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Im Inneren des Verwaltungsgebäudes

Tatsumaki Hei

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Off - Nach der Beförderung - Mari & Hei

Das war jawohl die Höhe! Der Kage war ja eine Respektsperson - okay - aber heute war nicht unbedingt der Tag, wo Hei sich besonders respektvoll fühlte. Ja, das war eine Gemütsregung! Der (nicht mehr so furchtbar) junge Mann hatte sich heute in einer wahren Gefühlsachterbahn befunden. Das war ein wirklich seltsames Gefühl: Einerseits spürte er Glückshormone durch sein System rasen, denn er war endlich Chuunin - was ziemlich lange auf sich hatte warten lassen. Aber mit der letzten Mission war endgültig klar geworden, dass Mari und Hei ihren Genin-Schuhen entwachsen waren und sich jetzt größeren Aufgaben widmen mussten. Klar, sie hatten schon vorher genug Erfahrung und Potential gehabt, aber sowohl er als auch seine Freundin hatten gewisse Vorbehalte gegen diesen Titel gehabt, vor allem seit dem letzten Examen. Okay, geschenkt - aber dass sich der Kage dann trotzdem im selben Atemzug leistete, ihn auch noch für seine 'unnötige Spielereien' im Finale des Wettkampfs der letzten Mission zu tadeln, fand Hei doch ein wenig übertrieben. Und außerdem äußerst dämpfend für diesen Moment, den er sich doch ein wenig triumphaler vorgestellt hatte. Aber nein, es war mehr eine schnelle Nummer gewesen, diese Ernennung, und dann auch noch mit dem Beigeschmack von 'nächstes Mal bitte subtiler'. Der Tatsumaki spürte zwar, dass der Anführer der Shinobi seines Reiches nicht Unrecht hatte, aber beleidigt war er trotzdem, und seine Freude an diesem Tag war ziemlich ausgeglichen worden. Freude und Ärger, so nah beieinander. Mari hatte mal wieder nicht kassiert, wenngleich es wahrscheinlich auch noch ihr ein wenig geschadet hatte, dass Hei im Finale ein paar blöde B-Rang-Jutsus gezeigt hatte. Lächerlich. Der Schwarzhaarige spürte, wie um seinen Kopf Gewitterwolken zuckten und er grummelte mehr oder wenig schon die ganze Zeit, während sie - Mari und er - aus dem Büro des Kagen verschwunden waren.

"Und dann sollen wir uns auch noch diese bescheuerten Westen abholen."
Seine blauen Augen blitzten ärgerlich. "Als ob die jemand ernsthaft trägt", fuhr er fort und seine Augenbrauen zogen sich genervt zusammen, während er mit Mari durch die schmucklosen Gänge stapfte. Natürlich hatte der Kage nicht etliche Chuunin-Westen im Repertoire, deshalb sollten sie sich ausstatten lassen. Auf Kosten des Dorfes natürlich - wie großzügig. "Die Dinger können sie sich...", murrte er fast lautlos herum, und fügte noch einige andere Dinge hintenan. Nein, korrigiere: seine Laune war tatsächlich ziemlich schlecht. Ohne es zu merken hatte sich das anfängliche Hochgefühl dieser Beförderung im Nichts aufgelöst. Klar, war ja super, dass er jetzt mehr Verantwortung tragen durfte und schwierigere Missionen auf ihn zukommen würden, aber wo war der benefit der Sache? Das einzige Gute war, dass er seinem Ziel damit ein wenig näher gekommen war. Was das war? Na, zumindest ein Teil davon war, Maris Vater seine Arroganz ein wenig aus dem Gesicht zu wischen. Allerdings würde er das mit einem Chuunin-Titel voraussichtlich ohnehin nicht schaffen. Ein Seufzen entfloh dem Wüstensohn, der sich seit der Rückkehr aus dem Urlaub mit den gleichen Problemen konfrontiert sah, mit denen er in diese Freizeit gegangen war - zu wenig Auslastung, zu wenig Herausforderung, zu wenig Fortschritt bei seinen Jutsus und Forschungen, zu wenig Fortschritt bei seinem Plan, Mari endlich aus ihrem Elternhaus herauszustibizen. Er war sich noch nicht sicher, ob das letzte nicht fast noch das aussichtsloseste war... seine Probleme waren aber natürlich irgendwie keine 'echten'. Für ihn waren sie aber verdammt real. Für ihn fühlte es sich täglich so an, als würde er vor Kraft nur so bersten - aber wirklich etwas davon loswerden konnte er nicht. Und dann erzählte ihm auch noch der Kage, dass er eben ein Ninja war und deshalb per se kein Schausteller. Na, dann hätte er ihn mal nicht auf diese Mission schicken sollen! "Mh", machte er und sein unzufriedendes Ausstoßen von Luft war nur allzu leicht zu interpretieren. Dann warf er seiner Freundin einen Blick zu, zog sein Outfit wieder ein wenig glatt und seufzte. Und für den Anlass gekleidet war er in dem Sinne auch nicht. Seine dunkle Hose wurde, ähnlich wie bei der Mission, von einer sandfarbenen Schärpe abgerundet, sein dunkles, langärmliges Oberteil wurde von einem hellen Umhang bedeckt, der die Kälte abhalten sollte. "Trotzdem... herzlichen Glückwunsch, Prinzessin. Sieht so aus, als war unsere Einschätzung ganz zutreffend. Aber dass sie uns nichtmal vorwarnen, ist auch irgendwie typisch..."
 
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Hyuuga Mari

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Es waren viele Gedanken, die Mari im Laufe des Vormittags durch den Kopf gegangen waren. Als sie am Morgen von einem Boten des Kage abgeholt und zum Verwaltungsgebäude begleitet worden war, hatte sie noch nicht gewusst, was sie erwartete. Als sie dann vor der Tür des Büros auf ihren Freund, Hei, getroffen war, hatte sich bereits eine Vermutung im Kopf der Braunhaarigen zurechtgerückt. Es ging um die letzte Mission, um den Wettbewerb im Reich des Tees. Doch nachdem die Hyuuga in das Büro gerufen und zusammen mit dem Tatsumaki eingetreten war, nachdem sie die tatsächlichen Worte des Hikarikagen gehört hatte, hatte sich im ersten Moment eine… Leere in der jungen Frau breitgemacht. Der Mund des Oberhauptes hatte sich weiterbewegt, doch in dem Moment, als Mari realisiert hatte, worauf das Ganze hier hinauslief, hatte sie den Faden verloren. Ihre Gedanken kreisten, denn nach ihrer einjährigen Pause hatte sie mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht damit. Beförderung. Chuunin. Und gleich in diesem Moment strömten Erinnerungen an ein Examen durch den Kopf der Kunoichi, die sie erfolgreich verdrängt hatte. Fühlte sie sich bereit dazu, diesen Titel anzunehmen? Ihm gerecht zu werden, ohne sich dabei irgendwann selbst zu hintergehen? Wenn man es realistisch betrachtete, war die Beförderung schon lange überfällig gewesen. Mari hatte sich die letzten Jahre gekonnt davor gedrückt, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen – doch je länger sie darüber nachdachte, desto bewusster wurde ihr, dass sie sich von ihren Vorbehalten gegen den Titel nicht auf ewig ausbremsen lassen durfte. Wenn sie weiterkommen wollte, musste sie aus den Erfahrungen, die sie gesammelt hatte, lernen – sich von diesen aber nicht beherrschen lassen. Mari hatte ein klares Bild davon, was sie auch mit ihrem neuen Titel machen wollte und was nicht. Und solange sie sich stets an dieses Bild erinnerte und diesem gerecht wurde, war alles in Ordnung.

Darüber wurde sich die junge Frau bewusst, kurz nachdem sich die Tür zum Kagebüro wieder hinter ihr geschlossen hatte. Und es war die verärgerte Stimme von Hei, die sie aus ihren Gedanken riss. Ein Schmunzeln – zusammen würden sie es mit Sicherheit schaffen, sich selbst treu zu bleiben. Die Tatsache, dass der Tatsumaki sich direkt nach der Ernennung zum Chuunin viel mehr über die Predigt, die er erhalten hatte, aufregte als sich über den neuen Titel zu freuen, war dafür doch das beste Beispiel, oder nicht? Die Hyuuga war auffällig still gewesen, hatte den jungen Mann sprechen lassen. Und auch nachdem er geendet hatte, wartete die 19-Jährige noch einen Augenblick ab, verschränkte dann die Hände im Rücken. Eine Geste, die sie früher oft gemacht hatte, wenn sie nachdachte, die in den letzten Jahren jedoch immer seltener zum Vorschein gekommen. Doch genau jetzt war ihr danach, auch wenn Mari selbst nicht hätte sagen können, warum. „Ja, eine Vorwarnung… wäre nett gewesen“, murmelte sie vor sich hin, sah Hei dabei nicht an. Erst nach den Worten drehte sich das Gesicht der Kunoichi in die Richtung des Schwarzhaarigen. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Vor zwei Wochen hätte ich nicht einmal damit gerechnet, wieder eine Mission zu erledigen. Und jetzt das? Ich fühle mich irgendwie überrumpelt.“ Sieg beim Wettbewerb hin oder her. Mari hatte sich ein ganzes Jahr eine Auszeit genommen. Klar, sie hatte trainiert, aber das auch nur für sich alleine. Ohne Außenwirkung. Dann schmunzelte die Braunhaarige, als sie in die noch immer verärgert funkelnden Augen ihres Freundes blickte. Ein Ausdruck, den Hei nicht allzu oft zeigte. Doch diese verschiedenen Emotionen, die sie in den Seelenspiegeln des Suna-Nin aufblitzen sah, gefielen Mari irgendwie. Es war auf seine ganz eigene Art und Weise anziehend. „Die Westen sehen wirklich schrecklich aus“, stimmte sie Hei zu und man konnte das Amüsement deutlich an ihrem Mundwinkel ablesen. „Das Ding wird mit Sicherheit in der hintersten Ecke meines Kleiderschranks landen und dort ein einsames Dasein fristen. Wie du weißt, passen diese Westen nicht wirklich zu meinem Kleidungsstil.“ Und ihr Äußeres war Mari für gewöhnlich ziemlich wichtig – nicht umsonst gab es stets den kontrollierenden Blick in den Spiegel, bevor sie das Haus verließ. Wo wir schon beim Aussehen waren: Da Mari nicht gewusst hatte, was sie erwartete, hatte auch sie sich in keine feierliche Kleidung geworfen. Sie trug eine schwarze, hautenge Hose, dunkles Schuhwerk und einen langen, weißen Mantel, der die Kälte des Winters abhalten sollte. Die Haare fielen ihr offen über die Schultern und wurden von einer einzelnen Spange aus dem Sichtfeld der jungen Frau gehalten. Das Abzeichen trug die Hyuuga unter ihrem Mantel, weshalb dieses derzeit nicht sichtbar war. Ein recht legeres Outfit, im Ganzen betrachtet. „Nimm dir die Worte vom Kagen nicht so sehr zu Herzen. Wenn man bedenkt, dass du früher kaum jemandem auch nur von deinem Bluterbe erzählt hast, hat er wohl einfach nicht damit gerechnet, dass du es so vor laufenden Kameras im Wettbewerb einsetzen würdest.“ Mari zuckte mit den Schultern, lächelte dann. „Ich wusste damals über Monate hinweg nicht, dass du Sand kontrollieren kannst und du hast es mir auch erst erzählt, als es um Leben und Tod ging. Du hast dich einfach verändert. Und das hat der Kage offensichtlich nicht mitbekommen.“ Ob das ein Trost für Hei war? Vielleicht nicht, aber irgendwie konnte sie den Kagen auch ein wenig verstehen. „Er hat vermutlich keine Ahnung, dass das noch nicht einmal im Ansatz das war, was du noch hättest zeigen können. Wenn er es wüsste, würde er mit Sicherheit gleich ganz anders vom Finalkampf denken.“ Es tat der Hyuuga irgendwie leid, denn sie wusste, dass der Tatsumaki über Kraftreserven verfügte, die er schon lange nicht mehr alle einsetzen konnte. Denn die Kräfte, die der Suna-Nin mittlerweile besaß, brachten im vollen Einsatz eine Zerstörung der Umgebung mit sich, die man nicht ohne Weiteres in Kauf nehmen konnte. Ein Thema, über das sie unbedingt nochmal mit Hei sprechen wollte. Aber zuerst: „Auch an dich: Herzlichen Glückwunsch. Chuunin Tatsumaki Hei, das klingt doch ganz gut?“ Maris Mundwinkel zuckten nach oben, dann sah sie nach vorne. Sie waren vor dem Büro angekommen, in dem die offiziellen Ausrüstungsgegenstände der Ninja abgeholt werden konnten. Seien es die Uniformen der Iryonin, Masken der Anbu oder eben Westen der Chuunin. Doch bevor sie eintraten, brannte Mari noch eine Frage auf der Zunge. „Wenn du mal von der Predigt absiehst: Freust du dich über die Beförderung?“
 

Tatsumaki Hei

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"Überrumpelt ist gut", brummte Hei und verschränkte seine Arme, wenngleich das nur unter dem hellen Mantel, den er trug, stattfand. "Wirkt so, als hätten sie nur darauf gewartet, dass es neue Leute gibt, die sie auf schwierigere Missionen schicken können. Ich kenne die Statistik nicht, aber so sonderliche viele hochrangige Shinobi soll es ja gar nicht geben..." Auch das waren eher Gerüchte, für Hei aber genug, an einen wahren Kern zu glauben. Was dieser wahre Kern war, könnte wohl nur der Kage sagen, aber so verschleiert wie der als Person schon war... woher wussten sie eigentlich, für wen und was sie hier kämpften? Und: Man sah Mari wirklich an, dass sie mit so einer Ankündigung nicht gerechnet hatte. Klar, sie achtete immer relativ penibel daraus, gut auszusehen, aber für den Anlass hätte selbst Hei sich vermutlich sonst nochmal anders eingekleidet. So sahen sie halt einerseits so aus als wären sie gerade von einer Mission wiedergekommen (Hei) oder auf dem Weg ins nächste Restaurant um ein gemütliches Abendessen einzunehmen (Mari). "Ich frage mich sowieso wer auf die Idee gekommen ist, dass das ausgerechnet so prägend für einen Chuunin sein soll", murrte der Tatsumaki und schüttelte verständnislos den Kopf. "Als Genin hätte ich diese ganzen Taschen und Beutel und so eher noch gebrauchen können, aber ein Chuunin sollte doch gegebenenfalls schon ein wenig spezialisierter ausgestattet sein?" Es erschloss sich ihm nicht und so war 'Tradition' das einzige, was ihm einfiel. Na, egal. "Jaa", machte der Suna-nin dann und seufzte ein wenig angestrengt. Nein... eher beleidigt. Er machte eine Geste, die seine leichte Hilfslosigkeit ausdrücken sollte, und hob die Augenbrauen. "Das war doch das Konzept!", meinte er und pustete kurz die Wangen auf. "Symbolisch, und so. Ich hatte mich entschieden, mich von dieser alten Einstellung zu lösen." Ein paar leise Worte brummelte er noch, dann leckte er sich über die Lippen. Sie standen vor dem Büro, wo sie (voraussichtlich) ihre Westen bekommen würden, und irgendwie überraschte ihn ihre Frage dann doch. Normalerweise hätte er nicht lange überlegt, aber im Moment war er doch noch ein wenig pikiert. "Ich denke schon, wahrscheinlich. Sobald ich aus dem Gebäude raus bin, kann ich mehr sagen..." Er zuckte mit den Schultern und über das Gesicht des Wüstensohns huschte ein Schmunzeln. "Die Predigt habe ich bis dahin nämlich wahrscheinlich schon wieder verdrängt."

