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Umiparesu

Ryuugu Jun

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Umiparesu ist ein riesiger Unterwasservergnügunspark der nur über die künstlichen Inseln des Teki no Tendou erreicht werden kann.
Der Park selbst besteht aus drei ringförmigen Ebenen die über zahlreiche Stahlseile zusammen gehalten werden. In der Mitte des Parks läuft ein großer Fahrstuhlschacht nach unten durch alle drei Ebenen des Parks über den normalerweise Besucher den Park betreten. Die einzelnen Ebenen wiederum bestehen aus zahlreichen Räumen die meist eine würfelähnliche Form haben und durch viele kleine Röhren miteinander verbunden sind.

 

Ryuugu Jun

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Schließlich war es soweit, kurz nachdem der letzte Genin eingestiegen schloss sich die schwere Metalltür des kleinen U-Bootes. Es war plötzlich wesentlich beengter als zuvor oder wirkte zumindest so. Irgendwie kam Jun sich im Moment vor wie ein Fisch in der Konservendose, ein sehr unangenehmes Gefühl wie er feststellen musste. Einige Augenblick später gingen zwei dunkelrote Lampen, an der Decke des Bootes, an und tauchten den Innenraum in ein Licht das die Gefahr förmlich spürbar machte.
Langsam legte sich die Hand des Ryuugu um den Steuerknüppel und mit einem leichten Ruck setzte sich das Gefährt in Bewegung. Die Monitore flackerten kurz und zeigten dann eine leicht bläuliche Fläche die nur von ein paar Lichtern am Rumpf des Bootes erhellt wurde. Nachdem Jun sich jeden Monitor ein Mal angesehen hatte entdeckte er, auf dem der das Geschehen auf der rechten Seite des Bootes zeigte, ein paar blinkende Punkte und redete leise mit sich selbst. "Das muss der Park sein, na ja, es wäre auch irgendwie seltsam wenn hier unten was anderes blinken würde." Er versuchte das Boot langsam zu drehen, allerdings fehlte ihm noch ein wenig das nötige Fingerspitzengefühl, was sich in einen überraschend kräftigen Ruck zeigte der durch das Gefährt lief. Der nächste Versuch erfolgte ruhiger und gezielter und siehe da, es gelang ihm das Boot ohne einen weiteren Ruck zu drehen.
Nach knapp fünf Minuten konnte Jun auf den Bildschirmen einen Umriss erkennen, eine glänzende Konstruktion tauchte auf und füllte nach wenigen Augenblicken den gesamten Frontmonitor aus. Es war ein großer Würfel mit etwa 10 bis 15 Metern Kantenlänge.
Während das U-Boot, auf der Suche nach einer Schleuse, die Konstruktion erkundete konnte man erkennen das der Würfel, der vermutlich ein Raum des Parks war, durch zahlreiche kleine Röhren mit vielen weiteren, ähnlich konstruierten, Räumen verbunden war und so eine riesige Scheibe aus Stahl und Glas bildete. "Schaut euch das an! Das verdammte Ding ist riesig und noch dazu ziemlich verwinkelt gebaut. Das ist ja ein wahrer Irrgarten." In dem Augenblick als er das ausgesprochen hatte fiel Jun ein dass er nicht nach einer Karte gefragt hatte, aber wer konnte schon so ein verwinkeltes Gebilde erwarten, doch mittlerweile war es eigentlich egal, ändern konnte man es nicht mehr.
Irgendwann tauchte am äußeren Ring des Parks ein rot blinkendes Quadrat auf, die Markierung für eine Luftschleuse und in anbetracht der Tatsache dass beinahe Zeitgleich eine Warnlampe zu blinken begann auf der 'Batterie Schwach' stand wurde es wohl auch höchste Zeit, vermutlich hatte Jun sich von dem Anblick des Parks doch etwas zu lang fesseln lassen.
Als das Boot die Schleuse beinahe erreicht hatte leuchtete plötzlich der großer weiße Knopf auf von dem Kazuichi gemeint hatte er wäre für den Andockvorgang zuständig. Mit dem Gefühl des ersten kleinen Erfolges hämmerte Jun auf den Knopf und das Boot stockte kurz, dann liefen, leise hörbar, einige Motoren an und manövrierten das Boot zielsicher über die Luftschleuse. Das Geräusch von Metall das auf anderes Metall prallte verkündete das Boot das angedockt war. Einige Momente später löste sich klackend die Verriegelung der Luftschleuse, eine grüne Lampe begann zu blinken und signalisierte dass sie die Luke nun öffnen konnten. Ein letztes Mal atmete Jun tief durch um sich zu beruhigen, dann streckte er seine Hand nach dem Griff der Luke aus und zog daran.
Die Luke öffnete sich überraschen leicht und gab den Blick in das beleuchtete Innere der Luftschleuse frei. Jun machte den Anfang und betrat den Park, allerdings stellte er ein ärgerliches Detail fest: Die Luftschleuse war etwa 20cm hoch mit Wasser gefüllt. Aber damit noch nicht genug, an der Naht zwischen U-Boot und Park strömte noch mehr Wasser ein, es war ein dünner aber kräftiger Strahl der ausreichte um den Wasserspiegel sichtlich steigen zu lassen. Der Ryuugu dachte nicht lang nach sondern brüllte aus voller Lunge in das Boot mit dem sie gekommen waren. "RAUS DA! HIER KOMMT WASSER REIN. LOS, LOS, LOS!"
Die Schleuse würde sicher nicht binnen weniger Sekunden volllaufen, aber beeilen mussten sie sich trotzdem, sie hatten vermutlich nur unwesentlich länger als fünf Minuten Zeit.
 

Yuudari Umiko

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Immer wieder wanderte Moritakas Blick hinüber zu Nanami, welche sich absolut ruhig verhielt. Er fragte sich jedes Mal erneut, ob es ihr vielleicht nicht gut ging oder ob sie besorgt war. Da sie schon so lang überhaupt keine Regung oder ein Zeichen von ihrer Gefühlslage gegeben hatte, begann es so langsam ihn zu beunruhigen… So langsam wurde der Nakamura auch immer paranoider und dachte sogar darüber nach, ob er vielleicht etwas falsch gemacht haben könnte, was sie verärgert oder verängstigt haben könnte. Aber wem machte ein Junge wie Moritaka schon Angst? Wahrscheinlich sich selbst am meisten…
Ziemlich zusammengekauert saß Moritaka nun in einer Ecke des Bootes, die Beine eng an den Körper gezogen und total ruhig. Er war schrecklich nervös, aber er wollte es den anderen nicht ganz so sehr zeigen, um sie nicht noch unnötig zu verunsichern. In dem kleinen U-Boot wirkte Moritaka wie ein Riese, wegen seiner Höhe, aber auch Jun ging es sicher nicht besser. Sogar so ein gemurmelt, wirkte Mori riesig und dürr, aber das war er ja gewohnt. Grade wo er sich noch gefragt hatte, wo denn Atsui blieb, sah er durch die Haarsträhnen, welche in dieser Position irgendwie in sein Gesicht fielen, dass der Junge auf ihn zukam. Nervös versuchte er in eine andere Richtung zu blicken, doch zog sein Blick immer wieder über den blonden Jungen. Er war wirklich doch ziemlich neugierig. Etwas aufgeregt bemerkte er dann, dass der Junge sich tatsächlich direkt zu ihm setzte. Suchte er seinen Kontakt? War das gut oder schlecht? In dem Moment hörte er allerdings auch Jun, welcher versicherte, dass er alle wieder rausbringen würde. Mori vertraute ja gern auf ältere und stärkere Genin, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass Jun das irgendwie halbherzig gesagt hatte. Wollte er ihn nur beruhigen oder war er selbst davon überzeugt? Für Moritaka war ganz klar, dass es nicht Juns Aufgabe war sie da alle wieder rauszubekommen. Es war ihrer aller Aufgabe und er schien sich ganz schon viel damit aufzulagern, das alles auf sich selbst abzuwälzen. Eine bedenkliche Strategie… Doch lang konnte er bei dem Gedanken nicht bleiben, denn neben ihm hörte er Atsuis Atmen, wahrscheinlich eher durch die Übungen, als durch etwas anderes. So nahe war er? Oh man, das machte ihn fast schon wieder nervös… Und nun beugte er sich auch noch herüber! Mori versuchte ruhig zu bleiben und schlang seine Arme um die dürren, angewinkelten Beine, wobei in seiner Hand das gefaltete Blümchen nach unten hang. Das Flüstern überraschte den jungen Genin etwas. Es war also wirklich so gewesen, dass Atsui ihn nicht ausgelacht hatte oder ihn ärgern wollte, sondern viel mehr irgendwie besorgt schien. Klar, Moritaka war ein ziemliches Wrack und ohne seine Problemlösefähigkeiten und Intelligenz wäre er wohl vollkommen unnütz als Shinobi. Aber wie sollte er nun seinen Bauchschmerz erklären? Er wollte den Jungen nicht anlügen, wenn er sich schon nach seinem Wohlbefinden erkundigte, aber wenn er ehrlich war, würde er vielleicht auch lachen… Was soll’s, Moritaka sollte wohl im Auge behalten, dass dies hier möglicherweise eines seiner letzten Gespräche in seinem Leben war, also sollte er einfach mal ein bisschen was riskieren. Der Junge schien ihm außerdem doch sehr wohlgesinnt, da er ihm Tee anbot. Dennoch war er verlegen, was sich an den rötlich gefärbten Wangen zeigte. „Oh… Also…“, begann er leise zu flüstern. „Weißt du… Ich wollte es Nanami nur ungern sagen, um sie nicht zu beleidigen, aber…“ Ohje, er stockte. Es war doch schwerer herauszubringen als erwartet. Sei mutig Moritaka! „Ich fürchte mich ein wenig vor… Mädchen.“ Das klang so unfassbar dumm, aber leider war es ja eben ganz genau so. „Ich bekomme Bauchschmerzen, wenn sie mir zu nahe treten, oder ich mit ihnen reden muss. Es ist nicht so, dass ich sie nicht mag, aber ich kann dagegen zumindest dauerhaft nichts tun… Wie das mit dem Angucken…“ Er seufzte leise. Hoffentlich lachte ihn Atsui deswegen nicht aus! Nun musste er auf jeden Fall auch weiter zeigen, dass er dem andere blonden Jungen friedlich gesinnt war. Sich verlegen bedankend nahm er das Angebot mit dem Tee an, nahm einen Schluck und gab Atsui die Kanne wieder. Mit einem Jungen aus demselben Deckel zu trinken, machte Moritaka erstaunlich wenig aus, war ja auch nur ein Junge. Als dies erledigt war, versuchte er sich dem Najikama etwas weiter zuzuwenden. „Ich finde es übrigens nicht unpassend. Mit Stresssituationen geht jeder anders um, aber ich glaube es interessiert die meisten am allerwenigsten, was die anderen tun, sondern eher was sie von dem denken, was man selbst tut. Deswegen mach dir keine Sorgen, sicher interessiert es keinen wirklich, dass du Tee trinkst. Wir sind alle in einer Stresssituation und jeder von uns schaut den anderen an und begründet dessen Handeln aufgrund der eigenen Gefühle. Ich sehe, dass du Tee trinkst und denke zuerst daran, dass du versuchst deine Nerven zu beruhigen und nicht daran, dass es wohlmöglich unpassend sein könnte…“ Wenn es ruhig war und ihn keiner ansah, konnte Moritaka erstaunlich klar denken und auch sehr deutlich sprechen. Dies war sicher ein ziemlich großer Umschwung zu dem normalen Jungen, der stotterte und sich zitternd versteckte. Dann setzte erschreckenderweise ein starker Ruck ein, welcher Moritaka fast zur Seite umriss, weil er eben zwar groß, aber eher ein Strohhalm war. Hastig rappelte er sich wieder auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Jun machte seine Sache erstaunlich gut, Mori selbst wüsste nicht, ob er das so gut hinbekommen hätte, auch wenn es immer mal haperte. Als er wieder richtig saß, kauerte er sich mehr zusammen und legte die Stirn auf seine Arme, sodass sein Gesicht verdeckt war. „Ich bin noch nie U-Boot gefahren… Ist nicht so mein Ding…“, sagte er leise zu sich selbst und richtete sich dann wieder seinem Nachbarn zu. „Sag mal Atsui-san, fürchtest du dich nicht? Das ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Einbahnstraße und ich weiß nicht mal so recht, ob ich nun versuchen soll das zu ignorieren oder wie ich sonst damit umgehen soll. Wie kannst du so locker sein?“ Natürlich sah Moritaka nicht, dass Atsui die Hosen voll hatte, immerhin gab er sich ja gar nicht so. Ob er damit wohl ins Schwarze getroffen hatte?
Doch er erwartete keine Antwort mehr darauf, denn schon bald lenkte ihn etwas anderes davon ab. Jun machte darauf aufmerksam, dass sie mal hinsehen sollten und so tat Moritaka es auch. Er zog den Kopf hoch und schaute sich das große Gebilde an. Fast etwas nachdenklich sprach der Junge einfach aus, was ihm in den Kopf kam. „Hm, Irrgarten ist das falsche Wort dafür.“, erkannte er erstaunlich laut, da er nicht darüber nachdachte, was er eigentlich sagte. „Es ist eindeutig nach einem System aufgebaut, dass sich mit großer Wahrscheinlichkeit wiederholt. Wenn wir keinen Lageplan haben, sollten wir auf jeden Fall Räume und Röhren mitzählen, wenn wir sie durchqueren, zumindest um irgendwie zurückzufinden oder unseren Ausgangspunkt wiederzuerkennen. Am besten mitschreiben oder so…“ Der junge Nakamura zückte hastig Zettel und Stift und versuchte das, was er nun von außen so einigermaßen erkennen konnte, rasch zu skizzieren um wenigstens auch innen eine Vorstellung zu haben, wie das Ganze aussieht. In so großen Gebilden verlor man den Überblick über so etwas schnell mal und Mori war sich nicht sicher, ob Jun eine Karte hatte oder ob es da drin welche gab. Noch immer wussten sie nicht, wie es da drin aussah und das machte ihm wieder Bauchschmerzen. Wie konnten alle anderen scheinbar so blind daran gehen? War das die Angst? Wäre doch lachhaft, wenn er der einzige war, der es irgendwie schaffte einen einigermaßen freien Kopf zu behalten. Lächerlich, als ob das so wäre… Er musste kurz lächeln, als er begann sich zu strecken, wobei er gleich erstmal mit Händen und Füßen irgendwo anstieß. „Hoffen, nein, geben wir unser Bestes.“, murmelte der Junge zu sich selbst, während er sich aufrichtete und zum Ausstieg bereit machte.
Das Geräusch in dem Moment als das Boot andockte, machte Moritaka irgendwie noch mehr Bauchschmerzen. Sein Gefühl sagte ihm, dass das nicht gut werden konnte. Und ja, das wurde es auch nicht. Jun war zwar der erste, der ausstieg, aber schnell ließ sich auch für Moritaka, welcher sich auch an sein Versprechen hielt und dem Ryuugu dem Rücken freihalten wollte, dass dieser Raum hier undicht war. Undicht war unter diesen Bedingungen das unangenehmste Wort des Tages. Der Druck, welcher auf dieses Gebäude ausgeübt wurde, war allein schon immens, aber wenn nun noch an allen möglichen Stellen irgendwo Wasser reinlief, was ja den ohnehin mangelhaften Druckausgleich nicht unbedingt verbesserte, lief das Ganze darauf hinaus, dass das ganze Ding mit Wasser volllief und sie entweder von kaputten Bauteilen, die dem Druck nicht standhielten, vernichtet wurden oder einfach irgendwann keinen Sauerstoff mehr bekamen. Ob sie zuerst zerquetscht oder ertränkt würden, war fraglich, aber wenn die Grenze überschritten war, war ihr Tod gewiss. Natürlich nicht nur ihrer, sondern auch derer, die sie hätten retten sollen. Scheiße, selbst wenn Moritaka überleben würde, könnte er sich nie mehr blicken lassen, wenn er die Schwester dieses Mädchens nicht hier rausholte!
In dem Moment machte Moritaka mit sich selbst etwas aus: Es war schlicht und ergreifend keine Zeit mehr übrig für Angst. Wenn er das hier überlebte, hatte er noch genug Zeit in seinem Leben um sich vor allen möglichen Dingen dieser Welt zu fürchten. Hier war einfach nicht viel Platz dafür … Eigentlich wollte Moritaka damit warten, bis ein kritischer Moment einsetzte. Aber hey, da war ja schon einer und jetzt war wirklich keine Zeit dafür, über seine eigenen Füße zu stolpern. Hastig zog der Junge ein kleines Täschchen aus seiner Hose und sah es eine Sekunde an. Sah sicher komisch aus für Außenstehende, aber der Effekt würde sich schnell bemerkbar machen. Er brauchte einen klaren Verstand und da waren angstlösende Mittel nötig, auch wenn er vorsichtig sein musste, nicht zu viele einzuwerfen. Verdammt. Nebenwirkungen. Wollte er wirklich schon zu Beginn der gefährlichen Mission Müdigkeitserscheinungen und Ähnliches haben? Er steckte das Täschchen wieder in die Hose uns seufzte. Musste er sich eben mal so konzentrieren.
Hastig folgte der Nakamura dem Ruf des Ryuugu und sprang als erster hinter ihm her aus dem Boot. Fast schon etwas elegant landete der Nakamura auf dem Wasser. Bäm, Wasserlauf. Warum ewig durch die hohe Pfütze warten, wenn man es leichter und schneller haben konnte? Vor allem jetzt wo durch alle Ecken mehr Wasser eindrang. Ob die anderen auch so handeln konnten wie er? Wenn er das konnte, dann konnten sie das locker! „Nicht zögern, einfach losgehen!“, rief Moritaka noch laut hinter sich und ging los nach einem Ausgang suchen. Lange suchen musste er da eigentlich nicht. Er war sich sicher, dass Jun sicher erst einmal darauf achten musste, dass alle Genin aus dem Boot kamen und sicher waren und vielleicht musste man dieses komische Boot auch irgendwie wieder von der Schleuse trennen. Moritaka hatte sowas von keine Ahnung, aber immerhin hatte er eine Ahnung wie man eine Tür fand! Schnell wandte er sich um und lief über das Wasser, sogar ohne Stolpern, um sich zur nächsten Tür zu begeben, denn irgendwie war das die erstbeste, welche er erreichen konnte. Allerdings war er nicht lebensmüde und öffnete die Tür nicht ohne eine Zusage des Leiters, keiner von ihnen wusste, ob sie dahinter nicht noch mehr Wasser verbarg, deswegen war es wohl Aufgabe des Teamleiters zu entscheiden, welche Schritte sie gehen mussten. Er war schnell zu der Tür gekommen und es musste noch genug Zeit für eine Entscheidung da sein. Hoffentlich schaute der Teamleiter auch nach den anderen Genin, aber nach der Aussage von vorhin, war er sicher, dass er um deren Wohl am ehesten bemüht war. Immerhin hatte Moritaka nun wirklich grade keine Zeit für Ängste und sah Jun sogar ins Gesicht!

[OOC: Nanami wollte/musste momentan eine Runde aussetzen, ich hab sie nicht weiter NPC't um nichts vorweg zu nehmen oder so. Weiß aber auch nicht, wann sie wieder einsteigt.]
 

