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Retten wir ein paar Höhlen!

Ookami Yumi

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Azuki war eine echte Heldin, fand Yumi. Sie hatte es irgendwie geschafft, den Eingang der Höhle wieder frei zu bekommen, sodass Verstärkung zu ihnen vorgedrungen war. Und nun war die ganze Höhle von freundlich gestimmten Ninja beevölkert, die die drei Nukenin schnell in Gewahrsam nahmen. Beziehungsweise diese verarzteten und dann mitnahmen, schließlich hatte Azukis Gegner eine Hand verloren und Yumis Rattenkerl ein Kodachi in seinem Rücken stecken gehabt. Dazu übrigens konnte das mädchen nichts sagen. Nachdem sie aus einer Art Rausch erwacht war, hatte sie nur das ganze Blut an ihren Händen gesehen und den armen Mann so hergerichtet gefunden - und schon war es um ihre Fassung geschehen. Wie hatte sie das nur tun können? War sie es nicht gewesen, die immer die Auffassung vertreten hatte, das Gewalt vollkommen unnötig und vor allem auch falsch war? Wie hatte sie da einem Menschen ihr Schwert in den Rücken stechen können, in der Gewissheit, dass das sicherlich sehr weh tat, wenn ihn nicht gar tötete? Aber tot war er noch nicht, das hatte sie bemerkt und dennoch war sie ihm nicht zur Hilfe gekommen, hatte wie erstarrt auf das Werk ihrer eigenen Hände gestarrt und sich nicht vom Fleck bewegen können. Blut... Blut war so schrecklich blutig, unheilvoll, grausam... zumindest wenn es sich in Lachen auf dem Boden ausbreitete. Sie hatte eigentlich keine Angst vor dem roten Lebenssaft und geriet auch nicht gleich in Panik, wenn sie sich mal in den Finger schnitt, aber so viel davon auf einmal... nicht schön.
Sie bekam nicht einmal richtig mit, wie Daisuke die Dame mit dem Fächer attackierte, sondern stand einfach die ganze Zeit mit großen, vor Schreck geweiteten Augen da und starrte auf ihr Teufelswerk. Kein Genjutsu, das ihr einfach Leichen präsentierte, konnte sie dermaßen mitnehmen, wie die Tatsache, dass sie selsbt etwas so schreckliches getan hatte.
Erst einer der zur Hilfe gekommenen Iwanin ließ sie aus ihren düsteren und leicht selbstzerstörerischen Gedanken fahren, als er fragte, ob er denn irgendwie Hilfe brauche. Och nein... Yumi in einer solchen Situation auch noch für einen Jungen zu halten machte das ganze wirklich nicht besser. "A-A-A-A-A-Aber...", stotterte sie und endlich füllten die schon lange überfälligen Tränen ihre hellen Augen, "I-I-I-Ich bin do-doch kei-kein Junge... Se-se-sehe ich etwa wie-wie ei-einer aus?" Sie war wirklich irritiert, bisher hatten sie zwar schon einige Menschen für einen Jungen gehalten, aber da sie momentan sowieso komplett durch den Wind war, zerrte es mächtig an ihrem Selbstbewusstsein. Große, dicke Tränen kullerten aus ihren Augen und versickerten im schwarzen Stoff ihres Kleides - sie trug ein Kleid, welcher Junge trug ein solches?! Ja, Yumi stand einfach da und heulte, heulte, obwohl die Mission so gut wie erledigt war, obwohl die drei Nukenin besiegt waren, obwohl sie selbst einen Beitrag dazu geleistet hatte. Irgendwie tat es so gut, zu weinen, da die Tränen all den Frust herausspülten, darüber, dass sie jemanden ernsthaft verletzt hatte und darüber, dass sie so ein androgynes Wesen war und darüber, dass sie schon wieder heulte. Ein ziemlicher Teufelskreis. Der Mann sah sie einen Moment verdattert an und wirkte plötzlich noch besorgter, versuchte sie zu beruhigen, aber Yumi war nicht dazu zu Mute, jetzt mit weinen aufzuhören. Eigentlich wollte sie nach Hause und ins Bett, nicht in diese große, dunkle Höhle. Er gab sich wirklich alle Mühe, versuchte sie aufzuheitern, erzählte ihr, dass sie die Mission sehr zuriedenstellend erledigt hatten, aber merkte bald, dass er keine Chance gegen das weinende Mädchen hatte. Also fing auch er recht bald zu weinen an, einfach, weil er sich zu inkompetent hielt, Yumi zu beruhigen, sodass sich nach einer Weile zwei heulende Ninja gegenüber standen - eingentlich ein herrlich lustiges Bild.
 

