Aktuelles

Auf dem Weg in das Reich der Blitze

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Trotz der Federung des Kutschbockes wurde Muras Körper auf seinem Platz hin und her geworfen. Jedes Mal, wenn dadurch sein Kopf nach links und rechts wippte, merkte der Kiyama ein fieses Ziehen hinter seiner Stirn. Wie schon so oft am Vormittag verfluchte sich der Kumonin und schwor sich, niemals wieder auch nur einen Finger an irgendwelche Alkoholika zu legen. Doch die Schmerzen im Kopf waren Muras geringstes Problem. Denn kaum hatten sie die großen Stadttore Shirogakures verlassen und waren die Straßen dadurch ein bisschen holpriger geworden, war Übelkeit in dem Kiyama aufgestiegen. Das letzte Mal war ihm so schlecht zumute gewesen, als er eine Nacht auf stürmischer See verbracht hatte. Übrigens ein Erlebnis, an das der Kiyama nicht sonderlich gerne erinnert wurde, war die Überfahrt alles andere als gut ausgegangen. Nur mit Mühe und Not hatte sich der Kiyama zusammen mit einer kleinen Gruppe Schiffbrüchiger retten können. Mieser Tag…
Doch Mura dachte nur flüchtig an dieses Ereignis, bemühte er sich doch, seine derzeitige Seekrankheit unter Kontrolle zu bringen. Doch jeder Versuch, sich durch Konzentration oder Selbstbeherrschung zusammenzunehmen, scheiterte schon in Ansätzen, als wieder das erste kleinere Schlagloch den Kutschbock in Bewegung versetzte. Bald merkte auch sein Sitznachbar, dass es etwas nicht mit dem Kiyama stimmte. Mit einem besorgten und gleichzeitig fachmännisch-prüfenden Blick musterte ihn der junge Mann, sagte aber lange Zeit nichts. Erst als sich der Zustand des Kumonins auch nach einer Stunde der Fahrt nicht besserte, räusperte sich der Mann: Entschuldige, mich geht das ja nichts an… dir ist schlecht, oder? Mura schaute den Arzt neben sich mit großen Augen an. Sollte er etwa bemerkt haben… Ich kenne das selbst. Ich werde hier oben auch immer reisekrank. Deshalb habe ich auch bei Dr. Tadokoro nach einem Mittelchen gegen Übelkeit gefragt. Mura fuhr sich fast ganz automatisch durch sein blondes Haar und legte ein verschämtes Lächeln auf. Naja. Der Doktor und ich… wir beide haben nicht gerade so den besten Start gehabt. Kurz überlegte der Kiyama, ob er gegenüber dem Fremden ehrlich sein sollte. Dann kam er aber zu dem Schluss, dass spätestens am Abend vermutlich jedes Mitglied des Ärztegespannes wusste, was vorgefallen war. Schließlich gingen einem nach ein paar Stunden Fahrt die Gesprächsthemen aus. Ein bisschen Tratsch und Klatsch war da eine willkommene Abwechslung und es waren genug Mitarbeiter anwesend gewesen, die miterlebt hatten, wie Tadokoro den Kumonin zusammengestaucht hatte. Mura hatte also nicht zu verlieren. Um ganz offen zu sein, hat er mich direkt wegen einer Verspätung zurecht gewiesen und es wurde dabei ein bisschen lauter. Naja… Mura zuckte mit den Schultern.
Der Sitznachbar des Kiyamas schmunzelte, als er die kleine Geschichte vernahm. Bald aber machte er mit seiner freien Hand eine wedelnde Bewegung zur Beschwichtigung. Ach, da musst du dir keine Gedanken machen. Unser Tadokoro ist manchmal ein wenig unwirsch, aber grundsätzlich ist er ein guter Mensch. Am wichtigsten ist ihm halt ein Menschenleben und deshalb versteht er manchmal nicht, warum die Dorfverwaltung nicht mehr tut, um eines zu erhalten. Er ist im Moment vor allem darüber wütend, dass er selbst erst so spät von der ausgebrochenen Krankheit erfahren hat und in der Zwischenzeit vermutlich weitere Todesopfer zu beklagen sind.
Genauso schnell, wie er sich aufregt, hat er sich auch wieder gefangen. Ich würde mein Glück versuchen…


Mura war umgestiegen und hatte es sich im hinteren Teil des zweiten Wagens bequem gemacht. Dort saß auch Dr. Tadokoro, der von seinem Gegenüber misstrauisch beäugt hatte. Der Kiyama war überrascht, hatte Igawa Shin, der Fahrer und Gesprächspartner von eben doch tatsächlich Recht behalten. Tadokoro war tatsächlich ein ganzes Stück umgänglicher geworden. Mura hätte das nach dem kriselnden Empfang im Krankenhaus nicht für möglich gehalten. Im Gegenteil war der Arzt sogar richtig fürsorglich und kramte aus einer Truhe eine kleine Dose mit unscheinbaren Pillen hervor, die er dem Kiyama in die Hand drückte.
Nehmen Sie eine davon. Sollte die Übelkeit nicht weiter abnehmen, dann vielleicht auch eine zweite. Mehr brauchen Sie aber nicht. Das Mittel ist ziemlich stark.
Nachdem der Kumonin sich artig bedankt hatte, kamen die beiden so unterschiedlichen Männer auf die Mission und ihren Ablauf zu sprechen. Vor allem wollte Mura die Gelegenheit nutzen, um den Arzt von der geplanten Route abzubringen. Doch Fehlanzeige… Auch wenn Tadokoro umgänglicher geworden war, engstirnig war er wie eh und je.
Dieser Umstand sorgte dafür, dass sich die Laune des Kiyamas nach der Einnahme des Medikamentes trotzdem nicht besserte. Vor allem ein Blick zum Himmel trieb auf die an sich glatte Stirn des Kiyamas Sorgenfalten. Vom Reich der Blitze aus zogen dunkle Wolken herauf. Man könnte von einem bösen Omen sprechen… Mura dachte da aber pragmatisch. Wasser in Kombination mit vollbepackten Reisewagen, die schon so Mühe haben würden, einzelne Passagen zu überqueren… Diese Kombination gefiel ihm mal so gar nicht.
Der Kumonin hatte gerade erst den zweiten Wagen verlassen und sich wieder auf den Kutschbock des ersten Gefährtes gehangelt, als er auch schon erste Tropfen auf seiner Hand spürte. In wenigen Minuten würde es Sturzbäche regnen. Das sah jeder Laie.
 
Beiträge
434
Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
„Guck dir mal die tollen Blumen an!“ Kein Kommentar. „Oh, war das eben ein Häschen?“ Kein Kommentar. „Whoaa, sogar die Wolken sehen ganz anders aus als in Shirogakure!“ Ähm.. was? Chinatsu gab sich offensichtlich die größte Mühe, ihrem Sitznachbar gehörig auf die Nerven zu gehen. Während der Fahrer damit beschäftigt war, seinen Wagen ordentlich in der Reihe zu halten und zu steuern, sah sich die Hasekura begeistert um und machte aus jeder Mücke einen Elefanten. Wenn man es so nennen wollte. Jedenfalls ließ sie den hilflosen und nicht sonderlich gesprächigen Herren an jeder Beobachtung und scheinbaren Erkenntnis ihrerseits teilhaben. Aber warum war das Mädchen denn so aufgeregt? Kannte sie ihre Heimat nicht schon lange? Das stimmte durchaus, Kumogakure war der 12-Jährigen nicht fremd, allerdings war es Jahre her, dass sie dort gewesen war. Außerdem kannte sie den Weg, der nach Kumo führte, so gut wie gar nicht. Das hier waren also alles neue Erfahrungen und natürlich glaubte Chinatsu daher, dass alle Dinge, die sie wahrnahm, ganz besonders sein mussten. „Können wir nicht anhalten? Ich möchte mich sooo gerne umsehen!“, fragte die Kunoichi zum zehnten Mal nach und pieckste dem Fahrer ihres Wagens in die Seite. Der junge Mann - schwarze Haare, blaue Augen, sonst nicht sonderlich auffällig - schüttelte stumm den Kopf. Die Mundwinkel der Weißhaarigen verzogen sich merklich nach unten und sie pieckste nur umso heftiger in die Seite des Fahrers. „Die ganze Zeit schüttelst du nur den Kopf und sagst kein Wort! Das ist gemein!“ Ging der junge Mann darauf ein? Selbstverständlich nicht. Sein Blick ging starr geradeaus, der Körper schaukelte höchstens in dem Takt, den der holprige Boden verursachte. „Hmmmm“, dachte die Hasekura laut nach, stoppte die nervtötenden Stupser in die Seite des Mannes und grinste. „Natürlich! Ich habe mich nicht vorgestellt, dann ist das doof zu reden. Ich heiße Chinatsu! Aber Natsu ist mir viel lieber.“ Die gelben Äuglein sahen erwartend zu dem Fahrer - der sprach allerdings immer noch nicht. „Und du bist?“, hakte die 12-Jährige weiter nach, blinzelte und rutschte immer näher an den Schwarzhaarigen heran. Der bemerkte mit einem Seitenblick, dass ihm die Kunoichi in wenigen Sekunden auf dem Schoß sitzen würde, wenn er sie nicht stoppte. Wollte er das? „Kazuhiro.“ Kurz und knackig - und es verfehlte seine Wirkung nicht. Chinatsu rutschte nicht mehr näher, sondern nickte zufrieden. „Du kannst ja doch reden!“, kicherte sie. „Kazuhiro also…“ Noch bevor die Weißhaarige das Gespräch weiterführen konnte, ertönte erneut die ruhige Stimme ihres Sitznachbars. „Du bist eine Kunoichi?“, fragte er sachlich nach, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. Was sollte das denn nun für eine Frage sein? Chinatsu blinzelte irritiert, lächelte schlussendlich allerdings und nickte erneut. „Natürlich! Wir sind doch hier, um euch zu beschützen!“ Einige Sekunden lang sprach Kazuhiro nicht, bevor er ein leises Grummeln von sich gab. „Du wirkst nicht so“, kommentierte er monoton. „Du bist so kindlich. Albern.“ Das war ja wohl die Höhe! Chinatsu blies ihre Wangen auf und überlegte keine Sekunde, wie sie auf diesen unerhörten Kommentar reagieren sollte. „Ich bin gar nicht kindlich! Ich bin schon groß und eine echte Kunoichi, jawohl! Du bist einfach nur langweilig!“ Das war die schlimmste Beleidigung, die der Hasekura eingefallen war, danach wandte sie bewusst den Blick von Kazuhiro ab und konzentrierte sich wieder auf die schöneren Dinge des Lebens - die Umwelt. Schade, denn so verpasste das Mädchen den Seitenblick des Schwarzhaarigen und das minimale Schmunzeln in seinem Gesicht.

Zumindest aus Sicht des einzigen weiblichen Teammitglieds verliefen die ersten Stunde der Reise ansonsten ohne größere Zwischenfälle. Bis zu dem Zeitpunkt, als dunkle Wolken am Himmel einen starken Regenschauer ankündigten. Und die Truppe? Die fuhr zurzeit mitten in den vermeintlichen Sturm hinein. „Regen! Es hat schon viel zu lange nicht mehr geregnet! Wenn es regnet, gibt es bestimmt wieder ein paar riesige Pfützen zum Reinspringen.“ Ihren Zorn auf Kazuhiro hatte Chinatsu mittlerweile schon wieder vergessen, weshalb sie erwartend in seine Richtung blickte. Der allerdings wirkte - wie so oft - nicht annähernd so begeistert wie die Hasekura. Seine blauen Seelenspiegel musterten die Wolken und als die ersten Regentropfen zu spüren waren, schnalzte er missbilligend mit der Zunge. „Das ist nicht gut.“ Die Hasekura legte ihren Kopf ein gutes Stück schiefer und blinzelte den Sitznachbarn erneut fragend an. „Warum ist das denn nicht gut? Magst du keinen Regen?“ Kazuhiro atmete tief durch, sah dann zu der Kunoichi und seufzte. „Wenn es so kommt, wie ich befürchte, wirst du das noch früh genug bemerken.“ Je weiter die Truppe reiste, desto stärker wurde der Regen. Zuerst war es eher ein Nieselregen gewesen, doch schon bald ging es in seinen Schauer über, der seinesgleichen suchte. Hinzu kamen unangenehme Windböen, die an den Karren zerrten und ihre Kontrolle erschwerten. Als wäre das nicht schon genug, wurde der Lärmpegel so laut, dass Chinatsu bald schon Mühe hatte, die wütenden Flüche von Kazuhiro zu verstehen. War vielleicht auch besser so, denn jugendfrei waren die nicht unbedingt.
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mura schaute in den Nachthimmel und musste sich selbst kopfschüttelnd verbessern. Die Schwärze, die den Himmel dominierte, hatte nichts mit einer Nacht zu tun. Der kommende Sommer zeichnete sich nämlich in den letzten Wochen ab und dementsprechend länger waren die Tage schon geworden. Auch war der Tag noch nicht so weit fortgeschritten. Nein... das trübe Dämmerlicht, das ihm und seinem Begleiter die Sicht erschwerte, verdankten sie den dichten Wolken, die jegliches Sonnenlicht verschluckten. Immer wieder ließ der Himmel ein düsteres Grollen verlauten, das unheilschwanger auf das zu erwartende Unwetter hindeutete. Doch Mura blickte inzwischen nur noch gebannt auf den Pfad vor ihnen. Seine Sicht war dermaßen beschränkt, dass sich nach wenigen Metern die Bäume und Sträucher in eine undefinierbare dunkle Masse verwandelten.
Kurz überlegte der Kiyama noch, dann wandte er sich seinem Sitznachbarn zu.
Wie lange brauchen wir noch bis zu unserem Tagesziel? Das ist… Ein Donnergrollen verschluckte seine Worte und leitete gleichzeitig den Regenschauer ein. Es wirkte beinahe so, als hätte irgendein verärgerter Kami die Schleusen des Himmels geöffnet und wollte die Reisegruppe für irgendwelche Vergehen in der Vergangenheit bestrafen.
Mura sprach nun ungleich lauter, um sich durch das Grollen und lautstarke Plätschern hindurch Gehör zu verschaffen.
Ich sagte, dass das zu gefährlich ist. Ich werde mit einer Fackel vorausgehen und euch den Weg weisen. Sein Gegenüber wollte schon die Stimme zu einem Einwand erheben, erkannte aber schnell, dass das die vernünftigste Alternative war. Inzwischen hatte sich der Kiyama in den hinteren Teil des Wagens begeben und kramte aus seinem Rucksack eine kleine Schriftrolle hervor. Obwohl die Rolle nicht gerade groß war, hatte der Kumonain Probleme, das Papier voll zu entfalten. So voll stand der Wagen mit den verschiedensten Arten medizinischer Materialien. Irgendwie war es schon erstaunlich, wie groß die Vielfalt an Materialien war. Eigentlich war Mura mit wichtigeren Dingen beschäftigt, aber erstmals wurde ihm richtig vor Augen geführt, wie wertvoll der Inhalt der Planwagen war. Wertvoll und schwer… Hoffentlich nicht zu schwer.
Während noch solche sorgenvolle Gedanken durch den Kopf des Kiyamas jagten, verschwand die Rolle des Kumonins in einem plötzlichen Ausbruch weißen Nebels. Allmählich zeichneten sich aus dem Dunst die Umrisse wetterfester Kleidung ab, die sich Mura hastig überstreifte. Dann griff er sich aus einer Halterung eine bis dahin noch unangezündete Pechfackel und trat wieder nach vorne zum Kutschbock. Noch unter der Abdeckung des Planwagens entzündete der Shinobi die Fackel und wartete einige Momente, um der Flamme die Möglichkeit zu geben, sich auszuweiten.
Erst dann trat er hinaus in den Regenbruch und fürchtete im ersten Moment, dass die Fackel trotz seiner Bemühung sofort erlöschen würde. Das Ausmaß, das die vom Himmel herabströmende Wassermenge in der Zwischenzeit angenommen hatte, war erschreckend.