Sorata Nanami

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Nanami war in das U-Boot gesprungen und hatte ab diesem Zeitpunkt kein einziges Wort mehr gesagt, es lag daran, dass sie Angst hatte. Sie wirklich Angst und wollte die anderen Teammitglieder damit nicht beschäftigen, denn sie mag es nicht wirklich, wenn man ihr eine Schwäche ansehen konnte. Aber sie versuchte sich gerade selbst in Gedanken zu beruhigen, was ziemlich schwierig war, schließlich war sie noch nie in so einer Situation wie dieser. Es war schwierig genug keinen Laut von sich zu geben, der die Verzweiflung in ihrem Kopf Luft machen würde. Wenn sie immer unter Stress ist wie in diesem Moment, dann kann sie nicht anders und möchte am liebsten mit ihrer Flöte eine beruhigende Melodie spielen, die sie herunterkommen lässt und sie sich dann wieder bei Klarenverstand, denn wichtigen Dingen widmen konnte. Als sie ihre Flöte auspacken wollte, merkte sie wie eine weitere Person in das U-Boot kam, um wen es sich hierbei handelte, konnte sie nicht gleich erkennen, da er direkt hinter ihr war und sie sich erst mal umdrehen musste, um sehen zu können, wer gerade gekommen war. Es war Moritaka, wie wunderbar, eine weitere Person, die sich dafür entschied ein Himmelfahrtskommando zu unternehmen, aber wenigstens war sie dann nicht die Einzige, die da unter vielleicht sterben würde. Aber an das durfte sie nicht mehr denken, sonst wird Nami noch hysterisch und kann gar nichts mehr für diese Mission machen, auch wenn sie es wollte. Moritaka sprach sogar davon, dass er wirklich alles machen würde, um diese Mission zum Erfolg zu führen und das er Jun nicht im Stich lassen wird, bis sie herauskommen würden, was Nanami beeindruckte, sie verlor langsam ihre Zweifel, was wirklich gut in dieser Lage war. Sie würde am liebsten sich umdrehen und ihn umarmen, aber das würde irgendwie komisch erscheinen, da er nicht direkt was zu ihr gesagt hatte, sondern zu Jun. Aber es war beachtlich, das dieser Schüchterne Junge überhaupt in der Lage war, sich genügend vor zu bereiten, sodass er nicht unsicher wirkte, nein viel eher schien er wirklich bereit für diese Aufgabe zu sein, auch wenn es denn Tod bedeuten könnte. Nanami schüttelte ihre Zweifel ab und lächelte nun, sie war bereit, bereit wie nie zu vor.
Als eine weitere Person herein gesprungen kam, war es klar dass es sich hierbei um Atsui handeln musste, der sich zu Moritaka setzte und nichts weiter sagte, worauf die Gruppe vollständig war und es losgehen konnte, Nanami hoffte nur, das sie wirklich bereit war aber eines wusste sie, mit ihren Kollegen würd sie sicherlich da unten einen Wettlauf gegen die Zeit haben. Aufgrund ihres guten Gehörs, bemerkte Nami, das Atsui mit seinem Sitzpartner sprach, jedoch konnte sie nicht genau hören, was er sagte, da das U-Boot irgendwelche Geräusche von sich gab, die das Gehör von Nanami etwas abschwächte. Aber es war sicherlich etwas Wichtiges, aber sie würde auch nicht nachfragen, wie sollte sie es denen denn erklären, Leute ich hab ein gutes Gehör, also könnt ihr auch aufhören zu flüstern, nein so war sie nicht. Sie konzentrierte sich lieber darauf, was gerade Jun sagte, er versprach, dass keiner, der unter Sterben würde, was für ein seltsames Versprechen, wenn man in den fast sicheren Tod fährt, aber nun gut.
Nanami blickte aus der Lucke, die vor Jun war und beobachtete alles aufmerksam. Sie wollte nichts verpassen, vielleicht würde sie sogar etwas sehen, was ihnen später weiterhelfen, könnte aber leider war das nicht so. Sie bemerkte nur irgendwelche Lichter, die wahrscheinlich dazu da waren, das U-Boot als Richtlinie zu fungieren, was ausgesprochen praktisch war. Als Jun plötzlich schrie, sie sollten sich das Teil ansehen, erschreckte Nami fast, es war riesig, nein gigantisch, wie sollten sie es nur schaffen, sich darin zurechtzufinden? Nanami konnte nicht anders und nahm sich so gleich ein Blattpapier und zeichnete alles so weit auf, wie sie es gesehen hatte, das würde sicherlich behilflich sein. Moritaka sagte nun auch was dazu, er meinte, dass es kein Irrgarten war, Nein viel eher war es ein strukturierter Bau, der immer wieder das gleiche Muster aufweisen konnte, also war es sinnvoll sich immer wieder irgendwas zu merken, was als Anhaltspunkt dienen konnte. Kaum hatten sie alle den wunderbaren Aufbau betrachten, so machte das U-Boot eine ruckartige Bewegung, was auf Jun zurückzuführen war. Aber kein Wunder, er hatte nicht wirklich viel Ahnung von dem Gerät und man konnte ihn keine Vorwürfe machen. Nun wurde das Andocksystem aktiviert und das U-Boot dockte nach kurzer Zeit an dem Unterwasserpark an.
Jun war der Erste, der aus dem U-Boot heraus kletterte und sich umsah und kurze Zeit darauf schrie, sie sollen alle raus aus dem Boot, da die Kammer schon langsam mit Wasser geflutet wurde. Der Zweite, wo herauskrabbelte, war Moritaka, der die anderen darauf anwies nicht zu zögern, sondern direkt los zu laufen. Was ein guter Rat war, denn Nanami gleich in die Tat umsetzen wollte. Sie kletterte heraus und er blickte denn Raum, der beachtlich groß war und sicherlich nicht so schnell mit Wasser geflutet wird, jedoch war es von Nöten schnell zu machen, da man sonst wichtige Zeit verlieren konnte.
Nanami sprang vom U-Boot runter und rutschte unglücklicherweise aus und landete unsanft auf ihren Hosenboden „Aua“ ein kurzer schmerzen Schrei konnte sie sich nicht verkneifen und stand direkt auf lief zu den beiden anderen, um sicher zu gehen, das sie gemeinsam losgehen konnten. Sie nutze die kurze Gelegenheit um einmal Tief ein zu atmen und dadurch wurde sie wieder beruhigter und sie konnte wieder klar denken. „Wir sollten und auf jeden Fall merken, wo wir schon mal waren, nicht da das wir ewig hier drin umher irren, auch wenn es symmetrisch aufgebaut wurde.“ , meinte sie noch und wartete nun darauf, das wie weiter machen konnten.
 

Hyuuga Ryu

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Wenn Klein-Atsui zuhause in den romantischen Geschichten großer Helden über Angst las, hatte sie immer schwarze Finger, die nach dem Herz seines Idoles trachteten und es zerdrücken wollten. Aus diesem Grund hatte er als Kleinkind Angst vor der Dunkelheit. Er lag Nacht für Nacht in seinem riesigen Schlafgemach und zitterte, weil er glaubte, dass seine Kuscheltiere lebendig werden würden und nichts lieber aßen als kleine Kinder. Er hielt seinen Schrank für die Höhle eines haarigen Ungeheuers und wusste genau, dass unter seinem Bett jeden Moment schleimige Tentakel nach ihm greifen würden. Häufig hatte er nach seinem Vater gerufen, wenn die Panik ihn ganz wahnsinnig machte, damals, als er noch "Papa" war und er naiv genug, anzunehmen, er würde sich dafür interessieren, was sein winziges, heulendes Ebenbild wimmernd über irgendwelche Geister brabbelte. Im Hause Najikama kroch man nicht ins Bett seiner Eltern. Man hatte gefälligst keine Angst zu haben und durfte auch als Vierjähriger nicht kindisch sein. Atsui hatte vielleicht ein Jahr Gnadenfrist, doch sobald er sprechen und laufen konnte, war er erwachsen. Dementsprechend sah es das Oberhaupt seiner Familie als unnötig an, auf die Rufe seines Sohnes zu reagieren (seine Mutter hatte er schon lange ans andere Ende des Anwesens verbannt, außer Hörweite). Einige Male schickte er Diener in das Zimmer seines Erben, doch auch das verging, und letzendlich musste sich Klein-Atsui seiner Furcht selbst stellen. Es sollte nicht das erste Mal sein, dass er Angst hatte, und auch nicht das erste Mal, dass er sie überwand, aber es war dieses eine Mal, da er kapierte, dass man sich nicht auf andere Menschen verlassen konnte, wenn man sich fürchtete, denn ganz offenbar handelte es sich bei dem berüchtigten Gefühl um eine sehr subjektive Sache, die man einzig und allein in seinem eigenen Kopf bekämpfen konnte. In seinen 14 Jahren hatte der Najikamaspross schon die unterschiedlichsten Formen von Angst gesehen: Angst davor, jemanden zu enttäuschen. Angst vor Prüfungen. Angst vor anderen Menschen. Panik wegen Dunkelheiten, Gewittern und Insekten. Extreme Demut, ausgehend von den Dienern seines Vaters. Aber nie, nie in seinem ganzen Leben hatte Atsui wirklich und wahrhaftige Angst um sein Überleben gehabt. Bis heute.
Der kleine, blonde Junge saß in einer engen Kapsel, die sich ihren Weg durch tausende Liter von Wasser bahnte und erkannte in diesem Augenblick, dass Angst nicht schwarz war. Sie tastete auch nicht von irgendwoher zu seinem Herzen hin. Furcht war weiß. Sie bestand aus Eis und kam geradewegs aus seiner Brust, wo sie sich langsam immer weiter durch seine Muskeln und Eingeweide fraß, sie dazu zwang, sich in alle Richtungen auszudehnen und auf alle möglichen Arten zu verknoten, sie erst dazu brachte, unkontrolliert zu zittern, ehe sie seinen Körper lähmte und ihm das Gefühl gab, keine Luft mehr zu bekommen. Was er hier tat, war absolut irre. Er war kein erfahrener Genin, dessen Alltag aus lebensgefährlichen Situationen bestand. Er war ein kleiner Junge, der krampfartig den Deckel einer Thermoskanne umfasste und kurz davor war, salzige Tränen in seinen heißen Tee zu vergießen. Ein blutiger Anfänger auf seiner allerersten Mission, die voraussichtlich seine letzte sein würde. Verdammt, er war kurz davor sich in die Hosen zu machen, und war ihm das irgendwo zu verdenken? Die Verantwortung für Unschuldige lastete auf seinen dürren, knöchernen Schultern und drückte ihn in seinen Sitz hinein. Wie gerne hätte Atsui sein Gesicht gegen Moritaka gepresst und schluchzend verkündet, dass er nach Hause wollte. Aber das konnte er nicht tun. Angst ist kindisch, Sohn. Ich schäme mich für dich, wenn du zulässt, dass dich andere für infantil halten. Es ist lächerlich und macht dich schwach. Und du willst doch nicht schwach wirken!
Nein, Atsui durfte nicht schwach sein. Er musste den Deckel in der Hand halten wie eine Teetasse aus dem teuersten Service seiner Eltern und es war nicht gestattet, zu zittern. Man musste ein leichtes Lächeln aufsetzen und die Nervosität dadurch überspielen, dass man sich hin und wieder eine Haarsträhne hinters Ohr strich, aber nicht zu oft, sonst wirkte man doch unsicher. Hände falten, wenn sein Nachbar den Deckel hatte, damit sie nicht zitterten. Pobacken zusammenkneifen und Füße gegen den Boden pressen. Aber das wichtigste: Eine regelmäßige und absolut gelassene Atmung. Wer Sorglosigkeit und Stärke entsendet, empfängt sie auch wieder. Aufmerksam lauschte er den geflüsterten Worten des Größeren, den Kopf immernoch leicht geneigt, doch richtete er sich sogleich wieder auf, dass er fürchtete, die Schräglage würde vielleicht eine Träne aus seinem Augenwinkel laufen lassen - etwas, was er sich nicht leisten konnte! Interessant. Moritaka hatte also Angst vor Mädchen. Atsui verstand zwar nicht unbedingt, wie das möglich war, aber sicher war es wie bei seiner Insektenphobie. Natürlich konnte er es nicht nachvollziehen, er hatte sich noch nie sonderlich für das weibliche Geschlecht interessiert. Allerdings waren seine persönlichen Meinungen in diesem Gespräch auch vollkommen unwichtig, er wollte sich nämlich nicht mit Mori anfreunden - nicht an erster Stelle - sondern hatte lediglich das Gefühl, dass es dem anderen vielleicht etwas Sicherheit verschaffen würde, wenn er mit jemanden sprechen konnte. Es kam also gar nicht darauf an, was er sagte, sondern wie er es sagte. "Ich verstehe...", begann er also ruhig und zwang sich, keinen Augenkontakt herzustellen, "Jeder Mensch fürchtet sich vor anderen Dingen, es ist keine Schande, wenn du genau vor dieser Sache Angst hast, Moritaka-kun. Man kann sich nicht aussuchen, was einem erschreckt. Es ist besser seine Furcht zu kennen, als sich unverwundbar zu fühlen und irgendwann von ihr überrascht zu werden...Ich danke dir für deine Meinung. Es tut gut, das zu hören." Tat es das? Tatsächlich...irgendwie fühlte er sich leichter, konnte besser damit umgehen, dass sie in der Schwärze des Meeres verloren waren, in einem U-Boot, welches jeden Augenblick den Geist aufgeben konnte. Erstaunlich war vor allem weniger das, was Mori sagte, als eher seine Art, das näherzubringen. Ohne Stottern oder Verhaspeln. Er redete leise, aber deutlich. Beeindruckend, wie selbst die schüchternsten Menschen irgendwo einen kleinen Haufen Mut hervorgraben konnten. Aber war Mut eben nicht, keine Angst zu haben, sondern Angst zu haben und sich davon nicht abhalten zu lassen? Moritaka musste sehr mutig sein. Aber trotzdem kauerte er sich so zusammen...war es etwa okay, seine Gefühle zu zeigen? Konnte man ängstlich sein und zugleich entschlossen wirken? Vielleicht, vielleicht sollte er wirklich ehrlich auf seine Frage antworten, ob er denn überhaupt keine Angst hatte. Sollte er ihm sagen, dass er beinahe an seiner Panik starb, aber nichts nach außen lassen konnte? Der vergangene Ruck, der ihm beinahe seinen Deckel aus der Hand geprellt hatte, hatte verhindert, dass er einen allzu klaren Gedanken fasste, aber ihn nicht wirklich aus der Fassung gebracht (Atsui stolperte niemals!). Jetzt war wahrscheinlich der beste Moment, sein Herz zu öffnen, das letzte Mal in seinem Leben. Und vielleicht war Mori der geeigneteste Mensch dafür. Der Genin nahm also all seinen Mut zusammen, öffnete den Mund...
"Schaut euch das an! Das verdammte Ding ist riesig und noch dazu ziemlich verwinkelt gebaut. Das ist ja ein wahrer Irrgarten."
DAS ist also ein Vergnügungspark. Ihm blieben buchstäblich die Worte im Hals stecken, als die großen blauen Augen über den 'Park' wanderten, der Ähnlichkeit mit einem großen Zylinder hatte. Oh Mann...auf dem ersten Blick war das ganze Gebilde wirklich ein einziges Labyrinth, aber..."Er hat Recht. Die einzelnen Stockwerke sehen tatsächlich beinahe identisch aus. Ich glaube, wenn wir uns den Aufbau eines Abschnittes einprägen, werden wir uns auch in den anderen Abteilungen zurechtfinden können. Außerdem bin ich mir fast sicher, dass die Angestellten für die Gäste die ein oder andere Karte angebracht haben - in den Geschäftssitzen großer Firmen ist das üblich und da die Betreiber des Parkes ausgesehen haben, als könnten sie noch einmal eine solche Insel kaufen, bin ich mir fast sicher, dass wir Lagepläne finden werden. Reichtum ist häufig indirekt proportional zur Intelligenz der betreffenden Personen..." Wow. Moritaka war verdammt clever. Er hatte es geschafft, den ersten Eindruck zu übergehen und sich direkt auf die wesentlichen Dinge konzentriert - ein Verfahren, das ihm selbst sehr bekannt war. Scheinbar waren die beiden nicht so verschieden, wie sie vielleicht dachten...Was seinem Sitznachbarn allerdings Bauchschmerzen brachte, beruhigte Atsui mehr oder weniger. Offensichtlich war das Gebäude nach einem sich wiederholenden System aufgebaut worden, welches sich leicht entschlüsseln ließ. Wenn man Menschenmassen in den Park hinabließ, konnte man sie doch nicht einfach so in einen Irrgarten führen, Leute würden sich verirren, Panik würde ausbrechen...Nein. Geschäftsleute waren profitorientiert, das wusste der Najikama. Der einfachste Weg, viele Leute auf einmal zu kontrollieren, war es, sie wie eine Herde Kühe idiotensicher in die richtigen Richtungen zu treiben. Diese Tricks hatte er bei Ichibun höchstpersönlich gelernt. Dass sie ihm in einer solchen Situation nützen würde, hatte er allerdings nicht gedacht. Beeindruckend...
Huch, was war das? Das Stocken ihres Transportmittels kurz vor dessen Einrastvorgang riss ihn aus seinen Gedanken und sähte neue Eiskristalle in seiner Brust. Oh Gott, jeden Moment war es soweit! Sie würden Umiparesu betreten und vielleicht nie wieder verlassen. Während Atsui damit rang, auf keinen Fall zu hyperventilieren, quetschte sich Moritaka an ihm vorbei aus dem Sitz und machte sich bereit, das U-Boot zu verlassen. Gute Idee! Bloß keine Zeit verlieren, Jun war sogar schon draußen! Und hatte offenbar denselben Gedanken, denn er begann direkt sie anzubrüllen - klar, Wasser lief in das Gebäude. Verdammter Mist. Hatte das etwas mit dem Geräusch zu tun, welches das Boot von sich gegeben hatte, als es angedockt war? Egal. Beeilung! Gerade wollte der Najikama hinter dem Größeren ins Wasser springen, als er noch einmal über die Schulter sah. Nanami! Die hatte er ja komplett vergessen. Vermutlich war seine Auffassungsgabe nicht ganz auf der Höhe - kein Wunder bei all der Panik. Aber trotzdem konnte er stehen bleiben und das Mädchen zuerst aus dem Boot lassen, wie ein richtiger Gentleman? Tja, er war eben ein seltsamer kleiner Junge...Ein seltsamer kleiner Junge, der keinen Wasserlauf beherrschte, aber trotzdem nicht ausrutschte und stolperte, als er kerzengerade und gespannt wie eine Bogensehne in die Pfütze hüpfte. Kurz vergewisserte er sich, dass Nanami keine ernsthaften Verletzungen durch ihren Poplatscher erlitten hatte, dann folgte er den anderen watend durch den Tunnel hin zur Tür, die sie vermutlich durchqueren würden. Das war überraschend harte Beinarbeit, aber irgendwie schaffte er es, wenn auch im Schneckentempo, vorwärts. Wieso war er eigentlich immer der Letzte?!


 
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Ryuugu Jun

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Die Anderen kommen recht zügig aus dem Boot, wobei jeder auf seine eigene Weise das Gefährt verließ. Moritaka gab ein wenig an und zeigte dass er den Wasserlauf beherrschte, etwas das er Jun voraus hatte. Nanami ging etwas anders vor, sie landete mit einer nicht übermäßig eleganten Arschbombe im Wasser und rappelte sich dann direkt wieder auf. Atsui schließlich sprang ganz normal in die Schleuse und watete, relativ langsam, Richtung Tür.
In Juns Kopf herrschte inzwischen völliges Chaos, er durfte niemanden verlieren. Vor seinem geistigen Auge zeichnete sich das Bild seiner Schwester ab. Er musste daran denken wie es war als sie plötzlich nicht zurück kam, eine Beerdigung ohne Leiche, nur ein leerer Sarg. War sie vielleicht ertrunken? Stimmte es dass ertrinken eine der schrecklichsten Arten war zu sterben? Spürte man wie sich die Lungen langsam mit Wasser füllten? Was ging einem durch den Kopf wenn man verzweifelt versuchte einen weiteren Atemzug zu ergattern und doch kläglich scheiterte? Das Bild seiner Schwester zeigte plötzlich ein verzerrtes Gesicht das hinter einem Schleier aus leicht bläulichem Wasser gegen das Ertrinken kämpfte.
In Juns Augen konnte man deutlich sehen dass er kurz davor war aus Panik durchzudrehen, dass die Angst dabei mehr aus seinen eigenen Gedanken als aus der ihn umgebenden Gefahr entsprang war dabei ziemlich leicht zu erkennen. Immerhin war die Situation zwar gefährlich aber noch längst nicht so kritisch dass blanke Panik gerechtfertigt war. Sein ganzer Kopf wurde nur noch von einem Gedanken beherrscht "WIR MÜSSEN HIER RAUS! WIR MÜSSEN HIER RAUS! WIR MÜSSEN HIER RAUS!"
Als er sich nach zur Tür umdrehte und kurz davor war zu versuchen sie mit roher Gewalt einzuschlagen registrierte er Moritaka der daneben stand. Der Blonde stand vergleichweise ruhig da und schaute Jun direkt an. Die Blauen Augen zeigte keinerlei Angst und schienen von dem Ryuugu etwas zu fordern. Er wusste selbst nicht warum aber mit jedem Augenblick wurden seine Gedanken langsamer, das Bild von Inoue verschwand in der Finsternis seines Unterbewusstseins und die Panik würde schwächer. Jun atmete ein Mal tief durch, schloss kurz die Augen und rief sich selbst zur Ordnung. "Beruhige dich, wenn du jetzt durchdrehst bringst du uns alle um. Bleib ruhig, kontrolliere deine Angst und denk nach." Das Wasser stand mittlerweile etwas höher als Juns Knie und bot bei jeder Bewegung deutlichen Widerstand.
Dann passierte jedoch etwas das wirklich Grund zur Sorge gab. Der Riss, durch den das Wasser die ganze Zeit als schmaler Strahl eindrang, weitete sich aus und plötzlich stieg das Wasser mit ganz erheblicher Geschwindigkeit. Jun schaute sich suchend um. "Hat einer Lust zu ertrinken? Nein? Wirklich Niemand?" Er versuchte sich selbst zu beruhigen indem er sich über die Situation lustig machte, eventuell funktionierte das ja bei den anderen auch. Nach einigen Augenblicken drehte er sich zu Moritaka und deutete auf die Tür. "Wärst du so freundlich?"
Während der Nakamura sich an der Tür zu schaffen machte schaute Jun nach Atsui und Nanami. Beide waren noch wohl auf, allerdings machte Atsui ihm ein wenig sorgen, offensichtlich hatte er leichte Probleme gegen den erhöhten Widerstand des Wassers voran zu kommen. Nanami gab ihm weniger Grund sich Gedanken zu machen, wenn sie nicht wieder hinfiel würde sie sicher zurecht kommen und wenn doch musste er sie wohl oder übel hinter sich herschleifen, zwar war das alles andere als höflich aber der Situation sicher angemessen.
Als er sich umdrehte war die Tür offen und erfreulicherweise war dahinter kein Wasser. Jun hatte noch nicht mal einen Schritt Richtung Tür gemacht als er hörte wie sich Metall hinter ihm verbog und langsam nachgab. Er musste nicht nachschauen um zu wissen was da gerade passierte. Das U-Boot war kurz davor abzureißen und wenn das passierte würden sie alle von einer regelrechten Wasserwand davon gespült. "RAUS HIER!" Ohne seine Worte weiter zu erklären sprang er kurzerhand durch die geöffnete Tür. Das Wasser floss aus der Luftschleuse in den Gang und Jun landete Bäuchlings in einer bestenfalls wenige Zentimeter tiefen Pfütze.

