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Das Katzencafé

Hayabusa Ray

Chuunin
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Des einen Freud ist des anderen Leid. Wo noch vor wenigen Wochen ein klassisches Café in einer der beliebtesten Nebenstraßen auf Plattform 3 um sein Überleben kämpfte, findet sich nun ein quietschbuntes und sehr skurriles Katzencafé. Übergroße, knallige Katzenmädchen in süßen Maid-Uniformen thronen an der Fassade und sorgen für jede Menge neugierige, verstörte und irritierte Blicke. So etwas hat man in Soragakure noch nicht gesehen, weswegen die Bevölkerung noch relativ verhalten auf dieses Etablissement reagiert. Wie gut das gleich gegenüber eine Buchhandlung mit großer Mangaabteilung und wenige Läden weiter eine Nähstube mit Fachexpertise im Bereich Cosplay vorhanden sind. Der Standort ist als geschickt gewählt und alles in allem macht das Café einen netten Eindruck. Die Fenster geben den Blick auf den liebevoll kitschig eingerichteten Innenbereich ein und natürlich auf die Hauptattraktion die Maids in ihren süßen Katzenoutfits.

//Was zum Henker???// genau das war der erste Gedanke, als der rothaarige Falkenninja von der kitschigen und quietschbunten Atmosphäre seines heutigen Arbeitsplatzes stand. //Womit habe ich das verdient????/// Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm und mit einiger Mühe gelang es Ray seine Fassungslosigkeit wieder in den Griff zu kriegen. Wer kam den auf den hirnverbrannte Idee ein Katzencafé aufzumachen. Wobei die Antwort eigentlich klar war. Es konnte nur ein Spezies hinter diesem Plan stecken. Ray war schockiert, als er diesen Gedanken dachte. Denn sollte seine Erkenntnis stimmen und davon war auszugehen, denn alles andere würde absolut keinen Sinn ergeben, dann hatte eine gemeingefährliche, feindliche Macht das Herz von Soragakure schon längst infiltriert. Ihre Mission: Weltherrschaft! Ihre neueste Waffe: Katzenmädchen. Eine perfide, hundsgemeine und absolut abscheuliche Taktik. Man gewöhnte die Bevölkerung durch diese hübschen Mädchen einfach an den Anblick von hybriden Mensch-Katzenwesen und bereitete so sicherlich schon die nächsten Phasen in ihrem mehrphasigen Weltherrschaftsplan vor. Wenn er ehrlich war, war das ziemlich genial, auch wenn er das nur zähneknirschend zugab. Aber andererseits war von dieser Spezies auch nichts anderes zu erwarten. Und ausgerechnet er selbst sollte jetzt auch noch dafür sorgen, dass dieses Café zu noch mehr Bekanntheit gelang. Wieso teilte man hochqualifizierte Shinobi zu solch einer Aufgabe ein. Das war ja noch schlimmer als Kisten schleppen und sehr viel sinnloser als Suppe in den Slums zu verteilen. Das konnte eigentlich nur bedeuten, dass selbst die Verwaltung von Soragakure unterwandert war. Es musste dort einen Maulwurf geben, einen Mittelsmann, jemanden der solche Jobs unter die anderen schmuggelte und so still und heimlich die Weltherrschaftspläne der Katzen vorantrieb. Anders konnte es gar nicht sein.