Den Sprung, mit dem er sich von dem Wagen herabließ, bereute Mura sofort. Mit einem lauten Platschen landete er im Schlamm, der ihm hoch bis an seine weiße Jacke spritzte. Ein Fluch, mit dem er seine Unbedachtheit verwünschte, entfloh seinen Lippen. Dann aber stapfte er nach vorne zu den beiden Pferden, die zwar mit hängenden Köpfen, aber mit unverändertem Arbeitswillen den Karren durch den Schlamm zogen. Dennoch entschied sich der Kiyama, die Tiere mit seiner freien Hand an den Zügeln zu führen. So stapfte Mura durch die Dunkelheit und versuchte verzweifelt in der Dunkelheit einen ihm bekannten Ort auszumachen oder zumindest einen Ort zu finden, an dem sie rasten und das Unwetter an sich vorbeiziehen lassen konnten.
Derweil mühten sich die anderen Wagen, den Abstand zu dem vorderen Wagen nicht abreißen zu lassen. In der Tat hatten es bereits einige Ärzte dem Kumonin gleichgetan und hatten sich auf die schlammige Straßen begeben. Und das war auch nötig. Denn immer wieder steckten die Räder im Schlamm fest und drohten endgültig zu versinken. Doch kaum hatte man mit vereinten Kräften diese Gefährte befreit, drohten sie auch schon plötzlich zur Seite wegzurutschen. An manchen Stellen erinnerte der Pfad nämlich mehr an eine rutschige Eisbahn. Das Ziehen, Schieben und Lenken der Wagen erinnerte folglich an einen Drahtseilakt, wo jedes falsche Handeln und jede unbedachte Bewegung katastrophale Auswirkungen haben konnte. Allzu leicht konnte sich ein Wagen querstellen oder Teile des Fahrgestells irreparable Schäden davontragen. Außerdem bestand die große Gefahr, dass einer der Helfer plötzlich durch eine unbedachte Bewegung unter den Wagen geriet und von dem tonnenschweren Gewicht einfach zermalmt werden würde.
Deshalb hätte Mura, der kaum mitbekam, was sich hinter ihm abspielte, vermutlich die beiden Genin zu großer Vorsicht ermahnt. Doch der Kiyama hatte selbst alle Hände voll zu tun. Obwohl er in früheren Missionen mehrfach Reisen in das Reich der Blitze unternommen hatte, erkannte er momentan in dieser alles verschluckende Schwärze keine Stelle wieder.
Was soll ich nur tun? Was?
Mura war der Verzweiflung nahe, hatte er doch die Angst, dass er sich irgendeinen Moment der Unachtsamkeit erlaubte und die ganze Gruppe ins Verderben führte. Auch wurde die Situation selbst immer kritischer. Denn zu dem prasselnden Regen gesellte sich nun ein stürmischer Wind, der an den Wagen zerrte und sie immer weiter ins Wanken brachte.
Der Kiyama leckte sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Er musste sich etwas einfallen lassen… Inzwischen waren die beiden Genin ganz auf sich allein gestellt. Natürlich standen auch Dr. Tadokoro und ein großer Teil seines Teams ihnen zur Seite, aber sind wir ehrlich. Mit Ausnahme ihres Chefs hatten nur die wenigsten Ärzte Erfahrung im „Außeneinsatz“ gesammelt und waren nicht gerade für ihre körperliche Fitness bekannt.

Und dann passierte es. Die beiden Pferde, die bis dahin folgsam hinter ihm her getrottet waren, wurden plötzlich unruhig. Sie, die die Last des Wagens durch jahrelange Arbeit gewohnt waren, merkten ganz instinktiv, dass etwas nicht stimmte. Und in der Tat riss ein Ausruf des Kutschers wenige Augenblicke später den Kumonin aus seinen Gedanken. Erstaunt drehte er sich herum und sah mit Entsetzen, dass der schlimmste Fall eintrat und der vorderste Wagen ins Schlingern geriet. Die in Panik geratenen Pferde beschleunigten ihren Schritt, was die Mühen des Kutschers, den Wagen unter Kontrolle zu bringen, endgültig zunichtemachte. Mura brauchte einen langen, vielleicht fatalen Augenblick, um die Situation und damit die Gefahr, in der er schwebte, vollends zu realisieren. Denn die haltlosen Pferde rasten auf ihn zu. Nur seinem Training als Shinobi war es zu verdanken, dass er den Tieren ausweichen konnte. Mit einer hastigen Bewegung sprang er zur Seite. Eine Reaktion, die ihm schon tausende Male das Leben gerettet hatte. Dieses Mal rutschte der Kiyama allerdings auf dem glitschigen Boden aus. Beide Beine verloren ihren Halt und ehe er sich versah, lag der Shinobi mit dem Bauch flach auf dem Boden. Den Pferden war er ausgewichen, doch der querstehende Wagen raste direkt auf ihn zu.
Mit rudernden Armen versuchte der Kumonin auszuweichen, kam aber viel zu langsam vorwärts. Der Chuunin befand sich echt in der Klemme.
 
Beiträge
434
Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Das Wetter machte der Gruppe ordentlich zu schaffen und raubte auch der letzten anwesenden Person den Hauch von Optimismus und ansatzweiser guter Laune. Oder.. etwa doch nicht? Da der Sturm zunehmend stärker, der Regen heftiger und die Sicht minimal geworden war, hatten sich einige Begleiter an die Seiten von Kazuhiros Planwagen begeben, um ihm dabei zu helfen, die wertvolle Fracht durch das Unwetter zu bringen und den Anschluss an den vorderen Wagen nicht zu verlieren. „Los, jetzt mach dich nützlich!“, brüllte er den Wind übertönend in Richtung Chinatsu, die noch immer aufgeregt wippend auf ihrem Platz verweilt und dem Spektakel zugesehen hatte. Natürlich, sie war nass bis auf die Knochen und es war deutlich kühler geworden, doch all das reichte nicht, um der Hasekura ihre stets naive Fröhlichkeit zu nehmen. Die 12-Jährige sah einen Moment zu dem angestrengten Kazuhiro, bevor sie nickte und beherzt vom Wagen sprang. Platsch - schon war der Körper des Mädchens nahezu komplett vom Matsch bedeckt. Ihre weiße Haarpracht flog in alle Richtungen, trotz dessen, dass sie vollkommen durchnässt war. Mit dem Ärmel versuchte Chinatsu ihre Augen vor dem Wind und Regen zu schützen, allerdings war es trotzdem schwer, sich einen genauen Überblick über die Situation zu verschaffen. Also anders - ein paar Sekunden später flatterte aus einem der anderen Planwagen der Origami-Schmetterling herbei, den die Kunoichi bereits vor der Abreise höchstpersönlich angefertigt hatte. Der hatte allerdings seine Probleme, gegen die Sturmböen anzukämpfen. Die Hasekura wusste, dass sie viel zu schwach war, um den starken Männern dabei zu helfen, die Wagen aus dem Matsch zu befreien - außerdem glaubte sie, dass es viel interessanter war, zu sehen, was ihre Teammitglieder und der Rest der Truppe so trieben. Da der kleine Schmetterling mit diesem Wetter allerdings nicht mithalten konnte, konzentrierte sich Chinatsu daraus, ihre Technik aufzulösen und mit zusätzlichen Blättern ein größeres Tier zu erschaffen - eine ziemlich große Echse. Was für eine Art genau das war? Da hatte Chinatsu keine Ahnung, sie glaubte nur, dass es besser war, bei diesem Wetter kein Wesen mit Flügeln zu erschaffen. Die neu geschaffene Echse zischte sofort ab und die Kunoichi konzentrierte sich darauf, genau das zu sehen, was auch ihre Schöpfung zu Gesicht bekam. Das war gar nicht so einfach, schließlich hatte die 12-Jährige diesen Trick erst vor kurzer Zeit erlernt.

Fasziniert beobachtete das Mädchen, wie die verschiedenen Planwagen stets drohten, Kontrolle zu verlieren und von den Mitreisenden wieder auf den eigentlichen Pfad gedrängt wurden. Waren die stark! So stark wäre die Weißhaarige auch gerne.. vielleicht sollte sie bald mal ihre Muckis trainieren! Die Echse lief unbemerkt weiter durch die Regenmassen (so ein Chakra-Papier war zum Glück ein gutes Stück stabiler als ein normales Stück Papier), bis es wieder auf Höhe von Chinatsu ankam und dann weiter rannte, um an die Spitze des Trupps und damit in Richtung Mura zu gelangen. Der sah fast noch verschlammter aus als die anderen Leute! Machte ihm das alles etwa so viel Spaß, dass er gleich doppelt in die einzelnen Schlammpfützen gesprungen war? Nein, wahrscheinlich nicht, soweit glaubte das Mädchen ihren Teamkollegen mittlerweile einschätzen zu können. Die Kleine entschied sich gerade dazu, den Leiter der Mission mit ein bisschen guter Laune anzustecken, da geriet der vorderste Wagen ins Schlingern und die Pferde rissen aus. Auch wenn das Mädchen nicht direkt anwesend war, so reichte der Blick durch die Augen ihrer Papier-Echse, um alles mitzubekommen. Es war einer der sehr seltenen, aber umso klareren Momente für die Weißhaarige, in der sie nicht bewusst, sondern vielmehr aus Reflex handelte. Während Mura den Pferden auswich, schickte die 12-Jährige ihre Echse bereits los, die zusätzlich durch den heftigen Wind in ihrem Rücken verstärkt über den glitschigen Boden glitt. Das Origami-Wesen packte in seinem Sprint Mura am Arm, riss den Kopf herum und lies den Körper des älteren Shinobi noch ein weiteres Stück über den glitschigen Boden rutschen. Es waren Zentimeter, die Mura jetzt von dem unkontrollierten Planwagen retteten - leider hatte die Origami-Echse kein so großes Glück wie der Ninja. Ihre hintere Hälfte wurde überrollt und in einzelne Papierfetzen zerstört. Keine Sekunde später löste sich auch der restliche Körper auf und zerfiel. „Echse!“ Plötzlich war die Verbindung abgebrochen und entsetzt blieb Chinatsu auf der Stelle stehen. Darüber, dass sie dem Kiyama unter Umständen das Leben gerettet hatte, konnte sie sich gar nicht freuen - sie trauerte viel mehr um ihren Freund, die Echse. Was? Das war doch nur ein Jutsu, kein echter Freund? Das machte für die Weißhaarige keinen Unterschied. „Ich muss Echse wiederbeleben!“, rief sie im Selbstgespräch und wedelte mit den Armen - leider blieb dafür im Augenblick weder Zeit, noch Chakra übrig. "Vorsicht!" Die Pferde, die Mura beinahe überrannt hätten, liefen immer noch unkontrolliert durch die Gegend und steuerten jetzt direkt auf den restlichen Trupp zu. Sie mussten dringend aufgehalten werden!
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Aufblende. Ein Haus. Ein Zimmer. Dort drinnen befanden sich zwei Menschen. Ein junger Mann und eine junge Frau? Wer waren die beiden wohl? Nach den blauen Haaren des Jungen konnte man erschließen, dass es sich um den Herrn Takeshi handeln musste. Nur wer war diese Frau? Das war für die Szenerie im Moment egal, denn Rai freute sich gerade in den siebten Himmel hinauf! Das T-Shirt der Frau wurde hochgezogen und zum ersten Mal in seinem Leben erblickte er Ti…!

