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Auf dem Weg in das Reich der Blitze

Takeshi Rai

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Es war gut, dass Takeo die Situation entschärfen konnte und sie aus diesem Schlamassel rausholte. Vielleicht lag dies aber auch eher an Rai, der mit seinem kleinen Ultimatum einen Eindruck hinterlassen hatte. Er bereute sein Handeln aber ganz und gar nicht. Wahrscheinlich wären sie niemals hier weggekommen. Nach diesem kleinen Debakel, machte sich der kleine Trupp wieder auf den Weg in das Reich der Blitze, die Heimat des Blauhaar. Auch bei Takeo schienen sich etwaige Zweifel an der Einfachheit der Mission aufzutun; so gab er seine Bedenken von sich, dass jemand etwas dagegen hatte, wenn dieser kleine Brief sein Ziel erreichen würde. Auch beim Takeshi schwirrten diese Gedanken schon zuvor in seinem Kopf herum. Wieso passierten genau diese zwei Zufälle auf ihrer Mission? Natürlich, sowas wie mit den Schildern kann schon mal passieren, denn die Kinder hier in der Gegend waren nicht gerade für deren Gehorsam bekannt. Und dann das mit dieser Frau im Wald… das konnte man als Pech einordnen. Wenn nochmal etwas dergleichen vorkommen würde, dann würde es Rai schon echt stutzig machen. Ein Abbruch der Mission kam allerdings nicht Frage – dann müssten sie eben schneller sein. Als würde gerade eine Gedankenübertragung stattfinden, hob der Missionsleiter das Tempo ein wenig an – richtig so. Trotz des erhöhten Tempo, Rai konnte das Tempo schon eine Zeit lang halten, führten die beiden ihre Unterhaltung von vorhin fort. Auf die Frage, warum Rai ein Ninja geworden war, antwortete er schnurstracks heraus: „Ganz einfach: Ich meinen eigenen Ninja-Weg gehen. Meine Eltern sind beide Shinobi und ziemlich stark. Ich will das auch, also stark sein. Ich möchte meine Freunde beschützen und den Menschen helfen. Klingt irgendwie richtig nach einem Klisché, oder nicht?“ Mit einem kleinen Lacher tat er das ganze ab, denn irgendwie war ihm das schon peinlich. Hatte man diese Geschichte nicht schon viel zu oft gehört? Tja, Rai hatte eine schöne Kindheit und er kann auch nicht auf irgendwelche dunklen Zeiten zurückblicken. Er war auch froh darüber, denn auch so hatte er sich gut entwickelt. Man braucht nicht unbedingt irgendwelche Schicksalsschläge, die einen prägen. Irgendwie hatte er nun das Gefühl seine Gedanken dem sympathischen Kerl mitzuteilen: „Weißt du, ich hatte eine schöne Kindheit. Nichts Dunkles oder so. Vielleicht ruht daher mein Ziel… Ich weiß es leider echt nicht. So wie ich keinen Plan hab, wieso ich dir das erzähle… Wahrscheinlich finde ich dich einfach sympathisch.“ Sie hatten ja viel Zeit zum Reden, denn es passierten grade keine Dinge mehr, die sie aufhalten könnten. Nach ein paar weiteren Minuten erzählte der Takeshi seinem Partner etwas mehr: „Du bist ganz anders als die zwei von meiner letzten Mission. Die Hyuuga und der Tatsumaki… zwei ganz starke Ninja. Ich mag die beiden, aber sie sind mir irgendwie zu… gehorsam? Vielleicht ist das nicht der richtige Ausdruck dafür, aber falls du sie doch kennst, dann weißt du ganz bestimmt was ich meine.“ Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: „Wir bekamen den Auftrag einen Wissenschaftler zu beschützen, der sehr offensichtlich verrückt war und irgendwelche Zombies erschuf. Jedenfalls beharrten die zwei darauf den Typen zu beschützen, obwohl er eindeutig der Feind war. Lange Rede kurzer Sinn: Im Endeffekt besiegten wir diese Chimäre und den Wissenschaftler. Die beiden sind aber voll in Ordnung, ich mag sie trotzdem.“ Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. In Erinnerungen zu schwelgen war einfach immer wieder toll. Hoffentlich sah er die beiden mal wieder. Und hoffentlich hatte sein Partner von diesem legendären Kampf gehört, denn da ging ganz schön die Post ab. Schon langsam dämmerte es und die Sonne ging unter. Da hatten sich die zwei aber ganz schön verplappert. „Hey, willst du mal ein Lager für die Nacht aufbauen oder noch ein wenig weitergehen? Mir ist beides recht.“
 

Dokuiki Takeo

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Rais Antwort zauberte Takeo ein Lächeln aufs Gesicht. Er hatte Recht, denn dies war tatsächlich das Weltverbesserer-Klischee, das man einigen Ninjas zuschrieb, jedoch konnte auch er sich ganz und gar nicht davon freisprechen. „Schon, aber ist es wirklich ein so schlimmes Klischee? Ich finde, dass das ein gutes Motiv ist, um diesen Weg einzuschlagen. Wir treffen in unserem Beruf oft Entscheidungen, die sich auch auf andere auswirken, und ein solcher Hintergrund hilft dabei, dass wir diese richtig treffen.“ Er legte eine kurze Pause ein, denn diese Entscheidungen waren dadurch nicht immer die effizientesten. Ein gewisser Rotschopf hatte ihm das gezeigt, jedoch änderte dies für ihn nichts. „Das ist jedenfalls meine Meinung. Ich weiß, dass Viele das anders sehen. Ich bin mir sicher, dass dieses „Klischee“ deutlich mehr geschätzt würde, wenn die Zivilisten um die Vielfalt an Motiven in unserem Job wüssten.“
Takeo merkte schnell, dass ihre Hintergründe gar nicht so verschieden waren, auch wenn sie sich trotzdem in verschiedene Richtungen entwickelt hatten. Er hoffte, dass dies nicht die letzte Mission mit Rai sein würde, denn die Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Die Arbeit mit ihm war angenehm, da sie oft den gleichen Lösungsansatz verfolgten, was schon mal eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit war.
Interessiert lauschte er, wie sein Partner in Erinnerungen schwelgte. Er hatte nicht von den beiden Ninjas gehört, von denen er erzählte, aber diese Geschichte machte ihm wieder klar, wie verrückt die Welt doch war. Die Mission mit Mai war bisher das verrückteste gewesen, was er bisher erlebt hatte, doch schien in der Welt noch viel mehr im Argen zu liegen. „Nein, ich kenne die beiden nicht, aber ich würde mich freuen, sie mal kennenzulernen. Weißt du, es ist besser, an das Gute im Menschen zu glauben als umgekehrt. Wenn er der Gute gewesen wäre und ihr ihn trotzdem zur Strecke gebracht hättet, dann wäre das keine so schöne Erinnerung.“ Sein Blick ließ kurz ein wenig Niedergeschlagenheit durchblicken, bevor er wieder ein freundliches Grinsen aufsetzte. „Jetzt aber genug davon, denn immerhin ist die Welt durch euch wieder ein Stück sicherer geworden, und ihr habt einigen Leuten das Leben gerettet.“
Rais Vorschlag ein Nachtlager aufzuschlagen, begrüßte er. Er wollte es ihm nicht unbedingt zeigen, aber er war mittlerweile schon ganz schön fertig. Außerdem lagen sie mittlerweile gut in der Zeit, sodass sie vielleicht schon morgen Abend die Grenze zum Reich der Blitze überqueren würden. Dann war es nur noch ein Katzensprung bis zu ihrem Zielort. Nach einer kurzen Suche am Rande des Weges war ein kleiner Felsvorsprung gefunden, unter dem sich ein wunderbares Lager für die Nacht errichten ließ. „Ich denke, hier lässt es sich relativ gut aushalten. Wir sind geschützt vor der Witterung und hier wächst alles für ein leckeres Abendessen. Ich hoffe, du hast nichts gegen Pilze?“

Umezawa war ein ganzes Stück auf Abstand geblieben, denn er war kein Ninja und der Kampf lag ihm fern. Allerdings war er ein ziemlich kompetenter Dieb und sobald die beiden Shiro-Nins in die Welt der Träume verschwanden, würde er alles mitnehmen, was nicht niet und nagelfest war. Das beste daran war, dass er nicht nur die Ware an den Höchstbietenden verkaufen konnte, sondern auch noch extra dafür bezahlt wurde. Die nächsten Wochen konnte er sich mit diesem kleinen Obolus eine kleine Auszeit gönnen. Vielleicht würde es ja sogar für ein edles Bordell reichen? Er hatte langsam genug von den üblichen Absteigen.
 
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Takeshi Rai

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Die Entscheidung von Takeo nahm er begrüßend entgegen. Immerhin waren sie gut in der Zeit, denn sie hatten noch zwei Tage vor ihnen, in denen sie das kleine Briefchen abliefern müssen. Um nochmals alles zusammenzufassen, was bist jetzt alles passiert ist: Der kleine Trupp begann die Reise ins Reich der Blitze, ein paar Wegschilder wurden offensichtlich absichtlich falsch beschildert und eine sehr aufdringliche Dame beharrte auf ihre nichtexistierende Verletzung. Das alles mündete in einen ziemlich aufregenden Tag – ganz und gar nicht so wie es sich der Takeshi zuerst vorgestellt hatte. Jetzt nahm der Tag aber langsam ein Ende und die zwei suchten sich einen geeigneten Platz für ein Nachtlager. Dafür fanden sie einen kleinen Felsvorsprung, der für einen dezenten Schutz vor Witterungen sorgen würde. Während Takeo sich die Pilzsuche zur Aufgabe machte, durchsuchte Rai das naheliegende Dickicht nach Feuerholz ab. Diese Aufgabe stellte sich als sehr leicht heraus, denn hier lag sozusagen überall Holz herum, welches sich für ein Feuer eignete. Außerdem hatte es schon länger nicht geregnet, deshalb war das Holz trocken und es sollte ein Leichtes sein, dieses zum Brennen zu bringen. Während der Suche kamen ihm aber ein paar seltsame Geräusche unter. Manchmal hörte er wie Äste knackten oder auch Blätter raschelten, obwohl gar kein Wind vorhanden war. Der Takeshi tat dies aber ab und vermutete dahinter einfach nur ein paar Tiere. Mit einem großen Haufen an kleineren Ästen unter den Armen, machte er sich auf den Weg zurück in das Nachtlager.

Das war aber knapp gewesen. Umezawa dachte schon, dass er jetzt aufgeflogen war – diese scheiß Hasen aber auch! Schon sein ganzes Leben hatte er Respekt vor diesen Tieren, da sie ihm ein wenig Angst machten. Das war aber allerdings das einzige, was dem harten Taschendieb den Schweiß über den Rücken trieb. Diese Ohren standen einfach in so einem ekligen Winkel vom Kopf ab… Er konnte gar nicht daran denken. Allerdings bemerkte er jetzt, dass dieser blauhaarige Typ sich wieder auf den Weg zurück in deren Lager machte. Den anderen hatte er jetzt schon eine Weile nicht gesehen. Wenn er wollte, dass das Ganze erfolgreich wird, dann durfte er BEIDE nicht aus den Augen verlieren! Bei der Verfolgung des Blauhaars blieb er weiterhin auf einem sicheren Abstand zurück. Als er sich vergewissert hatte, dass er sicher im Dickicht versteckt war, beschattete er weiterhin das Lager.

Wieder zurück am Felsvorsprung, legte Rai einen Kreis aus Steinen auf, damit das Feuer dann nicht auf die beiden überspringen konnte. In der Mitte des Kreises platzierte er das zuvor gesammelte Holz. Dabei beachtete er keine bestimmte Konstellation – es sollte auch so brennen. Um den Haufen zum Brenne zu bringen, reicherte er seine Hand mit Raiton-Chakra an. Jetzt zuckten ein paar kleine Blitze über seine rechte Hand, die er jetzt auch über das Feuer legte. Nach einer halben Minute ungefähr, fing das Holz schlussendlich Feuer. Die Idee dahinter, zuerst war er sich nicht sicher, ob das überhaupt klappen würde, war folgende gewesen: Diese größere Menge an Chakra sollte so schnell in seiner Hand rotieren, dass sich Blitze um die Hand bilden. Diese sollten dann rein theoretisch heiß genug sein, um das Feuer zu entfachen. Gut, dass das funktioniert hatte – jetzt war er stolz auf sich selbst und seinen gewieften Verstand. Bis sein Kollege wieder zurückkommen würde, machte er es sich bequem und las in seinem Buch weiter; ein Krimi, der ziemlich interessant war. Waren das nicht alle?

Interessant, interessant. Es war ihm vorher schon bekannt gewesen, dass diese zwei Typen Shinobi waren, aber nun konnte er sich auch wirklich etwas darunter vorstellen. Umezawa saß weiterhin in seinem kleinen Versteck und war erstaunt darüber, wie dieser blauhaarige Typ das Feuer entfachte. In ihm kamen Gefühle hoch, die Ehrfurcht und Respekt repräsentierten. Auf einen Kampf würde er sich mit diesen beiden sicher nicht einlassen, das war ihm auf jeden Fall klar. Sein Plan war, dass er die beiden in der nächsten Nacht einfach beklauen würde – eiskalt und ohne Reue. Nach ein paar Minuten, es waren sicher fünfzehn gewesen, kam auch schon der andere Typ zurück. Wann die beiden wohl endlich schlafen gingen?
 

Dokuiki Takeo

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Mit Freuden stellte Takeo fest, dass Rai bereits das Feuer im Lager entfacht hatte. Die Umgebung hatte sich als ein Paradies für Kräuter und Pilze entpuppt, sogar eine leckere Wurzel konnte er finden. Einem schmackhaftem Eintopf stand nun also nichts mehr im Wege. Er legte seine Hände auf den Boden und ließ eine kleine Pfütze aus dem Boden quellen. Davon füllte er einen kleinen Teil in einen Topf und stellte ihn auf das Feuer, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Mit dem restlichen Wasser wusch er die Kräuter, Pilze und die Wurzel, um sie dann mit einem Kunai zurechtzuschneiden. „Das wird ein Festmahl, Rai. Diese leckeren Zutaten findet man nicht überall.“ Nach und nach füllte er alles in den Topf, bis er zufrieden war, und ließ das Gemisch vor sich hin köcheln. „So. Jetzt müssen wir ein wenig warten. Darf ich fragen, was du da liest?“

Umezawa hatte gehofft, dass die beiden sich sofort schlafen legen würden, nachdem das Feuer entzündet war, aber er hatte sich schon gedacht, dass er heute ein bisschen länger warten musste. Er musste zugeben, dass dieser Eintopf, der auf dem Feuer köchelte, sehr appetitlich aussah, und er hoffte, dass die beiden sich den Bauch nicht allzu voll schlugen, damit er sich nachher auch noch bedienen konnte. Warum sollte er die zwei Wochen in Dekadenz nicht sofort heute starten?

