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Westtor - Aufbruchstimmung für den Spähtrupp

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Mameha Junko

Guest
Eine weitere Mission zum Wohl der Fraktion, eine weitere Mission für das Einkommen der eigenen Dörfer, ein weiterer Tag in einer fremden Gegend - für einige mochte dies hier eine vollkommen neue Welt sein, doch für Junko war es nur ein weiteres Kapitel in einer nimmer enden wollenden Geschichte von Scheußlichkeiten.
Aber das war noch nicht genug, nein, es musste noch einer draufgesetzt werden. Es ging zu diesem Zeitpunkt und zu dieser Mission ausgerechnet in das Land mit den giftigsten Dämpfen überhaupt. Man konnte sie einatmen, man konnte diese Dämpfe die Kleidung zerfressen lassen, manchmal verätzten sie dann auch noch die Haut, nur um sicherzugehen, dass man sich maximal unwohl fühlte.
Ach ja, und das Wetter war mies, aber das war noch das geringste Übel. Das Größte waren die politischen Implikationen, die mit dieser Mission einhergingen. Eigentlich hatte sie jetzt schon lange keine Sora-Nin mehr gesehen (und ehrlich gesagt konnte sie darauf verzichten). Gerade jetzt, wo ein Dorf auf Neutralität pochte, wäre es doch nur zu schön, wenn Shirogakure die eigene Position stärken könnte - noch schöner wäre es allerdings, wenn man beide Fraktionen noch weiter in den Konflikt treiben könnte, als sie ohnehin schon waren.
Sie hatte sich im Vorfeld darüber mit Itoe unterhalten und sie waren sich recht einig gewesen, was gute Zusammenarbeit voraussetzte. Das große Erwachen kam dann allerdings bei der Einteilung; nicht etwa die erfahrene Hyuuga war für den Spähtrupp eingeteilt, sondern sie, Mameha Junko, die bisher sich vor allem dadurch ausgezeichnet hatte, dass sie mit diskretem Minimalismus vorging.
Schwamm drüber, es war so, wie es war. Es stand zu hoffen, dass ihr Team zumindest ihre eigenen Unzulänglichkeiten in diesem Gebiet auffangen konnten. Warum führte Kayros dieses Team nicht an? Er hatte auch ein anständiges Späh-Doujutsu ... nicht drüber nachdenken.
Sie hatte die kleine Gruppe, die ihr unterstand, bereits im Vorfeld an das Westtor zitiert, teils durch Boten, teils durch direktes Heranwinken. Informationen über ihr Team gab es zunächst keine, also würde sie sich auf ihren Instinkt (Großes Schaudern) und nicht etwa auf nackte, kalte Fakten verlassen müssen.
Der Jounin, der sie begleiten würde, lehnte bereits locker und mit geschlossenen Augen am Laternenpfahl seiner Wahl. Ihn einzuschätzen war schwierig - er selbst trug Hakama, Kimono und Haori, die traditionelle Tracht eines Samurai, sandfarbenes, kurzgeschnittenes Haar und sowohl Katana als auch Wakizashi an seiner Seite. Er sah jung aus, vielleicht Anfang zwanzig? Die Zähne bekam er anscheinend genausowenig auseinander wie die Augen, aber was Junko sogleich an ihm auffiel waren seine mädchenhaften, langen Wimpern.
Beneidenswert, es sah noch nicht einmal nachgetuscht aus. Es musste auch solche wie ihn geben, nicht wahr? Sie selbst kam sich im Vergleich zu diesem Jounin auch vollkommen underdressed vor, hatte sie es doch vorgezogen, statt ihrer normalen Arbeitskleidung auf hautenge, schwarze Bekleidung zurückzugreifen, die gemeinhin auch als "Ganzkörperkondom" bekannt war. Sie hatte dabei eigentlich auf Schutzwirkung pochen wollen, aber irgendwie sah sie trotzdem aus wie eine Schwarze Witwe, direkt ausgebrochen aus irgendwelchen Bilderbändern. Zumindest hatte sie allerdings die Haare zu einem Pferdeschwanz hochgebunden, ihr Konoha-Stirnband zum Gürtel umfunktioniert und gab sich nun alle Mühe, so miesepetrig wie möglich aus der Wäsche zu schauen. Ein Seitenblick galt dem schweigsamen Jounin.
"Sie reden nicht gerne, nicht wahr?"
Ein sachtes Kopfschütteln bedeutete die Antwort auf ihre Frage.
"Natürlich, wie könnte es auch anders sein? Wissen Sie Genaueres über die Mission oder unsere Teammitglieder?"
Abermaliges Kopfschütteln. Großartig, mit dem Herrn mussten die Winterabende wie im Flug vergehen.
Das war auch schon der ganze Dialog, der sich zwischen den beiden abspielte. Bis dahin wartete Junko einfach, bis sich die Bande versammelt hatte und baute sich auf, die Hände militärisch hinter dem Rücken gefaltet.
"Guten Tag, mein Name lautet Mameha Junko. Der hochrangige Shinobi dort drüben ist Chitanda Kuro."
Ohne auch nur den Blick zu heben, die Augen zu öffnen oder sich gar mehr zu rühren als üblich hob der Suna-Jounin eine Hand zum Gruß.
"Wir stellen in dieser Mission den Spähtrupp dar. Es ist unsere Aufgabe, Hoshigakure zu erreichen und dort, sofern möglich, Informationen zu sammeln. Feindkontakt in dieser Mission ist eine Möglichkeit, Kampfhandlungen sind wie immer zu vermeiden, aber nicht zu scheuen." Erst jetzt nahm sie die kleine Truppe genauer in Augenschein. Wo sie vorher noch soldatisch, humorlos, ernsthaft und absolut selbstsicher auftrat, so mischte sich jetzt in ihre eisige Contenance eine Spur von Unbehagen.
"Eure Akten wurden mir nicht ausgehändigt und ich persönlich bin für etwaige Spähmissionen weder talentiert noch kompetent genug. Alles, was ich euch anbiete ist Leitung und Kenntnisse in Ninjutsu-Künsten.
"Wie der kleine Handfächer an ihrer Seite wohl zu sagen pflegte, passte er doch so überhaupt nicht zu ihrem Auftreten.
"Ferner gehe ich davon aus, dass euer Gepäck den Gegebenheiten der Umwelt angepasst wurde"
Diese Aussagen ließ sie einfach mal im Raum stehen und wartete darauf, dass der Rest ihres Teams angemessen reagierte. Na, ob sie da mal nicht enttäuscht wurde?
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Das Reich der Bären. Irgendwelche persönlichen Erfahrungen? Natürlich nicht, als hätte es Mari in ihrer bisherigen Laufbahn als Kunoichi auch nur einmal in die Nähe eines Landes getrieben, welches eine Schlucht mit giftigen Gasen besaß. Verglichen damit waren die brennende Sonne Sunas, die riesige Schlange Kusas oder auch die fast nicht zu erklimmenden Berge des Erdreiches ein reines Zuckerschlecken gewesen. Die junge Hyuuga hatte ihren bisherigen Weg nach Fukumen ohne größere Komplikationen hinter sich gebracht, erinnerte sich noch einmal daran, was sie eigentlich zu der heutigen Mission wusste. In jedem Falle besaß sie ein größeres Kaliber, als die bisherigen Aufgaben, die die Braunhaarige für Shirogakure erledigt hatte. Woher diese Vermutung stammte? Es waren eine recht große Anzahl Ninja losgeschickt worden, die nach ihrer Ankunft im besagten Reich der Bären erneut in verschiedene Gruppen eingeteilt worden waren. Abgesehen von einer Person hatte Mari keine Ahnung, mit wem sie die nächste Zeit verbringen würde – und auch bei dieser einen Person war es reiner Zufall gewesen. Keine Namen waren in dem Brief, den die 15-Jährige erhalten hatte, erwähnt worden. Nur ein Stichwort: Spähtrupp. Bedachte man, dass Mari aufgrund ihres angeborenen Byakugans theoretisch ohnehin die Anlagen zum Spähen besaß, war diese Wahl keine Überraschung für sie gewesen. Abgesehen von ihrer ersten Mission – die bei Weitem nicht an die Wichtigkeit der heutigen Aufgabe herankam – hatte die junge Hyuuga nicht wirklich ihre Fähigkeiten im Spähen einsetzen müssen. Meist war es eher darauf hinausgelaufen, dass sie gekämpft hatte, also simples draufhauen, bevor es umgekehrt geschehen war. Ach, wer die Person war, von der sie wusste, die kommende Zeit mit ihr zu verbringen? Tatsumaki Hei, wer denn sonst? Die beiden Ge'nin waren zu der Mission eingeteilt worden und hatten sich zusammen von Shirogakure aus auf den Weg gemacht, logischerweise kam man bei einer solch langen Reise auch ins Gespräch. Und wie es der Zufall so wollte, war auch der Suna-Nin in besagten Spähtrupp eingeteilt worden. Mehrfach hatte sich die Hyuuga ihre Gedanken gemacht, aus welchen Gründen der Kollege wohl in diese Gruppe eingeteilt worden war – es musste mehr dahinter stecken als der Spaß der Verwaltung, die beiden Ge'nin zusammen zu einem Auftrag zu schicken. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass seine analytischen Fähigkeiten ein maßgeblicher Grund gewesen sein mussten, sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass sich ein schlaues Köpfchen hinter dem Schwarzhaarigen versteckte. Ganz gleich, ob er dies oft in der Öffentlichkeit zeigte oder nicht.

