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Hiragana Kayros

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#10


Letztlich waren sie alle nur hier, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Umringt von Schönheiten, berührt von warmen Händen; es war wohl eindeutig, dass es etwas im jungen Toshirou gab, was sich gegen seine Pflichten sträubte. Man wünschte sich, mehr Frieden in der Welt vorzufinden, mehr Herzlichkeit und vor allem die Gabe, schöne Zeit langsamer vergehen zu lassen. Sein Augenpaar suchte nach dem der hübschen Kyande, jedoch blieben sie hängen an einem Saum seidener Leidenschaft. Seine Augen trafen auf die Schlitze einer Maske, verschoben von einem roten Handschuh. Dahinter funkelten zwei Augen, und leider war er nicht in der Lage, ihre Farbe zu bestimmen. Waren sie braun, blau, oder gar grau? Er wusste es nicht, aber auf jeden Fall nicht weiß – ein großer Trost.
Die beiden Frauen wechselten kurz ein paar Worte – Toshirou schien zu beschäftigt mit seiner Maskerade. Wirklich, die Maske schien zu groß und die Ärmel zu kurz, egal, wie oft er sie zurechtrückte. Dennoch hatte auch er ein paar Worte an die Fremde. Es war ein Maskenball, und auch wenn er sich seinem Ende neigte, der Mutige spielte. Die Worte waren leise und eindringlich, ja verschwörerisch und dunkel, aber sowohl die Blauhaarige als auch ihre Gesprächpartnerin konnten sie gut vernehmen: „Der Vogel hat die besten Augen, meine Gute. Ich begleite die junge Kyande hier, denn wie schon der reimende Sojin vor einiger Zeit bemerkte, sie hat einen erlesenen Geschmack. Ohne Begleitschutz würde sie sicher in Gefahr geraten.“ Und schon verschwand der junge Mann, sein blutroter Umhang flatterte leicht um seine Beine, während die beiden Menschen aus dem Saal flüchteten.
Kyande flüsterte, und der junge Mann schüttelte den Kopf. Sie liefen einige Schritte, scheinbar völlig ignoriert von Wachen, Gästen und den ominösen Angreifern. Endlich waren sie dort angekommen, wo die junge Frau die Bibliothek vermutete – richtig vermutete. Das Licht war spärlich, es gab weder Fenster noch zahlreiche Lichter, anders als im Saal. Es war sogar so wenig, dass der junge Mann durch seine Maske nicht viel erkannte. Kyande erklärte, warum sie die Bibliothek angestrebt hatte. Der junge Blondschopf, der nur halbherzig zuhörte, folgte ihrer Bewegungen und wusste einige Augenblicke später, wie er den Geheimgang wohl finden konnte. Der junge Mann ging ein paar Schritt, hörte ein dumpfes Knirschen und betrachtete den Teppich, auf dem er stand. Wie erwartet war dieser Läufer ziemlich schwer und groß, ganz so, als würde er eine Falltür verbergen. Kyande war irgendwo zwischen den Regalen verschwunden. Kurz entschlossen trat der Mann an die Seite, zog mit einiger Kraft den Teppich an die Seite und entdeckte tatsächlich einen Eisenring, eingelassen in einem Holzbrett.„Kyande, schaut her!“, rief der junge Mann und drehte sich in die Richtung der Dame. Als sie um die Ecke kam, hörte sie noch: „Das hier müsste der Geheimgang sein!“ Doch viel wichtiger war wohl der Anblick, der sich ihr bot, denn Toshirou hatte seine Maske abgenommen...


Alles auf diese Karte. Die Sache eskaliert, also Feinde ausschalten oder Verbündete einen. Wir brauchen die Siegel! Warum aber so auffällige Verhaltensmuster? Er wurde aus den Feinden einfach nicht schlau. Es musste ein Plan dahinterstecken, aber es schien alles rein willkürlich abzulaufen. Ob seine Freundin mehr verstehen würde als er?
 

Iwamoto Yuto

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#6: "Die Nacht ist zum Tanzen noch jung genug."

Wenige Momente vor der Flucht mit Toshirou an ihrer Seite aus der Empfangshalle, hatte der eben genannte noch einige Worte an Fräulein Rosenrot gerichtet, die Kyande jedoch nur bruchstückhaft mitbekommen hatte. Die Person hinter der Maske war jedoch wachsam wie eh und je gewesen und hatte die Worte in vollem Kontext aufgenommen, konnte aber trotzdem nicht wirklich etwas mit ihnen anfangen. Doch das machte nichts, denn auch wenn Kyande just in diesem Moment auf den zwei eigenen Füßen stehen musste, so hatte sie doch die Rücksicherung die ein oder andere Überraschung unter ihrem Kleid verborgen zu haben. Sei es auch nur ein Paar rasierter Beine.

Doch zurück zur Bücherhalle, in der die beiden gerade auf der Suche nach einem Geheimgang waren, den sie irgendwo hinter einem Bücherregal oder sonst wo vermutete.
Während sie durch die Reihen der Bücherregale schritt und ihre Augen fasziniert über die vielen Einbände huschten, bemerkte sie, dass Toshirou sich gar nicht zu ihren Worten geäußert hatte, sondern einfach alles hinnahm und ebenfalls direkt damit anfing nach einem Mechanismus oder einer versteckten Türe zu suchen. Sie fand sich damit jedoch einfach ab und versuchte nicht seine Handlungen zu hinterfragen, denn er unterließ dies schließlich auch. Warum also Zwietracht und Skepsis sähen, wenn es nicht von Nöten war?
Behutsam klopfte sie mit ihrem Handrücken auf einige Buchrücken und Regalwände, wenn sie der Meinung war, dass diese Stelle merkwürdig oder gar verdächtig aussah. Ihr einziger Erfolg dabei war es einige wirklich interessante Bücher zu finden, die sie am liebsten direkt eingesteckt hätte um sie zu einem ruhigeren Zeitpunkt in ihrem Leben durchzuschmökern. Vielleicht würde es ja sogar noch einen geben, doch momentan konnte sie von solch einer Situation nur träumen.
Schon bald wurde sie jedoch aus ihren Gedanken gerissen und von ihrer kleinen Entdeckungstour abgebracht, denn Toshirou schien etwas gefunden zu haben - tatsächlich. Eine Falltür war sein Fund, die man schlichtweg unter einem schweren Teppich versteckt hatte. Irgendwie war sie der Meinung etwas spannenderes entdecken zu müssen, wie beispielsweise einen Mechanismus, der ein Bücherregal zur Seite rücken ließ und mit knarrenden Lauten einen dunklen Gang vor ihnen freilegte. Eine Falltür würde es aber wohl auch tun, denn zumindest war dies der beste Hinweis den sie bisher hatten. Sollte sich die Falltür als Niete herausstellen, dann müssten sie eben einfach weitersuchen.
Was jedoch viel spannender war, war das Gesicht von Toshirou, der aus unbekannten Gründen seine Maske abgezogen hatte. Wie es der Zufall so wollte, war ihr das Gesicht natürlich bestens bekannt. Doch was nun? Kampf, Flucht oder weiterhin die Rolle spielen, die bisher so gut funktionierte? Bei genauerer Betrachtung war weder noch in dieser Situation eine gute Option. Ein Kampf wäre unnötig, denn soweit Kyande ihr Gegenüber einschätzen konnte, stellte er zumindest alleine keine große Gefahr für sie da. Eine erneute Flucht wäre suboptimal, denn dabei würde sie wohl nicht nur wahrscheinlich Rosenrot in die Arme laufen, sondern auch die Falltür hinter sich lassen, was definitiv nicht ihre Absicht war. Die Rolle weiterspielen würde jedoch ebenfalls nicht nützen, denn rein aus Höflichkeit müsste sie, als Dame, ebenfalls ihre Maske lüften. Eine Alternative musste her und war auch schon gleich gefunden. Man nehme einen Überraschungseffekt, ein gewagtes Tänzchen und einen Hauch Romantik, den man sorgfältig im Raum verteilte. Fertig war die Laube.

Mit einer eleganten Bewegung, bei der ihr Kleid flatterte, nahm Kyande für einen winzigen Augenblick ihre Maske ab und entblößte Toshirou ein ihm bekanntes Gesicht. Doch bereits beinahe im selben Moment war die Maske wieder an ihrer Stelle und Kyande schoss mit atemberaubender Geschwindigkeit auf Toshirou zu, griff seine Arme und wirbelte mit ihm ein ganze Stück weiter zu einem Bücherregal, welches sie zugleich im Rücken hatte, während er vor ihr zum stehen kam. "Schön dich zu sehen.", flüsterte sie ihm zu. "Bevor du fragen möchtest, ob wir mit der Leiche irgendetwas zu tun haben - nein haben wir nicht. Weder weiß ich wie es dazu kam, noch wer die Person war." Während Kyande sprach musste Toshirou ihren leichten Atem auf seinen Wagen spüren können. Jeder der den Raum bereten würde, würde dies für eine völlig normale Szene halten, zwischen zwei Personen, die sich für einige Momente zurückziehen wollten. Die aufgedeckte Falltür einige Schritte entfernt mochte dieser Szenerie zwar etwas groteskes verleihen, jedoch erst auf den zweiten Blick. Dieser kurze Augenblick dazwischen würde für eine Reaktion reichen um einen möglichen Feind abzuwehren. Zuvor musste jedoch erst abgeschätzt werden, ob die Person direkt vor ihr nicht ebenfalls ein Feind war. "Ich bin auf keinen Kampf aus, solange du es nicht bist." Man mochte einen leicht bitteren Unterton in ihrer Stimme erkennen, die auf ein gewisses Geschehnis in der Vergangenheit der beiden verwies, dennoch, die Freude ihn wiederzusehen nahm den größten Teil ihrer Stimmlage ein. "Zumal schätze ich, dass wir eine recht ähnliche Aufgabe haben und ein bisschen Rückendeckung nicht schaden könnte."
Wie würde Toshirou auf dieses Angebot wohl reagieren? Wie würden etwaige Nachzügler auf diese Szenerie reagieren? Aber vor allem, wie lange würden sie in dieser Position verharren?
 
M

Mameha Junko

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#8 im Himmelslicht

In dem berühmtesten und ausführlichsten Werk über Strategie wurden die verschiedenen Faktoren der Kriegsführung in fünf Kategorien unterteilt. Diese fünf Faktoren flossen in jede Aktion von Rosenrot ein, selbst wenn sie gerade ein hammerscharfes, aufreizendes rotes Kleid trug und sich auf einem Maskenball königlich amüsierte. Der erste Faktor lautete: Moralisches Gesetz. Jeder Mensch handelte nach eigener Moral und eigenen Maßstäben. Indem sie diese aufnahm und jeden ihrer Mitmenschen nach der Harmonie, die sie erstrebten, einschätzte, gewann sie tiefe Einblicke in deren strategisches Handeln. Auch war von dem Moralischen Gesetz des einzelnen seine Loyalität und natürlich sein Gehorsam gegenüber Autoritäten abhängig. Kommandant und Disziplin erklärten sich von selbst, aber dann gab es noch zwei andere Faktoren, die der Erklärung bedurften: Himmel und Erde.

Himmel bedeutete Tag und Nacht, Kälte und Hitze, Zeit und Jahreszeiten.
Erde bedeutete kurz gesagt Logistik; Distanzen und Sicherheit, Wegebereitung und die Chance, Leben und Tod auf dem Weg zu riskieren.

Wahre Weisheit lag im Wissen, den Himmel zu betrachten ohne die Notwendigkeit, einen Schritt aus der Sicherheit des Heims zu tätigen. Die Maske der flirtfreudigen Dame Rosenrot bröckelte im Angesicht des Wissens, welches sie in einem kurzen Gespräch bereits gesammelt hatte - der Himmel, der sich ihr offenbart hatte. Wo vorher ein milde amüsiertes Lächeln die roten Lippen zierte, war nun Ausdruckslosigkeit zu sehen, die sinnlichen Bewegung waren der professionellen Geschmeidigkeit gewichen. Wie überaus schade, dabei hatte ihr die Rolle von der Dame in Rot eigentlich sehr gut gefallen. Die Maske, die sie an diesem Abend getragen hatte, war eine Frau, attraktiver und geheimnisvoller als sie selbst, eine durch und durch anziehende Person mit Amüsement als vorherrschendes Ziel. Manchmal wünschte sie sich, ein solcher Mensch sein zu können, aber das war schlichtweg nicht möglich.

Und es war noch weniger möglich, wenn man bedachte, dass sie genau wusste, dass hinter dieser Tür ein Verbündeter und ein Sora-Nin warteten. Die Zeichenfolge und Schlüsselwörter in diesem Sinne waren nur allzu eindeutig gewesen, sodass sie es nicht zulassen konnte, hier einen Kameraden möglicherweise in Gefahr zu wissen. Gleichwohl machte sie sich Sorgen um den Hinketsu, den sie fast schon eindeutig als Kibo identifiziert hatte. Darum musste sie sich wohl später können, wenn es nicht ihre sorgfältig platzierte Falle tat. Sie würde den eingesetzten Chakravorrat mit hoher Wahrscheinlichkeit gleich sehr vermissen.

Einmal durchgeatmet und Schultern gestrafft, Hand an die Klinke. Die Tür schwang auf und Rosenrot, von der gesamten Ausstrahlung jetzt eine Kunoichi, kein Gast auf diesem Fest, nahm die Szene auf: ein demaskierter Shiro, eine blaue Dame auf viel zu großer Nähe ... das war der Moment, in dem sie bereits reagierte und mit einem raschen Fingerzeichen versuchte, das Gleichgewicht Kyandes zu stören. Sollte dieses simple Genjutsu klappen, würde Kyande ins Taumeln geraten, wenn nicht sogar zu Boden fallen, aber sogleich wieder Herrin ihrer Sinne sein. Wenn nicht, dann war hier die Angelegenheit hier ohnehin schwieriger als bisher angenommen.

Für den ersten Augenblick hatte Rosenrot noch nicht einmal Zeit, die Falltür zu bemerken, so sehr war sie damit beschäftigt, Schneeweißchen erst einmal zu Fall zu bringen.
 

Iwamoto Yuto

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#6 kommt ins Rollen.

Wie lange Toshirou und Kyande ihre intime Nähe genossen oder viel mehr, wie lange Toshirou diese zulassen wollte, lag, trotz Kyandes bestimmten Griffes, ganz an Toshirou. Was der Gute jedoch nicht bestimmen konnte, eben wegen ihres Griffes, war das Auftreten von Fräulein Rosenrot und Kyandes eher ungewollten Reaktion darauf.

Offensichtlich war Rosenrot herzlich wenig von dem sich ihr bietenden Bild begeistert, da sie wortlos versuchte, die beiden auseinander zu bringen und somit lediglich Taten folgen ließ. Das Genjutsu, welches sie wirkte um eben das angestrebte Ziel zu erreichen, war eine recht simple und eigentlich ziemlich schwache Technik. Doch die Tücke dieser Technik bestand darin, den Gegner zu überraschen und ihn im richtigen Moment straucheln zu lassen, denn alles was sie bewirkte, war eine kurze Gleichgewichtsschwäche zu verursachen.

