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Anwesen der Familie Iharo

Sakkaku Hebi

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cf: Die Straßen des Reichenviertels

Der herablassende Blick über die Kleidung des Mädchen entging Hebi nicht. Der konnte einem auch gar nicht entgegen, schließlich versuchte der Mann nicht einmal, seine Meinung zu verstecken und sprach sie sogar noch indirekt mit Worten aus. Und genau das war es, was der Sakkaku so an dieser Oberschicht hasste. Diese Arroganz, diese Selbstwertüberschätzung... Er selbst war zwar nicht besser, aber er war nicht der Meinung, dass sich diese Idioten eine solche Einstellung leisten könnten (so im Gegensatz zu ihm). „Zuerst wünschen wir, dass es sich ein kümmerlicher Butler, wie Sie nun einmal einer sind, nicht erlaubt, irgendein Urteil über uns zu bilden. So weit haben Sie es nun echt nicht gebracht.“ Während er das sagte, runzelte der Sakkaku die Stirn und blickte den Angestellten mit demselben angewiderten Blick an, mit welchem dieser zuvor die kleine Himeko bedachte. Es war nicht so, dass Hebi es als nötig befand, die Dunkelhaarige in Schutz zu nehmen, weil er Mitleid mit ihr hatte, aber ihm war schon irgendwie klar, dass es sich nicht gerade förderlich auf ihren ersten Eindruck auswirkte, wenn jemand so Wertloses, wie der Typ vor ihnen, solch herablassenden Dinge verlauten lässt und sie somit noch mehr verunsicherte, als sie es ohnehin schon war. „Und als Zweites... Wir sind die angeheuerten Genin, die sich um die persönlichen Angelegenheiten ihres Bosses kümmern sollen. Wenn Sie also so freundlich wären...“, dann würde Hebi jetzt einfach eintreten, ohne darauf zu warten, von dem Mann dazu aufgefordert zu werden. „Mitkommen, Koko.“ Der Butler ging einen Schritt zur Seite und verbeugte sich noch einmal, um ihr den offiziellen Eintritt zu gewähren. Standen sie erst einmal in dem riesigen und prunkvoll ausgestatteten Flur, wurden sie sofort vom Auftraggeber höchstpersönlich in Empfang genommen. Dieser stiefelte prompt auf das Mädchen zu und schüttelte ihr freundlich lächelnd die Hand. „Sehr erfreut. Isuzu-san, nehme ich an?“, fragte er sie und kam dann ohne Umschweife auf Hebi zu, um ihm ebenfalls die Hand zu schütteln. Bevor er das aber machen konnte, zog dieser sie weg. Er ließ sich doch nicht von jedem Betatschen – das ist ja ekelhaft. Etwas irritiert schaute er dem jungen Mann entgegen, meinte aber dann ziemlich freundlich: „Ah, Sakkaku-san. Ich bin ebenfalls sehr erfreut, auch Ihre Bekanntschaft mal machen zu dürfen. Ich habe schon viel von ihnen gehört.“ War kein allzu großes Kunstwerk, wenn man bedachte, dass Hebi ständig für Ärger sorgte, als er noch im Reichenviertel wohnte. „Wie ist denn Ihr Umzug verlaufen? Ich bereicherte mich schlechten Gemüts, als ich hörte, Sie würden unsere kleine Mitte verlassen.“ So viel geheuchelte Freundlichkeit konnte doch keiner aushalten, oder? „Wir sind hier nicht, um Small Talk zu betreiben, wenn Sie uns also bitte einfach den Auftrag erklären könnten?“ Das sollte wohl deutlich genug machen, dass er kein Interesse daran besaß, ihn bei dieser Schleimscheißerei zu unterstützen. „Wie ich sehe, sind Sie immer noch ganz der Alte.“ Natürlich – fürs Nettsein wurde der Sakkaku schließlich nicht bezahlt. „Folgen Sie mir bitte.“, sagte Ketaro dann mehr zu Himeko, um sich nicht weiter mit Hebi befassen zu müssen und ging schon einmal voraus. Im Gehen sagte er ihnen noch, dass seine Zukünftige bereits im Wohnzimmer auf sie wartete und von ihrem Butler sogar eine Kanne Tee hat aufsetzen lassen, damit es die Genin so gemütlich wie möglich hätten. Wunderbar.
 
