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Hinketsu Yuzuki

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Es war bereits dunkel, als Yuzuki die einsame und dreckige Gasse entlang lief, um schnellstmöglich nach Hause zu gelangen. Einzig allein ein paar Straßenlaternen vermochten die Straße zu beleuchten, einige davon waren allerdings kaputt oder blitzten hin und wieder auf, was neben dem Dreck ebenso ein Zeichen der Misere war. Es wurde nicht viel Geld investiert, um die Slums der namenlosen Plattformen Soragakures auf Vordermann zu bringen, nein, das waren die Armen wohl nicht wert.
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen blickte Yuzuki im fahlen Lichtschein die Gebäudekomplexe hoch, die sich um sie herum befanden, während sie ihre schwarze Jacke bis oben hin zuknöpfte. All die Häuser lechzten geradezu nach einer Renovierung oder noch besser: einer Grunderneuerung.
Verständnislos schüttelte Yuzuki den Kopf, bevor sie Anstalten machte, schneller zu gehen, um endlich hier wegzukommen. Dreck auf den Straßen, Müll, der überall herumlag, kaputte Fenster oder welche, die mit Holzbrettern zugenagelt waren, weil sie entweder keine Besitzer außer irgendwelche Ratten und anderes Ungeziefer hatten oder sich der aktuelle Besitzer keine neuen Glasscheiben leisten konnte, und nicht zu vergessen die vielen herumstreunenden Tiere, die so verlaust waren, dass ihr Anblick einem nur noch weh tat.
Nervös kaute Yuzuki auf ihrer Unterlippe herum, eine Angewohnheit, die sie mittlerweile instinktiv machte, wenn sie sich unbehaglich fühlte. Seltsamerweise hatte sich Shin nicht blicken lassen, obwohl sie seine Gesellschaft dieses Mal echt gebrauchen konnte, was wiederum dezent verstörend auf die Jugendliche wirkte. Angespannt versuchte sie den Gedanken daran zu verscheuchen und versuchte sich stattdessen damit auseinander zu setzen, warum nicht die Reichen Leute Soragakures viel mehr für die Armen spendeten. Arme Leute waren auch Menschen und verdienten besseres. Wenn man schon nicht spendet, dann könnte man ja wenigstens ehrenamtlich bei der Tafel Essen austeilen…, dachte Yuzuki grimmig, als ihre Gedanken zu ihrer unbezahlten Arbeit vor einigen Stunden abschweiften. Geld als Bezahlung war eben nicht immer so toll, wie die aufrichtige Dankbarkeit und das Lächeln der Leute, welche mit zurückgehaltener Gier die Plastikschalen mit Eintopf entgegen genommen hatten.
Gedankenverloren blieb Yuzuki stehen, um ihre schwarzen Boots zu begutachten und um ihr knielanges schwarzes Kleid glatt zu streichen. Wie gut, dass sie ihre langärmelige Jacke dabei hatte, es war ziemlich kühl am Abend und eine leichte aber dennoch kühle Brise wehte ebenfalls. Gerade, als sie ruhigen Gemüts weiterlaufen wollte, merkte sie, dass sie beobachtet wurde. Und das waren nicht die tausend Augenpaare in der Dunkelheit, die auf sie gerichtet waren.
Plötzlich kam es Yuzuki so vor, als würde es ganz kalt sein, weswegen sie die Arme um sich schlang, um so wenig Wärme, wie möglich, zu verlieren. Irgendjemand verfolgte sie, da war sie sich ganz sicher. Und es war nicht Shin und auch nicht ihr Vater.
Irgendwo bellte ein Hund.
 
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Jirokou Shunsui

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Dass sich das Mädchen verfolgt fühlte, war keinesfalls eine ihrer weiteren Einbildungen. Ganz richtig, niemand anderes als Shunsui war ihr auf den Fersen und folgte ihr durch die dunklen Gassen des Slums. Es war durchaus gefährlich für Mädchen ihres Alters, sich zu solch später Abendstunde in diesen Vierteln herumzutreiben. Andererseits war sie eine Kunoichi, also konnte man doch voraussetzen, dass sie wusste, wie sie mit einer solchen Situation umzugehen hatte, oder etwa nicht? Nun, das würde man nur allzu bald herausfinden. Aber was tat der Jirokou an diesem Abend in dem Slum – ganz davon abgesehen, dass er hier wohnte – und warum verfolgte er Yuzuki, die er eigentlich gar nicht kannte? Ganz einfach, das war Teil von Sharokkus Rekrutierungsplan. Hier befand sich niemand Geringeres als das nächste potenzielle Mitglied für ihre Organisation, Hinketsu Yuzuki. Da der blonde Junge sie noch nie in seinem Leben zuvor gesehen hatte, wusste er auch nicht, zu was sie alles in der Lage war oder warum sie so nützlich schien. Da musste er sich einfach auf den siebten Spürsinn seines Anführers verlassen, schließlich hatte dieser auch bei ihm richtig angeschlagen. *Anführer ...*, schoss es dem Jugendlichen durch den Kopf, während er vor sich hin lief und die Schwarzhaarige keine Sekunde aus den Augen ließ. Es war immer noch seltsam, wenn er daran dachte, was für eine bedeutende Wendung sein Leben genommen hatte. Nun war er nicht mehr alleine, sondern hatte andere Leute an seiner Seite, um seinen Plan zu vollenden. Und auch wenn es sich dabei hauptsächlich um Shinobi handelte, so gefiel ihm der Plan des Tantei. In einer Welt, in welcher kein Platz für Ninjas war, würde auch Shunsui endlich in Frieden leben und viel angenehmeren Dingen nachgehen können. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg und die Organisation musste stärker werden, ehe sie auch wirklich in Aktion treten konnte, um den Plan umzusetzen. Bei dem Gedanken daran fröstelte es ihn immer noch und er wollte es nicht glauben, das schien alles beinahe zu viel des Guten. Aber hier in dieser Welt, in der sich die Starken nahmen, was sie wollten, während die Schachen nur tatenlos zusehen konnten, blieb ihnen keine andere Wahl. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht bei dem Gedanken an die Zukunft, auch wenn es bis dahin noch ein langer und steiniger Weg war. Nicht mehr lange, dann würde endlich die Apokalypse über diese ignoranten und unwürdigen Shinobi hereinbrechen.
Es war übrigens genau dieses Grinsen, was Yuzuki sehen würde, sollte sie sich immer mal wieder umdrehen, um nach ihrem Verfolger Ausschau zu halten. Es war ein seltsames Gefühl verfolgt zu werden und für gewöhnlich wollte man immer wissen, wer da gerade hinter einem her war und wie weit entfernt er sich noch befand. Shunsui hatte heute mal keine Brille an, seine Tarnung war eben zu dem heutigen Zwecke kurz abgelegt worden. Schließlich hätte ihn das Mädchen kaum ernst genommen, wenn er als der stotternde und streberhafte Junge aufgetreten wäre, den er sonst den Leuten vorspielte. Nein, heute konnte er für lange Zeit endlich mal sein wahres Ich herauslassen, und er musste zugeben, es war ein verdammt gutes Gefühl. Sein Herz raste vor Aufregung, das ja, immerhin gab es immer die Möglichkeit, dass er von jemandem entdeckt wurde, der ihn kannte, doch das machte ihm nichts aus. In diesem Augenblick fühlte er sich wahrlich frei, nichts und niemand würde ihm diesen Moment verderben. Als die Hinketsu schließlich um die Ecke biegen wollte, sah der Junge seine Chance. Das würde eine böse Überraschung werden, dachte er sich spitzbübisch auf die Reaktion von ihr freuend. Mit einem Mal befand er sich nämlich schon vor ihr an der Ecke und lehnte sich an der Wand ab. "Ist ziemlich gefährlich zu dieser späten Stunde in diesem Viertel noch alleine herumzulaufen. Vor allem für ein Mädchen.", sagte der Junge, während er sich mit der Zunge über seine Lippen fuhr. Dabei schaute er die etwas Kleinere hasserfüllt an, was noch nicht mal gespielt war, da er diese Emotion nicht zu schauspielern brauchte. Sie war ein Clanshinobi, also jemand der schlimmsten Sorte, und so würde sie auch von ihm behandelt werden, solange sie nicht Teil der Organisation war.
 

Tantei Sharokku

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Der erste Stein war gesetzt, Sharokku war zwar in einiger Entfernung, aber das tat seiner Strategie keinen Abbruch. Tatsächlich machte es ihm deutlich einfacher, die ganze Sache zu koordinieren. Zuerst war Shunsuis Part in dieser Operation, er selbst hatte dabei wenig zu tun.
Er war auf einem der Dächer, die Slums schienen auf den ersten Blick nicht der ideale Schauplatz zu sein, aber selbst wenn hier ein paar Ninja herumsprangen und Aufmerksamkeit erregten, würde diese Aufmerksamkeit schnell verflogen sein. Niemand erklärte den Slums etwas und selbst wenn es eine Mission wäre, würde es keinen Unterschied machen.
Und wichtig war es, in Yuzuki das Schlimmste hervorzuholen. Also war die heutige Taktik genau dafür ausgelegt, es wurde extra Shunsui auserwählt, den sie noch nicht kannte, das Ziel war festgelegt und Seishin würde dafür sorgen, dass sie ungestört bleiben würden. Man konnte also sagen, dass die gesamte Spielwiese schon bereit war und nun die beiden Spieler anfangen würden, sich auszutoben.
Wichtig dabei war es nur, dass Shunsui ihr die Klette unterjubelte, einmal an die Kleidung an einer Stelle, die sie nicht bemerkte, und schon wäre alles um einiges einfacher. Denn auf jener Klette war eine Markierung und mithilfe dieser würde Sharokku sie verfolgen können, solange sie sich im Radius aufhielt.
Er hatte aber Vertrauen in seine Verfolgungsfähigkeiten. Nur war die Frage, wie geschickt sich Shunsui anstellen würde. Seishin hatte aus erster Linie miterleben müssen, was ein scheinbar so harmloses Jutsu anrichten konnte und wie es einen gesamten Kampfverlauf beeinflussen konnte. Jedoch war diesmal eine wichtige Sache anders: Es war kein Duell, sondern eine Operation und das Ziel war es weder zu überleben, noch den anderen zu töten, sondern erst einmal Yuzuki in die richtige Stimmung zu versetzen… jene in der sie sich nicht mehr verstecken konnte.
Sharokku hatte seine Hausaufgaben gemacht und war nun bereit für die Konfrontation. Diesmal sollte es aber vermutlich friedlich ablaufen. Denn die meisten anderen Varianten waren bestimmt nicht in Yuzukis Interesse.
 

