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Hafen, Dock 3

Tenkai Nobunaga

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Ryo Kaito.
In der Akte stand wirklich nicht viel. Alter, Erfahrung, irgendwo noch eine Notiz die irgend etwas von „Taijutsu“ murmelte. In Wahrheit hatte Nobunaga sie schlichtweg nicht entziffern können und riet einfach, dass sich Kaito gerne kloppte.
Als er irgendwann einen schwarzhaarigen Jungen auf sich zugehen sah, bestätigten sich all die Vermutungen von Nobunaga. Der Typ war alt, groß und man konnte die Muskelmasse beinahe durch die Kleidung durch sehen. Nobunagas Blick verfinsterte sich etwas. Er konnte diesen Typen jetzt schon nicht leiden.
*Memo an mich: Kanonenfutter-Priorität von Minoko – Kaito – Nagi zu Kaito – Minoko – Nagi umstellen.*, dachte er und schaute weiter unzufrieden drein. Letztendlich redete er sich ein, dass er dem Jungen eher Mitleid entgegen bringen sollte. Denn schließlich durfte sich hier ein Genin im Alter von Vierzehn Jahren unter das Kommando eines Elfjährigen einreihen. Arg viel in der Birne konnte der Kerl ja nicht haben, nicht? Nobunaga nickte für sich selbst und der Ärger war verschwunden, als sich Kaito endlich zu ihm gesellte und sich vorstellte.
„Tenkai Nobunaga. Ich leite die Mission.“, sagte er kurz angeboten und steckte seine Nase in die Akte der Mission. Bevor weitere Worte gewechselt wurden, musste erst einmal Minoko auftauchen. Nagi erzählte doch nichts zwei mal - *er* war schließlich nicht bekloppt! Wobei man hier natürlich argumentieren könnte, dass er die Mission auch gleich jetzt besprechen konnte. Minoko würde eh nicht zuhören und sich etwas merken … ist klar.
Trotzdem wartete der Junge. Ganz gewissenhaft wie ein richtiger Teamleiter das eben so tat. Irgendwann traf dann auch Nohime ein und wirkte deutlich weniger gut gelaunt als sonst. Nobunaga verzog das Gesicht. Eine übel gelaunte Minoko bedeutete nie, ich wiederhole: Nie! etwas gutes.
Was das Mädchen so von sich gab klang eigentlich ganz vernünftig. Sie einfach in die richtige Richtung schubsen. Als ob Nagi je etwas anderes im Sinn gehabt hätte. Kaito würde er übrigens auch schubsen. Nur über die richtige Richtung war er sich da noch nicht so ganz sicher. Back- oder Steuerbord?
„Minoko, das da ist Kaito – und eben umgedreht. Beides Taijutsuka.“, erzählte er, nicht im klaren darüber, dass er das Mädchen des Trupps damit vermutlich ziemlich verwirrte. Hisake – ein Taijutsuka?
„Unsere Mission führt ins Reich der Erde. In einem Dorf namens Aruo verschwinden seit einiger Zeit immer mal wieder Arbeiter aus der örtlichen Goldmine. Das alles fing anscheinend damit an, dass ein gewisser Tokugawa dem Dorfvorstand die Mine abkaufen wollte – die sagten Nein und nun müssen wir dahin um rauszufinden warum die Arbeiter verschwinden, was mit der Mine los ist und ob dieser Tokugawa was damit zu tun hat. Mehr Informationen habe ich leider auch noch nicht. Deshalb: Schiff!“, sagte Nobunaga und zeigte mit einem Finger in Richtung des zu klein geratenen Dampfers, mit dem sie den Weg zum Reich der Erde zurücklegen würden.
Es gab da nur noch eine Sache zu erledigen... und Nobunaga grinste sogar schon ungeniert. Minoko wollte eine neue Kette? Ja, wenn das mal kein Zufall war... "Noooohime-chamaa? Ich hab da noch ein Geschenk für dich..."
Erinnert man sich noch an Nobunagas Vorhaben, in Zukunft stets zu wissen, wo sich seine ausreißende Teamkollegin befand? Deswegen hatte Emi ihrem kleinen Bruder eine kleine Gerätschaft entwickelt.
Der Junge zog ein kleines Schächtelchen hervor, in buntem Papier eingepackt und mit einer süßen rosa Schleife versehen. Was sich darin befand? Der „h48 d1ch“. Das war ein kleiner mechanischer... Knopf... oder sowas. Nobunaga verstand nicht allzu viel davon, aber mit dem „GEPhuND3N“ an seinem Handgelenk würde er immer wissen, wo Minoko gerade steckte.
Damit seine Teamkollegin den Sender jedoch auch immer bei sich trug, musste er visuell schön dargestellt werden. Der einfachste Weg: Schmuck. Eine Kette, um genau zu sein. Es war eine wunderschön gold-glitzernde (wunderschön für Minoko, nicht den Rest der Welt), an der verschiedenste Anhänger baumeln. Papagei, kleine Berglöwenkatze, Schneehase und ein dicker Eisbär mit Hut. In dem dicken Eisbär war übrigens der Sender versteckt. Nobunaga hatte vor, dem Mädchen immer mal wieder einen neuen Anhänger zu schenken, in dem dann auch ein neuer Sender versteckt werden konnte. War das nicht genial? Nobunaga fand das genial.
Nun war, bevor das Schiff ablegen würde, noch Zeit für Fragen zur Mission, dem Wetter oder der Kette. Also, meine Damen und Herren, haben sie noch irgendetwas auf dem Herzen, bevor wir uns auf ins Reich der Erde machen können?
 

Ryo Kaito

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Der ältere wusste erst nicht so wirklich wie er auf die Aussage reagieren sollte das ein viel jüngerer nun die Mission leitete, doch er wusste, dass es selbst als älterer nicht in seiner macht Stand etwas dagegen zu sagen, also blieb er erst einmal freundlich und zurück haltend. „Sehr erfreut, ich habe gehört es gibt noch einen weiteren Shinobi auf der Mission?“, erkundigte er sich höflich und wartete dann ab, auch er würde die Mission in so einem Fall nicht zweimal erklären und Kaito hatte sich bereits oft genug zum Affen gemacht. Es dauerte auch gar nicht so lange, obwohl er für andere wohl Ungeduldig seine Aufwärmübungen machte, ehe der dritte Part, oder wohl eher das dritte Kind im Team ebenso angekommen war. Erneut handelte es sich um eine viel jüngere Dame als Kaito es war, doch damit hatte er im Prinzip kein Problem und so lächelte er freundlich als sie einander vorgestellt wurden, erneut begrüßte er die Person freundlich und erkannte an, dass es sich bei ihr ebenso um einen Taijutsuka handelte. „Das scheint sich ja gut zu treffen…“, erwähnte er kurz ehe der Teamleiter die Eckpunkte der Mission erklärte.

Es würde also ins Reich der Erde gehen, besser gesagt in ein kleineres Dorf welches wohl davon lebte, etwas aus einer Miene zu befördern. Dies stellte eigentlich kein großes Problem da, würden die Arbeiter nicht hin und wieder verschwinden und da stellte sich Kaito auch bereits die Frage, ob es wohl Kampfspuren gab oder ob es so wirkte als würden die Arbeiter freiwillig nicht mehr wieder nach Hause gehen und aus der Mine verschwinden. Kurz runzelte er ein wenig die Stirn, denn er konnte seinen Leiter nicht um Auskunft bitten, da dieser bereits erwähnt hatte, dass er keine weiteren Informationen dies Bezüglich hatte und es wirkte auch nicht so, als wolle er vorab schon einmal besprechen was sie alles vor hatten. Denn außer das sie auf das Boot gehen sollten und das Mädchen vom Leiter eine Kette bekam, schien es noch keine wirklichen Befehle zu geben, dennoch machte der Hintergrund der Geschichte über das Geschenk den jungen Taijutsuka etwas neugierig. „Wenn ich fragen darf.. es wirkt als würdet ihr euch sehr gut kennen bereits.. und da gibt es doch bestimmt eine Geschichte die mit diesem Geschenk verbunden ist oder?“, er lächelte immer noch freundlich ehe er sich ruhig auf das Schiff zu bewegte und sich einen Platz suchte, an dem er die Reise gut überstehen würde.

Woher kennt ihr euch eigentlich? Habt ihr bereits einige Missionen zusammen gemacht, oder etwa aus der Akademie.. ich vermute ihr seit etwa gleich Alt..“, erwähnte er lächelnd und blickte dann von einem Kind zum anderem und faltete seine Hände im Schoß während er etwas mit dem Fuß wippte. Nein, Kaito schaffte es immer noch nicht sich ruhig zu halten und obwohl er mitlerweile seine zweite Mission bestreitete, war er keines Wegs ruhiger geworden.
 