Was war das gerade eben? Was riss ihn denn aus seinem wunderbaren Traum heraus?! Es war ein Sturm, ein wirklich starker Sturm. Ein Regentropfen kitzelte ihn bei der Nase und weckte ihn auf. Jetzt fragte sich so mancher wieso gerade nur ein Regentropfen wenn gleich ein ganzer Sturm wütete! Die Erklärung war ganz einfach und simpel: Der Blauschopf machte ein Nickerchen bei der heißen Ware, der Medizin für die Kranken. Aber wieso das wenn er gerade auf einer wichtigen Mission war? Tja, ein müder Rai war eben ein schlechter Rai. Nun war er einsatzbereit und ausgeruht. Was sich jetzt ziemlich gut traf, denn ohne es mitzubekommen wütete ein nervenzerreißender Kampf zwischen der Truppe und dem Sturm. Noch ein wenig verschlafen mühte sich der Takeshi auf seine Beine, drohte aber wieder, durch den holprigen Gehweg, umzufallen. Nur mit Mühe fand er wieder Halt. „Was war da draußen bloß los?“, fragte er sich. Noch kurz die Augen reibend, streckte er seinen Kopf hinaus, was sich als keine gute Idee herausstellte. Sofort schnellte er wieder zurück und stellte fest, dass seine Haare nun komplett nass waren. Naja, immerhin hatte er vor der Mission an ein paar Ersatzklamotten gedacht. Also störte es sicher niemanden wenn seine jetzigen nass wurden. Nur das Problem war, dass er eine kurze Hose und ein kurzes T-Shirt an seinem Leibe trug. Ziemlich blöd gelaufen. Aber, wer nicht wagte, der nicht gewinnt. Also wandte er sich wieder dem Ausgang zu dem Sturm zu. Mit einem gekonnten Schwung um die Ecke konnte er sich seitwärts an der teils mit Holz verzierten Wand zu dem Kutschier hinangeln. Dies erforderte aber eines hohen Kraftaufwandes da ein starker Wind ihn stets gegen die Wand drückte. Aber nach ein paar Minuten saß er schon neben dem Kutschier. Dieser schien angestrengt seine Pferde im Zaum zu halten. Anscheinend herrschten hier große Probleme. Die Soundkulisse erforderte hier hartes Belasten der Stimmbänder, denn um von dem Kutschier gehört zu werden schrie Rai ihn an: „Hey, wie ist die Lage?!“ Dieser konzentrierte sich zwar auf seine Pferde, konnte sich dann doch aber einer Antwort erleichtern: „Hier ist die Hölle los! Vorne sind die Pferde losgerissen, der Wagen vorne ist außer Kontrolle und alles geht drunter und drüber!“ Jetzt wo er es sagte, konnte der Takeshi erkennen, dass der Wagen vor ihnen gerade herrenlos durch die Gegend rollte. Direkt vor ihm ein blonder, groß gebauter junger Mann… Mura! Dieser war in Schwierigkeiten! Er drohte überrollt zu werden, aber Rai war zu weit entfernt um helfen zu können! Plötzlich aber rannte so schnell wie der Blitz ein weißes Etwas in Richtung des Chunin und rettete ihn! Heurika! Was aber war das für ein Ding?! Hier ging ja wirklich die Post ab! Diese Situation erforderte nun höchste Aufmerksamkeit! Also sah sich der Takeshi um, um sich ein Bild der Szenerie zu verschaffen. Vor ihm versuchten die Ärzte und Angestellten den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen. Der Teamleiter namens Mura lag im Matsch neben einer Echse, die sich gerade auflöste, aber wo befand sich denn die kleine Chinatsu? Hoffentlich war ihr nichts geschehen. Die Pferde aber waren nur schwer unter Kontrolle zu bringen. Zwei von ihnen rannten auf freiem Fuße durch die Gegend. Wo waren die denn bloß abgeblieben? Plötzlich aber erblickten die Adleraugen des Takeshi die fehlenden Pferde, welche geradewegs auf die Pferde vor ihm zurannten! „Ach du Scheiße! Weg hier!“ Mit voller Kraft stieß der Takeshi sich in Richtung des Fahrers, riss ihn wiederwillens mit sich in die kalten Windböen. Diese trieben die beiden ein paar Meter weg von der Truppe mitten in den Schlamm hinein. Nun waren sie beide mit Schlamm bedeckt. Das hielt den Takeshi aber nicht auf sich schnell wieder hochzurappeln und durch den Schlamm in Richtung Mura zu waten. Der Fahrer würde schon selber zurechtkommen. Das Wichtigste war nun der Schutz der Medikamente und dafür brauchte man eben Teamwork! Aber mitten auf dem Weg, hörte er ein Wiehern. Abrupt drehte er sich zu dem Ursprung des Wieherns um und bemerkte, dass ein Pferd auf ihn zuschlitterte! Schnell versuchte der Takeshi über das Pferd zu springen, aber der Schlamm hinderte ihn daran in eine geeignete Höhe zu gelangen um mühelos über das Pferd zu springen. Das Ergebnis war folgendes: Der rechte Fuß des Blauschopf schaffte es gerade nicht über das Pferd, blieb an dem Pferd hängen und mit einer großen Wucht preschte er auf das Pferd. Dabei ging nicht alles glatt, denn plötzlich verspürte er großen Schmerz in seinem Gesicht. Vor Schmerz begann er zu schreien, während er gleichzeitig mit dem Pferd weiter von der Truppe wegrutschte. „Hilfe!“, schrie er immer wieder in der Hoffnung, dass ihm so schnell wie möglich jemand helfen würde.
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Wenn er sich nicht bewegte, war er tot. Er konnte sich nicht bewegen. Er war tot.
Mit dieser schrecklichen Erkenntnis und aufgerissenen Augen starrte Mura auf das Rad, das unaufhaltsam in Richtung seines Kopfes schlitterte. Auf dem Rücken liegend kam er nur im Schneckentempo voran und musste doch erkennen, dass er sich nicht rechtzeitig in Deckung würde bringen können. Hätte der Kiyama einen Moment Zeit gehabt, ihm wäre vermutlich die Ironie des Momentes bewusst geworden: Sollte er Orte wie Obanna oder Yugakure überlebt haben, in denen der Tod allgegenwärtig gewesen war, nur um hier auf einer schlammigen Pfad irgendwo im Feuerreich vollkommen unspektakulär das Zeitliche zu segnen? Mögen die Kami dies verhüten!
Die Kami… oder aber Hasekura Chinatsus Schöpfung aus Papier. Denn im allerletzten Moment wurde Mura von dem künstlichen Wesen gepackt. Auf Kosten seines eigenen kleinen Lebens zerrte eine Eidechse den großgewachsenen Shinobi in Sicherheit. Dabei verfehlte der Reifen den Kiyama so knapp, dass ein ganzer Schlammregen auf ihn niederprasselte. Doch das bisschen Schmutz mehr oder weniger war dem Kiyama egal. Er lebte noch. Stumm richtete er ein Dankeschön an die Hasekura und erhob sich dann hastig. Auch wenn ihm das Herz noch immer in der Brust pochte und seine Beine weich wie Gummi waren, musste er sich so schnell wie möglich fangen. Auf den Beinen stehend hatte er eine wesentlich größere Chance, weiteren Gefahren zu begegnen. Er hatte sich noch nicht vollständig aufgerichtet, als das grelle Licht eines Blitzes die Szenerie vor ihm erleuchtete. Obwohl ihn der helle Schein im ersten Moment blinzen ließ, konnte er nun ein wenig mehr von dem Chaos vor sich sehen. Wie befürchtete war der vordere Wagen ins Schlittern geraten und stand nun quer zur Straße. Doch wo waren dessen Pferde? Im ersten Moment befürchtete der Kumonin, dass die armen Tiere in Panik und durch die Wucht des Wagens in den Graben gestürzt seien. Für solche fragilen Lebewesen, wie es Pferde nun mal waren, konnte ein Sturz das Ende bedeuten. Schlimmer noch: War ein Bein gebrochen, musste ihnen sogar noch jemand einen Gnadenstoß geben… Mura sträubte sich; diesen Gedankengang wollte er gar nicht erst weiterführen. Ein kurzer Blick auf die Achse ließ den Kiyama aufatmen. Anscheinend hatte diese der Belastung nachgegeben und so den Tieren die Möglichkeit gegeben, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Das brachte nur zwei Probleme mit sich: Konnte die Achse repariert werden und wo waren die beiden Tiere? Mura wandte seinen Augen ab und konnte somit gerade noch rechtzeitig erkennen, wie die Pferde das Chaos komplettierten. Während sich die meisten Frauen und Männer um die Wagen und die Zugtiere kümmerten, schoss ein Pferd auf Rai zu. Der Genin bemerkte allzu spät, in was für einer prekären Situation er sich befand. Als sich der Takeshi schließlich umwandte, wurde er auch schon von dem panischen Geschöpf mitgerissen. Mura hatte nicht einmal die Gelegenheit, eine Warnung auszustoßen oder anderweitig einzugreifen. Mit offenem Mund verfolgte der Kiyama die Laufbahn des Tieres, das aber zusammen mit dem auf ihm reitenden -der Kumonin wusste nicht, wie er das Geschehen vor sich besser beschreiben sollte- Rai schließlich aus seinem Blickfeld entschwand.
Wenige Augenblicke später setzte sich auch der Chuunin in Bewegung und stürzte dem Takeshi hinterher. Fast beiläufig formte er dabei einige Fingerzeichen und leitete Chakra in seine Füße. Das Suimen Hokou no Gyou sorgte dafür, dass der Shinobi wesentlich mehr halt auf dem rutschigen Boden hatte und somit seine antrainierte Schnelligkeit wesentlich besser zur Geltung bringen konnte. Erst als der Kiyama den querstehenden Wagen umrundet hatte und sich dem rasenden Pferd näherte, stellte er sich die Frage, wie er eigentlich das Wesen aufhalten wollte. Das war nämlich gar nicht so einfach. Genjutsus funktionierten nur in Ausnahmefällen bei Tieren. Taijutsu oder pure Kraft entfiel auch, schließlich wollte er dem armen Tier keinen Schaden zufügen. Auf der anderen Seite würde er wohl vor Gewalt nicht zurückschrecken, sollte Rais Gesundheit ernstlich bedroht sein. Blieb noch Ninjutsu. Kurz überlegte der Kiyama und ging die Liste seiner Ninjutsus durch. Ein Fluch entfloh seinen Lippen, als das Pferd auf den Dickicht am Rande des Pfades zusteuerte. Er besaß etwa ein Dutzend Ninjutsus, die einen Gegner verletzen konnten, aber nicht ein einziges, das ihm in dieser Situation hilfreich war. Ein Seitenblick zu den anderen Wagen verriet ihm, dass das Ärzteteam alle Hände voll damit zu hatte, die anderen Wagen unter Kontrolle zu halten. Von ihnen hatte er keine Hilfe zu erwarten. Immerhin war es ihnen gelungen, dass zweite Pferd einzufangen.
Was für ein toller Anfang dieser Mission…
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Immer noch auf dem Pferd liegend, schlitterten sie beide gemeinsam in das Dickicht aus Ästen neben dem Pfad hinein. Ohne zu wissen, dass Hilfe unterwegs war. Diese war aber zu langsam um zu verhindern, dass das Pferd mit dem Takeshi darauf, in das Dickicht schlitterte. Kaum berührten die beiden die Äste, schlugen diese dem Takeshi schon ins Gesicht. Dieser war nun eh schon verletzt im Gesicht und diese Äste taten ihm jetzt auch nicht besser. Und um das I-Tüpfelchen noch hinzuzufügen, befand sich hinter dem Dickicht noch ein Wald. Wie bekannt, verweilten in einem Wald jede Menge Bäume. Wie es der Zufall so will, preschten die beiden immer wieder gegen allerhand Bäume bis die Wucht eines Aufpralles die beiden voneinander trennte. Verzweifelt versuchte Rai sich noch irgendwo festzuhalten, aber dieser flog durch die Luft bis ein Baum ihn abfing. Die Wucht des Aufpralles ließ ihn erst mal Sterne sehen. So ein beschissener Tag. Das Wetter war so schön, dann kam das blöde Gewitter und jetzt lag Rai hier in nem Wald wo ihn wahrscheinlich niemand finden wird. Was sollte er jetzt bloß tun? Sollte er Hilfe holen oder sich selbst auf den Weg machen? Die Fragen beantwortete er sich später, denn zuerst musste er sich mal aufsetzen. Dies tat er auch, wenn aber auch langsam, denn die Welt um ihn herum drehte sich immer noch. Und das war der Grund warum sich jetzt gegen den Baum setzte. „So beschissen…“, sagte er sich. Ja, es war jetzt wirklich beschissen. Hier zu hocken und da oben ging die Post ab. Naja, wenigstens war er für kurze Zeit ein Teil davon gewesen und jetzt konnten ihn die Ärzte wenigstens versorgen. Vorausgesetzt der ganze Tumult da oben regelte sich ohne ihn ein. Immerhin waren da noch seine Teampartner. Das kleine Mädchen und der ältere Chuunin. Beide machten auf ihn einen netten Eindruck, auch wenn das Mädchen etwas verträumt wirkte und der Chuunin ein wenig nach Alkohol roch. Naja, der Takeshi wusste nicht viel über deren Vergangenheit also sollte er auch nicht viel über die beiden urteilen. Das alles half jetzt aber auch nicht, denn dem Verletzten wurde es nun schlecht. Diese Übelkeit verformte sich nun in Kotze, die er wiederwillig aus seinem Mund neben sich entleerte. „Auch das noch!“ Hoffentlich konnte das Team bald eine Verschnaufpause einlegen, denn die hatte Rai nun wirklich nötig! Mit seinem nassen Arm wischte er sich die verbliebenen Kotzereste von seinen Mundwinkeln weg. Währenddessen spülte der starke Regen die Kotze neben ihm den Berg hinunter. Mutter Natur regelt! Aber diese Nachricht erheiterte sein Gemüt nicht gerade sehr. Aber da kam eine andere, bessere Nachricht auf ihn zu! Der Takeshi vernahm plötzlich hastige, schnelle Schritte von oben. Kam jemand um ihm zu helfen? Hoffentlich, denn ohne schnelle Hilfe würde er hier jetzt zusammenbrechen. Er hatte Schnittwunden von den Ästen im Gesicht, dann floss ihm noch Blut aus der Nase. Nach erster medizinischer Einschätzung des Rai war diese Nase gebrochen. Musste nicht sein, konnte aber sein. In seinem Mund vernahm er den Geschmack frischen Blutes. Hoffentlich war kein Zahn abgerochen, denn dann konnte er nicht mehr so gut essen! Und essen war schließlich eines der liebsten Hobbys dieser Familie! Nichtsdestotrotz kamen die Schritte immer näher. War das ein gutes Zeichen oder ein böses Zeichen? Naja, immerhin konnte man schon blonde Haare erkennen….
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mura fluchte. Schon längst war das Pferd zusammen mit Rai aus dem Blickfeld des Kiyamas verschwunden. Im Dickicht und dem kurz darauf aufragenden Wald konnte er Reittier und Shinobi nicht mehr ausmachen. Noch während er weiterrannte, merkte er, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Mochte die Dorfverwaltung dem Takeshi mit seiner Ernennung zum Genin auch die volle Mündigkeit bescheinigt haben, empfand sich Mura doch als verantwortlich für seine Schützlinge. Erschwerend kam hinzu, dass er noch nicht so viele Missionen als Leiter absolviert hatte. Auch wenn ihm Kumo- und Shirogakure bisher keinen Anlass zur Sorge gegeben hatten, glaubte der Kiyama, dass ein jedes Versagen seinerseits kritisch beäugt wurde. Dennoch konnte Mura seinen Schritt nicht weiter beschleunigen. Im Gegenteil, denn kaum er das Dickicht erreicht, musste er seinen Schritt verlangsamen, um sich bei der Verfolgung nicht noch unnötigerweise zu verletzen. Noch immer hatten sich seine Augen nicht an die Dunkelheit gewöhnen können, geschweige denn an die alles verschluckende Schwärze des Waldes. Dementsprechend vorsichtig bewegte sich Mura und vertraute gleichzeitig darauf, dass die Ärzte und Chinatsu erst einmal ohne ihn auskommen würden.
Tatsächlich brauchte der Kiyama einige Zeit, bis er seinen verschollenen Teamkameraden wiederfand. Zumindest wurde ihm die Suche dadurch erleichtert, dass das in Panik verfallene Tier sich ohne jede Rücksicht seinen Weg durch den Wald gebahnt hatte. Selbst jemandem, der der Fährtensuche nicht kundig war, wäre es vermutlich ohne weiteres gelungen, der Spur zu folgen. Bald schon hatte er Rai gefunden, der sich in einem ziemlich desolaten Zustand befand. Man musste kein Arzt sein, um zu wissen, dass der jüngere Shinobi einen Arzt gut gebrauchen konnte.
Geht es dir gut?...Halbwegs gut? Kannst du laufen? Mura bedachte seinen Begleiter mit einem besorgten Blick und reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Eine Handlung, bei der Kiyama vermutlich gezögert hätte, hätte er eine Ahnung davon gehabt, dass sich sein Begleiter erbrochen hatte. So aber half er seinem Gefährten dabei, zurück zum Wagenzug zu kommen, wo sie auch schon erwartet wurden.