Mit seinen scharfen, schwarzen Hayabusaaugen beobachtete Ray nun schon eine ganze Weile beschriebenes Café. Natürlich nicht von der gegenüberliegenden Straßen- oder Dachseite. Das wäre viel zu auffällig. Nein, Ray lehnte an einen Schornstein mehrere hundert Meter weiter die Straße runter und es wirkte so, als ob er einfach in die Ferne starrte. Für die meisten Passanten war er sowieso nicht sichtbar und sollte ihn tatsächlich jemand entdecken, dann würde er sicherlich nicht auf die Idee kommen, dass der Rotschopf ausgerechnet dieses Café beobachtete. Immerhin war es für normale Augen aus der Entfernung kaum zu erkennen. Manchmal war sein Kekkei Genkai eben echt von Vorteil. Als der Hayabusa von diesem Auftrag erfahren hatte, war er drauf und dran gewesen ihn abzulehnen, selbst auf die Gefahr hin eine Rüge zu bekommen. Aber immerhin war er Chuunin und vielleicht hätte er sich mit Clanangelegenheiten oder wichtigen anderen Verpflichtungen vor dieser Sache drücken können. Wenn ihn seine Streichekarriere in der Akademie eines gelehrt hatte, dann war es, dass es immer einen Weg gab, um unangenehme Konsequenzen zu umgehen oder abzumildern. Aber als der Rotschopf, der heute wie immer mit kurzen Hosen, T-Shirt und Chuuninweste bekleidet war, länger darüber nachgedacht hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass es seine heilige Pflicht war diesen Job anzunehmen. Hatte nicht sein letzter Job mit einer gewissen Nekoyami ihm nicht die Erkenntnis gebracht, dass man seinen Feinden besser ganz nah war, so nah, dass sie einen für einen Freund hielten. Und wenn die Katzen die Ninja-Verwaltung unterwandert hatten, dann würde er eben die Katzen unterwandern. Sicherlich war dieses Café eine wichtige Basis, ein Knotenpunkt für ihre illegalen Pläne und bestimmt gab es dort auch mindestens ein Geheimversteck. Wenn er das finden würde, dann könnte er seine Informationen nutzen, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Er würde heute also als Doppelagent agieren müssen. Das bedeutete aber auch tadelloses Benehmen und das in einem Café mit zahlreichen Katzen. Ray erschauderte innerlich und äußerlich. Das konnte doch nur schief gehen. Besser er dachte erst gar nicht daran, was passieren würde, wenn alles schief gehen würde. Er musste heute sehr, sehr freundlich und sehr, sehr vorsichtig agieren. Besser er war pünktlich.

Mit einem großen Satz also sprang er von Dach zu Dach und landete schlussendlich direkt gegenüber des Cafés. Besser er wartete hier auf seine Mitkämpfer. Ob es unter ihnen wohl jemanden gab, den er für seine Mission einspannen konnte. Bisher hatte er noch keine Gleichgesinnten gefunden. Gut er hatte es bisher auch noch nicht gewagt andere von seinen Vermutungen zu erzählen. Aber angesichts der gewaltigen Fortschritte der Gegenseite war es vielleicht an der Zeit Helfer zu rekrutieren.

Was der junge Hayabusa in diesem Moment noch nicht ahnte war, dass zumindest einer seiner Mitstreiter ganz sicher nicht auf seiner Seite stand. Es würde also noch viel, viel schwerer werden.