Oda Minoko

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Es gab vieles, das aus Minokos Kurzzeitgedächtnis gelöscht wurde, als Nagi ihr sein Geschenk übergab. Der Name des anderen, tatsächlich neuen Teamkollegen zum Beispiel; ebenso ihr Ziel, der Inhalt ihrer Mission und was es sonst noch wichtiges zu wissen; sowie natürlich den Befehl, aufs Schiff zu gehen. Deswegen ließ sich das Mädchen auch widerstandslos von Nagi auf selbiges zerren, denn beschäftigt war es mit etwas ganz, ganz anderem.
Immerhin hatte man ihr gerade eine Kette geschenkt. Eine goldene. Die glitzerte. Mit Anhängern. Tier. Anhängern.
Binnen einer Sekunde, nachdem das Mädchen wild die Verpackung aufgerissen hatte, wechselte ihre Stimmung so von „Meh, Mission, schon wieder“ zu „Gold. KETTE!“, was leider eine Überlastung des kleinen Gehirns des Mädchens zur Folge hatte. Wo Minoko ansonsten mindestens ein Dutzend mal in und über das Schiff gehüpft wäre, um jedem Matrosen doppelt und dreifach ihre Neuerwerbung zeigen, nur um anschließend konzentriert auf die Kette zu starren und jedes auch noch so winzige Detail in sich aufzusaugen, bevor Nagi zu guter Letzt so kräftig gegen die Schulter geklopft wäre, dass diese a.) gebrochen, und b.) der Junge quer vom Bug zum Heck geflogen wäre, dort verabschiedete sich nun ganz einfach von der Realität. Das Mädchen stand einfach nur da, die Kette fest mit beiden Händen an die Brust gedrückt, den Blick vollkommen leer, und etwas zu viel Speichel in den Mundwinkeln. Fast mochte man ein wenig Blut aus ihrer Nase tropfen sehen.
Aus diesem Zustand erwachte Minoko lange Zeit nicht. Sie war abwesend, als das Schiff ablegte und aus dem Hafen schipperte; sie war abwesend, während Nagi alle weiteren Details zur Mission erläuterte und Kaitos Fragen beantwortete, die sie natürlich auch nicht wahrnahm; und sie war abwesend, als das Schiff irgendwann in einem ihr nicht näher bekannten Hafen einlief – gut, vielleicht hätte sie ihn erkannt, wäre sie bei sich gewesen, immerhin ging es in ihr Heimatland. Andererseits, wie gesagt, sie war nicht bei sich, sondern bei der Kette. Einzig und allein bei der Kette. Dieser wunderschönen, glitzernden, funkelnden, teuren, klimpernden…
Wie dem auch sei, Minoko würde vermutlich erst wieder zu sich kommen, wenn das Schiff an seinem Zielort angelangt war, oder irgendjemand zwischenzeitlich einen Eimer Wasser über ihrem Kopf entleerte. Wollte man jedoch nicht bereits besagtes Schulterbruch-Risiko eingehen, sollte man Letzteres eventuell besser unterlassen. Andererseits, wie war das noch mit „Kanonenfutter“?
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga grinste selbstgefällig. Minoko nahm es ja eh nicht mehr wahr. Seine Kette war ein Erfolg gewesen. Ein totaler Erfolg. Er hatte seine Teamkollegin in einen Zustand der Trance versetzt. Sie speichelte, schaute in die Ferne und war ruhig und friedlich. Man übersah sie fast. … Dieses Ergebnis hatte sich Nagi im Traum nicht ausgemalt. Er hatte eher mit Freudensprüngen und viel zu kräftigen Umarmungen gerechnet.
*Memo an mich: Wenn du willst, dass eine Frau die Klappe hält: Schenk' ihr Schmuck!*
Das Team ging an Bord des Schiffes und dieses legte auch schon bald vom Hafen ab. Nichts spannendes zu berichten, hier. Stattdessen widmete sich Nobunaga nun den Fragen Kaitos, der sich nach Nagi und Nohime erkundigte. Der Junge zuckte innerlich mit den Schultern – sollte er doch.
„Mhm. Wir kennen uns. Haben im Erdreich früher auf dem gleichen Spielplatz gespielt, die Akademie zusammen beendet und waren seitdem zusammen auf Missionen. Das Geschenk...“ Nobunaga wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen, dass irgendwie ein Wort über seinen kleinen Plan an Minoko geriet. Zwar konnte er sich dann natürlich damit herausreden, dass dieser Sender dafür da wäre, die Kette zu finden, sollte sie mal verloren gehen (weil sie so teuer war!), dennoch wollte Nobunaga es für sich behalten. Kaito konnte sich schließlich glücklich schätzen, dass er grob in die Geschichte der beiden jungen Genin eingeweiht wurde – wenngleich sämtliches Gesprenge, Gehaue, Gelüge und der ganze Rest außen vor gelassen wurde.
„... ist ein Dankeschön für die letzte Mission.“, sagte er und damit war für ihn die Sache auch schon gegessen. Mehr ging Kaito nicht an und war für die Mission so oder so nicht relevant. Selbst wenn der Genin irgendwie vermutete, dass Nobunaga ihm nicht alles erzählt hatte... na und? Was sollte er schon denken? Dass Nobunaga heimlich in Minoko ver... oh crap. Themenwechsel. Mayday, Mayday! Themenwechsel, schnell, Mayday!!!

Während der langen Überfahrt zum Reich der Erde hatte Nobunaga Kaito nur noch kurz erwähnt, dass sie als erstes den Bürgermeister aufsuchen würden und er Ideen, Kritik (natürlich...) und Vorschläge im Bezug auf die Mission ruhig mit ihm teilen und Minoko am besten gar nicht beachten sollte. Den Rest der Reise hatte der Junge mit einem kleinen Taschenbuch auf dem Deck verbracht (damit er regelmäßig den Horizont anstarren konnte – was für ein Romantiker, neech?).

tbc: Aruo
 

Kinzoku Kenta

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Mission: (C) Signalausfall!

Große graue Wolken hingen im Himmel und spien dichten, fadenförmigen Regen auf die Erde, sodass die Gassen von Getsurin wie vergittert erschienen. Scharfer Wind rüttelte an den Segeln der kleineren Schiffe im Hafen und brachte die größeren zu rhythmischem Schwanken. Irgendwo in der Ferne rollte der Donner wie eine nicht ausreichend gesicherte Ladung Stahlrohre, die gleich jemanden erschlagen würde. Oder es war eine Ladung Stahlrohre die gleich jemanden erschlagen würde - immerhin war D-3, wie die Beschilderung es nannte, in erster Linie das Frachtdock, und nur einzelne Passagierschiffe legten hier an.

War es nicht ein großartiger Tag?

Kenta fragte sich einen Moment, ob die Verwaltung Nachrichten eigentlich automatisch in wasserfesten Umschlägen an die Teilnehmer weiterleitete oder ob man die selber mitgeben musste, aber hey - sie würden schon irgendwie zu ihnen gefunden haben. Er hatte sich schließlich zeitig genug an den Schreibtisch gesetzt und in präzise-technischer, schnörkelloser Hand so ziemlich alles aufgeschrieben was im Voraus wichtig zu wissen wäre, von den Grundlagen im Umgang mit Motorbooten und Signalanlagen mal abgesehen - auch wenn er sich ein bisschen was angelesen hatte, falls der Motor versagte oder das Handbuch Schrott war.

Nita Ayane, Hayabusa Ray

Ich darf euch mitteilen dass wir eine gemeinsame Mission im Auftrag Soragakures vor uns haben! Ziel des Einsatzes wird die Reparatur einer ausgefallenen Sendestation, befindlich auf einem gottverlassenen kahlen Felsen im Meer in der Nähe von Gensen. Das ist ein Kurort im nordwestlichen Mizu no Kuni, dem ansonsten jede historische oder wirtschaftliche Bedeutung abgeht. Bringt Rationen mit oder Geld um welche zu kaufen, je nach Art des Defekts könnte es dauern - näheres direkt zu Missionsbeginn. Wir treffen uns in genau einer Woche um sechs Uhr morgens an Dock 3. Wir nehmen die Fähre und von Gensen aus ein Motorboot.

Kinzoku Kenta

PS: Wenn ihr Lust haben solltet nicht zu ertrinken würde ich mich rechtzeitig um Ölzeug und funktionierende Rettungswesten kümmern!



Der Kinzoku selbst wartete - natürlich vorbildlich regensicher ausgestattet und mit allem was er angemahnt hatte im Gepäck - am größten Zugang zu Dock 3. Das Wetter war immerhin schon seit zwei Wochen so, und er hatte sicher keine Lust vorher noch mit der Rasselbandebande einkaufen zu gehen, nur damit sie hinterher nicht aus purer Blödheit absoffen und ihn schlecht aussehen ließen. Naja, Rasselbande ... Er wusste aus allererster Hand dass Ray frisch von der Akademie weg war, von der Dame hatte er aber ehrlich gesagt noch nie was gehört. War vielleicht nicht in seinem Jahrgang gewesen, vielleicht hatte er sie auch einfach übersehen weil sie langweilig war. In beiden Fällen blieb abzuwarten wer - oder was - da auf sie zukam. Insgesamt müsste hier aber schon eine Menge passieren um Kentas komplett unironisch gute Laune heute zu trüben. Sicher, der Einsatz versprach nicht gerade eine Dekoration mit Tapferkeitsabzeichnen wenn sie erfolgreich zurückkamen, aber es war ein Fortschritt gegenüber dem ständigen Mitlaufen, er käme mal dazu etwas aufzuschrauben - und zumindest das Wetter machte die Sache ein bisschen spannender.
 

Nita Ayane

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Beständig prasselten Regentropfen auf das Dach des geschlossenen Fuhrwerks, das sie zu den Docks der Stadt bringen sollte während sie drinnen saß und las. Ihr gegenüber hockte eine der vielen angestellten Damen ihres Hauses und trug hielt eine schwarze Hängetasche und einen gleichfarbigen Schirm auf den Knien – schließlich hatte beides zum Schuhwerk der guten Dame zu passen. Sie selber war an diesem frühen Morgen mit einem Weinroten Regenmantel angetan, der leichte atmungsaktive und vor allem weiße Sportkleider verbarg, die ihr im Ernstfall zur nötigen Bewegungsfreiheit verhelfen würden. Über ihrem ramponierten Auge trug sie heute ein schlichtes Modell einer Augenklappe in schwarz, unter dem sie ausnahmsweise einmal eine gläserne Iridenkugel trug, deren Iris und Pupille gleichsam von einem saftigen, beinahe lumineszenten Karmesinrot waren. Sie konnte ja nicht wissen, ob sie ihr Holzauge heute benutzen würde, oder nicht und Vorsicht war stets die holde Frau Mutter des hölzernen Porzellanbehältnisses. Nicht?

