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Wohngruppe 202

Hiragana Kayros

Well-Known Member
Beiträge
1.684
Alter
18 Jahre
Größe
176 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
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Typisch. Wenn Leute nach der Meinung anderer fragen, meckern sie immer danach daran herum. Manchmal, wirklich nur manchmal, fragte sich der Iryonin, warum die Leute das taten. Das der Person, die die Frage gestellt hatte, die Antwort nicht gefallen würde, ist sonnenklar. Aber es einfach zur Kenntnis zu nehmen war einfach zu schwer, oder? In Zukunft würde sich Kayros wohl hüten, seine Meinung auf eine persönliche Frage zu geben. Es scheint nur der Grund für die Leute zu sein, andere zu testen und im Geheimen dann anzugreifen. Aber kein Grund zur Panik, denn gewisse Hiragana-Familienangehörige sind deswegen nicht sofort angefressen. Ehrlich. Nur ein wenig genervt.

Kayros nahm seinen Hut. Wortwörtlich. Und setzte ihn sich auf das Haupt. Während er noch überlegte, wann Junko ihn das letzte Mal "-kun" genannt hatte, sah er, wie sich Ryoichi mit seiner Weste bekleidete. Angeber... dachte Kay, doch ehe er etwas dazu sagen konnte, drängte Ryo ihn schon wieder und stand bereits an der Tür. Aber der Hiragana folgte noch nicht. Das Essen und die beiden Shinobi würden schon nicht weglaufen. Also brachte er erst einmal sein Instrument zurück in den Schrank. Beim Öffnen flatterte ein Stück Papier heraus. Kayros schmunzelte, als er den lateinischen erst für sich, dann laut vorlas: "Vita ludumque ludum est." Wie wahr, wie wahr. Und vielleicht würde dieser Spruch Junko auf die richtige Idee bringen. In der Akademie waren etliche Texte über Strategien und Konterstrategien zu finden. Mehr als Kayros und Junko zusammen im Buchrepertiore hatten.
Nachdem der Zettel wieder verstaut war, folgte er Ryoichi und Hitomi zur Tür. Tür auf, die Hand gehoben zum Gruße, herausgeschritten und dann Richtung
Appartment 54.
 
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Mameha Junko

Guest
Es war eigentlich abzusehen gewesen, dass Kayros beleidigt reagieren würde. Er wollte gerne für Rat und Tat geschätzt werden, und abzublitzen, wenn man ihn nach seiner Meinung fragte, anstatt diese sofort in die Tat umzusetzen, konnte seinem Ego nicht wirklich gut tun. Aber auf diese Weise wurde seine Bitte, sich ihm anzuvertrauen, im Nachhinein zu einer Forderung, was wiederum Junko nicht schmeckte. Sie hatte diese Reaktion kommen sehen und sich daher schon von vornherein distanziert, was durch das Suffix an Kayros’ Namen deutlich wurde. Drifteten diese beiden etwa auseinander oder wurde nur der Abgrund zwischen diesen beiden Menschen, der schon immer existiert hatte, gerade in diesem Moment deutlicher? Es war schwer zu sagen und noch schwerer einzuschätzen, inwiefern sich diese Personen bereits voneinander entfernt hatten. Was war eigentlich geschehen? Dieses Problem bestand doch nicht erst seit kurzer Zeit.
Mit einem Schulterzucken schüttelte die Kunoichi, die diese Reaktion ehrlich gesagt erwartet hatte, Kayros’ Aussage ab, nur um dann noch einmal Ryoichi zum Abschied zuzunicken … ein stilles „Viel Vergnügen“, mehr nicht. Was sollte sie auf einer Feier, bitteschön? Tsyoshi war nun nicht gerade ihr bester Busenkumpel und mal ganz davon abgesehen würde sie ohnehin den Großteil des Abends damit verbringen, über den mangelnden Vitamingehalt von Keksen zu referieren und laute Musik zu verdammen. Das war nun wirklich nicht das, was diese Gruppe in diesem Moment brauchte. Insofern zog sie sich wieder in ihr Zimmer zurück und wartete ab, bis die beiden Herren gegangen waren. In diesem Moment fiel ihr ein, dass sie während des Chuuninexamens im Zuge einer geringfügigen Auseinandersetzung mit einem Iwa-Nin einige Shuriken geworfen hatte und diese einfach nicht hatte bergen können. Schade, aber nicht zu ändern. Zeit, den Shurikenvorrat wieder aufzustocken und die verlorenen Werkzeuge zu ersetzen. Mit etwas Glück hatte der Waffenladen auch noch auf.
 
