatte, nachdem diese ihn aus dem Hinterhalt angegriffen hatte. Mit gemäßigten Schritten durchquerte die Hyuuga den Raum um sich wieder zu Kimihiro zu gesellen. Auch wenn kein offenkundiger Unruhestifter mehr auf den Beinen stand, war es schön zu wissen, dass man jemanden neben sich hatte, dem man vertrauen konnte. Nun galt es wohl das Problem der Stempel zu lösen, auf weitere Worte der Prüfer zu warten und zu hoffen, dass Saki diesen Konflikt mit Daisuke friedlich lösen konnte – dann musste sich Itoe nämlich nicht entscheiden, ob sie (erneut) Hand gegen das Weißhaar erhob. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein leichtes Lächeln zierte Itoes Lippen.[/FONT]
 

Fukazawa Akio

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Sie konnte es nicht glauben, irgendwie lief die Welt um sie herum komplett aus dem Ruder: Alle Genin um sie herum agierten und reagierten ganz anders, als sie diese eingeschätzt hätte. Sie selbst stand wie versteinert da, während sich alles um sie herum wie in Zeitraffer abspielte. Und obwohl Daisuke ihr zugesichert hatte, dass ihr nichts geschehen würde, was zwar sicherlich ein echter Freundschaftsbeweis war, tröstete sie das nicht über die Intensität der Dummheit in diesem Raum hinweg. Wirklich. Aber immerhin hatte sie einen Keks von der größeren Hyuuga bekommen. Wie niedlich. Aber der kleine Bissen, den sie davon nahm, blieb ihr sofort im Hals stecken.
Erst Kayros, der ja schon langsam als Kitschfan und Anhänger von schrecklich peinlichen Reden abgestempelt wurde, der ihr ausreden wollte, Aiko zu stoppen. Wie bitte? War er denn blind? Dass Daisuke ihre Worte nicht ernst nahm war schon an der Grenze gewesen, aber Kayros war doch mit ihnen zusammen durch diese Gänge gelatscht, er musste doch wohl so viel verstanden haben, dass Aiko nicht normal war! Warum zur Hölle…? Und dann auch noch das unbedingte Anfeinden seiner Gegner. Yay. Er stand fast allein seinen Gegnern gegenüber, die nicht gerade so aussahen, als wären sie die Schwächlinge vom Dienst und prollte auch noch rum. Nein, nein, nein… Daisukes Kommentar passte da wirklich vorzüglich. Das Leben war kein Ponyhof, nein, das war es wirklich nicht, aber Kayros schien das noch nicht so wirklich verstanden zu haben. Wie alt er wohl war? Die Ikari legte den Kopf ganz leicht schief und hob die Augenbrauen, als sie Kayros Vortrag lauschte. Hand auf Stirn wäre hier angebracht, aber das konnte sie einfach nicht bringen, oder? Der einzige in diesem Raum, der bis jetzt – neben ihr selbstverständlich - bewiesen hatte, dass er kein Chuunin werden würde, war eindeutig Kayros. Chuunin sollten Gruppenführer sein? Fein, wann hatte Kayros denn eine Gruppe geleitet? Sie hätte ihn zu jeder Zeit in die Luft sprengen können und wirklich unabhängig war er deswegen nicht von ihr gewesen. Wer hatte den Plan mit dem Faraday’schen Käfig ausgearbeitet? Wer hatte ihr aus dem Genjutsu befreit? Kayros war es jedenfalls nicht gewesen. Der Medicnin aus Suna war gerade in Yukikos Achtung einige empfindliche Stufen abgerutscht, da sie ihm zuvor zwar etwas Dummheit, aber nicht so eine bodenlose Idiotie zugetraut hatte. Einer raus.