Tja, aber besser, die vielen Überlegungen wurden beendet, denn nun befand sich die Ge'nin am Start ihrer eigentlichen Mission und machte sich auf den Weg zum Westtor, die Hände in den Hosentaschen, das Gesicht wahrte vollkommene Neutralität. Im Gegensatz zu ihrer üblichen Kleidung im Feuerreich, erkannte man bei dem Mädchen oberflächlich sehr bedeckenden Kleidung, bestehend aus Hose wie Oberteil. Oben herum, sowie die Hose in einem dunklen schwarz, das Stirnband um die Hüfte, die Haare zu einem strammen Pferdeschwanz gebunden. Offen wären sie nur unnötig in das Sichtfeld der Hyuuga geflogen, auf einen großen Aufwand zum Flechten hatte sie an dem heutigen Morgen einfach keine Lust gehabt. An der Seite der 15-Jährigen befand sich ihr Kollege, Hei, denn wenn sie ohnehin das gleiche Ziel hatten, konnten sie sich auch gemeinsam auf den Weg dorthin machen. Ein Bote hatte die Ge'nin bereits einige Zeit zuvor abgefangen und ihnen die Informationen, wo sie auf die restlichen Mitglieder des Spähtrupps treffen sollten, mitgeteilt. „Hm. Ich bin gespannt wer und vor allem was uns erwarten wird“, lies sich Mari dazu hinreißen, ihren Partner zumindest einen kleinen Einblick in ihre Gedanken zu gestatten, waren die letzten Stunden doch eher Ruhe zwischen den beiden gewesen. Am Westtor angekommen, erblickten die weißen Seelenspiegel eine weißhaarige Frau im Ganzkörperkondom – eine wirklich ausgezeichnete Bezeichnung – die gleich in der Nähe eines Mannes stand, der – sowohl Augen wie Mund geschlossen – an einem Laternenpfahl lehnte. Ob sie bei diesen Personen richtig waren? „Ich gehe davon aus, dass wir uns dort melden sollen.“ Kaum dort angekommen, verbeugte sich die junge Kunoichi sowohl vor der Dame, wie auch dem Herren. „Hyuuga Mari, sind wir hier richtig beim Spähtrupp?“ Und natürlich wurde diese Frage sofort bejaht, was auch nur die geringste Unsicherheit, sie könnten falsch sein, sogleich in alle Winde verstreute. Als schlussendlich auch das letzte Mitglied der Gruppe angekommen war, stellte die Hyuuga überrascht fest, dass es sich hierbei um Michiyo Kumiko handelte. Die Kollegin ihrer ersten Mission, die sie seit diesem Tage nicht mehr gesehen hatte. Erst letztens hatte Mari überlegt, wie der Blondschopf sich die letzten Monate wohl entwickelt hatte. Nun stand sie vor ihr und strahlte – wie vermutlich die Braunhaarige auch – um einiges mehr die Präsenz einer richtigen Kunoichi aus. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit von der Michiyo ab, um erneut zu der Leiterin der kommenden Mission zu blicken. Mameha Junko hieß sie also? Und der Kollege dort drüben hörte auf den Namen Chitanda Kuro. Abspeichern und besser nicht so schnell wieder vergessen. Sie sollten nach Hoshigakure reisen und dort etwaige Informationen sammeln, wobei die Leiterin der Mission – zumindest nach eigenen Aussagen – für solch eine Aufgabe nicht wirklich gemacht war. Das waren ja gute Voraussetzungen. „Hm.“ Das Mädchen setzte das ihr typische leichte Lächeln auf, sprach mit der ruhigen Stimme. „Es hat sicherlich ohnehin schon jeder erkannt, ich besitze das Byakugan.“ Genug Erklärung, es sollte wohl jeder Anwesende schnell erkennen, dass dies die vermutlich beste Technik war, um Dinge sehen zu können, die eigentlich nicht für diese Augen bestimmt waren. „Ansonsten bin ich, ebenfalls typisch für meinen Clan, eine Taijutsuka. Nahkampf ist eher mein Ding als ferne Distanzen.“ Logisch, dies lies die Kunoichi nun erst einmal im Raum stehen, somit hatte sie die Leiterin des Teams zumindest ein wenig über ihre Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten aufgeklärt. Viel mehr interessierte es sie, was die restliche Gruppe so zu sagen hatte.
 
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Tatsumaki Hei

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Es war wirklich zum Haare raufen - gut, dass Hei dafür genug hatte. Gerade war es in Shiro langsam so schön geworden, dass er sich angefangen hatte wohl zu fühlen, da musste er auch schon wieder auf eine wichtige Mission in eine Richtung, die ihm überhaupt nicht gefiel. Es wartete nicht die wunderbare, brennende Sonne Sunas auf ihn, nein, es waren giftige Dämpfe. Hei war vieles gewohnt: Hunger, Durst, giftige, gefährliche Tiere, weite Landschaften, die sich bis zum Horizont erstreckten und keinerlei Anhaltspunkte gaben, wohin man sich wenden musste... alles kein Problem. Mehr. Aber giftige Dämpfe und Gase waren da ja noch einmal ein komplett anderes Kaliber; vor allen Dingen ein etwas nervigeres. Immerhin konnte man die nicht irgendwie einfach umgehen oder beiseite schieben, wenn sie erst einmal da waren... nun, und das war im Prinzip auch schon alles, was Hei wirklich über das Bären-Reich herausfinden hatte können. In der kurzen Zeit waren intensive Recherchen einfach nicht möglich gewesen und irgendwie war er auch nicht wirklich schlauer als vorher. Seufzend und nicht wirklich glücklich über die ganze Situation hatte er sich schließlich doch aufgemacht, um sich zum vereinbarten Treffpunkt zu begeben. Dieser lag eine ganze Strecke weg, weshalb der Shinobi schon eingerechnet hatte, eine ganze Zeit alleine gehen zu müssen, aber nein - wenn das mal nicht ein glücklicher Zufall war. Um ehrlich zu sein, war der junge Mann ziemlich erleichtert, Mari an seiner Seite zu wissen... Jedenfalls für den Weg. Ja, er hatte Hyuuga Mari getroffen, die junge Kunoichi mit der er gefühlte zwanzig Aufträge abgearbeitet hatte - es waren nicht ganz so viel, aber durchaus einige schon. Über zehn? Gedanklich zählte der Suna-nin nach und kam auf dreizehn. Stattlich, jedenfalls dafür, dass er noch überhaupt nicht wirklich lange im 'Dienst' war, oder? Die Braunhaarige hatte offensichtlich, so stellte sich heraus, nicht nur einen ähnlichen, sondern den gleichen Auftrag: Tatsächlich mussten sie die Mission zusammen ausführen. Hei hatte gelächelt, als er das gehört hatte; Vor allen Dingen, weil er der Hyuuga traute und sie sich im Prinzip schon wirklich gut kannten. Und, das konnte man ja auch betonen, ergänzten. Aber genug davon: Spähtrupp. Er konnte sich selbst keinen Reim darauf machen, was er da machen sollte. Eigentlich war er nun wirklich kein 'guter' Ninja, eher unterdurchschnittlich in seinen Fähigkeiten und besonders eine Spähfähigkeit - dafür war er nur bedingt geeignet. Wenn man fliegen und um-die-Ecke-gucken dazuzählte, vielleicht schon. Der Weg zog sich trotz aller Sympathien eine ganze Weile, da es nicht so viel zu bereden gab - und oh, vielleicht auch deshalb, weil Mari generell nicht die wirklich gesprächigste Person war, die es auf dieser Welt gab. Hei hatte da aber prinzipiell ja nichts gegen und überprüfte noch einmal seine Ausrüstung. Seine weiten Hosen hatte er sich nicht nehmen lassen, wie immer schwarz gehalten; Aber dieses Mal war es auch ein langärmliges, schwarzes Oberteil, welches ihn zumindest in der Dunkelheit... nun, ziemlich unsichtbar machen würde. Simpel, weil er selbst auch nicht den hellsten Hautton hatte und seine Haare genauso dunkel waren. Nun, wenigstens ein Vorteil, nicht?