M

Minakawa Hideki

Guest
Ein Stück abseits der Unterkunft Mameha’s saß Hideki auf einem Dach. Es war bereits dunkel und der Mond schien auf die ruhige Szenerie Shiro’s herab. Einige Leute liefen durch die Nacht, mit unterschiedlichsten Zielen. Hideki sah Pärchen, betrunkene Saufkumpanen oder auch nur jemand der von oder zur Spätschicht irgendwohin wetzte. Dieses ganze Treiben war tagsüber äußerst interessant anzusehen und nachts nur noch witziger. Er selbst war nicht so der Nachtmensch und schon gar nicht jemand, der gerne auf Feiern ging, außer, damit er eine Show abziehen konnte. Außerdem hatte es einen Grund, wieso er hier war. Die letzte Mission war nicht optimal verlaufen und auch wenn er fühlte, als würde es noch gut ausgehen können so war ihm doch bewusst, dass Mameha sicherlich ein kleines großes Problem hatte. Dass Hideki sie nicht einfach darauf ansprach war klar, schließlich kannte sie ihn kaum und würde sich ihm kaum offenbaren. Sie wirkte sowieso nicht wie der Typ dafür, deswegen musste man die Dinge etwas anders angehen. Er wusste, dass sie gerne las. Als er sie nach der S-Rang Mission gesucht hatte, war sie in einer Buchhandlung gewesen. Hideki hatte daraufhin die Händlerin mit unübertrefflichem Charme überzeugt, einen kleinen Zettel in das Buch zu stecken. Dieser Zettel würde Mameha schon auffallen, wenn sie das Buch las. Darauf war ein schlichter Satz (ja, schlicht, kein Hidekigesicht, schwarz auf weiß, ganz normal): „Vollmond ist was feines, nicht?“ Der Jonin saß so, dass man aus ihrem Zimmer seine Silhouette sah. Das sollte ihr reichen. Wenn sie nicht kam, dann würde ihm was anderes einfallen. Wahrscheinlich würde er an ihr Fenster klopfen. Klang alles sehr romantisch, zugegeben. Aber abgesehen davon, dass sie zu jung für irgendwas anderes als eine freundschaftliche Beziehung war, war Hideki sowieso nicht der Romantiker.
Zu diesem Anlass hatte er sich was Bequemes angezogen. Er trug Jeans, dazu ein Tanktop und war barfuss. Sein Haar fiel unkontrolliert herunter. Keine Feder zierte sein nichtangelegtes Stirnband. Mittlerweile wartete er schon eine Stunde, doch die warme Sommernacht machte dies nicht zu etwas Unangenehmen.

„Achja, Mameha… ich kenn dich kaum, aber irgendwie glaub ich, dass da was feines zwischen uns werden kann. Ich such ja schon länger jemanden, dem ich Taiji no Sui beibringen kann… aber darum geht es hier nicht… Hach… du bist der Typ, der es hasst wenn etwas nicht läuft und diesen armen Jungen zu töten war sicherlich das Letzte, was du tun wolltest. Mal sehen was ich da richten kann.“
Sein Blick fiel auf die Tür zu ihrer Wohnung. Hatte sich diese gerade nicht geöffnet?
 
M

Mameha Junko

Guest
Manchmal musste man einfach Türen benutzen, statt durch das Fenster zu klettern und sich die Illusion der Verstohlenheit zu erschaffen. Irgendwie war Junko allerdings nicht wirklich nach besonderer Diskretion. Ein gewisser Jounin hatte ihr nachgeschnüffelt und einen Zettel in ihr Buch geschmuggelt, und irgendwie beunruhigte sie diese Tatsache ein ganz kleines bisschen. Sie mochte es im Allgemeinen nicht allzu gerne, wenn irgend jemand ihr Privatleben genauer betrachtete oder auch nur versuchte, sich auf eine persönliche Ebene zu begeben. Kayros konnte ein Lied davon singen; der Suna-Nin versuchte schon seit Jahren, ihr irgend welche Vertraulichkeiten zu entlocken und war empört, dass er diese nicht bekam, selbst wenn er diese einforderte.
Die Art und Weise hatte sie zwar überrascht, aber letztendlich war es doch nicht so verwunderlich, dass der Jounin das Gespräch mit ihr suchte. Letztendlich hatte er eine sehr viel umfangreichere Ausbildung erhalten als sie selbst und hatte vermutlich angesichts der letzten S-Rang-Mission einige Bedenken – kein Wunder, diese war ja auch nicht ganz so sehr nach Plan verlaufen, wie man es sich gewünscht hatte. Wahrscheinlich nahm er ihr die Sache mit dem Geiselaustausch noch übel, da die Chuunin auf diese Weise demonstriert hatte, dass sie dem Minakawa nicht wirklich zutraute, allein aus der Situation zu kommen. Vermutlich waren da auch wieder irgendwelche persönlichen Verwicklungen gewesen, die sie im Eifer des Gefechts nicht bedacht hatte, und so war es zu diesem peinlichen Moment gekommen, in dem Junko unmoralischerweise „Sora-Geiseln“ gegen Hideki getauscht hatte – und das ganz unnötig, wie man ihr hinterher versicherte. Ja, konnte sie so was denn riechen? Also seufzte sie, schaute kurz aus dem Fenster, sah eine Silhouette und dachte sich ihren Teil.
Eine Abreibung sollte also sein, was? Nun gut. Sie konnte mit Aggressionen gegen sich selbst umgehen, unter anderem, weil ein Teil ihrer Umwelt ihr diesen ständig entgegen brachte.
Und somit trat die Kunoichi vollkommen schicksalsergeben aus der WG und bewegte sich rasch auf den Herrn Jounin auf seinem Dach zu, nur um sich dann gerade aufzurichten, die Schultern zu straffen und die Arme zu verschränken, während ihr Blick eher neutral und abweisend blieb. Ironisch, sie glaubte fest daran, zu wissen, wie dieses Gespräch ablaufen würde und hatte doch so was von keine Ahnung.
„Sie hätten mich auch einfach auf herkömmlichen Wege um ein Gespräch bitten können.“ Na, das war mal eine frostige Begrüßung. „Bei meinen Mitbewohnern handelt es sich um einen ziemlich leicht reizbaren Taijutsuka und einen fiesen Medic. Ich werde nicht zögern, sie zu benutzen. Und jetzt erzählen Sie mir doch, weswegen Sie mich sprechen wollen.“ Wenn Ryoichi und Kayros gerade wüssten, dass sie gerade als nicht ganz so versteckte Drohung, doch gefälligst vor lauter Frust nicht gewalttätig zu werden, benutzt wurden, würden sie vermutlich scharf protestieren. Das sollte eigentlich ein guter Hinweis darauf sein, wie sehr sich Junko im Bezug auf die Absichten Hidekis irrte.
 