Das Büro des Ausstatters: Ein Teil des Gebäudes, in dem Hei ein einziges Mal gewesen war. Glaubte er sich zu erinnern... es gab nicht viele Anlässe, hier aufzutauchen. Die normalen Utensilien bekam man nicht hier im Verwaltungsgebäude und es waren auch eher die symbolischen Kleidungs- und Ausstattungsutensilien, die man hier bekam. Uniformen, Ersatz-Stirnbänder, Masken, Westen. Aber selbst bei diesen Dingen war oft ein sehr individueller Wunsch Grundlage des Designs, und soweit Hei wusste, gab es hier keinen Handwerker, der so etwas herstellen konnte. Die Tür gab den Blick Frei auf einen Schreibtisch, der normaler nicht aussehen konnte, und Regal um Regal voll mit Ausgabestücken. "Hallöchen!" Eine typisch gekleideter Assistentin - oder wie auch immer sich der Mensch schimpfte - saß an dem Tisch und hob grüßend die Hand. Ihre dunklen, aber offensichtlich tiefblau gefärbten Haare waren ziemlich auffällig, auch wenn sie relativ kurz waren, und ihre Brille sah irgendwie exotisch aus. Hei vermutete, dass man bei dem Job irgendwann Langeweile bekam und sich ausprobierte. "Hallo. Hyuuga Mari..." Er nickte in Richtung seiner Freundin. "... und Tatsumaki Hei - wir sollen unsere Chuunin-Westen abholen." Hießen die eigentlich so? "Ah ja, ich habe schon auf euch gewartet! Man, ihr wisst nicht, wie selten hier mal Leute auftauchen. Ich bin Fukushu Amai. So..." Sie öffnete einen der Schubladen, holte zwei Formulare heraus, kritzelte ein wenig auf ihnen herum, während Hei und Mari das Vergnügen hatten, ihr dabei zuzusehen. Der Blauäugige warf der Hyuuga einen Blick zu, bekam in diesem Moment aber über den Tisch eines der Formulare zugeschoben. "Ich brauch' einfach nur eine Empfangsbestätigung. Keine große Sache, aber ihr kennt das ja... lochen, knicken, abheften..." Sie beäugte das Unterschreiben von den beiden frischgebackenen Chuunin kritisch, schnappte sich das Zeug dann. "Daaaanke, dann hole ich euch mal die Schmuckstücke!" Sie verschwand in einem Nebenraum und Hei fragte sich, wofür dann in diesem Raum das ganze Zeug da war. "Kenne ich nicht", brummte Hei nur trocken, weil er wirklich keinen Ordnungswahn hatte. Vor allen Dingen was seine Dokumente anging. "Und was machen wir jetzt im Anschluss?" Hei war etwas ratlos. Ging man jetzt irgendwie... feiern oder so? Eigentlich hatte er noch ein an seinen Künsten feilen wollen, so wie immer, wenn er Zeit hatte. Aber es fühlte sich auch seltsam an, jetzt einfach wieder nach Hause zu gehen. Mari hatte bestimmt eine Idee. "Ich hab' nichtmal eine schnelle Möglichkeit, meiner Familie davon zu berichten", überlegte der Tatsumaki und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. In diesem Moment hörte man das Rascheln aus dem Nebenzimmer aufhören und stattdessen Schritte, die in die Richtung der Chuunin kamen.
 

Hyuuga Mari

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Ob Shirogakure wirklich deshalb aufrüstete? Weil sie einen Mangel an höherrangigem Personal hatten? Das war ein Gedanke, den Mari bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verfolgt hatte – wertete das die Beförderung nun ab? Hm. Vielleicht war es auch schlicht eine Kombination aus mehreren Tatsachen gewesen, die dazu geführt hatte, dass Hei und sie gerade auf dem Weg waren, ihre Chuunin-Westen abzuholen. Ja, vermutlich. Es war das naheliegendste. Als Hei die Wangen aufplusterte, schmunzelte die Braunhaarige und winkte dann beflissen ab. „Ich merk schon, da habe ich einen Nerv getroffen.“ Nicht, dass sich der Schwarzhaarige noch weiter in seinen Ärger hineinsteigerte. Schon witzig, wenn man darüber nachdachte, dass es damals Mari gewesen war, die sich unheimlich darüber aufgeregt hatte, dass der Tatsumaki ihr das Geheimnis seines Bluterbes so lange verheimlicht hatte. Und jetzt? Jetzt regte Hei sich darüber auf, dass andere Menschen sich genau an diese – wenn auch veraltete – Einstellung seinerseits erinnerten. Die Hyuuga fand es zwar gut, dass ihr Freund sich weiterentwickelte, das hieß allerdings nicht, dass sein altes Bild von heute auf morgen verschwand. Vor allen Dingen nicht bei Leuten, mit denen er so wenig zu tun hatte wie mit dem Hikarikagen. „Na, dann frag ich dich nachher nochmal“, antwortete sie Hei, erwiderte das Schmunzeln und öffnete dann die Tür zum Büro.

Instinktiv huschte der Blick der weißen Augen sofort über die vielen Regale, vollgestopft mit allen möglichen Dingen, die ein Shinobi so gebrauchen konnte – je nachdem, welche Spezialisierung er besaß. Erst die weibliche Stimme der Angestellten sorgte dafür, dass sich die Aufmerksamkeit der Hyuuga verlagerte und sie den Menschen, der hier wohnte… eh, der hier arbeitete betrachtete. Blaue Haare, auffällige Brille, schlaksige Statur. Mari hätte irgendwie eine unauffälligere Person inmitten dieses Verwaltungskomplexes erwartet. Vorurteile? Ach wo! „Hallo, Fukushu-san.“ Zumindest eine kurze Begrüßung wollte die Braunhaarige teilen, rein aus Höflichkeit. Sie nickte der Assistentin zu, ließ diese dann allerdings ungehindert nach ihren Papieren wühlen. Verwaltung… Mari konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie man sich einen solchen Job freiwillig antun konnte. Im nächsten Moment warf die Frau mit der außergewöhnlichen Frisur ein Formular quer über den Tisch und die Hyuuga war ziemlich beeindruckt, dass es tatsächlich perfekt vor ihr landete. Das hatte bestimmt viel Übung gekostet. „Natürlich.“ Mari suchte nach einem Stift, der ihr natürlich im gleichen Atemzug von der Fukushu gereicht wurde. Schwungvoll unterschrieb die junge Frau und kaum entfernte sich der Stift vom Schriftstück, schnappte sich Amai auch schon das fertige Formular. Für eine Verwaltungsangestellte war die echt verdammt flink! Schon wieder Vorurteil? Ach Quatsch! Amai verschwand in einen hinteren Teil des Büros und ließ Mari und Hei vorerst warten. Eine Gelegenheit, ungehindert miteinander zu sprechen? „Das hätte mich auch gewundert. Du bist nicht gerade der lochen-knicken-abheften-Typ.“ Die 19-Jährige verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen den Schreibtisch in ihrem Rücken, während sie auf die Rückkehr der Assistentin wartete. So konnte sie Hei besser ansehen. „Hm. Gute Frage. Wenn ich gewusst hätte, was uns erwartet, hätte ich mir da vorher Gedanken drüber machen können.“ Mari war auch nicht unbedingt die spontanste Person, was Unternehmungen anging. Ein bisschen Vorlaufszeit wäre gut gewesen. Als Hei erwähnte, dass er seiner Familie nicht auf die Schnelle von seiner Beförderung berichten könnte, schwieg die Braunhaarige einen Moment, bevor sie lächelte. „Wie wäre es, wenn du mit zu mir kommst? Meine Mutter und meine Schwester sind da und sie werden bestimmt ganz aus dem Häuschen sein, wenn sie von unserer Beförderung hören. Sie würden sich sicherlich freuen, mit uns zu feiern.“ Feiern hieß in diesem Fall vermutlich weniger Feuerwerk, Luftschlangen und Ballons, sondern eher ein gesittetes Essen in vertrauter Runde – aber irgendwie hatte Mari nicht das Gefühl, dass ihr Freund viel mehr als das haben wollen würde. Leider blieb keine Zeit für eine Antwort, denn Amai hatte sich wieder bereitgestellt. Sie räusperte sich. „Ich unterbreche die nette Unterhaltung ja nur ungern…“, fing sie an und als sie sicher war, wieder alle Aufmerksamkeit zu besitzen, knallte sie zwei nigelnagelneue Chuuninwesten auf den Schreibtisch. Rechts, direkt vor Mari, eine eher grünliche. Auf der linken Seite, direkt vor Hei, landete eine bräunliche. Bei näherer Betrachtung fiel vielleicht noch auf, dass die Weste des Tatsumakis breitere Schulterpolster und tieferliegende Taschen besaß, während Maris Weste einen höheren Kragen hatte. „Los, anprobieren! Wir müssen ja sichergehen, dass die guten Stücke auch passen.“ Sie wedelte aufgeregt mit der Hand und die Hyuuga bekam das Gefühl, dass genau dieser Moment das Highlight an Amais Job war. Traurig, oder? Mari wurde in ihrem Gefühl bestätigt, dass sie mit der Assistentin nicht hätte tauschen wollen. Während die junge Frau sich daran machte, ihren weißen Mantel abzulegen, sorgsam auf dem Tisch zwischenzulagern und sich dann die grünliche Weste überzuziehen, ergänzte die Fukushu ihre Ausführungen. „Die Unterschiede der Westen sind euch mit Sicherheit schon aufgefallen. Wie ihr wisst, lieben wir Shiros unsere Traditionen und das spiegelt sich auch in den Chuuninwesten wider.“ Sie deutete auf Mari, die ihre Weste gerade schloss und an sich selbst hinabsah. „Die grünen Westen sind seit jeher die Westen der Konoha-Ninja. Für einen Hyuuga also fast schon maßgeschneidert.“ Ein bisschen übertrieben, aber man wusste, was Amai damit ausdrücken wollte. Dann deutete sie auf den Tatsumaki. „Die braunen Westen hingegen werden ausschließlich von unseren Kameraden aus Sunagakure getragen. Da bekommt man doch gleich richtige Heimatgefühle, oder?“ Natürlich. Heimatgefühle – was für Gefühle sollte man beim Tragen dieser Westen auch sonst empfinden.
 

Tatsumaki Hei

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Einen Nerv getroffen? Na, Mari war lustig - hätte er das ganze Drama denn abgezogen, wenn es ihm nicht wichtig gewesen wäre? War ja nicht so, als wäre er sonst der Typ, um die Sache so selbst in die Hand zu nehmen. Dass dabei nichts herausgekommen war, weil Joudan und Nanami eben noch nicht stark genug waren, um (selbst) mit ihm mitzuhalten, hatte er ja nicht abschließend wissen können. Umso positiver hatte Hei in Erinnerung, was sie daraus gemacht hatten. Der Tatsumaki fragte sich ernsthaft, ob er die Beiden irgendwann in einem anderen Kontext wiedersehen würde - und wie dann die Fronten aufgeteilt waren. Nanami hatte sich in seinem Sandsarg sehr fragil angefühlt. Die Technik war allerdings auch grausam, wenn man sie richtig einsetzte. "Stimmt", meinte Hei und grinste leicht. Genau das hatte er gemeint! Allerdings - gegen einen Assistent hätte er auch nichts gehabt, der das für ihn erledigte. "Wahrscheinlich muss ich einfach noch ein wenig aufsteigen, dann bekomm' ich auch 'ne Assistentin", meinte er und schmunzelte. "Ist bestimmt schön, wenn einem diese Arbeit abgenommen wird." Kurz schwieg er, legte den Kopf schief und dachte über den Vorschlag der Hyuuga nach. "Hm. Und Shirou?" Ein feines Lächeln huschte über das Gesicht des Tatsumakis. "Wenn das in Ordnung ist, schließe ich mich an. Es wäre irgendwie ein wenig traurig, jetzt alleine zu Hause zu hocken, während du von deiner Mutter bekocht wirst." Das wäre auch irgendwie fies gewesen! Aber Yue und Aiko waren ja nicht Heis Gesellschaft abgeneigt - insofern war das sicher okay, wenn er sich da dazuhockte. Amai kam wieder, knallte die Westen auf den Tisch und kassierte erst einmal einen Blick von Hei. Schulterpolster? Das war ja eine Frechheit! - Und Tradition, war ihm schon klar. Er warf einen Blick zu Maris Weste, die seiner Meinung nach ein wenig besser aussah, andererseits auch nicht unbedingt durch Stil glänzte. "Heimatgefühle", bestätigte der Tatsumaki matt und betrachtete das Kleidungsstück skeptisch. Dann zuckte er mit den Schultern, legte ähnlich seiner Freundin den Umhang ab und begann damit, sich die Weste überzuziehen. "Wäre ja auch zu viel verlangt, dass sie das Design mal modernisieren", brummte er halblaut, aber Amai bekam das natürlich mit. "Na, sowas will ich aber nicht hören, Tatsumaki-san! Das sieht doch hervorragend aus!" Sie zubbelte ein wenig an ihm herum zurrte ein, zwei Schnallen enger und nickte dann. "Tja, vielleicht ein winziges bisschen zu groß, aber du musst einfach noch ein wenig zulegen." Sie spannte ihren Bizeps an, grinste, und widmete sich dann Mari. Hei runzelte die Stirn. Es war schon viel besser als früher - was hätte die denn dann gesagt? "Fukushu-san, gibt es irgendwelche Pflichten, die mit dieser Weste einhergehen?"