@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
 
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„Woah, Furasaki-kun, wie lange ist das denn bitt’schön her? Oh, warte, ich sollte mittlerweile wohl lieber –san sagen, oder?“
Nagaos neugierige Augen wanderten kurz zu Oitas blankpoliertem Stirnschutz, den der Junge heute um den Hals gebunden trug. Der Genin wiederum lächelte schief und kratzte sich verlegen am Kopf.
„Bah, bloß nicht! Ich fühl mich so schon älter und erwachsener, als mir lieb ist. Ein Jahr im aktiven Dienst macht das mit einem.“
Den unauffälligen Wink mit dem Zaunpfahl quittierte Nagao mit einem lang gezogenen Pfiff. „Ein Jahr schon, wie? Kein Wunder hast du keine Zeit dafür, mich in meinem kleinen Reich zu besuchen.“
Nagao machte eine ausladende Armbewegung, die die komplette Manga-Abteilung umfing, an deren hinteren Ende sich die beiden Comicfans an der Kasse lehnend miteinander unterhielten. Besagte Abteilung nahm aufgrund ihrer wachsenden Beliebtheit längst einen vom restlichen Buchladen unabhängigen Raum ein, welcher in Länge wie Breite jeweils gute zehn Meter maß, und in dem etliche Regale unter dem Gewicht Hunderter, ach, Tausender bebilderter Comichefte ächzten. Unterbrochen wurden die langen Reihen schmaler Bücher nur hier und da von kleinen Figuren bekannter Charaktere und ähnlichen Fanartikeln.
„Tja, das Leben als Shinobi ist nun mal kein Leichtes“, seufzte Oita theatralisch, bevor er einen Stapel Comichefte auf den Tresen knallte und triumphierend lächelte. „Dafür ist die Bezahlung ganz ok!“
*Tatsächlich ist das wohl das mit Abstand Beste am Job*, grummelte Oita in sich hinein, während Nagao anfing, die dicken Mangas einzeln über den Scanner zu ziehen. *Da locken sie einen mit Versprechungen von coolen Jutsus und Aufträgen in der ganzen Welt an die Akademie, nur um einen dann monatelang im Dorf versauern zu lassen.*
„Freut mich für dich“, unterbrach Nagao die Gedanken seines Kunden. „Vor allem, wenn ein Teil dieser Bezahlung in meine Taschen wandert. Apropos: Morgen krieg ich die neue Ausgabe von ‚My Pirate Academia’ rein, soll ich dir da eins zurücklegen?“
Oita überlegte kurz, bevor er den Kopf schüttelte. „Lass mal. Um ehrlich zu sein ist das hier mehr ein spontaner Besuch. Ich war grad in der Gegend für einen Job und so, nur war ich etwas zu früh dran, und da dachte ich mir, schau ich mal wieder bei dir vorbei.“
„Hmm, ein Job, wie? Kann ich davon ausgehen, dass du deswegen so ungewohnt rausgeputzt ausschaust?“
Der kurz geratene Genin blickte unzufrieden an sich herunter, wo sich auf arg blendende Weise das künstliche Ladenlicht in einem schneeweißen Sakko verfing.
„Hör mir damit auf! Das Teil hat mir meine Mutti für nen Maskenball besorgt. Nein, frag nicht, bitte! Jedenfalls soll ich heute in irgendeinem Café aushelfen, und sie meinte, das wäre ein guter Anlass, dieses Ding mal wieder aus der Mottenkiste zu holen.“
Nagaos rechte Augenbraue wanderte bei der Erwähnung eines Cafés überraschenderweise höher als beim Wort „Maskenball“, was Oita kurz verunsicherte.
„Ein Café sagst du, hier in der Gegend?“ Nagaos Stimme hatte einen merkwürdigen Unterton angenommen, und irgendwie kräuselten sich seine Mundwinkel auf eine Weise, die Oita nervös von einem Fuß auf den anderen treten ließ.
„Ja…? Wieso? Weißt du was?“
„N-nein nein!“, beeilte sich Nagao zu sagen, wobei er abwehrend die Hände hob, nur um Oita gleich darauf eine Plastiktüte entgegen zu schieben. „Du weißt doch, mich interessiert nur, was sich in meinen hiesigen vier Wänden tut, eh?“
Oita schürzte die Lippen und ließ den Kassierer nur ungern aus den Augen, um das nötige Geld aus seiner ausgebeulten Börse zu holen. „Natürlich“, murmelte er dabei, „schon klar, schon klar…“ Dabei war mal so gar nichts klar, nicht wenn man sich ansah, wie schwer es Nagao offenbar fiel, sich vom Grinsen abzuhalten. Hastig nahm er Oitas Geld entgegen, verstaute es in seiner Kasse, und kramte dann in einer Bewegung, die einen Ticken zu schnell für Oitas Blick war, etwas unter dem Tresen hervor, dass er ebenso flink zu Oitas Mangas in die Tüte packte.
„Dann wünsch ich dir mal viel Spaß bei deinem Job! Und lass dich bald mal wieder blicken!“ Sogar Nagaos Verabschiedung war eine gewaltige Portion zu fröhlich, doch was blieb Oita schon anderes übrig, als dem jungen Mann noch einen skeptischen Blick zu schenken, und dann den Laden einfach zu verlassen?