M

Minakawa Hideki

Guest
„Man, die ist schlecht drauf. Hab ich mir etwa die Zeit einer Frau rausgesucht, die sie nicht erfreut? Also die Zeit, die wir in der Regel alle kennen? Die Zeit der verpassten Sommerschlussverkäufe? Wie auch immer. Scheint echt schlecht drauf. Ihre Drohung ist echt niedlich. Der Tag an dem ich mich von drei Kinder verprügeln lasse, der muss erst noch erfunden werden. Natürlich zählen meine Geschwister nicht.“
Hideki schaute zu ihr hoch und zitterte.„Ziemlich frostige Begrüßung.“Sagte er. Normalerweise würde er sie bitte sich zu setzen. Doch er wusste, dass sie eh nicht drauf reagieren würde. Also sagte er dazu nichts und erhob sich selbst. Er überragte sie um einen guten Kopf und schaute damit auf sie herab. Doch er legte keine Arroganz oder Überlegenheit in seinen Blick. Das einzige was daraus heraus stach war absolute Neutralität. Seine Augen verrieten nichts, sein Gesicht zeigte keine Regung. Bei vielen Leuten ließ das Angst zum Vorschein kommen, doch Hideki beabsichtigte das nicht. Eine Sekunde sagte er nichts, dann schaute er an ihr vorbei zu ihrer Wohnung.„Eine WG, eh? Schön, dass du nicht alleine wohnst. Ich hatte auch mal eine WG. Das war eine schöne Zeit… jetzt wohn ich ganz allein…“Etwas bedrückend klang er dabei, doch im nächsten Moment klapste er ihr auf die Schulter und grinste breit.„Jaja, das bringt das Alter so mit sich. Bissel Privatsphäre. Bist sicherlich auch jemand, der das schätzt.“Natürlich war Hideki dabei nicht bewusst, dass seine Bespitzelung vorher genau diese verletzte. Wer mir allerdings sagen kann worauf sich Barsch reimt weiß, woran das Hideki vorbei geht. Hideki lachte noch kurz, merkte aber, dass Junko da absolut nicht mitmachen wollte. „Naja, war eh bloß eine dumme Einleitung zu einem Thema, das andere Herangehensweisen erfordert.“ Sein Lachen erstarb und er sah sie wieder direkt an. Sein Blick nahm wieder Neutralität an.„Ich nehme an, du weißt, wieso ich hier bin? Es geht um unsere letzte Mission. Ich muss mit dir reden.“Er drehte sich ab und setzte sich wieder auf den Vorsprung.„Setz dich, wenn du willst.“Hideki legte eine gemischte Form von Autorität mit… Sorge? Auf jeden Fall legte er dies in seine Stimme und es war nicht der kleinste Teil einer Frage oder eines Angebots zu hören. Es klang nicht nach einem Befehl, aber es schien auch kein Nein zu erwarten.„Und nun sag mir, was los war.“
 
