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Zimmer 301

Iwamoto Yuto

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Wie die meisten wissen, besitzt Yuto nur zwei Dinge. Den Kunai, den er von Sensei Saya geschenkt bekommen hatte und er seit diesem Tage immer bei sich trug und natürlich Bücher. Von diesen trägt er zwar mindestens immer eines - zusätzlich zu seinem Notizbuch - bei sich, doch die restlichen, die sich in seinem Besitz befinden, stapeln sich in seinem Zimmer. Genau dies kann man auch als erstes erblicken, wenn man sein Zimmer betritt. Sie. Sind. Überall.
Erhellt wird das Zimmer durch ein großes Fenster, vor dem man allerdings oft Vorhänge vorfinden kann, weil der Bewohner es bevorzugt etwas gedämpftes Licht zum lesen zu haben. Genau dies wird auch ausgenutzt, da Yuto meist auf der Fensterbank mit einem Buch in der Hand und Kissem im Rücken sitzt, als einen Stuhl samt Schreibtisch oder sein Bett zu belagern. Der Schreibtisch selbst steht direkt vor der Fensterbank, während das Bett etwas versteckt hinter dem großen Schrank steht. Dieser Schrank dient mehr oder weniger als Raumtrenner, schließlich will man auch noch bei geöffneter Türe etwas Privatsphäre. Außer einem Nachttisch, samt Lampe, kann man nichts außergewöhnliches mehr in diesem Raum finden. Allerdings sollte man noch erwähnen, dass Yuto noch immer nicht ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht Steinsch... Verzeihung, Buchschlag!" an seine Türe gehangen hat.
Es ist unglaublich wie sehr sein eigenes Zimmer im Kontrast zu seinem sonst so ordentlichen Charakter steht.
 

Iwamoto Yuto

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Eine laue Nacht. Das Kiri Ryokan lag ebenso wie seine Bewohner in einem friedlichen Schlummer, während der Mond die gesamte Plattform mit seinem fahlen Licht zudeckte. Einer jedoch konnte nicht schlafen - Yuto. Dieser lag mittlerweile zwar in seinem eigenen Zimmer, war jedoch nicht alleine wie man erwarten konnte. Daisuke fand immer wieder - wohl aus Gewohnheit - seinen Weg in Yutos Zimmer. Doch sein weißhaariger Freund war definitiv nicht der Grund weshalb er in dieser Nacht nicht schlafen konnte, sondern seine Gedanken, die ihm in dieser Nacht einfach keine Ruhe ließen. Zu viel war in der letzten Zeit geschehen, zu viel hatte er gesehen und vor allem aber gefühlt. Besonderes letzteres war ein großes Problem, denn ein "guter" Shinobi sollte seine Gefühle jederzeit unter Kontrolle haben, jederzeit rational agieren können und... sich dies auch jederzeit immer und immer wieder ins Gedächtnis rufen können.
Während unseren Rotschopf eben jene Punkte also durch den Kopf schossen, schob er behutsam Daisukes Extremitäten zur Seite, die wie immer kreuz und quer über ihn verteilt waren. Ein Fuß auf seinem Oberkörper und die Zehen des anderen gefährlich nahe seines Gesichtes und auf der Höhe von Ohr und Nase. Glücklicherweise jedoch hatte er sich daran gewöhnt sich aus diesen zu entwirren und stand nach wenigen Sekunden neben seinem Bett. Was sollte er nun machen? Hausarbeit? Nein, würde um diese späte Uhrzeit viel zu viel Lärm machen. Ein schönes, entspanntes Bad in der heißen Quelle? Nein, auch das würde zu viel Lärm verursachen. Doch was dann? Das Übliche eben. Eigentlich war es eine so einfache Lösung, dass Yuto beinahe Gelacht hätte, doch damit hätte er wohl Daisuke aufgeweckt, was nun definitiv nicht sein Plan war. Mit üblich war seine Lieblingsbeschäftigung gemeint, also sein kleines "Hobby" neben der Hausarbeit - Lesen.
Der junge Chuunin schnappte sich also eines der vielen umliegenden Bücher, man musste an dieser Stelle unbedingt nochmals erwähnen, wie faszinierend es war, dass er sich selbst mit geschlossenen Augen durch seinen mit Bücherstapeln übersehten Raum bewegen konnte, ohne auch nur einen einzigen davon umzuwerfen, und öffnete das Fenster. Sekunde. Das Fenster? Oh ja, das Fenster. Es war eine recht gute Abkürzung um auf das Dach zu gelangen, dem Ort an dem Yuto neben seinem Zimmer am liebsten seine Nase in eines der unzähligen Bücher steckte. Auf diesem schließlich angekommen, verharrte er für einen Augenblick und lauschte. Grillen zirrpten, der ein oder andere Windhauch für durch das Blätterwerk der Bäume, dem Gras und durch seine roten Haaren, doch ansonsten war nichts zu hören außer der friedlichen Stille. Dies bedeutete nun für ihn, dass er sich auf dem Dach niederlassen konnte, es sich etwas bequem machte und schließlich auch das Buch aufschlug. Irgendwie kam er jedoch nichtmals zum Lesen, sondern sein Blick blieb an der friedlichen Szenerie des Wohnheimes hängen. Der Mond über ihm, die vereinzelten Kirschblütenblätter die zu Boden segelten und generell alles was für diese Ruhe innerhalb dieser Szenerie sorgte. Wie oft wohl gab es schon diese Momente, in denen er sich nichts sehnlicher wünschte als die Zeit einfrieren zu können und somit diesen Moment für immer festhalten zu können? Einen Moment in dem alles stimmte, es friedlich war und die einzige Bedrohung für ihn, die sich anhäufende Hausarbeit war...
 

Tetsuya Daisuke

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So friedlich sah der kleine Tetsuya aus… In anderen Momenten war immer er einer der Gefürchteten, zumindest bei jenen die sahen wie stark Daisuke war. Doch nun wo er so da lag und schlief, wirkte er doch trotz des außergewöhnlich muskulösen Körpers irgendwie zerbrechlich und eben tatsächlich friedlich. Ein friedsamer kleiner Kampfzwerg, der seinen Körper im ganzen Bett seines besten Freundes ausgebreitet hatte… Wie er dort hingekommen war? Das wüsste er sicher selbst nicht mehr, wenn er erwachte, aber es war schon so zur Gewohnheit geworden, dass Daisuke nicht einmal mehr großartig darüber nachdachte. Nachdem Yashi nun schon eine Weile nicht mehr da war, häuften sich die nächtlichen Besuch des weißhaarigen Zwerges im Zimmer seines besten Freundes. Dies mag nun komisch klingen, aber wahrscheinlich war sich der Tetsuya dem Grund nicht einmal bewusst, obwohl es mit Sicherheit schlicht und ergreifend die Einsamkeit war, die ihn zu jemandem trieb. Allein hatte er schon lange keinen guten Schlaf mehr, bei Yuto jedoch wirkte er fast komatös, auch wenn der Rotschopf sicher an den Füßen im Gesicht zu leiden hatte. Aber irgendwie schien es ja so, als könnte Yuto rein gar nichts aus der Ruhe bringen, oder etwa doch?
Soweit so gut, Daisuke war also noch voll im Land der Träume. In letzter Zeit herrschte dort reges Chaos, da man ja weiß, dass im Traum die Geschehnisse des Alltags verarbeitet werden. Und der kleine Kerl hatte in letzter Zeit so einige Geschehnisse abzuarbeiten, die seinen Alltag und seine Stimmung sehr beeinflussten. Zwar waren es nicht nur schlechte Erlebnisse, doch waren es ja nun einmal meist diese, die ins Gewicht schlugen. So sah er also immer wieder die Gesichter vor sich, die ihn beschäftigten und eben diese ließen seinen Schlaf momentan eher unruhig bleiben…
Nach einer Weile öffneten sich die Augen des Tetsuya ganz langsam. Ein eiskalter Schauer überkam ihn. Es war irgendwie kälter geworden? Als die türkisfarbenen Augen das Zimmer absuchten, fanden sie in der Dunkelheit den leuchtenden Rotschopf nicht und das offene Fenster, gab trotz Verschlafenheit Anlass dazu anzunehmen, dass Yuto auf dem Dach rumturnte. Schon irgendwie komisch, dass die beiden jungen Herren scheinbar momentan dasselbe Problem hatten. Ein leises Seufzen entwich dem frisch gebackenen Chuunin, als er sich das wuschelige weiße Haar aus dem Gesicht strich. Ein Blick aus dem Fenster verriet dem Tetsuya, dass die Nacht noch lange kein Ende nahm und in der Ferne sah er die Kirschblütenblätter durch die Luft wehen. Dies erinnerte ihn sofort an seinen Traum und besonders an den finalen Raum des Chuuninexamens. Allerdings hatte er momentan eine Scham, welche ihn wesentlich mehr beschäftigte: Die vergangene Mission, bei der nicht nur er, sondern alle ganz eindeutig versagt hatten.
Nun… Was sollte Daisuke nun tun? Sich rumwälzen und warten bis er hoffentlich irgendwann wieder einschlief? Irgendwie war ihm nicht nach schlafen, denn wenn er einen schlechten Traum hatte, sorgte er sich immer darum, dass er beim Einschlafen wiederkommen könnte. Vielleicht musste er sich nur etwas ablenken mit… Was auch immer… In Yutos Zimmer befanden sich nur Bücher, überall Bücher und das Ganze war unordentlich wie immer. Ironisch eigentlich, doch Daisuke fand, dass genau dies irgendwie zu ihm passte. Langsam richtete er sich auf und stellte sich rasch neben das Bett, wobei er fast auf die Nase fiel, weil er auf dem Ende der überlangen Schlafanzughose herum trat. „Scheiße!“, fluchte er leise flüsternd, womit wir das erste Unwort des neu angebrochenen Tages hätten. Ist halt doch irgendwie unpraktisch, wenn man nicht lang wie breit ist… Dann bewegte er sich so leise ihm möglich war, was er eben leider nicht war, zum Fenster hin und streckte den Kopf heraus um nach seinem besten Freund Ausschau zu halten. Wie er es geahnt hatte, saß dieser auf dem Dach mit einem Buch in der Hand, allerdings schaute er nicht rein. Sicher war er in Gedanken versunken, doch dies war kein Grund für Daisuke ihn nicht anzusprechen. „Ohyo…“ Zwar der falsche Zeitpunkt um einen guten Morgen zu wünschen, aber in Ordnung. „Was machst’n hier?“ Das klang verdächtig nach Smalltalk, oder einer wirklich schlechten Anmache, denn was er da tat war ziemlich offensichtlich. Daisukes Stimme war verschlafen und es klang er nach einem verärgertem Murmeln, obwohl er das eigentlich gar nicht so sehr war… Naja, erst einmal schauen, wie lang sich Yutos Frieden noch hielt, oder ob er schon mit den ersten Worten zerschlagen war, nicht wahr?
 

Iwamoto Yuto

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Ihm war nicht wirklich bewusst wie viel Zeit vergangen war, als er sich auf das Dach gesetzt hatte. Sekunden, Minuten oder doch sogar Stunden, er hatte keinerlei Ahnung und würde wohl eine gefühlt lange Zeitspanne angeben, wenn man ihn denn fragen würde. Es entsprach jedoch völlig der Wahrheit, denn die Szenerie hatte ihn für diesen Moment, egal wie lange dieser eigentlich gewesen war, völlig eingelullt. Er saß also einfach auf dem Dach und starrte über den Rand seines Buches hinweg, den Mond an. Warum wusste er allerdings auch nicht, doch der Fakt, dass es den Sturm an Gedanken in seinem Kopf beruhigte, genügte ihm.
Die plötzlichen Schritte, die zwar leise waren, man aber selbst als normale Person gut hätte hören können, überhörte er einfach, denn er war viel zu sehr "beschäftigt". Damit wären wir eigentlich auch schon wieder beim Thema Shinobi angekommen. Was für ein Shinobi war er nur, der gedankenverloren, mitten in der Nacht auf einem Dach saß und nichtsmals Schritte wahrnahm? Ein durch und durch furchtbarer? Schlicht und ergreifend ein schlechter oder... war er eigentlich gar keiner? Eine Antwort auf diese Frage konnte er sich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht geben, da die Schritte verstummten und doch plötzlich eine Stimme bekamen. Fast schon erschrocken blickt er mit seinen im Mondlicht schimmernden roten Augen in die Richtung aus der er die Stimme vernehmen konnte. Eine Gestalt, im ersten Moment nicht viel mehr als eine Silhouette. Ein Paar Beine, die in eine Hose gehüllt waren, auf der kleine und knuffige braune Bärchen abgebildet waren. Sein Blick wanderte die Silhouette hinauf, der Hosenbund, ein Stückchen weiter, Bauchnabel, ein unbekleideter und muskulöser Oberkörper, Hals und schlussendlich ein Gesicht, welches von weißen Haaren gesäumt wurde - Daisuke.
Sein bester Freund, der nur in einer Schlafanzughose gekleidet war, stand also mitten in der Nacht plötzlich neben ihn auf dem Dach des Wohnheimes. Nicht das das ganze generell schon etwas seltsam war, das machte es jedenfalls nochmals einen Ticken seltsamer. "Dir auch einen guten Morgen." Daisukes Gesicht wurde gemustert, während er diese Worte aussprach. Er sah müde aus und die leicht grummligen Gesichtszüge deuteten darauf hin, dass er vor wenigen Minuten aus seinem Schlummer erwachte und mit der Ungewissheit dieser Situation wohl nicht viel anfangen konnte. Yutos Blick fiel schließlich auf die im Mondlicht glänzenden weißen Haare von Daisuke, während er versuchte eine passende Antwort auf dessen Frage zu formulieren. "Ich..." hab keine Ahnung "...lese." Seine Antwort mochte zwar keine Lüge gewesen sein, jedoch sagte er ihm in diesem Moment auch nicht die volle Wahrheit, diese jedoch spiegelte sich in seinen Gedanken wieder, sowie wahrscheinlich auch in seinem Verhalten, welches Daisuke womöglich auffallen würde. Dass er mitten in der Nacht Mal aus seinem Zimmer verschwand war zwar nichts außergewöhnliches, dass er jedoch mitten in der Nacht auf dem Dach saß, ein Buch in der Hand hatte und in diesem nicht las, war dann jedoch allerdings etwas seltsam.
Das Sichtfeld von Yuto entfernte sich von Daisukes Gestalt und sah nun hinab vom Dach des Wohnheimes, direkt auf die Kirschbäume, deren Blätter in dieser Nacht gleich zwei Mal tanzten. Sie selbst durch die Luft und ihre Schatten auf dem Boden. Dies erinnerte den Rotschopf an das vergangene Chuunin-Examen, bei dem Daisuke sich endlich beweisen konnte und sich den Rang eines Chuunin erkämpft hatte und dies sogar nicht nur mit seinen überaus ausgeprägten Muskeln. Doch was nun? Peinliches Schweigen? Smalltalk? Oder doch einfach nur stilles Beisammensein? "Hab ich dich etwa geweckt?" Er schien sich also für Smalltalk entschieden zu haben, war sich aber doch nocht nicht ganz einig, da er weiterhin von Daisuke abgewandt war und die tanzenden Kirschblüten betrachtete. Seine Stimme dabei war jedoch nicht so verschlafen oder grummlig wie die von Daisuke, sondern eher ruhig und wie ein leises Säuseln im Wind - man wollte ja schließlich nicht die anderen Mitbewohner aufwecken oder zumindest nicht noch mehr.
 