Die klügste Wahl war diese Technik jedoch nicht unbedingt, denn was tat ein Mensch für gewöhnlich, rein aus einer natürlichen Reaktion heraus, wenn er ins Straucheln geriet? Richtig. Er versucht sich an das nächstbeste, solide Objekt zu klammern, um sich auf den Beinen zu halten. Das Objekt, welches just in diesem Moment die angeforderten Kriterien erfüllte, war offensichtlich - Toshirou.
Ungewollt kräftig riss Kyande Toshirou mit sich gen Boden, als ihre Beine - die sich dabei wie Pudding anfühlten - unter ihr für einen Moment nachgaben, da Rosenrot definitiv das Element des Überraschungseffektes auf ihrer Seite hatte. Mit einer sicherlich zirkusreifen Rolle, bei der Kyande zuerst unsanft mit dem Rücken aufkam, verlagerte sich ihre zuvor stehende, in eine nun liegende Position. Eigentlich wäre Kyande schlussendlich auf Toshirou gelandet, doch sie erzwang eine weitere Drehung, die sie unter Toshirou brachte. Der zuletzt genannte befand sich nun sicherlich verdutzt in einer leicht aufgesetzten Haltung auf Kyande. Die zusätzliche Drehung war jedoch keineswegs Willkür, sondern eine Handlung, um in eine zwar nicht weniger intime, dafür jedoch umso optimalere Position zu gelangen. Wäre sie auf Toshirou gelandet, dann würde sie von Rosenrot abgewendet sein und wäre somit zwischen den Beiden. So jedoch konnte sie an Toshirou vorbeilinsen um Rosenrot zu beobachten und hatte mit einem Bein, welches sie nur leicht bewegen müsste, die Schwachstelle eines - zumindest fast - jeden Mannes unter Kontrolle. Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er.
 

Hiragana Kayros

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Es war ein leicht verstörender Gedanke. Man befand sich in einer Welt, wo aller Schein zu Sein wurde, zumindest für Augenblicke. Und waren diese vorbei, zerschlugen sich Welten. Es war nicht unbedingt angenehm für den jungen Mann, feststellen zu dürfen, dass die hübsche junge Dame ein alter Kumpel von ihm war, vor allem aber stellte er sich ungewollt die Frage, ob sich eben dieser junge Mann für seine Maskerade hat rasieren lassen, selbst das Messer angelegt hatte oder ob er von Natur so haarlos war. Aber den Gedanken vertrieb sein Freund recht schnell wieder, als dieser sich den jungen Toshirou schnappte, dem nicht einmal genug Zeit blieb, um seine Maske wieder aufzusetzen, ehe sie einige Pirouetten drehten, um in der Nähe der Bücherregale zum Stehen zu kommen. Einen Augenblick später leitete die junge Kyande ein Gespräch ein. Nach ihren ersten Worten sah der Junge die Person im Kleid ein wenig verständnislos an, aber dieser Blick währte nur einen kurzen Moment.
"Einem Brieffreund", der Hiragana nutzte dieses Wort bewusst, und es schwang eine gewisse Bitterkeit mit, "zu bekämpfen liegt nicht in meinem Metier." Soweit dazu. Ob er etwas dazu sagen würde, wusste er nicht, aber Kayros hatte nun wirklich andere Sorgen - die Yuto eindeutig mit ihm teilte. Die Aufgabe. "Tori und Sojin sind Itoe und Kimihiro. Die Dame in Rot ebenfalls eine Kunoichi - oder Shinobi - aus Shiro. Ich weiß nur noch, dass Ryoichi und Junko mit auf dieser Mission sind, aber ich weiß nicht, wer sie sind. Wir haben aber einen Maulwurf, wird vermutet. Wenn die Dame in Rot..." Weiter kam der Iryonin nicht, denn plötzlich sprang die Tür auf. Eben diese besagte Frau im blutroten Kleid verursachte das Aufsehen, während die beiden Herren irritiert herüberblickten. Kayros' Blick fiel auf die Haltung der Frau - er glaubte, diese Haltung zu kennen, ohne sie wirklich zuzuordnen zu können - ehe er auch schon von Kyande mit einer unerwartet großen Kraft zu Boden gezerrt wurde. Zugegeben, so nah waren sich die beiden Personen noch nie gekommen, und es vermutlich auch nie wieder werden, aber es war nun wirklich nicht die Gelegenheit, darüber nachzudenken.
Vielmehr merkte der junge Shinobi, wie er mehr oder minder als Geisel genommen wurde. Was hatte der junge Iwamoto vor einigen Augenblicken noch gesagt? Aber Kampf bezog Geiselnahmen nicht ein, wie es scheint? In jedem Fall hing der Hiragana in den Seilen... Schneeweißchen gegen Rosenrot, Runde 1!
 
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Mameha Junko

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#8

Das erste Gesetz der Tragödie lautete, dass eine Sache erst soweit gediehen war, wie sie gedeihen kann, wenn es am Schlimmsten um sie steht, wie es überhaupt um sie stehen kann. Diese Maskerade schickte sich an, langsam in eine Tragikkomödie abzurutschen und die Dame in Rot hatte nicht vor, den Entwicklungsverlauf weiterhin zu begünstigen.

Aber an dieser gesamten Situation waren ein paar Dinge unverständlich. Wieso hatte der Shiro-Nin, namentlich Hiragana Kayros, den sie durchaus kannte, die Pause, welche man ihm verschafft hatte, nicht genutzt? Warum hatte er die Lockerung des Griffes nicht genutzt, um die Dame mit einem gezielten Medic-Trick außer Gefecht zu bringen? Warum wehrte er sich nicht? Musste sie denn alles alleine machen? Die Logik diktierte, dass Kayros wahrscheinlich zu verschreckt, erschüttert oder ebenfalls unter Einfluss eines Genjutsus stand, als dass er sich rühren konnte. Möglicherweise hatte er sich auch im Laufe des Abends ein wenig in die Dame verguckt und war nun zu überrascht und enttäuscht, um zu handeln.

Spekulation. Sie hatte keine Zeit dafür.

Mit einer fließenden Bewegung wurde die Tür endgültig hinter Madame Rosenrot zugezogen, um die Privatsphäre zu wahren, während sie die Situation genau in Augenschein nahm. Wie man es auch drehte oder wendete, mit blindem Aktionismus kam sie hier vermutlich nicht weiter, ohne Kayros' Gesundheit zu riskieren. Demzufolge mussten andere Saiten aufgezogen werden.

"Lass' ihn los, Mädchen." Die Stimme war ein wenig abfällig, wie Stahl, der unter weicher Seide verborgen wurde. Selbst in diesem Augenblick lag in der Stimme noch ein Hauch von Mysterium verborgen, eine lockende Melodie. Mit ihrer schlanken Taille und ihren geschmeidigen, anmutigen Bewegungen entsprach Rosenrot einem gewissen Schönheitsideal, welches sie anscheinend recht gut auszunutzen wusste. Doch die Maske bröckelte, symbolisch gesehen.

"Ich habe bisher einen entzückenden Abend verbracht und mir steht nicht der Sinn nach Gewalt. Aber solltest du ihm auch nur ein Haar krümmen, werde ich jeden einzelnen deiner Knochen brechen, dich in aller Ruhe häuten und über kleiner Flamme rösten, bis du um den Tod bettelst ... nur um dann deine Seele bis in alle Ewigkeit an das Hemd eines Lebrahkranken zu binden."

Jedes einzelne Wort enthielt so viel Gewicht, dass diese Drohung aus dem tiefsten Inneren des Herzens kommen musste. Du wolltest, dass sie mehr Farbe zu deiner Freundschaft bekennt? Hier ist sie, in schrecklichster Form, die man sich vorstellen kann. Aber langsam wurde beiden bewusst, je mehr sie in ihre eigene Rolle zurückschlüpfte, dass sie diese Stimme kannten.

Ach ja, und falls irgend jemand während der Rede an der Gewaltbereitschaft oder gar an der Aktionsfähigkeit Rosenrots zweifelte, hatte er selbst Schuld.
 

Iwamoto Yuto

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Auch bei #6 fällt die Maske.

Spekulationen waren wohl sicherlich Sinn und Zweck dieses Maskenballs, denn bisher wusste wohl niemand genau was hier eigentlich geschah. War es tatsächlich nur ein schöner Abend? Ein Ball mit ein wenig mehr? Oh nein, ganz bestimmt nicht, denn schließlich gab es schon eine Leiche und wenn man genügend im Keller rumstochern würde, dann würde man sicherlich auf weitere stoßen. Doch es war sicherlich ausreichend, wenn man diese erst zu einem späteren Zeitpunk ausgraben würde, oder nicht?

Einer Tragikkomödie glich die sich bietende Szenerie definitiv, denn noch wusste keiner der im Raum anwesenden drei Personen, von allen Identitäten, die sich hinter den Masken verbargen. Wenigstens Toshirous Identität war zum jetzigen Zeitpunkt bereits bekannt, doch die beiden anderen sollten auch noch folgen. Man würde sicherlich vom Spruch "Ladies first" Gebrauch machen, doch da Rosenrot Kyande bereits einen sinnbildlichen Tritt in den Allerwertesten verpasst hat, bot es sich an, dass sie die nächste in der Reihe sein würde. Warum auch nicht, irgendwann würde schließlich jede Maske fallen.

"Es freut mich zu hören, dass du nicht kämpfen willst. Von uns beiden würde wohl auch sicherlich keiner diese prunkvollen Räumlichkeiten beschmutzen wollen." Nein definitiv nicht. Schon gar nicht in diesem Raum, der voller Bücher war. Eher hätte er sich ergeben oder den Kampf in den Flur vor diesem Raum verlegt, denn jedes Buch hatte für Kyande einen gewissen Wert, auch wenn der Inhalt Schund war. "Nun, unsere Brieffreundschaft konnte in letzter Zeit nicht unbedingt aufleben, vieles ist passiert. Doch dafür läuft man sich ja hin und wieder, gänzlich zufällig über den Weg." Mit einem warmen Schmunzeln schloss sie ihren Satz ab und kam auch nicht mehr zu irgendetwas anderen, bevor Kayros seine Worte ebenfalls beendet hatte, da schließlich der Auftritt von Rosenrot, der Sturz, die Rolle und die schlussendliche aktuelle Ausgangsposition die dem geneigten Leser bereits bekannt war, geschah. Vor letzterem hätte Kyande es übrigens bevorzugt, sich eigenständig zu demaskieren, bevor es Kayros dies für sie übernommen hatte. Doch dies tut nichts zur Sache.

Die beiden lagen noch immer in einer merkwürdigen Pose auf dem Boden, als Rosenrot die Tür hinter sich geräuschvoll schloss und näher an sie herantrat. Während Rosenrot fluchte und fürchterlich drohte, bröckelte langsam ihre Maskierung und Kyande und Kayros hatten eigentlich gar keine andere Wahl als ihr gebannt zu lauschen. Jedoch stutzen wohl beide, als sich die Stimme des Fräuleins langsam änderte. Wahrscheinlich wollte sie sich gegenüber Kayros zu erkennen geben, doch auch für Kyande war dies keine unbekannte Stimme. "Ist das etwa...?" Kyandes Flüstern war eigentlich nur ein lauter Gedanke, der unachtsam ausgesprochen wurde, doch da Kayros nickte, wurde dieser wenigstens bestätigt. Wie konnte man diese kühle Eleganz auch einer anderen Person zuordnen? Undenkbar.

Mit einem erleichterten und vor allem aber für ihn typischen Seufzer, nahm er sich die Maske ab und strich sich einige Strähnen, sowie auch Schweißperlen von seiner Stirn. Anschließend räusperte er sich um wieder mit seiner normalen Stimme sprechen zu können. "Nun, ich hatte nicht vor irgendjemandem ein Haar zu krümmen. Für den Sturz gerade bist aber wohl du verantwortlich; verzeih mir bitte, dass ich dich mitgerissen habe, Kayros." Man bedenke, dass die beiden noch immer auf dem Boden lagen, während Yuto diesen Satz aussprach. Doch gleich darauf machten sich beide daran aufzustehen. Scheinbar eine weitere Reaktion von Yuto war es, dass er sein Kleid glatt strich, sowie einige blaue Strähnen zurück an ihren Platz. "Ich bin ebenfalls sehr erfreut dich zu sehen.", sagte er dann schließlich mit einem leicht neckischen Unterton in der Stimme. "Du hattest bisher einen entzückenden Abend? Das freut mich sehr, auch ich konnte bisher eigentlich nichts beklagen. Die Dachterrasse ist übrigens wunderbar!" Er sah für einen Moment zu Kayros und lächelte erneut, denn schließlich hatten die beiden dort oben ein sehr interessantes Gespräch hintersich gebracht. Zwei wichtige standen für den Moment nun im Raum. Erstens, wie sollte es nun weitergehen, zu dritt oder jeder für sich? Zweitens, viel wichtiger als die erste Frage, sollte er sich nun lieber umziehen oder weiterhin ein Kleid tragen und somit unter Umständen noch jemanden überraschen können?
 

Katarite

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#11 braucht Bettlektüre.

„Und so etwas schimpft sich Nachbar?“
Angespannt rieb sich Sojin über die Stirn. Die Dame an seiner Seite lächelte nur, während sie weiterhin einen weinroten Wandbehang mit goldenen Stickereien bewunderte – und das nun schon seit geschlagenen zehn Minuten.
Der Dichter zerknüllte die bekleckste Serviette, welche er bei einem kurzen Besuch des Buffets kurz nach dem unerwarteten Todesfall hatte mitgehen lassen, und warf sie angewidert unter einen kleinen Beistelltisch in der Nähe. Er war nicht gewohnt, mit solcherlei Material zu… essen, und konnte auch in Zukunft gut darauf verzichten. Diese ordinären Tücher waren seinem… Essen einfach nicht angemessen, und den Dichter wurmte es, dass er sich in dieser schweren Stunde nicht getraute, etwa anderes zu benützen.
Obgleich jedwede Heimlichkeit nach „Toshirous“ kleinem Schwätzchen eigentlich sowieso hinfällig war.
Nichtsdestoweniger hielten sich er und seine Begleitung etwas abseits der Tür zur großen Bibliothek und achteten sorgfältig sowohl auf das interessante Innenleben, als auch auf die Dame ganz in Rot, welche sich wenig galant Zutritt zu dem Bücherparadies verschaffte. Dass ihr Reinplatzen jedoch hauptsächlich Kyande gegenüber einen Affront darstellte, ließ die Dame schon wieder in einem ganz anderen Licht dastehen – nicht zuletzt, weil ein gewisser Windhund sich bereits zu erkennen gegeben hatte.
Letzten Endes schien die Situation also doch nicht ganz so hoffnungslos, wie der Dichter sie gerne gesehen hätte. Seine Dame an der Seite, Toshirou nur einen Raum weiter, und die Entdeckung einer weiteren, vermeintlich Verbündeten… Machte ein Drittel Dutzend wenig schwacher Genossen. Je nachdem, wie viele Doppelgesichtige tatsächlich auf diesem Fest ihr Unwesen trieben, konnte man durchaus von guten Voraussetzungen sprechen.
Sah man kurz von der Tatsache ab, dass es noch ausreichend Unbekannte in dieser Gleichung zu lösen galt. Doch wer wusste schon, ob sich diese nicht selbst zu erkennen gaben, ganz so wie Rosenrot und Toshirou soeben? Dem Dichter und seiner Begleitung würde es zumindest (hoffentlich) nicht entgehen, wenn dies geschah, und sich bis dahin ganz in der Nähe seiner Kameraden aufzuhalten, nun, dies war sicherlich nicht die schlechteste aller Ideen. Wenn auch nicht die spannendste.
Glücklicherweise gab es für Langeweile jedoch einfache Gegenmittel: Servietten, sowie eine Dame, die einem gerade dann am Ärmel zog, wenn man sich auf das restliche Fest konzentrieren wollte.
Was das Zerren seiner Partnerin bedeutete, das erfuhr der Dichter bereits im nächsten Augenblick, und diese Entdeckung war… nun, verstörend wäre zuviel gesagt gewesen. Die Richtung stimmte aber. Immerhin ging es um ein zwei pikante Details, welche die Darsteller von Rosenrot und Kyande betrafen, und die, wie sagte man es am besten… sie waren interessant genug, um sich doch lieber weiter auf das innere der Bibliothek und die direkte Umgebung zu konzentrieren, anstatt den Blick genügsam umherschweifen zu lassen. Beinahe waren sie sogar interessant genug, um einfach die Tür ein paar Schritte weiter aufzureißen und sich in die Sicherheit der Arme bekannter Gemüter zu werfen.
Andererseits konnte Rosenrots kleiner Angriff von zuvor durchaus als Indiz dafür gedeutet werden, dass die gute Frau bei einem solchen Auftritt die Auftretenden gehörig… trat. Und das musste nun wirklich nicht sein.
 

