Aktuelles

Ankunft in Sunagakure

M

Mameha Junko

Guest
Höchstwahrscheinlich konnte Shîntaro mit den Jutsunamen nicht unbedingt viel anfangen, wenn er nicht selbst über diese Affinität verfügte. Aber Kayros‘ intimes Wissen über Ninjutsu sei an dieser Stelle lobend erwähnt.

Ohne große Fanfare begab sich die Gruppe aus Shiro-Nins nunmehr auf die Reise in das Reich des Windes. Unterwegs gab es nicht viel Gelegenheit, miteinander zu reden oder Teekränzchen zu halten, da Junko ein wahrlich scharfes Tempo anschlug. Jeden Abend durften die Shinobi – die Teamleiterin übrigens nicht ausgeschlossen – vollkommen erschöpft in ihr provisorisches Nachtlager sinken, nur um am Morgen wieder unermüdlich weitergepeitscht zu werden. Insbesondere für Shîntaro war die Reise vermutlich eine einzige Tortur, doch nicht nur er, sondern auch die weißhaarige Chuunin, die eher Schnelligkeit denn Ausdauer besaß, zeigte schon bald deutliche Ermüdungszeichen. Doch sie biss die Zähne zusammen und jagte weiter in das Reich des Windes, weiter in die verhasste Wüste, schnell wie der Wind zum vereinbarten Treffpunkt.

Dieser stellte sich als wunderschöne Oase heraus, reich an Vegetation und frischem Wasser, ein kleines Paradies des Lebens unter blauem Himmel und Sonnenstrahlen, inmitten des Ozeans von Sand, der im Sonnenlicht wie tausend Juwelen funkelte. Die Wüste besaß ihre ganz eigene Schönheit, doch auch hier ließ sich Junko nicht ablenken und marschierte zielstrebig in das Gasthaus „Zum Geier“, kam nach kurzer Zeit wieder heraus, wobei sie keine Miene verzog und ihren Teamkameraden lediglich den Zettel, den sie dort offensichtlich erhalten hatte, aushändigte. Darauf war folgendes zu lesen.

Planänderung.
Schockschwerenot.
Sunagakure Witterung
Ist wie trocken Brot.

Grüße
Mochi Chiaki

Ohne ein weiteres Wort stockte Junko lediglich Wasservorräte wieder auf, aber es erschien Kollegen, die sie schon länger kannten, ein wenig untypisch. Ein zynischer Kommentar wäre zumindest drin gewesen, aber dieses Schweigen deutete auf ernsthafte Verärgerung hin. Diese Mission gefiel ihr einfach nicht, sie war merkwürdig organisiert und sie hatte das Gefühl, dass ihr sämtliche Fäden entglitten. Kein Wunder, dass Junko mit der Gesamtsituation unzufrieden war, wenn man mal ganz davon absah, dass sie dem Team nicht voll und ganz vertraute, gut zusammenzuarbeiten. Und somit ging es im Eilmarsch weiter nach Sunagakure.

Das Dorf des Sandes war Teil der Wüste, die sich immerwährend änderte. In den sandigen Dünen war es gut verborgen, geborgen und eins mit der Umgebung. Unnötig zu sagen, dass Junko mit ihrem Team früher als der Zeitplan vorsah ankam, und dennoch schien man bereits auf sie zu warten.



Sofort wurden sie in ein kleines Gebäude aus Sandstein geführt, in welchem lediglich vier Betten, ein Badezimmer und ein kleiner Tisch mit Getränken vorhanden zu sein schien. Der Shinobi, der sie hierher geführt hatte, murmelte etwas von „Ausruhen“ und „Morgen Missionsbriefing und Start“ bevor er verschwand. Junko ihrerseits schien sich nur kurz hinsetzen zu wollen. Es war erst früher Abend und sie hatte anscheinend vor, zu lesen, anstatt sich in Konversation zu üben, doch schon bald sackte ihr Kopf langsam auf die Brust, während sie tief und regelmäßig atmete. Offenbar war sie eingeschlafen.

Was taten denn ihre tapferen Mitstreiter noch an diesem Abend?
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Mit voranschreitender Uhrzeit nahm selbstverständlich die Aktivität der Menschen an, weshalb immer mehr Leute durch das große Tor traten und an diesem Platz hier anzutreffen waren. Die meisten Leute tätigten morgens ihre benötigten Einkäufe, weshalb auch viele zu dieser frühen Uhrzeit mit Tragetaschen und ähnlich großen Transportmitteln anzutreffen waren. Doch für all diese Personen hatte der Kurayami kein Interesse, denn er war viel zu sehr mit dem Zuhören von Kayros Bericht beschäftigt. Es handelte sich nicht nur um äußerst interessante Informationen, nein, er war hier auf eine wahre Goldmiene gestoßen. Und nicht nur die Informationen über den Feind erwiesen sich als wirklich interessant, genauso interessant war es, Sachen bezüglich der Fähigkeiten ihrer Missionsleiterin zu erfahren. Immerhin hatte der ältere Genin ja bereits gesagt, dass es bei dem Einsatz ihrer Kräfte oft zu Kollateralschäden kommen konnte und Shin wollte keineswegs ebenfalls Teil davon sein. Zwar konnte er tatsächlich nicht sonderlich viel mit den Jutsunamen anfangen, da er keinerlei Ahnung über das Element der Freiheit, Fuuton, hatte, doch das war ihm egal. Er sog das Wissen in sich, wie ein Schwamm, der auf Wasser traf. Von den anderen Jutsus hatte er jedoch gehört, zumindest vom Kagebunshin und Shunshin no Jutsu. Bei Ersterem handelte es sich um die Schattenklontechnik, die eine Spezialität der Konoha-Nin war, bei Zweiterem um eine Hochgeschwindigkeitstechnik, über die er jedoch nicht verfügt. Im Grunde genommen hatte er seit dem Verlassen der Akademie kein neues Ninjutsu gelernt, da er sich vornehmlich auf die Entwicklung seiner Ken- und Taijutsukünste konzentriert hatte.
Wie er bereits vermutet hatte, handelte es sich bei dem kleinen Kraftprotz ebenfalls um einen Schwertkämpfer, der jedoch anders als er selbst einen schweren Zweihänder zu bevorzugen schien. Unter anderem ein Zeichen der Kraft des Shinobi, da man ordentlich was in den Armen brauchte, um mit einem Zweihänderschwert umgehen zu können. Worauf sich der Suna-Nin jedoch mit dem Werfen der Waffe bezog, wusste der jüngere Genin nicht. Wie hätte er auch wissen sollen, dass der Sora-Nin über genügend Kraft verfügt hatte, um einen potenziellen Chuuninanwärter mit dem Werfen seiner Waffe auszuknocken? Eben, gar nicht, also beließ er es einfach dabei und nahm an, dass er schon ordentlich Kraft haben müsste, um die Waffe als Wurfgeschoss zu benutzen.
Als aufschlussreichstes Thema stellten sich jedoch die Hinketsu, also die Blutkünstler, wie sie sein Gegenüber vorher genannt hatte, heraus. Der Kumo-Nin wusste nicht viel über die Kekkeis des Soraverbundes, doch nun erhielt er eine detaillierte Ausführung über deren Fähigkeiten. Wie genial war das denn bitte? Dass sie ihr Blut genauso wie das Wasser bändigen und einsetzen konnten, gefiel ihm aber gar nicht und es bereitete ihm Sorgen, da er im Moment einfach keine Ahnung hatte, wie er auf einen solchen Angriff reagieren konnte. Da müsste er im Verlauf der Reise wohl einige Pläne bezüglich eines Treffens mit einer solch gefährlichen Person aushecken. Zum Glück hatte er sich näher über diese Blutfähigkeiten erkundigt, da er sonst bestimmt Opfer eines solchen Angriffes geworden wäre. Besonders die Information, dass er ihr Blut noch nicht mal berühren durfte, würde sich bestimmt als ziemlich nützlich erweisen, da sich Shin denken konnte, dass diese Shinobi ihre Opfer meist durch deren Unwissenheit überraschen konnten. Vor allem wenn man bedachte, dass er auf seiner ersten Mission sogar eine dunkelrote Flüssigkeit kurz probiert hatte, um anschließend festzustellen, dass es sich um Blut handelte. Damals wäre es für ihn bereits vorbei gewesen, hätte es sich um das Blut eines Hinketsu gehandelt. Na, man lernt doch immer wieder dazu, schoss es ihm durch den Verstand. Shin nahm sich fest vor ab immer auszuweichen, sobald er irgendeine rote Flüssigkeit auf sich zufliegen sah, denn wenn man Kayors Glauben schenken durfte, dann trat das Blut durch seine Haut und die Schleimhaut in seinen Kreislauf ein, wodurch er zum Spielzeug für diese Shinobi werden würde. Und auf seinen Blutstillstand oder einen Schlaganfall konnte er beim besten Willen verzichten. Dennoch fehlte ihm die Erfahrung im Kampf mit einer solchen Person, weshalb er sich sofort zu fragen begann, wie es in einem Aufeinandertreffen aussehen würde.
Gerne hätte er sich nach weiteren Informationen erkundigt, doch diese Quelle schien nun versiegt zu sein, weshalb sich der Blauschopf nun herzlich bei dem Hiragana bedankte und sich in Bereitschaft den beiden Damen zuwandte. In diesem Augenblick kam ihm eine grandiose Idee. Wenn Kayros schon weit herumgekommen war und Feindkontakt hinter sich hatte, wie musste es dann mit den beiden Chuunin aussehen? Warum fragte er sie also nicht auch, vielleicht konnte er auf diese Art und Weise noch mehr Informationen ansammeln, die sich bei einem möglichen Treffen mit einer solchen Person als nützlich erweisen könnten? Junko kannte er nicht, weshalb er sich wohl zuerst nur an Itoe wenden würde, die er wenigstens flüchtig kannte. Und hey, je mehr er über den Feind wusste, desto besser konnte er sich schlagen und das lag bestimmt im Interesse der shirogakurischen Allgemeinheit, also warum nicht?

Diese Reise durch das Reich des Windes erwies sich für den Genin – wie bereits von Junko vermutet – tatsächlich als eine grausame Tortur, mit welcher er überhaupt nicht gerechnet hatte, da er keinerlei Ahnung von der Wüste und ihren Zuständen hatte. Er fand diese Reise längst nicht mehr im geringsten amüsant und fragte sich, was er wohl gemacht hatte, damit man ihn so bestrafte. Vielleicht war er auch einfach nur verweichlicht und man wollte ihn hiermit einfach abhärten. Wer wusste das schon. Als jüngstes und schwächstes Mitglied der Truppe war er abends immer total erschöpft und schlief deshalb in sekundenschnelle ein. Ob sich die Anderen am Lagerfeuer unterhielten, wusste er erstens nicht und zweitens kümmerte es ihn auch nicht, da er lediglich so viel Schlaf wie nur möglich bekommen wollte. Dies erwies sich jedoch als schwieriger zunächst angenommen, denn ihre Missionsleiterin schlug ein wahrlich scharfes Tempo an und trieb die Gruppe aus Shiro immer weiter voran. Zusätzlich hatte er jede Nacht einen unruhigen Schlaf und keinerlei Träume, was dazu führte, dass er morgens immer unausgeruht erwachte. Des Weiteren merkte der junge Genin im Verlauf der Reise, wie seine Sinne von der Hitze und der Einöde immer weiter abstumpften. Er hätte auch schwören können, dass er sich mit jedem Tag schwächer fühlte, doch das konnte natürlich auch nur Einbildung sein. Damit verbunden kam er auch nicht dazu mit den beiden Chuunin über die feindlichen Shinobi zu reden und die Informationen zu erhalten, die Shin so dringend haben wollte. Zumal er selbst nicht wirklich mit ihnen reden konnte, da einerseits am hohen Tempo von Junko lag und andererseits an dem Fakt, dass er keine unnötige Flüssigkeit durch Reden verlieren wollte. Das würde nur dazu führen, dass sein Rachen schneller als sonst austrocknete und er mehr Wasser zu sich nehmen müsste. Seine Wasservorräte verschwanden dementsprechend auch rapide und er konnte sich an keinen Zeitpunkt in seinem Leben erinnern, an dem er jemals so viel Wasser zu sich genommen hatte wie auf dieser Reise.
Anzumerken war auch, dass die Wüste keinerlei Gnade mit den Wanderern zeigte. Tagsüber herrschte eine immense Hitze, die den Körper schneller austrocknete, als einem lieb war. Nachts war es bitterkalt, sodass man sich schön zudecken musste. Wenn man dann noch bedenkt, wie viel Sand der Junge in seinen Schuhen hatte, war es nicht weiter verwunderlich, dass er die Schnauze voll von der Wüste hatte. So was Unnötiges aber auch. Er war ein Kumo-Nin und brauchte festen Fels unter den Füßen anstatt dieses heißen Sandes.
Die Reise ging die tage über monoton weiter, ehe sie endlich ihr Ziel erreichten: Eine Oase. In eben jenem Moment war sie für Shin das Schönste, was er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Die Gruppe lief gen Gasthaus, welches die Leiterin nur alleine betrat. Ehe er dazu kam, die beiden anderen etwas zu fragen, kam sie auch schon wieder heraus und heilt ihnen einen Zettel zum Lesen hin. Das bedeutete also, dass ihre Verabredung anscheinend nicht mehr kommen würde. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging die Chuunin in Richtung Wasserquelle, wobei ihr der Kurayami eifrig folgte. Hier konnte er sich kurz entspannen und seine heißen und verschwitzten Füße in dem kühlen Nass baden. Vorher hatte er natürlich seine Wasservorräte wieder aufgestockt, sodass sie noch für einige Tage mehr reichen sollten. Anstatt diese kleine Erfrischung zu genießen, war ihre Leiterin eher der Ansicht, weshalb sie ihre Gruppe schon bald wieder mit hohem Tempo anführte. Ziel war Sunagakure, die Hauptstadt des Reichs des Windes.