Tetsuya Daisuke

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Eine merkwürdige Nacht… Daisuke erinnerte sich nicht einmal mehr daran, wann er das letzte Mal so arge Probleme mit dem Schlafen hatte. Früher konnte er immer und überall schlafen wie ein Stein, doch in letzter Zeit konnte ihn selbst die entspannende Atmosphäre von Yutos Zimmer nicht mehr beruhigen. Eine Tatsache die definitiv nicht gut war… Dass es dem Tetsuya meist anzusehen war, wenn er besorgt war, war ja nichts wirklich Neues, doch momentan zog er ein wirklich missmutiges Gesicht, als er sich so aus dem Fenster lehnte und dem Iwamoto ins Gesicht blickte.
Er hatte sich quasi angeschlichen, obwohl er nicht wirklich leise war und Yuto hatte ihn nicht einmal bemerkt, als er ihn ansah. Der Rotschopf hatte einfach stur in die Gegend geblickt, wahrscheinlich war er absolut in Gedanken versunken, doch sah er dabei nicht wirklich glücklich aus, das konnte Daisuke immerhin erkennen. Natürlich besorgte es den jungen Mann wenn sein bester Freund besorgt wirkte und er wollte ihn irgendwie nicht damit allein oder in dieser Laune stecken lassen, was schon allein Grund genug war, ihn anzusprechen. Wie erwartete reagierte der Junge mit einem wirklich erschrockenen Blick, als der Tetsuya ihn aus dem apathischen Starren gerissen hatte. Das Buch lag locker in seiner Hand und auch in den letzten Sekunden hatte er nicht hinein gesehen. Hatte das etwas zu bedeuten?
Auch Yuto schien dem klassischen Smalltalk zugeneigt, denn auch wenn es grade wohl wirklich die unpassendste Situation war um sich gegenseitig einen guten Morgen zu wünschen, taten sie es beide als wäre dies etwas ganz natürliches. Die folgende Antwort auf die Frage, was er da eigentlich tat, war dann doch etwas, was den Tetsuya die Augenbraue hochziehen ließ. Yuto erklärte einfach kurz und knapp, dass er las. Der Blick von Daisuke sagte in diesem Fall mehr als viele Worte, er schwankte immer wieder hin und her zwischen Yutos Gesicht und dem Buch was locker und nicht einmal aufgeschlagen in seiner Hand lag. Musste er dazu noch etwas sagen? Irgendwie schon, es wäre untypisch, wenn der weißhaarige Zwerg gegenüber dem besten Freund nicht direkt wäre. Der junge Mann hob langsam die Hand, streckte den Zeigefinger aus, hob die Augenbraue noch weiter gen Himmel und sagte trocken: „Das Buch da ist zu.“ Ach nein, das hätte man nun wirklich besser formulieren können. Doch dann wanderte sein Blick gen Himmel, wo ihm wieder die Kirschblütenblätter ins Auge fielen. Dies veränderte seine Mimik total unterbewusst in einen noch verdrosseneren Ausdruck, doch kam ihm dabei ein sehr metaphorischer Gedanke. „Oder hast du nun sogar gelernt in den Sternen zu lesen?“ Plötzlich war die Stimmlage des Tetsuya eindeutig gelassener und auch der eben so bedrückte Gesichtsausdruck, wich einen kurzen Moment einem bizarrem oder gar groteskem Lächeln. Ob es schwer war jemanden in viel zu großen Teddybärschlafanzughosen ernst zu nehmen? Das konnte nur Yuto in diesem Moment beantworten. Seine Stimmlage war im Gegensatz zu der des Tetsuya Jünglings eher einem Flüstern ähnlich, woraufhin er sich diesem ebenso annahm, da ihm bewusst wurde, dass er hier mitten in der Nacht nicht unbedingt allein oder auch der Mittelpunkt der Welt war, auch wenn es sich bei dieser Stille so anfühlen mochte. Die Frage des Iwamoto war so einfach, doch schien Daisuke einen Moment lang schwerlich nach einer Antwort zu suchen. Nachdem eben dieser Moment vergangen war, schüttelte er leicht den Kopf und begann eher vor sich hin zu stammeln: „Nein… Ich habe einfach nicht schlafen können… Wohl Folge eines schlechten Traums…“ Dann folgte eine kurze Pause in denen der junge Mann scheinbar etwas in Gedanken versank, eh er ganz plötzlich wieder zu Yuto blickte und mit charmantem Lächeln sagte: „Oder so!“ Was nun? War das genug Smalltalk? Naja, eigentlich gab es so viel worüber die beiden Jungen hätten reden können, nachdem sie es nun wirklich lange Zeit nicht getan hatten, doch irgendwie waren sie sich dem beide wohl grade nicht so bewusst, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Daisuke überlegte einen kurzen Moment was er nun tun sollte. Einfach wieder ins Bett gehen, war momentan ausgeschlossen und alle anderen Alternativen schienen irgendwie realitätsfern, besonders weil Daisuke das Verhalten seines besten Freundes noch immer merkwürdig fand. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. „Kann ich mich zu dir setzten?“, platzte es relativ schnell aus ihm heraus, bis ihm doch etwas verlegen bewusst wurde, wie aufdringlich er war. „O-Oder störe ich?“ Natürlich, sicher beim Lesen in den Sternen oder im zu geschlagenem Buch, huh?
 

Iwamoto Yuto

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Ertappt. Das Buch in Yutos Hand war tatsächlich geschlossen, doch wenigstens den Inhalt kannte er. Inhalt hin oder her jedoch, irgendetwas stimmte nicht mit ihm und Daisuke hatte ihn auf frischer Tat ertappt. Was nun? Zunächst sollte unser Rotschopf wohl auf die Frage antworten, die ihm gestellt wurde. "Nein, leider nicht. Allerdings wäre das recht interessant, findest du nicht auch?" Glücklicherweise war Yuto zu diesem Zeitpunkt nun doch noch nicht so verzweifelt, dass er seine Zukunft auf Karten und den Sternen abstützen wollte, doch grundsätzlich wäre dies ein interessanter Gedanke. Bei Gelegenheit sollte er sich vielleicht mal eine Wahrsagerin suchen, vielleicht konnte man aus den dann gewonnenen "Informationen" wenigstens irgendwelche Schlüsse ziehen. Möglich war schließlich alles.
Die Antwort von Daisuke auf seine zuvor gestellte Frage erhellte sein Gemüt dann allerdings etwas, denn er hatte seinen besten Freund nicht geweckt, sondern irgendein böser Traum. Träume hatten ihn in seiner früheren Zeit auch einige viele schlaflose Nächte beschert, seltsamerweise träumte er von seinen jetzigen Problemen und Sorgen allerdings gar nicht. War dies ein Zeichen für etwas bestimmtes oder durch nur reiner Zufall? Wie dem auch sei, nun galt es Smalltalk zu führen. Er erwiderte Daisukes Lächeln und versuchte ihm mit einer Gestik klar zu machen, dass er sich ruhig neben ihn setzen könne. An diesem Punkt merkte aber wahrscheinlich selbst unser Rotschopf, dass auch mit Daisuke etwas nicht stimmen konnte, denn wann kam es schonmal vor, dass er tatsächlich fragte ob er sich neben ihn setzen könne? Wenn er dies zu einem sonstigen beliebigen Zeitpunkt machen wollte, dann setzte er sich einfach hin. Warum auch fragen. "Keineswegs."
Oh ja, eine seltsame Nacht und irgendwie hatte man das Gefühl, dass sie definitiv nicht ereignislos bleiben würde.
 

Tetsuya Daisuke

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Irgendwie macht den jungen Tetsuya diese Situation nervös. Er wusste nicht so recht, was er damit anfangen sollte, dass Yuto da saß und von Lesen sprach, wobei er doch eigentlich in den Himmel starrte. Dass ihn sein bester Freund bewusst anlog, war ja ohnehin absolut ausgeschlossen. Viel eher stand die Frage im Raum, was denn nun überhaupt los war? Denn Daisuke verstand nicht unbedingt warum man so etwas sagen sollte, aber das würde er sicher früher oder später erfahren. Jedenfalls stimmte irgendwas nicht, das war doch schon mal sicher, oder?
Als Yuto auf Daisukes merkwürdige Frage reagierte, musste der kleine Kerl irgendwie sofort Grinsen. Ein definitiv interessanter Gedanke, doch Daisuke glaubte nicht an Dinge, die sich nicht für ihn offensichtlich beweisen ließen. Grade weil er ja dumm genug war, konnte er nicht jeden Mist glauben, dem man ihm erzählte, so würde er doch auf viele Trickser hereinfallen. Egal, wieder zurück zum Thema. Daisuke war vielleicht grade etwas übervorsichtig, das würde Yuto sicherlich auch aufgefallen sein. Allerdings lag dies zum größten Teil daran, dass der Tetsuya sich der Situation nicht bewusst war. Da Yuto allgemein die Frage schon so merkwürdig beantwortet hatte und nun auch etwas merkwürdig wirkte in diesem Szenario, war ihm dies nicht so wirklich geheuer. Dazu kam noch, dass der Rotschopf irgendwie einen geknickten Eindruck auf Daisuke machte. Warum konnte er sich allerdings nicht erklären, aber es gefiel ihm definitiv nicht. Etwas zögernd reagierte der Zwerg, als Yuto ihm zusicherte, dass er sich doch setzen konnte. Dann kletterte er jedoch schnell auf das Dach und setze sich neben den Jungen. Irgendwie fühlte Daisuke sich für einen kurzen Moment richtig gut als er da so saß, denn es war einige Zeit vergangen und mittlerweile konnte man von Daisuke eigentlich nur noch schwerlich von einem Zwerg sprechen. Er war ein Jahr jünger als Yuto und wirkte mittlerweile fast so als würde er ihn von der Körpergröße einholen können. War es vielleicht möglich, dass bald der Tetsuya auf Yuto hinabblicken konnte? Naja, er sollte keine Höhenflüge kriegen, nur weil er langsam aufholte…
Ohje und nun? Jetzt hatten die beiden Jungen das Thema Smalltalk abgewickelt, saßen neben einander auf dem Dach im düsteren fast schon romantischen Szenario. Unheimlich … Egal, Daisuke dachte da nun grade nicht unbedingt darüber nach. Eher fragte er sich, was er nun zu Yuto sagen sollte. Wo er genau anfangen sollte… Doch Daisuke hatte grade echt Schwierigkeiten sich in die Situation herein zu finden, denn er und Yuto hatten sich lang nicht mehr getroffen, saßen lang nicht zusammen und über ernste Themen hatten sie wohl ewig lange nicht gesprochen. Grade fühlte er sich mehr so, als wären die Jungen auseinander gewachsen… und dieses Gefühl gefiel ihm ganz und gar nicht. Nur wo sollte er ansetzen? Naja, Daisuke war bekannt dafür, mit der Tür ins Haus zu fallen, doch grade wirkte das abwegig. Obwohl er seinen besten Freund schon so lange kannte, wirkte er grade so fern. An seiner Mimik war momentan sicher zu erkennen, dass er schwerlich nachdachte… Dann begann er doch sehr direkt zu sprechen. „Sag mal Yuto, das ist nicht unbedingt die normale Tageszeit um sich aufs Dach zu legen und zu lesen, besonders im Dunkeln und ohne das Buch überhaupt aufzuschlagen. Ist alles in Ordnung? Warum schläfst du eigentlich nicht?“ Er sprach dabei ziemlich hastig, wahrscheinlich war er doch aufgeregter als er selbst erwartet hatte… Aber wozu noch lange drum herum reden. Auch Daisuke hatte das Gefühl, dass die beiden Herren einiges erwartete…
 