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Isuzu Himeko

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Himeko begriff nicht wirklich, was der Butler ansprechen wollte. 'Dienste? Was für Dienste' Sicher verwechselte der nette, alte Mann sie mit jemand anderem, der Staubsauger oder Versicherungen verkaufte, oder so. Das Mädchen blinzelte den Butler noch immer verwirrt an, als Hebi sich dieser scheinbar für alle außer ihr total offensichtlichen Unverschämtheit annahm und den netten Alten auf Streichholzschachtelgröße zusammenfaltete. Im Nachhinein betrachtet erinnerte sich Hime daran, dass der Hausangestellte sie nicht wirklich freundlich angesehen hatte, als er anfing, von irgendwelchen „Diensten“ zu sprechen. Es lag also auf der Hand, dass da, was er meinte, möglicherweise nicht ganz nett war. Himeko war nicht gerade doof, aber derartige Inuendos kam in der unschuldigen Rübe des Mädchens einfach nicht dort an, wo sie eigentlich hingezielt hatten. So schwieg die Brünette einfach vor sich hin und hoffte, dass die Standpauke, die der Butler sich einfing, die schwere seiner Wortwahl treffend ausglich – obwohl das junge Ding schon irgendwie ahnte, dass er es dabei ein wenig übertrieb. Dumm war, dass Himeko von der Beleidigung nur Bahnhof und von der Erwiderung, also ihrem Sinn, deshalb nur Gleissignal verstand. Eher als Nebenprodukt, denn als Hauptanliegen eröffnete Sakkaku diesem kryptischen Snob, dass sie von seinem Arbeitgeber erwartet wurden, und stapfte ungefragt in das Anwesen.

Der Prunk und Luxus, den man bereits von außen in Form des Gartens bewundern konnte, setzte sich im Hausflur erwartungsgemäß fort und verschlug Hime-chan zunächst einmal die Sprache: Marmorsäulen, unzählige Bilder, die alle irgendwie so aussahen, als wären sie echt teuer stritten sich beinahe um die Aufmerksamkeit all der Leute, die dieses Zimmer durchquerten. Deshalb bemerkte sie auch erst nach mehrmaligem Hinsehen, dass sie bereits vom Hausherrn persönlich erwartet wurden, der sich unlängst anschickte, die beiden zu begrüßen. Als Mittel der Wahl hatte er sich offenbar für einen exotischen, ausländischen Gruß entschieden: Den Händedruckerwiderte sie unsicher, aber freundlich lächelnd und deutete der Vorsicht halber dennoch eine leichte Verbeugung an: »Hhhai! Es freut mich wirklich sehr!« In der Hoffnung, ihr stottern halbwegs übertüncht zu haben, erfreute sie sich daran, wie nett ihr Klient augenscheinlich war, der kein einziges Wort – noch nicht mal eine Silbe über ihren Klassenunterschied verlor, ehe er sich Hebi zuwandte, der sich auch diesmal nicht zusammenriss und sich scheinbar redlich bemühte, es sich bei ihrem Auftraggeber zu verscherzen. Der Small Talk, der sich zwischen den beiden entwickelte und – wie erwartet von Hebi abgewürgt wurde, wie ein Zug, der auf eine Betonmauer zurast – zeigte Hime-chan, dass ihr Missionspartner scheinbar kein unbeschriebenes Blatt in dieser Gegend war. 'Das hätte ich von dem gedacht.'

In der Folge konzentrierte ihr Klient seine Kommunikation nun mehr auf Hime, die sich sowohl ein bisschen darüber freute, als auch nicht wenig von diesem ganzen feinen Zeugs überfordert war. So gut es eben ging, versuchte Himeko sich an die Gepflogenheiten anzupassen, soweit ihr eingeschränktes Wissen es irgendwie zuließ. Dass die Geliebte des Hausherrn auch schon anwesend war, nahm Hime mit großer Freude auf: 'Oooooh! Die beiden sehen bestimmt total süß zusammen aus!' Sie konnte sich in der Tat nur mit großer Mühe davon abhalten, vergnügt aufzuquieken und begann jetzt ihrerseits mit einer kleinen Unterhaltung: »Sie sind wirklich sehr freundlich. Sie hätten sich nicht solche Umstände machen müssen«, beschied sie ihm freundlich. Er lachte leise und erheitert auf: »Es hat uns keine Umstände bereitet, Isuzu-san. Wirklich nicht.« Sein Lächeln hielt noch eine Weile an und verflog erst, als er vor einer Tür stehen blieb, die vermutlich das besagte Wohnzimmer darstellte und diese leise öffnete, um sofort selbstbewusst hindurchzutreten. »Liebste, die Ninja, um die wir gebeten haben, sind eingetroffen.« Himeko spähte neugierig ins Innere des Wohnzimmers und musste schwer schlucken, als sich eine junge Frau von einem Sessel erhob, deren römisches Gesicht vollständig alles zu verkörpern schien, als was sich Himeko die Oberschicht immer vorgestellt hatte. Die Andere hatte noch nicht mal irgendwas gemacht und es dennoch irgendwie geschafft, sie mit einem flüchtigen Blick zu verunsichern. Zu allem Überfluss teilten sich diese perfekten Lippen zu einem zurückhaltenden Lächeln, das sofort von einem weißen Fächer verdeckt wurde. »Oh, wie ich mich freue. Ich befürchtete schon, sie würden vielleicht nicht kommen.«
 