Das Gespräch über Rais Abendlektüre und seine weiteren Hobbys füllte das Zeitfenster, welches der Eintopf brauchte, perfekt. Denn als Takeo sich über den Topf beugte, um nach dem Gebräu zu schauen, stieg ihm direkt ein himmlischer Geruch in die Nase. Er wusste, dass einige Kräuter gab, die den Verstand des Menschen mit ihrem Dampf in andere Sphären katapultieren konnten, doch für Takeo reichte schon der würzige Geruch des Abendessens, um ihn auf Wolke sieben zu heben. Er rührte ein letztes Mal mit dem Löffel um und beobachtete die Pilzstücke, die in der Brühe im Kreis tanzten. Er merkte, wie seine Gedanken im Begriff waren abzuschweifen, und hob den Blick wieder. „Wenn es um Essen geht, dann verliere ich mich manchmal ein bisschen.“ Er lachte. Dann nahm er sich ein Schälchen und füllte es mit einer großen Portion des Eintopfs. „Hier. Lass es dir schmecken. Wir haben morgen noch ein ganzes Stück vor uns.“

Gierig beobachtete er, wie die Shinobi das Essen verzehrten. Leider hatte er nicht den Eindruck, dass heute noch etwas davon für ihn übrig blieb. Schade, aber dann mussten diemateriellen Besitztümer der beiden wohl ausreichen. Die Wärme des Tages hatte sich inzwischen verzogen und Umezawa beschloss, das Risiko einzugehen und sich noch ein wenig näher ans Lager zu wagen. So konnte er wenigstens ein kleines bisschen vom Feuer profitieren. Er befand ein wenig erhöht auf dem Felsvorsprung, was ihm einen guten Blick verschaffte, jedoch musste er jetzt sehr vorsichtig sein, dass - Doch was war das? Der Geruch des Abendessens stieg ihm genau in die Nase. Er strecke seinen Kopf ein wenig aus seinem Versteck, um den Geruch aufzusaugen. Dieser Eintopf roch noch besser, als er gedacht hatte. Ihm schien da heute wirklich etwas zu entgehen. Vielleicht würde ja doch etwas übrig bleiben? Er beugte sich nach vorne, um noch einmal einen Blick auf die Shinobi zu werfen und seine Hoffnungen zu vergrößern. Ein kleiner Schritt und ein Stein löste sich und fiel nach unten ins Lager der beiden. Instinktiv zog Umezawa sich zurück, denn er wusste, dass so etwas selten unbemerkt blieb. Das war leichtsinnig von ihm und dumm. Hoffentlich hatte das sein Vorhaben nicht gefährdet.
Er wartete extra über eine Stunde, bis er sich wieder ans Lager wagte. Er hatte sich zu unrecht gesorgt, denn die beiden Ninja lagen in ihren Schlafsäcken eingemummelt im Lager. Nichtmal eine Nachtwache, ha! Er schlich sich wie ein Schatten ins Lager und steuerte zunächst zielstrebig auf die Mitte des Lagers zu. Ja, er hatte den Topf nicht vergessen. Ein kleiner Blick offenbarte die schmackhaften Reste. Einen kleinen Löffel konnte er sich gönnen.

Er gab sich wirklich Mühe leise zu sein und vielleicht hätten Rai und Takeo ihn nicht bemerkt, wenn sie nicht bereits davon gewusst hätten, dass sie jemand beobachtete. Das kleine Steinchen, dass Takeo beim Essen auf den Kopf fiel, war eine Unvorsichtigkeit zu viel. Daraufhin bemerkte Rai, dass er beim Holz sammeln bereits viel Unruhe im Unterholz bemerkt hatte. Dies und die Ereignisse des vergangen Tages führten dazu, dass Takeo doch einmal kurz nachschaute, ob er Spuren fand, und tatsächlich hatte sich jemand im Umkreis des Lager herumgetrieben. Er hatte jedoch entschieden, von einer Verfolgung abzusehen. Rai und er waren bereit, sich auf ihn zu stürzen, jedoch hatte Takeo zunächst einen kleinen Hinterhalt gelegt und die Reste des Abendessens mit einer Dosis Sui vergiftet. Es war immer Angenehmer einem Kampf aus dem Weg zu gehen. Scheinbar war dieser Herumtreiber dumm genug, um bereits auf diese Einladung hereinzufallen. Ein Schluck und er würde die Tür zum Reich der Träume aufstoßen.
 

Takeshi Rai

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Die beiden ließen den Abend gemütlich ausklingen; so schwärmte Rai von seinem Krimi, der von einem Mord an einem Jungen handelte. Die Beweise gegen den Angeklagten waren wasserdicht, so war es aber auch sein Alibi. Hatte er nun den Mord begangen oder nicht? Rai wusste nicht, ob Takeo sich für Romane interessierte, aber trotzdem wollte man ja nicht spoilern. Während die beiden quatschten, brodelte der Eintopf über der Feuerstelle dahin. Als dieser fertiggekocht war und der Takeshi einen Löffel davon aß, begannen seine Augen zu funkeln. Einen so guten Eintopf hatte er in seinem Leben noch nie gegessen! Er verschlang Portion nach Portion bis er nicht mehr konnte und sein Magen voll war – da war der Koch noch nicht mal mit seiner zweiten Portion fertig. Ausreichend gesättigt und befriedigt, rieb Rai sich seinen Bauch. „Das hast du wirklich gut hinbekommen – ich bin beeindruckt!“, lobte er den Koch. Nachdem er dies getan hatte, flog ein kleiner Stein schnurstracks auf den Kopf von Takeo. Sofort schnellten die Blicke hoch und die beiden waren sich jetzt ihrer Gedanken sicher: Jemand verfolgte sie. Die beiden verhielten sich weiterhin so, als hätten sie dies nicht bemerkt. Doch insgeheim trafen die beiden Vorkehrungen, die den Verfolger stoppen sollten. Die Reste des überaus guten Eintopfs wurden mit einer Tinktur vermischt, die, wie Takeo ihm zusicherte, den Verfolger außer Gefecht setzen, aber nicht töten würde. Nun würden sie sich in die Schlafsäcke legen und warten bis die Falle zuschnappt.

Als Umezawa sich einen Löffel dieses köstlichen Gerichts gönnte, bemerkte er sofort, dass etwas faul war. Seine Feinschmeckerzunge, die schon so etliche Geschmäcker erkennen konnte, wusste genau, dass dieser Eintopf vergiftet wurde. Vor lauter Schreck über diese Tatsache, fiel er rücklinks zu Boden. Auf allen Vieren kroch er rückwärts, bis sein Rücken an einen Baum stieß und sein Kriechen ein Ende fand. Seine Gedanken wurden jetzt immer lückenhafter und seine Sicht immer verschwommener. Er fühlte sich benommen, hilflos gegenüber dem was kam. Nach wenigen Sekunden wurde es schwarz um seine Augen und der Körper des Diebes sackte regungslos zu Boden. Ab jetzt war Umezawa, der ach so vorsichtige Dieb, dem Traumland ausgesetzt…

Der Plan ging auf und die beiden Shinobi entledigten sich ihrer Schlafsäcke. Jetzt betrachteten sie den Mann, den Verfolger, der ihnen anscheinend schon länger auf den Fersen war. Das Blauhaar hatte da so einige Ideen, wie sie weiter mit dem Typen verfahren sollten. Die Entscheidung wollte er aber dem offiziellen Missionskommando überlassen. „Also, was machen wir mit ihm?“ Ehrlich gesagt würde Rai den vermeintlichen Dieb hier zurücklassen. Gefesselt und mit Essen und Trinken versorgt – schließlich waren sie ja keine Unmenschen! Das würde ihnen sicher einen Vorsprung geben. Dafür müssten sie aber jetzt aufbrechen. Es war die Entscheidung von Takeo, Rai würde sich dieser fügen. Einige Kraftreserven konnte er sicher noch für ein paar Kilometer aufbringen. Was war wohl der nächste Schritt?
 

Dokuiki Takeo

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Sie hatten kaum Schlaf bekommen, doch hier mit diesem Dieb zu rasten war wahrscheinlich auch nicht die beste Idee. „Wir wissen nicht, ob er alleine unterwegs war, deswegen sollten wir wenigstens ein paar Kilometer zwischen uns und ihn bringen, bevor wir wieder rasten. Wir sind noch nicht weit ab vom Weg, deshalb würde ich vorschlagen, dass wir ihn dort fesseln. Es ist zwar nicht die meist bereiste Straße, jedoch wird früher oder später jemand vorbei kommen und ihn finden. Verhungern wird er in der Zeit schon nicht, immerhin hatte er gerade erst einen Happen von meinem vitalisierenden Eintopf.“ Takeo grinste. Gesagt, getan. Bereits wenige Minuten später war das Lager abgebrochen und der Dieb sicher an einem Baum fixiert, sodass der Weg ins Reich der Blitze fortgesetzt werden konnte.
Als der Dieb außer Sichtweite war, wandte sich Takeo noch einmal an Rai. „Wir sollten jedoch noch eine Pause riskieren, denn wenn wir den nächsten Tag ohne Schlaf reisen, werden wir die nächste Überraschung vielleicht nicht mehr so leicht bemerken.“ Tatsächlich verlief die nächtliche Reise überraschend ereignislos, wenn man an den letzten Tag zurück dachte, und Takeo beschloss, bereits nach vier Stunden die besagte Pause einzulegen. Drei Stunden Powernapping mussten jedoch reichen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen noch jemand auf den Fersen war, war groß. Im Laufe des Tages stellte sich jedoch heraus, dass diese Sorge vielleicht völlig unberechtigt war, denn als die Sonne im Zenit stand, hatte es noch keine neuen Überraschungen gegeben.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir heute so gut voran kommen, wenn ich ehrlich bin. Ich dachte, dieser Schurke wäre nur der erste von vielen gewesen.“ Er kratzte sich am Kopf und lachte. „Vielleicht war ich da etwas übervorsichtig, denn wenn der Inhalt dieses kleinen Briefchens so wichtig wäre, dann hätten die Lords ihn wohl nicht ein paar Genins anvertraut.“

Diese Ninja waren einfach zu gütig. Umezawa dachte bereits, sein letztes Stündchen hätte geschlagen und der strahlende Stern am Himmel der Diebe würde heute erlöschen, doch sie ließen ihn einfach gefesselt zurück. Seine treu ergebenen Handlanger würden sicher bald kommen, und eine Stunde Rückstand war schnell aufgeholt, wenn man so schnell war wie Umezawa. Also... Wo waren seine Begleiter?
Geschlagene zwei Stunden wartete er an diesem Baum fest gekettet. Wozu hatte er Unterstürzung mitgebracht, wenn diese ihn einfach im Stich lies? „Hallo Papa! Was ist denn mit dir passiert?“ Umezawa schaute sich hastig um. „Wo wart ihr die ganze Zeit?! Ihr solltet doch aufpassen für den Fall der Fälle. DAS ist der Fall der Fälle. Los. Bindet mich los. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Wenigstens ging es jetzt ganz schnell. Seine Tochter Tetsuko und sein Sohn Hiroki waren gute Diebe für ihr Alter, aber manchmal hatte er das Gefühl, dass diese Fähigkeiten auf Kosten ihrer geistigen Kraft gegangen waren. Doch jetzt war nicht die Zeit, sie zurecht zu weisen. Sie musste Fallen vorbereiten und um jeden Preis diesen Brief an sich bringen, damit Umezawa sich endlich mal einen Urlaub gönnen konnte! „Und wie machen wir es, Vater?“ Umezawa lachte. „Wir machen die Spezialnummer. Habt ihr die Verkleidungen dabei?“ Es freute ihn, das Funkeln in den Augen seiner Kinder zu sehen. Die Spezialnummer war immer noch das beste, was sie in ihrem Repertoire hatten.
 

Takeshi Rai

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„Alles klar, dann machen wir das.“, ließ Rai verlauten. Der Plan lautete also wie folgt: Nach ein paar weiteren Kilometern würden die beiden wieder zur Ruh kommen und eine weitere Pause einlegen. Das klang in den Ohren von Rai ziemlich gut, denn auch er hatte da so ein leises Gefühl, dass der Dieb hier nicht der einzige sein würde. Wenn man sich in die Lage eines tückischen Auftraggebers versetzen würde, dann würde man nicht nur einen Typen auf die zu stehlende Ware ansetzen – vor allem nicht so einen dummen. Dann kam aber wieder die Frage auf, was so besonders an diesem Brief war. Hoffentlich würden sie das am Ende dieser Mission herausfinden, weil irgendwie war Rai da schon etwas neugierig. War es ein einfacher Brief eines Freundes oder war es ein Auftrag zum Mord? Letzteres wäre sogar clever gewesen, denn niemand würde dies vermuten, so war es eine offizielle Mission. Auch wenn es ein Auftakt für etwas Böses war, die beiden mussten das Ding sicher zum Zielort bringen. Dabei stieg auch schon wieder die Vorfreude in ihm auf, endlich wieder in seiner Heimat zu sein. Lange war es her und endlich fand er wieder seinen Weg zurück. Wer weiß, vielleicht würde er eine Weile dort bleiben und seine alten Freunde besuchen. Ein kleines Mitbringsel für seine Eltern wäre auch nicht so verkehrt. Irgendwas sollte sich dann schon ergeben.