Darauf Kei, der erst ihr schönes Explosionstag in Stücke riss und ihr damit das Ass aus dem Ärmel stahl (Kluge Aktion, wirklich, das nahm ihm Yukiko auch nicht sonderlich Übel), aber dann Kimihiro attackierte und dabei sich selbst das Grab schaufelte. Warum war er denn so blöd? Sie hatte von Anfang an nicht sonderlich viel von ihm gehalten (Seine Unterhosenfarbe eingeschlossen), aber dennoch hatte sie dem Jungen nicht so ein ungestüm-dummes Verhalten zugetraut. Wirklich nicht. Wie man sich doch irren konnte…
Dann Saki, die ihr zum zweiten Mal innerhalb von Sekunden klar machte, dass sie noch viel zu lernen hatte: Sie schlug Kei schlicht und einfach hinterrücks nieder. Dabei hatte es doch den Anschein gemacht, als ob die beiden eine gewisse Vertrauensbasis besaßen, vielleicht Sympathie oder sogar noch mehr. (Hätte die Ikari davon gewusst, dass Kei und Saki zuvor auf ihre Initiative eine Art Vertrag geschlossen hatten, der Verrat grundsätzlich ausschloss, hätte sie die Aktion mehr in Frage gestellt) Natürlich war es ein Gnadenstoß, denn hätte sie Kei nicht niedergeschlagen, hätte das wahrscheinlich Daisuke übernommen- und der hätte ihm wahrscheinlich den Kiefer gebrochen.
Schließlich Aiko, die sich von Yukiko löste und trotz aller Beschwichtigungsversuche an ihrem irrwitzigen Plan festhielt. Sie machte sie wütend. Sehr wütend. Obwohl der Familienname Yukikos nichts anderen als Zorn bedeutete, traf diese Emotion doch eher selten auf das Mädchen zu, aber in genau dem Moment, in dem Aiko – Korrigiere, Hibiko – sie einfach so dumm da stehen ließ, wallte er heiß in ihr auf und hätte sie sich nicht hart am Riemen gerissen, hätte sie ihr einen Vortrag darüber gehalten, wie rücksichtslos dieses Verhalten in diesem Moment war. Sie hatte geplant, dass Aiko mit ihr zusammen freiwillig von einem Kampf Abstand nehmen würde, nicht, dass sie so dumm sein würde, so strohdumm, so beschränkt, so geistig behindert… es gab viele Worte, die Yukiko ihr momentan gerne an den Kopf geworfen hätte, aber keines davon passierte ihre Lippen.
Stattdessen meinte sie ziemlich trocken: „Was hab ich gesagt?“, während sie auf die von Daisuke bewusstlos geworfene Aiko starrte. Welche Gefühle sich bei diesem Anblick in ihr regten? Sie konnte es nicht genau einordnen, aber es schien zwischen Frust und Wut zu schweben, irgendwo dazwischen. Noch ein Bissen Keks wanderte in ihren Mund, während sie Kayros beobachtete, der einige Meter neben ihr stand. Was würde er nun tun? Würde er noch eine so bescheuerte Aktion starten?
Die nächsten Momente gingen Yukiko etwas zu schnell, allerdings bekam sie noch so viel mit, dass die Hyuuga dem Sunanin einmal ordentlich die Kinderplanung versaute und ihn relativ schmerzhaft auf die Bretter schickte. Autsch... Die Ikari knabberte noch ein wenig an ihrem Keks und starrte den halb Bewusstlosen Sunanin an. War das zu verhindern gewesen? Nein, eigentlich nicht, er hatte sich etwas zu doof angestellt. Wie dem auch sei, Yukiko drehte sich ausdruckslos weg und kaute auf dem süßen Brei in ihrem Mund herum. Mmhh, lecker. Keks.
 
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Misumi Kimihiro

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Mit zufriedenem Blick sah Kimihiro, wie sich aus dem Nichts seine Nebeldiener um die seltsame Dreiergruppe herum bildeten. Ohne Zeichenblock blieben ihm wenige Möglichkeiten übrig, aktiv Itoe und Daisuke – sollte er sich den beiden anschließen – zu unterstützen, doch das Kasumi Juusha no Jutsu war immer ein guter Weg, Unruhe zu stiften, auch ohne Papier und Tinte. Etwa vier Klone pro Kämpfer verhüllten nun für jedermanns Augen die wahre Position der Kämpfer, was einen soliden Vorteil darstellte. Anschließend verinnerlichte er sich nochmal die Situation, während seine Finger nervös mit der Pille spielten, die Itoe ihm in die Hand gedrückt hatte.
*Es sieht so aus… ein Blondschopf namens Kayros, die Weißhaarige, die etwas Irre, und…*
Sein Blick streifte Saki und blieb dann an Kei hängen. Gegen die drei Unbekannten zu kämpfen wäre ein deutlich kleineres Problem gewesen, als ausgerechnet diesen beiden Genin zusätzlich gegenüberzustehen. In dieser Hinsicht war es nur ein kleiner Bonus, dass eine der drei Fremden, namentlich das zierliche Mädchen mit den weißen Haaren, sich recht unvermittelt selbst aus dem Kampf nahm, indem es sich zu den Chuunin gesellte und nach Keksen fragte. Damit schienen nur noch vier Kämpfer der kleinen Brigade aus drei echten und zwölf falschen Shinobi gegenüberzustehen, auch wenn Kimihiro dem Frieden nicht ganz trauen wollte.