Sakkaku Hebi

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Nervig. Wirklich, wirklich nervig. Anders konnte der Sakkaku die ganze Situation nicht beschreiben. Nicht nur, dass sie bei ein paar Bekloppten gelandet waren, scheint dieser Auftrag nicht einmal wichtig genug, um sofort mit dessen Erledigung loszulegen, um alsbald wieder die Biege machen zu können. Stattdessen bot die Tante nach ihrer Begrüßung an, dass die Genin sich setzen sollten, damit sie einen kleinen Plausch abhalten könnten, ehe die wirklich 'harte' Arbeite begann. Aber wieso hielt sie ihre Visage hinter einen Fächer? Fehlten ihr ein paar Zähne oder was? Nun, es konnte Hebi eigentlich nicht egaler sein, weswegen er an der Frau vorbeiging, ohne sie groß zu grüßen, sich einfach auf das große, weiße Sofa setzte (auch wenn man es als Werfen bezeichnen könnte), die Arme verschränkte und ein Bein über das Andere schlug. Kurzzeitig musste man Angst haben, von besagtem Sofa nicht eingezogen zu werden, da es so fluffig weich war, hatte man den Härtetest allerdings erst einmal überstanden, so erwies es sich doch als durchaus gemütlich – vor allem dann, wenn man wie ein gewisser Sakkaku nicht gerade viel geschlafen hatte, weil es viel wichtiger war, irgendwelchen Firlefanz zu veranstalten und dementsprechend unvorbereitet zu sein, was die Mission betraf.
Von dem Auftreten des Jungen ließ sich die Dame jedoch nicht verunsichern. Viel eher schenkte sie ihre Aufmerksamkeit dem süßen Mädchen, das kurz nach ihm das Wohnzimmer betrat. „Wer hätte gedacht, dass man uns eine solch hübsche Kunoichi zur Verfügung stellt?“ Für sie war Himeko ganz klar süßer als jedwede Zuckerart dieser Erde, auch wenn sie die Frau selbst um ein paar Zentimeter überragte. Und auch sie schüttelte dem jungen Ding freundlich die Hand, bot ihr danach einen Platz neben Hebi an und setzte sich dann wieder in den Sessel, aus dem sie zuvor aufgestanden war. Ihr Liebster gesellte sich zu ihr und fand seinen Platz auf der Lehne des Möbelstücks, um seiner Angebeteten so nah wie möglich sein zu können. Wenn das nicht herzallerliebst war.
Und wie er dann auch noch ihre Hände in die Seinen nahm, sie verliebte Blicke austauschten...
Hebi verging gerade der Hunger auf so ziemlich alles, was er in den nächsten Tagen zu essen gedachte. Konnten sie sich das nicht für später aufheben? Wenn die Genin wieder weg wären?

Aufheben konnte man auch leider nicht die Existenz des Butlers. Der machte sich daran, den bereits mit Gedeck und Essen bestückten Tisch noch weiter zu füllen und kam sofort mit einem weiteren Kännchen Tee um die Ecke gesaust, ehe er die Tassen damit befüllte und Himeko noch einmal mit einem kurzen Kopfschütteln bedachte.
Und scheinbar hatten die Gastgeber wirklich an alles gedacht – da waren Brötchen, da war Wurst, da war Marmelade, Butter, Ei, Speck, Toast, Mischbrot. Es war zu perfekt, um wahr zu sein. Das Schlimme daran war jedoch, dass da viel zu viele Nahrungsmittel auf der gläsernen Platte lagen und man gar nicht wusste, wer das alles eigentlich essen sollte. „Ich bin mir sicher, Sie haben noch nichts gegessen, schließlich ist es gerade einmal um neun Uhr morgens.“, begann die Frau und fuhr dann weiter fort, „Nehmen Sie sich also, was Sie möchten. Sie sollen ja schließlich ganz bei Kräften sein, wenn Sie ihre Arbeit beginnen.“ Sie legte ihren Fächer beiseite und nahm einen Schluck Tee. Allem Anschein würden sie nun zusammen Frühstücken. Was war denn bei denen kaputt? „Was soll diese Arbeit denn überhaupt sein? Sie machen nicht den Eindruck, als hätten Sie nicht genug Schotter, um beispielsweise einen dümmlichen Haussklaven für die Säuberung Ihres Hauses zu bestellen. Muss dann also etwas sein, dass man sich nicht so einfach erkaufen kann, richtig?“ Und damit etwas, das mit Sicherheit seine Zeit verschwendete. Was tat man nicht alles für ein wenig Geld?