Hinketsu Kibo

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# 13 verrückter denn je

Enttäuscht blickte sie der schwarzgekleideten Gestalt hinterher, dicke feuchte Tropfen rannen ihre von der Anstrengung geröteten Wangen hinab. Die Male davor hatten seine Bewegungen ihr wenigstens die Hoffnung gelassen ihn eines Tages einzuholen, doch jetzt ... die zwiegespaltene Maske verschwand innerhalb weniger Sekunden inmitten der Menschenmassen, so schnell dass es ihr kaum möglich war die genaue Richtung auszumachen. So begnügte sie sich damit sich umzuwenden, den nun einsamen Balkon zu mustern, ein kurzer Blick in Richtung der verbrannten Überreste der nächsten Steinterrasse ... ach Janusmann. Ihre dünnen Finger strichen über ihren Hals, die Haut von der kühlen Abendluft mit winzigen Hügeln überzogen. Sie spürte die Stelle nun kaum mehr, vor wenigen Minuten noch dieses warme Gefühl als der zwiegespaltene ihr seinen Kuss aufgepresst hatte und jetzt ... nur ein leichtes Schwindelgefühl.

*********

Immer schwieriger wurde es für die rot gewandete Gestalt seinem Ziel weiterhin zu folgen, seine Brust hob und senkte sich in schneller Abfolge während er nach der eigentümlichen Maske Ausschau hielt. Dort ein farbiger Zipfel ... und schon stieß die weiße Maske nach vorne, in einer Hand noch immer die Rose umklammernd.
Nach einigen weiteren Minuten der wilden Hatz blieb er schließlich stehen, gerade hatte er die schwarz gewandete Figur noch deutlich vor sich gesehen, doch jetzt? Wo ihn vorhin noch die Körper der anderen Ballbesucher eingekreist hatten, zwischen ihnen eine ihm unerklärliche Anspannung und Nervosität in der Luft liegend, da war er nach dem Durchqueren des prunkvollen Portals nun alleine. Verwirrt blickte er den engen Seitengang hinab, dann ein schneller Blick in die andere Richtung. Dort! Eine Tür, nur wenige dutzend Meter von seiner Position entfernt, fiel schwer in ihr Schloss. Einem roten Schemen gleich hastete die Gestalt nach vorne, vorbei am Schild auf dem groß das Wort Bibliothek prangte und schon nach wenigen Sekunden erreichte er das schwere Tor. Wo sein Ziel nicht darauf geachtet hatte unbemerkt vorzugehen, nur getrieben von der Suche nach der Dame die ihm so mysteriös entwichen war, da platzierte sein Verfolger nun die weiß behandschuhte Hand vorsichtig auf der Türklinke und öffnete diese flüsterleise.

*****

Nimmermehr, Nimmermehr ... die hölzerne Gestalt des Raben versuchte zum wiederholten Male die Aufmerksamkeit der versammelten Gestalten auf sich zu ziehen. Zum wiederholten Male entrang sich seiner sorgsam von Hand gedrechselten Kehle kein einziger Ton und es blieb ihm Nichts anderes übrig als von seiner Position über dem Hauptportal der Bibliothek das Treiben zu beobachten. Nimmermehr ... Wieder Nichts, nicht einmal ein Krächzen dass die versammelten Gestalten vor dem Neuankömmling warnen könnte. Doch dieser schien sich nicht allzu sehr um ein verstohlenes Vorgehen zu bemühen, stattdessen stieß sein schwarz belederter Arm in eines der hohen Regale und von einem dumpfen Trommeln begleitet klatschten die trockenen Einbände alter Schinken auf den harten Steinboden. Tad Tad Tad Tad Tad Die Maske des Neuankömmlings hätte den Raben zu einem wilden Schlagen seiner Flügel verführt, bestünden diese nicht nur aus einfachem Holz, aus einem Stück geschlagen. So konnte er nur still die zwiegespaltene Gestalt betrachten, die eine Seite der Maske einem vielfärbigen Narren mit verzerrten Gesichtszügen gleichend, die andere Seite weißer emotionsloser Porzellan.

Der Rabe, gerade dabei sich weiter umzusehen, vielleicht sogar die Möglichkeit die andere Gestalt zu erblicken die sich gleich nach Betreten der Halle in den Schatten einer nahen Säule verlor, blieb stockstarr auf den Janusmann fokusiert als dieser seine Stimme erhob. Rosenrot oh Rosenrot, warum nur, warum oh Rosenrot. Der schwarz bekleidete Körper blieb stehen, auf seinen Schultern die Maske langsam hin und her tanzend während er die Versammlung in der Mitte der Halle betrachtete. Für einen kurzen Moment war sich der Rabe sicher, dass der Blick des Zwiegespaltenen auf ihn gefallen war. Ein erschrockenes Fiepen wollte sich seinen hölzernen Lungen nicht entringen lassen und so blieb es bei ... Nimmermehr.

******

Vorsichtig hinter einer Säule hervorlugend beobachtete der rot gewandete Körper die Szenerie, die anderen Gestalten in dem Raum blieben ihm verborgen so lange er nicht seine Position wechselte. Nur der Blick auf den Janusmann lag ihm frei, dessen forsches Auftreten ihm die nötige Ablenkung besorgt hatte um die Bibliothekt hoffentlich ungesehen zu betreten. Was ihn verwirrte war die Stimme die er beim Betreten der Halle wahrgenommen zu haben glaubte, ein Tembre dass ihm nur allzu bekannt war und sogleich rote Strähnen in seinem Geiste auftauchen ließ. Kann es wirklich ... In diesem Moment hielt der Janusmann plötzlich inne, sein Kopf in einem Winkel schräg gelegt der nur den Blick auf die porzellanene Seite seiner Maske freigab und in seinen Händen ... rotes Glühen und das Knacken von sich erhitzender Luft ... Feuer? Spinnt er, all diese Bücher ... ich? Doch anstatt sich einzumischen ließ er sich tiefer in den kühlen Schatten sinken und hob seine Maske um abermals an der süßen Rose zu riechen die er noch immer umklammerte, während weit über seinem Kopf ein von Schrecken erfülltes, doch in dieser Welt nicht hörbares Nimmermehr! erklang.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Post #4 ist bereit für eine neue Feier… und zeigt sein wahres Gesicht denjenigen, die zwischen den Zeilen lesen können.

Lächelnd erkannte der Brünette, dass ihm sein gegenüber seinen kleinen Fauxpas scheinbar verziehen hatte, denn eine sanfte Berührung an dessen Wange, machte dies doch recht deutlich. Erleichterung machte sich hinter der Maske des geheimnisvollen Wahnsinnigen breit. Wer hätte gedacht, dass die beiden Shinobi ein solches Glück im Unglück haben würden? Sich unter dieser Masse an Menschen zu finden, fast so als hätten sie beide einen sechsten Sinn dafür gehabt. Aber das war wohl immer ihr Glück gewesen, denn es war auch nicht das erste Mal, dass die beiden gemeinsam agierten. Erstaunlicherweise kam das sogar sehr oft vor, weswegen der eine den anderen auch sehr gut kannte. Man konnte sich wortlos aufeinander verlassen und das war auf diesem Event wohl wirklich von Vorteil, auch wenn es absolut nicht so geplant war… Nun würden sie diese Fete aufmischen!
Mit einem breiten, schmierigen Grinsen erkannte Kyōran die Worte seiner Begleitung. Raffiniert war sie und dass sie sich solche kleinen Einzelheiten einprägte, war mal wieder typisch für sie. Dass sie es auch jeden hören lies, war mal wieder ein typischer Schachzug von ihr, um Verwirrung zu stiften. Doch handelte es sich bei dem Brünetten tatsächlich um diese Person? Der große Shinobi war schon ein wenig waghalsig oder gar irre. Da konnte man doch fast davon ausgehen, dass er eine andere Seite an sich auslebte und dreist, wie er eben war, in dem Kostüm auf dieser Party auftrat, in dem Gott ihn geschaffen hatte. Oder wäre das doch zu viel? Schwierig, schwierig… Auf die Frage, ob dies nicht passend wäre, reagierte der Brünette leise lachend: »Du überraschst mich doch immer wieder. Es wird mir eine Freude sein mein Spiel mit dir gemeinsam zu spielen.«, erklärte er in sicherem Ton und setzte einen Blick auf, den man im besten Fall als gefährlich bezeichnen könnte. Nun hatte ihn seine Begleitung aus der Reserve gelockt und nachdem sie einander näher gekommen waren, als sie wohl eigentlich wollten, waren sie bereit eine neue Reise gemeinsam zu starten. Spielen war doch eine gute Idee, auch wenn das Spiel des großen Shinobi ganz sicher in eine andere Richtung ausgeartet wäre, als es seinem Gegenüber lieb war. Doch nun zeigte sich, dass Kyōran den ursprünglichen Plan begraben musste, denn ein gefährlicheres Spiel kündigte sich an. Was gab es schon mehr als den Nervenkitzel, wenn man seinen eigenen Kopf aus der Schlinge zieht? Vollkommen egal zu was es zwischen den beiden hätte kommen können, war ihnen das nicht beiden sogar viel lieber so? Die frohlockende Stimme seiner Begleitung wurde knapp mit einem warmen Lächeln quittiert und das trotzdem sie nicht mehr so locker war. Umsehen? Kyōran grinste breit und sah begeistert mit einer fast gruseligen Miene, welche wirklich absolut berechnend wirkte. Während sie sprach, wurde das Grinsen des Shinobi immer und immer breiter und das Blut rauschte durch seine Adern. Schon allein die Aussicht auf das, was die beiden Ninja gemeinsam anrichten konnten, löste ein aufregendes Gefühl in ihm aus. Spannung, Neugier, Lust auf mehr… Er beobachtete wie sich der Zylinderträger im Kreis drehte und ließ auch das Stupsen auf seiner Nase mehrfach stumm über sich ergehen. Die geflüsterten Worte nahm er auf und plötzlich begann der Brünette wieder so tief und düster zu lachen. »Ich lasse dich nun sicher nicht mehr aus den Augen.«, hauchte er mit einem deutlich aufgeregtem Unterton in der Stimme. »Dann lass uns mal das richtige Spiel beginnen…« Plötzlich packte er das Zylinderträgerlein an der Hand, welche vor seiner Nase stupste, und zog sie nah an sich heran, als wolle er sie umarmen, ehe er ihr leise ins Ohr flüsterte: »Aber so lang wir spielen, musst du mit meiner Rolle leben.« Danach zwinkerte er ihr zu, hob seinen Arm und ließ das zierliche Persönchen an seiner Hand eine Pirouette drehen, sodass er sie von sich wegdrehte. »Verlieren wir keine Zeit… Folgen wir doch dem Schmuckstück.«, erklärte er leise, während seine Finger sich um die schlanken Finger in dem Handschuh legten, als er die Hand seiner Begleitung hielt. Dabei nickte er in Richtung einer Dame in Rot, welche grade noch ihren Rockzipfel zeigte, als sie aus dem Raum spazierte…

Hastig, immer und immer wieder, hallten die Schritte der weißen Schuhe des Kyōran auf dem Boden der Hallen. Hin und her, kreuz und quer… Wohin war die Gestalt in Rot entschwunden? Da war er eine Sekunde nicht aufmerksam gewesen, musste sich durch die Massen quetschen, seine Begleitung durfte er nicht verlieren und er sollte ihr folgen. Nur wohin war sie nur? Auf einem Flur fand er sich wieder und aufmerksam wanderte sein Blick durch die Hallen. Ihren roten Rockzipfel hatte er in dieser Richtung verschwinden sehen. Dass er nicht der Einzige war, der ihr gefolgt war, bemerkte er im Gedränge nicht einmal. Auf dem Gang schien der Brünette mit Scheuklappen über den Boden zu laufen, denn nichts außer der Dame in Rot suchten seine Augen. Also lief er auch an alle dem vorbei, was er hinter der Tür hätte entdecken können, doch blieb der große Shinobi unentdeckt?
Und ganz plötzlich hatte er sein Ziel erreicht. Eine geöffnete Tür wies ihm den Weg an sein Ziel. Hatte da jemand etwa nicht den Anstand die Tür hinter sich zu schließen, wenn er sich schon eingeschlichen hatte? Die Schritte des Brünetten wurden langsamer und ruhiger, als er die Wortfetzen wahrnahm, die grade in Rage hinter der Tür gefallen waren. Was er hörte war Geschwafel über gebrochene Knochen und es wurde noch etwas brutaler… Etwas, wonach dem Irren doch sicher die Nase stand… Doch nun zögerte er nicht mehr lang, hastig schob er seine Begleitung so hinter sich, dass man sie nicht mehr erkennen konnte hinter dem Hünen und lief voran… Es fielen noch weitere Worte, einer anderen Person, welche seinen Schritt nur noch beschleunigten. Nun konnte er es kaum noch abwarten diese Tür hinter sich zu schließen…
»Knochen brechen, hörte ich?«, hinterfragte er mit düsterer, herausfordernder Stimme, als er die Tür nun plötzlich hinter sich schloss und seinen Arm ausstreckte, um sich daran zu lehnen. Eines war sicher: Egal wer oder was sich in diesem Raum befand, so lang diese Hand dort lag, würde sie niemand mehr öffnen oder schließen können. »Über kleiner Flamme rösten, ja?«, fragte er weiter und blickte mit seinem schmierigen Grinsen in die Runde, während er seine Begleitung einfach komplett hinter seinem großen, breiten Körper verbarg. »Da habe ich doch den richtigen Weg gewählt.« Oh, na sicher traute er dieser Person zu, dass sie ihre Drohungen wahr machte, doch war das nicht eigentlich eher sein Stil? Hoppla, fast zu viel verraten. Gebannt blickte er in die Runde und erkannte das dritte Gesicht nun auch, welches ja absolut demaskiert war. Kurz deutete er mit dem Finger auf die Dame in Rot… Danach blickte er die andere „Dame“ mit dem blauen Haar an. Die Person, die sich eingeschlichen hatte, bemerkte er gar nicht, weil sich seine „Show“ grade ganz woanders abspielte. Bekannte Gesichter fangen nun einmal die Aufmerksamkeit einer Person viel eher, nicht wahr? »Sagt, meine Dame.«, richtete er sein Wort an die Blauhaarige. »Habt Ihr den Mondschein genossen? Oder gar in den Sternen gelesen?«, hinterfragte er nun mit einer erstaunlich warmen Stimme. Sein Blick fiel von der Dame in Rot, auf das bekannte Gesicht und wieder auf die Dame mit den blauen Haaren. Diese Situation war… gefährlich. Genau das, was das Blut in den Adern des Mannes zum Rennen brachte und ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Durch diese Türe würde niemand schreiten dürfen, egal was hier drinnen geschah… »Ich dachte mir es wird Zeit, dass wir endlich die richtigen Festlichkeiten beginnen lassen…«, ertönte die düstere Stimme erneut, gefolgt von einem tiefen, bedrohlichen Lachen. Doch… Hatten sie alle Grund zu fürchten?
 