Hinketsu Yuzuki

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Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend schlang Yuzuki ihre Arme noch mehr um ihren Oberkörper und zuckte sofort zusammen, als ein streunender Hund – nämlich ein kleiner Kläffer - plötzlich aus einer Seitengasse herauslief und bellend in der Nähe von Yuzuki stehen blieb. Genauso plötzlich, wie der Hund aus der dunklen Gasse gesaust kam, blieb Yuzuki stehen und starrte den mit dem Schwanz wedelnden Hund an. Offensichtlich war es wohl doch einer der netteren Sorte, vielleicht war die Jugendliche dem Tier sympathisch und es wollte, dass sie mit ihm Stöckchen werfen spielte?
Ein gequältes Lächeln huschte der Hinketsu über das blasse Gesicht, weil sie gedacht hatte, dass ein Angreifer, dem sie nicht das Wasser reichen konnte, aus der Seitengasse gesprungen kam, um ihr die Kehle durchzuschneiden. Bei diesen Gedanken fröstelte die Hinketsu, während sie Anstalten machte weiterzulaufen. Den fiependen kleinen Straßenhund ignorierte sie dabei. Diese Gegend hier war dem jungen Mädchen viel zu unheimlich und sie wurde das Gefühl nicht los tatsächlich verfolgt zu werden. Oder war es doch nur Einbildung? Vielleicht war der Köter auch nur eine Einbildung, eine von vielen, die sich ihr paranoider Verstand ausdachte…
Erneut zuckte Yuzuki zusammen, als die kleine Töle auf einmal zu knurren begann. Ruckartig drehte sie sich um, das Adrenalin begann sich dabei langsam aber sicher in ihrem Körper auszubreiten, doch der Hund schien nicht sie anzuknurren, sondern jemand anderes. Also folgte Yuzuki dem Blick des Tieres und erkannte eine Silhouette, welche sich unweit hinter ihr befand. Dem Anschein nach war es eine männliche Person, die sich gerade in den Lichtkegel der Straßenlaterne bewegte, womit ihr Grinsen nicht zu übersehen war. Sofort drehte sich Yuzuki um und ging einen Schritt schneller. Ob der Hund nun real war oder nur eine Projektion ihres Verstandes, welche die Jugendliche genauso wie Shin oder ihr Vater auf möglicherweise gefährliche oder wichtige Dinge aufmerksam machte, die sie unbewusst zu verdrängen versuchte, war der Hinketsu momentan gänzlich egal, denn ihre schlimmste Vorstellung hatte sich soeben bewahrheitet (für einen paranoiden Menschen zumindest). Yuzuki wurde verfolgt… Und wenn der Hund knurrte, war das keine angenehme Person. Und eine noch und angenehmere Person war er, wenn der Hund, so wie jetzt, zu fiepen begann und wegrannte.
Yuzuki lief es eiskalt den Rücken herunter. Je weiter die Jugendliche lief, desto schneller pochte ihr Herz, wobei sie fieberhaft nach einem Weg suchte, um ihrem Verfolger zu entkommen. Warum nicht um die Ecke laufen? Für eine kurze Zeit erhellte sich das Gesicht des Mädchens und sie ging raschen Schrittes um die Ecke, ohne sich noch einmal umzudrehen. Vielleicht würde sie das Blutnebel-Jutsu anwenden, in der Dunkelheit wäre das sicher hilfreich… Der Lufthauch, der ihre langen Haare zur Seite wirbelte, lenkte Yuzuki allerdings von weiteren Fluchtplänen ab. Irgendjemand versperrte ihr den Weg und dieser jemand war vorher definitiv noch nicht da gewesen. Die Straße, in die sie abgebogen war, war nämlich leer.
„Ist ziemlich gefährlich zu dieser späten Stunde in diesem Viertel noch alleine herumzulaufen. Vor allem für ein Mädchen.“, meinte der blonde Junge, dann leckte er sich über die Lippen. Geschockt riss Yuzuki die Augen auf, teils wegen der unhöflichen Art, mit der der Junge ihr begegnete, und teils aufgrund seiner Schnelligkeit. Vorhin war er noch mehrere Meter hinter ihr gewesen, doch nun stand er vor ihr, dabei hatte sie nicht einmal gezwinkert, so schnell ging das.
Perplex machte Yuzuki einige unbeholfene Schritte nach hinten ohne die Person vor sich aus den Augen zu lassen, dann drehte sie sich um und rannte instinktiv davon. Ziemlich lächerlich, wenn man bedachte, dass er schneller war als sie… Allerdings konnte Yuzuki wegen ihres Adrenalinschubs keine klaren Gedanken fassen, also rannte sie einfach weiter, bis sie verzweifelt stehen blieb und in alle Richtungen blickte. Verdammt, sie hätte sich von ihrem Onkel abholen lassen sollen. Hier war nämlich niemand, der ihr helfen würde.
 
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Jirokou Shunsui

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Langsam aber sicher machte ihm die ganze Aktion ungeheuren Spaß. Die Panik seines verfolgten Opfers fühlte sich großartig an, wie schreckerfüllt und ungläubig sie ihn mit ihren Augen anstarrte. Daran konnte er sich glatt gewöhnen, genau so mussten ihn die Leute anschauen und nicht etwa arrogant und hochnäsig auf ihn herunter blicken. Müsste er nicht seiner Rolle gerecht werden, so hätte er ganz sicher dafür gesorgt, dass ihn die meisten so anschauten und nicht anders. Zudem kam noch, dass er im Moment nicht schauspielern musste, was die ganze Freude nochmals sehr stark in die Höhe trieb. Auf jeden Fall verstärkte sich sein Grinsen aufgrund der Reaktion der Hinketsu nur noch umso mehr, was diese bestimmt nicht gerade beruhigte. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, wich sie langsam von ihm zurück, ehe sie schließlich kehrt um machte und davon rannte. Das Katz und Maus Spiel konnte also beginnen! Zunächst ein Mal entschloss sich Shunsui, locker hinter ihr her zu rennen, um das Mädchen keinesfalls aus den Augen zu verlieren. Dabei würde er sich dann auch noch überlegen, wie er weiter vorgehen sollte. Irgendwie musste er es ja zudem auch noch schaffen, ihr die präparierte Klette von Sharokku unterzujubeln, damit dieser sie auch verfolgen konnte. Dank einem kurzen und groben Einblick in das Doujutsu ihres Anführers, konnte sich der Jirokou nun einen Reim machen, wie es funktionierte. Doch dafür musste er erst ein Mal an die Schwarzhaarige heran kommen. Nicht, dass das ein Problem wär, bei dem gewaltigen Unterschied zwischen ihrer Geschwindigkeit, den Reflexen und der Reaktionszeiten, sollte das eigentlich gar kein Problem sein. Doch noch zögerte er es etwas hinaus, dafür machte ihm das alles hier viel zu sehr Spaß. Als sie dann schließlich stehen blieb und anfing sich umzuschauen, entschloss sich der blonde Junge zu handeln. Von einem Moment auf den anderen war er wieder auf Höchstgeschwindigkeit umgestiegen, damit ihn die Andere auch nicht sah. Hier hing er nun kopfüber an einem befindlichen Baum herunter und blickte das Mädchen an. Ob sie ihn wohl von alleine entdeckte? Da er sich nicht wirklich sicher war, entschloss er sich einfach, ihr ein wenig auf die Sprünge zu helfen. "Na, suchst du jemanden? Hier gibt es weit und breit keine Menschenseele, nur dich und mich. Niemand kann dir helfen!" Dabei ließ er auch ein gehässiges und siegessicheres Lachen ertönen. In der Tat, für einen paranoiden Menschen, wie Yuzuki einer war, musste das doch wirklich die Hölle sein. Von jemandem verfolgt zu werden, keine andere Menschenseele auf der Straße und nichts und niemand schien einem helfen zu können. Und ehe sie es sich wieder versah, hing er auch schon nicht mehr von dem Ast herunter, sondern befand sich direkt hinter ihr. Dabei befestigte er die Klette – wie ihm von Tantei befohlen worden war – unbemerkt an ihrer Jacke und hoffte daraufhin, dass er sich nun voll und ganz weiter der Jagd widmen konnte. Shunsui beugte sich ein wenig vor, sodass er der Kunoichi leise ins Ohr flüstern konnte. "Es gibt kein Entkommen ..."
 

Hinketsu Yuzuki

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Keuchend drehte sich Yuzuki in alle Richtungen, versuchte sich mögliche Fluchtwege einzuprägen, doch ihre Versuche waren vergeblich. In ihrer Hast übersah sie potenzielle Gegenstände, die sie als Waffen benutzen konnte, Löcher, um sich zu verstecken, und Wege, welche sie, wenn sie denn schnell genug wäre, benutzen könnte, um dem blonden Geist zu entkommen, der sie ganz sicher foltern würde.
Schreckliche Bilder ihres zerstückelten Körpers breiteten sich in Yuzukis Kopf aus, niemals wollte sie so enden! Also drehte sie sich schnell um, bemerkte, wie der Blonde ihre Verfolgung im Trab aufgenommen hatte, und zögerte nicht sofort wieder ihre Beine in die Hand zu nehmen und wegzurennen. Auch wenn sie wahrscheinlich gar nicht die Flucht ergreifen konnte, der Selbsterhaltungstrieb der Jugendlichen zwang sie regelrecht dazu.
Kaum hatte sich die Schwarzhaarige umgedreht, wurde sie schon wieder von einem Hindernis aufgehalten. Gerade, als sie den Weg durch die an das Elendsviertel angrenzenden Bäume nehmen wollte, tauchte ein abartig grinsenden Gesicht vor ihr auf, wodurch Yuzuki abermals dazu gezwungen wurde, erschrocken einen Satz nach hinten zu machen und den blonden Geist anzustarren, als wäre sie die unschuldige kleine Maus und er die fiese Schlange, die sie mit seinem Blick - oder vielmehr seinem perfiden Grinsen - in ihren Bann zog.
"Na, suchst du jemanden? Hier gibt es weit und breit keine Menschenseele, nur dich und mich. Niemand kann dir helfen!", zischelte die Schlange in der Einbildung der Hinketsu und gab ein gehässiges Lachen von sich, das immer und immer wieder in Yuzukis Kopf zu ertönen begann, einem Echo nicht ganz unähnlich.
Zitternd verharrte das junge Mädchen nach den Sätzen der Schlange, die von einem Ast des Baumes vor ihr herunterhing, und genau diese Sätze machten ihr ihre überaus aussichtslose Lage noch einmal deutlich. Dadurch merkte Yuzuki nicht einmal, dass sich ihr Verfolger blitzschnell hinter sie bewegt hatte, um ihr leise ins Ohr zu zischen, dass es kein Entkommen gäbe. Was sollte sie nun tun? Vielleicht war er bloß schnell und nicht stark? Einen Schlag in die Magengegend? Nein, das ging nicht, Yuzuki selbst war viel zu schwach. Wahrscheinlich würde er ihren Amgriff eh rechtzeitig bemerken und ihn abfangen. Und ihr anschließend den Arm brechen... Aber vielleicht konnte sie ihn verwirren?
Mittlerweile ging der Atem der Jugendlichen so schnell, dass er sicherlich in mehreren Metern Entferung zu hören war. Immer noch wusste sie nicht, was sie tun sollte, als seit etlichen Augenblicken auf die Gestalt unter der Baumkrone zu starren und ihren eigentlich Verfolger für eine Zeit zu verdrängen. Wenn er sie umbringen wollte, konnte er es ja immer noch tun. Momentan allerdings sah Yuzuki nichts außer die Gestalt ihres Vaters, der neben dem Baum stand, mit verschränkten Armen, und seinen todernsten Blick auf seine Tochter gerichtet hatte. Für jegliche Beobachter dieser Szene würde sie wahrscheinlich zeigen, dass sich das unschuldige Opfer in eine Art Schockzustand befand und im Augenblick gar nicht in der Lage war, irgendwelchen rationalen Gedankengängen zu folgen.
Den Blonden hinter sich vergessend tapste Yuzuki mit ungläubiger Miene auf ihren Vater zu, der viel mehr im Schatten des Baumes stand und durch das schwache Licht der Straßenlaterne, die einige Meter entfernt war, nur noch sehr leicht beleuchtet wurde. Der ehemalige Spitzenshinobi hatte sich sehr lange nicht gezeigt, wieso aber tauchte er nun auf? Etwa, um seiner in Not geratener Tochter zu helfen?
Während Yuzuki langsam weiterging, stammelte sie für Außenstehende etwas Unverständliches, doch ihr Vater verstand genau, was sie meinte. Kopfschüttelnd wandte er sich von ihr ab, seine Worte trafen Yuzuki wie Messerstiche. "Ich bin enttäuscht von dir, Yuzuki. Hättest du dich nicht vom Clan abgewendet, wärst du nun stark genug, um der Blindschleiche zu zeigen, wer die Stärkere ist." Die Enttäuschung lag dem Mann im Gesicht, nun drehte er sich vollends um und verschwand in der Dunkelheit des kleinen Hains, womit er Yuzuki beinahe alleine zurückließ. "Hättest du deiner Mutter gesagt, dass du mich nicht in der schwierigen Zeit zurücklassen wolltest, wäre ich jetzt vielleicht noch da, um dir wirklich zu helfen.", hörte Yuzuki die melancholische Stimme ihres Vaters, bevor sie gänzlich verstummte und die Hinketsu sich mit einem noch beobachteter fühlte, als sie es ohnehin schon glaubte zu sein.
Die ganze Zeit über hatte sie nichts gesagt, außer einige unverständliche Wörter zu stammeln, aber das war ihr momentan auch nicht wichtig. Prüfend sah die Jugendliche in alle Richtungen, nach rechts, nach links, nach oben zu den Fenstern der Häuser - überall hin. Für den blonden Jungen, der mittlerweile vor ihr stand, weil sie sich unbewusst zu ihm umgedreht hatte, angelockt von den Blicken der zahlreichen unwirklichen Personen, die allesamt denselben Blick zu Yuzuki sandten, war es möglicherweise eine lächerliche Szene, die ihm dargeboten wurde, aber Yuzuki fühlte sich erst recht wie der Sündenbock, für den sie sich ihr Leben lang immer gehalten hatte. Langsam füllten sich die Augen des Mädchens mit Tränen, die in der Dämmerung für andere wahrscheinlich nicht zu erkennen waren, ihr Blick war auf ihren Verfolger gerichtet. Jetzt wusste sie endlich, was los war. All die Geister, die sie sich verraten fühlten, hatten den Blonden als Rächer auserkoren, damit er sie zur Strecke brachte!
Nervös kaute Yuzuki auf ihrer Unterlippe herum, dann drehte sie sich um und rannte in die Dunkelheit hinter sich, wobei sie fieberhaft überlegte, wie sie der Rache der Geister entgehen konnte.
 