Bei der Hauptstadt handelte es sich um eine wirklich große Stadt, deren Häuser hauptsächlich aus Sandgestein bestanden und eher rundlich gebaut waren. Das hing wohl damit zusammen, dass es so weniger Angriffsfläche für Sandstürme gab. Die Sache war nur, dass sich Shin hier niemals heimisch fühlen würde. Für ihn mussten die Orte entweder wie Kumogakure oder Shirogakure sein. Zugegeben, Konohagakure war auch nicht schlecht gewesen, doch alles andere hatte sich as weniger schön oder sogar hässlich erwiesen. Kein Wunder also, dass er sich nicht vornahm, eine kleine Stadttour zu unternehmen.
Das Gebäude, welches sie betraten, glich ihren Nachbarn und beinhaltete lediglich ein Zimmer mit vier Betten und ein Badezimmer. Ziemlich karg musste man sagen. Anscheinend ging der Shinobiberuf über Geschlechterteilung, denn die vier Betten befanden sich in einem Zimmer. Na was solls, interessierte ihn auch nicht wirklich großartig.
Da es noch früh am Abend war, und es wohl erst früh am nächsten Morgen eine Besprechung geben würde, nahm sich der Kurayami vor, nun endlich die Konversation zu führen, zu der es bisher noch nicht gekommen war. Allerdings schien Junko nicht sonderlich gesprächig zu sein, denn sie zauberte ein Buch heraus, in welches sie sich schnell vertiefte. Naja, zwischenmenschliche Beziehungen mit ihr konnte man ja irgendwann später aufbauen, sofern dies möglich war.
Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, das seine Erschöpfung Lügen strafte, wandte er sich an die andere Chuunin in dem festen Vorhaben, wenigstens ein Gespräch mit ihr zu führen. "Itoe-san, ich hätte da einige Fragen an dich, von denen ich hoffe, dass du sie mir auch beantworten kannst." Inbrünstig hoffte der junge Mann wirklich, dass sie ihm weiterhelfen konnte. "Da dies meine erste Mission mit potenziellem Feindkontakt ist und du bereits einige Jährchen länger im Geschäft bist als ich, wollte ich dich Fragen, ob es denn irgendwelche Shinobi des Soraverbundes gibt, über die ich Bescheid wissen sollte. Also Fakten oder Fähigkeiten, die sich positiv auf ein unfreundliches Treffen mit ihnen auswirken könnte." Nun galt lediglich noch abzuwarten, ob die Hyuuga überhaupt gesprächig war oder etwas anderes zu tun hatte.
 

Hyuuga Itoe

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Es war schon eine Weile her, dass Itoe die Wüste gesehen hatte. Genau genommen waren es zwei Jahre, sieben Monate und zwölf Tage... und ein paar Zerquetschte. In dieser Zeit vergaß man gerne einmal wie weit der Weg war, wie sandig der Sand und wie heiß das Land. Die Reise war schweigsam, ermattend und nicht sonderlich ereignisreich. Itoe verbrachte die meiste Zeit damit ihre dumpf federnden Schritte auf dem Waldboden zu zählen, später wurde diese Beschäftigung durch stärkere Belastung der Beinmuskulatur ersetzt. Schon einmal am Strand gejoggt? Es gab einen Grund dafür, dass Ninja aus dem Reich des Windes generell ziemlich fit in Sachen Ausdauer waren.
Itoe, die seit je her nie sonderlich braun gebrannt war (wenngleich nicht ganz so bleich wie die werte Junko), schmierte sich beinahe stündlich mit weiterer Sonnencreme ein. Wenn es wirklich Feindkontakt geben sollte wollte sie eigentlich nicht rot blinkend Alarmlampe spielen. Das kam selten gut bei Kameraden an, außerdem brannte es und störte beim Schlafen. Nichts da, keinen Sonnebrand für Itoe, niemals nicht und wenn für langsamere Strecken der Sonnenschirm rausgeholt wurde, was zu den gespenstartigen weißen Laken, die sich die ganze Mannschaft übergeworfen hatte, dann doch sehr ulkig aussah.

Langsamere Teile werden nun übersprungen, unter anderem der kurze Aufenthalt in der Oase des Vertrauens. Dass eine Kontaktperson nicht dort auftauchte wo sie zu stehen hatte war ja eigentlich schon zu erwarten gewesen, non? Verständlich also die etwas gedrückte Stimmung seitens Junko und auch Itoes Laune war nicht mehr das Gelbe vom Ei. Trockene, heiße Wüstenluft war da ziemlich abträglich. Das einzig Gute an der Sache war die mangelnde Luftfeuchtigkeit. Itoe hatte es lieber trocken als schwül.

Selbst vor einigen Jahren hatte die Hyuuga das Reich des Windes und seine weite Wüste nur gestreift. Noch nie in ihrem Leben war sie im beeindruckenden Sunagakure gewesen, weshalb die Ankunft in der trist wirkenden Stadt endlich wieder ein kleines Lächeln auf das Gesicht des Mädchens zauberte. Die runden Gebäude, alle in der gleichen Farbe, waren sehenswert und die eingebettete Position der Stadt war taktisch gesehen ein erstaunlich guter Sichtschutz. Allerdings kam Itoe auch in den Kopf, dass Sunagakure vermutlich regelmäßig vom Sand befreit werden musste, da von diesem sekündlich immer mehr in die Stadt geweht wurde.
Schlaf sollte es an diesem Tage früh geben. Itoe für ihren Teil war zwar durch die vergangenen Tage mehr als nur erschöpft und freute sich sichtlich darauf endlich wieder in einem vernünftigen Bett zu schlafen, wenngleich ihr der Gedanke mit Kayros ein Schlafgemach teilen zu müssen minimal unangenehm war. „Aber nicht wenn ich Deine Finger als erstes in warmes Wasser lege, DU SAU!“ … oder sowas.
Das Problem an der Sache war, dass Itoe zwar körperlich fertig aber nicht wirklich müde war. Sie kannte ihren Schlafrhytmus. Würde sie sich jetzt ins Bett begeben würde sie eine Stunde wach liegen, nur um dann morgen noch vor der Sonne wieder aufzuwachen. Nein, Danke.
Mit einem Schmunzeln registrierte sie Junkos fehlgeschlagenen Versuch ihre Nase in einem Buch zu verstecken. Das Mädchen konnte noch so clever sein, Bücher den ganzen Tag lesen und mit einem Schwung ihres Fächers Bäume ausreißen, doch wer bei dieser Reise solch ein Tempo anschlug brachte sich damit gleichzeitig auch an die eigenen Grenzen.
Eine Augenbraue zuckte empor, als Shîntaro sie von der Seite ansprach. Müsste der nicht vollkommen erledigt sein? Naa, Taijutsuka. Einer der Vorteile, wenn man Tag ein Tag aus durch die Gegend hüpfte und Holzpuppen verdrosch. Als er sich nach Informationen über mögliche Feinde erkundigte wanderte sie noch ein wenig nach oben. Überlegen wir mal... wie viele Shinobi gab es im Shiro-Verbund? Man konnte mit etwa der gleichen Anzahl auf Gegenseite rechnen, was es eigentlich unmöglich machte, dass dieses Gespräch, bezogen auf spezifische Shinobi, einen Sinn ergab. Wer zum Teufel konnte denn ahnen, dass man schon wieder auf bekannte Gesichter treffen würde? Außerdem konnte Itoe dem Jungen wohl kaum raten Yuto einen Schmatzer auf- und ein Kunai reinzudrücken. Nein, von Kayros hatte es solche Informationen schon gegeben, glücklicher Zufall also, dass Itoe ihren kleinen Ratschlag kürzer und allgemeingültiger formulierte – damit hatte Shîntaro von allem etwas und konnte eine Nacht daran knabbern. Doch bevor Itoe anfing zu sprechen hob sie sich einen Finger vor den Mund. Junko schlief und einen schlafenden Drachen weckte man nicht, Shîntaro.
„Ich hatte nicht so viel Feindkontakt wie du Dir vielleicht vorstellst und wenn ich ihn hatte war es nie so wie erwartet. Wenn ich eine Sache gelernt habe, dann aber vielleicht die: die beiden großen Shinobi-Fraktionen dieser Welt unterscheiden sich durch weniger als man denkt. Worte sind oftmals deine stärkste Waffe.“, erklärte Itoe mit gedämpfter Stimme und erhob sich anschließend. „Zumindest manchmal.“

Sand war anders. Man musste sich anders bewegen, anders verhalten und anders denken. Itoe fiel diese Sache nicht so einfach wie man vielleicht dachte. Dies war auch der Grund weshalb das Mädchen nach dem kurzen Gespräch mit Shîntaro den Raum wieder verlassen und sich eine abgelegene Stelle gesucht hatte, deren Boden aus purem Sand bestand. Wenn ein Bewegungsablauf auf Stein oder Waldboden funktionierte, hieß das noch lange nicht, dass man ihn auch im weichen Wüstenstand des Windreiches ebenso leicht hinbekam.
Aus diesem Grund verbrachte Itoe vor dem Schlafen noch einige Zeit mit gewohnten und neuen Schrittmustern, bestimmten Sprungfolgen und Drehungen. Nichts wäre schädlicher als erst im Ernstfall zu merken, dass nicht genug Schwung in das Kaiten gelegt wurde und ein Angriff deswegen durchbrechen würde. Itoe tat alles was sie konnte um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten dem neuen Terrain anzupassen, brachte sich bei wie man den Fuß durch den Sand ziehen musste um einem Gegner die Sicht zu stehlen und wie man fallen musste um anschließend noch etwas zu sehen.

Als Itoe letztendlich in den Schlaf fiel war sie erschöpft, ausgelaugt und müde. Ihr Körper sehnte sich nach Erholung und genau den sollte er bekommen. Es verging keine Minute ehe die wohlige Schwärze Itoe umfasste und sie in die Traumwelt entglitt.
 

Hiragana Kayros

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Edle Heimat! Mit jedem Schritt, den Kayros über den sandigen Boden machte, mit jedem Atemzug, der die trockene Luft in seine Kehle beförderte, fühlte er sich mehr und mehr daheim. Dank seiner Haut bedarfte er keiner Creme und trotzdem hatte er eine super sonnengebräunte Haut, und das bereits nach nur einem Tag. Den Genen sei dank. Das Tempo, welches die Kunoichi aus Konoha anschlug, dämpften allerdings seine Freude erheblich. Sie verärgerte ihn damit nicht, keinesfalls, aber es war auch für ihn anstrengend und zerrte auch nicht zuletzt an seinen Kräften. Allerdings war er dank seines Heimvorteils und seines Trainings an die Böden hier gewöhnt und konnte damit also besser Energie sparen als die anderen, und im Gegensatz zu Shîntaro trug er ja einen hellen Umhang, der viel Wärme reflektierte. Tagsüber begegnete die Gruppe kaum Tieren - der heiße Wüstensand würde ihnen vermutlich die Beine versengen. Erst wenn die Sonne unterging und es merklich kühler wurde, da konnte man durchaus die Artenvielfalt der Wüste entdecken: Skorpione, Spinnen, Echsen. Und wer ganz genau hinschaute, sah sogar die winzigen Insekten, die auf den Kakteen lebten und sich davon ernährten. Apropos Kakteen: Kayros hatte schon lange nicht mehr das Fruchtfleisch essen dürfen. Es war nicht gerade eine Delikatesse, aber immerhin etwas Besonderes.

Immer, wenn der glühende Feuerball hinter den Sandhügeln verschwand, war es der Genin, der das Feuer schürte und bis spät in die Nacht darauf aufpasste. Er döste vor sich hin und konnte so auch genug Regeneration für seine Konzentration vorweisen. Trotzdem war er heilfroh, als er endlich in Sunagakure war und ein richtiges Bett ihn erwartete. Als er sah, dass es für alle vier nur ein Zimmer gab, stutzte er. Allerdings nur kurz, dann fand er nämlich den Paraventen, den er dann einfach in der Mitte des Raumes aufbaute. Auch wenn sich alle kannten und sie als Shinobi unterwegs waren, Privatssphäre schadete nie. Von leichter Erschöpfung getrieben, eilte der Genin schnell ins Bad, wusch sich den Sand vom Gesicht und zog sich um. Anschließend fiel er dankbar und müde ins Bett. Er könnte bestimmt drei Tage durchschlafen, das waren seine letzten Gedanken, bevor ihn der Schlaf übermannte und in sein Reich führte.
 
M

Mameha Junko

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Ausgehend davon, dass auch Shîntaro sich sodann zu Bett begab, schlief die kleine Gruppe tief und fest. Dies war eine der wenigen Situationen, in denen diese so verschiedenen Menschen friedlich und einträchtig auf einem Flecken waren, ohne sich gegenseitig an die Kehle zu gehen oder sich zumindest gedanklich gegenseitig Hässlichkeiten an den Kopf zu werfen. Der Kurayami war an dieser Stelle von der Regel sauber ausgenommen, aber zwischen Itoe, Kayros und auch Junko knisterte es auf eine eher feindselige, unangenehme Art und Weise. Itoe nahm Junko vermutlich übel, dass sie ihr nicht alle Geheimnisse anvertraute, Kayros und Itoe hassten sich sogar gegenseitig wie die Pest, während Kayros sich seinerseits der weißhaarigen Chuunin in letzter Zeit distanziert hatte. Oder war es anders herum?