Kurze Zeit später trat das ungleiche Pärchen aus dem Verwaltungsgebäude, die Westen ordentlich in zwei Taschen verpackt. Hei schüttelte missbilligend den Kopf. "Also man wird dazu angehalten, die Dinger zu tragen, aber eigentlich sind sie nur symbolischer Natur. Das Geld könnte man sinnvoller investieren, denke ich. Zum Beispiel in mehr Bugdet bei den Aufträgen." Er zog die kalte Luft durch die Nase, zur seinen Umhang ein wenig enger um sich und sah in den Himmel. Es war kein sonderlich schöner Tag - wolkenverhangen, kalt, ab und zu leichter Nieselregen. Zum abgewöhnen. Das war nicht die Art Wetter, die Hei mochte - obwohl er eigentlich alle Witterungsbedingungen schön fand. Aber zum Teil eben nur, wenn er nicht draußen war. "Um dir zuvorzukommen..." Er begann zu sprechen, als sie in Richtung der Residenz von Maris Eltern gingen. "Ich glaube, ich freue mich. Es ist ein Zeichen von Ehre und Anerkennung, auch wenn die Motive vielleicht vielfältig waren. Und es ist ein Schritt in die Richtung, aus den Genin-Fußstapfen auszusteigen und größere Fußabdrücke zu hinterlassen." Denn das war schon immer eines seiner Antriebe gewesen. Irgendetwas zu schaffen, zu machen, zu verändern. Wie und ob das erfolgreich sein würde, würde sich erst noch zeigen, aber die Richtung stimmte. Außerdem war Hei in der Regel niemand, der seine Emotionen übermäßig auslebte. Kleine Ausnahmen bestätigten natürlich die Regel, aber er war halt ein Analytiker. In der Regel. "Allerdings bin ich jetzt auch nicht unbedingt in der Stimmung, um pure Freude auszustrahlen. Es bedeutet eben auch Verantwortung. Wir haben wohl lange genug die einfachen Jobs und Missionen fertig gemacht." Sein Blick richtete sich auf die Straße, und der Tatsumaki schien kurz nachdenklich. "Das müssen wir jetzt wohl der nachfolgenden Generation überlassen." Er lachte. "Ich habe darüber nachgedacht was du im Tee-Reich gesagt hast und vielleicht hast du Recht. Aber mit dem Alter... kommen ja auch Privilegien. Und Veränderung. Veränderung trägt immer Potential mit sich." Unter dem Mantel kam sein Arm hervor, und er berührte Mari kurz an der Wange, zwinkerte ihr leicht zu. "Freust du dich denn? Deine Familie wird sicherlich sehr zufrieden sein, aber was sagt Hyuuga Mari?" Hei wusste wohl als einer der wenigen Personen um ihr persönliches 'Dilemma' mit diesem Titel. Kurz dachte er nach, strich sich dann die schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Haben wir eigentlich sonst noch irgendwas von diesem Titel?"

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Job: Des Raikagen Helferlein
Teilnehmerinnen: Hyuuga Mari & Isayama Kana


„Hyuuga-san, hören Sie mir überhaupt zu?!“
Mari zuckte zusammen, sie fühlte sich ertappt. Die 19-Jährige legte die Arme in den Schoß, lehnte sich in der sitzenden Position nach vorne und sah mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu Shoda Ichika. Sie war eine Mitarbeiterin des Hikarikagen und gehörte zu dem Personal, das den Papierkram regelte. Keine sonderlich spannende Aufgabe, wie die Kunoichi fand, doch Ichika schien ihre Berufung gefunden zu haben. Sie tippte ungeduldig mit dem Kugelschreiber auf das Klemmbrett, das sie verantwortungsbewusst vor ihrem Körper festhielt und Mari legte den Kopf etwas schief. „Natürlich. Entschuldigen Sie, Shoda-san.“ In Wirklichkeit war Mari ganz woanders gewesen. Die Verletzungen ihrer letzten Mission waren noch nicht vollends verheilt, insbesondere schnelle Bewegungen verursachten noch immer ein äußerst unangenehmes Ziehen in ihrer Seite. Die Medic-Nin im Krankenhaus hatten ihr versichert, dass auch diese Schmerzen bald vergehen würden, sofern sie sich nicht überanstrengte. Na schön, die Hyuuga wollte den Experten glauben. Die Verwaltung hatte daher wohl bewusst einen Auftrag für die Braunhaarige herausgesucht, bei dem sie sich körperlich nicht allzu sehr anstrengen musste. Doch Mari befürchtete, dass die mentale Belastung dafür umso schlimmer werden würde. Die blonde Ichika schnaubte ein wenig erbost aus, sie kaufte es Mari wohl nicht ab, dass sie ihr zugehört hatte. Dann schob sie sich ihre Brille mit dem Zeigefinger wieder nach oben und sah von oben auf die sitzende Hyuuga hinab. „Also, nochmal zusammengefasst: Da drinnen findet gerade eine äußerst wichtige Besprechung zwischen dem Raikagen und dem Hikarikagen statt.“ Sie deutete auf die große Holztür, die zum Besprechungsraum führte. Tatsächlich konnte man gedämpfte Stimmen hören, wenn man sich darauf konzentrierte – doch es war unmöglich, einen genauen Zusammenhang zu verstehen. „Es wird eure Aufgabe sein, dem Raikagen heute zur Seite zu stehen. Er hat noch einige andere Termine, die er wahrnehmen muss. In den Zeiten zwischen den Terminen sollt ihr dafür sorgen, dass der Raikage einen angenehmen Aufenthalt bei uns in Shirogakure hat. Verstanden?“ Ichika machte einen entschiedenen Schritt auf die Hyuuga zu und drückte ihr ungefragt das Klemmbrett in die Hände. Mari hätte es gerne abgelehnt, doch sie wusste, dass die Verwaltungsmitarbeiterin dann nur säuerlich reagiert hätte. Also nahm sie das Brett an und studierte den Inhalt des eingeklemmten Zettels. Die Blonde hatte handschriftlich alle Termine aufgeschrieben, zu denen der Raikage heute gehen musste – natürlich mit den entsprechenden Orten. Auf dem Plan stand eine weitere Besprechung mit dem Hokagen und dem Kazekagen, dann sollte er noch zwei frisch ernannten Chuunin aus Kumogakure persönlich zur Beförderung gratulieren. Und am Abend gab es noch ein geschäftliches Essen mit… dem Oberhaupt der Itô-Familie? Mari wusste, dass es sich hierbei um einen Clan aus Kumogakure handelte, viel mehr war ihr allerdings nicht bekannt. Zwischendrin gab es einige Freizeitpausen, die wohl spontan gefüllt werden sollten. Ah ja. Mari sah über den Rand des Klemmbretts hinweg zu Ichika und strich sich eine braune Strähne, die sich aus dem heute offen getragenen Haar gelöst hatte, wieder hinters Ohr. „Und warum kümmern sich darum keine Kumo-Ninja?“, das war durchaus eine berechtigte Frage, wie Mari fand. Sie selbst hätte sich vorstellen können, dem Hokagen zur Seite zu stehen. Heimatverbundenheit und so. Aber was hatte sie denn bitte mit dem Raikagen zu tun? Die Verwaltungsmitarbeiterin schnaubte und schüttelte dann energisch den Kopf. „Leider standen keine Kumo-Ninja so kurzfristig zur Verfügung. Eigentlich hatte der Raikage eigene Bedienstete mitbringen wollen, doch diese haben sich eine böse Grippe eingefangen.“ Natürlich. Klassiker. „Es ist eine große Ehre, einem Kage zur Seite zu stehen. Ihr und eure Kollegin solltet euch geehrt fühlen!“ Die Hyuuga hob die Mundwinkel leicht an und nickte dann, um Ichika das zu geben, was sie wollte. „Wo wir schon beim Thema sind: Wo ist denn besagte Kollegin?“ Sie sah panisch auf die Wanduhr, die direkt über Mari hing. „Die Besprechung ist gleich vorbei. Sie wird doch nicht zu spät kommen?“
 

Isayama Kana

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"Ich ... Bin schon anwesend.", kam es gepresst hinter dem Türrahmen hervor, als Kana den Kopf mit angestrengter Röte im Gesicht der wartenden Gesellschaft im Raum präsentierte. Kurz verschwand das Mädchen wieder und ein Poltern sowie leider nicht allzu leises Gezeter folgte. "Ich will die Hyuuga sehen!" - "Halt die Klappe und verschwinde endlich!" Toll, ganz toll. Der erste Job nach der bestandenen Genin-Prüfung und Kagami, Kanas Zwilling und riesiger Hyuuga-Fan, musste direkt ihren ersten Eindruck vermasseln. In Zukunft würde Kana ihr einfach gar nichts mehr erzählen, das hatte sie nun davon! Klar, die Hyuuga waren cool und so, gar keine Frage, aber deswegen musste man sich doch nicht so affig benehmen. Witzig, dass sie die Kage scheinbar nur nebensächlich sah, dabei waren die doch nochmal ein ganz anderes Kaliber. Apropos Kage; kann der Raikage sich denn nicht um sich selbst kümmern? So ein großer, starker Mann brauchte Anhängsel, die ihm das Leben angenehmer gestalten? Komisch, das hatte schon was von einem Déjà-vu. Kana erinnerte sich an einen großen, starken Mann mit kleiner Tochter, die alles regelte, ohne einen Piep von ihm. Der Raikage war doch nicht etwa eine Memme? Huh, die Kombination passte einfach nicht zusammen. Dieser Job hatte großes Potenzial, sehr mühselig zu werden. Toll, ganz toll. Nach einem lauten RUMMS, einem verhaltenem Wimmern, dann Schweigen und ein tiefes Seufzen, trat der in schwarz gekleidete Teenie gänzlich hervor, öffnete den Reißverschluss der Jacke und machte einen Schritt in den Raum. Ausdruckslos sah sie erst zur Wanduhr, dann zu der nervös wirkenden Frau, die sich wohl vor einigen Momenten nach ihrem Verbleib erkundigte. Kana hielt es für klüger, ihre Pünktlichkeit nicht zu erwähnen, da die Gute gestresst genug aussah und ihr nicht noch mehr zumuten wollte. Stattdessen verbeugte sich die Braunhaarige höflich und stellte sich den beiden Frauen vor. "Guten Morgen. Ich bin Isayama Kana und die besagte Kollegin.", meinte sie knapp, aber deutlich. Ohne Weiteres ließ sich das Mädchen neben die Hyuuga im Stuhl nieder und wartete gespannt auf Anweisung. Kana versuchte, ihre ältere Kollegin nicht zu offensichtlich anzusehen, hatte sie doch das Gefühl, dass sie mit Leuten wie Kagami öfter zutun haben musste. Und die frische Genin hatte nicht vor unangenehm aufzufallen, was vermutlich schon zu spät war... Die Isayama nestelte unbewusst an ihrem Rocksaum und saugte quasi alles im Raum auf, nur die Seite auf der das Weißauge saß, nicht so wirklich. Als sie das Kneten nach einigen Momenten bemerkte und sich dann über den Rock strich, schnaubte sie beinahe, wer verhielt sich hier denn gerade affig? "... Hören Sie mir zu?!" Kana hörte immer zu. "Ja. Wir sollen dem Raikagen in den Hintern kriechen." Sie vergaß hin und wieder bloß ihre Ausdrucksweise, wenn sie andere Dinge für wichtiger erachtete. "Bitte, was?" Ah, ups. "Ja. Wir sollen dem Raikagen einen angenehmen Aufenthalt verschaffen und ihm bei wichtigen Treffen assistieren." Shoda hob eine Braue, verkniff sich ob der zweiten Antwort jedoch ein unterschwelliges Tadeln, denn Zeit blieb dafür gar nicht mehr, als auch schon die große Holztür in Bewegung kam.
 