Kaum hatte Oita jedoch einen Fuß auf die belebte Einkaufsstraße der dritten Plattform von Soragakure gesetzt, da stopfte er seinen Kopf auch schon in seine Einkaufstüte, während ihn seine Schritte automatisch in Richtung seines kommenden Arbeitsplatzes führten. Klar rempelte er dadurch auf seinem Weg den einen oder anderen Passanten an, doch allein aufgrund seines Stirnbands traute sich niemand, dem geistesabwesenden Genin Einhalt zu gebieten.
Oita wiederum nutzte die kurze Strecke wie gesagt, um neugierig seinen Beutel zu durchsuchen. Dabei fand er neben seinen Mangas tatsächlich noch zwei andere Dinge: Eine bunte Broschüre und eine Art Haarreif. Letzterer wies zwei seltsame Puschel in Dreiecksform auf, mit denen der Genin wenig anfangen konnte.
Die Broschüre hingegen… Eilig grabschte sich der Junge das dünne Ding und vergrub seine Nase in dem knallbunten Text.
„Okaerinyasaimase, Goshujin-sama!“ Oitas Lippen bewegten sich, während er sich ungläubig selbst vorlas. „Neueröffnung… Katzencafé?! Triff unsere fantyastischen Maids… deine kühnsten Träume zu erfüllen… Was… W-w-w-w-waaas?“
Kaum hatte Oitas Gehirn in gröbsten Zügen verstanden, worin seine heutige Aufgabe tatsächlich bestand, da stieß er auch schon mit einem jungen, rothaarigen Burschen zusammen. Der Schock ließ Oita hastig aufsehen, was seinem Gegenüber einen Blick ins furchtverzerrte Gesicht des Genin erlaubte: Weit aufgesperrte Augen, eine zitternde Unterlippe und eine gekräuselte Nase zeugten von allem, nur nicht von Vorfreude.
Oita wusste noch nicht, dass der arme Tropf, mit dem er eben zusammengestoßen war, denselben kurzen Strohhalm gezogen hatte wie er. Doch war geteiltes Leid wirklich halbes Leid, oder würden die beiden Jungs stattdessen keine Zeit damit verlieren, sich die ausgeteilte Arschkarte rasch gegenseitig zuzuschieben?
 
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„Okaerinyasaimase, Goshujin-sama!“
Mit einem strahlenden Lächeln und einem eleganten Knicks betrachtete Hatsune sich selbst im Spiegel. Ja, das war definitiv überzeugend. Die Arme vor der Brust verschränkend stöhnte der Nekoyami auf. „Na super... Ich bin auch noch gut darin.“ Eigentlich war er es ja eher gewohnt, dass die männlichen Mitglieder seiner Familie ihm zu dienen hatten. Der Gedanke, selbst für Männer die Dienerin zu spielen, war ziemlich unangenehm, und auch, wenn er auf das Kleid blickte, das er heute trug, hatte er ein mehr als mulmiges Gefühl im Magen. Das war echt viel zu feminin! Ein weites, schwarzes Kleid mit weißer Schürze, ausgestattet mit Rüschen an Hals und Saum, typisch für eine Magd höchster Klasse. „Immerhin brauch ich mir so keine Sorgen machen, dass mich jemand für einen Kerl halten könnte...“ Ja, wie ein Junge wirkte Hatsune in diesem Kleid definitiv nicht, vor Allem mit seinem zu hübschen Zöpfchen gebundenem pinken Haar. Seine Mutter war also vermutlich ziemlich glücklich damit, dass er diesen Auftrag machte. Naja, er würde es auch schon durchstehen, denn es gab immerhin eine gute Seite an der ganzen Sache. Nicht einmal Hatsune konnte sich ein Lächeln sparen, während er die Katzenohren ergriff und sich langsam auf den Kopf setzte, mit leuchtenden Augen dem Spiegel entgegen blicken. Selbst im Kleid eines niederen Dienstmädchens sah er mit Katzenohren einfach unheimlich niedlich aus!