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Fukazawa Akio

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Hier stand es nun, das Zylinderträgerlein, welches sich selbst als Hibiko-chama vorgestellt hatte, ein kleines, schmächtiges Jüngelchen mit einem verrückt anmutenden Grinsen auf den Lippen. Allein schon die Art, wie es sich gab, welchen Decknamen es sich zugelegt hatte, all das sagte doch einiges über die Person hinter dem falschen Grinsen aus, nicht wahr? Hibiko – Das Echo. Zurückrufend, reagierend, aber immer zur Stelle. Ein männlicher, sowie weiblicher Name, da man ja das Verwirrspiel um das Geschlecht unseres Kleinen gerne weiter spielen wollte und aus dem Bekanntenkreis des ganz in weiß Gekleideten entliehen. Der Suffix chama wiederum war eine niedlichere Aussprache des sama, eines mehr als ehrenvollen Titels, den normalerweise Adlige trugen, dennoch sollte auf den ersten Blick klar gewesen sein, dass er hier höchst ironisch eingesetzt worden war, denn die ganze Gestalt war ja nun alles, aber nicht Respekt einflößend. Es hatte mehr den Anschein, als habe ein Kind in den Anziehsachen seines extravaganten Vaters gewühlt und ein Relikt zu Tage gefördert, welches es sich angepasst hatte, um sich nun ganz wie ein Gentleman zu fühlen. Auch die Tatsache, dass sein eines Auge durch das Monokel um ein Vielfaches vergrößert wurde, machte es nicht seriöser. Nein, und so hatte es sich auch nie gegeben, von Anfang an war es kindisch und spielerisch gewesen, hatte einem völlig Fremden etwas zu Essen angeboten (Auch wenn der es schamlos an die Wand geworfen hatte, pöh~) und sich sogar von einem ebenso völlig Fremden (hatte es ja angenommen) küssen lassen. Alles in allem also doch recht kindisch, mindestens aber vollkommen unbesorgt. Welcher Ninja konnte sich allen ernstes unter der Maske eines durchgedrehten, verspielten und nicht zuletzt kleinen Gecks verstecken, der seine Gesichtsausdrücke im Stakkato wechselte und offenbar eine ziemlich theatralische Seite besaß? Kyoran, der brünette Kuss- und Tanzpartner des Zylinderträgerleins, hatte von Anfang an auf ein Mädchen getippt, wahrscheinlich aufgrund der zierlichen Statur, der kleinen Hände, vielleicht auf wegen der Verspieltheit. Es war ihm nicht so recht klar geworden, welche Faktoren es genau gewesen waren – gab es so etwas wie männliche Intuition? – aber es war nun auch absolut irrelevant, da es ja sowieso wusste, wer Kyoran war und eben dieser auch bereits hinter die Maske des Hutes gesehen hatte. Es war auch verdammt froh darüber, denn es war sich nicht zur Gänze sicher, was zwischen ihnen sonst noch so passiert wäre. Normalerweise war der Shinobi (oder die Kunoichi, wer wusste das schon genau?) hinter Hibiko-chama sicherlich kontrolliert genug, um „Nein“ sagen zu können, aber es hatte sich bereits zu sehr in diese Rolle hineingesteigert, um erneut Stempel und Siegel darauf zu geben, dass es das hätte tun können. In dem Wissen, wer Kyoran war, war das alles kein Problem mehr, wahrhaftig nicht. Kaum hatte es die Frage gestellt, ob sie nicht ein paar anderen, armen Irren das Leben schwer machen sollten – etwas expliziter wurde das Thema auch noch geflüstert besprochen – da gab der Andere auch schon seine Antwort, indem er stilgerecht seine Rolle weiter spielte und es aufforderte, weiterhin Hibiko-chama zu bleiben und ihn als Kyoran zu akzeptieren. Natürlich, hatte es denn nicht gesagt, dass dies alles ein Spiel sei, wenn auch ein Recht gefährliches? Immerhin war das hier nicht wie beim Fangen, wenn man abgeklatscht worden war, musste man als nächstes Fangen, nein, hier würde man sterben… Mit einem kindlichen Kichern machte es die Pirouette mit, legte den Kopf dabei sogar ein wenig in den Nacken, als habe es einen wahnsinnigen Spaß daran und folgte dem Größeren brav, als sei es wirklich nur die Damenbegleitung und nicht Hibiko-chama höchst persönlich. Solange sie sich noch in der Halle befanden, konnte man es ab und zu glucksen hören, während sich das weiße Cape hinter ihm bauschte, aber dann kamen sie an der Tür an, durch welche die Dame in Rot verschwunden war. Wer das wohl sein mochte? Und wer sich hinter der Tür verbergen könnte… alles sehr obskur, aber… spannend war es auch.
Hinein in die Höhle des Löwen also? Hibiko-chama hatte jegliches kindliche Giggeln eingestellt, welches sie in diesem höchst sensiblen Punkt hätte verraten können, aber das Grinsen zerrte die Mundwinkel immer noch in die Breite, als sei es die Karikatur eines Clowns, wie man ihn ansonsten nur in schlechten Horrorstreifen findet. Dabei war es doch süß und knuddelig, hatte die freie Hand um die Krempe des weißen Zylinders gelegt und die andere bewegte nur leicht ihre Finger, wie, als wollten sie sich aufwärmen. Hibiko war ein Ninja und wenn sich einer dieser fortgeschrittenen Berufssoldaten nicht darauf spezialisiert hatte, mit dem bloßen Kopf durch die Wand zu rennen, so kämpfte er vor allem mit seinem Chakra und Jutsus, ob Nin- oder Genjutsus sei mal ganz dahin gestellt. Tatsächlich konnte man dem Zylinderträgerlein doch schon an der Nasenspitze ansehen, dass es wohl kaum feste zuschlagen konnte. Vielleicht konnte es bitchige Ohrfeigen verschenken, aber gefährlich waren eher Schläge von echten Männern. Ein solcher war der Kleine bestimmt nicht, aber das sah man ihm ebenfalls an, Kyoran hatte es ja auch bereits nach wenigen Minuten bemerkt. Das wiederum war eigentlich traurig, nächstes Mal würde sie sich mehr Mühe geben, vielleicht wären ein paar Schulterpolster ganz angebracht oder so etwas… allerdings war diese Situation einzigartig und würde bestimmt nicht so schnell wiederkommen, in der Realität würde jeder vernünftige Shinobi ein Henge benutzen, nicht wahr? Ja, auch Hibiko war der festen Überzeugung, dass man nicht an dem Sparen sollte, was man konnte, Zögern war tödlich, es gab dem Gegner Zeit zu reagieren. Was sie also tun musste, lernen musste, perfektionieren musste, wenn sie ein hervorragender Ninja werden wollte, war, in eine Situation hineinzugeraten, die anwesenden Personen zu scannen und auf Anhieb aussortieren zu können, wer gefährlich war und wer nicht und dann angreifen. Im Idealfall ohne Gefühle, aber diese ruhten selbst in ihr, auch wenn das noch so albern klingen mochte, ja sie hatte Gefühle. Und das stärkste davon war offenbar die Rachsucht, zumindest hatte sie es so in den letzten Wochen und Monaten erfahren. Wenn sie etwas hatte einstecken müssen, dann würde sie einen Groll hegen, bis sie ihn befriedigen konnte, so war Hibiko – auch wenn die Namensgeberin ja nicht einmal wirklich existiert hatte, sondern nur ein Hirngespinst eine ehemaligen Freundin gewesen war. Die hatte sie schon lange nicht mehr gesehen und ersetzt worden war sie durch ein Mädchen, welches ihr noch mehr gezeigt hatte, dass man manchmal skrupellos sein musste.
Scannen. Drei Personen in einem Raum voller Bücher. Zwei Kleider, ein Anzug. Eine Dame und ein Herr standen nah beieinander, die zweite Damen – Rosenrot, wenn man sie nach ihrer Garderobe nennen wollte, stand davor, ihre Stimme war es auch gewesen, die sie durch die geöffnete Tür hatte hören können.
Aussortieren. Machte man es Hibiko heute tatsächlich leicht oder hatte sie nur Glück? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, von Kyoran höchst persönlich, da er ihr im Wahrsten Sinne des Wortes einen Fingerzeig gab – auf die Dame in Rot. Ansonsten war da ein Junge, den sie aus dem Chuuninexamen kannte, Kayros, aber den stufte sie eher als freundlichen Jungen mit Hang zu pathetischen Reden ein, nicht gefährlich im Sinne von taktischem Handeln und Unberechenbarkeit. Blieben noch zwei und was die anging – verließ sie sich auf Daisuke, der schien ja Bescheid zu wissen.
Angreifen. Das Ziel stand fest – Rosenrot. Alias Junko, so schnell hatte sie doch noch kombinieren können. Sie hatte die Stimme dann nach der letzten Drohung doch noch erkannt, die Chuunin aus Konoha würde ihr nicht ganz so schnell aus dem Gedächtnis schwinden. Wie gesagt: Gegen wen sie einen Groll hegte, der würde noch bedacht werden. Während sich der zierliche Körper noch hinter Kyorans breitem Kreuz verbarg, glitten die schmalen Finger so schnell es ihnen möglich war, ineinander und formten die Siegelkette für das stärkste Jutsu, dass das Mädchen im Repertoire hatte, mit ein wenig Hoffnung war es sogar stark genug, um die Chuunin aus Konoha darin festzuhalten. Kodanshi no Jutsu! Sie spürte, wie das Chakra sie verlies und trat einen Moment später einen Schritt zur Seite, um besser sehen zu können, was da vor sich ging. Hatte es geklappt? Wahrscheinlich, auch wenn nicht sicher war, wie lange es vorhalten würde. „Es war einmal vor langer Zeit auf einem Maskenball, als eine in Rosenrot gekleidete Junko ihre in hilfloser Wut erhobenen Arme anmutig zusammen legte und eine Pirouette drehte, deren tänzerische Eleganz ihresgleichen suchte, ehe sie sich majestätisch auf den Boden setzte und die Hände auf den Kopf legte.~“, erhob sich die Stimme Ikari Yukikos, sachlich, neutral, aber mit einer Spur Aufregung gemischt. Sie hatte nicht vor, der jungen Frau besonders viel böses zu tun, aber erst einmal in Sicherheit zu sein, hatte auch etwas. Und um ihr eigenes Wohl fürchtete sie nicht - sie hatte schließlich Soras Kraftgebirge neben sich stehen.

Edit von Shiori: Wiederhergestellt. Don't worry, be hup-happy *hicks*
 
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Hiragana Kayros

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Leise flackerten die Lichter im Raum umher, als die schwere Tür, eisenbeschlagen und aus dicken Brettern gefertigt, den Weg für weitere Gäste offen ließ. Die Säulen des Raumes, die Bücherregale: Sie boten kaum Sichtschutz. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb, hatten die beiden Herren nur Augen für die junge Frau, deren finstere Grausamkeit keine Grenzen zu haben schien. Kayros lief ein eisiger Schauer dem Rücken herunter, dabei hatte er gedacht, ihn würde so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen können. Nicht nach Itoe und Yuto. Aber nun war Junko die nächste, die dem Genin die Augen dafür öffnete, dass Menschen doch komplexer waren als simple Struktogramme. Die Psyche war ein solch filigranes Ding, vermutlich würde niemals jemand es in voller Gänze erfassen können. Die Ereignisse hatten sich überschlagen, das von der Kunoichi angewandte Genjutsu auf Toshirous Begleitung hatte beiden keine Zeit gelassen, ihr Gespräch weiter zu vertiefen. Junko! Der Hiragana war... gerettet? Konnte man das sagen, wenn man bedachte, dass er zusammen mit seinem Freund die Aufgabe eventuell hätte lösen können? Zum Erfolg beider Fraktionen? Sie hatten einen gemeinsamen Feind, und sowohl Kayros als auch Yuto hatten einen Hang dazu, Dinge erst diplomatisch lösen zu wollen.
Auf jeden Fall stand sie da, und der junge Mann überlegte, ob er etwas von Gefahr gesagt hatte, als er Junko Hinweise via Geheimcodes gegeben hatte. Aber nein, er war sich ziemlich sicher, alles unter Kontrolle zu haben. Sicher, er hatte ein wenig Glück gehabt, aber er war auch überzeugt genug von sich, dass er nicht gleich seiner Gruppe zur Last fallen würde, wenn er sich auf eigene Faust mit einem Sora-Nin misst. Warum aber war sie ihm direkt gefolgt? Fand sie das Argument Sora-Nin wichtiger als die Tatsache, dass sie zwei Shiros - auf die zumindest sie große Stücke hielt - unter ihre Führung einen konnte? Für die Mission? Oder hatte sie womöglich die Worte nicht verstanden, weil sie nicht abgesprochen waren? Er fühlte sich zwiegespalten. Junkos Worte waren ein Symbol zu ihrer Solidarität zu dem Jungen, oder etwa nur zu ihrer Fraktion? Schließlich hatte er außer den regelmäßigen Kochdienst keine Nützlichkeiten für sie vorzuweisen: Er beherrschte kein Kekkei Genkai, was die Augen der Hyuuga übertreffen konnte, er musste sich nie um ihre Wunden kümmern, Kayros zweifelte oftmals daran, ob der Grund, dass sie zusammenwohnen, ausreichen konnte, um sich "Freunde" zu nennen. Nun, sie hatten einmal trainiert vor nicht allzu langer Zeit, und es war in seinen Augen eine gute Zeit gewesen, aber vielleicht hatte sie Beweggründe, die Kayros nur zum Mittel eiens ihm unbekannten Zwecks machen sollte... Die Tür außer acht lassend bemerkte er nicht, wie sich eine Gestalt einschlich. Das Gesicht des Jungen deutete eine innere Unruhe an, auch der Blick des Iwamoto, den er wohl auffing, vermochte nicht mehr als ein gequältes Lächeln hervorzubringen. Nun waren sie also vereint. Zeit, aufzubrechen, und die Mission zu beenden... oder was bliebe außer Flucht noch als Option? Der Abend war war zum Sterben schön gewesen, aber diesen Plan hatte der Hiragana nicht gehabt. Er wollte gerade seiner Teamleiterin und Wohnkameradin etwas fragen, als die Tür entschieden geschlossen wurde. Zwei Gestalten versperrten die Tür: Die eine männlich, kräftig, offensiv. Die andere fiel kaum auf, bis sie sprach... Der Braunhaarige mit der Maske, gekleidet in einer Farbe, die viel zu leicht verschmutzt werden konnte, richtete harte Worte an Junko, die bis gerade eben noch mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte, was sie nun tat, war ungewiss.
Während des Gesprächs wurde dem Jungen bewusst, dass er nicht wissen konnte, ob sich jemand hier befand oder nicht. Augenblicklich hatte er Chakra geschmiedet und aktivierte sein geheimes Bluterbe - die beiden Fremden und auch Yuto oder Junko dürften es nicht einmal bemerken, zu ablenkend war die Rede des Mannes, der wie ein Wächter vor der geschlossenen Tür verharrte. Mit seinen Okazegan entdeckte der junge Iryonin, dass das Gebäude alles andere als wärmegedämmt war. An allen Ecken und Enden, und vor allem vom Dach und von den Wänden wirbelten winzige Luftströme durcheinander und ermöglichten dem Suna beste Voraussetzungen, versteckte Menschen entdecken zu wollen. Zunächst betrachtete er die Decke, dann schaute er in alle Richtungen, hinter sich, neben sich. Die Luft strömte, aber niemand war hier. Und es gab auch keine weiteren Zugänge zu diesem Raum, abgesehen von der Falltür, auf der die beiden Herren - wovon einer Frauenkleider trug - standen, und der Tür, die Kyōran belagerte. Der abgetragene Hut bebte kurz, als er zuletzt noch einmal in Richtung Tür blickte - und er starrte kurz, fast so, als wollte er nicht wahrhaben, was er sah. Er hatte kein Ohr für die Worte des Zylinderträgers, die ziemlich ruhig Stille verhinderten. Hinter den Säulen entdeckte er einen Windschatten, doch statt Hände schien schwelende Fäuste zu haben - anders konnte er sich die abnormalen Windmuster nicht erklären, die am unteren Ende der Arme erkannt wurden. Es war eindeutig Katon, und sie befanden sich potentiell unter Beschuss. Toshirou stieß unauffällig Kyande an, ehe er seine Hand auf den Griff seines Degens legte. Dann nickte er in Richtung der Säulen und hauchte "Katon." Niemand anderes konnte es gehört haben, aber die beiden an der Tür dürften die Bewegungen vom Jungen gesehen haben. Junko selbst wohl aber nicht, schließlich gab es für sie keinen Grund, Kayros anzuschauen, und Kyōran und Hibiko zu ignorieren. Um genau zu sein, es wäre sogar sehr unverantwortlich und gefährlich, einem potentiellen Feind den Rücken zu kehren. Währenddessen verhallten die letzten Worte Hibikos, dessen Sinn dem Jungen nicht klar geworden ist. Aber vermutlich waren sie alles andere als wirkungslos.
 