Es kümmerte die Dunkelhaarige nicht besonders, wie lange sie unterwegs waren: Der Fahrer würde schon anhalten, wenn sie ankamen. Deshalb konnte sie recht entspannt in ihrer Lektüre schmökern, mit der sie sich unter Anderem auf ihre Mission vorbereitete (Interessante Nebensächlichkeiten über die Umgebung, die in ihrer Missionsnotiz erwähnt wurde, waren ebenfalls enthalten – und hatten bei Nita Ayane inzwischen ein unterschwelliges Verlangen nach Tee-Fisch-Speisen ausgelöst) und blickte zunächst verwirrt auf, als ihr Gefährt quietschend hielt und ihre Begleiterin eilig aus der kleinen Kabine kletterte, um den Regenschirm zu öffnen, damit die mittlere Tochter der Familie sicher und vor allem Trocken ins Freie treten könnte. Kaum war der Weg bereitet, stellte Ayane zuerst ihren rechten Fuß auf den harten Boden des Docks „D-3“ und zog bald den Linken nach. Dann ergriff sie den Schirm – der natürlich nur aus natürlichem, biologischen Material gefertigt war, nachdem ein Metallener Schirmkern während eines Gewitters wirklich nicht besonders klug gewesen wäre – klappte ihr Buch zusammen und verstaute es mit einem einzigen Handgriff in ihrer Tasche während sie sich Wortreich und streng nach Protokoll von ihren beiden Begleitern verabschiedete. Nachdem alles gesagt war, bemächtigte sich die vollendete Dame noch der Tragetasche und suchte sich ein gut sichtbares, aber halbwegs windgeschütztes Plätzchen, um dort ihr Buch wieder aufzuschlagen… Für eine wahre Dame ziemte es sich nicht, Herren einfach so ihre Aufwartung zu machen und den Eindruck, dass sie es mit zwei Herren zu tun hatte, hatte sie in der Tat! Also postierte sie sich unauffällig auffällig, um den Beiden eine Chance zu geben, sich ihr vorzustellen, so sie denn bereits eingetroffen waren.

Das sollte wohl der Fall sein, denn idealerweise hatte Nita Ayane bei ihrer Missionsplanung darauf bestanden, nach Möglichkeit exakt pünktlich am Zielort zu erscheinen und nicht erst fünf bis zehn Minuten nach der vereinbarten Zeit, wie sie es in ihrer Gesellschaft normalerweise erwartet hätte.
 

Hayabusa Ray

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Schon seit Tagen zogen dichte, dunkle Wolken angetrieben von einem starken Westwind über den Himmel. Immer wieder fielen dichte Regentropfen, dünne Regentropfen, oder wie am heutigen Morgen Regentropfen in Form von Bindfäden. Dazu gesellte sich ein kräftiger Donner, der mit einem mächtigen Rums über den Himmel polterte. Gelegentlich war in weiter Ferne sogar zu erkennen, wie ein zackiger Blitz durch den Himmel zuckte.

Für wahrscheinlich jeden normalen Menschen war das ein Wetter, bei dem man sich mit einem heißen Tee und süßen Plätzchen vor dem Kamin verkroch und dort erst wieder hervorkam, wenn zumindest ein paar Sonnenstrahlen durch die stürmische Wolkendecke brachen. Naja, Ray konnte man nun wirklich nicht als normal bezeichnen und so war es eigentlich auch nicht verwunderlich, dass er bei diesem Wetter mit strahlendem Gesicht durch die Gassen von Getsurin Richtung Hafen lief und dieses Dreckswetter so sehr genoß, wie andere einen Tag voller herrlichen Sonnenscheins. Endlich zeigte die Natur mal wieder ihre wilde Seite.

Für einen Sturmliebhaber wie Ray gehörte das geforderte Regenzeugs natürlich zu seiner Standardausrüstung und so war es für ihn nicht wirklich nötig vor der Mission deswegen noch einkaufen zu gehen. Das knallgelbe Ölzeug, was er jetzt Druck, machte es leicht ihn in dem grauen Allerlei zu entdecken. Er war sogar versucht gewesen seine lange Regenhose anzuziehen, hatte sich dann aber vorerst doch dagegen entschieden. Es war zwar nass und windig, aber soo kalt wiederum war es auch nicht, zumindest nicht, wenn man Ray Hayabusa hieß und Kälte sowieso erst ab Minusgraden zu spüren schien. Und da er so oder so nicht vollständig trocken bleiben würde, hatte er beschlossen es von vornherein erst gar nicht übermäßig zu versuchen. So stapfte er mit seinem Survival-Rucksack auf dem Rücken Richtung Docks und fand nach kurzer Suche auch das entsprechende Dock D-3.
Dort angekommen erspähte er ohne Probleme den anderen Rothaarigen, Kinzoku Kenta. War es Zufall, dass er nach seinem Prüfungsjob ausgerechnet einer Mission mit ihm als Leiter zugeteilt worden war? Ray wusste es nicht und es war ihm eigentlich auch egal, zumindest war es ihm egal, ob diese Tatsache Zufall war oder nicht. Was den jungen Kinzoku betraf, so verspürte er bei dessen Anblick einen leichten Ehrgeiz in sich hochsteigen. Er war zwar aufgrund seines Jobs zum Genin befördert worden, dennoch war es ihm nicht mal im Entferntesten gelungen Kenta zu beeindrucken. Das wollte er ändern. Was das dritte Teammitglied anging, so hatte er von ihr noch nie etwas gehört.

"Ist das nicht ein absolut herrliches Wetter, Senpai." begrüßte er Kenta mit einem strahlenden Raubtierlächeln und offensichtlich hatten die beiden Jungen mehr gemeinsam als nur ihre Haarfarbe, denn Kenta war ausgesprochen guter Laune und die lag sicherlich nicht an Rays Gegenwart. "Wo ist denn unser..." begann Ray, doch nachdem er sich mit seinen scharfen Augen umgeblickt hatte, brach er mitten im Satz ab, denn durch den Regen hatte er eine junge Frau in einem auffällig roten Mantel und einem Buch in der Hand entdeckt. "Das wird sie wohl sein." stellte er fest und deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Ayane, wobei wahrscheinlich hatte Kenta sie auch schon längst erblickt gehabt und lediglich auf ihn gewartet. Von daher machte Ray jetzt auch nicht den ersten Schritt in die Richtung der jungen Frau, sondern würde sich Kenta anschließen, wenn er zu der Dame aufbrechen würde.
 

Kinzoku Kenta

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Aach, diese Figur dürfte Ray sein ... natürlich hatte er seine Beförderung gekriegt (wie Kenta nicht anders erwartet hatte) und wer weiß, vielleicht könnte jemand mit scharfen Augen und ohne jeden Sinn für Menschen hier ja sogar nützlich sein. Der Kinzoku war sich selbst noch nicht sicher, was den Ausfall der Sendeanlage wohl verursacht hatte, tippte im Zweifelsfall aber auf schlampige Wartung. Erklärte praktisch alle technischen Unglücke die es jemals gegeben hatte, abgesehen von der Handvoll Fälle in denen jemand absichtlich was kaputt gemacht hatte. Was eine weit interessantere Mission wäre als etwas zu reparieren, aber ... erstes Kommando!

"Es ist geradezu lieblich, Ray-kun."
Erwiderte Kenta auf Rays muntere Begrüßung - ein Hayabusa der Stürme liebte? Wie ungewöhnlich! - und nickte dem kleineren Jungen zu. Was sollte er ihm auch nicht recht geben, wenn er mal die Wahrheit sagte? Und immerhin hatte er es geschafft, eine Jacke einzupacken und den Treffpunkt zu erreichen, was man nun nicht von jedem erwartet hätte. Und Mitstreiter Nummer drei?

Ach, sieh an - da vorne. Sehr gut, Ray, du machst Fortschritte - kaum eine Minute da und bereits nützlich! Mach so weiter und ich könnte dich glatt behalten. Kenta gab ihm ein mentales Fleißkärtchen und machte sich gleichzeitig ohne unnötige Hast auf den Weg zu Nita Ayane, diejenige sie wohl sein müsste. Sie fiel hier mit ihrer gut geschnittenen weinroten Mantel optisch jedenfalls so sehr aus dem Rahmen dass sie wohl kaum eine Hafenarbeiterin sein dürfte, und für Lustreisende war es ein bisschen früh. Hah, war das etwa ein Buch? Sie sah wirklich wie eine reiche Touristin aus. Kenta trat vor, räusperte sich, und machte dann einem Impuls folgend die förmlichste Verneigung die ihm unter solchen Umständen noch als ernst gemeint vertretbar schien - die Idee dass sie hier in schwerer Regenkleidung ein kleines Staatstheater aufführen könnten, wenn Aiyane so war wie sie aussah, war einfach zu lustig um es sein zu lassen. "Konnichiwa. Ayane-san, nehme ich an? Kinzoku Kenta, Genin und für diesen Einsatz Missionsleiter. Und hier ist Hayabusa Ray, Genin und soweit ich mich nicht irre hier auf seinem ersten Einsatz." In der Ferne flammte ein Blitz über den Himmel und wurde in Kentas hellblauen Augen flackernd gespiegelt. "Unser Schiff geht in dreißig Minuten von Steg vier. Bis dahin haben wir noch Zeit für Fragen und Besprechung ... darf ich eröffnen mit der Nachfrage was ihr lest?" Sinnloser Smalltalk war höflich, aber er war tatsächlich neugierig. Auch wie sich Ray in das Gespräch einsortieren würde - na, wenn er vorsichtig war hielt er die Klappe bis er gefragt war.
 

Nita Ayane

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… insgesamt ist im Gebirgsvorlauf, insbesondere an den Küsten mit immer mit plötzlichen Nebelbänken zu rechnen. Die Ausläufer des Gebirges intensivieren sich nach Norden hin, zum Reich der Blitze, das für seine zerklüftete Landschaft gemeinhin bekannt ist. Von dort aus wandern zu jeder Schneeschmelze die Schmelzwassermassen zum großen Teil in die Meere im Osten und Norden des Landes, jedoch auch in die Halbinselausläufer, die die natürliche Grenze zwischen Wasser- und Blitzreich markieren. Das Süßwasser aus dem Norden bringt auch einige Saisonale Fischsorten aus den kristallklaren Bergseen mit sich, die von Fischern an den Flussdeltas abgefischt werden – ohnehin würden die Tiere in dem salzigen Meerwasser verenden. Besonders beliebte Speisefische, wie der ...