Sobald er auf dem nassen Boden zum liegen gekommen war rappelte er sich, so schnell er konnte, auf und schaute nach den anderen. Er musste nicht lange durchzählen um festzustellen dass alle da waren, das war soweit schon mal gut. Sein nächster Blick widmete sich der Schleuse durch die sie gekommen waren. Die Tür war weg, es sah aus als hätte jemand da plötzlich eine Wand hingestellt. Die Ränder der neuen Wand waren schwarz gelb gestreift und vermittelten sollten daher vermutlich vor einer dahinter liegenden Gefahr warnen. Auf den zweiten Blick entdeckte Jun ein kleines Metallschild in der Mitte der Tür. Er ging näher heran und las still durch was darauf stand. "Druckschütztür. Verehrte Gäste, aufgrund einer Notsituation muss dieser Bereich vorübergehend versiegelt werden. Bewahren sie ruhe und begeben sie sich zu den ausgewiesenen Sammelpunkten! Das Personal von Umiparesu steht ihnen, falls nötig mit rat und Tat zur Seite." Er drehte sich zu den anderen um und seufzte erleichtert. "Sieht aus als funktionieren hier noch ein paar Dinge."
Während die anderen wieder auf die Füße kamen ging er zu der vor ihnen liegenden Kreuzung und schaute nach was in den angrenzenden Gängen vor sich ging. Natürlich war da erstmal nichts weiter zu sehen, aber das hieß auch dass ihnen vorerst keine weiteren Gefahren drohten. Jun ging zu den anderen zurück und deutete hinter sich. "Ok, lasst uns einen Punkt suchen an dem wir anfangen können nach den Leuten zu suchen, vielleicht ein Infostand oder so was. Mit etwas Glück können wir Pläne von dem Park oder andere nützliche Dinge auftreiben."
 

Yuudari Umiko

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In Momenten wie diesen, war der junge Nakamura im Nachhinein immer erstaunt über sich selbst. Dass er so sicher und ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken immer weiter geradeaus gehen konnte, verwunderte ihn immer wieder. Ja, jetzt in diesem Moment, als er an der Tür darauf wartete, dass Jun ihm irgendein Zeichen gab, dass sie weiterkonnten, hatte er keinerlei Angst. Er schaute dem Jungen sogar mitten ins Gesicht, direkt in die zweifarbigen Augen ohne auch nur einen Hauch von Angst zu zeigen. Das war wahrscheinlich ein natürlicher und absolut menschlicher Schutzmechanismus, wenn man Panik hat, werden die Beine stärker durchblutet, sodass man schneller laufen kann. Wohl deswegen war Moritaka so schnell unterwegs gewesen und eben weil er nicht durch das Wasser warten musste. Ab dem Moment, in dem alles durcheinander war, setzte das Hirn des Jungen aus und er handelte absolut intuitiv. Das war wohl auch gut in diesem Moment, denn sogar Jun verlor ja grade die Nerven, auch wenn er es nicht hören konnte.
Für einen Moment musste der Nakamura sich aber wieder umdrehen. Auch wenn er selbst grade eine Ruhe ausstrahlte, die schon fast unglaublich war, hatte er immer wieder das Bedürfnis nach seinen Begleitern zu gucken. Vor allem als in einem Moment ein Schmerzschrei des Mädchens kam. Musste man ihr vielleicht helfen? Erschrocken schaute er in ihre Richtung, sah aber, dass sie sich schnell aufrappelte und auf die beiden Jungen zukam. Gott sei Dank, Verletzte konnten sie noch weniger gebrauchen. Auch nach Atsui schaute er einen Moment, dieser war zwar recht langsam unterwegs, kein Wunder bei den dünnen Beinchen im Wasser, aber er stolperte immerhin nicht. Dennoch machte sich Moritaka irgendwie schon Sorgen um ihn… Aber er konnte ihm die Last einfach nicht abnehmen. Er war ja froh, dass er seinen eigenen Körper tragen konnte… Dann kam der Junge allerdings endlich an und sie waren vollzählig… Aber irgendwie wurde die Situation nicht besser, sondern viel schlechter…
Moritaka hörte ein unangenehmes Knacken und sah hinter sich, dass der Riss größer geworden war, was bedeutete, dass sie keine Zeit mehr zu verlieren hatten. Juns Fragen verwirrten Moritaka einen Moment lang. Galgenhumor? War noch nie sein Ding gewesen… Eines verstand er aber, nämlich das Zeichen, auf das er nur gewartet hatte. Er sollte die verdammte Tür öffnen, allerdings war seine erste Idee nicht wirklich so erfolgreich wie erwartet. An der Tür befand sich ein ganz normales Schloss, also drückte er einfach mal die Klinke herunter und drückte… Nichts geschah. Ziehen… Auch nicht. Nun bekam der Nakamura richtig Panik. Seine Augen waren weit aufgerissen und er hörte, wie hinter ihm die anderen darauf warteten, dass er die Tür öffnete. Es lag in seiner Hand und es ging nicht. Was sollte er tun? Es war nicht mal mehr wirklich die Zeit dafür seine Misere zu erklären. Er musste das Ding irgendwie aufkriegen. Während sich Tränen in seinen Augen sammelten, rüttelte er panisch an der Tür. Das Ding musste doch aufgehen… Vor allem schien von der anderen Seite kein Druck zu herrschen. Hatte jemand diese dünne Metalltür verschlossen? Wahrscheinlich hatte man schon gemerkt, dass es hier undicht war… Quatsch, wie denn? Er sollte aufhören irgendwelche Gedanken zu spinnen, wenn er diese verdammte Tür öffnen sollte! Wieso musste er das machen? Warum nicht Jun? Moritaka konnte doch nichts … außer … In dem Moment begann der Junge so hastig Fingerzeichen zu machen, dass er sich nicht einmal mehr sicher war, ob das überhaupt die richtigen für dieses Jutsu waren. Hier war ohnehin überall Wasser, also scheiß auf so ein kleines Wassergeschoss. Der Junge spuckte mindestens zwei Teppoudama auf das Türschloss, um es einfach zu irgendwie kaputt zu kriegen, aber er dellte die Tür einfach nur ein. Er mobilisierte alle Kräfte, die sein Körper ihm in dieser lebensbedrohlichen Situation hergaben, nur um eine verdammte Tür zu öffnen. So ging das nicht und die Zeit war so unfassbar knapp… Da entdeckte Moritaka ein paar Meter neben der Tür einen Schalter auf dem irgendwas mit Not und Öffnung stand… Wenn er gesehen hätte, dass da auch noch was mit Verriegelung stand, hätte er sich das vielleicht nochmal überlegt… Jedenfalls lief er, durch den Wasserlauf nicht ganz so langsam, auf den Schalter zu, betätigte diesen. Seine Hände zitterten wie verrückt, als er so schnell er konnte auf die Tür zu rannte und schon hinter sich Jun schreien hörte, dass sie hier raus mussten. So schnell er konnte, stolperte er durch die Tür und landete…

Panisch hatte sich der Nakamura am Fußboden zusammengekauert. Hatten sie es geschafft? Grade wollte er schreien, einfach weil er lebte. Das Herz in seiner Brust schlug so sehr, dass er das Gefühl hatte sein ganzer Körper wurde mitzittern. Er zitterte auch, aber nicht unbedingt deswegen. In der Panik hatte ihn sein Mut wieder verlassen und er lag zusammengekauert in der niedrigen Pfütze, völlig am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Das grade war so knapp gewesen und dass sie es grade so noch geschafft hatten, war zwar sein Verdienst, aber verdammt hätte er das nicht schneller gekonnt? Er hörte schon Juns Schritte auf dem nassen Fußboden, während er noch absolut panisch am Boden eingerollt lag. Laut stellte der Junge fest, dass irgendetwas hier noch zu funktionieren schien, woraufhin auch Moritaka sich vom Boden hochdrückte und sich, mit dem Rücken gegen eine Wand gelehnt, zu Jun umdrehte, wo er auch den Schriftzug las. Das konnte doch alles nicht wahr sein… Er musste das hier alles träumen… Wo Jun erleichtert war, schien Moritaka, als würde er gleich wegklappen, wenn er nicht grade an eine Wand lehnte. Er wusste selbst gar nicht mehr, wie er es überhaupt noch schaffte die Tränen zurückzuhalten und nicht zu hyperventilieren. Erstaunlich dass er und Jun nun so plötzlich wieder getauscht hatten. Moritaka merkte immer erst hinterher, was eigentlich geschehen war, während Jun scheinbar schon lange darüber hinweg war, da er schon die nächsten Anweisungen gab. Der Kloß im Hals des blonden Jungen war kaum noch runterzuschlucken… Auf Juns Aussage hin nickte der Junge nur, doch dann wurde er irgendwie abgelenkt. Eine Durchsage erklang durch die hellhörigen Gänge und ließ Moritaka einmal komplett erstarren. Durch eine Notöffnung, was wohl sein Verdienst war, wurde die Schleuse scheinbar verriegelt… Nein, nicht scheinbar. Es war ganz eindeutig Moritakas Schuld. War das nun gut oder schlecht? Er hatte keine Ahnung und schon wieder das unangenehme Gefühl, dass er irgendwas verbockt hatte… Moritaka versuchte diesen Fehler, oder auch nicht, das wusste er ja nicht wirklich, einfach zu ignorieren und sich währenddessen einzukriegen. Nichts half seiner Beruhigung besser, als sich in der Gegend umzusehen und alles zu analysieren. Erst einmal sah er nach den anderen und war etwas besorgt, da noch keiner wirklich was gesagt hatte. „S-Seid ihr alle okay? Habt ihr euch was getan?“, fragte der Nakamura in die Runde. Das war wirklich eine seiner größten Sorgen, wo sie doch eigentlich schon so gut wie tot waren… Er schaute sich weiter um. Sehr komisch… Hier wirkte alles so ganz normal. Als würde alles laufen wie jeden Tag. Mori war nie zuvor hier gewesen, aber er hatte von jetzt auf gleich gar nicht mehr das Gefühl, als würden sie in einer Notsituation stecken… Bei einem Blick zur Seite stellte er fest, dass die anderen sich aufrappelten. Und Jun machte schon die Führung, da er ja nach einem Informationspunkt suchen wollte. Moritaka folgte einfach und schaute an den Gängen entlang, ob er irgendwie eine Karte oder einen Anhaltspunkt entdecken konnte… Dann irgendwann stockte der Junge abrupt und schaute sich nervös um. Was war das eben? Ein dumpfes Geräusch, von oben? Klang irgendwie nach Metall. Er sah nichts, aber hörte es kurz darauf nochmal. Das einzige metallene an der Decke war ein Lüftungsschacht, aber er konnte gar nichts sehen. „Jun-san? Hast du das auch grade gehört?“, sagte er sogar recht ruhig in diesem Moment. Scheinbar hatte er schon wieder seine Panik von vorhin vergessen, wohl besser so, dass er sich immer auf den Moment konzentrierte. Dennoch lief ihm ein Schauer über den Rücken… Und was war eigentlich mit den anderen beiden?
 

Hyuuga Ryu

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Zahnstocher in der Kloschüssel während der Spülung.
Das war nicht etwa das erste Anzeichen dafür, dass der erhöhte Druck sich negativ auf das Gehirn von Najikama Atsui ausgewirkt hatte, sondern lediglich das Erste und Einzige, was ihm durch den Kopf ging, als er mit zusammengebissenen Zähnen durch eine sich rapide erhöhende Wasserlake watete. Der gesamte Rest seines Gehirnes lief auf Sparflamme oder konzentrierte sich voll und ganz auf die Muskelfunktionen seiner Beine, welche immer mehr an ihre Grenzen stieß. Für normale Leute war es hart, durch Wasser zu waten, dass ihnen bis zu den Knien reichte - für jemanden wie ihn, der nicht nur dürr wie eine Vogelscheuche, sondern auch noch kleiner als alle anderen war, so dass das Wasser mittlerweile knapp an seinen Oberschenkeln vorbeischwappte, war es die Hölle. Während er verzweifelt und mit den Armen rudernd versuchte die bloße Masse an Flüssigkeit mit seinen Minibeinchen zu durchdringen, traten dem Najikama Tränen in die Augen, welche glücklicherweise durch sein Gespritze und Gekeuche wunderbar getarnt wurden. Obwohl es nur wenige Meter waren, die er zu durchqueren hatte, fühlte es sich an, als würde er einen Marathon laufen - und das schon seit Stunden. Seine Lungen brannten, seine Beine waren taub und er musste immer wieder die blinzeln, um die lästigen Tränen loszuwerden. Krampfhaft hielt er sich auf den Beinen, denn wenn er gefallen wäre, war es vermutlich unmöglich, je wieder aufrecht zu stehen. Er bekam schon so kaum Luft. Innerhalb von Sekunden wäre er ertrunken, schneller, als Jun, Mori oder Nami sich auch nur nähern konnten...Schritt für Schritt quälte sich Atsui also durch das Wasser, bedrängt von steigendem Wasserstand und einem bedrohlichen Knacken irgendwo in seinem Rücken. Er wollte gar nicht wissen, was das war! Wieso wurde er nur für diese Mission ausgewählt...wollte man ihn etwa schon loswerden? Bestimmt hatte er irgendetwas falsch gemacht und wusste nicht einmal, was es war. Wenn er jemals lebend hier herauskam, würde er Nachforschungen anstellen müssen. Vielleicht war es aber auch nur Zufall. Oder man dachte, er war gut genug, um auf seiner allerersten Mission schon eine solche Belastung auszuhalten....
Ohne darauf zu achten, was die anderen taten, erreichte er irgendwann nach gefühlten hundert Jahren die Tür und begann erst einmal zu keuchen und zu schnaufen wie ein hyperventilierendes Walross, endlich in Armreichweite von Jun, der ihn vermutlich mit einem Finger auf die Beine stellen konnte, sollte er umkippen. Phew...zwei Minuten Beinarbeit und schon war er am Rande seiner Lungen? Na großartig, ihr Auftrag konnte wirklich klasse werden. WIE klasse genau, erfuhr er, als er einen verstohlenen Blick rückwärts warf und mit weit aufgerissenen Augen einen gewaltigen Riss anstarrte, durch den immer mehr und mehr Wasser kam. Ein hektischer Blick fand als Nächstes die Tür, welche sich anscheinend gegen alle Versuche Moritakas sträubte, sich zu öffnen. Oh Gott...Beinahe hätte er wieder begonnen zu weinen, aber er war noch zu fertig und zu atemlos, um auch nur daran zu denken, weshalb er einfach nur stehen blieb wie eine Salzsäule, sein unausweichliches Ende erwartend, während sich seine schmächtige Brust zittrig hob und senkte. War er jetzt umsonst durch den Gang gewatet, hatte sich geschunden wie ein Sklave und gekämpft wie ein...nun, wie ein vierzehnjähriger Junge eben kämpfen konnte...aber nun sollte sein Leben so einfach vorbei sein? Nach 14 Jahren Gefangenschaft in einem Anwesens war ihm keine Chance vergönnt, das wahre Leben zu entdecken? Vielleicht war dieses ja gefährlich. Das gehörte wohl einfach dazu. Wobei diese mit Sicherheit höchst philosophischen Gedankengänge keinerlei Einfluss auf seine aufsteigende, alles erfüllende Panik hatten, die den kleinen, kraftlosen Körper erfüllte, als Moritaka sei Dank endlich diese komische Metalltür aufging und er hinter den anderen herhechtete, auf der Spitze seiner Stimme kreischend, vermutlich höher, als es Nanami selbst als kleines Kind hingekriegt hatte. Wenn man Angst hatte war man manchmal eben zu erstaunlichen Leistungen fähig, wie etwa das Überleben eines Bauchplatschers auf einem harten Untergrund, der - zum Glück - nicht ganz so unter Wasser gesetzt war wie der, der hinter ihm lag. Wie hatte er es überhaupt geschafft, durch die Öffnung zu springen? Eigenartig...Und eigentlich auch egal. Er lebte! Hätte er nicht solche Angst vor Keimen, hätte er den Boden geküsst, so presste er nur die Wange gegen den feuchten Gestein und nahm sich kurz Zeit für eine innige Kuscheleinheit, ehe er sich mehr oder weniger elegant wieder in eine aufrechte Position begab, genau zur rechten Zeit offenbar, denn in diesem Moment fragte Moritaka, ob sie alle noch einigermaßen okay waren. Nach einem prüfenden Blick auf seinen Körper, antwortete er immernoch atemlos und leicht gepresst: "Noch alles dran." Tatsächlich war es wohl ein Wunder, dass er unverletzt war und es durch die Tür geschafft hatte, bevor dieser komische Notverriegelungsapparat ihren Rückweg abgeschnitten hatte. Man stelle sich nur mal vor, was passiert wäre, wenn er zu langsam gewesen wäre...allein, abgeschnitten, hilflos im Ozean treibend...Oh nein, er dankte allen Göttern, von denen er jemals gelesen hatte dafür, noch am Leben zu sein. Und wenn alles gut ging, würden sie die Verbliebenden auch vor einem sicheren Tod bewahren. Frischer Tatendrang durchströmte den von Angst gepeinigten Körper des kleinen Jungen, während er seinen Pferdeschwanz löste und neu band, da sich ein Großteil seiner Haare gelöst hatten und pitschnass an seinen Wange klebten. Zur selben Zeit verkündete Jun seinen Plan, der ganz logisch erschien. Es war immer nützlich sich erst einen allgemeinen Überblick zu verschaffen, bevor man blindlings losrannte, schließlich war Umiparesu riesig und mit Sicherheit verwinkelt wie ein Irrgarten. Also nickte Atsui - durch seine Schnappatmung noch immer relativ sprachlos - in die Richtung seines Teamleiters und folgte ihm im Schneckentempo, wobei sein Blick durch die Gänge striff und nach irgendwelchen Anhaltspunkten suchte. Mittlerweile hatte Atsui eine gewisse Vorstellung davon, was Menschen in einem Vergnügungspark taten, doch es kam ihm reichlich komisch vor. Wieso ging man extra das Risiko ein, hundert Meter hinabzutauchen, wenn man sich auch an ganz anderen Dingen erfreuen konnte? Zum Beispiel beim Lesen eines Buches. Aber nein, komische, normale Bürger waren darauf aus sich an komischen Dingen zu ergötzen...wie etwa diesen eigenartigen Infostand in Form einer tropischen Insel, mit Sand, Palme und allem, was dazugehörte...
...
Moment. Infostand? Ja, tatsächlich. In der Mitte des künstlichen Paradieses befand sich ein Holzgebilde, auf dem sich einige Snackauslagen tummelten - sowie ein Halter mit verschiedenen Broschüren. Zwar war dieses Geschäft verlassen, doch Atsui beschloss, sich dennoch dort umzusehen, in der Hoffnung, einen Anhaltspunkt zu finden, wo sich die Verschwundenen befinden mochten. Kurz vergewisserte er sich, dass die anderen noch in Sichtweite waren, ehe er auf den Stand zurannte und über die Theke kletterte. "Ich glaube hier ist etwas!", rief er, gedämpft von Tütenrascheln, den Körper halb im Inneren des Standes vergraben. Schokoriegel, Energydrinks, Zeitschriften...was war das? Mit zittrigen Händen nahm Atsui ein zuammengefaltetes Stück Papier in die Hand und stand auf, das Teil misstrauisch beobachtend. Als er seinen Daumen zurückschob, klappte es auf wie ein Akkordeon und enthüllte einen quietschbunten Regenbogen, auf dem in dicken, rosaroten Lettern "WILLKOMMEN IN UMIPARESU" geschrieben stand. Reichlich von den zahllosen, in Neonfarben gehalteten, skizzierten Fahrgeschäften abgelenkt, reagierte er erst auf die anderen, als sie sich ihm schon genähert hatten. "Äh, ich glaube, ich habe eine Karte gefunden...oder so. Wer macht solche Karten?"
 