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Hyuuga Mari

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Huch? Sowohl Ichika als auch Mari drehten gleichzeitig überrascht ihren Kopf in Richtung Tür, als eine gepresste Stimme von dort ertönte. Doch kaum war das leicht gerötete Gesicht eines Mädchens dort erschienen, verschwand es auch schon wieder. Der darauffolgende Wortwechsel ließ Mari überrascht blinzeln, immerhin hörte sie den Namen ihrer Familie. Die Hyuuga sehen? Was… als ein lautes Krachen ertönte, kniff die 19-Jährige ein Auge kurz zu, danach hörte sie ein verhaltenes Wimmern. Mari hatte keine Ahnung, was da genau passierte und so wechselte die Kunoichi einen etwas ratlosen Blick mit der blonden Verwaltungsmitarbeiterin. Ichika war immer noch nervös, aber dieses Auftauchen schien sie aus dem Konzept gebracht zu haben. Mari konnte ihr keinen Vorwurf machen, immerhin hatte es die Braunhaarige ebenso überrascht. Als die beiden Frauen wieder eine Bewegung im Augenwinkel wahrnahmen, drehten sie sich zurück und jetzt, endlich, tauchte ein voller Körper vor ihnen auf. Der Hyuuga fielen sofort die schwarzen Kleidungsstücke auf, die das Mädchen trug. Unwillkürlich sah Mari an sich selbst herab, um das weiße Oberteil und das türkisene Band mit dem Konoha-Abzeichen an ihrer Hüfte zu mustern – ein ziemlicher Kontrast zum schwarzgekleideten Teenager, oder? Immerhin trug auch Mari eine schwarze Shorts, somit fielen sie nicht vollkommen auseinander. Und was war das für eine Narbe an ihrem Auge? Hm. Kaum hatte die Jüngere sich hingesetzt, hoben sich die Mundwinkel der Kunoichi etwas an. Sie wollte sich vorstellen, bemerkte dann aber, dass Kana überall im Raum hinsah… nur nicht zu ihr. Erneut: Hm. Die Hyuuga hatte nicht das Gefühl, etwas falschgemacht zu haben. Oder doch? Leider gab die blonde Ichika dem Duo keine weitere Zeit, um sich kennenzulernen, denn sie führte gleich ein weiteres Mal aus, worauf die Ninja am heutigen Tag – als Begleitung des Raikagen – zu achten hatten. Mari gab sich dieses Mal deutlich mehr Mühe, zuzuhören. Diesmal war es Kana, die wirsch gefragt wurde, ob sie überhaupt zuhören würde. Und kaum hatte die Jüngere geantwortet, öffnete sich der Mund der Chuunin einen Spalt breit… um sich dann in ein amüsiertes Grinsen zu wandeln, sichtlich angestrengt, hier nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Mari dachte ähnlich – aber das auch noch laut vor der nervösen Verwaltungsmitarbeiterin auszusprechen, war ein so unangemessenes Verhalten, dass es schon wieder genial war.

Naja, es gab keine Zeit mehr, um den Tadel auszusprechen, der Ichika mit Sicherheit auf der Zunge lag. Denn kaum hatte sich die Holztür zum Besprechungsraum geöffnet, verfiel die Blonde in eine tiefe Verbeugung. Mari stand immerhin von ihrem Sitzplatz auf, wenngleich sie keine Verbeugung andeutete – solange man nicht mit ihr sprach, fand sie ein solches Verhalten übertrieben. Der Hikarikage war die erste Person, die mit weiten Schritten aus dem Raum kam. Ein großer Mann mit langen, roten Haaren, ernstem Gesichtsausdruck und einem Kinnbart. Er trug einen schwarzen Mantel mit goldenen Akzenten und schritt an den beiden Kunoichi kommentarlos vorbei, während er Ichika mit einem kurzen Handwinken verdeutlichte, dass sie ihm folgen sollte. Das letzte Mal, dass Mari ein Wort mit diesem Mann gewechselt hatte, war bei ihrer Beförderung zum Chuunin gewesen. Und auch damals war der Hikarikage kein Mann unnötiger Worte gewesen. Eigentlich eine Eigenschaft, die Mari gar nicht so schlecht fand, wenn sie genauer darüber nachdachte. „Wir erwarten beste Ergebnisse!“, zischte Ichika den Kunoichi noch ein letztes Mal zu, bevor sie eilig dem Hikarikagen nachlief. Mari und Kana hatten bisher noch keine Gelegenheit gehabt, Worte auszutauschen und das sollte leider vorerst auch so bleiben. Denn direkt nach dem Hikarikagen trat nun auch die zweite Person aus dem Raum – der Protagonist des Tages, wenn man es so nennen wollte. „Keine Kumo-Ninja?!“, blaffte ihnen eine alte Stimme entgegen. Oh, super. Sympathisch von Anfang an. Mari strengte sich an, den Tonfall geflissentlich zu überhören, sondern sachlich zu antworten. Wenn sie ihren Gefühlen hier freien Lauf ließ, würde es den Tag nur anstrengender machen als ohnehin schon. Und eine Meisterin im Schauspiel war Mari früher schon gewesen, dieses Talent konnte sie heute doch mit Sicherheit wieder hervorkramen, oder? „Meine Kollegin, Isayama Kana, und ich, Hyuuga Mari, werden Ihnen heute assistieren. Leider standen keine Kumo-Ninja zur Verfügung, aber wir werden uns Mühe geben, Ihre krankheitsbedingt ausgefallene Begleitung anständig zu vertreten.“ Mari lächelte leicht und musterte dann erst genauer den Mann, der vor ihnen stand. Er war… kleiner als die Hyuuga, wie diese überrascht feststellte. In etwa so groß wie Kana. Doch die vielen Falten in seinem Gesicht und das ergraute Haar sprachen eindeutig dafür, dass er mindestens zwei Generationen älter war als die beiden Kunoichi. Oder drei. Vier? „Hm. Hyuuga. Euch konnte ich noch nie leiden.“ Ah, es wurde noch besser. Dann sah er zu Kana, rümpfte die faltige Nase. „Und was ist mit dir, Grünschnabel? Hast du die Akademie überhaupt abgeschlossen?“ Bei diesen Worten ignorierte der Mann natürlich gekonnt das Abzeichen, das Kana als Genin auszeichnete. Die Eisschicht war dick. Da kam man nicht mal mit einem Presslufthammer durch. Hach. Wunderbar.
 

Isayama Kana

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Kana tat es ihrer Kollegin gleich und erhob sich von dem sowieso unbequemen Stuhl, der seine beste Zeit bereits hinter sich brachte, vollzog auch die gewohnt respektvolle Verbeugung, sobald der erste Mann in Erscheinung trat. Nicht so tief wie die nervöse Blonde, aber immerhin. Das wurde ihr einfach anerzogen und das Verbeugen gab Kana das Gefühl für den Anfang nichts Falsches zu machen. Der Hikarikage hatte zuvor wohl in Ignoranz gebadet und hinterließ bei der Jüngeren einen bitteren Nachgeschmack, als er an dem Zweierteam rücksichtslos vorbeirauschte. Kage hin oder her, ein solches Verhalten konnte sie gar nicht leiden, er war schließlich auch nur ein Mensch, pff. Ah... Aber hatte sie sich vor wenigen Momenten nicht noch ähnlich blöd verhalten? Jedenfalls hatte sie sich freundlich vorgestellt und dass ihre Kollegin eine Hyuuga war, wusste sie ja schon. Ob das jedoch ausreichte, war eine andere Frage, aber ignoriert hatte sie die Ältere nicht, weil sich die unbekannte Isayama schließlich vorstellte, aber argh! Ein sich endlos wiederholender Teufelskreis, der unmittelbar in einer Sackgasse endete, als die gestresste Blonde den beiden Kunoichi als Abschied eine verdeckte Drohung hinterließ, ehe sie der ehrenwerten Ignoranz nachwuselte. An ihrer Stelle würde das Mädchen ja einen anderen Job suchen, naja. Die nächste Sekunde nutzt sie, um sich neben die junge Frau zu platzieren, als auch schon der kleine Mann, das Ziel des Tages, in den Raum trat. Leere breitete sich im Kopf aus, Kana wusste nicht so recht was sie von dieser Erscheinung halten sollte, vergaß sogar beinahe ihre guten Manieren, so kam die Verbeugung mit Verzögerung und stockte auch kurz in der Bewegung als der Raikage zu bellen anfing. Im Ernst jetzt? Wieso tragen solche unangenehmen Persönlichkeiten den Rang des Kagen?? Die Kunoichi wagte das erste Mal einen Seitenblick auf die Größere, die zum Glück sofort souverän antwortete. Kana hielt die Luft an, als er auch noch die Dreistigkeit besaß seine Abneigung gegen Maris Familie zu äußern. Das Zucken in der Schläfe konnte man der Isayama nicht ansehen, aber das Zähneknirschen war eventuell zu hören, Gemeinheiten gegenüber anderen Menschen konnte sie noch viel weniger leiden als Ignoranz. Die Arme hinter dem Rücken legend, ballten sie die Hände zu Fäusten, gut, dass man ihre Emotionen im Gesicht kaum wahrnehmen konnte, trotzdem wandte Kana sich ganz leicht ab. Sicher war sicher. Dagegen war der Spruch, den der Kage anschließend dem 'Grünschnabel' reindrücken wollte, gar nichts. Die Isayama unterdrückte ein Hochziehen einer Augenbraue, lockerte die Arme wieder und sah unwillkürlich auf ihren linken Oberarm, der ganz offensichtlich das Zeichen Shiros trug. Das Mädchen schwieg lieber, das hielt sie für klüger.

"Wie auch immer...", knurrte der kleine Mann bereits angefressen, obwohl der Job an sich noch gar nicht begonnen hatte. Toll, ganz toll. Kana malte sich schon die vielen Kreuze im Kalender aus, wenn der Tag vorbei war. "Ich hoffe, ihr wurdet eingehend bezüglich meines Tages unterrichtet, ich dulde keine Fehler! Fehler führen zu Verzögerung, und für Verzögerung habe ich keine Zeit! Habt ihr das verstanden?!" Kana nickte. Er betrachtete beide Kunoichi missbilligend, tigerte dann im Büro auf und ab. "Bevor ich den nächsten Termin wahrnehme, brauche ich ein schnelles, kleines Frühstück. Nur das Beste wohlgemerkt, nichts Billiges! Und der Weg dorthin sollte nicht zu weit sein, zum nächsten Termin mit dem Hokagen und dem Kazekagen will ich pünktlich wieder hier sein! Wieso muss ich überhaupt auswärts essen gehen..." Der Raikage seufzte theatralisch. "Meine Kumo-Ninja wüssten im Schlaf was zu tun wäre, eine Schande, dass gleich beide erkrankten." Die Isayama warf der Hyuuga nochmal einen Seitenblick zu, dachte sich dabei, dass die plötzliche Krankheit mit Sicherheit kein Zufall war. Wenn sie könnte, würde das Mädchen auch die Beine in die Hand nehmen und sich verabschieden, sie hatte ebenso keine Lust auf den Mist hier. Aber um Lust ging es ja sowieso nicht. "Na los, was steht ihr noch herum? Zack! Zack! Oder soll ich schlecht gelaunt Gespräche führen?" Kana setzte sich in Bewegung und hielt dem ehrenwerten Gebieter mit einem Hauch eines Lächelns, das ihre Augen nicht erreichte, die Tür zum Flur auf. Als er über die Schwelle trat und die Jüngere seinen Rücken im Blick hatte, rollte sie genervt die Augen. Der Spaß konnte beginnen... Yay. Aber Halt, sie wusste gar nicht, wo man teuer Essen gehen konnte. Die frische Genin wartete bis Mari ebenso den Raum verließ und hoffte, sie wüsste was. Jedenfalls hatte Kana einen persönlichen Plan - Klappe halten und nur reden, wenn sie dazu aufgefordert wurde. Eigentlich war das nicht schwierig.
 
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Hyuuga Mari

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Okay. Also wenn Mari ehrlich war, hatte sie befürchtet, dass ihre Kollegin wieder zu einem vielleicht etwas unüberlegten Kommentar ausholen würde. Ungefähr so, wie es wenige Augenblicke zuvor bei Ichika passiert war. Doch Kana verhielt sich ruhig, wandte sich sogar ein Stück weit ab, um dem Raikagen nicht direkt ins Gesicht zu sehen. Die Hyuuga war sich noch nicht sicher, wie sie die jüngere Kunoichi einschätzen sollte, aber sie schien sich Mühe zu geben, sich den Erwartungen gemäß zu verhalten – dem Zähneknirschen nach zu urteilen. Irgendwie erinnerte es Mari ein wenig an sich selbst, damals, kurz nach ihrem Abschluss von der Akademie. Wie oft hatte sie mit sich kämpfen müssen, um gegenüber unfreundlichen Auftraggebern nicht ebenso unfreundlich zu werden? Allein eine Beleidigung ihrem Clan gegenüber hatte schon gereicht, um sie zum Kochen zu bringen. Mittlerweile sah Mari das alles etwas entspannter – was vielleicht auch daran lag, dass sie seit ihrer Ernennung zur Kunoichi mit so vielen Menschen in Kontakt gekommen war, die meinten, irgendwelche abfälligen Kommentare bezüglich der Hyuuga äußern zu müssen oder meinten, alle über einen Kamm scheren zu können. Es war keine Überraschung mehr. Und Mari war mittlerweile zumindest reflektiert genug, um einzusehen, dass es auch in ihrem Clan das eine oder andere Arschloch gab – Hyuuga waren eben doch nicht alle gut. Um es auf den Punkt zu bringen.

