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Stadtplatz

Sakaida Mai

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Im Zentrum der Stadt Mayaku befindet sich nicht nur ein ungepflegter, trauriger Stadtplatz, sondern auch zahlreiche zwielichtige Kneipen und Spelunken.
Anders als im Stadtosten geht man hier offen mit Kriminalität und Substanzkonsum um. Shinobi oder auch andere ungewollte Eindringlinge, die nichts ins Mayaku verloren haben, sollten in diesem Bereich vorsichtig sein.
 
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Sakaida Mai

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-> Langweilige Umgebung mit viel Grün

Schweren Herzens trennten sich Mai, Shin und Lihaku von Arata und Kayros. Wobei, eigentlich war ja nur Mai’s großes, warmes Herz schwer, schließlich fühlte sich mit ihrem Freund aus Sunagakure um einiges fähiger. Aber es war nun einmal an der Zeit, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Und so lächelte der Blauschopf Shin und Lihaku motivierend an und die Großgruppe teilte sich auf. Allerdings sollte es schon bald zu einem ersten Strich durch die Rechnung des Teams kommen. Mai, Shin und Lihaku wurden nämlich verfolgt. Nicht etwa von einem Feind, sondern viel mehr von einem Verbündeten. Allerdings hatte dieser keine guten Nachrichten. Es handelte sich um ein Kuchiyose in Form eines Habichts, welcher vor der geteilten Gruppe landete. Bei sich trug er eine kleine Schriftrolle, welche er Mai mit seiner Klaue reichte. „Oh nein.. Es steht mir nicht zu, aber ist ihnen bewusst, dass wir einen Hyuuga in unserem Team brauchen?“, fragte Mai besorgt den Habicht und meinte damit seine Auftraggeber. „Abgesegnet von ganz oben!“, kam die deutliche Antwort des Wesens. Lihaku würde das Team also noch vor Beginn der Mission verlassen müssen. Ein Auftrag mit höherer Priorität erforderte seine Fähigkeiten. Und so verabschiedeten sich Shin und Mai von ihrem Gefährten und gingen mit einem unguten Gefühl im Bauch weiter in Richtung Mayaku, während sich Lihaku auf den Rückweg nach Shirogakure machte.

Und wir können es Kayros und Arata nicht mehr mitteilen.“, seufzte Mai geknickt und sah Shin hilflos an. Damit wäre die Fußballfan-Gruppe dann wohl auch geplatzt, denn was zu dritt schon Misstrauen erwecken würde, wäre zu zweit undenkbar. „Gut, hör zu. Wir beide fallen zu sehr auf, wir sind so.. unterschiedlich..“, grübelte Mai und musterte Shin kritisch. Hoffentlich verstand er ihren kritischen Blick nicht falsch, es hatte nichts mit ihm zu tun. „Was soll's!“, winkte Mai ab und stemmte die Hände in die Hüften. „Wir wollen eben ins Dealer-Geschäft einsteigen! Wir sind zwei Schulabbrecher, die nichts mehr fürchten, als ehrliche Arbeit und eine 40-Stunden-Woche!“, quietschte sie aufgeregt und grinste Shin begeistert an. Wie er das wohl fand? Hoffentlich war diese Idee nicht zu gefährlich. Aber besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen! Ihr fiel nichts besseres ein.. Journalisten? Zu neugierig. Freiwillige Helfer? Zu aufdringlichlich. Freude an Drogen? Zu gefährlich. Reisende? Zu auffällig.

Die Sonne war mittlerweile untergegangen und das kleine Team hatte die Stadtgrenze Mayakus erreicht. Bereits von weitem merkte man, dass etwas dort nicht stimmte. Die Stadt war nicht durch Straßenlaternen erleuchtet, lediglich einige wenige Lichter zeigten auf, dass es hier Leben gab. Von nun an hieß es, professionell zu sein. Nicht einfach, aber eine Pflicht. Mayaku stank. Es war schmutzig und ungepflegt. Müll lag herum, Erbrochenes hing an einer Hauswand und eine streunende Katze mit zerkratztem Körper begrüßte die beiden Fremden gequält. Auf einer zerschlagenen Bank kauerte sich ein junger Mann zusammen, welcher vor sich hin murmelte. Kaum verständlich. Wie eigenartig! „Ein Drogenabhäniger?“, flüsterte Mai ihrem Partner leise zu. „Es klingt hart, aber wir müssen ihn ignorieren.“, wies sie ihm unglücklich. Dieser junge Mann war nicht der letzte Drogenkranke, welchen sie in dieser Stadt sehen würden.
 
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Mashido Shin

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Der Namenlose stellte die Truppe um Mai und Kayros wirklich vor eine harte Prüfung. Nicht nur, dass das Team durch die unverständliche Entscheidung der Dorfverwaltung Lihaku abziehen musste. Dann musste sich der Zielort auch noch in einem derart desolaten Zustand befinden, dass es Shin mehr als nur schwerfiel, nicht gleich jedem und allem helfen zu wollen. Beziehungsweise war es für ihn unmöglich, nicht jedem gleich helfen zu wollen, aber die Unterdrückung dessen war mit sehr viel Mühe gerade so möglich. Immerhin war der Mashido doch für gewöhnlich jemand, der sofort half, wenn es nötig war und gar nicht erst groß fragte. Da sollte es klar sein, dass es nicht leicht für ihn war, beim Anblick einer eindeutig misshandelten Katze einfach weiter zu gehen. Das war bei der Person auf der Bank anfangs auch nicht anders. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Blauhaarige erwähnte, dass es sich um einen Drogenabhängigen handelte. „Der Mann ist selber schuld, wenn es ihm nicht gut geht. Er hat sein Seelenheil wissentlich aufs Spiel gesetzt und damit nicht nur sein aktuelles, sondern auch alle folgenden Leben gefährdet. Der Namenlose hat den Konsum von Rauschmitteln nicht umsonst als Sünde gebrandmarkt.“ Im Hinblick auf seine Religion durchdachte der Neunzehnjährige nochmals die vorangegangene Idee der Teamführerin. Sie wollte sich also in die Organisation einschleusen, um weniger aufzufallen. Schön und gut. Es schien auch so, als gäbe es keine bessere Möglichkeit zu geben. Aber wie sollte sich der Mönch verhalten, wenn er etwas tun müsste, das gegen die Gebote des Namenlosen verstößt? Er gab ein missmutiges Seufzen von sich und murmelte irgendwas von wegen „Muss einfach versuchen, das beste aus der Situation zu machen.“ und „Der Namenlose wird es schon verstehen.“