Während Hebi seinen Hunger wiederfand und zielsicher nach Brötchen und Butter grabschte, versuchte sie ihm so gut es ihr möglich war zu erklären, wo den nun das Problem war. Mit einem Mal wirkte sie dabei auch so unsicher. „Nun, da haben Sie nicht ganz Unrecht. Es geht um unsere Eltern.“ Noch einmal tauschte das Paar ein paar wenige, unsichere Blicke aus. „Wir können nicht unbedingt davon sprechen, dass sie unsere Beziehung für gutheißen. Im Gegenteil: Sie setzen alles daran, uns auseinander zu bringen. Wir wussten natürlich von Anfang an, dass zwischen ihnen eine Fehde bestand und sonst war es auch nicht so schlimm, aber in letzter Zeit nimmt ihr Einmischen einfach Überhand und sie bestellen sogar Leute, die mich oder sie verführen sollen, damit wir einander nicht mehr vertrauen und Schluss machen.“ Hebi glaubte, nicht richtig zu hören. Das war doch nicht deren Ernst, oder!? „Ich befürchte, wir können dem nicht so nachgehen, wie Sie es gerne hätten. Wir sind Shinobi und keine Verfechter der Liebe. Sie können uns doch sicher nachsehen, dass unsere Kapazitäten woanders viel besser verschwendet wären.“ Die Antwort traf sie wie ein Schlag ins Gesicht und man konnte beiden ansehen, dass es nicht das war, was sie hören wollten. Aber vielleicht, mit einem ganz kleinen bisschen Glück, ließ sich das Rotauge sich ja noch umstimmen! „Wir zahlen das Doppelte, wenn Sie sich der Aufgabe annehmen. Sie können sich sicher schon vorstellen, dass Geld für uns keine Rolle spielt.“ Oh, auf einmal klang die Mission für Hebi doch ausführbar. Welch Wunder. "Verstehe. Meinetwegen.“ Er schaute zu Himeko. „Du bist doch damit einverstanden?“ Nicht, dass ihre Entscheidung irgendwas bewirken würde, aber man musste sie ja schon einmal mental auf das vorbereiten, was heute auf sie zukommen würde. Und wie verzweifelt musste das Pärchen auch sein, wenn es jemandem wie Hebi mehr Geld anbot, damit er sich darum kümmerte? Wenn die Eltern mal kein harter Brocken werden würden...
 
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Isuzu Himeko

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Hebi tat selbstverständlich alles Menschenmögliche, um sich auch hier hinreichend unbeliebt zu machen. Hime-chan war, wie ihre Gastgeber ihrer Reaktion nach auch, längst dazu übergegangen, ihn und seine Entgleisungen gebührend zu ignorieren. Scheinbar hatte diese so ziemlich in jeder Hinsicht perfekte Dame ebenso ein Faible für ausländische Gepflogenheiten, wie ihr liebster und grüßte die Brünette mit einem Händedruck, den diese wie auch zuvor mit einer begleitenden Verbeugung erwiderte. »A-ach, ich … ähm, ich … Vielen Dank«, lächelte Himeko verlegen auf das Kompliment hin, der festen Überzeugung, es nicht verdient zu haben. Die Schattierungen in ihrem Gesicht verschoben sich nicht wenig in Richtung des roten Spektrums, wie sich auch die gefühlte Temperatur ihres Gesichts erhöhte. Den angebotenen Platz nahm sie gerne an und achtete darauf, ein wenig moralischen Abstand zu Hebi einzunehmen, dem das Sofa scheinbar gehörte. Die nächste Herausforderung des Mädchens bestand darin, sich möglichst ordentlich zu setzen, ohne gleich verstock zu wirken. Ganz vorsichtig lugt sie zu der Dame des Hauses hinüber und kopierte unauffällig, ganz unauffällig – also etwa so dezent, wie ein Elefant im Porzellanladen die Haltung der Anderen, zu der sich ihr Geliebter gerade gesellte. Himeko hatte sich nicht zu viel versprochen, was den Knuffigkeitsfaktor der Beiden betraf: Sie waren zum Quietschen süß anzusehen, wie sie ihre Hände hielten und sich verliebt ansahen und generell einfach über allem schwebten und das alles.