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Mameha Junko

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#8 wurde enttarnt, o weh

Yukiko kam, sah und siegte.

Um diese Worte angemessen zu erklären, muss man die Szene nochmals genau vor Augen führen. Daisuke stürmte wie ein junger Gott hinein, streckte die Brust raus, zog den Bauch ein und gab etwas von sich, was der Fachjargon als Badass Boast bezeichnen würde, nur um sodann von der viel subtileren Macht einer viel subtileren Person unterstützt zu werden.
Und so kam es, dass Mameha Junko, die ums Verrecken nicht tanzen konnte, wie ein ferngesteuerter Schlafanzug auf die Zehenspitzen ging und tippelnd, ein klein wenig ungeschickt, unglaublich überrascht und mit einem Blick, der nicht nur eine gehörige Portion Arsen, Zyankali, hochgefährliche Säure und Schwarze-Witwenspeichel, sondern für den besonderen Kick noch Skorpiongift in reinster Form enthielt.

Als sie sich sodann auf dem Boden niederließ, wie ein Blume in vollster Blüte, schüttelte sie auf einmal den Kopf, als würde die unsichtbare Macht, die sie gerade bewegte, abklingen und holte tief Luft. Noch nicht verdächtig, oder? Oh, es kam noch besser. Sie legte zog sich nämlich nicht in sich zusammen, sondern formte mit unheimlicher Geschwindigkeit drei simple Fingerzeichen und breitete - im Sitzen, umrahmt von ihrem Kleid, wohlgemerkt - ihre Arme aus. Das Ergebnis bestand in allumfassenden eisigen Nebel, der den gesamten Raum erfüllte, unangenehm in Augen brannte und in die Haut schnitt, während sich ein allumfassendes Taubheitsgefühl insbesondere auf nackter Haut breitmachen dürfte.

Auch schienen Schritte auf einmal sehr viel schwieriger zu sein. Die Fläche auf dem Boden war auf einmal irgendwie ... schlammig. Sirupartig, möchte man meinen. Wo Daisuke sich vielleicht noch befreien konnte, merkte Yukiko, wie irgend jemand eine ihrer Hände ergriff und diese mit Schmackes in den die Masse stopfte, aber das war es offenbar auch schon an Feindseligkeiten. Ein sanftes *BAMF* war alles, was von ihrem Angreifer übrig blieb.
 

Hinketsu Kibo

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off = #13 - werde mich jetzt auch mal demaskieren und zu einem normalen Schreibstil zurückkehren um allen Anwesenden das Leben zu erleichtern ^^

Kibos Körper presste sich an die kühle Säule die mühsam das massive Gewölbe der Bücherhalle an ihrem Platz hielt. Sein Körper war von einer feinen Schicht Schweiß überzogen und dass trotz der nun plötzlich frostigen Temperaturen. Verdammt, so schnell verändert sich die Situation und ich habe ihn noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als einen kurzen Blick traute er sich nicht zu, die weiße Maske lugte am massiven Marmor vorbei und zuckte bereits nach einem Wimpernschlag wieder in ihre Deckung zurück. Lesefreudige Besucherschaft ... Mehrere neue Gestalten hatten die Bibliothek betreten und nun hatte der Chuunin endlich auch einen Blick auf die derzeitigen Hauptakteure werfen können. Die Stimme ... Yuto, bei der Dame in rot scheint es sich um Junko zu handeln ... Ein Schauer lief seinen Nacken hinunter und sein Blick fiel kurz auf die rote Rose die er noch immer fest in der Hand hielt. Junko ... Für einen kurzen Moment schien ein stechender Schmerz durch sein Auge zu fahren und vor Schreck ließ er das fragile Gebilde zu Boden gleiten. Die rot leuchtenden Blätter lösten sich sogleich vom Stengel der Blume und fanden zwischen eisigen Kristallen ihren neuen Platz am Boden der Halle. Junko ...

Der Moment der Überraschung war vorbei, er hatte immerhin noch etwas zu tun, eine Verwantwortung zu erfüllen. Kibos Blick schweifte wieder auf den in schwarzes Leder gekleideten Janusmann, das Ziel seiner Verfolgungsjagd. Wie hat dieses Experiment nur so schief laufen können ... wer hätte geahnt. Wenn man jemanden aus Soragakure zutrauen würde sich mit Dingen auseinanderzusetzen deren Kontrolle nicht in der eigenen Macht stand, so war Kibo auf dieser Liste wohl definitiv ganz oben einzuordnen. Doch etwas zu kreieren was man weder kontrollieren, noch Selbst vernichten konnte und es dann mit auf eine Feier mit einer Hundertschaft an Gästen mitzunehmen ... dies sprengte wohl sogar das Maß an dämlicher Arroganz dass man dem Hinketsu zugetraut hätte.
Leicht zitternd blickte er in Richtung der Gestalt, die beiden Arme in feurige Bälle übergehend von denen nun dampfender Eisnebel aufstieg, das Gesicht noch immer hin und her zuckend. Plötzlich ... Ruhe, der Schädel wandte sich in die Richtung in der Kibo Junkos Position vermutete und begann sich zu drehen. Drehte sich und wand sich, so lange bis der Kopf in einer eigenartigen Neigung zur Seite gekippt war und nun von vorne nur noch die farbenfrohe schrecklich verzerrte Narrenmaske zu sehen war. Kibos blaue Lippen pumpten eine kleine Nebelwolke hervor ... was zum Teufel! Das Feuer, einen Moment zuvor nur die Arme der Gestalt einnehmend begann sich nun auszubreiten, die Arme, der Oberkörper, die Beine, mit einem Zischen berührte es den Boden und schließlich schloss es auch den Schädel ein. Der eisige Nebel war wie weggehaucht, zerstoben von knisternder Hitze. Die Gestalt des Janusmannes wandte sich einer mit Fäden gesteuerten Puppe gleich nun in RIchtung des Einganges um, jede Bewegung einer Karikatur gleichend, zuckend, wackelnd Ihr ganzer Körper glühte nun in weißen Flammen, eine Hitze ausstrahlend die die Einbände in den nahen Regalen zu Staub zerfallen ließ. Diese Kreatur wird noch die ganze Bibliothek einäschern, verdammt. Kibos Worte waren nicht mehr als ein Flüstern, als er sich von der Säule entfernte und versuchte möglichst unauffällig in die Richtung zu entweichen in der er Yuto vermutetet, von weitem konnte er dabei nur die schrecklich entstellte Stimme des Janusmannes hören, der sich den beiden Neuankömmlingen zugewandt hatte. Du, ihr, euer zwei, ihr habt die Dame Rosenrot bedroht. Drohungen, teuflische Wortgespinste ... kikikiki. Dafür, oh dafür müsst ihr gar knusprig rösten. So trat die weiß glühende Gestalt einen Schritt in Richtung Daisukes, ob dieser wohl erkennen würde, dass dieses verzerrte Gestammel, diese abgehackten Töne von einer Kehle erschaffen wurden die der Kibos hundertprozentig glich?

Endlich sah er die Gestalt des Rotschopfes und beschleunigte seinen Schritt, mit Verwunderung nahm er Junkos Position war, doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Auch die Tatsache dass der Yuto auf den er gerade zulief sich einer blauen Haarfarbe und gar eigenartiger Gewandung erfreute war ihm in diesem Moment vollkommen gleichgültig. Ich konnte nicht wissen dass das Resultat mir derartig überlegen sein würde, wie auch? Und immun gegen jede meiner Klantechniken, verdammt! Immer lauter wurde seine Stimme bevor er das letzte verdammt aus seiner Kehle brüllte bevor er keuchend neben Yuto zu stehen kam und seine weiße Maske abnahm. Darunter schwarzes wallendes Haar, Haut die beinahe so weiß wie der Porzellan seiner Maske schien und ein einzelnes Auge dass dem rothaarigen Chuunin entgegenstarrte. Yuto, seine Arme ergriffen die Schultern des Soranins, schüttelten sie hin und her es ist gefährlich, vertrau mir, wirklich gefährlich. Der Finger des Hinketsus stieß in Richtung der noch immer vor Hitze wabernden Gestalt die gerade langsam auf die Türe der Bibliothek zuschritt. halte dich nicht zurück, zerstöre es, ich ... ich ... das Auge des Chuunins glitzerte, seine Lippen bebten, bevor sein Körper zusammenfiel und er vor dem Rotschopf auf dem Boden saß ... ich kann Nichts gegen dieses ... Ding ausrichten, Nichts!
 
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Iwamoto Yuto

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Der Maskenball war bisher ein Ort der Täuschung und Verwandlung, nichts war so wie es schien oder eigentlich sein sollte. Schon gar nicht bekannte Gesichter, die sich hinter einer guten Verkleidung versteckten, nur um die ihnen ebenfalls bekannten Personen zu überraschen - so auch Junko und Kayros. Doch nicht nur diese beiden, sondern auch noch zwei dem Rotschopf gut bekannte Shinobi aus Soragakure, hatten den Weg zur Bücherhalle gefunden. Beinahe so als ob Yuto Brotkrumen ausgestreut hätte und sie einfach nur der Spur gefolgt waren. Doch dem war natürlich nicht so, denn der Maskenball war wahrlich märchenhaft, ein solches jedoch keinesfalls. In Märchen ging es nicht um Elend und Verderben, was sehr überzeugend angedroht wurde, sondern um die Moral von der Geschichte. Schade nur, dass diese bisher keine hatte.

Nachdem Daisuke und Yukiko aufgetaucht waren, könnte man das Geschehen mit folgendem Satz zusammenfassen: "Junko kam, sah und floh." Ein für Junko äußerst ungewöhnliches Verhalten, welches aber auch nur in dieser groben Zusammenfassung richtig war. Tatsächlich vollführte sie nämlich ein Tänzchen und ließ damit alle Anwesenden verdutzt aus der Wäsche schauen und ging, die Gunst des Augenblickes nutzend, zum Angriff über. Sie tarnte sich mit einem eisigen Nebel, setzte Daisuke und Yukiko mit einer klebrigen Suitonkunst, die er selbst kannte, für einen Moment außer Gefecht und verpuffte dann regelrecht. Da all diese Handlungen für ein Genjutsu viel zu komplex waren, konnte dies nur ein Kagebunshin gewesen sein, eine gut gehütete, jedoch definitiv nicht unbekannte Kunst aus Shiro. Natürlich bekam Yuto dies nicht alles zum tatsächlichen Zeitpunkt des Geschehens mit, denn schließlich wurde ihm die Sicht durch den Nebel versperrt. Doch kaum da sich die Sicht durch ein seltsames Flackern im Neben wieder besserte, setzte eine weitere Reihenfolge von Geschehnissen ein.

"Kibo kam, sah und flehte." Ein weiteres ungewöhnliches Verhalten, was auf dem Maskenball mittlerweile wohl schon zu einer Gewohnheit wurde. Tatsächlich war die flackernde Figur im Nebel nämlich eine äußerst seltsame Kreatur, auf die Kibo ihn regelrecht aufgeregt aufmerksam machte. Doch auch hier gab es eine weitere Überraschung, denn als Kibo die Maske von seinem Gesicht nahm, blickte dem Rotschopf nur ein einziges Auge entgegen. Dies mochte zwar eine Nebensächlichkeit in diesem Getümmel gewesen sein, Yuto verwirrte es jedoch in diesem Augenblick ungemein. Was war mit dem sonst so entschlossenen und willensstarken Chuunin passiert, dass er hier gerade den Rotschopf anflehte ein Etwas aufzuhalten und nur noch ein einzelnes Auge hatte? Die meisten Worte des Chuunin gingen in Yutos rasenden Gedanken unter, ohne überhaupt wirklich aufgenommen zu werden. Alles was er für sich selbst in dieser Situation herausfiltern konnte, war, dass er dieses Ding möglichst schnell aufhalten solle, da er selbst nichts dagegen ausrichten konnte. Während der schwarzhaarige Chuunin den seinerseits gerade blauhaarigen noch durchschüttelte, glitt sein Blick zum mittlerweile komplett in Flammen stehenden Ding, das sich seinen Weg zur Tür bahnte und dabei einen Teil der Bücherhalle in Mitleidenschaft zog. Spätestens an dieser Stelle, egal was es war, hätte Yuto auch ohne ein weiteres Wort von Kibo in die Situation eingegriffen.
Fakt jedoch war, dass er keinerlei Ahnung hatte, mit was er es da überhaupt zu tun hatte. Ein weiterer war jedoch ebenfalls, dass es in dieser Räumlichkeit recht schnell zur Saune werden würde, wenn er nichts unternahm. Entweder mussten also sie alle oder dieses Ding aus dem Raum, doch welche der beiden Möglichkeiten war eher realisierbar? Bevor er sich überhaupt zu etwas entscheiden konnte, setzte sich sein Körper bereits in Bewegung und entfloh somit auch den schüttelnden Bewegungen des Hinketsus. Während er mit einem guten Satz schräg an dem Ding vorbeischoss, verstand er selbst welcher Gedanke sich gerade seinen Weg nach ganz oben auf seiner Prioritätenliste gebahnt hatte. Das Ding musste raus aus diesem Raum und das schnell.

"Dai, mach die Tür auf!", schrie Yuto in die Richtung von Daisuke, der mittlerweile nur noch wenige Meter von dem Wesen entfernt war. Das Wesen oder Ding, wie auch immer man es nennen wollte, stand nun genau zwischen Yuto und Daisuke und würde spätestens in ein paar Augenblicken für Yukiko eine echte Bedrohung werden, würde es noch näher an sie und Daisuke rankommen. Glücklicherweise stand Yukiko jedoch nicht mehr hinter Daisuke an der Türe, sondern befand sich ein Stückchen neben ihm und hatte die Hände in der sirupartigen Masse. Glücklicherweise waren die Sirupmasse und der eisige Nebel die einzigen Taten, die Junko vor ihrem Verschwinden vollführt hatte, denn noch mehr Blut hätte er ihr wohl kaum verzeihen können.
Während das Etwas also in Richtung Türe stapfte, riss Daisuke die Türe eher aus den Angeln als sie einfach nur zu öffnen, was in der Hektik jedoch keineswegs verkehrt war. Hauptsache sie war offen und er stand nicht in der Schusslinie für die folgende Technik, für welche Yuto bereits im Sprung Chakra geschmiedet und eine Schriftrolle geöffnet hatte. Während er gerade auf dem Boden aufkam und sein Kleid noch flatterte, hatte sich ein großer Teil des Inhaltes der Schriftrolle bereits entleert und befand sich ebenfalls auf dem Weg gen Boden. Soweit kam dieser überaus nasse Inhalt - schließlich handelte es sich bei diesem um Wasser - jedoch gar nicht, sondern formte sich direkt, nachdem Yuto das letzte Fingerzeichen geschlossen hatte, zu einem bedrohlichen Wasserdrachen.
"Suiryuudan!"