Wie dem auch sei, nach einigen Stunden und einigen Kilometern hinter den beiden, legten sie wieder eine Pause ein. Diese bestand aus drei Stunden an Schlaf und einem kleinen Snack. Gut ausgeruht konnte man den momentanen Zustand von Rai nicht nennen, da passte wohl eher halbwegs ausgeruht. Immer wieder erwischte Rai sich beim Gähnen und er meinte auch etwas unvorsichtiger zu sein. Nach so einer holprigen Nacht war das allerdings auch zu erwarten. Nach einem schier ereignislosen Tag wogen die beiden sich in Sicherheit. Auch Rai meinte, dass sie wohl eher nichts mehr zu befürchten hatten. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich zuerst deiner Meinung war. Aber nach diesem Angriff und dem versuchten Diebstahl von gestern… da hab ich nochmal etwas darüber nachgedacht.“ Rai gähnte kurz und blickte gen Himmel. Die Sonne prallte erbarmungslos auf die beiden herunter. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Tag. „Wieso sollte man so einen Brief stehlen wollen? Unser Auftrag lautet ja, dass wir diesen Brief an einen Freund im Reich der Blitze überbringen sollen. Der Brief kann doch nicht so wichtig sein, dass man ihn gleich stehlen wollte.“ Er legte eine kurze Pause ein, denn grade arbeitete sein Hirn nicht auf Hochtouren. „Außer er enthält vertrauliche Informationen über irgendwas. Dann sollte diese Mission aber unter einem anderen Rang ausgestellt werden… Naja, vielleicht darfst du den Rang der Mission ja erhöhen.“ Rai blickte Takeo an und begann zu lachen. Dieser Fall würde wohl eher unwahrscheinlich sein – wäre aber in Betracht zu ziehen. Egal, auch in den nächsten paar Stunden ereignete sich nicht viel. Hier und da passierten ein paar Wildtiere den Gehweg und man konnte ein paar Reisende begrüßen. Wahrscheinlich war heute mit keinen Zwischenfällen mehr zu rechnen… oder vielleicht doch?
 

Dokuiki Takeo

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„Damit hätte ich kein Problem. Immerhin steigt damit auch unsere Bezahlung.“ Fröhlich stimmte Takeo in Rais Lachen ein. „Wir sollten uns keine Gedanken darüber machen, was in dem Brief steckt. Bisher sind wir auf kein unüberwindbares Hindernis getroffen, und so wird es auch bleiben. Da bin ich mir sicher.“ Sicher hieß in diesem Fall, dass Takeo hoffte, dass der Tag keine großen Gefahren mit sich brachte, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es als Missionsleitung seine Aufgabe war, die Ruhe zu bewahren. So war es jedenfalls in den Büchern. Es war nicht so, dass er wirklich beunruhigt war, aber ein ungutes Gefühl blieb doch, denn bis zu diesem Zeitpunkt waren sie schon an einigen skurrilen Ereignissen beteiligt gewesen.

Tatsächlich waren seine Sorgen unbegründet. Was? Nein. Der Tag verlief natürlich nicht ereignislos, aber die Kuriositäten wurden jedenfalls nicht gefährlicher: Fehlende Brücken, Berge, wo eigentlich Wege sein sollten, und eine Schar an merkwürdigen Reisenden mit unglaublich zeitaufwendigen Problemen. Man konnte wirklich nicht leugnen, dass sich jemand reichlich Mühe gab, um ihnen das Leben schwer zu machen. Dabei konnten die beiden Shinobi ihre Berufsgruppe recht kompetent vertreten und erreichten mit leichter Verspätung bereits am Abend des zweiten Tages die Grenze zum Reich der Blitze. Das Wetter war inzwischen umgeschwungen und genauso traumhaft, wie Rai es beschrieben hatte: Regen, Regen und noch mehr Regen. Takeo hatte Rais Anmerkung zu Anfang als einen kleinen Scherz aufgefasst, doch jetzt wurde ihm klar, dass darin mehr Wahrheit steckte, als er angenommen hatte. „Wirklich bezaubernd in deiner Heimat.“ Takeo zog sich seinen Mantel noch etwas mehr ins Gesicht. „Auf dieser Mission haben sich wohl wirklich alle Mächte gegen uns verschworen. Ich hoffe, das Wetter ist hinter der Grenze wieder besser.“

Umezawa war bereit. Sie waren pausenlos unterwegs gewesen, um sich an die Spitze zu setzen und ihren großen Auftritt vorzubereiten. Wirklich oft hatten sie das Ganze noch nicht durchgezogen, aber er war überzeugt von der Nummer. Er checkte noch einmal die Verkleidung seiner Handlanger a.k.a. Kinder und befand diese für perfekt. Immerhin hatte er die Teile in mühsamer Arbeit zusammengesucht und gefälscht. „Konzentration! Die beiden müssten innerhalb der nächsten Stunde hier vorbeikommen und alles muss perfekt laufen. Keine Fehler.“ Auch er zog sich jetzt die ANBU-Maske ins Gesicht, denn das Wichtigste für einen Schauspieler war gute Vorbereitung, und die fing bereits damit an, sich frühzeitig in seine Rolle zu finden. „Stillgestanden, Männer. Es ist uns zu Ohren gekommen, dass dieser Tage einige sehr gefährliche Shinobi unterwegs sind. Der Raikage hat uns persönlich ausgesandt, um die Grenzen hier sicher zu halten und alle Durchreisenden zu kontrollieren. Dabei sollten wir sehr gründlich vorgehen und immer darauf bedacht sein keinen Kampf anzuzetteln. Verstanden?“ Das war tatsächlich das größte Risiko an seinem Plan. Wenn sie in einen Kampf mit den beiden Ninja geraten würde, wäre es schwierig, sagen wir unmöglich, ihnen den Umschlag abzunehmen. Es musste also schnell geschehen und vor allem mussten sie sehr überzeugend sein. Showtime!
 

Takeshi Rai

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Tatsächlich schafften die beiden Shinobi es fast rechtzeitig an die Grenze zum Reich der Blitze. Mit etwaigen kleinen Hindernissen, wie verschwundene Brücken, immer wieder verdrehte Wegweiser und noch viele mehr, mussten die zwei sich nicht lange beschäftigen, denn immerhin war Rai der Ortskundige hier und er wusste wo es langging. Die leichte Verspätung rührte daher, dass er sich trotz allem auch ein wenig zurechtfinden musste. Aber noch immer stellte er sich die Frage, warum denn genau dieses absichtliche „Steine in den Weg legen“? Vielleicht sollte er früher oder später eine Antwort auf diese Frage bekommen, aber jetzt musste er sich vor dem immer stärker werdenden Regen schützen. Dazu legte er die Kapuze seines Allzweckmantels auf seinen Kopf und hob den linken Arm schützend vor das Gesicht. Der peitschende Regen konnte schon weh tun. Aber Rai war das ja irgendwo gewohnt, wie sah das denn bei seinem Begleiter aus? Naja, dieser versuchte sich mit Mühe und Not irgendwie vor dem Regen zu schützen. Ein paar hilfreiche Tipps von Rai, gaben auch ihm den nötigen Pepp, sodass er sich gut schützen konnte. Und die Hoffnungen, die Takeo hatte, musste Rai leider ein wenig eindämpfen: „Naja, je weiter wir ins Landesinnere kommen, desto weniger wird der Regen. Aber auch dort herrschen manchmal solche Stürme wie dieser hier. Allerdings gibt es auch Tage an denen es gar nicht regnet, ist immer so eine Laune der Natur – hoffen wir aufs Beste!“

Je näher das Team der Grenze kam, desto näher rückte auch der Abschluss der Mission. War das nicht schön? Es ist immer wieder schön, wenn das Ziel genau vor deinen Augen ist und du es nur mehr greifen musst. Nicht mehr lange und die beiden würden endlich mit dieser nervigen Reise fertig sein. Rai konnte dann endlich wieder seine Großeltern besuchen und sich mit seinen Freunden treffen. Was Takeo in Kumogakure machen würde, das hatte er ihn noch gar nicht gefragt. Als der Regen ein wenig nachzulassen schien, wollte der Rai seinen Kameraden eben diese Frage stellen. Würden sich da nicht just in diesem Moment drei Menschen in den Weg stellen. Und schon wieder wurden die beiden aufgehalten, denn anscheinend wollten die drei etwas von den Shinobi. Als der Takeshi sie genauer zu mustern begann, konnte er feststellen, dass es sich hierbei womöglich um ANBU handeln müsste. Wahrscheinlich aus Kumo, denn was würden ANBU aus Shiro hier machen? Die ANBU-Masken verdeckten die Gesichter und die Mäntel die Körper. So konnte man nicht erkennen, wer die Typen jetzt waren – war ja auch der Sinn dahinter. Und siehe da, die Typen gaben sich wirklich als ANBUs aus. Rai warf einen Blick auf Takeo und dann wieder auf ANBU, wobei er eine Augenbraue hob. Hoffentlich verstand er, dass der Takeshi diese Situation ein wenig suspekt fand. „Wenn hier wirklich gefährliche Shinobi herumgeistern würden, dann hätte man uns bestimmt vorher informiert. Wieso sind die überhaupt gefährlich und was haben die getan?“ Als er das sagte, schreite er schon förmlich, weil der Regen mittlerweile wieder stärker geworden war. Na hoffentlich dauerte diese Konversation nicht noch länger an, denn die Zeit drängte.
 

Dokuiki Takeo

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Als Rai seine Bedenken äußerte, trat einer der vermeintlichen ANBUs nach vorne. „Es tut uns Leid, aber wir sind nicht befugt diese streng geheimen Informationen mit jedem dahergelaufenen Ninja zu teilen.“ Takeos Blick ging zu Rai und es war nicht schwer zu erkennen, dass dieser die Situation nicht ganz so koscher fand, wie die ANBU sie zu verkaufen versuchten. An einem normalen Tag hätte Takeo eine Art Grenzkontrolle wahrscheinlich nicht wirklich in Frage gestellt, jedoch war heute – ganz zu schweigen von gestern – definitiv kein normaler Tag. Zum Glück hatten die vergangenen Ereignisse dafür gesorgt, dass Takeo die Sicherheitsvorkehrungen ein wenig angezogen hatte und Bedenke, dass diese Kontrolle die Mission gefährden würden, gab es keine. „Ich bewundere ihre Aufopferung sogar bei diesem Wetter.“ Takeo verbeugte sich und bedeutete Rai mit einem kleinen Zwinkern, dass er mitspielen sollte. „Wir werden selbstverständlich kooperieren, denn immerhin stehen wir auf derselben Seite. Wir profitieren alle von der Sicherheit des Landes.“ Als Takeo seinen Satz beendet hatte traten die beiden anderen ANBU sofort vor, um mit der Durchsuchung zu beginnen. Gerade als einer der beiden seine gierigen Hände nach Takeo ausstreckte öffnete dieser mit einem lauten klacken eine seiner Gifttaschen. Die Hände seines Gegenübers schreckten zurück und Takeo setzte ein freundliches lächeln auf. Wenn man einen hochrangigen Ninja verkörpern will, dann sollte man auch darauf bedacht sein, sich wie einer zu benehmen... „Sein Sie vorsichtig. Einige meiner Taschen enthalten gefährliche – teilweise tödliche – Giftstoffe. Wir wollen doch nicht, dass es morgen nicht mehr genug Personal für Grenzkontrollen gibt.“ Etwas zögerlich als gut für ihn wäre begann der ANBU mit seiner Durchsuchung. Wenig überraschend fand diese ein abruptes Ende als ein kleiner versiegelter Zettel aus Takeos Tasche entwendet wurde. Zeichen wurden ausgetauscht und die ANBU stellten sich wieder in Reih und Glied auf. „Vielen Dank für die Kooperation. Sie können ohne weitere Kontrollen passieren. Wir haben gerade eben die Mitteilung erhalten, dass die gesuchten Verbrecher an einer anderen Kontrolle geschnappt werden konnten.“ Mit überbordender Hektik verließen die eigentlichen Verbrecher den Standort.

Jetzt nur schnell weg hier. Sie hatten die Nachricht, die ihr Auftraggeber wollte und sie mussten jetzt schnell eine ordentliche Distanz zwischen sich und die Ninja bringen, bevor diese den Diebstahl bemerkten. Wenige Stunden später war die Zeit reif für eine Pause, um die Verkleidungen abzulegen. Umezawa wog den Zettel sanft in seinen Händen. Dieser kleine Zettel war einigen Personen eine gewaltige Menge Geld wert. Was stand wohl dort drin? Das Siegel war ungebrochen, aber Umezawa könnte problemlos behaupten, dass die Ninja bereits einen Blick hineingeworfen hatten. Es würde schon keine Probleme geben. Vorsichtig öffnete er das Siegel und entfaltete den kleinen Zettel. Beim Anblick der Nachricht entglitten ihm alle Züge.
Takeo lachte laut. „Ich muss sagen, dass die Idee mit der Ninjaverkleidung gar nicht so schlecht war. An einem anderen Tag hätte sie mich damit sicher gekriegt.“ Takeo saß auf einem Stein und schüttelte die richtige Nachricht aus seinem Stiefel. „Ich würde zu gern ihre Gesichter sehen, wenn sie die Nachricht öffnen. Sie werden sich schwarz ärgern.“ Er zupfte seinen Stiefel zurecht und erhob sich wieder. Es dauerte nicht mehr lang und sie waren am Ziel. Er hatte ein gutes Gefühl. Die größten Hindernisse mussten jetzt wohl überwunden sein und Takeo freute sich auf den Abschluss der Mission. Als sie die letzten Kilometer hinter sich brachten hatte er ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Er dachte immernoch an das Gesicht der Verbrecher, wenn sie die Nachricht erblicken würden.

Wir bewundern eure Mühe. Versucht es doch beim nächsten Mal erneut.