Sorata Nanami

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Nanami war nun bei Jun und Moritaka angekommen und wartete darauf, dass sie die Tür öffneten, denn der Riss in der Außenwand weitete sich aus und es kam immer mehr Wasser ins Innere, was wiederrum bedeutete, dass sie bald ertrinken würden, wenn sie nicht bald was dagegen tun konnten. Hastig schaute sie sich nach Atsui um, der noch nicht bei der Gruppe war, denn schließlich möchte sie, das hier alle Lebend wieder herauskommen und das sie die Mission erfolgreich erledigen können aber das war in der momentanen Situiation das leichteste, viel eher mussten sie erst mal die Tür aufbekommen, was sicherlich nicht einfach war. Aber sie würden es schon irgendwie schaffen, worauf Nanami sich eigentlich auf den Weg machen wollte, um Atsui zu helfen, da er doch ziemlich gegen die Wassermenge ankämpfen musste, er war sicherlich schon völlig kaputt und konnte sich nur mit sehr viel Mühe auf den Beinen halten. Es wirkte sogar fast so, als hätte er Tränen in den Augen aber das wurde wunderbar überspielt, denn er spritzte mit jedem Schritt Wasser um sich. Irgendwie tat er ihr leid und sie würde zu gerne was für ihn tun aber sie hatte aber gerade nicht die Kraft dazu, ihre Beine zitterten wie wild, sie konnte sich nur mit voller Konzentration auf den Beinen halten. Ihre Augen spielten ihr auch schon langsam einen Streich, sie sah ihre kleine Schwester, die fröhlich spielte und plötzlich verschwand, was hatte das zu bedeuten? War sie am Rand des Wahnsinns und würde jeden Moment hysterisch um sich schreien und sich nicht mehr ein bekommen, nein das hoffte sie nicht. Sie schüttelte ihren Kopf, sodass die Gedanken verflogen und sie sich langsam innerlich beruhigte, was angemessen war. Sie hoffte nur, das sie wirklich hier raus kommen würden, denn sie möchte nicht hier unter sterben, ohne sich von ihrer Familie zu verabschiedet zu haben. Sie würde zu gerne ihrer Mutter in die Augen sehen können, wenn sie ihren letzten Atemzug machte. ~Verdammt noch mal Nami reis dich zusammen, die Jungs werden uns hier schon rausbringen~, sagte ihre gedankliche Stimme, worauf sie sich auf die Wangen schlug und wieder voll bei Sinnen war.
Nun bemerkte sie wie Moritaka versuchte die Tür mit einem Jutsu zu sprängen aber leider dellte diese sich nur ein und es war vergebens. Am liebsten würde Nami was tun aber sie konnte noch kein Jutsu, das für den Kampf geeignet wäre, und konnte sich nur auf die Jungs verlassen, die ihrer Meinung nach eher die Kraft dazu hatten. Zumindest Jun wirkte am stärksten von allen, da er schon ein paar Missionen hinter sich beigebracht hat und das erfolgreich, ihre erste Mission war ja zum Scheitern verurteilt, da sie sich nicht darauf konzentrieren konnte und somit die Mission gefährdet hatte. Sie war sehr dankbar, dass sie Yasu hatte, die sie von der Mission heimgeschickt hatte und ihr dennoch vertrauen konnte. Sie würde wieder mit ihr reden, wenn Nami sie treffen sollten, denn schließlich wollte sie ihre erste Freundin nicht so schnell verlieren, was natürlich normal war. Sie würde auch ihr das Bild schenken, was sie eigentlich auf dem Schiff zeichnen wollte. Es war Ingvi als Vogelscheuche, vielleicht würde das ein Erfolg werden und Nami konnte sich ihre Schuldgefühle befreien und Yasu in den Arm nehmen. Aber das lag erst alles in der Ferne, erst mal mussten sie hier alles Menschen mögliche tun, um hier raus zu kommen und die Leute zu retten, vielleicht gab es sogar irgendeinen Raum, der für solche fällte gebaut wurde und als Übergangslösung funktioniert. Plötzlich schafften sie es, das sich die Tür öffnete, worauf alle durch diese hindurch sprangen und Nami gerade noch hindurch kam, während eine weitere Tür sich schloss. Was war das gerade? War das eine Sicherheitstür? Sie wusste es nicht, sie war gerade so unglücklich gesprungen, sodass sie mit dem Gesicht zuerst aufkam und nun eine leichte Schramme besaß, die leicht blutete aber nicht der Rede wert war. Sie richtete sich langsam auf und hörte noch, wie sie gefragt wurden, ob alles Okay sei „Ja ich bin okay“, sagte sie und wischte sich das Blut von der Schramme. Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie ihre gesamte Kleidung nass war, was sich sehr ekelhaft anfühlte und ihr miss fiel, sie wünschte, sie könnte ihre Kleidung trocknen aber das hatte hier unten keinen Sinn. Aber was wirklich nervig war, ist das die Kleidungsstücke nun etwas schwerer waren und sie sich kaum darin bewegen konnte. Sie stöhnte kurz, als sie aufstand, um der Gruppe weiter zu folgen, es war wirklich anstrengend aber da musste sie durch. Bei jedem Schritt quietschte ihr langer Stiefel wunderbar, da er voller Wasser war.
Nach einer Weile bemerkte sie, sie Atsui davon rannte und zu einem Holzschuppen sich bewegte und direkt über die Theke kletterte und darin rumwühlte worauf Nami sich zu ihr bewegte und zu den beiden anderen sagte „Ich sehe mal nach Atsui.“, kaum hatte sie es ausgesprochen, war sie von den beiden anderen weg und bewegte sich auf ihn, zu worauf ihr Blick durch die Gegend schweifte, auf der Suche nach irgendeiner Informationsquelle, die sie zumindest weiterbringen konnte. Plötzlich entdeckte sie einen Wegweiser, der einige Punkte hatte und jedes Gebiet einen Namen gab. Die Gebiete heißen Qualle, Ruinenlabyrinth, Delphinschule, Aussichtsplattform, Krankenstation und Verwaltung. Jeder dieser Pfeile zeigte in eine andere Richtung und das war sicherlich nützlich für die Gruppe. „Leute kommt mal her, hier ist ein Wegweiser, der uns sicherlich weiterhelfen kann.“ Sie wartete nun darauf was sie tun werden, vor allem was.
 

Ryuugu Jun

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Nachdem alle Genin wieder aufgestanden waren und jeder bestätigt hatte dass er weitestgehend unversehrt war machte sich das Team auf den Weg. Sie gingen durch hell erleuchtete, ausschließlich aus Metall bestehende, Gänge und suchten nach einem Ort der als Startpunkt der eigentlichen Suche dienen konnte. Wie lange sie unterwegs waren konnte man nur schwer einschätzen, schließlich gab es hier unten eigentlich nichts woran man die vergangene zeit abschätzen konnte und das eigene Zeitgefühl konnte einen doch schon ordentlich in die Irre führen.
Irgendwann blieb Moritaka plötzlich stehen und schaute sich nervös um. Wenn der Gang eine schwer einsehbare Ecke gehabt hätte wäre Jun sicher auf den Gedanken gekommen dass der Nakamura etwas entdeckt hatte, aber der Gang war absolut gerade und gut ausgeleuchtet. Was sollte der Junge also gesehen haben? Als der Blondschopf dann aber fragte ob der Ryuugu ebenfalls eine Geräusch gehört hatte wurde er stutzig. Er schüttelte den Kopf, lauschte aber sicherheitshalber einige Sekunden ob das Geräusch sich vielleicht wiederholte und er es diesmal auch hören konnte. Natürlich war das kein weiteres Geräusch, aber mit gruseligen Geräuschen war es ja ohnehin meistens so dass nur ein Einzelner sie hörte und dass sie sich nicht wiederholten. Nach einigen Sekunden zuckte Jun mit den Schultern und konnte lediglich mutmaßen was für ein Geräusch sein Teamkollege da gehört haben mochte. "Also ich hör nix, ich könnte mir aber vorstellen dass das Geräusch das du gehört hast irgendwie vom Wasser verursacht wird. Vielleicht hat der Druck irgendwas verbogen oder was das im Wasser geschwommen ist ist mit der Hülle zusammengestoßen." Er winkte ab und ging weiter den gang entlang. "Mach dir keine Gedanken, das schöne an dieser Mission ist dass uns höchstwahrscheinlich keine Kämpfe bevorstehen."
Einige Zeit später erreichten sie einen, zumindest verglichen mit den Gängen, weitläufigen Raum der ein wenig wie eine tropische Insel gestaltet war. Der Raum war voller Sand und um einen hölzernen Stand, der sowohl als Information als auch als Snackbar diente, standen dutzende Palmen. Das Einzige was zu einem kleinen tropischen Inselparadies fehlte war das Meer, aber Jun war auch irgendwie ganz froh dass das Meer draußen war, eben in der Luftschleuse hatte er mehr als genug Meer gehabt, zumindest für die nächsten Tage.
Atsui machte sich sofort auf und nahm den Stand unter die Lupe, die ganze Szene erinnerte ein wenig an einen ertrinkenden der an eine Insel gespült wurde. Er hing halb über der Theke des Standes, wühlte offensichtlich in Dingen die darunter lagen und verkündete dann dass da etwas war, was genau erwähnte er allerdings nicht. Als die anderen sich langsam näherte erzählte der Najikama etwas von Karten, wunderte sich aber noch im selbem Atemzug über deren Äußeres. Von Neugierde getrieben stellte Jun sich neben Atsui und warf ebenfalls einen Blick in diese Karte. was er sah war allerdings schon ziemlich seltsam. Die karte war völlig Maßstabslos und quietschbunt und diente vermutlich eher weniger zur Orientierung innerhalb des Parks. "Sieht nicht so aus als sollten diese Dingen den Besuchern den schnellsten Weg zeigen. Sieht eher aus wie ein Werbeprospekt, aber das is schon mal besser als nichts."
Während die Jungen sich die, vermutlich von einem Kind gezeichnete, Karte ansahen entdeckte Nanami etwas anderes Interessantes, einen Wegweiser. Allein wären sowohl die Karten als auch der Wegweiser ziemlich nutzlos, aber wenn man sie kombinierte konnte man sich damit sicher ganz gut zurechtfinden. Jun ging zu dem einzigen Mädchen der Gruppe, betrachtete den Wegweiser und kratzte sich am Hinterkopf. "Klingt ja teilweise ziemlich seltsam, unter Qualle und Delphinschule kann ich mir eigentlich nicht wirklich was vorstellen."
Langsam ging Jun zurück zu dem Infostand, nahm sich einen Energiedrink und musterte die Flasche skeptisch. Auf dem Etikett war ein rotes Tier abgebildet dass auf den ersten Blick nicht einzuordnen war. Bei genauerem glaubte der Genin das Symbol als Stier zu erkennen, er war sich allerdings alles andere als sicher, aber Glücklicherweise war es auch völlig egal. Der Slogan der unter dem Symbol auf der Flasche stand war dagegen lustig. "das zeug verleiht angeblich Flügel. Na ja hoffen wir mal dass das nur Unsinn ist, Flügel sind hier unten sicher nicht nur unpraktisch sondern auch nutzlos." Er drehte die Flasche auf, roch skeptisch an dem ihm unbekannten Getränk und probierte es schließlich auch. Augenblicklich verzog er das Gesicht und schien kurz davor das Getränk auszuspucken. "Bäh, schmeckt ja wie aufgelöste Gummibärchen, widerlich." Er schraubte die Flasche wieder zu und warf sie angewidert zu einer nahestehenden Palme. Statt weiteren Getränken der Marke mit dem roten Stier nahm Jun sich ein mit Omelett belegtes Brötchen, steckte eine der seltsamen Übersichtskarten ein und kehrte zu Nanami und dem Wegweiser zurück.
Er hatte das Brötchen schnell ausgepackt und aß es wie selbstverständlich. Irgendwann, in einem Moment als er den Mund gerade nicht voll hatte, deutete er mit der rechten Hand auf eins der Schilder. "Wir teilen uns auf, so haben wir einen größeren Suchradius, aber keiner geht allein." Jun drehte sich zu Nanami um und schaute deutete zuerst auf sie und dann auf sich selbst. "Du bleibst bei mir!" Als nächstes wanderte sein Blick zu Moritaka und Atsui. "Ihr Beide seid dann entsprechend das andere Pärchen. Moritaka du bist derjenige von euch beiden der sagt wo's lang geht, immerhin hast du selbst schon mal ne Mission geleitet." Der Ryuugu schaute wieder zu dem Mädchen mit den orangen Haaren und grinste breit. "Wir beide müssen uns ja sicher nicht einigen wer von uns das letzte Wort hat, oder?" Jun versuchte bewusst unbeschwert zu wirken und ein paar Scherze zu machen, er wollte die Stimmung etwas auflockern, keiner von ihnen sollte zu viel daran denken dass sie im Prinzip in einer Mausefalle saßen und noch nicht wusste ob und wie sie entkommen konnten.
Schließlich wandten sich die zwei verschiedenfarbigen Augen wieder dem Wegweiser zu und er nickte leicht. "Nanami und ich schauen uns mal dieses Quallen Ding an. Ich bin neugierig was das ist und da es ja irgendwie ziemlich egal ist wo wir anfangen, wir haben ja keine Hinweise auf den Aufenthaltsort der Überlebenden, entscheide ich mich dafür. Atsui, Moritaka, wo ihr anfangt überlass ich euch, wir sollten versuchen uns in einer Stunde wieder hier zu versammeln, ich hoffe mal dass wir das nur mit unserer inneren Uhr halbwegs genau hinkriegen. Ach ja und wenn ihr auf Leute trefft, selbst wenn sie verwirrt sind und euch, aus welchem Grund auch immer, angreifen, schaltet sie aus ohne sie zu verletzen, wenn hier nicht gerade zufällig irgendwelche Elitesoldaten oder Shinobi eingeschlossen sind sollte das jeder von uns ohne größere Probleme hinkriegen."
Noch immer mit dem Brötchen in der Hand setzte Jun sich langsam in Bewegung und ging zu dem gang der, zumindest dem Wegweiser nach, zur Qualle führte. Ohne zurück zu schauen winkte er noch mal bevor er in der Metallröhre verschwand.

Jun ging voran und verließ sich darauf dass Nanami ihm folgte, einerseits wollte er der Erste sein der einer möglichen Gefahr gegenüberstand, immerhin war er der Teamleiter, und andererseits war er eben ein Taijutsuka und daher geradezu für den Fronteinsatz prädestiniert.
Nach einige Minuten sahen die beiden Genin eine großer Tür über der in geschwungenen Buchstaben *Qualle* stand. Als sie sich der Tür bis auf wenige Meter genähert hatten öffnete sie sich mit einem leisen zwischen ganz von allein. Langsam schaute Jun in den Raum der sich vor ihnen ausbreitete. Der Raum selbst war wesentlich kleiner als der Raum in dem der Informationsstand war, allerdings gab es an der Rückseite dieses Raumes eine riesige Glasscheibe die einen Blick in den Ozean gestattete. Vor der Glasscheibe und dem Meerespanorama waren einige kugelähnliche Objekte an einer Stange aufgehängt und schienen auf Gäste zu warten. Langsam betrat der Ryuugu den Raum und näherte sich den seltsamen Objekte, die zugegebenermaßen ein wenig an Quallen erinnerten. An einem Metallschild, das auf einer etwa hüfthohen Säule montiert war, blieb er stehen und las es leise vor. "Die Qualle ist eine Gondelfahrt der ganz besonder5en Art. Lasse sie sich durch einen Tunnel aus speziellem Sicherheitsglas treiben und erleben sie das Meer aus nächster Nähe."
Der Raum wirkte als könnte man sich einfach in eine der Gondeln hinein setzen und losfahren, allerlei Lichter blinkten vor sich hin und von irgendwo kam ein leises Geräusch das wie ein Motor klang. An einer Tür in der Ecke des Raumes hing ein rotes Schild mit weißem Rahmen auf dem *Zutritt für nur Personal* stand. Jun deutete auf die Tür und schaute zu Nanami. "Schau dich ma bitte da drinnen um, wenn du irgendwas Seltsames oder Interessantes findest ruf, ich schau mir das Zeug hier mal genauer an."
 