So war es nicht nur Kana, die die beleidigenden Kommentare wortlos über sich ergehen ließ, sondern auch Mari. Stattdessen konzentrierte sie sich sachlich auf die Aufgabe, hob das Klemmbrett an, das Ichika ihr zuvor gegeben hatte und überprüft die darauf stehenden Termine sowie Orte, zu denen sie gehen mussten. Eigentlich fehlte nur noch die Brille auf der Nase, damit Mari als die perfekte Assistentin durchging – wenn man mal vom durchtrainierten Körper einer Taijutsuka absah. Sie folgte dem Raikagen, der nach weiterem Gezeter endlich durch die Tür ging, die von der Isayama aufgehalten wurde. Als die Hyuuga das genervte Augenrollen der 13-Jährigen bemerkte, schenkte sie dieser ein erheitertes Grinsen, bevor sie sich mit deutlich weniger Amüsement in der Stimme dem alten Mann zuwandte. „Wir werden zum Yūshoku gehen“, sprach die 19-Jährige ruhig aus. Keine Frage, sondern eine Entscheidung – was natürlich dafür sorgte, dass der Raikage eine Augenbraue skeptisch anhob. „Wir müssen nicht weit gehen und das Yūshoku ist ausgelegt auf Geschäftsleute. Wir sollten dort also ein schnelles und dennoch angemessenes Frühstück für einen Kage bekommen können.“ Also wenn sich einer mit teurem, extravagantem Essen auskannte, dann Mari. Sie wohnte immerhin in einer verdammten, weißen Villa! Da musste sich der alte Mann schon mehr einfallen lassen, um sie aus dem Konzept zu bringen. Mari fing den Blick des alten Mannes mit einem seichten Lächeln auf den Lippen auf, so als würde sie seinen Unmut überhaupt nicht bemerken. Es dauerte einige Sekunden und ein leises, bedrohliches Knurren später erhob der alte Herr wieder seine Stimme. „Na dann will ich hoffen, dass dieses Yūshoku mich nicht enttäuschen wird, Hyuuga.“ Ja, würde schon gutgehen. Bevor die Braunhaarige die Führung übernahm – immerhin wusste sie, wohin sie gehen mussten – fiel ihr auf, dass sie den Namen des Raikagen gar nicht genannt bekommen hatten. Und er hatte sich auch nicht vorgestellt… die weißen Augen prüften nochmal den Notizzettel, den Ichika ihnen mitgegeben hatte. Natürlich war die Blonde so außerordentlich akkurat gewesen, dass sie nicht nur die Termine und Orte, sondern gleich in der Überschrift des Zettels auch Tagesdatum und Name des Auftraggebers – in diesem Fall des Raikagen – aufgeschrieben hatte. Vermutlich erwartete der Mann, dass man seinen Namen kannte und Mari wollte keine weiteren Diskussionen anheizen, weshalb sie – im Rücken des Mannes gehend – das Klemmbrett so hielt, dass auch Kana den Namen einmal lesen konnte, wenn sie denn wollte. Hashimoto Goro – er schien keiner bekannten Familie zu entstammen. Naja, musste man ja auch nicht, um Kage zu werden.

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Hyuuga Mari

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Der Weg zurück wurde tatsächlich schweigend verbracht. Und der Raikage wirkte fast… sympathisch. So irgendwie. Mari war sich nicht sicher, ob er vielleicht zuvor einfach hungrig gewesen war? Vielleicht hatte er nur deshalb eine so unausstehliche Art und Weise an den Tag gelegt? Die Chuunin musste sich unweigerlich an eine Reklame erinnern, die sie erst letztens auf den Straßen Jôseis gesehen hatte… Du bist nicht du, wenn du hungrig bist. Damals hatte sie die Werbung als ein wenig übertrieben abgetan, aber vielleicht war an dem Ganzen ja doch mehr Wahrheit dran, als man glaubte? Die junge Frau traute sich nicht, die Stille zu durchbrechen, aus Sorge, sie würde dem Raikagen damit nur Anlass geben, dort weiterzumachen, wo er zuletzt aufgehört hatte. Und sie erwartete auch kein Lob für die Auswahl des Restaurants… das hätte zu einer Person wie Hashimoto Goro nicht gepasst. Das ungleiche Gespann trat erneut in das Verwaltungsgebäude, bog allerdings anders ab als zuvor, um zum eingeplanten Raum zu gelangen. Zumindest in diesem Gebäude schien sich der Raikage auch ganz gut alleine auszukennen. Mari wollte dem Mann bereits in den Besprechungsraum folgen, doch mit einer kurzen Bewegung der Hand brachte er die Chuunin zum Anhalten. „Wartet hier. Ich kann euch da drinnen nicht gebrauchen.“ Ah, da kam doch langsam die liebenswürdige Person wieder durch, die sie zu Beginn des Tages kennengelernt hatten. Na, eigentlich war es der Hyuuga ganz recht, denn sie bezweifelte, dass es besonders interessant gewesen wäre, einer regelhaften Sitzung der Kage beizuwohnen. Die sprachen vermutlich mehr über Bürokratie als wirklich mitreißende Themen. Mari nickte und ohne sich nochmal umzudrehen verschwand der Raikage in dem Raum, bis die Türen sich hinter ihm schlossen. Und wieder… hatten die beiden Kunoichi einen Moment für sich. Naja, vermutlich wurden sie hauptsächlich dafür gebraucht, um den Raikagen durch das Dorf zu führen. Immerhin schien er sich außerhalb des Verwaltungsgebäudes nicht sonderlich gut auszukennen. Mari sah kurz nach rechts, dann nach links... das hier war ein anderer Flur als vorhin. Die Chuunin fand auf den ersten Blick keine Bank, auf die sie sich hätten setzen können. Also zuckte die 19-Jährige mit den Schultern und ließ sich einfach auf dem Boden nieder, den Rücken gegen die Wand gelehnt. Einen kurzen Moment zuckte Mari zusammen, als sie bei einer unglücklichen Bewegung erneut das Ziehen in ihrer Seite bemerkte. Doch das ließ zum Glück relativ schnell wieder nach. Mari dachte darüber nach, das Thema mit Kanas Schwester nochmal anzusprechen... konnte sich aber nicht auf Anhieb dazu durchringen. Immerhin wollte sie die Isayama auch nicht zu sehr ärgern, immerhin war es offensichtlich, dass ihr das Thema unangenehm war.
 

Isayama Kana

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Ja, doch, Kana hatte es lieber, wenn der Raikage den Mund hielt. Aber der beißende Geruch, der von seinem Umhang ausging, war auch nur mit Müh und Not zu ertragen. Bedauerlicherweise musste die Leidtragende das in schweißgetränkte Kleidungsstück noch ein wenig länger aushalten, da der satte Hashimoto den Rückweg gemächlicher anging. Allerdings schien das Übel ihre Sinne so zu vernebeln, dass sie die gaffenden Blicke nicht mehr störten, die am Wegesrand wie zuvor lauerten, es hatte also auch was Gutes, irgendwie. Kana konnte das Naserümpfen kaum unterlassen und war heilfroh, als die beiden Kunoichi mit Anhängsel schließlich zum zweiten Mal an diesem Tag die Verwaltung besuchten. Den Umhang ließ der Kage jedoch weiterhin in Kanas Obhut, als er auch schon nach dem Flur das Ziel betrat und die jungen Frauen wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür. Das Zucken, als Mari an der Wand auf den Boden gleitet, bemerkte die Genin zwar, hielt es aber für unangebracht nachzufragen. Dafür war die Bekanntschaft einfach noch zu flüchtig. Trotzdem haftete der bernsteinfarbene Blick noch einen Moment auf ihrer Kollegin, nicht, dass sie doch noch Hilfe benötigte. Aber dem war scheinbar nicht so. "Mann, ich ertrage diesen stinkenden Fetzen nicht mehr. Boah, riechst du das auch?", sagte sie stattdessen und hielt den Stoff so weit wie möglich von sich. "Das ist Körperverletzung auf andere Art und Weise.", fügte die Leidende hinzu und sah sich um. Wenigstens stand ein simpler Kleiderständer neben der Tür, den Kana sogleich ansteuerte und den Umhang auf einen Haken hievte. Leider war der Mari viel zu nahe, also nahm das Mädchen den ganzen Ständer in den Arm und stellte ihn auf die andere Seite des Flurs, aber gut sicht- und greifbar. Händereibend blieb sie auf halben Wege, zu der Hyuuga stehen, und schnupperte an ihren Händen, verzog unbestimmt das Gesicht. "Ich will duschen ...", klagte sie nochmal und bequemte sich dann endlich mal zu Mari. Für Außenstehende musste der Anblick der beiden jungen Frauen wirklich professionell wirken. Nicht. Aber hey, sie war erst dreizehn ... "Gehts dir gut?", platzten die neugierigen Worte dann doch aus ihrem Mund, das Gesicht unverwandt auf das Gegenüber gerichtet. "Also, das musst du mir natürlich nicht sagen, wäre auch verständlich und in Ordnung ...", schoss es hinterher, das Gesicht plötzlich in Richtung des Kleiderhakens gedreht. Oh Gott, wie ungeschickt sie sich wieder anstellte. Was zum Henker war bloß los mit ihr? 'Sei mal lockerer' hatte man ihr gesagt, klappte ja super. Hatte sie gerade auch noch geseufzt? - hier unverständliche Gedanken einfügen - Argh. Kagami würde Kana gnadenlos für das Verhalten auslachen ... Der ältere Zwilling hatte wohl ein bisschen 'Fangirl' auf sie abgefärbt, bah, so was lächerliches. Das musste an der üblen Ausdünstung von der anderen Seite liegen, jap. "Welchen Rang hast du eigentlich ... ?" Die Genin presste die Lippen aufeinander und wartete einfach auf das Schicksal.

Als das Gemurmel hinter der Tür näher kam und lauter wurde, stand Kana abrupt auf den Beinen, hechtete zum Kleiderständer und ruckte am Stoff, der nach dem zweiten Versuch der Befreiung nachgab und wieder in ihren Armen landete. Sie blieb auf der Stelle stehen, als der Raikage in den Flur trat, dicht gefolgt vom Hokagen und Kazekagen und verbeugte sich angemessen, während der Trupp an ihr vorbeimarschierte. Der kleine, alte Mann verabschiedete sich von den beiden und stierte dann zum Grünschnabel. "Umhang.", blaffte er und hielt ihr einen Arm entgegen. War seine Laune etwa wieder am Anfang angelangt? Meine Güte, Geschäftlichkeit schien ihn wirklich zu nerven. Ohne zu zögern, legte Kana das muffende Etwas über seinen Arm und unterdrückte ein erneutes Händereiben, im Austausch legte sie diese hinter den Rücken und hoffte, sie würden nicht verfaulen und anschließend abfallen. "Der nächste Termin, was beinhaltet der gleich noch?" Der Raikage schnippte mit den Fingern und überlegte angestrengt.
 

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Mari hob die Mundwinkel an, musste sogar leicht lachen, als sie den angewiderten Gesichtsausdruck der Isayama sah. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Dabei sagt man doch, dass man mit zunehmendem Alter weniger schwitzt.“ Ein Teil des unnötigen Wissens, das die Hyuuga besaß. Sie sah Kana hinterher, wie diese auf den Kleiderständer zuging, um den Mantel loszuwerden… doch dieser stand viel zu nah an der Hyuuga. Die 19-Jährige wedelte bereits mit einer Hand vor der Nase, um den Duft zu verscheuchen und dachte darüber nach, ob die gute Schweißbildung des Raikagen vielleicht ein Indiz dafür war, dass er gar nicht so alt war, wie er aussah? Hm. Die junge Frau bezweifelte, dass Hashimoto Goro freundlich reagieren würde, wenn man ihn offen nach seinem Alter fragen würde. Nein… das lohnte sich wohl nicht. Kana hatte den Kleiderständer zum Glück zur anderen Seite des Flurs gebracht, wodurch der beißende Geruch sich verflüchtigte. Erst als die Kollegin sich ebenso auf den Boden neben sie setzte, richtete Mari ihre Aufmerksamkeit wieder auf die 13-Jährige. „Oh.“ Die Hyuuga kratzte sich am Kinn und lächelte die Jüngere entschuldigend an. Ihr schmerzhaftes Zucken kurz zuvor war natürlich nicht unbemerkt geblieben. Irgendwie war es der 19-Jährigen unangenehm, immerhin ließ sie sich Schwäche nur sehr ungern anmerken. Daher kam es ihr nur gelegen, dass Kana ihren Kopf sofort Richtung Kleiderständer drehte, anstatt sie direkt anzusehen. „Ja, doch, mir geht es gut. Mach dir bitte keine Gedanken, das war nur eine schlechte Bewegung.“ Sie sah kurz an sich herab, legte dann vorsichtig die Hand auf ihre rechte Seite, woher der Schmerz gekommen war. Im Moment spürte sie dort nichts, was ja eigentlich ganz gut war. „In meiner letzten Mission habe ich leider eine etwas tiefere Wunde davongetragen, die noch nicht ganz verheilt ist. Aber die Medic im Krankenhaus haben prophezeit, dass die letzten Schmerzen auch bald vergehen werden. Daher bin ich guter Dinge.“ Mari legte den Kopf etwas schief, als sie die Jüngere ansah und die Hand von ihrer Seite löste. „Ich werde also schon bald wieder voll einsatzfähig sein.“ Die Frage nach ihrem Rang überraschte die Hyuuga dann doch. Das entschuldigende Lächeln ebbte ab, stattdessen nahm die Kunoichi einen überlegenden Gesichtsausdruck an. Das konnte Kana natürlich nicht sehen, immerhin sah sie noch immer stoisch in eine andere Richtung. Mari hielt nicht besonders viel von Rängen, immerhin sagten sie ihrer Meinung nach kaum etwas aus. Zu gut konnte sie sich an einen Chuunin erinnern, dem einfach jede Qualifikation gefehlt hatte und umgekehrt an einen Genin, der unheimlich professionell hatte agieren können. Daher war es nicht unbedingt ein Thema, das Mari von sich aus angesprochen hätte. „Ich bin Chuunin“, antwortete sie nach kurzer Bedenkzeit dann recht kurz, zuckte schließlich mit den Schultern. „Also noch Luft nach oben“, ergänzte sie mit einem amüsierten Unterton, was vielleicht verdeutlichte, dass Mari zum Typus Mensch zählte, der sich nicht gerne auf irgendwelchen Sachen ausruhen wollte. Sie lehnte sich zurück gegen die Wand, bevor sie einfach die Gegenfrage stellte: „Und wie sieht es mit dir aus?“ Mari wusste überhaupt nichts über die Isayama. Klar, sie war offensichtlich jünger und schien – dem ersten Eindruck nach zu urteilen – noch nicht besonders viel Erfahrung zu haben. Die Hyuuga ging also eher von einer Genin aus. Aber dass die Braunhaarige sogar erst frisch von der Akademie kam, das ahnte Mari nicht.