Junko war am Abend als Erste eingeschlafen und wachte daher, wie es übrigens ihre Gewohnheit war, recht früh auf, hatte aber das Gefühl, nur für Minuten die Augen geschlossen zu haben. Ihr Nacken und ihr Rücken schmerzten von der unbequemen Lage und dem brutalen Tempo, welches sie sich selbst zugemutet hatte, auf ihrer Zunge hatte sie einen stumpfen Geschmack, während dumpfer Schmerz an ihren Schläfen hämmerte. Es war noch früh am Morgen, daher hatte sich Sunagakure noch nicht aufgeheizt – oder die Sandhütten waren extrem effizient gebaut. Es konnte auch beides sein. Was auch immer es war, Junko warf einen Blick auf ihre schlafenden Kameraden und stand sodann auf, ein Ächzen unterdrückend. Das war nicht ihr Tag, das merkte sie jetzt schon.

Es dauerte nicht lange, da hatte sie ihre Morgentoilette gründlich erledigt. Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal die Gelegenheit zum Baden bekommen würde? Eben, Gelegenheiten sollte man nutzen. Sodann fing sie an, ihre Ausrüstung noch einmal penibel zu überprüfen und ihre Taschen anzubringen. Ihr zugegebenermaßen pedantisches Vorgehen hinsichtlich der Ausrüstung erschien manchmal übertrieben, insbesondere eher nachlässigen Shinobi, die ihren Fokus nicht auf ihre Ausrüstung legten, wie zum Beispiel die werten Hyuuga. Wer übrigens noch ein paar Worte an die Teamleiterin richten wollte, hatte jetzt die einmalige Gelegenheit, wo sie – ihren Umhang für die Wüste zurechtlegend, ihre Kunai sorgfältig überprüfend und noch mit nassem Haar – mit ihren morgendlichen Angelegenheiten beschäftigt war.
Oder wollten die Herren und Damen vielleicht länger schlafen?
 
K

Kurayami Shîntaro

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Ob Itoe ihm damit wohl etwas sagen wollte? Bestimmt, jedoch konnte er sich keinen Reim drauf machen. Vielmehr war der Kurayami enttäuscht, denn er hatte auf weitere Informationen gehofft, die sich im Verlauf der Mission vielleicht positiv auf deren Ausgang hätten auswirken können. Gerne hätte er mehr über die sonderbaren Fähigkeiten anderer Shinobi erfahren, doch so sollte es nun mal nicht sein. Wie dem auch sei, langsam merkte er, wie sein gesamter Körper zu schmerzen begann, was er als Zeichen seiner Erschöpfung sah. Was ihm viel mehr Sorgen machte, war der Fakt, dass er beim Schlucken auf Widerstand in seinem Hals traf. Ganz so, als ob da ein Klos drinnen stecken würde, der den Weg seines Kehlkopfes blockierte. Rasch machte er sich bettbereit und schlüpfte unter die Decke, um das erste Mal seit gut einer Woche in einem richtigen Bett zu schlafen.

Als er schließlich am nächsten Morgen erwachte, gab es einige Wörter, die seinen momentanen Zustand gut beschrieben: Er war komplett im Eimer. Er wachte hustend auf und glaubte, sein Kopf würde explodieren, so starke Kopfschmerzen hatte er. Weiterhin spürte er, dass seine Kleidung nass war, komplett nass. Das kam von dem ganzen Schweiß, den er in der Nacht ausgeschwitzt hatte. Ob er wohl Fieber hatte? Hätte man eine Hand auf seine Stirn gelegt, so hätte man gespürt, wie hoch die Körpertemparatur von Shin angestiegen war. Dann kam noch der lästige Schüttelfrost, der diesen Zustand begleitete. Und damit nicht genug: Starke Augen-, Bauch- und Kopfschmerzen plagten ihn ebenfalls. Na toll, die Mission war für ihn gelaufen. In seinem elendigen Zustand begann er zu ztitern, weshalb er die Decke näher an ihn heranzog. Wenigstens hatte er so die Mission überlebt und musste sich keine Gedanken hinsichtlich des Feindkontaktes machen.

[Out: So Leute, das wars für mich. Tut mir Leid für diesen plötzlichen Abbruch, hoffe, ich mache euch nicht zu viele Umstände und dass ihr etwas mit dieser Situation anfangen könnt.]
 

Hiragana Kayros

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Wie schön doch ein Schlaf war, wenn alle Faktoren stimmten! Ein angenehmes Bett, frische, würzig duftende Luft, absolute Stille nur durch das gleichmäßige Atmen der Mädchen und das gereizte Husten des anderen Genin unterbrochen, abgedunkelte Räume... Moment? Reizhusten? Das war alles andere als schlaffördernd. Das die drei nichts davon mitbekamen, lag einzig daran, dass Junko die Truppe ohne Wenn und Aber unter metaphorischen Peitschenhieben - gewiss ohne ausfallend zu werden - einen Viertagesmarsch in drei Tagen aufbürgte. So merkten die drei auch nicht, dass sich mitten in der Nacht ein der nachtdiensthabenden Iryonin Zutritt zum Zimmer verschaffte, die Gesunden untersuchte, ob sie ebenfalls krank waren, und als er spürte, dass die drei Glück gehabt hatten, trug er den Kumo-Nin aus dem Zimmer heraus. Natürlich nicht ohne vorher eine Notiz zu hinterlassen und an das Bett zu legen. Als die übrig gebliebenen Ninja am nächsten Tag den Verlust bemerkten, war ihre größte Sorge, mit wem sie Ersatz fanden. Der Weg an sich war gar nicht so weit, nur ohne einen Einheimischen wie den Iryonin hätten sich die beiden anderen wohl nicht durch die Seitengassen getraut. Nicht, dass es in Suna gefährlicher war als in Shiro oder Konoha, sondern weil einfach eine Gasse der anderen glich, war man mit ihnen nicht vertraut.

Die Sonne glitt langsam über die schützende Bergkette des Dorfes und verfüllte einen Augenblick später das ganze Gebiet mit gleißenden Lichtstrahlen, die Sunagakure unter einem wolkenfreien Himmel sanft weckte. Als langsam das Treiben draußen begann, reckte sich der Hiragana genüsslich und ließ noch einen Augenblick seine beiden Lider geschlossen. Das Land des Windes roch einfach anders, besser, und in dem Jungen wurde wieder einmal seine nicht geringe Heimatliebe wachgerufen, die ihm so oft abhanden kam, wenn er irgendwelche Aufgaben im wesentlich regnerischen Land des Feuers ausführte. Als sich der Genin dazu entschied, aufzustehen, vollzog er den morgendlichen Waschgang im Schnelldurchlauf, aber durchaus nicht wie eine Katzenwäsche. Aber sein Vorteil war, dass seine Haut weder übermäßig schwitzte, da sie das Klima gewöhnt war, noch tonnenweise Sonnencreme auf dieser verteilen musste, deren Rückstände einen klebrigen Film hinterließen. Munter trat Kayros aus dem Bad und stellte leicht überrascht fest, dass Junko schon auf war. Vielleicht hätte er nicht summend und mit zusammengekniffenen Augen durch den Raum spazieren sollen, als er ins Bad ging und hinter sich zuschloss. "Guten Morgen Welt!", meinte Kayros vergnügt und spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, dem Mädchen einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Ihm war so danach, aber letztlich entschied er sich dagegen. Wer weiß, wozu eine eiskalte Mameha morgens instande war? Lächelnd ging der Genin zum Fenster und schaute sich das rege Treiben seiner sonnigen Heimat an. "Wollt ihr was essen?", fragte Kayros, immer noch nach draußen blickend. "Hier gibt es ein tolles Cafe, bei dem es köstliche Brötchen gibt. Und guten Tee. Kaffee haben sie auch. Und Fruchtmüsli!" Eigentlich hätte der Genin noch weiter schwärmen können, aber er fürchtete, von irgendwem gleich in den Rücken gesprungen zu werden. Er für seinen Teil hatte einen mördermäßigen Hunger, und wieso war es anders bei den charmanten und charismatischen Chuunin? Einstimmig wurde also der Plan verabschiedet, dass sie allesamt zunächst frühstückten und dann den weiteren Tagesablauf durchsprachen. Geschwind suchte der Genin sein Geld zusammen, nur, um einen Moment später draußen vor der Tür des Inns zu stehen, sich einmal umschaute und dann mit seinen Kolleginnen Richtung "Oase" machte.
Zielstrebig und sicher führte er die Kunoichi zu ihrem auserkorenen Ziel. Einmal links abbiegen, zweimal rechts, dann wieder links - und dann hörte die Welt für einen Augenblick auf, sich zu drehen. Mit großen Augen blickte Kayros auf das Gebäude, welches gerade in dessen Blickfeld geraten war. Ausgerechnet hier musste er entlanggehen. Er hörte seinen Herzschlag, aber sonst nichts. Plötzlich brach alles über ihn herein wie der plötzliche Sandsturm: Die Vergangenheit, die sie schon seit ihrer Kindheit geprägt hatte, die Schuld, die er sich an seinem Tod machte, die Vorwürfe, die er anderen gab, sämtliche gemeinsam verbrachten Zeiten und schier jedes Wort klang noch in seinem Ohr. Ausgerechnet mit Junko und Itoe musste er hier sein. Ausgerechnet auf einer Mission, in die er auf Daisuke und Yuto treffen konnte. In diesem einen und ersten Moment wünschte er sich, nicht in Sunagakure zu sein. Hier war das Haus der Familie Ogawa.
Eine der beiden schien einen Schritt auf ihn zuzumachen, und dieses Geräusch zog ihn mit aller Gewalt aus seine Gedanken heraus. Nun musste er irgendwie einen Grund finden, warum er stehen geblieben war. Sein Gesicht konnten die beiden nicht sehen, er stand vor ihnen. Er blinzelte. Einmal. Zweimal. "Hatschi!", nieste der Genin laut. Während er einen Taschentuch herauszog, um sich zu schnäuzen, ging er wieder weiter und tat so, als wäre nichts gewesen. In ihm fing aber langsam an, ein Kampf zu toben. Auf jeden Fall war er längst nicht mehr fröhlich. Nur ein aufgesetztes Lächeln ist vom Aufstehen übrig geblieben - und seine Klamotten am Leib.
 