Es war einfach alles perfekt – Frühstück bekamen sie auch noch. Dummerweise bereitete Himeko sich immer vor, wenn sie auf Mission ging … beispielsweise, indem sie frühstückte. Den Blick auf den reich gedeckten Tisch bereite Himeko also. Im Hinblick auf ihre Figur war dieses zweite Frühstück nicht besonders produktiv, weshalb sich das Mädchen höflich bedankte und sich mit einer Brötchenhälfte zufrieden hab, die sie wirklich dünn mit Himbeermarmelade bestrich. Die andere Brötchenhälfte? Die schob Hime-chan gekonnt Hebi unter, der aß, als hätte er seit mindestens drölf Wochen gehungert. Das Mädchen lauschte mit tragisch ergriffenem Blick den Erklärungen des Paares, das sich wie in einer epischen Liebe verbunden fühlte und versuchte, den Klauen ihrer beiden Familien zu entkommen, ihre Ketten zu sprengen und – sie wollten einfach in Ruhe gelassen werden. Hebi – man ahnte es schon – schaffte es, seinem beinahe grenzenlos ignoranten Verhalten noch einmal eine weitere Krone aufzusetzen und sowohl das Pärchen als auch Himeko ihn sprachlos anglupschen zu lassen. War es ihm etwa völlig egal, dass sie sich liebten, war es ihm egal, dass ihre Familien sie trennen wollten und dass diese dafür auch vor wirklich, wirklich schlimmen Sachen nicht zurückschreckten? Scheinbar ja. Wenn Himeko wirklich nur ein ganz kleines bisschen mehr Selbstvertrauen hätte, würde sie spätestens jetzt einen Versuch starten, diesen Widerling an die Wand zu klatschen, der sich am Leiden anderer bereicherte und sich dafür noch nicht mal schämte. Aber so war sie gezwungen, schuldbewusst in sich zusammenzusinken und auf der Brötchenhälfte herum zu kauen, die inzwischen nur noch halb so gut schmeckte.

Ihre Klienten schalteten schnell und verdoppelten das Angebot; so schafften sie es scheinbar doch noch, Hebis Aufmerksamkeit und Interesse an ihrer Aufgabe zu wecken. Postwendend fragte er das unsichere Ding, ob es mit den neuen Konditionen einverstanden sei. Hime haderte mit sich, ob sie darauf überhaupt antworten solle – immerhin lag es ihr fern, den Eindruck zu vermitteln als würde sie mit seiner Herangehensweise konform gehen. Letztendlich musste Himeko etwas sagen. Es widerstrebte ihr, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber mit jeder Aktion, die sie ihm überließ, versank ihre Mission in noch gravierenderen moralischen tief – sie musste es verhindern … wenn sie sich das wirklich traute. Die Brünette biss sich auf die Unterlippe und fragte schließlich ganz, ganz leise: »A-an was hatten Sie denn gedacht? Sollten wir … bei Ihnen bleiben, um Übergriffe abzuhalten, o-oder … versuche, mit Ihren Eltern zu verhandeln?« Darum ging es doch hier, oder nicht?
 

Sakkaku Hebi

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Für Hebi sah es momentan so aus, als stünde er heute dem schwersten Auftrag seines bisherigen, verkackten Lebens gegenüber. Noch nie, wirklich nie, musste er sich darum kümmern, sich so etwas banalem wie den Gefühlen anderer anzunehmen und dafür Sorge zu tragen, sie würden auch weiterhin bestehen. Im Regelfall sorgte er immer dafür, dass alles in die Brüche ging, man nicht mehr weiterwusst oder sich am liebsten das Leben nehmen wollte. Insgeheim hoffte er aber, dass es mit einem Gespräch schon getan wäre. Hoffnung war jedoch nichts, auf das er zwangsläufig baute, weswegen der Sakkaku doch schon fest davon ausging, das ein oder andere Genjutsu anwenden zu müssen, um die Leute hier zu ihrem Glück zu zwingen. Apropos Zwang.. Da kam ihm die perfekte Idee für einen Plan Z, sollten alle vorangehenden nicht so recht funktionieren wollen! Den würde es allerdings erst später zu bestaunen geben. Und vermutlich auch so, dass keiner dahinterkäme, aber so arbeitete ein Sakkaku Hebi eben. Als geübter Illusionist legte man schließlich nicht alles offen dar.