"Und ich erst", erwiderte der Tatsumaki, hatte die Arme - wie so oft - hinter dem Kopf verschränkt. Diese typische Haltung würde man ihm vermutlich auch nur schwer austreiben können. "Ich glaube, die ganze Angelegenheit könnte anstrengender werden, als man erst denken würde." Das Mari sich dazu hinreißen ließ, tatsächlich so etwas zu sagen, musste bedeuten, dass sie wirklich, wirklich gespannt war. Zugegeben, ihm ging es nicht besser, aber er machte sich da so seine Gedanken. Was sollten so viele Ninja hier in diesem Land, welches sich doch neutral schimpfte? Wenn er richtig informiert war, sollte hier ein neues, neutrales Oberhaupt gewählt werden. War das Militär des Landes nicht genug, um diese Zeremonie zu schützen? - Oder gab es überhaupt eines? Hei ärgerte sich, dass sein Wissen in dieser Angelegenheit so gering war und nahm sich vor, möglichst zeitnah weitere Informationen einzuholen. Wie gut, dass er ausgerechnet dafür hier war! "Hm", nickte er, folgte der Braunhaarigen auf den Fuß. Es war fast ein seltsames Gefühl, dass sie beide zusammen arbeiten würden unter der Leitung eines Anderen... nicht unter Mari oder eben zusammen. Das war bisher für ihn ja so nicht vorgekommen. Mameha Junko, Chitanda Kuro, aha? Merken, abspeichern, ablegen. Die letzte im Bunde kannte er aber nicht... nun, das würde sich vermutlich bald ändern. Aber super, die Leiterin war nicht fähig, Spähmissionen durchzuführen! Hei war sich ziemlich sicher, dass Junko einfach nur meilenweit untertrieb, aber irgendwo war ein ganz kleines bisschen Selbstvertrauen doch angebracht, oder? Nun, sie hatten immerhin eine Hyuuga. Mari konnte herumspähen soviel sie wollte und überall durch. Das war immerhin etwas... Hei hatte die Arme immer noch hinter dem Kopf verschränkt, das Abzeichen Sunas hing - wie bei den meisten hier, irgendwie - um seine Hüfte geschlungen. Trotzdem verneigte er sich leicht, um sich dann wieder aufzurichten und die gleiche Position einzunehmen. "Tatsumaki Hei, schön euch kennen zu lernen", fing er an, nachdem Mari sich als Taijutsuka geoutet hatte. "Ich bin Ninjutsuka und im Nahkampf prinzipiell für wenig zu gebrauchen." Offensichtlich hatten sie hier viele Spezialisten... Nachdenklich hielt er einen Moment inne. Sollte er gleich herausposaunen, was seine genauen Fähigkeiten waren? Nein... Junko hatte auch nichts gesagt. Allerdings war es irgendwo auch sinnlos, die eigenen Fähigkeiten zurückzuhalten, wenn es auf eine wichtige Mission ging, oder? "Ich kann sicherlich mit ein wenig Durchschlagskraft punkten... und mit einigen unterstützenden Techniken.", ergänzte der junge Mann noch - das musste erst einmal reichen. Was das Gepäch anging, wusste Hei nicht so richtig, was die Kunoichi gemeint hatte... nun, das würde sich noch zeigen. Er hatte mit bestem Wissen und Gewissen seinen Beutel gepackt. Mehr konnte er ja nicht tun.
 