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Kazegawa Toru

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Mit zusammengekniffenen Augen, eine Hand schützend vors Gesicht gehoben um die unbarmherzigen Sonnenstrahlen abzuschirmen, blickte der junge Genin aus Shirogakure in den Himmel über Sunagakure. Seinen weißen Mantel fein säuberlich in die Tragetasche an seiner Seite gestopft, in der diese sich den Platz mit einem guten Dutzend Wurfsternen und etwa ebenso vielen Kunai, zur Hälfte mit explosiven Papiersiegeln versehen, nebst einem kleinen Knäul aus Drahtschnur teilte. Volle Montur eben. Schließlich war der Ninja auf einer Mission.... gewesen. Ein nicht weiter erwähnenswerter Botengang, der das Team ins Reich des Windes führte. Da die Sache zudem nicht gerade eilte, konnten sich die Shinobi den Luxus gewähren und mit einer Handelskarawane aus Suna zusammen den Hinweg bestreiten. Somit war der Trip durch die Wüste einigermaßen erträglich gewesen, selbst für den Hitzemuffel Kaoru. Auch das Überbringen der Nachricht war vollkommen glatt gelaufen, so dass nun einzig der Umstand der Heimreise (bzw. deren Verzögerung) ihm die Laune trübte.
Einen Tag nach dem theoretischen 'Abschluss' ihrer eigendlichen Mission hatte seinen Teamleiter eine Nachricht aus Shirogakure erreicht, einen aus ihrem Trupp als Aushilfe für ein anderes Team, welches sich ebenfalls gerade dienstlich in dem Dorf aufhielt, bereitzustellen. Kaoru konnte sich ein deutliches Seufzen nicht verkneifen. ,,Warum musste ich auch vorschlagen, Strohhalme zu ziehen?" Verdammt. Jetzt saß er mit Sicherheit noch eine ganze Weile in dieser Wüste fest, während sich seine ehemaligen Teamkollegen auf der Heimreise (im übrigen wieder im Anhang einer Karawane) in falschen Beileidsbekundungen übten und bald schon wieder heimatliche Gefilde betraten. Kaoru ließ die Hand sinken und kramte die Nachricht aus Shiro aus seiner Hosentasche. Das vorübergehende Lager seines neuen Teams lag irgendwo weiter die Straße runter. 'Ein kleines Gebäude aus Sandstein in einem der Nebenviertel Sunagakures' stand auf dem kleinen Papierstreifen in seiner verschwitzten Hand. Der Genin hob den Kopf, sah sich die Bauten rechts und links entlang der Straße an und ließ den Kopf hängen. ,,Großartig! Bis ich die gefunden habe, wächst mir ein Bart und ich lauf rum wie der Weihnachtsmann." Und das bei der Hitze! Er sehnte sich nach dem kühlenden Schatten im Wald von Shirogakure. Und dem Regen. Und... den sandlosen Straßen. Hach, die Welt war hart und ungerecht! Vielleicht war es ja eine weise Vorahnung gewesen, gleich nach Sonnenaufgang mit der Suche zu beginnen, wenn die Wege noch frei von großen Marktständen, drängelnden Menschenmengen und anderen hinderlichen Elementen waren. Außerdem hatte Kaoru gehofft, die Unterkunft schnell ausfindig zu machen und mehr oder minder pünktlich zu erscheinen. Pustekuchen!
Mit dem Gefühl bald schmelzen oder, was wohl eher zutraf, sieden zu müssen und einer Laune,bei der die Milch sauer wird, setzte sich Kaoru langsam in Bewegung und trottete so nah wie möglich an den Häusern entlang, um in deren geringen Schattenwurf zu geraten. Irgendwie musste er die Shiro-nin finden, die sich hier auf der Durchreise befanden und ihnen klarmachen, dass er ihre Verstärkung darstellen sollte. ,,Na hoffentlich haben sie Humor. Ich werde einfach tun, was ich kann!" Trotz sengender Sonne und einer Hitze, die selbst im Schatten noch als unerträglich gelten konnte, war er immerhin noch ein Ninja!
,,Erstmal muss ich mein Team finden. Also gut... die Straße stimmt! Jetzt nur noch das richtige Haus finden... und hoffen, dass sie noch da sind." Nicht auszudenken, wenn er dort ankäme und sie wären schon ohne ihn aufgebrochen. ,,Woran soll ich die eigendlich erkennen?" Boing! ,,Oh, stimmt ja!" etwas verlegen wegen seines so offensichtlichen Aussetzers kramte er im gehen aus dem Inneren seiner Tasche das dunkelblaue Stofftuch hervor, welches das auf eine metallplatte gravierte Symbol seines Heimatdorfes anzeigte und ihn somit als Ninja selbigen Dorfes auswies. Kaoru band sich das 'Aushängeschild' gleich einem Tuch um den Hals und hoffte darauf, sollte er seinen Kameraden unwissentlich begegnen, als solcher erkannt zu werden. Während er den, eigendlich als Kopfschutz konzipierten, Protector in seinem Genick verknotete, lief er an einem eigenartigen Trio vorbei. Zwei Mädchen, das eine etwas kleiner als Kaoru und mit langem, weißem Haar und etwas strenger Miene. Das andere Mädchen war größer, hatte dunkles Haar und auffällige, weiße Augen. Sie erinnerte Kaoru an die Beschreibung des Hyuuga-clans aus Konoha, dessen Angehörige angeblich alle ebenso weiße Augen besaßen und ihretwegen großen Respekt in der Welt der Ninja genossen. ,,Wie hießen die noch gleich? Ach ja, Byakugan.. Weissaugen.... echt kreative Namenwahl." Der Dritte im Bunde war ein ganzes Stück größer als sie alle und schien, dem Äußeren nach zu urteilen, wohl hier aus der Gegend zu kommen. Er war der munterste der Drei Zeitgenossen und... ,,Moment! Byakugan? Hyuuga? Konoha?" Die Erkenntnis traf den Yuzuki wie ein Schlag ins Gesicht und ließ ihn beinahe über seine eigenen Füße stolpern. Kaoru, der während seiner abschweifenden Überlegungen über das Trio schon einige Meter an selbigem vorbeigeschlendert war, machte auf dem Absatz seines festen Schuhwerks kehrt und lief hastig zurück. ,,Hoi! Wartet mal kurz!" Er beeilte sich, sie einzuholen. Schließlich wäre es wohl weniger hilfreich, seine Fragen aus der Entfernung zuzubrüllen. ,,Entschuldigung, kommt ihr aus Konoha? Oder Shirogakure? Ich suche einige... ähm... Kollegen, die hier in der Nähe rasten sollen." Dieser Hinweis, in Verbindung mit dem Zeichen auf seinem 'Halstuch', sollten genügen, um den Dreien (sofern sie denn die waren, für die Kaoru sie hielt) klar zu machen, wer gemeint war und zur Not könnte er ihnen auch noch die Nachricht der Dorfverwaltung zeigen. Sollte es sich nur um eine zufällige Ähnlichkeit des Mädchens mit einer Hyuuga handeln, würden sie ihn vielleicht auch nur für einen armen Teufel mit Sonnenstich halten, der planlos durch Suna irrte. ,,Oh, äh... ach ja..." Er klopfte sich den Sand von seiner Kleidung, um weniger verstaubt und abgewetzt auszusehen. ,,Mein Name ist Kaoru.... Yuzuki, Kaoru." Man sagte doch, erste Eindruck wäre wichtig. Dann hoffte Kaoru im Moment, so wenig planlos wie möglich zu erscheinen. Ob die drei Leute wirklich seine neuen Teamkollegen waren? Der Genin wartete auf ihre Reaktionen.


ooc: hoffe, ich hab die Postreihenfolge nicht allzu schwer verletzt, indem ich jetzt Kaoru's "Auftritt" hier reinstelle
 

Hyuuga Itoe

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Der Ausfall Shîntaros war zum Einen extrem ärgerlich, zum Anderen passte er aber auch in das Klischee dieser Mission. Es passte einfach nichts und wenn ein engagierter Shinobi vorhanden war, der mit niemandem irgend einen Streit angefangen hatte, dann wurde er krank. Na was denn auch sonst, hm?
Am Morgen spürte Itoe die Ansätze von Muskelkater, der sich wohl erst richtig manifestieren würde wenn das alles schon vorbei war. Hoffentlich. Die ungewohnten Bewegungen und Reisen in der Wüste zeigten einem, dass man Muskeln an Orten hatte, die man nicht einmal kannte. Ihre Laune an diesem Morgen war in Ordnung, so konnte man es am besten beschreiben. Sie mochte Sunagakure nicht wirklich, nachdem zu urteilen was sie bisher gesehen hatte. Der ganze Sand und die Wüste waren einfach nicht ihr Metier. Die schönen Wälder des Feuerreichs waren einfach Qualitätsware, da konnte es hier noch so viele Sandburgen geben.
Nun stand einfaches, beschleunigtes Frühstück an (die Besprechung war wohl kaum auf den späten Nachmittag angesetzt, non?) und der Weg durch die Straßen der Hauptstadt des Windreiches zeigte Itoe nur noch einmal, dass sie hier eigentlich nichts verloren hatte. Durch die starke Sonneneinstrahlung verbargen sich die meisten Leute unter Hüten und ausladenden, weißen Gewändern und die schöne Kleidungsvielfalt die man in Shiroagkure antraf war hier weit entfernt. Die Bewohner von Sunagakure wirkten auf Itoe wie die Stadt selbst: Monoton, gleich, fremd, einfach, langweilig. Zwar wusste Itoe ganz genau, dass sie damit den meisten Leuten hier zutiefst Unrecht tat und womöglich mit keiner einzigen Einschätzung Recht hatte – dennoch sprach ihr Bauch ziemlich deutlich. Vielleicht fehlte auch einfach nur das Frühstück.
Bevor man sich aber in Eile etwas in den Magen befördern konnte gab es noch eine kurze Begegnung zu machen. Schwarze Haare, Stirnband, auf der Suche. Als der Junge nach ihnen gerufen hatte, hatte sich Itoe eher zögerlich umgedreht und schaute Kaoro durch ihre Haare und über die Schulter an. Keine Bewegung zu viel, Leute, Kraft sparen! Oder so. Die Verbindung vom abgezogenen Shîntaro über die kleine Notiz zu diesem Jungen hier war sehr schnell hergestellt und kein Meisterwerk.
„Das wären dann wohl wir, Ja.“, antwortete Itoe und drehte sich Kaoru nun doch vollends zu. Er wirkte lebensfroh aber unerfahren, chaotisch aber bemüht. Erinnerte das noch jemand anderen an den kürzlich ausgeschiedenen Shîntaro? Itoe ihrerseits hatte zumindest ein kleines Deja-Vu, wenngleich das Ausbleiben blauer Haare ein eindeutiger Indikator waren.
„Hyuuga Itoe.“, antwortete das Mädchen und man konnte sich darüber streiten ob nun lediglich ein freundliches Nicken oder eine angedeutete Verbeugung folgte. „Wir wollen noch schnell etwas zu uns nehmen bevor wir zur Besprechung aufbrechen. Wie viel hat man dir denn bereits über die Mission erzählt, Kaoru-kun?“, fragte Itoe. Eigentlich konnte man soetwas doch auch im Laufen abhandeln, non? Zeit war ein rares Gut.
 
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Mameha Junko

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Menschen glaubten in der Regel an irgendeine übergeordnete Entität, sei es eine namenlose Gottheit, der große Wüstenwurm, Glück, Schicksal oder das fliegende Spagetthimonster. In diesem Falle war es der Wille einer dieser übergeordneten Entitäten, dass es Shîntaro an diesem Morgen so dermaßen schlecht ging, dass er nicht in der Lage war, der Mission weiter beizuwohnen. Junko, die keinerlei Gelegenheit gehabt hatte, diesen Genin kennenzulernen, nahm diese Entwicklung mit Unmut und milder Verärgerung zu Kenntnis; wenn diese Mission weiterhin von solchen Pannen heimgesucht war, wie sollte sie diese dann erfolgreich bestreiten, wobei das Duo Kayros-Itoe auch noch erschwerend hinzukam.

Fest stand, dass sie dringend Ersatz brauchte, der ihr auch am selben Morgen, an dem Shîntaro verlegt wurde, zugesagt wurde – nur wann diese eintreffen sollte und um wen es sich handelte, stand nach wie vor in den Sternen. Zu allem Überfluss schien sie auch noch in ihrer Verärgerung irgend etwas auszustrahlen, was Kayros beinahe zum Küssen animierte. Ja, was dachte sich der junge Herr eigentlich dabei, so gute Laune zu haben, wenn man ernsten Geschäften nachzugehen hatte? Und was hatte ihm Junko in letzter Zeit so Freundliches getan, dass er auf einmal Bekundungen der Zuneigung in Erwägung zog?
Auch seine Idee, jetzt ganz in Ruhe und Gemütlichkeit zu frühstücken war natürlich absurd. Sie hatten schlichtweg keine Zeit, jetzt in aller Gemütlichkeit Pläuschchen zu halten … oder hatte er vielleicht etwas Anderes erwartet?

„Frühstück im Stehen. Wir haben keine Zeit.“ So lautete die knappe Anweisung, während sie sich in Bewegung setzte. Sie folgte allerdings dem Suna-Nin widerstandslos durch die Straßen des Sanddorfes, allein schon, weil sie sich ohne seine Anleitung vermutlich verlaufen hätte. Jede Ecke, jede Straße – es sei verziehen – glich der anderen, wenn man mal von wenigen Kleinigkeiten absah, die schwerlich der Orientierung dienten.
Ein Haus allerdings erkannte sie wieder – als sie am Gebäude vorbeiging, in dem für gewöhnlich die Ogawas residierten, stutzte sie für einen Augenblick, als sie die markanten Vorhänge sah. Sie hatte dieses Gebäude betreten, als sie den Eltern Hiroshis von seinem Tod berichtet hatte und seither Sunagakure wie die Pest gemieden. Kein Wunder, wenn man an die bitteren Erinnerungen dachte, welche dieses Dorf, diese Menschen und diese trauernde Familie hinter diesen Vorhängen mit sich brachte. Für einen Moment verhärtete sich der Gesichtsausdruck der Chuunin, als sie noch einmal in Richtung dieses Hauses blickte und dann schnurstracks weiterging, als würde sie diese Angelegenheit so gar nicht interessieren. Was brachte es, sich jetzt zu geißeln? Sie musste einfach dafür sorgen, dass so etwas nicht wieder geschah. Das war es zumindest, was sie sich für diesen Moment selbst vorspielte, aber der Stich im Herzen, den sie spürte, strafte diese tapferen Gedanken Lügen. Es blieb nichts anderes übrig, als diese finsteren Gedanken gewaltsam beiseite zu drängen und sich auf die anstehende Mission zu konzentrieren.

Sie wurde jäh in ihren Grübeleien unterbrochen, als ein junger Genin, dem der Grünspan noch hinter den Ohren hervorlugte, an die Gruppe herantrat und sich stotternd vorstellte. Es schien, als würde es sich bei ihm um den Ersatz für Shîntaro handeln, oder das zumindest ließ sich aus seinen wirren Aussagen herauslesen. Während Itoe ihn freundlich begrüßte, wurde Yuzuki Kaoru von Junko eingehend gemustert. Er konnte praktisch fühlen, wie ihr kritischer Blick an ihm rauf- und runterglitt, und diese Prüfung war keinesfalls angenehm. Aus ihrem Gesicht ließ sich keinerlei Emotion lesen, sodass man leicht dem Irrglauben erliegen konnte, diese Entwicklung sei ihr gleichgültig. Doch gerade, als sie den Mund öffnen wollte, um sich selbst und Kayros vorzustellen, als sie jäh von dieser Person unterbrochen wurde.



„Die Mission ist vielerlei
Sora macht uns Nackedei!“

Verwirrtes Blinzeln von Junkos Seite, als sie den jungen Mann mit der Kapuze betrachtete, der zielstrebig mit einem Korb voller Erdbeertörtchen auf sie zuging und erst einmal Kaoru eines davon in den Mund stopfte. Süß, sahnig, ein bisschen sandig und kariesverdächtig nebenbei, nur um die Erfahrung Kaorus in dieser Sache noch einmal zu schildern. Der junge Mann wirkte seltsam ruhig, war von drahtiger Statur und hatte einige größere Schriftrollen auf dem Rücken, die zumindest Kayros möglicherweise als Schriftrollen für Puppen identifizieren konnte. Der junge Mann fuhr sodann fort, in seinem Sing-Sang zu reimen.

