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Marktplatz

Sumiya Saki

Chuunin
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Idyllischer Waldrand

Der geschäftige Marktplatz von Tokoharu war ein Ort, an dem nicht nur waren aus allen Ecken des Reiches des Grases vertrieben wurden, sondern auch der neueste Klatsch und Tratsch geteilt werden konnte. Im Zentrum erhob sich ein geschmückter Kirschbaum, dessen rosafarbene Blüten alles in ein zartes Rosa tauchten. Rings um den Baum hatte sich der Markt ausgebreitet, Markkarren, kleine Tische, wie man sie vom Flohmarkt kannte oder ganze Gespanne von deren Ladefläche Waren angepriesen wurden, man konnte so ziemlich alles hier finden. Im Schatten der großen Kirsche konnte man sich auf aus Holzstämmen gefertigten Bänken niederlassen und ein kleiner Springbrunnen plätscherte an der Südseite vor dem Baum vor sich hin. Die im Wasser schwimmenden Blütenblätter tanzten in der Strömung und ein paar Kinder schienen sich ein Spiel daraus zu machen die Blüten aus dem Wasser zu fischen und dann wieder in hohem Bogen hinein zu werfen.
So voll, wie es war, war dies der richtige Ort für Saki und Ara mit ihren Erkundungen loszulegen, wobei sich die Sumiya noch nicht wirklich darunter vorstellen konnte, was genau sie in Erfahrung bringen würden. Reisende waren verschwunden, aber wussten die Dorfbewohner etwas und würden sie überhaupt helfen? Ein wenig grimmig blickte sich Saki schon um, sie konnte sich richtig ausmalen, warum der blonde Shironin die Gruppe auf diese Weise geteilt hatte. Ara war ein Pulverfass und Saki hatte ihr Möglichstes getan, um den ersten Eindruck nach unten zu korrigieren. Dennoch dachte die junge Frau gar nicht daran die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu vertrauen, dass Tamaki und Arata etwas zustande brachten. Sie würde der Labertasche schon zeigen, dass die „Loser“ Ergebnisse bringen konnten. Okay, jetzt wo Plappermaul und die Stille sich verzogen haben, müssen wir denen mal zeigen, was wir so drauf haben. Eine ungewohnte Motivation machte sich in Saki breit und auch wenn diese daher rührte den Schönling vorführen zu wollen, musste die Künstlerin alle Motivation kanalisieren, die sie zur Verfügung hatte. Und mal ehrlich, es machte Spaß Schnösel vorzuführen.
Ohne auf eine Reaktion von Ara zu warten, sie wusste so oder so nicht, ob diese zustimmend oder abwertend gewesen wäre, marschierte Saki auf den nächstbesten Marktkarren zu und besah sich scheinbar nebenher die Waren. Die braunhaarige Verkäuferin beugte sich freundlich lächelnd hervor und schob sich mit der linken Hand eine Haarsträhne hinter das Ohr. Wie kann ich helfen, meine Kleine? Am Besten indem sie aufhörte zu reden, den Mund sollte man nur aufmachen, wenn man wusste, was man da sagte. Doch noch beherrschte sich Saki, sie brauchte Informationen. Mit dem Finger deutete Saki auf ein nahes Bündel Stoff, welches ein Muster aus weißen und rosafarbenen Kirschblüten auf einem zartblauen Grund zeigte. Eindeutig eine Darstellung von im wind flatternden Kirschblüten, wie sie hier im ganzen Ort zu sehen waren. Der Stoff sieht interessant aus, könnten Sie mir davon etwas verkaufen und von dem violetten mit dem goldenen Paisleymuster dort drüben hätte ich auch gerne etwas. Eigentlich war Saki nicht zum Shoppen gekommen, so wie sie gerade einkaufte wirkte es aber schon so, als hätte sie die Mission vergessen. Doch gerade als die Dame Saki die beiden Stoffe überreichte und die Kunoichi mit einem eher schweren Herzen beinahe ihr gesamtes Bargeld, so viel war es schon von Anfang an nicht gewesen, übereichte, setzte sie zu einer letzten Frage an, die nichts mit Stoffen zu tun hatte. Sagen Sie, kommen eigentlich oft Reisende in das Dorf? Ich habe ja von dem Kirschblütenfest gehört, aber zurzeit scheint es eher leer zu sein. In unserer Unterkunft scheint sich außer mir und meiner Begleiter niemand niedergelassen zu haben. Eiskalte Lüge und Saki brachte diese herüber ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Sie hatten noch gar keine Unterkunft und daher konnte diese auch nicht leer sein, aber der Zweck heiligte die Mittel und Saki heiligte noch mehr. Leider nicht gerade von Erfolg gekrönt, denn das einzige, was Saki aus der Frau herausbekam, war ein kurzes. Ist mir nicht aufgefallen. Schönen Tag noch.
Das war ja nichts gewesen, nur reichlich teuer.
 