Michiyo Kumiko

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Früher oder später hatte es dazu kommen müssen; diese ganzen winzigen Schnitzeljagden waren es nicht, worauf sie auf der Akademie jahrelang vorbereitet worden waren. Vielmehr waren es Missionen wie diese, an denen sich die Spreu vom Weizen trennen musste. Das Kontingent war im Vergleich zu dem, was das Blondchen so kannte ziemlich gewaltig ausgefallen. Das bedeutete in dem kleinen, runden Kürbisköpfchen des Mädchens zwangsläufig eines: Das hier war irgendwie wichtig! Jawohl, Kumiko-chan würde sich anstrengen – eigentlich tat sie das ja immer – aber diesmal würde sie sich Itoe-Trainingsmäßig anstrengen! Was sie in diesem dampfenden Sumpfloch erwarten würde? Sie hatte keine Ahnung, aber dampfende Sümpfe waren sicherlich dabei. Ein Atemgerät und wasserfeste Verpackung für ihre Wechselkleider nebst Mittelchen gegen Verätzungen – warum auch immer; gehörte also ausnahmsweise mit zum Inventar der jungen Taijutsuka. Eigentlich waren es nicht wirklich viele Ninjas, die ihren Weg in dieses Loch hinter sich gebracht hatten, aber wie gesagt, es waren mehr als sonst immer. Struktur war also eine der Sachen, die man hier recht dringend brauchen konnte, und so wurden mindestens drei Einsatzteams gebildet. Sie selber – obwohl sie es nicht wirklich verstand – kam in den Spähtrupp, obwohl sie da absolut nichts Nennenswertes zu beitragen konnte; Spähen konnte sie nicht und ihre Diskretion erinnerte gelegentlich an einen Vorschlaghammer. Beste Voraussetzungen also!
Es dauerte nicht lange, nachdem sie endlich einer Gruppe zugeteilt worden war, bis sie sich irgendwo sammeln mussten. Kumiko – perfektionistisch, wie sie eben war – hatte sich ausrüstungstechnisch so perfekt angepasst, wie es ihre matschige Betonrübe erlaubte: Ihre Kleider waren praktisch, wie immer, rot gehalten, mit viel Bewegungsfreiheit und einer Menge Raum zum verstecken von Süßigkei- Waffen – und sie strotzte zu dieser Mission beinahe vor Metallgedöns am Körper; das sie sich noch nicht die Brust damit ausstopfte, war aber auch echt schon alles. Sie trug also ein ziemliches Arsenal mit sich, wenn man bedachte, dass sie ob ihrer anliegenden Kleider nicht sehr viel Spielraum hatte. Und wie es einfach ihre Art war, war sie selbstverständlich zu Früh am vereinbarten Treffpunkt, hatte aber keine Ahnung, mit wem sie sich da treffen musste. Aufs Geratewohl wurde sie von ihrem Senpai aus der sich sammelnden Ninjamenge gefischt, mit dem sie auch die einzige Mission absolviert hatte, die in ihrer Karriere ein ganz besonderes Prädikat verdiente: Katastrophe! Stichwort: Kraterstadt, Theateraufführung! Mehr würde Kumiko dazu niemals sagen, denn die bloße Existenz dieser Mission gehörte schon auf den Scheiterhaufen der Geschichte! Da stand sie also neben ihren Senpai und hatte sich die puppenhafte Haltung, wie auch den dazu passenden Gesichtsausdruck und die monotone Aussprache noch immer nicht abgewöhnt. Überraschend war lediglich, dass sie es wohl wieder mit Hyuuga Mari-chan zu tun bekäme, mit der sie auf ihrer aller ersten Mission bereits in Kontakt gekommen war... Kommunikationsprobleme inklusive – hoffentlich lief es diesmal besser. Das angedeutete Lächeln, dass sie zur schau trug hatte sich allerdings nicht so wirklich verändert, das gehörte scheinbar noch immer zum Standartrepertoir Mari-chans. Der andere da, dessen Hand so verdächtig an seinem Hintergrund herumlungerte, war allerdings noch neu, genau wie der schweigsame Sensei, dessen einziges Statement bisher darin bestanden hatte, darauf hinzuweisen, dass er insgesamt ziemlich wenige Statements abgab... so weit ziemlich schlüssig. Natürlich galt es, herauszufinden, wer was konnte und ihre beiden in-etwa-Altersgenossen fingen gleich schon mal damit an.
Selbstverständlich führte Mari an, das die das Byakugan beherrschte – inzwischen hatte selbst Kumiko begriffen, dass man damit mehr konnte, als nur Badezimmer in fremden Anwesen zu zählen. Diese Lektion hatte ihr Itoe-glubschguru-senpai in die Rübe geprügelt, und das ziemlich schmerzhaft; einige der Tricks, die sie damit beim gemeinsamen Training vollführt hatte waren recht schmerzhaft hätten durchaus bleibende Blessuren hinterlassen können. Und beim Hyuuga-Stil bedeutete das: Leichenstarre und dergleichen. Die Preisfrage war: Was gab es an ihr sonst noch? Aber sie würde auf die Antwort auf diese Frage wohl erst in der Praxis bekommen, denn schon merkte der Unbekannte in der Runde an, dass er wohl auf Mittel- und Langstrecke spezialisiert sei. Kumiko nickte knapp, als ihr der Gedanke kam, dass sie sich möglicherweise recht gut ergänzten. ’Vieleicht kommt daher das Knistern in der Luft?’ Wer wusste das schon? Kumiko auf jeden Fall nicht, sie hatte nicht umsonst das Einfühlungsvermögen eines Granitblocks und hatte es glorreich unter Beweis gestellt, als sie es tatsächlich geschafft hatte, eine ganze Weile zu übersehen, dass Misumi-Senpai kein Interesse an Mädchen hatte; dabei war es doch SO offensichtlich gewesen! Aber, bevor sie sich für ihr Versagen in Grund und Boden schämen konnte, war sie erst mal an der Reihe: »Ohayo! Mein Name ist Michiyo Kumiko... « ... und ich bin süch- Nein... sich vorzustellen, gehörte auf jeden Fall zum guten Ton und es gab ja ein paar Unbekannte in der Gruppe: »Mein Spezialgebiet ist das Taijutsu auf Geschwindigkeitsbasis. Meine Entfernungslage ist Kurz bis rudimentär Mittel« Sie war stolz darauf, auch endlich mal was zu erzählen zu haben, merkte man das? Nein, oder: »Über Fähigkeiten, die über große Entfernungen zu gebrauchen sind, verfüge ich nicht und mit Genjutsu kann ich auch nicht viel anfangen... um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck nicht so recht in diese Gruppe zu passen, meine Spähtalente glänzen durch Abwesenheit...« Ihre gesamte Beschreibung – auch den misslungenen Scherz am Ende trug sie mit dem Enthusiasmus eines Metronoms auf Largo vor, wie sich unter anderem an der Püppchenmimik der grünäugigen Taijutsuka mit ihrem stechenden Blick zeigte. Jetzt hieß es abwarten, wie ihre geschätzten Vorgesetzten die Lage einschätzten…
 