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Jirokou Shunsui

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Aus einem für Shunsui ziemlich unerfindlichen Grund reagierte Yuzuki leider nicht wirklich so, wie er es eigentlich geplant hatte. Statt sich komplett verschreckt umzudrehen und sich zu fragen, warum sie ihrem Verfolger nicht entkommen konnte, erfolgte eine ganz andere Reaktion. Langsam und unsicher bewegte sich das Mädchen auf den Baum zu, ganz so, als ob sie ein bisschen in Trance wäre. Dabei fing die Clankunoichi auch noch an, unverständliche Wörter von sich zu geben. *Was ist hier los?*, fragte sich der Jirokou plötzlich sichtlich verwirrt. Wie konnte man von einem Moment auf den anderen eine derart veränderte Gefühlslage haben? Da stellte sich ihm doch glatt die Frage, ob bei der Hinketsu die letzten Schaltkreise durchgebrannt waren und sie nun komplett durchgedreht war. Hierbei handelte es sich um den ersten Moment des ganzen Abends, in welchem er nicht wusste, wie er nun agieren sollte. Natürlich hatte er immer noch mehrere Möglichkeiten offen, darunter auch zum Beispiel ebenfalls vorzuschreiten und sie physisch anzugreifen. Vielleicht würde sie das aus ihrer Trance holen. Andererseits konnte es auch sein, dass er zu fest zu schlug und sie damit außer Gefecht gesetzt wurde, eine Sache, die er unter keinen Umständen machen sollte. So hatte es ihm Sharokku gesagt, er solle das Mädchen nur unter Druck setzen und verfolgen. Aber wer hatte schon mit einer solch bizarren Situation rechnen können? Selbst ihr genialer Anführer – so sehr Shunsui den Teil verabscheute, dass der Tantei ein Clanshinobi war und ein Bluterbe besaß, konnte man doch einfach nicht anders, als den Intellekt des Anderen zu bewundern – hätte nicht alle möglichen Situationen voraussagen können. Vielleicht wäre es das Beste, wenn der blonde Junge einfach mal zu dem Mädchen trat und sie feste durchschüttelte. Ehe er jedoch zu irgendeiner außerplanlichen Maßnahme greifen musste, wurde ihm die Entscheidung aus der Hand genommen, als Yuzuki endlich aufhörte, sich so seltsam aufzuführen. Mit einem Mal drehte sie sich wieder zu ihm um und starrte ihn angsterfüllt an. Jaaaa, das war genau der Ausdruck, den er auf ihrem Gesicht sehen wollte. So und nicht anders gehörte sich das. Kurz daraufhin begann sie sich panisch in alle Richtungen umzuschauen, ganz so, als ob sie etwas oder jemanden suchte, der sie aus dieser misslichen Lage befreien konnte. Leider schien sie ihm nicht wirklich zugehört zu haben, sonst hätte sie seine Worte verstanden. Es. Gab. Kein. Entkommen! Dann drehte sich Yuzuki auch schon um und rannte davon, hinaus in die Dunkelheit, die all die heutigen Ereignisse für sich behalten würde. *Perfekt, dann kann die Jagd ja weiter gehen.*, dachte sich der blonde Junge, während er sich genüsslich über die Lippen leckte. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und befand sich nur allzu bald ziemlich dicht hinter der Schwarzhaarigen, die jetzt nicht wirklich besonders schnell war. Mit einem boshaften Gedanken überlegte sich Shunsui, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, den Druck auf das Mädchen noch etwas zu erhöhen. Und als sie immer weiter rannten, bot sich ihm auch schon die erste Gelegenheit, als sich ein morscher Baum am Wegesrand befand. Mit einem Satz sprang er vor und verfehlte das Mädchen ganz knapp absichtlich, sodass sein Bein ihren Kopf kaum strich und stattdessen in den alten und lange nicht mehr ehrwürdigen Baum einschlug. Splitternd bohrte sich sein Fuß in das morsche Holz, ob sich Yuzuki vorstellen konnte, was passiert wäre, wenn er sie getroffen hätte? Oh ja, das hätte auf keinen Fall einen schönen Anblick gegeben. Doch damit nicht genug, auch die nächste Gelegenheit in Form einer Mülltonne nutzte er, um dem Mädchen einen weiteren Schrecken einzujagen. Immer wieder schien er sie nur knapp zu verfehlen und stattdessen Gegenstände zu demolieren. Bis er am Ende keine Lust mehr hatte und der Jagd ein Ende machen wollte. Schnell zog er der Hinketsu die Beine weg und drückte sie gleichzeitig zu Boden. Passend dazu zauberte er wie aus dem Nichts ein Kunai hervor, welches er kurz in der Hand wirbeln ließ. "So, das wars, Ende Gelände. Grüß mir diene Freunde, wenn du sie in der Hölle siehst." Und mit einem beinahe irren Lachen ließ er das Kunai auf das hilflose Mädchen hinuntersausen.
 
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Hinketsu Yuzuki

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Schon wieder galoppierte Yuzukis Herz wie ein Schlachtross, ihr Blut wurde rasend schnell durch ihre Adern gepumpt und ihr Atem ging so schnell, dass ihre Kehle mittlerweile brannte und sich so anfühlte, als wäre sie ausgetrocknet. Einen Blick nach hinten wagte die junge Kunoichi nicht, sie war sich sicher, dass der blonde Rachegeist ihr auf den Fersen war und die Verfolgung sofort wieder aufgenommen hatte. Ersichtlich war dies aufrgund der Tatsache, dass Yuzuki es trotz des Rauschens in ihren Ohren das Rascheln von Blättern und das Knacken von Ästen auf dem Boden hören konnte. Glaubte sie zumindest, vielleicht waren es auch nur ihre eigenen Geräusche, denn momentan rannte sie ziemlich ungeschickt für einen Ninja und trampelte alles nieder, was vor ihr auf dem Boden lag. Das nötige Gewicht dafür besaß die Hinketsu schließlich, auch wenn sie so zierlich aussah wie eine Elfe.
Mit abgehacktem Atem und brennender Kehle merkte Yuzuki, wie sie allmählich langsamer wurde. Ihre Ausdauer ließ noch zu Wünschen übrig, sodass es eigentlich gar nicht anders kommen konnte. Falls sie die Situation, in der sie sich befand, meistern konnte, würde sie keinen Moment länger zögern, um ein wenig Ausdauertraining zu betreiben - und vielleicht auch ein wenig schneller zu werden. Ihr claneigener Taijutsu-Stil verlangte zudem auch eine hohe Schnelligkeit, deswegen hatte Yuzuki eigentlich auch keine andere Wahl, außer schnell zu werden... um ihren Gegnern im Extremfall weglaufen zu können - so wie jetzt zum Beispiel.
Plötzlich spürte die Jugendliche, wie etwas knapp an ihrem Ohr vorbeisauste und in den morschen Baum vor ihr krachte. Erschrocken taumelte Yuzuki zur Seite, während sie merkte, dass es das Bein ihres Verfolgers war, der im zersplitterten, alten Holz steckte. Es war also gekommen, wie es kommen musste - der Blonde hatte endlich zum Angriff ausgeholt, aber Yuzuki glücklicherweise verfehlt. Auch wenn die Hinketsu reichlich außer Atem war und Seitenstiche hatte, zögerte sie nicht, zurück in Richtung Gebäude zu laufen, wo der blonde Geist hinter ihr erneut zu einem Angriff ausholte, allerdings schon wieder sein Ziel verfehlte und stattdessen die Mülltonne traf, bei der er eine Delle hinterließ. Erneut wirbelten Yuzukis langen Haare auf, weshalb sie sich hastig aus dem Gesicht strich, um zu sehen, wohin sie laufen konnte. Zum Glück war der Rachegeist kein großartiger Taijutsuka, so wie er Yuzuki verfehlte, konnte er auch keiner sein!
Hoffnung flackerte in Yuzuki auf. Scheinbar war der Blonde nur schnell, und nicht geschickt. Er bewies dies, weil er immer wieder Yuzuki verfehlte, wodurch die Hoffnung in ihr nur noch wuchs. Von wegen kein Entkommen... da musste er sie schon fangen und nicht blöde versuchen, sie zu treten! Immer wieder drehte sich Yuzuki im Lauf um, während der Blonde einen Fehlschlag nach dem anderen setzte. Vielleicht würde auch er bald außer Puste sein?!
Gerade, als Yuzuki überlegte, mittels Kinobori die Wand hochzulaufen, spürte sie, wie sich etwas um ihre Beine schlang und sie zu Boden gerissen wurden. Das kontne nicht sein, sie war gestolpert!
Unsanft landete Yuzuki in einer halben ungeschickten Drehung auf dem Rücken und ehe sie sich aufrappeln konnte, spürte sie, wie ein großes Gewicht auf ihr lastete. Schockiert und wütend zugleich riss die Jugendliche die Augen auf, als sie bemerkte, was sich da auf ihr befand - es war ihr Verfolger! Panik und Hass wallten in ihr auf, vergebens versuchte sie, sich zu bewegen, doch das Gewicht, mit dem der blonde Junge sie zu Boden drückte, war zu groß und da Yuzuki sowieso kein muskelbepacktes Etwas war, konnte sie sich auch nich befreien. Außer ihn hasserfüllt anzustarren, wobei sie sich vor lauter Wut kräftig auf die Unterlippe biss, bis diese zu bluten begann, blieb ihr nichts anderes übrig. Lässig zog ihr Fänger ein Kunai heraus, seine Absichten waren klar. Yuzuki hingegen sah mittlerweile nur noch rot. Der Hinketsu in ihr hatte endlich die Überhand gewonnen, allerdings zu spät.
"Runter von mir, du schamloser Schelm!", zischte die Jugendliche ihren Peiniger an, danach zögerte sie nicht, einen fetten Spuckebatzen, der vollkommen mit dem roten Lebenssaft durchmischt war, das aus ihrer blutenden Unterlippe herausquoll, in Richtung seiner ihr entsetzlichen Fratze entgegen zu schleudern. "Ja, stich nur zu und wir sehen, was passiert! Glaubst du tatsächlich, ein Messerchen könnte mich aufhalten?!"
Rasend vor Wut und ihren Worten nicht mehr Herr malte sich Yuzuki in ihren letzten Minuten aus, wie sie dem Jungen, der sie mit Leichtigkeit zu Boden drückte, die Kehle aufriss. Wie das Blut seitlich an ihren Wangen zu Boden tropfte, merkte sie in ihrer Rage gar nicht mehr. Für sie gab es nur eine Hölle, und das war ihre Paranoia. Sonst nichts.
 