„Alte Schrift als Hofgeleit
Bringen wir in Sicherheit.
Jäger folgen uns auf dem Fuß
Doch wir hinterlassen nichts als Ruß
Durch die Wälder, durch die Bäche
Durch die Wüste und ohne Zeche
Hopsen, springen wir überall
Schneller als des Mondes Ball.
Täuschung, List sind unser Schwert
Allein für des Wissens Wert.
Drum auf, die Köder sind schon fort
Oder wartet ihr auf ein … Rhinozeros?“

Junko blinzelte einmal, zweimal, hüstelte dann einmal verlegen und hielt sich sodann in ihren Vorstellungen kurz. „Mameha Junko, Hiragana Kayros, Hyuuga Itoe, Yuzuku Kaoru … dies dürfte Mochi Chiaki sein. Erm … was er sagen wollte … ich glaube, es werden mehrere Gruppen losgeschickt, die als Köder fungieren, während wie die richtige Schriftrolle nach Shirogakure transportieren, korrekt?“

Irgendwie schien Junko gerade schwindelig zu werden. Wahrscheinlich wurde sie von einem Mangel an Professionalität erschlagen, während der Puppenspieler friedlich von sich hinlächelte und Erdbeertörtchen anbot.
 

Hiragana Kayros

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Kurz vor ihrem eigentlichen Ziel - dem Café - wurde das Trio von zwei Personen aufgesucht. Zum ersten gab es nicht wirklich viel zu sagen, er war schlichtweg "der Neue". Und nach seinem äußeren Erscheinungsbild entschied Kayros, dass der Name nicht nur zu dieser Mission passte. Als Kayros Kaoru betrachtete, lächelte er immer noch sein farciertes Lächeln, denn noch immer waren seine Gedanken nicht ganz auf der Straße angekommen, sondern noch immer einige Straßen weiter...
Der Hiragana musterte kurz nur die Kleidung, die zumindest bei ihm funktionaler wirkte als bei Shîntaro und seinem dunklen Mantel. Was ihn aber weitaus wichtiger war, war der Blick in die Augen des Jungen. Der Ausdruck im Gesicht des Jungen aus Suna wurde plötzlich eine Spur härter, als er Blickkontakt mit dem anderen Konoha-Nin suchte. Er wirkte durch die Hitze - die so früh am Tag noch nicht ihr Maximum erreicht hatte - ein wenig erschöpft, und er hatte den typischen Blick eines Aufschneiders aufgesetzt. Vermutlich also wirklich ein Neuling, der auch wie Junko und Itoe nicht völlig mit der Hitze zurechtkam. Nun, an solche Personen war man durchaus gewöhnt, auch Kayros war von Zeit zu Zeit auch mal ein wenig draufgängerisch, damit musste man leben. Allerdings wollte er wissen, was für Fähigkeiten der neue Mitstreiter besaß - doch da bekam eben dieser ein süßlich duftendes Törtchen in den Mund geschoben. Da war die Person, die sie treffen sollten: Chiaki-sama. Er wirkte jung, tatsächlich war er es auch, wenn man bedachte, dass man ihm nachsagte, dass er auf dem besten Wege war, die Yubi no Kazu zu vollenden. Eine Sache jedoch verunsicherte den Genin für einen Moment, bis er die Lösung fand. Alles klar.
Von diesem Moment an war fürs erste der Fall Hiroshi für den Hiragana ab akta gelegt worden, denn die nun folgende Situation erforderte sein ganzes Auffassungsvermögen und seine gesamte geistige Gegenwart.
 

Kazegawa Toru

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Nach der Art der 'Begrüßung' durch seine neuen Teamkameraden zu urteilen, schien Kaoru wohl nicht unbedingt zu jener Kategorie von Vertretung zu gehören, die sie als eine tatsächliche 'Verstärkung' ansahen. Die Hyuuga, die sich ihm als Itoe vorstellte, beziehungsweise als einzige der drei Shiro-nin überhaupt ein Wort mit ihm wechselte, machte auf den jungen Yuzuki den sympathischsten Eindruck, wenngleich er nicht sicher war, ob ihre Begrüßung eher höflichkeitshalber nett ausfiel. ,,Angenehm" Die Sache mit dem kleinen Imbiss klang auch nicht schlecht.
,,Nun ja, ehrlich gesagt habe ich nur eine ungefähre Beschreibung der Mission, sowie euren derzeitigen Aufenthaltsort hier in Suna bekommen. Wir sollen ein wichtiges Artefakt beschaffen und nach Shirogakure bringen, wenn ich das ganze richtig verstanden habe."
Auch der blonde Mützenträger schien einer von der freundlicheren Sorte zu sein. Zwei Dinge bereiteten dem Genin jedoch ziemliche Bauchschmerzen: Zum einen der beinahe schon physisch spürbare, prüfende Blick mit dem ihn die weißhaarige Kunoichi maß. Trotz ihrer gleichmütigen Mimik ließ dieser Blick Kaoru eindeutig erkennen, dass er es hier als blutiger Anfänger mit eiskalten Profis zu tun hatte. Dabei hatte er gedacht, mit Abschluss der Akademie und bestehen der Geninprüfung sei er schon ein vollwertiger Ninja. Offensichtlich weit gefehlt! Und gerade in dem Moment, in dem sich die undurchschaubare Miene der Weißhaarigen mit dem eisigen Blick zu veändern begann, als sie ihren Mund langsam öffnete und der Genin einen schmalen Silberstreif der Hoffnung auf eine doch noch freundliche Begrüßung zu erahnen wagte, geschah das zweite Ereignis, welches ihm auf den Magen schlug. Oder besser gesagt: im Gesicht landete! Nach einem kurzen(für Kaoru ziemlich verwirrenden) Sing-sang, der die Aufmerksamkeit des Yuzuki auf sich zog, näherte sich seinem Gesicht mit beachtlicher Geschwindigkeit eine zielsichere Hand, bewaffnet mit nicht weniger als einem Erdbeertörtchen! "Wa...happ?!"
Keine Reaktion der Welt hätte Kaoru jetzt noch geholfen und so stopfte ihm das Gebäck wortwörtlich den Mund. Überrascht und ziemlich verwirrt von diesem Süßwaren-attentat, wankte er ein, zwei Schritte zurück und fiel einem akuten Hustenreiz zum Opfer. Das zuckersüße Sahnetörtchen hatte sich in der Aufregung von Kaorus Mundhöle in seinen Rachen zurückgezogen und sorgte dort nun für einen zeitweisen Sauerstoff-Engpass. Nachdem das Problem sich endlich in Richtung Magen davonstahl und von einem tiefen Atemzug verfolgt wurde, konnte er seine Aufmerksamkeit auch wieder dem eigndlichen Geschehen zuwenden. Die weißhaarige Kunoichi, der Vorstellung nach wohl Mameha Junko, erläuterte gerade die näheren Umstände der Mission. Während Kaoru damit beschäftigt war sich wieder einigermaßen zu erholen (noch immer knirschelte es verdächtig zeischen seinen Zähnen),
lief der Erdbeertörtchen- Typ herum, als sein nichts gewesen und bot munter reihum seine Leckereien an. Dem ist wohl unter seiner Kapuze eine Sicherung durchgeschmort! Mit felsenfester Sicherheit beschloss er, weitere Begegnungen mit speziellen Backwaren künftig zu meiden. Jetzt erst bemerkte er die große Schriftrolle, die der Zuckerbäcker auf dem Rücken trug. Also ein Ninja! Möchte nicht wissen, was der in der Rolle verstaut hat. Wie dem auch sei, viel wichtiger war im Moment auf die Anweisungen seiner Kollegen zu hören. Als Anfänger wollte er nicht noch mehr Zwischenfälle wie den eben heraufbeschwören, deswegen musste er sich nun zusammenreißen!
 
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Mameha Junko

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Wie schön, dass Kayros beschlossen hatte, dass die aktuelle Situation seine umfassende Aufmerksamkeit benötigte, die er auch gleich dahingehend verwendete, um Kaoru einzuschätzen.
Auf der anderen Seite war Mochi Chiaki allerdings anscheinend nicht davon begeistert, so überhaupt keine Reaktion von dem Suna-Nin zu bekommen. Kaoru erstickte fast an seinem Erdbeertörtchen und war auch ansonsten wunschgemäß überrascht, während sich selbst die stoische Junko zu einer verwirrten Reaktion hinreißen ließ und sichtlich unsicher versuchte, die Gruppe miteinander bekannt zu machen. Auch Itoe, der abgebrühten Hyuuga, hatte es wohl für diesen Augenblick die Sprache verschlagen.

„Dies Papier, nach Lesung zu vernichten
Enthält alles, was ich vermag zu berichten.“

Mit diesen Worten händigte er jedem Teammitglied die Anweisungen des Kage aus, für jeden auf ein kleines Blatt Papier gekritzelt, welches ungefähr Junkos Vermutung enthielt, was den Ablauf der Mission anging: Drei Teams wurden losgeschickt – Junkos Team unter ihnen, da davon auszugehen war, dass Sora-Teams auf dem Weg lauerten, um die wichtige Schriftrolle mit den Geheimnissen des legendären Puppenspielers Chikamatsu Monzaemon enthielt. Jedes einzelne Team ging davon aus, die echte Schriftrolle zu transportieren, aber wer letztendlich die echte Schriftrolle transportierte, war nur den entsprechenden Teamleitern und natürlich dem Kage selbst bekannt. Noch nicht einmal Mochi Chiaki war dahingehend eingeweiht worden und schien auch ein wenig zerknirscht, als er – der Jounin – der Chuunin Junko einen versiegelten Brief nebst vier Schriftrollen aushändigte. Jede von ihnen sah annähernd gleich aus und nur Junko wusste im Endeffekt, ob und welche Schriftrolle tatsächlich authentisch war.
Das war auch der Grund, warum die Konoha-Chuunin direkt nach der Lektüre ihre Anweisungen mit einer raschen Bewegung und ein wenig Windchakra in feine Papierfasern verwandelte.

Für Kayros allerdings nahm sich Mochi Chiaki ein wenig mehr Zeit, als er diesem die Anweisung aushändigte. Dem armen Suna griff der Puppenspieler nämlich zielstrebig und selbstverständlich in den Schritt, nur um sodann mit massierenden Bewegungen zu beginnen, als würde er die Kugeln der Begierde prüfend in seiner Hand wiegen.

„Keinesfalls zu weichlich
Meine Diagnose: Reichlich.“

Und dabei grinste der verrückte Puppenspieler und ließ von Kayros ab. Junko blinzelte erneut erstaunt, räusperte sich sodann hörbar und versuchte zumindest, jedwede Reaktion des impulsiven Medic durch ein.
„Wir haben zu arbeiten. Frühstück beendet, ab zum Westtor … jetzt.“ Lediglich Vorräte wurden noch aufgefüllt, Sachen wurden gepackt, die letzten Erdbeertörtchen zwischen die Zähne geschoben, sodann würde es auch schon mit der Mission losgehen. Vorher ließ es sich die Chuunin allerdings nicht nehmen, Kaoru noch einmal beiseite zu nehmen.

„Ich nehme an, dass dies mit Abstand deine schwierigste Mission wird.“ So zumindest ihre grobe Einschätzung, und auch, wenn sie hierbei außerordentlich rational klang, war dies keine Frage, sondern eine Feststellung, die fast schon auf eine Milligramm an Mitgefühl schließen ließ … aber nur fast. „Ich wäre dir dankbar, wenn du mir auf dem Weg zum Tor ein wenig über dich, deine Fähigkeiten und deine Erfahrungen berichten könntest. Falls du Fragen oder Probleme hast, wende dich an mich – ich vergesse wahrscheinlich nur allzu leicht, dass du neu in diesem Gebiet bist, während der Rest des Teams bereits erfahren, jedoch nicht als eingespielt bezeichnet werden kann.“ Diese Anrede hatte so viel Potenzial, warm und freundlich zu klingen – warum vollbrachte die Mameha das Kunststück, irgendwie Gleichgültigkeit vorzutäuschen?
 

Kazegawa Toru

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Kaorus Misstrauen diesem Mochi gegenüber war deutlich gewachsen, hatte er doch noch immer Törtchenkrümel zwischen den Zähnen, und so nahm er die Instruktionen mit angespannter Haltung und erhöhter Vorsicht entgegen. Dieser Kerl war ihm unheimlich. Dem Auftreten nach schien er kein Wässerchen trüben zu können, nur um im nächsten Moment mit beängstigender unbekümmertheit etwas vollkommen unerwartetes zu tun. Ungern ließ der Konoha den Sonderling aus den Augen, wand sich aber schließlich dem ausgehändigten Zettel zu. Offenbar waren außer ihnen noch weitere Teams unterwegs, um diese ominöse Schriftrolle zu bergen. Muss wohl einen ziemlich wichtigen Inhalt haben... oder einen ziemlich gefährlichen, wenn gleich mehrere Teams losgeschickt werden. Als er, zugegeben beeindruckt, sah, wie die Mameha ihre Nachricht in Luft auflöste, fing auch Kaoru hastig an, seinen Zettel manuell in Konfetti zu verwandeln. Beinahe nebenbei fiel sein Blick auf den Hiragana, der von Mochi's sehr intimen Untersuchung heimgesucht wurde.... der Yuzuki schluckte entsetzt. Dagegen war das Erdbeertörtchen ja die reinste Gnade gewesen. Das fragwürdige Grinsen auf dem Gesicht des Prüfers machte die Szenerie um ein Gutteil skurriler und keineswegs besser. Sind das etwa die Auswirkungen, wenn man zu lange in dieser Wüste gelebt hat? Oder (viel schlimmer) hat das vielleicht garnichts damit zu tun? Junko zerriss die angespannte Stille mit ihren knappen Anweisungen. Vielleicht eine Reaktion, um die peinliche Lage durch einen 'Themenwechsel' zu entschärfen? Egal. Die Komandos waren eindeutig. Durch die spontane Vertretung waren Kaorus Sachen, seine Ausrüstung, Kleidung sowie etwas Proviant und Wasser, bereits verstaut und von Erdbeertörtchen hatte er fürs erste auch eindeutig mehr als genug...
Er wa etwas überrascht, als seine Teamleiterin auf ihn zukam und ihn, ohne großartig feststellbare Anteilnahme, mit einer unerschütterlichen (und leider zutreffenden) Tatsache konfrontierte.