Inuzuka Ara

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Dass das mit der Kooperation zwischen Shiro- und Soragakure doch überraschend gut funktionierte, fiel Ara für seinen Teil gar nicht auf. Es war ja nicht allein seine Entscheidung gewesen, dass ihm der junge Mann aus seinem Dorf so unsympathisch war. Was fiel dem auch ein seinen Namen zu klauen? Blonder Schnösel... Allerdings war Ara trotz seiner grimmigen Art immer noch ein Genin, der auch seine Arbeit machte. Die Entscheidung des Yamanaka, dass sie sie sich trennen würden, nahm der Inuzuka also ohne wenn und aber völlig akzeptierend hin. Was sollte er sich dagegen auch groß sträuben? Er war froh, wenn man das hier hinter sich gebracht hatte. Für seinen Teil war der Blondschopf in seinem ganzen Leben noch nicht in Tokoharu gewesen und vermisst hatte er es bisher auch nicht. Es wirkte auf ihn eher wie so ein typisches Langweilerdorf und diese Einschätzung war für den Genin recht typisch, denn in erster Linie fand er meist alles langweilig und doof. Die schwarzen Knopfaugen beobachteten Saki nach wie vor aus der Kapuze heraus. Ob die was zu Essen in der Tasche versteckt hatte?
Jedenfalls war der Inuzuka nun allein unterwegs mit der blauhaarigen Kunoichi aus Soragakure. Sie durften sich den Marktplatz dieses Langweilerdorfes genauer anschauen und Ara hatte denkbar wenig Lust darauf. Seine Mimik sagte das sehr deutlich und die Hände, die er tief in seinen Hosentaschen vergraben hatte, sagten quasi den Rest. Ara war ohnehin nicht derjenige, der für zwischenmenschliche Kontakte zu nutzen war. Er war eher für das Grobe da, hatte aber auch ein gutes Auge für Details und ungewöhnliches Verhalten von Menschen. Damit kannte er sich wohl aus... Der Marktplatz war nicht besonders spannend, wenn man ehrlich war. Der große Kirschbaum sah ganz nett aus und der Duft der Blüten stieg Ara unweigerlich in die Nase. Die Kinder am Springbrunnen nervten ihn wiederum... Konnten die nicht einfach die Klappe halten? Der ungewöhnliche Enthusiasmus, der Saki gerade gepackt hatte, verwunderte den Genin aber doch. Seine roten Augen beobachteten sie einen kurzen Moment lang. Mädchen waren echt eigenartig. Die Reaktion des Inuzuka war denkbar simpel. Er zuckte mit den Schultern und sagte knapp: „Von mir aus. Das wird easy.“ Viel Motivation konnte man bei ihm nicht wirklich raushören, aber tatsächlich hatte der Bengel ganz schön Feuer. Besser zu sein als Arata, um sich als besten Ara zu beweisen, war ihm auf einmal sehr wichtig geworden.
... dass das Ganze in einer Shoppingtour ausartete, gefiel Ara allerdings weniger gut. Natürlich wusste er, dass Saki dies nutzte, um die Leute anzusprechen, aber seine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Der Junge folgte ihr stumm und beobachtete die Leute genau, mit denen sie kommunizierte. Wie die Frau ihr Hinterfragen abblockte, war aber doch ziemlich direkt. Zuvor hatte sie ja noch so freundlich mit ihr gesprochen und eine so harte Abfuhr war schon speziell. Vielleicht nur ein Zufall in der Hektik? Das sollte man wohl weiter beobachten. „Übernimm du das Reden. Ich kann für dich tragen, wenn'de willst. Wenn mir was auffällt, sag ich bescheid.“, ließ er sie knapp wissen. Ara würde mit seinem Auftreten zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die sie bei einer derartigen Befragung nicht haben wollten. Abgesehen davon war er kommunikativ gesehen nicht gerade der leuchtende Stern am Shinobihimmel. Das ahnte Saki sicher auch, oder? Jedenfalls bot er seine Hilfe an so gut er konnte. Nebenbei setzte er Katsu aus seiner Kapuze auf den Fußboden. Die Hündin war auch gut, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Vielleicht konnte sie Saki ein wenig nutzen?
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Also eines konnte Saki auf jeden Fall sehen, ohne Arata war diese ganze Mission angenehmer. Nicht nur, weil er sie nicht nerven konnte, sondern auch, weil scheinbar der Inuzuka seine Gereiztheit zurückschraubte. Verübeln konnte sie es dem Konohanin nicht, die reine Präsenz des Yamanaka hatte Saki eine Menge Konzentration und Selbstbeherrschung abverlangt und die Gruppe war erst seit etwa einem halben Tag gemeinsam unterwegs. Der Inuzuka musste sich das wahrscheinlich schon über einen längeren Zeitraum anhören, vielleicht sogar schon mehrere Missionen lang. Das auszuhalten konnte sich die Sumiya gar nicht vorstellen. Kein Wunder also, dass ihr Begleiter vorhin so wortkarg und unter Spannung gewesen war. Glücklicherweise hatte sich das mit der Aufteilung der Gruppe etwas gelegt. Und auch wenn Ara nicht direkt zur Informationsbeschaffung beitragen konnte oder wollte, bei seinem bisherigen Auftreten durchaus nachvollziehbar, war er auf jeden Fall als angenehmer Teamkollege erkennbar. Er bot sogar an die Einkäufe der Sumiya zu tragen. Aber stolz, wie Saki war, schüttelte sie nur den Kopf und befestigte den Stoffballen an ihrer großen Schriftrolle, während sie das kleine Paket mit dem violetten Stoff in ihren geflochtenen Beutel schob. Nicht nötig, das geht noch. Lass uns lieber weitermachen und dem Blondchen nachher ein paar Infos unter die Anse drücken, dass er sich grün ärgert. Schöner Gedanke, doch woher sollten diese Infos kommen? Und wie sollten sie aussehen? Das konnte Saki nicht beantworten, also hieß es erst einmal weiter herumfragen, oder? Machte das überhaupt Sinn? Der Markplatz schein ganz normal zu sein und wenn die Frau auf diese Frage so ausweichend reagierte, könnte das bei den nächsten auch der Fall sein. Und für weitere Einkäufe hatte Saki auf jeden Fall nicht das Geld.
Und genau das geschah, die nächsten Marktkarren endeten genauso, wie das Gespräch mit der Frau, entweder aus Unwissenheit oder aufgrund des Unwillens über die Angelegenheit zu sprechen. Selbst die tatkräftige Unterstützung des Ninken Katsu und die damit auf sich gezogene Aufmerksamkeit einiger auf dem Markt tollender Kinder förderte nichts zu Tage. Es war frustrierend. Die einzig positive Begebenheit war die Tatsache, dass der Besitzer eines Obstkarrens zwei saftige rote Äpfel verschenkt hatte. Von diesen bot sie Ara einen an, als sie sich auf einer Bank am Brunnen niederließ. Ein tiefes Seufzen entfuhr der Iryounin, bevor sie einmal in den Apfel biss. Die ganze Angelegenheit war bescheuert und so wie es aussah, waren die beiden schon zwei Stunden auf dem Markt unterwegs, ohne etwas zu erreichen. Die Motivation, die Saki anfangs noch verspürt hatte, war verflogen und eine Müdigkeit machte sich in ihr Breit, die sich aus der Frustration nichts zu erreichen speiste. Nach kauend ließ sie eine Hand in das Wasser des Brunnens gleiten und genoss das kühle Nass etwas. Hast du sonst noch Ideen? Ich weiß nicht, wie wir weiter machen sollen, keiner weiß hier was oder sagt etwas. Ist doch beschissen. Sie musste ihrem Frust einfach freien Lauf lassen, immerhin hatten sie so gar nichts erreicht und das nachdem sie große Töne gespuckt hatte. Und jetzt das.
Ein wenig geistesabwesend schwenkte Saki ihre Hand im Wasser hin und her und schob die darin schwimmenden Kirschblütenblätter zur Seite. Motivation war raus für den Tag, aber einfach aufgeben war auch keine Option. Wenn Ara keine Idee hatte, mussten sie sich vielleicht mit den anderen Austauschen, was sich wie eine Niederlage anfühlen würde.
 