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Was für ein wunderschöner Abend für eine Jagd. Dies dachte sich auch Shunsui, der scheinbar in dieser völlig aufzugehen schien. Anfangs machte er sich dabei noch ausgezeichnet, sodass auch Seishin dem Verräter ein wenig Respekt zollen musste. Seishin stand allein auf den Dächern der Slums und beobachtete dieses Schauspiel, wie der junge Taijutsuka, den er bei der erstbesten Gelegenheit wohl um die Ecke bringen würde, ihr neuestes potenzielles Mitglied verfolgte. Seishin genoss dieses kindische Fange-Spiel so sehr, dass er sich auf den Dächern genüsslich mit seinen Kakis hinsetzte und sie mit einem breiten Grinsen verspeiste. Die Reise jedoch trug ihn oft zu einem anderen Dach, da Yuzuki nach einer Zeit begann fortzurennen. Shunsuis Geschwindigkeit hatte Seishin schon erfahren dürfen, weshalb er wusste, dass er keinerlei Probleme damit haben würde, sie einzuholen. Dieser ließ es geschickt mehrfach so aussehen, als würde er Yuzuki knapp verfehlen und zufällig in irgendwelche Hindernisse stoßen. Seishin musste schmunzeln. Jemand der so schnell war, würde sicherlich nicht versuchen unbedingt den Kopf zu erwischen, wenn sein opfer so hilflos war. Es war offensichtlich, dass die ganze Farce nur gespielt war und Shunsui etwas Eindruck schinden wollte. Seishin wusste jedoch auch, dass Shunsuis Aufgabe darin lag, dass sie sich verfolgt vorkommen sollte und ihre Paranoia richtig ausleben konnte. Man musste ihm dies lassen – er schaffte es. Seishin hätte er sicherlich damit nicht beeindruckt, aber man musste auch anmerken, dass er ihm schon für den Versuch sämtliche Knochen gebrochen hätte, wozu die junge Hinketsu nicht im Stande war. Doch die Vorführung ging in die nächste Runde und diese fand Seishin gar nicht so erquickend, wie er den Rest empfand. Scheinbar machte Shunsui Ernst und drückte sie zu Boden. Der dauerhaft grinsende Shinobi suchte sich für dieses Spektakel einen Platz in der ersten Reihe, wo er in einer dunklen Seitengasse ihrer Straße ins mehr oder weniger Helle starrte und kritisch Shunsuis nächstes Manöver beobachtete. Das ganze Spektakel nahm zwar nun ein wenig Dramatik an, aber als Shunsui dann ein Kunai aus seiner Tasche holte, zog Seishin die Notbremse. Schnell, wie er nun einmal war, sauste er aus der Gasse heraus und sprang mit dem Fuß voran direkt in seinen Organisationskollegen. Zwar hatte Seishin kaum Kraft in seinen Muskeln, allerdings kam er mit voller Geschwindigkeit in ihn hereingesprungen, was ihm zwar keine Brüche bescheren sollte, ihn aber mindestens wegkatapultieren sollte. Komischerweise hatte dieser plötzlich ein völlig blutverschmiertes Gesicht. Hatte Yuzuki ihn gerade angegriffen, als Seishin ihr zur Rettung kam? Vielleicht hätte es ihn ja gar nicht gebraucht, doch auch Seishin hatte einen Auftrag und der lautete sicherlich nicht, dass er Shunsui dabei zuschauen sollte, wie er Yuzuki umbrachte. „Yare, yare, Satan-chan, du auch hier?“, sagte er grinsend, während er die Hand nach der am Boden liegenden Kunoichi ausstreckte. Sie war eine zukünftige Kameradin und deshalb behandelte er sie wenn möglich mit ein wenig mehr Respekt, als die anderen Shinobi. Shunsui war hierbei allerdings eine komplette Ausnahme, da dieser ein so offensichtlicher Verräter war, dass er diesen niemals aus dem Auge lassen würde, egal was er machen würde. „Was macht denn ein Mädchen alleine zu so später Stunde hier in den Slums? Das ist doch gefährlich.~“ Leider klang auch das eher weniger besorgt, denn belustigt, aber er wollte versuchen ein Gespräch aufzubauen, dass sie wenigstens ihm vertraute, da sie Shunsui sicherlich nicht mehr so mochte.
 

Hinketsu Yuzuki

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Wie in Zeitlupe sah Yuzuki mit an, wie das Kunai des blonden Jungen, welcher sie soeben überwältigt hatte, auf sie heruntersauste. Wie ihr das Blut dabei die Wangen herunterlief und von ihren langen Haaren, die auf dem Boden in alle Richtungen zeigten, aufgefangen wurde und teilweise sogar durch die Haarsträhnen durchsickern konnte, merkte sie nicht mehr. Alles, worauf sie nun fixiert war, waren die Bilder, die vor ihrem geistigen Auge Gestalt annahmen, und ihren Fänger dabei seltsamerweise verdrängten, sodass die Bilder in ihrem Kopf von der dämmrigen Atmosphäre um sie herum, umrandet wurden. Ihr Atem dabei wurde allerdings nicht ruhiger, sondern ging genauso schnell, wie vorher – immerhin war sie in einer äußerst misslichen Lage.
Eine Raupe. Ein Name. Ein Kokon. Ein Laster. Ein Schmetterling. Ein Gedanke. Ein Rabe. Sieg?!
Hilflos versuchte sich Yuzuki zu bewegen, doch der Kerl, der sie zu Boden drückte, war unnachgiebig wie ein Felsen. Derweil dachte sie nicht im Geringsten daran, die Augen zu schließen, nein, sie wollte ihrem Mörder in die Augen schauen. Doch das Kunai konnte sich nicht in ihr zartes Fleisch bohren, denn genau in diesem Moment, raste irgendetwas herbei, etwas sehr schnelles, das Yuzuki in ihrer nahezu blinden Wut nicht auf Anhieb im dämmrigen Lichtfall erkennen konnte. Die Stimme die ertönte, kannte sie aber sofort zu ordnen.
„Yare, yare, Satan-chan, du auch hier?“, sprach Seishin zu ihr, während er grinsend die Hand nach ihr ausstreckte, um ihr aufzuhelfen. Japsend stützte sich Yuzuki erst auf ihrem linken Ellbogen ab und winkelte ein Bein an, bevor sie nach der Hand ihres Kameraden, den sie auf der Mission mit Yasu kennengelernt hatte, zu greifen. Die Wut in ihr wurde von dem Gefühl der Erleichterung überschwemmt, als Yuzuki aufstand und ein „Dankesehr“ murmelte, ehe sie begann das Blut auf ihren Wangen hastig mit ihren Handrücken abzuwischen. Einen hasserfüllten Blick sandte sie sogleich auch zu dem blonden Fiesling, welcher sie vor einigen Augenblicken in die Hölle schicken wollte. Mit Sicherheit würde er gegen Seishin gar keine Chance haben, der weißhaarige Shinobi war wahrlich ein gefährlicher Kerl.
Innerlich jubelnd wandte sich Yuzuki wieder ihrem damaligen Kollegen, wobei sie sich nicht im Geringsten fragte, wieso er auf einmal da war, um ihr zu helfen. Wie ein aufgescheuchtes Reh blickte die Hinketsu auf, als sie gerade ihre Klamotten abklopfte, als Seishin ihr eine Frage gestellt hatte, die ihr bekannt vorkam. Die blonde Schlange hatte auch so etwas gefragt. „Naja, ich habe wohltätige Arbeit geleistet und wurde entsprechend belohnt.“, antwortete die Jugendliche monoton, während sie ihre verletzte Unterlippe befühlte. Die Wunde blutete nicht mehr so stark, also kramte Yuzuki ein Taschentuch danach hervor, um sie auf ihre Lippe zu halten. „Mh, Hiniko-san? Würdest du mich vielleicht aus diesem Elendsviertel herausbegleiten? Das wäre sehr nett…“ Viel Hoffnung machte sich Yuzuki da nicht, vielleicht kam da ja mal wieder ein sarkastischer Spruch?
Nachdem sie ihre Bitte ausgesprochen hatte, machte Yuzuki allerdings keine Anstalten, sich fort zu bewegen. Irgendwie hatte sie Angst, nicht mehr unbedingt vor dem Rachegeist, sondern viel mehr von den anderen Leuten, die sich hier so tummelten. Während das junge Mädchen auf eine Antwort von Seishin wartete, gingen ihr die Bilder, die sie vorhin vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte, durch den Kopf. Irgendwie war das verwundernd. Hätte sie nicht ihr eigenes Leben in ihren letzten Sekunden noch einmal durchleben müssen? Stattdessen hatte sie seltsame Dinge gesehen, bei denen sie keinen Zusammenhang erkennen konnte.
Mit hoch gezogenen Augenbrauen blickte Yuzuki erneut zu ihrem Retter, wobei sie inständig auf eine bejahende Antwort seinerseits hoffte. Ihre Gedanken schweiften jedoch schon wieder ab. Der Rabe ging ihr nicht aus dem Kopf, ebenso wenig der Schmetterling, dessen Entwicklung sie mitangesehen hatte. Das alles waren wie Erinnerungen gewesen, hatte Yuzuki das Gefühl, aber sie konnte sich nicht mehr so gut daran erinnern, ob sie die Bilder in ihrem Kopf auch tatsächlich so erlebt hatte.
Erneut zuckte Yuzuki, als irgendwo ein Krächzen zu hören war – vermutlich eine Krähe oder ein Rabe. Verwundert über diesen Zufall blickte Yuzuki in die Richtung, aus der das Rascheln von Laub und das Flattern von Federn zu hören war. Der Baum, aus dessen Richtung diese Geräusche kamen, stand vor einer Laterne, sodass dieser einen Rand aus schwachem Laternenlicht besaß, der ihn irgendwie heldenhaft aussehen ließ. Ihn und die Gestalt, welche neben dem Baum stand. Ein kalter Schauer lief Yuzuki über den Rücken, als sie erkannte, wer die Person war, die dort stand. Mit aufgerissenen Augen stammelte sie die folgenden Worte, die ihr über die Lippen kamen. „Tantei-san?!“
 