Tatsächlich hatte man sich dazu entschieden, dass eine Weiterreise bei den Lichtverhältnissen und dem Sturm viel zu gefährlich sei. Aus diesem Grund hatten die Ärzte angefangen, ein Nachtlager mitten auf dem Weg zu improvisieren. Mura vermutete, dass nicht zuletzt der schwer beschädigte Wagen an der Spitze (wir erinnern uns an die gebrochene Achse) die Männer und Frauen zu dieser Entscheidung veranlasst hatte.
Ah, es geht euch gut. Der leitende Arzt kam gemeinsam mit Chinatsu den beiden Shinobi entgegen und betrachtete mit prüfenden Blick das Gesicht des Takeshis. Da sieht aber gar nicht gut aus. Ist dir schwindelig? Folge mal mit den Augen meinem Finger. Hmmmm… Komm gleich, nachdem die Tiere und die Wagen versorgt worden sind, in meinen Wagen. Dann schaue ich mir das in Ruhe an. Mura war überrascht, wie fürsorglich und freundlich der bis dahin so unnahbar wirkende Tadokoro agieren konnte. Erst als sich der Arzt dem Kiyama zuwandte, wurde seine Miene wieder merklich kühler und distanzierter.
Was ist mit dem Pferd?
Mura kratzte sich den Kopf und schaute betreten zu Boden.
Ich fürchte, dass das Tier über alle Berge ist. Ich habe zwar noch seinen Spuren im Wald folgen können, aber mir war -wenn ich ehrlich sein darf- das Wohl meines Teamkameraden wichtiger. Der Kiyama erwartete schon, dass er wieder eine Predigt über sich ergehen lassen musste. Doch er täuschte sich. Denn der Doktor nickte nur.
Wir können noch Hilfe beim Absichern der Planwagen gebrauchen. Übrigens…Ihr könnt eure Schlafsäcke im zweiten Wagen ausbreiten, der ist allein für euch reserviert.
Mit diesen Worten entschwand Tadokoro und bellte seinen Leuten einige Befehle zu, die der Kiyama aber aufgrund des heftigen Windes nur bruchstückhaft verstand. Obwohl Mura spürte, dass sich sein Körper nach der langen und recht anstrengenden Reise nach ein wenig Ruhe sehnte, klatschte er motivierend in die Hände. Dann lasst uns mal loslegen. Je früher wir fertig sind, desto eher könnt ihr euch ausruhen. Der morgige Tag wird bestimmt nicht weniger anstrengend.
 
Beiträge
434
Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Rai wurde gerade von einem wildgewordenen Pferd mitgerissen? Das bekam Chinatsu gar nicht mit. Nicht nur war der Regensturm zu laut und die Dunkelheit zu einnehmend, die Gedanken des Mädchens kreisten auch noch immer um ihre verstorbene Echse, die sie bei nächstbester Gelegenheit wieder zum Leben erwecken wollte. Wenn einer ihrer Freunde ging, dann nur freundschaftlich und mit gegenseitigem Einverständnis, ihre Kunstwerke sollten nicht so brutal aus dem Leben gerissen werden! Das machte man schließlich mit echten Freunden auch nicht. Wie gut, dass zumindest der Chuunin des Teams den Überblick behielt und dem Takeshi in Richtung Dickicht folgte, um ihm aus der brenzligen Situation zu helfen. Die Hasekura blieb zusammen mit den restlichen Ärzten zurück und alle kämpften zusammen gegen den Sturm an. Irgendwann wurden der Weißhaarigen einige merkwürdig aussehende Holzblöcke in die Hände gedrückt und bellend wurde dem Mädchen befohlen, diese zu den anderen Planwagen zu bringen. Bei diesem Wetter weiterzureisen erschien unmöglich und bevor noch weitere Pferde ausrissen und Planwagen beschädigt wurden, sollte die gesamte Truppe lieber verweilen und darauf hoffen, dass das Wetter sich möglichst bald beruhigte. Zwar zählte jede Minute, um schnellstmöglich zu den Patienten der beiden Dörfer zu kommen, die von der unbekannten Krankheit heimgesucht wurden, doch ohne die nötige Ausrüstung konnten die Ärzte nicht viel helfen. Chinatsu schlitterte von einem Wagen zu dem Nächsten und verteilte die Blöcke, die allesamt unter die Räder der Fuhrwerke gerammt wurden. Erstaunlich gekonnt waren die Ärzte bei der Absicherung der verschiedenen Planwagen, wie die Hasekura überrascht feststellte - die verstanden sich fast ohne Worte! Ob die solche Dinge öfter machen mussten?

Die kleine Kunoichi hatte sich gerade in der Nähe von Tadokoro befunden, als wenige Minuten später Mura und Rai wieder bei der Truppe auftauchten. Freudig schlitterte die ohnehin bereits von oben bis unten mit Matsch bedeckte Chinatsu in die Richtung ihrer Teamkollegen, zufälligerweise zusammen mit dem leitenden Arzt. „Rai-Bro, was hast du denn gemacht?“, kicherte sie, scheinbar ohne Bewusstsein darüber, dass der Takeshi gerade ziemliche Schmerzen durchlitt. Zum Glück riss der leitende Arzt und Auftraggeber das Gespräch an sich, bevor Chinatsu noch weiter auf das Aussehen des 13-Jährigen eingehen konnte, denn das hätte nachher für mehr Ärger gesorgt, als es die Weißhaarige beabsichtigte. Als Tadokoro sich entfernte, um zu den anderen Ärzten zu gelangen, sah Chinatsu dem Auftraggeber noch einen Augenblick nach, bevor sie - gegen den Wind brüllend - noch einmal zu ihren beiden angeschlagenen Kollegen blickte und lachte. „Ihr seht so aus, als hättet ihr mindestens genauso viel Spaß gehabt wie ich!“ Dabei spielte die Kleine auf die Körper voller Matsch an. Der Verlust ihres Freundes Echse war zwar noch nicht vollkommen vergessen worden, aber typisch für die Hasekura, hatte der bittere Nachgeschmack bereits deutlich nachgelassen und ihre gute Laune war zurückgekehrt. Direkt nachdem Mura motivierend in die Hände geklatscht hatte, klatschte auch die 12-Jährige zustimmend in ihre Hände. „Ja, lasst uns helfen!“ Insgeheim hoffte die Kleine, dass der morgige Tag genauso eine Schlammschlacht werden würde wie der heutige Abend - musste zwar nicht unbedingt die gleichen Gefahren beinhalten, andererseits hatten diese kleinen Überraschungen die Geschehnisse nur noch spannender und mitreißender werden lassen - wenn man Chinatsu fragte.

Es ging also direkt an die Hilfe und da es schneller ging, teilten sich die Ninja auf, um an verschiedenen Ecken den Ärzten unter die Arme zu greifen. Während die beiden männlichen Shinobi des Teams wahrscheinlich gute Unterstützung darstellten, machte Chinatsu die Situation bei dem Planwagen, bei dem sie helfen sollte, nur noch schlimmer. Sie plapperte ohne Punkt und Komma und schaffte es durch ihre Ungeschicktheit jeden Schritt der Absicherung am Planwagen wieder zunichte zu machen. Am Ende hatten sich die Ärzte dazu entschieden, der Weißhaarigen zu sagen, dass sie sich lieber im Matsch amüsieren sollte, als weiter mit Hand anzulegen - so kamen sie immer noch schneller voran. Inmitten des Sturmes die Planwagen so zu sichern, dass das Nachtlager ohne größere Bedenken eingenommen werden konnte, war gar nicht so leicht und nahm eine beachtliche Zeit in Anspruch. Erst als nach und nach von diversen Stimmen gebrüllt wurde, dass die einzelnen Planwagen fertig bearbeitet worden waren, verkrümelte auch die Hasekura sich in Richtung des zweiten Fuhrwerkes, das laut Tadokoro speziell für die Ninja reserviert worden war. Tatsächlich ein wenig müde krabbelte die Kunoichi in das Innere, allerdings waren zu diesem Zeitpunkt weder Mura noch Rai anwesend. Die kamen bestimmt noch! Daher machte sich Chinatsu schon einmal freudig daran, ihren Schlafsack auszurollen und sich die - ihrer Meinung nach - gemütlichste und kuscheligste Ecke des ganzen Wagens auszusuchen. Nicht, dass es hier besonders viel Platz zum Aussuchen geben würde - aber man konnte sich ja auch einige Dinge einbilden.
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Seufzend und ziemlich erschöpft zog sich Mura an dem Wagen hoch. Müde tastete er sich durch die Dunkelheit und versuchte seinen Schlafsack zu finden. Chinatsu und auch Rai waren schon vor ihm in ihre Betten gekrochen und das war auch besser so, wie er fand. Mochten sie auch Shinobi sein, die für ihr Alter über enorme Kräfte verfügten, so waren sie doch noch immer halbe Kinder. Der Schlafentzug und der gestrige Tag zerrten mehr an ihren Kräften, als es bei Mura der Fall war. Wie wichtig diese Kräfte aber sein konnten, hatte sich am heutigen Tag gezeigt. Wäre Chinatsu nicht gewesen, der Kiyama wäre nicht mehr. Gänsehaut kroch über seinen Nacken, als ihm noch einmal bewusst wurde, wie knapp er dem Tod von der Schippe gesprungen war. Jetzt kann man natürlich sagen, dass ein Shinobi ständig einer großen Gefahr ausgesetzt ist und die dauernde Bedrohung seines Lebens akzeptieren muss. Doch den Tod direkt vor Augen zu haben, war noch einmal ein anderes Kaliber. Aus diesem Grund blickte Mura auch in die Dunkelheit des Wagens. Irgendwo lag dort seine Lebensretterin und er hatte ihr noch gar nicht gedankt.
Nun aber… Ein Gähnen entfloh seinen Lippen. Nun aber brauchte er seine Ruhe. Er war schmutzig, nass und müde. Der Tag war schon hart genug gewesen. So war es auch nicht verwunderlich, dass Mura gerade noch mit letzter Kraft seine nasse Hose auszog und in den Schlafsack kroch, nur um dann umgehend einzuschlafen. Da interessierte es ihn auch wenig, dass der Regen weiter gegen die Plane prasselte und der Wind an der Streben zerrte.

Ein Klopfen am Holz des Wagens weckte Mura und sein Team.
Seid ihr schon wach? Wir müssen die Ladung des kaputten Wagens noch auf die anderen Fahrzeuge verteilen und brauchen dafür Hilfe. Mura gähnte und richtete sich mühsam auf. Er empfand die erste Nacht auf Reisen immer als die schlimmste, ganz unabhängig davon, ob es stürmte oder die Sonne strahlte. Vielmehr musste er sich an den harten Schlafuntergrund gewöhnen, nachdem er zum Teil Tage und Wochen den Luxus eines weichen Bettes genossen hatte. Verkatert ließ er daher seinen Nacken kreisen und merkte erst spät, dass sich etwas an den Umgebungsgeräuschen geändert hatte. Weder Wind noch Regen war zu vernehmen. Irritiert schob der Kiyama die Plane mit einer Handbewegung zur Seite und musste blinzeln, als ihn grelles Sonnenlicht blendete. Anscheinend war der Sturm an ihnen vorbeigezogen. Man konnte aber noch überall Spuren der gestrigen Nacht erkennen. Zwischen den Wagen waren Äste zu finden, die dem Sturm am Ende keinen Widerstand mehr hatten leisten können. Muras Blick jedoch richtete sich besorgt auf den Boden. Wie befürchtet war die Straße noch immer in einem miserablen Zustand. Immerhin hatten die Reisegruppe noch in der Nacht unter die Räder der Wagen Holzklötze gelegt, sodass die Fahrzeuge nicht noch weiter in den Schlamm hatten einsinken können. Trotzdem war zu befürchten, dass die weitere Fahrt nicht leichter werden würde. Vor allem die Tatsache, dass nun die verbliebenden Gefährte die Last des zerstörten übernehmen würden, machte die ganze Sache nicht einfacher.
Mura ließ die Plane wieder zurücksinken und kramte nach seinen Kleidungsstücken. Diese waren noch immer nass und klamm, weshalb sich der Kiyama für eine neue Bekleidung entschied. Noch immer in den typischen Farben „Weiß“ und „Blau“ trat Mura schließlich hinaus und wandte sich erst dann zu seinen Kameraden:
Raus mit euch! Es gibt hier noch genug zu tun.