Mit ihrem Kater Yari auf der Schulter und einem lieblichen Lächeln summte Hatsune ein Liedchen vor sich her, während sie über die Straßen von Plattform 3 wanderte auf der Suche nach ihrem Arbeitsplatz für den heutigen Tag. Mit einem fröhlichen „Nyaa!“ kündigte die Katze ihre Ankunft an, ehe Hatsu den ersten Blick auf den Laden werfen konnte. Der war, zugegeben, ziemlich beeindruckend. Alles war sehr schick und ein bisschen kitschig, was ihm durchaus irgendwie gefiel, und die ganzen Bilder von Katzen und Menschen mit Katzenohren wärmten Hatsunes katzenliebendes Herz. „Oh, guck dir das an!“, freute sich die Nekoyami auf merklich mädchenhafte Weise. „Die Katze auf dem Bild sieht voll flauschig aus! Und ist das da Omu-Reis mit einem Katzengesicht drauf? Und... und...“ Ihre Begeisterung wich mit einem Mal aus ihrem Gesicht, um augenblicklich einer sichtbaren Genervtheit Platz zu machen. „... und was macht der hier?“
Das war doch mal ein bekannter Anblick. Hayabusa Ray... Den Typen hatte sie doch schon auf ihrem letzten Job getroffen. Der hatte sie und vor Allem Yari doch die ganze Zeit voll komisch angeguckt, und er war allgemein wie ein ziemlicher Angeber oder zumindest Wirrkopf rübergekommen. Irgendwie freute sich das Katzenmädchen nicht so sehr darüber, ihn wiederzusehen. „Was machst du denn hier? Du wirkst nicht wie die Art Typ, die so ein Café besucht“, meinte sie, während sie auf ihn zuging. Es wirkte einfach so, als würde etwas nicht zusammenpassen, da musste sie doch nachhaken. „Oder bist du hier, um dir Mädchen in Katzenoutfits anzugucken? Ich schätze, das ist für dich doch gar nicht so ungewöhnlich...“ Nachdenklich verschränkte sie die Arme, ehe sie hinüber sah zu der zweiten Person hier, irgendein anderer Junge, mit dem Ray wohl gesprochen hatte. „Und wer ist das da? Ein Freund von dir?“, fragte sie und warf einen abschätzigen Blick auf den Schwarzhaarigen, bis ihr etwas auffiel. Dieser Junge war kürzer als sie, das kam selten vor! Er war kurz und eigentlich ganz knuffig, wie ein Kind, dem man einfach in die Wangen kneifen wollte. Ohne dass sie groß darüber nachdachte entspannten sich die Gesichtszüge der Nekoyami wieder und sie lächelte den Unbekannten warm an. „Auf den zweiten Blick bist du eigentlich ganz niedlich“, kicherte sie und deutete auf die Katzenohren, die er noch in der Hand hielt. Er war also auf den Laden vorbereitet und wollte ein Teil dieser Welt werden! Das gefiel ihr! „Warum setzt du die nicht auf? Damit siehst du gleich noch hübscher aus!“ Ihr Blick wandte sich hinüber zu Ray und sie grinste verschmitzt, ehe sie ihm auch schon die Hände entgegen streckte, um ihm ebenfalls einen Haarreif mit Katzenöhrchen hinzuhalten. Wo hatte sie den auf einmal hergezaubert? „Na komm, Ray-kun! Wenn du schon hier bist, solltest du dich auch in Schale werfen!“ Sie zwinkerte ihm zu. „Wenn du deinen Kopf ein bisschen senkst, setz ich sie dir auch auf...“

@Hayabusa Ray @Furasaki Oita
 

Hayabusa Ray

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Neugierig fielen die scharfen und völlig schwarzen Augen auf den kleinen Jungen, der Ray gerade eben erst angerempelt hatte. Doch die Mimik des Braunhaarigen war mehr als eindeutig zu lesen. Er sah geradewegs so aus, als ob er einen Geist gesehen hätte. Ja, so etwas konnte durchaus ein Schock sein. Ray konnte sich noch lebhaft daran erinnern, als er feststellte, dass er mit seinen schwarzen Augen nicht nur eine Zeitung auf 100m lesen konnte, sondern auch einen Blick in die Welt der Tiergeister werfen konnte. Den ersten Geist den er gesehen hatte war ein Igel, ein süßer, putziger, kleiner Igel, der geradewegs durch einen Baumstamm hindurchgelaufen war. Alles in allem war dieser Igel kein so schockierendes Bild gewesen, zumindest so lange nicht, wie Ray sich ihm nicht genähert hatte. Als er sich zu ihm heruntergebeugt hatte, hatte dieser ihn plötzlich mit wütenden, roten Augen angefaucht und war ihm dann durch sein Gesicht hindurchgesprungen. Das war ein Schock gewesen. Ray schauderte es noch heute, wenn er das Erlebnis genauer in Erinnerung rief.

"Was ist mit dir denn los?" fragte Ray neugierig und lächelte, wobei seine spitzen Eckzähne zum Vorschein kamen. "Hast du einen Geist gesehen?" vermutete Ray noch, doch als er seinen Blick über den Jungen gleiten ließ, begannen seine Hirnzellen die Verbindungen herzustellen. Der weiße Anzug, das Stirnband von Soragakure, welches nicht ganz zu dem Anzug passte und ein Flyer mit süßen Katzenmaids. Ganz offensichtlich war der Junge ein Shinobi und sofern er nicht zufällig hier war, war er aus demselben Grund hier, wie Ray und offenbar ziemlich geschockt über seine Aufgabe. Ob er hier tatsächlich einen Verbündeten vor sich hatte. Zum Glück war es nicht ...