Viel weiter konnte der Wüstenbewohner auch gar nicht mehr grübeln, da sie plötzlich aus einer dunklen Gasse heraus angesprochen wurden. Eine Gestalt, die eindeutig nicht zu der Gesellschaft gehörte, mit der sich der Glatzkopf bevorzugt in der Öffentlichkeit zeigte. Es handelte sich um einen kleinen dicken Mann, der aussah, als stünde da eine Ratte auf zwei Beinen in einem schmuddeligen Anzug und mit einer Frisur, als wäre schonmal ein Wagenrad quer drübergefahren. „Hey ihr, ich habe euch hier noch nie gesehen. Wer seid ihr und was macht ihr hier?“ Als der Kerl näher kam stieg dem Schwarzäugigen eine eindeutige Duftwolke in die Nase, so dass es ihm nicht möglich war, ein deutlich sichtbares Naserümpfen zu unterdrücken. Gerade wollte er antworten, da begann sein Gegenüber zu grinsen und offenbarte ein Dutzend extrem ungepflegter Zähne - es waren tatsächlich nicht mehr als zwölf Zähne zu finden. Hinzu kam ein fauliger Gestank, der sich noch unter die Alkoholfahne mischte. „Bei allen Göttern in diesem Universum und darüber hinaus, wann hat der sich zuletzt gewaschen?“ Für den Sunanin war es in diesem Moment absolut unmöglich, auch nur ein Wort zu sagen. Seine gesamte Willenskraft brauchte er dafür, sich nicht unmittelbar auf des Fremden Schuhe zu übergeben.
 

Sakaida Mai

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Nachdenklich hörte sich Mai die Worte ihres Teamkollegen an. Früher dachte sie auch so über die Menschen, dass jeder grundsätzlich seines Glückes Schmied war und jeder, der sein Leben nicht nutzte, selbst Schuld war. Aber über die Jahre hatte sie viele Leute und deren Geschichten kennengelernt, weshalb sie festgestellt hatte, dass nicht jeder die gleichen Chancen hat oder mit demselben Glück gesegnet wurde. „Ich frage mich dann immer, wie es mir wohl selbst ergangen wäre, wenn ich in dieser Stadt geboren wäre. Du weißt schon, mir dann auch hier ein Leben aufgebaut hätte und all das. Wer sagt, dass ich unverschont geblieben wäre? Wir dürfen sie nicht verurteilen..“, endete sie leise und sah über ihre Schulter zu dem geschundenen Mann, dann mit traurigen Augen zu Shin. Es blieb zu hoffen, dass sie ihre Arbeit gut machen würden und die Menschen aus diesem Drogensumpf herausholen konnten. Und wer genau der Namenlose war, würde Mai bestimmt dann auch noch erfahren! Sachen gibt’s..

..die gibt’s gar nicht. So zum Beispiel den Gestank dieses zerlumpten, widerlichen Mannes, welcher das Gespann ansprach. Es kostete Mai einiges an Überwindung, sich nicht demonstrativ die Nase zuzuhalten. Schon jetzt erkundigte sich jemand nach den beiden inkognito Ninjas, das ging ja schon gut los. Mai hoffte, dass Shin an ihrer Stelle antworten würde, doch der hatte genauso sehr mit dem Ekel zu kämpfen, wie der Blauschopf. Sie mussten unbedingt aus dieser Situation raus! „Natürlich haben Sie mich und meinen Freund noch hier gesehen! Wir kamen gerade erst an. Und nun sagen Sie schon, an wen müssen wir uns wenden, um groß rauszukommen?!“, blaffte Mai den Fremden an, welcher darüber sichtlich überrascht war. Sich so auszudrücken hatte Mai in einem Job gelernt, als sie gemeinsam mit Yamasaru Souta eine Straßengang bestehend aus Jugendlichen sprengen mussten. Der Ekeltyp begann zu höhnisch lachen. „Ihr wollt also groß rauskommen?“ Mai verengte die Augen und funkelte den Mann an. „Sie haben mich schon verstanden. Also was ist jetzt? Oder gibt es nicht genug Stoff, um Otafuku Gai ebenfalls zu versorgen?“, log sie einfach weiter und verzichtete dabei bewusst darauf, auf Ninjadörfer wie Konohagakure zurückzukommen. „Otafuku Gai~“, säuselte er durch seine faulen Zähne und hätte Shin und Mai damit beinahe umgeräumt. „Erkundigt euch doch in der Kneipenszene.“, schlug er noch immer grinsend vor, hob die Hand zum Abschied und verschwand in jener dunklen Ecke, aus welcher er gekommen war.

Nicht zu glauben.“, seufzte Mai darüber, wie sehr dieser Mann doch gestunken hatte. „Geht’s dir gut? Seit ich in einem Bergstollen von meiner Gruppe getrennt wurde und allein um mein Leben und das eines mir sehr wichtigen Menschen gekämpft habe, schrecken mich solche Dinge nicht mehr so schnell ab. Aber übel wurde mir trotzdem!“, grinste sie gegen Ende und erschauderte bei der grausigen Erinnerung an die wohl schlimmste Mission ihres Lebens - bis jetzt! Und so marschierten die beiden Shinobi, die einander eigentlich noch kaum kannten, weiter durch die dreckigen Straßen Mayakus. „Ich würde gerne mehr über dir erfahren, aber wer weiß, ob die Wände Ohren haben.“, murmelte sie ihm irgendwann zu. Vielleicht ergab es sich zu einem anderen Zeitpunkt, dass sie sich über ihre Fähigkeiten austauschten. Aber nun musste blindes Vertrauen genügen.

Es war nicht einfach, eine Kneipe zu finden, welche geöffnet hatte. Entweder, die beiden waren schlichtweg zu früh am Abend unterwegs oder aber, die meisten Kneipen existierten gar nicht mehr. Wie auch, es gab bestimmt nicht mehr viele Besucher. Nach einer Weile hatten sie dennoch ein geöffnetes Lokal gefunden, wobei Absteige es wohl besser treffen würde. Ob Mai hier etwas trinken könnte, wäre nur ein Problem von vielen. Die wenigen Gäste, welche in der Kneipe waren, sahen zu den Fremden, wandten sich aber wortlos wieder ab. Der junge Kerl, welcher hinter der Bar stand, trocknete misstrauischen Blickes ein Glas ab und sah dabei immer wieder zu Mai und Shin. Aus dem Hinterzimmer kam ein älterer Mann, welcher aussah, als wäre er der Wirt. Schroff schickte er den Barjungen zu den neuen Gästen, damit er sie bedienen könnte. Grimmigen Blickes marschierte der wohl ungefähr Anfang zwanzigjährige Kerl auf die beiden zu. „Was wollt ihr?!“, fragte er unfreundlich. „Äh..“, gab Mai verunsichert darüber eine Antwort. Was trinkt man denn, wenn man ein Dealer werden möchte? Wasser schien nicht die richtige Antwort sein.. „Ich hab‘ keine Zeit für sowas. Ich bring euch irgendwas und das trinkt ihr.“, murrte der junge Kerl und wandte sich wieder ab, um zurück zur Bar zu gehen. Verdattert sah Mai zu Shin, fand er das auch wunderlich? „Nicht gerade ein freundlicher Service.“, flüsterte sie ihm zu. Wenige Sekunden darauf knallte er ihnen zwei Bierflaschen auf den Tisch. Die Flaschen waren vertaubt und das Etikett auf Shins Flasche hing sogar bereits halb weg.. nicht sehr einladend.
 