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Inuzuka Ara

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Nichts lieber täte Ara als dem Namensdieb einen reinzuwürgen, doch ob sie die Chance dazu bekämen? Seine Stimmung hatte sich zumindest wieder ein Stück weit beruhigt, während er mit der Blauhaarigen unterwegs war, deren Umgang irgendwie deutlich angenehmer war. Sie war zwar deutlich forscher, aber hatte nicht so einen Stock im Arsch, womit der Inuzuka mit der großen Klappe gut umgehen konnte. Zusammen mit ihr sollte er Informationen über die Situation in Tokuharu sammeln, doch irgendwie gestaltete sich das Ganze schwieriger als erwartet. Nach Sakis kleinem Einkaufstrip, bei dem die Leute sich schon sehr verschlossen gegenüber ihren Gesprächsversuchen gezeigt hatten, kamen die Beiden aber auch nicht wirklich weiter, als sie es mit einer anderen Taktik versuchten...
Dass Saki sich von ihm nichts abnehmen ließ, als er es ihr anbot, kommentierte der Blonde nur mit einem lockeren Schulterzucken. War ja ihre Entscheidung. Angeboten hatte er sich nur aus dem Fünkchen Anstand heraus, den er besaß, aus dem einfachen Grund, dass er hier nicht sonderlich viel anderes helfen konnte. Aras soziale Kompetenzen hielten sich in Grenzen. Wenn es nicht ums Kämpfen oder Schnüffeln ging, war der Inuzuka leider nur begrenzt nützlich. Aber wer nicht will, der hat schon. Nicht wahr? So zogen die Beiden weiter und suchten nach den Informationen, die man ihnen bisher aktiv verwehrte. So langsam konnte sich der Genin nicht vorstellen, dass so viele Leute eine Frage so absolut gar nicht beantworten konnten. Viele wichen ihnen ja sogar aus, oder bildete er sich das ein? Dennoch waren sie freundlich und höflich ihnen gegenüber. Sogar Katsu war hier keine große Hilfe gewesen... Die putzige Hündin, die sonst jedes Herz erweichte, kam gerade nicht sonderlich weit. Hier und da brachte sie die Leute ins Gespräch mit dem äußerlich sehr ungleichen Duo, doch am Ende kam nicht wirklich etwas dabei raus. Irgendwie waren es alles sehr oberflächliche, unpersönliche Gespräche und sie wurden recht schnell auf die Befindlichkeiten der beiden "Tourisen" gelenkt. Was es wohl damit auf sich hatte?
Immerhin hatten sie einen Apfel geschenkt bekommen. Während Saki sich auf der Bank niederließ, schob Ara seine Hände in die Hosentaschen. Die beruhigte Art, die er eben gezeigt hatte, verflog so langsam wieder. Das hier nervte ihn. Warum wusste denn hier keiner irgendwas? Es konnte doch nicht sein, dass er und Saki so viele unwissende Menschen ansprachen, oder? Vielleicht hatten sie ja wirklich Pech? Ara biss in den Apfel, als die Blauhaarige ihre Hand durch das Wasser fahren ließ und zermalmte ihn mit genervter Miene, während Katsu vor den Füßen der Sumiya mit seinem Schatten spielte... So süß~! Da beruhigte sich der Inuzuka glatt ein Stück weit. Auf Sakis Frage hin, zuckte er erneut mit den Schultern und schoss einen Stein mit seinem Fuß aus dem Weg. Er wollte nicht gegen diesen blonden Schnösel verlieren! Aber was für Chancen hatten sie? Ara ließ das Ganze noch mal in seinem Kopf Revue passieren, doch ihm fiel kein Anlaufpunkt oder Sonstiges ein. An dieser Stelle war es reine Glückssache, ob sie ans Ziel kämen, denn weder er noch die Sumiya hatten irgendwelche Möglichkeiten an etwas Brauchbares ranzukommen, wenn man ihnen nichts verraten wollte... „Is doch scheiße...“, murmelte er seufzend, während Katsu wieder angewackelt kam und ihm das Steinchen, das er soeben geschossen hatte vor die Füße legte und mit dem Schwanz wackelnd vor ihm kläffte. Da entfleuchte dem Inuzuka tatsächlich kurz ein Lächeln! Ein einzigartig seltener Moment! Aber so schnell es auch da war, war es schon wieder verschwunden... Die Situation war echt blöd!
 

Sumiya Saki

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Irgendwie war es angenehm zu wissen, dass Ara und möglicherwiese auch Katsu, ebenso frustriert waren wie Saki. Dieser ganze Nachmittag war unerfreulich verlaufen und gerade konnte die Sumiya nichts hervorzaubern, was die Situation verbessern würde. Dabei hatte sie vorhin noch so großspurig getönt, dass sie Arata zeigen wollte, wer hier die besseren Shinobi waren. So viel dazu, wenn sie nicht einmal eine kleine Information bekommen konnten. Mit einem kurzen Seufzer erhob sich die Künstlerin und drückte einmal ihren Rücken durch. Bei der Bewegung knackte es einmal ganz kurz, aber die Sumiya dachte sich nicht viel dabei, sie war noch zu jung für ernsthafte Rückenprobleme und es war eher eine Kombination aus dem langen Tag auf den Beinen und der eher unbequemen Bank. Dabei bemerkte das Mädchen, dass ihr noch einige Kirschblüten an ihrem noch etwas nassen Arm klebten, die sie mit der anderen Hand zusammen klaubte und mit einer unbedachten Bewegung zur Seite warf. Ihre Hand war von den Blüten sogar zart rosa verfärbt, was der Sumiya etwas merkwürdig vorkam, sie aber auf die ganzen Rosenblüten im Brunnen zurückführte. Mit einer einfachen Wischbewegung an ihrer Hose entfernte sie die Farbe und auch wenn deswegen ein etwas dunkler Fleck an ihrem Bein aufgetaucht war, war das immer noch besser, als eine rosafarbene Hand zu haben. Okay, aufgeben können wir noch nicht. Schon allein, weil Arata sonst recht haben würde und das gönn ich ihm garantiert nicht. Vielleicht war diese kurze pause alles, was sie benötigt hatte. Ein wenig den Frust ablassen, damit sie mit neuer Motivation loslegen konnte. Oder dies war das letzte Aufbäumen vor der absoluten Resignation, eins von beidem. Würde sich ja noch zeigen, welche Interpretation korrekt war. Die Marktkarren nochmal ablaufen bringt nichts, aber vielleicht sind ein paar der Marktbesucher offener. Besonders wenn wir die Geschichte etwas … ausschmücken. Also eiskalt lügen.