„Ich nehme an, dass dies mit Abstand deine schwierigste Mission wird."


Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, vor allem nachdem ich das mit den anderen Teams gelesen hatte. Der Yuzuki fühlte sich, als schrumpfte er einige Zentimeter zusammen. Ob das eine Einschätzung war? Vielleicht glaubt sie, dass ich für den Job eher als Ballast denn als Hilfe fungiere. Das schlimmste daran war, dass sie damit womöglich Recht hätte.

„Ich wäre dir dankbar, wenn du mir auf dem Weg zum Tor ein wenig über dich, deine Fähigkeiten und deine Erfahrungen berichten könntest. Falls du Fragen oder Probleme hast, wende dich an mich – ich vergesse wahrscheinlich nur allzu leicht, dass du neu in diesem Gebiet bist, während der Rest des Teams bereits erfahren, jedoch nicht als eingespielt bezeichnet werden kann."

,,Erfahren, jedoch nicht eingespielt?'' Eine etwas eigenartige Aussage, wenngleich Kaoru natürlich in der Kürze ihrer Bekanntschaft nicht behaupten konnte, eine treffende Einschätzung zu machen. Nebenbei bemerkte er, dass die Frage seiner Teamcheffin eher den Eindruck von rationaler Informationsbeschaffung als von wirklichem Interesse erweckte. ,, Nun, ich fürchte über meine Fähigkeiten oder Erfahrungen gibt es nicht allzu viel zu berichten..." Aufgrund seiner Unfähigkeit, sich in dieser recht monotonen Stadt zurecht zu finden, war er froh, sich auf dem Weg zum Tor auf den Orientierungssinn anderer verlassen zu können. Einzig die pralle Sonne war permanent hinderlich und Kaoru wischte sich ein wenig Schweiß von der Stirn. ,, Puh, diese Wärme ist echt lästig! In der Gegend aus der ich komme ist das Klima erheblich angenehmer als hier. Mehr Schatten und so. Wie haltet ihr das so ohne weiteres aus?" Ob es da einen geheimen Trick gibt? Hoffentlich. Die Gedanken des Genin fanden zurück zu Junkos Frage: ,, Ähm... wie gesagt sind meine Fähigkeiten nicht wirklich der Rede wert, ich bin schließlich noch nicht allzu lange im Geschäft. Noch am brauchbarsten ist denke ich mein Taijutsu, was nicht heißen soll dass mein Ninjutsu nicht ebenfalls hilfreich sein könnte.... " Er überblickte den trockenen Boden. ,, Mit meinem Suiton haben wir in dieser Einöde zumindest etwas Wasser." Wenigstens etwas. Es blieb abzuwarten, ob der Yuzuki im Laufe der Mission noch mehr beisteuern konnte als H²O. ,, Was meine Erfahrung im Dienst betrifft... " Mau... sehr mau. Er versuchte, die Verlegenheit in seiner Stimme bestmöglich zu übertönen. ,, das hier ist in der Tat so ziemlich mein erster großer Auftrag." Irgendwie hatte er das Gefühl, ein großes bleiernes Schild mit der Aufschrift 'Achtung Anfänger!' hänge um seinen Hals und ziehe ihn mit seinem Gewicht nach unten. Ein kurzer Blick entlarfte dieses dann allerdings als sein 'Aushängeschild' das ihn als Konoha und Shiro-nin deklarierte. Kaoru drückte seinen Rücken durch und straffte die Schultern. Nur keine Schwächen erlauben. Alle haben doch mal klein angefangen. Das zumindest hoffte Kaoru im Augenblick.
 

Sakaida Mai

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Eigentlich.. mag ich’s hier nicht.“, dachte Mai, als sie am nächsten Morgen aus dem Fenster der Herberge blickte. Es war so heiß und so trocken und so hell und so unglaublich staubig! Als das quirlige Mädchen erfuhr, nach Sunagakure reisen zu können, wenn auch nicht als wichtigste Person von allen, war sie so erfreut und aufgeregt gewesen, dass sie die Nächte vor der großen Reise kaum schlafen konnte. Aber bei dem Trip durch die Wüste verging ihr die Lust ebenso schnell wieder, wie sie gekommen war. Und wie das ebenso ist, hatte Mai auch erst in der bereits erwähnten Wüste einmal darüber nachgedacht, was ihr eigentlich blühte. Wer weiß, auf welche Gefahren sie sich hier eigentlich begab. Bisher hatte sie die ganze Geschichte zwischen Sora und Shiro nur herzlich wenig interessiert, lieber bewunderte sie sich im Spiegel. Aber jetzt, wo sie dem so Nahe ist, bereut sie es, sich nicht ordentlich darüber informiert zu haben. Aber jetzt war das eh schon egal, Schwamm drüber! Was sollte Mai schon groß passieren?

Wie wäre es denn zum Beispiel mit der Tatsache, dass die Gute überraschenderweise neu eingeteilt wurde? Statt sich nur ein wenig nutzlos im Hintergrund zu halten, sollte sie wirklich an der Front landen. Gerade hatte Mai erfahren, dass sie nun gemeinsam mit einem anderem Team eine der Schriftrollen, von denen alle sprachen, zurück nach Shirogakure bringen sollte. Früher hätte sie gejammert und gefragt, warum man ihr das antäte? Aber das war anders geworden, heute nickte sie, erkundigte sich kurz wo sie dieses Team antreffen würde und machte sich so gleich auf den Weg dorthin. Aber dennoch, so ganz anders war Mai noch nicht: Wie immer verirrte sie sich. Wo sollte sie denn das blöde Westtor finden? Sie ging schon ewig nach Westen! „Argh in dieser dummen Stadt sieht aber auch echt jedes Haus gleich aus! Es gibt gar keinen Anhaltspunkt!“, wetterte sie in Gedanken vor sich hin. Na hoffentlich würde sie nicht zu spät kommen. Wie peinlich wäre es, wenn sie bis nachts auf das Team warten müsste, nur um festzustellen, dass es schon ohne Mai losgezogen war? Unvorstellbar! Hektisch beschleunigte sie ihre Schritte und raste schließlich nervös durch Suna. Sie hätte schwören können, hinter sich eine Rauchwolke entdeckt zu haben, als sie sich neugierig grinsend einmal umwandte. Wie dem auch sei, mit unverschämten Glück und einem erleichterten Gesichtsausdruck fand sich Mai am Westtor wieder. Dort musste sie erst einmal um sich blicken. Nein, bisher waren nur Zivilisten zu sehen, keine Shinobi. Anscheinend war sie wirklich zeitig gewesen. „..Oder sie sind schon abgezogen!“, dachte der Blauschopf, versuchte das aber gleich wieder zu vergessen. Erst einmal abwarten, schließlich hatte sie jetzt auch genug Zeit, über die Teamleiterin nachzudenken. Ihren Name hatte meinte Mai schon einmal gehört zu haben, Mameha Junko. Vielleicht hatten Kayros oder Ryoichi ihn mal erwähnt. Aber ansonsten wusste sie überhaupt gar nichts über die Frau, eben nur, dass sie Chuunin war. Im Grunde war es dem Mädchen nur wichtig, dass sie freundlich war. Aufgeregt rückte sie noch einmal ihr Stirnband zurecht, welches sich wie immer am Hals befand. Dann packte Mai sich eine schöne, lange Haarsträhne und spielte damit herum. Von weitem konnte man eine kleine Gruppe erkennen, welche sich auf sie zubewegte und die wie Shinobi wirkten. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte sich der Blauschopf in Bewegung, um ihnen entgegen zu kommen. An der Front marschierte eine Weißhaarige, junge Frau, welche es einfach sein musste. Ohne weiter darüber nachzudenken, floss der Wasserfall an Worte, welchen Mai so lange einhalten musste, aus ihr heraus: „Guten Morgen! Mein Name ist Sakaida Mai und ich suche nach Mameha Junko? Das bist du doch, oder? Ich bin nämlich gerade eingeteilt worden, euch mit den Schriftrollen zurück nach Shiro zu begleiten! Haha, ich hoffe das ist kein Missverständnis!“ Noch immer wickelte sie ihre Haare nervös um den Finger, hörte aber nicht auf die Konoichi vor sich erwartungsvoll anzulächeln.

OOC: So, ein etwas holpriger Start, wie mir scheint, aber ich hoffe er is Ok. Ansonsten, sagt mir Bescheid.
 
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Hiragana Kayros

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Nun, eines sollte zunächst klargestellt werden: Zu dieser peinlichen Situation zwischen Kayros und Chiaki kam es nicht. Im Grunde genommen war es nämlich so, als sich die beiden Suna-Nin so nahe standen: Als Kayros die Anweisungen entgegennahm und dabei sich mehr auf das Papier als auf den Jounin konzentrierte, hörte man plötzlich ein fürchterliches Krachen, was man im gesamten versteckten Dorf hören konnte. Augenblicke später schon - eine große Staubwolke hatte sich erhoben - folgten um Hilfe bittende Schreie. Es dauerte einen Moment, bis der Gruppe bekannt war, was genau passierte: Vom Randbezirk aus hatte sich an der sonst massiven Felswand ein gewaltiges Stück Erdmasse gelöst und stürzte dabei auf einige Wohnhäuser, die darunter begraben wurden. Kayros selbst wurde kreidebleich, und auch die anderen wirkten leicht geschockt. Die Stimmen nach Aufklärern und Medizinern wurde laut - ausgerechnet zu einer Zeit, wo ein Großteil der Mediziner in einem Kongress in Kumo waren. Der Hiragana blickte kurz zum Jounin, der ihm zunickte, und dann zu seiner Gruppenleiterin.
"Tut mir leid, aber ich fürchte, meine Hilfe wird hier mehr benötigt. Ich werde zu euch stoßen, wenn die Schäden beseitigt sind, aber vermutlich seid ihr vorher schon fertig." "Ich helfe dir", erwiderte Itoe ohne zu zögern. Vergessen waren ihre Differenzen für einen Moment, schließlich galt es, Leben zu retten, auch von Zivilisten. Beide machten sich also äußerst schnell auf den Weg zum Unglücksort und ließen Kaoru, Junko und Chiaki zurück. Nun waren schon drei Leute aus dem eigentlichen Team ausgewechselt worden. Der Hikarikage dürfte nicht glücklich über diese Fügung sein, aber den beiden sonst so verfeindeten Shinobis wurde vom Kazekagen persönlich ein gutes Wort eingelegt.

Out: Itoe und Kayros raus, ist nicht mit Itoe abgesprochen, aber so am einfachsten für alle. Die beiden haben übrigens Mai selbst nicht angetroffen.
 
M

Mameha Junko

Guest
„Der fällt erstmal aus.“, sagte der namenlose Medic-Nin, als er Kayros begutachtete. Junko schwindelte bei dem Gedanken, während sie sich bemühte, nicht zu schwanken und einen tadelnden Blick in Richtung des Jounin-Puppenspielers warf. Dieser hob nur die Schultern. Nach einem Griff in den Schritt war Kayros einfach umgekippt, einfach dahingewelkt wie eine Rose in der Wüste, was einen interessanten Vergleich aufwarf.
Um der Sache noch die Krone aufzusetzen, hatte Kayros dann in seiner Bewusstlosigkeit – fast schon Delirium, wie man sagen muss – angefangen, zu halluzinieren und mit geschlossenen Augen irgend etwas von Patienten, Frieden mit Itoe, Erdrutsch, Gunst des Kazekagen und einem Kongress in Kumo gefaselt. Dies war der Moment gewesen, in dem Junko aus ihrem Erstaunen heraus nach einem Sanitäter gerufen hatte, der sich auch relativ schnell einfand.

„Aber … wieso?“Junkos Stimme war von milder Besorgnis durchdrungen, auch wenn sie sich Mühe gab, sich diese nicht anmerken zu lassen. Ein Teamleiter bewahrte selbst bei schrägen Situationen einen kühlen Kopf. Eben noch hatte sie sich mit Kaoru über seine Fähigkeiten und Erfahrungen unterhalten, hatte festgestellt, dass es sich bei ihm um einen wirklich grünen Genin handelte, der Schutz und Inspiration benötigte. Sie hatte gerade für sich selbst zusammengestellt, wie sie mit dem Burschen zu verfahren hatte, da fing der wahnsinnige Puppenspieler schon mit seinem Stunt an, der Kayros auch pauschal zu Boden schickte. Nun war sie ein wenig fassungslos und besorgt, als der Sanitäter sein Köfferchen packte und einen Transport für den Hiragana organisierte.