„Am besten wäre es, wenn Sie erst einmal mit Ihnen reden und die Lage sozusagen auschecken. Vielleicht erzählen sie Ihnen ja mehr, weil Sie unbeteiligt sind.“ Glauben tat das wohl aber nur sie selber, zumindest ging Hebi stark davon aus. Seit wann konnte man auch nur irgendwas durch Reden lösen? Schon allein der Tatsache wegen, dass sie ihr eigenes Wohl praktisch gesehen über das ihrer Kinder stellten, sprach doch dafür, das Worte allein bei den Eltern nichts hermachen würden. Aber so waren sie eben, die Leute. Glaubten fast alle an das Gute im Menschen und sahen dabei nicht, dass jeder einzelne nur an sich dachte, dafür sorgte, dass es ihm allein erst einmal gut ging und erst begann, sich um andere zu kümmern, wenn der eigene Arsch soweit gerettet war. Und auch wenn Hebi Himeko bisher als so ziemlich überfreundlich einschätzte, glaubte er nicht daran, dass sie sich für irgendjemanden opfern würde. Vielleicht, weil sie starr vor Angst wäre, nicht imstande einen Schritt zu tätigen, sollte sie sich mit einer übermächtigen Gefahr konfrontiert sehen, aber der Sakkaku verurteilte sie nicht einmal dafür. Er verurteilte sie dafür, ein Mensch zu sein. Ein ziemlich gewöhnlicher Mensch. Selbstverständlich hob sie sich immer noch dadurch ab, ihre Teammitglieder mit Kuchen versorgen zu wollen, aber das machte sie dann doch so viel besser als die restlichen, verabscheuungswürdigen Exemplare der Spezies Mensch.
Natürlich war es abstrus und sicherlich nicht ganz normal, wie Hebi über seine eigene Art dachte, und das wusste er auch, aber es kümmerte ihn nicht. Er sah sich als großer Retter der Menschheit. Als derjenige, der sie auf den rechten Pfad leiten würde, indem er sie eines Tages regierte. Und wer nicht spurte, wurde eben vernichtet. Das ist dann halt der Lauf der Dinge. Einen König wie ihn hatte das nicht zu interessieren.

Genauso desinteressiert gab er sich, als er dem Gespräch zwischen Himeko und dem Pärchen lauschte. Er hörte ihnen zu, ja, aber er würdigte sie keines Blickes und widmete sich lieber dem ganzen Essen vor sich. Hier und da kam noch ein Schlückchen Tee hinzu, aber sonst war er... Hebi. „Wieso sollen gerade wir das machen? Haben Sie keine Freunde oder was?“ Jeder Straßenpenner könnte diese Aufgabe erledigen und abgesehen davon wären sie mit diesen auch noch weitaus billiger davongekommen. „Dann will ich aber das dreifache haben.“, meinte er also und schaute dann doch zu Ketaro und seiner Angebeteten. Und ihr Blick sagte genau das aus, was er von ihnen erwartet hatte: Unglaube. „Das war'n Spaß. Glotzt nicht so.“ Eine kurze Pause folgte. „Ich will das vierfache.“ Ihre Kinnlade ging wieder gen Boden. „Wieder verarscht. Ihr solltet daran arbeiten, weniger Vorurteile zu haben.“ Bei einem solchen Verhalten konnten sie nicht anders, als den Kopf zu schütteln und sich zu fragen, wie er ihnen nur helfen sollte. Das würde doch nie im Leben was werden.
 