Irgendwann öffnete sich die Tür zum Besprechungsraum wieder und während Kana sich zum Kleiderständer warf, stand auch die Hyuuga aus ihrer am Boden sitzenden Position auf. Hätte dann wohl doch einen schlechten Eindruck vermittelt und den Raikagen vielleicht nur weiter provoziert, wenn sie sitzen geblieben wäre. Nee, darauf konnte Mari gerne verzichten. Wie schon zuvor den Hikarikagen ließ die 19-Jährige auch diese hoch angesehenen Kage an sich vorbeirauschen, ohne in eine Verbeugung zu verfallen. Die nahmen ohnehin kaum Notiz von ihr, dafür war sie ein viel zu kleines Licht in ihren Augen. Da brauchte sie auch keine tiefe Verbeugung zeigen – fand Mari zumindest. Sie unterdrückte einen Seufzer, als sie die schlechte Stimmung von Hashimoto Goro bemerkte und sah stattdessen auf den Terminplan. „Euer Besuch bei zwei neu ernannten Kumo-Chuunin“, erklärte die Hyuuga und überprüfte die Adressen. „Hier steht, dass Ihr ihnen persönlich zur Beförderung gratulieren wollt.“ Mari sah über den Rand des Klemmbretts zu dem Raikagen, der eine Hand ans Kinn legte und nickte. „Ja, natürlich. Immerhin leisten sie Großes für ihre Heimat.“ Der ältere Mann sah herausfordernd zu Mari, als er mit einem wissenden Grinsen ergänzte: „Lässt der ehrenwerte Hokage seinen Ninja etwa nicht eine solche Ehre zuteilwerden?“ Die Hyuuga blinzelte, wusste im ersten Moment gar nicht, was sie darauf sagen sollte. Als sich ihr Mund dann schließlich öffnete, hob Hashimoto Goro die Hand und winkte ab. „Ach, ich weiß die Antwort. Immerhin ich kümmere mich um meine Ninja.“ Und damit schritt er an Kana und Mari vorbei in Richtung Ausgang. Oh, diese Heimatliebe war wirklich anstrengend. Respektierte er überhaupt den Shiro-Verbund? Mari bekam zunehmend das Gefühl, dass der Raikage durch den Fokus auf Kumogakure den Blick für das Ganze verloren hatte. Naja… sie mussten ja zum Glück nicht ewig Zeit mit ihm verbringen. „Die erste Adresse ist nicht weit weg“, meldete die Kunoichi noch an, während sie wenig lustvoll dem alten Mann folgte. Der hatte doch sowieso keine Ahnung, wo er hingehen musste…

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Tatsumaki Hei

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Es war kalt an diesem Vormittag. Nicht mehr allzu früh am Morgen hielten sich die Temperaturen trotzdem in Bereichen, die für Hei äußerst unangenehm waren. Ein offenes Geheimnis über ihn war, dass er Kälte nicht ausstehen konnte, was sogar darin geendet hatte, dass er eine ganz persönliche Jutsu gegen (oder... für?) dieses Problem entwickelt hatte. Zufrieden stapfte der Dunkelhaarige durch die Straßen von Shirogakure und dampfte ein wenig vor sich hin. Moment, dampfte? Jep! Seine Heizungstechnik - wie Mari sie manchmal nannte - heizte ihn von innen heraus auf und ließ ihn weitaus wärmer als seine Umgebung bleiben. Dem war es aber vielleicht auch geschuldet, dass er so aussah, als würde er dampfen. Das leichte Flirren um ihn herum war aber nur die Wärme, die man auf kurze Entfernung aber auch wahrnehmen konnte.​

So, was trieb er aber überhaupt in Shirogakure zu dieser Zeit? Eine Mission war es nicht. Tatsächlich war das in letzter Zeit etwas mau gewesen. Es schien nicht wirklich was los zu sein. Es war als wäre die Welt in einen Winterschlaf gefallen, bei dem es selbst den 'bösen Jungs' zu langweilig geworden war böse Dinge zu tun. Alles in allem schien es zumindest dem Chuunin so, als wäre es im Moment... friedlich. Verhältnismäßig. Sicher gab es Menschen, die mehr Informationen hatten als er (und auch mehr Interesse an tatsächlichen politischen Geschehnissen), aber für ganz uninformiert hielt sich der Tatsumaki trotzdem nicht.​

Da er aber auch Ninja von Sunagakure - und damit der Allianz von Shirogakure - Verpflichtungen hatte, war das hier sein Gang um sich als Arbeitskraft anzubieten. Wenn nichts los war, tolerierte die Verwaltung natürlich manchmal ein wenig... bezahlte Freizeit. Aber, und das hatte Hei schon gemerkt, in letzter Zeit war wohl der allgemeine Schlendrian ein wenig zu viel geworden, sodass die Aufgaben die es gab von den immer selben Personen erledigt wurden und der Rest genoss, nicht viel zu tun. Hei selbst hatte es dankend angenommen und hatte sich anderen Themen gewidmet, Themen die ihn interessierten. Allen voran, wie so oft, die Entwicklung von Techniken. Leider, und das war die Kehrseite der Medaille, hatte er kaum praktische Interessen und so war seine Inspiration, für tatsächlich spruchfertige Techniken zu sorgen, sehr klein. Warum etwas fertigstellen für das es keine Anwendungsgebiete gab? Seine weiten Schritte führten in direkt vor das Verwaltungsgebäude, wo er einen Moment stehenblieb und durchatmete. Warum kam es ihm immer so vor, als wäre es für Mari so viel einfacher, Arbeit zu finden? Es war als würde man den Hyuuga hinterherrennen wo es nur ging, und der armselige Rest durfte sich gemäß irgendwelcher Einordnungen mit anderer Arbeit begnügen.​

Mit einem Kopfschütteln trat Hei in das Gebäude ein. Sein Gesichtsausdruck war maximal neutral, es gab einfach nichts was gerade für ein positiven oder negativen Gefühlsausschlag gesorgt hätte - bis er die Eingangshalle hinter sich gelassen hatte. Hier war immerhin ein wenig was los: Assistenzen und Mitarbeitende der Verwaltung arbeiteten durch ihre Papierberge und schienen in einem allgemein emsigen Status zu sein. Ein junger Mann, den Hei nicht kannte, stand mit dem Rücken zu ihm am Tresen vor einer jungen Verwaltungsmitarbeiterin, die er widerum kannte. Das war Fukushu-san, das experimentierfreudige girl-next-door. Ihre tiefblauen Haare und ihre exotisch runde, große Brille waren wie immer auffällig und eindrücklich. Sie schien dem jungen Mann etwas zu erklären, tippte auf ein Papier, grinste ihn amüsiert an - hatte er was falsch gemacht? Dann aber passierte doch was - eine Tür flog auf, und eine andere junge Frau platzte herein. Sie sah vollkommen aufgelöst aus. "Wir haben einen GAU", japste sie und flitzte hinter den Tresen. Hei verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grinste leicht vor sich hin. Sein dunkles Outfit, wie so oft nur durch die sandfarbene Schärpe ergänzt, an dem sein Abzeichen glänzte, betonte ein wenig die amüsiert funkelnden blauen Augen in seinem Gesicht, die die Szenerie beobachteten. Na, was ging denn nun ab?​
 
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Hyuuga Neru

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Endlich würde seine Akademiezeit vorüber sein, endlich würde er ein richtiger Ninja sein. Genin. Das hatte vor ein paar Jahren noch wie ein ferner Traum gewirkt. Jetzt würde es Realität werden. Der junge Mann ballte die Hände zu Fäusten, sodass seine Fingerknochen für einen Moment knirschten. Er stand vor dem Verwaltungsgebäude und verschwendete noch ein paar Momente, um mental noch einmal seine Ausrüstung durchzugehen.
Da wäre zuallererst seine Kleidung. Diese war natürlich zweckdienlich gehalten und hatte nichts mit den feinen Kleidern zu tun, welche er Privat so gern trug. Feste Stiefel, eine grobe, dunkle Hose mit breitem Gürtel und ein weißes Oberteil mit dem Zeichen der Hyuuga auf der Brust. Der weiße Stoff legte sich eng an den zwar trainierten, aber etwas zu dünnen Körper des Jugendlichen. Wegen der Kälte trug er eine beige, langärmlige Winterjacke. Die Ärmel waren besonders weit geschnitten, um eine gewisse Bewegungsfreiheit zu garantieren aber Neru hatte der überschüssige Stoff an den Handgelenken genervt, weshalb er diesen Teil mit weißen Stoffbändern zusammengezurrt hatte. Die Stoffbänder waren außerdem um sie Hände des jungen Mannes gewickelt - wie es viele Hyuuga zu tun pflegten. An seinem dicken Gürtel war das übliche Ninjawerkzeug befestigt und sein langes Haar war zu jeweils kleinen Zöpfen links und rechts vom Gesicht und einem langen Zopf für das restliche Haupthaar gebunden.
Kurz krampfte der Bauch des heranwachsenden Ninja zusammen. Für diesen einen Moment schien ihn sein Körper daran erinnern zu wollen, dass er Zweifel hatte. Fast schon Angst. Angst vor dem Versagen. Doch Neru drängte diese Gefühle schnell in den Hintergrund, atmete tief durch und schritt zur Tat.

Neru betrat das Verwaltungsgebäude und ehe er sich versah, stand er auch schon am Schalter und befand sich im Gespräch mit einer gewissen Fukushu-san. Die sehr offene und kumpelhafte Art der jungen Frau erwischte Neru etwas unvorbereitet, da er sich in der Öffentlichkeit um ein professionelles Auftreten bemühte - doch die eigene Vorfreude endlich einen Prüfungsjob zu erhalten sorgte dafür, dass er schließlich von der Begeisterung der Frau mitgerissen wurde. Also lächelte er schön brav, wann immer Fukushu-san ihm entgegen grinste und nickte eifrig, wann immer sie es zu amüsieren schien. Während des Gespräches fiel einiges von der zuvor angehäuften Anspannung von Neru ab und seine Haltung wirkte deutlich entspannter als zuvor. Neru erwischte sich dabei, wie er kurz von der exotischen Haarfarbe von Fukushu-san abgelenkt wurde und sie mit einem Lächeln auf das Papier vor sich zeigte, um seine Aufmerksamkeit wieder auf das Wesentliche zu fokussieren. Da spürte Neru, dass sie beobachtet wurden.
Er wusste nicht, ob er unterbewusst die Tür, Schritte oder einen Windhauch gespürt hatte - aber er war sich plötzlich sicher, beobachtet zu werden. Unbewusst richtete er sich wieder zur vollen Größe auf, doch ehe er sich umdrehen konnte, kam plötzlich eine junge Frau in den Raum gestürmt.
"Wir haben einen GAU!", beginnt sie japsend zu erklären und ehe Neru einen Gedanken daran verschwenden konnte, was das zu bedeuten hatte, waren die beiden Verwaltungsbeamtinnen schon dabei aufgeregt miteinander zu tuscheln. Dabei wirbelte die neu dazu gekommene Frau ständig hektisch mit einem Blatt Papier herum und Neru bemerkte schnell, dass ihn die Situation zu stressen begann. Warum mussten Verwaltungsbeamte so aufgedreht sein? Er hatte angenommen, dass dieses Gespräch heute deutlich ruhiger und friedlicher ablaufen würde.

Neru vermied es, sein gesteigertes Stresslevel durch ein Schnauben Luft zu machen und entschied sich stattdessen zu überprüfen, ob seine Instinkte ihn nun betrogen hatten oder ...
Er fror mitten in der Bewegung ein.
Hei Tatsumaki. Neru hatte von ihm gehört.
Das Gespräch der zwei Frauen wurde von Neru für einen Moment vollkommen ausgeblendet. Er hatte seinen Kopf nur halb umgedreht und sah den Mann quasi nur aus dem Augenwinkel, doch dennoch erkannte er ihn sofort. Hei war als genialer Nutzer seiner Feuer und Erdnatur bekannt und wohl einer der fähigsten aufstrebenden Ninjutsunutzern in Sunagakure. Doch das war es nicht, weshalb Neru ihn auf anhieb erkannte: Hei war nämlich ...
Hei war mit Mari Hyuuga zusammen. Einem Mitglied der Hauptfamilie. Mari war quasi der aufsteigende Stern der ganzen Familie, dessen Glanz eigentlich nur durch ihre Beziehung mit einen Sunanin getrübt wurde.
Der junge Hyuuga hasste es zwar, sich an der Gerüchteküche oder dem Tratsch allgemein zu beteiligen, doch was man aus dem Hyuugaclan so hörte, wäre es wohl am besten, wenn Mari diesen "dahergelaufenen Ninja aus der Wüste" in selbige zurückjagen würde.

Neru atmete einmal tief ein und aus. Wie sollte er sich jetzt verhalten? Einfach so tun, als habe er ihn nicht bemerkt? Oder sollte er ihn einfach ganz nebenbei grüßen, als würde er ihn nicht erkennen? Der heranwachsende Ninja stellte sich straffer hin und drehte sich vollständig zu Hei um. In dem Moment, wo er sich sicher war, dass er ihn bemerkte, verbeugte er sich respektvoll vor ihm. Egal was die Gerüchteküche sagte - Mari Hyuuga respektierte diesen Mann. Und wenn ein Mitglied der Hauptfamilie einem Außenseiter Respekt gegenüber zeigte, dann stand es Neru nicht zu, sich auch nur im entferntesten respektlos gegenüber ihm zu verhalten. Er würde sich selbst ein Urteil über diesen Mann bilden - und selbst wenn es negativ ausfallen sollte, würde er das sicher für sich behalten. Er war ein Bunke - seine Meinung hatte er für sich zu behalten.

