Aktuelles

Wohnung von Nara Noboru

S

Shiori

Guest
Entweder hatte sich der Jounin dazu entschlossen, rumzublödeln oder er war immer so. Vielleicht handelte es sich auch um einen Womanizer … möglicherweise sogar um einen erfolglosen Womanizer, wer konnte das schon wissen? Und natürlich ließ er sich nicht dazu herab, bis zu Itoes Haus einfach die Klappe zu halten und Itoe in Ruhe zu lassen.

„Man kann kaum die Hand vor Augen sehen. Es ist dunkel, regnerisch, unangenehm und irgendwie nicht ganz koscher. Ist es für dich in Ordnung, hier in Begleitung eines wildfremden Mannes zu sein?“

Kurze Pause, die von einem Donnergrollen erfüllt wurde.

„Nah, du bist nicht der Typ, der gerettet werden muss. Aber du weißt schon, dass ich peinliches Schweigen nicht dulden kann? Also was nun, starke Frau?“ … oder doch eher Fräulein?

„Und wo wir gerade dabei sind … vertraust du mir?“

Das KONNTE einfach nichts Gutes bedeuten, auch wenn der letzte Satz von locker-flockig zu charmant-eindringlich wechselte, als sei diese Frage wirklich etwas Bedeutendes.
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Warum auch eine schweigende Begleitung? Noboru war eine quasselnde Begleitung. Gattung Laut, Untergattung von sich überzeugt und so weiter. Itoe musste zu ihrem Leidwesen gestehen, dass die Worte des Nara durchaus stimmten. Es war sowohl dunkel, als auch nass und kalt. Desweiteren marschierte sie mit einem vollkommen fremden durch die Dunkelheit. Aber... wieso musste dieser Typ ihr eigentlich die Worte aus dem Mund nehmen? Das machte er mit Absicht. Mit Sicherheit.
Wie weit es wohl noch zu ihrer Wohnung war? Nicht mehr allzu weit, dachte, hoffte und wusste Itoe. Es war eine blöde Idee gewesen Noborus Angebot anzunehmen und nun rächte sich diese kindliche Entscheidung mit merkwürdigen, witzelnden Fragen. Ob Itoe ihm vertraute? Es gab verschiedene Arten von Vertrauen. Auf einer Mission würde sie ihm wohl den Rücken zuwenden. In einer Bar nicht. Sie würde ihm kein Geheimnis anvertrauen, Geheimnisse des Dorfes schon. Sie sah ihn nicht als Gefahr an (weshalb sie hier mit ihm unterwegs war), aber dieses grundlegende Vertrauen, das zwischen Bekannten und Freunden herrschte, das war nicht vorhanden. Warum also lügen?
„Nö.“ Ebenso locker-flockig wie Noboru zuvor geredet hatte, warf nun Itoe dieses Wort in den Raum. Ganz einfach, Nö.
 
S

Shiori

Guest
„Schade.“

Irgendwie klang die Antwort dann doch ein wenig enttäuscht. Vielleicht hatte dieser manipulative Bastard aber auch einfach nur Itoes Spielbedürfnis durchschaut und wollte jetzt darauf hinweisen, dass ihre Eigenart, die Dinge sehr direkt anzugehen, manchmal auch Verletzungen hervorrufen. Andererseits war es unwahrscheinlich, dass der Nara ernsthaft verletzt war, noch von der Antwort überrascht.

„Dabei hatte ich gerade in Betracht gezogen, meinen Fliegenden Teppich zu rufen und uns beide damit irgendwo hinzufliegen, wo es nicht so schrecklich gießt. Wie wäre das jetzt? Sommer, Sonne, Wärme, Palmen, ein Strand, Kokosnüsse …“

Und natürlich Hängematten zum Herumlungern, aber das behielt er erst einmal für sich, während er langsam, aber bestimmt weiterging und die Dame nach Hause brachte. Dann stand da natürlich noch eine Frage im Raum, die er auch nicht ungestellt lassen konnte.

„Warum eigentlich nicht?“

Sprach’s, als würde es ihm ganz plötzlich erst auffallen. Ja, ernsthaft. Warum eigentlich nicht? Gab es irgendeinen Grund außer seiner gefährlichen Aura, seinem mysteriösen Auftreten, seiner sinnlich anmutenden Art, sich zu bewegen und seinem Raubtierverhalten irgend etwas, was nicht vertrauenserweckend ist?

„Ich koche für dich, ich bringe dich artig nach Hause, ich fange keine Schlägereien an, ich bin stubenrein … und ich bin in derselben Fraktion wie du. Warum also nicht?“

Das war auch der Moment, indem er den klatschnassen Kopf zu ihr drehte, lächelnd, den Schalk in den Augen blitzend. Vielleicht sollte Itoe jetzt ihre Antwort überdenken. Es schien so, als hätte er eine kleine Falle für sie vorbereitet … oder zumindest bekam sie bei diesem wissenden Lächeln das Gefühl, dass er bereits ihre Antwort kannte, und nur fragte, um einen bestimmten Punkt zu beweisen.
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
Tja, warum eigentlich nicht? Noboru war ein Jounin, zweifelsohne erfahren. Er behandelte Itoe oberflächlich betrachtet mehr als nur gut, war ein echter Gentleman. Man konnte nichts an ihm aussetzen was man auch klar in Worte fassen konnte. Zumindest Itoe konnte dies nicht, deshalb berief sie sich für sich selbst einfach auf ihr Bauchgefühl.
Außerdem vertraute sie Noboru – nur eben nicht in der Weise in der sie glaubte die Frage verstanden zu haben. Itoe würde sich von Noboru ohne zu zögern Rückendeckung geben, sie würde seinen Befehlen auf einer Mission Folge leisten ohne sie zu groß zu hinterfragen und mit ihm Geheimnisse des Dorfes teilen und besprechen. Ihre Geheimnisse, ihr Privatleben passte nicht in diesen Schuh. Die Schlussfolge war also leicht zu ziehen: Itoe vertraute seinem Rang als Jounin, nicht mehr und nicht weniger. Das konnte einen freuen oder beleidigen. Wie Noboru das wohl auffassen würde?
„Es gibt viele Arten von Vertrauen. Du bist ein Gentleman der alten Schule auf der einen Seite, auf der Anderen liebst Du Spiele. Ich vertraue Deiner Position im Dorf, doch solange ich Dich als Person nicht einschätzen kann bleibt es genau dabei.“
Da antwortete sie doch tatsächlich auf eine Frage bei der Itoe irgendwie das Gefühl hatte, Noboru würde gar keine Antwort erwarten. Warum? Sein Lächeln stieß dem Mädchen bitter auf.
Itoe schmunzelte angesichts der folgenden Worte sogar ein wenig, sie konnte es sich einfach nicht verkneifen, so sehr sie es auch versuchte. „Außerdem redest Du mir zuviel Unsinn.“
Damit kam zumindest Itoe zur passenden Folgefrage die ihrer Meinung nach sogar ein bisschen angemessen schien und daher mit kaum gespielter Ernsthaftigkeit und Neugierde vorgetragen wurde. „Vertraust Du mir denn?“
 
Oben