Gerade hatte der Rotschopf noch die Hoffnung gehabt einer ganz gewissen Person auf diesem Job nicht zu begegnen, aber natürlich war sie hier. Pinke Zöpfe, schwarzes Maid-Outfit und die Katze auf der Schulter. Jetzt war Ray derjenige der beiden Jungs, der für einen Moment in Schockstarre verfiel. Hatte ihn das Schicksal mit diesem Job nicht schon genug gestraft, musste auch ausgerechnet noch eine Nekoyami mit dabei sein. Oder aber war sie vielleicht sogar fest angestellt. Ihrem Outfit nach zu urteilen war sie jedenfalls bestens vorbereitet. Eine eisige Vorahnung kroch dem Rotschopf den Rücken entlang. Diese Spionagemission war gerade in diesem Moment sehr viel schwieriger geworden. Aber es war zu spät wegzulaufen, denn in diesem Moment kam Hatsu mit wackelnden Katzenohren auf ihn zu und begann mit einem deutlich genervten Unterton ihre Fragen abzuschießen. "Nein, weder das eine noch das andere. So ein Café würde ich nie freiwillig betreten und ich habe weitaus besseres zu tun, als Mädchen in Katzenoutfits anzuschauen. Ich bin wegen dem Job hier." offenbarte er sich und das Hatsune nicht sofort, wie vom Hayabusa antizipiert, die Kinnlade hinunterfiel, lag wahrscheinlich daran, dass ihre Aufmerksamkeit auf Oita gefallen war und vor allem auf die Katzenohren, von denen sie Oita jetzt aufforderte sie sich aufzusetzen.

Ray beschlich eine miese Vorahnung. Hatte er ein Memo nicht bekommen, waren diese Katzenohren etwa Teil der Arbeitskleidung? Konnte er nicht einfach irgendwie Teller abwaschen oder so? Als Hatsune nun einen Schritt auf ihn zutrat, wich Ray sogleich einen Schritt zurück. Unter keinen Umständen auf der Welt, würde er sich von diesem pinkhaarigen Geschöpf Katzenohren aufsetzen lassen. "Das ist ..." "eine hervorragende Idee." schaltete sich in diesem Moment eine sanft schnurrende Stimme ein und ein schlanker, junger Mann im altmodischen Smoking sowie Katzenohren und -schwanz spazierte anmutig aus dem Café, um seine heutige Verstärkung zu begutachten. Der Typ strahlte aus allen Poren etwas katzenartiges aus. "Fabelhaft, ich sehe schon ich habe eine ganze reizende Verstärkung für heute bekommen." schnurrte er und schenkte den drei Shinobi ein ganz reizendes Lächeln. Geschlagen senkte Ray seinen Kopf und gleich darauf spürte er den Haarreif auf seinem Kopf. Überraschenderweise fühlte er sich nicht wie glühende Lava an. Er war tatsächlich tragbar. Was für eine Demütigung. Allerdings war Ray nicht in der Lage lange Trübsal zu blasen, denn in diesem Moment hatte der Katzenmann Yari entdeckt und stieß einen Aufschrei des Entzückens los. "Nein, du bist tatsächlich eine Nekoyami oder?" fragte er Hatsu und begrüßte sie und ihren Kater mit einer eleganten Verbeugung. "Ich fühle mich geehrt, dass ihr uns heute aushelft. Mein Name ist Nekosa Yami und wenn ihr mir die Aussage gestattet, ihr seht einfach fabelhaft aus." schmeichelte er der Nekoyami und schenkte ihr ein zauberhaftes Lächeln. Dann klatschte er in die Hände und wandte sich Oita zu. "Und du hast dich auch so fein rausgemacht, das ist fabelhaft. Ich weiß schon genau wie ich dich einsetzen werde und zwar..." Es folgte eine dramatische Pause, während der sich der Genin nochmal sein bisheriges Leben anschauen konnte, ehe das Fallbeil der Entscheidung auf ihn heruntersausen würde.
 