Mashido Shin

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„Wie widerlich können Menschen eigentlich sein?“ Shin musste unauffällig einen Schritt zurücktreten und darauf hoffen, dass Mai das Gespräch mit dem Fremden übernahm. Glücklicherweise geschah dies auch relativ schnell und in einer Weise, die wahrscheinlich kein Misstrauen vonseiten des Scheusals auslösen würde. Hätte der Mashido seinen Mund nur einen Millimeter öffnen müssen, wäre mit ziemlicher Sicherheit seine letzte Mahlzeit zum Vorschein gekommen. Und das wäre in keinem Fall der Tarnung dienlich gewesen. er riet den beiden Undercover-Shinobi, ihre Suche in einer der lokalen Kneipen zu beginnen, was im Grunde auch die einzig logische Anlaufstelle für allerlei Gesocks darstellte. Daher begaben sie sich auf die Suche nach dem nächsten Etablissement, die sich erstaunlich schwierig gestaltete. Eine ganze Weile fanden sie nur verlassene Gaststätten, die bei näherem Hinsehen auch definitiv nicht aufgrund der niedrigen Konjunktur geschlossen wurden. Zumindest nicht alle. Viele hatten weingeschlagene Fenster und wiesen auch sonst zahlreiche Anzeichen einer gewaltsamen Räumung auf. Eines der Gebäude schien sogar vor wenigen Tagen erst gebrannt zu haben. Wahrscheinlich wollte da jemand einfach keine Konkurrenz haben, so vermutete der Neunzehnjährige.

Während der gesamten Suche gab der Glatzkopf keinen Ton von sich. Die Atmosphäre in Mayaku schlug ihm einfach zu sehr auf sein sonst so unerschütterliches Gemüt. Selbst die Versuche der Blauhaarigen, ein wenig Konversation zu betreiben, quittierte er lediglich mit auf sie gerichteten leeren Augen, wobei er versuchte, aufmerksam zu wirken. Auch als das Zweiergespann endlich eine Kneipe fanden, die noch nicht geschlossen war, besserte sich sein Befinden nicht sonderlich. Der Schankraum war genauso heruntergekommen, wie der Rest des Ortes und die Bedienung war beeindruckend ungastlich. Wäre der Mönch nicht beruflich an diesem Ort, wäre er wahrscheinlich bereits lange abgereist. Nachdem das, was man dieser Orts scheinbar einen Kellner nannte zwei Flaschen Bier auf den Tisch gestellt hatte, versuchte der Wüstenbewohner es so auszusehen, als würde er aus der Flasche trinken. Stattdessen setzte er sie nur mit feste zugepressten Lippen an und schüttete das Gesöff in die nächststehende - sowieso schon tote - Pflanze, nachdem er sich mit einem Blick vergewissert hatte, dass niemand hinsah. „Heute werde ich nicht gegen die Gebote des Namenlosen verstoßen.“ flüsterte der Sunanin und brachte es fertig, seinem Gegenüber etwas zu schenken, das ein müdes Lächeln werden sollte. Tatsächlich stellte es wohl eher eine scheinbar schmerzverzerrte Grimasse dar, weshalb er die Geste gleich wieder abbrach. „Du sagtest vorhin, dass wir die Leute hier nicht verurteilen sollten, weil die Umstände einem manchmal keine andere Wahl gaben. Nun, ich kenne derlei Situationen nur zu gut, auch wenn ich niemals so tief gesunken bin.“ Während er diese Worte formulierte sprach er sehr leise, so dass sicher niemand außer Mai verstehen konnte, was er sagte. „Mein Vater war ein Shinobi aus Iwagakure, der auf einer Mission nach Suna kam. Er sollte das Dorf ausspionieren und als einer der Unseren Informationen an seine Leute weiterleiten.“ Der Genin fummelte gedankenverloren am losen Etikette seiner Flasche herum und bemerkte, dass auf der Rückseite etwas geschrieben stand. „In einer Stunde hinter der Kneipe.“ Er schob der Sakaida unauffällig diesen Fetzen Papier zu und sprach leise weiter: „Der Verrat flog erst auf, nachdem er meine Mutter überreden konnte, mit ihm und mir in seine Heimat zu fliehen. Wir wurden geschnappt, kurz nachdem wir den Zugang des Dorfes verlassen hatten und meine Eltern als Hochverräter weggesperrt. Ich bin nur da, wo ich jetzt bin, weil der Kazekage mir die Chance gab, nach Doū no Kaze zu reisen und ein Mönch im Sinne des Namenlosen zu werden.“

Als der Zeitpunkt gekommen war, gingen die Beiden zum gegebenen Treffpunkt, wo der unfreundliche Kellner bereits auf sie wartete. „Ich will es kurz machen. Wenn ich zu lange weg bin fällt auf, dass ich nicht nur den Müll rausbringe.“ Das Gesicht des Fremden verbog sich zu einem etwas verkrampft wirkenden Lächeln. Fast so, als hätte er diesen Teil seiner Gesichtsmuskulatur seit Monaten nicht genutzt. „Wir haben die gleichen Vorgesetzten. Ihr könnt mich Ken nennen.“
 

Sakaida Mai

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Interessiert lauschte Mai der Geschichte Shins. Es war schön, dass er seine Vergangenheit mit ihr teilte, obwohl sie einander kaum kannten. Jeder hatte ein Päckchen zu tragen und Menschen verloren, die er liebte. Jedoch waren die Schicksale in sich sehr verschieden, doch Mai konnte seinen Schmerz ein Stück weit erahnen. Als ihr Blick jedoch auf das Etikett der Bierflasche von Shin fiel, war es mit der Konzentration auf das Gespräch vorbei. Ständig kreisten ihre Gedanken um all die Fragen in ihrem Kopf. Wer sendete solche Botschaften? Sie wusste nur von dem Barjungen, dass er mit der Flasche in Berührung kam. Mai hatte im Hinterkopf, dass zwei Spione aus Shirogakure in Mayaku tätig waren. Sollte etwa einer von ihnen auf sie und Shin aufmerksam geworden sein? Wenn dem so ist, dann mussten sie an ihrer Tarnung arbeiten. Sie waren doch kaum eine halbe Stunde in der Stadt!