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Mameha Junko

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Alleine wohnen war langweilig. Wie sonst konnte man sich über seine verehrten und hochgeschätzten Mitbewohner aufregen, wenn man keine hatte? Junko war als einziges Mädchen in der genannten WG auch doppelt gestraft – immerhin durfte sie sich Vorwürfe für die Blockade des Badezimmers anhören, während sie festgestellt hatte, dass die Herren der Schöpfung sich nur von Nudelsuppe ernährten und einen Abwasch Monate hinausschieben würden, würde man sie lassen. Wie Hidekis Junggesellenwohnung wohl aussah? Ob er bereits Algen am schmutzigen Geschirr kleben hatte? Uäh. Uäääääääh!
Jetzt wohnt er ganz alleine? Ooooooooooch, da isser aber traurig.
Deine Kommentare waren auch schon mal geistreicher.
Ich mag den Kerl nicht. Vor der großen Tirade noch Smalltalk betreiben und sich so derart zusammenzunehmen find’ ich super.
Du verabscheust männliche Gesprächspartner im Allgemeinen. Und ich sage: Du baust ab. Die Qualität deiner Aussagen verhält sich von heute zu früher wie eine leckere Erdbeere zu einer überreifen Pampelmuse. Witziges Wort, nebenbei.
Der Klaps wurde auch denkbar humorlos hingenommen, obwohl es sich die Kunoichi nicht nehmen ließ, sich ein wenig pikiert den imaginären Staub von den Schultern zu wischen. Wie gesagt, sie hatte sich darauf gefasst gemacht, für ihr Verhalten hinsichtlich der Sora-Nin getadelt zu werden, und genau deswegen stand sie da mit gestrafften Schultern und eher uninteressierter Miene – einfach den Sturm aussitzen und somit heil überstehen.
Auf die Bitte des Jounin hin ließ sich die Chuunin sogar an Ort und Stelle im Schneidersitz nieder. Das hier konnte durchaus ein wenig dauern.
„Sie können mir jetzt selbstverständlich vorwerfen, dass ich kein Vertrauen in Ihre Fähigkeiten hatte und deswegen den Austausch angeordnet hatte.“ Kurze, nachdenkliche Pause. „Um ehrlich zu sein, mein mangelndes Vertrauen entspricht der Wahrheit, sobald der betreffende Shinobi von feindlichen Sora-Nin umzingelt ist und ich nicht weiß, inwiefern er sich bereits vorausgabt hat. Falls Sie also der Ansicht sind, ungerecht behandelt worden zu sein, so ist das Ihr gutes Recht. Allerdings konnte ich in meiner Einschätzung der Situation Ihren Stolz nicht berücksichtigen, insofern war es mir wichtiger, Sie wieder zur Gruppe zurückzuführen, anstatt unnötige Risiken einzugehen. Es ist durchaus möglich, dass Sie aufgrund des Mangels an Respekt für Ihren Stolz sich jetzt zu etwaigen verbalen Ausbrüchen genötigt fühlen. Bitte halten Sie sich meinetwegen nicht zurück.“
Klang ein wenig aufgesetzt, was? Kein Wunder, Junko hatte sich die Worte schon zurechtgelegt, als sie das Zettelchen in ihrem Büchlein entdeckt hatte, einfach nur, um auf Nummer sicher zu gehen. Sie erwartete jetzt in erster Linie von Hideki Protest und eine stolzgeschwellte Brust, zusammen mit Beteuerungen, dass er sich niemals und zu keiner Zeit in Gefahr befunden hatte. Aber auch Mameha Junko irrte sich gelegentlich einmal.
 
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Minakawa Hideki

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„My oh my… die ist echt schlecht drauf. Das wird hart, ich hoffe ich schaffe das jetzt so aus dem Stehgreif. Ist eine harte Sache, das Thema.“ Schoss es Hideki durch den Kopf, als er ihre Reaktion auf seinen Smalltalk Versuch beobachtete. Ihre Abneigung gegen… irgendwas, was er gesagt hatte, war offensichtlich. „Fragt sich nur, worauf?“ Er überlegte kurz, während sie sich setzte. „Na ja, ich glaub, ich hätte sagen können, was ich wollte, sie hätte negativ reagiert.“ Mit diesem Schluss spitzte er die Ohren und lauschte Mameha’s Worten.

Ein junges Pärchen, er hielt sie beim gehen etwas aufrecht, scheinbar hatte sie etwas zu viel getrunken, schritt langsam, aneinander geschmiegt, durch die nächtlichen Gassen Shiros. Offensichtlich kamen sie aus dem Barviertel und waren auf dem Weg nach Hause. Wahrscheinlich wohnten sie sogar hier in einer der Wohnung oder er brachte sie nach Hause. Wie es auch immer war, er flüsterte ihr etwas ins Ohr und sie musste kichern, jedoch eindeutig auch wegen dem Alkohol. Er genoss scheinbar die körperliche Nähe und wagte einen Blick in ihren Ausschnitt. Jede Frau würde sicherlich annehmen, dass er ein netter junger Kerl war, jeder Mann wusste, dass er in diesem Moment seine Chancen ausrechnete. Und die standen gut, denn als sie wieder zu ihm aufblickte schien der Moment gekommen. Sie wurden langsamer und sie drückte ihn langsam gegen eine Wand, hielt seine Hände und näherte sich langsam seinem Gesicht.
„MUHAHAHAHAHA… HAHAHAHA!“ hallte es urplötzlich durch das nächtliche Shiro. Beide schreckten furchtbar zusammen, sahen sich an und machten sich dann schnell vom Acker, sie offenbar wieder nüchtern.