Während die ersten Gespräche wieder nichts ergaben, bemerkte Saki einen Mann, der wohl Stadtwache oder so etwas sein konnte. Zwar kein ausgebildeter Shinobi, aber immerhin besser als nichts für einen Ort wie Tokoharu. Viele Dörfer mussten ohne eine Form von Schutz auskommen oder hielten sich mit irgendeiner Bürgerwehr zusammen. Ein größeres Dorf, wie dieses hier, sollte schon etwas Organisierteres als das haben. Während Saki mit einer Hand den Protektor von Soragakure von ihrem Bein löste und in den Beutel stopfte, wandte sie sich zu dem Inuzuka um. Nur damit du Bescheid weißt, was gleich kommt ist ein großer Haufen Bullshit. Nimm mich nicht zu ernst, ich mach das nur, um Informationen zu bekommen. Und halte dich etwas bedeckt im Hintergrund, oder besser, versuch selbst etwas heraus zu bekommen. Ohne weitere Erklärungen, was sie vorhatte, setzte sich Saki von dem Konohanin ab und schlüpfte zwischen einigend er Marktbesucher hindurch. Dabei löste sie ihren Zopf, damit ihre Haare wuschelig herunter fielen und zerwuschelte sie nochmal absichtlich ein Stück weiter. Als sie ins Sichtfeld des Wachmannes kam, hielt sie den Blick gesenkt und begann auf ich zu zu rennen. Etwa auf halbem Weg hob sie den Blick und offenbarte Tränen – eigentlich ein selbstgemachter Hustensaft, der etwas dickflüssiger als Wasser war -, die ihr Gesicht herunterliefen. Ohne zu zögern griff sie nach dem Arm des Wächters und blickte ihn aus „Tränen“-*verschmierten Augen an. Hast … hast du meinen Br-bruder gesehen? Er wollte … wollte hier her kommen und hat sich nie gemeldet. Mama hat gesagt, dass wir ihn in Ruhe reisen lassen sollen, aber …. Ich habe Angst um ihn, er würde nicht einfach verschwinden. In der Geschichte waren mindestens drei Löcher, die eindeutig auf eine Lüge schließen ließen, aber das war gerade egal, es ging mehr um den Effekt, als die Geschichte und dafür war die Story ausreichend. Glücklicherweise schien der Wächter die Weisheit mit Gabel gefressen zu haben, wo man doch Löffel benötigte, denn mit einem eher monotonen Häh wandte er sich an das „weinende“ Mädchen. Nicht weinen, Kleine. Ein Kollege von mir hat vorhin einer Gruppe Männer den Weg zu einem Gasthaus gewiesen. Sollte dein Bruder heute kommen? Endlich etwas Fortschritt, während sie innerlich frohlockte, zeigte die Sumiya dies nicht nach außen. Demonstrativ schluchzte Saki nochmal und nickte dann langsam. Bist du sicher, dass das nicht andere Reisende waren? Damit ging der Wächter in die Knie und legte eine Hand auf Sakis Kopf ab. Dass sie klein war wusste sie, aber dass er sie gerade wie ein wirklich kleines Mädchen behandelte machte es schwer in der Rolle zu bleiben. Selbst wenn das die gewollte Reaktion war. Ziemlich sicher. Das Kirschblütenfest fängt ja erst wieder im Frühling an und bis dahin sind immer sehr wenige Touristen im Ort. Ein paar Mal im Monat vielleicht, aber in letzter Zeit ist niemand lange geblieben. Die Reisenden müssten in dem Gasthaus dahinten um die Ecke eingekehrt sein. Nachdem der Mann dies gesagt hatte, zwang sich die Sumiya dazu ihn kurz zu umarmen und ein leises Danke zu hauchen, bevor sie loslief. Nachdem sie sicher war, dass der Wächter sie nicht mehr sehen konnte, wischte sie sich den Hustensaft aus dem Gesicht und sah sich nach dem Inuzuka um. Ihr kleines Theaterspiel hatte sie auf jeden Fall erfolgreich beendet. Wie wertvoll die Information war, wusste sie nicht, aber man konnte darauf aufbauen und vielleicht mit der anderen Gruppe Notizen evrgleichen.
 

Yamanaka Arata

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Es ... dauerte ein klein wenig, aber man merkte doch einen deutlichen Wandel in Tamakis Verhalten, wenn man nicht taub und stumm war. Äußerlich ruhig führte der Yamanaka das Gespräch noch so weit weiter, wie es ihm unbedingt nötig schien, dann eiste er sie beide schnellstmöglich los. 'Man merkt einen ganz kleinen Unterschied.' bemerkte er gedanklich, während er Kurois freundlichen Händedruck zum Abschied erwiderte, dann beeilte er sich, ein wenig räumliche Distanz zu schaffen - denn Tamaki war im Moment wohl wenig geneigt, die telepathische Verständigungslinie zu benutzen. Da es nur in eine Richtung nicht gerade sinnvoll war, ließ Arata es auch sein. "Ich ... denke wir können später sicher nochmal Süßigkeiten kaufen, Tamaki. Aber erstmal sollten wir uns mit den anderen treffen. Ich schätze dass dir das nicht so drastisch vorkommt, aber von außen merkt man schon einen kleinen Unterschied an dir." fasste er möglichst vorsichtig zusammen, was ihm ehrlicherweise wie eine ganz schön gravierende Veränderung an dem kleinen Sora-nin vorkam. "Außerdem ... wir müssen die zwei ja erstmal finden, bevor du ihnen was Süßes kaufen kannst." Fügte er schmunzelnd hinzu. Mit Logik und Charme kam man meistens weiter. Und ich glaube auch dass der Tee komisch ist. Beziehungsweise das Wasser ... das würde auch erklären warum die Kirschen so lang außerhalb der Saison noch blühen...