Mit lautem Getöse flog der Wasserdrache in Richtung des brennenden Dings und riss es mit sich aus der Bücherhalle heraus in den großen Gang davor. Das es dabei dampfte und zischte war keine Frage, jedoch war die Wucht des Wasserdrachens ausreichend um zumindest für einige Momente für Ruhe zu sorgen. Um das Ding jedoch zu löschen oder gänzlich auszuschalten war weder genügend Wasser, noch eine ausreichende Kraft in dieser Technik enthalten. Spurlos ging sie aber sicherlich nicht an dem Ding vorüber, da die gesamte Hitze nicht auf den Drachen gerichtet wurde, sondern eben anscheinend wahllos auf die Umgebung.
Yuto richtete einen besorgten und fragenden Blick in Richtung Kibo, der ihnen allen wohl definitiv eine Erklärung schuldig war oder zumindest ein Tipp, wie man dieses Ding ausschalten sollte oder könnte.


Wer auch immer da gerade vor der Türe gewesen sein mochte, Kopf einziehen und Hände vors Gesicht, denn ansonsten würde man sich wohl sicherlich bald von seinen Augenbrauen verabschieden müssen.
 

Tetsuya Daisuke

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Breit grinsend wie selten zuvor stand der Tetsuya mit den Armen streng in die Hüfte gestemmt vor der Tür und verdeckte mit dem breiten Körper im weißen Anzug seine mehr oder weniger weibliche Begleitung. Mit einem ungeduldigen Tapsen auf dem Fußboden machte der Shinobi im Kimihirokostüm sehr deutlich, dass er ungeduldig war. Obwohl das wohl das falsche Wort dafür war. Es herrschte viel mehr pure Anspannung im Körper des falschen Brünetten. Warum war klar. Er erkannte die beiden Shinobi vor sich, doch die Dame in Rot war gefährlich. Sei mal völlig dahingestellt ob er erkannt hatte, um wen es sich hierbei handelte. Die junge Frau hatte Bedrohungen in Richtung der beiden jungen Männer ausgesprochen, von denen einer Daisukes bester Freund war und so etwas ließ der loyale Shinobi nur ungern auf sich sitzen. Umso mehr entspannte er sich für einen Moment als durch Yukikos Erzählungen deutlich wurde, dass sie ein Jutsu gewirkt hatte. Und ja, Daisuke erkannte erst jetzt richtig, um wen es sich bei der Person handelte, auf die er instinktiv losgegangen war. Im ersten Moment war die Reaktion des Chuunin eher ein Sicherheitsreflex gewesen, da von ihr die größte Gefahr ausging. Doch als Yukiko den Namen Junko das erste Mal richtig den Namen aussprach, ging ihm erst richtig ein Licht auf. Auch hier war wieder offensichtlich wieso. Klar, er hatte ebenso wie Yukiko ihre Stimme gehört, aber in dem Moment hatte er sich nicht so große Gedanken darüber gemacht, um wen es sich hierbei handeln könnte, sondern vielmehr darum, dass es sich um eine nicht grade ungefährliche Begegnung handelte. Dementsprechend war er nun schon etwas verdutzt, als es in seinem Erbsenhirn endlich angekommen war mit wem er es zu tun hatte. Das Kayros auf der anderen Seite zeitgleich irgendetwas tat, bemerkte er nicht, da sein Blick nun sehr streng die Dame in Rot fixierte. Egal ob sie das traf oder nicht, nach dieser Drohung würde er sicher nicht gleich bei geben und vor allem keinen an Yukiko heran lassen. Etwas Erleichterung trat dann aber ein, als er sah wie die Mameha begann das zu tun, was Yukiko angekündigt hatte, auch wenn sie dies eher ungewollt tat, wie der tödliche Blick verriet. Daisuke wich diesem aus… Er hatte gehört, dass man Hexen nicht in die Augen sehen sollte, sonst könnte man zu Stein werden! Ja, seine Meinung von Junko war immer noch sehr von den letzten Begegnungen geprägt, auch wenn die Sache zwischen ihr und Yuto nicht vergessen war. Sie kam, wie angekündigt, zum Sitzen und schüttelte plötzlich den Kopf, aber das kam bei einem eher langsamen Denker wie Daisuke noch nicht an. Erst als der eisige Nebel sich ausbreitete, wusste er wieder, warum er ihr nie über den Weg trauen würde. „Eishexe.“, fluchte er, in wesentlich typischerer Stimmlage, als der frostige Nebel auf seiner Haut zu spüren war. Er versuchte in Yutos Richtung zu blicken, doch nicht einmal die „Dame in Rot“ konnte er in diesem Moment ernsthaft erkennen. Dass das den leicht reizbaren Shinobi schon wieder in Höhen versetzte, die keiner erleben wollte, war offensichtlich an seinem angefressenen Gesichtsausdruck zu sehen. Dieser Nebel grad erinnerte ihn an einen Kuss, wohl nun nicht mehr ganz der Einzige, den er bereute. Was hatte er nicht zuvor zu Yukiko gesagt? „Es gibt nur zwei Personen, die mich bis jetzt erkannt haben könnten und die ich selbst hier in dieser Situation nicht küssen wollen würde. Eine der beiden hätte mich schon beim Kuss erkannt und nicht mal einen zugelassen…“ Dass die Person, die nicht Yukiko war, nur Junko sein konnte, war ziemlich offensichtlich oder? Ebenso wenig hatte er ihr begegnen oder an die Situation in Konoha erinnert werden wollen. Dementsprechend wurde der Tetsuya immer grimmiger. Daisuke wollte grade einen Schritt nach vorn treten, um ihr im Falle einer Attacke irgendetwas entgegensetzten zu können, doch irgendwie… ging das nicht wirklich so einfach, wie er erwartet hatte. Ein Blick nach unten verriet, dass er in irgendeiner komischen Substanz steckte. Dachte sie ernsthaft, dass sie ihn damit aufhalten konnte. Ihn vielleicht nicht, aber… Ein Blick zur Seite verriet, dass auch Yukiko darin steckte, allerdings sogar mit den Händen. Wann zur Hölle hatte sie das getan? Daisuke hielt grade noch Ausschau nach der Dame in Rot, da er sicher gehen wollte, dass sie ihn nicht vielleicht noch von hinten attackierte, wenn er Yukiko aus ihrem Schlamassel half, doch da unterbrach ihn etwas.
Es gab nicht viele Menschen, die es schafften den Tetsuya mit ihrer puren Anwesenheit in Rage zu versetzen. Wirklich gab es kaum Personen, die er so sehr hasste, dass er ihnen niemals verzeihen könnte. Sogar Junko war weniger verhasst als diese Person, dessen Stimme er grade wahrnahm. Ja, schlimmer hätte es nur kommen können, wenn es sich bei der Stimme, die sich grade zu ihm wandte, um die des Hiniko handelte, doch dieser versetzte ihn eher mit seinen Worten in Rage. Bei dieser Person war es so, dass er bloß da sein musste, um ihn aufzuregen. Daisuke erkannte in der nahen Ferne die wankende Gestalt, welche in den weißen Flammen stand. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, der ganze Körper war angespannt und sein Augenlid zuckte nervös. Er wollte ihn rösten? Daisuke würde ihm richtig Feuer unter dem Arsch machen. Um seine Hände bildeten sich kleine Feuerfunken, so angefressen war er in diesem Moment, als er mit bedrohlich bebender und tiefer Stimme die Worte: „Zeig dich! Kibooooo-kuuuun~“ heraus posaunte, sodass sie jeder im Raum klar und deutlich verstehen konnte. Das sich ein gewisser Groll hinter dieser Stimmlage verbarg, musste man ja nicht noch extra erwähnen, oder? Normalerweise würde er es auch auf einer solchen Mission nicht vorziehen einen „Kameraden“ zu attackieren, aber man konnte es ja so sehen, dass Daisuke herausgefordert wurde. Dass er es hierbei nicht mit Kibo zu tun hatte, konnte er ja kaum wissen. Und ihm kam auch nicht ein Moment der Gedanke warum der Hinketsu sich gegen ihn stellen würde. Dem traute er ja ohnehin alles zu! Aber mal ehrlich… Wer würde darauf kommen, dass jemand seinen eigenen Klon nicht im Griff hatte?!
So stand der Tetsuya angespannt vor der Tür und wartete darauf, dass die hitzige Gestalt nahe genug kam um es in den Nahkampf zu verwickeln. Wenn man ernsthaft dachte, dass er irgendetwas wie Respekt übrig hatte, wenn sich eine unbekannte Kraft gegen ihn stellte, dann lag er falsch… Doch da hörte er erneut die wesentlich klarere und deutlichere Stimme des Hinketsu von weiter hinten. Wie ging das? Er war doch schon so nahe? „Hä?“, brachte er nur verdutzt hervor, als er plötzlich eine andere Stimme vernahm, die er in seiner Wut fast vergessen hatte. Die Worte des Iwamoto wecken einen verdutzten Daisuke wieder auf, dessen Rage innerhalb von einem Sekundenbruchteil verschwunden war. Hastig drehte der Tetsuya sich um, packte die Tür an den Seiten und hebelte sie heraus, während er seinen Fuß, mittels Körperkraft, aus der Sirupmasse zog und aus dem unmittelbaren Bereich der Tür trat. Daisuke stand mit der riesigen Tür in der Hand nehmen deren Rahmen und starrte sichtlich verwirrt in den Nebel, während die brennende Gestalt sich offensichtlich annäherte. Was hatte Yuto vor? Das erklärte sich von selbst, als der Rotschopf kaum den Namen seines Jutsu ausgesprochen hatte… und schon Sekunden später Daisuke ungläubig, mit weit aufgerissenen Augen, den riesigen Wasserdrachen bestaunte, der das Ding mit sich zur Tür heraus spülte. Was genau war hier los? Daisuke sah auf die Tür in seiner Hand, blickte in Richtung Yuto, und dann zur Tür heraus, wo das Ding für einen Moment vom Wasser niedergestreckt zu sein schien. Was tat Daisuke in dem Moment dieser Verwirrung?
Während der eisige Nebel sich dank der offenen Tür und dem nicht grade wenig dazu beitragenden Wasserdrachen ein wenig verzog, hörte man nur Sekunden nach Yutos Jutsu einen lauten Knall… Verursacht vom aufgebrachten Daisuke, welcher die Tür wieder eingehakt und wütend zugedonnert hatte. Und ja, Yuto hatte richtig erkannt, dass sie einen Moment Ruhe hatten, den der Tetsuya dafür nutzte das Ding, wegen dem Kibo grad weinerlich jammernd zu Boden gegangen war, als würde die Welt untergehen, vollkommen auszublenden … „Was zur Hölle ist hier los?!“, fluchte er stattdessen laut und aufgebracht. Und schüttelte sich den widerwertigen Sirup von seinen guten weißen Schuhen. „Wollt ihr mich verarschen oder so? Das war meine Show…“, grummelte er offensichtlich beleidigt, als hätte man einem Kind den Lutscher weggenommen. Ja, er wollte einen tollen Auftritt und Kibo und Junko hatten ihm diesen verdorben, wie unfair! Er war schon ein bisschen unbedacht grade, zugegeben… Im nächsten Moment machte er einen großen Schritt zu Yukiko hinüber, packte diese an der Taille und zog sie aus ihrer Falle, um sie, wie eine Prinzessin, auf seinen Armen zur Seite zu tragen und auf festem Boden wieder abzustellen. Und nun hatte er noch eine Sache zu sagen, die ihm auch erst just in dieser Sekunde bewusst wurde. „Oi, oi Yu-chan~“, begann er mit grimmigem Gesicht. „Musst du meinen Namen so laut herumbrüllen?!“ Ja wenn das all seine Sorgen waren… Wie lang ließ das fackelnde Ding eigentlich noch auf sich warten? Immerhin wollte es doch Daisuke zu Asche werden lassen…?
 

Fukazawa Akio

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Irgendwie war nicht alles nach Plan gelaufen. Das tat generell nur wenig, geradlinig nach Plan zu laufen war nicht der Sinn des Lebens, nicht umsonst hatten sich Komiker Murphys Gesetz ausgedacht. Alles, was schief gehen konnte, ging im Allgemeinen schief, welch ein Glück, dass sie ihre Hose noch anhatte, was? Davon abgesehen, dass sie es nicht gewohnt war, Hosen zu tragen und sie sie deswegen gerne gegen einen Rock getauscht hätte (aber nun gut, man konnte eben nicht alles haben), dass ihr schon die ganze Zeit was an der Nase juckte, was sie am liebsten weg gekratzt hätte und der Tatsache, dass auf einmal ihre Hände am Boden festklebten, war doch alles in bester Ordnung. Ja wirklich! Die Welt schien zwar gerade ein bisschen um sie herum unter zu gehen, aber das störte doch wahrlich keinen großen Geist, nicht wahr? Aber um noch einmal zusammen zu fassen, was sich da in etwa abgespielt hatte:
Daisuke – denn um niemand anderen handelte es sich natürlich bei dem Herrn, mit dem die Zylinderträgerin vorhin nicht nur… nein, mit dem sie sich in den Raum begeben hatte und dessen Kreuz eigentlich ein menschliches Schutzschild hatte werden sollen, hatte die Tür aus den Angeln gerissen. Check. Keine Ahnung warum, aber er hatte es getan, zumindest wusste Yukiko nicht mehr, da ihr die Hutkrempe ein wenig im Weg war, vor allem in der Position, in der sie sich gerade befand.
Das war irgendwie die zweite seltsame Sache, denn kurz nachdem sie Junko eigentlich in ein Genjutsu gesteckt hatte, dessen Wirkungsweise es nun einmal war, Menschen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, hatte sich gezeigt, dass sie offenbar zu schnell für Yukikos Stimmbänder war. Keine Ahnung, wie genau sie sie gesehen hatte, da sie ja eigentlich hätte für das im Genjutsu befindliche Opfer unsichtbar sein müssen, aber jedenfalls war es auf einmal kalt und klebrig geworden und plötzlich hatte sie mit den Händen in einer Art Sirup festgesteckt, den sie irgendwie verdammt ekelig fand. Nicht schön. Und raus kam sie auch nicht mehr, wenn sie sich denn nicht ihre gesamte Haut vom Fleisch rupfen wollte, zumindest fühlte es sich so an. Als habe man sich einen Spaß daraus gemacht, ihr die Hände einzuzementieren… und Junko war dann auch einfach weg. Poof und weg, scheinbar war es doch nur ein Doppelgänger gewesen, wie damals in Konoha… diese Schattendoppelgänger waren ja schon was mieses, an und für sich.
Schließlich war da noch der Herr im Kleid, der auf einmal mit einem Swoosh einen gewaltigen Wasserdrachen los ließ und ihn durch die Tür wieder ablaufen ließ, alles zum Zwecke des Löschens eines offenbar vollkommen außer Kontrolle geratenen Feuerdoppelgängers, dessen Urheber Daisuke vorher mit beinahe grollender genannt hatte.
Dieser war dann wohl eine der wenigen Personen, gegen die das Mädchen einen richtiggehenden Hass schob, nämlich niemand anderer, als der allseits beliebte, fahlgesichtige Möchtegern-Vampir Kibo. Ja, hier war Ironie am Werk. Besagter Chuunin hatte es doch nämlich tatsächlich geschafft, sich einige damals noch Genin zum Feind zu machen, indem er ziemlichen Mist bei einer Mission in Konoha gebaut hatte – er hatte bei der Leitung schlichtweg versagt, was dann zu Gratisurlaub der Soranins in einem Gefängis geführt hatte. Welch ein Glück also, dass Yukiko gerade beide Hände in einem ekeligen Sirupzeug feststecken hatte, sonst hätte sie sicherlich das gerade verwendete Jutsu noch einmal gewirkt, dieses Mal aber nur, um Kibo zu demütigen. Wer weiß, vielleicht hätte man ihn ja nett tanzen oder auf dem Boden herumkriechen lassen können… aber so wurde außer einem höchstens als niedlich zu betitelnden Grummeln nichts aus dem Racheplan. So eine Schande aber auch…
Schließlich war es auch Daisuke, der sie aus ihrer eher peinlichen, denn misslichen Lage befreite und sie wieder auf die in nun ruinierten Schuhen steckenden Füße stellte. "Arrigatou, Daisuke-san.", meinte sie ruhig und hielt ihre Hände ein Stück vor sich, da sie noch immer mit dem Schleimzeug voll waren und sie Sorge hatte, dass sie zusammen kleben würden, wenn sie sie verschränkte, um dann mit leicht irritiertem Blick den Worten des Weißhaars zu lauschen. Vielleicht sollte sie erklären, dass er sich betrunken hatte, aber das war wahrscheinlich mehr als offensichtlich. Also blickte sie sich kurz um, ignorierte Kibo, damit sie ihm nicht an die Gurgel ging und wanderte dann weiter zu dem letzten im Bunde und dem einzigen Shironin unter ihnen… kannte er den nicht auch? Kayros, wenn sie sich recht erinnerte, Kayros, der gerne pathetische Reden schwang und im letzten Chuuninexamen recht nett ausgeknockt worden war. Na wenn das mal keine seltsame Runde war… mit neutralem Gesichtsausdruck zog sie sich die klebrig gewordenen Handschuhe aus und ließ sie zu Boden fallen. So konnte sie ihre Hände wieder benutzen und alle waren zufrieden…
 