Endlich war die Zeit so weit vorangeschritten, dass der Mönch und das quirlige Mädchen die Kneipe verlassen konnten, um sich mit dem geheimen Botschaftenschreiber zu treffen. Wer es wohl war? Oder tappten sie gerade blindlinks in eine Falle? Waren sie gerade zu leichtgläubig? Nein, alles schien in Ordnung zu sein. Auf sie wartete tatsächlich „lediglich“ der Mitarbeiter der Kneipe. Hoffentlich auf wirklich der Spion und nicht etwa ein Dealer, der ihnen heimlich etwas andrehen wollte. Ken war eigentlich ein netter Kerl, nicht etwa unfreundlich oder muffig. „Ich bin Sakaida Mai und das ist Mashido Shin. Wie lange bist du schon in Mayaku?“, fragte Mai ihn leise. Er kratzte sich nachdenklich am Kopf und antwortete dann: „Seit ungefähr vier oder fünf Monaten. Es ist schwer, hier nichts einzuschmeißen. Sie drängen euch das Zeug förmlich auf, um euch abhängig zu machen.“, erklärte er grimmigen Blickes. „Du musst uns sagen, wie du uns so schnell erkannt hast, wir dürfen kein Risiko eingehen.“, kam Mai weiterhin zur Sache. „Ihr seht zu gepflegt aus, zu gesund. Kaum ein Mensch hier sieht so aus.“, antwortete Ken ihnen und Mai sah Shin ein wenig bedröppelt an. Man konnte also zu gepflegt aus sehen! „Hört zu, ich muss wieder rein. Hier habt ihr meine Adresse, dort können wir in Ruhe reden. In ungefähr sechs Stunden.“, hing er grinsend an und versuchte wohl aus dieser unschönen Zeitspanne einen Witz zu schlagen. Ohne sich wirklich zu verabschieden ging Ken wieder in die Kneipe, er war sehr bedacht darauf, seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen.

Fragend wandte sich Mai Shin zu. „So wie es aussieht, müssen wir unser Äußeres doch ein wenig verändern.“, jammerte Mai. Sie wusste genau, was zu tun war und ekelte sich sehr. Widerwillig fuhren ihre Hände über die Fensterbank eines Hauses, woraufhin sie den aufgesammelten Dreck auf ihrer Kleidung verteilte. Dann schnitt sie mit Hilfe ihres Kunais ein paar Risse in ihre wunderschönen Klamotten.. Und zu guter Letzt das wohl schlimmste: Mit einem Hauch mehr von Dreck wurde ihr Gesicht noch dem Rest angepasst. „Das ist furchtbar!“, jammerte sie weiter, doch es half ja nichts! Die Mission war wichtiger, als ihr hübsches und gepflegtes Äußeres. Früher ein Problem, heute eine Pflicht. Hoffentlich würde Shin sich ebenfalls dazu überwinden können
Nach einer Weile beschlossen die beiden, sich eine Bleibe für die Nacht zu suchen. Da nicht weit von der Kneipe eine schäbige Herberge war, war die Suche bald beendet. Es war sowieso kurz vor knapp, denn das Funkgespräch mit Arata und Kayros stand an. Hoffentlich ging es den beiden gut! Und hoffentlich würde Kayros nicht allzu besorgt sein, wenn er erfährt, dass Lihaku nicht mehr dabei ist..
 

Mashido Shin

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„Ken-san ist nun also schon vier oder fünf Monate an diesem Trostlosen Ort?“ wiederholte Shin gedanklich, während er den Worten des Shiro-Spitzels folgte. Das war ein beachtlicher Zeitraum. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das temporäre Zweiergespann sich schon in der kurzen Zeitspanne, die sie sich in Mayaku befanden, eine derartige Antipartie entwickelt hatte. Wenn man den Grad der Abscheu auf einem Diagramm darstellen vermochte, dann war die Linie seit ihrem Eintreffen in der Kleinstadt kontinuierlich anstieg. Das würde sich im Folgenden auch nicht ändern. Vor allem bei Mai, die mit Bestürzung feststellen musste, dass ihr hübscher und ordentlicher Style in diesem Fall so gar nicht angebracht zu sein schien. Der Mashido beobachtete mit leichter Belustigung, wie die junge Frau ihre Kleidung ruinierte und sich Dreck ins Gesicht schmierte. Aber eine Sache war da noch und der Hauch von Sadismus huschte in den Geist des sonst so freundlichen Mönches. „Du musst noch Deine Haare schmutzig machen, Mai-senpai. Die sind noch sauber.“ Beinahe wäre ihm sowas wie ein Schmunzeln über die Lippen gehuscht, wenn das Entsetzen in den Augen der Kunoichi just in diesem Moment nicht so klar zu erkennen gewesen wäre, dass der Glatzkopf regelrecht Mitleid hatte. „Nun, mit meiner Statur komme ich wahrscheinlich am ehesten als Schläger rüber, oder was meinst Du, Mai-senpai?“ erkundigte sich der Wüstenbewohner nach der Meinung seiner Vorgesetzten und begann nun auch damit, sich Dreck über Kopf und Kleidung zu schmieren. „Könntest Du mir vielleicht ein paar Schläge oder Tritte verpassen? Wenn ich als Schläger glaubhaft sein will, sollte ich auch entsprechende Spuren am Körper haben. Tob dich ruhig aus. Ich denke, dass ich das abkann.“

Nachdem die beiden Shinobi ein mehr oder weniger annehmbares Äußeres angenommen hatten, entschieden sie, einen Unterschlupf zu suchen. Dieser war auch schnell gefunden, so dass sie sich endlich über ihre Fähigkeiten austauschen konnten. „Ich bezweifle, dass ich dich sonderlich überraschen werde, wenn ich sage, dass ich ein Taijutsuka bin. Mit der Chakrakontrolle hatte ich schon immer so meine Probleme. Deswegen beherrsche ich auch keine Ninjutsu, die über das, was auf der Akademie gelehrt wurde, hinausgeht.“ Damit war es auch schon mit der Aufzählung der Fähigkeiten des Sunanins, weswegen er gespannt auf die Fähigkeiten der Chuunin wartete.
 