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Mameha Junko

Guest
Um es zusammenzufassen: In dieser ganze Truppe war ein ganzer Vollzeitspäher. Der Rest verfügte über keinerlei Techniken, die ebenjene Aufgabe unterstützten. Nun gut, es gab auch noch andere Qualitäten als ein gutes Auge auf einer Mission wie dieser. Zeit, die hier anwesenden Genin im Hinblick auf den ersten Eindruck auszuwerten.
Leider bedeutete das auch, dass sie sich zunächst nicht ganz positive Meinungen von ihren Gefährten bildete und dieses unliebsame Bild erst nach und nach korrigierte. Dieser Politik fiel beispielsweise auch die kleine Hyuuga zu Opfer, hielt die Chuunin sie auf den ersten Blick erst einmal für ein bisschen hochnäsig. Natürlich hatten sie alle bereits die weißen Äuglein gesehen; natürlich war Junko - ursprünglich aus Konoha, man achte auf das Stirnband - auch mit den Eigenschaften und Vorzügen des Byakugans vertraut. Allerdings gab es gerade im Hinblick auf die Persönlichkeit eine ganze Menge Vergleichsmaterial, und wenn Junko ihre ersten Antworten bekam, dann bekam sie auch stets einen Eindruck hinsichtlich der Persönlichkeiten ihres Teams.
Auf die Frage, wie es um ihre Fähigkeiten bestellt war, hätte Hyuuga Itoe beispielsweise allzeit und seit jeher mit einem kleinen Späßlein am Rande, aber stets gründlich und wahrheitsgemäß geantwortet. Sie hatte auch schon weniger lebhafte und humorlosere Vertreter der Gattung Hyuuga specialis superior kennengelernt; wo Saki allerdings verkrampft und übereifrig gewirkt hatte, entwickelten sich Schwierigkeiten in Stresssituationen, während die letzte Bekanntschaft Shin'ichi geradezu sklavisch auf Distanz und Korrektheit bedacht schien; im Gegensatz zu Saki allerdings nicht bemüht und angelernt, sondern ehe als Teil seiner Natur.
Wo dies Mari ließ? Nun, zum einen setzten ihre Mitstreiter aus ihrem Clan und teilweise auch aus ihrer Familie die Messlatte in dieser Sache wirklich sehr hoch; sie erwartete nicht nur, dass das arme Mädchen sich im Falle eines Nahkampfes behaupten konnte, sie ging auch davon aus, dass die Chakravorräte (ähnlich wie die Itoes) für eine gefühlte Ewigkeit reichten. Gleichwohl wurde sie aber hinsichtlich der bisher wahrgenommenen persönlichen Eigenschaften (derer nicht viele) in verschiedene Schubladen sortiert; so wurde das leichte Lächeln als Selbstzufriedenheit gedeutet, die rhetorische Frage als Selbstsicherheit, der betont neutrale Gesichtsausdruck als Eitelkeit und die übermäßige Identifizierung mit dem Clan und das Fehlen jedweder anderen Informationen als genau das, was es war. Analyse: Könnte im schlimmsten Fall zu Übermut neigen. Weitere Beobachtungen waren vonnöten.
Fast zeitgleich mit hier traf Hei ein, der ebenso einer genauen Musterung unterzogen wurde. Dieser wiederum schien die ganze Angelegenheit deutlich lockerer zu nehmen und wirkte wesentlich entspannter als der Rest des Spähtrupps. Auch merkte eine Spezialisierung an, aber er fühlte sich nicht berufen, in irgendeiner Weise auf ein Element oder sonstiges hinzuweisen, woraufhin Junko schloss, dass er damit nicht hausieren gehen wollte. Gerade lebenslustige junge Leute wie er freuten sich stets über Aufmerksamkeit, waren gesellig und offen, aber auch emotional und manchmal impulsiv. Wenn er etwas zu verschweigen hatte, war er entweder weniger Teamspieler, als sie ihn einschätzte, oder er wollte die Spannung beibehalten und wartete nur darauf, dass er seine tollen Fähigkeiten (wie Säure spucken oder so) im genau richtigen Zeitpunkt mit dem Maximum an Publikum zeigen konnte.
Das kannte sie doch. Hiroshi hatte es damals nicht anders gemacht und auch Kayros folgte diesem Modus Operandi (was die Bühne anging, versteht sich. Beide hatten recht gerne über ihre jeweiligen Kekkais geredet).
"Suna-Nin, hm?" Das war auch der Grund, weswegen sich Junko zu diesem zweifelnden Kommentar mit betont gewölbter Augenbraue hinreißen ließ, als mochte sie kein Wort aus dem Munde Heis so recht glauben; es konnte sogar als ein wenig abwertend interpretiert werden. Gleichzeitig schwang in ihrer Zweifelsbekundung keinesfalls irgendein Vorurteil, sondern mehr ein schlechter (aber dafür reicher) Erfahrungsschatz mit.
... dann konnte sie sich doch nicht zurückhalten. "Ich kann sicherlich mit ein wenig Durchschlagskraft punkten, bedeutende, schicksalsschwangere Pause, und mit einigen unterstützenden Techniken.", äffte sie Hei nach, versuchte dabei so gut wie möglich, seine Stimme zu imitieren und bedachte ihn nach dieser Einlage von Sarkasmus nochmal mit einem skeptischen Blick, frei nach dem Motto "Der Spruch war doof, merkste selber, was?"
Bliebe zuletzt noch Michiyo Kumiko (oder auch die wandernde Waffenkammer) in Augenschein zu nehmen. Und um ehrlich zu sein: Dieses Mädchen warf für Junko größere Probleme auf, als es ihr vermutlich bewusst war. Äh, kindlich, aber irgendwie auch mechanisch? Das kannte sie doch. Vor gut fünf Jahren, vor ihrer Chuuninprüfung hatten Kameraden ihrerseits sie, Junko, exakt so beschrieben. Emotionslos, nicht kühl und zynisch wie jetzt. Man entwickelte sich immer weiter, nicht wahr? Aber Kumiko traf einen kleinen Nerv, den die Chuunin noch nicht so ganz einzuordnen wusste. Sie musste die Informationen, die sie jetzt über das Mädchen sammelte, später auswerten. Vorerst galt es zunächst, eine Spähmission zu organisieren, was nicht leicht werden konnte.
"Tja, da hat die Dorfleitung sich ja mal wieder selbst übertroffen." Da fing sie gerade an zu frotzeln, da erwachte auch schon der Suna-Jounin zum Leben, indem er die Augen öffnete, den Kopf nur um einen Millimeter anhob, aber ansonsten in seiner entspannten Pose verblieb.
"Kannst du nun damit arbeiten oder nicht?" Was sich eher so anhörte wie "Bist du nun ein Ninja oder doch nur Kusenschrubber?" Mal ganz davon abgesehen, dass er seine weißhaarige Kollegin da - sit venia verbo - ziemlich ownte, sein Kommentar wurde auch von einer höchst eigentümlichen Stimme begleitet. Man erinnerte sich an seine auffallend langen Wimpern, seinen reich verzierten Kimono, seine weichen Züge? Nun, würde dieser Mann singen, ihm bliebe nichts anderes als der Bass Profondo. Die Konoha-Chuunin blinzelte zwei, dreimal, sah es ein, schüttelte einmal kurz den Kopf und wendete sich dann wieder den Genin zu.
"Es ist nicht wichtig, dass wir nur einen wirklichen Spezialisten in Sachen Spähkunst haben. Damit haben wir wahrscheinlich einen mehr als jedwede andere Partei, die hier noch aufhältig sein könnte." Denn man konnte von den Hyuuga sagen was man wollte - in dieser Profession machte ihnen niemand etwas vor. Tatsächlich hatte der Kollege Junko erstmal auflaufen lassen, bevor sie diese Wahrheit zähneknirschend annahm und auch aussprach. Mal ganz davon abgesehen, dass sie neben der Zerknirschtheit auch ein ganz kleines bisschen peinlich berührt wirkte, war das eine der wenigen Ausbrüche von Gefühl, die man von ihr bisher gesehen hatte - ja, wenn man dies den einen Gefühlsausbruch nennen konnte.
Also, auf zu neuen Taten. Mit einer schnellen Handbewegung ließ Junko aus ihrer ausgestreckten Handfläche eine Art 3D-Karten-Illusion entstehen, die die sehr deutlich den Weg bis hin nach Hoshigakure darstellte und auch die eingezeichnete Route aufzeigte. Ein simples Genjutsu, wie ein halbwegs lernfähiger Akademieschüler wusste, und wirklich kein Garant für Kompetenz auf diesem Gebiet.
"Dies ist der kürzeste Weg. Bitte merkt euch die eingezeichneten Punkte; dies sind Sammelpunkte für den Fall, dass wir getrennt werden." Sogar der Jounin hatte jetzt immerhin ein halbes Auge geöffnet und nahm die Information auf. Insgesamt war es auch gar nicht weit, aber die grünen Punkte, die auf Anreicherungen von Giftgasen hindeuteten, schienen auch bedrohlich häufig. Wer hatte eigentlich das Land des Bären besiedelt? Wer kam auf diese hanebüchene Idee? Eine Frage für eine andere Zeit.
"Ich hoffe zwar nicht, in Kampfhandlungen verwickelt zu werden und gehe auch stark davon aus, dass wir diese dank Mari umgehen oder zumindest zu unseren Bedingungen führen können, aber hier ein paar Grundsätze: Für den erfolgreichen Abschluss der Mission ist unsere Späherin hier von vitaler Wichtigkeit. Kumiko, ich möchte gerne, dass du im Falle eines Notfalls für Maris Sicherheit sorgst. Du." Ihr Blick ruhte auf der Hyuuga, abermals ein wenig prüfend und skeptisch. "Das hier wird nicht einfach für dich. Du wirst leider gezwungen sein, dich zu schonen und deine Kräfte auf dein Byakugan zu konzentrieren. Ich weiß, dass zu starker Gebrauch sehr anstrengend sein kann, aber wir haben hier leider keine andere Wahl, als uns auf dich zu verlassen. Du scheinst mir recht energisch; ich bin mir sicher, dass du dieser Herausforderung gewachsen bist."
Bliebe noch Hei. Für einen Moment zog Junko sichtlich in Betracht, ihm eine direkte Aufgabe zuteil werden zu lassen, entschied sich dann aber mit einem sachten Kopfschütteln dagegen. Zuwenig Informationen.
"Ich neige dazu, das Terrain mit Suitontechniken und dergleichen zu verändern. Ihr habt auch meinen Fächer gesehen, wie ich hoffe. Wenn ich diesen ziehe, werdet ihr sofort und auf der Stelle aus der Bahn verschwinden. Ich meine es ernst und ich spaße nicht." Auch wenn ihre Stimme vor Ernsthaftigkeit und Eindringlichkeit nur so troff, war es doch auf einer rein inhaltlichen Ebene ein wenig unglaubwürdig: Ernsthaft, was kann so ein kleiner Fächer schon anstellen?
"Ansonsten kennt ihr den Drill: Schont eure Kräfte, merkt euch euren Kanal, geht keine Risiken ein. Wir werden in folgender Formation reisen: Mari voran, ich dahinter, Kumiko, Hei, Rückendeckung durch Chitanda-san."
Mit einer schwungvollen Bewegung ballte die Chuunin ihre Hand zu einer Faust und ließ somit die Illusion endgültig verschwinden. Genug Zeit zum Einprägen hatte es gegeben.
"Noch Fragen?"
 