Tantei Sharokku

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Sharokku trat unter der Laterne hervor, tiefe Schatten durchfuhren sein Gesicht, und begann zu Grinsen, doch auch wenn es sein berühmtes leicht abwesendes Grinsen war, fehlte hier etwas… Wärme: „Ah, Yuzuki, schön dich zu sehen.“ Langsam wich die Verträumtheit aus den Zügen, ersetzt durch eine gewisse Bosheit, jedoch war dieses neue Grinsen deutlich wärmer als das vorherige: „Keine Sorge, alles wird gut.“ Er schloss die Augen und ließ das Chakra in sie fließen, dies hier war kein Moment der Lügen: „Ja, alles wird gut.“, wiederholte er, als er die bernsteinfarbenen Augen öffnete. Seine wahren Augen.
Er richtete sein Blick auf die beiden anderen, seine Augen waren hart, sein Blick unerbitterlich und das Gesicht… grinste immer noch sein kleines Quäntchen Bosheit. „Haltet bitte ein bisschen Abstand, immerhin hat sie für heute genug durchmachen müssen.“ Seine Stimme klang absolut befehlsgewohnt und keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass man sich diesen Worten beugen wird.
Er wiederum wandte sich zurück an das Mädchen: „Es tut mir Leid, scheinbar war da jemand etwas zu grob… Aber das ist mein Fehler.“ Er verbeugte sich unmerklich, während sein Grinsen nun zu einem Lächeln wurde, was nicht wirklich anders war von den Gefühlen her: „Du schaust ungläubig… Ich bin Tantei Sharokku, wir haben zusammen an einem Garten gearbeitet und ich freue mich, dich wieder zu sehen.“ Ja, sie schaute Sharokku gerade an, als wäre er eine vollkommen andere Person geworden.
Im Grunde verständlich, aber er hatte sich nicht geändert. Eher war er nur endlich ehrlich: „Das dort ist Hiniko Seishin und er ist Jirokou Shunsui. Sie sind beide meine Nakama.“
Er hatte geschaut… hier war niemand in der Umgebung, denn die Leute waren gerade dabei, sich um ihren eigenen Kram zu kümmern. Im Gasthof in der Nähe brannten die Lichter und wahrscheinlich wurde da für billiges Geld billiges Essen verzehrt. Sharokku schaute sich betont um: „Eine Schande, dass ein solcher Ort hier steht, nicht wahr? Wo sie eingepfercht leben, die Menschen die in der Hoffnung nach Glück hierher kamen. Nicht besser als Vieh werden die meisten behandelt. „Bleibt wo ihr seid!“ wird ihnen gesagt.“ Er schaute Yuzuki direkt in die Augen: „Hättest du Shin retten können?“ Er fragte direkt und vollkommen aus dem Zusammenhang, nur um das Mädchen noch härter zu treffen. Langsam wurde sein Lächeln kleiner und er sagte voller Ernst, ohne die kleinste Regung von Boshaftigkeit oder Amüsement: „Wer weiß? Vielleicht hätte es aber auch jemand anderes tun können, wenn die Ressourcen nicht auf den kalten Krieg anstatt auf die Medizin verwendet werden würde. Oder wenn wir es mal geschafft hätten, ein ordentliches internes Kommunikationssystem einzustellen, anstatt den Funk für Operationen im Feindesgebiet zu verfeinern.“
Er begann langsam auf Yuzuki zuzugehen: „Oder dein Vater… in einer Gesellschaft wo Leistung über allem steht, Teil eines Clans, welcher großen Einfluss hat, jedoch vollkommen im Schatten seines Bruders…“ Dies war eine schwer herauszufindende Information gewesen, aber nachdem er Yuzukis Vergangenheit erst einmal nach Yamamoto Shin abgesucht hatte, war sie recht schnell in seine Hand gelangt, auch wenn es eher Gerüchte waren: „Wieso verfolgt es dich? Weil du etwas hättest ändern können? Oder weil du der Meinung bist, dass du etwas ändern musst?“
Er ließ ihr etwas Zeit eine Antwort hinzustottern und dann kam die entscheidende Frage… „Wer wir sind? Wir sind die Schattenseite der Sonne, wir sind die Kurataiyou… und wir haben vor, etwas zu ändern… und zwar genug zu ändern, um die Gerechtigkeit siegen zu lassen.“ Er kam noch ein Stcük näher und seine Nase berührte fast Yuzukis: „Wir wollen Rache, denn wie könnten die Toten sonst schweigen? Wir wollen Änderung, denn zu viele leiden immer noch und es wird nicht einmal versucht etwas zu verändern… Wenn man die Welt verbrennen muss um sie zu läutern…“ Mit einer heftigen Drehung wandte er sich von ihr ab und ging wieder ein paar Schritte zurück: „…dann werde ich persönlich die Fackel halten. Und du?“ Er warf ein Blick zurück: „Bist du es nicht Leid, dir für alles die Schuld zu geben? Dich zu verstecken? Und alles seinen Lauf zu lassen? Werden die Geister der Toten deswegen ruhen?“ Das alles sollte zu viel auf einmal für sie sein, aber er ließ ihr keine wirkliche Wahl. Er drehte sich langsam um: „Hinketsu Yuzuki… was willst du tun?“ Und damit zwang er sie zur Antwort, seine Stimme duldete keine Widerworte… und alle Aufmerksamkeit war auf die Weibliche gelegt.
 

Hinketsu Yuzuki

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Mehrere Male blinzelte Yuzuki, ehe sie mit aufgerissenen Augen dastand und den Jungen mit den hellen Haaren ungläubig betrachtete. Dass sie einem blonden Kerl begegnete, der ihr den Gar ausmachen wollte, war nicht so abwegig. Dass sie Seishin traf, der sie kurzer Hand sofort rettete, war etwas abwegiger... Oder doch nicht? Ihrem weißhaarigen Bekannten, der stets grinste, würde sie allein seiner Art wegen schon zutrauen, dass er sich abends nach Sonnenuntergang auf die Socken machte, um Leute zu erschrecken - oder viel Schlimmeres noch. Aber Sharokku um diese Uhrzeit anzutreffen war mehr als verstörend. Was machte ein so netter Bursche, wie er es laut Yuzukis Erinnerung war, um diese Uhrzeit hier - wo doch zwei gefährliche Jungen anwesend waren?
Stocksteif verharrte die Jugendliche, als sie beobachtete, wie der Tantei aus dem Lichtkegel der Laterne trat, und näher kam. Yuzuki brauchte dringend eine Erklärung für die Dinge, die vor einigen Augenblicken noch geschehen waren. Aber Sharokkus Miene lenkte sie so sehr ab, dass sie die Gedanken an eine Erklärung vorerst verdrängte, denn den liebtrotteligen Burschen vom Gärtnern damals hatte sie heute definitiv nicht vor sich. Dafür war sein Gesichtsausdruck viel zu boshaftig. Trotzdem erklärte er Yuzuki, dass alles gut sein würde, während er seine Augen schloss. Yuzuki glaubte nicht daran, dass irgendetwas gut werden würde, doch auch dieser Gedanke entwich ihr schnell, als sie die Veränderung von Sharokkus Augen sah. Die Iris war nicht länger bläulich, wie normalerweise, sondern gelblich verfärbt, ähnlich wie Bernstein. Vermutlich war das sein Doujutsu - Yuzuki hätte gar nicht erwartet, dass Sharokku im Besitz von einem Clanerbe war. Anders konnte sich die Hinketsu diesen Umstand nicht erklären, dafür war sie schon wieder viel zu aufgewühlt.
Mit ungläubigem Gesicht machte Yuzuki einen Schritt rückwärts. War das wirklich Sharokku? "Es tut mir Leid, scheinbar war da jemand etwas zu grob… Aber das ist mein Fehler.", entschuldtigte sich der Junge mit den silbrig weißen Haaren, das boshaftige Grinsen war zu einem Lächeln gewichen. "Du schaust ungläubig… Ich bin Tantei Sharokku, wir haben zusammen an einem Garten gearbeitet und ich freue mich, dich wieder zu sehen."
Yuzukis Blick war skeptisch, als sie nickte. "Ja, ich kenne dich noch... Ich hätte nur nicht gedacht, dass..." Wie konnte sie ihn bloß vergessen? Sie hatte ihn doch als liebtrotteligen Jungen in Erinnerung gehabt!
"Das dort ist Hiniko Seishin und er ist Jirokou Shunsui. Sie sind beide meine Nakama." Erneut nickte Yuzuki, die Augen mittlerweile zusammengekniffen, da sie nun unverkennbar misstrauisch war. Die drei Jungen steckten also unter einer Decke. "Hiniko-san kenne ich bereits...", gab Yuzuki ihren Senf dazu ab, weil sie nicht wusste, was sie sonst antworten sollte. Den Namen des anderen merkte sich die Hinketsu natürlich sofort, als sie ihn hörte, ihn ernst zu mustern verkniff sie sich aber. Eher lag ihr Interesse bei Sharokku und dem, was er sagen würde. Dieser sprach über die Menschen in dem elendigen Viertel, wo sich die vier Jugendlichen gerade befanden. Sofort erinnerte sich das junge Mädchen daran, wie sie vor gar nicht langer Zeit am heutigen Tage, der sich nun allmählich dem Ende neigte, den bedürftigen Essen ausgeteilt hatte. Irgendwie hatte es sich so angefühlt, als würde der Elend für einige Zeit angehalten werden, bevor alle ehrenamtlichen Mitarbeiter die Tafel verließen, um Feierabend zu machen. Dann fing alles von vorne an: Hungrige Menschen, zerschlissene Kleider, niedrige Lebensstandards.
"Hättest du Shin retten können?" Diese Worte holten Yuzuki schlagartig zurück in die Wirklichkeit. Sie konnte nicht anders, als zusammen zu zucken. Vor lauter Nervosität biss sich die Jugendliche auf die verletzte Unterlippe, die daraufhin wieder leicht zu bluten begann. Der Schmerz, den die Verluste ihr bereiteten, verdeckten den pochenden Schmerz in ihrer Unterlippe. Mit dem Taschentuch in ihrer Hand tupfte sie ihren Mund ab, um die Blutung zu stoppen. Derweil sprach Sharokku weiter und Yuzuki ließ ihn ausreden, weil ihre Körperhaltung und ihr auf den Boden gerichteter Blick ihm die nötigen Antworten geben sollten. Ja, sie hätte Shin retten können, wäre da nicht die vielen Clanmitglieder gewesen, die sie abschätzig behandelt hatten, als sie den Weg eines Mediziners einschlagen wollte. Ein Hinketsu mit dem Wissen der Medizin war sicherlich ein äußerst hilfreicher Arzt, aber die Standards im Clan waren anders gesetzt. Ein Mediziner zu sein hieß ein Schwächling zu sein.
Als Sharokku weiter Salz in ihre Wunden streute, schloss Yuzuki die Augen und bemerkte so gar nicht, wie er sich ihr näherte. "Wieso verfolgt es dich? Weil du etwas hättest ändern können? Oder weil du der Meinung bist, dass du etwas ändern musst?" Einen Moment dachte Yuzuki nach, anschließend blickte sie zu dem gelbäugigen Jungen auf. Sollte sie ihm verraten, was Sache war? Vielleicht wusste er es aber auch schon, so wie er die vielen Ereignisse ihrer Vergangenheit kannte. "Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Tantei-san... Aber... Wer seid ihr? Was habt ihr vor?" Mehr sagte die Jugendliche nicht dazu. Stattdessen lauschte sie weiter Sharokkus Worten, der ihr endlich die erwünschte Erklärung gab, auf die sie gehofft hatte. All dies spickte er mit solch einer Wortwahl, dass Yuzuki gar nicht anders konnte, als sich auf seine Seite zu schlagen. Veränderung? Ja, sie wollte unbedingt etwas in dieser schlechten Welt verändern und dazu brauchte sie Gleichgesinnte. Niemals mehr wollte sie sich verstecken, es war Zeit sich den Geistern zu stellen.
„Hinketsu Yuzuki… was willst du tun?“, fragte Sharokku die Hinketsu, während er sich langsam wieder zu ihr zurückdrehte. Seine Stimme forderte eine eindeutige Antwort, mit der er selbst etwas anfangen konnte. Ein 'Nein' würde sich die Jugendliche gar nicht erst erlauben können, sicherlich würde sie als Gegenantwort nicht verschont werden. Langsam drehte Yuzuki ihren Kopf in eine Richtung, wo ihre Gesellschaft nichts anderes sehen würde, als Geäst, doch für Yuzuki war etwas sichtbar. Die Umrisse ihres Vaters waren unmissverständlich für sie zu sehen, sein Gesicht allerdings war nicht zu erkennen, aber das brauchte sie auch nicht zu sehen. Das Nicken, welches an sie gerichtet war, reichte ihr. Isamu hatte sein Okay gegeben.
Einen Moment überlegte Yuzuki noch, ehe sie sich wieder an Sharokku wandte, dann glitt ihr die Anwort viel zu leicht über die Lippen. "Es hätte eigentlich gereicht, wenn du vor einigen Stunden zu mir in die Tafel gekommen wärst, wo ich Essen ausgeteilt habe. Du hättest nur fragen brauchen, ich hätte sofort 'Ja' gesagt, Tantei-san... Aber ich denke, hierbei hast du dir deinen Teil auch gedacht", versuchte Yuzuki in neutralem Ton zu sagen, aber der vorwurfsvolle Unterton schlich sich immer wieder in ihre Aussage hinein. "Ich bin jedenfalls dabei." Und damit hatte sie den Vertrag mit ihrem eigenen Blut unterzeichnet. Auch wenn sie im Grunde eine nette Person war, sicherlich musste sie auch über Leichen gehen. Jirokou Shunsui würde nur einer davon sein.
 