Iwamoto Yuto

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Eine laue Nacht. Mondschein. Im Wind tanzende Kirschblüten. Nackte Haut. Überaus romantisch und doch völlig seltsam. Wirklich anders konnte man diese Situation wohl nicht beschreiben, denn sie hatte etwas das stark an ein Märchen oder an einen kitschigen Film erinnerte und doch war sie real. Allerdings spielten die beiden Hauptcharaktere definitiv nicht ihre Rolle, denn während der eine seltsam schüchtern und überaus vorsichtig wirkte, versuchte der andere durch unfassbar dämliche Pseudolügen, die Situation schön zu reden. Wo waren die beiden nur gelandet?
Nun, die zuletzt genannte Frage mochte nicht wirklich griffig sein, denn die Frage müsste viel eher lauten, wie diese beiden in diese Situation gekommen waren. Yuto für seinen Teil konnte nicht schlafen, weil ihn mal wieder seine Gedanken plagten und er etwas suchte um sich abzulenken. Dass sich sein bester Freund nun allerdings ebenfalls seltsam verhielt, trug nicht unbedingt viel zu einer positiven Ablenkung bei, doch man musste wohl damit leben, was man bekam.
Nachdem sich der weißhaarige Chuunin also neben den immer noch leicht apathischen Yuto gesetzt hatte, der nach wie vor die tanzenden Kirschblüten betrachtete, schien der Smalltalk eingeleitet worden zu sein. Eigentlich fehlte nun nur noch eine Art Moderator um das ganze ins lächerliche zu ziehen oder man unterlegte das Geschehen mit einer leisen Melodie, die dem ganzen den letzten rosanen Touch geben würde.
"Normal nicht unbedingt, allerdings eine äußerst angenehme, schließlich gibt es um diese Uhrzeit kaum Störfaktoren oder irgendwelche Geräuschquellen, außer die natürlichen, die einfach zur Nacht gehören. Du bist natürlich kein Störfaktor."
Wahrscheinlich wusste keiner der beiden Jungen, wie er sich gerade zu verhalten hatte, denn die Befremdlichkeit beschlich die beiden, die sie nicht zusammen auf einen Punkt setzte, sondern auf jeweils zwei Seiten. "Lesen kann viele Bedeutungen haben. Das Buch hier..." Er hob die Hand, die das Buch festhielt etwas nach oben um es Daisuke zu zeigen und legte es dann auf die freie Fläche neben sich. "... habe ich bereits gelesen. Ich dachte eigentlich, dass wenn ich über den Inhalt des Buches nachdenken würde, meine Gedanken etwas ordnen könnte. Doch dabei bin ich wohl kläglich gescheitert, sich selbst zu lesen scheint wohl eben doch noch immer am schwersten zu sein. Findest du nicht auch?"
Mit diesen Sätzen wurden fast alle Fragen von Daisuke beantwortet, die Frage danach, ob mit ihm alles in Ordnung war, wurde jedoch dezent ignoriert. Der Rotschopf war sich schlicht und ergreifend noch nicht sicher ob er nur einen gedanklichen Frühjahrsputz abhalten wollte oder ob er seine Gedanken tatsächlich wegen einem Problem bereinigen wollte. Vielleicht war es allerdings auch einfach an der Zeit Fragen zu stellen, die man nicht formulieren sollte. Fragen, die man nicht stellen sollte um Antworten zu bekommen, die man nicht hören wollte.
 

Tetsuya Daisuke

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Wow, wann waren Yuto und Daisuke eigentlich jemals so verklemmt? Grade die beiden, die eigentlich keinerlei Hemmschwelle hatten, war reden ein so großes Problem? Gemeinsam essen, alles teilen, miteinander schlafen, gemeinsame Unternehmungen, zusammen Baden… Alles Dinge die eigentlich nicht grade dafür sprechen, dass zwischen den beiden Herren auch nur irgendeine Schamgrenze besteht, aber miteinander sprechen können sie nicht richtig. Vor allen Dingen grade Yuto und Daisuke, die eigentlich beide absolut verständnisvoll sind und auch nicht grade zurück geblieben sind, was die Empathie angeht. Wo genau lag das Problem? Wer von den beiden Jungen hatte hier denn nun eigentlich den Stock im Arsch?
Okay, fest stand nach wie vor: Beide Jungen fühlten sich nicht gut, beide hatten ein Problem, wobei der andere mit Sicherheit wusste das etwas nicht stimmte und beide fühlten sich in dieser Konversation sicherlich absolut scheiße. Mal ganz von dieser unangenehmen homoerotischen Atmosphäre abgesehen… Auf die erste Antwort des Iwamoto reagierte Daisuke allerdings mit einem Grinsen. „Die natürlichen Störfaktoren? Du meinst wohl, dass es arschdunkel ist und du nicht einmal lesen könntest, wenn du wolltest, weil dieses zwar wunderschöne aber mickrige Mondlicht nicht einmal genug Licht gibt um ein Buch zu lesen?“ Warum war Daisuke so auf Konfrontationskurs? Hm… Ist eigentlich merkwürdig, dass er seitdem die beiden Jungen sprachen nicht einmal erwähnt hatte, dass er nun Chuunin war und wahnsinnig toll und cool war, aber egal. Allgemein sprach Daisuke bewusst die ganze Zeit nicht von sich selbst, sondern vermehrt von Yuto. Ja, eines musste man dem Tetsuya lassen: Er war dumm, aber nicht blind. Wie auch immer man dies zu verstehen hatte…
Befremdlich fühlte sich der Tetsuya grade eher weniger, denn er hatte grade die besseren Karten. Wenn er so weiter machte, bekam er Yuto sicherlich bald dazu zu erzählen, was mit ihm nicht stimmte und somit war Daisukes Problem hoffentlich unter den Teppich gekehrt… und sein bester Freund konnte hoffentlich wieder schlafen. Und grade als es wieder um das Lesen an sich ging, wurden die Aussichten des Tetsuya immer besser. Irgendwie wirkte das so langsam so als würden die beiden einen kleinen Kampf führen, wer zuerst auspackte, denn weg kam hier keiner der beiden mehr ohne alles ausgesprochen zu haben, oder? Eine Frage beantwortete der Iwamoto allerdings nicht direkt: Ob mit ihm alles in Ordnung war. Doch diese Frage hatte er indirekt schon zu genüge beantwortet. „Lesen kann viele Bedeutungen haben… ja? Weißt du welche Bedeutung von Lesen mir da direkt einfällt? Man kann in anderen Menschen lesen. Wie du sagst, ist es am schwersten sich selbst zu lesen, aber für andere Menschen ist das nicht unbedingt so schwer.“ Ein ernster Blick mit den kalten türkisfarbenen Augen suchte Yutos Gesicht und hielt wie fest geklebt daran fest. „Du kennst mich und ich kenne dich. Ich möchte fast sicher behaupten, dass ich dich besser kenne als jeder andere, auch wenn ich nicht alles weiß, aber ich merke genau wenn etwas nicht stimmt. Ich bin dumm, aber nicht blind. Wenn du die Frage dann auch noch ignorierst, zeigt mir das nur noch mehr, dass etwas nicht stimmt. Jetzt wo ich weiß, dass etwas nicht stimmt, werde ich keine Ruhe geben, bis du mir sagst was nicht stimmt.“ Boom. Da stand nun ein direkter und fast bösartiger Daisuke der Yuto scheinbar nicht mehr in Ruhe ließ, wenn dieser entweder wegrannte, da kam Daisuke nicht hinterher, oder so bösartig konterte, dass Daisuke keinen Weg vorwärts mehr sah. Und Yuto bekam nicht die Frage, die man nicht formulieren sollte, denn das konnte Daisuke einfach nicht. Stattdessen warf er ihm Dinge vor die Füße, die ihn dennoch zwangen auf diese Fragen zu antworten.
 