Yuudari Umiko

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Sogar für den Nakamura selbst war es irgendwie erstaunlich gewesen, wie schnell er sich gefangen hatte. Grade wenn es ruhig wurde und dem Jungen bewusst wurde, wie gefährlich eine Situation tatsächlich war, bekam er Panikattacken. Ja, er stand ziemlich kurz vor einem Nervenzusammenbruch und jeder wusste wohl, dass dieser leichter auszulösen war als man denken könnte, aber wer Angst vor Blicken hatte, konnte ja auch nur eine labile Psyche haben, oder? Dennoch war der Nakamura einfach aufgestanden und gefolgt, als sein Teamleiter losgelaufen war. Ohne das Gesicht zu verziehen oder zu jammern. Momentan bewegte der Junge sich auf einem äußerst dünnem Eis, was bedeutete, dass seine Stimmung noch anfälliger für jegliche Schwankungen war. Wie sollte es auch anders sein? Immerhin hatten alle vier Genin grade eine Nahtoderfahrung, auch wenn es wohl nicht jedem so bewusst war, wie dem Nakamura. Vielleicht war es ihm auch besonders sehr in den Verstand eingebrannt, weil es an ihm gelegen hatte diese scheinbar undurchdringbare Tür zu öffnen…
Er war recht erleichtert, als er hörte, dass es allen gut ging. Was diese Durchsage zuvor zu bedeuten hatte, wusste er immer noch nicht, aber das war schon so gut wie vergessen. Alles ließ er hinter sich und lief einfach geradeaus. Seine Beine waren wackelig und sein Bauch schmerzte ganz schrecklich, was nicht nur an seiner Nervosität, sondern auch an Nanami lag, auch wenn sie nichts dafür konnte. Trotzdem lief Moritaka fast schon mit einem richtig leeren Blick seinem Teamleiter nach und starrte auf die Wände, während er sich hin und wieder einmal fragte, wie er es überhaupt noch schaffte zu stehen und sich dabei noch ansatzweise zu konzentrieren. Immerhin nahm er wahr was um ihn herum passierte und vor allem dieses unangenehme Geräusch war noch immer nicht aus seinem Kopf verschwunden. Hatte es denn sonst keiner bemerkt? In dem Moment als er sich das fragte, antwortete Jun aber auch schon. Die Antwort war ziemlich ernüchternd und brachte den Nakamura in große Verlegenheit. Hatte er sich das wirklich nur eingebildet? Wenn nicht, dann war es aber definitiv nicht das, was Jun vermutete, denn dafür war das Geräusch zu dumpf. Paranoia machte sich in ihm breit. Wurde er irre? War schon ziemlich naheliegend, aber das machte seinen Gemütszustand nicht besser. Verlegen lächelte er, während sein Kopf rotanlief und er erklärte: „E-Eh ja… Du hast s-sicher Recht…“ Allerdings drehte sich bei dieser heuchlerischen Antwort sein Magen um. Er war sich nicht sicher, ob es überhaupt real gewesen war und so lang er sich dem nicht sicher war, wollte er niemanden verunsichern. „Das war kein Wasser. Ganz bestimmt nicht…“, schoss es ihm immer wieder unwiderruflich durch den Kopf, fast so wie eine Stimme, die ihm einfach keine Ruhe ließ. Die letzte Antwort des Jungen zeigte mal wieder den, für Moritaka unverständlichen, Galgenhumor des Ryuugu. Sicher, ein bisschen Kämpfen ist ja eine riesen Hürde für Shinobi, im Vergleich zu unzähligen Nahtoderfahrungen, Drohen des Erstickungstodes oder fast schon dem Gevatter Tod, der seine knochigen Hände auf ihre Schultern legte… Moritaka würde sich grade definitiv lieber rumprügeln, darauf war er in der Akademie wenigstens vorbereitet worden!
Und nun folgte die nächste kleine Attraktion: Der Informationsstand. Wie makaber das alles hier doch war. Sie drohten jede Sekunde zu ertrinken und alles, was sich hier bot, war ein Happy-Day Szenario mit Sand und Palmen. Mori war grad danach mal ordentlich in den Infostand zu kotzen. Immerhin kein Wasser, denn sonst hätte er wirklich brechen müssen. Außerdem schien dies hier eine Snackbar zu sein… Woran erkennt man, dass Moritaka an seinem Limit ist? Richtig, er will keine Süßigkeiten. Für einen Moment funkelten die blauen Augen den Süßkram an, doch dann musste er sich an eine der Wände lehnen, weil ein, deutlich hörbares, gequältes Geräusch aus seiner Magengegend hervordrang. Zwar versuchte er seinen Schmerz zu verbergen, doch er hielt sich schon etwas den Bauch und verzog das Gesicht. Nein, grade war ihm wirklich nicht nach Essen, nicht mal nach Süßigkeiten. Seine Nerven waren zu angespannt… Dass grade Atsui so losstürmte, zeigte auch wieder, dass auch der Junge richtig Mumm in den Knochen hatte. Während Moritaka noch immer nicht die letzte Situation verwunden hatte, waren die Jungs schon absolut unterwegs und bei der Sache. Mori war sich noch nicht sicher, ob er sich auf den Boden werfen und vor Schmerz krümmen sollte… Während Jun Essen in sich reinstopfte – Wie konnte man nur so unglaublich gelassen sein?! – entdeckte also nun Atsui eine Karte. Moritaka beobachtete alles aus der Ferne, da er sich noch immer anlehnen musste. Er versuchte sich, so gut er nur konnte, von seinen Sorgen und Schmerzen nicht wirklich etwas anmerken zu lassen, aber dass er abseits stand, fiel sicher schon auf. Und noch einmal bildete er sich ein Geräusch ein, was er aber auf den in Tüten badenden Atsui schob. Nun begutachteten also Jun und Atsui die gefundene Karte, aber die Skepsis in ihren Gesichtern machte schnell klar, dass das eine Sackgasse war. Irgendwie schämte er sich grade total, dass er sich nicht beteiligen konnte. Aber er war sich sicher, dass sie alle ihre Aussetzer haben würden… Ohje, hoffentlich sah es nun nicht so aus, als hätte er sich von dem Sturz verletzt, sonst machte er den anderen sicher unnötig irgendwelche Sorgen…
Grade als er sich darüber den Kopf zerbrach, rief Nanami plötzlich etwas herein, was seine Aufmerksamkeit nicht nur aufgrund von Schmerz weckte, sondern auch Interesse. Verdammt, wieso machte ihm das grade so zu schaffen? Sie tat ihm doch gar nichts! Egal, Konzentration! Der Nakamura zwang sich ein unsicheres Lächeln auf die Lippen und lief zu dem Wegweiser… und von einer Sekunde auf die andere war er wieder souverän wie zuvor. Aufmerksam prägte er sich den Plan ein und suchte in einer der trockenen Taschen nach Papier, das er für eine schnelle Zeichnung verwenden konnte. Vielleicht war es nicht schlecht so eine kleine Skizze des Wegweisers zu haben, nur falls den anderen etwas passierte, oder man sich nicht mehr zurecht fand. Neugierig verglich der Junge den Plan mit dem Aufbau des Gebäudes. Jedoch konnte er sich nicht allzu viele Gedanken machen, da ihn schon allein die Namen der Gebiete auf die Probe stellten. Qualle… Klang gefährlich und irgendwie eklig… Moritaka war sich jetzt schon sicher, dass das nicht der Ort war, an den er gehen wollte. Ruinenlabyrinth? Labyrinth bedeutet immer Verirren, Durcheinander, Panik: Nicht der Ort, der für einen psychisch labilen Jungen geeignet war. Delphinschule? Hm… Dort waren vielleicht Kinder, ein wichtiger Punkt, da war Mori sich recht sicher. Aussichtsplattform… Einen solchen Ort würde er später anpeilen, da er davon ausging, dass das eher der letzte Ausweg war bei einer Katastrophe… Dem folgten noch die Krankenstation und die Verwaltung. Zweiteres war zwar relevant, aber Moritaka ging davon aus, dass Menschen, bei einer solchen Situation, in den Krankenstation endeten. Er hoffte, dass man den Menschen dort helfen konnte!
Nachdem er eine Weile gebannt auf den Wegweiser gestarrt und sich viele Gedanken gemacht hatte, meldete sich wieder Jun zu Wort. Aufteilen klang plausibel und dass er mit Nanami gehen wollte, war eine Tatsache, für die Moritaka Gott danken sollte. Nicht dass er etwas gegen sie hatte, aber mit ihr allein, wäre sein ohnehin angespanntes Nervenkostüm noch mehr zum Drahtseilakt mutiert. Allerdings fiel da ein Wort, welches Moritaka einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. „P-Pärchen?“, stellte er entsetzt in Gedanken fest. Und ja, genau solche Worte waren es, die ihn völlig aus dem Konzept brachten. Pärchen… Das bedeutete, dass Jun und Nanami als „Pärchen“ also auch Moritaka und Atsui als „Pärchen“ gleichgestellt waren. Pärchen bedeutete doch im Normalfall die Verniedlichung von Paaren, welche man eher auf Liebesbeziehungen bezieht, oder?! Also, ob da nun was zwischen Nanami und Jun lief, war in dem Punkt vollkommen irrelevant: Es war der Gedanke, dass man diese Beziehung ähnlich auf Moritaka und Atsui projektieren könnte? Wie konnte es passieren, dass man so etwas von ihm dachte? War es möglich, dass Moritaka etwas tat, das dies als Schlussfolgerung hatte? Ihm wurde schlecht. Er wusste gar nicht, ob er zuerst knallrot oder kotzgrün anlaufen sollte. Doch dann kam ein einziger Satz, welcher die Luft abließ, zumindest für den Moment. Moritaka übernahm die Führung, und das bedeutete einen Moritaka, der sich wesentlich mehr auf das Geschehen konzentrieren musste, weswegen er krampfhaft versuchte seine Sorgen herunterzuschlucken. Auch wenn das Wort Pärchen wie ein Kloß in seinem Hals hang, der ihn zu erwürgen versuchte… In Wirklichkeit hatte Jun so etwas sicher nicht mal gemeint oder nur seinen Humor raushängen lassen, aber solche Dinge waren Gift für den Nakamura, auch wenn man ihm das nicht ansehen konnte. Er war ja auch sonst ein Wrack … Hastig schluckte er und nickte dem Ryuugu zu, ohne ihn anzusehen natürlich. „Hai, schaff ich.“, sagte er erstaunlich sicher und ohne auch nur ansatzweise zu stottern. Mal sehen wie lang das diesmal halten würde… Was Jun nun mit Nanami machte, wurde schon fast halb ausgeblendet. Wenn etwas war, würden sie sich sicher per Headset melden. Dass sie zur Qualle, was Moritaka am ekligsten fand, gingen, bemerkte er allerdings und nickte aufmerksam. Als er sagte, dass er dem Nakamura die Wahl und das Steuer nun überließ, zeigte sich ein ernster Ausdruck in seinem Gesicht. „Alles klar Jun, wird schon schief gehen.“, sagte er knapp und damit war die Sache für ihn gegessen. Sehr sicher ging er auf Atsui zu und siehe da, für einen kurzen Moment, vielleicht sogar wenige Sekunden, suchte der Junge sogar Augenkontakt. „Also, ich hoffe du bist nicht böse, wenn ich nun einfach entscheide, aber ich habe die Möglichkeiten schon ausführlich abgewogen und halte es für wichtig, dass wir uns so schnell wie möglich zur Krankenstation begeben. Ich denke, dass dies einer der Orte ist, den die Leute am ehesten ansteuern bei einer Katastrophe, außerdem ist es bedeutsam danach zu sehen, ob es Verletzte gibt, wenn ja wie viele, denn wir wollen die Umstände ja klären, damit wir alle hier irgendwie rauskriegen.“ Erstaunlich dass er das so sicher sagen konnte, obwohl er sich nicht mal sicher war hier selbst lebend wieder rauszukommen, aber das wurde nun mal wieder ausgeblendet. „Falls unerwarteterweise Kampfsituationen auftreten und es sich nur um Zivilisten handelt, kann ich die mit Genjutsu absolut schmerzfrei beruhigen. Also müssen wir uns darüber keine Gedanken machen.“ Erneut versicherte er sich, dass Atsui bereit war und lief los in den Gang, welcher sie zum nächsten Ort führen sollte: Der Krankenstation.

Aber schon auf den Gängen wurde Moritaka wieder unsicherer. Seine Bauchschmerzen waren immerhin schon etwas weniger geworden, aber die Konfrontation mit Tod und Leid war immer noch sehr schwer zu handhaben für den großen Jungen. Und auch seine Ängste machten ihm das Leben nicht leichter. Während er so durch die Gänge ging, warf er immer wieder einen Blick zu Atsui, flüchtig, da er deutlich nervös war. Auch wenn es momentan besser war, wusste er, dass seine Laune sehr schnell wieder umkehren konnte. Schon allein das Wort Pärchen hatte ihn ja so aus der Fassung gebracht… Aber wollte er Atsui das wirklich sagen? Was wenn er sich auf die Sicherheit der Nakamura verließ? Egal, wenn er zusammenbrach und Panikzustände bekam, war er keine gute Hilfe mehr für Atsui… Ohne sich umzudrehen, begann er zu sprechen. So musste er nicht stottern und es kam einigermaßen sicher rüber… „Atsui-san? Ich sollte dich vor einer Sache warnen… Meine Nerven sind aufgrund meiner Ängste oft sehr angespannt und momentan, kannst du dir sicher vorstellen, ist die Situation sehr grenzwertig. Noch habe ich alles sehr gut im Griff, aber gemäß dem Fall, dass ich eine Panikattacke oder einen Aussetzer bekomme, brauche ich möglicherweise deine Hilfe. Sollte ich, aus welchem Grund auch immer, selbst nicht dazu in der Lage sein, musst du mir ein Täschchen aus der Hosentasche ziehen und es mir in die Hand drücken. Was ich damit anfangen muss, weiß ich in jedem Fall… Mach dir keine Gedanken, sobald ich das habe, ist die Gefahr definitiv gebannt.“ Er wollte ihm nicht unbedingt unter die Nase reiben, dass er sich dann unter Drogen setzte und vor allem nicht sagen, wie lang diese anhielten, deswegen ließ er das einfach offen, für den Fall dass er danach fragte. Verheimlichte würde er nichts, das hatte er noch nie getan, aber es reichte eigentlich, wenn er wusste, dass er das für ihn tun musste. Sein Herz raste grade echt extrem und er musste sogar seine Hand auf die Brust legen und durchatmen, um sich etwas zu beruhigen. „Unglaublich, dass du so ruhig bleiben kannst…“, brachte er leise hervor und es war ganz klar, dass er den Najikama damit meinte. Natürlich wusste er nicht, dass auch dieser ein Wrack war. Eigentlich waren sie beide dem Untergang geweiht! Wie es wohl wäre, wenn er das wüsste? Hätte er dann noch mehr Panik oder sogar eine Art Beschützerinstinkt, der dann ihn ihm geweckt wurde? Man müsste es wohl drauf ankommen lassen, um das zu sehen. In seiner Angst war der Nakamura sehr blind, das konnte man sicher sagen… Zumindest was seine Mitmenschen anging.
Der lange Gang führte sie letztendlich zur Türe der Krankenstation, deren Tür der Nakamura einfach so, ohne darüber nachzudenken, öffnete. Dahinter verbarg sich ein leuchtend heller Raum. Alles absolut steril und technisch Topp. Man kam sich fast wieder vor wie in Soragakure. Grade als der Nakamura einen Schritt durch die Tür setzen wollte, hörte er das Geräusch erneut. Nervös blickte er sich um und sah diesmal erschrocken zu Atsui: „Hast du es gehört? Dieses Geräusch?“ So langsam zweifelte er wirklich an seinem Verstand. Vielleicht hatte Atsui es ja wirklich gehört? Dieses dumpfe, unangenehme Geräusch… Er schluckte und versuchte sich wieder zu konzentrieren, auch wenn er sich nun wirklich für absolut paranoid hielt. Er musste es doch gehört haben, oder?! Noch einmal musterte er den Raum und entdeckte allerlei medizinische Geräte, Liegen, Arzneischränke… Hier gab es wirklich alles, auch wenn Moritaka davon absolut gar keine Ahnung hatte, war er sicher, dass es nicht mal bei seinem Arzt so aussah. Er mochte solche Räume nicht, die waren so unglaublich hell, steril und irgendwie gruselig, oder? Es war auch so unglaublich ruhig hier. Fast war Moritaka enttäuscht, dass keiner hier war… Auch in der Station hörte er das Geräusch nochmal und schluckte. Immer wieder, wenn auch leiser werdend. Es machte ihm grad wirklich zu schaffen… Und brachte ihn immer wieder raus! „Hm…“ Am Ende des Raums war noch eine massive Tür. Wohin es dort wohl ging? Das war nicht auf dem Wegweiser, wenn er sich recht erinnerte… „Sehen wir uns erst mal um, okay? Siehst du irgendwas Relevantes? Irgendwie hatte ich auf mehr gehofft… Ich schau mir mal die Tür an…“ Noch während er dies sagte, ging er los… Und dieses Geräusch ließ seine Gedanken einfach nicht mehr los…
 

Sorata Nanami

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Nanami stand immer noch vor dem Wegweiser und hoffte damit irgendeinen Erfolg zu erzielen, der sie weiterbringen könnte, jedoch war das eine minimale Chance, das passierte, aber zu mindestens hatten sie nun einen Anhaltspunkt, wo die einzelnen Gebiete waren. Sie versuchte mithilfe der Namen, die einzelnen Räume sich vor zu stellen, jedoch war es nicht so leicht wie sie dachte, obwohl sie eigentlich eine unglaubliche Vorstellungskraft hatte, die sie auch brauchte, dass sie Künstlerin war. Am liebsten würde sie lieber jetzt irgendeine Zeichnung machen oder ein Bild malen aber leider konnte sie es nicht, sie mussten gegen die Zeit ankämpfen und das war wirklich ansträngend. Ihre Gedanken machten ihr wieder Angst aber sie zeigte es nicht, sie musste als einzige Frau stark sein, auch wenn es nicht unbedingt Sinn ergibt, aber so war sie einfach, sie hatte ihrer Schwester versprochen immer stark zu sein und daran hielt sie sich. Als plötzlich Jun auf sie zukam, passte sie auf, was er nun sagen würde, vielleicht hatte er irgendeinen Plan, die alle beteiligten ausführen sollten. Er kratzte sich am Kopf und meinte, dass er sich nichts unter dem Begriff Qualle vorstellen konnte, genau so wenig wie Nanami aber sie dachte sich vielleicht, das es irgendwas mit dem Tier zu tun haben könnte, was nicht mal verwunderlich war, da hier bestimmt einige Quallen unterwegs waren. Aber warum ausgerechnet, dass hier eine Attraktion war, fragte sie sich schon, war es ein besonderes Lebewesen, das irgendwie abnormal war oder hatte es einfach irgend eine Besonderheit, sie wusste es nicht aber sie würde es zu gerne herausfinden aber diesen Gedanken löste sie gleich wieder auf, das sie nicht hier war um vergnügen zu haben. Jun bewegte sich darauf wieder zum Infostand, worauf Nami ihm folgte, da sie nicht so recht wusste, was sie tun sollte. Hatte er irgendwas vor? Sie glaubte schon aber, als er eine Trinkflasche nahm und irgendeinen Witz darüber machte, musste Nanami leicht schmunzeln, es war doch etwas witzig, wenn ihm jetzt Flügel wachsen würden, dann könnte sie Jun als „Engel“ sehen und sie hätte was, was sie auf jeden Fall malen wollte, wenn sie hier rauskommen. Der Gedanke gefiel ihr so gut, dass sie kurz lachen, musste aber sich darauf verlegen zur Seite drehte. Als sie ihn beobachtete, merkte sie schnell, wie sich sein Blick veränderte und er das Zeug wieder ausspuckte und meinte es schmeckt irgendwie wie Gummibärchen, was irgendwie wieder komisch war, die Reaktion war einfach zu göttlich, sodass sie wieder schmunzeln musste, es war einfach nur komisch. Er schraubte darauf die Falsche zu und feuerte sie irgendwo hin und nahm sich irgendein Brötchen vom Stand und packte es aus und biss einmal davon ab. Nun kam er wieder auf sie zu und sie musste sich ein Lächeln verkneifen, da es ziemlich unpassend war. Er deutete mit seinem Finger auf eines der Schilder und verkündete, dass sie sich nun aufteilen würden, damit sie effektiver Suchen konnten, was reinlogisch gesehen, auch gut war. Als er auf Nami deutete machte sie eine Geste, ob sie gemeint war, und sah noch, wie er sich selbst deutete und sagte, dass er bei ihr bleiben würde. Na toll dachte sie sich aber besser als alleine unterwegs zu sein, so konnte sie vielleicht etwas mit ihm reden, auch wenn es die letzte Unterhaltung sein konnte, was die beiden führten. Das zweite Pärchen bildeten Atsui und Moritaka, der etwas verwundert, reinblickte aber dennoch bereit dafür schien. Jun meinte dann noch, dass es bei ihnen nicht geklärt werden, müsste aber das war ihr gerade ziemlich egal, sie hatte größere Probleme. Er sagte nun, wo sie hingehen würden und wann sie sich wieder treffen würden, worauf sich die Gruppe aufteilte und losging.

Jun ging vor raus und Nanami folgte ihn und beobachtet die Rohre, die hier und da an den Wänden entlang liefen, und achtete nicht weiter darauf, was vor ihr war, da sie dachte, das Jun auf jeden Fall was zu ihr sagen würde, wenn irgendeine Gefahr war. Nach einer Weile kamen sie an einer großen Tür an, die mit einem Schild versehen war, wo Qualle draufstand und sie so ihr Ziel erreicht, hatten. Kaum näherten sie sich der Tür, so öffnete sich diese wie von Geisterhand und erlaubte nun denn beiden hereinzusehen. Der Raum war ziemlich klein aber was auffallend war, war die Glaswand, die angebracht wurden, war. Worauf Nanami eigentlich losrennen wollte und ihre Nase gegen die Scheibe drücken wollte aber diesen Gedanken einfach davon fliegen lies, da es jetzt mehr als unangebracht war einfach auf ihr vergnügen zu achten. Jun war der Erste, der den Raum betrat und zu gleich zu der Glasscheibe ging, jedoch bei einer Säule haltmachte, die irgendein Schild hatte, und begann dies vorzulesen. „Interessant würde ich auch gerne eine Rundfahrt damit machen“, meinte sie scherzhalber und grinste dabei freundlich. Jun deutete nun auf einen Raum und meinte sie sollte sich dort umsehen, worauf sie direkt darauf zu lief und die Tür vorsichtig öffnete. Als sie hereintrat, erkannte sie ein Haufen von Monitoren, die je ein anders Bild zeigten, worauf Nami direkt dorthin lief und sich die Bilder genau an sah. Sie erkannte sogar Jun auf einer der Bildschirme. Was dafür sprach, dass das hier ein Kontrollraum war und auf jeden Fall interessant war „Jun-san kommst du bitte mal, hier ist ein Kontrollraum oder so.“, meinte sie freundlich und wartete, bis ihr Teamkollege zu ihr kommen würde.
 

