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Yamada Hisoya

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Yamada Hisoya

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Beiträge
28
Alter
14 Jahre
Größe
1,69m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
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Charakterdatenblatt


Persönliche Daten

Name: Yamada
Vorname: Hisoya
Spitzname: Hi-sama, Kari-kun (von Hikari = Lichtblick, Augenlicht)
Geburtstag: 02. Februar
Größe: 1,69 Meter
Gewicht: 50 Kilogramm
Alter: 14 Jahre

Augenfarbe: Hellblau
Haarfarbe: Silberblau

Aussehen: Mit einer Größe von 1,69m kann man Hisoya als ungewöhnlich lang für sein Alter bezeichnen. Im Gegensatz zu vielen anderen, bei denen sich darauf auch ein entsprechendes Gewicht verteilt, betont seine Größe jedoch nur umso mehr, wie dünn er tatsächlich ist. So gibt er weder eine muskulöse, noch eine im besten Fall als sehnig zu bezeichnende Figur ab, sondern kann mit einigem Wohlwollen als lediglich mager bezeichnet werden. Seine Haut ist leicht schroff und trocken, da er viele Stunden im Dreck verbringen musste, und weist einen blassen Teint auf, der auf Entzug von Sonnenschein hinweist. Was die große, hagere Gestalt äußerlich stark auszeichnet, ist das lange, silberblaue Haar, das ungezähmt auf seine Schulterblättern fällt, hin und wieder die Ohren nicht ganz bedeckt, und je nach Sonnenschein mal silberner, mal blauer wirkt. Regelmäßig gepflegt könnte es fast seiden wirken, tatsächlich ist es aber leicht struppig und zum Teil zerzaust. Geformt wird es lediglich vom Wind, der schließlich auch entscheidet, wie es schlussendlich liegt. Einen ähnlichen Ton wie es weisen auch seine Augen auf: Mit Hellblau unterscheiden sie sich von dem der meisten Yamada, wirken jedoch ebenso leer und ziellos, offenbaren somit seine Blindheit. Betrachtet man sein weiteres Gesicht im Allgemeinen, wirkt es angesichts seines Alters noch recht weich. Die meisten Konturen sind noch nicht sonderlich stark ausgereift, wenngleich sie bereits weiter entwickelt sind als die jüngerer Jugendlicher. So geht seine Stirn nicht sonderlich stark in die Länge, ist dafür jedoch ein wenig breiter. Die Nase hingegen läuft recht spitz zu, beschreibt jedoch nach unten hin einen kleinen Bogen, was sie rundlicher und weniger hart wirken lässt. Das Gegenteil lässt sich von den heraustretenden Wangenknochen sagen, die wie die Schlüsselbeine über der dürren, wenig ausgeprägten Brust und die dünnen Arme wieder auf sein Untergewicht hinweisen. Passend zu diesen Umständen befindet sich meist ein wenig Dreck unter seinen Fingernägeln, hin und wieder auch komplett auf seinem Körper, wenn er sich lange zum Betteln draußen aufgehalten hat.

Besondere Merkmale: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und so sagt auch jedes besondere Merkmal mehr aus, als jeder Roman es je könnte. Sieht man sich den Jungen genauer an, betrachtet man die langen, dünnen Arme, die hervorstehenden, ungeschützten Schlüsselbeine oder die heraustretenden Wangenknochen, merkt man ihm die Armut regelrecht an. Der Yamada ist nicht nur dünn, sondern befindet sich mit seinem Gewicht tatsächlich bereits im Bereich des Untergewichts. Gänsehaut in der Kälte, leicht blau anlaufende Lippen und Frösteln, das sich beispielsweise in klappernden Zähnen ausdrückt, sind von Außen gut sichtbare Anzeichen dafür, wie leicht er angesichts seines mageren Körperbaus zu frieren beginnt. Das auffallendste Merkmal, und somit wohl auch das aussagekräftigste, ist wohl die schwarze Binde, die um seinen Kopf gezogen ist, die hellblauen Augen des Jungen verdeckt. Sie macht deutlich, dass es sich bei Hisoya um einen Blinden handelt, erspart ihm diesbezügliche Fragen und hat darüber hinaus eine gewisse Symbolik, die ihn von anderen unterscheidet, ihn abgrenzt. Deshalb trägt er diese Binde nahezu immer, wenn er das Haus verlässt.

Kleidung: Welche Kriterien muss Kleidung erfüllen, um gemeinhin als modisch zu gelten, zu welchen Anlässen ist welche angemessen und wodurch sieht sie erst gut aus? Was bedeutet Letzteres überhaupt? Macht ein gutes Aussehen sie angenehmer zu tragen, wärmt sie dadurch auf wundersame Art und Weise effektiver oder verschafft es dem Träger irgendwelche Vorteile? Hisoya versteht diesen Gedanken nicht, nach dem sich andere aussuchen, was sie anziehen wollen, kann ihn angesichts seiner Blindheit schlichtweg nicht nachvollziehen. Bei seiner Kleiderwahl stehen demnach klar Nutzen und Praktikabilität im Vordergrund. Solange es gut sitzt und wärmt, - und natürlich nicht zu teuer ist - ist es perfekt. Aufgrund der Armut kann er dabei jedoch nur auf wenige Kleidungsstücke zurückgreifen: An warmen Tagen trägt er meistens eine Weste, wechselt sich zwischen einer dunkelblauen und einer mit gemischten Farben ab, die zum Großteil weiß ist, den gesamten Reißverschluss entlang von schwarzen Streifen geziert wird und in einen gleichfarbenen Kragen übergeht, den er gerne hoch trägt. Von der Brust bis zu den Schultern verläuft eine weitere, in dunklem Gelb gehaltene Kleidungsschicht, die sich dafür eignet, kleine, wenngleich unbedingt auch flache Gegenstände unter ihr zu verstecken. An kalten Tragen greift er hingegen auf seinen schwarzen Mantel zurück, den man angesichts der Eigenschaft, den ganzen Körper zu verhüllen, fast schon mehr als Kutte bezeichnen könnte. Selbst das Gesicht könnte Hisoya verdecken, wenn er sich die vorhandene Kapuze tief genug in dieses ziehen würde. Bei seinen Hosen schließlich greift er in Anbetracht des fehlenden Geldes auf zwei dunkelblaue Paare alter, ausgefranster und löchriger Jeans zurück, deren Qualität zwar stark zu wünschen übrig lässt, die ihren Zweck jedoch noch tun - und das muss reichen. Ergänzt werden diese von zwei, äußerst gut zu diesem Erscheinungsbild passenden, schwarzen Stiefeln, deren Sohlen sich zumindest nicht so schnell wie die anderer Schuhe auslaufen können.


Herkunft und Familie

Herkunft: Soragakure
Wohnort: Soragakure

Verwandte:

Yamada Saburo, Onkel, Jounin, 46 Jahre
Kennst du das, wenn du einen ersten Eindruck von einer Person hast und sich dieser vollkommen bestätigt? Sich im Laufe der Zeit verfestigt? Deine Anwesenheit löste schon Unbehagen in mir aus, als ich dich das erste Mal sah, dich noch gar nicht richtig kannte. Doch als wir dann zusammen trainierten, nein, du mich trainiertest, änderte sich das. Ich fand heraus, was für ein Mann du wirklich bist. Ja, Yamada Saburo, der Jounin des unseren Clans, der in seinem Ansehen lediglich von Miho überboten, vielleicht ja gar dessen nächstes Oberhaupt werden wird. Ein Ausbilder für die heranwachsende Generation der Yamada, als solchen bezeichnet man dich, doch dieses Gesicht ist lediglich dein öffentliches. In Wahrheit bist du ein Tyrann, ein verbitterter, zynischer alter Mann und unterdrückender, fast schon gebietender Patriarch, nach dessen Nase immer alles tanzen muss. Dein Training war hart, nun, das war vielleicht nicht unbedingt das Problem, doch du warst und bist es ebenfalls. Niemals durfte ich auch nur einen kleinen Fehler machen, mir eingestehen, an etwas wie Schwäche überhaupt zu denken; tat ich es, dann wurde ich bestraft, nach der alten Schule, so wie du es nanntest. Ja, in den letzten Jahren hast du mich nicht mehr geschlagen, verzichtest du auf Gewalt, doch glaubst du wirklich, dass ich dadurch plötzlich alles vergessen hätte, alles wie durch Zauberhand ungeschehen gemacht wäre? In deiner Nähe musste ich mich verstellen, eine Person spielen, die ich nicht war – und so hast du mich über all die Zeit hinweg schließlich zu jemandem erzogen, der sich Schwäche tatsächlich nicht mehr eingestehen kann. So hast du mich all die Jahre über unterdrückt, niemals eine andere Meinung als deine gelten lassen, es nicht geduldet, wenn ich mit deinen Trainingsmethoden, gar deinen Ansichten nicht einverstanden war. Ein so autoritärer Mensch wie du, der ein Kind kein Kind sein lassen will, ist einzigartig. Und genau deshalb hasse ich, nein, verachte ich dich. Wie traurig ist es da, dass du inzwischen zu dem geworden bist, was einer Vaterfigur am nächsten kommt? Einer widerlichen, abartigen, mit der ich am liebsten brechen würde. Doch das sind meine Gedanken, nichts, was ich dir gegenüber jemals geäußert hätte. Viel zu stark hältst du mich in deinem eisernen Griff.