Nachts konnten doch die einfachsten Dinge gruselig sein. Z.B. ein Shirojonin, der neben Mameha urplötzlich angefangen hatte zu lachen, aus tiefster Seele, weil sie Dinge gesagt hatte, die er absolut nicht erwartet hatte. Was selten geschah, doch auch Hideki irrte sich manchmal. Schnell kam das Wissen, dass er diesen Ausbruch einbauen musste, ansonsten würde Mameha sicherlich eingeschnappt gehen oder etwas in der Art. Darum flachte sein Lachen schnell und er hielt sich den Bauch, während er sie mit einer Träne im Auge ansah und sagte: „Du… haha… das hätte ich nicht erwartet. Mameha… haha… ich…“ er beugte sich vor und rammte seinen Kopf auf den Beton. Seine Stirn war leicht angekratzt, doch ansonsten war nichts. Außer, dass er jetzt runterkam. „Puh, so ist es besser. Also… Mameha, ich habe absolut kein Problem mit dieser Sache gehabt. Du hast völlig richtig gehandelt. Die Situation wurde nur dank dieser Handlung so gelöst, wie sie gelöst wurde. Hättest du anders gehandelt dann wäre viel schief gegangen und Leute wären gestorben. Shiros, Soras oder andere. Auf jeden Fall wäre es unschön ausgegangen. Außerdem fand ich, hast du dich gar nicht so schlecht mit Eishun geschlagen. Er war sogar leicht abgelenkt gewesen, hab ich mitbekommen. War sowieso eine Pattsituation. Aber wie auch immer…“ Während er das sagte, änderten sich langsam Tonlage und seine Mimik von belustigt auf neutral zu ernsthaft. Er schaute zu den Sternen und dem Vollmond hoch. „Hach… nein… darum geht es nicht.“ Sagte er leise. Er ließ einige Momente verstreichen und entschloss sich, einfach zu sagen, weswegen er hier war. „Es geht um diesen Jungen, Ogawa Hiroshi. Sag mir, was passiert ist.“ Der letzte Satz begann mit dem Anflug einer Art Mitgefühl, doch wurde er schnell abgedeckt von etwas, was eindeutig keine Bitte war.
 
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Mameha Junko

Guest
Grundsätzlich war Junko nicht „schlecht drauf“. Sie war nur Besitzerin einer Standartlaune, einer einzigen. Diese war grundsätzlich als neutral-distanziert zu bezeichnen, womit sie grundsätzlich all ihre Angelegenheiten gut, effizient und professionell abwickelte. Allerdings hatte diese Laune auch die Eigenschaft, ein wenig unpersönlich zu wirken – so musste Hideki jetzt auch diesen Eindruck gewinnen.
Was Hideki allerdings dachte, war weit von etwaigen Vermutungen entfernt, die Junko anstellen konnte, weil dieser anfing, lauthals zu lachen, nachdem sie ihre Erklärungen dargelegt hatte. Hm. Merkwürdige Reaktion. Grundsätzlich ließ sich die Kunoichi nicht gerne auslachen und war auch ein kleines bisschen in ihrem Stolz gekränkt, als der Jounin in Gelächter ausbrach, hätte sich aber lieber alle Finger abgebissen, als dies zuzugeben. Also wartete sie den Lachanfall Hidekis mit stoisch mit latent gelangweilter Miene ab, während sie ihn innerlich am liebsten in der Luft zerrissen hätte. Kein Grund, sich damit länger aufzuhalten. Kein Grund, sich aufzuregen. Einfach abwarten und Tee trinken, bis dieses zu groß gewachsene Kind da fertig war und sich endlich bereit erklärte, über das eigentliche Thema zu reden.
Es folgte ein wenig Erklärung über das Wesen der Mission, über das Verhalten, er lobte sie sogar ein wenig, was ihr Ego wieder ein kleines bisschen beruhigte. Ihre Miene veränderte sich allerdings immer noch nicht, während sie weiter der Erklärung über Eishun lauschte.
Irgendwie hab ich dazu schon nichts mehr zu sagen.
Weil er vernünftig ist?
Nein, weil ich bei dem Gedanken, dass er unter diesem Schlabberlook … nun ja, nichts trägt, spontan erblinde, verstumme und in Höllenflammen vergehe.
Ach, du bist widerlich.
Ich dachte, das wäre mein Job.
Ihr seid gemeinschaftlich widerlich.
Sodann kam Hideki zum casus knacktus, zum eigentlichen Thema: Ogawa Hiroshi. Die Stimmung der Chuunin rutschte von einem Moment zum anderen von latent frustriert auf abgekühlt, was sich auch in der Stimme niederschlug.
„Mein Name ist Junko. Jun-ko. Betonung auf der ersten Silbe. Ich weiß, dass es ein wenig schwierig ist, sich den Namen zu merken, aber ich bin mir sicher, Sie werden sich mit der Zeit daran gewöhnen. Vielleicht früher, vielleicht später.“
Warum wollte eigentlich alle Welt mit ihr über Hiroshi reden? Sie wollte sich nicht weiter mit dem Thema befassen, weil es einfach nicht besonders angenehm war oder ihr besonders gut in den Kram passte. Sie wollte nicht daran denken, dass Hiroshi vielleicht eine Aburame-Freundin hatte, die da früher oder später bei ihr auf der Matte stand und ihre blutige Käferrache haben wollte, oder dass er Eltern hatte, die sie nunmehr verfluchten. Sie hatte bereits den komischen Therapeuten erzählt, was sie von der Sache hielt, diese hatten genickt und sich irgendwelche Notizen gemacht, aber sie nicht mit dieser Frage in Ruhe gelassen. Irgendwie war die ganze Angelegenheit fürchterlich lästig.
„Ich weiß nicht, was Sie dahingehend von mir wollen.“, antwortete die Kunoichi mit einem Stirnrunzeln. „Er hat nach zwei Anschlägen auf mein Leben und einem Gefecht, in dessen Verlauf er versucht hat, zur gegnerischen Fraktion überzulaufen, zugegeben, seine Kameraden immer wieder anzugreifen. Die Vorschriften sind in diesem Fall eindeutig und ich habe sie befolgt. Zufrieden?“ Nein, nicht zufrieden. Natürlich nicht zufrieden, niemand war damit zufrieden. Darum faltete Junko die Hände und betrachtete den Jounin geduldig. Wenn sie jetzt die Fassung behielt und vielleicht die Geschehnisse noch einmal ein wenig detaillierter schilderte, würde Hideki irgendwann von ihr ablassen. Ihre Ablehnung bezog sich in diesem Moment auch gar nicht auf seine Person; es bezog sich eher auf ein Thema, welches sie am liebsten meilenweit von sich selbst weggeschoben hätte.
 