Hiragana Kayros

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Es geschah viel in diesen Augenblicken. Erschrocken bemerkte der Genin, dass es sich um die scheinbar sinnlosen Worte, die von der kleinen Person an Junko adressiert waren, um eine Kontrollkunst handelte, die seine Freundin voll erwischt hatte. Vermutlich war es eine Genjutsu, und er bestaunte ihr herausragendes Talent, trotz der mächtigen Kunst noch Herrin über die Realität zu sein - denn normalerweise war doch eine Illusion für das Opfer eine neue Wirklichkeit, die man von sich aus erst einmal hinnahm. So hatte er es auf der Akademie beigebracht bekommen, so hatte er sich auch Verteidigungstechniken beigebracht. Wie dem auch sei: Der Zylinderträger – an dem er irgendetwas bemerkte, ohne zu wissen, was - war ein begnadeter Illusionist, um ehrlich zu sein kannte der Hiragana niemanden, dem er zugetraut hätte, die Chuunin in eine Illusion zu stecken. Als Junko die Dinge vollführte, die ihr befohlen wurden, und die Genjutsu scheinbar ihre Wirkung verlor, spürte der Genin zunächst, wie Junko ihr Chakra formte - auf eine Art und Weise, die er noch nie erlebt hatte - und es dann auch schon in einer Form eisigen Nebels freisetzte. Der Nebel fror binnen Sekunden das Kondenzwasser an die Haut von Kayros. Ob sie... weiß was sie tut? Er war sich nicht so sicher, denn diese Kunst griff nicht nur alle Anwesenden an, sondern auch noch die komplette Einrichtung. Der Suna-Nin sog die Luft durch den Mund ein und merkte, wie auch die Schleimhäute durch diese eiskalte Luft in Mitleidenschaft gezogen wurden. "I...ist das Hyouton?!", entwich es Kayros leise, der schockiert die Augen aufriss. Dank seines Kekkei Genkais erkannte er noch, wie die Mameha konzentriert irgendeine Flüssigkeit erbrach, und ihre Ergiebigkeit ließ auf eine weitere Kunst schließen, und dieses Mal war es wohl eindeutig Suiton. Eindeutig: Sie ist eine Eis-Kunoichi. Die Metapher des Mannes im weißen Anzug war dementsprechend passend. Als Junko vorstürmte, wollte Kayros ihr noch zurufen, dass sie anhalten sollte. Sie sehe schließlich im Nebel nur wenige Zentimeter weit, und sie verfügte weder über die Augen der Hyuuga noch über die der Hiragana. Aber scheinbar hatte sie sich die Positionen der anderen exakt gemerkt, und irgendetwas schien die beiden Anwesenden an der Tür daran zu hindern, sich zu bewegen. In jeden Fall war ein Wimpernschlag später auch schon Junko bei dem Feind mit dem Zylinder, den sie kurzerhand mit den Händen in die Flüssigkeit steckte, ehe sie sich mit einen Geräusch auflöste. Als der von Junko angegriffene es nicht schaffte, die Arme aus der Flüssigkeit zu ziehen, dachte der Junge zunächst wieder an Hyouton, aber als er bemerkte, dass es durchaus noch flüssig war, erkannte er das Sirupfeld als solches. Und letztlich war es nur ein Kagebunshin. Nun war er also der einzige Shinobi der Shiro-Fraktion...
Viel Zeit für diesen Gedanken blieb dem Iryonin nicht, denn in diesem Augenblick schritt die Katon-Kunst, die er zuvor entdeckt hatte, hinter der Säule hervor, und fixierte die beiden Personen an der Tür. Zeitgleich stürmte eine andere Person, scheinbar nervlich fertig und auch am Ende seiner Kräfte, auf Kyande zu, den Jungen mit dem Degen vollkommen ignorierend, und flehte Yuto um Hilfe an. Der Nebel wurde von der Kreatur, die weißglühend nun in der Mitte des Bodens stand, so stark erhitzt, dass er sich rasch verzog und stattdessen ein flimmerndes Umfeld zurückließ. Deutlich konnte man sehen, dass die ersten Objekte zu schwelen anfingen: Bücher wie auch Regale und die Ornamente an den tragenden Säulen. Yuto seinerseits fackelte nicht lange, sondern befahl dem Mann an der Tür, eben diese zu öffnen, der sie kurzerhand aushebelte. Dai... unvorstellbare Kraft. Ich bin in einem Raum mit Yuto, Kibo und Tetsuya-sama? Mittlerweile erkannte Kayros nun also die anderen Anwesenden, auch ohne ihre Masken abnehmen zu lassen. Und wieder einmal zeigte sich, dass ihn wirklich niemand als Gefahr ansah, denn keiner beachtete den jungen Genin. Er biss kurz die Zähne zusammen, ehe er seinen Stolz herunterschluckte und stattdessen den mächtigen Wasserdrachen betrachtete, der das flammende, etwa zwei Meter große, von Kibo geschaffene Geschöpf aus dem Raum beförderte. Yuto hatte die Wassermassen geschickt gesteuert: Die Oberfläche, die zunächst auf das Feuerwesen traf, verdampfte zwar schlagartig, aber statt einen neuen Nebel zu erschaffen, lagerte sich der große Körper des Wasserdrachen auf diesen Dampf und verhinderten so den Austritt. Das bisschen, was tatsächlich entwich, kühlte die schwelenden Dinge im Raum.
Stilsicher schlug Daisuke im weißen Anzug die Tür zu, die er einen Augenblick zuvor wieder eingehakt hatte. Flecken? Mitnichten. Nun war also das brennende Ding draußen, abgetrennt durch ein Tür. Und im Raum befanden sich nun nach dem Wissen des Hiraganas er selbst, Hinketsu Kibo, Iwamoto Yuto, Tetsuya Daisuke und ein Genjutsuka aus der Fraktion Sora. Vier gegen einen. Die Person mit dem Zylinder, die zuvor noch von Junko gefangen genommen worden war und die wohl von Daisuke befreit worden ist, schritt nun auf Kibo, Yuto und Kayros zu, auch wenn sich Kayros arg in den Hintergrund gestellt fühlte. Erst einmal schaute er die Umgebung genauer an, jetzt, wo keine akute Gefahr bestand. Der Feuerbunshin hatte das Sirup auf den Boden vollständig getrocknet, weshalb keiner mehr irgendwie in seinen Bewegungen eingeschränkt war. Er war in einem Raum mit Talenten - einer kleinen Elite, wenn man so wollte. Kekkei Genkai, Taijutsu, Ninjutsu, Genjutsu und medizinische Kenntnisse, dazu mindestens drei Leute auf dem Chuunin-Rang, alle fünf aber auch mit diesem Niveau in ihrem Bereich. Die Situation war zwar eskaliert, aber man konnte eventuell noch die Aufgabe erfüllen. Nur... durfte er die Initiative ergreifen? Zum ersten Mal seit langem war von dem berühmten Selbstvertrauen des Jungen nicht ganz so viel übrig. Er schloss die Augen, und löste damit auch seine Kunst. Es vergingen die notwendigen Sekunden, und er öffnete wieder die Augen, als er klar die Umgebung wahrnehmen konnte. „Wir haben ein paar Probleme...“, sagte Kayros ruhig, aber mit belegter Stimme. Er war nicht besonders laut, sodass von außerhalb niemand mithören konnte – zumal das Augenmerk auf den Feuerbunshin liegen dürfte. „Und ich scheinbar mehr als ihr.“ Der Genin schaute resigniert in die Runde. „Könntet ihr mir helfen?“ Ja, er bat hier gerade um Hilfe. Das gesamte Team, die Elite von Sora. Er, ein Shiro-Nin. Er, der deutlich gemacht hatte, einiges über Kibos Künste zu wissen. Er, der Yuto und Daisuke vor langer Zeit am Strand angegriffen hatte. Er, der im besten Fall für den Genjutsuka ein simpler Feind war. Kayros fielen die Kleinigkeiten nun auf, die er vorher nur unterbewusst wahrgenommen hatte: Die Haltung, die falschen Augen, die Stimme. Unter der Verkleidung war eine Kunoichi, kein Shinobi. Sora-Ninja hatten wohl ein Faible für Verkleidungen im anderen Geschlecht. Aber das war nebensächlich. „Das Siegel von Hikarikage ist gestohlen worden. Unser Auftrag war, es zurückzuerlangen“, erklärte der Genin entschieden. Er musste mit offenen Karten spielen, Falschspiel lag ihm sowieso nicht. „Die Auktion wird nicht mehr stattfinden, aber vielleicht ist das Siegel noch hier. Helft mir bitte, dann unterstütze ich euch, wo ich kann.“ Kayros senkte den Kopf. Er war nun der Entscheidung der vier ausgeliefert. Sollten sie versuchen, ihn gefangen nehmen zu wollen, würde er kämpfen, doch er wusste, dass er keine Chance haben würde. Yuto-kun, Tetsuya-sama: Für unsere Freundschaft, würdet ihr mir helfen? Vielleicht kann ich euch auch helfen... Allerdings wusste Kayros, dass Freundschaft gerade nach Junkos Aktion nicht unbedingt das war, was die beiden Sora von Shiros Seite erwarten würden...
 

Hinketsu Kibo

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off = Ich hätte halt doch einen Abwesenheitsthread aufmachen sollen XD - bis 2. habe ich noch weihnachten und silvester nachgehangen und dann ist mir mein Computer eingegangen Oo - arbeite jetzt gerade mit einem Zweitgerät und werde jetzt auch wieder schauen dass ich es regelmäßig hinbekomme (mit dem Handy surfen sucked btw. ;P)


Ein lautes Knacken war zu hören als der Körper des flammenden Wesens mit der Wand vor der Bibliothek Bekanntschaft machte. Ein paar gebrochene Knochen? Vielleicht auch nur ein hölzerner Bilderrahmen der zu Bruch gegangen war? Wer weiß. Kibo nutzte die Situation um etwas seine Fassung wiederzufinden, der Nebel um ihn herum verzog sich und gab ihm freien Blick auf den Eingangsbereich. Daisy-chans Ruf, den der Chuunin üblicherweise einfach ignorieren oder allerhöchstens mit einer leicht süffisanten Bemerkung belohnen würde schien dieses mal einen unerwartet starken Effekt auf den Hinketsu zu haben. Halts Maul und geh sicher dass das verdammte Ding nicht mehr aufsteht, für was hast du denn diese ganzen Muskeln. Die Finger des Chuunins fuhren von einem leichten Zittern begleitet durch sein schwarzes Haar. Etwas verwirrt blickte er in die Runde, nahm zufrieden die Übermacht seiner Fraktion war und fragte sich was sie wohl mit Kayros anstellen würden. Dann schoss sein Blick noch einmal in Richtung der Ausgangstür, hatte er da etwas gehört? Seine Augen verengten sich und versuchten etwas im nebeligen Dunst auszumachen den der Wasserdrache zurückgelassen hatte. Nein, nichts, nur meine Einbildung.
Einen Moment zuvor noch aufgelöst, jetzt die äußere Ruhe in Person, sich redlich bemühend das Zittern seiner Glieder zu unterdrücken. Die Ausführungen Kayros nahmen schließlich die Aufmerksamkeit von ihm und für einen Moment fühlte Kibo so etwas ähnliches wie Dankbarkeit. Einen Moment später musste er sich zurückhalten um nicht loszuprusten, sie sollten dem Hiragana helfen seinen eigenen Auftrag zu erfüllen und dass nur gegen das Versprechen seiner Hilfe. Doch was den Hinketsu zurückhielt war das sichere Wissen, dass sich mindestens eine weitere Person in diesem Raum befand die nur allzu bekannt dafür war auf solcherlei Abmachungen einzugehen. Ein kurzer Blick in Richtung Yutos, der Versuch seine Züge zu lesen, doch dies ließ auch wieder den Eingangsbereich in seinen Blick fallen, als sich gerade eine wohl bekannte Kreatur erneut Zugang zur Bibliothek verschaffte.

Die Gestalt war nur noch lose humanoid, sein Körper verbrannt, anscheinend hatte er die Kontrolle über sein Chakra verloren als er angegriffen worden war und sein Schädel stand in einem eigenartigen Winkel von seinem Hals ab. Die Maske die vorher das Gesicht des Janusmannes geziert hatte war nun nur noch eine Ruine, sie legte große Partien Haut frei, doch war die darunter vorlugende Fratze trotzdem nicht mehr als Kibos Abbild erkennbar. Ein Röcheln erklang, anscheinend versuchte der Janusmann etwas von sich zu geben, doch war dies wohl allerhöchstens für die Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung vernehmbar. Einen Moment später wurde die Welt in einigen dutzend Metern um den Verkohlten herum in dünnen roten Nebel getaucht, Kibo musste hastig zurück springen um den Ausläufern des blutigen Dunstes zu entkommen. Diese Technik war nicht dafür gedacht das Sichtfeld sonderlich einzuschränken und so war ohne Probleme erkennbar wie sich zwei große egelartige Tiere von der Gestalt lösten und mit einem Zischen auf Daisuke zustießen. Diesen Moment der Ablenkung nutzte der Janusmann um ein wenig in die Knie zu gehen ... Tsuke! Der verkohlte Körper stieß nach vorne, für einen Moment dachte Kibo er würde auf Yuto zuhalten, doch dann verfehlte er diesen um einige Meter und mit Schreck realisierte der Hinketsu was wirklich sein Ziel gewesen war ... Ich. Die Gestalt brach aus dem roten Dunst hervor und mit Schreck erkannte Kibo dass Geräusch der spannenden Muskeln, die keuchenden schmerzerfüllten Grunzer des Janusmannes, er hatte ein Taijutsu eingesetzt vor dem Kibo selbst zurückschreckte, eine Technik die die Muskelkraft des Hinketsus in neue Ebenen erhob. Vom Schreck erfüllt schaffte er es im letzten Moment noch seine Verteidigung zu heben und der Hieb des Janusmannes traf von einem Krachen begleitet seine Unterarme. Das Gesicht vor Schmerz verzerrt wurde der Hinketsu nach hinten geschleudert, bevor sein Körper noch den Boden erreichte realisierte er zwei Dinge. Seine Arme waren wahrscheinlich gebrochen und die Gestalt die ihm sogleich nachsetzte würde ihm wohl gleich das Licht ausblasen sollte kein Wunder geschehen. Oh Gott ... nie wieder Maskenbälle ... nie wieder!
 