Sumiya Saki

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P- Job: Brot für die Welt
Prüfling: Higa Akira - Begleitung: Sumiya Saki

Verschlafen streckte Saki sich, als sie das Haus an diesem Morgen verließ. Die Kräuteroma hatte sie überraschend lange schlafen lassen und als sie endlich aufgestanden war, lag nur ein Brief auf dem Küchentisch. Das klapprige Gestell, an dem die junge Kunoichi mit ihrer Ziehmutter, normalerwiese aß, schien sogar schon belastet zu werden, weil ein einzelner Brief darauf abgelegt worden ist. Etwas neues musste her, aber Saki wusste, dass das gar nicht so einfach werden würde, es gab schließlich durchaus wichtigere Dinge, die angeschafft oder bezahlt werden mussten. Vielleicht sollte ich bei der Dorfverwaltung anfragen, ob ich nicht eventuell eine Mission übernehmen kann. Normalerwiese sprang Saki nicht auf die Idee an sich als Shinobi zu verdingen, aber manchmal musste so etwas sein. Die Kräuteroma würde auf jeden Fall zufrieden sein, wollte sie doch, dass die Sumiya mehr ihrer Arbeit nachging. Wollte sie das Mädchen aus dem Haus haben oder nur, dass sie ihre Fertigkeiten verbesserte? In beiden Fällen war ein neuer Küchentisch das Ziel. Wenn man so bedachte, für was andere auf Missionen gingen, war Saki äußerst bescheiden, aber so etwas lernte man eben, wenn man hier aufwuchs. Mit einem trockenen Toast zwischen den Zähnen hockte sich Saki an das wackelige Ungetüm von Tisch und zog den Brief aus dem noch versiegelten Umschlag. Wie sich herausstellte, wurde Saki zu einem Job geschickt, dann musste sie nicht einmal darüber nachdenken die Dorfverwaltung zu informieren. Passt ja. Einen Haken hatte die ganze Sache jedoch schon, wie die Kunoichi beim Überfliegen des Briefes feststellen musste. Der Auftrag beinhaltete den Aufstieg eines Akademieschülers, in anderen Worten, dies war ein Prüfungsjob. Lange war der letzte Job her, bei dem sie die Aufsicht führen sollte. Mit einem kalten Schauer dachte si daran zurück, wie sie mit dem Schnösel Joudan über den Berg bei Nacht gekraxelt war, um Betrunkene und Jugendliche vor sich selbst zu schützen. Hoffentlich war dieser Typ besser. Aber worum ging es eigentlich? Schnell überflog sie den Brief und spürte schon, wie ihr ein lächeln über das Gesicht huschte. Armenspeisung in den Slums, das war etwas, hinter dem die Iryounin stehen konnte. Ein Grund mehr sich zu beeilen, schnell schlang das Mädchen ihren Toast herunter, nicht unbedingt eine ausgewogene Mahlzeit.

Ein etwas muffiger Geruch hing über den Slums der Stadt, als Saki die Suppenküche erreichte, die sie mit dem Prüfling unterstützen sollte. Glücklicherweise drang dieser nicht aus der Küche, wobei selbst gammeliges essen stellte für manche hier eine gute Mahlzeit dar. Da noch Zeit war, bis sich die beiden treffen sollten, ließ sich die Kunoichi auf einer etwas wackeligen Kiste vor der Suppenküche nieder. Der mittägliche Ansturm, den Saki sich vorstellte, war noch nicht ab zu sehen, nur vereinzelte Seelen wanderten in das Gebäude aus Holzresten und teils geborstenen Ziegelsteinen. Zu viele hatte Saki schon mehrfach behandeln müssen, sodass sie den meisten einfach nur stumm zu nickte. In einem ruhigen Moment kramte sie nochmal den Brief aus der Tasche und warf einen Blick darauf, den Namen des Prüflings zu vergessen kam nicht in Frage, jedenfalls nicht aus Versehen. Higa Akira? Soso. Was das wohl für ein Typ war? Von einem Higa Clan hatte die junge Kunochi noch nicht gehört, die Chance, dass er einer großen Familie entstammte, war also geringer, es war nicht unmöglich, im Adel und ähnlichen kannte sich Saki nicht aus, aber wenigstens war es keiner der bekannteren Namen. Es half aber nicht darüber nach zu denken, sie würde den Kerl ja bald kennen lernen und dann sehen, wie er war. Während sie den Brief in ihrer Tasche wieder verstaute streckte sich Saki noch einmal, um etwas wacher zu werden und blickte nach oben gen „Himmel“. Die Unterseite einer der über den Slums schwebenden Plattform blockierte den Blick auf selbst das kleinste bisschen Himmel und tauchte die Stadt in ein trübes Zwielicht, dass die Uhrzeit Lügen strafte. Es sah nicht aus, wie beinahe Mittag, die Lichtintensität sprach eher von frühem Morgengrauen. Entsprechend wärmte die Sonne auch diese Gegend nicht ausriechend und die Sumiya begann leicht zu frösteln. Saki hate sich offensichtlich nicht geeignet gekleidet, aber sie würden ja nicht die ganze Zeit draußen sein. Im Inneren wäre Saki mit ihrer ausgebleichten, grauen Jeans mit sieben ... halt, acht Löchern, das eine am Oberschenkel hatte sie nicht bedacht und dem burgunderroten Tanktop sicherlich ausreichend bekleidet. Doch bevor sie rein gehen konnte, musste der angehende Genin erst einmal erscheinen. Ob er sich im Gewirr der Straßen in den Slums zurechtfinden konnte?

@Higa Akira
 

Higa Akira

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Endlich war es so weit! Akira konnte endlich Genin werden. Zwar einige Jahre später als zunächst erhofft, aber im Anbetracht seiner Krankheit, war er nun froh, überhaupt ein Shinobi zu werden. Den Brief mit der Beschreibung des Prüfungsjobs hatte er sofort mit seiner Familie geteilt. Natürlich beschlossen seine Eltern mal wieder ihrem Sohn bei seinem Traum zu unterstützen. Zwar waren sie nicht gerade gut betucht aber als Jäger und Besitzer eines stolzen Gartens konnten sie viele Lebensmittel günstig selbst herstellen. Zur Feier der Geninprüfung gehörte sich großer, edler Braten! Die üblichen Hasen kamen nicht in Frage. Es war Zeit ein Wildschwein zu jagen – ein möglichst Großes. Dementsprechend ging Akira einen Tag vor seinem Prüfungsjob mit seinem Vater jagen. Um sicherzugehen, dass nichts schiefging, nahm der Akademieschüler eher eine unterstützende Rolle beim Fährtenlesen ein. Auch wenn es um seine Prüfung ging, würde wohl kaum jemand Wissen, wer das Wildschwein erlegte und rechtlich gesehen hatte seine Prüfung ja noch gar nicht begonnen. Daher sah die Higa Familie keine Probleme, dass Akira hier nur eine Nebenrolle spielte. Nach der erfolgreichen Jagd eines tatsächlich großen Wildschweines wurde dieses umgehend kühl gelagert. Akira konnte seinen Vater davon abhalten die Jagdbeute direkt auszunehmen und in handelsübliche Portionen zu zerlegen. Immerhin sollte das Essen in die Slums und nicht an einen vergleichsweise normalen Ort geliefert werden. Zwar wusste er nicht wie gefährlich die Slums waren, aber dies war umso mehr ein Grund besonders vorsichtig zu sein. Wie könnte er auch mit seiner leicht paranoiden Art und Weise auf die Idee kommen, mit Unmengen leckerer Happen durch die Slums zu spazieren? Kleine Happen waren dort vermutlich hoch begehrt, selten und vor allem leicht zu klauen! Dies galt es unbedingt zu vermeiden. Daher wurde das Tier an einem Stück gelassen. Neben dem tief eingedrungenen Bolzen, von dem lediglich die Federn zu sehen waren, steckte Akira einen weiteren Bolzen in den Kopf des Kadavers. Der zweite Pfeil drang aber absichtlich nur recht oberflächlich ein, da er schnell auf den Schädelknochen traf. Somit konnte man die volle Länge gut erkennen und auch darauf schließen, dass eine sehr starke Waffe für den ersten Pfeil verwendet wurde.
Als Nächstes wurde der hölzerne Transportwagen der Higas vorbereitet. Die von Menschenhand gezogene Konstruktion war eigentlich direkt einsatzfähig, aber für die Sicherheit in den Slums war noch ein Upgrade nötig. Oder eher ein Downgrade? Mit Erlaubnis seines Vaters und der Hilfe eines Hammers brach Akira einen Griff ab. Danach hämmerte er an dieselbe Stelle einen Kunai in das Holz hinein. Hier sollte der Anschein entstehen, dass der Wagenbesitzer stark genug war, um kurzerhand ein Kunai tief in das massive Holz des Wagens zu hauen. Die wenigstens Passanten würden wohl auf die Idee kommen, dass eine so notdürftige Reparatur mit einem schweren Hammer ausgeführt wurde. Leider musste Akira jedoch auf den wichtigsten Gegenstand seiner Vorbereitung verzichten. Die schwere Armbrust durfte er nicht mitnehmen. Um trotzdem zumindest den Anschein einer schweren Bewaffnung zu haben, würde sich der angehende Genin eine Schriftrolle auf den Rücken binden. Die meisten würden darin wahrscheinlich einen großen Bogen oder Armbrust vermuten und zusätzlich erkennen, dass er ein Ninja war. Das war eine wichtige Botschaft, welche er ausstrahlen musste. Ohne Stirnband und als Akademieschüler, war es besonders wichtig hier eine Lösung zu haben. Über die Putzutensilien in der Schriftrolle wusste Gott sei Dank niemand Bescheid. Es war immerhin peinlich genug seiner Mutter zu versprechen, diese Gegenstände mitzunehmen. Wer achtet schon auf Sauberkeit in den Slums? Viel wichtiger war es, den Dreck und Schlamm der Jagd auf den Klamotten zu lassen, damit keiner Zweifel daran hegte, wer das Wildschwein getötet hatte.