Mura sollte gleich in mehrfacher Hinsicht Recht behalten, als er einen harten Arbeitstag befürchtet hatte. Nachdem man nämlich die Ladung des beschädigten Fahrzeugs Kiste für Kiste feinsortiert auf die anderen Wagen verteilt hatte, wurde der Wagen erst einmal an den Wagenrand geschoben. Und das artete schon am frühen Morgen in richtiger Arbeit aus. Denn das entlaufene Pferd, das wenige Stunden zuvor noch den armen Takeshi umgerissen hatte, blieb weiterhin verschwunden. So waren die Shinobi und Ärzte gezwungen, selbst Hand anzulegen und anstelle des Pferdes den Weg wieder freizumachen.
Erst nach dieser schweißtreibenden Arbeit und zeitlichen Verzögerung konnte die Reisegruppe endlich aufbrechen. Solange sie sich aber in einen Talkessel bewegten, kamen sie nur sehr langsam vorwärts. Mura, der noch immer den vorderen Wagen begleitete, konnte an manchen Stellen nur auf dem zweiten oder dritten Blick den eigentlichen Pfad ausmachen. So schlammig war der Boden vor ihnen. Mehr als einmal mussten sie aussteigen und die Wagen durch besonders arg in Mitleidenschaft gezogene Stellen hindurchhelfen.
So war es auch nicht verwunderlich, dass sie trotz aller Bemühungen und Eile erst am späten Nachmittag zu ebender Brücken kamen, vor der der Kiyama noch am vorigen Tag gewarnt hatte. Für den ein oder anderen war es vielleicht überraschend, Mura atmete jedoch erleichtert auf. Insgeheim hatte er befürchtet, dass das Konstrukt, das über eine tiefe Schlucht führte, den Sturm des Vortages nicht überstanden hätte. Doch die Brücke schien in gutem Zustand zu sein. Trotzdem war nun Vorsicht geboten. Auf diesem Abschnitt ihrer Reise waren sie recht ungeschützt. Die Bretter der Brücke waren gerade breit genug, dass die Wagen mit viel Geschick des Kutschers passieren konnten. Es war aber nicht möglich, dass ein Fußgänger neben dem Wagen herlief. Viel zu groß war die Gefahr eines Absturzes.
Aus diesem Grund bat der Kiyama den Arzt neben sich darum, den Wagen anzuhalten. Dann rief er Chinatsu und Rai zu sich.
Hey, habt ihr euch ein wenig erholen können? Muras Augen wanderten von einem Genin zur anderen und musterte sie. Natürlich sah man ihnen die Strapazen der letzten Tage an. Die Kleidung der beiden war voller Dreck und im Falle des Takeshis sah man noch überall in seinem Gesicht Pflaster und Schrammen. Mura vermutete, dass er selbst nicht viel besser aussah, und merkte, dass sein Körper selbst vor Erschöpfung schmerzte. Trotzdem brauchte er jetzt sein Team.
Ihr seht ja selbst die Brücke vor uns. Wir bieten hier ein leichtes Ziel und können uns kaum verteidigen. Rai, geh du bitte zum letzten Wagen. Wenn dir dort irgendetwas Sonderbares auffällt, schlag sofort Alarm.
Chinatsu, steig du bitte in den vorderen Wagen. Vielleicht könntest du mit einem deiner… Mura suchte das richtige Wort. …Freunde den Weg vor oder über uns im Auge behalten. Ich laufe mit dem ersten Wagen voraus, dann lassen wir nach und nach die anderen kommen.
Kurz grübelte der Kiyama, ob er irgendein wichtiges Detail übersehen hatte, konnte allerdings keinen Fehler in seinen Gedankengängen ausmachen. Mura klatschte in die Hände.
Wenn ihr nichts mehr habt, dann lasst uns loslegen. Wenn alles gut läuft, können wir vielleicht heute noch das Dorf erreichen.
 
Beiträge
434
Alter
17 Jahre
Größe
163 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Harter Untergrund? Das hatte Chinatsu noch nie daran gehindert, ein ordentliches Nickerchen zu halten. Tatsächlich war es faszinierend, wie schnell und tief die Hasekura in das Reich der Träume abgedriftet war. Ob es von den Strapazen des Tages kam? Vermutlich, allerdings in Kombination mit ihrer Fähigkeit, immer und überall schlafen und träumen zu können, wenn sie es denn wollte. Umso schwieriger wurde es für sie, als ein Klopfen gegen das Holz des Wagens sie dazu zwang, allmählich aus ihrer Traumwelt mit Zuckerwatte, süßen Häschen und Regenbögen zu verschwinden und zurück in die Realität zu kommen. Das Mädchen grummelte, packte sich tiefer in den hellblauen Schlafsack und drehte sich auf die andere Seite. Somit konnte sie noch einige Minuten weiter dösen, bis Mura seine unbarmherzige Stimme erklingen ließ und die Teamkameraden endgültig aufweckte. Mit verdrecktem Gesicht und zerzausten Haaren erhob sich Chinatsu aus dem Schlafsack, gähnte herzhaft und lehnte sich gegen die Holzwand in ihrem Rücken. Die gelben Äuglein sahen schlaftrunken in den Raum - es dauerte mehrere Sekunden, bevor sich die Kleine gesammelt hatte.

Die neue Kleidung der Hasekura stellte die gleiche Farbkombination dar wie jene des Teamleiters. Weißes Oberteil, hellblaue Hose und das noch immer mit Schlamm verdreckte Abzeichen in den welligen Haaren, die ebenfalls noch immer von dem Schlamm des Vortages gezeichnet waren. Die wenigen Minuten, die Chinatsu in sauberer Kleidung verbracht hatte, waren schnell vorbei, als sie nach draußen blinzelte und den schlammigen Boden bemerkte. Freudig sprang das Wollknäuel von dem Wagen, mitten in die erste Schlammpfütze, die sie erkannte. „Schlammschlacht!“, rief sie begeistert aus, hüpfte in den nächsten Tümpel und sah sich dann nach einem Kontrahenten um, der mit ihr spielen wollte. Schnell wurde der Weißhaarigen von einem der Ärzte unmissverständlich klar gemacht, dass es gerade deutlich wichtigere Dinge zu erledigen gab und sie sich nützlich machen sollte. Dafür würde sie schließlich bezahlt werden. Pff. Die Hasekura verzog die Mundwinkel - sie machte sich immer nützlich! - und ergab sich dann ihrem Schicksal. Schmollend verzog sich die Kunoichi aus der Schlammpfütze und half dabei, die Waren des kaputten Wagens auf die restlichen Karren zu verteilen. Das war anstrengend, vor allem für eine relativ zierliche Person wie Chinatsu, doch sie ließ sich die Anstrengung nicht anmerken. Stattdessen sah sie das Schleppen der Ware als Herausforderung an, der sie sich nicht geschlagen geben wollte. Sie war eben ein richtiger Ninja! Erst als diese Aufgabe erledigt worden war, setzte sich die Weißhaarige zu einem der mittleren Wagen und verfolgte mehr oder weniger gespannt die weitere Reise. Das hieß nicht, dass die Kleine besonders aufmerksam auf Gefahren lauerte, sondern eher, dass sie die Sonnenstrahlen genoss und nach süßen Hasen am Wegesrand Ausschau hielt.

An einer Brücke angekommen hielten die Wagen an. Keine Minute später hörte Chinatsu ihren Namen, eindeutig hatte Mura sie gerufen. Mit einem ordentlichen Sprung hüpfte das Mädchen also vom Wagen und schlitterte über den schlammigen Boden nach vorne, bis sie beim Teamleiter angekommen war. Ob sie sich hatten erholen können? Chinatsu hatte bereits vor Stunden wieder genug Energie besessen, um eine Schlammschlacht zu beginnen! Was nebenbei angemerkt lustiger gewesen wäre, als die ganze Zeit schweigsam bei einem der Karren sitzen zu müssen. „Natürlich können meine Freunde helfen!“ Die Kunoichi lachte. Es freute sie, dass Mura daran dachte, dass die Hasekura ganz viele Freunde hatte, die sie um Hilfe beten konnte. Sie zog Papier aus ihrer Tasche und konzentrierte ihr Chakra, sodass es sich selbstständig zu falten begann. Keine Sekunde später lag ein Origami-Vogel in ihren Händen. Noch ein paar Momente später flatterte das Kunstwerk mit den Flügeln und erhob sich in die Luft. „Vögelchen wird alles im Augen behalten!“, ergänzte Chinatsu, nickte und lief dann - wie vom Teamleiter gewollt - zu dem vorderen Wagen. Als alle auf ihrer Position waren, ging es auch schon los. Vorsichtig linste Chinatsu über den Rand des Karrens, als dieser direkt hinter Mura zaghaft auf die Brücke geführt wurde. Unter den Rädern knarrte es und so richtig stabil wirkte das Konstrukt auf den ersten Blick nicht. Ob es die Hasekura ängstigte? Keinesfalls, sie war eher froh, dass der heutige Tag doch noch spannender wurde. Gerne hätte sie den Fahrer neben sich damit zugetextet, doch der war hoch konzentriert und hatte alle Mühe damit, den Karren mit den Pferden langsam und gleichmäßig über die schmale Brücke zu führen. Der Wagen hatte die Strecke fast überwunden, als plötzlich ein ordentlicher Lufthauch von einer Seite über die Schlucht fegte und an dem Karren zerrte. Die Bretter waren leicht rutschig und es sah bereits so aus, als würde eine Seite des Gefährtes über die Brücke rutschen - alle Beteiligten sogen scharf die Luft ein und sogar Chinatsu glaubte für eine Sekunde, dass ihre Sehnsucht nach Spannung nun endgültig erfüllt werden würde - schließlich wäre sie selbst auf dem Wagen, der vom Absturz bedroht war. Ob Mura das alleine einfach hätte retten können? Es war einzig den besonderen Fähigkeiten des Fahrers zu verdanken, der spontan die Pferde so führte, dass sie einen Gegendruck zum Wind auslösten und den Karren damit genau in der Mitte der Brücke hielten. Eine Schrecksekunde blieb der Wagen auf der Stelle stehen, bevor sich der Fahrer besann und auch noch die letzten Meter zur anderen Seite der Schlucht überbrückte. Sofort sprang Chinatsu von dem Wagen und sah zu Mura. „Das war knapp!“ Die Worte stimmten zwar, doch das amüsierte Lächeln in den Gesichtszügen des Mädchens verwirrte dann doch. So lustig hatte der Kiyama den Lufthauch sicherlich nicht wahrgenommen. Die Hasekura winkte den Menschen auf der gegenüberliegenden Seite zu. „Loooooos, das macht Spaß!“ Eine Aufforderung, dass der nächste Karren die Brücke passieren sollte. Währenddessen flatterte der Origami-Vogel über der Schlucht, auf den Chinatsu sich nun auch mehr konzentrierte, um seine Sicht zu teilen. Dann fuhr der nächste Wagen los - einer nach dem anderen, damit sie bald weiter konnten. Es war schließlich nicht mehr allzu weit bis zum Dorf.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Hier war er nun, der Held des Tages: Kiyama Mura. Dieser war der Einzige, der bemerkt hatte, dass der Takeshi nun hier im Wald verweilte. Sorgte sich sonst niemand um ihn? Naja, diesen hiesigen Ärzten hatte er von Anfang an schon nicht so viel Sympathie geschenkt. Schon gar nicht diesem Chefarzt, wie hieß er noch gleich? Ach, egal, hauptsache jemand war jetzt hier um den verwundeten Rai zu retten. Mit besorgtem Blick im Gesicht, erreichte dann der Retter den Verwundeten am Baum. Dieser überwucherte ihn sofort mit Fragen, die er im Moment eigentlich nicht so gerne beantworten möchte. Aber der Blondschopf wartete schließlich auf eine Antwort: „Naja, geht so. Laufen? Wenn du mich stützt vielleicht.“ Dem kam der Kiyama sofort nach. Er reichte dem am Boden liegenden Rai die Hand. Diesem Angebot kam er gerne entgegen. Also reichte er ihm ebenfalls die Hand. Mit etwas Kraft, hob Mura den Takeshi wieder auf seine Beine hoch und gemeinsam versuchten sie sich wieder ihren Weg hoch zu den anderen zu bahnen. Dies stellte sich als nicht zu leichte Aufgabe heraus. Rai war nicht gerade leicht und so einen steilen Hang hinaufzusteigen erleichterte die ganze Arbeit nicht gerade. Aber die beiden schafften es immerhin und das war alles was zählte!