Sakaida Mai

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Immer wieder spähte Mai zu Shin. Sie wusste ja, dass er Recht hatte und dass es besser aussehen würde, wenn er ein paar Veilchen hatte oder die Lippe aufgeplatzt war. Aber sie konnte es einfach nicht. Um nichts in der Welt hätte sie ihm diesen Gefallen tun können. Hatte sie damit gezeigt, dass sie doch nicht allzu geeignet für den Chuunin-Titel war? Oder bewies das, dass sie nicht über Leichen gehen würde, nur um eine Mission zum Erfolg zu bringen? Sie wusste es nicht. Sie konnte nur hoffen, dass Shin es ihr nicht verübelte. Er würde ihre Faust mit Sicherheit nicht in seinem Gesicht spüren. Sie saßen gerade in dem kleinen Zimmer der Herberge, welches sie sich teilten. Die Kunoichi war erleichtert darüber, dass der Mönch ein anderes Thema ansprach. Dann müsste sie sich vielleicht keine Gedanken mehr darüber machen, ob sie richtig oder falsch gehandelt hatte. Sie machte sich wohl insgesamt zu viele Gedanken. Während sie dem Shinobi aufmerksam zuhörte, betrachtete sie ihren ungewohnt schmutzigen Zopf. Dass war wohl am schwersten zu ertragen..

Ein Taijutsuka.“, wiederholte sie anerkennend und lächelte Shin an. Wie praktisch, denn sie selbst war wohl das Gegenteil von ihm. So konnten sie sich bestimmt wunderbar ergänzen. „Körperliche Kampfkraft kann ich nicht nachweisen. Ich habe lediglich auf Ausdauer und Geschwindigkeit trainiert, was das betrifft. Ansonsten schwöre ich auf Ninjtusu, vor allem Raiton und medizinische Jutsu. Und ich habe vor längerer Zeit das Genjutsu für mich entdeckt.“, erzählte sie ihm und schmunzelte zuletzt. Die Illusionen waren unwahrscheinlich praktisch, wenn man möglichst ohne Blut aus einem Kampf gehen möchte. Mai war schon lange als Kunoichi unterwegs und hatte sich den Chuunin-Titel vor einigen Jahren im Examen ergattert. Vielleicht sollte sie nicht so viel an sich und ihren Qualitäten als Leiterin zweifeln? Wer weiß. „Ich glaube, dass wir gut zusammenpassen. Wir ergänzen uns mit unseren Fähigkeiten, denkst du nicht auch?“, fragte sie den jungen Mann wie immer lächelnd. Er schien wirklich einer der Guten zu sein.
Die Zeit schritt voran und das Funkgespräch mit Kayros und Arata stand an. Ein paar kleinere Einstellungen waren notwendig, um das Signal zu erfassen. Dann hörte Mai jedoch endlich die vertraute Stimme ihres Freundes. „Seid ihr wohlauf?“, war ihre erste, leise Frage - Erleichterung. „Hör mal, mach dir jetzt keine Sorgen, aber Lihaku ist nicht mehr bei uns. Er wurde noch vor der Stadt abgezogen.“ Ihre Hände knetend und einen vielsagenden Blick mit Shin austauchend hörte sie, was Kayros dazu zu sagen hatte. „Aber es gibt auch gute Nachrichten. Wir haben einen der Spione gefunden, wir treffen uns nachher mit ihm.“, erzählte sie ihm stolz. „Wie macht ihr weiter?

Ein kurzes Gespräch. Doch umso länger sie sich damit Zeit ließen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf das Gespräch hinter verschlossener Tür aufmerksam wurde. Sie hatten noch ein paar Stunden Zeit, um zu schlafen. Mai fand nicht wirklich Ruhe und schreckte immer wieder auf, da Leute auf der Straße schrien oder sich zu prügeln schienen. Daher fühlte sie sich wie gerädert, als sie einige Zeit später wieder aufstehen musste, um sich mit Ken zu treffen. Ob es Shin besser ergangen war? Als das Mädchen die Adresse des Spions herausgekramt hatte, machten sich die beiden Shiro-Nin auf dem Weg zu dessen Haus. Egal zu welcher Tageszeit, ob Tag oder Nacht, Mayaru war trostlos und jagte einem Angst ein. Hoffentlich würden sie bei Ken ein wenig mehr Ruhe finden, als in der Herberge. Aber naja: Besser als auf den Straßen würde es allemal sein.

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@Hiragana Kayros @Yamanaka Arata Hinweis auf den Funk :)
 

Mashido Shin

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„Plan B? Ein abtrünniger Shinobi? Was beim Namenlosen hat Hiragana-senpai vor?“ fragte Shin sich, während er aus dezentem Abstand versuchte, das Funkgespräch zwischen Kayros und Mai zu verfolgen. Warum er sich nicht einfach näher ran gesetzt hat? Das gehört sich nicht bei einer Frau, die man gerade erst kennengelernt hat. Ansonsten gab es vorerst nichts mehr, was vorgefallen war. Mai legte sich schlafen. Eine Weile tat der Mashido so, als würde er es ihr gleichtun, lehnte sich dann aber nur so an eine Wand, dass er sowohl die Tür, als auch das Fenster im Auge behalten konnte und hielt Wache. Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, sich ebenfalls zur Ruhe zu legen. Aber er war der Meinung, dass mindestens einer Wache halten musste. Außerdem hallte jedes Mal ein Satz im kahlen Schädel des Neunzehnjährigen wider, sobald er auch nur daran dachte, die Augen zu schließen. „Passt mir auf Mai auf, ja? Ein Mädchen sollte nicht ohne aufmerksame Begleitung in einer solch düsteren Stadt verkehren.“ So würde der junge Mann wohl durchmachen müssen, wenn er sein unausgesprochenes Versprächen nicht brechen wollte. Da Lihaku abgezogen wurde, gab es keine andere Alternative. Einige Zeit später machte sich das Zweierteam dann auf den Weg zu Ken, um nun hoffentlich endlich die Informationen zu erhalten, welche dieser im Zuge seiner Mission erbeuten konnte und mit denen sie hoffentlich ihre Mission richtig in Gang bringen können.