Iwamoto Yuto

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Die Frage, was denn hier eigentlich los war, würde zu diesem Zeitpunkt für Yutos leichte Überraschung definitiv nicht mehr ausreichen. Eigentlich dachte er, dass er derjenige war, der sich in Gesprächen gut durchsetzen konnte, sofern er sich denn etwas bemühte. Aber just in diesem Moment wurde er von seinem besten Freund regelrecht vorgeführt und etwas vor den Kopf gestoßen, als dieser ihn beinahe schon etwas aggressiv mit Worten bombardierte und nicht wie sonst seine Fäuste sprechen ließ.
Auf Daisukes ersten Wortschwall jedoch antwortete er nicht, dies mochte schließlich auch die letzte Möglichkeit gewesen sein um zu schweigen, zum anderen hatte er auf just diese Worte bereits geantwortet. Anstatt einer Antwort jedoch ließ er einen kurzen aber herzhaften Seufzer für sich sprechen und fuhr sich daraufhin mit der Hand durch die Haare, um sich einige Strähnen aus dem Gesicht zu streichen.
Als dann der zweite Wortschwall folgte, fühlte sich Yuto doch etwas an seine Gespräche mit Junko erinnert. In diesen ging es meist indirekt nur darum, wer gerade die Zügel in der Hand hielt, dass diese Situation nun auch noch zwischen ihm und Daisuke auftrat war jedoch sehr verwunderlich. Grundsätzlich musste man allerdings nur den Körper austauschen, die weißen Haare hatten sie schließlich beide... nur die kalten, türkisfarbenen Augen hatte nur Daisuke und eben jene fixierten gerade die roten Augen von Yuto. Feuer und Eis? Was für eine Ironie nur, dass Yuto das Eis in sich trug und Daisuke eher der Hitzkopf von den beiden war. Der dritte Wortschwall folgte, dem Rotschopf wurden die Asse aus dem Ärmel gezogen. Entwaffnet, ertappt.
"Mag sein Dai, da wirst du wohl sogar recht haben. Doch in einem Punkt irrst du dich gewaltig, denn dumm bist du definitiv nicht." Yuto versuchte in diesem Moment sich etwas Luft zu verschaffen um sich eine geeignete Antwort parat zu legen, da er bis jetzt nicht wusste, was genau er Daisuke erzählen sollte. Die Wahrheit? Ein Märchen? Oder den alternativen dritten Weg - von beidem ein wenig.
"Jeder wird in seinem Leben wohl gewisse Punkte erreicht haben, bei denen er über sein bisheriges Leben nachdenkt, reflektiert und schlussendlich gewisse Entscheidungen trifft. Die Frage die sich mir nun allerdings stellt bezieht sich auf ein ganz spezielles Thema, nämlich Fehlern. Was macht man wenn man nicht mehr weiß ob man Fehler begangen hat oder sich ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch für Fehler entscheidet, weil man eigentlich der Ansicht ist, dass diese keine Fehler sind. Was jedoch, wenn man gar nicht mehr darüber entscheiden kann, was nun ein Fehler ist und was nicht? Du siehst die Problematik? Ich kann es nichtmals wirklich in Worte fassen." Oh Himmel, nun packte Yuto tatsächlich ebenfalls einen Wortschwall aus. Wie das noch enden wird? Bisher machte es jedoch so ziemlich wenig den Eindruck, dass er mit seinem tatsächlichen Problem rausrücken würde, doch der Moment konnte noch kommen. Der alternative Weg war aber bisher immer favorisiert worden, wieso also auch nicht dieses Mal?
"Vielleicht hilft es mir weiter, wenn ich dir eine spezifische Frage stelle und du auf diese Antwortest... ja?" Für einen Moment hielt Yuto inne, jedoch nicht etwa um die Spannung ansteigen zu lassen, sondern erneut um die richtigen Worte zu finden. Machte ihn das ganze etwa nervös? Es war doch "nur" Daisuke, sein bester Freund, der mal eben so Stahlplatten zerhämmern konnte und dieses Wohnheim wohl mit einer falschen Bewegungen zerstören konnte. Sein bester Freund. Exakt dieser Punkt war wohl das, was Yutos Zunge lähmte und sogar Furcht in ihm auslöste. Er hatte keine Angst davor wie Daisuke über ihn richten würde, sofern ihm nicht gefallen würde was Yuto ihm erzählte, sondern viel mehr ihn zu verlieren.
"Nun sag, Daisuke, wie steht es bei dir mit der Liebe?"
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Iwamoto Yuto im Kreuzverhör, eigentlich keine angenehme Situation oder? Yuto jedoch schien dies gar nicht so sehr zu stören. Zwar wirkte er etwas anders als sonst, aber dennoch sehr gelassen in Anbetracht dessen wo er sich grade befand und wie direkt ihn Daisuke grade mit Tatsachen konfrontierte. Woran lag das? Hatte Daisuke sich etwa geirrt? Nein, sein Instinkt irrte nie, zumindest nie wenn es so eindeutig erschien. Was war es dann? Versuchte Yuto einfach weiterhin sich nichts anmerken zu lassen? Schlechte Taktik… Auch wurde es nicht besser, als der Iwamoto auf die Worte des Tetsuya reagierte. Ein Seufzen, normalerweise ein Zeichen von Hoffnungs- oder Ausweglosigkeit. Manchmal auch von Langeweile, aber das passte grade nicht, da die Jungen doch eine sehr angeregte Unterhaltung führten.
Das mit den Augen passte doch recht gut. Es war wie ein Spiegel, als würde man durch die Augen des anderen in die eigene Seele blicken. In Yutos Augen das feurige und brennende Temperament des Tetsuya und in dessen Augen das kalte in sich gekehrte Eis des Iwamoto. Wenn man danach ginge, hatte Daisuke den vermeintlichen Machtkampf ohnehin gewonnen. Er war das Feuer, Yuto das Eis. Der Rotschopf würde in den Händen des weißhaarigen Zwerges schmelzen. Allerdings sollte man die Tatsache nicht außen vor lassen, dass Daisuke nicht wusste, dass der Iwamoto das Eiselement überhaupt beherrschte. Hatte er nie gesehen oder gesagt bekommen, woher sollte er das also wissen? Doch kannte der Tetsuya dieses Element mittlerweile, da er dank einer weißhaarigen Dame Bekanntschaft damit machen musste…
Yuto lenkte ab, ganz eindeutig. Während Daisuke eindeutig darauf hinzielte, dass Yuto ein Problem hatte und damit rausrücke sollte, begann dieser einfach nur mit: ‚Ne du bist doch nicht doof‘ zu kontern. Obwohl Konter hier wohl das falsche Wort ist. So blöd war er jedenfalls nicht, dass ihm dies nicht auffiel. Doch bevor er reagieren konnte, folgte der alternative dritte Weg des Iwamoto…
Diese Worte hatten drei Aspekte: Erstens sollten sie den Tetsuya wohl verwirren, zweitens wich er damit nicht nur der Situation aus, sondern lenkte drittens noch irgendwie weiter davon ab. Fehler also, naja, man konnte sich ja die Zeit nehmen wenigstens darauf zu reagieren, ehe man den besten Freund weiter verhörte. Er überlegte einen Moment, was sich aus seiner Mimik sicher ableiten ließ. Dann antwortete er wieder etwas ruhiger und weniger bissig als zuvor: „Fehler also… Ob etwas ein Fehler ist oder nicht, kannst einzig und allein du für dich selbst entscheiden. Über Gut oder Böse, richtig oder falsch, kann immer nur jeder aus seiner eigenen Perspektive erkennen. Wenn du allerdings nicht mehr weißt, was gut oder böse und richtig oder falsch ist, solltest du dich auf dein Gefühl besinnen. Die Instinkte belügen einen nicht und das eigene Herz schon gar nicht. Niemand kann dir dabei helfen, nur du kannst dich auf dich selbst besinnen.“ Wenn er mal nicht sprach wie ein Dorftrottel und sich nur halb so dumm benahm, wirkte der kleine Kerl auch durch die weißen Haare manchmal sogar etwas weise. Manchmal… Irgendwas hatte ihn vor einiger Zeit verdorben.
Doch dann geschah etwas, was dem Tetsuya im ersten Moment schon nicht passte. Sollte er sofort eingreifen? Yuto schien das Blatt für sich wenden zu wollen. Daisuke hätte ihn nun anfahren können und ihn dazu zwingen können beim Thema zu bleiben, doch Yuto sagte, dass es ihm vielleicht weiter half. Und als sein bester Freund, der ihm eigentlich nur helfen wollte, konnte er nichts anderes tun, als ihm zu helfen… Er nickte und wartete… Und der kurze Moment, welcher die Spannung aufbaute, fühlte sich an als würde Daisuke seinen Kopf in die Guillotine halten und darauf warten, dass dieser abgeschlagen wurde.
Oooookay. Was er da sagte, war am besten mit den Worten: Combobreaker! Headshot! Oder auch Multikill! zu beschreiben. "Nun sag Daisuke, wie steht es bei dir mit der Liebe?" Waaaaaas? In einem solch homosexuell angehauchten Moment fragte Yuto nach Liebe? Okay, Daisuke dachte nicht daran, aber für jeden anderen Beobachter war wohl klar, dass es wohl kaum einen missverständlicheren Weg gab um über so was zu reden. Fehlte nur noch, dass Yuto sich über ihn beugte und ihm in die Augen blickte oder so… Daran dachten natürlich beide Jungen mit Sicherheit nicht…
Dass Daisuke überrascht war, war ihm zweifelsfrei anzusehen. Nicht nur, dass dies wohl die für ihn grade unpassendste Frage war die hätte kommen können, nein es wunderte ihn doch sehr, dass Yuto die Liebesproblematik ansprach. Daisuke hatte mit allem gerechnet bei dem sonst so ruhigen und bodenständigen Yuto… aber Liebe? Es ging tatsächlich um Liebe? Man konnte in seinem Gesichtsausdruck wirklich alles lesen. Weit aufgerissene türkisfarbene Augen und es fehlte fast nur, dass noch die Kinnlade herunterklappte.
Es dauerte einen ganzen Moment, bis er sich gefangen hatte. Fühlte er sich ertappt? Vielleicht ein wenig. Das erste Wort, was er dann sogar nur etwas heiser herausbrachte war: „Scheiße.“ Dann herrschte einen Moment absolute Funkstille und Daisuke fixierte den Blick des Iwamoto. Dem folgten Worte, die definitiv nicht zu Daisuke passten: „Bei der Liebe läuft schon lange nichts mehr und wird auch lange nichts laufen, ich hege kein Interesse mehr für derartige Gefühle.“ Bitte was? Der kleine Casanova lässt nun die Finger von der weiblichen Gesellschaft? Das klang doch wie ein schlechter Witz, nicht wahr? „Das Letzte was bei mir in Sachen „Liebe oder Ähnlichem“ lief, war ein Kuss mit einem Mädchen, das mich danach fast mit einem eisigen Tod strafte. Weißhaarige Hexe…“, knurrte er fast schon etwas geistesabwesend. Warum sagte er das jetzt? Keine Ahnung, irgendwie war ihm das einfach so rausgerutscht. Wahrscheinlich weil er nicht auf das Thema Freundinnen und so etwas kommen wollte, denn darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Da war ihm der Kuss mit der Hexe doch ein lieberes Thema. „A-Aber… Yuto wie kommst du jetzt darauf? Ist es das, was dich bedrückt?“
 

Iwamoto Yuto

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Kreuzverhör und Folter. Eins der beiden hatten die beiden Chuunin nun schon erreicht, wann es zum anderen kommen würde, war wohl lediglich eine Frage der Zeit. Oh, falsch. Im Grunde war es für die beiden schon eine Folter, zumindest von der psychischen Seite der Szenerie betrachtet, denn das alles war falsch, falsch in jeglicher Hinsicht. Aber da mussten sie wohl beide durch, doch noch immer stand die Frage im Raum, ob sie sich da zusammen durchschlagen würden oder eben nicht. Man würde sehen...
Durch die Farbe der Augen der beiden kam gerade noch ein weiterer Faktor ins Spiel. Keiner wusste jeweils vom "neuen" Element des anderen, obwohl sie es wohl unbewusst in den Augen ihres Gegenübers ablesen konnte. Während es bei Daisuke nur ein gewöhnliches Element war, wusste man bei Yuto wohl nicht direkt wie man damit umgehen sollte, denn schließlich war es ein Bluterbe für das man in den früheren Jahren gejagt und schlussendlich ermordet wurde, ganz ähnlich wie bei Hexenverfolgungen im Mittelalter, aber wahrscheinlich ohne die sinnlosen Hexentests, man übersprang diesen Part ganz einfach und tötete die jeweilige Person einfach. Eine Plage aus der Welt, eine Absonderheit vernichtet, alle sind glücklich. Oder etwa nicht? Nein natürlich nicht, doch was sollte man dagegen machen? In der heutigen Zeit erwartete man natürlich, dass sich alle wesentlich zivilisierter verhielten und auch verständnisvoller waren, jedoch trifft dies nicht auf alle zu. Das jedoch war zu diesem Zeitpunkt ein völlig anderes Thema und in gewissem Sinne auch belanglos, daher also weiter im Text, denn wir waren gerade bei eisigen Augen, die Yuto wohl zu verschlingen drohten, ihn schlussendlich aber wohl schmelzen würden.
Schmelzen im Sinne nun aber von etwas kaputt machen und nicht Eis zu schmelzen. Was hier durch Daisukes Augen zerstört wurde war die Deckung des Rotschopfes, er wurde aus der Reserve gelockt, seine Konzentration geschwächt. Es herrschte doch schon Krieg wollte man meinen, wieso musste nun auch noch der Haussegen schief hängen? Vielleicht aus dem Grund, da sich Krieg wie eine Seuche ausbreiten kann, in beinahe jeden Bereich eines Menschen. Doch wenigstens schien Daisuke bei seinen nächsten Worten weniger bissig geworden zu sein und versuchte es nun mit einem guten Ratschlag, der aber leider ein ziemlicher Schuss in den Ofen war, da er genau das ansprach was Yutos eigentliches Problem war - Gefühle. Er war kein Roboter, daher fühlte er. Schmerz, Freude, Leid, Hass, Zorn, Mitleid, Trauer, Miss- und Vertrauen, Liebe und alles weitere was man fühlen konnte. Gut, dass er auf die Aussage von Daisuke nicht direkt antworten musste, da Daisuke schließlich mit der Antwort auf seine Frage zum Thema Liebe anschloss, daher schwieg er erneut für einige Sekunden um den Wortes des weißhaarigen Zwerges zu lauschen. Während Yuto keine weiteren Worte zu seiner Frage hinzugegeben hatte, so zeigte er wenígstens mit seinen Augen eine Regung, da diese in diesem Moment äußerst aufrichtig aber doch auch schüchtern wirkten. Das Verhalten war einfach zu erklären, unser Rotschopf war leicht verzweifelt, denn er wusste schlicht und ergreifend nicht wie er sich verhalten sollte. Dass das Verhalten der beiden männlichen Chuunin jedoch ganz böse auf eine negative Wirkung dieser Szenerie aufbauten, machte das ganze allerdings definitiv nicht besser.
Wenigstens schien nun die Frage des Rotschopfes seinen besten Freund etwas aus dem Konzept gebracht zu haben, nein, definitiv sogar. Die erste Reaktion von Daisuke war nämlich leicht vulgär und ließ ihn scheinbar in seine alten Züge zurückfallen, die Yuto in diesem Moment eindeutig lieber waren. Das Glück des Rotschopfes währte allerdings nur von kurzer Dauer, denn Daisuke schien nicht unbedingt lange gebraucht zu haben um sich wieder zu fangen. Dafür jedoch nahm das ganze nun seinen Lauf und Yuto war wieder an der Reihe eine verbale Ohrfeige oder auch einen Schlag in die Magengrube abzufangen. Eine und dann gleich noch eine.
Ja, man sah es dem Rotschopf definitiv an, was zuvor war, war nichts gegen die jetzige Situation. Gar nichts. Wo sollte er jetzt nur anfangen? Und vor allem wie? Alles der Reihe nach? Chronologisch? Von unten nach oben? Nein Moment, das erste und zweite war exakt das selbe. Dann soll es eben chronologisch sein, also alles der Reihe nach, von der ersten Aussage zur zweiten und schlussendlich zu Daisukes Frage.
Yutos Mimik wechselte von erstaunt zu noch viel mehr erstaunt, als ihm schließlich der Gedanke kam, wer denn diese weißhaarige Person sein konnte, schließlich war die letzte Mission von Daisuke in Konoha gewesen und ein solcher Vorfall hätte Daisuke ihm wohl recht schnell erzählt. Das ganze war also noch nicht vor langer Zeit passiert, eine noch offene Wunde demnach und... ein Drama in jeglicher Hinsicht. "Kuss. Eisig. Weißhaarig." Unter den roten Wuschelhaaren von Yuto, die sacht im leichten Wind hin und her wiegten, spielten sich gerade in einem rasenden Tempo mehrere Szenen gleichzeitig ab. Der Kuss zwischen ihm und Junko, die Umarmung der beiden, die damit endete, dass sie ihn mit einem Kunai in den Rücken stach, das erste Treffen der beiden, die unglaublich seltsame Szenerie der beiden im Kaffee und die ungemein merkwürdige Beziehung der beiden generell. Es hätte nicht viel gefehlt, da wäre ihm übel geworden, jedoch nicht etwa aus Eifersucht, dass Daisuke und Junko tatsächlich in irgendeiner Hinsicht etwas getan haben konnte, was ihn verstören oder aufregen würde, sondern viel eher in der Hinsicht, dass er nicht wirklich wusste, was da nun noch alles kommen konnte und sich sein Kopf daher Mal wieder selbstständig machte und sich allerlei Dinge ausmalte.
Stopp.
Der rothaarige Chuunin sog geräuschvoll etwas Luft ein und stieß diese ebenso wieder aus. Dass er just in diesem Moment leicht aufgebracht war, hätte jeder bemerkt, doch was sich dahinter verbarg würde nun wohl erst in den nächsten Minuten ans Tageslicht gelangen, immerhin hatte sich die Vermutung von Yuto auch noch nicht verifiziert. "Sprichst du gerade wirklich von Junko?" Yutos Stimme war bei diesen Worten ungewöhnlich monoton und doch steckte einiges an Erwartungen in diesen Worten, die er in diesem Augenblick aber wohl nicht ausdrücken konnte. Was nun? Das ganze würde zu diesem Zeitpunkt zu nichts mehr führen, Flucht war zwecklos und eine Alternative gab es wohl auch nicht mehr, zumindest nicht jetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt würde man sich immer noch irgendwie retten können, zumindest versuchte er sich an diesen Gedanken zu klammern wie an eine Rettungsleine.
Pants down. "Egal ob du nun tatsächlich sie meinst oder nicht, ja, sie hat etwas damit zu tun, ebenso wie die erwähnten Gefühle oder eben das Gefühl generell..." Und somit fand sich der Rotschopf wieder auf der dünnen Eisfläche wieder, die er schon so oft in seinem Leben betreten hatte. Ein falscher Schritt würde wie immer seinen Untergang einläuten, doch dies würde immer noch durch eine tatsächliche Rettungsleine revidierbar sein.
 