Yamada Fudo, Vater, Bettler, 36 Jahre
"Kari-kun, kümmerst du dich um deine Geschwister?" "Kari-kun, magst du Sayuri nicht ein paar Fragen beantworten?" "Kari-kun, kannst du uns mal aushelfen?"
Es sind die kleinen Dinge im Leben. Die kleinen Dinge, die ein großes, katastrophales Gesamtbild ergeben. Deine andauernden Versuche, die Erziehung meiner Geschwister auf mich abzuschieben, die Verantwortungslosigkeit, mit der du all deine Pflichten auf mich überträgst. Ich weiß nicht, warum du dich so verhältst, ob du schon immer so warst. Doch das, was ich bisher über dich gehört habe, bestätigt lediglich meinen Eindruck. Hattest du jemals eine Perspektive, Hoffnung in deinem Leben, Träume oder Ziele? So oft, wie du dich betrinkst, geistig abwesend in irgendeiner Ecke liegst und einfach vor dich hin vegetierst, glaube ich sofort, dass du dein halbes Leben lang schon Alkoholiker bist, die Flasche jederzeit über die Kleinen stellen würdest. Wenn ich recht darüber nachdenke, ist das eine der wenigen Sachen, die ich tatsächlich über dich weiß. Ja, kurz vor meiner Geburt hast du meine Mutter geheiratet, Blindenschrift lesen kannst du nicht und dass du als Jugendlicher ein paar Aushilfsjobs angenommen hattest, das weiß ich alles. Genauso auch, dass du sie jetzt nicht mehr ausüben kannst, denn wer würde schon einen lallenden, nuschelnden Alkoholiker mit einer widerlich stinkenden Fahne einstellen? Doch wer du wirklich bist, das kann ich nicht beantworten. Wenn du nicht gerade in Selbstmitleid versinkst, dann beschwerst du dich. Wie gerne du dich doch über die Misere beklagst, in der du dich befindest, wie sehr dich die Armut stört, in der du lebst. Doch aktiv etwas dagegen tun, dich aus deinem eigenen Joch befreien, nein, das kann man nicht von dir verlangen. Das hast du nie getan, das wirst du auch nie tun. Es gab nur wenige Zeiten in deinem Leben, in denen du mal glücklich warst. Die Euphorie, als sich mein Bluterbe gezeigt hatte, dasselbe, als du es bei Sora vermutetest. Wir sollten dein Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit sein, dein Leben in Armut beenden. Als deinen Freischein in den Wohlstand, so sahst du uns, doch als sich langsam zeigte, dass Sora das Bluterbe nicht besaß, sich die Kosten für unser Leben aufgrund meiner Geschwister immer weiter erhöhte, flachte auch diese Freude langsam ab, versankst du wieder in schwerste Depressionen und fingst erneut an, deinen Trost im Alkohol zu suchen. Wo ich dich schon dafür hasse, es dir nie verzeihen werde, dass du mich zu diesem Leben zwangst, in dem ich die Rolle einnehmen musste, die du verleugnest, in dem ich den Vater meiner eigenen Geschwister spiele, hasse ich dich viel mehr für das, was du Sora angetan hast und noch immer antust. Du warst für niemandem von uns wirklich jemals da, doch wie deutlich du in deiner Kälte und Abweisung zeigtest, dass er für dich gestorben war... Das werde ich dir nie verzeihen...


Yamada Mai, Mutter, Bettlerin, 34 Jahre
Was macht eigentlich eine Mutter aus? Wer bin ich schon, das zu beurteilen, genau zu definieren, wie eine Mutter zu sein hat und wie nicht. Doch eine Sache gibt es, von der ich weiß, dass ich sie hätte verlangen können. Es ist Geborgenheit, die du uns hättest geben müssen, insbesondere meinen Geschwistern. Ein gewaltiger Gegensatz zu der Kälte, mit der du sie behandelst, der Gleichgültigkeit, die ihnen zeigt, dass wir dir nicht egaler sein könnten. Sora war das einzige Kind, das du dir gewünscht hast, ich das einzige Kind, das du noch heute willst. Ja, Yamada Hisoya, dem du angesichts seines Bluterbes einen so absurden Spitznamen wie Hikari gegeben hast, kann euch aus eurer Armut befreien, er ist eure Trumpfkarte, nicht wahr? Wie wir alle verbrachtest du bereits dein ganzes Leben in Armut, wie der Großteil von uns warst du schon immer Bettlerin, und wie Vater siehst du mich als deine Chance auf ein neues Leben. Doch wo diese Ansicht bei ihm langsam verblasst - denn mit sovielen Geschwistern, die es zu versorgen gilt, ist Wohlstand selbst als Shinobi ein ferner Gedanke -, kann man von dir lediglich das Gegenteil behaupten. Es sind Reichtümer, die du dir wünschst, Geld, eine Villa, gar soziales Ansehen unter Menschen, die uns wie Dreck behandelten. Vergleiche ich dich mit denjenigen, die nicht einmal so taten, als würden sie uns nicht sehen, den Reichen, die ihren Gedanken gegenüber uns freien Lauf ließen, statt sie wie die heuchlerische Mehrheit zu verstecken, fällt mir etwas auf: In Gier und Materialismus stehst du ihnen in nichts nach. Dein Leben in Armut hätte dich dafür prägen müssen, die wahren Werte im Leben zu erkennen, doch stattdessen eiferst du Sachen nach, von denen du glaubst, dass sie Glück bedeuten. Alles was zählt, ist der Besitz, deine Familie ist dir im Endeffekt egal, nicht wahr? Die Aufgaben, die du eigentlich gemeinsam mit Vater erledigen solltest, hast du längst schon auf mich abgeschoben, wir brauchen nicht mehr drumherum zu reden: Meine Geschwister sind für dich nur ein Ballast, ich bin für dich nur Entlastung. Du prüfst Menschen darauf, welchen Wert sie für dich haben, auf ihre Funktion hin. Du bist ein verblendeter, egoistischer und kaltherziger Mensch, was soll ich da noch von dir denken?

Yamada Sora, Bruder, Bettler, 10 Jahre
Sora, was haben sich unsere Eltern nur dabei gedacht, dich nach dem Dorf, in dem wir leben, zu benennen? War es der Hochmut, der sie ergriff, nachdem sich mein Bluterbe offenbart hatte? Der fatale Trugschluss, dass das auch nur irgendetwas darüber aussagen würde, ob du es auch besitzen würdest? Früh wuchst du in dem Glauben auf, ein sehender Yamada zu sein, teiltest viele Gemeinsamkeiten mit mir. Zusammen ertrugen wir die Verantwortung, die uns unsere Eltern aufbürdeten, den damit einhergehenden Druck. Als Brüder hielten wir zusammen und liebten uns. Wieso musste dieser eine Zeitpunkt, diese eine, kleine Sache all dies zerstören? Dass es dir so wichtig war, das Bluterbe zu besitzen, erkannte ich erst später, erst als du dich zu ändern begannst. Wo du früher weitaus fröhlicher und optimistischer als ich warst, hat sich dieses Verhältnis nun gekippt - und das liegt nicht daran, dass ich zum Sonnenschein schlechthin geworden wäre. Die erschütterten Erwartungen unserer Eltern führten nicht dazu, dass sie dir gegenüber Abweisung gezeigt hätten, meiner Meinung nach war es viel schlimmer: Sie entzogen dir die Anerkennung und Liebe, die du zuvor gewährt bekommen hattest. Unterbewusst ließen sie dich denken, du wärst weniger wert. Wie kann man es dir da verübeln, dass du nicht nun minderwertig fühlst, in der Angst, jemandem nicht gerecht zu werden, so unglaublich schüchtern geworden bist? Yukki, Sayuri, Shinji und auch Miu sehen mich nicht nur als ihren großen Bruder, sie sehen zu mir auf, sehen mich schon fast als ihren Vater. Doch bei dir ist es anders, für dich sind unsere Eltern, so sehr sie auch in ihrer Pflicht versagt haben, die einzigen, zu denen du aufsiehst, dessen Liebe du willst. Schon damals war unser Verhältnis anders, brüderlich und nicht so, wie es nun mit unseren Geschwistern ist, doch nun ist es zerstört. Ist es Neid, der diesen Zorn mir gegenüber auslöst? Oder der Zorn gegenüber unseren Eltern, den du auf mich überträgst? Ich weiß es nicht, doch was ich weiß, ist, dass ich noch immer gleich für dich empfinde. Du bist mein Bruder, und deshalb liebe ich dich, doch was ich ebenfalls empfinde, ist Schuld. Mich plagt diese unglaubliche Schuld dir gegenüber, auch wenn ich nichts für diesen "Segen" kann, sie irrationaler nicht sein könnte. Ich wollte dieses Bluterbe, diese Verantwortung nie, doch beides bekam ich. Dir hingegen, dem zumindest ersteres unglaublich fehlt, wurde es verwehrt. Es könnte ironischer nicht sein und dennoch hat das Schicksal so entschieden. Dass diese verdammte Sache zwischen uns stehen muss.
Wie gerne ich dir all das sagen würde, doch davor habe ich zu viel Angst, ich weiß nicht, wie du reagieren würdest...


Yamada Yukki, Bruder, Bettler 8 Jahre
Denke ich an den Namen Yukki, denke ich an einen kleinen, schwächlichen Jungen, der ähnlich seines Namens zerbrechlich wie ein Schneeflöckchen ist. Nun, vielleicht wird dir diese Beschreibung nicht ganz gerecht, doch irgendwo hat sie sicherlich ihren wahren Kern. Du bist nun mal ein sehr sensibles Kind, leicht verletzlich, wenn du dich mit deinen Geschwistern streitest, aber gleichzeitig auch stark darauf bedacht, ein harmonisches Verhältnis zu erzeugen. Wenn dich Shinji ärgert, obwohl er eigentlich noch jünger als du ist, bin ich es, der zwischen euch vermitteln muss. Doch ich werde nicht immer deine Auseinandersetzungen für dich schlichten können, nicht immer da sein, um dir die Arbeit abzunehmen. Du musst lernen, dich durchzusetzen, dich auch mal über andere zu stellen und nicht immer den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Daran ist nichts falsch, doch wahrscheinlich ist es deine Gutmütigkeit, die dies verhindert. Gleichzeitig aber ist sie eine der Sachen, die ich am meisten an dir schätze, eine deiner besten Eigenschaften. Du bist ein treues, loyales Kind, ähnlich wie Miu würdest du niemals jemandem etwas zuleide tun. Wo dies bei ihr jedoch aus kindlicher Naivität erwächst, ist es bei dir wohl eine starke Empathie, aufgrund derer du willst, dass es den anderen immer gut geht. Doch wenn ich dich mit deiner Schwester, Sayuri, vergleiche, glaube ich nicht, dass du davon weißt, was mich bedrückt, es überhaupt ahnst. Nein, stattdessen siehst du zu mir auf, vertraust du mir wie keinem anderen. Und so sehr mich das ehren, mich freuen sollte, so sehr bereitet mir dies auch Unbehagen. Natürlich, ich kümmere mich gerne um dich, du bist mein kleiner Bruder, Teil meiner Familie, doch die Verantwortung, die du mir damit gibst, belastet mich. Dass du zu mir aufsiehst, ist mehr als deutlich, doch wo ich dein großer Bruder sein sollte, fühle ich mich stattdessen wie dein Vater. Wo du der kleine Bruder sein solltest, fühlst du dich mehr wie ein Sohn...