Oben angekommen wurden die beiden von dem leitenden Arzt Tadokoro und der kleinen Chinatsu in Empfang genommen. Überraschender Weise sorgte sich dieser nun um den verletzten Takeshi. Die Anmerkung des kleinen Mädchens bekam er gar nicht mit. Viel mehr konzentrierte er sich nun auf den Arzt. Schließlich galt er offiziell als einer und er war nun der einzige der erkennen konnte, was ihm fehlte. Nur jetzt wollte er dies noch nicht. Tja, so waren Ärzte eben. Hoffentlich hielt der Herr Tadokoro sich an sein Versprechen, dass er sich das später ansehen werde, denn der Takeshi litt unter höllischen Schmerzen. Hoffentlich war nun nichts gebrochen… Sonst war die Mission für ihn gelaufen. Aber soweit es ging versuchte er nun an jeder Ecke anzupacken, was ihm mehr oder weniger gelang. Aber unter Schmerzen und diesen abnormalen Wetterbedingungen arbeiten zu können, hielt er nicht lange durch. Also ging er zu dem Herrn Tadokoro um sich sein Versprechen einzufordern. „Herr Tadokoro, mir geht’s grade nicht so gut…“ „Komm, wir gehen schnell in einen Wagen.“ So unerwartet freundlich hatte sich Rai die Antwort nicht vorgestellt. Vielleicht war er in solchen Situationen eben nicht so unfreundlich drauf wie sonst immer. Der Arzt sagte noch schnell seinen Helfern Bescheid, dass er kurz wegging, um nacher den Takeshi so gut es ging zu stützen und zu leiten. Schließlich durfte hier niemand zusammenbrechen. Als die beiden dann am nächstbesten Wagen angekommen waren, bat der Arzt seinen Patienten sich zu setzen. Dieser Bitte kam er gerne nach. „Ich hole nur noch schnell meine Tasche!“ Und schon entschwand der Arzt. War das wirklich real? Der Tag fing so gut an, doch dann wendete sich das Blatt zur schlechtmöglichsten Situation. Das konnte nur ein schlechter Traum sein. Außerdem war da dieser mies gelaunte Arzt, der jetzt auf einmal wie ausgewechselt wirkte. Was war das heute? Viel Zeit um darüber nachzudenken, blieb ihm nicht, da der Tadokoro schon wieder da war. Nun begann die Untersuchung. Er sah sich die blutende Nase an, das stark geprellte Gesicht, etwaige Platzwunden am Arm. Im Endeffekt alles was rot und blau war. Nach der Untersuchung, gab der Arzt sein Ergebnis bekannt: „Also, deine Nase ist auf jeden Fall nicht gebrochen, aber stark geprellt und in der Innenwand geplatzt. Damit werden wir dir mit Schmerzmitteln und einem Medikament, das die Heilung beschleunigt, abhelfen. Das Schmerzmittel wird auch auf die anderen Wunden helfen. Dazu kommen noch Pflaster und vielleicht auch Verbandszeug, wenn du das wünscht.“ „Pflaster werden reichen.“, antwortete Rai. „Also gut, die jeweiligen Tabletten wirst du jetzt jeden Tag am Morgen und am Abend nehmen und das einen Monat lang, hast du verstanden?“ Der Takeshi nickte. „Alles klar.“ Jetzt wurden nur noch schnell die Wunden versorgt, die Tabletten überreicht und eingeworfen und schon verschwand der Arzt wieder um seinen Kollegen zu helfen. Auch der Takeshi würde jetzt auch gerne helfen, aber er war definitiv zu erschöpft dafür. Also machte er sich auf den Weg zu dem Wagen in dem sie nun schlussendlich schlafen sollten. Dort angekommen, sah er schon die Chinatsu, die sich bettfertig machte. Auf eine Konversation zwischen ihr und ihm war Rai nun nicht aus, also begab er sich in eine Ecke und legte sich ohne große Umschweife hin. Nun versank er immer mehr in die Welt der Träume…

Am nächsten Morgen wurde das Team von einem Klopfen gegen die Holzwand des Wagens geweckt. Und das war niemand geringeres als der Herr Tadokoro, der schon wieder nur stresste. Noch etwas groggy richtete sich der Takeshi auf und griff sich an die Nase. Die Schmerzen dort hatte er schon wieder vergessen gehabt. Die Schmerzen gaben ihm schließlich das Signal seine Medikamente zu schlucken, ob er es nun wollte oder nicht. Als sich währenddessen seine Teampartner umzogen, machte sich der im Moment zu faule Rai, keine Mühe sich umzuziehen. Wahrscheinlich würde das Wetter eh noch nicht besser geworden sein. Diese Aussage aber würde er nun bereuen, als der Kiyama das Lacken vor dem Wagen wegschob. Sonnenstrahlen blendeten die drei und Rai musste erstmal niesen. Eine klassische Reaktion eben. Aber wie dem auch sei, sie hatten alle eine Anweisung erhalten und dieser mussten sie nun alle nachkommen. Also hüpfte zuerst Mura aus dem Wagen, dann Chinatsu und zum Schluss der verletzte Rai. Was würde er aber schon großartig ausrichten können? Naja, ein wenig konnte er schon anpacken. Also machte er sich auf den Weg zu dem ersten Wagen um diesen aus dem Schlamm zu hieven. Nach harter Arbeit schaffte das Trüppchen schließlich den Wagen aus dem Schlamm zu schieben. Nun war der andere Trupp an der Reihe. Dieser Trupp hatte sich zur Aufgabe genommen die Medikamente aus dem Stauraum auf die anderen Wagen zu verteilen. Währenddessen machte es sich der Takeshi wieder auf dem letzten Wagen bequem. Dieser war schließlich der Wagen auf den er am Anfang zugewiesen wurde. Man konnte sicher verstehen, dass er nicht so viel arbeiten konnte, wenn er mit Schmerzmittel und Medikamenten vollgepumpt war. Nach wenigen Minuten merkte er, dass sich die Wagen wieder bewegten. Nun konnte die Reise weitergehen!

Es vergingen Stunden in denen nichts passierte. Wenigstens konnten sich nun alle ein wenig erholen. Aber der Erholung wurde nun ein Strich durch die Rechnung gemacht. Dies vernahm der Takeshi als die Wagen plötzlich alle anhielten. Was war da bloß los? Um Antworten auf diese Frage zu finden, hüpfte er aus seinem Wagen heraus um die Lage zu checken. Die Antworten auf die Fragen bekam er sogleich: Sie hatten die gefährlichste Stelle auf dem Weg ins Reich der Blitze erreicht. Die allseits gefürchtete Hängebrücke. Tja, was machten sie nun bloß? Anhalten war jetzt keine Option, da sie gestern schon zu viel Zeit verstreichen hatten lassen. Dort starben immerhin Menschen! Aber der Kiyama hatte die Lösung schon in Petto. Er rief sein Team nun zusammen um die Lage mit ihnen zu besprechen. Nun hatten alle ihre Aufgaben. Mura würde vor den Wagen herlaufen, Chinatsu würde auf den Wagen Ausschau nach den Abständen der Räder halten und Rai würde Ausschau nach irgendwas am letzten Wagen halten. Naja, immerhin war diese Aufgabe nicht so schwer. Sobald er seinen Befehl erhalten hatte, ging er auch schon zurück zu seiner letzten Position und hielt Ausschau nach irgendwas. Eine andere Bezeichnung war nun wirklich nicht zu finden. Was sollte denn schon gefährlich für sie werden? Außer, dass sich im Wald ein Busch bewegt hatte, nachdem die Menge jubelte. Der erste Wagen war nun drüben! Sehr gut! Nun brauchten nur noch die restlichen Wagen über diese gefährliche Stelle. Aber dieser Busch bewegte sich nun wieder…
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Bei jedem Wagen, der die Schlucht und die schwankende Hängebrücke erfolgreich passierte, richtete Mura ein Dankeschön an die Kami, die ihre schützenden Hände über das Team legten. Schließlich hatte er im geistigen Auge schon gesehen, wie Medikamente, Menschen und Pferde in der Dunkelheit der Schlucht verschwanden und ihre Reise einen weiteren düsteren Höhepunkt erfuhr. Der Kiyama schüttelte sich, als er diese Horrorvorstellung aus seinem Kopf verscheuchte. Stattdessen breitete sich Erleichterung in dem Kumonin aus, der schon das Schlimmste befürchtet hatte. Tatsächlich erlaubte sich der Kiyama nun zum ersten Mal ein unbeschwertes Lächeln, hatte er doch immer die waghalsige Passage über die Brücke als das größte Hindernis auf ihrer Reise empfunden.
So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die aus Ärzten und Shinobi zusammensetzende Gemeinschaft schon wieder auf den Weg gemacht hatte, als sich der Kiyama überhaupt wieder Gedanken über die weitere Reise machte. Doch schnell entspannte sich Mura wieder. Sie mussten sich zwar nun noch einige Zeit über Gebirgspässe vorwärtsarbeiten, aber das Schlimmste hatten sie nun vorerst hinter sich gebracht. Auch ein Blick auf den Boden verriet dem Kiyama, dass sie sich nicht weiter um einen rutschigen Untergrund zu sorgen hatten. Dadurch, dass der Pfad direkt in das Gebirgsmassiv hineingeschlagen worden war, war auch der Boden von außergewöhnlicher Härte. Zugegeben, das war nicht ganz ideal für die Pferde, aber vor allem dann verkraftbar, wenn der Himmel sie nicht wieder mit Wasser überschüttete. Umgehend betrachtete der Kumonin die Wolken über ihnen. Prüfend wandten sich die Augen in die verschiedensten Himmelrichtungen, suchten nach Anzeichen für die Windrichtung und musterten Wolkenformationen. Doch auch hier schien die Gruppe Glück zu haben. Der Sonne würde es zwar nicht gelingen durch die dichte Wolkendecke zu brechen, aber sie würden zumindest in den nächsten Stunden von weiterem Regen verschont bleiben.
Hoffte er. Denn obwohl Mura im Großen und Ganzen ein ziemlich fleißiger Schüler gewesen war, zählte Meteorologie nicht gerade zu den Stärken des Kiyamas. Mochte die Ausbildung an der Akademie auch mannigfaltig gewesen sein, es war doch nie möglich gewesen, in all diesen Bereichen in die Tiefe zu gehen. Natürlich konnte man dies über persönliches Interesse und Engagement kompensieren. Mura hatte allerdings dann lieber seine Freizeit damit vergeudet, unter Bäumen ein Nickerchen zu halten. Das waren noch Zeiten… So unbeschwert… Wie ein Traum.
Deutlich entspannter als noch vor wenigen Stunden erlaubte es sich der Kumonin, ein wenig in Tagträume zu versinken.

Während der Kiyama so seinen Gedanken und Tagträumen nachging, war einige hundert Meter eine den Blicken der Reisgruppe verborgene Gestalt mit seinen ganz eigenen Überlegungen beschäftigt. Ein Busch, der neben dieser Person in Bewegung geriet, erregte seine Aufmerksamkeit und ließ ihn aufschauen. Eine Frau, die sich ebenso wie er komplett mit Blättern, Ästen und Farnen getarnt hatte, kam zum Vorschein und ließ einen Fluch vernehmen.
Was hast du gesehen?
Drei Wagen, etwa fünf oder sechs Ärzte und drei Shinobi als Schutzpersonal… Kinder. Bei dieser letzten Bemerkung hob der Fremde eine Augenbraue und musterte die Frau.
Wenn ich mich recht entsinne, dann war es so ein „Kind“, dem du diese hübsche Narbe im Gesicht zu verdanken hast.
Das war etwas anderes. Damals war ich jünger und…
Klüger bist du nicht geworden. Weißt du nicht, wie gefährlich das ist. Die kommen zu einem vollkommen falschen Zeitpunkt. Hätte Fuse auf mich gehört, würde diese Brücke nicht mehr stehen. Ich sag es dir. Die Probleme fangen gerade erst an.
Mit diesen Worten erhob sich der angegraute Mann vorsichtig von seinem Platz und achtete penibel darauf, kein unbedachtes Geräusch zu hinterlassen oder irgendwelche anderen Anzeichen seiner Anwesenheit zu hinterlassen. Sie mussten Fuse warnen und das so schnell wie möglich.

-->Das Geisterdorf
 
Zuletzt bearbeitet:

Dokuiki Takeo

Chuunin
Beiträge
288
Alter
16 Jahre
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link