Tetsuya Daisuke

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Was war nun passiert? Die ganze Szenerie schien von einem Moment auf den anderen zerrissen. So als hätte den Jungen jemand den Boden unter den Füßen weggerissen. Daisukes Herz raste, warum wusste er nicht, aber plötzlich fühlte er sich unglaublich unwohl. Seitdem er das eben gesagt hatte, schien Yuto sich absolut verändert zu haben. Er wirkte nicht nur erstaunt, sondern sogar so wahnsinnig erstaunt, dass man es fast erschrocken nennen konnte. Dieser Blick vom bodenständigen und souveränen Yuto, nach einer Frage die er selbst gestellt hatte… Es passte einfach nicht. Das passte absolut nicht ins Bild und Daisuke glitt die Macht grade absolut aus den Händen.
Plötzlich wiederholte Yuto monoton die Worte des Tetsuya. Kuss, eisig, weißhaarig… Natürlich, Yuto kannte Junko, sicher erkannte er das. Schließlich wusste er auch, dass Daisuke in Konoha war und jämmerlich versagt hatte. Doch warum reagierte er darauf so extrem? Nur weil er sie ebenfalls kannte? Was dachte er sich bei den Worten des Tetsuya? Daisuke beschlich so langsam das Gefühl, dass er sich falsch ausgedrückt hatte. Seine Worte waren keinesfalls so gemeint wie es vielleicht angekommen war. Daisuke wollte nichts von Junko, eigentlich hatte er vor niemandem, wirklich niemandem, mehr Angst als vor Junko. Sie hatte ihm einmal wirklich wehgetan und ihn mehr als einmal gedemütigt. Ihm würden sicher Zwanzigmillionen Dinge einfallen, die ihm lieber waren als Junko nahe zu kommen. Und so nahe war er ihr nur gekommen, weil er gehofft hatte, dass er sie damit ablenken oder aus der Fassung bringen könnte um die beiden anderen Geninmädchen zu schützen! Dass er dabei ein solches Risiko einging, war eben auch typisch für den Tetsuya. Doch Yuto wusste dies nicht, Yuto war nicht dabei. Und Daisuke brachte grade irgendwie kein Wort heraus, weil der Blick von Yuto grade wirklich fast brannte… Erst schien der Iwamoto einen Moment lang inne zu halten, doch mit jeder stillen Minute schien sein Blick anders zu werden. In welche Richtung konnte der Tetsuya fast gar nicht deuten. Irgendwas stimmte nicht, ganz und gar nicht und Daisuke verstand es nicht.
Plötzlich eine Änderung. Er atmete tief ein und schnaufte. War das etwa Wut? War es wirklich so, dass Daisuke Yuto grade zum ersten Mal überhaupt wütend sah? Okay, Yuto war wirklich bodenständig, aber man könnte kaum glauben, dass Daisuke ihn nie wütend sah. Doch wenn er so überlegte, hatte er ihn wirklich nie wütend gesehen. Aber war das Wut? Vielleicht war es auch irgendetwas anderes, wahrscheinlich konnte er es einfach nicht deuten, weil es das erste Mal war, dass er dies sah. Plötzlich diese Worte, nein nicht die Worte, die waren zu erwarten. Erschreckend war der Tonfall. Monoton, so sprach Yuto doch nie und… doch, oder grade deswegen fühlte es sich bohrend an. Was sollte er sagen? Doch Yuto war leider noch nicht fertig und nun traf es den Tetsuya wie einen Schlag. Junko hatte etwas damit zu tun. Sie hatte etwas mit Yutos merkwürdigen Verhalten zu tun. Was hatte sie ihm getan? In dem Moment wurde Daisuke wütend, richtig wütend. Was konnte Junko seinem besten Freund getan haben, dass er sich so verhielt? Doch dann knipste jemand das Licht im Kopf des Tetsuya an. Yuto reagierte komisch auf den Kuss. Yuto fragte ausdrücklich nach Junko. Yuto erklärte, dass Junko etwas mit seinem Verhalten zu tun hatte. Die weißhaarige Hexe… Die Hexe und sein bester Freund. Sein bester Freund und die Hexe. Wut, unbändige Wut. Daisukes flache Hand knallte wie aus dem Nichts auf das Dach des Gebäudes. Trotz der Wut hatte er sich beherrschen können, es machte Krach, aber nichts war kaputt. Daisuke der eben noch ruhig neben Yuto saß, war nun wahnsinnig nahe ran gerückt, blickte Yuto unglaublich ernst in die Augen und zischte fast etwas bedrohlich: „Was zur Hölle läuft hier?!“ So verharrte er, während das Herz ihm bis zum Hals schlug, und wartete auf eine Antwort des Rotschopfes.

Man sollte das nicht falsch verstehen. Daisuke würden nie, wirklich niemals Hand an seine Freunde anlegen, vor allem nicht an seinen besten und für ihn wichtigsten Freund. Egal was er tat, Daisuke war nie wütend auf ihn, das konnte er einfach nicht. Aber was war das dann für eine Wut? Es war diese Situation. Daisuke verstand es nicht und wenn der Dumme es nicht versteht, wird er wahnsinnig aggressiv. Die beiden waren seit Ewigkeiten beste Freunde und Daisuke wusste, dass er selbst Geheimnisse vor Yuto hatte, doch das Yuto auch Geheimnisse vor ihm haben könnte, war ihm zwar bewusst, aber wurde immer verdrängt. Und jetzt wo es so deutlich wurde, war er überfordert. Jede Minute Warten machte die Situation unerträglicher. Doch was wenn er nun falsch verstand? Nun war Daisuke wirklich auf Yutos Ehrlichkeit angewiesen… Ob der plötzliche Machtwechsel gut für irgendjemanden war, war irgendwie fraglich….
 

Iwamoto Yuto

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Oh ja, das altbekannte Spiel, wer denn nun die Zügel in der Hand hatte, wurde wieder gespielt. Doch irgendwie schien es beiden nicht wirklich gut zu bekommen, da das ganze Spiel nicht nur bitterer Ernst war, sondern es momentan auch sehr nach unschönem Reißen und Schubsen aussah. Unser Rotschopf würde sich bei einer solchen Behauptung aber sehr bedeckt halten, denn er wollte das ganze nicht, es hatte sich alles aufgestachelt bis zu diesem Punkt und er konnte auch nicht wirklich etwas dagegen unternehmen. Sollte dies nun allerdings bedeuten, dass Daisuke alleine an diesem Schlamassel schuld war? Wirklich? Nein, nicht wirklich, denn beide hatten ihre Fehler gemacht und waren etwas tölpelhaft an diese Sache rangegangen. Schieben wir es also auf einen alternativen dritten Weg, besondere Umstände, Krieg, Krankheiten, das Übel in der Welt.
Dass Yuto sich nun also etwas unsanft die Zügel gegriffen hatte, war definitiv nicht geplant oder gar beabsichtigt. Es geschah einfach, ohne weiteres überlegen, denn schlussendlich hatte er bisher nur seine Gedanken offenbart und wollte ehrlich sein. Die daraufhin folgende Reaktion von Daisuke war allerdings auch nicht ohne. Kräftig, aufbrausend, einschüchternd - und er kam Yuto dabei immer näher. Während die beiden gegenseitig ihren warmen Atem auf ihrer Haut spüren konnten, schienen sich ihre Augen ein Duell zu liefern. Würde das Feuer das Eis schmelzen können oder doch das Eis das Feuer löschen können? Duelle wie diese mussten nicht unbedingt sehr beeindruckend oder gar effektvoll sein, doch es waren diese Kleinigkeiten die ein solches Duell zu einem brachialen Kampf werden ließen. Hier hatten wir nun zwei völlig unterschiedliche Charaktere die aufeinander trafen, zwei gegensätzliche Kräfte die aneinander rieben und sich gegenseitig zu übernehmen drohten.
Auch wenn Yuto genau wusste, dass Daisuke wohl niemals seine Fäuste gegen ihn erheben würde, so hatte die Situation in der er sich befand definitiv einen sehr bedrohlichen Charakter, der seine Nackenhaare sich aufrichten ließ, doch er verharrte in dieser Position und wollte Daisuke nicht nachgeben. Natürlich hätte er nun einfach Schwäche zeigen können oder einfach einen Fluchtweg beschreiten können, in dem er einfach eine Lüge benutzte. Aber was würde ihm dies bringen? Für was war das ganze dann gut gewesen? Für gar nichts. Verschwendete Zeit und verschwendete Emotionen würde keinen der beiden an dieser Stelle vorantreiben. Niemanden um genau zu sein.
"Exakt das, was du dir in diesem Moment wohl denkst." Ein Satz, zehn Worte, eine leise ehrliche Stimme ohne weitere Gefühle. Trotz dieser kurzen Aussage, ersetzte diese doch Romane und Diskussionen die eben genau das beschrieben was er eigentlich war. Ein armer Wicht, der sich in den vermeintlichen Feind verliebt hatte, den einige wohl sogar eine eisige Hexe nennen würden. Eine Person die eigentlich nicht zu Yuto passte und ihn doch so wunderbar ergänzte - Junko. Doch ein weiterer wichtiger Faktor spielte hierbei ja eine Rolle, denn er machte sich damit zum Staatsfeind, ein Feind von Daisuke und allen anderen die er kannte. Ein Grund diesen liebenswürdigen Burschen zu hassen und zu fürchten, ganz abgesehen von seinem Kekkei Genkai.
"Was nun, Dai?" Die simple Frage eines Verräters an seinen besten Freund. Wirst du mich ausliefern, verstecken oder es einfach ignorieren? Es glich schon in gewissem Sinne der Frage nach der Liebe und noch immer sah Yuto Daisuke direkt in die Augen, denn er konnte sich nicht von ihm abwenden und wollte es auch nicht. Wenn es ein Feuer geben sollte, welches ihn als Verräter verbrennen sollte, dann das seiner Augen. Das Feuer in Daisuke sollte sein Untergang sein, sofern es sein Schicksal verlangen würde.
 