*Und wer in solch einer Situation nicht misstrauisch ist, der macht definitiv etwas falsch.*
Für den Moment blieb Kimihiro allerdings nichts anderes übrig, als die vermeintlich unwichtige Anwesenheit des hungrigen Mädchens vorerst zu vergessen, um voll und ganz für die eindeutigen Feinde bereit sein zu können.
Bevor jedoch der wahre Kampf startete, schienen einige der Anwesenden ihren Gefühlen erst noch mit Worten Luft machen zu wollen. Wenig verständnisvoll lauschte er dem kurzen Wortwechsel zwischen Daisuke und Kayros, welcher Itoe und ihre Ehre als Hyuuga aufs Schärfste kritisiert hatte. Zwar kannte Kimihiro den Jungen kaum, doch brachten ihm diese Worte nichts weiter als Minuspunkte ein, welche im folgenden Kampf möglicherweise den Ausschlag bringen mochten – es war immerhin eine dünne Grenze, die „kampfunfähig“ von „nie mehr leidend“ trennte, und Provokationen konnten bei der Entscheidung, welches Schicksal man seinem Gegner bescheren wollte, durchaus den Ausschlag geben.
Bei dem Gedanken daran, dass gerade er, der sonst so pazifistische Künstler, im Eifer dieses Gefechts jemanden würde töten können, musste Kimihiro unweigerlich ein sarkastisches Schnauben ausstoßen. *Sieh dich doch nur an, stehst nervös hier herum, während du darauf wartest, dass deine einzige Waffe trocknet. Sei froh, wenn du das ganze hier selbst unbeschadet überstehst.* Eine Prise Galgenhumor half bei dieser angespannten Stimmung zwar kaum, doch einen Versuch war es doch wert, oder?
Dann begann es: Die ersten Schläge wurden ausgetauscht, und den Anfang machte… Kei. Bisher eher ruhig loderte nun im wahrsten Sinne des Wortes der Zorn in ihm, an dem Kimihiro – freundlich ausgedrückt – nicht ganz unschuldig war. Als die Flammen aus seinem Mund hervorschossen und sich zu einer beeindruckenden Kugel ausformten, starrte der Künstler kurz mit großen Augen auf das Geschoss, unfähig sich zu bewegen. Einzig ein Gedanke beherrschte ihn: *War ich das?* Doch Zeit für Schuldgefühle blieben ihm keine, dafür war der natürliche Überlebenstrieb fiel zu stark, und so sehr schuldig fühlte sich der Künstler dann auch wieder nicht, dass er sich gern hätte in Brand stecken lassen. Irgendwo hatten Toleranz und Mitgefühl auch ihre Grenzen – spätestens, wenn man sich einer übergroßen Flammenkugel gegenübersah. Automatisch ging Kimihiro nun ein paar Schritte zurück, in der Absicht, dem Geschoss in letzter Sekunde mit einem hoffentlich ausreichenden Sprung zu entgehen, als sich die Person an seiner plötzlich mit einem leisen Raunen in seine Richtung in Bewegung setzte. Verdutzt sah Kimihiro Itoe hinterher, die Worte „Kayros“ und „Fessel“ hallten dabei in seinen Ohren wieder. Dann sah er überrascht eine Haltung, die er mittlerweile allzu gut kannte, und die ihm einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Vor allem mit dem Bild der jungen Kriegerin vor Augen, die sich mutig einer kleinen Sonne entgegenstellte, brauchte Kimihiro eine Weile, bis er ohne einen Gedanken an die jüngste Vergangenheit seines Werkzeugs den Block aus seinem Armband befreite und in die Hand nahm. Dabei fiel ihm erneut die Pille ein, die ihm Itoe gegeben hatte und die nun seinen Fingern im Weg war, also packte er sie kurzerhand in seinen Mund.