Mit freundlichen Grüßen

Die Shinobi, die sich nicht ganz so leicht ausrauben lassen
 

Takeshi Rai

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Diese Aktion mit der vermeintlichen Verkleidung und die Grenzkontrollen… das alles kam dem Takeshi nicht ganz wasserdicht vor. Mal davon gesehen, dass es regnete. Für dieses kleine Gedankenspiel musste er sich einfach ins Fäustchen lachen. Wie dem auch sei, solche Grenzkontrollen gab es zu Rais Lebzeiten noch nie. Bis jetzt kam die Familie Takeshi immer ohne großes Wenn und Aber über die Grenze. Dies war auch ausschlaggebend für seinen Zweifel. Als sich Takeo dann auf einmal verbeugte, dachte Rai sich, dass der jetzt völlig am Rad drehen würde. Nachdem Rai aber das Zwinkern vernahm, verstand er sofort – er spielte mit. Nun verbeugte auch er sich, wenn auch übertrieben tief. Da es der Plan seines Mitstreiters war, überließ Rai ihm das Rampenlicht. Nicht, dass dieses Vorhaben noch in die Brüche ging. Stur lächeln und winken – daran hielt sich der Takeshi, obwohl er das Winken hierbei bewusst unterließ. Als die beiden Begleiter des vermeintlichen ANBU-Anführers mit der Durchsuchung der beiden Shinobi beginnen wollten, öffnete Takeo seine Gifttasche. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Instinktiv ließ Rai seine rechte Hand zu seiner Kunaitasche gleiten, um sofort zur Stelle zu sein. Als er aber bemerkte und hörte, dass seine Absichten eher edler Herkunft waren, ließ Rai auch von seiner Tasche ab. Die darauffolgende Durchsuchung ließ er einfach über sich ergehen, obwohl der Typ – der Durchsucher – seine Hände wirklich überall hatte. Als dieser feststelle, dass an Rai nichts zu finden war, ließ er von ihm ab und trat wieder zurück in die Reihe. Wie es aber aussah, fand man bei Takeo einen Brief, genau diesen Brief, der der Grund war weshalb die beiden überhaupt hier waren. Und so schnell diese Typen den Brief auch gefunden hatten, so schnell waren sie auch wieder weg. Gerade als Rai zu Takeo wegen dem Brief etwas sagen wollte, lachte dieser laut auf. Ganz perplex hörte er ihm zu, um dann selbst laut zu lachen. „Diese Typen sind echt dumm. Zuerst dachte ich aber selbst, dass das der echte Brief war. Schon am Anfang kam mir die ganze Sache nicht gut vor, noch nie in meinem Leben gab es hier Grenzkontrollen. Nicht einmal Zollkontrollen gibt es hier.“ Rai konnte gar nicht aufhören mit dem Lachen. Und auch der Fakt, dass diese Mission endlich vorbei war, machte ihn umso glücklicher. Nach wenigen Kilometern hatten die beiden den Zielort erreicht – nun befanden sie sich in Kumogakure. Jetzt mussten die beiden nur noch die Zielperson finden. Dabei fand Rai aber noch die Zeit für ein paar kleine Worte: „Weißt du was, ich hab die letzten Tage genossen. Du bist echt ein fähiger Ninja und ich hoffe, dass wir uns schon bald wieder auf einer Mission begegnen. Und jetzt lass uns den Mist endlich zu Ende bringen.“
 

Dokuiki Takeo

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Rai und Takeo unterhielten sich noch eine Weile über den skurrilen Versuch ihre Mission zu erschweren. Als ihr Zielort in Sichtweite kam, nutzten sie die verbleibende Zeit, um sich an all die anderen merkwürdigen Geschehnisse auf dem Weg zu erinnern. Mittlerweile bestand kein Zweifel mehr daran, dass eine höhere Macht versucht hatte, ihr Vorhaben zu verhindern, weshalb Takeo umso erleichterter war, als sie die Tore von Kumogakure durchschritten. Jetzt mussten sie nur noch schnell die Zielperson finden und der ganze Spuk würde vorüber sein. Doch bevor sie loslegten, richtete Rai noch einige Worte an Takeo, die ihn sehr erfreuten. „Ich kann mich dem nur anschließen. Ich finde, dass wir sehr gut zusammengearbeitet haben und gegen eine Wiederholung hätte ich nichts einzuwenden… vielleicht mit ein paar weniger Hürden.“ Er lachte. „Naja, vielleicht können wir in Shiro auch mal zusammen etwas Essen gehen. Hürden gibt es auf Missionen wohl häufiger, denn sonst würde man uns nicht brauchen.“ Danach haderte Takeo nicht lang und schloss sich Rais Worten an.

Wenig überraschend landeten sie in einem sehr wohlhabenden Viertel der Stadt. Takeo warf noch einen letzten Blick auf die Adresse und blieb dann stehen. „Das hier muss es sein.“ Die beiden fanden sich vor einem Anwesen wieder, das selbst für diesen Bereich des Dorfes sehr opulent aussah. Kaum einen Moment später öffnete sich bereits das Tor des Anwesens und zwei Herren traten ins Licht. Der ältere betrachtete die beiden Ninja mit kritischem Blick und zwirbelte seinen langen Ziegenbart. Der Kleidung nach zu urteilen war er der Besitzer des Anwesens und gleichzeitig die Zielperson. Der jüngere grinste fröhlich, während sie gemeinsam die Treppe zum Tor hinab schritten. „Ich danke Ihnen für ihre Gastfreundschaft in den letzten Tagen, Watanabe-sama“, sagte der Jüngere. „Jotaro hält viel von euch. Natürlich werden die Mitarbeiter meines guten Freundes immer einen Platz an meinem Hofe finden. Ich weiß jedoch nicht, ob es mir gefällt, dass der Hintergrund so ein lächerliches Spiel ist“, entgegnete der Ältere. „Jetzt wird es euch nicht mehr länger belasten. Mein Meister wird sich jedoch sehr freuen, dass er die Wette gegen seine Frau gewonnen hat.“ Für ein weiteres Gespräch war keine Zeit, denn die beiden hatten das Ende der Treppe erreicht und standen nun vor Rai und Takeo. Die beiden verbeugten sich höflich und Takeo ergriff das Wort. „Wir kommen aus dem Reich des Feuers, um eine Nachricht von Sato-sama zu überbringen.“ Er hatte zwar keinen Zweifel daran, dass seinem Gegenüber bewusst war, warum sie hier waren, jedoch konnte eine Gewisse Höflichkeit nicht schaden. Takeo holte die Nachricht aus seiner Tasche und reichte sie an Watanabe-sama. Dieser brach das Siegel und hatte die Nachricht bereits nach einigen Sekunden durchgelesen. „Er hat lange gebraucht, um sich diesen Zug zu überlegen. Ich bin mir sicher, dass ich schnell eine Antwort dafür finden werde.“ Langsam ging er zu einem Shogi-Spiel in seinem Vorgarten und verschob einen der Steine. „Wir spielen bereits seit Jahren an diesem einen Spiel. Mir ist nicht ganz klar warum er euch diesmal so hetzen musste, um seinen nächsten Spielzug zu überbringen. Seine Frau macht ihn noch ganz verrückt mit ihren Wetten.“ Takeo wechselte einen kurzen Blick mit Rai. Sie waren also tatsächlich nur kleine Spielfiguren im Spiel eines Lords gewesen auch wenn er nicht ganz durchschaute, worum es bei dieser Sache ging. „Ich danke euch jedenfalls. Jotaros Bote wird ebenfalls ins Reich des Feuers zurückreisen. Wenn ihr mögt, könnt ihr euch ihm anschließen.“ Takeo verabschiedete sich von dem Lord und tauschte sich mit Rai aus. Dieser wollte noch ein paar Tage im Reich der Blitze verbringen. Takeo hingegen nahm das Angebot des Boten an und machte sich zusammen mit ihm auf den Rückweg, um die Mission abzuschließen. Insgesamt eine sehr gelungene Sache und Takeo freute sich wirklich auf das Wiedersehen mit Rai in einer etwas entspannteren Atmosphäre.

- Ende -​
 

Tatsumaki Hei

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[ Mission: Meister der Diebe, #3 ]

Mission: Meister der Diebe, II

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Eins musste man wohl definitiv festhalten: Kana war nicht sonderlich gesprächig. Hei hatte das Gefühl gehabt, dass er durchaus einen guten Einstieg mit der Heranwachsenden gefunden hatte, aber... naja, vielleicht war das ja auch nur sein persönliches Gefühl gewesen. Nicht, dass es ihn persönlich besonders störte, wenn Menschen ein wenig zurückgezogener waren. Er hatte nur irgendwie etwas anderes erwartet - lag wohl daran, dass er über Mari schon das eine oder andere über Kana gehört hatte. Es hatte sich wohl deshalb schon ein wenig so angehört als würden sie sich bereits kennen. Hm. Maris Auftauchen machte es einfacher. Aber: Kana schien sich auch gegenüber der Hyuuga ein wenig zurückzuhalten. Der Tatsumaki zog also sein kleines Briefing durch, ohne zu wissen, was für viele Gedanken im Kopfe der Isayama herumspukten. "Jep", erwiderte Hei amüsiert auf die Frage von Mari. "Eben jener. Es wundert mich auch eher weniger... er hat den Betrügern sicher genau gesagt, was Sache ist." Ein Grinsen huschte über die Züge des Chuunin, als sie sich auf den Weg machten. "Würd' mich zumindest nicht wundern", ergänzte der Tatsumaki. Eigentlich hielt er viel von dem Kollegen, der mittlerweile wahrscheinlich auch ein Chuunin war. Nur balancierte der Takeshi oft auf einem sehr schmalen Grad zwischen Ehrgeiz, Fröhlichkeit und Arroganz. Das war Hei zumindest bei den letzten Treffen aufgefallen. Einen Moment lang schwieg der Ninjutsuka, wurde dann plötzlich von einer Stimme hinter ihm überrascht. Beinahe wäre er zusammengezuckt, aber dann erinnerte er sich wieder das Kana auch mit von der Partie war. Es fiel ihm selbst auf, dass seine Missionen und Aufträge so sehr als Doppelgespann in Fleisch und Blut übergegangen waren, dass es ihm fast seltsam vorkam, noch jemanden dabeizuhaben. Aber: Er gelobte sich selbst, dass ihn das nicht daran hindern sollte, auch trotzdem neue Ninja kennenzulernen. Definitiv wollte er verhindern, dass Kana sich außen vor fühlte - auch, wenn sie die Marschordnung irgendwie selbst bestimmt hatte. Tatsächlich hatte Hei früher oft die Position ganz hinten in der Kollonne bevorzugt. Er wusste genau, warum Kana das tat. Alles zu sehen ohne selbst allzu oft angesehen zu werden hatte etwas sehr beruhigendes.​

"Kristall, ja?" Nachdenklich legte der Tatsumaki den Kopf schief und schob seine weißen Ärmel bis zum Ellenbogen hoch, offenbarte schlanke, braune Unterarme, die sich ebenso wie sein restlicher Teint deutlich von dem hellen Oberteil abhoben. "Klingt gut. Ich glaube alles über fünfzig Zentimeter würden unsere 'Kleinkriminellen' eh lieber liegen lassen", vermutete der Tatsumaki, während sie direkt aus Shirogakure herausspazierten und dann stramm in Richtung dem Reich der Blitze gingen. Was Kana wohl so mit fünfzig Zentimeter Kristall so alles anstellen könnte? Aber bevor sie überhaupt aus Jôsei herauskamen, hielt Mari noch einmal inne. Hei hatte gerade auf ihren Ring-Vorschlag reagieren wollen (er empfand das nämlich als anmaßend, jawohl!), aber seine Freundin entschied sich noch eine ganz andere Bombe fallen zu lassen. Etwas baff sah er der Braunhaarigen hinterher, wechselte einen Blick mit Kana (falls diese überhaupt in seine Richtung schaute, ansonsten warf er eben nur einen Blick zu seiner neuen Kollegin) und kratzte sich am Kopf. Was war denn nun das Problem? Normalerweise gab es nicht viele Dinge, die Mari von einer Mission ablenken konnten, egal ob D, C oder A-Rang. Als sie zurückkam hatte sie eine modisch einwandfreie Sonnenbrille auf der Nase - Hei blinzelte nur verwirrt. Dann aber erklärte die Hyuuga sich und Hei konnte ein Lachen nicht unterdrücken. "Bin mir nicht sicher ob ich beleidigt sein soll, weil du mir das erst jetzt erzählst - oder weil das tatsächlich das erste Mal ist, dass ich dich mit Sonnenbrille sehe. Hyuuga mit Brillen sind so ein lustiges Konzept", meinte er, kicherte ein wenig in sich hinein und schüttelte amüsiert den Kopf. "Ich gehe mal nicht davon aus, dass wir bei einer D-Rang auf Jyuuken zurückgreifen müssen, aber ich erwarte dann vollen Körpereinsatz von dir." Seine Worte wirkten wie ein Spaß, aber ein Fünkchen Wahrheit war darin enthalten. Immerhin wusste man nie, worauf man sich so einließ. "Aber damit haben wir wohl schon eine Art Tarnung. Auch wenn ich nicht glaube, dass uns die Betrüger direkt danach fragen würden..." Noch einmal musterte er seine Freundin, als sie die Brille nach oben schob. Die Idee war gut gewesen. Sie würde nur irgendwann in sich zusammenklappen, wenn es dunkel wurde - und der Weg ins Reich der Blitze würde vermutlich schon eine Übernachtung beinhalten. "Kannst ja schonmal überlegen, ob du nachher von 'Touristin' auf 'Blinde Touristin' umsattelst, wenn's dunkel wird", schlug er vor - und zuckte dann mit den Schultern. Mari würde schon wissen, was sie tat. Ehrlich gesagt machte er sich keine Gedanken darum, dass sie die Mission absichtlich sabotierte. Das über Jahre aufgebaute Vertrauen war halt nicht ganz von der Hand zu weisen.​