Tetsuya Daisuke

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Es gab keine richtigen Worte mehr dafür, wie sehr sich Daisuke in diesem Moment verarscht vorkam. Seine Wut steigerte sich grade von einer Sekunde ins unermessliche, so sehr, dass das Blut in seinen Adern zu kochen schien. Diese ließen sich schon deutlich erkennen, da der Tetsuya die Muskeln im ganzen Körper so sehr anspannte, dass die Adern ganz deutlich hervortraten und mit jedem Herzschlag schienen sie zu pochen. Vielleicht war es da nicht grade wirklich hilfreich, dass er recht angetrunken war, doch es war diese bloße Situation, das aufeinanderschlagen so vieler eigentlich unmöglicher Ereignisse, was ihm quasi etwas die Sicherung durchbrennen ließ. Oder nicht? Wer weiß, vielleicht würde Daisuke nun wirklich einmal richtig aus der Haut fahren… Und dabei hatte es noch so annehmbar begonnen…

Nachdem der Tetsuya mit schallendem Laut die Türe hinter sich verschlossen hatte und somit das brennende Mistvieh mit der Kibofratze ausgesperrt hatte, kehrte bei allen Anwesenden ein kurzer Moment des Aufatmens ein. Nun ja, bei Daisuke nicht so wirklich, denn er kapierte die ganze Situation noch nicht so richtig. Wie auch? Alles war so verworren, als würde jede anwesende Person diesen Raum mit ganz anderen Augen sehen. Oder war er schon so besoffen, dass er hier derjenige war, der alles nicht mehr so richtig mitbekam? Das Erste, was der Tetsuya vernahm, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, waren die Worte der Ikari. Und nur wenige Sekunden später hätte wohl jeder der Anwesenden schwören können, dass Daisuke Stimmungsschwankungen hatte. Alkoholbedingt, versteht sich. Als Yukiko sich bedankt hatte, drehte sich der eben noch laut rumbrüllende Daisuke zu ihr um und lächelte sie freundlich an. Grinsend stemmte er eine Hand in die Hüfte und mit der anderen winkte er lässig ab. „Kein Ding! Geht’s dir gut? Nichts passiert?“, sagte er in erstaunlich freundlichem Ton, sodass jeder der auch bisher noch nicht bemerkt hatte, dass es sich hierbei um Yukiko handelte, spätestens jetzt kapieren müsste, dass es jemand war, der dem Tetsuya nahe stand. Sonst wäre er nicht so scheißfreundlich… Aber er war immerhin noch nicht so besoffen, wie sie gedacht hatte, denn ihren Namen hatte er nicht herumgebrüllt. Gegen ihre klebrigen Hände konnte er nicht wirklich etwas tun… Apropos, seinen Füßen ging es auch so… Vielleicht sollte er sich einfach von seinen Schuhen trennen? Der Wasserdrache hatte sie ja um die Siruppfütze hinter ihnen erleichtert. Lässig zog der Tetsuya, natürlich ohne sich zu bücken, verlauster Bengel, seine Schuhe und Strümpfe aus und stellte sich nun Barfuß neben das klebrige paar Schuhe.
Nur Sekunden später wurde seine Laune in eine Tiefe gezogen, welche sich mit Worten, die jugendfrei waren, nicht mehr beschreiben ließ. Kibo… Ernsthaft? Eben war er noch jämmerlich vor Yuto auf Knien gekrochen und hatte darum gefleht sein Leben zu retten, da er selbst nichts gegen das von ihm selbst Geschaffene hatte unternehmen können und nun war er schon wieder dazu in der Lage sein loses Mundwerk so weit aufzureißen? Vielleicht überreagierte Daisuke aufgrund des Alkoholkonsums, oder vielleicht auch einfach nur weil es sich um den Chuunin handelte, den Daisuke wohl am allermeisten hasste. Ja sogar mehr als Junko… Die Hände des Chuunin ballten sich zu Fäusten und sein Körper war angespannt wie selten. Dazu begannen nun seine Zähne zu knirschen als er sagte: „Du widerliche kleine Made hast wirklich keinerlei Respekt… Wie wäre es wenn du dich zur Abwechslung einmal während eines Jobs professionell benimmst? Danach zeige ich dir gern wozu meine Muskeln gut sind.“ Das er wütend war, war kaum zu überhören, denn er zischte richtig, während er den schleimigen Blutninja anstierte. „Was fällt dir überhaupt ein Gleichrangige herum zu kommandieren? Überleg dir mal in welcher Position du dich befindest. Du solltest lieber etwas freundlicher zu mir sein, immerhin bist du der Depp der die Kontrolle über seine eigenen Techniken verliert… Immer noch derselbe Versager wie in Konoha…“ In seiner Hasstirade wurde er aber bald von jemandem unterbrochen. Ewig hatten sie ja auch nicht Zeit einander zu hassen, denn sie waren hier nicht allein. Taktisch klug war es auch nicht unbedingt sich vor einem feindlichen Shinobi an zu zicken… Daisuke war deutlich erkennbar nicht ganz nüchtern, das verriet nicht nur das Säuseln in seiner Stimme, sondern auch der rote Schleier um seine Nase. Dass er da mit seinen Emotionen nicht ganz zurecht kam, war ganz natürlich, machte dies aber nicht weniger professionell, denn der Tetsuya hatte immer einen Grund dafür betrunken zu sein, auch wenn es kein Shinobi verstehen würde, der den legendären Taijutsustil noch nicht gesehen hatte…
Doch genug dazu, denn wieder hüllte sich der Raum in Schweigen, aber nur für wenige Sekunden, bis der Hiragana sich zu Wort meldete. Dass er überhaupt den Mut dazu hatte, wunderte Daisuke. So richtig erkannte er diesen im Übrigen erst jetzt, als er seine Stimme hörte, was aufgrund seines Gemütszustandes wohl nicht ganz unnatürlich war, da er ja nicht wirklich nüchtern und somit kaum aufnahmefähig war… Allgemein war Daisuke auf dieser Mission nicht etwa der schlaue Kopf, wenn es um solche großen Fraktionsübergreifenden Missionen ging, war er eher die Maschine, zu einem Zweck gedacht: Aufträge zu erfüllen, die ihm direkt gegeben wurden. Allerdings würde er diese ganz sicher nicht von jemandem wie Hinketsu Kibo akzeptieren… Doch zurück zum Hiragana, welcher nun versuchte sich aus seiner eher unangenehmen Situation irgendwie raus zu winden. Daisuke versuchte sich an seine letzten Begegnungen mit dem Sunanin zu erinnern. Er und Yuto kannten diesen Shinobi wohl besser als es für sie beide gut war und Daisuke hatte sehr wohl nicht vergessen, dass sein Bild des Blonden sich etwas verändert hatte nach ihrer letzten Begegnung. Trotzdem er nicht so gut auf ihn zu sprechen war, wusste er, dass der gutherzige Iwamoto da sicher anders war… Außerdem war ihm trotz seines Grolls nicht danach dem Jungen unnötig Gewalt anzutun, schon gar nicht in einer solch einseitigen Situation, wo es doch viel zu einfach war. Das wäre ehrlos… So lauschte er aufmerksam, oder naja so aufmerksam es eben grade ging, den Worten des Hiragana und machte sich Gedanken darüber, was sie tun würden… Er hatte ein grobes Bild davon im Kopf, was die anderen Anwesenden wohl mit dem Blondschopf anstellen würden, doch sicher konnte er nur für sich sprechen…
Allerdings hatte der momentan etwas eingeschränkte Tetsuya sich so sehr auf diese Sache konzentriert, dass ihm eine andere Tatsache völlig entgangen war! Erst als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, wurde ihm bewusst, dass er Frankensteins Monster ja völlig ausgeblendet hatte. Daisuke stand neben der Eingangstür, drehte sich nach dem Vieh um und bemerkte dann etwas irritiert, dass es ja schon drinnen war. Und wie es aussah… Nun konnte man Kibos Fratze darin noch etwas besser erkennen, auch wenn sie mehr als unansehnlich zugerichtet war. Was war das Erste was Daisuke in den Kopf schoss? Mit einem Grinsen auf den Lippen sehnte er sich für einen Moment danach den Hinketsu selbst einmal in einer solchen Situation zu sehen. Dass ein menschliches Wesen in dieser Lage nicht mehr lebensfähig wäre, ist wohl mehr als deutlich erkennbar daran, dass der Kopf nun da hängt, wo es nicht mehr gesund ist… Und dennoch wünschte Daisuke dem Hinketsu das? Es war ziemlich rar, dass Daisuke es sich wünschte jemanden tot zu sehen… Überreaktion aufgrund des Alkohols oder aufgrund von Kibo? Die Frage konnte man immer wieder sehr passend spielen. Und nachdem er sich, dank der Rede des Blonden, etwas beruhigt hatte, wurde er nun wieder von null auf hundertachtzig geschossen, als dieses Mistvieh auch noch die Dreistigkeit besaß den Tetsuya anzugreifen. Roter Nebel erschien im ganzen Raum, doch er war durchsichtig, was das Ganze in den Augen des Tetsuyas irgendwie recht sinnlos machte. Dennoch wartete er ab, was dieses Vieh als nächstes tat. Um ehrlich zu sein machte es ihn gar nicht so wütend, dass dieses Hinketsupüppchen ihn angriff. Es war sogar amüsant, dass Kibo ein scheinbar so lächerlicher Shinobi war, dass er seine eigenen Doppelgänger nicht im Griff hatte… Traurig, Daisuke wusste gar nicht, dass die Dinger einen freien Willen haben konnten, seine hatten sich nie eingebildet zu rebellieren… Aber wer wollte schon freiwillig für den widerwertigen Hinketsu arbeiten? Im nächsten Moment wurde jedoch deutlich klar aus welchem Grund der Nebel entstanden war und Daisuke war noch nie so angewidert von einer Ninjatechnik gewesen, wie in dem Moment als er diese riesigen Würmer erspähte. Es hatte was von einer fetten blutigen Nacktschnecke, wenn man Daisuke fragte… Aber fraglich war, warum der Tetsuya so lang darauf wartete, bis er die Viecher zermatschte. Nun ja, er war sich nicht sicher, ob das Zeug kleinzukriegen war, in dem man einfach drauf trat, deswegen machte er noch etwas anderes. Barfuß zu sein, hatte nämlich auch noch andere Vorteile außer nicht klebrigem Schuhwerk, denn innerhalb der nächsten Sekunden entflammten sich die Füße des Tetsuya und brannten nun lichterloh. Als das Viehzeug nah genug herangetreten war, holte der junge Mann nun also mit jeweils jedem Fuß einmal aus und trat das riesige, nun brennende, Krabbelgetier vor die nächstbeste Wand. Brennender Larvenmatsch war alles was davon übrig war, wie Insekten vor eine Autoscheibe…
Kurz darauf erklang ein lautes Knacken, nachdem Daisuke sich nun selbstverständlich umdrehte. Und nun war der Tetsuya wirklich mehr als gehässig, als er sah, wie der Hinketsu von seiner eigenen Technik mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden geschickt wurde. Wenn er das so ansah, konnte er nicht fassen, wie dieser Stümper schon länger hatte Chuunin sein können als er… Er konnte weder ein Team ordentlich leiten, noch seine eigenen Techniken im Zaum halten. Das war wirklich mehr als erbärmlich… So geladen wie er eben noch gewesen war, so amüsiert war er doch nun, bis ihm wieder einfiel, dass Kibo ihm doch zuvor noch befohlen hatte, dieses Ding aus dem Weg zu räumen und zu zeigen, wofür seine Muskeln gut waren… Sollte er das tun? War es nicht auch schon mit anzusehen, wie der Hinketsu unter seiner eigenen Überheblichkeit zu leiden hatte? Ja, hätte er Daisuke ordentlich darum gebeten ihm zu helfen, dann hätte er es wahrscheinlich auch nicht getan, doch so mit ihm umzuspringen, verbesserte die Karten des schmierigen Schwarzhaarigen nicht unbedingt. Irgendwie wäre es aber auch traurig, wenn Kibo von seiner eigenen Ausgeburt vernichtet wurde, oder? Das wollte doch eigentlich der Tetsuya selbst so gern übernehmen… Fraglich war allerdings, ob sich das Ding nicht einfach auflöste, wenn der Hinketsu bewusstlos wurde, denn immerhin sollte ein Bunshin eigentlich weder eigenständig agieren, noch weiterkämpfen, wenn der Anwender das Bewusstsein verliert. Für den Fall der Fälle sollte man dem Einheit gebieten… Doch dann fiel ihm auch wieder ein, dass sie sich ja hier noch um eine viel schwierigere Situation zu kümmern hatten. Am liebsten hätte Daisuke gesagt: „Lasst ihn gehen, der will doch nur spielen.“Und weiter über das vorangegangene Thema geredet, so gern wollte er diese dämliche Show ignorieren, aber naja, auf dem Schlachtfeld musste man professionell sein, nicht wahr?
Egal ob Blutbunshin, Kagebunshin oder sonst irgendein Doppelgänger, sie alle hatten abgeschwächte körperliche Fähigkeiten, da sie nur eine Kopie des Originals waren. Deshalb fürchtete sich der Tetsuya auch keine Sekunde sich der Hinketsufratze entgegen zu stellen. Also seufzte er genervt und setzte sich in Bewegung… Innerhalb von kürzester Zeit stand er vor dem Bunshin, verbog sich nach hinten, sodass es schmerzhaft schlangenartig wirkte, schnippte wie ein Gummiband nach vorn und landete einen mit Sicherheit nicht schmerzfreien Treffer am Kinn des Doppelgängers. Dass er sich dabei keinesfalls zurückhielt und somit Kräfte freisetzte, die jeden normalen menschlichen Körper in Stücke zerrissen hätte, musste wohl nicht großartig erwähnt werden. So trennte Daisuke nun nicht nur den Kopf der Kibofratze vom Rest des Körpers sondern schlugen nun die beiden übrig gebliebenen Hälften in verschiedenen Ecken des Raumes auf, wo sie restlos zerschellten, ähnlich den zermatschten Blutsaugern. „Versteh mich nicht falsch…“, knurrte er während er angewidert das Blut des Bunshins von seinen Händen schüttelte. „Es würde mich nur deprimieren, wenn ich nicht derjenige wäre, der dir das Licht ausbläst…“
Vorerst wollte er sich nicht weiter mit dem Hinketsu auseinandersetzen, da es ihn mehr als genug nervte, dass sie überhaupt in diese bescheuerte Situation gekommen waren. Er wandte sich wieder dem Hiragana zu, welcher zuvor gesprochen hatte und speiste sein Hilfegesuch mit knappen Worten ab. „Ich glaube nicht, dass es im Sinne unserer Fraktion wäre, wenn wir dir unter die Arme greifen Kayros, oder was denkst du warum wir eigentlich hier sind? … Mir ist aber auch nicht unbedingt danach gewalttätig gegen dich vorzugehen.“ Er warf einen Blick zu Yukiko und dann zu Yuto. Kibo wurde erstmal übergangen, da der ja mit seinen gebrochenen Armen ganz offensichtlich genug zu tun hatte. „Was machen wir?“
 
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