„Pünktlich, wie die Mücken, wenn Regen ansteht... Was? Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.“ begann Ken das Gespräch, als würde er ein paar gute Freunde treffen und ließ die beiden Ortsfremden in sein Haus ein. Eigentlich konnte man es nicht wirklich ein Haus nennen. In Jôsei findet man solche Häuser gelegentlich neben ehemaligen Bauernhäusern. Bessere Scheunen für Nutzvieh und größere Haustiere. Natürlich war Shin schon schlechteres gewohnt. Vor allem, da das Heim des Spitzels zumindest von innen einigermaßen bewohnbar erschien. Dennoch schien der Gastgeber ein gewisses Maß an Missfallen in seinem Gesicht wahrnehmen zu können. Jedenfalls sagte er mit: „Ich weiß, es ist eine Ruine. Aber hier in Mayaku gibt es nichts Besseres.“ Es folgten einige stille Sekunden, bis dem Agenten der Shiro-Allianz einfiel, wozu ihn seine Gäste aufgesucht hatten. „Nun, ich kann nicht mit Sicherheit bestimmen, wo genau sich Kemuru und seine Gauner verschanzen. Nur, dass auffällig oft Leute, die ich für die Seinen halte, in den Westen der Stadt verschwinden, um wenig später wieder zurückzukommen. Das Gebiet, welches ich meine, ist ein Industriegebiet. So gut wie jede Lager- und Fabrikhalle ist unter der Kontrolle dieses Verbrechers. Aber ein einziges Gelände sticht heraus. Sie sind alle mit der Produktion verschiedenster Rauschmittel beschäftigt. Nur das Unternehmen, welches er als erstes niedergestampft hat, ist seitdem nicht mehr in Betrieb genommen worden. Ich vermute, dass wir Kemuru genau dort finden wird...“ Plötzlich unterbrach Ken seine Ausführungen und auch die beiden Shinobi aus Suna und Kumo drehten sich in die Richtung eines Raumes mit geschlossener Tür, aus dem scheinbar eine stark verzerrte Stimme kam. „Ist da etwa wer im Raum?“ Mit einem Schritt war der Glatzkopf bei besagter Tür und wollte sie gerade aufstoßen, als der Bewohner des Häuschens gerade noch rechtzeitig eingriff und sagte: „Nicht, das ist nur mein Abhörgerät.“ Ohne zu zögern betrat er den Raum und ging an das Gerät, welches aussah, wie ein abenteuerlich aus allerlei verschiedenen Geräten zusammengeschustertes Mischpult und werkelte an ein paar Schaltern herum. Scheinbar, um die Tonqualität zu verbessern. Das gelang aber nur mehr schlecht als recht, so dass maximal ein paar Fetzen zu verstehen waren: „Ken... belauscht... Verräter... Verstärkung... sofort... Feuer!“ Diese Fetzen reichten allerdings aus, um in jedem der Anwesenden starke Nervosität auszulösen.

Noch bevor auch nur einer der drei aussprechen konnte, was das zu bedeuten hatte, kam ein Stein durch das Fenster zum Wohnzimmer geflogen und eine Flasche mit etwas, was wie ein brennendes Stück Stoff aussah, gleich hinterher. Sowie die Flasche auf dem mit einem schmuddeligen Teppich bedeckten Boden zerbrach, entzündete sich die darin enthaltene Flüssigkeit. Das Feuer fraß sich durch das gewebte Stück, als wäre es aus in Öl getränktem Papier. „Wir müssen hier raus! Kommt, schnell!“ brüllte der Taijutsuka durch das Knistern hinweg und machte sich gleich auf den Weg zur Haustür.
 

Sakaida Mai

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Seit Monaten also lebte Ken in diesen Verhältnissen. Der arme Kerl, der war bestimmt besseres von Zuhause gewöhnt. Da konnte man froh sein, wenn man als Ninja meist nur vergleichsweise kurzweilige Aufenthalte hatte. Doch Spione oder Agenten waren eine lange Zeit fort. Ein wenig unbehaglich sah Mai sich um, fokussierte ihre Aufmerksamkeit dann jedoch auf Ken. Mit einem verschmitzten Lächeln verschränkte der Blauschopf die Arme. Seine Worte gingen runter wie Öl und er schien bereits ganze Arbeit geleistet zu haben. Hatte er tatsächlich Anhaltspunkte über Kemurus Versteck gesammelt? Das würde die Arbeit der Shinobi deutlich erleichtern. Der Stadtwesten also.. Natürlich, das klang passend, wenn es sich dabei um ein Industriegebiet handelt. Der Drogenboss schien aber sehr darauf bedacht zu sein, die Kontrolle über das Geschehen zu bewahren. Wäre es nicht besser, er würde seinen Wohnsitz weit ab von seinen kriminellen Machenschaften haben? Nichts desto trotz: „Ken, das ist großartig! Du hast uns viel geholfen.“, bedankte sich Mai mit gedämpfter Stimme und verbeugte sich kurz, um ihre Anerkennung zum Ausdruck zu bringen.

Doch die Freude hielt nicht lange. Mai erstarrte schier vor Schreck, als die Anwesenheit einer weiteren Person sich ankündigte. Ihre verschränkten Arme glitten langsam auseinander und ihr gesamter Körper machte sich bereit, jederzeit zu agieren. „Feuer?!“, schoss es Mai durch den Kopf. Sie hatte gerade ein Déjà-Vu. Es war das zweite Mal in ihrem Leben, dass das Haus, in welchem sie sich befand, bewusst in Flammen gesteckt wurde. Doch diesmal war sie wach, bei Bewusstsein und bereit, sich den Hintern selbst zu retten. Shin rief dazu auf, das Gebäude sofort zu verlassen und Mai umgriff geistesgegenwärtig das Handgelenk von Ken, um den schockierten Mann mitzuziehen. Es wurde unsagbar heiß, das Feuer des kleinen Brennkörpers hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Wer weiß, ob es auch zu einer Explosion kommen würde? Die drei jungen Leute stürmten aus dem Haus und brachten sich in Sicherheit. Dass das ihr kleinstes Problem sein würde, wussten sie noch nicht..

Draußen angekommen fanden sich Shin, Ken und Mai in einer schmutzigen Seitengasse wieder. Das war nicht die Straße, über welche sie das Haus vorhin betreten hatten. „Die Altstadt Mayakus kann ein Labyrinth sein, wenn man sich hier nicht auskennt.“, flüsterte Ken seinen Mitstreitern zu. „Wir müssen uns in Sicherheit bringen. Du bleibst von nun an bei uns.“, bestimmte Mai, nachdem die Fassade, welche Ken sich so lange Zeit aufgebaut hatte, einfach in wenigen Sekunden zerbröckelte und verschwand. „Ich bin kein Ninja, ich behindere euch.“, teilte Ken seine Zweifel leise mit, doch Mai schüttelte energisch den Kopf, ehe sie sich Shin zuwandte. „Kens Schutz hat oberste Priorität.“ Das war doch selbstredend! Er diente Shirogakure, war wehrlos und hatte womöglich noch mehr Informationen. Doch wohin nun? Das Dreiergespann war gerade nur wenige Schritte gegangen, als ein lauter Aufschrei sie alle zusammenzucken ließ: „Da sind sie!