Tetsuya Daisuke

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Was für ein unangenehmer Moment… Ein Moment den sich wohl keiner der beiden anwesenden Herren je so in dieser Art gewünscht hatte. Es war wahrlich ein Machtkampf, doch wozu das Ganze? Wieso waren sie so zueinander? Daisuke war momentan viel zu aufgebracht um einen klaren Gedanken zu fassen. All das war nicht so, wie es sein sollte. Daisuke und Yuto waren doch immer beste Freunde und jetzt saßen sie sich gegenüber wie Feinde die sich gegenseitig verhörten und machten sich gegenseitig das Leben schwer. Eigentlich hätte der Tetsuya sich nun eingestehen müssen, dass er verloren hatte. Vielleicht hätte er nun einfach aufstehen und das Feld räumen sollen, aber irgendwie ging es doch darum nun gar nicht mehr, oder? Yuto hatte gesagt, was ihm auf dem Herzen lag und Daisuke hatte es verstanden. Und das warf die ganze Situation über den Haufen. Alles was eben noch so ruhig und entspannend war, war nun plötzlich zerrissen und zwischen den Jungen, obwohl sie sich grade so nahe waren, herrschte wohl mehr Ferne als je zuvor.
Warum der Tetsuya so wütend war, war ja nun schon klar. Er erkannte seinen besten Freund nicht mehr wieder. Der bodenständige, ehrliche und verlässliche Yuto hatte sich mit dem Feind eingelassen. So schlussfolgerte Daisuke bis jetzt. Nicht etwa mit irgendeinem Feind. Es war Mameha Junko, die Hexe, welche es schon mit einem Blick schaffte, dem Tetsuya einen kalten Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Seiner Meinung nach war sie skrupellos, egoistisch und eben eine fiese Hexe. Dass er das Ganze so betrachtete eben weil sie ihn angegriffen hatte, war sicher nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt das Maß der Dinge. Er ließ da vieles außen vor. Also warum grade Junko? Warum jemand aus Shirogakure? Was trieb Yuto dazu sich mit dem Feind einzulassen? Doch darum ging es gar nicht: Es ging nur um Junko.
Trotz der Nähe zwischen den beiden Jungen, die sich wohl selten so nahe waren wie in diesem Moment, herrschte eine unangenehme Distanz. Etwas was Daisukes Wut noch weiter anstachelte. Er forderte sein Recht ein zu erfahren was los war. Nicht als Kirigakure Shinobi oder eben als Tetsuya-sama, sondern als Freund des Iwamoto. Und dieser stierte ihm nur stur und fast etwas trotzig entgegen. Jedem anderen hätte Daisuke wohl nun schon eine Kopfnuss verpasst, nicht etwa Yuto, dieser schaffte es mit diesem Blick Daisuke still zu halten. Warum auch immer dies so gut wirkte… Und was nun? Sollte Yuto weglaufen oder vielleicht sogar Daisuke? Sollten sie vielleicht zu tun, als wäre nie etwas geschehen? Möglicherweise wäre dies am besten gewesen, doch standen sie nun an einem Punkt an dem es kein Zurück mehr gab.
Und da kam die erlösende Reaktion des Iwamoto. Die Sicherheit, dass Daisuke Recht behielt. War es erlösend? Irgendwie nicht. Nein eher stürzte es ihn in viele Gedanken. Diese verselbstständigten sich und der Tetsuya bekam mehr das Gefühl nichts mehr zu wissen. Wohlmöglich kannte er diesen Jungen doch gar nicht, der da grade vor ihm saß. Er handelte absolut so, wie Yuto es niemals tun würde. Yuto war doch so pflichtbewusst und perfekt in Daisukes Augen, wieso tat er dann so etwas? Hatte er seinen besten Freund falsch eingeschätzt? Das Letzte was nun noch von dem übrig war, was er hier hatte, war Yuto und wenn dieser nun nicht einmal mehr der war, für den Daisuke ihn hielt, dann verlor er den Boden unter den Füßen. Der Tetsuya hob schnell seine Hand, doch anstatt sie gegen den Rotschopf zu richten, schlug er sich vor die eigene Stirn. Er verstand es nicht, er verstand gar nichts und gab die Schuld dafür seiner eigenen Dummheit. Plötzlich schaffte er es einen klaren Gedanken zu fassen. Einer der ihn von der Ausweglosigkeit des Moments ablenkte. Seine Hand rutschte von der Stirn auf den Mund und plötzlich wurde er rot. Ja, Daisuke zeigte da grade ein deutliches Anzeichen von Scham, etwas was definitiv nicht alle Tage vorkommt. Daisuke hatte Junko geküsst. Diese war Yutos Freundin. Und das bedeutete im Klartext, dass Daisuke die Freundin seines besten Freundes geküsst hatte. Egal welche Absicht dahinter steckte, egal ob er da irgendetwas erreichen wollte oder es nur getan hatte um seinen Arsch zu retten. Es war falsch und damit war doch eigentlich er der Verräter oder? Daisuke dachte nicht mehr im Traum daran, dass Junko eine Kunoichi aus Konoha war und das obwohl sie ihm das vor kurzem noch sehr deutlich gemacht hatte. Für ihn war sie nun viel mehr Junko, die Hexe, vor der er sich fürchtete, doch der er niemals mehr ein Haar krümmen könnte, weil sie die Freundin seines besten Freundes war. Egal ob Verbündeter oder Feind, das zählte viel mehr in den Augen des weißhaarigen Trottels. Daisuke betrachtete Junko sowieso nie als richtigen Feind, immer nur als Bedrohung, nicht als wirklichen verhassten Feind. Deswegen bemerkte er wohl gar nicht erst, wie verboten die Situation zwischen Junko und Yuto war.
Doch zurück zu der Tatsache was Daisuke getan hatte. Es war ihm ja nicht bewusst gewesen, auch wusste er ja nicht wie lange das Ganze schon lief, doch fühlte er sich nun richtig schlecht deswegen. Er musste das irgendwie wieder gut machen. Während er noch immer deutlich verlegen Yuto anstarrte, kam ihm eine Idee dies wieder gleichwertig zu machen. Dies hatte wirklich viel mit Logik zu tun, nur leider nicht viel mit der Logik, die normale Menschen verstanden… Daisuke zog die Hand aus seinem Gesicht, drückte sich mit der andern nach vorne und … verpasste Yuto einen Kuss. Ähnlich dem mit dem Junko gestraft wurde. Ja, daran erinnerte er sich noch genau.
Aber … Was zur Hölle? Da küssten sich zwei Jungen auf dem Dach? Wieso?! Das ist nicht nur auf einem Weg falsch, oder? Für Daisuke war das grade die einzig richtig logische Lösung. Er hatte Junko geküsst, so hatte er also Yutos Freundin geküsst und damit etwas ziemlich Schlimmes, wenn auch unbewusst, angestellt. Wenn er nun aber auch Yuto küsste, küsste er ebenso den Freund von Junko. Also war das Ganze doch wieder absolut ausgeglichen und so als wäre es nie geschehen! Dass Daisuke dabei einen Jungen küsste, war ihm scheißegal. Erstens kannte er Yuto sowieso in jeder Lebenslage und zweitens ist ja bekannt, dass das Schamgefühl des Chuunin allgemein sehr verkümmert ist.
Da saßen sie also, zwei pubertierende männliche Chuunin auf dem Dach eines Wohnheims und knutschten rum. Es konnte wirklich kaum merkwürdiger werden, oder? Als Daisuke von ihm abließ, grinste er nur breit und erklärte: „Nun sind wir quitt.“ Ob Yuto das nun verstand oder nicht, war Daisuke eigentlich sogar egal. Es ging hier ums Prinzip und da musste auch nie wieder drüber geredet werden. Da fiel ihm ein… Eigentlich meinte doch Junko auch, dass dies nie geschehen war oder? Er erinnerte sich an die eisige Kälte und fragte sich noch immer, was dies wohl gewesen war, während sich nun ihm die Nackenhaare aufstellten.
 

Iwamoto Yuto

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Oh ja, die Liebe, dieses unberechenbare Miststück. Etwa sowas musste sich Daisuke in diesen Momenten gedacht haben, als er die Antwort von Yuto hörte. Wieso dies eben so war, wie es denn war, hätte ihm Yuto zwar keine Antwort geben können, allerdings schien er auch gar keine zu wollen. War er fertig mit Yuto und wollte einfach nichts mehr hören oder überlegte er sich gerade, wie er seinen besten Freund am praktischsten vernichten konnte?
Daisuke schien über Yutos Antworten definitiv aufgebracht, wenn nicht sogar wütend zu sein, zumal auch das Dach unter seinem Gemüt etwas leiden musste und er sich mittlerweile die Hand vor sein Gesicht geschlagen hatte. Doch was dann geschah konnte wohl wirklich niemand vorhergesehen haben. Niemand. Wirklich. Niemand.
Es wurde pink in dieser lauen Mondnacht, der Wind tanzte mit den Kirschblättern um die Wette und das Mondlicht hatte das selbe magische Gleißen, wie das eines Einhornes. Daisuke griff völlig unerwartet nach dem Gesicht des Rotschopfes, zärtlich, aber doch sehr bestimmt und zog ihn an sich um ihm einen kurzen, Dank der Szenerie aber überaus romantischen Kuss zu geben. Ihre Lippen wurden eins, Speichel wurde ausgetauscht und dann...
Nein, Moment. Auszeit! Ganz so schlimm war das ganze nun auch nicht und wurde alleine durch die überaus merkwürdige Situation verschlimmert, allerdings bestimmt nicht in diesen Ausmaßen. Es war ein kurzer Kuss, nicht wirklich intensiv, romantisch oder gar sonst etwas, doch trotzdem setzte Yutos Herz wohl für einen Moment aus. Einen langen Moment um genau zu sein, einen sehr langen. Wer bitte hätte aber auch mit so einer Situation rechnen können? Mit exakt einer solchen Reaktion? Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte das Gehirn des Rotschopfes einen totalen Absturz erlitten, da ging gar nichts mehr, einzig dass sein Hirn noch nicht zu rauchen begonnen hatte war ein gutes Zeichen, ansonsten saß er nämlich gerade recht apathisch und überaus verdutzt auf dem Dach des Wohnheimes und atmete. Ja, er atmete noch, ansonsten machte er für die nächsten paar Sekunden jedoch nichts. Ein- und ausatmen. Ein- und ausatmen. Ein- und ausatmen. Der Herzschlag normalisierte sich mittlerweile wieder und die ersten Gedanken fingen sich unter den roten Haaren bereits wieder an zu regen, nur um dann einen weiteren fragwürdigen Tiefschlag durch Daisukes Worte abzubekommen. Was meinte er mit quitt? Was wollte er mit dieser Aktion bezwecken und vor allem, war er vor dem Kuss tatsächlich für einen Moment beschämt und hatte rote Bäkchen bekommen? Hatte er? Ja hatte er, doch dieser Fakt verwirrte den Iwamoto nur noch mehr als ihm irgendeinen Anhaltspunkt zu gewährleisten. Doch was nun? Totschweigen? Gute Idee eigentlich, wenn Daisuke dazu noch etwas sagen wollte, dann solle er dies doch bitte machen, Yuto jedoch musste das ganze wohl zunächst erstmal sacken lassen und dann verdauen.
"D-du b-bi-bist nicht sauer auf mich?" Man mochte dem jungen Chuunin verzeihen, dass er an dieser Stelle etwas zu stammeln begann, denn sein Denkapparat hatte seinen Dienst noch nicht vollständig wieder eingestellt und war noch äußerst verstört von gewissen Vorfällen, die vor wenigen Minuten geschehen waren. Doch dann, einige Sekunden später kam die eigentliche Reaktion von Yuto, eine so natürliche und ungewollte Reaktion, die man einfach nicht unterbinden konnte. Er lachte. Herzhaft, ehrlich und überaus erleichtert. Warum hatte er sich eigentlich Sorgen gemacht? Es war schließlich Daisuke mit dem er hier sprach, sein ungleiches Spiegelbild, welches sich ebenso wenig wie er selbst von ihm abwenden würde, sein bester Freund. Als er dann schließlich wieder verstummte und die natürlichen Geräusche der Nacht wieder einsetzten, blickte er Daisuke an und lächelte zunächst, dann folgten einige Worte. "Wieso nur habe ich versucht Geheimnisse vor dir zu haben?" Oh ja, wie konnte er nur? Wie konnte er nur versäumt haben, dass sein Gehirn immer noch einen leichten Hicks hatte? Da hatte er doch gerade versehentlich das Geheimnis zu mehreren gemacht, dumme Sache. Oder war das ganze etwa beabsichtigt? Er wusste es nicht, wie so vieles in letzter Zeit. Doch da kam es nun ganz auf die Reaktion von Daisuke an, entweder er überging es oder aber Yuto musste wohl noch etwas weiter aus dem Nähkästchen plaudern.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Was für ein merkwürdiger Moment da grade an den beiden Jungen vorbeigezogen war. Sicher war es für beide Jungen nicht das, was sie als eines der schönsten Erlebnisse in Erinnerung behalten würden, doch musste man ihnen eingestehen, dass die Situation grade durch so etwas Absurdes wie Daisukes logische Denkvorgänge irgendwie aufgelockert wurde. Ihm selbst war dies nicht mal bewusst. Er hatte absolut nicht im Blick, wie verquer und falsch diese Situation war. Für ihn zählte der Moment, dass was ihm sein Gefühl sagte was richtig war. Ob es das nun war, würde sich erst zeigen, wenn Yuto darauf reagierte. Daisuke jedenfalls fühlte sich wie ein Held, denn er war der Meinung alles wieder gut gemacht zu haben. Dass er eigentlich grade einen Jungen geküsst hatte und dies in Absurdität gar nicht mehr zu toppen war, zog völlig an ihm vorbei, ähnlich vielen anderen Dingen, die für andere Menschen absolut logisch waren.
Zurück zum momentanen Geschehen. Der Kuss lag hinter ihnen und die Atmosphäre erschien intensiver aber auch wesentlich merkwürdiger als zuvor. Es wirkte irgendwie fast wie ein Märchen, eine Tatsache, von der man sich erzählen konnte, aber die niemand für wahr halten würde. Der Beweis dafür, dass es so geschehen war, lag nur noch auf den Lippen der beiden Jungen und diese würden wohl verschlossen bleiben, wenn nicht der andere etwas dazu sagte. Für Daisuke war das nun gegessen… oder sollte man eher sagen geküsst? Als der Tetsuya so in das Gesicht seines besten Freundes blickte, sah er da eine leichte Schamesröte. Oh richtig, nicht jeder Mensch hatte ein solch verkümmertes Schamempfinden wie der Tetsuya selbst. Das vergaß er oftmals, weil er viel von sich ausging und dies eben irgendwie als normal empfand. Dass diese Situation bei Yuto natürlich ganz anders ankam, war ihm irgendwie bewusst gewesen, doch erwartete er auch irgendwie das Yuto verstand, was er ihm sagen wollte. Widersprüchlich, nicht wahr? Eine Frage so zwischendrin an dieser Stelle: Wieso taten eigentlich alle Menschen die Daisuke küsste, so als wäre es nicht geschehen? Irgendwas machte er da wirklich falsch, oder?
Doch dann folgte endlich etwas Eindeutiges von dem Iwamoto. Es war zwar gestammelt, doch war klar verständlich, was er da grade sagte. Akustisch verständlich, nicht logisch verständlich. Daisuke verstand nämlich eben nicht was Yuto meinte. Wieso sollte Daisuke denn sauer oder wütend auf Yuto sein? Klar, sein bester Freund hatte ihm etwas verheimlicht, doch konnte er ihm dies nicht lange übel nehmen, da der Tetsuya selbst noch das ein oder andere Geheimnis vor dem Rotschopf hatte. Was war es dann, weshalb er sauer sein sollte? Wegen Junko vielleicht? Nun, dass Daisuke nicht wirklich gut mit ihr auskam, war auch für den Rotschopf kein Geheimnis, doch wenn dieser sie eben liebte, wäre Daisuke als sein bester Freund wohl der Letzte, der ihm so etwas vermasselte. Zwar würde er ihm immer ehrlich mit Rat und Tat zur Seite stehen, doch würde er ihm nie mehr reinreden, als ihm zu helfen, wenn er um Hilfe bat. Erst jetzt kam er auf die Tatsache, dass Junko ja ein Shironin aus Konoha war. Dies bedeutete ja irgendwie doch dass sie der Feind war. Man konnte einen Moment lang in seinem Gesicht erkennen, dass ihm dies durch den Kopf ging. Sein Blick wirkte besorgt und er zog die Augenbrauen kraus. Er empfand es nicht als verwerflich oder schlecht. Man sagt doch: Wo die Liebe hinfällt … Doch war dies irgendwie auf viele Arten recht gefährlich, weswegen der Tetsuya sich etwas um den Rotschopf sorgte. Vielleicht sollte er ihm so am besten seine Frage beantworten. Doch noch wenige Sekunden nach diesen Worten reagierte Yuto plötzlich anders und begann zu lachen. Ein erleichternder Moment für den Tetsuya. Nun war es besser es fühlte sich an, als würde ein Druck von seinen Schulter ablassen. Auch hörte er, was er zu den Geheimnissen sagte, weswegen der Tetsuya dann erst einen Moment Zeit zum Überlegen brauchte. Dann antwortete er recht ruhig und gelassen: „Sauer? Ich? Du kennst mich, dann solltest du wissen, dass ich dir nicht sauer sein könnte, egal was du anstellst. Eher besorgt, denn wenn du irgendwas vor mir geheim hältst, was dich bedrückt, dann mache ich mir natürlich Sorgen. … Aber… eins verstehe ich nicht. Du fragst ob ich sauer bin? Solltest du nicht eher auf mich sauer sein, nachdem was ich getan habe?“ Kurze Stille. Ein Moment in dem der Tetsuya schluckte. Eine Frage die er vielleicht nicht hätte stellen sollen. Ein Satz der ihm möglicherweise Kopf und Kragen kostete, eben weil er es nicht totschwieg. Das was er als seinen Fehler ansah. Allerdings konnte er dann doch wieder reden, als ihm noch etwas ins Auge fiel. Geheimnisse? Das war nur eine Sache, die Yuto ihm da verheimlicht hatte… Daisuke hatte auch so seine Geheimnisse, vielleicht war es nur darauf bezogen, vielleicht aber auch nicht. Man konnte doch keine Möglichkeit auslassen, oder? So einen Moment wie diesen würden die Freunde vielleicht nie mehr haben, da immer alles Mögliche passieren konnte! Wieder schluckte er und schaute Yuto ernst an. „Jeder von uns hat seine kleinen Geheimnisse, das ist eben das Einzige was kein Geheimnis ist und doch immer vergessen, verschwiegen oder einfach überspielt wird. Wenn du mir deine Geheimnisse verrätst, erwartest du möglicherweise von mir, dass ich dir meine Geheimnisse auch erzählen würde. Selbst wenn du es nicht tätest, hätte ich dann das Gefühl, weil die Möglichkeit allein bestünde. So gerieten wir in einen Gewissenskonflikt. Also behält man seine Geheimnisse doch wohl lieber geheim… nicht wahr?“ Doch dann rückte er wieder ein Stück näher und schaute Yuto tief in die Augen. Unangebracht, angesichts der vergangenen Momente? Möglich, möglich. „Doch wenn du ein Geheimnis vor mir haben wollen würdest, würdest du es dann so offensichtlich machen, dass du Geheimnisse hast?“ Ein ernster eindringlicher Blick in die unendlich roten Augen des Iwamoto, absolute Stille, bei der man nur den Atem der beiden Jungen hören konnte und nach wie vor die rosaroten Kirschblütenblätter, die um sie herum im Wind tänzelten. Dass Daisuke verstand was grade passierte, grenzte eigentlich an ein Wunder, doch hatte dies nichts mit Intelligenz zu tun, sondern einzig und allein mit der Auffassungsgabe und dem Verständnis eines Menschens. Daisuke sagte nicht umsonst, dass niemand Yuto besser kannte als er. Und doch ließ er ihm die freie Wahl zu entscheiden? War das ein kluger Schachzug? Nicht unbedingt. Aber fair war er jedenfalls zu hundert Prozent. Nun lag es also in den Händen des Rotschopfes, oder wohl eher an der Entscheidungsfähigkeit seines berauschten Hirnes.
 