Ayane blickte auf. Ihr linkes Auge fand zwei rothaarige, junge Männer von denen sie wohl einer soeben angesprochen hatte. Schmunzelnd wartete sie deren Vorstellung ab und verneigte sich höflich, während sie schnappend ihr Buch einhändig zuklappte. Mit höflicher Zurückhaltung grüßte sie ebenfalls: „Gokigenyou, Herr, Kinzoku, Herr Hayabusa. Ganz Recht, ich bin Nita Ayane. Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen.“ Ihre Mundwinkel schoben sich geziemt weiter in die Höhe. Tatsächlich freute es sie, jemandem zu begegnen, der sich auf grundsätzliche Umgangsformen verstand – und ein solch vorbildliches Bemühen sollte doch belohnt werden, oder etwa nicht? Auf die Eröffnungsfrage des jungen Mannes, der wohl ihr heutiger Teamleiter sein würde, neigte die Nita ihren Kopf eine Winzigkeit nach links und senkte den Blick, um sich die Seite ihres Buches zu merken, die sie eben noch gelesen hatte. „Gewiss, Herr Kinzoku. Um mich auf diese Mission ausreichend vorzubereiten habe ich es als nötig betrachtet, mich mit einer Lektüre zu befassen, die sich mit der Region auseinandersetzt, die wie allem Anschein nach ansteuern werden. Zwar sind viele irrelevante Informationen darin enthalten, jedoch konnte ich bereits wichtige Erkenntnisse über die Region gewinnen.“ Unvermittelt reichte sie dem Herrn das Buch, damit dieser sich ein eigenes Bild davon machen konnte. „Mir ist, was dies betrifft, bereits aufgefallen, dass Sie sich ebenfalls auf die Umgebung vorbereitet haben, die uns womöglich erwartet und die Freundlichkeit hatten, eine Packliste vorzuschlagen. Für diese Freundlichkeit möchte ich Ihnen an dieser Stelle meinen Dank aussprechen.“ Was gab es ansonsten noch zu besprechen? Abfahrt war in dreißig Minuten und alles andere mussten sie wohl oder übel später klären: Keiner von ihnen hatte irgendeine Ahnung, wie die Situation an Ort und Stelle genau aussah. Sich also haarklein Gedanken zu machen, wer was tun würde, bevor sie überhaupt einen Überblick hatten, war eher schwierig und hinderlich. „Ich würde gerne in Erfahrung bringen, ob Sie geplant hatten, die gesamte Strecke auf dem Seeweg zurückzulegen. Nita Ayane hatte einen strengen Ernährungsplan einzuhalten. Und der orientierte sich daran, wie viel sie sich in den kommenden Tagen bewegte, daher war es für sie äußerst wichtig, diese Information vorab zu bekommen, damit sie ihren Tag planen konnte.
 

Hayabusa Ray

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Ausnahmsweise hatte Kenta Glück und Ray tat genau das, was von ihm erwartet wurde und sagte erstmal gar nichts. Natürlich begrüßte er das Mädchen ebenfalls mit einem leichten Kopfnicken. "Konnichiwa. Ayane-san." Danach aber überlies er Kenta die Konversation, während er sich darauf beschränkte die Genin zu mustern, die ihn um einige wenige Zentimeter überragte. Er kannte sie ebenfalls nicht, doch der Mantel und die höfliche Art, wie sie sprach, lies Ray vermuten, dass die junge Frau durchaus mit den Gepflogenheiten der feine Gesellschaft vertraut war. Für einen Moment schüttelte Ray sich innerlich, als er sich an das letzte Gala-Dinner erinnerte. Er war eher mehr zufällig dort hinein gestolpert. Bodo hatte ihn herausgefordert, ob er es schaffen würde unbemerkt auf das Dach einer der Villen in Soragakure zu schleichen. Der Teil der Aufgabe war auch kein Problem für den jungen Hayabusa gewesen, auf dem Rückweg hingegen nahm er die falsche Tür und platzte mitten in irgendeine komische Veranstaltung hinein. Noch dazu genau in dem Augenblick, als Totenstille herrschte, weil der Veranstalter, ein dicker Mann mit feinem Nadelstreifenanzug, eine Rede halten wollte. Das Knarren der Tür war nicht zu überhören gewesen und sämtliche Blicke richteten sich auf ihn. Jetzt wo er so drüber nachdachte, war das eigentlich eine ziemlich lustige Aktion gewesen. Die Leute haben jedenfalls echt komisch aus der Wäsche geguckt. Unwillkürlich musste Ray bei dieser Erinnerung grinsen.

Dann fiel sein Blick auf das Buch, was die junge Frau gerade Kenta überreichte. Neugierig lies er seinen Blick ebenfalls über das Cover schweifen. "Hey, das kenne ich." sprudelte es aus ihm heraus, als er den Buchtitel wiedererkannte. "Das habe ich irgendwann mal in der Bibliothek der Akademie gesehen und angefangen zu lesen. Ich weiß nicht mehr, ob ich es auch durchgelesen habe." Ray legte den Kopf schief, wie immer wenn er nachdachte, dann zuckte er mit den Schultern. Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, ob er es durchgelesen hatte. Vielleicht war ihm aber auch ab der Mitte des Buches langweilig geworden und er hatte sich etwas Interessanterem zugewandt. In diesem Fall war das die Augenklappe der Ayane, auf die er sich keinen richtigen Reim machen konnte, nachdem also Ayane von Kenta ihre Frage zur Fortbewegung beantwortet bekommen hatte, ergriff der junge Hayabusa erneut das Wort. "Was hat es mit der Augenklappe auf sich, Ayane-san?" kam er neugierig direkt zum Punkt, doch noch ehe Ayane antworten konnte, blitzten seine Augen, denn gerade war ihm ein Geistesblitz gekommen. "Ahh, ich weiß, das ist wie bei den Piraten. Die haben auch immer Augenklappen getragen, damit ein Auge kontinuierlich im Dunkeln lag. Wenn sie dann in den dunklen Schiffsbauch hinabsteigen mussten, konnten sie die Augenklappe einfach auf das andere Auge schieben und mussten sich so nicht an die Dunkelheit gewöhnen. Ein ziemlich schlauer Trick." Sein Vater hatte ihm eine zeitlang immer Piratengeschichten erzählt. Diese hatten ihn so begeistert, dass er für ein paar Wochen jedes Piratenbuch verschlungen hatte, was ihm unter den Nagel kam. Und in einem hatte er das mit der Augenklappe erfahren. Ray wusste, dass er das damals absolute genial fand, sodass er sich selber eine Augenklappe gebastelt hatte. Der Effekt war verblüffend gewesen und jetzt als er darüber nachdachte, wusste er gar nicht mehr, wieso er aufgehört hatte die Augenklappe zu tragen. "Vielleicht sollte ich wieder damit anfangen."
 

Kinzoku Kenta

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Hmm ... so weit keine Überraschung. Ayanes Umgang war etwa so förmlich wie sie auch aussah, auch wenn sie dabei etwas geerdeter wirkte als jemand der ausschließlich in der High Society existierte. So gesehen logisch, immerhin war sie ja auch Ninja. Interessanter Widerspruch - fast zu schade dass sie keine Zeit für einen längeren Tanz hatten, aber vielleicht sah man sich ja mal wieder. Er nahm das Buch interessiert entgegen und bewertete kurz was er sah - dass es neu aussah überraschte ihn nicht wirklich, dass sie sich tatsächlich ein geographisches Werk über die Region besorgt hatte war hingegen schon einen Gedanken wert. Überfleißig, keine Frage. Vermutlich strenge Eltern ... uuund da kam Ray. Kenta warf ihm einen kurzen und eher belustigten Seitenblick zu, als er ... naja, ziemlich genau nichts von Interesse beitrug, und sparte sich einen Kommentar. Wer war er denn, Sonderschullehrer für sozial Zurückgebliebene? "Sehr aufmerksam von euch." Bemerkte er zu Ayane, als sei nichts geschehen, und überreichte ihr das Buch wieder. Er blieb wie selbstverständlich in der Höflichkeitsform. "Wir können die Fahrzeit nutzen eure Erkenntnisse im gesamten Team zu verteilen. Was die Frage nach der Überfahrt angeht - nun, ja." Kenta lächelte. Nicht nur überfleißig, auch überpenibel - anfällig für Seekrankheit vielleicht, oder ein anderes Spezialmotiv so genau nachzuhaken?

"Die direkte Fährverbindung nach Gensen ist die schnellste Option zur Weiterfahrt, dort gibt es Motorboote mit der passenden Reichweite. Wir könnten zwar auch anderswo an der Küste anlegen und zu Fuß bis Gensen, bei diesem Wetter halte ich das aber nicht für ratsam. Und was unser endgültiges Ziel angeht ... nun, ich könnte vielleicht von Gensen aus zu Fuß gehen, aber ich wollte nicht voraussetzen dass das gesamte Team diese Möglichkeit hat. Oder hattet ihr eine alternative Strecke im Sinn?"
Fragte Kenta mit leicht hochgezogener Braue zurück. Und ... nahm einen Moment später zur Kenntnis dass Ray offenbar Talent dafür hatte, sich mit der Subtilität eines vom Blitz erschlagenen Wanderfalken in Gespräche zu stürzen. Nicht dass seine Idee nicht witzig war, nur - er bezweifelte dass Ray beabsichtigt hatte Ayane zu foppen. Hmm. Kentas ließ sein Lächeln einen Moment wanken, als wäre er erschrocken, und hüstelte dann leise. Für den Moment machte es Spaß - ein Spießer war er lange nicht gewesen, dafür hatten seine Eltern in den letzten Monaten zu wenig Zeit gefunden ihre Familie als kulturbegeistert zu inszenieren.