Dann ging er einfach los in Richtung Marktplatz, wo sich auch das Gasthaus befand, und vertraute darauf dass Tamaki ihm folgen würde - schon allein des Rededrangs wegen. Und solange sie unterwegs waren schadete es nicht, die Konversation am Leben zu halten. "Oh ... nein, das nicht. Meine Familie stammt ursprünglich aus Konohagakure, aber sie hat ihren Sitz schon seit einiger Zeit direkt in Shirogakure." Fasste er die Situation knapp zusammen. "Ich habe bisher zwei Shinobi aus Suna kennengelernt ... ein junger Mönch, mit dem ich Missionen bestritten habe, und einen erfahrenen Ninja, der den Sand kontrollieren konnte. Und mir einige Kniffe für den Umgang mit dem Katon gezeigt hat ... seitdem schmeckt mein Mund deutlich seltener nach Rauch." Gestand er lächelnd ein - mit der Sorte belangloser Anekdote war man bei manisch angehauchten Menschen eigentlich auf der sicheren Seite. "Und woher stammd deine Familie?" Währenddessen steuerte Arata das Gasthaus an, in dem man sich zum Treffen verabredet hatte. Er wusste nicht, wie weit die Nachforschungen der anderen Gruppe schon gediehen waren, aber vielleicht machten sie ja gerade Pause ... oh, nein. Da vorne war doch Saki, die gerade ein Gespräch mit einem Wachmann beendete. Nur den Inuzuka konnte er im Moment nicht entdecken, aber das schob er erstmal darauf dass der sich vielleicht gerade woanders umschaute. Oder in einer Ecke stand und schmollte ...

Arata verlangsamte seine Schritte noch ein wenig, damit Sakis Plan mit dem Wächter - was auch immer das war, sie wirkte jedenfalls als hätte sie gerade gewaltig auf die Tränendrüsen gedrückt - nicht durch einen überschwänglichen Tamaki konterkariert wurde, dann schlossen die beiden Jungen zu ihr auf, als der Mann auf seinen Posten zurückkehrte. "Hey. Ich denke wir haben gefunden was wir suchen. Aber wollen wir uns schon erstmal Unterkunft für die Nacht kümmern?" Die Implikation war klar - im Vertrauten reden, sobald sie einen Raum für sich allein hatten.
 

Yagami Tamaki

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Die sehr offensichtliche Enttäuschung darüber, mit den Süßigkeiten noch warten zu müssen, wich bald schon purer Faszination. Zum einen war da „Sand! Ich muss daran denken, nachher welchen mitzunehmen.“. Aber davor stand die superwichtige Mission, die sie hier abzuleisten hatten, und der Suzuya hatte sich gerade noch so gut beisammen, dass er das einsah, auch wenn ihm gerade ein bisschen abging, worin genau diese Mission eigentlich bestanden hatte. Er folgte dem älteren Arata wie ein braves kleines Geschwisterchen, was für sich genommen schon ungewöhnlich war, da Tamaki gar nicht wusste, wie es war, einen Bruder oder eine Schwester zu haben. Vielleicht war es einfach der unbewusste Wunsch nach Zugehörigkeit, der sich gerade Raum schuf, nun da Dinge wie Verpflichtung und Konventionen zunehmend verblassten. Von derlei analytischem Denken war der Suzuya jedenfalls gerade weit entfernt. Wie verzaubert hörte er Aratas Erzählungen zu und nickte eifrig auf die Frage des Yamanaka. „Tou-chan kommt aus Sora und Kaa-san auch aus Suna. Aber pssssst, das darf keiner wissen!“. Verschwörerisch legte Tamaki den Finger über die Lippen, dann seufzte er langgezogen und schaute zu dem blonden Yamanaka auf. „Du hast echt schöne Haare. Und ich will auch mal nach Suna… Kann ich nicht mit dir mitkommen, wenn wir hier fertig sind?“. Was für eine tolle Idee ihm da eingekommen war! Dass Arata gar nicht aus Suna kam, schien er derweil schon wieder vergessen zu haben.

Die Antwort auf die Frage musste allerdings noch warten und Tamaki überstand die Zeit nur, weil er schon wieder von etwas ganz anderem abgelenkt war. Während Arata das unauffällige Zusammentreffen mit Saki in die Wege leitete, schaute sich der kleine Genin in der hübschen Umgebung Tokoharus um. Er war gerade ganz in die Betrachtung fallender Blütenblätter versunken, als sie den Treffpunkt erreichten. Dort erschrak er sichtlich, als er Sakis verschmiertes Gesicht sah. „Saki! Was ist denn los? Hast du geweint?“. Vergessen war jede respektvolle Anrede. Tamakis Sorge war vielleicht einfältig und überdreht, aber dennoch ehrlich. Selbst in seinem jetzigen Zustand traute er der Sumiya zu, jeden, der sie auch nur schief ansah, unangespitzt in den Boden zu rammen. Es musste also etwas ganz besonders Schlimmes passiert sein, wenn jemand wie Saki weinte. „War der Hundetyp fies zu dir?“ Empört blickte der Suzuya sich in der Gegend um und ballte die kleinen Fäuste. „Soll bloß wegbleiben… Aber den Hund kann er dalassen.“.
 

Sumiya Saki

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Kaum hatte sich Saki von dem Wachmann entfernt, wurde sie auch schon von dem Yamanaka überrumpelt. Offensichtlich hatten der Blonde und Tamaki etwas herausgefunden und wollten das nun in Ruhe besprechen. Keine schlechte Idee, besonders wenn man bedachte, dass Ara und Saki fast nichts in Erfahrung gebracht hatten. Außer, dass das Verschwinden ein Tabuthema war. Klingt gut, was die Unterkunft angeht, habe ich da schon etwas im Hinterkopf. Als ich den Wachmann … kreativ um Informationen erleichtert habe, teilte er mir mit, dass wohl noch eine andere Reisegruppe in der Stadt ist und diese in einem Wirtshaus um die Ecke eingekehrt sind. Wenn noch etwas passiert, dann wohl eher denen, weil wir ja auf uns achtgeben können sollten. Ein Hauch Wunschdenken war dabei, aber die allgemeine Aussage traf zu. Shinobi waren in der Regel weniger wahrscheinlich Entführungsopfer.