Schließlich waren sie außerhalb der Stadt auf der Straße unterwegs, immer in Richtung Nordosten. Es war schon ein gewisser Weg, sie mussten sich also ranhalten. Hier in der Natur war es allerdings ungleich aushaltbarer: Manchmal schattig, manchmal sonnig, aber nie stinkend - und eine leichte Brise wehte durch die unterschiedlichen langen Haare der anwesenden. Kana war mittlerweile ein wenig befreiter unterwegs, das fiel Hei schon auf - und seine hellen, blauen Augen taxierten die Isayama einen Moment. "Zurück zu deinem Vorschlag: Du kannst Kristall formen? Das ist ziemlich ungewöhnlich", stellte er fest und beobachtete neugierig ihre Reaktion. Er selbst war ja auch nicht ganz gewöhnlich, und es kam nicht häufig vor dass er jemanden kennenlernte, der - ähnlich wie er - eine bestimmte angeborene Fähigkeit besaß. Mari zählte da nicht, die kannte er ja schon ewig! "Ich denke, wir sollen es mit Dingen probieren, die nicht an einem Finger feststecken", fuhr er dann fort, blinzelte zu Mari. "Wer weiß, wann du den Finger noch einmal brauchst, ich möchte kein Risiko eingehen dass du ihn verlierst", ergänzte der Wüstensohn amüsiert. Sein Blick huschte wieder zu Kana. "Nicht zu auffällig, aber hübsch und leicht zu verkaufen - ich denke, das ist es worauf sie achten." War zumindest der Tipp von Hei. Allerdings war er jetzt auch kein Experte auf dem Gebiet des Schmucks oder sonstigen Anhängseln. "Vielleicht zwei Armreife... oder eine Kette?" Hei schien ein wenig nachzudenken. "Wenn wir ein Anhänger an einem Lederband zur Schau tragen, lockt das doch sicher gut an." Die Schritte der Ninja auf der gut befestigten Straße waren noch gut vernehmbar, während Jôsei und Shirogakure nach und nach kleiner wurden. "Ich habe mir den alten Missionsbericht angeschaut. Es wurde von vertauschten Schildern gesprochen - davon gehe ich hier mal nicht aus. Scheinbar verletzte Reisende und andere Aufeinandertreffen mit einer Diebesbande. Diese Leute sollen wir dingfest machen. Dafür müssen wir aber genau wissen, wie viele es sind und wo sie ihre Beute verstecken." Er sah Mari bedeutungsschwanger an, blinzelte dann Kana zu. "Kannst du Mari also einen richtig hübschen Kristallanhänger machen, den sie sich umhängen und sehr offen und provokativ tragen kann? Wenn es geht, könntest du es vielleicht um etwas herum formen?" Der junge Mann ging kurz an den Straßenrand und nahm - scheinbar - ein wenig Schmutz in die Hand. Nur einen Moment wirkte es so, als würde er seine Hand fest zusammenpressen, dann zeigte er dort eine kleine Glaskugel, in deren Inneren es noch leicht zu glühen schien. "Damit könnten wir sie verfolgen... denke ich." Einhundertprozentig sicher war er sich nicht, und ohne das Byakugan... ach, das würde schon schiefgehen! Oder?​
 
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Isayama Kana

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Es war nicht mehr von der Hand zu weisen, dass die beiden Chuunin bereits vertraut miteinander waren. Dabei kam sich Kana irgendwie unglaublich jung vor, was sie natürlich auch war, aber die Unterhaltungen, Gestik und Mimik zwischen Hei und Mari erinnerte sie auf irgendeine Weise an ein altes Ehepaar. Die Dreizehnjährige wusste zwar nicht wie alt sie waren, aber sooo viel älter als sie selbst bestimmt nicht. Trotzdem, da war irgendwas besonders Zärtliches zugange, das sie auch von ihren Eltern kannte. Sie kam nicht darauf, aber was auch immer es war, es machte sie mehr oder weniger verlegen. Kana wollte nicht unaufgefordert reden, damit diese Verbindung bestehen blieb. Während sich die Kollegen über einen Rai unterhielten, dachte die Jüngste nach. Komischerweise hatte sie bisher nur mit Älteren nach der Ernennung zum Genin zu tun, ob es ihren ehemaligen Kameraden auch so erging? Wurde man als Frischling nur mit Veteranen zusammengetan, war das normal? Oder haben die sich doch anders entschieden und folgen einer anderen Berufung? Vielleicht waren so viele nach der ersten Mission, nach dem ersten Job abgesprungen, dass überwiegend ältere im Geschäft blieben. Das Shinobidasein war eben nicht für jedermann, ein gutes Beispiel gab ihr Vater ab, der keinem Lebewesen ein Haar krümmen könnte. Aber dafür machte er sich anders nützlich. Was wohl Kagami im Augenblick trieb? Ihren Zwilling hatte Kana schon eine Weile nicht mehr gesehen, die Wege wollten sich anscheinend nicht kreuzen. Das Mädchen kicherte leise bei der Vorstellung, eines Tages einen Auftrag mit der Schwester zu teilen. Konnte entweder mega amüsant werden, oder in einer Katastrophe enden.

Als Mari sich freiwillig als armes Opfer anbot, unterdrückte Kana ein erleichtertes Seufzen. Sie hatte automatisch angenommen, Lockvogel spielen zu müssen, da sie jünger war und ihre Statur eher Schwäche ausstrahlte. Klar, sie hätte die Rolle ohne Murren angenommen, aber die musste nicht unbedingt sein. Eine Rolle spielen, davon hatte sie vorerst genug. Kana wusste ja nicht mal selbst, wer sie eigentlich war. Als sie noch nicht die Akademie besuchte, hielt sich das Mädchen für schlau und irgendwie erwachsen. Diese Annahme änderte sich aber schlagartig, als sie es mit Fremden zu tun bekam, gab es doch so unterschiedliche Charaktere und Wesenszüge, die sie nicht kannte und dadurch verunsicherte. Kana hatte ja keine Ahnung!
Plötzlich bat die Hyuuga um einen Moment, bewegte sich sogleich auf einen bestimmten Stand zu und verschwand. Kana erwiderte den überraschten Blick des Tatsumaki, der anscheinend ebenso wenig über das Vorhaben der Kollegin Bescheid wusste. Um die eingetretene Stille ein wenig zu überbrücken, bejahte die Genin. "Ja, wahrscheinlich. Aber ich wollte mit den fünfzig Zentimetern auch meine Grenze kundtun. Wer weiß, was noch alles passieren wird.", meinte sie sachlich. Mari, die zurückkam, trug derweil eine stylische Sonnenbrille auf der Nase, die ... Kana ziemlich lächerlich fand. Ein leises Prusten konnte sie nur bedingt unterdrücken und räusperte schnell. Errrrm, jedem das Seine. Reiß dich zusammen! "Warum darfst du kein Chakra einsetzen?", fragte sie ehrlich neugierig. War das auf einer Mission nicht riskant?

Irgendwann zog Kana auch die Fingerlosen Handschuhe aus, die durch den Schweiß ekelhaft an der Haut klebten. Sie fuhr sich über das verschwitzte Gesicht und atmete schwer aus. Wasser zum Trinken hätte sie mitnehmen sollen ... soviel zur Vorausplanung. Hoffentlich war der Weg nicht allzu weit. Mit einer Hand fuchtelte sie Luft ins Gesicht, die natürlich nicht ausreichte. Hätte Kana das Element Futon, könnte sie wohl für mehr Erleichterung sorgen. "Ja, das kann ich.", beantwortete sie Heis Frage nach dem Formen des Kristalls. Das folgende Gespräch mit Mari verstand sie nicht. Als ob sie einen Finger an Diebe verlieren würde. Die Isayama folgte aufmerksam weitere Ideen. Egal was, sie würde es formen können. "Wie machst du das?", fragte Kana erneut neugierig, als Hei mit einer glühenden Glaskugel in der Hand auf sie zu kam und nach einem Anhänger fragte. Das war immerhin gar nicht so unähnlich zu ihren Kristallen. Zumindest von außen betrachtet. Dann musterte Kana Mari während dem Laufen, mit der lächerlichen Sonnenbrille auf der Nase und überlegte was zu ihr passen könnte. Das Mädchen griff ebenfalls in die Erde am Wegesrand und begutachtete dann die sandige Konsistenz, mit der anderen Hand nahm sie die kleine Glaskugel entgegen. Kana machte die nötigen Fingerzeichen und ließ die Erde um das Glas kreisrund modellieren, in der Farbe der Augen des Hyuuga-Clans. Das Stück könnte auch dem Mond ähneln, es schimmerte weiß bis silbern. Bewusst führte sie passend helle Punkte ein, damit die Kugel auffällig leuchtete. Anschließend drehte die Jüngste das Ergebnis zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt es Hei unter die Nase. "Wie wäre es hiermit? Auffällig, unauffällig. Schlicht, aber wirkungsvoll." Die Genin selbst stutzte und ließ noch einen Hauch Gold in das Innere fließen. "Oder vielleicht so?"
 
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Hyuuga Mari

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„Was gibt’s denn da zu lachen?“ Das war ja wohl eine Frechheit! Wie konnte Kana beim Anblick dieser stylischen (und nebenbei angemerkt: Verhältnismßig teuren) Sonnenbrille prusten? Die stand ihr doch ganz ausgezeichnet... okay, Mari konnte schon verstehen, dass die Situation ziemlich albern war. Ein schiefes Lächeln auf den Lippen tragend, sah die 20-Jährige vorsichtig über den schwarzen Rand des Accessoires hinweg zu Hei, der klarstellte, dass er trotzdem vollen Einsatz von der Kunoichi erwartete. „Naja, ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu erzählen. Und aye, aye. Wird gemacht“, stimmte sie ihm zu und deutete zum Spaß ein Salutieren an. Amüsement hin oder her, Mari entging das Fünkchen Ernsthaftigkeit in der Forderung des Tatsumaki nicht. Und sie hatte Verständnis dafür, dass er den Erfolg der Mission nicht von ihren eigenen Trainingsvorgaben sabotiert sehen wollte. Auch eine D-Rang-Mission musste ernstgenommen werden und tatsächlich zeigte die Erfahrung, dass man nie so genau sagen konnte, inwieweit ein Auftrag im Endeffekt doch ausarten konnte. Sollte es wirklich hart auf hart kommen und Kana oder Hei Hilfe benötigen, würde Mari ihre eigenen Trainingsvorgaben im Zweifel auch brechen. Aber eben nur dann. „Blinde Touristin… das könnte eine Herausforderung werden. Aber notfalls versuche ich mich auch an dieser Rolle.“ Sie zwinkerte, was man versteckt hinter der Sonnenbrille nicht erkennen konnte und folgte ihren beiden Teamkollegen dann brav weiter, um die Stadttore bald hinter sich lassen zu können. Währenddessen sah sie nochmal zur Isayama, die ihr Lachen zwischenzeitlich unter Kontrolle gebracht hatte und der sie noch eine Antwort auf ihre Frage schuldete. „Naja. Da man mir meine Herkunft ansehen kann, wissen viele Leute auch in etwa, wie ich kämpfe und können sich vielleicht sogar eine Taktik überlegen, wie sie mich ausschalten können“, begann sie zu antworten, legte den Kopf etwas schief und sah Kana dann ernst an. „Daher trainiere ich an neuen Kampfstilen, um meine Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. Und vielleicht auch, um zu zeigen, dass Hyuuga eben nicht gleich Hyuuga ist. Aber gewohnte und gut funktionierende Muster zu verlassen und neue Wege zu beschreiten hat sich als gar nicht so leicht herausgestellt, wenn man im Affekt doch wieder so handelt, wie man es immer getan hat.“ Ob die Jüngere das nachvollziehen konnte? Mari wusste nicht, ob sie schon einmal in die Verlegenheit gekommen war, sich von alten, gut funktionierenden Handlungsmustern trennen zu wollen. Wenn nicht, dann würde sie aber mit Sicherheit irgendwann die gleiche Erfahrung machen. Spätestens, wenn Kana ihren jetzigen Kampfstil soweit gemeistert hat, dass sie sich ebenfalls an neuen Dingen versuchen würde. Mari dachte einen Moment darüber nach und hob dann die Schultern an. „Da ich ohne Chakra allerdings weder Byakugan noch Jyuuken oder Ninjutsu einsetzen kann… trickse ich mich dadurch selbst aus und bin gezwungen, meine neuen Techniken einzusetzen“, beendete sie ihre Erklärung. Was Kana davon wohl hielt?

Einige Zeit später: Das Dreiergespann hatte die Stadt verlassen und folgte der befestigten Straße Richtung Nordosten. Mari wurde bewusst, dass sie diese Straße nicht kannte – an so vielen Orten war sie bereits gewesen, doch kein Auftrag hatte die junge Frau bisher Richtung Kumogakure geschickt. Und das, obwohl das Reich der Blitze sogar dem Shiro-Verbund angehörte. Seit ihrer Begegnung mit dem Raikagen war ihre Lust, in diese Richtung aufzubrechen, auch spürbar gesunken. Naja, die Mission sollte das Team voraussichtlich nur bis zum Grenzgebiet führen. Vielleicht betraten die Ninja das Blitzreich nicht einmal? Im Wechsel durchschritt das Team sonnige und schattige Abschnitte und Mari freute sich über jede Brise, die durch die Baumkronen strich. Es war wirklich elendig heiß. Vermutlich würden die Temperaturen noch weiter steigen… keine schönen Aussichten. Aber leider nicht zu ändern. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass man mir so leicht den Finger abschneiden kann, oder?“, fragte die Hyuuga dann doch nochmal nach und hob eine Augenbraue an, als sie Hei skeptisch betrachtete. Egal ob sie eine Touristin spielte oder nicht, bevor diese Banditen ihren Finger wirklich abschneiden könnten, würden sie bereits mit der geballten Faust gen Boden geschickt werden. Dann wäre die Tarnung vielleicht aufgeflogen, aber verhören konnte man den dann ausgeschalteten Banditen immer noch. „Wir können aber natürlich auch gerne eine Kette benutzen. Aber nicht, dass ich nachher meinen Kopf verliere, hm?“, griff sie die Sache mit dem Finger nochmal auf und grinste amüsiert. Die junge Frau blieb stehen, als Hei an den Wegesrand schritt, einigen Schmutz in die Hand nahm und nach einigen Augenblicken Kana eine innen noch glühende Glaskugel entgegenstreckte. Ah. Es war schon eine Weile her, seit Mari das letzte Mal gesehen hatte, wie Hei mithilfe seines Katon und Sandes Glas erzeugte. Das letzte Mal hatte es noch länger gedauert und die Kugel war nicht so perfekt rund geworden - Hei musste geübt haben. Sie gingen weiter, während die Isayama nun ihrerseits ihre Künste zur Schau stellte. Genauso wie Hei griff sie nach einigem Schmutz am Wegesrand, doch anstatt Glas zu erzeugen, entstand wie von Zauberhand ein weiß-silberner Kristall um die Glaskugel herum. Der Mund Maris öffnete sich einen Spalt breit, doch die Verblüffung erreichte ihren Höhepunkt, als auch noch goldene Akzente hinzukamen. Wenn die 20-Jährige gewusst hätte, dass die Augen des Hyuuga-Clans als Vorbild für das Schmuckstück gedient hatten, hätte sie sich wohl geehrt gefühlt. So blieb es bei der normalen Verblüffung. „Wow. Welcher Dieb könnte sich so etwas guten Gewissens entgehen lassen?“ Mari trat näher und fischte nach einem Band in ihrer Tasche. Dann nahm sie der Isayama den erschaffenen Anhänger ab und musterte ihn noch einen Moment genauer. Normalerweise trug die Taijutsuka keinen Schmuck, aber selbst sie erkannte, dass dieser Anhänger wunderschön geworden war. „Ich habe noch nie von einem Bluterbe gehört, das Kristall erschafft. Welche Kristall-Techniken du mit der Zeit wohl noch so alles meistern wirst? Ich hoffe, davon bekomme ich noch mehr zu sehen.“ Sie lächelte die Isayama einen Moment an, dann fädelte Mari den Anhänger an das Band und knotete dieses wiederum um ihren Hals. Als Ergebnis baumelte der auffällige Kristall nun auf Höhe ihres Dekolletés, ganz passend zu ihrem weißen Oberteil. Sie nickte zufrieden. „Gut. Das fällt auf. Dann müssen wir jetzt nur noch bei besagtem Dörfchen ankommen und darauf hoffen, dass die Gauner noch nicht weitergezogen sind. Oder einen Hitzschlag bekommen haben.“ Sie strich sich mit dem Handrücken über die Stirn, atmete einmal tief aus und folgte dann zusammen mit ihren Kollegen weiter dem Pfad Richtung Grenzgebiet.
 