Yukihiro Azuki

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Der letzte Stein wurde auf der anderen Seite weg geräumt und eine große, in Azukis Augen auch sehr schöne Frau stieg durch die Öffnung, ihr folgte ein Schwarm Iwa-Nin, die sich sofort um die Gangster kümmerten und mit Daisuke sprachen. Die braunhaarige Frau, die sie ein kleines bisschen an ihre Mutter erinnerte, zwinkerte dem blonden Mädchen nach einer beeindruckenden Show zu. Danach kam sie näher heran, sprach sie auf Verletzungen an. „Nein nein, mir geht es gut, es ist nichts. Keine Sorge.“ Ihr war wirklich nichts passiert, abgesehen von ein paar Kratzern, aber die konnte man wirklich nicht als Verletzung zählen, dann hätte sie ja nach jedem Kochversuch in ein Krankenhaus müssen. Wieso sie sehr gut backen konnte, aber es nicht einmal schaffte Wasser zum Kochen zu bringen, wusste sie nicht, aber das war in dieser Situation ja auch vollkommen irrelevant, hier musste und würde sie keins von beidem tun. Aber ging es den andren genauso gut wie ihr? Nachdem sie sich der Arbeit an der Steinmauer zugewandt hatte, waren sie leider etwas aus dem Blick gekommen. Ein sorgender Blick auf Yumi und Daisuke folgte, doch die wurden auch behandelt, und es schien ihnen nicht unbedingt schlecht zu gehen, die Hilfe war ja auch hervorragend, obwohl Daisuke doch etwas mitgenommen aussah. „Du bist sehr stark, ich hoffe, ich werde dich mal übertreffen.“ Die Yukihiro lächelte die Dame an. „Wenn du aber mit jemandem reden willst, dann wende dich an Tetsuya-san. Er leitet diese Mission von Sora-Seite aus und ist wirklich gut.“ Ein Nicken in Richtung des weißhaarigen Jungen folgte.
Die erste Mission war also vorbei, vollkommen unbefriedigt vorbei gegangen. Wer waren diese Leute? Was waren ihre Motive? Nur um Iwagakure zu zerstören? Was hätte das gebracht? Und es war immerhin gefährlich sich in einer einstürzenden Höhle aufzuhalten. War es das Risiko wirklich wert? Hatten sie ein Ass im Ärmel gehabt? Wieso waren sie überhaupt erst abtrünnig geworden? Waren es vielleicht Machtspielchen von oben? Waren diese Leute von Shirogakure angeheuert worden, um das Bündnis zu schwächen? Was würde jetzt mit ihnen geschehen? Hatten sie im Inneren noch mehr Sprengstoff angebracht? Ein weiterer Blick zur heulenden Yumi ließ Azuki ihre Gedanken vergessen, ein Blick auf den ebenfalls heulenden Kerl daneben ließ sie fast laut los lachen. „Gehen wir besser mal runter..“ Eilig lief Azuki zu Daisuke. Ihr war es ziemlich egal, ob die Dame ihr folgte. Nun würde hoffentlich ihre persönliche, zweite Mission anstehen: der Besuch am Grab ihres Vaters.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Wenn die beiden Mädchen schon keine Hilfe benötigten, dann war es wenigstens Daisuke, der momentan schon etwas sehr KO war. Immerhin hatte er zwei wirklich anstrengende Jutsu verwendet und leider war er am Ende dieser immer recht fertig. Mit etwas Hilfe der Medicnin ging es dem Jungen aber relativ bald besser, besser als er selbst sich davon erwartet hatte. Normalerweise konnte er sich nach den Toren kaum auf den Beinen halten, doch das hatte ihm wirklich geholfen. Der Tetsuya warf einen abschätzenden Blick auf seine Teammitglieder. Während Yumi mit dem