Langsam schlenderte Saki nun mit Arata in Richtung des Wirtshauses und nur nebenbei registrierte sie, dass Tamaki etwas langsam den beiden folgte. Von Ara war jedoch weit und breit nichts zu sehen, dabei hatte Saki ihn doch darauf hingewiesen in der Nähe zu bleiben. Ändern konnte sie es nicht, also beließ sie es dabei, dass ihnen gerade ein Teammitglied abging. Er war Inuzuka, die konnten doch gut riechen, also würde er sie schon wiederfinden. Babysitten war nicht auf Sakis Agenda für den Tag gewesen. Das schien jedoch niemanden zu interessieren, denn als sie das Wirtshaus erreichte, meldete sich Tamaki zu Wort. … Alles in Ordnung Tamaki. … Blondie, was ist mit dem denn passiert? Gerade ging Saki nicht davon aus, dass Arata aus dem Hirn ihres Begleiter Pudding gemacht hatte, denn dann hätte der Yamanaka gar nicht zurückkehren müssen. Außerdem waren sie ja gerade gezwungenermaßen Verbündete, da wäre ein kleiner Backstab keine sonderlich geniale Idee, wenn sie ihren Auftrag ausführen wollten. Ich glaube wir sollten wirklich ordentlich über alles reden. Damit trat Saki zuerst in die Wirtstube und blickte in Richtung des Tresens.

Die Wirtsstube sah recht einladend aus. Kerzen auf jedem der Tische, saubere Tischdecken und die hellen Holzverkleideten Wände waren mit Bildern und Girlanden aus, was auch sonst, Kirschblüten geschmückt. Eine etwas dickliche Frau mit dunkelbraunen Haaren arbeitete am Tresen und spülte gerade einige Gläser aus, als sie die drei Genin bemerkte. Willkommen. Was kann ich den Herrschaften Gutes tun? Ein Kirschblütenwasser oder einen frischen Tee mit dem besten Wasser der ganzen Welt? Eine seltsame Obsession mit Wasser, aber was sollte Saki sonst bestellen, Bier etwa? Einen Früchtetee bitte und wenn es geht auch gerne ein Zimmer für die Nacht mit vier Betten. Privatsphäre für die Besprechung konnten sie gebrauchen, außerdem war ein Nachtlager, das nicht aus Tannennadeln bestand eine willkommene Abwechslung. Gerne, die zweite Tür oben rechts. Den Tee bringe ich dir gleich mit nach oben. Möchten deine Begleiter etwas? Ob sich Arata und Tamaki etwas bestellen wollten? Saki ging auf jeden Fall kritisches Wissen ab.

Auf dem Zimmer angekommen, warf sich Saki schon auf das erste Bett und wartete darauf, dass sich ihre beiden männlichen Begleiter ebenfalls niedergelassen hatten, bevor sie damit begann ihre bisherigen Erfahrungen zu schildern. Nicht viel leider und dann hatte sie auch noch den Inuzuka verloren. Bevor Arata und Tamaki, der noch immer merkwürdig aufgedreht war, ihre Erkenntnisse austauschen konnten, klopfte die Schanksfrau und reichte Saki ihren Tee herein. Mit einem Lächeln bedankte sich die Sumiya und setzte sich mit dem noch brühheißen, zartrosa schimmernden Tee wieder auf ihr Bett. Lieber sollte das Getränk etwas abkühlen, sie hatte keine Lust auf Verbrühungen. Also, was habt ihr rausgefunden und was ist mit Tamaki los?
 

Yamanaka Arata

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"Danke, für mich nicht." Arata schüttelte vielleicht ein wenig zu schnell den Kopf, als die Gastwirtin ihnen Getränke anbat. Kein Wunder dass sie hier alle so waren, wenn es schon nach dem ersten Schluck so durchgreifende Effekte hatte. Er war regelrecht hibbelig darauf nach oben ins Zimmer zu gelangen - am besten bevor Saki das Zeug auch noch trank und ihn als einzig klar denkenden zurückließ. Zum Glück dauerte das nicht lange. Sakis Bericht hörte er sich nur deshalb an, weil sie noch auf die Schankfrau warteten - ansonsten hätte er sich sogar herausgenommen sie zu unterbrechen. Aber es gab wohl auch nicht viel zu erzählen, abgesehen davon dass der Inuzuka offenbar auch für Saki im Moment unauffindbar war. "Ich kann später versuchen ihn zu finden." Bot er an. Er konnte sich den zornigen, rot tingierten Abdruck, den der Verstand des Inuzuka auf die leere Projektionsfläche der geistigen Welt werfen würde, jetzt schon vorstellen. Er würde nicht schwer zu finden sein. "Aber erst einmal gibt es etwas dringenderes ..." Da kam der Tee. Der Yamanaka wollte eben noch warnend intervenieren, da stellte Saki die blassrosa Flüssigkeit erstmal zum Abkühlen zurück. Uff.