„Hitzschlag? Posttraumatisches Stresssyndrom? Hodenriss? Kann ich nicht genau sagen.“Phantastisch, danke auch. Junko massierte sich die Schläfen, als man Kayros endgültig abtransportierte. Andererseits war es vielleicht auch ganz günstig, dass Kayros‘ Phantasien nicht der Realität entsprachen. Ernsthaft, ein ERDrutsch in Sunagakure? Das würde einen Shinobiangriff bedeuten, was wiederum zum Abbruch jedweder Mission führen würde, auch zu dieser. Und selbst wenn dieses Szenario um das … nennen wir es Unglück, nicht Erdrutsch … auch nur irgendwie der Wahrheit entsprach, würde Itoe niemals nie nicht Kayros helfen. Auch das konnte nur ein Taum seitens des Suna-Nins sein, und darum, aufgrund geographischer Unmöglichkeiten (schonmal in einer Sandwüste ein Erdbeben oder einen Erdrutsch erlebt?), kodex-gebundenen Unmöglichkeiten (Welcher Shinobi verließ nochmal freiwillig seinen Posten und ließ seine Kameraden stehen?) und persönlicher Unmöglichkeiten (Nur Traum!Itoe half Kayros freiwillig bei einer Angelegenheit, von der sie keine Ahnung hatte) war dieses Ereignis genau das, was es nur sein konnte: Ein Traum.

Und somit stellte die weißhaarige Chuunin fest, dass sie soeben ein Teammitglied verloren hatte, für welches man ihr Ersatz versprach. Als sie glaubte, es könnte nicht mehr schlimmer werden, kam es schlimmer.
„Mameha Junko?“Sie blickte hoch, nur um in ein maskiertes Gesicht eines jungen Mannes zu blicken, der ihr, unter seiner Maske lächelnd, einen Zettel mit Anweisungen entgegenstreckte. Sie nahm diese wortlos entgegen und zog beide Augenbrauen hoch, als der Inhalt an ihr Bewusstsein drang.
„Das ist nicht Ihr Ernst.“, behauptete sie flach, trocken und beinahe emotionslos, während sie sich bemühte, die Fassung angesichts der neuen Anweisung zu behalten. Doch der Maskierte grinste nur.

„Mein voller Ernst. Die Hyuuga kommt mit mir. Meinem Team hat einen Mangel an Spähern.“Selbstgefälliger Bastard, der Maskierte, der da das Siegel der Obrigkeit mit sich herumtrug. Langsam sank die Laune der Chuunin in Richtung Kellergewölbe, als sie einen letzten Versuch der Diskussion unternahm.
„Ich habe auch einen Mangel an Spähern.“ Der schwache Einwand, gepaart mit einem Blick auf die Straße, in welche Kayros herabgetragen wurde, überzeugte noch nicht einmal sie selbst.
„Nicht mein Problem. Auf geht’s, Schönheit.“ Und mit diesen Worten zog der Maskierte mit Itoe im Schlepptau ab. Der Puppenspieler grinste in sich hinein und aß ein Erdbeertörtchen. Langsam bekam Junko Kopfspinne.

„Um es zusammenzufassen – die Mission sollte eigentlich schon vor einer halben Stunde angelaufen sein und schon fehlen mir zwei Späher, ein Ninjutsuka UND mein Medic-Nin.“ Sie hatte das Bedürfnis, ihre Schläfen zu massieren, während sie sich – sichtlich ermüdet – an Kaoru wendete. Armer Junge, der war mitten im Chaos, und Junko musste zusehen, dass sie dieses Tohuwabohu möglichst schnell unter Kontrolle brachte. Sie hasste es, wenn ihre Pläne derart durcheinandergeworfen wurden, aber wenn es geschah, hatte sie keine Wahl, als sich anzupassen. Es würde in kurzer Zeit Ersatz angeschafft werden, und wenn dies geschah, konnte sie handeln.
„Das ist nicht unbedingt das, was du dir vorgestellt hast, nicht wahr?“Uncharakteristischerweise – was Kaoru nicht wissen konnte – hatten die Ereignisse dafür gesorgt, dass die Chuunin sich nunmehr einen geringen Anflug von Galgenhumor gönnte, was für einen seltenen Anblick sorgte: Ein schwaches, bitteres Lächeln. Erst fiel Shîn aus, dann klappte Kayros nach dem Anblick von Hiroshis Haus zusammen, dann klaute man ihr Itoe unter der Nase weg. Das konnte schon die Nerven ein wenig strapazieren.
„Zumindest kann es jetzt nicht mehr schlimmer werden.“

Irrtum. Es kam schlimmer.

Junko zuckte ein wenig zusammen, was eventuell Kaoru auffallen konnte, als Mai flötenderweise auf die Gruppe zutrat und sie gutgelaunt vorstellte. Der Enthusiasmus, der von dem Mädchen ausgestrahlt wurde, war von fast erschlagend. Die Chuunin musste sich Mühe geben, nicht vor diesem Wall an guter Laune zurückzutaumeln. Sie brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln und ihr ernstes, humorloses und kompetentes Selbst wiederzufinden, indem sie die Schultern straffte und das Mädchen mit demselben prüfenden und unangenehmen Blick bedachte, in dessen Genuss Kaoru auch schon gekommen war.
Modisch gekleidet? Check. Manikürte Fingernägel? Check. Make-up? Check. Diamantglänzendes Haar? Check?
Gerade die Chuunin, die mit ihrem hochgesteckten Haar, weißem Umhang (der Wüste angepasst), strengem Blick und einer reservierten Aura, konnte in diesem Augenblick nur einen Gedanken haben.

Tussi.

„Angenehm.“ Kein Wunder also, dass dieses knappe Wort von einer dünnen Eisschicht überzogen zu sein schien.

A/N: Kayros, bitte das nächste Mal mit mir absprechen, um Katastrophen und Missverständnisse zu vermeiden, ja?
 
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Misumi Kimihiro

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*Beeilung, Kimihiro! Du musst morgen früh im Dorf sein, Kimihiro! Ach was, das ist doch für einen wie dich kein Problem, Kimihiro!*
Die tiefe Stimme des Jounins, der ihn regelrecht vom Lager fortgezerrt hatte, hallte noch immer in seinen Gedanken wieder – dabei war er schon seit mehreren Stunden fernab von gut und böse ganz allein und einsam in der Wüste unterwegs. Gut, nicht ganz allein, immerhin schnitten unter ihm die wendigen Hufe eines schwarz-weißen Pferdes durch die Wüste, anstatt der tollpatschigen Quadratlatschen eines gewissen Künstlers, der auch mal so gar keine Lust darauf hatte, nachts allein durch das Windreich zu stromern. Zwar war das besser als bei Tag, doch ganz und gar verblasste die harsche Kälte nun eben auch nicht im Vergleich zu der sengenden Hitze einer Sonne, welche Kimihiro zukünftig wohl nur noch als „kleines, sadistisches Stück Himmel“ bezeichnen würde.
*Nicht einmal zu Abend hat er mich essen lassen. Und alles bloß, weil die geschätzte Dorfleitung das zigmalige Durchwürfeln der Teams für ein Standardwerkzeug der Feindesverwirrung hält.*
Wie zur Zustimmung meldete sich in genau diesem Augenblick donnernd sein Magen zu Wort. Kimihiro seufzte, bevor er sich selbst erlaubte, im Sattel etwas zurückzusinken. Kaum einen Augenblick später gesellte sich zu dem Hufgetrappel seiner Kreation ein herzhaftes Schnarchen, und die Bilder des vergangenen Tages erblühten als Traum vor Kimihiros geschlossenen Augen.

*Die Wüste des Windreiches beherbergt zahlreiche giftige Tierarten, allen voran mehrere Hundert Skorpiongattungen. Im Falle eines Skorpionangriffs sollte umgehend ein Mediziner aufgesucht werden, bestenfalls ein örtlicher Spezialist. Vorgefertigte Gegengifte als Reserve mitzunehmen birgt einige Risiken: Da sich die zahlreichen Gifte stark voneinander unterscheiden, gibt es nicht nur keinerlei Allheilmittel, eine Behandlung mit dem falschen Gegengift kann zudem beinah genauso fatale Folgen haben.*
Kimihiro schnaubte. Bisher hatte sich der Erwerb des kleinen Büchleins, auf dessen Umschlag in dicken Schriftzeichen „Kaze no Kuni für Dummies“ stand, kaum gelohnt. Sämtliche Tipps zu Verpflegung, Kleidung und Gefahren waren nichts, was man sich mit ein wenig logischem Denken nicht auch selbst hätte zusammenreimen können. Eigentlich hatte die Lektüre nur einen Vorteil: Sie half dabei, die Wartezeit bis zum Aufbruch zu verkürzen. Anders als seine drei Mitninja hatte sich Kimihiro nämlich lange vor der eigentlichen Zeit am Treffpunkt eingefunden, um notfalls noch einmal nach Hause zu können, sollte ihm – so wie es immer war – prompt nach Zuscheppern der Haustür einfallen, was er alles vergessen hatte. Tatsächlich war ihm diese Erkenntnis jedoch erspart geblieben: In dem bis obenhin gefüllten Tornister stapelten sich etliche Wasserflaschen, zwischen denen kleine Lunchpakete die Puffer bildeten. Zudem trug er sein Armband mitsamt Flöte und Block, zwei Beintaschen – eine links, eine rechts – sowie zwei Beutel an der Hüfte, von denen der eine mit Draht und anderem Krimskrams, der andere mit den üblichen medizinischen Grundwerkzeugen vollgestopft war. All diese kleinen Taschen konnte man mit einem einzigen Blick auf den Künstler allerdings nicht erkennen: Über und über von weißem Stoff eingehüllt, der schlaff über seine Schultern floss und bereits bis einen halben Meter über dem Boden Anzeichen zunehmender Verschmutzung zeigte, wirkte Kimihiro ein wenig wie eine Mischung aus Poltergeist und Sockenpuppe. Grund für dieses Outfit war die Angst des Künstlers, in seinem mittlerweile heißgeliebten schwarzen Baumwollkimono bereits vor Mittag in der Wüste zusammenzubrechen. Deshalb machte sich der gescheiterte Hausmann kurzerhand daran, mithilfe der Jacke seiner Trainerin Yuuka (die er ihr noch immer nicht zurückgegeben hatte, Schande aber auch) als Vorbild, sowie einem Bettlaken und zwei Kissenbezügen einen weißen Haori und einen turbanähnlichen Kopfputz zu schneidern - teuer Geld waren dem Modeboykotteur diese wohl nur einmal im Leben genutzten Kleidungsstücke nämlich nicht wert.
So von Kopf bis Fuß auf Wüste eingestellt hatte Kimihiro auf seine Teammitglieder gewartet, zu denen auch der stämmige Jounin-Teamleiter gehört hatte. Nach einer kurzen Übersicht über die Mission war die Gruppe recht rasch und motiviert aufgebrochen, sogar Kimihiro. Während die Wüste allein nicht allzu attraktiv erschien, galt Sunagakure als wahre Augenweide und lockte Neugierige mit aberwitzigen Windtechniken, allen möglichen Giften und Heilmitteln, sowie einer einzigartigen Art von Kunst – dem Puppenspiel. Dass Kimihiro, selbst bekennender Kunstliebhaber, der man das Können des Schöpfers auch wirklich ansah, nun die Schriftrolle des ersten Puppenspielers aller Zeiten beschützen sollte, verschaffte ihm eine gehörige Portion Antrieb. Kunst, Geschichte, und die Exotik der Fremde – das ganze klang fast zu schön um wahr zu sein.
Die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: Da das ganze Team nicht gerade aus ausdauernden Sportlern bestand litten Geschwindigkeit und Stimmung sehr unter der brennenden Sonne, und schon bald pendelte sich eine Pause alle halbe Stunde ein. Die Gruppe kam nur langsam voran, und als schließlich eine Stunde vor Nachteinbruch per Vogel die Nachricht kam, dass eins der Gruppenmitglieder am nächsten Morgen bereits in Sunagakure vorstellig werden sollte, schrien alle Blicke ein stummes „Bloß nicht ich zur Hölle!“. Letzten Endes fiel die Wahl auf den Künstler, hauptsächlich aufgrund der ausgiebigen Recherche, die der Teamleiter betrieben hatte. Mit einem Verweis auf seine Tintentiere und geheuchelter Anerkennung fand sich Kimihiro letztlich mit einem Brief in der Tasche am Rande des Lagers wieder.
*Ein Brief, stimmt ja… was wohl dort drin… mhm…*