Er wollte gerade ein paar grüßende Worte an den Sunanin richten, als ihm plötzlich auf die Schulter getippt wurde. Der junge Mann zuckte überrascht zusammen, ehe er sich schnell umdrehte.
Fukushu-san wedelte mit einem Blatt Papier vor Nerus Gesicht herum: "Du hast den Zuschlag bekommen! Das hier wird dein Prüfungsjob. Der Auftrag kommt direkt vom Büro des Hokage - und hat oberste Priorität!". Geistesgegenwärtig nahm Neru das Blatt entgegen und versuchte zu lesen, welchen Auftrag er für den Hokage erledigen konnte - doch die Zeilen verschwammen vor seinen Augen, da er einfach etwas überwältig von der Situation war. Ehe er die Möglichkeit hatte, die Zeilen genauer unter die Lupe zu nehmen, meinte die andere Verwaltungsbeamtin: "Trödle nicht herum, suche dir schnellstmöglich einen erfahrenen Ninja, der dich dabei unterstützen kann! Oder hast du etwa noch Fragen?". sie sah Neru fast schon etwas vorwurfsvoll an.

"Jawohl!", meinte Neru dann einfach kurz angebunden und mit mehr oder weniger fester Stimme und wendete sich von den beiden Beamtinnen ab.
Hei Tatsumaki war definitiv erfahren und er stand zufällig im selben Raum - oberste Priorität, ein Auftrag für den Hokage - wenn nicht jetzt wann dann?

Neru ging also zu dem Sunanin herüber und verbeugte sich erneut respektvoll vor diesem:
"Guten Tag, mein Name ist Neru Hyuuga. Es ist mir eine Ehre, euch kennen zu lernen, Tatsumaki-dono.", meinte er mit ruhiger Stimme und eingeübt wirkenden höflichen Tonfall, während sein Kopf noch gesenkt war.
Der Hyuuga richtete sich wieder auf: "Wenn ich euch von euren Unternehmungen abhalten sollte, tut es mir Leid. Wenn ihr erlaubt - ich habe gerade meinen Prüfungsjob erhalten. Wie ihr vielleicht gerade gehört habt, hat es oberste Priorität und ich würde mich freuen wenn ihr mir dabei helfen würdet ...".
Neru sah auf das Papier und las diesesmal mit einem Blick die Aufgabe
"... eine ... eine...", er räusperte sich," ... eine Antiquität vom Hokage aus der Mülldeponie zu bergen."

Der junge Mann runzelte etwas die Stirn und es fiel ihm schwer zu verbergen, wie peinlich ihm das war. Es war wohl der Gipfel der Respektlosigkeit, einem angesehenen Ninja wie Hei nach Unterstützung für eine solche Aufgabe zu fragen. Neru lief rot an, doch anstatt irgendetwas peinliches zu sagen, schwieg er erst einmal, um abzuwarten, was Hei dazu zu sagen hatte.
 
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Tatsumaki Hei

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[ #2 ]

Hei hatte natürlich keine Ahnung, dass er es hier mit einem Hyuuga zu tun hatte. Noch nicht. Denn wenn, naja... eigentlich hätte er sich wohl nicht anders verhalten. Zwar hatte er keine Ahnung von den Gerüchten die es gab, die Einstellung von Maris Clan zu ihm war ihm wohlbekannt. Was hatte dieser Kerl in Konoha ihm noch einmal hinterhergezischt? 'Blut ist dicker als Wasser'. Mal abgesehen von den Implikationen war der Tonus klar - der Aussenseiter würde immer einer bleiben. Wie gut, dass Hei gar nicht zwingend gesteigertes Interesse daran empfang, geehrtes Mitglied der Familie zu werden. Es klang nach furchtbar viel unnützer Arbeit. So beobachtete er also, wie sich der Kopf des jungen Mannes leicht drehte, dieser aber in seiner Bewegung fast schon einzufrieren schien. Fragend legte der Schwarzhaarige seinen Kopf ein wenig schief, aber einen Reim machen konnte er sich nicht darauf. So wirklich Feind war Hei mit niemandem, und er konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, diesen Jungen zu kennen. Der Wüstensohn lockerte die Arme aus und verschränkte sie dann statt hinter dem KOpf vor der Brust. Trotzdem noch amüsiert verfolgte er die Szenerie und sah sich an so viele Jobs erinnert, die so oder so ähnlich abgelaufen waren. Und viele, viele davon waren mit Mari gewesen. Die absurdesten Aufgaben, völlig ungeeignet für Ninja. Sie waren zum Teil mehr billige Aushilfskräfte gewesen, hatte er immer das Gefühl gehabt.​

Oh, wie spannend. Fukushu-san wedelte mit dem Papier herum (etwas, was sie gern tat) und eröffnete dem Burschen seinen Auftrag. Prüfungsjob? Er war noch nicht einmal Genin? Das war natürlich eine besondere Situation... auch wenn die jungen Leute von heute es wirklich immer einfach hatten: Damals hatte man noch eine richtige Prüfung ablegen müssen, jawohl! Aber einen Auftrag vom Kage-Büro direkt... das widerum war eher selten. Immer noch schweigend und mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen beobachtete Hei, wie der Grünschnabel versuchte überhaupt zu verstehen was seine Aufgabe war - nur um direkt fortgescheucht zu werden. Nur bei dem Satz, er solle sich einen erfahreneren Ninja suchen, stutzte Hei ein wenig. Das war doch etwas harsch für den ersten Auftrag, oder? Fukushu Amai fragte noch, ob er Fragen hatte - worauf der Fast-Genin ein zackiges Jawohl hören ließ. Und sich umdrehte. Hei unterdrückte ein amüsiertes Schnaufen, was ihm aber sowieso ein wenig im Halse stecken blieb, als der junge Mann schnurstracks auf ihn zuging. Also, zwei Sachen - wieso zur Hölle war er hier der erste Anlaufpunkt? Der Kerl durfte überhaupt gar nicht wissen wer er war, oder? Und zweitens... Hyuuga?​

Hei blinzelte etwas verwundert. Es kamen so viele interessante Sachen auf einmal auf ihn zu, dass er für einen Moment sein Gegenüber nur musterte. Hyuuga Neru also, das war sein Name. Der Respekt der ihm grade entgegengebracht wurde (oder zumindest die aufgesetzte Höflichkeit) war in diesem Moment schon seltsam, das war Hei irgendwie nicht gewohnt. Zumindest nicht von einem Hyuuga. Dazu kam, dass Neru seinen Namen kannte, was komisch war, aber definitiv nicht unmöglich. Der Suna-nin hielt sich allerdings nicht für berühmt, es war also wohl eher etwas, naja, 'berüchtigtes'. Und nicht zuletzt... "...-dono?", fragte Hei amüsiert und grinste leicht. Was für eine Absurdität. Es gab dafür nur eine Erklärung: Der Bursche war Bunke und wirklich taufrisch im Geschäft. Niemals im Leben wäre ein Hyuuga aus dem Haupthaus darauf gekommen, ihn mit dem -dono anzusprechen - nicht, wenn er ihn kannte. Ein -san wäre wohl das meiste gewesen, worauf Hei dann hoffen konnte. Dann die vierte Überraschung... der Hyuuga lud ihn dazu ein, sein Partner auf der Mission zu sein. Fünfte Überraschung, es handelte sich um einen wortwörtlichen Drecksjob. Sechstens, Hyuuga Neru hatte braune Haare, was an sich schon ungewöhnlich war. Da kam echt viel zusammen, sodass Hei auflachen musste, als er auch noch rot anlief. Der Arme.​

"Hyuuga Neru, hm? Wie kommt's, dass du meinen Namen kennst?" Die hellblauen Iriden des Tatsumaki fassten die weißen Seelenspiegel des jungen Mannes fest ins Visier. Die Augen waren ungewöhnlich, aber für Hei nichts mehr spezielles. Ehrlich gesagt war es eher ein wenig seltsam, weil er solchen Augen eben auch begegnete, wenn er seine Freundin küsste. Sein Blick nahm einige der Details des Gesichts von Neru auf, und Hei fand, dass er eigentlich recht freundlich aussah. Manchen Hyuuga war Arroganz in die Züge gemeißelt. Das war bei ihm nicht so. "Fukushu-san", erhob der Schwarzhaarige also seine Stimme und warf einen Blick zu der Assistentin, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte. "Ich begleite Hyuuga-kun hier. Versprich mir dass der nächste Auftrag nichts mit Müll zu tun hat." Die Blauhaarige hob die Schultern. "Kann nicht immer hier sein, Hei-kun. Aber wenn ich's verhindern kann, bittesehr, Mülljobs sind immer sehr beliebt." Hei schmunzelte, nickte, sah wieder zu Neru und schnappte ihm das Papier aus den Fingern, ließ seinen Blick für einen Moment darüber gleiten, dann entfloh ihm noch ein Lachen. "Bist du ein Pechvogel, Neru-kun? Ich hab' noch nie von so einen Einstiegsjob gehört." Mit diesen Worten drückte er ihm seinen Zettel wieder zurück in die Hand. "Pass bloß auf dass der nicht verloren geht, ansonsten bist du durchgefallen. Bürokratie ist ein Monster." Mit diesen Worten bugsierte Hei Neru in Richtung Tür, offenbar verhältnismäßig motiviert. Die Motivation stammte aber eher von dem jungen Kerl hier als von dem Job an sich: Hei war neugierig. Er hatte bisher (fast?) noch nie mit einem Nebenhaus-Hyuuga zu tun gehabt. Als sie aus der Tür traten, hielt der Tatsumaki sein Gegenüber noch einmal an. "Zwei Sachen... erstens möchte ich mich noch einmal offiziell vorstellen. Tatsumaki Hei, Suna-Chuunin. Auf gute Zusammenarbeit, Neru-kun. Und zweitens... das -dono kannst du gerne weglassen. Ich bin niemand, der auf besondere Anrede besteht." Ein feines Lächeln umspielte die Lippen von Hei. "Gut... da du mir ja schon einiges voraus hast, lass' mich doch einmal ein wenig aus den aktuellen Informationen konkludieren..." Der Wüstensohn beugte sich ein wenig vor und musterte den nur unwesentlich kleineren Hyuuga. "Die Tatsache, dass du meinen Namen kennst und dann auch noch das -dono verwendest, lässt mich auf Nebenhaus tippen. Haupthaus-Hyuuga die meinen Namen hören rümpfen die Nase. Und dein Zögern vorhin lässt mich vermuten, dass du keine Ahnung hast wie du damit - und mit mir - umgehen sollst." Hei richtete sich wieder voll auf und seufzte leise. Die Hyuuga immer mit ihrem ganzen... Ballast. Für einen Moment sah er nachdenklich aus, strich sich dann den dunklen Haarschopf aus dem Gesicht. Sein Zopf, der nur am unteren Ende zusammengebunden war, schwang ein wenig und offenbarte, wie lang dieser war. Sehr lang. "Sei's drum", meinte er dann, zuckte mit den Schultern und grinste schief. "Mach dir dein eigenes Bild. Übrigens, wie gut ist dein Byakugan? Könnte hilfreich sein auf diesem Job."
 

Hyuuga Neru

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Neru wäre am liebsten im Boden versunken. Natürlich war es zu viel verlangt gewesen, dass sein erster Prüfungsjob einfach... normal war. Irgendetwas, was auch nur im entferntesten mit dem Leitbild eines Ninja zu tun hatte. Stattdessen, würde er im Müll herum wühlen müssen.
Die Schande war offensichtlich. Was würde er machen, wenn sich das herumsprechen würde? Schlimmstenfalls würde man ihn zur Hauptfamilie vorladen und überprüfen, ob er überhaupt dazu in der Lage war die Grundprinzipien der Hyuuga nach außen hin zu repräsentieren. Vielleicht würde man ihn sogar mit dem Mal auf seiner Stirn bestrafen!
Aber auf der anderen Seite war es ein Job für das Hokage-Büro. Egal wie unehrenhaft der Job war, irgendwie würde sich Neru da schon rausreden können. Aber die Tatsache, dass er durch diesen "Drecksjob" auch noch einen Namen wie Hei Tatsumaki ins Spiel brachte - nun das würde er nicht schönreden können.
Neru konnte sich schon die Gerüchteküche vorstellen - wie in Konoha darüber gelacht wird, dass ein Liebhaber der Hauptfamilie zusammen mit den Hyuuga im Dreck herumwühlt.
Das durfte Neru in keinem Fall zulassen.
Wenn hier heute einer im Dreck herumwühlt - dann wäre NUR er das. Hei würde seine Ehre heute ganz sicher nicht beschmutzen.

Diese ganzen Gedanken jagen quasi innerhalb weniger Sekunden durch seinen Kopf. Der Gedanke war gerade fertig, als sein Gegenüber lächelnd die Anrede "dono" wiederholte. Neru presste die Lippen zusammen und ihm wurde wieder flau im Magen. Er hätte es besser wissen sollten und jemanden wie Hei lieber direkt mit "sama" ansprechen sollen. Gerade als er seinen Fehler korrigieren wollte, lachte der Suna-nin jedoch amüsiert auf.
Der junge Hyuuga wurde vollkommen aus dem Konzept gebracht. Offenbar war Hei nicht sauer auf ihn, sondern einfach überrascht. Auf die Frage, wie er seinen Namen kennen konnte neigte Neru einmal kurz den Kopf und sagte wahrheitsgemäß: "Die Hyuuga kennen ihre engsten Freunde und ihr seit noch viel mehr als das.", und hätte sich danach fast mit der flachen Hand vor die Stirn geschlagen. Noch peinlicher hätte er sich wohl nicht ausdrücken können!

Dann ging alles wieder ziemlich schnell. So wie sich Hei gab, schien er sehr extrovertiert und frei in seinem Verhalten zu sein. Sein Grinsen erreichte fast immer seine Augen und seine Körpersprache fing den Gesprächspartner in eine fast kneipenhafte Stimmung ein. Auch die Art und Weise, wie schnell er die Kontrolle über die Situation übernahm, Neru das Blatt kurz aus der Hand nahm und ihn danach aus dem Gebäude zog - Hei wusste ganz genau was er wollte und wie er es sich verschaffen konnte.