anderen Ninja um die Wette heulte, fragte sich der Junge, wieso solche Menschen überhaupt Shinobi wurden und vor allem wie sie das geschafft hatten. Aber auf der anderen Seite war Yumi keine schlechte Kämpferin, vielleicht war es ja nur das. Sie hatte sich recht gut angestellt, besser als er erwartet hatte. Vor allem als sie so wütend war. Azuki hingegen unterhielt sich mit der Iwakunoichi. Sicher hatte dies etwas Heimatgefühl für sie und diese Menschen hier konnte man auch wirklich als Vorbild nehmen. Yumi und Azuki waren doch wesentlich selbstständiger und stärker als er erwartet hatte. Natürlich rechnete er nicht damit, dass sie mit ihm mithalten konnten, aber für ihr Alter waren sie doch schon sehr weit. Irgendwie war er da sogar richtig stolz drauf. Vor allem dass seine erste Chuuninmission so gut verlaufen war, gefiel dem Jungen ungemein. Man musste zwar sein kurzes KO und seine kurze pubertäre Phase ignorieren, aber ansonsten war es doch recht gut gewesen, für sein erstes Mal. Nunja, für Iwagakure war es jedenfalls mehr oder weniger gut ausgegangen. Wenn diese Höhlen eingestürzt wären, wäre wohl wer weiß was passiert… Nach einigen Minuten kam die Iwakunoichi, welche zuvor mit Azu geredet hatte, auf ihn zu. Sie fragte ihn nach den Einzelheiten der Mission und er erzählte alles. Von ihrer Ankunft bis zum Durchbrechen der Ninja. Sie klopfte dem Jungen grinsend auf die Schulter, wobei er fast umkippte in momentaner Verfassung. Iwanin waren scheinbar oft körperlich stärker und auf Dotonjutsu spezialisiert… So schätzte der Tetsuya zumindest. Obwohl auch nicht alle Kirinin auf Suiton spezialisiert waren wie Yuto… Diese Welt war ihm manchmal ein Rätsel… Als Azuki auf ihn zukam, stand er auf und lobte sie erst mal kurz. Dann ging er mit ihr zusammen zu Yumi und versuchte das Missverständnis des Mannes etwas klarzustellen, damit beide aufhören konnten zu weinen… Das war richtig ermüdend… Doch nachdem dies alles erledigt war, konnten die Shinobi sich endlich dem widmen, was er versprochen hatte.
Schnell machte Daisuke einen Treffpunkt zu einer bestimmten Zeit aus und dann trennten die Genin sich. Daisuke ging zusammen mit Yumi Iwagakure besichtigen, was sich doch als relativ lustig herausstellte. Zwar war Yumi immer recht ruhig und schüchtern, aber Daisuke empfand sie als angenehme Gesellschaft… Er war wesentlich Schlimmeres gewohnt. Iwagakure war auch schön, immerhin hatte er es noch nie gesehen. Natürlich lag ihm das Dorf unter dem Nebel viel mehr als der trockene steinige Boden, aber hey, man konnte nicht alles haben. Eine Sache ließ der Tetsuya sich allerdings nicht nehmen. Da er bemerkt hatte wie sehr es Yumi gekränkt hatte, dass man sie für einen Jungen hielt, kaufte er ihr etwas, ein Geschenk also. Eine Schleife für die Haare, mit der Begründung , dass sie so nun niemand mehr für einen Jungen halten würde. Er bestand darauf, dass sie es annahm, ob sie es nun tragen wollte oder nicht, konnte er ja nun nicht noch bestimmen… Egal, der Ausflug in Iwa war echt schön, aber er hielt nicht so lang, denn am Ende mussten die beiden sich wieder mit Azuki treffen und zusammen mit ihr nach Sora zurück reisen. Im Großen und Ganzen doch eine recht erfolgreiche Mission, oder?
 