"Ray-kun ist ein sehr aufgeweckter Bursche. Sicher habt ihr seine scharfe Beobachtungsgabe bemerkt. Leider geht ihm bisweilen noch das nötige Feingefühl in Gesellschaft ab. Man könnte ihn auch naiv nennen."
Erklärte er langsam, und warf dem Jungen einen warnenden Blick zu. "Das ist sicher faszinierend Ray, aber ich glaube nicht dass es richtig ist. Wenn du eine Frage an die Dame hast, gib ihr Gelegenheit zu antworten ehe du dir eine eigene Lösung suchst." Blitzschnell zog er wieder ein Lächeln hervor. "Gehen wir vielleicht schon einmal zum Fährsteg. Sie müsste jeden Moment anlegen."

Weiter in: Gensen (eröffne ich dann wenn ich wieder dran bin)
 

Nita Ayane

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Dass sie es mit derart entspanntem Umgang im Zuge einer Mission zu tun bekäme, hatte Ayane bisher nicht zu hoffen gewagt. Und tatsächlich wurde ihr erster Eindruck von diesem Team mit einem voluminösen Schmiedehammer zerschmettert, als sich Rays Mund öffnete und allerlei unangenehme Dinge hinaus sprudelten. Ihre Lippen kräuselten sich durchaus ein wenig angewidert, während sie ihn mit einem halben Seitenblick bedachte und gerade dazu ausholen wollte, ihm natürlich unterschwellig einen fein aus artikulierten Ellenbogen in die Rippen zu verpassen. Glücklicherweise hatte sie noch einen weiteren Gesprächspartner, der – ob absichtlich oder nicht – die Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes lenkte. „Ganz recht, Herr Kinzoku.“, antwortete sie zunächst und nahm sich schon einmal vor, eine Art der Präsentation zu planen, mit der sie ihre Erkenntnisse teilen würde. „Oh, bitte missverstehen Sie mich nicht, Herr Kinzoku, meine Absicht war nicht, in Ihre Planung einzugreifen. Es ging mir ausschließlich darum, meinen Tag zu planen und meine Ernährungsbedürfnisse an meine voraussichtliche körperliche Aktivität anzupassen.“ Es gäbe zwar eine schönere Strecke, in der Tat, aber das wäre nicht besonders zielführend – und die Route etwa sechs mal so lang. Wenn sie also nicht zufällig an den Sehenswürdigkeiten vorbeikämen, würde sie sie wohl ein anderes mal besuchen gehen.

Um ihre Aussage abzuschließen, bedachte die Langhaarige ihre beiden Kollegen mit einem herzlichen Lächeln, das sich jedoch bald zu einem Ausdruck gequälter Bitterkeit verzog. Diese … diese… Unverfrorenheit! Dieser unsensible, ungeschickte Trampel! Sollte sie darauf überhaupt eine Antwort geben? Eine schwierige Entscheidung. Einerseits wollte sie dem jungen Hayabusa jetzt unbedingt an sein vierrädriges Gefährt urinieren, andererseits war sie sich noch nicht ganz sicher, ob jede Art von Reaktion ihm als Belohnung für sein beleidigendes Meisterwerk dienen würde. Auch diesmal nahm der Gruppenleiter ihr die quälende Frage ab, indem er eine treffende Umstandsbeschreibung ablieferte: „Ich verstehe. Ich bin sicher, dass er es mit etwas Aufwand schaffen wird, sich mit künftigen Beleidigungen ein wenig zurückzuhalten.“ Eigentlich glaubte sie nicht wirklich daran, dass er es hinbekam, aber die Nita zwang sich dazu, sich wohlwollend auszudrücken, wenn es mit dem positiven Denken diesmal auch nicht ganz so gut funktionierte.
Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass sie den jungen Herren eine Erklärung schuldig war, was es mit ihrer Augenklappe tatsächlich auf sich hatte, also wandte sie sich mit zusammengezogenen Brauen an Ray: „Aber damit Ihre Neugier befriedigt ist: Nein, ich bin keine Piratin und habe nicht vor, solche Dinge in Zukunft zu tun. Ich trage dieses spezielle Kleidungsstück, damit sich meine Umgebung nicht vor meiner leeren Augenhöhle ekeln muss, Herr Hayabusa… Und für unsere weitere Zusammenarbeit würde ich mir wünschen, dass Sie Ihr Mitteilungsbedürfnis bitte ein wenig zügeln, wenn es völlig offensichtlich ist, dass sie damit jemanden beleidigen oder verletzen könnten. Obgleich ich Ihnen ihre Wissbegierde hoch anrechne und sie dabei – wenn es um andere Themen geht, als anderer Leute Gebrechen – gerne unterstützen werde.“ Fasste das ihre Sicht der Dinge hinreichend zusammen? Ja, das tat es. Und damit erstarb auch der verkniffene Gesichtsausdruck aus dem Gesicht der feinen Dame, die die beiden Herren jetzt tatkräftig anlächelte: „Wohlan, die Herren: Lassen Sie uns aufbrechen.“
 

Hayabusa Ray

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Wie immer, wenn sich Ray in der gehobenen Gesellschaft befand, war er gleich in das nächstbeste Fettnäpfchen getreten. Wobei getreten die Situation nicht wirklich passend wiedergibt. Das Bild eines Turmspringers, der mit vollem Anlauf und Kopfsprung mitten ins kühle Nass hineintaucht, war wahrscheinlich um einiges passender. War sich Ray bewusst, dass er die langhaarige junge Frau gerade zutiefst beleidigt hatte? Natürlich nicht, immerhin hatte er nicht vorgehabt sie in irgendeiner Weise zu beleidigen. Er war lediglich neugierig gewesen und ein bisschen vorlaut, also wie immer. War es seine Schuld, dass man ihn missverstand? Dazu gab es sicherlich geteilte Meinungen. Aber auch, wenn Ray im sozialen Umgang am besten mit einem Elefanten im Porzellanladen zu vergleichen war, so bemerkte er diesmal, dass er seine Teampartnerin gehörig verstimmt hatte. Dazu war angesichts des Minenspiels der Nita allerdings auch keine große Kunstfertigkeit von nöten und Kentas warnenden Blick und seine Erklärungen hätten es ihm ansonsten aber wahrscheinlich auch deutlich gemacht.
"Gomen nasai, Ayane-senpai. Es war nicht im geringsten meine Absicht Sie zu beleidigen. Ich wollte Ihnen auch nicht unterstellen, dass Sie eine Piratin sind." Dabei schaffte Ray sogar so etwas wie eine kleine Verbeugung zu machen, die zusammen mit seinem Tonfall die Aufrichtigkeit seiner Entschuldigung ausdrücken sollte. Wahrscheinlich war es offensichtlich, dass er es nicht gewohnt war sich auf diese Art und Weise zu entschuldigen. Das seine Entschuldigung jedoch absolut ernst gemeint war, sollte sein Tonfall deutlich machen, zumindest hoffte der junge Hayabusa das, denn es lag im fern die Mission deswegen zu gefährden. Bei seiner nächsten Aussage zögerte er, er war sich unsicher, ob es vielleicht wieder falsch aufgefasst werden würde. "Das mit dem Auge tut mir Leid. Es ist sicher nicht so leicht damit umzugehen." rang er sich dann doch dazu durch seine Gedanken auszusprechen, wenngleich seine Stimme dabei etwas unsicher wirkte. Ray konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre nur ein Auge zu haben. Bei dem Gedankengang schüttelte er kurz den Kopf in der Hoffnung diese Gedanken zu vertreiben. Er wollte es sich gar nicht vorstellen. Für jeden Hayabusa, der das Falkenauge besaß, war dieses außerordentlich wichtig. Ein Verlust wäre mehr als nur der Verlust der Sehkraft. Zumindest für Ray würde es sich so anfühlen einen Teil seiner Identität zu verlieren.

Danach hielt er erstmal seine Klappe. Wahrscheinlich würde er früh genug wieder ein zu großes Mitteilungsbedürfnis an den Tag legen und damit irgendwen beleidigen. Ayane war nicht die erste, die er unwissentlich beleidigt hatte und würde sicherlich auch nicht die letzte sein. Klar versuchte sich Ray zu bessern, aber der soziale Umgang mit Menschen im allgemeinen und die feine, gehobene Gesellschaft im speziellen waren nun mal nicht seine Stärken. Er konnte von Glück sagen, dass sich in diesem Moment nicht Bodo meldete und ihn herausforderte auf eines von den Lagerhausdächern zu klettern. Das hätte wahrscheinlich dem ganzen noch die Krone aufgesetzt und Ayane hätte ihn wahrscheinlich für vollkommen verrückt erklärt. Gut, dass Kenta dabei war und seine Ungeschicktheiten erklären konnte.
 

Hayabusa Ray

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Mission: Schützt den Bauernhof

Ray mochte den Hafen. Zugegeben vor seiner Zeit als Shinobi hatte er nicht so viel Zeit an den Docks verbracht, aber als Shinobi schien beinahe jede Mission für ihn am Hafen zu beginnen. Irgendwie war das auch logisch, denn um aus Soragakure zu einem Großteil der anderen Reiche zu kommen, war eine Bootsfahrt nötig. Das heutige Reiseziel war ein kleines Dorf im Reich des Wasserfalls, in dem Bauer Basu offensichtlich Streit mit seinem Nachbarn hat und dafür nun Unterstützung angefordert hatte. Besonders spannend klang die Mission nicht und im Normalfall wäre der Rotschopf sicherlich nicht nervös gewesen, aber es war für ihn keineswegs eine normale Mission, sondern es war seine erste Mission als Teamleiter. Tief hatte er ihn sich hineingehorcht, ob sich diese Mission deswegen für ihn irgendwie besonders anfiel, aber abgesehen von der leichten Nervösität war eigentlich alles wie immer.