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Tatsumaki Hei

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[ Mission: Meister der Diebe, #4 ]

Das leise Prusten von Kana fand Hei wirklich witzig. Irgendwie lockerte es ein wenig die Atmosphäre, die er bis eben noch als etwas... dicht empfunden hatte. Kana hatte offensichtlich ein paar Hemmungen zu sprechen, zumindest war sie kein Meister des Smalltalk. Allerdings, auch das erinnerte ihn ein wenig an sich selbst. Früher hatte er - wenn möglich - nicht allzu viel gesprochen. Weder auf Missionen, noch auf Jobs - wenn es sich nicht vermeiden hatte lassen. Mittlerweile war es mehr die Regel, dass er die Gesprächsführung übernahm. So ganz genau wusste er nicht einmal, woher das gekommen war, aber wirklich abstreiten konnte Hei es nicht. Sein Blick suchte den der ungewöhnlich gefärbten Augen von Kana, die... ein wenig so aussah, als würde ihr warm sein. Ein winziges Schmunzeln konnte sich der Wüstensohn nicht verkneifen. Auch das war irgendwie typisch für einen Jungshinobi. Wenn man noch nicht allzu viele Erfahrungen mit allen möglichen Umgebungen gemacht hatte, klang es vielleicht noch attraktiv, das gleiche Outfit zu tragen, egal bei welchem Wetter und welchen Gegebenheiten. Wenn man aber die Wüste, die Berge, die weiten Ebenen des Feuerreichs, dichten Wald und was nicht sonst noch alles bereits hinter sich gebracht hatte, fing man an, sich weitaus besser vorzubereiten. Es war nur ein Moment, in dem Hei darüber nachdachte, während er zusah, wie das Mädchen ihre fingerlosen Handschuhe auszog, aber er fühlte sich manchmal unnatürlich alt, auch wenn er das wirklich nicht war. Er hatte gerade mal eine Zwei vorne stehen - und doch fühlte es sich irgendwie so an, als wäre er schon Ewigkeiten im Job. Aber: Er war neugierig, wie sich Kana entwickeln würde. Wenn sie solche Talente hatte und in ihrem Alter bereits anfing, zu lernen - wer wusste schon, was dabei herauskommen würde? Sicherlich jemand, auf den man sich sehr gut verlassen konnte. Der Tatsumaki grinste leicht. "Super", antwortete er nur und drückte ihr die Glaskugel in die Hand. "Erzähl' ich dir gleich", fuhr er dann fort, nach einer kurzen Pause. ​

Früher hatte er das anders gemacht. Früher hatte er niemandem davon erzählt, was sein Bluterbe war. Wie tief sich die Wüste in seine Adern gegraben hatte. Aber heute war das anders; Mari hatte es ihm ausgetrieben. Während es bei dieser Mission möglicherweise nicht ganz so brisant war, hatte er lernen müssen, dass es wichtig war Fähigkeiten vor seinen Teamkameraden nicht geheim zu halten. Egal wie sehr er sich dadurch genötigt fühlte, zu liefern. Damals hatte er in einem Zustand des Zweifelns gelebt: Wenn jeder von seinen Fähigkeiten wusste, würde dann nicht jeder Dinge von ihm erwarten, denen er nicht gewachsen war? Das hatte sich mittlerweile geändert. Hei war nicht nur sehr viel selbstbewusster geworden, sondern hatte sehr viel mehr Freude und Spaß daran, zu zeigen, was er konnte. Egal was für eine Standpauke er von dem Kagen kassiert hatte, der Wettbewerb war der endgültige Auslöser dafür gewesen. ​

Diese Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, während er fasziniert zusah, wie Kana ihre Fähigkeit zur Schau stellte. Ihm entwich sogar ein leichter Pfiff durch die Zähne. Also eins war mal sicher: Das hier war die deutlich hübschere Variante eines Bluterbes. Er hatte bisher nur selten von Menschen gelesen, die Kristall formen konnten, aber es war ihm nicht gänzlich unbekannt. Seine Studien in den Tiefen der (ihm zugänglichen) Bibliotheken zahlte sich aus. Und einer Sache wurde ihm dann auch bewusst: die Genin war eine äußerst aufmerksame Kollegin. Nicht nur hatte sie Mari genau gemustert, um zu schauen, was ihr gefiel - sondern erschaffte innerhalb von wenigen Momenten ein Schmuckstück, welches sich nicht vor herkömmlichen Anhängern und Schmuckstücken verstecken musste. Selten passierte es, aber... Heis Neugierde war definitiv geweckt. Mit funkelnden Augen betrachtete er das Kristallstück, in welche Kana seine kleine Glaskugel eingeformt hatte, und grinste. "Fantastische Arbeit, Kana", meinte er und lachte. "Sehr viel mehr als ich erwartet hatte." Der Suna-nin warf einen Blick zu Mari und grinste. "Scheint dir auch zu gefallen, hm?" Hei richtete sich wieder komplett auf, schien äußerst zufrieden zu sein - und doch hatte er dieses sehr in ihm verankerte Bedürfnis, Kana über ihre Fähigkeiten auszufragen und sich alles aufzuschreiben. Diese Neugierde war etwas, was sich schon immer durch sein Leben gezogen hatte. "Ich stimme Mari zu. Davon würde ich gerne mehr sehen, wenn möglich. Aber...", fuhr der Wüstensohn fort und sah zu seiner Freundin. "... du hast Recht, wir müssen weiter." Sein Blick huschte zu dem Anhänger, der mittlerweile über dem Dekolleté von Mari hing. Jep. Passte. Er erregte definitiv Aufmerksamkeit. Selbst Hei, der den Erschaffungsprozess mitgemacht hatte, erwischte sich dabei einen Moment einfach nur auf das glitzerne Kleinod zu starrten. ​

Weiter war die Ansage, weiter ging es auch. Hei machte die Hitze nicht zu schaffen, zumindest nicht wirklich. Im Gegenteil, sie erinnerte ihn an seine Heimat, und während es zwar nicht tatsächlich so war... er fühlte sich lebendig. Alsbald traf die Gruppe von Ninja auf einen Scheideweg - drei hölzerne Schilder neben den jeweiligen Wegen offenbarten die Zielorte oder zumindest die Richtungen der jeweiligen Wege. Hei kratzte sich am Kopf. "Wisst ihr", meinte er dann. "Ich vergesse immer das wieder gerne, aber irgendwie ist es doch komisch, wie weit weg das Blitzreich eigentlich ist." Er deutete auf das Schild, dass neben dem einen Weg stand. "Reich des Eisens, ganz im Norden. Daneben gehts in Richtung Reisfeld-Reich. Und dann... Reich des Heißen Wassers, Reich des Frosts und Reich der Blitze. Theoretisch müssten wir durch zwei andere Reiche durchreisen, um bis dorthin zu gelangen. Ich gehe davon aus, dass die Grenze zwischen Hi no Kuni und Yu no Kuni gemeint ist. Alles andere wäre eigentlich seltsam." Er nickte und schien einen Moment nachzudenken. Es war Mittag mittlerweile; die Hitze ließ die Luft flirren und selbst für ihn war es mittlerweile recht heiß. Die fünfunddreißig Grad hatten sie sicher schon erreicht. Sein Blick fiel auf einen hölzernen, recht großen Unterstand, unter dem zwei Bänke und ein Tisch platziert waren. "Lasst uns kurz eine Pause einlegen." Hei fand das wichtig. Sie hatten keinen Zeitdruck in dem Sinne. Ohne, dass das eine Frage gewesen wäre, trieb er seine Kolleginnen zu dem Unterstand, der normalerweise wohl gegen Regen helfen sollte - in diesem Falle aber auch einen guten Sonnenschutz darstellte. Nach einem Griff in seinen Beutel tauchte da plötzlich eine Schriftrolle auf - genauso wie mehrere Trinkflaschen, in denen kühles Wasser nur darauf wartete, eine ausgetrocknete Kehle hinabzufließen. "Bedient euch." Hei lehnte sich gegen den Tisch und warf noch einmal einen Blick auf den Anhänger von Mari. "Übrigens, nur das keine Missverständnisse entstehen: Ich halte ein Lederband für leichter überwindbar als einen Finger. Mehr nicht. Außerdem...", fing er an, blinzelte dann und schüttelte sofort den Kopf. "Ach... egal." Ohne näher darauf einzugehen, wand sich der Suna-nin an Kana - nachdem er einen ordentlichen Schluck getrunken hatte. "Ich schulde dir noch eine Antwort. Du musst sie aber für dich behalten, das ist Top Secret. Und auch noch nicht komplett ausgereift." Der Schwarzhaarige hob eine Hand, über der eine kleine Flamme entstand. "Ich bin Ninjutsuka und nutze Katon. Außerdem habe ich auch eine besondere Fähigkeit." Er hob die andere Hand an, und dort flog - wie von selbst - Sand aus der Umgebung hin, welcher sich insbesondere aus ein paar der Ritzen und Ecken des Unterstands erhob. "Und zusammen...", erklärte er, führte die Hände zusammen und es wirkte, als müsste er beinahe gegen magnetische Kräfte ankämpfen, als sich seine Arme anspannten und er die Hände immer weiter zusammendrückte. Der Sand fing an zu glühen, schien zu rotieren - bis eine bonbongroße Glaskugel daraus entstand, welche immer noch glühte. Hitze ging von der Kugel aus wie von einem Wärmestrahler - zumindest für einen Moment. Hei atmete einmal ein, einmal aus, dann ließ er die schnell kühlende Glaskugel auf den Boden fallen, wo sie noch ein Stück weiterkugelte. "Ich bin noch dabei, die Grundlagen ordentlich zu strukturieren. Es ist echt schwierig." Mit diesen Worten lächelte er seine Mitstreiter an. "Wir sind auf jeden Fall ein schlagkräftiges Team. Übrigens... Mari, wenn jemand auftauchen sollte - bitte versuch so viel es geht mit dem Anhänger zu kokettieren, wie du kannst, in Ordnung? Ich möchte, dass jeder potentielle Dieb das Ding sieht." Das Lächeln wurde zu einem feinen Grinsen. Naja, irgendwie gehörte das wohl auch dazu, eine Kunoichi zu sein. "Kana, ich würd' dich bitten, ganz genau darauf zu achten, wohin jeder schaut, mit dem wir zusammentreffen, egal ob er gerade mit mir, mit Mari oder gar nicht redet. Damit sollten wir erstmal gut abgesichert sein. Eigentlich sollten wir erst heute Abend in dem Dörfchen ankommen, aber wer weiß..."
 