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*Das ist es also. Das Ende. Ich hätte ja gedacht, dass es mich auf irgendeiner Mission weit weg on Zuhause erwischt…*
Schicksalsergeben und mit einem glatten, leeren Ausdruck im Gesicht, als hätte ihn seine Seele bereits in Richtung Nirwana verlassen, schaute Oita zu dem kostümierten Angestellten auf, der mit einem professionellen Lächeln auf den Genin herabsah. Der Größenunterschied der beiden, der schmucke Anzug des Kerls, sowie das selbstsichere Lächeln, das um seine Lippen spielte, ließen Oita sich allesamt wie eine Maus fühlen, die von einem hungrigen Tiger bedroht wurde, welcher gerade jetzt zum todbringenden Sprung ausholte.
Dass Oita in dieser unheilvollen Position quasi auf verlorenem Posten stand, obwohl ihm doch eigentlich ein Team zur Seite stehen sollte, machte die Sache umso schlimmer.
Ja, das Team… In der Beziehung hatte der Genin heute scheinbar das große Los gezogen. Da war zum einen zu seiner Rechten ein Kerl mit feuerroten Haaren, der auf den ersten Blick ganz verlässlich gewirkt hatte. Aktuell jedoch schien die treulose Tomate bloß heilfroh, nicht selbst Opfer des übereifrigen Auftraggebers zu sein. Oita sah es nicht, aber er hätte schwören können, dass der Kerl überall hinschaute, nur nicht zu ihm, und dabei auch noch unschuldig pfiff, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Andererseits war peinliches Schweigen besser als dieses vorfreudige Grinsen, das Oita von seiner Linken her entgegenblitzte. Von seiner Haarfarbe her erinnerte das fröhliche Mädchen ihn an den ruhigen und schüchternen Ryouta, doch bei den Haaren hörten die Gemeinsamkeiten dann auch schon auf. Ausgerüstet mit einem bauschigen Kleid in schwarz-weiß, einem farblich abgestimmten Katzenohrenhaarreif, sowie einem kleinen Kater wirkte das Mädchen nicht nur so, als wäre sie zu 100% auf den heutigen Job vorbereitet, sondern sie erweckte auch den Eindruck, als würde sie sich aufrichtig darauf freuen, in diesem Schuppen zu arbeiten und sich von Kerlen dabei begaffen zu lassen, wie sie ihnen ihren Kram hinterher trug.
Denn das war es doch, was besagten Schuppen ausmachte, oder? Dieses… Katzencafé? *Nur vom Namen her… Ich meine mal von dem Laden gehört zu haben, wo Tiere durch den Gästeraum stromern sollen. Das stelle ich mir ja noch ganz niedlich vor, also, dass einem ein kleines Kätzchen oder ein Hund um die Beine wuseln, während man Kuchen isst und so… Aber das hier… Ich meine… Hä?*
Nein, die Anziehungskraft dieses Geschäftsmodells ging Oita noch völlig ab, aber dafür hatte er ja heute den ganzen Tag Zeit, in die geheimnisumwitterte Welt der Katzenmaidcafés einzutauchen.
Und schon jetzt war er sich sicher, dass dabei die eine oder andere Tür in seinem Innern geöffnet werden würde, die man besser vorher fest zugenagelt hätte…

Das Klatschen des, äh, „Vorarbeiters“ riss Oita aus seinem Sekundenschlaf.
„Und du hast dich auch so fein rausgemacht, das ist fabelhaft. Ich weiß schon genau wie ich dich einsetzen werde und zwar...“
Eine elegante Verbeugung, ein Schnippen mit dem Finger, und hinter dem Diener trat etwas hervor, das man gut und gern als jüngere Version des schlaksigen Jobchefs bezeichnen konnte. Ausgestattet mit einer ähnlichen Uniform inklusive den entsprechenden Katzenohren handelte es sich bei dem Neuankömmling um einen blonden Knaben, der vielleicht ein, zwei Jahre älter war als Oita selbst, ihn trotzdem um gut einen Kopf überragte, und dessen Begrüßungsverbeugung schon von einer natürlichen Anmut und Grazie zeugte, die Oita beide Zeit seines Lebens abgehen würden.
Mit einem freundlichen Lächeln und einer ausladenden Handbewegung führte der junge Mann Oita sogleich von seinen Kameraden fort. Dem Genin wiederum blieb aktuell wenig anderes übrig, als zumindest dem Rotschopf ein tapferes Lächeln über die Schulter zuzuwerfen, während er seinem Führer hinterher traurig in den Laden trottete, und dabei leise zu verkünden:
„Mein Name ist Furasaki Oita. Sag meiner Familie, dass ich sie geliebt hab…!“