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Isuzu Himeko

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Scheinbar ging ihr Versuch, die Aufmerksamkeit ihrer Klienten von Hebi abzulenken, auf. Nicht, dass Himeko es schön fand, diese ganze Aufmerksamkeit jetzt selber zu schultern, aber sie hatte eben die Wahl gehabt: Entweder das oder aber ein Hebi in Charge! Die Wahl war schwierig gewesen, aber die Brünette hatte sie getroffen. Folglich hörte sie der wundervollen Dame zu, die ihnen eröffnete, dass von den Beiden erwartet wurde, die Lage 'auszuchecken?' Die Wortwahl verwirrte Hime nicht wenig, denn sie passte überhaupt nicht zu dem Eindruck, den sie von den beiden Klienten gewonnen hatte. Eben so wenig glaubte sie, dass die Eltern der beiden Liebenden ein paar Fremden einfach all ihre Pläne offenlegten, weil sie so nett waren. 'Das funktioniert doch nicht.' Aber hatten sie irgendeine Wahl? Nein, natürlich nicht. Was sollten sie auch anderes tun? Actiongeladen durch die Herrenhäuser beider Familien springen und mit Fancy-Jutsu um sich werfen? Sicher nicht, sie hatten keinen Grund, der diese Vorgehensweise rechtfertigte! Notgedrungen nickte Himeko-chan, zwar voller Skepsis, aber gehorsam ihren Klienten gegenüber. Hebi indes schien nicht nur das völlige Fehlen von Benehmen, sondern auch die Lernfähigkeit eines Einzellers beweisen zu wollen, indem er sein unbestritten dreistes Angebot noch weiter ausführte. Das Drei- nein, das VIERfache? Das Händchen des Mädchens ballte sich langsam zu einer Faust, nachdem sie irgendwie zu ertragen versuchte, dass er ihre Bemühungen, zumindest einen Hauch Normalität in dieses Briefing zurückzubringen, ganz wundervoll torpedierte.

Das Mädchen atmete einige Sekunden lang konzentriert ein und wieder aus, ehe sie schlicht ihren Blick wieder hob, verunsichert lächelte und Hebi einfach Hebi sein ließ. Ihn und seine Ansprüche völlig ignorierend, entschloss sich Himeko-chan, das Gespräch einfach stur fortzusetzen: »Ich verstehe, ähm. In dem Fall bräuchten wir die nötigen Adressen und eventuell eine … e-eine kurze Beschreibung, mit welchen Charaktereigenschaften, wir bei ihren Herrschaften Eltern zu rechnen hätten.« Ihr würde es diese Aufgabe sicher erleichtern, zu wissen, mit wem sie es zu tun hatte; bei ihrem Partner, der sich bisher eher als destruktiv erwiesen hatte, könnte sich das zwar als völlig egal erweisen, aber sicher war immer noch sicher. Apropos sicher: Einen kurzen, wirklich winzigen Augenblick lang spielte Himeko mit dem Gedanken, die Mission alleine fortzusetzen – das Mädchen war sich ziemlich sicher, dass ihre Chancen auf Erfolg dadurch ganz immens anstiegen – aber sie war ja nicht so fies, als dass sie einfach Gründe vorschob, nur um jemanden loswerden zu können. »Die Adressen sind natürlich kein Problem, Isuzu-san.« Antwortete der nette Herr mit dem Mädchennamen schließlich und nickte dem fiesen Butler zu, der sich dezent in einer Zimmerecke irgendwo hinter ihr aufhielt. Isuzu-chan hoffte, dass die Charaktere der Eltern der beiden Klienten eben so schnell abgefrühstückt waren. Insgesamt wollte Himeko hier ganz schnell wieder raus. Nicht, weil die Leute nicht nett waren, sondern im Gegenteil, weil jeder Augenblick, den sie hier verbrauchten das Risiko wuchs, dass Hebi noch mal den Mund aufmachte.
 

Sakkaku Hebi

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Nun, wenn sie ihn eh schon so gut kannten, musste Hebi sich ja nicht mehr um einen guten ersten Eindruck bemühen, richtig? Und genau aus diesem Grund verhielt er sich auch bewusst so großkotzig und arrogant einem Auftraggeber gegenüber. Im Normalfall hätte er sich etwas mehr zusammengerissen und vermutlich auch keine banalen Bedingungen aufgestellt, aber wenn der Typ es ohnehin so sehr darauf anlegte, dem Sakkaku quer zu kommen, brauchte dieser sich ja auch nicht mehr zu genieren und so zu tun, als sei er ein völlig anderer. Da konnte man auch mal dreist nach all den Lebensmitteln greifen und während der Unterhaltung essen.