Isayama Kana

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Als Mari von dem Verbot des Chakraeinsatzes erzählte, nickte Kana verständnisvoll und interessiert an den richtigen Stellen. Persönliche Weiterbildung war gut und wichtig. Die Hyuuga schien wirklich sehr stark zu sein, wenn schon alle möglichen Techniken bereits erlernt wurden und quasi im Schlaf ausgeführt werden konnten. Deren Schwächen und Stärken zu kennen gehörte natürlich auch dazu sowie einen Ausgleich finden. Zwar hatte die Genin vermutlich noch längst nicht alles aus ihrem Shouton herausgekitzelt, aber auch sie musste sich in Zukunft sicherlich was Neues aneignen. Da sie sich bislang auf reinem Ninjutsu spezialisiert hatte, könnte das zum Problem werden, da sie scheinbar kein Element in sich trug. Vielleicht war das Shouton einfach stärker und unterdrückte irgendwas, wer wusste das schon. Jedenfalls gab sich Kana diesbezüglich noch nicht geschlagen und machte sich deshalb keine Sorgen. Immerhin stand sie erst am Anfang ihrer Karriere, es könnte viel passieren. "Ich verstehe, das ist ein sehr kluger und logischer Plan, Hyuuga-san. Wow, dann bist du bald unverwundbar ... Zum Glück stehen wir auf derselben Seite." Die Genin hatte automatisch mehr Respekt vor Mari. Apropos unverwundbar ... Kana musterte einige Momente die Seite von der Älteren und bevor sie sich zurückhalten konnte, war die Frage auch schon zu hören. "Wie geht es dir mit deiner Wunde? Ist die mittlerweile verheilt?" Zwar hatte sie nicht den Eindruck, als würde da noch eine Beeinträchtigung vorliegen, aber es interessierte die Isayama trotzdem. Nach dem gemeinsamen Job war gewiss eine Weile vergangen, aber das musste nichts heißen, die Wunde trug Mari schließlich auch da schon ein bisschen länger mit sich herum, soweit Kana richtig lag. Alles in allem schien die Ältere viel heiterer und offener als letztes Mal, auch das war der Jüngeren nicht entgangen. "Ah." Ihre Wangen erröteten deutlicher (durch die Hitze waren sie schon leicht gerötet), sie schaute weg. "Also ...", setzte sie hastig und etwas lauter nach, blickte dann wie ein aufgeschrecktes Reh von Mari zu Hei und wieder zurück. Vielleicht wollte die Hyuuga ja gar nicht, dass der Tatsumaki davon wusste. Der Satz blieb unvollständig, Kana wusste ohnehin nicht, wie sie die Situation retten sollte. Was für ein Fettnäpfchen! Erdboden, tu dich auf ...
...
Nein, die Hitze war gar nicht witzig. Wie konnte Hitze auch witzig sein, sie war total unangenehm, viel zu übertrieben. Hole doch bitte jemand die Sonne vom Himmel. Irgendwann würde Kana einen übermächtigen Kristall erschaffen und den Feuerball persönlich zerschmettern. Eigentlich könnte sie auch einfach die schwarze Jacke ausziehen, aber das wäre ja zu einfach nicht wahr? Die Natur und die unbekannte Gegend konnte das Mädchen kaum genießen, war es zu sehr damit beschäftigt, auf den Beinen zu bleiben, diese zu bewegen und den Anschluss nicht zu verlieren. Kana starrte auf den unebenen Boden und zählte ihre Schritte, um konzentriert zu bleiben und nicht auf die flirrende Luft zu achten. Wie konnten die anderen bloß so gelassen eine Unterhaltung führen?
Mit hängenden Schultern und schweren Schritten, die lauter waren, als die der Älteren, schleppte sie ihren Körper voran, das war aber auch schon alles, was sie derzeit tun konnte. Außerdem versuchte Kana das peinliche Keuchen zu unterdrücken, noch eine Sache, die den Kopf beanspruchte. Hach, war das alles belastend, blöder Sommer. "So ein Mistwetter.", grummelte sie zwischendurch, ohne die Konsequenzen zu fürchten.
Die Isayama schielte auf den Nacken Maris, der mittlerweile ein Band trug, dessen Anhänger ihre eigene Kreation war und lächelte in sich hinein. Sie war stolz und froh darüber, auf der Mission bereits nützlich gewesen zu sein, obwohl das keine große Sache war. Aber somit konnte sich das Team die Suche nach einem wertvoll aussehendem Stück sparen und die gewonnene Zeit anderweitig verwenden. Für einen kurzen Augenblick blieb sie abrupt stehen, als ihr die Erkenntnis kam, wie viel Geld sie durch ihre Kristalle verdienen könnte, ehe sie weiterlief. Das wäre zwar Betrug und das würde Kana natürlich nicht tun, aber dennoch ... Woah. Durch den Gedanken kratzte sie leicht beschämt die Wange. Als die Gedanken abrissen, wurde ihr erneut die Hitze bewusst. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihr und sie befeuchtete die trockenen Lippen mit der Zunge. Durst. Nächster Gedanke, nächster Gedanke ... Die Glaskugel. Die bernsteinfarbenen Augen glitten zum Mann neben Mari und musterten ihn neugierig. Kana war sehr gespannt auf die Erklärung bezüglich der Entstehung, sie tippte auf irgendwas mit Katon, da die Kugel glühte und auch Hitze in die Hitze ausstrahlte.
Als der Tatsumaki irgendwann auf ein Schild deutete, das verschiedene Wege aufzeigte und deren Gebiete genauer erklärte, konnte Kana nichts dazu sagen, da sie diese Reiche bisher nie besuchte. Hoffentlich würde sich das bald ändern, denn allein die Namen klangen super spannend. Was gerade jedoch besonders hängen blieb, war 'Theoretisch müssten wir durch zwei andere Reiche durchreisen, um bis dorthin zu gelangen.'. Oh nein, diesen Marsch würde Kana ganz bestimmt nicht überleben! Nicht bei dieser unmenschlichen Temperatur! Ihr Entsetzen war durchaus zu bemerken, wandelte sich jedoch plötzlich zu Freude, als er sein Team zu einem Unterstand mit Schatten trieb. Die Jüngste ließ sich ungalant auf einer der Holzbänke plumpsen und wollte ihren Oberkörper auf dem Tisch langmachen, konnte sich aber beherrschen. Stattdessen erlaubte sie ihren Schultern und Oberarmen Freiheit und ließ die Jacke bis zum unteren Rücken rutschen. Aufgeben wollte sie den schwarzen Stoff aber immer noch nicht. Kanas Augen leuchteten auf, als Hei Wasser aus seiner Tasche beziehungsweise aus einer Schriftrolle zauberte und an die beiden Kolleginnen verteilte. Sofort stillte sie ihren Durst, ein kühler, angenehmer Schauer durchfuhr den gesamten Körper. Wieder seufzte sie, aber diesmal erleichtert. Jetzt ein Nickerchen ...

Er sagte etwas. Und dann sagte er etwas zu Kana und sie schreckte auf, als sie bemerkte langsam einzudösen. Sie blinzelte betont überrascht und räusperte trocken. "Entschuldige, was hast du gesagt?" Ja, ihre körperliche Kondition war ... Bescheiden. Aber die war vermutlich schon aufgefallen. Die reichte für den Status einer Kunoichi, aber viel mehr war zur Zeit nicht drin, bei der Hitze schon gar nicht. Kana wischte einmal über das Gesicht, straffte den Rücken und blickte zu Hei auf. "Top Secret, verstanden.", ein deutliches Nicken. Ha, Katon, sie wusste es! Und ... Sand? Kana stand wie von einer Tarantel gebissen auf, stützte sich auf den Tisch und lehnte sich mit leuchtenden Augen näher zu Heis Händen, die etwas zu kreieren schienen. Die gebündelte Hitze dabei stellte die Hitze der Umgebung beinahe in den Schatten, deshalb zog sich das Mädchen wieder ein bisschen zurück. Und dann entstand wie zuvor eine kleine, glühende Glaskugel aus dem Gemisch von Katon und Sand. Ja, der Vorgang war nur logisch. Allerdings wusste sie ja nicht, dass der Mann den Sand kontrollieren konnte, deshalb kam sie nicht auf die Entstehung. "Das ist großartig!", stieß Kana aufgeregt aus. "Kannst du noch mehr mit Sand anstellen, oder entdeckst du deine Fähigkeiten damit erst? Oh, wow, dann beherrschst du also Katon, den Sand und kannst mit beidem sogar noch Glas herstellen. Das ist ... Unglaublich cool!" Ja, doch, Kana staunte nicht schlecht. Dann wandte sie sich an Mari. "Hast du das gesehen, Hyuuga-san!?" Natürlich hatte sie das gesehen, aber Kana konnte kaum an sich halten, so aufregend fand sie das Schauspiel. Anschließend knurrte der Magen, der die Genin wieder auf den Boden der Tatsachen holte, verlegen platzierte sie sich wieder auf die Holzbank und kramte länger als nötig in ihrer eigenen Tasche. "Oh ..." Sie präsentierte zermatschte Reisbällchen und zuckte mit den Schultern. Kana nahm einen großen Bissen und kaute, folgte dabei aufmerksam den nächsten Auftrag Heis. Schweigend hob sie einen Daumen und machte damit klar, dass sie jeden Fremden genau beobachten würde. Auf Maris kokettieren war sie ja besonders neugierig, ob Kana das könnte? Lieber nicht vorstellen.
 
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Hyuuga Mari

Chuunin
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Warum hatten sie einen der heißesten Tage des Jahres für eine Reise ins Grenzgebiet erwischen müssen? Das war mehr als Pech. Während des Weges blickte Mari kurz zu Hei, der natürlich nicht danach aussah, als würden ihn die Temperaturen wirklich beeinträchtigen. Der Tatsumaki stammte eben aus Suna, diese Leute bekamen eine gewisse Hitzeresistenz schon bei der Geburt mit in die Wiege gelegt. Anders als bei Kälte... aber das war ein anderes Thema. Dann sah die junge Frau weiter und ihr Blick blieb an Kana hängen. Das Mädchen sah deutlich mitgenommener aus, was Mari nicht verwunderte. Ihre Wangen waren gerötet, Schweiß stand auf ihrer Stirn und sie schlurfte mehr, als dass sie ging. Und die Hyuuga selbst? Im Gegensatz zu Hei konnte man auch an ihrer Stirn sehr deutlich den Schweiß erkennen, doch ansonsten hielt sich die sichtbare Erschöpfung in Grenzen. Das lag nicht nur an der gewissen Ausdauer, die die Kunoichi mitbrachte, sondern auch daran, dass sie damals während ihrer Trainingsreise nach Sunagakure gelernt hatte, mit höheren Temperaturen umzugehen. Das reichte noch lange nicht an die Resistenz heran, die ein waschechter Wüstenbewohner besaß, reichte aber aus, um bei sehr hohen Temperaturen nicht gleich aus den Latschen zu kippen. Dennoch war auch Mari froh, als sie an einem schlichten Unterstand zum Stehen kamen Hei eine kleine Rast ankündigte. Direkt nachdem Kana sich förmlich auf die Bank geschmissen hatte, gesellte sich auch die Hyuuga dazu – setzte sich aber deutlich gesitteter hin. Früher wäre Hei wohl genauso erschöpft wie die Isayama von einem so langen Fußmarsch gewesen, dass er seit seiner Ernennung zum Chuunin an seinen körperlichen Fähigkeiten gearbeitet hatte, machte sich nun bezahlt. Die Kunoichi nahm die Wasserflasche von Hei lächelnd entgegen, trank einen Schluck und überließ dem Suna-Nin dann schweigend seine Erklärungen bezüglich der Glaskugel. Mari kannte das alles, weshalb es für sie nichts Neues war. Informativer war die Beobachtung von Kanas Reaktion auf die Erklärungen. Interessant... Diese Wandlungen in Mimik und Gestik der Jüngeren waren faszinierend zu beobachten. Einerseits tat sie cool und unbeteiligt, war eher ruhig und beobachtete. Und dann kamen da diese einzelnen Momente, in denen man Kana die pure Aufregung vom Gesicht ablesen konnte, in der sie kopflos losplapperte und man ihr erst wirklich anmerkte, dass sie ein frischer Genin war, der gerade 13 Jahre zählte. Nicht, dass Mari das genaue Alter von Kana kannte, aber in diesen Momenten der Aufregung konnte man ihr das noch recht junge Alter ansehen. Eigentlich fand die Braunhaarige das gar nicht so schlecht, es zeigte, dass Kana eigentlich ein ziemlich normales Mädchen war. So im Ganzen, wenn man mal von ihrem Beruf absah. Wenn Mari sich daran zurückerinnerte, wie distanziert, kühl und teilweise auch abweisend sie in diesem Alter gewesen war... nein, da war das Verhalten von Kana zu bevorzugen. „Oh.“ Die 20-Jährige hatte nicht damit gerechnet, so direkt von der Isayama angesprochen zu werden, weshalb sie einen Moment brauchte, bevor ein zaghaftes Schmunzeln sich auf ihre Lippen legte. „Ja, gesehen.“ Was sollte sie auch sonst dazu sagen? Ob es Kana auffiel, dass Maris Begeisterung bei Weitem nicht mit der ihren mithalten konnte? Was nicht daran lag, dass es nicht beeindruckend war, sondern einfach daran, dass Mari laufend die Entwicklung von Heis Künsten mitbekam. Und ihm beim Formen der Glaskugel sogar schon einmal geholfen hatte. Aber das konnte Kana natürlich nicht wissen, immerhin wusste die Jüngere nicht einmal, dass Hei und sie... ein Paar waren. Und zusammenwohnten. Musste man so etwas einer Kollegin eigentlich mitteilen? Mari hatte darüber noch nie nachgedacht und kam sich in dem Moment, in dem der Gedanke aufkam, plötzlich recht dämlich vor. Es hatte ja nichts mit dem eigentlichen Auftrag zu tun, auch nicht mit ihrem Beruf. Und doch hatte sie plötzlich das Gefühl, als würde sie Kana irgendetwas bewusst vorenthalten. Hm. Die Stirn der jungen Frau legte sich etwas in Falten, während sie darüber nachdachte, aber zu keinem zufriedenstellenden Schluss kam. Automatisch blickte sie zum Tatsumaki, so als könne er ihr eine Antwort geben. Doch der konnte kaum wissen, worüber Mari gerade nachdachte, weshalb es die allgemeine Verwirrung wohl nur verstärken würde.

„Hm? Oh, ja. Klar.“ Kokettieren? Das sollte sie hinbekommen. Es war ein Schauspiel, nicht mehr. Und auch wenn Mari heutzutage deutlich weniger schauspielerte, als sie es früher getan hatte, so hatte sie immer noch ein gewisses Talent darin. Den Schmuck besonders in Szene zu setzen sollte möglich sein. Kurz sah sie auf den kristallenen Anhänger herab, dann zu Kana und stutzte, als sie das gematschte Reisbällchen in ihren Händen erkannte. „Die sind aber nicht zufälligerweise aus dem Yūshoku, oder?“ Wenn doch, hätte die Hyuuga jetzt darum gebettelt, auch eines der Reisbällchen zu bekommen, zermatscht oder nicht. Die Erwähnung des Yūshoku erinnerte Mari nicht nur an den letzten Job, sondern auch daran, dass sie Kana noch eine Antwort auf ihre Frage bezüglich der Verwundung schuldig war. Sie lächelte. „Mit der Wunde ist mittlerweile übrigens alles in Ordnung. Bei der Hitze spüre ich sie zwar irgendwie, aber es ist nicht viel mehr als ein Jucken... ich glaube nicht, dass sie mich im Ernstfall noch beeinträchtigen sollte.“ Sie sah hinüber zu Hei, der damals die Erstversorgung der Wunde übernommen hatte und daher wusste, wie schlimm die Verletzung zwischenzeitlich ausgesehen und wie viel Blut die junge Frau damals verloren hatte. Mari war froh, dass es nur noch eine Narbe und ein gelegentliches Ziehen waren, die an den tiefen Schwertschnitt aus Toshi no Kokka erinnerten. Sie trank noch einen Schluck des kühlen Wassers und wollte noch etwas ergänzen, als plötzlich ein lauter Schrei ertönte.