Yamada Sayuri, Schwester, Bettlerin, 7 Jahre
Wenn ich mich mit uns allen vergleichen müsste, dann würde ich sagen, dass du die meisten Ähnlichkeiten zu mir aufweist, wir beide am meisten gemeinsam haben. Glücklicherweise teilst du nur meine guten Eigenschaften, nicht diejenigen, die mich manchmal unausstehlich machen. Schon immer hast du mehr Fragen gestellt, als all unsere Geschwister zusammen, schon immer waren "Warum" und "Wieso" deine zwei Lieblingswörter. So wissbegierig wie du warst, hattest du mich vor ein paar Jahren danach gefragt, ob ich dich zu Miho bringen könnte. Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Und auch wenn es mich zuerst verwundert hatte, so hatte es mich doch gefreut, empfand ich gewissermaßen Stolz auf dich. Vom Clanoberhaupt persönlich Blindenschrift beigebracht zu bekommen, ist eine Ehre, die nicht vielen zuteil wird. Zwar konnten wir es uns bisher nur selten leisten, doch tatsächlich freut es mich viel mehr als dich, wenn du ein neues Buch in deinen Händen hältst. Die Freude in deiner Stimme, die leichte Aufgeregtheit in deinem Atem zu hören, wenn ich dir dein Geschenk überreiche, mehr will ich von dir gar nicht.
Doch wo du für dein Alter sehr gebildet bist, bist du auch sehr intelligent, wahrscheinlich sogar intelligenter als ich. Manche Sachen würde ich gerne vor dir verbergen, doch du verstehst auch ohne Worte. Die Ängste, die ich habe, die Sorgen, die mich plagen, ich glaube, du weißt davon. Wenn du mir freudestrahlend vom Inhalt eines neuen Buchs erzählst, mit mir darüber sprechen möchtest, bilde ich mir manchmal ein, dass du mich ablenken möchtest. Mich auf deine kindliche Art fröhlich stimmen willst. Gott, du machst das Gleiche, was ich auch mit euch mache...


Yamada Shinji, Bruder, 6 Jahre
Mein Sorgenkind. Von der Anzahl her bereitest du mir die meisten Probleme, doch, nein, eigentlich bereitest du mir die wenigsten. Im Gegensatz zu Sora ist zwischen uns nicht diese starke Spannung, der Konflikt, der unser Verhältnis beherrscht, im Vergleich zu Yukki vermagst du es zumindest, dich gewissermaßen durchzusetzen, dir nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Wo ich von Sayuri glaube, dass sie hinter die Fassade blickt, die ich euch vorspiele, hege ich bei dir diesen Verdacht nicht mal im Ansatz. Und diese unglaubliche Naivität, die deine jüngere Schwester an den Tag legt? Nein, du bist misstrauisch gegenüber Fremden, obwohl dir das Leben als Bettler gänzlich erspart blieb, hältst dich nicht gerne dort auf, wo viele Menschen sind, wer kann es dir verübeln. Doch schüchtern bist du deshalb keineswegs, vielmehr ein störrisches, bockiges Kind. Es macht dir viel zu viel Spaß, deinen älteren Bruder zu ärgern, ihm das wenige Spielzeug, das er hat, zu klauen, nur um es vor ihm zu verstecken. Und erst die Ernsthaftigkeit in deiner Stimme, während du die Gutgläubigkeit deiner kleinen Schwester ausnutzt, um ihr die absurdesten Märchen als Wahrheit zu verkaufen. Für dich ist die Welt wohl nur ein riesengroßes Spiel, dem man seinen eigenen Stempel aufdrücken muss. Würdest du zur Schule gehen, du wärest wohl ein Klassenclown, immer zur Belustigung der andere-..., immer zu deiner eigenen Belustigung gut. Doch genau das macht dich so sympathisch, genau deshalb mag ich dich. Nein, nicht weil du dich manchmal wie ein Affe benimmst, sondern weil du einfach ein Kind wie jedes andere bist. Du ärgerst gerne, machst manchmal etwas kaputt und versuchst dich mit einem schuldbewussten Grinsen aus der Affäre zu ziehen, doch im Endeffekt muss ich mir bei dir nicht die Sorgen machen, die ich bei deinen Geschwistern habe. Ich kann mich bei dir darauf verlassen, dass du gerade wohl irgendeinen Mist baust, sowie ich mich darauf verlassen kann, dass du dich normal und gesund entwickelst. Hin und wieder ist zwar eine Standpauke dafür nötig, aber die können meine Nerven verkraften.

Yamada Miu, Schwester, 5 Jahre
Miu, du kleines, naives, dummes Ding. Du bist tatsächlich der Sonnenschein unserer Familie, diejenige, die zumindest ein wenig Freude in unseren tristen Alltag bringt, uns aufheitert - oder es zumindest versucht -, wenn es uns schlecht geht. Mit deiner heiteren, stets fröhlichen Art wirkst du bei uns so fehl am Platze, und dennoch so unglaublich passend. Vielleicht liegt es daran, dass dir das Betteln nach Almosen und die Abhängigkeit von fremder Gunst erspart blieb, vielleicht auch einfach daran, dass du nun mal so bist, doch genau das mag ich an dir. Natürlich hast du noch nicht viel erlebt, die schlechten Seiten der Welt noch nicht kennenlernen müssen, doch ich hoffe darauf, dass du so bleibst. Eine Treuherzigkeit, die auf der ganzen Welt wohl ihresgleichen sucht, und eine Naivität, wie sie kindlicher nicht sein könnte - das sind Eigenschaften, die ich mir manchmal wünschen würde, die das Leben soviel einfacher machen würden. Aber, und das ist das Gefährliche: Diese Eigenschaften haben ihre Schattenseiten. Ohne auch nur nachzufragen, würdest du mit jedem Fremden mitgehen, niemals die Lüge eines anderen anzweifeln, dich nach Strich und Faden ausnehmen und betrügen lassen. Fast schon wie ein Geier über seine Beute kreist, wache auch ich über dich, doch das empfinde ich als nötig. Irgendjemand muss auf dich aufpassen; wenn ich in der Akademie war, dann sollten deine Geschwister auf dich achten, und so werde ich es fortführen. Und selbst wenn ich gerade nicht bei dir bin, so doch zumindest geistig. Dann mache ich mir Sorgen, male mir aus, was passieren könnte und versuche, es sogleich wieder zu verdrängen. Wenn es doch nur funktionieren würde...


Persönlichkeit

Interessen: Regelmäßige Freizeitbeschäftigungen, denen sich andere Jugendliche gerne widmen, sind nichts für den Yamada. Einerseits aus fehlendem Interesse, andererseits deswegen, weil es ihm der Mangel an Geld und die Verantwortung für seine Familie kaum erlauben, solchen nachzugehen. Doch wenn tatsächlich einmal Zeit übrig bleibt, dann ist es nicht verwunderlich, dass er sie am liebsten dazu nutzt, irgendwo in vollkommener Abgeschiedenheit einfach nur für sich zu sein. Er mag es, isoliert von den Sorgen und Nöten des Alltags abschalten zu können und einfach der Zeit dabei zuzusehen, wie sie langsam vor sich hin treibt. Manch einer mag die Gesellschaft anderer begrüßen, das Fehlen jeglicher Gespräche und Geräusche als etwas Unangenehmes empfinden, doch für Hisoya sind Einsamkeit und Stille etwas sehr entspannendes. Und so kommt es dann schließlich auch, dass er trotz des Hasses, den er eigentlich auf Menschen empfindet, doch gewisse kleine Sympathien gegenüber denjenigen hegt, die ihm in diesem Punkt ähneln. Wenn er seine Zeit mit anderen verbringen muss, dann doch am liebsten mit den ruhigen unter ihnen, die wie er ein Schweigen untereinander nicht als peinlich, sondern viel eher angenehm empfinden. Die Ruhe, die er so zu schätzen weiß, findet er interessanterweise ebenfalls im Spielen seines Instruments wieder. Ja, seine Okarina macht Geräusche, sie unterbricht die Stille, die er sich eigentlich wünscht, doch das nur oberflächlich. Einst war sie nur ein Mittel zum Zweck, doch inzwischen hilft sie ihm dabei, innerlich zu entspannen, seinen Gedanken in Form von Tönen Ausdruck zu verleihen. Eine besondere Verbindung hegt er außerdem nicht nur zu Wasser an sich, sondern besonders zum Regen. Das hat nicht unbedingt mit der Affinität seines Chakras, sondern vielmehr mit der läuternden Wirkung, die er ihm zuschreibt, zu tun. Als Blinder ist er umso mehr auf seine anderen Sinne angewiesen, sind diese folglich also umso stärker ausgeprägt. Es ist ein ganz anderes Gefühl, Tropfen für Tropfen das bestimmte, harte Prasseln auf der Haut zu spüren, das in seiner Gleichmäßigkeit und Gänze schließlich fast schon sanft erscheint. Die Beständigkeit des Niederfalls zu hören, der angesichts der Regelmäßigkeit des Klanges, den das Wasser als Ganzes ergibt, eine kleine Symphonie erzeugt, die fast schon zu beruhigen vermag. Und es ist dieser wundersame, erfrischende Geruch, erzeugt von den Tropfen, die langsam in den steinernen Asphalt des Bodens rinnen, der noch lange Zeit danach in der Luft hängt, nicht nur den Körper, sondern auch den Geist reinigt. Tatsächlich, für Hisoya ist der Regen nicht viel weniger als Perfektion. Die perfekte Möglichkeit, von allem loszulassen und sich komplett zu isolieren. Deshalb nutzt er die Chance, wenn er spürt, dass sich solcher langsam anbahnt und es die Zeit erlaubt, sucht sich einen abgelegenen Platz und lässt den Regen auf sich hinab strömen. Dann genießt er dieses Fest für die Sinne, die damit verbundene Abgeschiedenheit, nach der er sich sehnt. Die letzte seiner Freizeitbeschäftigungen hat mit seiner Eigenschaft, viel nachzudenken, zu tun: Hisoya mag es, über die alltäglichsten Dinge, teilweise aber auch über Größeres, Ungreifbares zu philosophieren. Etwas einfach so hinnehmen und akzeptieren, wie es ist, ohne den Grund dafür zu kennen und sich selbst darüber Gedanken zu machen, kann er nicht. Das „Wie“, also wie genau etwas funktioniert, interessiert ihn nicht sonderlich, viel wichtiger ist ihm in allen Fragen, die er sich stellt, immer das „Warum“. Warum jemand etwas tut, warum etwas so funktioniert, wie es nun mal funktioniert, warum es so ist, wie es ist oder warum es überhaupt ist – über Sachen, die andere als gegeben hinnehmen und als absolute Wirklichkeit definieren, könnte er sich stundenlang den Kopf zerbrechen - das macht ihm sogar Spaß. Natürlich hat er dafür nicht die Zeit, muss er sich doch meistens um seine Familie kümmern. Doch so sehr die Bürde, die Erwachsenenrolle einnehmen zu müssen, ihn auch belastet, so sehr liebt er seine Geschwister und Eltern dennoch. Wo er sich von den meisten Menschen distanziert und sie verabscheut, fühlt er sich in der Nähe seiner nächsten Verwandten äußerst wohl und empfindet starke Empathie ihnen gegenüber. Oftmals wünschte er sich zwar ein anderes Leben, doch gegen die starken brüderlichen bis väterlichen Gefühle kann er sich nicht wehren. Generell verspürt der Jugendliche einen gewissen Kollektivismus gegenüber seinem Clan, ist stolz darauf, ein Yamada und ein Blinder zu sein und identifiziert sich auch mit diesen Eigenschaften. Besonders das Blindsein ist für ihn symbolisch gesehen ein wichtiger Teil seiner Persönlichkeit, etwas, das ihn früher passiv von anderen unterschied, durch das er sich inzwischen aber auch aktiv von anderen abgrenzt. Ein weiteres seiner Interessen, auch wenn er es im Gegensatz zu den anderen noch nicht wirklich ausleben kann, ist das für Schwerter. Seit dem Training mit Saburo ist der Junge, auch wenn ihm der Berufsstand des Shinobi eigentlich zuwider ist, von Klingen jeglicher Art gewissermaßen fasziniert. Er kann nicht sagen, was es ist, was ihn an diesen so stark anzieht, vielleicht ist es das glatte Gefühl von Reinheit, wenn man über eine Klinge streicht, vielleicht gar das Gefühl, eine solche überhaupt erst in den Händen zu halten, doch er ist sich sicher, von seinem Onkel die Kunst, mit einem Schwert zu kämpfen, erlernen zu wollen - etwas, das ihm Saburo erst für die Zeit nach der Akademie gestattet.