Hyuuga Mari

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Da erwarteten die meisten jungen und motivierten Ge'nin zu ihrer ersten wirklich außerordentlich wichtigen Mission einen Teamleiter, der mit offenen Armen die ihm zugeteilte Gruppe inspizierte, nach den Stärken eines jeden Mitglieds suchte und danach einen Plan aufstellte, um den Auftrag zur Zufriedenheit der Dorfleitung zu erfüllen. Dabei wurde niemand benachteiligt, dadurch auch niemand bevorzugt, sondern die Fähigkeiten eines jeden wurden eingebunden und genutzt. Traf das in diesem Falle zu? Echt nicht. Junko schien mehr als nur unzufrieden über das ihr zugeteilte Team und machte auch keinen Hehl daraus. Nicht einmal die Hyuuga waren in der Lage, Gedanken zu lesen – das war hierbei jedoch auch gar nicht nötig. Wäre es das schweigsame Mustern der Chuunin, das nachäffen Heis oder gar der abschließende Kommentar, die Dorfleitung habe sich selbst übertroffen. Ach, zu der Sache mit dem Tatsumaki. Mari hatte schweigend die Vorstellungen der Kameraden hingenommen, sich Gedanken darüber gemacht, dass sie anscheinend die einzige Anwesende war, die direkte Spähtechniken einsetzen konnte – da hatte die Mameha sie mit ihrer Imitation des Suna-Nin doch gar aus den Gedanken gerissen und aus dem Konzept gebracht. Die weißen Äuglein blickten zu Junko, eine Augenbraue hob sich ein ungläubiges Stückchen an. Okay, welcher Mensch hätte mit dieser Reaktion gerechnet? Keiner, richtig. Normalerweise besaß die Braunhaarige einen unerschöpflichen Pool der Schadenfreude und dieses Vorführen des Suna-Nin lud geradezu dazu ein, sich ein wenig innerlich zu amüsieren. Doch wann hatte sie so etwas das letzte Mal erlebt? In der Akademie? Stimmt, damals hatten sich die Kinder einen Spaß daraus gemacht, die Freunde nachzuäffen, bis diese vor Wut rot anliefen. Wahrscheinlich hatte Mari es deshalb so wenig erwartet, dass eine 17-jährige Chuunin sich zu solch einer Aktion hinreißen lies und konnte nicht einmal innerlich darüber grinsen. Eher ratterte das Köpfchen der Hyuuga, nicht sicher, in welche gedankliche Schublade sie dies nun einordnen sollte. Kindisch? So wirkte die Weißhaarige nun wirklich nicht. Aber wahrhaft erwachsen war dieses Verhalten auch nicht gewesen. Hei hatte anscheinend einen falschen Nerv getroffen, woraufhin die weißen Seelenspiegel einen kurzen Moment zu dem Schwarzhaarigen wanderten.

Lustigerweise war es gerade ein Jounin aus Sunagakure, der die Chuunin mit einem beiläufigen Kommentar zurück auf den Boden der Tatsachen brachte, wobei die 15-Jährige ihre Arme auf dem Rücken verschränkte und – ohne ein Lächeln auf den Lippen – zwischen den beiden älteren und erfahreneren Anwesenden hin und her blickte. Irgendetwas hatte dieser Jounin an sich, das Maris Interesse weckte. Nicht in dem Sinne, wie manch junges Mädchen sich vielleicht in einen älteren Kerl vergucken könnte – dafür war die Hyuuga nun wirklich nicht die richtige Art Mensch – eher sein Auftreten, die wenigen Aussagen, seine Kleidung, gaben ihm etwas Besonderes. Es machte neugierig, ohne Frage. Erst als Junko mit einer Gen-Jutsu die Illusion einer Karte des Bärenreiches erscheinen ließ, fixierte sich die junge Kunoichi wieder auf die Teamleiterin. Oder eher auf die Karte, um besagte Sammelpunkte einzuprägen – man konnte leider nie wissen, was im Laufe eines solchen Auftrages so alles passieren konnte. Die Ansammlungen von Giftgas nahm die Hyuuga zwar auf, machte sich jedoch keine allzu großen Sorgen darum. Menschen konnten in diesem Reich überleben und von Ort A nach B gelangen, auch ohne an Giftgas zu sterben. Rechnete man nun noch das Byakugan ein, welches Mari der Gruppe zur Verfügung stellte, sollte es gut möglich sein, diesen gefährlichen Orten aus dem Weg zu gehen und dennoch in Hoshigakure in gegebener Zeit anzukommen. Als die Chuunin begann, die Aufgaben an die Gruppenmitglieder zu verteilen, ruhte die Aufmerksamkeit der Hyuuga zuerst auf Kumiko. Sie sollte für die Sicherheit der Braunhaarigen sorgen? Das war ja wirklich haargenau wie bei der ersten Mission der beiden, Mari sollte spähen, die Michiyo beschützen. Ob das eine eingespielte Rollenverteilung war, wenn die beiden Kunoichi zusammen für einen Auftrag losgeschickt wurden? Damals hatte es an den Kommunikationsfähigkeiten der 15-Jährigen gehapert – hoffentlich hatte sie sich genügend weiterentwickelt. Die Tatsache, dass Mari selbst bei dieser Mission ihre ganze Kraft auf das Byakugan verwenden sollte, nahm diese mit einem stummen Nicken hin, stemmte eine Hand in die Hüfte und legte den Kopf ein wenig schief. Normalerweise war das Mädchen wirklich keine Persönlichkeit, die sich in Kämpfen zurückhielt oder sich schonte. Viel eher schlug sie selbst zu, anstatt andere dies erledigen zu lassen. Allerdings war Junko während dieses Auftrages die Teamleiterin, und wenn diese sagte, Mari solle sich schonen, dann würde sie auch versuchen, diesem Wunsch nachzukommen. Wie hatte ihr Vater ihr oft genug versucht beizubringen? Während eines Auftrages kommt es darauf an, zusammenzuarbeiten, aber vor allem auch dem Leiter der Mission zu vertrauen und sich nicht unnötig gegen ihn zu stellen. Die Weißhaarige hatte ja auch ohne Frage recht mit ihrem Urteil. Und wieder zeigte sich die – zumindest dem Anschein nach – Antipathie der Mameha gegenüber dem Tatsumaki, zumindest wurde ihm nicht einmal eine Aufgabe zugeteilt, der er hätte nachkommen können. Nein, für ihn hieß es, einfach nur stumm folgen und darauf warten, dass er vielleicht irgendwann gebraucht wurde. Mari verzog die Mundwinkel ein Stück, nahm es jedoch kommentarlos hin und konzentrierte sich danach auf die Formation, die aufgestellt wurde. Die Späherin an der Spitze – schon lustig, dass die Hyuuga ihrem unbemerkten Drang, eine Gruppe anzuführen, selbst indirekt nachkommen konnte, wenn sie nicht die Leiterin eines Auftrages war. „Keine Fragen“, lächelte die 15-Jährige schließlich, löste die in die Hüfte gestemmte Hand und konzentrierte kurzzeitig ihr Chakra. Voller Tatendrang wie immer wartete sie noch kurz ab, ob sich von den restlichen Teammitgliedern Fragen ergaben, danach formten sich sogleich die für ihren Clan typischen Adern um die Seelenspiegel. Fingerzeichen benötigte das Mädchen für diese Tätigkeit natürlich nicht mehr. Was für Informationen sie wohl in Hoshigakure sammeln würden? Da es keine genaueren Informationen mehr gab, sie von dem Spähtrupp beschafft werden würden, konnte diese Frage wohl erst im Laufe der Mission beantwortet werden. Sobald es losginge, würde Mari sich sogleich an die Spitze des Trupps begeben und mit ihrem Byakugan die Gegend auskundschaften – immer dem Weg nach Hoshigakure folgend, versteht sich.
 