Ookami Yumi

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Mit einem letzten Schniefen endete die Heulorgie des ungleichen Paars und Yumi wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. Sie konnte hier doch jetzt nicht... zu spät, es war eh schon passiert, richtig? Aber nun musste sie es nicht auch noch in die Länge ziehen, sie war zwar eine Heulsuse, aber diese Situation war gerade mehr peinlich als irgendetwas anderes, was aber auch an der Tatsache liegen konnte, dass da noch ein erwachsener Mann war, der ebenso mitheulte. Und das nur wegen einem einfachen, dummen Verwechsler, der auch nicht das erste Mal passiert war. Sie wurde manchmal für einen Jungen gehalten, weil sie eben ein wenig androgyn wirkte- da konnte er doch auch nichts dafür. Und sie hätte normalerweise auch nicht dermaßen krass reagiert, aber auch sie war fertig. Mit den Nerven im speziellen, denn heute war so viel aufregendes passiert, so viel unbekanntes geschehen. Sie hatte Leichen herumliegen sehen - auch wenn das nur ein Genjutsu gewesen war, so hatte es sie mitgenommen - und vor allem hatte sie sich komplett daneben benommen, war auf einmal richtig aggressiv geworden, hatte Menschen willentlich verletzt. Es tat ihr so Leid, wie sie den Rattenkerl so verletzt daliegen sah, am liebsten würde sie ihm irgendwie helfen, aber sie wusste, dass sie es erstens nicht konnte und zweitens nicht sollte, da er einer ihrer Feinde war, ein Verbrecher, der dafür gesorgt hatte, dass viele andere Menschen verletzt wurden. Hatte er es nicht vielleicht sogar verdient, dass er das Schwert der Ookami in den Rücken bekommen hatte? Aber wenn das eine andere Person gewesen wäre, etwa einer ihrer Freunde... was wäre dann nur geschehen? Sie schüttelte sich bei der Vorstellung, wie Sayuri-sama blutend im Staub lag oder Azuki-chan. Schrecklich! Sie würde ganz bestimmt Albträume bekommen, wenn das so weiter ging...
Aber zum Glück hatte sie ja Teamkamerade, die sie auf andere Gedanken bringen konnten. Zum einen Azuki, die irgendwie recht fröhlich wirkte, auch wenn sie sich zum Grab ihres eigenen Vaters aufmachte, zum anderen Daisuke, mit dem sie eine kleine Tour durch Iwagakure unternahm. Auch wenn er es war, der die meiste Zeit redete und es manchmal sogar schaffte, dem verweinten Mädchen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, so genoss Yumi den Spaziergang sehr. Allerdings wurde sie ziemlich rot, als Daisuke ihr eine Schleife schenkte, damit sie nicht noch einmal für einen Jungen gehalten wurde. War das denn okay, dass er ihr einfach so etwas kaufte? Aber irgendwie wirkte er so, als wolle er es nicht zurück nehmen - was hätte er damit auch machen sollen, selbst tragen? Diesem Jungen hätte man selbst dann nicht abgenommen, weiblich zu sein - zwar gab es auch recht kräftige Frauen, aber Daisuke schien ein einziger wandelnder Muskel zu sein. Außerdem hatte er nicht die passende Figur... Yumi hatte sie zwar auch nicht, aber vielleicht würde sich das ja noch irgendwann ändern, sie war ja noch klein. Sie stotterte also ein "A-A-A-A-A-rrigatou..." und steckte sich die Schleife in die blassvioletten Haare. Nun ja, ob sie ihr stand, wusste sie selbst nicht so wirklich, aber so würde man sie nun auf jeden Fall für ein Mädchen halten... oder aber einen crossdressenden Jungen mit Dachschaden. So oder so hatte sich etwas an ihrer Außenwirkung verändert.
Die Rückreise war kaum der Rede Wert, aber vor einer Sache grauste Yumi jetzt schon... Ihr Schwert musste noch sauber gemacht werden... und ratet mal, was daran klebte...?
 