Mit aufgerissenen Augen sah Mai um, man hatte sie entdeckt. Sie überlegte einen Moment lang, mit Ken und Shin wegzulaufen, doch es war zu spät. Stattdessen formte sie geistesgegenwärtig die nötigen Fingerzeichen für das Raiton: Mata no Hiden und schoss einen Blitz aus dem Finger, um den alarmschlagenden Schergen Kemurus sofort außer Gefecht zu setzen. Er ging ächzend und zuckend zu Boden und hielt zumindest ansonsten Ruhe. „Wir müssen davon ausgehen, dass er bereits gehört-“ Mai endete ihren Satz. Aus allen Winkeln und Ecken kamen die Prügelknaben Kemurus. Sie waren bewaffnet mit Messern und Schlagstöcken. Insgesamt schienen sie nicht zu einem Problem zu werden, jedoch waren sie deutlich in der Überzahl. Shin, Ken und Mai standen ungefähr zehn oder fünfzehn von ihnen gegenüber. „Bleib immer direkt bei mir. Lauf nicht weg.“, gab Mai Ken eine letzte Anweisung. Dann sah sie zu Shin. Sie kannte seine Fähigkeiten nicht, doch er musste sich nun beweisen. Sie kamen näher und weglaufen war keine Alternative mehr.
 

Mashido Shin

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Das reinste Chaos war ausgebrochen. Kaum hatte sich das Team durch die Tür in Sicherheit gebracht, da begab Shin sich in eine hockende Position, breitete die bislang tief in seiner Hosentasche verborgene Makimono vor sich aus und formte die Fingerzeichen, sein Dao zu entsiegeln. Aber genau in dem Moment, in dem er das Tobidôgu durchführen wollte, meldete eine nahe Stimme, dass die Shinobi entdeckt wurden und anstelle des Dao entsiegelte sich der Umhang. Der Mashido versuchte es gleich nochmal, aber durch das Zischen eines Blitzes aus den Fingern der Teamleiterin zuckte er zusammen und brachte nichts als ein leises Plopp zustande. Als dann auch noch von allen Seiten bewaffnete Gegner auf die Dreiergruppe einstürmten, war der Neunzehnjährige kurz davor, zum ersten Mal in seinem Leben wirklich in Panik zu geraten. „Wie kann ich Sakaida-senpai und Ken-san beschützen, wenn ich nicht einmal die Ninjutsu von der Akademie beherrsche?“

Mit zittrigen Händen versuchte der Glatzkopf, die selben Fingerzeichen erneut zu formen. Aber schien, als funktionierten seine Fingergelenke nicht mehr richtig. Seine Gedanken schweiften ab, ein paar Jahre in die Vergangenheit. Damals zeigte sich auf der Akademie, wie schlecht der Wüstenbewohner sein Chakra zu kontrollieren vermochte. Einer der Lehrer nahm ihn zur Seite und erklärte ihm, dass er möglicherweise einfach kein Talent habe und sich eher auf das Taijutsu konzentrieren solle. Ein Mitschüler, Tenami Sai, hörte dies und spottete darüber, dass ein Ninja ohne Nin- und Genjutsu kein wirklicher Ninja sein konnte. Eine der wenigen Aussagen des Musterschülers, die je von einer Lehrkraft der Akademie entschieden abgelehnt wurde, da es in der Geschichte gleich mehrere große Shinobi gegeben hätte, die ausschließlich mit Taijutsu kämpften. Seit diesem Zeitpunkt trainierte der Junge beinahe ausschließlich sein Taijutsu.

Wie aus einem Tagtraum erwachend schlug Shin die Augen auf. Nun war ihm klar, was er zu tun hatte. Der Mashido erhob sich aus seiner hockenden Position und ließ seine Makibishi einfach liegen. Lediglich den Umhang hob er auf und band ihn sich um die breiten Schultern. Wenn er schon unbewaffnet in den Kampf ziehen sollte, dann wenigstens als Mönch und Ninja gleichermaßen. Der Neunzehnjährige stellte sich zu seinen Kameraden und wandte sich sofort an Mai: „Sakaida-senpai, bringt Ihr Ken-san in Sicherheit. Ich halte sie auf.“ Als die Teamleiterin Anstalten machte zu protestieren, blickte er ihr eindringlich in die Augen und sagte: „Ken-san ist viel wertvoller als ich.“ fügte dann aber hinzu: „Außerdem habe ich nicht vor, mich zu opfern.“

Der Glatzkopf stellte sich den Angreifern in den Weg und blockierte Mais und Kens Fluchtweg, als wäre er eine lebendige Barrikade. (Chiisana Sunarashi) Als der Erste bei ihm ankam und ihn mit seinem Schlagstock versuchte auszuknocken, blockierte er diesen mit dem linken Unterarm und packte das Handgelenk seines Gegenübers mit der Rechten. Kaum einen Augenblick später hatte der Wüstenbewohner eine 360° Drehung um sich selbst vollzogen und sein Opfer in die Reihen der Schläger zurückbefördert, als seien es Kegel einer Bowlingbahn. Der nächste Gegner griff ihn mit einer schwungvoll geführten Machete an, die ihm aber auch nicht viel brachte. Der Mönch trat einfach von unten gegen die Hand, mit der jene Waffe geführt wurde, sodass dass geschmiedete Langmesser einfach aus dem Griff des überraschten Hünen rutschte. Geschwind hüpfte der Sunanin über den Entwaffneten hinweg, schnappte sich die Waffe aus der Luft und rammte diese rücklings in den Körper seines Gegners. Das war aber nicht alles. Kaum hatte das scharfe Metall den Körper durchstoßen, da zog er dieses auch schon wieder mit einem einzigen Ruck heraus und schleuderte sie mit der Klinge voran in den nächsten Angreifer, der rückwärts in den nächsten stolperte, sodass die Klinge nicht nur ihn, sondern auch den Anderen schwer verletzte. Von seinem bisherigen Erfolg berauscht übersah der Douton-Nutzer, dass ein paar seiner Gegner ihn links und rechts flankierten, so dass es für einen von ihnen möglich war, ihm mit seinem Knüppel einen schweren Schlag ins Rückgrat zu versetzen. (Funsen no Ryûsa) Von der Wucht des Schlages überwältigt ging der Taijutsuka keuchend in die Knie, konnte einen Zusammenbruch aber durch pure Willenskraft verhindern. Stattdessen ballte er die rechte Hand zu einer Faust und verpasste dem Unbekannten aus der tiefen Position heraus einen Uppercut, der ihn und auch sich selbst einige Zentimeter in die Luft beförderte. (Tsuin Kosei) Noch in der Luft faltete der Genin seine Hände zusammen und ließ diese auf den Kopf des Feindes neben sich niedersausen, woraufhin der Getroffene tot zusammenbrach. (Sasori no Harime) Im Augenwinkel bemerkte der Sunanin einen Schatten rechts neben sich und verpasste diesem einen Schlag mit dem Rücken der geballten Faust direkt ins Gesicht, der ihm mit einem lauten Knacken das Nasenbein brach. Just in diesem Moment wurde Shin von einem winzigen Geschoss, einem Wespenstachel gleich, in den Hals getroffen. Vor Schreck griff er sich an den Hals und achtete nicht mehr auf seine Umgebung. Schwindel und Übelkeit stiegen in den Hals des Neunzehnjährigen. Aber erbrechen konnte er sich nicht. Stattdessen spürte er einen Schlag auf den Kopf, der ihm für einen Moment die Besinnung raubte. Erst, als ein beißender Geschmack seinen Mundraum ausfüllte, öffnete der Glatzkopf wieder die Augen und sah, wie ihm eine Person eine Flüssigkeit in den Rachen goss. Eine ihm bekannte Person, der er sein Leben verschrieben hatte. „Lord ... Lord Kaze... kage?“ Mit weit aufgerissenen Augen und wirrem Verstand blickte er in das Gesicht der Person und entschwand in einen sehr unruhigen von Alpträumen durchzogenen Schlaf.
 