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Minakawa Hideki

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„Vorschriften, eh?“ sagte Hideki, gleich nachdem Junko geendet hatte. „Na wenigstens sind wir jetzt beim Du angekommen.“ Und was jetzt? „Gut, langsam entwickelt sich das Ganze. Sie ist etwas störrisch. Aber das hab ich halb erwartet, auch wenn ich gehofft habe, dass es nicht so schwierig würde. Naja, dann müssen wir halt wieder etwas Show abziehen, ehe wir weiterreden…“ Hideki erhob sich langsam und schaute zu Junko herunter. Seine Körperhaltung machte deutlich, dass er nicht am Gehen war, sondern einfach stehen wollte. Er griff in eine Tasche und zog ein kleines Büchlein heraus. „Das hier kennst du ja, Junko, Hideki reicht übrigens. Das hier ist unser liebes Vorschriftenbuch, mit allem, was der geneigte Ninja so brauchen sollte. Codes, Taktiken, Regeln etc. Und das…“ Hideki griff in seine andere Tasche. Er holte ein kleines Kibaku-Fuda aus der anderen Tasche. „Kennst du sicher auch. Ein kleines Explosionszettelchen. Hat gerade mal die Sprengkraft eines Böllers. Reicht aber hierfür.“ Zügig befestigte Hideki das Kibaku Fuda und war das Büchlein hoch. „Meine Güte, Hideki, du als Jonin jagst ein Vorschriftenbuch vor den Augen der „Kleinen“ hoch? Das ist…“ sagte eine besorgt klingenden Stimme in seinem Hinterkopf. Laut antwortete eine andere: „… jaja, ich weiß, das ist schon wieder zwei Wochen her seit dem letzten Mal. Wurde mal wieder Zeit.“ Eine kleine Explosion, nicht der Rede wert, erhellte kurz die Nacht über ihnen. In winzig kleine Fitzel zerstückelt fiel das Vorschriftenbuch in einem Papierregen herunter, teilweise zu Asche verbrannt, teilweise sogar noch lesbar. Hideki drehte seinen Kopf zu Junko. „Du siehst, was ich von Vorschriften halte. Ganz nett, wenn jemand einen Job braucht.“ Hideki setzte sich nicht wieder hin, sondern ging vielmehr in die Hocke. Er war jetzt auf einer Höhe mit ihr, hielt jedoch einen gewissen Abstand. Er guckte sie mit einem Blick an, den man nicht verstehen konnte. Er war nicht neutral, aber es spiegelte sich auch keine eindeutige Emotion darin wieder. Hideki redete sehr ruhig, für seine Verhätnisse. „Ich bin heute hierher gekommen, um dir eines zu sagen: Du bist der Typ, der alles alleine regeln will, der nicht gerne redet und schon gar nicht gerne Dinge zugibt. Dies sind durchaus praktische Eigenschaften. Und hier kommt das Aber: Wenn du jedoch alles in dich hineinfrisst, niemals ernsthaft mit jemandem darüber redest und das Ganze als Lästigkeit auffasst, dann frisst es dich auf. Und einen Teamleiter, der mit sich selbst nicht im Reinen ist kann niemand gebrauchen.“ Hideki schaute sie noch kurz an und schaute dann in die Ferne. „Ich hoffe das hilft irgendwie. Man kann niemanden in einer Nacht ändern, wenn er so verschlossen wie Madame ist… aber ich hab glaub ich das Richtige getan.“ Der Jonin erhob sich und sah noch einmal zu ihr herunter. Er ließ ein wenig Zeit verstreichen, nicht viel, aber genug und grinste dann breit.
 