Yukihiro Azuki

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Nachdem alles geklärt war, gingen die drei aus der Höhle. Daisuke gab Azuki die Zeit zum Grab zu gehen, während er mit Yumi shoppen ging. Sie trennten sich auf und die Yukihiro ging etwas zögerlich in die Richtung, in der sie meinte, dass das Grab läge. Einige Zeit später erreichte sie dann aber doch die Steinansammlung namens Friedhof. Einige der Steine waren mit farbenfrohen Blumen umringt, andere eher schlicht, aber gepflegt gehalten. 'Wenn ich jetzt nur wüsste, wo dieses verflixte Teil ist..' Die Yukihiro entdeckte eine alte Frau, die gerade dabei war ein Grab zu besuchen., und entschied sich diese zu fragen, ob sie denn wisse wo sich das Grab Takerus befand. Sie bekam überraschenderweise sogar eine Antwort, doch als sie am beschriebenen Ort ankam, wusste sie, warum man das Grab kannte. Der Stein war teils mit Flechten und Moos bewachsen, außerdem lag ordentlich Staub am Stein. Drumherum wuchs ein bisschen Gras in kleinen, eher braunen als grünen Büscheln. So sah sicherlich nicht jedes Grab aus, ganz im Gegenteil. Azuki seufzte, kniete sich dann aber neben den Stein und fing ihn und die Umgebung etwas zu bereinigen. Diese Arbeit empfand sie als Genugtuung, aber sie war auch anstrengender, als die Mission davor, aber das war bei der prallen Sonne auch kein Wunder. Zumindest glänzte ihr Haar schön. Weniger schön glänzte ihr Gesicht vom Schweiß. Als alles einigermaßen zufriedenstellend erledigt war, packte sie den Dango aus und legte ihn auf den schmalen Sockel des Steins mit Takerus Namen und dem Zeichen Iwas.
Azuki saß vor dem Grab auf der warmen Erde. Bis zum jetzigen Zeitpunkt war sie überaus glücklich gewesen, dass sie hierher kommen konnte. Es war ihren Teammitgliedern vielleicht seltsam vorgekommen. Aber jetzt wo sie hier saß und auf den Namen ihres Vaters sah, kamen ihr Erinnerungen, die sie vergessen geglaubt hatte und andererseits viel ihr soviel nicht mehr ein. Sie wusste nicht was sie ihm sagen, was sie tun sollte. Langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen, während sich kurz ein Grinsen über ihr Gesicht schlich. Für einen kurzen Moment musste sie an Yumis ständige Heulattacken denken, was sie zum lächeln brachte, doch bald war Yumi verschwunden und stattdessen liefen salzige Tränen über ihr Gesicht. „Vater...“ Jegliche weitere Worte gingen erstickt unter. Sie war erstaunlich ruhig, es würde wohl kaum ein Außenstehender bemerken, dass sie weinte, aber in ihrem Inneren herrschte ein riesiger Sturm an Emotionen und Gedanken. Sie wollte sich bedanken, sich entschuldigen, sie wollte Freude und Schmerz ausdrücken. Warum war ein Friedhof so deprimierend? Daheim dachte sie doch auch an ihn, aber nie so intensiv. Vielleicht kam es von der Stille, vielleicht von ihrer Erschöpfung. Azuki wollte ihrem Vater sagen, dass er stolz auf sie sein konnte. Sie war jetzt Ninja wie er gewesen war. Sie hatte schon viele Missionen bestritten. Sie wünschte er wäre hier, bei ihr, würde durch ihr Haar fahren, und ihr dabei wieder einmal einen Witz oder eine Geschichte erzählen. Er war so lustig gewesen. Er hatte immer gelacht. Immer. Er wollte bestimmt nicht, dass sie hier heulte. Sie wusste es. Er hätte es nie gewollt. Er hätte sie sicherlich aufgemuntert. War sie alleine?
Die Zeit war gekommen: Azuki musste sich zurück zum Treffpunkt machen. „Man sieht sich, Otou-san.“ Sie raffte sich nun lächelnd auf, wischte sich das Gesicht ab und ließ es kurz von der warmen Sonne anscheinen, bevor sie sich zu einem kleinen Brunnen in der Nähe aufmachte, um sich kurz zu waschen. Sie wollte nicht, dass einer der beiden andren etwas bemerkte. Sie kam später als der Rest, obwohl sie sich eigentlich beeilt hatte, aber wenigstens erwischten sie noch das Schiff, mit dem sie dann heimwärts fuhren. Hatte Yumi schon immer eine Schleife getragen?
 
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