Sakaida Mai

Chuunin
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Shiro
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Es waren diese nervenaufreibenden Sekunden, in welchen alle Beteiligten sich misstrauisch musterten und abwarteten. Bisher wagte weder Team Kemuru, noch Team Shiro, den Angriff zu starten. Was auch passieren würde, Mai wäre bereit. Für solche Situationen hatte sie so viele Jahre trainiert und nun könnte sie zeigen, dass sie gewappnet war. Doch das, was sie in sich an Stärke erkannte, ließ sie bei Shin plötzlich zweifeln. Hatte er etwa Probleme, ein einfaches Jutsu anzuwenden? Der Blauschopf ließ es sich nicht anmerken, doch ihre Nervosität nahm zu. Sie glaubte durchaus, dass Shin fähig dazu sei. Die Kunoichi schob es auf den Stress der Situation, dass er nicht dazu imstande war. Doch er schien die Sache für sich zu lösen und verzichtete auf die Technik, was ihn urplötzlich sicherer wirken ließ. Hoffentlich wüsste er, was er tut. Mai fragte sich, ob sie sich jemals hätten trennen dürfen? Wäre wenigstens Lihaku noch hier..

Ohne Shin dabei anzusehen, lauschte sie seinen Worten. „Das ist hier ist kein Spiel, falscher Heldenmut ist unangebracht.“, presste sie leise zwischen ihren Zähnen hervor, so angespannt war die Jugendliche in diesen Sekunden. Einer der Schläger hob seinen Schlagstock in die Höhe und schwang ihn herum. Shin hatte Recht, Ken zu schützen wäre wichtiger und Mai wollte diese Aufgabe selbst übernehmen. „Nur als letzten Ausweg trennen wir uns. Pass gut auf.“, murmelte sie ihm noch zu und hasste sich in dieser Sekunde, ihm indirekt zugestimmt zu haben. Wenn das mal alles gut ginge!

Mai hielt Kens Handgelenk ständig fest und wann immer sie sich auf der Stelle drehte, musste der junge Mann mitgehen, um hinter ihrem Rücken Deckung zu genießen. Erneut formte sie die Fingerzeichen für das Raiton: Mata no Hiden. Diesmal jedoch nutzte sie die Besonderheit des Blitzgeschosses. Der Blitzstrahl traf nicht nur einen von Kemurus Schergen, sondern gabelte sich in neun weitere Blitze auf, um entsprechend viele Männer zu treffen. Damit konnte sie Shin ein wenig Luft schaffen, da die Opfer vor Schmerz zuckend kurz zu Boden gingen. Allerdings war die aufgeteilte Kraft nicht zu mehr fähig. Flink wandte sie sich um und wehrte einen direkten Angriff auf Ken mit Hilfe ihres Chakraskalpells ab, indem sie dem Angreifer die Armmuskulatur lahmlegte. Dann wollte sie erneut Shin zur Hilfe gehen, welcher in diesem Moment getroffen wurde. Doch es kam eine weitere Bande von Schergen zu ihnen, weshalb diese nun erst recht in der Überzahl waren. Schnell schuf Mai einen Blitzdoppelgänger mit Hilfe des Raiton: Raibunshin, welcher sich Shin zur Seite stellte, ehe sie sich auf ihren Kampf konzentrieren musste. Doch die Schläger hatten es gar nicht unbedingt auf sie abgesehen, sondern zeigten klares Interesse daran, Ken zu eliminieren. Mai erkannte, wie sich ihr Doppelgänger auf einen Mann entlud, welcher daraufhin bewusstlos zu Boden ging, doch der nächste stürzte sich bereits auf Shin. Was war bloß mit ihm los?! Wann war er so hart getroffen worden, dass er in sich zusammensackte?! „Shin!“, schrie sie ihm noch zu, doch dann wurde Ken hart ins Gesicht geschlagen, weshalb sie sich an ihre eigentliche Aufgabe erinnern musste. Verzweifelt schickte sie ihren Gegner mit dem Surō Henshu eine Illusion aus zwanzig Wurfwaffen zu, welchen die überraschten Männer sofort auswichen. Diese Sekunden musste sie nutzen, um mit Ken zu fliehen. „Weg hier!

Sie hasteten durch die Straßen, versteckten sich, rannten weiter, stolperten, versteckten sich wieder, Ken japste nach Luft, Mai setzte immer wieder Angreifer außer Gefecht. Wieder fliehen, wieder verstecken..

Wo auch immer sie gerade waren, welch schmutziger Teil Mayakus diese Bruchbude auch war, sie schienen dort endlich sicher zu sein und die Angreifer abhängt zu haben. Das Herz der Blauhaarigen raste. Nicht nur, dass schwer atmete: Auch die Sorge um Shin, welchen sie einfach zurückgelassen hatte, machte sie krank. „Was.. machen.. wir.. jetzt..?“, rang Ken nach Luft und fasste sich vorsichtig an sein Veilchen am linken Auge. Mai wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Nachdenklich wandte sie sich Ken zu, ehe sie nach ihrem Funkgerät griff. „Kayros? Arata?“, versuchte sie, Kontakt aufzubauen. Endlich hatte sie ihren Freund erreicht. Eigentlich dürfte sie sich nicht einfach über Funk melden.. aber diese Situation verlangte es. „Ich brauche euch.

--> Westlicher Bezirk
 
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