Wobei einen Unterschied gab, denn da Ray Teamleiter war, hatte er auch die Aufgabe bekommen die Teammitglieder, besser gesagt das Teammitglied zu informieren. Also hatte er sich schon vor einigen Tagen an den Schreibtisch gesetzt und in einigermaßen leserlicher Schrift folgenden Brief verfasst.

Tetsuya Kokoro,

Wir beide haben eine gemeinsame Mission in Takigakure zu erledigen. Es geht wohl um irgendwelche Streitigkeiten zwischen zwei Bauern, die eskaliert sind. Nun sollen wir beide uns dorthin begeben und für Ruhe und Frieden sorgen. Wir starten in drei Tagen mit der 9 Uhr Fähre. Da die Reise eine ganze Weile dauern wird, kannst du dir entweder einen Haufen Rationen mitnehmen oder genug Geld, um dir unterwegs welche zu kaufen.
Bis dann,

Hayabusa Ray


Noch während Ray den Brief geschrieben hatte, hatte er überlegt, ob er mit dem Spitznamen unterschreiben sollte, den ihm das rothaarige Mädchen auf ihrer letzten Mission verpasst hatte. Flummi hatte sie ihn genannt, weil er gleich zu Beginn der Mission eine lustige, akrobatische Flugshow hingelegt hatte, die nicht bei allen Teammitglieder auf Gegenliebe gestoßen war. Aber lustig war sie trotzdem gewesen und allein bei den Gedanken daran musste der Rotschopf grinsen. Kurz überlegte er, ob er sich die Zeit wieder mit ein paar akrobatischen Übungen vertreiben sollte, dann aber erspähten seine scharfen Augen ein Wesen, so verschlagen, so intelligent, dass er seinen ganzen Körper anspannte und das vierbeinige Etwas mit bunt geschecktem Fell fixierte. Noch hatte ihn dieses Wesen nicht entdeckte, wie er da auf einem der zahlreichen Kistenstapel hockte und nun völlig regungslos diese Ausgeburt des Bösen mit seinen schwarzen Augen niederstarrte. Seelenruhig schlenderte die Katze direkt auf den Kistenstapel zu und für einen Moment überlegte der Hayabusa seinen Bogen zu ziehen, doch dafür war es nun zu spät. Die Katze hatte ihn entdeckt und fixierte ihn nun ebenfalls mit ihren gelben Augen. Die Anspannung in der Luft war förmlich zu greifen, hier standen sich zwei Jäger, zwei Todfeinde, gegenüber. Würden Blicke töten, so wäre mit Sicherheit einer der beiden Kontrahenten schon tot umgefallen. Ich weiß genau, was ihr plant. Glaub ja nicht, dass du mich überlisten kannst. Ich kenne eure wahre Natur, eure Verschlagenheit. Ich bin euch dicht auf den Fersen. Nichts von diesen Worten wurde laut ausgesprochen, allerdings dachte Ray sie mit einer solchen Intensität, dass er davon überzeugt war, dass die Katze ihn schon verstand. Doch diese drehte sich nur auf der Stelle um und stolzierte mit hoch erhobenen Schwanz davon. Nach einigen Schritten jedoch drehte sie ihren Kopf nocheinmal herum, fixierte den Falkenjungen und gab ein kräftiges Fauchen von sich. Natürlich ließ sich der Rotschopf von so einer Drohgebärde nicht einschüchtern und antwortete seinerseits mit einem ebenso bissigem Fauchen, woraufhin die Katze mit einigen Sprüngen hinter der nächsten Ecke verschwand. Ray hingegen blieb auf seinem Kistenstapel hocken und starrte noch einige weitere Augenblicke finster auf die Ecke, hinter der die Katze verschwunden war. Zwar liefen einige Hafenarbeiter herum, aber von denen hatte keiner das seltsame Verhalten des auffälligen Jungen bemerkt.
 

Tetsuya Daisuke

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Ein anderer Tag, aber ein ähnliches Szenario... Wieder einmal sollte Kokoro auf eine Mission aufbrechen, hatte auch gestern noch Lust darauf gemacht, aber nun wo sie in ihrem warmen, kuschligen Bettchen lag, da wollte sie eben nicht mehr. Was war daran schon verwerflich? Wer wollte schon früh aufstehen? Eigentlich war Kokoro gestern von ihrem Vater pünktlich ins Bett gejagt worden, doch sie konnte auch so ewig schlafen. Am Abend hatte sie sich den Bauch ordentlich vollgeschlagen und nun fühlte sie sich total erschöpft und es wirkte so kalt außerhalb ihres Futons... Dabei war er das ganze Programm durchgegangen. Ein Weckruf, dann klopfte er mit dem Holzkochlöffel auf einer Pfanne herum, später versuchte er sie mit einem Eimer Wasser zu übergießen, doch sie hatte sich geistesgegenwärtig in ihrer Decke eingerollt und war einfach zur Seite ausgewichen... Am Ende zog er sie an den Fußen aus ihrem Futon heraus, während sie sich mit Händen und Füßen wehrte... Erst die frische Luft und der leichte Regenschauer am frühen Morgen hatte die Tetsuya aus ihrem Schlaf gerissen. Zornig fluchend und noch morgenmuffliger denn je hatte sie sich also aus ihrer Kuscheldecke gepellt und sich für die Mission fertiggemacht...

Was für eine Mission eigentlich? So richtig wusste Kokoro gar nicht mehr worum es ging. Eigentlich war das ja auch gar nicht so wichtig. Früher oder später musste sie sich mit ihrem Teamkollegen damit auseinandersetzen. Wie hieß der noch mal? Während sie in ihre traditionelle Kleidung stieg und die lockeren, dünnen Schuhe anlegte, grübelte sie. Rote Haare hatte er. Auf der gemeinsamen Mission hatte sie ihn Flummi genannt, weil er so durch die Gegend geschossen war. Ein ulkiger Typ! Prinzipiell hatte sie nichts gegen ihn. Mit dem konnte sie besser als mit Leuten, die irgendwie spießig oder solche, die ihre hohe Intelligenz ihr gegenüber raushängen ließen. Das war nicht so ihr Ding... Jedenfalls musste sie gerade sehr genau darüber nachdenken wie er wirklich hieß. Er war aus diesem Vogelclan, oder? Von den Familien hatte Kokoro aber nicht gerade viel Ahnung, deshalb hielt sie sich da sehr zurück. Sie steckte gerade ihre Haare nach oben, da fiel es ihr ein. Ray war sein Name gewesen! Flummi klang aber viel lustiger... Dabei würde sie bleiben...
... Aber er war ja ihr Teamleiter. Ob sie ihm nun mit mehr Respekt gegenüber treten sollte? Irgendwie glaubte sie nicht, dass das viel an seinem Verhalten ändern würde. Sie lief gemütlich ein wenig tänzelnd über den Boden vor ihren Füßen. Dabei hopste sie von einem Pflasterstein zum anderen ohne die Fugen zu berühren. Beim Spielen gingen solch langweilige Wege viel leichter von der Hand! Hüpfend und tänzelnd bewegte sie sich kurz vor neun Uhr über das Hafengelände und hielt Ausschau nach dem roten Schopf Rays. Er hatte ihr den Steg aufgeschrieben von dem aus sie ablegen würden, doch sah sie ihn nirgendwo... Wo er wohl steckte? Da sah sie im Augenwinkel etwas Rotes aufblitzen und wandte ihren Kopf in die Richtung. Ein wenig irritiert stellte Kokoro fest, dass es sich dabei wirklich um Flummi handelte... Aber was machte der da? Er hockte in einer sehr eigenartigen Position auf einem Stapel Kisten und fauchte wie eine Katze in eine dunkle Ecke... Oder war es katzenähnlich? Animalisch auf jeden Fall. "Was hast du denn heute Lustiges gefrühstückt, Flummi?", fragte sie ihn grinsend und stemmte vor ihm stehend die Arme in die Hüfte. Das war also ihr Teamleiter. Ging schon klar. Kokoro fand ihn immer noch witzig!
 

Hayabusa Ray

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"Was hast du denn heute Lustiges gefrühstückt, Flummi?" Es war dieser Satz der Ray aus seiner merkwürdigen, katzenartigen Starre erwachen ließ. Blitzartig wandte er sich zu dem Neuankömmling, wobei es bei der Stimme und vor allem der Anrede eigentlich nur um eine Person handelt konnte -Tetsuya Kokoro- das Mädchen mit den roten Haaren und fehlendes Teammitglied. Für einen Moment überlegte er mit schief gelegtem Kopf, inwiefern es in Ordnung war, dass sie ihn, jetzt wo er Teamleiter war, immer noch Flummi nannte. Eigentlich ist es egal. dachte er und laut beantwortete er die Frage des Mädchen, wobei er ebenso breit zurückgrinste. Er mochte die Rothaarige mit ihrer direkten Art. "Eigentlich weder etwas Lustiges, noch etwas besonderes." Wieso fragte sie ihn überhaupt nach seinem Frühstück? Ray überlegte einen Moment, dann erhellte sich sein Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass er immer noch in animalischer Kauerstellung auf dem Kistenstapel hockte. Bei näherer Überlegung musste das für einen Außenstehenden oder in diesem Fall eine Außenstehende doch reichlich befremdlich wirken. "Aber da hinten war eine Katze." fügte er als Erklärung hinzu, als ob es das Selbstverständlichste aller Welt wäre. "Aber dafür haben wir jetzt leider keine Zeit." meinte er mit einem leichten Anflug von Wehmut, gepaart mit unterschwelliger Aggression. Ray konnte Katzen wirklich nicht leiden und er hätte diese Gelegenheit zu gerne genutzt, um ein weiteres Geheimnis der geheimen Katzenverschwörung aufzudecken. Ja, was Katzen angeht war Ray ein wenig vorbelastet und wenig voruteilsfrei.