"Wir waren zu Besuch bei einem alten Schreiner, der mit einer vermissten Person verwandt ist."
Erklärte Arata leise, beäugte den Tee aber weiterhin kritisch. "Abgesehen davon dass er genau so auffällig lebhaft und gut gelaunt ist wie alle hier weigert er sich hartnäckig, sich um den Verschwundenen Sorgen zu machen. Vermutlich aus dem selben Grund der auch seine gehobene Stimmung hervorruft." Der Yamanaka wandte den Kopf leicht in Richtung Tamaki. "Er hat uns auch Tee angeboten, und Tamaki hat ihn zum Versuch einmal gekostet. Das Ergebnis ... naja. Ich denke so erklärt sich warum die Bewohner so gestimmt sind. Ich schlage deshalb vor du trinkst den Tee nicht." Arata öffnete seine Umhängetasche und zog eine aus Shiro mitgebrachte Flasche Apfelschorle daraus hervor, um sie Saki anzubieten. "Irgendetwas kommt hier also ins Wasser, das vermutlich auch die Kirschbäume beeinflusst hat. Ich denke als nächstes sollten wir uns den Verlauf des Flusses ansehen, um die Quelle des Ganzen zu finden." Ja ... das sollten sie definitiv. In der Theorie war das Problem also recht übersichtlich. Aber darüber hinaus war Arata ziemlich ratlos, was hier überhaupt passieren mochte. Wer tat soetwas? Und weshalb? Kein normaler Mensch hätte einen nachvollziehbaren Grund, das ganze Dorf ... zu glücklich zu machen, und es handelte sich bei dem Gift bestimmt nicht um einen Industrieabfall. Vielleicht um die Vermisstenfälle zu verschleiern ... aber das funktionierte ja auch nicht wirklich wenn es Durchreisende betraf, die woanders durchaus vermisst wurden. Und naja, wer hatte überhaupt Zugriff auf so eine Substanz? Es war alles reichlich ominös, und den Zusammenhang konnte er so noch lange nicht erkennen.

Langsam drehte er sich zu Tamaki um. "Wie fühlst du dich im Moment?" Vielleicht ließ die wirkung ja recht schnell nach, wenn man nur ein wenig hatte ...
 

Yagami Tamaki

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Woaaaah!“, machte Tamaki leise als sie das Gasthaus betraten. Das sah ja alles total hübsch aus hier – aber der Suzuya hätte sich im Moment auch für einen stinkenden, schleimtriefenden Abwasserkanal begeistern können. Und vermutlich wäre er selbst dort noch Tokoharus allgegenwärtigen Kirschblüten begegnet. Vorerst durfte das Dreiergespann die Blüten aber in sauberer Umgebung und wesentlich schönerem (und wohlriechenderem) Ambiente genießen. Was… Tamaki entgegen seiner sonstigen Zurückgezogenheit auch sehr offensichtlich tat. Da, wo er sonst nur verstohlene Blicke auf alles geworfen und sich sonst eher am Rande des Geschehens gehalten hätte, lief er überall hin, wo es etwas Interessantes zu sehen gab und glotzte es mit unverhohlenem Interesse an – für etwa drei Sekunden, dann hatte er schon wieder etwas Neues entdeckt. Dass er die Worte der freundlichen Wirtin mitbekam, grenzte da schon an ein kleines Wunder. Als Saki ihren Wunsch äußerte, hatte auch der Suzuya schon den Mund geöffnet, um etwas zu sagen (…so ein Kirschblütenwasser war doch jetzt eine super Idee!), doch Arata bugsierte ihn schnell weiter ins Zimmer, so dass er gar nicht mehr dazu kam, etwas zu sagen. Und zum Glück war Tamakis Aufmerksamkeitsspanne auch gerade so kurz, dass die aufkeimende Enttäuschung sich direkt wieder verflüchtigte.

Mit mir?“, quasselte der Genin aufgeregt dazwischen, noch bevor Arata antworten konnte. Dass die Frage gar nicht an ihn gegangen war, schien ihn entweder nicht zu stören oder – und das war wahrscheinlicher – er hatte es noch nicht einmal bemerkt. „Gar nichts ist los – mir geht’s ganz prima.“. Er strahlte Saki an und wirkte zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch tatsächlich heiter. Dann war es erst einmal an Arata von ihren Erlebnissen zu berichten und Tamaki quatschte nur deswegen nicht dazwischen, weil er nahe des Fensters gerade eine kleine Ameisenstraße entdeckt hatte – der absolute Hauptgewinn! Im Schneidersitz ließ sich der Genin davor nieder und sah den emsigen Tierchen beim Emsigsein zu. Nur dann und wann schaute er auf und fing wohl den einen oder anderen Gesprächsfetzen auf. Erst als Arata ihn aber direkt ansprach, schien er wieder da zu sein. Ein wenig zu abrupt hob er den Kopf und blinzelte den älteren Shinobi an. „Könnte nicht besser sein. Und du?“, befand er und kam wieder auf die Beine. Die Ameisen hatten erst einmal ausgedient. Wie vom Blitz getroffen, fuhr Tamaki zusammen schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Saki! Ich hab‘ dir doch was mitgebracht!“. Sprach’s und eilte zu seiner Tasche, die noch auf dem Bett lag. Freudestrahlend reichte er der Sumiya die Tüte mit den Anpan. Wenn Ara nicht da war, konnte Saki ja alle beide haben. „Und wenn du den Tee nicht willst, nehm ich ihn.“. Irgendsoetwas hatten die beiden doch gerade gesagt, oder? Schulterzuckend nahm Tamaki die Tasse an sich. Inzwischen hatte der Tee auch eine angenehme Temperatur. Sehr gut.
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Bereits als Arata andeutete, dass es wohl am Tee, besser gesagt dem Wasser, liegen könnte, dass Tamaki gerade eher einem hyperaktiven regenbogenfarbenem Grashüpfer ähnelte, schob die Sumiya das Gefäß etwas zu Seite. Sie wollte gar nicht riskieren so zu agieren, wie Tamaki, das wäre so ein krasser Gegensatz zu ihrer eigentlichen Persönlichkeit, dass sie das Gefühl hatte Gefahr zu laufen sich beim Regenbogenkotzen selbst zu töten. Kein angenehmer Gedanke, wobei sie es dann wahrscheinlich sogar so empfinden würde, wenn sie Tamakis Zustand richtig einschätzte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie nach der Apfelschorle griff und einen kräftigen Schluck nahm. Noch während sie trank war Arata dabei einen weiterführenden Plan auszuführen. Die Quelle der Verunreinigung oder was auch immer es war zu finden schien vernünftig zu sein, nur stellte sich Saki da eine entscheidende Frage, die sie auch gleich verbalisierte, als sie die Flasche an den Yamanaka zurückreichte. Der Rosaschimmer im Wasser ist ja nicht sonderlich stark, mir ist der kaum aufgefallen und erst wo du etwas gesagt hast, fällt mir die Färbung vorhin im Brunnen erst wirklich auf. Wenn es nicht allzu offensichtlich in den Fluss geleitet wird, ich spreche da von Rohren oder dergleichen, könnten wir die Quellen schnell verfehlen. Schlimmster Fall, diese merkwürdige Substanz trat relativ natürlich auf oder befand sich gelöst im Bett des Flusses und wurde nur nach und nach vom Wasser ausgewaschen. Dagegen würden sie kaum etwas unternehmen können, wenn sie nicht mal eben einen neuen Flussarm graben wollten, um das Wasser um zu leiten. Darauf hatte Saki auf jeden Fall keinen Lust, noch war sie dafür nicht ausgerüstet. Wenn sie so nachdachte, sie hatten nicht einmal jemanden dabei, der wusste, wie man Erde bewegte. Doton war nicht ihre Expertise, daher fiel die Ninjutsuvariante, die Zeit sparen würde auch flach. Andererseits war sie gerade wieder am Schwarzmalen, bevor sie es überhaupt versucht hatten. Vielleicht konnte man im Fluss deutlich sehen, wie die Färbung auftrat und diese ganzen Gedankenspiele erwiesen sich als nutzlos. Weißt du was? Wir werden es ja sehen. Aber das sollten wir erst morgen angehen, immerhin haben wir Ara als MIA und Tamaki ist in diesem Zustand eher weniger zu gebrauchen. Eine Nacht Ruhe könnte ihm gut tun. Damit griff sie nach dem Teebecher, der Tamaki gerade magisch anzuziehen schien und kippte den Inhalt eiskalt auf den hölzernen Boden des Zimmers. Der Suzuya sollte sich nicht noch mehr vergiften. Sie war auch etwas misstrauisch den Anpan gegenüber, die der junge Mann ihr mitgebracht hatte. Zum Backen benötigte man auch Wasser, reichte die Menge aus, um einen Effekt zu haben? Oder verdunstete alles und die süßen Brote mit Bohnenpaste waren harmlos? Lieber nichts riskieren, wenn man sich schon von einem Schluck Tee zu einem hyperaktiven Etwas verwandelte. Sorry Tamaki, aber es ist Schlafenszeit. Wenn du jetzt noch etwas trinkst, musst du heute Nacht nur wieder auf die Toilette. Und Naschen sollten wir vor dem Schlafen auch nicht.