Iwamoto Yuto

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Berauscht war sein Hirn? Nun, dies könnte man tatsächlich so sagen, denn wann kam es schon vor, dass zwei Jungen in einer vom Mond beschienenen Nacht auf einem Dach saßen und sich dabei über alle möglichen Dinge unterhielten und einer von den beiden dann plötzlich den anderen küsste. Berauschend? Oh ja.
Nach dem kurzen aber heftigen Lachkrampf, der übrigens keinen weiteren Bewohner des Wohnheimes aufschreckte - was für ein Glück aber auch -, hatte sich der Denkapparat von Yuto wieder auf einen normalen Betrieb eingestellt und somit konnte er auch wieder ungestört denken und den Worten des Tetsuyas lauschen. Die kommenden Worte waren für Yuto überaus wichtig, da sie schließlich über ihr weiteres Zusammenleben, ihre Freundschaft und ihre Beziehung generell entscheiden würde. Das gröbste hatten sie zwar schon hinter sich, doch wie Yuto auch dummerweise schon angedeutet hatte, würde dies noch eine lange und ereignisreiche Nacht werden in der noch so manches Geheimnis aufgedeckt werden würde...
"Nun, bei einer solchen Angelegenheit kann man sich in keinster Weise wirklich sicher sein, schließlich ist das mehr oder weniger eine Art Sonderfall..." Auch Yutos Stimme war bei diesen Worten ziemlich ruhig, hatten jedoch noch einen gewissen erleichterten Unterton. "Ich könnte dir nun selbiges antworten, wie könnte ich je sauer auf dich sein? Doch du solltest wissen, dass ich definitiv froh über deine Reaktion bin..." Oh du herzallerliebste Zweideutigkeit. Was meinte Yuto nun an dieser Stelle mit seinen Worten? Den Fakt, dass Daisuke nicht sauer ist und sich die beiden nach wie vor noch alles erzählen konnten oder ging es etwa doch um den Kuss? Nun, dazu soll nun lediglich noch gesagt sein, dass das Eis endlich - wieder - gebrochen war und der Frühling erneut einkehrte.
Ein kurzer Moment des Schweigens trat daraufhin ein, die beiden Chuunin mischten ihre Karten wohl gerade neu, denn ihr bisheriges Blatt war in dieser Situation definitiv nicht mehr brauchbar. Doch wenn wir schon dabei waren, wie war denn nun gerade der Stand der Dinge? Ein Geheimnis war endlich gelüftet und Yuto fiel dabei ein Stein, wenn nicht gar eine ganze Lawine vom Herzen. Daisuke schien recht gemäßigt zu reagieren, war ihm die Gefahr bewusst ein Mitwisser zu sein? Wahrscheinlich schon, schließlich war er definitiv nicht dumm. Er wusste nur nicht alles, was allerdings für ihn definitiv ein Vorteil sein konnte. Wissen war nicht nur Macht, sondern es eröffnet auch viele weitere Schwächen und Faktoren vor denen man sich ungemein fürchten sollte. Ein Hoch auf den Tor.
"Genau das ist ja das Problem. Manche Geheimnisse sind definitiv nicht klein und andere trägt man nicht alleine mit sich herum. Andere hingegen sollte man nicht alleine mit sich tragen, doch wie erzählt man jemandem von einem solchen Geheimnis? Und vor allem jedoch, wem erzählt man ein solches Geheimnis?" Die Frage wem hatten wir mittlerweile ja nun schon geklärt, das wie hingegen schien sich ganz von alleine durch eine geeignete Situation zu erklären. Somit wussten nun drei Personen von einem ganz bestimmten Geheimnis, welches man in der heutigen Zeit nicht ausplaudern sollte. Gut nur das man sich die Frage nicht stellen musste, ob Daisuke dieses Wissen zu irgendeinem Zeitpunkt missbrauchen würde - außer natürlich um Yuto in irgendeiner Situation ganz subtil aufziehen zu können, ohne das auch nur irgendwer verstehen würde um was es ging.
Daisuke rutschte während dieser Worte wieder etwas näher an Yuto heran und seine eisigen Augen fechteten schon wieder ein Duell mit dem Feuer in seinen eigenen Augen aus. Wie ironisch es doch war, man konnte es nur immer wieder erwähnen. Wenn das ganze nur nicht so überaus romantisch, nein Verzeihung, so überaus falsch wäre. Doch nun ratet wie Yuto auf die letzten Worte von Daisuke reagierte. Mit einem Seufzer sagt ihr? Richtig! Er war es leid sich vor seinen eigenen Ängsten und Befürchtungen zu fürchten und musste nun einfach noch ein weiteres Geheimnis mit Daisuke teilen, auch wenn dieser ihm just in diesem Moment die Zügel in die Hand gelegt hatte und er entscheiden konnte, ob oder ob er nicht noch etwas weiteres sagen wollte. Und tatsächlich, Yuto sagte kein weiteres Wort, sondern stand einfach auf, gänzlich ohne Daisuke dabei zu beachten. Doch er ergriff nun nicht die Flucht wie man sich vielleicht denken konnte, sondern striff sich behutsam Sein Schlafanzugsshirt vom Leibe. Damit waren es nun zwei männliche Chuunin auf einem Dach, mitten in der Nacht, die beide keine Shirts mehr trugen und warum das ganze? Nun, wer sollte das noch wissen oder aus der ganzen Angelegenheit schlau werden? Niemand? Richtig. Yuto formte daraufhin nun jedoch einige Fingerzeichen und ließ diese mit etwas Chakra, welches er vorher gesammelt hatte, seine Arbeit verrichten. Zunächst geschah nichts, doch dann plötzlich schien sich über Yutos Haut eine zweite zu legen und bedeckte bald den gesamten Oberkörper, sowie die Arme. Das Gesicht jedoch ließ Yuto aus, auch den Unterkörper und die Beine. Es war noch immer ein seltsames Gefühl, dass sich Eis auf seiner Haut ausbreitete und dieses im ersten Moment zwar recht kühl war und einem einen Schauer über den Rücken jagte und dann doch im nächsten gar nicht mehr so schlimm. Yutos Haut wirkte dabei seltsam bläulich, doch gleichzeitig hatte dieser Anblick etwas atemberaubendes, da das Mondlicht die Eiskristalle auf Yutos Haut zum glitzern brachten. Die Frage die für den jungen Iwamoto nun noch übrig blieb war natürlich nur, ob Daisuke auch verstand was ihm da gezeigt wurde.
 