Abneigungen: Für einen Jugendlichen dieses Alters mag es vielleicht ungewöhnlich klingen, für jemanden, der sein ganzes Leben in Armut und auf den Straßen verbracht hat, ist es jedoch umso verständlicher: Hisoya ist ein Misanthrop; er mag Menschen nicht nur nicht, sondern hasst sie regelrecht. Als Bettler kam er oft genug mit ihren widerlichsten Seiten in Kontakt. So sind es einerseits widerliche Diebe, die sich am kaum vorhandenen Gut der vermeintlich hilflosen zu vergreifen versuchen und andererseits besonders egoistische Reiche, die all ihr erworbenes, wenngleich keinesfalls verdientes Geld gierig für sich behalten, statt es Menschen zu geben, die es tatsächlich brauchen, die er am meisten verabscheut. Solche, die sich wertlose, teure Sachen kaufen, um vor Menschen zu prahlen, die sie eigentlich nicht ausstehen können und dann, wenn sie an den Armen, die dieses Geld zum Erfüllen ihrer Grundbedürfnisse brauchen, vorbeigehen, so tun, als würden sie nicht existieren. In dieser einen Situationen verachtet er die normalen, nicht so arroganten Menschen sogar mehr. Es sind Personen, die unter normalen Umständen vielleicht ja ganz nett sein mögen, doch wenn sie an ihm vorbeikamen, während er bettelte, mit sich haderten. Wenn sie in der Gruppe waren, versuchten, nicht außen zu stehen, um sich möglichst von ihm und ihrer Verantwortung zu distanzieren, deren Gang sich schließlich beschleunigte, während auch ihr Herz angesichts der Nervosität schneller zu schlagen begann, während sie so schnell wie möglich an ihm vorbei und zurück in ihre heile Welt wollten. Wie er diesen Herzschlag hasst, wenn Menschen sich vor ihrer Pflicht, etwas zu tun, drücken, sie zu feige sind, auch nur einen kleinen Teil ihres Wohlstands für etwas wichtigeres aufzugeben, vermag er gar nicht in Worte zu fassen – Verachtung wird dem nicht einmal im Ansatz gerecht. Diejenigen, die nicht wegsehen, starren nur umso mehr, stellen flüsternd anderen die Frage, ob er blind sei, als ob er weder das, noch das widerliche Atmen in seine Richtung hören könnte. Schlimmer als das indirekte Tuscheln ist es nur, wenn ihn jemand direkt fragt, wie es beispielsweise bei direktem Kontakt auf Missionen geschehen kann, es doch eigentlich mehr als offensichtlich ist, aber sie ihn trotzdem mit dieser Frage nerven müssen. Und danach dieses Mitleid, welches deutlich ihren Ton bestimmt und impliziert, dass sie ihn für unfähig halten. Im Laufe der Zeit, in der er indirekt und direkt mit diesem Vorwurf konfrontiert wurde, hat sich demnach eine gewisse Schlagfertigkeit gegen ihn entwickelt, resultierend aus der Angst, für schwach gehalten zu werden. Doch sind es nicht nur einzelne Menschen, gegen die er einen Groll hegt, sondern insbesondere diese "gottverdammte" Gesellschaft, wie er sie nennt, die er verabscheut. Die, in der sich jeder selbst der Nächste ist, die Egoismus und Gier nicht nur mit offenen Armen begrüßt, sondern sie auch noch als etwas Erstrebenswertes fördert, Menschen wissentlich und ohne Skrupel in die Armut treibt. Und die ein System hervorgebracht hat, indem sich Jugendliche zu Gunsten der Interessen von Reichen und Privilegierten gegenseitig abschlachten müssen. Hisoya hasst den Berufsstand, dessen Mitglieder sich selbst als Shinobi bezeichnen, empfindet die Bezeichnung Kindersoldaten als weitaus treffender. Und genauso hasst er auch sich selbst dafür, ein Teil des Ganzen zu sein, diesen Beruf überhaupt auch nur auszuführen. Es sind die Armut und daraus resultierende Abhängigkeit, die ihn erst dazu gezwungen haben, und so ist es nur verständlich, dass er sie am liebsten vollkommen ablegen würde, um endlich ein selbstständiges, freies Leben führen zu können. Ohne diese immense Verantwortung, die er nicht tragen will, aber zu tragen hat und vor allem ohne diese tägliche, ihn innerlich zerfressende Ungewissheit, was morgen sein wird. Wenn er nicht genug Geld nach Hause bringt, seine Familie in seiner Abwesenheit auf sich allein gestellt ist oder er gar eines Tages nicht mehr sein sollte. Hisoyas Blick auf die Zukunft ist keiner, in der er sich tolle Ziele und Wünsche ausgemalt hat, nein, tatsächlich verspottet er die Ziele und Wünsche anderer als etwas, das nur aus purem Luxus heraus entstanden sein kann, sondern einer, den er am liebsten vermeidet. Daran zu denken, dass er sein ganzes Leben lang diese Bürde tragen muss, lässt ihn die Zukunft hassen, daran zu denken, dass es das einzige ist, das sein Dasein überhaupt bestimmt, das Leben selbst.


Mag:
  • Zeit für sich
  • Einsamkeit und Stille
  • Ruhige Personen
  • Regen
  • Okarina spielen
  • Philosophieren
  • Seine Familie
  • Arme und Blinde
  • Seine Identität als Blinder
  • Schwerter
  • Gifte
Hasst:
  • Menschen (besonders Reiche)
  • Gier und Diebe
  • Absichtliches Wegsehen (insbesondere den Herzschlag dieser Personen)
  • Mitleid und die Frage, ob er blind sei
  • Für unfähig gehalten zu werden
  • Die Gesellschaft
  • Armut und Betteln
  • Abhängigkeit
  • Shinobi (und damit sich selbst dafür, diesen Beruf auszuüben)
  • Verantwortung
  • Die Ungewissheit der Zukunft
  • Das Leben

Auftreten: Auch wenn Hisoya das Bluterbe seines Clanes besitzt, bedeutet das nicht, dass man ihm seine Blindheit bei genauerer Betrachtung nicht ansieht. So blickt der Junge andere Menschen nicht direkt an, wenn er mit ihnen spricht, sondern lässt seinen Kopf meist einfach dort, wo er zuvor war. Ob sich jemand vor, neben oder gar hinter ihm befindet, ist ihm egal, tatsächlich weigert er sich sogar absichtlich, in die Richtung eines anderen zu sehen: Dass das unter Sehenden üblich ist, diese das folglich als normal empfinden, ist tatsächlich sogar einer der Gründe für dieses Verhalten. Hisoya gehört nicht zu ihnen, und dementsprechend möchte er sich auch nicht durch Gesten, die er nicht nachvollziehen kann, an sie anpassen. Nur ab und zu, vor allem wenn er sich stark auf ein entferntes Geräusch konzentriert, streckt er dessen Quelle das Ohr entgegen, während er gleichzeitig den Kopf neigt, um den Schall besser wahrnehmen zu können und hält diesen, sobald er gut genug hören kann, still. Bei näherer Betrachtung merkt man außerdem, dass seine Augen, sollte er sie nicht verdecken, ziellos in die Ferne starren; das Gefühl, er würde durch einen hindurch sehen, tritt deshalb oftmals auf. Wenn er nachdenkt, kann man hin und wieder beobachten, dass sie leicht nach oben rollen, bei großer Konzentration verschließen sich ebenfalls die Lider - Reflexe, die bei einem Menschen vollkommen normal sind, die meisten jedoch dennoch verwundern, wenn sie sie bei einem Blinden sehen. Auch wenn diese Merkmale gewiss die Aufmerksamkeit nervender Schaulustiger auf sich ziehen, so versucht der Junge dennoch meistens, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Dabei ist er nicht etwa in sich zusammengekauert oder gar schüchtern, sondern strahlt hingegen eine bewusste Abgrenzung von anderen aus. Auch wenn das ein gewisses Selbstbewusstsein vermittelt, verzichtet er dabei auf einen allzu breitbeinigen, viel Platz einnehmenden Stand, da er es doch selbst in Gruppen deutlich vorzieht, leicht abgeschieden seine Ruhe zu haben und für sich zu sein. In seiner Stimme setzt sich dies ebenfalls fort: Weder sonderlich hoch, noch tief, ist die Besonderheit an ihr, dass der Yamada sie selten stark erhebt. Meist zeichnet auch sie diese gewisse Ruhe aus, die er so zu schätzen weiß.