In diesem Moment winkte einer der Hafenarbeiter zu den beiden Rotschöpfen. Das war das Zeichen, dass ihre Mitfahrgelegenheit abfahrbereit war. "Dann lass uns mal losfahren. Wir haben einen weiten Weg vor uns." meinte Ray zu Kokoro und marschierte schnurstracks auf den Frachtkutter zu, der sie mitnehmen würde. Es war sicherlich kein Luxusschiff, aber auch kein Seelenverkäufer, welcher halb auseinanderbrach. Im Grunde war der Kutter nicht wirklich etwas besonderes und kaum waren die beiden Genin an Deck, setzte er sich auch schon tuckernd in Bewegung. Da das Wetter ausnahmsweise mal mitspielte und sogar ein paar Flecken blauer Himmel zwischen der dichten Wolkendecke aufblitzten, entschied Ray die Missionsbesprechung an Deck zu führen. "Vielleicht haben wir Glück und sehen wieder ein paar fliegende Fische." meinte er, während seine scharfen Augen den Horizont abscannten, aber bis auf ein paar kreischende Möwen war nichts weiter zu sehen. "Aber erstmal sollten wir wohl die Gelegenheit nutzen und uns besprechen." fügte er dann hinzu, als ihm wieder einfiel, dass er ja diesmal die Teamleiter war und damit wohl auch für solche Dinge wie Teambesprechungen zuständig war. "Also, ähmm, da wir die letzte Mission ja schon zusammen bestreitet haben, erübrigt sich ja die Frage nach deinen Fähigkeiten. Oder hast du in der Zwischenzeit etwas 'außergewöhnlich' neues dazugelernt?" Kurz wartete er die Antwort ab, wobei er Kokoro die Freiheit ließ zu entscheiden, was er mit außergewöhnlich meinte, denn natürlich ging er davon aus, dass sie wie auch er selbst trainiert hatte, aber ein neues Jutsu, ein weiteres Element oder ähnliches wäre sicherlich etwas 'außergewöhnliches'.
"Ansonsten hört sich unsere Mission nicht allzu schwierig an. Offensichtlich geht es um ein paar Bauernstreitigkeiten, schlimme Vorwürfe von beiden Seiten und ohne Unterstützung von außerhalb scheinen die beiden Bauern es nicht mehr unter Kontrolle zu bekommen. Wahrscheinlich werden wir uns also als Streitschlichter betätigen müssen. Du hast nicht zufällig darin Erfahrung, oder?" Ray ging zwar nicht davon aus, aber vielleicht überraschte ihn die Kunoichi aus Kirigakure ja. Er selbst war nicht unbedingt der geborene Streitschlichter. Zwar konnte er vorurteilsfrei zuhören und war auch nicht schlecht darin herauszufinden, was das Problem war, aber sein Umgang mit Menschen war nicht gerade von Empathie geprägt, was sich in solchen Situationen durchaus als Nachteil erwies.
 
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Momentan schien es für die Dorfverwaltung nicht ganz einfach zu sein. Hier fehlten Ninja und da verschwanden sie einfach wieder. In diesem Fall, wurde eine der Mission zugeteilten Kunoichi, plötzlich abgezogen – sie soll sich um eine andere Mission kümmern. Deshalb wurde auch hier die Hinketsu in allerletzter Minute, der Mission als Ersatz zugeteilt. Sie sollte sich so schnell es nur ging, am Hafen einfinden, im Gepäck eine Pergamentrolle mit dem Abzugsbefehl. Diese Rolle sollte Aryane der anderen Kunoichi, ihr Name lautete Tetsuya Kokoro, überreichen und ihr erklären, was das jetzt plötzlich sollte. Tja, letzteres war der achtzehnjährigen auch nicht so ganz klar, denn immerhin wurde sie schlussendlich nur als Ersatz von der Ersatzbank geholt, dann, wenn man sie gerade mal eben brauchte. Nicht verwunderlich, dass sie da noch ein Wörtchen mit den Leuten in der Verwaltung zu reden hatte. Man sollte sie doch gefälligst als erste Wahl für eine Mission zu Rate ziehen und nicht als zweite oder dritte. Das stank ganz gewaltig zum Himmel. Aber was sollte sie in dieser Situation noch großartig machen, außer ihre sieben Sachen zusammenzupacken und sich für die Reise bereit zu machen. Heute ging es für den Pinkschopf auf hohe See – zumindest für die Hinreise. Das Ziel war das Reich des Wasserfalls, ein Reich in dem das Mädchen noch nie zuvor gewesen war. Aber die Reise ins Unbekannte machte ihr recht wenig aus, denn die Aufgabe war, einen Bauernhof zu schützen. Und ein Bauernhof versprach Tiere – yay! Deshalb steigerte sich ihre Vorfreude auf ein so hohes Level, welches sie noch nie zuvor bei einer Mission erreicht hatte. So eifrig wie das Mädchen nun war, heckte sie schon wieder einen ihrer Späße aus.

Als Aryane die wichtigsten Sachen gepackt hatte, dazu zählten Ninja-Werkzeuge, ein Buch, einen Satz Kleidung und eine Packung Zigaretten, machte sie sich auf den Weg zum Hafen. Sie ging extra früher los, mit dem Ziel, als erste beim Schiff anzukommen. Und das ging auf, denn tatsächlich war sie die erste, außer ein paar Schiffsmänner, die sich an den Docks umherbewegte. Aber das Mädchen war nun nicht völlig aufgeschmissen, denn immerhin bekam sie im Vorhinein eine Beschreibung des Schiffs und die Anlegestelle. Nach kurzem Rumfragen, fand sie das gesuchte Schiff, mit dessen Hilfe es am heutigen Tag in Richtung Reich der Wasserfälle gehen sollte. Jetzt sollte der finale Teil ihres Plans folgen, denn immerhin wollte sie den zwei Kollegen einen Streich spielen! Deshalb sprach sich das Mädchen kurzerhand mit der Mannschaft ab, bekam dann ein leeres Fass zur Verfügung gestellt und versteckte sich in genau diesem Fass, welches nun am Hauptmast des Schiffes lehnte. Jetzt galt es zu warten…

Das Warten war nicht leicht für die achtzehnjährige, überhaupt, weil sie es nicht erwarten konnte endlich ihre Kollegen ein wenig zu erschrecken. Außerdem musste sie gar nicht lange warten! Es waren gefühlte drei Stunden, aber insgeheim waren es zwanzig Minuten. Und als sie endlich Stimmen hörte, die ihr völlig fremd vorkamen… sprang sie aus dem Fass heraus, riss eine lustige Grimasse und schrie: „Buuuuuuuh!“ Ohne auch nur kurz abzuwarten, übergab Aryane der Kunoichi die Pergamentrolle – das sollte den Eindruck vermitteln, dass doch alles ganz normal war. Die Hinketsu lachte sich innerlich ins Fäustchen, obwohl diese ganze Situation nach außen hin, wahrscheinlich ziemlich flach wirkte. Aber was soll’s, ihrer Meinung nach war der Streich gelungen. Deshalb zeigte sie sich gleich motiviert und meinte zu ihrem vermeintlichen Teamleiter: „Ich bin Aryane. Lass uns loslegen! Ich will unbedingt die Tiere dort sehen.“
 

Hayabusa Ray

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Ray hatte gerade mit der Missionsbesprechung an Deck besprochen, da schlug sein siebter Sinn für Streiche regelrecht Alarm. Die Matrosen tuschelten verdächtig und ihre Blicke glitten immer wieder zu den Fässern, die sie geladen hatte. Schalk blitzte in ihren Augen und ein spitzbübisches Grinsen umspielte ihre Mundwinkel. Die Anzeichen waren subtil und nicht jeder hätte den Schalk oder das Grinsen erkennen können und nochmal weniger hätte es richtig zu deuten gewusst.
Ray hingegen zählte blitzschnell 1 und 1 zusammen. Er hatte selbst genug Streiche gespielt, dass er die Reaktionen kannte. Während er harmlos weiterplauderte scannte er die Fässer, die immer wieder von den Matrosen begutachtet wurden. Sie waren groß genug, als dass sich irgendwer dahinter oder sogar darin verstecken konnte. Die scharfen Augen zoomten quasi an die Fässer heran und entdeckten blitzschnell einen der Deckel, der nicht ganz geschlossen war.
Ray grinste, formte ein paar Fingerzeichen und erschuf einen Doppelgänger von sich und brachte sich selbst mit einem schnellen Hechtsprung hinter ein paar Kisten in Deckung.

Das alles geschah keine Sekunde zu spät, denn im nächsten Moment schon ertönte ein lautes "Buuuuhh." und eine rothaarige, junge Frau sprang aus genau dem Fass, welches einen losen Deckel besaß. Jeder andere hätte diesen Streich wohl nicht durchschaut, nur dank seiner eigenen Erfahrung, seinem Instinkt und seinen scharfen Augen war Ray jetzt in der komfortablen Lage der Streichespielerin einen Streich zu spielen. Und zugegebenermaßen hatte ihr Streich auf Kokoro auch die erhoffte Wirkung, die erschrocken zusammengezuckt war und nun ziemlich verdattert auf die Schriftrolle schaute, die in ihrer Hand lag. Ray war sich zu 99% sicher, dass es sich dabei um einen Versetzungsbefehl handelte. Er selbst war schon einmal Überbringer solch einer Nachricht gewesen.

Die Kunoichi mit den rosaroten Haaren hingegen baute sich jetzt vor Doppelgänger-Ray auf, der sie stoisch anschaute und begann motiviert loszulegen. Währenddessen formte Ray einige weitere Fingerzeichen, formte das Henge no Jutsu und veränderte sein Aussehen, sodass er wie einer der Matrosen aussah, die auf dem Schiff Dienst taten. Dann schnappte er sich einen Holzsplitter, der herumlag und schnippte ihn zielsicher auf den Fuß seines Bunshin no Jutsu, der sich daraufhin ohne erkennbaren Grund in Luft auflöste.
Im selben Moment trat Matrosenray aus seiner Deckung und fing an zu stottern: "Ein G-G-G-Gei-Geist." Das letzte Form schrie er dabei förmlich heraus und setzte dabei ein möglichst panisches Gesicht auf. Auch ein weiterer, leichtgläubiger Matrosenjunge hatte das Spektakel gesehen und zu Rays Glück fing er panisch an zu Schreien und wurde sogar ein wenig grün um die Nase. "Wir sind verflucht. Wir werden alle untergehen." schrie er und schlug panisch die Hände über den Kopf.