Es war noch sehr früh am Morgen, als Takeo sich am vereinbarten Treffpunkt vor den Toren der Stadt einfand. Die ersten Infos und den heutigen Treffpunkt hatte er bereits vor zwei Tagen in Form einer kurzen Nachricht an Rai weiter gegeben, doch ein kurzer Blick reichte, um festzustellen, dass sein Partner für diese Mission noch nicht vor Ort war. Warum auch? Takeo war schließlich 20 Minuten zu früh, denn bei seinem ersten Missionskommando wollte er keinen schlechten Eindruck machen. Zwar handelte es sich nur um einen kleinen Botengang, doch hatte dies keinen Einfluss auf die Ernsthaftigkeit, die Takeo bei der Planung der Unternehmung an den Tag legte. Auch bei einem Botengang konnte etwas schief gehen, vor allem wenn man in kürzester Zeit die verschiedensten Ländereien durchqueren musste. Er wendete den versiegelten Umschlag in seiner Hand. Es war nur ein sehr kleines Stück Papier, aber der Inhalt musste sehr wichtig sein, wenn die Übermittlung mittels eines Vogels zu unsicher war. Den Auftraggeber hatte Takeo persönlich nicht einmal kennengelernt. Die Nachricht hatte er vor einer halben Stunde von einem Boten des Fürsten entgegen genommen,der es jedoch auf magische Weise schaffte, in dem zehn minütigen Gespräch mindestens zehn Mal zu erwähnen, wie wichtig es wäre, dass die Nachricht binnen drei Tagen zu ihrem Empfänger ins Reich der Blitze gebracht werde. Durch die Reisen mit der Familie war es für Takeo nicht schwer zu erkennen, dass hier ein enger Zeitplan gesetzt wurde, auch wenn er noch nie in dieser Richtung unterwegs gewesen war. Deshalb machte es ihn umso glücklicher, dass sein heutiger Partner aus dem Reich der Blitze stammte und sie so vielleicht einige Unwegsamkeiten vermeiden konnten. Natürlich hatte Takeo sich nicht auf diesem Wissen ausgeruht und im Vorfeld bereits einige Karten studiert, um sich bestmöglich auf die Reise vorzubereiten, aber Erfahrung war sehr viel wert.
Als Takeo ein zweites Mal auf die Uhr schaute, waren gerade mal fünf Minuten vergangen. Er platzierte sich als auf einer Bank und ließ ein wenig die Seele baumeln. Für die Mission werden wir dir Takeshi Rai zur Seite stellen. Er ist ein genauso erfahrener Genin wie du und kennt sich im Reich der Blitze aus. Mit diesen Worten nahm Takeo den Auftrag entgegen und
seither fragte er sich, warum er die Mission leitete. Rai und er hatten scheinbar die gleiche Erfahrung und Rai kannte sich im Zielgebiet aus. Waren das nicht eigentlich bessere Voraussetzungen? Er machte sich keine Sorgen unterqualifiziert zu sein, aber Rai würde sich vielleicht ähnliche Gedanken machen. Er ging nicht davon aus, dass das ein Problem für Rai sein würde, aber spätestens seit seiner Begegnung mit Kinzoku Kenta wusste er, dass seine Vorstellungen nicht immer mit der Realität übereinstimmten. Vielleicht würde Rai einschlagen wie ein Blitz und Takeo wollte sich gar nicht ausmalen, welche Folgen das für die Mission hätte.
Er schüttelte den Kopf. Nein, Takeo. Nein. Die Erlebnisse in Isekai beschäftigten ihn noch immer täglich und er hatte es immer noch nicht geschafft, mit dem gleichen Maß an Offenheit an neue Bekanntschaften zu gehen, wie vor der besagten Mission. Er biss sich auf die Lippe. Es machte ihn wütend, dass schon eine verquere Person ausreichte, um Risse in seine Überzeugung zu reißen. Er hatte eine Verantwortung und durfte sich durch solche Ereignisse nicht aus der Bahn werfen lassen. Mit einem leichten Seufzer lehnte er sich zurück und ließ seinen Blick gen Himmel schweifen. Die letzten zehn Minuten wollte er mit positiven Gedanken verbringen.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Heute ging es wieder los für den jungen Genin – endlich wieder eine Mission. Der heutige Auftrag bestand darin, einen Brief so schnell wie möglich – innerhalb von drei Tagen – ins Reich der Blitze zu befördern. Das kam dem Kumo-Nin ziemlich gut, da es wieder heimwärts ging. Eine Ewigkeit ist vergangen, in der er nicht zu Hause gewesen ist. Wann war er denn das letzte Mal in seinem Heimatdorf? Das ist sicher schon fünf Jahre her. Heute war also ein guter Tag. Nicht nur, dass er wieder in seine Heimat zurückkehren durfte, auch ein neues Gesicht durfte er heute kennenlernen. Dokúiki Takeo war sein neuer Begleiter in den nächsten Tag. Noch nie hatte er von diesem Kerl gehört, geschweige denn etwas mit ihm zu tun gehabt. Dieser Umstand war aber nicht weiter schlimm, denn der Takeshi mochte es, wenn er neue Bekanntschaften schließen durfte. Dies schürte nur weiter seine Vorfreude auf die Mission. Nachdem er also seine Sachen gepackt hatte, diese bestanden vorwiegend aus Proviant, verabschiedete er sich von seinen Eltern und machte sich auf den Weg zum Treffpunkt. Bevor er aber das Haus verließ, versicherte er sich, dass er auch nichts vergessen hatte. Ninjawerkzeuge, etwaige Kleidung und ein Buch, auch sein Mantel durfte nicht fehlen. Draußen war es mehr oder weniger kalt, kam halt auf das Kälteempfinden des jeweiligen Menschen an. Wenn Rai schätzen müsste, dann betrug es etwa 13 Grad Celsius, eine überaus geringe Zahl. Das lag daran, dass die Welt sich gerade mitten im Wandel befand, nämlich vom Sommer auf den Herbst. Am Morgen war es ziemlich kühl und am Tag nervte einen die Sonne mit ihren 27 Grad, die unerträglich waren, wenn man sich für den Morgen gerüstet hatte. Hachja… wie schön doch der Herbst war. Da er nun seine Ausrüstung gecheckt hatte, konnte es auch schon losgehen. Also machte er sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt am Rande der Stadt, um genau zu sein bei den großen Toren, und nach etwa zwanzig Minuten Gehzeit, plus die zehn Minuten für einen Snack vom Imbissstand, kam er an seinem Ziel an. Nach einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass er doch zehn Minuten zu früh hier war. Doch das stellte sich als kein allzu großes Hindernis heraus, denn sein Partner war schon hier. Woran konnte er dies erkennen? Naja, der war hier so ziemlich der einzige Mensch und er sah aus wie ein Shinobi, was man an seinem Stirnband erkennen konnte. Ohne Rücksicht auf Verluste, sprach der Takeshi den blonden Jungen an: „Yo, mein Name ist Rai. Du wirst dann wohl der Takeo sein? Freut mich dich kennenzulernen.“ Zur Begrüßung reichte das Blauhaar dem Blondschopf die rechte Hand. Dieser nahm die Begrüßung an und schüttelte seine Hand. Das sah doch schon mal vielversprechend aus. Hoffentlich würden die beiden gut miteinander auskommen. Irgendwie kam das Gefühl in Rai hoch, dass dieser kleine Ausflug ziemlich unterhaltsam sein würde – nun freute sich noch mehr darauf.
 

Dokuiki Takeo

Chuunin
Beiträge
288
Alter
16 Jahre
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Aus zehn Minuten positiver Gedanken wurde eine einzige, denn ein Stimme ließ Takeo aus seiner Gedankenwelt aufschrecken. Vor ihm stand ein blauhaariger Junge, seine Hand zum Gruß ausstreckte. Er überragte Takeo nur ein wenig, doch schätzte er, dass die beiden etwa 10 Zentimeter trennten, denn die Haltung des Jungen war ein wenig gebückt. „Yo, mein Name ist Rai. Du wirst dann wohl der Takeo sein? Freut mich dich kennenzulernen“, richtete der Junge sich freundlich an Takeo, womit feststand, dass es sich bei seinem Gegenüber wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Takeshi Rai handelte. Takeo versuchte nicht zu verwirrt zu wirken, während er Rai die Hand schüttelte, und setzte wie so oft ein freundliches Lächeln auf. Ein ehrliches Lächeln, denn Rai schien ein offener und netter Junge zu sein: Das wäre genau das Richtige für eine gemeinsame Reise. „Die Freude ist ganz meinerseits. Du hast richtig geraten. Ich bin Takeo.“ Takeo musterte den Jungen vor sich noch einmal. Er schien deutlich sportlicher unterwegs zu sein als Takeo selbst. Hoffentlich würde das auf der Reise kein Problem werden, denn Takeos Ausdauer und Geschwindigkeit hatten seit seiner Akademiezeit zwar ein wenig zugenommen, jedoch gehörte er bei weitem nicht zu den Athleten der Nation. Irgendwie ironisch, dass genau er ausgesucht wurde, um eine Mission zu leiten, bei der man etwas möglichst schnell von A nach B bringen musste. Vielleicht sollte er seine Kartei im Dorfzentrum nach dieser Mission einmal checken. Nicht, dass man dort ein falsches Bild von seinen Fähigkeiten hatte.
Takeo nickte. „Alles klar. Ich würde vorschlagen, dass wir uns direkt auf den Weg machen. Wir haben ja noch genug Zeit uns zu unterhalten, aber der Zeitplan ist leider sehr eng. In drei Tagen müssen wir diese kleine Nachricht im Reich der Blitze abliefern.“ Takeo deutete auf den kleinen Umschlag in seiner Hand und ließ ihn dann gleich in einer seiner zahlreichen Taschen verschwinden.

Es gab keine Widerrede und so machten die beiden sich gemeinsam auf den Weg. Noch gab es keine Probleme, was die Wahl des Weges anging, denn von den Toren der Stadt musste man zunächst einer langen, befestigten Straße folgen. Jedoch war das wahrscheinlich genau die richtige Möglichkeit, um sich gegenseitig ein bisschen genauer kennenzulernen und gleichzeitig noch ein paar Optimierungen an der bisherigen Missionsplanung vorzunehmen. „Als ich den Auftrag abholte, wurde mir mitgeteilt, dass du aus Kumogakure im Reich der Blitze stammst. Irgendetwas, auf das wir vielleicht achten sollten? Ich gebe zu, dass ich zwar schon ein paar Reisen hinter mir habe, aber in diese Richtung hat es mich tatsächlich noch nie verschlagen.“ Takeo war sich darüber im Klaren, dass dies vielleicht nicht der beste Einstieg für ein Gespräch war, um sich genauer kennenzulernen, denn die Antwort konnte genauso gut sein, dass es einfach nichts zu beachten gab. Dennoch hoffte Takeo, dass dies eine spannende Reise werden würde und über ihre Hobbies konnten sie auch noch zu einem späteren Zeitpunkt reden, denn immerhin würden Sie die nächsten drei Tage miteinander verbringen. Da blieb es wahrscheinlich gar nicht aus, dass man einiges über seinen Gegenüber erfahren würde.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Morgenstund‘ hat Gold im Mund‘ – das sagt man ja immer. In diesem Fall hat die Morgenstund‘ wohl eher eine Mission im Mund, denn es ging sofort los. Kurz und knackig vorgestellt und sogleich marschierten die beiden los. Die Fähigkeit etwas gleich auf den Punkt zu bringen, die hatte der Takeshi in seiner Zeit als Shinobi zu schätzen gelernt. Um den heißen Brei herumzureden war einfach nur sinnlos und vergeudete überaus bedeutsame Zeit – vor allem auf dieser Mission war Zeit ein wichtiger Faktor. Von diesem Faktor hing der Erfolg der Mission ab. Rai war jetzt schon klar, dass sein Partner etwas im Köpfchen hatte. Es war so wie Takeo sagte, sie konnten sich auch auf dem Weg kennenlernen. Die beiden würden in einem Team echt gut harmonieren, das sah Rai jetzt schon. Als sie sich auf den Weg begaben, da wurde ihm eine Frage gestellt, die überaus logisch war. Natürlich wollte der Leiter der Mission wissen womit sie es hier zu tun hatten. Deswegen antwortete der Takeshi prompt auf die Frage: „Hmmm, wir haben dort viele Berge und es regnet sehr oft. Hoffentlich hast du festes Schuhwerk dabei, denn es könnte echt ziemlich nass werden.“ Dabei lachte er ein wenig, denn Spaß musste auch ein wenig sein.

Als das Duo den Weg bestritt, ergab sich irgendwann die Möglichkeit zwischen drei weiteren Verläufen der Straße zu wählen. Da das Blauhaar sich ein wenig mehr auf die Natur als auf den richtigen Weg konzentrierte, er kannte den Weg ja schon, so überließ er zuerst seinem Partner das Führen. Die beiden stoppten natürlich an dieser ersten Weggabelung und der Blondschopf überlegte wo es langging. Nachdem die beiden hier einen etwas längeren Stopp einhielten, sah sich der Takeshi auch mal dazu gezwungen einzugreifen. Dieser war aber nicht weniger verwundert als sein Kamerad, denn auf dem Wegweiser mit den drei Pfeilen in jeweils drei Richtungen, war „Reich der Blitze“ geschrieben. Jetzt wurde er aber ein wenig stutzig, denn wieso stand auf jedem der drei Wegweiser dasselbe? „Naja, weißt du, das sollte eigentlich nicht so sein. Glaubst du ist das ein einfacher Streich oder will jemand, dass wir nicht am Zielort ankommen? Ich mein, ich weiß, dass es rechts in die richtige Richtung geht, aber das war das letzte Mal nicht so.“, mutmaßte Rai. Wahrscheinlich waren einfach ein paar kleine Rotzbuben heute ziemlich lustig drauf und tauschten die Schilder einfach aus. Zum Glück befand sich der Kumo-Nin im Team und dieser wusste den richtigen Weg. „Komm, hier geht’s weiter. Vertrau mir.“, versicherte er dem Anführer. Ab jetzt wollte er sich nicht mehr voll und ganz, oder eher nebensächlich, der Natur widmen, sondern der Mission. Nicht, dass noch etwas Schlimmes passieren sollte. Um die Reise angenehmer zu machen, versuchte er sich deshalb ein wenig am Smalltalk: „Also, Takeo, was kannst du? Ich mein, was sind deine Fähigkeiten? Und wieso bist du eigentlich Ninja geworden?“ Mittlerweile kam ihm diese Frage schon öde vor, denn er stellte sie wirklich jedem Shinobi, dem er begegnete. Trotzdem waren die Antworten immer wieder interessant. Jeder Mensch war einzigartig, so hieß es ja, oder nicht?
 

Dokuiki Takeo

Chuunin
Beiträge
288
Alter
16 Jahre
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Takeo begleitete das Lachen von Rai mit seinem eigenen. Eine einfache und doch passende Antwort, wenn er den Dingen, die er gelesen hatte, Glauben schenken konnte. Viel unwegsames Gelände und gutes Wetter waren doch eher eine Rarität. Er deutete die Antwort so, dass es erst einmal nichts besonderes zu berichten gab. Vielleicht würde die Mission ja gar nicht so schwer werden. Und wenn sich ihnen Probleme in den Weg stellten, die lokales Wissen erforderten, konnte er Rai immer noch gezielt fragen. Takeo zeigte mit einem Finger auf den Rucksack hinter sich. „Meinen Mantel habe ich dabei. Für den Rest muss meine Ausrüstung wohl genügen“, erwiderte er mit einem Grinsen.