Neru enthielt sich erst einmal jeglichen Kommentars über den Prüfungsjob und steckte stattdessen, nach dem Hinweis des Chuunin, den Zettel sicher in eine Jackentasche mit Verschluss. Neru hörte Hei aufmerksam zu, doch er begann sich Sorgen zu machen. Einen solchen Freigeist hätte er nicht erwartet, gerade als Liebhaber einer Angehörigen der Hauptfamilie. Neru konnte sofort verstehen, warum die Gerüchteküche zu Hause brodelte.
Dann war es allerdings an Neru, überrascht zu sein. Der Suna-nin schien die Situation sofort zu erfassen und identifizierte Neru nicht nur sofort als Mitglied der Hauptfamilie, sondern versuchte auch gleich die Situation etwas für ihn zu entspannen. Das Angebot das "dono" wegzulassen und "sich ein eigenes Bild zu machen" ließen Neru tatsächlich kurz auflachen. Vielleicht hatte ihn ja gerade diese ungebundene Freundlichkeit die Zuneigung von Mari Hyuuga verschafft.
Neru schüttelt den Kopf um die Gedanken zu ordnen. Hei war zwar nett, doch Neru musste ihm klar machen, wie brisant die Situation werden könnte, wenn sie es falsch anpackten.

"Tatsumaki-dono, ich möchte euch zuallererst dafür danken, dass ihr mich bei diesem Job unterstützt. Auch wenn ich mit einem Job in einem anderen Aufgabenfeld gerechnet habe, so bin ich mir dank eurer Anwesenheit nun vollkommen sicher, dass ich heute Abend als Genin vor meinen Clan trete.", Neru entschied sich auf diese Worte einmal zu Lächeln. Das Lächeln war nicht so ehrlich wie das von Hei - aber das fiel diesem ja vielleicht gar nicht auf.

"Vielleicht ..."
, meint er dann etwas unsicher, weil er es nicht gewohnt ist Anweisungen zu geben, "... setzen wir das Gespräch auf den Weg fort?" Neru war es unangenehm vor Zeugen mit den Suna-nin zu sprechen. Gerade weil er dann noch mehr darauf achten musste, wie er sich ausdrückte.


Der junge Hyuuga und der erfahrene Suna-nin verließen kurz darauf das Verwaltungsgebäude. Der Weg zur Mülldeponie würde sicher eine Zeit lang in Anspruch nehmen und Neru nutze die ersten paar Augenblicke des Schweigens, um sich noch einmal Gedanken über die Situation zu machen. Übertrieb er in seinen Überlegungen vielleicht? Vielleicht war es ja vollkommen in Ordnung für einen Hyuuga im Müll...
Nein, definitiv nicht.

"Tatsumaki-dono ... ich finde es wirklich bewundernswert, wie offen ihr seit. Ich möchte deshalb auch offen mit euch sein.", der junge Mann leckte sich einmal über die Lippen und sah zu Hei hoch, der ja etwas größer als er selbst war.
"Es ist keinesfalls so, dass ich mir unsicher bin, wie ich mit euch zu reden habe...", Neru schüttelt den Kopf und winkte ab. "Verzeiht - ich wollte ja offen sein. Also: ...", wieder räusperte er sich und meinte dann, mit etwas weniger Stock im Arsch,: "Also, ich finde, dieser Job wird unser beider Ruf schaden. Bei mir ist das nicht so wichtig - wie ihr schon richtig festgestellt habt, bin ich ein Bunke - aber bei euch ist das anders. Ich finde es wirklich nett, dass ihr so offen zu mir seit - doch ich bitte euch, dass wir uns zumindest in der Öffentlichkeit um einen etwas ... handelsüblicheren Ton bemühen."

Bleibt kurz stehen und würde Hei in die Augen sehen, ehe er sich leicht verneigt: "Wenn wegen mir der Name der Hauptfamilie in den Schmutz gezogen wird - und wenn es auch nur indirekt ist - dann...", Neru presst die Lippen zusammen, ehe er sich aufrichtet.
"Also...ähm....", biss sich wieder auf die Lippen und musste noch einmal überlegen, wie er sich jetzt ausdrückte, ohne das es hämisch gegenüber der Hauptfamilie klang.
Er entschied sich, einfach die Worte von Hei selbst zu verwenden: "Wenn ihr gelegentlich die Nase rümpft, wenn ich etwas falsches sage dann... wäre das zumindest in der Öffentlichkeit besser für mich. Und die Hauptfamilie würde kein Anstoß an diesem Job hier nehmen können, wenn nur ich im Dreck herumwühle"

Das Neru nun vollkommen vergessen hatte darauf zu antworten, wie stark sein Byakugan war, war ihm wohl nicht aufgefallen.
 

Tatsumaki Hei

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[ #3 ]

Hei konnte ein Prusten kaum unterdrücken, und auf Nerus Antwort hin schaffte er es gerade seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Ein Zucken des Mundwinkels verriet vielleicht nicht, wie unfassbar witzig die Antwort des jungen Hyuuga gewesen war, weshalb Hei lieber gar nichts sagte. So konnte man das wohl auch ausdrücken. 'Sehr viel mehr als das'. Der Wüstensohn kämpfte gegen das Lachen an, was sich in seiner Brust anstaute, und führte das Gespräch fort als wäre nichts gewesen. Erst fragte sich ob Neru das mit Absicht machte um ihn aus der Reserve zu locken, aber alleine die nächsten Worte des jungen Hyuuga ließ das amüsierte Gefühl in Hei ein wenig abflauen. Das Problem hier war wahrscheinlich, dass Neru es wirklich ernst meinte mit allem, was er sagte. Und dann machte er etwas, was Hei endgültig davon überzeugte, dass Neru einiges versteckte. Er lächelte. Der Wüstensohn kannte diese Art des Lächelns. Mari machte das auch, und er hatte sie damals schon früh darauf angesprochen. Bei ihm zog so etwas nicht. Wenn Hei eines war, dann aufmerksam - und grade bei diesem Thema hatte er einfach eine Meisterschaft erlangt, es zu durchschauen... aufgrund bereits durchlebter Erfahrungen. Der Tatsumaki nickte, trotzdem leicht amüsiert über diese Parallelen, und verschränkte die Arme wieder hinter dem Kopf, während sie schweigend nebeneinander hergingen. Hei hatte das Gefühl, dass das noch ein interessanter Tag werden würde. Die Hyuuga waren solche Holzköpfe manchmal. Wie schwer konnte es sein, ein funktionierendes Clansystem zu erschaffen welches die Mitglieder nicht in Ketten legte? Auch nach all den Jahren ging das einfach nicht in seinen Kopf.​

Nachdenklich huschte sein Blick wieder zu seinem deutlich jüngeren Kollegen hinüber. Er schien sich eine Menge Gedanken zu machen. War das vielleicht eher eine Bunke-Eigenschaft? Mari war immer sehr geradeaus gewesen. Ja, stolz und selbstbewusst (jedenfalls nach außen), sehr beflissen, unantastbar, immer (fast) mit einem Lächeln und höchst professionell. Zumindest war das ihre Herangehensweise gewesen. Aber er hatte selten mitbekommen, dass sie sonderlich viel darüber nachgedacht hatte ob sie eine Aufgabe annehmen wollte. Im Gegenteil. Mari hatte vom ersten Tag an, an dem er sie kennengelernt hatte, immer vor allen Dingen ein Ziel gehabt: Aufgaben abschließen, und das erfolgreich. Und viele davon. Ihr Clan war immer extrem wichtig für die Hyuuga gewesen, und es eröffnete ihm ein wenig mehr Verständnis über die Art und Weise wie sie funktionierten. Heis Augen verengten sich ein wenig, als sein Kollege - naja, bald-Kollege - davon sprach, dass der Job ihrem Ruf schaden würde. Hm. Und dann ging er noch einen Schritt weiter, implizierte, dass sein 'Ruf' egal war, und dann noch einen Schritt weiter, indem er Hei sagte wie er mit ihm umzugehen hatte. Innerlich prustete Hei erneut los. Der Kerl war ein Komiker, wenngleich unfreiwillig. Da sprach ein junger Bursche mit ihm, der wortwörtlich noch keinen Job erledigt hatte mit ihm, als wäre er der Neuling? Zugegeben, es gab hier viele Feinfühligkeiten mit den Haupthaus und Nebenhaus-Geschichten. Trotzdem war es höchst amüsant. Nach außen hin war Hei allerdings nicht sonderlich expressiv - was daran lag, dass er die Wortwahl von Neru einerseits zum totlachen fand ('handelsüblicheren Ton?'), andererseits den Inhalt aber auch höchst problematisch. Insofern fiel es ihm leicht, eines von diesen ambivalenten Gefühlen auf sein Gesicht, das andere nach innen zu projezieren. Dann entfloh Hei allerdings doch ein kurzes, ein wenig frustriertes Seufzen. Er wusste um die Umstände in der Familie, was nicht hieß, dass er es guthieß. Und soweit er wusste, war es lange nicht mehr so schlimm wie früher... jetzt. Vielleicht war Neru einfach auch noch von sehr konservativen Eltern großgezogen worden. So oder so fand der Tatsumaki es höchst problematisch, wenn Neru den Erfolg der Mission hinter Ruf und Ehre stellte... von jemand anderem. Wie, zur Hölle, sollte er ihm diese Lektion beibringen? Es schien Hei gar nicht so einfach, denn die innere Logik des Hyuuga funktionierte. Aber eben nur so weit, wie man in einer binären Weltanschauung halt kam.​

"Ah", machte er deshalb also und blieb stehen, als hätte er Anstoß genommen an etwas was der junge Mann gesagt hatte und sah ihn mit leicht verengten Augen an. "Da kommt so ein Grünschnabel also an, möchte mir etwas darüber erzählen welcher Job einen Ruf beschmutzt und welcher nicht, erzählt mir dann auch noch wie ich mit ihm umzugehen habe und will mir dann auch noch erzählen wie ich meine Arbeit machen soll?" Hei hob die Nase ein wenig an, funkelte mit überheblichem Gesichtsausdruck auf den Hyuuga hinunter. "Folgendes...", sagte Hei und trat ein wenig näher an den Hyuuga heran. "... wie wäre es, wenn du dich nicht so weit aus dem Fenster lehnst und das Denken den Profis überlässt, hm? Wie klingt das?" Ihh. Hei gruselte es vor sich selbst, so arrogant waren diese Worte gewesen. So etwas hatte er noch nie gesagt, aber er hielt sein Pokerface einen Moment aufrecht, starrte das Weißauge förmlich nieder. Dann... spross ein Grinsen über das Gesicht des Wüstensohns und in seinen Augen funkelte amüsierter Schalk. "... So in etwa? Vergiss es. Ich weiß genau wie es ist wegen seiner Herkunft schlechter behandelt zu werden. Das werde ich sicher nicht an andere weitergeben." Hei lachte und drehte sich wieder der Straße zu, verschränkte die Arme wieder hinter dem Kopf und ging weiter. "Komm schon, Neru-kun, weiter gehts - falls du nicht willst dass ich dich ab jetzt Maso-kun nenne." Das schien Wirkung zu zeigen, zumindest folgte ihm sein jüngerer Kollege wieder.​

"Die Art wie ich das eben gesagt habe war geschauspielert", sprach er noch einmal das offensichtliche aus. "Aber der Inhalt war nicht ganz eine Lüge. Zumindest der erste Teil. Um Gottes Willen, benutz bloß deinen eigenen Kopf." Hei warf Neru einen Blick zu, seufzte leise und ließ seine Arme wieder lockerer herunterhängen. "Was glaubst du wieso dein Clan mich überhaupt auch nur im Ansatz toleriert?", fragte er eine rein rhetorische Frage. "Ergebnisse. Mari und ich sind das erfolgreichste Genin-Team überhaupt gewesen. Und wir haben viele solcher Jobs erledigt." Auch wenn Müllgraben jetzt an sich nicht dabei gewesen war - mit Ruhm hatten sie sich nicht immer bekleckert. Aber Hei war überzeugt, nein - er wusste, dass Hyuuga Shirou Heis Beziehung mit seiner Tochter nur stillschweigend tolerierte, weil ihr Zusammenspiel einfach so gut funktionierte, dass es vielleicht sogar zu Ruf-Einbußen kommen konnte, würde er seine Tochter zu Trennungsmaßnahmen zwingen. "Weißt du was den Namen der Hauptfamilie in den Schmutz ziehen würde? Versagen." Hei seufzte, weil es ihm überhaupt nicht gefiel sich auf das Niveau dieser Denke herabzulassen, aber es war am Ende des Tages die Wahrheit. "Wenn die Akte blütenrein ist, interessiert es keinen wo du deine Finger drin hattest", ergänzte der Wüstensohn, während sie in Richtung des großen Waldes abbogen, an dessen einer Seite - und direkt an der Mauer - die erste Mülldeponie befand. Die Ninja waren auch mit ihrem Müll sehr vorsichtig und verbrannten ihn oft direkt hier. "Insofern... ich weiß um deine Position. Insofern werde ich dich nicht in Bedrängnis bringen, wenn es sich nicht verhindern lässt. Aber du wirst mich nicht davon abhalten, meine Arbeit zu tun." Ein Grinsen huschte über das Gesicht des Chuunin. "Und wenn das beinhaltet im Müll zu wühlen, dann ist das so. Mari würde mir den Hals umdrehen, wenn sie rausbekommt, dass ich einen Bunke habe im Dreck wühlen lassen während ich danebenstehe. Glaub mir." Ein Kichern entfloh dem Wüstensohn und ein breites Grinsen huschte über seine Züge. "Und auf Krach habe ich keine Lust, wie du dir denken kannst. Also, wie siehts aus?" Der Schwarzhaarige sah nach vorne, nachdem sie um eine Ecke gebogen waren, und eine große Steinmauer erhob sich vor ihnen. Dahinter (oder... darin?) befand sich die Mülldeponie und damit das Artefakt, was sie suchten. Vergraben unter einem Haufen Schutt, Asche, Papier, Holz, und was nicht noch alles.​

"Bereit dir die Finger schmutzig zu machen?"

» Mülldeponie
 
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