Mit diesen Sicherheitsvorkehrungen und einer Karte bewaffnet, zog Akira am nächsten Tag seinen Wagen in Richtung der Suppenküche. Obwohl er deutlich zu früh gestartet war, kam er gerade so rechtzeitig an. Die Karte hatte er nämlich einige male falsch interpretiert. Die Definition einer "Straße" war hier ganz anders, als er es gewöhnt war. Nachdem der Prüfling mit Schweißperlen auf der Stirn endlich angekommen war, bemerkte er schnell seine Prüferin. Wie konnte man jemand mit einer so außergewöhnlichen Haarfarbe auch übersehen? Das Ninjastirnband machte die Identifikation leicht. Während er sein Holzgefährt abstellte, fragte er: "Sumiya Saki?!" Obwohl es etwas komisch war, als erwachsener einem kleinem Mädchen unterstellt zu sein, so war Akira bereits daran gewöhnt. Immerhin gab es viele junge Genin, während er eine Ausnahme war. Damit es von Anfang an klar war, dass er seine Vorgesetzten respektierte, ging Akira direkt in das Stillgestanden über. "Higa Akira. Ich melde mich zum Prüfungsjob!" Diese Ansprache wurde von einem militärischen Gruß begleitet. Danach verharrte er regungslos. Ohne die Freigabe seines Prüfers, wollte er sich nicht wieder bewegen.
 

Sumiya Saki

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Aus dem Augenwinkel bemerkte die junge Kunoichi, wie ein junger Mann mit einem einfachen Holzwagen auf die Suppenküche zu hielt. War dies eine neue Lieferung für die Armenspeisung? Ein wenig neugierig erhob sich Saki, als der Mann näherkam und sie erkannte, dass dieser ein ganzes Wildschwein durch die Straßen fuhr. Das war mehr als ungewöhnlich, frisches Fleisch in den Slums? So etwas hatte Saki noch nicht erlebt, Himmel selbst mit ihrem Gehalt von Missionen hatte Saki Fleisch noch nicht häufig nach Hause mitgebracht. Diesen Luxus jetzt hier vor sich zu sehen, machte die Iryounin durchaus etwas neidisch. Sie würde lügen, wenn sie sagen würde, sie hätte nicht darüber nachgedacht sich etwas von dem Fleisch zu stibitzen, aber gleichzeitig war sie auch so ehrlich, dass sie es nicht tun würde. In den Slums war Zusammenhalt wichtig, nur viele sahen das nicht ganz so. Direkt vor Saki kam der Mann zum Stehen und das sorgte dafür, dass die Kunoichi vorsichtig wurde, sie war keine direkte Mitarbeiterin der Suppenküche und auch nicht als solche zu erkennen, also musste er nach ihr suchen. Und richtig, er fragte direkt nach ihr. Verdammter Mist. Es war ja schön, dass der Kerl etwas spendete und an sich gab er ihr keinen Grund ihn von vorneherein zu verabscheuen, aber der Typ war wieder ein ganzes Stück älter als sie selbst. Wieso mussten Sakis Prüflinge immer so alt sein? War die Akademie in Soragakure plötzlich so sehr von alten Leuten übervölkert? Wenn sie an ihre Zeit dort zurückdachte war sie auch eine der jüngeren gewesen, aber das hatte daran gelegen, dass sie elf Jahre alt gewesen ist. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sich der junge Mann vorstellte. Es war wirklich Akira, na wunderbar. Mit einer viel zu steifen, militärischen Geste meldete er sich bereit zum Dienst. Das konnte ja was werden. Schon jetzt genervt hob Saki ihre rechte Hand und massierte sich die Schläfen leicht, dieser Kerl würde wahrscheinlich für Kopfschmerzen sorgen. Was soll dieser Scheiß? Kannst du nicht mal normal Hallo sagen? Es mussten immer die älteren Prüflinge sein, die so anstrengend waren, oder? Genervt schüttelte Saki leicht den Kopf und musterte ihr Gegenüber. Die Kleidung, die der Mann trug, war dreckig, geradezu schmutzig, so als habe er das Tier selbst im Wald erlegt. Na, wenigstens war dies kein Schnösel, wie Joudan einer war, vielleicht konnte man mit dem Kerl wenigstens arbeiten. Saki musste ihn nur dazu bekommen dieses stramme Gehabe zurück zu lassen, das konnte sie so gar nicht ab. Lass uns einfach rein gehen und lass das Fleisch bloß nicht aus dem Auge, sonst ist es weg. Das war keine Drohung, eher ein versprechen. Die Slums beherbergten Menschen, die einfach nur Pech hatten, aber gleichzeitig auch das Schlimmste, was die Menschheit zu bieten hatte. Eine explosive und gefährliche Mischung.

Das Innere der Suppenküche war ebenso trist, wie alles andere in den Slums, Möbel waren hier eher Objekte, die halbwegs die Funktion erfüllen konnten. Saki zählte allein sieben hölzerne Kabelrollen, die umgekippt als Stühle oder Tische, je nach Größe, dienten. Holzkisten und auch einzelne halbwegs passende Steine waren ebenfalls als Sitzmöglichkeiten platziert worden. Am hinteren ende des Raumes befand sich ein Tresen, der aus einem wackeligen Tapeziertisch und mehreren Metallfässern gezimmert worden war, die nur notdürftig mit Holzresten und rostigen Nägeln verbunden worden waren. Dahinter würde sich die Küche befinden, doch von ihrer Position aus konnte die Sumiya diese nicht einsehen. Eines war aber sicher, alle Hygienestandards würden sie hier nicht einhalten können. So viel stand fest. Eine junge Frau mit haselnussbraunen Haaren, die ihr über die Schulter fielen, näherte sich den beiden Shinobi – okay, eine Kunoichi und ein Prüfling, aber man wollte ja nicht allzu kleinteilig werden – und strahlte die beiden nahezu an. Ihr rosafarbener Kimono ließ sie wie einen freundlichen Lichtstrahl in der Dunkelheit der Slums wirken, dem taten selbst die roten Flicken keinen Abbruch, die darauf schließen ließen, dass das Kleidungsstück keine Neuware war. Oh, Noriko, du bist heute hier? Wir kommen, um etwas auszuhelfen, du weißt sicherlich Bescheid. Das hier ist Akira, wenn er seine Sache gut macht, kann er Genin werden. Auch hier hatte Saki keine Höflichkeitsformen verwendet, Namensendungen waren nicht so ihr Ding, genauso, wie Respekt vor selbstverherrlichender Autorität. Vielleicht. Der kleine Einschub musste sein, Saki wollte den anderen nicht glauben machen, dass er die Beförderung im Sack hatte.
 

Higa Akira

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Akira war sich nicht sicher, wie er sich hätte vorstellen sollen aber die meisten Bücher über diese Themen waren sich einig: Zunächst formal korrekt. Daher war er schockiert, wie übel seine Begrüßung nach hinten losging. "Was soll dieser Scheiß? Kannst du nicht mal normal Hallo sagen?" Da musste der angehende Shinobi erstmal schlucken. "Äh. Hallo?" Mehr als diese zwei Wörter brachte Akira erstmal nicht zustande, während er unsicher seine Hand hob. War hier ein Handschlag angemessen? Er wusste es nicht aber zumindest wollte er versuchen sich entsprechend den Wünschen seiner Prüferin zu verhalten. "Lass uns einfach reingehen und lass das Fleisch bloß nicht aus dem Auge, sonst ist es weg." "Jawohl!" Nach dieser knappen Bestätigung schaute er misstrauisch über seine Schulter und beäugte das Wildschwein. Vorsichtshalber holte er direkt ein kurzes Seil aus einer seiner Taschen und befestigte seine Beute sicher am Wagen. Danach schaute er um sich und versuchte dadurch allen umstehenden klar zu machen, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war, wenn man das Fleisch anrühren sollte. Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen und dem Fleisch im Schlepptau, folgte er Saki in die Suppenküche.
Bisher dachte Akira immer finanziell nicht sonderlich gut dazustehen aber, nachdem er die Suppenküche gesehen hatte, musste er sein Weltbild etwas zurechtrücken. Alles war improvisiert und es gab keinen einzigen normalen Stuhl. Da er viel Zeit im Wald verbrachte und selbst einen Baumstumpf als Hocker zu schätzen weis, hatte er kein Problem damit. Erstaunt war er dennoch. Zumindest würde ihm wohl niemand zur Sau machen, wenn er das Schwein ausnehmen würde. Grundsätzlich schien die Ästheik hier nicht gerade erstrangig zu sein. Der jungen Frau, welche ihnen entgegenkam nickte er freundlich zu. Als Saki die Begrüßung übernahm, streckte er seine Hand zu Begrüßung aus. Während er gerade seinen Mund aufmachte, um sich nochmals vorzustellen, musste er jedoch schlucken. Der Einschub seiner Prüferin hatte ihn etwas aus dem Konzept gebracht. Es war zwar nur ein Wort, aber die Bedeutung war glasklar. "Vielleicht." Nachdem sich Akira wieder gefangen hatte, setzte er erst Mal ein freundliches aber selbstbewusstes Lächeln auf. "Es freut mich Sie kennenzulernen! Es würde mich freuen, wenn meine Jagdbeute als Spende akzeptiert werden kann." Sagte der Akademieschüler, während er auf das große Wildschwin deutete. "Natürlich kenne ich mich damit aus und kann gerne helfen, einen wunderbaren Braten daraus zu zaubern." Beim Wort "Braten" überkam Akira ein vorfreudiges Lächeln. Immerhin wollte er auch ein Stück essen und hier handelte es sich definitiv um sein Lieblingsessen. Während ihm das Wasser im Mund zusammen lief, blickte Akira kurz zu Saki hinüber. Ihr Gesichtsausdruck würde ihm hoffentlich sagen, ob er sich nun besser als zum Start verhalten hatte und er endlich auf dem richtigen Pfad angekommen war. Während er seinen Blick schweifen ließ, kontrollierte er auch gleich noch Mal seine Beute. Immerhin wurde er explizit damit beauftragt, gut darauf aufzupassen. Nachdem er die notdürftige Ausstattung der Suppenküche nochmals betrachtet hatte, überkamen Akira Zweifel, ob hier überhaupt so ein großes Tier zubereitet werden konnte. Er hatte zwar Messer dabei aber er wollte das Fleisch nicht nur zerlegen, sondern auch braten. "Dürfte ich mir mal die Küche ansehen?"
 