Die Dame stand dann jedoch auf und ging zu einem großen Wandschrank, der sich – oh Wunder – an einer Wand befand und übertrieben ausgedrückt das halbe Wohnzimmer einnahm. Auch er war in einem einfachen, schönen Weiß gehalten, während ein paar Glastüren die äußeren Teile des Möbelstückes zierten. Unter diesen befanden sich ein paar Schubladen, zu welchen sie sich hinunterbückte, um einen Stapel Notizzettel hervorzuholen. Der Stift war ebenfalls dort vorhanden und verweilte nun in der anderen Hand. Als sie sich wieder in den Stand begab, huschte der unfreundliche Butler sofort los und schloss besagte Schublade wieder, ehe er sich erneut in seine stille Ecke begab.
Hatte sich die Frau dann ebenfalls auf dem ihr bestimmten Fleckchen niedergelassen, lächelte sie die Isuzu noch einmal freundlich an und schrieb ein paar Straßennamen auf den Zettel. Diese sollten die Genin zu den Eltern führen. Fraglich war dabei, welche von den gefühlt 30 Orten nun die richtige Adresse sei und man musste kein Sherlock sein, um zu kapieren, dass dieser Auftrag eine Menge Rennerei mit sich bringen sollte. Hoffentlich hatte Himeko heute das richtige Schuhwerk angezogen.

Nachdem man dem Mädchen danach den Zettel in die Hand drückte und ihr noch einmal Bescheid sagte, sie sollen sich melden, sobald sie etwas herausgefunden haben, wurde der Butler auch sogleich darum gebeten, die Herrschaften vor die Tür zu begleiten.
Kopfschüttelnd wandte sich der Sakkaku von dem Pärchen ab, als er diese Bitte hörte und stand ohne ein Wort zu sagen auf. Diese beiden hatten sich also ebenfalls kein Stück verändert.
Auch vom Butler verabschiedete er sich nicht, schließlich gab dieser ihm auch keinen Grund dazu. Der Kunde war überheblich und voreingenommen bis zum Gehtnichtmehr, wieso sollte Hebi so einem Respekt zollen?

Als er und Himeko dann ein Stück gingen und er sich sicher war, dass sie außer Hörreichweite der Villa waren, richtete er noch einmal das Wort an sie. Vermutlich würde die Kunoichi diese Frage nun nicht erwarten, aber das Rotauge wollte die Antwort wirklich hören. „Was hältst du von ihnen? Findest du sie nett?“ Das war zumindest das, was die meisten von ihnen dachten. Der Sakkaku wollte aber dennoch wissen, ob Himeko nun das sagen würde, was er von ihr erwartete. Auf eine große Überraschung hoffte oder wettete er eher nicht.


Tbc: Straßen des Reichenviertels
 
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Sakkaku Hebi

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cF: Die Straßen des Reichenviertels

Genjutsu hin oder her: Sie machten sich direkt auf den Weg zur Villa des süßen Pärchens, um ihrem Ziel nachzukommen. Dort angekommen erklärten sie alles lang und breit, Hebi aß noch etwas vom Buffet und als dann alle glücklich waren, wurden die Genin von der gesamten, vereinten Familie auch wieder hinaus geleitet. Noch kurz überlegte der Dunkelhaarige, ob er ihnen eben mal ans Bein pissen und Hanabi etwas witziges über die Seitensprünge ihres Gatten sagen sollte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder, als er realisierte, dass es seiner Bezahlung abträglich werden könnte, sollte er sie jetzt wieder zerreißen, wo sie doch eben erst so richtig zueinandergefunden haben. Jedoch ließ er es sich nicht nehmen, einen kleinen Wink auszusprechen, nachdem er die Klinke der Tür in die Hand nahm: „Dann lebt wohl. Und entsagt doch bitte jeglicher Sünde, damit wir nicht noch einmal wiederkommen müssen.“ Klack, das Schloss rastete ein.

Nun stand er mit Himeko vor der Tür. Ein paar Sekunden lang musterte er sie noch mit seinem allseits arroganten, gelangweilten Blick. Hatte er ihr noch etwas zu sagen? Ne, eher nicht. Noch nicht. Er war sich sicher, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden. Da diese Mission nun nicht so viel Aufwand erforderte, wusste er auch nicht, ob sie bei einem richtigen Auftrag zum Klotz am Bein werden würde, konnte es sich aber gut vorstellen, wenn sie sich schon zu schade war, jemanden in ein Genjutsu zu packen. Also beließ er es vorerst einfach bei der Stille zwischen ihnen und sagt nur kurz „Tschüss.“ und drehte sich dann ohne weitere Worte um. Er ließ sie da stehen, obwohl er genau wusste, dass sie sich hier nicht auskannte. Aber sie waren nun auch kein Team mehr, womit er sich nicht länger für sie verantwortlich fühlen musste. Das musste sie doch verstehen.

Mission Ende der Weisheit beendet
 
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