Ryuugu Jun

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Dass Nanami gern mal eine Probefahrt auf diesem seltsamen Dinge gemacht hätte konnte Jun durchaus verstehen, wenn er ehrlich war hätte er selbst auch gern mal eine Runde gedreht, allerdings war er sich der Tatsache bewusst dass das der Situation wohl alles andere als Angemessen gewesen wäre. Falls der Park irgendwann wieder eröffnet wurde konnte jeder von ihnen das nachholen, aber im Moment war an derartige Späßchen nicht zu denken.
Während er sich weiter die Gondeln anschaute, und eigentlich selbst nicht so recht wusste was er eigentlich zu finden hoffte, ging Nanami in den kleinen Nebenraum und schaute sich dort um. Irgendwann hörte er die Stimme seiner Begleiterin die ihn aufforderte zu ihr zu kommen, anscheinend war der kleine Raum nicht irgendein Abstellraum oder so was sondern der Kontrollraum dieser Quallen-Gondelfahrt. Das machte Jun schon ein wenig neugierig und daher machte er sich schnell auf den Weg sich Nanamis Entdeckung mal selbst anzuschauen.
Der Raum war auf den ersten Blick nicht sonderlich beeindruckend, alles war ziemlich eng und wirkte, wie es für einen Technikraum wohl ziemlich normal war, eher auf Funktionalität denn auf Komfort ausgerichtet. Über einem riesigen Pult voller Anzeigen, Knöpfe, Schalter und Hebelchen war eine ganze Wand mit Monitoren gepflastert. Auf jedem Monitor war ein anderes Bild zu sehen, anscheinend gehörten sie zu Kameras die jeden Winkel des Vorraumes und der eigentlichen Gondelfahrt überwachten. Es war ziemlich clever alles im Blick haben zu wollen, so konnte man sicher gehen dass die Gäste während der fahrt nichts Dummes anstellten und gleichzeitig konnte man auf sie aufpassen und schnell reagieren wenn ein Problem auftrat.
Nachdem er sich einige Sekunden Zeit genommen hatte den Raum grob unter die Lupe zu nehmen schaute Jun zu Nanami und legte den Kopf schief. "Also, was wolltest du mir zeigen? Ich mein das ganze Technikzeug hier ist schon ganz interessant, aber ich weis damit sicher genauso wenig anzufangen wie du." Auf seinem Gesicht bildete sich ein leicht schelmisches Grinsen. "Oder hast du deinen Wunsch nach einer Fahrt noch nicht aufgegeben"
 

Hyuuga Ryu

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Wiedereinmal konnte der kleine Blondiner nicht anders, als die schier unfassbare Gelassenheit ihres Teamleiters zu bewundern. Sie waren in einer Sackgasse ohne Chance auf eine sichere Rückkehr an die Oberfläche und standen unter immensen Zeitdruck, doch was tat der große Schwarzhaarige? Er machte einen kulinarischen Ausflug durch den Infostand und probierte ein eigenartiges Getränk, welches ihm nicht wirklich zu munden schien, um sich dann ein Brötchen zu genehmigen. Atsui war noch nie allzu begeistert von Sandwiches gewesen, alles was man nicht mit Stäbchen essen konnte war ihm grundsätzlich suspekt, aber es störte ihn auch gar nicht, dass der Andere etwas aß, hatte er doch selbst auch im U-Boot Tee getrunken. Nein, es war wie er es verspeiste, so als könne nichts auf der Welt ihn auch nur irgendwie von seiner Sorglosigkeit befreien. Auch Nanami wirkte als würde ihr das alles hier überhaupt nichts ausmachen, doch Jun zeigte schon recht deutlich, dass er gut wegstecken konnte. Zumindest bei dem Najikama erzielte das den wohl gewünschten Effekt: Dadurch, dass ihr Teamleiter witzelte und scherzte, was das Zeug hielt, beruhigte er sich selbst und schaffte es, ihre ausweglose Situation nicht ganz so eng zu sehen. Nachdem sich also der Ältere von der Karte abgewandt hatte und sich dem Mädchen in ihrer Gruppe näherte, da diese etwas Großartiges gefunden haben mochte, steckte er sich den Plan des Parks in die Taschen und folgte den anderen in die Richtung eines...Pfostens. Verschiedene Pfeile gingen von der Säule ab, die weit über seinen ohnehin eher niedrig gesetzten Schopf lag. Ein Wegweiser! Das war perfekt! Obwohl Atsui nach genauerem Hinsehen bekennen musste, dass er nicht wirklich wusste, was er ihnen sagen wollte. Bis auf Krankenstation verstand er nichts von all diesen Dingen, doch nach den Blicken der anderen zu urteilen war er damit nicht der Einzige. Während er also beobachtete, wie Moritaka geistesgegenwärtig abzeichnete, was sie vor sich sahen, lauschte er aufmerksam Juns Worten und versuchte so furchtlos wie möglich auszusehen, was ihm ganz gut gelang, wie er fand...Schließlich hatte er das schon seit Kindesbeinen an trainiert. Auf das Wort 'Pärchen' reagierte er allerdings weniger verkrampft wie Mori - warum zuckte der eigentlich so zusammen? Egal. Mit einem leichten Lächeln quittierte er die Anweisungen ihres "Chefs" und wandte sich auch sogleich dem Größeren zu, nachdem er sich von den beiden anderen verabschiedet hatte. "Viel Glück!" Er würde die Führung übernehmen, das hieß, dass Atsui ihm das Gefühl geben würde, dass er absolut und immer genau das Richtige tat, egal ob er sie in den größten Mist hineinritt. Er würde sich natürlich zu Wort melden und Vorschläge machen, aber Mori konnte sich darauf verlassen, dass sein Partner alles tun würde, um seine Anweisungen zu befolgen. Insbesonders auch deshalb, weil er unheimlich dankbar war, dass er auf seiner ersten Mission einen augenscheinlich schon sehr erfahrenen Genin zur Seite gestellt bekam. Geduldig wartete er, bis sein neuer Boss sich der Situation gewahr geworden war und seinen Vorschlag äußerte, woraufhin Atsui nochmals leicht lächelte - diesmal ohne ihn anzusehen - und sein Ninjaabzeichen zurechtrückte. "Kein Einwand. Lass uns gehen." Und so tackelte der kleine Junge hinter dem Nakamura her...

...bis sie das künstlich-tropische Paradies hinter sich gelassen hatten und sich wieder in den unterirdischen Gängen der Anlage befanden. Schweigend trotteten die beiden eine Weile nebeneinander her. Atsui war sich nicht sicher, was er sagen sollte oder konnte, außerdem war er selbst viel zu nervös, um auf irgendetwas anderes zu achten als darauf, eben das nicht zu zeigen. Unablässig schritt er stolz wie ein Prinz und unnatürlich aufrecht neben Moritaka her und fuhr zusammen, als dieser ihn aus dem Nichts heraus ansprach. Es war einfach so unvorhersehbar, wenn man sich mit jemanden unterhielt, den man nicht ansehen durfte. Überrascht suchten seine Augen aus Gewohnheit den Hinterkopf des Sprechenden, als sich der Genin von seinem kleinen Schock erholt hatte und meldete mit einem "Hai?", dass er ihm seine Aufmerksamkeit schenken würde, da flutete auch schon ein Schwall an beunruhigenden Worten über den Kleinen hinweg und zeichnete einen ernsten Ausdruck auf sein bemüht entspanntes Gesicht. Panikattacken? Ein Päckchen? Der Junge wusste, dass es nervenberuhigende Mittel gab, das war es also nicht, was ihn so verwunderte. Nein...wie konnte Moritaka so offen über eine so große Schwäche sprechen? Unglaublich. Der Najikama konnte seine Bewunderung für den Größeren kaum verbergen, denn eines war natürlich klar: Atsui selbst könnte niemals über seine Schwächen oder Fehler sprechen. Das tat man einfach nicht. Es war allerdings gut, dass sich der Nakamura getraut hatte ihm das zu sagen, so konnte er reagieren und die Gefahr verbannen, bevor er hilflos kreischend neben einem kollabierenden Jungen saß und nicht wusste, was er tun sollte. So ganz wollte er es aber auch nicht stehen lassen, obwohl ihm schier die Worte fehlten, denn für seinen Mut verdiente er eigentlich schon eine Gegenleistung...vielleicht konnte er..."Ruhig bleiben und ruhig zu sein ist ein Unterschied. Ich habe Angst, aber Angst ist etwas, das man unterdrücken kann. Es dauert eine ganze Weile, bis man es beherrscht, aber wenn man jeden Tag trainiert seine Emotionen zu verstecken ist es ein Kinderspiel vollkommen sicher zu wirken, obwohl man keine Ahnung hat, wie man lebend aus einer Situation entkommt. Keine Sorge, du kannst dich auf mich verlassen, ich werde dafür sorgen, dass du dein Päckchen bekommst." All das sagte er, als sie schon das letzte Stück des Ganges durchquerten, so dass seine Worte keine Antwort mehr benötigten, was auch gut war. Es hatte dem Genin viel Kraft gekostet das zu sagen und er wusste nicht, ob er es schaffen würde, einer nachhakenden Antwort entgegenzutreten. Das Glück war ihm also insofern hold, dass er sich nunmehr auf andere Dinge konzentrieren konnte: Beispielsweise die Krankenstation, in der sie angekommen waren. Doch bevor die beiden den Raum betreten konnten, ertönte ein eigenartiges, dumpfes Geräusch, welches den Nakamura dazu veranlasste, sich regelrecht panisch zu ihm umzudrehen. "Ja. Es klang aber noch nicht so nahe, dass es beunruhigend wäre..." Tatsächlich schien es statt lauter, vielmehr leiser zu werden, was ein Indiz dafür war, dass es weiter weg war, als er angenommen hatte. Was es auch war, noch schien es keine Bedrohung dazustellen. Also schob sich der dürre Junge an Moritaka vorbei in den Raum und betrachtete die Umgebung eingehend, während der andere auf eine Tür zusteuerte. Es sah recht typisch aus und das Einzige, was ihm auffiehl, war, dass auch hier alles unheimlich teuer und wertvoll aussah. Die Krankenstation war modern eingerichtet und hatte sicher viel Geld gekostet. Interessant...war absolut irrelevant für ihre Mission. Mit gerunzelter Stirn durchquerte der Najikama den Raum und machte sich daran, einige Arzneischränke zu öffnen. Vielleicht fand er darin ja etwas, dass sie mitnehmen konnten, wenn sie auf Verwundete trafen. Er hatte zwar keine Ahnung von Erster Hilfe und solchen Kram, aber schaden konnte es sicherlich nicht...

 

Yuudari Umiko

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Noch immer ließ Moritaka die Sache mit dem Geräusch nicht los. Es war so schrecklich, wenn man unter so unangenehmen Ängsten litt und deswegen durch die kleinsten Kleinigkeiten verunsichert wurde. Sein Schamgefühl war zwar sehr groß, aber wenigstens schämte er sich nicht mehr ganz so sehr über seine Ängste zu sprechen. Das war eben der Unterschied zwischen Angst und Feigheit, zumindest bei ihm. Moritaka fürchtete sich vor so vielen Dingen, aber in Sachen Mut war er doch vielen weit voraus, weil er beispielsweise so viele Sachen von sich selbst verraten konnte, die anderen Menschen sicher tierisch peinlich wären. Das war ihm selbst sogar bewusst, aber so richtig stolz konnte er darauf nicht sein. Dass ihn also andere Menschen für diese Offenheit vielleicht sogar bewunderten, kam ihm nicht so wirklich in den Sinn… Und wenn, dann wäre das ja noch peinlicher, oder? Es war irgendwie schwer zu sagen wann und wobei Moritaka Scham oder Angst empfand, da das immer so unglaublich abhängig von der Situation war… Aber über all diese Dinge konnte der Nakamura nicht wirklich nachdenken, da er momentan dieses Geräusch nicht aus dem Kopf bekam. Wer wusste schon was das war? Vielleicht nur eine Ratte oder so… Aber wohlmöglich auch verzweifelte Menschen, die versuchten sich zu retten! Viel schlimmer allerdings wäre es, wenn es sich dabei um Wasser in den Schächten handelte. Aber würde sich dieses Geräusch so dumpf anhören? Das konnte sich der Nakamura nicht wirklich vorstellen… Der Gedanke war aber auch nicht unbedingt angenehmer… Wohlmöglich hatte er es aber auch einfach nur halluziniert… Aber auch dann wäre die Tatsache irgendwie nicht grade schön für ihn, denn wenn er schon mit Wahnvorstellungen anfing, war das definitiv kein gutes Zeichen ausgehend von seiner ohnehin merkwürdigen Psyche… Moritaka dachte noch einmal über die Reaktion von Atsui nach. Ruhig bleiben und ruhig sein war definitiv nicht dasselbe, aber das der Najikama trotz seiner Lockerheit scheinbar Angst hatte, konnte er sich, trotz der eindeutigen Worte des Jungen, so gut wie gar nicht vorstellen. War es denn wirklich gut die Emotionen zu verstecken? Moritaka war in einer sehr zwanglosen Umgebung aufgewachsen, deswegen hatte er so etwas nie nötig gehabt. Er konnte seine Empfindungen immer gut ausdrücken und er schämte sich auch nicht einmal, wenn er heulte. Egal ob vor Schmerz oder wegen seinen Ängsten, so etwas war ganz natürlich. Warum also um alles in der Welt die eigenen Gefühle so genau verbergen? Er konnte das nicht nachvollziehen, egal wie sehr er darüber nachdachte. Vielleicht weil man sich dafür schämte, aber warum sollte man sich denn tatsächlich für so etwas schämen? Er sollte sich nicht seinen blonden Kopf darüber zerbrechen, das wusste er, aber Atsui war ihm schon von Anfang an irgendwie ein Rätsel gewesen. Außerdem war Moritaka allgemein noch nicht besonders gut darin sich in andere Menschen so genau hineinzuversetzen, immerhin begann er schon zu heulen, wenn sie auch nur in sein Gesicht sahen. Wieso dachte er eigentlich grade jetzt über all das nach, wo er doch eigentlich auf dem Weg zur Tür war…
Grade als er näher ranging, hörte er die Stimme von Atsui, welche etwas sagte, was sie sogar etwas beruhigte. Naja, auch wenn es ihn dennoch irgendwie auch beunruhigte. Klar war nun, dass Mori nicht halluziniert hatte und die Geräusche auch Atsui hören konnte. War unwahrscheinlich, dass die beiden dieselbe Wahnvorstellung hatten. Außerdem sagte der Junge noch, dass das Geräusch von weiter weg kam, aber das war nicht so beruhigend, wie Atsui sagte. Das hier war ein Gefängnis unter Wasser, etwas wo niemand raus konnte. Also… Egal wo es jetzt grade steckte: Früher oder später käme es irgendwo wieder raus, wo es die Genin in den Arsch beißen konnte und der Gedanke war ekelig… Zumindest sah Moritaka es so. Aber naja, da es momentan nicht hier war, wollte der Genin sich wieder auf seine Arbeit konzentrieren. Vorher wollte er aber noch etwas dazu sagen, denn rückblickend war ihm seine panische Reaktion peinlich. Seine Wangen wurden etwas rot und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Eh… Ja, du hast Recht… Ich dachte nur, ich hätte schon Wahnvorstellungen…“, sagte er eindeutig peinlich berührt. Oh man, Mori konnte sich auch gut zum Affen machen, das stand fest. Er musste sich einfach wieder auf seine Aufgabe konzentrieren. Immerhin war er hier grade der Boss verdammt!
Langsam ging der Nakamura auf die Tür zu und blieb davor stehen, wo er die Hände an den unglaublich massiven und stabilen Rahmen legte und den Kopf fast schon vor die Glasscheibe drückte, welche einen Blick nach innen erlaubte. Die zarten langen Finger hielten sich am Rahmen fest, während er die Augen fest zu kleinen Schlitzen zusammenkniff, um zu erkennen, was sich dahinter verbarg. Irgendwie hatte er hinter so einer riesigen und starken Tür mehr vermutet, aber stattdessen sah er nur ein Bett, was zu Essen für ein bis zwei Tage, einige Bücher und noch ein wenig anderer irrelevanter Kram. Warum war so ein einfacher Raum so abgeschottet und verriegelt? In dem Moment kam dem Nakamura der Gedanke, dass es um Infektionen gehen könnte, aber dann wäre diese extreme Tür nicht nötig. An der Seite erkannte er mal wieder extrem technologischen Kram, der sicher sauteuer ist… Da kam ihm ein Gedanke an das, was Nanami vorhin gesagt hatte. Dieser Tiefenrausch musste doch in diesen Druckkammern behandelt werden, sicher war das so ein Ding. Obwohl er sich das etwas abgespacter vorgestellt hatte. Er drückte sich wieder los und drehte sich um, wobei er mit den Schultern sagte: „Nichts Besonderes, nur eine Druckkammer…“ Und nun? Moritaka hatte nicht erwartet, dass hier so wenig los war. Naja, er hatte zumindest erwartet hier auf Menschen zu treffen. „Das war wohl ein Reinfall…“, murmelte er leise und seufzte, während die Hände sich vor seinem Bauch verschränkten. Eine komische Vorahnung… Bauchschmerzen setzten bei dem großen Jungen ein.
… Und sein schlechtes Gefühl täuschte ihn nie, denn im nächsten Moment sah man hinter der Tür, durch die sie gekommen sind, durch das Fenster ein komischer Schatten. Was war das denn nun? Der Schatten sah sehr komisch aus, für eine Person sah es sehr komisch aus… Doch noch bevor Moritaka seinen Begleiter darauf aufmerksam machen konnte, öffnete sich die Tür mit einem lauten Knacken und ein leises Schluchzen war zu vernehmen. Langes, wallendes, blondes Haar schwang durch die Tür herein und das laute Geräusch ihrer hohen Schuhe brachte Moris Ohren fast zum Schmerzen. Zwar freute er sich darüber, dass jemand den Raum betrat und darüber, dass es hier noch Menschen gab. Aber warum in Gottes Namen eine Frau?! Mori zuckte zusammen und hielt sich weiter den Bauch, denn der Schmerz wurde natürlich nicht weniger. „Nanu?“, hörte er die freundliche, warme Stimme sagen, als er seinen Blick etwas hochzog und auf ihrer Schulter einen weiteren Kopf entdeckte. Ein Gesicht, in das er sogar schauen konnte, denn es waren verheulte Kinderaugen, die ihn dort verschüchtert ansahen. Sofort ließ der Schmerz nach, denn kleine Mädchen erweckten immer den großen Bruder in ihm. Er richtete sich wieder auf und warf kurz einen Blick rüber zu Atsui. „Wer seid ihr denn?“, fragte die Dame freundlich und kam in die Station, wo sie das kleine Mädchen auf eine Trage setzte. Das Mädchen schien irgendwie verlegen, außerdem sah sie blass aus. Ob sie sich nicht wohl fühlte? Das würde ihren Besuch hier erklären. „Eh…Ehm… I-Ich bin M-Moritaka und das ist A-Atsui, w-wir sind G-Genin aus S-Soragakure.“, sagte er rotwerdend und sein Blick flog die ganze Zeit nervös hin und her. Die Augen wirkten zittrig und sein Gesichtsausdruck verkrampft. Warum? Die hübsche Blondine lächelte ihn an und suchte Augenkontakt mit dem größeren Blonden… War eben sein Pech, er war groß, wirkte Älter und stand grade mitten im Raum, deswegen sah sie nicht direkt Atsui an. „Freut mich! Ich bin Tanaka Yu, ich arbeite hier.“ Mooooment… Sie arbeitet hier?! Dann müsste sie wissen was hier los ist. Wie kann sie da so locker sein? Das Mädchen schiefte laut und machte Moritaka wieder auf sie aufmerksam. Sofort fiel sein Blick auf sie und er ging vorsichtig heran. „Hallo!“, sagte er lächelnd und winkte ihr zu. „Was fehlt dir denn? Bist du krank?“ Das Mädchen nickte verlegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Irgendwie… erinnerte ihn das an seine kleine Schwester. „Das ist Coco, sie war bisher so tapfer, aber nun hat sie Bauchschmerzen.“ Ohja, davon konnte Moritaka ein Lied singen. „Wirklich? Ich hatte vorhin auch Bauchschmerzen, aber nach etwas Tee gings mir gleich viel besser.“, erklärte der Nakamura und wagte sich noch näher an das kleine Mädchen heran. Wie alt war sie wohl? So zwischen acht und zehn würde Mori schätzen, sicher eine Grundschülerin. Wahrscheinlich war sie zu Besuch hier und wollte Spaß haben… und dann sowas… Die freundliche Blondine stöckelte an Atsui vorbei und nahm ein paar Handschuhe aus dem Schrank, während sie ihn knapp mit einem: „Hi Atsui-san~“ und einem zuckersüßen Zwinkern begrüßte. Das kleine Mädchen saß noch immer so da und schaute immer wieder zu der hübschen Blondine. „Sie ist ein wenig schüchtern bei Fremden.“, sagte Yu leise zu den Jungen. Das konnte man auch ahnen… „Hm… Du musst mir deinen Bauch schon zeigen, wenn ich ihn untersuchen soll.“, erklärte die freundliche junge Dame, doch das Mädchen gab nur ein leises Murren von sich. „Oh Jungs, dreht euch mal um.“ Moritaka tat dies sofort, ohne auch nur darüber nachzudenken. Verdammt… Irgendwie war die Situation zu idyllisch im Angesicht der Tatsache was hier los war, oder?! Als sie fertig war, sagte die Frau knapp: „Hm… Vielleicht hast du nur Hunger oder bist ein wenig aufgeregt, huh? Also dir fehlt nichts Schlimmes. Ihr könnt euch wieder umdrehen.“ Als Moritaka sich wieder umwandte, sah er wie das Mädchen ihren Pullover herunterzog. Noch einmal versuchte er auf sie zuzugehen und so langsam schien sie auch besser drauf zu sein. „Coco-chan?“, begann er ruhig. „Weißt du was Origami ist?“ Das Mädchen nickte, sah aber dennoch irgendwie skeptisch aus. Im nächsten Moment zog der Junge ein Stück Papier und faltete in Windeseile daraus einen süßen Affen. „Bitteschön.“, sagte er lächelnd und hielt ihr das Tier hin. Erstaunt nahm sie ihn an und nun begann sie sogar zu Sprechen… Nein eher zu Brabbeln… „Oh! Wie süß! Ein niedliches Äffchen! Darf ich das behalten ja? Kannst du noch mehr davon?“ Sie rückte immer näher an den Jungen heran und strahlte ihn an. Yu lachte und stemmte die Hände in die Hüfte. Unfassbar wie naiv und kindlich dieses Mädchen war… Da Moritaka nun voll in Beschlag genommen war, kam die junge Frau auf Atsui zu… „Sag mal… Was macht ihr jungen Shinobi denn hier unten?“, fragte die Frau den Genin, wobei sie dennoch total locker und gut drauf wirkte. Und Mori wurde derweil gezwungen ein Tier nach dem anderen zu basteln… „Und jetzt ein Pferd!“„Hai!“
 