Verhalten: Wenn es sich nicht unbedingt um seine Familie, andere Blinde oder Arme handelt, dann isoliert sich der Junge von den meisten Personen und bildet nach Außen hin eine harte Schale, mit der er sich von ihnen abgrenzen möchte. Angesichts der Erfahrungen, die er mit Menschen gemacht hat, lässt er diese nicht gerne an sich heran, was sich in einer gewissen Distanz äußert, die er zu anderen wahrt. So mag es der Yamada einerseits nicht, private Sachen über sich zu erzählen und empfindet es andererseits als beschämend, über etwas wie seine Gefühle sprechen zu müssen. Während er Emotionen wie Angst und Zweifel an sich als etwas vollkommen menschliches sieht, kommt das Offenlegen dieser dem Jungen hingegen eher dem Zeigen von Schwäche gleich. Der Junge musste sein ganzes Leben lang Stärke ausstrahlen, einerseits gegenüber seinen Geschwistern, andererseits jedoch auch beim Training mit seinem Onkel, der ihn bis heute noch mit einer eisernen Faust behandelt, weshalb sich unterbewusst der Glaubenssatz eingebrannt hat, Schwäche zu zeigen wäre etwas Schlechtes. Würde er das tun, käme es ihn für ihn gleich, sich bis auf die Seele auszuziehen und somit für andere verletzbar zu machen - etwas, das er fürchtet und vermeiden möchte. Tatsächlich hat er sich durch diesen Glaubenssatz auch einen gewissen, falschen Stolz angeeignet, der es ihm schwer macht, sich vor anderen Personen eigene Fehler einzugestehen. Da der Yamada Auseinandersetzungen mit anderen als als anstrengend und stressig empfindet, reicht es ihm jedoch, einen solchen einfach nicht zuzugeben, anstatt sich ausgiebig mit anderen darüber zu streiten. Statt lange über Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren, gibt Hisoya oberflächlich meist schnell, wenn auch stichelnd nach, um so die Ruhe zu haben, nach der er sich meistens sehnt. Aufgrund letzterer verzichtet er auf Belanglosigkeiten wie Standardphrasen und Unterhaltungen über das Wetter, schweigt seine Mitmenschen gerne auch mal an, da er die Stille untereinander nicht als etwas Peinliches, sondern viel eher als angenehm empfindet. Wenn sich aber die seltene Möglichkeit zu einem tiefsinnigen Gespräch ergibt, dann ist er diesem nicht etwa abgeneigt, sondern nimmt sie sogar gerne wahr, da er unglaublich gerne über die verschiedensten Sachen philosophiert. Ebenfalls kann er sich hin und wieder einen zynischen Kommentar nicht verkneifen, meist über für ihn absurde Werte und Normen oder die Gesellschaft als Ganzes. Dabei sind seine Sprüche oftmals ziemlich bissig, Ironie und Sarkasmus ihr ständiger Begleiter. An letzterem bedient er sich besonders häufig, wenn ihm Fragen zu seiner Blindheit gestellt werden, zieht diese aus einer Abwehrhaltung heraus ins Lächerliche, da er oft genug erlebt hat, dass darauf meistens Mitleid folgt, manchmal implizit die Unterstellung mitschwingt, er sei gar unfähig. Ein Gruppenmensch ist der Yamada folglich nicht, viel eher ein Einzelgänger, was sich ebenfalls in seiner Einstellung widerspiegelt, dass sich jeder selbst der Nächste ist. So sehr er Gier auch verabscheut, so verhält er sich doch in vielen Situationen sehr egoistisch, würde er sich immer über seine Teammitglieder stellen. Und auch, wenn das herzlos erscheinen mag, so ist es doch lediglich pragmatisch, muss er so doch nun mal sein, da er mit seinem eigenen Wohl auch das seiner Familie in den Vordergrund stellt.

Wesen: Innerlich ist Hisoya ein Junge, der vom Leben ziemlich stark frustriert ist. Schon früh wurde er mit den schlechten Seiten der Menschen konfrontiert und bereits als Kind in die Rolle eines Erwachsenen hineingezwängt, der eine große Verantwortung zu übernehmen hat. Und das hat zweifelsohne Folgen hinterlassen. Generell ist der Yamada ein sehr nachdenklicher Junge, der viele Stunden am Tag damit verbringt, sich um Sachen Gedanken zu machen, die andere Jugendliche vielleicht gar nicht verstehen. Es sind Ängste, die ihn plagen; darüber, wie die Zukunft seiner Familie wohl aussehen mag und auch darüber, ob sie jemals ohne seine Hilfe zurecht kommen würde. Das Armenviertel Soragakures ist kein Platz, der sonderlich von Harmonie und Güte geprägt ist, viel eher herrscht Kriminalität in den Straßen der Slums vor. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Hisoya oftmals geistesabwesend scheint, er innerlich an seine viel zu naive, kleine Schwester denkt, während er sich darum sorgt, ob ihr jemand in seiner Abwesenheit etwas Schreckliches antun könnte. Angesichts der vielen Gedanken, die er sich um seine Familie macht, gibt es nur wenige Momente, die er wirklich genießen könnte, in denen er sich nicht mit der Verantwortung konfrontiert sieht, die er zu tragen hat. Eigentlich ist Hisoya ein Jugendlicher, und wie ein solcher würde er sich insgeheim auch gerne verhalten - ungezwungen, locker und besonders sorglos - doch gegenüber seinen Geschwistern, in manchen Bereichen gar seinen Eltern, nimmt er unfreiwillig die Rolle einer Vaterfigur ein, die, ob sie will oder nicht, ihre Pflichten zu erfüllen hat. Die Verantwortung, die er dadurch trägt, macht ihn zwar einerseits ungewöhnlich reif für sein Alter, überfordert ihn andererseits jedoch ziemlich stark, da diese Bürde viel zu schwer auf seinen Schultern lastet. Gepaart mit der Tatsache, dass er Armut, Existenzängste und die starke Ungerechtigkeit zwischen den Menschen am eigenen Leib spüren musste, macht ihn das zu einer Person, die ziemlich verbittert, vom Leben nicht nur nahezu enttäuscht ist, sondern es eigentlich auch hasst. Im Endeffekt führt er ein Leben, das er gar nicht führen möchte, kann es angesichts der Liebe zu seiner Familie jedoch auch nicht aufgeben und versucht deshalb, sich irgendwie mit seinem Schicksal abzufinden. Zeitweise ist er deshalb ziemlich melancholisch, manchmal fragt er sich sogar, was der Zweck des Ganzen ist. Worin der Sinn im Leben liegt.


Stärken und Schwächen

Stärken: Hisoya ist es, der die Verantwortung für seine Geschwister trägt, an sie denken, für sie handeln und auch Entscheidungen für sie treffen muss. Und da er dies nun fast sein ganzes Leben lang tut, wurde er auch immer mit den Konsequenzen dafür konfrontiert. Wenn er also etwas tut, kann er meistens gut einschätzen, was die ungefähren Folgen sein werden, demnach insbesondere für sein Alter relativ vorausschauend handeln. Wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, wägt er demnach ab, welche am meisten von Vorteil wäre und versucht im Normalfall, nicht allzu überstürzt zu handeln. Generell ist der Yamada ein recht intelligenter Junge, was sich beispielsweise in seiner Auffassungsgabe zeigt. Um unbekannte Situationen einzuschätzen und Zusammenhänge richtig einzuordnen, braucht er nicht lange, muss selten zusätzlich nachfragen. Daraus, und aus der Tatsache, dass sein ganzes Leben lang eigenständig für seine Familie sorgen musste, ergibt sich auch eine gewisse Selbstständigkeit. Hisoya ist ein Einzelgänger, der nicht gerne im Team arbeitet, und kommt als solcher auch gut auf sich allein gestellt zurecht. Auf die Anweisungen und Hilfe anderer Menschen ist er nicht angewiesen, zumal er diese eh nur widerwillig annimmt. Wenn er eine Aufgabe aufgetragen bekommt, die er angesichts einer Mission nicht einfach ablehnen kann, sondern zu erledigen hat, versucht er meistens, die für ihn passendste Lösung zu finden und sie nach eigenem Ermessen zu erledigen. Wo manch einer dabei ungestüm und voreilig vorgehen mag, ergibt sich beim Yamada, ausgehend von seiner charakterlichen Ruhe, eine gewisse Geduld. Gleichzeitig bildet sie somit eine weitere seiner Stärken. Wenn etwas getan werden muss, dann ist es im Normalfall natürlich besser, es sofort zu erledigen, doch wenn in Zukunft eine weitaus bessere Gelegenheit dafür in Aussicht steht, lohnt es sich auch manchmal, auf sie zu warten. Das kann auf Missionen ein Vorteil sein, in Kämpfen, teilweise aber auch in etwas so alltäglichem wie dem Umgang mit Menschen.

Schwächen: Der Yamada zeigt besonders gegenüber sehenden Menschen, die dazu noch ihr ganzes Leben im wohlbehüteten Heim verbringen konnten, Seiten von sich, die, wenn man Eigenschaften denn so unterteilen möchte, als Schwäche definieren könnte. Allen voran sind da die Vorurteile, die er im Laufe der Jahre gegenüber ihnen aufgebaut hat, die ihn unterbewusst in seinem Handeln prägen und die er auch nicht einfach so abschalten kann, gar will. So verallgemeinert er, wenn er ihnen Arroganz gegenüber Blinden vorwirft, da er glaubt, sie würden sich für etwas Besseres halten, sie dahingehend für gierig hält, dass sie all ihr überflüssiges Geld für sich behalten wollen, statt es denen zu geben, die es wirklich brauchen. Und von seiner Meinung lässt er sich auch schwerlich abbringen: Hat sie sich erst einmal gefestigt, ändert er sie vielleicht zwar durch eigenes Nachdenken und Philosophieren, auf keinen Fall jedoch, wenn jemand anderes darauf besteht. Öffentlich würde er das schon gar nicht zugeben, was besonders mit seiner Eigenschaft zu tun hat, sich keine Schwäche eingestehen zu können. Wer Schwäche zeigt, macht sich verletzbar, und diese Verletzbarkeit will der Junge nach Außen hin nicht zeigen, gesteht sie sich angesichts der Jahre, in denen er das nicht getan hat, hin und wieder sogar nicht einmal selbst ein. Es ist sein falscher Stolz, der ihn dazu zwingt, Fremden gegenüber immer stark sein zu müssen und aufgrund dessen er nur widerwillig Hilfe annehmen kann. Wenn er eine klare Aufgabe oder ein Ziel hat, das er erledigen muss, dann macht er dies alleine, will er doch darüber hinaus auf keinen Fall das gängige Vorurteil Sehender unterstützen, ein Blinder käme nicht alleine zurecht. Und so sehr er diese Vorurteile gegenüber sich hasst, so ironisch ist es auch, dass er gegenüber anderen selbst welche gebildet hat. Sehende Menschen teilt er aufgrund seiner Erfahrungen und der Tatsache, dass er sie schlichtweg nicht mag, meist in starke Schubladen ein, schert sie somit über einen Kamm. Hinter die Fassade anderer blickt Hisoya nicht, gewissermaßen ist er in diesem Punkt nicht nur körperlich, sondern tatsächlich blind. Ein Punkt, der stark mit diesem in Zusammenhang steht, ist seine Selbstgerechtigkeit. So misst er mit zweierlei Maß, wenn er Sachen und Verhaltensweisen wie beispielsweise Egoismus, den er eigentlich verabscheut, bei anderen kritisiert, diese dann jedoch selbst an den Tag legt und sich dafür die Tatsachen so zurechtlegt, wie es ihm passt. Wenn er etwas tut, was andere seiner Meinung nach nicht tun sollten, dann hat er dafür immer einen guten Grund – redet er sich ein.