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Mameha Junko

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Hiroshi, immerzu Hiroshi! Warum lief es eigentlich immer darauf hinaus? Seit dieser S-Rang-Mission war irgendwie alles anders, und es wirkte sich offenbar so sehr auf ihre Umwelt aus, dass alle Welt davon Notiz nahm. Entweder – wie die Dame bei der Verwaltung oder der Herr, der die „emotionale Stabilität“ überwachte – hatte man anscheinend das Bedürfnis, sie wie ein kleines Mädchen mit Samthandschuhen anzufassen, oder man verhielt sich – so wie ihre werten Zimmerkollegen – betont normal, als hätte es nie einen Hiroshi gegeben und machten den Alltag noch alltäglicher. Bisher wurde sie ausgerechnet von der Hyuuga auf dieses Thema angesprochen, aber selbst die hatte sich sehr schnell zurückgezogen. Kein Wunder, bedachte man dieses prekäre Thema und die Tatsache, dass eigentlich niemand einen Kollegen verlieren wollte, und schon gar nicht auf so eine Weise. Wenn er wenigstens artig im Kampf gefallen wäre, könnte man wenigstens anständig um ihn trauern und ihn im Nachhinein glorifizieren. Das war irgendwie einfacher. Aber wie sollte man um jemanden trauern, dem selbst aus der Pflicht heraus die Kehle durchgeschnitten hatte? Gab es überhaupt eine Steigerung für diese schmähliche Art, elendig an einem offenen Hals und eingetunkt in Salzwasser zu verrecken? Wohl kaum.
Und jetzt kam auch noch der Jounin hier an, der bei der letzten Mission einen etwas eigenwilligen, aber nicht unsympathischen Eindruck gemacht hatte, und verbrannte erstmal symbolisch und mit einem Lächeln das Regelbuch vor ihren Augen und ihr erzählte, dass ein Teamleiter mit sich im Reinen sein sollte. Ja, war ihr Konflikt in dieser Sache denn äußerlich gesehen so offensichtlich, dass gleich zwei Leute unabhängig voneinander sie darauf ansprachen und eher besorgt als wütend erschienen? Ein junger Mann war tot, und man machte sich Sorgen um ihr Seelenheil. Junko wusste nicht genau, ob sie wütend, dankbar, frustriert oder traurig darüber sein sollte. Ein flotter Mix aus allem erschien logisch, brachte aber einen unangenehmen Nebeneffekt mit sich: Spontaner Anfall von triefendem Zynismus, der von einem abfälligen Gesichtsausdruck begleitet wurde.
„Recht so. Verbrennen wir alle Regeln und Normen, auf dass wir alle frei und ungehemmt leben können. Demnächst tanzen wir auf den Hokageköpfen Cha-Cha-Cha in schwarzen Lackkleidchen und besingen die Leichtigkeit des Seins, hm?“ Der geneigte Leser ist an diesem Punkt dazu aufgefordert, sich das jetzt nicht bildlich vorzustellen. Zu spät, hm?
Außerdem musste die Chuunin zugeben, dass sie sich gerade in diesem Moment so richtig schön in Rage redete. Natürlich belastete sie die Gesamtsituation, aber es war ihr schleierhaft, wie das auf einmal all diese furchtbar empathischen Menschen hervorbringen konnte, die sie doch sonst keines weiteren Blickes gewürdigt hatten. Kein Wunder also, dass sie die nachfolgende Predigt in einer Aaaart und Weeeiiise betonte, die alles üüüüüübermäßig dramatisch erklingen ließ … seeeeelbst wenn es das nicht war.
„Gut, ich spiele mit. Sie werden ja ohnehin nicht lockerlassen, nicht wahr? Meinetwegen. Ich habe Hiroshi einen Tag nach meiner Geninprüfung kennengelernt, nachdem er gerade das erste Mal durch das Chuuninexamen gefallen war.
Er hielt mich für ein aufmüpfiges kleines Mädchen und ich hielt ihn für einen langgezogenen Idioten. Wir trafen uns dann bei seinem zweiten und meinem ersten Chuuninexamen wieder, und siehe da, ich war in seinem Team und hatte mich ihm unterzuordnen, denn ich war ja noch frisch. Ich habe ihm ständig vorgeworfen, nicht nachzudenken, und er hat mir vorgeworfen, mich stets nur an die Regeln zu halten. Und wissen Sie was? Bis zum Ende hat er mich immer noch für diesen Akademiefrischling gehalten, oder wahlweise auch für irgendein Mädchen, welches ihn anhimmelt. Ich bin immer noch der festen Überzeugung, Opfer eifersüchtigen Balzverhaltens seinerseits geworden zu sein. Schweig. Still. Mein. Herz.“
Na, Herr Jounin? Genug Herzschmerz und therapeutisches Gerede? Junko hatte eigentlich vorgehabt, sich vollends über diese Geschichte lustig zu machen und erweckte auch ohne Zweifel den Eindruck – aber irgend etwas lief schief. Irgend etwas „klemmte“. War da am Ende doch noch Trauer, doch noch Schmerz? Ach, I wo.
„Genug Elend? Oder soll ich weitermachen? Wissen Sie, ohne eine Prise Dramatik mag ich es gar nicht, in einer Tour einen toten Chuunin zu bejammern. Warten Sie, hier fehlt noch was. Was kann es nur sein?“ Gespielt nachdenklich tippte sie sich mit dem Zeigefinger auf das Kinn, ehe ihr in einem augenscheinlichen Moment der Erleuchtung die Erkenntnis kam und sie schnippte.
„Das war es!“ Mit einer schnellen und geschmeidigen Bewegung hatte die Kunoichi einen Satz zurück gemacht, sodass sie nun nur Millimeter entfernt auf der Kante oder eher auf der Regenrinne des Daches, während sie in einer unendlich langsamen Bewegung die Arme ausstreckte, um Balance zu demonstrieren. Sie brauchte jetzt nur einen falschen Schritt machen und nur schwanken, und schon konnte es möglicherweise zu einem Sturz kommen. Junko schätzte die Situation jedoch beileibe nicht als gefährlich ein. Sie war stabil genug, um auf einem Seil zu tanzen. Was konnte ihr da schon auf einer glitschigen Regenrinne passieren?
„Nur ein Schritt. Es sind immer Schritte, nicht wahr, Hideki-san?“ Und jetzt, wo sie gerade darüber sprach und sie sich eigentlich über diese Situation gekonnt lustig machen wollte, gesellte sich eine Erkenntnis hinzu, die wie ein unwichtiges Detail leise und flüsternderweise an die gesamte Predigt gehängt wurde, in der Hoffnung, dort wie ein unnötiger Appendix vergessen zu werden. „Ich verstehe es nicht …“
 