„Oh, Hilfe! Bitte, jemand muss uns doch helfen!“

Mari hielt in ihrer Bewegung inne, dann sah sie über den Rand ihrer Sonnenbrille hinweg zu Hei und Kana, so als wolle sie herausfinden, ob auch sie den Schrei gehört hatten. Mit einer kurzen Verzögerung stand die Kunoichi auf. „Heute habe ich kein Byakugan im Angebot“, wisperte sie ihnen leise zu, da sie nicht wollte, dass es jemand hörte, für dessen Ohren die Aussage nicht bestimmt war. Dann zuckte Mari mit den Schultern und deutete in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Brauchte da wirklich jemand Hilfe? Wie zur Bestätigung hallte ein weiterer Schrei aus den Wäldern zu ihnen herüber. „Bitte! Hiiiiiilfe!“ Mari seufzte und wusste, dass sie diesen Hilferuf nicht mit gutem Gewissen ignorieren konnten. „Ohne Byakugan müssen wir uns mit der altmodischen Variante begnügen und selbst hingehen, um nachzusehen, was los ist.“
 
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Tatsumaki Hei

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[ Mission: Meister der Diebe, #5 ]

Die Reaktion von Kana war natürlich vollkommen angemessen! Hei empfand die Begeisterung, die in den Augen der jungen Kollegin glitzerte, als sehr zufriedenstellend - so hatte bisher wirklich noch niemand reagiert, wenn er so etwas gezeigt hatte. Mari selbst war ja nicht so der Typus für lauthalsige Begeisterung (was sie nur erneut eindrucksvoll bewies). Wieso freute sich eigentlich irgendeine Genin mehr über seine kleine Vorstellung als seine eigene Freundin!? Das war doch einfach nicht fair. Hei warf einen Blick in Richtung der Hyuuga, die aber sehr in Gedanken versunken schien. Hä. Was war denn nun los? Bissher mehr Enthusiasmus, bitte! Der Tatsumaki wand sich also wieder an die eine Person in seinem Team welche aufpasste (Kana) und grinste sie leicht an. "Großartig wird es sein, wenn ich es zum Funktionieren bekomme. Also... mit Jutsu und so. Das ist bisher noch nicht so ganz gelungen." Er fand es sehr sympathisch, wie Kana plötzlich sehr viel neugieriger und offener schien als noch zuvor. Das erinnerte ihn wirklich ein wenig an ihn, als er noch jünger gewesen war. Naja... um genau zu sein, war es bei ihm ja auch heute noch ein wenig so: Wenn es etwas gab, was ihn überraschte oder neugierig machte, reagierte er häufig ein wenig offener. "Ja, Katon. Und die Sandkontrolle ist etwas, was ich schon seit jeher habe. Es ist einer der Gründe, warum ich Ninja geworden bin - ein Bluterbe", erklärte der Tatsumaki ein wenig verblüfft. Also, verblüfft vor allen Dingen weil es ein Ding für Kana zu sein schien, dass er diese beiden Dinge beherrschte. Bevor er dazu kam, eine Rückfrage zu stellen, holte der Blob auf der Bank namens Kana Reisbällchen heraus, die sie während seiner Missionsbesprechung zu futtern begann. Hm. Das Mädel schien nicht gut mit der Hitze klarzukommen. Also, bei der Kleidung generell überhaupt kein Wunder, aber sie hatte ja schon ein wenig mehr Haut an die Luft bekommen in der Zwischenzeit. Sie schwitzte, Mari schwitzte, Hei war putzmunter - der Klassiker, wenn er in solchem Wetter unterwegs war. Es erinnerte ihn an seine erste Mission in Suna, mit Mari und Shika. Erste Amtshandlung in der Wüste war gewesen, sein Oberteil auszuziehen. Ob das damals so cool gewirkt hatte wie es sich angefühlt hatte? Vermutlich nicht, dachte sich der Suna-nin und war froh, dass die Pubertät hinter ihm lag. ​

"Tja... ein weiteres Beweisstück dafür, warum ein Medic im Team keine schlechte Idee ist", brummte Hei noch als Ergänzung auf Maris Anmerkung. Kana wusste von der Verletzung? Jetzt, wo sie es sagte - als Mari diesen Auftrag mit ihr durchgeführt hatte, war sie noch eingeschränkt gewesen. Stimmt ja. "Gefühlt gibt es einen erheblichen Mangel an Medic-Nin, auch wenn das nur eine Vermutung ist." Er sah dabei zu, wie Mari die Flasche an die Lippen setzte, hatte vor sich das Gefäß danach zu schnappen - aber wurde von einem Schrei abgelenkt. Hilfe? Jemand muss helfen? Hei horchte auf, sah dann in Richtung seiner Kolleginnen und schmunzelte. "Du lebst diese Sonnenbrille, was? Wir kriegen das schon ohne Byakugan-Unterstützung hin. Okay, egal wer oder was das ist: Bleibt skeptisch. Aber nur nach innen. Nach außen sind wir hilfsbereit und vielleicht ein bisschen einfach zu überzeugen. Klar?" Er packte den Kram, der auf dem Tisch stand (und von ihm war) wieder in seinen Beutel und winkte seinen Begleiterinnen zu. "Kommt schon, lassen wir nichts anbrennen."

"Hilfee!", tönte es noch einmal aus der Baumgruppe, und die Ninja hüpften auf dem Weg dorthin über einen kleinen Graben. Gerade in diesem Moment kam ihnen ein Mann entgegen. "Oh, endlich hört mich jemand! Ich hatte gehofft... meine Frau braucht Hilfe! Ich glaube sie hat einen Sonnenstich!" Hei machte ein überraschtes Gesicht. "Oh nein! Wo ist sie? Los doch, weist uns den Weg!" Er sah zu den beiden Kunoichi an seiner Seite, dann wieder zu dem Mann, der nachdrücklich nickte. Er flitzte los, sehr fidel für Heis Geschmack - und dafür, dass seine Freundin oder Frau oder was auch immer in Not war und er selbst anscheinend so gar nicht. Wie wollte der Mann das erklären? Dass er das ganze Wasser alleine getrunken hatten? Die kleine Gruppe folgte dem Kerl, und Hei war tatsächlich so oder so ganz gewillt, das zu tun: Immerhin könnte es trotz allem sein, dass dort wirklich eine verletzte oder in Not befindliche Person auf Hilfe hoffte. Wenn nicht, und davon ging er aus, dann konnte Mari zumindest sehr gut ein wenig den Anhänger aufzeigen. Und Kana konnte schauen, ob sie etwas entdeckte. ​

Doch es sollte noch ein bisschen anders kommen. ​

Der Reihe nach: Mari, Kana und Hei kamen an dem Schauplatz an. Eine sehr schlank wirkende Frau lag auf dem Boden, ein Tuch über dem Gesicht, und wimmerte leise vor sich hin. Der Mann eilte zu ihr. "Oh, Liebes - es ist Hilfe gekommen. Endlich musst du nicht mehr leiden!" "Krächz", machte die Frau und es klang tatsächlich ein wenig mehr so als würde sie es sagen, als es wirklich tun. Hei beugte sich über die am Boden liegende Blondine, deren strohfarbenen Haare in einem geflochtenem Zopf auf dem Boden lagen. Genauso wie sie also im Grunde - dem Suna-nin fielen die leichten Redundanzen in seinen mentalen Beschreibungen durchaus auf. Das sollte er wohl mal stromlinienenförmiger gestalten. Durch das Tuch konnte man nichts sehen, aber eigentlich sah sie nicht so aus als wäre sie zu lange in der Sonne gewesen. Ihr Dekollete, welches sichtbar und offen präsentiert wurde, zeigte keine starke Rötung. Die Arme auch nicht. Beine und Füße waren durch Schuhe und Hose zwar vollkommen bedeckt (was Hei bei diesen Temperaturen für einen Zivilisten so oder so mutig fand), aber was bedeckt war, war wohl auch nicht in Gefahr. Blieb der Kopf. "Mari, kannst du dich bitte um die Dame kümmern? Vielleicht ein wenig Wasser..." In diesem Moment ertönte ein Jammern von dem Mann, der sich bisher zurückgehalten hatte, und er klammerte sich förmlich an Kana. Diese konnte sicher spüren, wie seine Hände sich nicht nur hilfsuchend um ihren Körper schlangen - sondern fast schon abzutasten schienen. Wehmütig moserte er rum. "Ich weiß nicht ob Wasser genügt, oh werte Retter! Sie ist ganz plötzlich umgekippt und ist seitdem fast im Delirium!" Tatsch, tatsch... tatsch... ​
 
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Isayama Kana

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Wow, wie konnte Mari von Heis Fähigkeiten nicht beeindruckt sein? Selbst wenn die beiden Chuunin miteinander bekannt waren und sie seine Techniken immer wieder beobachten konnte, war so ein Schauspiel doch niemals langweilig. Kana könnte sich endlos darin verlieren, Heis Bluterbe war reine Kunst. Na ja, wenn man dafür kein Auge sowie Interesse hatte, war Maris Reaktion wohl auch angemessen. Jedem das Seine. Die Genin wollte ihn noch fragen, ob er seine Fähigkeiten bloß für den Kampf einsetzte oder auch anderweitig nutzte, aber der Moment war vorbei. Kana verschlucke sich an einem Reiskorn und hustete dreimal, als Mari fragte, ob die zermatschten Bällchen aus dem Yūshoku stammten. Sie spülte hastig mit Wasser nach und brachte den lästigen Reiz im Hals mit einem kräftigen Räuspern unter Kontrolle. Das Mädchen war zwar nicht sonderlich arm, aber es sollte dennoch mehr Geld zur Verfügung haben, wenn es solch eine Köstlichkeit einfach kaufen wollte und keine andere Beschaffung anstand. "Nein, leider nicht. Sonst müsstet ihr mich von den Wolken herunterholen.", ein kleines Schmunzeln, das ein wenig verrutschte, als die Erinnerung an den Raikagen aufblitzte. So ein mürrischer, verbitterter alter Mann. Unglaublich, wie 'seine' Shinobi ihm Sympathie entgegenbringen konnten. Andererseits verhielt er sich denen gegenüber auch ganz anders. Was solls. Kana schüttelte leicht den Kopf, um sein Bild vor ihrem inneren Auge zu vertreiben, und nahm noch einen großen Schluck Wasser. "Mhm, das ist gut.", kommentierte sie Maris Ausführung bezüglich der alten Wunde und musste ein Gähnen unterdrücken. Wie unhöflich. Hoffentlich bekam die Hyuuga keinen falschen Eindruck, aber Kana war wirklich müde. Und da das Trio momentan pausierte, war das Wachbleiben ein Akt der Willenskraft. "Vielleicht könnten wir uns bei Zeiten mal genauer über unsere Bluterben unterhalten?", schlug Kana neugierig dem Tatsumaki vor, aber eine Antwort würde sie erst mal nicht bekommen, denn gerade als sie ihr Hab und Gut wegpackte und dem Mann auf dem Wink folgen wollte, ertönte ein Hilferuf in der Nähe.

Kana hob blitzschnell die Schultern, so als würde gleich irgendwas Gefährliches über das Team hinwegziehen, oder aber auch vor Schreck. Mensch, sie sollte sich wirklich mal zusammenreißen, aber nun war sie durch das plötzliche Adrenalin wieder belebt. Kana erwiderte den Blick Maris über den Rand der Brille, auch, wenn der Moment ziemlich unpassend war, musste sie ein erneutes Prusten verkneifen. Stattdessen kam ein leises Schnauben. Und dann noch der trockene Kommentar dazu ... Dann nickte die Genin ihrem Teamleiter deutlich zu, sie hatte seine Befehle gehört und verstanden. Während die drei der Stimme folgten, beförderte die Jüngste die schwarze Jacke zurück auf die Schultern, hach wie kuschelig warm. Nach wenigen Minuten trafen sie schließlich auf die Zielperson, Kana machte ein verständnisvolles Gesicht, als es um einen vermeintlichen Hitzeschlag ging. Hei übernahm das Wort und seine Stimmfarbe klang in Kanas Ohren irgendwie zu dramatisch, aber wahrscheinlich auch nur, weil sie es eben besser wusste. Und wegen der Wortwahl. 'weist uns den Weg!', er hätte sich dazu noch ans Herz fassen müssen. Die Genin machte keinen Mucks, fand die Vorstellung aber witzig. Himmel, die Sorglosigkeit, die Mari und Hei zuvor zeigten, färbten wohl ab. Zumindest wirkten die beiden relativ entspannt, was den Auftrag anging. Und dazu die Körpersprache des Mannes, die alles andere als besorgt schien, eine wahre Seifenoper. Kana blieb ein bisschen abseits und beobachtete Hei dabei, wie er sich über die Frau beugte und sie begutachtete. Dann ließ sie die bernsteinfarbenen Augen verstohlen durch die Gegend wandern, man wusste ja nie. Und sie konnte ohnehin nicht viel bei der Rettung beitragen. Als sie dann aber auf die Idee kam, der Frau vielleicht ein bisschen Schatten zu spenden, trat der Mann näher an die Isayama. Er umfasste zunächst Kanas Arm und Kana dachte sich nichts dabei. Sie tätschelte ihm beruhigend den Arm und nickte ihm aufmunternd entgegen. "Eurer Frau geht es gleich bestimmt wieder besser.", fügte sie freundlich hinzu. Doch dann trat er wimmernd hinter sie, um sie zu umarmen, der deutlich Größere umschlang locker Kanas Oberarme und fand vorerst Halt im eigenen Stoff der Ärmel. Okay, was sollte das werden? Kana erstarrte. Noch mehr Hitze, penetranter Schweißgeruch, fremde Berührung. Das war alles unangenehm, sehr unangenehm. Nein, unangenehm war gar kein Ausdruck. Was machte man am besten in so einer Situation, sie konnte dem besorgten Mann schließlich nicht einfach eine runterhauen, der nur Trost suchte. Und trotzdem war das ein Eingriff in die Privatsphäre. "Ich weiß, Sie sind besorgt über Ihre Frau, aber ich möchte Sie bitten, von mir zurückzutreten." Der Fremde tat taub und ließ stattdessen seine Hände über den Körper der Genin wandern. Mal mit Nachdruck, mal sanft und zögernd. Unangenehm, übergriffig, aufdringlich. Unerträglich. Als der Mann schließlich in die Jackentaschen wollte, machte Kana ein auf Pferd und trat nach hinten gegen sein Schienbein. Er heulte laut auf, hielt das Bein und hüpfte umher. "AAAUUUU!!" Was hab ich denn getan?!" Auch dem Mädchen traten Tränen in die Augen, sie funkelte ihm wütend und angeekelt hinterher, kein Wort herausbringend. Sie trat auf ihn zu, warf ihn zu Boden und packte ihm am Kragen, holte mit einer geballten Faust aus. Da hatte wohl jemand den Verstand verloren.
 
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