Geschichte

Es war dieser widerliche Gestank von Krankheit, von Verderben, fast schon Pestilenz, der ihm in der Nase hing. Nicht der Schrei eines Neugeborenen, ein ganzes Füllhorn an Geräuschen, die in seine Ohren drangen. Leise, wehleidige Geräusche, stark an den Kräften dieser Hüllen zehrend, vom Schwinden dieser zeugend. Gebrochenes Husten, Zittern der Zähne, Frösteln und schwaches Stöhnen, fast schon Wimmern. Das ist das erste, an das er sich erinnert, einige der wenigen und die wohl prägnanteste Erinnerung aus seiner frühen Kindheit. Aufgewachsen im Armenviertel Soragakures, dem Teil der Stadt, den sich keiner der Privilegierten tatsächlich eingestehen möchte, hauste er in einer spärlichen, notdürftig zusammengeschusterten Hütte. Schutz zu bieten vermochte sie kaum, zog doch der Wind durch alle Rillen, fand der Regen seinen Weg durch jedes kleine Schlupfloch und bot die zerstörte, aus den Ankern gerissene Tür doch keinen Schutz vor den Gefahren, die nicht von der Natur, sondern dem Faktor Mensch ausgingen. Hisoya war ein kleines Kind, als solches zu jung, um tatsächlich zu verstehen, doch gleichzeitig empathisch genug, zumindest einiges zu ahnen. Er selbst erinnert sich nicht mehr daran, doch schien er sich den Erzählungen seiner Eltern zufolge zu Hause schon immer unwohl gefühlt zu haben. Fudo und Mai, beide Mitglieder des Yamada-Clans, wenngleich über viele Ecken kaum noch miteinander verwandt, gaben sich nicht sonderlich viel Mühe in der Erziehung ihres Sohnes, sondern versuchten lediglich, trotz ihrer Blindheit und Armut über die Runden zu kommen. Mit einem ungewollten Kind gab es eine Person mehr, dessen Maul man stopfen und der man Kleidung kaufen musste; mit Geld, das eigentlich nicht vorhanden war. Als Säugling wurde der Junge deshalb mit zum Betteln genommen, von seiner Mutter auf den Armen getragen, während sie meist stundenlang an der gleichen Position verharrte, nur um am Ende des Tages doch ohne Geld nach Hause zu kommen. Entsprechend des hohen Misserfolgs, den die beiden trotz des Kindes hatten, führten sie ein Leben am Existenzminimum.

Aber was man nicht kennt, das vermisst man auch nicht, schon gar nicht als Kind. Wahres Glück empfand er damals zwar nicht, doch war er trotz des ständigen Unwohlseins zufrieden. Er hatte seine Eltern, die ihm damals noch Sicherheit zu geben vermochten und obgleich der starken Einschränkungen, wo er alles nicht sein und was er alles nicht tun durfte, ein relativ erfülltes Dasein. Doch das Verhältnis, welches er und seine Eltern zueinander hatten, oder viel eher die Sicht, mit der sie ihn betrachteten, sollte sich bereits im Alter von drei Jahren grundlegend ändern. In dieser Zeit geschah es, dass der Junge Auffälligkeiten zeigte, die einem der gewöhnlichen Yamada unter keinen Umständen zuzuordnen waren. Sachen zu hören, die die beiden Erwachsenen nicht wahrnehmen konnten, das war eine Sache, konnte man vielleicht ja noch als kindliche Fantasie abstempeln, doch die Ohren jedes Clanmitglieds waren für solche Fälle mehr als nur gespitzt. Hisoya lernte erst relativ spät zu gehen, verzichtete aber bald schon, insofern ihm seine Eltern nicht die Hand boten, auch auf einen Stock. Auf diesen einen, besonderen Moment hatten seine Eltern nur gewartet. Noch am selben Tag wurde er zu Saburo, seinem Onkel und einem der drei einzigen Jounin des Clans, gebracht. Als noch aktiver Shinobi war seine Zeit zwar damals rar gesät, um einen Nachkömmling des Clans jedoch auf das potenzielle Bluterbe zu untersuchen, reichte sie auf jeden Fall. Ein paar Tage lang behielt er das Kind bei sich, ließ es Tests ausführen, um seine Wahrnehmung zu überprüfen. Was genau diese beinhalteten, vermag der Junge inzwischen nicht mehr zu sagen, die Abneigung gegenüber seinem Onkel, zu diesem Zeitpunkt einzig durch dessen strenge, kalte Ausstrahlung ausgelöst, bildete sich jedoch schon damals. Und schließlich bestätigte sich der Verdacht, Hisoya war nunmehr offiziell einer der wenigen Träger des Bluterbes, wenngleich er damals nicht verstand, was dies bedeutete. Damit stellte sich sein Leben auf den Kopf.

In Folge dessen änderte sich die Art und Weise, mit der ihn seine Eltern betrachteten. Wo sie sich vorher noch kaum mit seiner Erziehung beschäftigt hatten, sondern lediglich versucht hatten, über die Runden zu kommen, gaben sie ihrem Kind danach zu verstehen, welche hervorstehende Rolle es in der Familie, gar im ganzen Clan einnehmen würde. Während Hisoya einen gewissen Stolz für sich verspürte, auch wenn er nicht genau wusste, wo der Unterschied zu seinen Eltern lag, schäumten diese förmlich vor Stolz über. Es dauerte nicht lange, bis Fudo und Mai, angestachelt von diesem "Glückstreffer", einen weiteren Sohn bekamen. Sora, benannt nach der fliegenden Stadt, in der sie lebten, sollte genau wie sein vierjähriger Bruder das Bluterbe des Clans besitzen, um den beiden Erwachsenen noch besser unter die Arme zu greifen. Natürlich sprachen sie diesen Gedanken niemals deutlich aus, doch das Gefühl, das sie den beiden vermittelten, war seit jeher von einer starken Erwartungshaltung geprägt. Bis sich das Bluterbe jedoch zeigen, Sora also alt genug werden würde, sollte Hisoya ein gewisses Maß an Verantwortung für seinen Bruder übernehmen. Anfangs trug er ihn gerne, half dann schließlich dabei, ihm die Windeln zu wechseln und wurde schlussendlich irgendwann mit ihm alleine gelassen. Tatsächlich hatten seine Eltern keine Probleme damit, einen kleinen Jungen alleine auf die Straße zu lassen, entfernt von ihnen, um somit mehr Menschen zu erreichen, mehr Personen, die möglicherweise dazu bereit waren, ihnen Geld zu spenden. Langsam verstand der Yamada, was Betteln und das Leben auf der Straße überhaupt bedeutete, trug einerseits die Verantwortung, am Ende des Tages nicht mit einem leeren Becher nach Hause zu kommen, und hatte andererseits die Pflicht, die Aufgaben zu erledigen, die seine verantwortungslosen Eltern nicht erledigen wollten. Wenn Sora schrie, musste er herausfinden, was los war, ihn füttern, beruhigen oder in den Schlaf schaukeln, und wenn er sich in die Windeln machte, diese eigenständig wechseln. Damit hatte er kein Problem, wuchs er doch schnell in die Rolle eines großen Bruders hinein, diese Rolle jedoch mit der eines Bettlers kombinieren zu müssen, bereitete weitaus größere Schwierigkeiten.

Angelehnt an eine Häuserwand, die Menschen passieren mussten, wenn sie eine Abkürzung durch das Armenviertel nehmen wollten, auf dem kalten Asphalt zu verharren, war schnell der Alltag des Jungen geworden. Die Tage, an denen sich zumindest eine handvoll Menschen dazu erbarmte, ein paar Münzen in den Becher des Kindes zu werfen, an denen die Familie ihr Geld stark einteilen musste, damit jeder das Nötigste besaß, waren noch die besten. Doch das war nicht die Norm. Tag für Tag hörte Hisoya ihnen zu, nicht etwa den anderen Bettlern, die er, auch wenn er es sich damals nicht eingestehen wollte, als seine stärkste Konkurrenz sah, sondern den Schritten der Menschen, denen es besser ging. Und Tag für Tag spielte sich dasselbe ab: Das Geld in ihren Taschen konnte er klimpern hören, umso stärker, je mehr sie sich ihm näherten. Je näher sie ihm aber kamen, desto schneller wurden nicht nur sie, sondern gleichzeitig auch ihr Herzschlag. Er konnte es doch hören, wie sie ihn erst beobachteten, während sie sich noch in Sicherheit wiegten, direkt in seine Richtung atmeten, und dann den Kopf abwandten, um so zu tun, als wäre er nicht da. Es waren Menschen, die sich zwar einerseits schuldig fühlten, andererseits jedoch bloß nicht das Geld verlieren wollten, das sie ja so dringend brauchten. Gedanken, die Hisoya erst später ausformulieren sollte, angesichts der Empathie eines Kindes aber im Unterbewusstsein längst verankert hatte. Schlimmer als die "normalen" Menschen waren lediglich diejenigen, die nicht einmal so taten, als wären die Armen nicht vorhanden. Einerseits reiche, noble Menschen, die ihn und die anderen Bettler als ekelhaft, gar verseucht von Krankheiten bezeichneten, während sie laut und deutlich mit anderen sprachen und andererseits diejenigen, die sich erst an ihn heranschlichen, um ihm dann das wenige Geld, das er gesammelt hatte, zu stehlen. Dementsprechend war die Familie den Großteil der Zeit von Hunger geplagt, dem sie nur entkommen konnte, wenn es andere so wollten. Sie waren auf diejenigen angewiesen, die mehr hatten, abhängig von ihnen. Eine Abhängigkeit, die noch wuchs, als Mai, dieses Mal jedoch ungewollt, ihr zweites Kind bekam: Yukki.

Damit einhergehend wuchs der Hunger, den die Familie litt, und stieg die Verantwortung, die der älteste der drei Jungen zu tragen hatte, überließen ihm die beiden Erwachsenen die Aufsicht über Yukki doch genauso, wie sie es schon bei Sora getan hatten. Nahezu unerträglich wurde es jedoch erst ein Jahr später, als Sayuri unbeabsichtigt als erstes Mädchen in die Familie eintrat. Mit ihrer Geburt erhöhte sich nicht nur der Druck, der auf Familie lastete, sondern kam auch noch ein weiteres Ereignis. Sora war inzwischen drei Jahre alt, im gleichen Alter, in dem sich bei Hisoya das Bluterbe ausgebildet hatte, und war somit bereit, sich von seinem Onkel prüfen zu lassen. Seine Eltern hatten immerhin schon vor seiner Geburt darauf gehofft, es gar verlangt, stand für sie doch von Anfang an fest, dass das zweitälteste Kind ebenfalls das Bluterbe trug. Betrachtete man es aus ihrer Perspektive, war sie wohl ein schwerer Schlag, den sie zu verkraften hatten, die Erkenntnis, dass er es schließlich nicht besaß. Der Einwand der Eltern, dass es sich möglicherweise noch nicht ausgebildet hatte, wurde von Saburo abgeschmettert, wurde man doch nur damit geboren oder nun mal nicht. Da seine Eltern unterbewusst nun nicht mehr von ihm forderten und verlangten, sondern die Erwartungshaltung bitterer Enttäuschung wich, begann Sora sich zu ändern. Fortan bestimmten die entzogene Liebe und Anerkennung sein Leben, erzeugten in ihm die Sehnsucht, seinen Eltern gefallen zu wollen und von ihnen respektiert zu werden. Und dies prägte schließlich auch das Verhältnis beider Brüder. Hisoya hatte es, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, zuvor erleichtert, die Last auf seinen Schultern mit jemandem teilen zu können, doch dass Sora es wider der Hoffnung nicht besaß, änderte nichts an der Sichtweise, mit der sein großer Bruder ihn betrachtete, nichts an der Liebe, der er für ihn empfand. Umgekehrt sah das jedoch anders aus: "Wieso hat er es, und ich nicht?", "Wieso ist er dadurch mehr wert?" oder die Frage, die ihn wohl am meisten plagte, "Warum lieben sie mich deshalb weniger als ihn?" waren Gedanken, wie Sora sie sicherlich formuliert hatte, die sein älterer Bruder auch so verstand.