Tatsumaki Hei

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Es war immer wieder das Gleiche: Man lernte neue Leute kennen, genauer gesagt Mitmenschen und Mitarbeiter, irgendwie, Leidensgenossen, machte sich ein kleines Bild von ihnen - und schon wurde es wieder über den Haufen geworfen. Kumiko zum Beispiel: Sie schien erst ein nicht unfreundliches, vielleicht ein wenig übereifriges Mädchen zu sein, vor allen Dingen mit der ganzen Ausrüstung. Es stellte sich aber heraus, dass sie leider noch weiter automatisiert schien als Mari als er sie kennen gelernt hatte; Aber das hatte sich mittlerweile ja auch schon ansatzweise ge'bessert'. Ein Urteil erlaubte sich der Wüstensohn darüber ja überhaupt nicht... nachdenklich legte er den Kopf schief. Wo man schon einmal bei Bildern war: Der junge Mann hatte sich auch schon eines über Chunin gemacht. In seiner Vorstellung war so ein Ninja nicht nur die Ruhe selbst, sondern auch gefasst, beflissen und vor allen Dingen auf das Wesentliche konzentriert. Und natürlich sollten Fähigkeiten, irgendwie, im Überfluss da sein. Und nun war hier Mameha Junko, auf den ersten Blick nicht nur recht schön, sondern auch mit einigen Fähigkeiten ausgestattet, jedenfalls vermutete Hei das durch ihre Aussagen. Doch sofort begann die junge Frau, sein Bild über die Anführer von Genin-Trupps auf Missionen einzureißen. Schon der erste Ausdruck ihm gegenüber - eine zweifelnde Geste und ein genauso zweifelnder Ton - ließ ihn eher staunen als dass er ihn verschreckte. Was sollte denn das, bitte? Hatte sie ihn gerade aufgrund seiner Herkunft als einen... Zweifel-Faktor erkannt? Das war nun wirklich nicht das, was er erwartet hatte. Dass Junko schlechte Erfahrungen mit Suna-nin gemacht hatte, konnte er ja nicht wissen, aber ihn deshalb gleich so anzusehen, war schon ein wenig übertrieben, oder? Vor allen Dingen, weil es eher so herüberkam, als würde sie ihn von vornerein abwerten. Respekt? Suchte der junge Mann momentan vergebens. Auch das Nachäffen seinerseits machte Junko ihm nicht wirklich sympathischer. Logisch, er sollte sie nicht besonders nett oder freundlich finden sondern Befehlen gehorchen. Trotzdem, wie bereits erwähnt... Respekt war eine Sache, mit der man durchaus erreichen konnte, dass die 'Untergebenen' leichter kooperierten. Wahrscheinlich war sie der Meinung, ihn nicht zu brauchen. Möglich, aber unnötig, darauf herumzureiten. Der Tatsumaki zog eine Augenbraue hoch und lächelte nur leicht. Er hatte nicht vor, sich darauf einzulassen. Nur, weil die Chuunin der Meinung war, ihn als ihr persönliches Opfer erwählen zu müssen, musste er noch lange nicht auf Kindergartenniveau anfangen zu diskutieren. Wenn sie Spaß daran hatte - bitte.
Immerhin: Der Jounin, der interessanterweise auch aus Suna kam (aber wohl eher den Respekt der Chuunin genoss) bewegte sich zwar nicht viel, schaffte es aber mit einem einzigen Satz, Mameha Junko in irgendeiner Form ziemlich in die Enge zu treiben. Ob sie nun 'damit' arbeiten konnte - und da spielte gleichzeitig mit herein, ob sie überhaupt qualifiziert war, Chuunin zu sein, bei der Einstellung. Oder? Ein Satz, der Junko auch ziemlich in die Schranken gewiesen haben musste, jedenfalls sah sie einen Moment so aus, bis sie sich besann und auf ihrer Handfläche eine Art Karten-Genjutsu erscheinen ließ. Interessant, so etwas hatte Hei noch nicht oft gesehen... in dem Sinne noch nie, aber er war ja noch nicht lange im Geschäft. Die Punkte wurden aufgenommen und abgespeichert; Genauso wie die grünen Markierungen, die wohl Giftgase bezeichneten. Abgesichert und archiviert. Und: Keine Fragen. Hei machte sich keine Illusionen: Er war zum Mitstreiter zweiter Klasse degradiert. Machte ihm nichts aus, allerdings hatte er sich das halbwegs auch selbst zuzuschreiben, nicht? Zweifel daran, dass die Hyuuga ihre Aufgabe bravourös erledigen würde, hatte er nicht. "Keine Fragen.", antwortete er mit den gleichen Worten wie Mari und reihte sich ein. Einfache Frage, einfache Antwort. Mehr war ja nicht gefordert. Er fragte sich, warum er hier überhaupt hatte hinkommen müssen...
 

Michiyo Kumiko

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Auf ihre Vorstellung hin folgte einige Zeit nichts. Man konnte es in der Rübe ihres Chuunin-Senpais beinahe knirschen hören, wie sie versuchte, irgendwas aus der Situation zu machen, beziehungsweise irgendwelche aus dieser Situation heraus nicht zu machen – und sie scheiterte fulminant bei letzterem, wo bei sich auf erste Frage keinerlei Rückschlüsse ergaben. Die Unzufriedenheit über ihre Gruppe war ihr derart deutlich anzumerken, dass sie sogar der Blondine nicht verborgen blieb, die sich aber darauf beschränkte, sich jeglichen Kommentars dazu zu enthalten. Dazu zählte sie auch das Nachäffen ihres gerade erst kennen gelernten Teamkollegen, denn in ihrer ganz eigenen Wertewelt war es schließlich einfach undenkbar, einen Vorgesetzten zu kritisieren, solange sie es nicht befohlen bekam! Dass das Mädchen überhaupt atmete, ohne es befohlen bekommen zu haben, war aber auch wirklich schon alles – auch daran hatte sich seit dem Beginn ihrer Karriere denkbar wenig geändert. So lange keiner sich bequemte, Michiyo-chan dazu zu zwingen, über ihren Senpai zu urteilen; dieser war groß und mächtig, über jeden Zweifel erhaben! Pasta! Wenn sie sich aber dazu hätte hinreißen lassen, hätte sich ihr Kommentar denkbar wenig von dem unterschieden, mit dem Chitanda-Sensei seinem Coworker ins Kreuz gegrätscht war. So beließ Kumiko es bei einem »…« und wartete die Reaktion ab.
Ein Enttäuschender Themenwechsel nebst einer geschüttelten Rübe war da allerdings schon das Höchste der Gefühle – sei es, wie es sei. So, wie sie selber auch schwiegen ihre beiden Partner ebenfalls vor sich hin und es schien so, als wüssten die drei, was gut für sie war, und warteten den weiteren Verlauf eine Weile ab. Ihre Chuunin-Senpai, plötzlich ziemlich ernsthaft, streckte also die Hand aus, in der sich bald eine Lageskizze mit Marschroute bildete. Kumikos Augenbrauen zogen sich unmerklich zusammen, während sie versuchte, die Technik zu identifizieren. ’Gen…jutsu? Nein… oder?’ Kurz gesagt: Was da passierte, war alles andere, als ihre Königsdisziplin, und das bemerkte man spätestens hier ziemlich deutlich, wenn man sie mal fragte. Kumiko ging schnell dazu über, sich zu merken, was sie da sah. Eine Linie, die ihren geplanten Marschverlauf darstellte, ein paar detaillose Flächen und die markanten Orientierungsmerkmale mitsamt der ganzen Gaswolken, für die sie notdürftig vorgesorgt hatte – und zu denen ihr gerade noch etwas einfiel – waren so ziemlich alles, was sie brauchten, um sich hier weitgehend zurechtzufinden. Sammelpunkte! Die hätte sie fast vergessen! Sicherlich waren damit keine Payback Punkte gemeint, sondern die Orte, an denen sie sich im Falle unerwarteter Zerstreuungen wieder treffen konnten – auch diese merkte sie sich so gut es ging und nickte nach getanem Werk bestätigend zu ihrem Senpai. Dieses Jutsu wäre in Zukunft vielleicht mal nützlich, sie sollte Mameha-senpai eventuell mal darauf ansprechen.
Nach dem nicht so tollen Begin ihrer Begegnung, glänzte Ihre geschätzte Senpai damit, ihr allererster Vorgesetzter zu sein, der sich Gedanken um eine Marschordnung machte – bisher hatten sich die wenigsten dafür interessiert, wie sie von A nach B kamen. Kumikos heilige Aufgabe sollte es von nun an sein, zuzusehen, dass Mari keine Strähne angesengt wurde. Wie sich die Taijutsuka einschätzte, würde sie in dieser Aufgabe recht passabel aufgehen, sofern sie die Gelegenheit bekam. Sie quittierte den Befehl mit einem Kumikohaft professionellen: »Hai! Mit meinem Leben, Senpai!« Damit war die Sache für sie erledigt und die Verhältnisse geklärt. Selbstverständlich durfte auch die Verbeugung nicht fehlen, die wie immer ein kleines bisschen tiefer ausfiel, als es notwendig wäre. Mameha-san erklärte noch ein wenig weiter und sparte Tatsumaki-kun dabei recht erfolgreich aus. In der Zwischenzeit entfleuchten der Blondine ein paar weitere »Hai, Senpai!« An stellen, von denen sie das Gefühl hatte, auf etwas antworten zu müssen. Sie hielt diese Vorgehensweise durch, bis sie abschließend aufgefordert wurden, ihre Fragen zu stellen. Mari und Hei, begnügten sich damit, keine Fragenzu haben, aber bei Kumiko gab es eine Sache, die ihrer Ansicht nach noch geklärt werden müsste: »Senpai, Sensei.« Sie nickte beiden äußerst knapp und höchst mechanisch zu »Dass es hier giftige Gase gibt steht außer Zweifel. Auch, dass wir entsprechend vorsorgen mussten. Allerdings habe ich Fragen bezüglich der Zusammensetzung und Eigenschaften dieser Gase. Weis einer von Ihnen, welchen Effekt Katon oder Raiton auf diese Gasfelder hätte? Entsprechend könnte uns dies zum vor- oder Nachteil dienen. Die Enzyklopädien, die ich vor Missionsbeginn studierte, gingen auf dieses Thema bestenfalls mit einem halben Nebensatz ein.« Keine Schnörkel, keine Umschweife, einfach nur die bloße Frage, auf die es hoffentlich eine brauchbare Antwort gab...
 