Tetsuya Daisuke

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Ein stiller und unendlicher Moment lag zwischen den beiden Jungen. Es war so ruhig und friedlich, fast hätte man glauben können das Schnarchen der Mitbewohner zu hören. Die Mauer zwischen ihnen war wie eingeschlagen, allerdings wurde sie nicht brutal zerschlagen, sondern eher von beiden Seiten abgetragen. Eine Harmonie zwischen Feuer und Eis? Das klingt nach einem amüsanten Märchen. Komisch, grade Daisuke hatte so oft lernen müssen niemandem zu trauen, wirklich gar niemandem. Seinen Freunden nicht, seinen Feinden nicht und schon gar nicht denen, denen er am meisten traute. Doch wenn er den Iwamoto vor sich hatte, dann war dies immer wie eingerissen. Es waren viele Jahre vergangen seit die beiden sich kannten und Yuto hatte Daisuke niemals enttäuscht. Vielleicht war es dies, oder etwas noch viel bedeutsameres, was den Tetsuya dazu brachte dem Rotschopf blind zu vertrauen. Selbst wenn er irgendwann ins Messer lief… Würde ihn dies ärgern? Wie gesagt, er konnte Yuto nie im Leben irgendwie aus irgendeinem Grund böse sein. Irgendwie gehörten die beiden ja schon auf eine merkwürdige Art und Weise zueinander…
Die Frage die dem Tetsuya noch auf der Seele gebrannt hatte, war es welche die Ruhe auf dem Dach wieder zerschlug. Die Antwort darauf war mal wieder richtig typisch für Yuto. Er war tatsächlich wohl der friedfertigste und bodenständigste Mensch der Welt. Wie konnte Daisuke jemals daran zweifeln? Er bezeichnete die Tatsache, dass Daisuke seine Freundin geküsst hatte, als eine Art Sonderfall. Ein leichtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Er wirkte auch etwas verlegen, während er so vor sich hin lächelte... Auch darin lag eine gewisse Zweideutigkeit, eine die sogar Daisuke erkannte. War es nun also die Tatsache, dass er Junko aus einer Not heraus geküsst hatte, oder einfach dass es Daisuke war? Egal was es war, es hatte mal wieder bewiesen, dass er eine Art Sonderstatus hatte und irgendwie machte ihn das froh. Die Zweideutigkeit die daraufhin folgte, erkannte der Tetsuya nicht. Er war zu erleichtert darüber, dass Yuto ihm nicht sauer deswegen war. Gott sei Dank. Gäbe es einen denkbar unpassenderen Moment dafür zu fragen ob ihm etwa der Kuss gefallen hatte? Nicht nur, dass das unendlich falsch wäre, es war auch einfach die falsche Frage, oder?
Weiter ging es mit dem beliebten Thema unter den Jungen: Geheimnisse. Yutos Worte dazu erinnerten den Tetsuya wieder an seine unangenehmen Geheimnisse. Er schluckte und schaute einen Moment nachdenklich zu Boden. Für Daisuke selbst waren Geheimnisse etwas was er hasste. Er war ein offener Mensch und eigentlich auch recht lebensfroh, doch wenn es etwas gab, was ihn quälte und er durfte es bei Gott niemandem verraten, dann machte ihn das nur fertig. Leider hatte er bis jetzt immer das Pech Geheimnisse mit jemandem zu teilen, wie Yuto sagte, die es einem nicht nur unheimlich schwer sondern fast unmöglich machten es für sich zu behalten. Denn meist endete das Ganze für den Weißhaarigen eher schmerzhaft. In dem Moment erinnerte er sich an die Depression, welche ihn vor den Examen ereilt hatte, doch schnell wollte er es wieder verdrängen, weswegen er versucht einen abschließenden Satz dazu reinzudrängen. „Viele Menschen empfinden Geheimnisse als lieb und teuer. Weil sie einem etwas nutzen oder einen Vorteil verschaffen… Ich hasse geheime Dinge… Sie bringen nur Ärger, Trauer und Leid, besonders wenn sie mehrere Menschen betreffen. Aber sei dir sicher, dass ich deine Geheimnisse respektiere und auch die Gründe für deine Geheimhaltung. Ich kann das nur zu gut nachvollziehen und werde sie niemals irgendjemandem verraten, egal was passiert.“ Damit wollte er nicht nur deutlich machen, dass Yuto ihm da absolut vertrauen konnte. Er wollte ebenso darauf hinweisen, dass er sich dem Ausmaß einer solchen Sache bewusst war und auch was es für Konsequenzen für ihn haben könnte davon zu wissen. Allerdings ging für den Tetsuya nichts über die Menschen die ihm am Herzen lagen und er würde alles geben um eben für diese das Beste und Richtige zu tun. Ob dies nun Dummheit oder Loyalität war, lag ihm Auge des Betrachters.
Doch auf die Worte des Tetsuya reagierte der Iwamoto plötzlich sehr eigen. Er stand absolut unerwartet auf. Wollte er etwa flüchten? Etwas starr beobachtete Daisuke Yuto. War er etwa zu weit gegangen? Er wusste es nicht… Abwarten hieß es nun… Doch dann wurde es irgendwie doch sehr… merkwürdig. Nun war Daisuke doch etwas irritiert und zog dementsprechend die Augenbraue hoch. Nichts was er noch nicht gesehen hatte, da ging noch mehr, aber wieso? Neugierig beobachtete er das Spektakel und als er die Fingerzeichen sah, machte dies natürlich nur noch gespannter. Was Yuto dann tat, war interessant. Nach wenigen Sekunden stand ein bläulicher im Mondlicht glitzernder Yuto vor dem Tetsuya. Dies erinnerte ihn an die ersten Wintertage, an denen es frostig wurde. Dann glitzerte die Welt auch so wunderschön… Moment mal… War das etwa wirklich Eis? Dies erklärte natürlich, warum dies ein Geheimnis war. Daisuke drückte sich langsam mit der Hand vom Boden hoch und macht einen Schritt auf Yuto zu. Vorsichtig streckte er dann die Hand aus und legte sie auf die glitzernde Brust des Iwamoto. Er hatte Recht mit seiner Vermutung, es fühlte sich eiskalt an. Ein frostiger Schauer lief ihm über den Rücken, während seine Hand so langsam begann durch die natürliche Wärme leicht an Yuto festzufrieren. Super, aber dies war nichts, was man nicht einfach wieder ablösen könnte. Daisuke hatte aber grade anderes im Kopf. Er erinnerte sich an das letzte Mal als er eine solche Kälte verspürt hatte, doch in seinem ganzen Körper. Er schluckte leicht, da dies irgendwie unangenehm zu sagen war, nachdem was er nun wusste… „Erinnerst du dich was ich über den „eisigen Tod“ sagte? Als ich… sie… geküsst habe, wurde es plötzlich eiskalt. Ich habe ja nun nicht erst einen Menschen in meinem Leben geküsst-“ Ganz sicher nicht … „-aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich fühlte mich als würde ich erfrieren und ich begann sogar zu zittern… Das ist nicht normal, oder?“ Warum erzählte er das? Nicht etwa weil er schlussfolgerte, dass Junko dasselbe können musste. Das wäre ja weit her gegriffen. Nun wo die beiden grade dabei waren sich alles Mögliche zu erzählen und diese Erinnerung im Tetsuya hochkam, dachte er irgendwie er sollte das erzählen. Vielleicht konnte Yuto ihm ja das erklären, schließlich musste er ja Junko besser kennen als Daisuke selbst, so als Freund eben. Es interessierte ihn wirklich, denn so etwas hatte er eben noch nie erlebt… Um die Merkwürdigkeit dieser Situation noch zu verdeutlichen zeigte der Tetsuya auch dem Iwamoto etwas. Seine Hand haftete nur leicht an der Brust seines besten Freundes, aber darum ging es grade gar nicht. Ein hitziges Temperament kommt nicht von ungefähr… In dem Moment begann die Hand des Tetsuya zu glühen. Dabei grinste er stolz seinem besten Freund ins Gesicht. Alles was er tat war Feuerchakra in seine Hände leiten, was er eigentlich für ein bestimmtes Jutsu tat, doch diesmal drosselte er das Ganze soweit runter, dass keine richtige Flamme entstand. Schließlich wollte er Yuto nicht verbrennen. Seine Hand hatte was von einem heißen Taschenwärmer oder so. Es reichte natürlich nicht um massig Eis zu schmelzen, aber ließ ihn jedenfalls von Yuto los. Als die Hand sich gelöst hatte, hob er sie an und entzündete sie, sodass sich eine erkennbare Flamme um die Hand des Jungen bildete. Was für ein Kontrast und erst jetzt würde wohl die Ironie der Augenfarben so wirklich klar werden. Natürlich wusste Yuto noch nicht von Daisukes Feuerelement, schließlich hatte er es bis jetzt nie öffentlich eingesetzt und hatte auch eigentlich vor es sich noch etwas aufzuheben. Es war lange nicht so cool und selten wie Eis, aber immerhin schon sein zweites Element. Für einen Taijutsuka war dies schon etwas wirklich Besonderes. „Es ist schon irgendwie merkwürdig, dass grade ich dann eine solche Kälte verspüre… oder?“ Ein glitzernder Eisyuto und ein brennender Daisuke im Mondlicht auf dem Dach des Wohnheimes. Eigentlich hätte man ja schon denken können, dass es kaum noch merkwürdiger werden konnte: Falsch gedacht, da geht noch was.
 

Iwamoto Yuto

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Es war tatsächlich viel Zeit vergangen, seit sich die beiden äußerst ungleichen Freunde getroffen und schlussendlich zusammengerauft hatten. Mehrere Jahre, voller seltsamer Ereignisse und Erlebnissen, die die beiden durchgestanden hatten. Besonders Yuto, der Rotschopf der beiden, hatte eine außergewöhnliche Entwicklung durchgestanden - vom weinerlichen Genin, zu einer verantwortungsbewussten und zuverlässigen Hausfrau. Erm... nein, Hausmann und Chuunin natürlich. Die Eskapaden im Kiri Ryokan hatten die beiden Jungen sicherlich individuell geprägt, doch keiner der beiden konnte wohl sagen, dass es schlecht für ihn gewesen wäre, schließlich sind sie dadurch ja zu den beiden Chuunin geworden, die sie am heutigen Tage waren. Allerdings musste es aber auch irgendwann einen Punkt geben, an dem sich die beiden auseinanderlebten und man weder sich selbst, noch dem jeweils anderen traute. Es war ein äußerst menschliches, aber auch ziemlich dummes Verhalten der beiden, denn wie sie just in diesem Moment gesehen hatten, brauchten sie sich nicht nur gegenseitig, sondern waren noch Feuer und Flamme bzw. Feuer und Eis wie eh und je.
Auch wenn Daisuke noch versuchte mit Worten zu erklären, warum der Rotschopf ihm völlig vertrauen konnte, hätte Yuto nur den Kopf geschüttelt, denn es war schlicht und ergreifend nicht nötig und seiner Meinung auch nicht wirklich in Worte zu fassen. Die beiden verstanden sich einfach ohne Worte und waren eine Stütze für den jeweils anderen. Dass die beiden jedoch tatsächlich mehr als nur harmonisch waren, sollte die folgende Szenerie offenbaren, als Yuto Daisukes Wärme selbst durch seine Frostrüstung spüren konnte. Natürlich mochte es ein äußerst merkwürdiges Schauspiel sein, wie die beiden auf dem Dach standen und Daisuke seinem besten Freund gerade den Oberkörper tätschelte, nur um das Eis zu spüren, welches den trainierten Körper des Iwamotos wie Raureif überzog.
"Ja, ich erinnere mich. An ihr selbst sollte dies jedoch nicht liegen, zumindest hatte ich ein solches Gefühl nicht verspürt..." Und da geschah es, Yuto errötete erneut, da es ihm aus einem unbegreiflichen Grund peinlich war Daisuke zu erzählen, dass er Junko bereits geküsst hatte. "Allerding...", begann er und versuchte damit seine Schamesröte zu vertuschen. "... war sie auch nicht unbedingt geschockt, als sie erfahren hatte, dass ich das Eiselement beherrsche. Zumindest kam es mir nicht so vor, auf der damaligen Mission ist jedoch so viel geschehen, dass man nicht wirklich sagen kann was alles wirklich passiert war. Möglich wäre es jedoch definitiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass Junko, seine Freundin, ebenfalls das Eiselement beherrscht war gerade über jegliche Vermutungsgrenzen übergetreten und war nicht nur hoch, sondern schon fast eindeutig. Die Fakten passten einfach viel zu gut und würden so einiges erklären. Doch das würde alles wohl wieder auf ein erneutes, ebenfalls merkwürdiges Gespräch zwischen ihm und ihr hinauslaufen, welches irgendwann kommen würde. Man wusste es einfach. Nach dieser überaus wichtigen Information ging die Szenerie jedoch noch weiter, denn Daisukes Hand fing plötzlich und ziemlich unerwartet an zu glühen. Die natürliche Reaktion des Eises war daraufhin natürlich, dass es um die Hand von Daisuke herum anfing zu schmelzen und somit zwar nicht viel, aber immerhin etwas Tauwasser produziert wurde, welches wie kleine Regentropfen auf das Dach des Kiri Ryokans hinabfielen. Schlussendlich entzündete sich Daisukes Hand sogar, jedoch in einiger Entfernung vom Körper des Rotschopfes, der dem Geschehen mit neugierigen Augen folgte. Das Feuerelement mochte im Grunde nicht wirklich außergewöhnlich sein oder gar etwas spezielles, in dieser Szenerie jedoch entlockte es dem jungen Iwamoto jedoch ein Schmunzeln, schließlich war die Ironie und Harmonie zwischen den beiden damit perfekt. Seine eisigen Augen und sein hitziges Temperament im starken Kontrast zu Yutos kühler Begabung und seinen feurigen Augen. Feuer und Eis war in einer wohl einzigartigen Harmonie, während die flackernden Flammen von Daisukes brennender Hand Schatten durch die Gesichter der beiden Chuunin tanzen ließ und die gegensätzlichen Augen in dieser Nacht nur noch mehr zum glänzen brachte. "Katon, äußerst passend muss man sagen." Die Stimme des Rotschopfes enthielt bei diesen Worten einen kleinen neckischen Unterton, der jedoch bestimmt nicht böse, sondern lediglich spielerisch gemeint war. "Merkwürdig schon, ja. Aber so ist das nunmal mit Feuer und Eis."

Für diese Nacht schien damit jedoch mittlerweile alles nötige gesagt worden zu sein, viel mehr konnte man aus den beiden Jungen wohl auch nicht mehr rausquetschen, zumindest nicht an Geheimnissen, die sie gegenseitig mit sich herumgetragen hatten. Mehr wollte aber wohl auch keiner der beiden mehr hören. Irgendwann musste man auch einfach genug haben und zufrieden sein und genau das müsste bei den beiden zum jetzigen Zeitpunkt auch eingetreten sein. Yuto ließ also ab von Daisuke, ging einige Schritte zur Seite und wollte sich gerade sein Shirt wieder überstreifen, als er dummerweise einen falschen Schritt machte und sein Fuß mitten im Tauwasser der Frostrüstung gelandet war, der er sich mittlerweile auch entledigt hatte. Somit kam er ins Rutschen, hatte keinen Halt mehr und drohte von einer Sekunde auf die andere vom Dach des Wohnheimes zu fallen. Eigentlich nicht weiter schlimm für einen erfahrenen Shinobi, doch natürlich schockte einen ein solcher Fehltritt und umstehende Leute versuchen natürlich zu helfen, so auch Daisuke, der seinem besten Freund natürlich die Hand hinstreckte um diesen vom Fallen zu hindern, doch es war zu spät. Yuto konnte zwar gerade noch Daisukes Hand ergreifen, doch der Halt des weißhaarigen Chuunin war auf dem Dach auch nicht der Beste, woraufhin der Rotschopf Daisuke ganz einfach mit in die Tiefe zog. Der Mond wollte sich dieses Trauerspiel jedoch scheinbar nicht mitansehen, weshalb plötzlich eine Wolke den Mond verdeckte und der Fall der beiden Chuunin im dunkeln stattfand.
Mit einem dumpfen aber durch das vom Tau feuchten Gras abgemilderten Aufprall kam Yuto auf dem Boden an, Daisuke jedoch nicht, denn dieser fiel auf etwas anderes - auf Yuto. Zwei Chuunin, mitten in der Nacht aufeinanderliegend im feuchten Gras, während Kirschblüten um sie herum tanzten und sich auch noch ein kleiner Schwarm Glühwürmchen zu ihnen gesellt hatte, scheinbar nur um dieser Szene den allerletzten Schliff zu geben. Was für ein überaus merkwürdiger Ausklang dieser ereignisreichen Nacht.
 
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