Ryuugu Jun

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Nanami war ein seltsames Mädchen. Vor wenigen Augenblicken hatte sie ihn gerufen und jetzt stand sie da und sagte gar nichts. Das Grinsen das sich eben noch auf seinem Gesicht gezeigt hatte verschwand langsam und wurde durch einen skeptischen Blick ersetzt. "Nanami?" Obwohl er sie direkt ansprach reagierte das Mädchen noch immer nicht.
Mit zögerlichen Schritten näherte er sich der Kunoichi und stieß sie leicht an, fast so als wollte er sie vorsichtig aus einem tiefen Schlaf wecken. "Nanami?" Wieder keine Reaktion und damit wurde es dem Ryuugu endgültig zu blöd. Er ergriff die Schulter seiner Teampartnerin, drehte sie ruckartig zu sich und wollte sie anmeckern was dieses Spielchen sollte.
Er blickte jedoch nicht, wie er eigentlich erwartet hatte, in das grinsende Gesicht von Nanami sondern in eine bleiche, ausdruckslose Maske die nur noch entfernt an das Gesicht der jungen Kunoichi erinnerte. Ihre Stirn war schweißnass, ihre Unterlippe zitterte leicht und ihre Augen versuchten immer wieder erfolglos die Umgebung zu fokussieren. Jun wusste nicht was plötzlich los war und erst recht nicht was er jetzt tun sollte.
Plötzlich bildete sich ein roter Tropfen unter Nanamis Nase und lief dann langsam in Richtung ihres Mundes herunter. Obwohl er genau wusste was diese Flüssigkeit war, wischte er es mit einem Finger weg und leckte den Finger ab. Der charakteristische Geschmack von Eisen breitete sich sofort in Juns Mund aus und seine Augen weiteten sich. Nanami sackte im gleichen Moment zusammen, ihre Ohren begannen ebenfalls zu bluten und das Zittern ihrer Unterlippe breitete sich über ihren ganzen Körper aus.
Jun ging leicht in die Hocke und warf das Mädchen über seine Schulter. Noch während er aufstand machte er eine halbe Drehung, wandte sich somit der Tür zu und rannte los. Er war versucht so schnell zu rennen wie er konnte, aber dann wäre er vermutlich schon gegen die erste Tür geknallt die ihm im Weg stand. Die Türen öffneten sich erst wenn man fast vor ihnen stand und zwangen Jun so dazu relativ langsam zu laufen.
Bereits nach wenigen Augenblicken hatte Jun den Bereich der Qualle verlassen und bewegte sich so schnell es das Gelände zuließ zurück in Richtung des Informationsstandes. Als er den künstlichen Strand und den darin platzierten Informationsbungalow erreichte schaute er sich suchend um. Niemand war hier, offensichtlich waren Moritaka und Atsui noch nicht zurück.
In diesem Moment hätte er sich am liebsten selbst in den Hintern getreten weil er zuvor gegangen war ohne abzuwarten und zu erfahren wohin die anderen Beiden gingen. Er schaute den Wegweiser an als hoffte er dass ihm jemand dort einen Hinweis hinterlassen hatte, aber natürlich war dem nicht so. Aber gleichzeitig stellte sich eben jene Ansammlung hölzerner Schilder als Gottesgeschenk heraus, auf einem der Schilder stand nämlich Krankenstation. Sofort rannte Jun wieder los, diesmal aber immerhin schon mal mit etwas das man grob als Plan bezeichnen konnte.
Nicht mal eine Minute brauchte er bis er die Tür erreichte über der in weiß leuchtenden Buchstaben Krankenstation geschrieben stand. Diese Tür öffnete sich, anders als die Meisten die er bisher gesehen hatte, nicht automatisch sondern musste normal geöffnet werden. Jun bremste ab abrubt ab, was auf dem glatten Boden allerdings nicht einfach war, und natürlich kam er nicht vor der Tür zum stehen sondern stieß dagegen. Dank seines Schwunges und des Mädchens über seiner Schulter öffnete der Ryuugu die Tür der Krankstation, unabsichtlich, mit Nanamis Hintern.

Das recht helle Licht blendete Jun und es dauerte ein paar Momente bis seine Augen sich daran gewöhnt hätten. Der erste Blick den er, noch immer leicht geblendet, in den Raum warf traf auf Moritaka der mit einem Mädchen zusammen saß und bastelte, das Mädchen selbst hatte Jun noch nie gesehen. Er schaute sich verdutzt um erblickte zwei weitere Personen, eine große schlanke Frau, die er ebenfalls noch nie gesehen hatte, und natürlich Atsui.
Die Tatsache dass er hier so unverhofft auf jemanden traf überraschte Jun an sich schon ziemlich, aber dass es offensichtlich zwei der gesuchten überlebenden waren machte den Schock noch ein wenig größer. Natürlich verschlug ihm das in gewissem Umfang die Sprache, aber zusätzlich war er völlig auch noch verschwitzt da er die Kunoichi die ganze getragen hatte und noch dazu recht schnell gerannt war. Auch wenn das Mädchen recht leicht war, sie war trotzdem ein zusätzliches Gewicht und das schlauchte nun mal ganz schön.
Sein Atem ging schwer und man konnte leise das typische rasselnde Geräusch hören dass eine Lunge machte wenn sie an ihre Grenzen getrieben wurde. Jun rang nach Atem und musste mehrmals ansetzen bis er auch nur ein Wort heraus bekam. "Nanami" Der Satz brache unmittelbar nach dem Namen ab und statt es nochmals zu versuchen ging er gehetzt zu einem der freien Tische. Er legte das bewusstlose Mädchen, relativ unsanft, darauf und zeigte schnell atmend auf ihr Gesicht, brachte allerdings immer noch kein Wort heraus.
Das Mädchen mit den langen blonden Haaren kam mit schnellen Schritten heran und warf einen prüfenden Blick auf Nanami. Offensichtlich hatte sie eine medizinische Ausbildung, zumindest ließen ihr gezieltes und professionelles Vorgehen darauf schließen. Nachdem sie einem kurzen Blick auf Nanamis blutende Ohren geworfen hatte prüfte sie den Puls des Mädchens und deutete dann auf die schwere Tür an der Rückseite des Raumes. "Sie muss da rein." Sie deutete mit energischem Gesicht auf Jun. "Los, schnapp sie dir und trag sie, aber sei vorsichtig." ihre Blick wanderte zu Atsui. "Du machst die Tür auf." Die Junge Frau ging zu einem Arzneischrank an der Wand und sprach dabei weiter mit dem blonden Najikama. "Neben der Tür ist eine Metallplatte, die kannst du zur Seite schieben. Auf dem Tastenfeld darunter gibst du *2707* ein und bestätigst, die Tür geht dann automatisch aus."
Jun griff sich Nanami, trug sie diesmal aber nicht über der Schulter sondern nur auf den Armen. Die Frau bereitete inzwischen eine Spritze mit einer leicht bläulichen Flüssigkeit vor, was das aber war konnte man ohne medizinische Kenntnisse allerdings nicht mal mutmaßen.
 

Hyuuga Ryu

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Unerwartet wurde der Najikama, der gerade durch Schubladen und Schränke schnüffelte wie ein Dieb, aus seinen mehr oder weniger intelligenten Gedanken gerissen, als Moritaka verkündete, dass sie den falschen Ort aufgesucht hatten. Eigentlich war es weniger enttäuschend als vielmehr wunderlich, dass sie hier keine Menschenseele fanden - strömten Leute nicht in Katastrophenzeiten zu Orten, in denen es Medikamente und ärztliche Versorgung gab? Atsui wusste nicht, wie Nicht-Adelige tickten, aber es musste doch Panik ausgebrochen sein, als klar wurde, dass die Überlebenden gefangen waren. Und mit Panik und Angstzuständen ging auch oft ein spontaner Hypochonder-Anfall Hand in Hand. Menschen hörten, dass es in solchen Gebieten zu einem winzigen Prozentsatz Fälle der Taucherkrankheit geben könnte - und schon stürmten sie plärrend in die nächste Krankenstation. Das kannte er gut. Wann immer jemand nach dem Genuss von exotischen Festgerichten den darauffolgenden Tag auf dem königlichen Thron verbrachte, hatten alle reichen Leute, die auf jener Feier waren, augenblicklich ihren Leibarzt beauftragt und ihm mit apokalyptischen Sterbebekundungen traktiert. Tja, so waren die Menschen. Schwach, gesteuert von Emotionen. Dabei schaffte sogar er - ein Vierzehnjähriger! - es, seine Panik zurückzukämpfen. Sein Vater hatte Recht gehabt: Gefühle machten angreifbar. Man musste sich nur seinen Teampartner als Beispiel nehmen. Mit einem Seitenblick checkte er, was Mori machte, als er die Arme hob, immerhin stand er recht schutzlos mit dem Rücken zu ihm - und war ja damit beauftragt, ihm zu helfen, falls er einen Nervenzusammenbruch erlitt, erinnerte er sich, überrascht über sein plötzliches Misstrauen. Machte die Tiefe paranoid? Der Größere hielt sich doch nur den Bauch, völlig unbedrohlich, so dass Atsui sein Augenmerk wieder auf die Umgebung lenken konnte. Wirklich seltsam, dass sie hier ganz alleine waren...
Oder eben auch nicht. Als wolle das Schicksal ihm widersprechen, trat urplötzlich eine hübsche, blonde Frau durch die Tür. Während sich der Nakamura neben ihm seiner Frauenphobie hingab, musterte der Najikama besorgt den Neuankömmling, bereit, zu helfen, sobald sie eine Wunde aufzeigte. Die kleine Heulsuse bei ihr war natürlich auch nicht zu übersehen, auch wenn sie ihn weniger interessierte. Das mochte hart klingen, aber Atsui war, was das anging, niemand, der mit roten Wangen und schmelzenden Herzen die Patschehändchen von Kleinkindern streichelte. Er war nicht direkt ein Feind von Kindern, aber er wusste einfach nicht so recht, was er mit ihnen anfangen sollte. Außerdem schloss sein Zukunftsplan nicht unbedingt eine Familie mit ein, sollten die Ärzte Soragakures nicht zu bahnbrechenden medizinischen Erkenntnissen gelangen...Also beschloss er eine Rolleneinteilung vorzunehmen: Er würde sich um die Erwachsene kümmern, die Moritaka so offensichtlich leiden ließ, und das Mädchen einfach an den Anderen abschieben. So war beiden geholfen. Wunderbar. Ungerührt von den Schniefern der Kleinen - was sollte er auch dagegen tun? - lauschte er aufmerksam den Worten der Frau. Er war kein herzloser Mensch, aber bevor er noch anfing, in das Geheule der Grundschülerin einzustimmen, lenkte er sich lieber ab. Tanaka Yu. Unwichtig. Aber sie arbeitete hier, das war auf jeden Fall goldwert. Ganz sicher kannte sie sich in diesem Komplex aus und wusste vielleicht auch, wie man ohne U-Boot entkommen konnte. Und möglicherweise hatte sie auch noch andere Überlebende gesehen. Endlich gab es einen Hoffnungsschimmer für ihre Mission, da war also doch etwas Gutes in all dem Chaos.... Moritaka widmete sich sogleich Coco, dem kleinen Mädchen, während er der Älteren Platz machte und ihr auf ihre Begrüßung hin kurz zunickte. Wie unbekümmert sie war...wusste sie denn nicht, dass sie alle in der Falle saßen? Offenbar nicht. Denn ihre nächste Anweisung war so lächerlich, so unwirklich, dass er sie schon befolgt hatte, ehe er realisiert hatte, was sie da sagte. Sich umdrehen? Für ein kleines Mädchen? Na ja, okay, er entblößte sich auch nicht für jeden, aber erstens musste sie doch wissen, dass sie als Shinobi rein dienstlich hier waren und sicher nicht innerhalb so kurzer Zeit durch den Wasserdruck zu Lolicons und Pedobären mutierten, und besonders in Atsuis Fall war das einfach zu albern, doch was sollte er sagen? Sollte er sich umdrehen und ihnen ernsthaft sagen, dass sie sich keine Sorgen machten brauchten, weil er nicht so gepolt war, wie sie dachten? Lieber nicht. Der Genin wusste nicht, ob Moritaka das so locker nehmen würde, auch wenn er ganz nett zu sein schien. Es blieb dennoch bei vielen ein gewisses Unwohlsein vorhanden, so als würden sie davon ausgehen, dass er, nur weil er schwul war, jedem männlichen Wesen an den Hals springen würde...tat man das denn umgekehrt? Na ja, egal...Nun hatte er sich schon umgewandt und erwartete das Okay der offenbar medizinisch ausgebildeten Frau, welches glücklicherweise nicht lange auf sich warten ließ. Während also Moritaka sich sofort dem Kind näherte, begegnete ihm schon die Erwachsene, bevor er irgendetwas in diese Richtung unternehmen konnte. Nur kurz blickte er auf den Nakamura zurück, der bastelte, ehe er der Älteren fest in die Augen sah. Es ging ihm nun in etwa so wie seinen Freund: Wenn Moritaka bei Kindern die Angst verließ, so wurde er zunehmend sicherer, je älter seine Gesprächspartner waren. Er konnte mit solchen Leuten umgehen, dafür war er sozusagen ausgebildet worden. Dementsprechend locker stand er also in kerzengerader Haltung vor Yu und nickte auf ihre Frage hin. "Nakamura-san hat sie schon darüber unterrichtet, dass wir Shinobi sind. Ich weiß nicht, ob sie davon gehört haben, doch Sie befinden sich derzeit in großer Gefahr. Diese Anlage ist von der Außenwelt abgeschnitten und steht unter enormen Druck. Unser Team wurde dazu beauftragt, die Überlebenden aus dieser tickenden Zeitbombe zu eskortieren, es besteht also keinerlei Grund zur Sorge. Wissen Sie vielleicht, wo wir...-" Durch einen lauten Knall unterbrochen, verhallte die Frage des Najikama und er wirbelte zur Tür, die Hände erhoben, allzeit bereit ein Fingerzeichen zu formen. Doch innerhalb von Sekunden sanken sie wieder schlaff zu beiden Seiten seines Körpers. Mit großen, entsetzten Augen erkannte er nämlich, dass der Neuankömmling Jun war, der - reichlich panisch und schwer atmend - Nanami auf den Armen hielt. Die aus den Ohren blutete. Atsuis Hände begannen zu zittern, als er seine Kollegin in diesem Zustand sah, aber bevor es jemand sehen konnte, ballte er sie zu Fäusten und schluckte den Schrei hinunter, der ihm sonst entflohen wäre. Nur einen zögerlichen Schritt zu den beiden konnte er machen, dann wurde er auch schon angesprochen. Sein Blick wanderte von Yu zu der Druckkammer - und er begriff. Der Druck musste ihr zuviel geworden sein. So schnell er konnte, ohne zu stolpern, befolgte er also ihre Anweisungen und zerrte am Metalldeckel der Tür, bis er sich endlich öffnete und er die Zahlen, welche er beinahe schon wieder vergessen hatte, eingegeben hatte. Er achtete gar nicht mehr auf das Zischen der automatischen Tür, auf Jun, der Nanami in das Zimmer tragen würde, oder auf Moritaka und was auch immer er anstellte, damit Coco nicht begann zu kreischen. Gehetzt, mit klopfendem Herzen durchquerte er erneut den Raum, hielt auf die Tür zu. Er musste raus hier. Einer ihrer Kameraden hatte es erwischt, dabei sah das Mädchen soviel kräftiger aus als er. Was würde nun aus ihr werden? Wie lange musste sie in dieser Kammer bleiben? Hatten sie die Zeit dazu? Mit wankenden Schritten verließ er den Raum und ließ sich von Schwindel und ungekannten Emotionen überwältigt neben der Tür auf den Hintern fallen. Mit neuer Abscheu betrachtete er seine dürren Glieder, seine schmächtige Brust. Atsui war sein ganzes Leben lang ohne sportliche Tätigkeit aufgewachsen und hatte sehr häufig den Qualm der paffenden Reichen und Bücherstaub eingeatmet, zudem war seine Kondition ein Wrack. Wenn es die Sorata bereits getroffen hatte - wie viel Zeit hatte er dann noch?
 