Damit warf sich Saki nach hinten auf die Matratze ihres Bettes und drehte den beiden den Rücken zu. Umziehen? Unnötig. Sie würde nicht sofort einschlafen, aber Tamaki war gerade wie ein kleines Kind und man brachte Kinder am besten dazu etwas zu tun, indem man sie glauben ließ, dass die „Erwachsenen“ es auch taten. So, wie um sieben ins Bett gehen. Gute Nacht, Tamaki. Mit einer eher verstohlenen Geste signalisierte Saki Arata, dass sie durchaus noch für eine Besprechung zu haben wäre. Doch es schien ihr kontraproduktiv zu sein ein gerade mentales Kleinkind dabei zu haben. Also mimte sie gerade die schlafende, damit der Suzuya sich auch ins Bett begab. Hoffentlich.
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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"Tamaki, warte-" Aber Glück gehabt - Saki ergriff wesentlich direktere Maßnahmen um die Situation zu retten. Gleichzeitig machte er sich Sorgen dass ein vergnatzter Tamaki sich eventuell einfach auf eigene Faust etwas holen würde, sobald er dazu kam, sodass er nach der Tüte mit verschmähten Anpan griff. "Du kannst ja noch was Süßes zum Einschlafen haben." Bot er rasch an, um die Situation zu glätten, und nahm selbst ein Anpan. "Da passiert nichts." Jedenfalls war Arata bisher noch normal, obwohl er bereits arglos vom Backwerk gegessen hatte. Er knabberte sein Anpan auf und würde dann Sakis Ansatz folgen und sich ebenfalls bettfertig machen. Bis er Gelegenheit hatte ein Fingerzeichen zu machen.
>Saki - tu so als würdest du mich nicht hören. Ich benutze gerade eine Jutsu damit wir gedanklich miteinander sprechen können. Du musst mir auf dem selben Weg antworten, ich kann nicht deine Gedanken lesen.< Eröffnete er die Botschaft. >Längeres Erhitzen oder etwas anderes am Backprozess scheint den Faktor im Wasser auszuschalten - das Gebäck ist sicher, sonst ginge es mir jetzt auch so wie Tamaki. Andere Nahrungsmittel haben wir noch nicht ausprobiert. Ich denke wir sollten morgen trotzdem den Fluss absuchen - bei der Gelegenheit können wir testen ob längeres Abkochen die Kirschfarbe entfernt oder ob wir Mehl untermischen müssen.< Wasser mit Mehl? Aber irgendwann wären ihre Trinkvorräte aufgebraucht, und falls es länger dauerte hatten sie bis dahin hoffentlich eine sichere Quelle. Aber über diese Information hinaus gab es nichts, was er sofort ergänzen musste, und so hörte er Sakis Antwort an und kappte dann die Verbindung, wie auch die zu Tamaki - er würde morgen vermutlich all sein Chakra brauchen. "Schlaf schön, Tamaki." Wünschte er, als sie alle im Bett waren ... und würde noch geraume Zeit wach liegen.
Und wo steckte der andere Ara ...?

Am folgenden Morgen fühlte der Yamanaka sich ausgesprochen unausgeruht, schwang sich aber dennoch entgegen seiner Gewohnheit sofort aus dem Bett - puh, Tamaki war noch da. Nur von Ara weiterhin keine Spur. "Guten Morgen ..." wünschte er seinen Kollegen, und blickte fragend in die Runde, wobei er naturgemäß bei Tamaki etwas länger hängen blieb - ließ die Wirkung langsam nach? - und dann weiter sprach. "Ich habe den Abend nachgedacht. Vielleicht laufen wir erstmal die Umgebung ab ob irgendeine Spur von Ara zu finden ist - wenn wir da nichts offenkundiges haben, können wir weiter zum Fluss. Dass er bis heute nicht wieder aufgetaucht ist passt nicht zu ihm. Vielleicht hängt sein Verschwinden - und das der Zivilisten - mit der Veränderung des Ortes zusammen." Irgendetwas war hier faul - und patzig oder nicht, gleich bis zum nächsten Tag zu verschwinden war auch für wütende junge Männer ungewöhnlich.

tbc: Platz am Fluss
 
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