Der erste Teil des Weges bestand überwiegend aus Wald und Wiesen. Für viele in seinem Alter wäre das wahrscheinlich eine recht langweilige Aussicht gewesen, doch Takeo – und scheinbar auch Rai – genoss die Aussicht und Atmosphäre sehr. Allzu sehr musste man sich nicht auf den Verlauf konzentrieren, denn die Hauptstraße gab ihn größtenteils vor. Irgendwann musste er seinen Blick dann aber doch mehr auf den Weg richten, als es zunehmend abseits der Straße ging, um die schnellste Route ins Reich der Blitze zu verfolgen. Anfangs noch einfach erreichte das Duo irgendwann eine Abzweigung mit drei Pfaden, die mit einem Wegweiser ausgestattet war. „Kein Problem“ würde der findige Reisende denken, denn natürlich musste man einfach nur dem Wegweiser ins Reich der Blitze folgen. Doch war dies nicht ganz so einfach, wenn es gleich drei mal ins Reich der Blitze ging. Takeo kratzte sich am Kinn. „Davon war in den Reiseberichten nie die Rede...“ Er musste zugeben, dass er seine Planungen auf den späteren Teil der Reise konzentriert hatte, da der erste Tagesmarsch noch sehr gut ausgeschildert sein sollte. Hier scheinbar etwas zu gut. Takeo kramte schon nach seinen Karten, als Rai sich an ihn wandte. „Für mich sieht das alles nach einem Streich aus. Ich fand vor ein paar Jahren auch noch so manches witzig, bei dem ich heute den Kopf schütteln würde, aber das haben wir gleich.“ Gerade als Takeo die Rolle ertastete, bremste sein Reisepartner ihn. Natürlich wusste er den Weg, denn er war hier nicht das erste Mal unterwegs. „Hätte ich dich mal gleich gefragt. Dann gehen wir wohl hier weiter. Du wirst mich ja wohl nicht in die Irre führen.“ Takeo lachte. Eben hatte er noch über die wichtigen Erfahrungswerte eines „Einheimischen“ nachgedacht und kaum eine halbe Stunde später, wo er diese gebraucht hätte, hatte er schon wieder vergessen, dass er von einem begleitet wurde.

Die nächste Frage freute ihn sehr. Es machte ihm immer Spaß, etwas über andere Ninja zu erfahren, und natürlich würde er diese Frage am Ende seines Monologs zurück geben. Sofort schnippte er – wie so oft – ein paar der Taschen an seiner Kleidung auf. „Kräuter, Gifte, Medizin, Pillen. Das begleitet mich quasi seit meiner Geburt und ist mein Steckenpferd. Der Weg des Ninja war jedoch nicht von Anfang an mein Traum. Mein Vater ist Arzt und hätte mich viel lieber in seine Fußstapfen treten sehen. Und eigentlich hat mir auch diese Arbeit immer sehr viel Spaß gemacht. Wahrscheinlich wäre ich jetzt auch dort, wenn mein Onkel nicht gewesen wäre, der mich immer mit Geschichten aus dem Ninjaleben überschüttet hat. Das und meine Freude am Reisen hat mich wohl heute hier hergebracht, denn meine medizinischen Interessen kann ich auch in diesem Beruf sehr gut ausleben. Nun aber genug von mir. Wie sieht's bei dir aus?“

Kaum hatte Takeo die Frage gestellt, wurde das Gespräch von einem lauten Schrei beendet. „Hilfe. Hilfe!“ Takeo wendete sein Blick und sah einen Mann zwischen den Bäumen hervorspringen. „Gott sei Dank! Ihr müsst mir helfen. Meine Frau ist dort drüben zwischen den Felsen gestürzt und kann sich nicht mehr bewegen! Ich bin zu schwach, um sie den ganzen Weg zu tragen.“ Auch das noch. Sie hatten keine Zeit zu verlieren, aber Takeo empfand es auch als seine Pflicht, seinen Mitmenschen zu helfen. „Los Rai. Diesen kurzen Abstecher müssen wir leider in Kauf nehmen. Welche Richtung?“ Der Mann beschrieb den Weg und die beiden Ninja eilten voraus, da sie so sehr viel schneller waren. Außerdem gab es Takeo ein wenig Zeit um mit Rai zu reden. „Wir müssen uns das wenigstens anschauen, aber sei auf der Hut. Es könnte auch ein billiger Trick eines Straßenräubers sein.“ Nach 20 Minuten war die Unfallstelle gefunden und tatsächlich – am Boden lag eine Frau und hielt sich den Knöchel. Takeo machte sich sofort ans Werk. Er legte seine Hand auf und versuchte, mithilfe des Shinsatsu no Jutsu, die Schwere der Verletzung festzustellen. Oh man. Entweder bin ich blind oder wir verschwende gerade unsere Zeit. Er warf einen kurzen vielsagenden Blick über seine Schulter zu Rai. Der Mann war noch nicht aufgetaucht und auch die Frau machte nicht den Eindruck, als könnte sie die beiden überwältigen, doch trotzdem sollten sie auf der Hut sein. „Können sie mir noch einmal genau beschreiben, was hier vorgefallen ist? Ich kann keine Verletzung finden.“ Mit großen Augen starrte die Frau Takeo an. „Was erlauben Sie sich? Ich bin doch ganz eindeutig in Not! Ich bin umgeknickt und muss umgehend ins nächste Krankenhaus gebracht werden! Wohl möglich ist es sogar lebensbedrohlich. Ich habe da letztens dieses Buch gelesen!“ Oh nein. Handelte es sich hier etwa um eine waschechte Drama Queen?
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Wie gebannt lauschte der Takeshi dem Monolog seines Wegbegleiters. Anscheinend hatte er einen angehenden Ninja-Arzt mit sich. Solche Menschen sieht man nicht oft, das war klar. Obwohl Rai ein wenig Ahnung von kleineren Verletzungen hatte, war er nicht gerade viel begeistert von solchen Dingen. Klar, er konnte es ertragen Blut zu sehen und Erste Hilfe musste ein Shinobi draufhaben, aber er könnte nie einfach nur hinten stehen und warten bis sich jemand verletzte – das war nicht sein Stil. Gerade als er selbst auf diese Frage antworten wollte, wurde die kleine Gruppe von einem Mann mit schütterem Haar vom Wald angesprochen. Och Mann, das hatte ihnen noch gefehlt. Sie konnten nicht einfach so weitergehen, denn Menschen zu helfen war ihre Pflicht. Überhaupt wenn es um verletzte oder kranke Menschen ging, musste Takeo ihnen doch helfen. Also ließen die beiden sich den Weg zur Unfallstelle beschreiben und sie machten sich schnurstracks dorthin auf den Weg und ließen den Mann Staub fressen. Während die beiden Ninja zum Unfallort eilten, setzte sich ein Gedanke in Rais Kopf, der von Takeo wiederum bestätigt wurde. Was wenn die zwei ein Räuberpaar waren? So wie Bonny und Clyde? Beide mussten Vorsicht walten lassen und nichts überstürzen. Aber seit wann ließ sich Rai von ein paar kleinen Straßenbanditen übers Ohr hauen? Sicher nicht seit seinem Kampf mit der Chimäre, denn dieser würde ganz sicher in Geschichtsbüchern niedergeschrieben werden.

Die beiden kamen am vermeintlichen Ort an und sie mussten beide erschrocken feststellen, dass sich die Frau ganz und gar nicht verletzt hatte. Nun schlugen allen Sinne bei Rai auf Alarm, denn der Begleiter der Dame war noch immer hinter ihnen und nicht in Sicht. Versuchte sie die beiden mit ihrer Performance abzulenken? Darüber konnte der Takeshi nicht viel nachdenken, denn die Frau schien bemerkt zu haben, dass er sich nicht normal verhielt und sich umsah. Sie sprach, nein sie schnauzte, ihn an: „Und was ist mit Ihnen? Glotzen Sie nicht so und helfen Sie lieber einer Dame in der Not!“ Was war das denn für eine? Trotz dieser dreisten Aufforderung kam er ihr nach und Rai trat näher an sie heran. Mittlerweile hatten er seine Deckung wieder fallengelassen, denn was brachte es sich? Rein gar nichts. „Mir tut der Knöchel weh und schau mal da, er ist total blau und angeschwollen! In dem Buch stand, dass diese Symptome auf einen Bruch hindeuten!“ Also so viel Rai mit seinen medizinischen Kenntnissen beurteilen konnte, fehlte dieser Frau rein gar nichts. Damit sie endlich Ruhe gab, tat er so als ob er ein Heil-Jutsu einsetzen würde, indem er seine Hände über den besagten Knöchel legte und ein kleines bisschen Raiton-Chakra durch sie hindurchfließen ließ. Dies führte zu dem Effekt, dass sie blau zu leuchten begannen – der Glaube bewirkte schließlich Wunder. Aber nicht bei ihr, nein, sie startete prompt die nächste Szene: „Aua, was soll das denn?! Sie sollen ihn nicht noch mehr verletzen! Was bringen die euch auf der Akademie eigentlich bei?!“ Also jetzt reichte es ihm auch schon. Diese kleine Menge an Chakra tat nicht weh, es kribbelte höchstens und das nur ganz leicht. Also eigentlich kaum merkbar. Aber diese Frau… diese Frau machte wieder ein richtig krasses Thema draus. Jetzt riss auch der letzte Geduldsfaden bei dem Kumo-Nin: „Also gut, wenn Sie die Hilfe von uns nicht annehmen wollen, dann bleiben Sie doch hier liegen. Wissen Sie eigentlich was Sie da reden? Mein Partner hier ist ein ausgebildeter Arzt und auf dessen Meinung pfeifen Sie?!“ Kurz ging er weg um ein wenig Dampf abzulassen. Mittlerweile war auch der Mann von vorhin zur Szenerie dazu gestoßen. Nach wenigen Augenblicken kam Rai wieder zu sich und machte ihr ein letztes Angebot: „Nun gut, wir helfen Ihnen noch einmal und Sie lassen sich auch helfen. Wenn Sie sich nun nicht helfen lassen, dann sind wir weg und setzen unsere WICHTIGE Reise fort. Verstanden?“ Offensichtlich hinterließ dieses Ultimatum einen Eindruck bei ihr – ihr Gesichtsausdruck änderte sich drastisch. „Takeo, mach dein Ding.“
 

Dokuiki Takeo

Chuunin
Beiträge
288
Alter
16 Jahre
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die Maskerade dauerte noch eine ganze Weile an und Takeo nutzte den Moment der Ruhe, den Rai ihm verschaffte, um sich die Situation durch den Kopf gehen zu lassen. Warum wurden sie hierher geholt? Das Pärchen war eindeutig zu schwach, um die beiden auszurauben, und den Moment für einen Hinterhalt hatten sie ohnehin verpasst. Was also bewegte sie zu diesem Schritt? Er konnte sich den Knöchel der Frau noch so lange anschauen und war sich doch sicher, dass es ausgeschlossen war, dass sie Schmerzen hatte. Sie brauchte keine Hilfe. War es wirklich nur Aufmerksamkeit? Zumindest der Mann hatte an der Straße den Eindruck erweckt, dass er ernsthaft besorgt war. Es war jedoch nicht allzu schwer zu erkennen, dass dieser zunehmend nervöser wurde, als Rai seine Frau anfuhr und das ganz sicher nicht mehr, weil er sich Sorgen machte. Hier wurde irgendetwas gespielt und Takeo hatte keine Lust – und vor allem keine Zeit – mitzuspielen. Er war sich nicht sicher, ob Rais Umgang mit den vermeintlichen Zivilisten unbedingt angebracht war, jedoch war er effektiv. Sein selbstbewusstes Auftreten wirkte scheinbar einschüchternd auf die Anwesenden und das Drama nahm langsam ein Ende.

„Ich werde die Stelle ein wenig beruhigen. Mehr kann ich nicht tun.“ Sein kurzer Einsatz des Chiyu Ryoku no Jutsu erweckte wenigstens den Eindruck, als gäbe es etwas zu heilen, und die Frau gab jetzt wenigstens Ruhe. „Ooooh. Ja. Jetzt sind wir auf dem richtigen Weg. Mir geht es schon viel besser!“ Sofort sprang sie auf und streifte sich den Dreck von den Klamotten. „Vielen Dank, ihr noblen Shinobi!“ Takeo deutete eine kurze Verbeugung an. Trotz dieser ganze Scharade konnte er die Höflichkeit nicht fallen lassen – eine doofe Angewohnheit. „Keine Ursache. Es ist unsere Pflicht, zu helfen wo wir können.“ Er setzte ein Lächeln auf. „Wir müssen dann auch weiter. Ich wünsche noch eine gute Weiterreise.“ Er wandte sich von den beiden ab – der Mann war inzwischen an ihre Seite getreten – und bedeutete Rai, dass es nun weiter ging, als die Frau ihm am Ärmel packte. „Nein, nein! Nicht so schnell. Lasst uns euch auf einen Tee und eine Mahlzeit einladen. Das ist das Mindeste was wir tun können.“ Er legte seine Hand auf ihre und streifte sie von seinem Arm ab. Nicht sehr kraftvoll, aber bestimmt. „Meine Dame. Sehr großzügig, doch wir haben wirklich keine Z-“ Er konnte nicht einmal den Satz beenden, bevor sie schon wieder wild mit den Armen fuchtelte und ihm ins Wort fiel. Langsam wurde es sogar für Takeo lästig. Zudem erkannte er langsam, was hier für ein Spiel gespielt wurde. „Wir haben wirklich keine Zeit. Wenn Sie ihren Dank ausdrücken wollen, dann entrichten Sie eine Spende an die Dorfverwaltung von Shirogakure. Auf Wiedersehen!“ Takeo war nicht der Schnellste, aber schnell genug, um mit Rai zu verschwinden, bevor die Frau erneut etwas einwenden konnte.

Als sie die Reise ins Reich der Blitze wieder aufnahmen warf er einen kurzen Blick auf seine Uhr. „Oh man. Die Aktion hat uns fast eine Stunde gekostet.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber uns sind in der kurzen Zeit zwei merkwürdige Unwegsamkeiten begegnet. Wenn du mich fragst, waren das zwei zu viel. Wir sollten auf der Hut sein, denn vielleicht hat jemand etwas dagegen, dass dieser kleine Umschlag sein Ziel rechtzeitig erreicht.“ Er deutete noch einmal auf seine Tasche und zog dann das Tempo ein wenig an. Rai würde das wahrscheinlich gar nicht so sehr merken, da er körperlich deutlich trainierter war als Takeo, aber im Gesamtergebnis würde diese kleine Erhöhung hoffentlich sichtbar sein. „Nun aber zurück zu unserem Gespräch: Was hat dich hier hergebracht?“
 
Oben