Yuudari Umiko

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Es war recht gut, dass Moritaka mit Kindern umgehen konnte, wie sich zeigte. Auch wenn Atsui es nicht öffentlich sagte, sondern nur dachte, war recht deutlich, dass er nicht so gut mit Kindern konnte wie der Nakamura. Das war aber nichts Verwerfliches, wenn man bedachte, dass er ja ein verzogener Adliger und noch dazu ein war, nicht abwertend gemeint. Aber das erklärte eben, dass er nicht die Möglichkeiten hatte, welche der schüchterne Moritaka in seiner Kindheit hatte. Immerhin war dieser geschult darauf die schrecklichsten und peinlichsten Qualen seiner kleinen Schwester mit einem glücklichen Lächeln über sich ergehen zu lassen. Egal ob er sich Kaffeekränzchen mitsamt all ihrer Plüschtiere antun oder ob er sich die mittellangen, blonden Haare frisieren oder flechten lassen musste… Was das anging, war er sehr stark im Nehmen. Deswegen machte es ihm auch absolut nichts aus, dass das Mädchen da vor ihm, mit Namen Coco, ihn herumkommandierte, als wäre er ein kleines Hündchen. Sie boxte ihm auch beim Tierfalten immer wieder vor den dürren Oberarm, aber der Junge lächelte trotzdem weiter. Fast so als hätte er völlig ausgeblendet wegen was sie eigentlich hier waren… Aber da er da momentan ganz eindeutig nicht der einzige war, denn die beiden Damen schienen es auch völlig zu ignorieren, versuchte er diesen Schein aufrecht zu erhalten. Er wollte keinem Kind Angst machen und auch keine Dame an den Rand ihres Verstands treiben. Mal ganz davon abgesehen, dass er mit ihr kaum ein Wort hatte wechseln können… Wie sollte er jemals eine Frau heiraten, wenn er nicht mal einen Satz herausbekam, ohne dabei daran zu ersticken? Gut dass Coco noch so jung war, denn da machte ihm das Geschlecht wiederum absolut gar nichts aus. Während er nun also brutal am Arm gezerrt wurde, sodass es fast so wirkte, als wolle Coco diesen ausreißen, faltete der Blonde scheinbar seelenruhig ein Pferdchen für das hibbelige Mädchen. Ihre Schüchternheit war flöten gegangen… Das machte den Nakamura fast etwas neidisch, wenn sein Geist nur noch so kindisch wäre, dann würde ihn alle das auch nicht stören…
Allerdings wäre es gelogen, wenn man behauptete, dass Moritaka so entspannt war, wie die Ruhe, die er grade ausstrahlte. Um ehrlich zu sein, ging ihm der Arsch noch immer auf Eis, auch wenn er bemüht war die Tatsache zu ignorieren, dass sie hier unten vielleicht sogar sterben würden… Stattdessen versuchte er mutig zu sein und erinnerte sich deshalb immer wieder an das Versprechen an das Mädchen oben, welches ihn angefleht hatte, ihre Schwester wiederzubringen. Das musste er schaffen! Und nur weil er grade mit dem kleinen Mädchen beschäftigt war, hieß das auch noch lange nicht, dass er unaufmerksam war. Noch während er dem Mädchen das Pferdchen in die offenen Hände legte und ihr Strahlen mit einem warmen Lächeln hinnahm, schielte er hinüber zu Atsui. Insgeheim war er schon wieder neidisch auf den anderen blonden Shinobi. Auch wenn er sicher im Kampf noch nicht mal so stark wie Moritaka war, konnte er im zwischenmenschlichen Umgang punkten. Auch wenn Mori nicht wusste, dass es dem anderen ja doch sehr ähnlich wie ihm ging, war dies bei diesem nicht so offensichtlich, also woher sollte er wissen, dass es ihn auch so verunsicherte? Obwohl er sowohl sichtlich, als auch mehr als deutlich besser mit der älteren Dame umgehen konnte… Coco zerrte erneut an seinem Arm und befahl nach einem Elefanten, was der Nakamura nur knapp mit einem Nicken hinnahm und sich sofort daran machte ihren Wunsch zu erfüllen. Wie eine kleine Prinzessin… Stand ihr wirklich gut. Moritaka bastelte also, wobei das kleine Mädchen mit den fertigen Tieren spielte und Atsui mit der Dame sprach. Die beiden Jungen waren doch ein annehmbares Team! Zumindest in der Situation hatten sie eine gute Lösung gefunden und das ohne sich großartig abzusprechen. Moritaka entging aber nicht, dass Atsui das ernstere Thema sofort anschlug und mit Yu darüber sprechen wollte, ob sie denn wüssten was hier geschah und sie darüber informierte, dass die Shinobi hier waren, um ihnen zu helfen und sie zu retten. Moritaka kam sich grade wenig wie ein Retter vor… Allerdings entging ihm nicht, dass Coco lauschte, weswegen er mit ihr sprach, um sie davon abzulenken. „Hey, Coco-chan? Geht es deinem Bauch nun wieder besser?“ Das Mädchen reagierte darauf etwas erschrocken. Fast so als hätte sie vergessen, warum sie eigentlich hergekommen waren. Lächelnd rieb sie sich den Bauch und erklärte Moritaka stolz, dass sie ein großes Mädchen war und damit zurecht kam. Hieß also, dass das tatsächlich nur Aufregung war, was wohl auf den Umstand hier zu begründen war. Es war wohl wirklich besser, wenn Kinder von solchen Dingen so wenig wie möglich mitbekamen… Er erklärte ihr nebenbei wie man einen Elefant faltete und auch wenn sie aufmerksam war, schien diese Figur zu schwer zu sein. Sie sollte es auch nicht lernen, das war mehr eine Ablenkung…
Ein lauter Knall unterbrach den Nakamura in seinen Ausführungen und sofort zeigte sich ein sehr ernster Blick im Gesicht des Blonden, während eine der Hände hastig an seine Hosentasche wanderte. Die Geräusche vorhin hatten ihn eindeutig paranoid gemacht, was sich in seinem angriffsbereiten Gesicht ablesen ließ, denn er vermutete grade einen Feind hinter dem lauten Geräusch. Doch stattdessen wurde Moritaka sofort wieder an die Grenzen seiner Nerven getrieben, welche nicht nur sowieso schon unfassbar angespannt waren, sondern auch immer dünner wurden. Was es war, was ihn diesmal aus der Fassung brachte? Sein Gesicht wurde rot, als er zuerst den Hintern von Nanami erspähte, welcher ihm scheinbar direkt entgegen gestreckt wurde von Juns Schulter aus. Das kleine Mädchen starrte auch Jun an, während Moritaka grade wohl keinen Ton hätte hervorbringen können vor Scham, weil er Nanami auf den Allerwertesten geglotzt hatte… „Reiß dich zusammen!“, ermahnte er sich selbst und schüttelte leicht den Kopf, wobei er erst jetzt bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Mit Nanami stimmte etwas nicht, denn er sah das Blut. Mori wollte grade aufstehen und helfen, als er jedoch am Arm gepackt wurde und dieser ähnlich einem Affen umklammert wurden. Er liebte ja Kinder, aber grade musste er doch Nanami helfen oder?! Er rang mit sich selbst, als die kleine Coco mit weinerlicher Stimme erklärte, dass sie Angst hatte. Allerdings wurde dann schnell deutlich, dass Moritaka hier nicht wirklich gebraucht wurde. Yu machte ganz eindeutige Ansagen und im Vergleich zu vorher, war sie erstaunlich harsch. Nun war es an der Zeit für Moritaka ernst zu bleiben und sich selbst zu vergessen. Er legte einen Arm um das Mädchen und tätschelte mit der anderen Hand ihren Kopf, als diese nun leise zu schluchzen begann. „Keine Sorge.“, begann er und versuchte in seinem Kopf eine Lösung zu finden, die das Kind beruhigen könnte und möglichst logisch klang, denn sie war in einem Alter, in dem sie bestimmt schon hinterfragen würde. Auf der anderen Seite war sie grade panisch und verließ sich auf den Nakamura… „Sie ist sicher nur ausgerutscht oder hingefallen. Das wird schon wieder!“ Was Besseres fiel ihm nicht ein? Moritaka war grade gewillt seinen Kopf gegen eine Wand zu schlagen. Das würde er sich selbst nicht mal abkaufen und er war ziemlich gutgläubig! „W-Wirklich?“ Was?! Sie war ernsthaft gewillt ihm das abzukaufen?! Moritaka nickte hastig und zwang sich wieder das freundliche Lächeln auf die Lippen. Damit sie ihn nicht vollheulte, zog er ein Taschentuch aus der einer Tasche und reichte es ihr. „Nanami-chan ist auch ein großes Mädchen. Sie ist bestimmt noch stärker als du, also wird sie das schon schaffen!“ Hatte er sie nun etwas beleidigt? Naja, Nanami war gefühlte zwei Köpfe größer als Coco. Diese nickte nun zustimmend und putzte sich lautstark die Nase. Viele Fragen hatte er nun im Kopf… Wie war das passiert? War es wirklich das, was er vermutete? Wieso grade Nanami? Moritaka und Atsui wären ein viel leichteres Ziel für so etwas… Und kleinen Mädchen schien es hier auch gut zu gehen. Vielleicht hatte Nanami sich selbst überschätzt und hätte eine Pause gebraucht. Moritaka war ganz froh, dass es seinem Körper noch erstaunlich gut ging, bis auf die Tatsache, dass seine Nerven zum Zerbersten angespannt waren… Er warf einen Blick rüber zu Jun, aber alles was er tun konnte, war blöd gucken, denn mit Coco neben sich, die sich noch immer an ihn klammerte wie ein Äffchen, konnte er keine Frage stellen und sich alles nur irgendwie ausmalen… Er machte sich keine großen Gedanken über Jun oder Atsui, da sie beide recht hart im Nehmen zu sein schienen. In Gefahrensituationen hatte Jun ja schon einen erstaunlich klaren Kopf bewiesen und Atsui schien ohnehin unnahbar, auch wenn er sich gedanklich grade am meisten in die Hose machte. Gut dass Moritaka in dem Fall nicht der Typ war, der sich um sich selbst sorgte, sondern viel mehr um seine Teammitglieder. Vor allem um Nanami… Hoffentlich kam sie wieder auf die Beine, denn sie wussten so schon nicht wie sie hier rauskommen sollten… Ohne sie würden sie sicher noch mehr Probleme haben. „Tief durchatmen.“, sagte er sich einfach in Gedanken selbst und versuchte die Situation so cool wie möglich hinzunehmen, auch wenn ihm grade danach war zu einer Pfütze zu zerschmelzen und in seinem Unwohlsein zu ertrinken… Er war zumindest dies seinem Team schuldig, noch mehr Ärger konnten sie nicht verkraften und einen Nervenzusammenbruch von ihm sicher noch weniger…
 

Ryuugu Jun

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Nachdem Atsui die Tür zu einem kleinen Raum geöffnet hatte ging Jun mit Nanami hinein, legte das Mädchen Vorsicht auf die darin befindliche Liege und trat sofort Zurück. Die Blonde Frau folgte ihm auf dem Fuße und widmete sich der bewusstlosen Sorata. Sie injizierte ihr die ganze Dosis der bläulichen Flüssigkeit die sie kurz zuvor aus dem Medikamentenschrank geholt hatte und prüfte danach erneut Atmung und Puls der Patientin. Schließlich seufzte sie erleichterte und lächelte Jun zuckersüß an. "Keine Sorge, du warst noch rechtzeitig hier. Geh zurück in die Krankenstation, hier drin zu bleiben könnte sehr langweilig und unangenehm werden." Der Ryuugu schaute die Frau verständnislos an, allerdings war sein verstand noch längst nicht so weit dass er Anweisungen die er bekam hinterfragen konnte, also drehte er sich um und ging kurzerhand aus dem kleinen Raum hinaus.
Als alle, bis auf Nanami natürlich, den kleinen Raum verlassen hatten drückte die Blondine ein paar Knöpfe an dem Bedienfeld über das Atsui die Tür kurz zuvor geöffnet hatte. Etwas zischte leise und die Tür schloss sich ohne dass sie jemand anfassen musste. Mit dem charakteristischen Geräusch von Stahl der über anderen Stahl schliff schloss sich die Tür und verriegelte wenige Augenblicke später mit einem deutlichen Klacken. Wenige Augenblicke später nickte die unbekannte blonde Frau sich selbst zu, drehte sich um und lächelte wieder. "Ok eure Freundin, Nanami wenn ich mich nicht verhört habe, kommt über den Berg. Sie hat einen Tiefenrausch, das heißt in ihrem Blut haben sich kleine Gasbläschen gebildet. Die Druckkammer wird jetzt zuerst mal den Druck hochfahren bis diese Bläschen sich wieder auflösen, dann senkt sie den Druck ganz langsam wieder auf das normale Niveau ab und schon ist alles wieder in Ordnung." Jun schaute zwischen der Kammer und der Frau hin und her, nach einigen Sekunden hatte er die Frage die er stellen wollte bereit. "Wie lange muss sie da drin bleiben?" Die Frau überlegte kurz und rechnete etwas nach, was aufgrund der Tatsache dass sie die Kammer eingestellt hatte doch recht seltsam war. "Wie es aussieht hat sie keinen schweren Tiefenrausch. Ich hab die Kammer erstmal auf einen 6bar Druckausgleich eingestellt. Es dauert knapp eine Stunde bis die Kammer den Druck aufgebaut hat, danach dauert das absenken auf Normaldruck noch mal 12 Stunden. Insgesamt muss sie also erstmal 13 Stunden drin bleiben, danach sehen wir weiter. Die Flüssigkeit die ich ihr gespritzt habe war eine Mischung aus einem starken Beruhigungsmittel und einem Mittel das die Auflösung der Gasbläschen beschleunigt. Für sie wird es sein als hätte sie einfach nur ein langes Nickerchen gehalten."
Es dauerte einige Sekunden bis die eben erhaltene Information in Juns Gehirn sickerte, als es aber soweit war gingen ihm mindestens ein dutzend Flüche durch die Kopf für deren Benutzung seine Mutter ihm vermutlich den Mund mit Kernseife auswaschen würde, und zwar für den Rest seiner Tage. Aber egal was er sagte oder tat, ändern konnte keiner von ihnen etwas an der Tatsache dass Nanami ausfiel, daher beschränkte der Ryuugu sich darauf seine Gefühle recht knapp zusammen zu fassen. "Scheiße!"
Die blonde Frau kicherte ein wenig und schüttelte grinsend den Kopf. "Bleib ganz ruhig, wenn ich mich nicht irre bist du auch ein Shinobi aus Soragakure und daher solltest du so was etwas gelassener nehmen. Die Kleien Dame da hinten ist Yagami Coco und ich heiße Tanaka Yubiseiharukana, aber Yu reicht völlig. Würde ich darauf bestehen mit meinem vollen Namen angesprochen zu werden könnte ihn sich vermutlich eh kaum jemand merken, geschweige denn aussprechen." Jun legte den Kopf schief und fragte sich ob die Frau das alles ernst meinte oder ob sie ihn bezüglich ihres Namens veralberte, andererseits konnte man sich einen solchen Namen schlecht ausdenken. Er beschloss dass sie ihn vermutlich nicht auf die Schippe nahm und dass er sich schnell selbst vorstellen sollte, bevor er als Unhöflich abgestempelt wurde. "Ich bin Ryuugu Jun. Offensichtlich wissen sie ja bereits wer wir sind. Wissen sie auch schon was uns hier her führt." Yu fing an zu lachen und nickte. "Selbst wenn dein Freund, Atsui-chan, mir noch nicht gesagt hätte warum ihr hier seid, wir wissen sehr gut in welcher Patsche wir hier unten sitzen." Jun schaute einen kurzen Moment zu dem kleinen Mädchen, das sich momentan an Moritaka festklammerte, und wandte sich dann wieder an Yu. "Wir? Sind das sie und die Coco-chan oder wie viele Menschen sind hier unten eingeschlossen." Yu zählte in Gedanken nach und schaute dabei zur Unterstützung auf ihre Finger, mit denen sie still mitzählte. "Mich und Coco-chan eingerechnet sind wir Fünf. Wir haben den Park so gut wir konnten abgesucht, haben aber niemanden weiter gefunden." Jun nickte nachdenklich und schaute Yu dann ruhig an. "Yu-san, können sie uns zu den andern bringen? Wir müssen uns zuerst mal ein Bild darüber machen wie ihr Zustand ist und dann müssen wir ja noch Details ausarbeiten wie wir sie alle hier rauskriegen. Und je mehr Köpfe desto besser." Er deutete auf die Druckkammer. "Ähm, können wir Nanami hier allein lassen?" Yu schaute zu der Druckkammer und winkte ab. "Kein Problem, sie wird schön durchschlafen und die Krankenstation ist als Schutzraum gebaut, die säuft als letztes ab."
Yu ging zur Tür der Krankenstation, blieb davor stehen und schaute zu Coco. "Komm Coco-chan, wir gehen zurück zu den anderen." Ihr Blick richtete sich auf Jun und Moritaka. "Das gilt auch für euch." Sie lächelte wieder so als wäre gar nichts passiert, fröhlich, unbeschwert und einfach zuckersüß. Anschließend trat sie nach draußen auf den Flur, schaute kurz zu Atsui und ging dann langsam einen Gang entlang den bisher keiner der Genin unter die Lupe genommen hatte.
Jun seufzte leise und deutete Moritaka dann an ihm zu folgen, dass Mädchen dass noch immer an seinem Bein hin würde der Nakamura sicher mitbringen. Eigentlich musste er ja auch gar nichts weiter tun, es würde sicherlich reichen auf die Griffkraft des kleinen Klammeräffchens vertrauen. Als der Ryuugu die Krankenstation verließ blieb er neben Atsui stehen, packte diesen recht unsanft am Arm und zog ihn hoch. "Wenn es dir nicht gut geht oder du nicht mehr laufen kannst sag es, andernfalls komm wieder auf die Füße. Langsam wird es ernst, also reiß dich zusammen!" Jun war schlecht gelaunt, sie hingen hier fest und das mindestens bis Nanami transportfähig war. Er wollte jetzt nicht noch einen Ausfall haben und stattdessen lieber die Zeit nutzen um ihre Flucht vorzubereiten. Schließlich ließ er den Najikama ohne ein weiteres Wort los und folgte Yu in den Gang.
 

Hyuuga Ryu

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Gerade Haltung. Lächeln. Blickkontakt.
Vierzehn Jahre lang hatte man Atsui, das Erbe der Najikama, auf solche Situationen vorbereitet und hart dafür bestraft, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf ließ. Teilweise körperlich, aber hauptsächlich geistig. Dank geschulter Medic-Nin sah man seinem makellosen Körper nichts davon an, aber so gut sie auch waren, und so viel sein Vater ihnen auch bezahlte, um seine psychische Verfassung stets perfekt zu halten, die geistigen Narben hatten sie nicht heilen können. Vor wenigen Minuten noch hatte er Moritaka erklärt, dass es leicht war, seine Emotionen wegzusperren, wenn man sein ganzes Leben nichts anderes getan hatte. Man gewöhnte sich daran, Dinge, die andere zum Weinen brachten, mit einem Schulterzucken abzutun. Irgendwann meinte man, dass einem nichts mehr berühren könne. Dann war der Vorgang abgeschlossen. Man war vor jeder Attacke auf seinen Geist geschützt und konnte sich perfekt verteidigen. Makellos. Immer wieder diese Worte. Er hatte alles erduldet, um so zu werden. Unangreifbar, unbesiegbar. Und nun stand all das auf der Kippe. Das erste Mal war er in einer wirklich lebensbedrohlichen Situation - und was geschah? Beinahe sofort ließen ihn alle Schutzfunktionen seines Körpers in Stich und der Junge saß zusammengekauert wie ein Kleinkind an einer Wand, hilflos wie ein neugeborenes Lämmchen. Es war schon so lange her, dass er so gesessen hatte, beinahe wie in einem anderen Leben. Damals war er wirklich noch ein Kind gewesen, kein Erbe, kein Ninja. Nicht Najikama-sama, nur Atsui. Seine perfekt manikürten Fingernägel gruben sich schmerzhaft in seine Knie und er legte den Kopf zurück bis er gegen die Wand stieß, um nicht loszuflennen wie ein lächerliches Baby. Die Zeiten, in denen er sich leisten konnte, schwach zu sein, waren vorbei. Er bereitete seiner Sippe Schande, wenn er so erbärmlich war wie in diesem Moment. Und trotzdem beherrschte ein Drang seinen ganzen Körper, zwang ihn dazu sitzen zu bleiben und sich um Nanami zu sorgen, die er eigentlich gar nicht kannte. Wieso wollte er sich der ersten Person, die aus dem Raum trat, schluchzend gegen die Brust schmeißen und hemmungslos heulend nach seinen Eltern verlangen? Das war nicht nur lächerlich - das war abstoßend. Seine Mami war nicht hier, und würde sein Vater hören, wie er sich eine solche Blöße gegeben hatte, würde er ihn in seine Kammer sperren lassen. Oder ihn ansehen, wie er ihn immer ansah, wenn er etwas falsch gemacht hatte. Dieser Ausdruck von Verachtung in den Augen, die den seinen so ähnlich waren...Nein, das durfte er nicht zulassen. Wenn er seine Familie je wiedersehen sollte, musste sie ihn mit Stolz empfangen können. Nun, falls er sie wiedersah. Was, wenn er hier drin starb? Würde sein Vater um ihn trauern? Oder würde er mit den Schultern zucken und sich einfach ein weiteres Kind anschaffen, dass seine Blutlinie fortführte? Allein der Gedanke daran, so ersetzbar zu sein, überzog seine Augen mit einer glitzernden Schicht an Tränen. Er traute sich nicht zu blinzeln. Jeden Moment konnte die Tür aufgehen, und wenn man ihn so sah, würde man über ihn lachen. Das durfte nicht geschehen!
Gerade, als er eine zittrige Hand ausstreckte und sich mit dem Handrücken über die Augen fahren wollte, ging neben ihm die Tür auf und Atsui, der sich bereits daran machte wieder aufzustehen, wurde brutal in eine stehende Lage gebracht. Mit großen, entsetzten Augen schaute er zu Jun auf, ertappte sich jedoch bereits wieder dabei, wie neue Tränen - diesmal vor Schmerz - in seine Augen traten und wandte eilig den Kopf gen Boden. Sanft tröpfelnd schlugen die salzwasserhaltigen Tropfen auf den kalten Untergrund auf und zersprangen zwischen seinen Stiefeln wie Regen, während er sich krampfhaft auf die Unterlippe biss, um nicht vor seinem Teamleiter zu schluchzen. Fort war dessen lockeres Gemüt, fort dessen Nettigkeit. Der muskulöse Umriss des Größeren verschwamm zu einer anderen Gestalt, die Worte verkamen zu einem undeutlichen Brei, so wie immer, wenn man ihn angeschnauzt hatte. Automatische Schutzreflexe traten ein, er krümmte sich weg von seinem Tadler, schloss leicht die Augen in Erwartung eines plötzlichen Hiebes. Alle Zeichen seines Körper standen auf Unterwürfigkeit - und doch verließ nicht ein Laut seine Kehle. Nicht, als Jun ihn wieder losließ. Nicht, als Mori an ihm vorbeiging, das kleine Mädchen im Schlepptau. Schweigend, erstarrt wie eine Statue stand Atsui da und wartete. Wartete auf die Worte, die kommen würden. Sie kamen immer. Manchmal auch nur von ihm selbst. Aber sie waren immer da.
"Langsam wird es ernst, also reiß dich zusammen!"
"Hör auf zu weinen, dummes Balg!"
"Reiß dich zusammen, du hast doch keine Ahnung, was es heißt, Trauer zu fühlen!"
"Ein wahrer Najikama heult nicht. Neige niemals dein Haupt vor deinen Peinigern, sondern zeige ihnen dein stolzes Gesicht als eine höher gestellte Person. Niedere Menschen brauchen ein Vorbild, dass sie leitet. Versuchen wir es noch einmal, Sohn....ger..."
...ade Haltung. Lächeln. Blickkontakt.
Der blonde Junge atmete tief ein und leckte sich über die Lippen. Mit einem "Yare, yare, Atsui. Deine Augen sind eine Katastrophe..." zog er, teilnahmslos auf die Rücken seiner Teamkameraden schauend, ein Taschentuch aus der Brusttasche und tupfte sich damit die letzten Tränen von den langen Wimpern, ehe er es wieder fein säuberlich zusammenfaltete und zurück an seinen Platz steckte. Mit einem freundlich-höflichen Lächeln und einer Haltung, die so gerade war, dass er niemals stolpern würde, folgte er den anderen und schloss schnell zu ihnen auf. Es herrschte Schweigen, aber das störte ihn nicht. Nur das dumpfe Trommeln aus der Decke, das gruselige Geräusch von vorhin, begleitete sie. Weit entfernt, versteckt hinter dicken Stahlmauern, monoton klopfend. Genau wie Atsuis Herz.

 
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