Somit lastete fortan jedwede Verantwortung unmissverständlich auf Hisoya, und auch wenn er es eigentlich nicht wollte, sah er sich mit acht Jahren dazu gezwungen, eine Entscheidung für seine Geschwister zu treffen. Auch wenn er die Beziehung zwischen den beiden nicht noch weiter belasten wollte, musste Sora nun anfangen, selbstständig zu betteln, Yukki und Sayuri würden in Zukunft ein ähnliches Schicksal teilen. Danach begann dann schließlich seine Zeit auf der Akademie, lernte er Menschen kennen, die anders waren als er. Anfangs war er nervös, musste er doch so viele Fremde kennenlernen, wie in seinem ganzen Leben nicht - beim Betteln tat er das auch, natürlich, aber sah diese Personen nach wenigen Sekunden nie wieder. Und wenngleich sich diese Nervosität legte, er schnell mit seinen Mitschülern in Kontakt kam, so mochte er ihn doch nicht. Es war komisch für ihn, von anderen so stark auf seine Blindheit angesprochen zu werden, war sie für ihn vorher doch nie ein tatsächlicher Faktor gewesen. Was war der Unterschied darin, zu sehen oder eben nicht? Manche seiner Mitschüler fragten ihn, ob man lediglich die Farbe Schwarz sehe, wenn man blind sei - darauf wusste er anfangs nichts zu antworten. Woher sollte er das denn wissen?! Schwarz war angesichts der Konnotationen und Assoziierungen, die er aufgrund der Verwendung im normalen Wortschatz entwickelt hatte, ein Symbol für alles Schlechte geworden. Ob er seine Blindheit damit verband? Nein. Dennoch hatte er das Gefühl, die anderen taten es. Wie sie ihn behandelten, als würde er die alltäglichsten Dinge nicht schaffen, ihm Mitleid zollten, als wäre er angesichts seiner Behinderung, die er niemals als solche sah, kein vollwertiger Mensch. Im Endeffekt, so empfand er es, blickten sie auf ihn herab, und er erwiderte diesen Gefallen.

War der Schulalltag beendet, ging es nicht in die Freizeit über, nicht in wohlverdiente Stunden, in denen er spielen, sich mit Freunden, die er nicht hatte, treffen oder einfach nur faulenzen konnte. Noch immer war er der älteste Bruder, trug er die Verantwortung. So war sein Tag voller als je zuvor. Nach der Schule ging es zum Betteln, währenddessen kümmerte er sich um seine Familie. Mit Shinji und Miu war diese schließlich komplett, gleichzeitig wurden auch Yukki und Sayuri zur Arbeit herangezogen. Danach, manchmal auch davor, wurde der Junge von seinem Onkel trainiert. Dieser gab ihm nicht nur Essen, zumindest mehr, als er gewohnt war, sondern lehrte ihn das, was man ihm auf der Akademie nicht beibringen konnte: Seine Stärken richtig auszuspielen. Ein Yamada kann nicht sehen, doch sein Gehör ist dafür das beste, das es in der Welt der Shinobi gibt. Das Surren eines Kunais, das durch die Lüfte fliegt, Schritte eines Gegners auf dem Boden, der nicht nur stumpf auf einen zu rennt, sondern sich taktisch bewegt, in der Krone eines Baumes zu verstecken sucht und lauert, und auch das Schwingen einer Waffe - all dies lernte er zu hören, durch kleinste Anzeichen zu erkennen. Doch wo der Unterricht mit Saburo ihn weiterbrachte, hasste der Akademist ihn auch. Sein Onkel war ein strenger, kalter Mann, der ihm keine Fehler verzieh, ihn anbrüllte und disziplinierte. Irgendwann machte Hisoya schließlich Fehler nicht mehr deshalb, weil er etwas tatsächlich nicht konnte, sondern ihn die Anwesenheit Saburos schlichtweg so stark verunsicherte, dass dies zu ihnen führte - nicht, dass sein Onkel je auf diese Idee gekommen wäre. In seiner Nähe durfte er keine Schwäche zeigen, nur stark sein; irgendwann verankerte sich dieser Grundsatz, führte dazu, dass der Junge einerseits gegenüber seinen Geschwistern stark und sicher auftreten musste - was ihnen gewissermaßen Sicherheit geben sollte und somit etwas Gutes war -, aber auch gegenüber seinen Mitschülern.

So wie sie ihn als anders empfanden, empfand er auch sie als anders. Nicht nur, dass ihn das ständige Gefrage danach, ob er blind sei, mehr als nervte, empfand er sie darüber hinaus doch noch als arrogant und selbstherrlich. Sie sahen sich als besser, geeigneter und fähiger, diesen Beruf auszuführen, wo so viele ihrer Sinne doch kümmerlich unterentwickelt waren. Dazu wuchsen sie alle wohlbehütet bei Mami und Papi auf, mit einem warmen Bett, einer warmen Mahlzeit und ohne sich sorgen zu müssen, was morgen sein würde. So entwickelte er das Bedürfnis, sich von ihnen abgrenzen zu müssen, ein Zeichen zu setzen und klar zu zeigen, wer er war. Ein Zeichen, das selbst sie verstanden: eine Augenbinde, die er sich fortan anlegte, wenn er rausging. Ohne jedwede physische Bedeutung für ihn, dafür mit einer umso größeren symbolischen.
Auch ein weiteres Objekt sollte zu dieser Zeit in sein Leben treten. Ein kleines, rundes Blasinstrument, aufgespürt in einem Antiquitätenladen, mit Geld gekauft, das er eigentlich nicht hatte, wohl eher nicht für ihn bestimmt war. Es war eine Okarina, die er mit den wenigen Ryou, die er zusammenkratzen konnte, erworben hatte. Sie fühlte sich gut an, lag perfekt in seinen Händen und gab Töne von sich, die ihm gefielen. Doch auch, wenn letzteres der Fall war, musste die Musik nicht ihm gefallen, sondern den Menschen, die ihm dafür Geld gaben. Damit zumindest Shinji und Miu die Schande und Scham des Bettelns nicht mehr ertragen mussten, zumindest sie davon ausgeschlossen waren und ihre Kindheit möglichst sorgenfrei erleben konnten, wollte Hisoya seine Einnahmen erhöhen. Und auch wenn es ein wenig dauerte, sich auf das neue Instrument einzustimmen, zeigte der Junge Talent auf diesem Gebiet, schaffte es, die Einnahmen so zu erhöhen, dass sich die Familie bis zu seinem Antritt als Shinobi auch ohne die beiden jüngsten Geschwister über Wasser halten konnte. Gewissermaßen war es für ihn auch eine Art der Entspannung. Manchmal, wenn Saburo das Training ausfallen ließ, verheimlichte der Junge dies und entspannte sich eine Weile, gönnte sich Ruhe, was jedoch zu entsprechenden Schuldgefühlen führte. Mit der Okarina jedoch konnte er diese Entspannung, natürlich zum Teil gestört von anderen Menschen, mit Geld verbinden.

Und schlussendlich hatte er die Akademie abgeschlossen, die Prüfung zum Genin bestanden. Was ihn nun erwartete, verunsicherte ihn. Einerseits würde er nun das sein, was sich Sora immer gewünscht hatte. Den Beruf ausüben, den er selbst nie wollte und seinem jüngeren Bruder ohne mit der Wimper zu zucken überlassen hätte. Somit, so ahnte er, würde sich das Verhältnis der beiden noch weiter verschlechtern. Andererseits war da noch Miu, das jüngste der Kinder. Sie war ein treuherziges, offenes und naives Ding. Ein Sonnenschein, wenn man so wollte - nichts, was man in den Armenvierteln, Hisoyas Meinung nach auf der Welt, sein sollte. Schon als er mit ihr zusammen war, sorgte er sich um sie, doch jetzt, wo er auf Missionen gehen und noch länger abwesend sein würde, könnte er doch unmöglich auf sie aufpassen. Und was erst, wenn ihm etwas geschehen würde, er nicht mehr für sie da sein könnte? Wer sollte dann die Familie zusammenhalten, wie sollte da erst ihre Zukunft aussehen?


Charakterbild




Schreibprobe

Hastig rieb er seine rauen, kalten Hände aneinander, pustete wärmend in sie hinein, ehe er sie in den Seitentaschen seines langen Mantels vergrub. Der Wind zog leicht durch die Rillen des alten Hauses, an seinen Ohren vorbei, in denen er ein leichtes Zischen erzeugte, seinen Nacken kitzelnd und die Haare leicht zum Wehen bringend. Als er dort saß, harte, ungeschützte Knochen auf das Holz des Stuhles drückten, seufzte er leicht auf, lauschte den Geräuschen. Ignorierte man das Surren einfach, verfiel es irgendwann im Hintergrund, verfeinerte die Kulisse unmerklich und subtil. Dann konnte man die Ruhe genießen, die gerade herrschte, dem leisen Klang seines eigenen Atems horchen. Eines kalten, zugegeben, in der Lunge schmerzenden, wenn er der Luft zu viel von ihr auf einmal raubte. Der Winter war keine Zeit der Feste, bot keinen Platz für Frieden und Besinnlichkeit, nein, hauptsächlich war er kalt. Das widerliche Gefühl der aufgestellten Häärchen, Gänsehaut, wie man sie so schön nannte - ein Tier, unter dem sich der Junge nichts vorstellen konnte, das er vertrauend auf Erzählungen mit einer Ente verglich. Laut und hysterisch, mit den kleinen, leichten Füßchen dennoch auf dem Boden trampelnd. Wie konnte ein so zartes, fragiles Wesen bloß immer einen solchen Aufruhr veranstalten? Und dann erst der Geruch des dreckigen Wassers, der an ihnen haftete, diese unbändige, penetrante Gier, mit der sie verlangten, dass man das eigene Essen verschwendete, um sie damit so fett werden zu lassen, dass ihre Beinchen unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrachen.