Dann, als er seinen Pinsel und eine glücklicherweise recht trockene Seite kampfbereit hielt, flackerte das blaue Licht des Kaiten auf. Kimihiro musste sich regelrecht dazu zwingen, der seltsamen und zerstörerischen Schönheit dieser Kunst zu widerstehen und sich auf seine eigene Kunst zu konzentrieren, als er den weichen Pinsel auf seine Zunge tippte, die bereits wieder mit einer tintenähnlichen Flüssigkeit benetzt war. Einen klaren Gedanken konnte er dabei kaum fassen, denn nicht nur die vernichtende Kunst seiner Kameradin drohte ihn abzulenken, auch die unheimliche Wirkung der Medizin des Mädchens brachte sein Blut zum kochen, indem es das sanfte Feuer seines angeschlagenen Chakravorrats gewaltsam anfachte.
*Fessel, Fessel… keine Zeit für ein Bild, muss fesseln, schnell, effizient, fesseln.*
Mehr unterbewusst verteilte er letztlich wahllos dünne Schlangenlinien auf dem Papier, bevor er sich an ein einfaches Abbild des blonden Jungens versuchte. Es dauerte keine zwei Augenblicke, da hatte der Künstler die Vorbereitung auch schon abgeschlossen, und er konnte sich wieder der Schlacht widmen. Was er sah ließ ihn überrascht aufatmen: Die Anzahl ihrer Gegner hatte sich scheinbar drastisch dezimiert. Über die kleine Brigade an weiß-, schwarz- und braunhaarigen Doppelgängern sah er Kei, der am Boden lag, und Saki, die sich mittlerweile dicht bei ihnen befand. Hatte das Mädchen sich doch dafür entschieden, auf der Seite ihrer Verwandten zu kämpfen? So schien es im Moment zumindest, und Kimihiro war äußerst dankbar für diese Entscheidung.
Ebenso glücklich machte ihn das Schicksal der ehemals recht verschroben wirkenden Kleinen, die als zweites fremdes Mädchen neben der Weißhaarigen die Gruppe begleitet hatte: Alle viere von sich gestreckt lag sie bewusstlos am Boden, kampfunfähig, besiegt. Das verstaute Schwert, das neben ihrem Kopf lag, sprach Bände, und zauberte Kimihiro ein seichtes Lächeln auf die Lippen: Daisuke wusste tatsächlich, wie man kämpfte.
Noch beeindruckter war Kimihiro jedoch von seiner Mitbewohnerin. Itoe, die wohl tatsächlich mit ihrem Kaiten den Feuerball von Kei aufgehalten (und nebenbei schon wieder einen kleinen Krater erzeugt) hatte, stürmte leichtfüßig auf Kayros zu, als hätte der Metallarbeiter aus Shirogakure nie etwas gemacht. Nun fehlte nur noch die Tierfessel des Künstler, die direkt mit einem Blick auf den Blondschopf und einem Fingerzeichen ausgelöst wurde.
„Gahaku no Madoi.“
Blitzschnell stürzten sich die unzähligen Schlangen zischend auf den Ninja, der letzten Endes so in seiner Bewegung eingeschränkt war, dass sich Itoe mühelos um ihn kümmern konnte. Einige unschöne Angriffe und Worte später schien der Kampf dann auch endgültig geschlagen zu sein: Das etwas verrückte Mädchen und Kei waren kampfunfähig, Saki offenbar bekehrt, der blonde Junge teilte Keis Schicksal, und die letzte im Bunde, das Kekse essende Mädchen, stand nun allein vier Genin und einer noch immer stattlichen Horde an Nebeldoppelgängern gegenüber.
Erleichtert atmete Kimihiro einmal tief durch, bevor er sich nach Saki, Itoe und Daisuke umsah. Alle schienen angesichts der Situation in überraschend guter Verfassung, was den Künstler für einige friedvolle Sekunden beruhigte, bis ihn das eigentliche Grundproblem dieser Prüfung erneut hinterrücks überfiel: Wie sollte dieser seltsame Test denn nun zu Ende gehen? Wer bekam Kibos Stempel? Wieviele Personen durften das letzte Tor passieren? Und in welcher Reihenfolge sollten die Genin sich auf den Weg machen?
Ein fragender Blick in die Runde folgte, Junko eingeschlossen. Nun war wohl doch wieder Reden und Diskutieren angesagt. Kimihiro für seinen Teil war allerdings noch zu durch den Wind, als dass er diese möglicherweise längere Runde mit ein paar bedeutenden Worten hätte einleiten können.
„Nun, also dann, ja…“, fragte er deshalb an keine bestimmte Person gerichtet, „und jetzt?“
 
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