Sumiya Saki

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Aus dem Augenwinkel hatte Saki gesehen, wie Akira versuchte das Fleisch mittels eines Seils zu sichern und wie ein harter Typ zu wirken. Ein Grinsen konnte sie sich das Mädchen bei dem Anblick nicht verkneifen. Niedlich. Wirkliche Sicherheit würde dieses einfache Seil sicherlich nicht bieten, aber Saki hoffte darauf, dass es nicht in fünf Minuten komplett zerstückelt werden würde. Es wäre schade um das Fleisch, denn die Suppenküche würde es schon gerechter verteilen können, als es die Gier hungernder Menschen tat. So war es nun einmal. Die Vorstellung des harten Mannes gegenüber der Mitarbeiterin der Suppenküche wirkte ebenso steif, wie die Begrüßung, die er Saki entgegengebracht hatte. Es war eine Sache nervös wegen seiner Prüfung zu sein, aber eine andere von Natur aus einen Stock im Arsch zu haben. Solche Leute konnte Saki auf den Tod nicht ab, Formalitäten und Floskeln konnten gar nicht so wichtig sein. Das Leben funktionierte auch ohne und manchmal war diese Hierarchisierung eher hinderlich und sorgte nur für noch mehr Ungleichheit und Unmut. Die Slums waren ein glänzendes, also nicht wirklich, hier glänzte so gut, wie nichts, Beispiel für diese unverschämte Teilung der Gesellschaft. Nun, an sich war die Suppenküche genug sozioökonomischer Kommentar, sodass Saki nichts weiter hatte sagen müssen. Erst als sie den Plan ihres Schützlings hörte, horchte sie daher wieder auf. Braten war der Plan des jungen Mannes? Sicherlich nicht die fleischsparendste Variante es zu kochen und außerdem sicherlich recht verschwenderisch, wenn man bedachte, dass nicht jedes Teil des Wildschweines für einen Braten taugte. Gut, es war seine Spende, aber vielleicht sollte ein wenig darauf geachtet werden, dass nicht zu viel unnötiger Abfall entstand. Braten klingt ja erstmal ganz gut, aber dabei wird eine Menge Fleisch als nicht brauchbar vergeudet. Gerade die weniger saftigen Partien des Tieres. Die müsste man auch verbrauchen, alles aus dem Tier herausholen, was geht. Vielleicht fiel dem jungen Mann ja noch etwas ein, was man mit den Resten anstellen konnte. Eine Sache schoss der Sumiya auf jeden Fall noch durch den Kopf. Ach ja, falls du die Sehnen möglichst unbeschadet herausgeschnitten bekommst, hätten wir da auch einen Abnehmer für. Die eignen sich, nach dem Abkochen halbwegs für einfache Näharbeiten und eventuell sogar beim Verarzten von Verletzungen im Feld oder in Notfällen. Gut, die Slums waren eigentlich ständig so ein Notfall, hier unten regelmäßig genügend medizinisches Garn zu bekommen war ein Ding der Unmöglichkeit. Das Ausnehmen kannst du aber gerne übernehmen, ich bin da eher auf das Ausnehmen von Menschen spezialisiert. Ein wenig makaber ausgedrückt, aber vielleicht verstand der Higa was Saki meinte.

Die kurze Diskussion über den Verbleib der Spende, endete jedoch schnell wieder, als die Mitarbeiterin der Suppenküche Saki und Akira in die Küche führte. Wer hier etwas anderes als Tristesse erwartet hatte, wäre enttäuscht worden. Wie in den Slums üblich waren hier kaum elektrische Geräte vorhanden, der “Herd” war nicht mehr, als ein holzbefeuerter Ofen und das einzige wirkliche Küchengerät, das funktionstüchtig war, war der Kühlschrank, der zwar schon bessere Tage gesehen hatte, aber elektrisch versorgt wurde. Ein etwas angefressen aussehendes Kabel führte zu einem leise vor sich hin tuckernden Ölgenerator, der halb aus der geöffneten Hintertür hinausblickte, damit die Dämpfe sich nicht zu sehr in der Küche sammelten. Der dunkle Qualm, der von dem Gerät aufstieg kündete davon, dass die letzten Wochen des Gerätes bereits in vollem Gange waren. In der Mitte der Küche befand sich eine aus mehreren Holzkisten gebastelte Kücheninsel, die zum Anrichten und Präparieren genutzt werden konnte, ein überraschend sauberes und intaktes Metallblech stellte hierbei die Arbeitsfläche dar. Ein paar jüngere Frauen schienen auf der anderen Seite des Raumes Gemüse zu schneiden, während eine sich gerade damit beschäftigte Reis in einer großen Schüssel zu waschen. Die Vorbereitungen für das Mittagsmahl waren also bereits im vollen Gange. Jetzt mussten wohl die beiden Neuankömmlinge ebenfalls mit anpacken.
 

Higa Akira

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Wie erwartet war die Küche alles andere als gut ausgestattet. Aber eigentlich war Akira recht zufrieden. Immerhin waren genug Platz wichtiger als top Küchenutensilien und er hatte das Gefühl hier sein Schwein ausnehmen zu können, ohne negativ aufzufallen. Zumindest nicht noch negativer als er bisher mit seinen steifen Begrüßungen aufgefallen war. Während ihn die Umgebung nicht überraschte, so tat dies Saki für ihn. Im Gegensatz zu Ihm schien sie sich bestens auszukennen und auch die Leute zu kennen. Im Gegensatz zu ihm war sie wohl nicht zum ersten Mal in den Slums. Auch ihre Kommentare waren für den Higa unerwartet. Anstatt Vorschläge für ein möglichst leckeres Rezept kamen gleich mehrere Ideen das Tier über das Fleisch hinaus maximal gut auszunutzen. Dafür ernte sie auch direkt einen respektvollen Blick und ein kleines Nicken. Bisher hatte außer seinen Eltern fast niemand großen Wert auf solche Aspekte gelegt. Die meisten Kunden seiner Familie waren lediglich an Filetstücken interessiert und der Rest war stets schwer zu verkaufen. Mit einem unaufhaltlichen glühen in den Augen verfeinerte Akira seinen Essensvorschlag: "Das Fleisch werden wir komplett ausnutzen! Wie wäre es mit einem Braten der saftigen Filetstücke als Hauptspeise, während wir den Rest zu einer schönen Suppe verarbeiten? Ich kenne ein paar Stellen, an denen wir auch die Knochen für eine bessere Brühe nutzen können. Was Sehnen angeht, wird dies mein erstes Mal darauf zu achten. Wenn ich mir circa 15 Minuten mehr Zeit nehme, sollte ich die Meisten unbeschädigt entnehmen können. Sollte der Zeitplan enger sein, dürfe ich etwa die Hälfte schaffen. Kannst du mir nach der Mission zeigen, wo ich Sehnen abgeben kann? Kennst du eventuell sogar jemanden, der die Haut gebrauchen kann? Es ist relativ schwierig Abnehmer für so etwas als Jäger zu finden." In Zeiten moderner Kleidung kauft fast niemand Felle. Von Tiersehnen braucht man gar nicht erst zu reden. Hier Abnehmer zu finden kommt fast einem Gewinn in der Lotterie gleich.

Wie wohl seine Lotteriefee antworten würde? Bei den Gedanken an ihren letzten Satz, musste Akira sich jedoch kurz fragen, ob Saki eine kanibalische Metzgerin war. Gott sei Dank, hatte sie das Nähen von Wunden erwähnt und ihre Profession als Arzt mehr oder weniger offengelegt. Während dieser Gedanken, sah er wie eine hübsche Lotteriefee ihm einen Gewinn überreichte, sich im nächsten Moment jedoch in einen Metzger verwandelte und auf ihn Einstach. Nur im ihm im Anschluss zufrieden wieder zusammenzunähen. Nach einer schnellen Sekunde konnte er jedoch die Gedanken an die mezinische Metzgerlotteriefee beiseiteschieben. Er wollte nicht wissen, ob es einen Funken Wahrheit in seiner blühenden Fantasie gab und erinnerte sich an seine Aufgabe auf das Schwein aufzupassen. Dementsprechend beschloss er das Sammeln seiner Utensilien auf später zu verschieben. Anstatt weiter auf einen großen Bottich in der Nähe zuzulaufen, zeige er kurz darauf und frage: "Kann ich mir das gleich zum Auffangen vom Blut leihen?" Ohne jedoch auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und sprintete zurück zur heutigen Hauptspeise. Immerhin konnte er mit dem Zerlegen des Schweines nur anfangen, wenn dieses nicht verschwunden war.
 

Sumiya Saki

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Irgendwie war es niedlich, wie Akira nachfragte, wo er denn die Sehnen abgeben könnte, damit sie weiterverwendet werden konnten. Ein Lachen musste sich Saki da beinahe verkneifen. Naja, er kannte sich hier unten halt nicht aus, da musste die Sumiya ein wenig Rücksicht walten lassen, aber gleichzeitig sagte das auch eine Menge über die Ignoranz aus, die der Prüfling gegenüber der Situation in den Slums besaß. Die Suppenküche war schon ein Luxus, der nicht selbstverständlich war, dass es noch Sammelstellen für Materialien oder dergleichen gab, gar nicht vorstellbar. Abgeben könntest du sowas im Kräuterladen, der ist die Straße runter und die dritte links. Ist so ziemlich die einzige halbwegs medizinische Einrichtung in den Slums. … Oooder … Das Oder wurde durch die Sumiya deutlich gedehnt, während sie es aussprach. … du gibst sie dann einfach der Schülerin der Kräuteroma, die den Laden betreibt. Sie ließ noch offen, dass sie damit sich selbst meinte, das würde noch früh genug zur Sprache kommen, außerdem war der aktuelle Job wahrscheinlich ein kleines wenig wichtiger, als ein paar Sehnen. Was die Haut und das Fell angeht, kannst du es sogar hier lassen. Es passt sich, denn Norikos Vater ist Gerber, der kann damit bestimmt was anfangen. Eine Tätigkeit, die in Soragakure schon fast als archaisch angesehen wurde war in den Slums noch häufiger vertreten. Dies bot gleichzeitig aber auch die Chance für die Bewohner der Slums hier raus zu kommen, falls sie Glück hatten wurden ihre speziellen Talente, die es oben nicht mehr gab, benötigt und sie konnten sich eine, naja nicht wirklich, goldene Nase verdienen. Manche ergriffen daher absichtlich eher abstrakte Tätigkeiten, die ihnen eine Chance boten. Wie gut das klappte wollte Saki gar nicht bewerten, sie war ja auch gerade eher hier um Akira zu bewerten.

Der Akademist schien auch begierig zu sein sich zu beweisen, huschte er doch bereits durch die Küche auf der Suche nach den richtigen Utensilien, bevor er das eigentliche Fleisch von draußen holte. Vielleicht war er auch ein wenig aufgedreht, denn das hier ersetzte ja seine Geninprüfung und das war für die Meisten doch schon ein nicht allzu kleiner Schritt. Aufregung war schon zu erwarten. Nun blieb für Saki nur die Frage, konnte er mit der Aufregung umgehen? Bisher sah es doch ziemlich gut danach aus. Da blieb für Saki ja gar nicht so viel zu tun, sicher, sie würde beim Ausschenken der Suppe, die Akira vorgeschlagen hatte, oder dem Anschneiden des Bratens helfen, aber die Vorbereitungen waren eigentlich schon im vollen Gange und benötigten Saki kaum. Na, dann eben was andres machen. Da die Küche schon vollends im Griff der Helferinnen und Akiras Ungestüm war, beschloss Saki sich bereits um das Bereitstellen der Schüsseln und Teller zu kümmern. Erster Tagesordnungspunkt war auf jeden Fall das sortieren. Welcher Teller war brauchbar, welcher nicht, wo konnte man Suppe servieren und was würde keine Flüssigkeit halten. Eine recht eintönige Tätigkeit, aber gerade das erlaubte es ihr ja recht regelmäßig einen Blick auf den Akademisten zu werfen. Akira schien in seinem Element zu sein, so wie er das Tier ausnahm. Scheint nicht so ein Städter zu sein. Wahrscheinlich kommt er nicht direkt aus Soragakure. Die anderen Dörfer der Fraktion brachten häufiger junge Shinobi hervor, die etwas mehr konnten, als nur in der Stadt zu wohnen. Ausnahmen, wie der Schnösel Joudan, bestätigten jedoch die Regel. Akira schien auf jeden Fall in diese Kategorie zu gehören, vielleicht würde es sich lohnen etwas mit ihm zu sprechen, wobei die Aufgabe Vorrang haben sollte. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich Saki, dass ihr Begleiter so gut, wie fertig war. Sie würden bald anfangen müssen zu kochen, der Mittag schritt beriets voran. Das Fleisch müsste bald in den Ofen, sonst ist es nicht mehr rechtzeitig fertig.
 
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