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Shiori

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User verschollen. Schade drum, ich erklär' das hier mal für abgebrochen, damit der Char wieder frei wird.
 

Hiragana Kayros

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Es wurde mal wieder Zeit. Seufzend stellte Kayros den Eimer ab und zog die Scheibe mit dem Abzieher ab. Mit dem Abzieher eine Scheibe abziehen. Wer hatte sich das Wort überhaupt ausgedacht? Dass das Reinigungsmittel nicht "Zieh-Ab" heißt, war auch alles, oder? Streifen um Streifen zog der Suna die rechteckige Glasfront ab, streifenfrei und völlig unverspiegelt. Ein völlig anderes Gefühl, nach draußen zu schauen, wenn so ein Fenster mal wieder sauber war. Für einen Augenblick starrte der Hiragana nach draußen auf den Hinterhof. Wie lange war er schon alleine hier? Er wusste es nicht genau. Welchen Tag hatten sie überhaupt? Ohne Junko und Ryoichi und Hitomi waren die Tage eintöniger geworden, ruhiger. Langweiliger. Apropos eintönig: Das Radioprogramm, welches der Junge aus der Küche hörte, war auch schon abwechslungsreicher gewesen, oder hatte er heute nur einen schlechten Tag?
„Hausarbeit“, stöhnte er gequält, als sein Abzieher neben den Eimer fiel. Er hatte auf so etwas nie Lust gehabt. Aber es musste getan werden. Nur damals war es noch angenehmer gewesen, als man jemanden dabei hatte, der mit einem litt und mit dem man sich unterhalten konnte. Jetzt konnte er noch nicht einmal Akane oder sonst jemanden davon überzeugen, ihm Gesellschaft zu leisten. Es war schon ein eintöniger Tag. Aber die Scheibe war sauber. Fehlten nur noch vier. Und der Badezimmerspiegel. Das Fenster stellte er auf Kipp, nahm den Eimer von der Fensterbank und putzte noch einmal eben diese ab. Anschließend wusch er kurz den Lappen aus, ehe er ins Wohnzimmer zurückkehrte. Seufzend griff Kayros den Eimer, den Abzieher und trottete ins Bad. Bald würde auch diese Arbeit geschafft sein. Und dann? Dann hatte er Schicht im Krankenhaus. Seufzend öffnete er die Badtür. Vermutlich würde es nur die Hälfte der Zeit dauern, wenn er in einem normalen Tempo seine Arbeit machen würde. Aber so war der Sohn der Wüste nun einmal: Hausarbeit war wichtig für ein schönes Haus, aber total langweilig und unbefriedigend.
 
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