Er dachte über Enten nach... Wieso er das tat? "Vielleicht mag ich es ja, die Zeit, in dessen Überfluss ich mich winde, zu verschwenden...", sprach er sich innerlich selbst zu. Oder war es doch eher: "Ich will Entenzüchter werden." Möglicherweise... ja, "Möglicherweise liegt es auch daran, dass der Gedanke an etwas so banales und triviales mich davon ablenkt, noch an etwas ernsthaftes, wichtiges zu denken..." Dann stützte der Yamada die Ellenbogen auf dem harten Tisch ab, ließ das Gesicht in seinen kalten Händen versinken... und stand dann schließlich doch auf, um das Essen anzurichten, wie Hisoya es scherzhaft nannte. Ein großer Laib Brot, und da sie gestern Glück hatten, auch ein wenig Margarine. So schnitt er unter leichtem Aufwand das harte, trockene Stück Brot in viele Scheiben, beschmierte sie und legte sie schlussendlich auf die Teller, deren Temperatur sich ihrer Umgebung bestens angepasst hatte. Ein paar Risse hatten sie, in denen die sonstige Glattheit der Oberfläche in harte, abgehackte Stückchen überging, deren Rauheit sich selbst beim leichten Streifen mit den Fingern zeigte, doch noch taten sie ihren Zweck. Als schließlich alles vorbereitet war, setzte sich der Junge wieder hin - vielleicht ja, nur vielleicht, könnte er gedanklich seine Karriere weiterplanen. Nun, mitnichten... Als leise Sohlen langsam auf den Dielen ankamen, sich behutsam und vorsichtig nach vorne schoben, fiel ihm das genauso auf wie das Krachen eines anderen Paar Füße, das langsam widerhallte, selbst durch die Türen hörbar war. Die Kleinen standen gerade auf, ein neuer Tag würde beginnen. Shinji würde Yukki das Brot klauen, Miu sich erneut erklären lassen müssen, wie man sich die Schuhe band, und dann war es Zeit für die Akademie...
 
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Yamada Hisoya

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Sora
Dorf
Sora
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>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Steigerungs-Stufen <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 1
Geschwindigkeit - 3
Geschick - 2
Ausdauer - 2
Widerstand - 2

Chakramenge - 1
Chakrakontrolle - 3


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 3
Ninjutsu - 2
Genjutsu - 1

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Attribute <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 400 - Stufe 1
Geschwindigkeit - 500 - Stufe 2
Geschick - 300 - Stufe 1
Ausdauer - 300 - Stufe 1
Widerstand - 100 - Stufe 1

Chakramenge - 700 - Stufe 2
Chakrakontrolle - 500 - Stufe 2


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 500 - Rang D
*Taiji - 500 - Rang D
Ninjutsu - 500 - Rang D
*Suiton - 500 - Rang D
Genjutsu - 500 - Rang D

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Grundtechniken <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


Kawarimi no Jutsu (Körpertauschtechnik)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 50 Meter Umkreis

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Mit dieser Technik wird der eigene Körper mit dem eines Gegenstandes, einer Pflanze oder eines Tieres vertauscht, welches dann die Gestalt des Anwenders annimmt. Auf diese Weise kann ein geschickter Shinobi den Gegner mit einem Scheinangriff täuschen und nur das gewählte Objekt in den Kampf werfen, während er selbst auf eine Lücke in der Verteidigung des Gegners lauert.



Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Auf sich selbst

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Dieses Standard-Jutsu erlaubt es dem Anwender sich in jede Person, Tier oder in ein Objekt seiner Wahl zu verwandeln und dessen äußere Erscheinung anzunehmen. Aber sonst ändert sich nichts. Man kann nicht größer oder kleiner werden (jedenfalls nicht viel) und die physischen Eigensschaften ändern sich auch nicht. Sprich wenn man sich in einen Stein verwandelt, dann ist man nicht so hart wie einer.



Bunshin no Jutsu (Einfache Doppelgänger)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E pro Doppelgänger
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Anwender dieser Technik erschafft eine oder mehrere Kopien von sich selbst, welche sofort verschwinden, sobald sie mit etwas in Berührung kommen. Anwender des Byakugan oder anderer Aufspürungstechniken können dieses Jutsu leicht durchschauen, doch auch erfahrene Shinobi ohne dieses Hilfsmittel sind durchaus in der Lage, die Täuschung zu erkennen. Die Doppelgänger imitieren den Anwender komplett in seinen Bewegungen, müssen sich dabei aber nicht absolut parallel verhalten. Außerdem sind sie körperlos, das heißt, dass sie keinen Schaden zufügen und nicht direkt helfen können.



Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.



Tobidôgu (Waffe versiegeln)

Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Waffen, die zu schwer oder zu unhandlich sind, um ständig mit sich herumgetragen zu werden, kann man mit dieser Kunst in ein Stück Papier versiegeln. Die Schriftrolle muss zu diesem Zweck für die Objekte, welche sie beherbergen soll, beschrieben sein und wird wie jede andere aktiviert, um die entsprechenden Objekte wieder herbeizurufen.



>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Taijutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<



>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ninjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Suiton: Mizú naifu no Jutsu (Wassermesser Technik)

Element: Wasser
Typ: Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: E
Reichweite: So weit, wie man ein Kunai bzw. das gebildete Äquivalent werfen kann

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 2

Beschreibung: Der Anwender spuckt nach den erforderlichen Fingerzeichen einiges Wasser in seine Hand (oder irgendwo anders hin) und formt dieses dann mit der Hilfe von Chakra in ein Kunai und härtet dieses. Es hart zwar nicht die Härte eines echten Kunai, jedoch geht einem so nie die Munition aus. Auf höheren Stufen der Chakrakontrolle kann man daraus auch Schwerter und ähnliches formen.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Genjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Bakuhatsu Henshu (Explosionstäuschung)

Element: Keines
Typ: Genjutsu - Area
Rang: D
Chakrakosten: E
Reichweite: 20m

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 2

Beschreibung: Bei diesem einfachen Jutsu wird dem Gegner weiß gemacht, dass direkt hinter ihm eine Explosion stattfindet. Unerfahrene Shinobi wie Akademieschüler oder Genin wirbeln oft herum um sich zu vergewissern und ignorieren dabei die Tatsache, dass sie ungedeckt einem Angriff ausgeliefert sind. Es wird hier lediglich das Gehör der Opfer angegriffen.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Bluterbe <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Zura

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Aaaaand here is Zu- *ähem* Katsura, der beinahe freundliche Bearbeiter!

Und zuerst muss ich sagen, dass ich von diesem Steckbrief in der Tat ziemlich beeindruckt bin. Beim Lesen habe ich mitunter ab und an tatsächlich vergessen, dass ich ihn eigentlich kontrollieren müsste, aber keine Sorge: Das ist mir immer rechtzeitig wieder eingefallen, damit mir auch ja nichts entgeht.

An dem Statusblatt gibt es nichts zu meckern: Hier stimmt alles.

Und auch an dem Datenblatt gibt es nicht viel auszusetzen. Hier und dort habe ich jedoch bemerkt, dass du streckenweise Probleme mit Verbflexionen hast, und möchte dich an dieser Stelle dazu anhalten, noch einmal gegenzulesen und die verkorksten Verben herauszukorrigieren. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass du dich wirklich bemüht hast, sehr lyrisch zu schreiben, aber dich dabei gelegentlich in deinen eigenen Satzschleifchen und Schächtelchen verheddert hast. Hier könntest du nach Möglichkeit auch noch einmal nachschleifen.

Das Aussehen könntest du meines Erachtens noch etwas Strecken. Hier fehlt es mir nicht an Detail, wohl aber an Textfülle. Drei bis vier Zeilen mehr tun hier nicht weh.

Deine Herangehensweise, die Familie zu beschreiben habe ich wirklich genossen. Meinen Standardkritikpunkt, dass die Beziehungsform zwischen Charakter und Familienmitglied fehle, kann ich hier sicher nicht anbringen. Die Art und Weise, wie du an diese Beschreibung herangegangen bist, hat mich wirklich beeindruckt, wenn auch irritiert. Sicherlich war es dein Plan, mithilfe der Ichform näherzubringen, wie der Charakter zu den beschriebenen Leuten steht, aber es erfordert eine plötzliche Umgewöhnung. So musste ich den ersten Satz des Onkels drei Mal lesen, um zu begreifen, dass sich die Erzählform geändert hat. Das alles umschreiben zu lassen, wäre schade um die gelungene und tiefe Beschreibung, daher schlage ich dir alternativ vor, die Beschreibungstexte kursiv zu machen, um den Stilwechsel zu verdeutlichen und dem Leser zu zeigen, dass ein solcher Stilwechsel stattfindet.
Zwischen den Familienmitgliedern ist allerdings jeweils eine Leerzeile zu viel - sollte da eventuell mal jeweils ein Bild hin?

Und sonst passt hier eigentlich alles. Irgendwie kommt mir dieser Kontrolltext karg und klein vor.

Gruß,
Zura ja nai, Katsura da!
 

Yamada Hisoya

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Das "ziemlich beeindruckt" hat mich wirklich ziemlich gefreut, vielen Dank dafür! :)

Ich hab über die Verben rübergeschaut und die korrigiert, die mir aufgefallen sind.

Aussehen ist zumindest um etwa drei Zeilen gestreckt, mehr würde einfach nur die Wortzahl erhöhen, aber keine wirkliche Neuerung bringen.

Jap. Ich fand die Ich-Form sehr schön für die Beschreibung der Familie. Damit konnte ich ein paar Eigenheiten des Chars einbauen, die Beziehung tiefer beschreiben und irgendwo auch meinen eigenen Stempel aufdrücken. *g* Jedenfalls sind die Texte nun kursiv, auch wenn ich ehrlich gesagt hoffe, dass das beim Lesen nicht zu sehr stört oder in den Augen schmerzt. Die Leerzeile war zuviel, weil ich es nicht besser wusste. :D

Edit: Ach ja, ein paar Spiegelstriche sind raus. Wenn die zum Einsatz kommen, dürften Sätze wohl am verwirrendsten klingen.
 

Zura

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Vielleicht liegt es an mir, aber ich finde kursiven Text im Grunde angenehmer zu lesen als Blocktext.

Also von meiner Seite aus ist jetzt alles im Grünen Bereich, daher Startfreigabe für die Zweitkontrolle:
Angenommen!
 

Kamir

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Als allererstes möchte ich mich Zura anschließen: ich habe es sehr genossen deinen Steckbrief zu lesen und der Charakter selbst gefällt mir ebenfalls sehr gut. Tatsächlich haben ich eigentlich nur einen Kritikpunkt und das ist die Textformatierung bei dem Punkt Familie. Ich finde zu viel kursiv sehr anstrengend zu lesen, weshalb es mir deutlich lieber wäre, wenn wir Formatierung hier rauslassern würden, da das aber Geschmackssache und lediglich persönliche Präferenz ist, werde ich dir das nicht ankreiden und dir stattdessen hier dein ersehntes Angenommen schenken.

Viel Spaß in der Akademie kleines Vöglein! ~
 
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