Der Hayabusa hingegen blieb in seiner panischen Matrosenrolle und blickte immer noch fassungslos auf die Stelle neben der Kunoichi, wo sich ihr Teamleiter in Luft aufgelöst hatte. Wie würde sie darauf reagieren? Würde sie die Jutsus erkennen? Und wie würde sie die Situation interpretieren? Ray war neugierig, aber ebenso darauf bedacht diese Neugierde nicht zu zeigen, um sich nicht zu verraten.
 
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Wieso rührte sich der Typ nicht und wieso zeigte er keine Emotionen?! Das war schon ein wenig gruselig. Immerhin sollte ein normaler Mensch zumindest irgendeine Art von Emotion zeigen, überhaupt nach diesem Streich. Egal ob erschrocken oder gelangweilt – irgendetwas musste doch da sein. Aber nein, der ebenfalls rothaarige Typ starrte das Mädchen nur an, ohne eine erkenntliche Regung im Gesicht zu zeigen. Als die Hinketsu diesen Jungen etwas genauer unter die Lupe nahm und um ihn herumging, verschwand dieser plötzlich – just kurz bevor sie selbst ihn auch berühren wollte. Ein wenig erschrocken darüber, dass gerade ihr Teamleiter verschwunden war, schaute sie perplex in die Runde. Anscheinend brach gerade Panik aus. Einer der Matrosen wirkte komplett verstört und andere folgten seinem Beispiel. „Als ob das wirklich ein Geist war. Wenn das wirklich einer gewesen wäre, dann hätte der auch lebendiger gewirkt. Da will uns doch jemand verarschen.“, dachte sich die Hinketsu. Und genau deshalb machte sie es sich nun zur Aufgabe, den Störenfried zu suchen. Ihr Verdacht lag da ganz heiß bei ihrem Teamleiter, der sich da einen kleinen Schelm hat einfallen lassen. Aber zu allererst musste für Ruhe auf dem Schiff gesorgt werden: „Hey, hey, das war doch niemals ein Geist! Seit wann verschwinden Geister in einer Rauchwolke? Und wieso wäre ein Geist so dermaßen tot? Die können sich ja auch irgendwie bewegen!“ Auf diese Art und Weise versuchte sie ein paar der in Panik geratenen Matrosen zu beruhigen. Dabei redete sie eindringlich und beruhigend auf ein paar einzelne Personen ein, bis sich die Lage ein wenig beruhigt hatte. Aber einer dieser in Panik geratenen Matrosen… wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. Und das war ebendieser, der den Geist zuerst gesehen hatte. Der schob noch immer Panik, als hätte er einen wirklich echten Geist gesehen – das kam sogar schon ein wenig übertrieben rüber. Aber das sei nun kein Grund, dem verängstigten Mann nicht zu helfen. „Hör mir zu, das was du dort gerade gesehen hast, war ganz und gar kein Geist. Das war einfach nur ein blöder Streich von jemandem hier auf dem Schiff.“, redete Aryane eindringlich auf den Mann ein. Und als dieser sich noch immer nicht beruhigen lassen wollte, musste sich das Mädchen etwas einfallen lassen: „Okay, gut, der Streich kam von mir. Ich weiß, dass er nicht angemessen war und ich ihn mir sparen hätte können. Das war nicht erwachsen und auch nicht verantwortungsvoll – es tut mir leid.“ Vielleicht war das nicht die beste Art jemanden zu beruhigen, aber im Moment fiel ihr einfach nichts mehr ein. Aber sie brauchte auch nichts mehr zu sagen, denn immerhin schien sich der Matrose vor ihr, ein wenig zu beruhigen. Das war gut. Es war aber nicht gut, dass dieser plötzlich zu lachen begann – das war nämlich echt unheimlich. Deshalb fragte ihn die verwunderte Aryane: „Was ist denn jetzt mit dir los? Ist jetzt ein Geist in dich gefahren?“ Waren jetzt doch Geister auf dem Schiff? Waren die der Grund, warum dieser Matrose jetzt scheinbar verrückt zu werden schien? Das verunsicherte die rosarothaarige ein wenig in ihrem Tuen. Aber die Antwort auf dieses gruselige Verhalten, würde selbst sie zum Staunen bringen.
 

Hayabusa Ray

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Der Konterstreich lief besser als Ray es gedacht hatte. Zwar durchschaute seine neue Teamkollegin das Bunshin no Jutsu und fiel nicht auf den Geiststreich hinein, aber scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass der durchgedrehte Matrose den Streich initiiert hatte.
Nichtsdestotrotz war die Kunoichi dem Hayabusa sympathisch. Anders als ein gewisser anderer rothaariger Shinobi verfolgte der Hayabusa mit seinen Streichen nicht das Ziel seine Mitmenschen zu ärgern oder zu demütigen. Das war einfach nicht sein Stil. Ein Streich war ein Test und im Grunde war er richtig froh über die jetzige Situation, denn sie verriet ihm eine ganze Menge über seine neue Mitstreiterin.
Als erstes war sich nicht naiv und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Selbst unter Stress und bei unerwarteten Wendungen dachte sie noch logisch und ließ sich nicht von der Situation mitreißen. Aber nicht nur das, die Kunoichi beeindruckte ihn auch damit, dass sie es schaffte die in Panik geratenen Matrosen zu beruhigen, was Ray erlaubte sein kleines Spielchen noch ein wenig weiter zu treiben. Sei war ruhig, besonnen und schien mit Menschen ganz gut klar zu kommen, das war definitiv von Vorteil. Nur einen Matrosen schaffte sie nicht zu beruhigen, was aber ganz einfach daran lag, dass genau dieser Matrose hinter dem Streich steckte. Ein bisschen fragte sich Ray aber schon, warum sie nicht auf die Idee kam, dass genau dieser Matrose hinter dem Streich steckte. Das Henge no Jutsu musste ihr doch bekannt sein und immerhin hatte sie auch den Bunshin durchschaut. Vielleicht war sie im Durchschauen von Streichen doch nicht so gut, wie er dachte.

Richtig lustig wurde es nur in dem Moment, als sie selbst die Schuld für den Streich auf sich nahm, um den Fake-Matrosen zu beruhigen, der daraufhin anfing breiter und breiter zu grinsen. So breit, dass spitze Eckzähne zum Vorschein kamen und schlussendlich auch ein schelmisches Funkeln in die Augen trat. Spätestens jetzt würde sie wohl merken, dass mit diesem Matrosen etwas nicht stimmte, aber in dem Moment löste Ray auch schon das Henge No Jutsu auf. Seine Haare wurden also wieder leuchtend rot, die Augen komplett schwarz und auch die Kleidung verwandelte sich zurück.
"Gestatten, Ray Hayabusa und ich bin mir ganz sicher, dass der Streich nicht von dir war." grinste er und in diesem Moment ertönte ein dröhnendes Lachen von Heck des kleinen Kutters. Es war der Kapitän des Schiffes, der die ganze Szenerie beobachtet hatte und nun aus vollem Herzen lachte, dass sein ganzer Bauch anfing zu beben und der gewaltige Vollbart hin und herzuckte.
"Ihr seit mir ja zwei Banausen. Alle Achtung. Aber ich bitte euch darum während unserer Überfahrt auf weitere Scherze auf Kosten meiner Mannschaft zu verzichten." meinte er mit seiner tiefen Bassstimme und trieb seine Matrosen wieder zu Arbeit an. Scheinbar hatten die beiden Ninja mit ihrem Kapitän einen Glücksgriff gemacht. Nicht jeder wäre nach diesem Auftritt so freundlich.

Ray grinste immer noch von einem Ohr bis zum anderen und marschierte schnurstracks an der jungen Frau vorbei, die ihn immer noch staunend anstarrte. "Mund zu, sonst kommen Fliegen rein." meinte Ray schelmisch und schnappte sich die Rolle von Kokoro, die ebenfalls noch auf dem Deck herumstand und wohl ihre ganz eigene Meinung zu dem ganzen Streich hatte. Ray hingegen schnappte sich die Pergamentrolle, überflog sie kurz und nickte. "Sieht so aus, als ob du doch hierbleiben müsstest Kokoro. Irgendein dringender Notfall." Er blickte das rothaarige Mädchen an, die daraufhin ebenfalls nickte, sich verabschiedete und vom Bott sprang. "Also Aryane, scheint so, als ob wir beide nun den Bauernhof und die Tiere beschützen müssten. Freut mich dich kennenzulernen." Ray wandte sich der Rosarothaarigen zu und hielt ihr nun die Hand hin, um sie zu schütteln. "Mach dir nichts raus, dass dein Streich schief gegangen ist. Der war gut und wahrscheinlich hättest du jeden anderen Shinobi damit erwischt." Kurz legte er seinen Kopf schief, dann fügte er noch hinzu. "Außer Kenta vielleicht. Auch wenn er nicht so scharfe Augen hat, ist er verdammt gerissen und aufmerksam und unglaublich erfahren was Streiche angeht. Solche Leute sind schwer hereinzulegen." Ob sich Aryane wohl wunderte, dass ihr Teamleiter so überhaupt nicht sauer war? "Ich bin jedenfalls beeindruckt von deiner Aufmerksamkeit. Zwar hast du meine Tarnung nicht durchschaut, aber selbst in der unvorhergesehenen Situation deines sicher geglaubten Triumphes warst du nicht nachlässig und hast logisch gedacht, anstatt dich von den Emotionen der Matrosen mitreißen lassen. Das schafft nicht jeder." lobte er seine Mitstreiterin und blickte sie freundlich an. "Ich glaube wir werden gut zusammenarbeiten können."
 
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