M

Mameha Junko

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In all den Jahren hatte nie, NIE ein Genin sich auch nur ansatzweise über die Umgebung oder das, was Junko ihm oder ihr zuvor zwangverfüttert hatte hinterfragt oder auch nur übermäßiges Interesse gezeigt, geschweige denn mitgedacht und nachgefragt. Das hier war eine für die Chuunin höchst erfreuliche Premiere.
Weißt du, Kumiko, es ist nämlich folgendermaßen: Als Junko so alt war wie du, waren ihre Fähigkeiten als Kunoichi wenig ausgeprägt. Warum? Absoluter Stubenhocker, schlechte körperliche Fitness, die an die Vernachlässigung des eigenen physischen Trainingsprogramm grenzte. Das ging ja auch gar nicht, Junko hatte zuviel damit zu tun, ihre Nase in einem Buch zu vergraben und sich entweder dabei königlich zu amüsieren oder sich Wissen anzulesen. Das war allseits und seit jeher ihre Stärke gewesen - ihre Mitmenschen neigten dazu, dies zu vergessen, weil sich mittlerweile ihr Erfahrungsschatz läpperte und damit auch die Fähigkeiten, mit denen sie auch aus der Neugierde heraus herumexperimentiert hatte (oder deren Aneignung ihr schlichtweg überlebensnotwendig erschien).
Meine Güte, man hatte ihr sogar mit der Zeit ein wenig Anpassung im Hinblick auf den sozialen Umgang mit ihren Mitmenschen langsam aber sicher angewöhnt, sodass sie ... immer noch mit der Tür ins Haus fiel, aber wenigstens war es die meiste Zeit ihre Wahl. Mehr oder weniger. Bei Gelegenheit mal Statistik anfertigen.
Worauf eigentlich hingewiesen werden sollte: Es gab eine ganz ausgeprägte Stärke bei exakt dieser Konoha-Chuunin, und das war ein breitgefächerter Wissensschatz, fleißig und mit viel Zeitaufwand über den größten Teil von Kindheit, Backfischalter und Flegeljahren (die bis jetzt andauerten) angelesen, und dieses Sammelsurium an Fakten und Informationen hatte die seltsame aber geniale Eigenschaft, sich eher zu mehren als zu schwinden. Was das jetzt konkret bedeutete?
"Ja, ich habe darüber gelesen." Sprach's, als wäre ihr nicht einmal der Gedanke gekommen, dass diese Information nicht unbedingt zur Allgemeinbildung gehörte. Gase aus der Erde waren in der Regel immer brennbar, aber in diesem Falle hatte Kumiko direkt nachgefragt. Also holte Madame zur längeren Erklärung aus.
"Wie ihr wisst, sind derartige Gasvorkommen sowohl unter dem Meeresboden als auch in sumpfigen oder sehr trockenen, beziehungsweise vulkanartigen Gebieten zu finden. Dieses Klima trifft hier nicht zu, allerdings wurde sowohl Witterung als auch Landschaftsbild von einem Meteorideneinschlag, der dieses Land nachhaltig prägte, nachhaltig verändert." Und damit meinte sie keinesfalls nur die Gründung von Hoshigakure, sondern eher die Umgebung, die sich ihnen hier offenbarte.
"Das alles für zum regelmäßigen Aufbrechen der Bodenkruste, Kalkablagerungen und Gasvorkommen. Dieses Gasgemisch besteht hauptsächlich aus Methan und Schwefelwasserstoff. Beide Gase sind hoch entzündlich und auch giftig. Es mögen noch andere, bisher unbekannte Gase im Spiel sein, allerdings wird das an der Brennbarkeit der Gasverbindungen nichts weiter ändern."
Ihre Erzählung klang ein wenig so, als würde sie direkt aus einem Buch ablesen. Sie konnte sich tatsächlich nicht erinnern, wann sie derartiges gelesen hatte, aber sie konnte sich noch gut an die Passagen erinnern, sowie an ihre Assoziation damit - nämlich mit dem Reich des Bären und dass sie doch tunlichst eine Reise dorthin vermeiden wollte.
"Diese Verbindungen treten meist langsam aus. Gelegentlich kann es allerdings zu starken Ausbrüchen und Geysiren kommen. Dese Eventualitäten allerdings bei der Reise einzuplanen ist aufgrund des Mangels an Informationen unmöglich."
Die Frage, inwiefern sie also mit ihren Feuer- oder Raitonkünsten zu verfahren hatten, durften sich die braven Genin an ihren eigenen zwölf Fingern abzählen. Wenn sie meinten, einen Feuerball in eines dieser Gasvorkommen setzen zu müssen, dann konnte das Folgen haben, die für sie nicht ersichtlich waren. Das war nur eine Aktion für ganz besonders verzweifelte Momente, wenn man auf die eigene Sicherheit keine Rücksicht mehr nehmen wollte oder konnte. Doch gerade dieser Mentalität schob Junko jetzt doch tatsächlich einen Riegel vor, indem sie sich Kumiko im Speziellen zuwendete und dieser in einer aufmunternd wirkenden Geste die Hand auf die Schulter legte. Ih, Körperkontakt!
"Ach ja, und dein Leben? Das brauche ich aber nicht. Bei mir wird nicht gestorben."
Hatte sich die Chuunin doch die ganze Zeit über entweder sarkastisch, unzufrieden oder richtiggehend schlecht gelaunt gegeben, so schlich sich jetzt eine höchst uncharakteristische Note der Sanftmut ein. Man könnte fast glauben, dass die Kunoichi Kumiko gerade höchst wohlwollend mit einem weinenden und einem lächelnden Aug' gegenüberstand und ihr eigentlich nur sagen wollte, sie möge doch keine Angst haben und das Leben sei doch ein wertvolles Gut.
Inwiefern das der Wahrheit entsprach, stand auf einem ganz anderen Blatt und war auch tatsächlich Interpretationssache der werten Belegschaft. Bis dahin war alles gesagt, was gesagt werden konnte und der Aufbruch war nicht mehr weiter aufzuschieben.
Auf nach Hoshigakure!


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