Zaghaft öffnete Kimihiro die verklebten Augen auf, ohne dabei wirklich zu realisieren, dass er aus seinem Traum auftauchte – immerhin war er in diesem auch schon an dem Punkt angelegt, auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. In dieser Situation dachte Kimihiro auch kaum über seine Umgebung nach, die sich – wie sich bald herausstellen solle – mittlerweile etwas verändert hatte. Doch erst zu dem Brief: Desorientiert und so sehend wie ein frischgeschlüpftes Küken tastete er seinen Gürtel nach dem Werkzeugbeutel ab, in den er den Brief recht achtlos hineingestopft hatte. Mühsam versuchten sich die steifen Finger anschließend an dem Knopf vorbei zu kämpfen, was erst nach einigen Minuten gelang. Die Botschaft in Händen entfaltete er das Papier, rieb sich die Augen, rückte die Brille zurecht und begann zu lesen.
*Austausch… irgendwas mit Späher und Iryo, hmm, bla bla… Teamleiterin… wa…?*
Nein, die Schriftzeichen ergaben keinen anderen Namen, da half auch alles Buchstabenrücken nichts. Die Silben ergaben nur auf eine Weise Sinn, und der bestand aus einem „Ma“, einem „Me“ und einem „Ha“.
Kraftlos fiel Kimihiros Kopf in den Nacken. Junko? Schon wieder?! Als ob es keinerlei andere Chuunin in ganz Shirogakure geben würde, geschweige denn Jounin. Mit einem tiefen Seufzer schaute Kimihiro in den Himmel, kurz davor, in einer Tirade über die beklagenswerte Vergangenheit zu zerfließen, als seinem kühnen Künstlerauge unerwartet ein Fehler in dem Bild auffiel, das sich ihm bot: Seit wann war der Himmel nachts hellblau? Schwer verwundert blickte Kimihiro weiter nach oben. Kein Zweifel – es war Tag. Hatte er so lange geschlafen? Na, als ob es das erste Mal war. Und doch, so lang hatte er… Moment. Nicht nur, dass der Himmel blau und die Sonne den Mond ersetzt hatte, die runde Scheibe bewegte sich noch nicht einmal – genauso wenig wie das Wesen unter ihm!
Ein misstrauischer Blick nach links folgte. Straße, Mauer, ein paar Passanten. Dann ging es nach rechts: Dasselbe. Häuser, Buden, wenige Menschen, aber Bebauung soweit das Auge reichte, genauso wie sie in seinem Reiseführer abgebildet wurde. Tatsächlich – er war bereits in Sunagakure!
*Was so übel nicht ist. Immerhin können wir uns jetzt gemütlich auf die Suche nach Junko machen.*
Mit einem zufriedenen Lächeln stieß Kimihiro seinem Pferd die Hacken in die Flanke, während er sich selbst genüsslich streckte. Das Tier machte einen Schritt, dann blieb es schon wieder stehen. Überrascht schaute Kimihiro erst unter sich, und dann – das erste Mal seit seinem Nickerchen – nach vorn. Und bereute es noch im selben Moment.
„Oh-…“
Jap, da stand sie, Mameha Junko wie sie leibt und lebt, umrundet von dem, was vermutlich der Rest des Teams war. Dessen letzter Teil – ein vollkommen vor den Kopf gestoßener Künstler – blickte nacheinander alle aus großen Augen an, während er weiter stammelte.
„-oh…ooh… Ooh-hayo zusammen!“
*Gut gemacht. Jetzt nur weiter so tun, als wäre das aaalles Absicht!*
„D-da seid ihr ja endlich! Ich suche schon den ganzen, ähm, Morgen nach euch, ja. Deswegen muss ich wohl… eingenickt sein. Tut mir Leid, ja.“
*Du bist so gut. Holzkopf.*
In der folgenden kurzen Stille rieb sich Kimihiro den Nacken, auf dem ein schiefgelegter Kopf mit noch schieferem Lächeln lag. Anschließend, als der Künstelr wieder einigermaßen bei Sinnen war, konzentrierte er sich kurz auf das Siegel an seinem Handgelenk, um mit einer Rauchwolke seinen Block zu beschwören. Noch im Dunst verborgen verpackte er sein Pferd in eins der vorbereiteten Bildsiegel – wer wusste schon, wohin die Reise ging? Als sich der Rauch dann endlich gelegt hatte stand Kimihiro zu einer Verbeugung gebückt vor der Gruppe.
„Hallo allerseits, Misumi Kimihiro der Name.“
Noch gebeugt holte er erneut den Brief hervor, welchen er leicht zerknüllt an Junko übergab. Den Blick behielt er dabei fast zwanghaft auf das Papier gerichtet.
„Ich soll jemanden ablösen. Einen Späher, wenn ich mich recht erinnere. So oder so soll ich mich bei, äh, dir melden.“
Die Verbeugung hielt an, während Kimihiro brav darauf wartete, von Junko eine kalte Verbaldusche zu bekommen. Bis dahin starrte der Künstler weiter auf den sandigen Boden von Sunagakure und wünschte sich, direkt zum Grabmal von Chimatasu Monzaemon geschickt worden zu sein – dann könnten ihn seine Kollegen nach Junkos Strafe direkt standesgemäß beisetzen.
 
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Kazegawa Toru

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Hoioioi, das ging ja drunter und drüber! Gerade noch mit seinen etwas stockenden Ausführungen berschäftigt, erschrak Kaoru angesichts der Ohnmacht des Hiragana. Zuegeben, so eine direkte Kontaktaufnahme war nicht ohne und der Genin konnte seinen Kollegen nur allzu gut verstehen, doch war diese Reaktion doch schon ganz schön heftig! Damit nicht genug wurde auch die Hyuuga von einem plötzlichen Gast 'entliehen' und so standen Kaoru, sein 'Boss' Junko und der irre Törtchenninja allein da. Seltsamerweise schien die Mameha das, aus Kaorus sicht, alles ziemlich gelassen hinzunehmen. Sie schien eher genervt von der Verzögerung, die nun unweigerlich den Zeitplan für diese Mission beeinflussen würde, als dass sie sich sichtbar aufzuregen schien. Kaoru gefiel es überhaupt nicht, länger als unbedingt nötig in dieser brütend heißen Einöde bleiben zu müssen. Allmählich ging ihm diese Sonne auf den Keks. Apropos, der Suna-nin schien sich vom Geschehen amüsieren zu lassen und machte sich über seine Törtchen her. Komischer Kauz, den bringt wohl garnichts aus der Ruhe. Dabei ist er doch zu 50% für unserer Lage mitverantwortlich! Überhaupt lief seit seinem überraschenden Auftauchen scheinbar alles schief. Das alles drückte spürbar die Stimmung des Konoha. Und so wurde die Antwort auf Junkos wohl eher rhetorische Frage von einem matten Seufzer begleitet. ,,Um ehrlich zu sein hatte ich gedacht, ich würde hier die einzige Vertretung bleiben." Er versuchte sich an einem etwas schief geratenem Lächeln. ,, Hat scheinbar nicht ganz funktioniert, eh?" Die offenbarte Zuversicht seiner Teamleiterin machte nur wenig Hoffnung. Wie lange sie wohl auf Verstärkung bzw. Ersatz warten müssten? Ob es überhaupt noch jemanden hier in der Nähe gab, der zu ihnen stoßen würde? Angesichts der darauffolgenden Bekanntschaften wurden jedliche Zweifel und Gedanken in diese Richtung aus dem Weg geräumt. Die überraschend kurzweilige Wartezeit hatte beinahe schon etwas beängstigendes. Selbst die so unerschütterlich wirkende Haltung der Chuunin schien, ganz kurz nur, vom Erstaunen (oder Erschrecken) über diesen doch sehr präsenten Auftritt zu erzittern. Man konnte es ihr schlecht verdenken. Es war Kaoru tatsächlich ein Rätsel, wie man in dieser drückenden Hitze, die ständig unangenehmer werdende Sonne auf jeden ungeschützten Bereich frei liegender Haut brennend und umgeben von beinahe nichts anderem als lauter SAND, solch gute Laune haben konnte. Die quirlige Blauhaarige, die sich ihnen als Sakaida Mai vorstellte, sprach so schnell, dass der Yuzuki einen Moment benötigte, um das ganze zu verdauen. Ob er vorhin auch so nervös gewirkt hatte? Nun, es hatte ihn jedenfalls Mühe gekostet, dies so gut wie möglich zu verdrängen... Für den Augenblick völlig perplex erwiederte er etwas unsicher das Lächeln der Sakaida und warf einen schnellen Blick zu Junko. Er erkannte den durchdringenden Blick der Chuunin und spürte das Echo des selbigen noch in seinen Knochen. Niederschmetternd. Ebenso wie ihre Antwort. Sein Blick fiel zurück auf Mai. Sie war hübsch, keine Frage, aber irgendwie passte sie gerade deswegen nicht an diesen Ort. Neben all den tristen Gebäuden und den verwitterten, von Sand und Wind geschliffenen Straßen in ihrer, nunja... Einfachheit, wirkte die rausgeputzte Kunoichi irgendwie viel zu sauber, strahlend, fast wie aus einer anderen Welt. Die Frisur, das Make-up, die Kleidung... Jedenfalls ist mir jetzt klar warum ihr die Hitze nichts auszumachen scheint. Allserdings war er nicht ganz sicher, ob die Garderobe der Sakaida nur nach solch praktischen Gesichtspunkten gewählt worden war. Wenngleich das für einen Shinobi eigendlich Usus sein sollte, oder? Aber wo waren seine Gedanken! ,,Ähm.. ebenfalls angenehm. Mein Name ist Yuzuki Kaoru. Ging ja ziemlich schnell mit der Aushilfe, nicht wahr?" Vielleicht würde ein kurzes Gespräch die Lage ja vorantreiben. Es schien in dieser Stadt ja sonst nicht virklich viel zu passieren... abgesehen von den Geschehnissen der letzten Zeit. Er wollte sich mit diesem Versuch nun auch Junko zuwenden, wurde dabei jedoch von einem gemalten Pferd abgelenkt, das inmitten der Szenerie stand und einen etwas abwesenden Reiter auf seinem Rücken trug. Kaoru rieb sich den vermeindlichen Sand aus den Augen und schüttelte kurz den Kopf, um einen zweiten, genaueren Blick auf das grafische Ross zu riskieren. Krasses Pferd! Es war noch da. Scheinbar musste es real sein, war doch dessen Reiter offenbar echt. Und er schien geschlafen zu haben, dem zerzausten Haar und orientirungslosen Blick nach zu schließen. Seine sichtbare Verwirrung wurde dann jedoch, vom Anblick der Mameha wie es den Anschein hatte, wohl beiseite geschafft und schien in Überraschung umzuschlagen. Jedenfalls klang die holprige Ansage verdächtig danach. Umso rutinierter entledigte sich der fremde Brillenträger seines Reittieres, indem er es in einer Rauchwolke verschwinden ließ. Kaoru faszinierte der von Rauchschwaden verschleierte Abgang des Pferdes! Die Nummer musste er sich unbedingt merken. Misumi Kimihiro stellte sich als Ersatz für den Späher der Gruppe vor. Damit ersetzte er wohl Itoe. Kein Wunder, mit dem Byakugan war die Hyuuga in dem Bereich sicher hervorragend. Der junge Mann war mit seiner hellen Kleidung und der leichten Bräune im Gesicht der hiesigen Bevölkerung nicht unähnlich, obwohl seine Körpergröße etwas hervorstach. Auf jeden Fall hatte er sich allem Anschein nach deutlich besser auf das Klima eingestellt als Mai oder Kaoru. Damit waren sie nun hoffentlich endgültig vollzählig und es konnte bald losgehen. Sofern der gute Mochi nicht noch weitere fehlgeleitete Attentate auf die neuen Gesichter plante. Der Umstand, dass Kaoru von Seiten des Suna-nin noch nichts bemerkt hatte, rief seine Gefahrensensoren zu Höchstleistungen auf. Der komische Ninja war im noch immer nicht geheuer. Bloß schnell weg von hier, diese Rolle holen und dann zurück nach Shirogakure. Er wandte sich nun wiederum seiner Teamcheffin zu, um etwas mehr zu erfahren ,,Äh, wo genau liegt unser Ziel eigendlich? Ist es sehr weit von hier entfernt?"
 

Sakaida Mai

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Angenehm.“, antwortete Junko etwas kurz angebunden, worauf Mai sofort antwortete: „Ja, find ich auch!“ Wirklich schön, wenn das erste Aufeinandertreffen so gut verlief, dann konnte ja gar nichts mehr schief gehen. Was? Ob Mai bemerkt hatte, dass Junko sie vielleicht nicht für sonderlich angenehm empfand? Natürlich nicht, was für eine Frage. Ach und wie hübsch diese Junko doch war! Und trotzdem so stolz und diskret. „Warum bin ich nicht wenigstens halb so gelassen..“ Vielleicht würde das Mädchen ja irgendwann auch so sein? Erwartungsvoll blickte Mai an sich runter, aber nur um festzustellen, dass sie wohl nie so sein würde, dafür war sie einfach zu.. naja zu sehr Mai. Sie blickte neugierig an der Konoichi vorbei, um den Jungen, welcher bei Junko stand, zu begrüßen. Er schien eher in Mai’s alter zu sein und hatte pechschwarze Haare.

Nach einem freundlichen ‚Hallo‘ und einem eifrigen Nicken auf seine Frage hin, wollte Mai sich eigentlich wieder Junko zuwenden, als jedoch eine vierte Person noch dazu stieß. Allerdings machte der Brillenträger nicht gerade den Eindruck, als wüsste er genau darüber Bescheid, warum er eigentlich hier war. Vielleicht hatte er auch nur das Gleichgewicht verloren, das wusste sie nicht. Aber auch er begrüßte alle schon von weitem, weshalb Mai ihm gespannt entgegen grinste. Als er dann nach einer kleinen Raucheinlage bei Junko stand um sich überaus höflich anzumelden. Und wie auch bei den beiden Herrschaften zuvor, konnte Mai es sich einfach nicht nehmen lassen ihre Neugierde zu stillen und diesen Kimihiro einmal unter die Lupe zu nehmen. Sonderlich auffällig war er ja nicht gerade, dennoch war es seine Körpergröße, welche wohl niemanden entgehen würde. Vor kurzem hatte Mai einen Shinobi kennengelernt, welcher sogar noch größer war. Kimihiro bewirkte dieselbe Wirkung wie jener: Irgendwie schüchtern große Leute sie ein. Warum, wusste sie nicht so genau, vielleicht weil Mai sich selbst so mickrig vorkommt. Hoffentlich würde es nicht mehr allzulange dauern, bis es nun endlich losging. Nicht, dass Suna nicht absolut schön wäre, aber so toll war diese Stadt auch nicht. Eigentlich gefiel es dem Blauschopf hier nicht so wirklich. Und wer wusste schon, was sie noch erleben würde? Das erste Mal eventuell Kontakt mit Ninjas einer anderen Fraktion zu haben, das klang so unglaublich spannend und gefährlich zugleich. Etwas nervös tippte sie von einem Fuß zum anderen, blickte ziellos durch die Gegend und wartete auf den Startschuss.
 
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