In der Zwischenzeit wandte sich der Vorarbeiter schon den übrigen zwei Genin zu. „Und was euch beide angeht, hmm...“
 
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„Nyaa, hihi. Ganz richtig, ich bin eine richtige, echte Nekoyami!“
Mit einem strahlenden Grinsen nickte Hatsu dem Cafébesitzer – dafür hielt sie ihn zumindest für den Moment – zu und streichelte ihren Kater, damit der auch mit einem lieblichen „Miau!“ die Pfote zum Gruß hob. Es war schön zu hören, dass sein Clan und damit auch seine eigene Bedeutung nicht nur sofort erkannt, sondern auch gleich wertgeschätzt wurden! Dieses Café wäre vermutlich so etwas wie ein Himmel für den jungen, wenn er nicht gezwungen wäre, als Dienerin aufzutreten. „Oh, hörst du das, Ray?“, meinte sie zuckersüß, während sie dem Rotschopf seine Öhrchen aufsetzte und sich der Mann dem Dritten aus der Gruppe zuwandte. „Ich komme super an und für Oita hat er auch schon einen Zweck gefunden! Außer dir sind alle sofort nützlich!“ Sie kicherte ein wenig, ehe sie einen Schritt zurücktrat und sich den Hayabusa ansah... und ihre Augen sich weiteten. Konnte das denn sein? Mit Katzenohren sah er ja fast schon gut aus! Schnell senkte sie ihren Blick hinab zu seinen schwarzen, farblosen Augen, und sie atmete erleichtert auf. Der Anblick genügte, um jedes Gefühl von Attraktivität wieder verfliegen zu lassen.

Während Furasaki Oita – so nannte er sich, als er verschleppt wurde, und den Namen wollte sich Hatsune auch merken – sie verließ, war es an der Zeit für Hatsune und Ray, ihre kurze Einarbeitung zu erhalten. „Und was euch beide angeht, hmm... ihr kommt am besten erst einmal kurz mit in die Küche“, nickte der schlaksige Herr und leitete die beiden durch das Café. „Ich muss euch zeigen, wie man die Katzengesichter auf den Omu-Reis und in den Kaffee macht. Das wird nämlich direkt am Platz des Kunden gemacht, alles Teil des Service!“ Interessiert schaute sich Hatsune um. Um diese Zeit waren kaum Gäste da, vermutlich nur ein paar Stammkunden, die sich jetzt schon für ihre Liebe zu Katzenohren aus dem Bett quälten. Mehr als eine Magd und einen Butler sah sie gerade auch noch nicht. Eine weniger geschäftige Zeit war sicher gut, um sie einzuarbeiten. Ihr Herz schlug allerdings schneller, als sie eines der Poster an der Wand entdeckte, und sie zog an Rays Arm, um ihn darauf hinzuweisen. „Guck mal, guck mal, guck mal!“, wisperte sie ihm aufgeregt zu und deutete in Richtung des Plakats. Es zeigte KuroNeko, den beliebten Nekoyami-Popstar, den Hatsune schon seit Jahren anhimmelte. „Das da! Das ist mein Cousin, Ray! Sieht er nicht unglaublich cool aus?“ Mit seinem hübschen Gesicht, seinen schwarzen Haaren und den dazu passenden Katzenohren, dem schicken Outfit und dem Mikrofon in der Hand schien er richtiggehend zu glänzen! Ein wahrer Star!
„Ihr müsst den Service wirklich verkaufen... besonders du, Ray“, erklärte ihr Auftraggeber geduldig, als sie in der Küche waren. Den Namen des Hayabusa hatte er wohl aufgeschnappt, als Hatsune ihn genannt hatte. „Es heißt zwar Maidcafé, aber tatsächlich sind unsere männlichen Kellner unsere primäre Einnahmequelle. Etwa siebzig Prozent unserer Kundschaft ist weiblich. Deswegen haben wir auch mehr Butler als Maids.“ Verdutzt legte Hatsune den Kopf schief. Also ging es hier weniger darum, Mädchen mit Katzenohren anzustarren, sondern eher um Jungs mit Katzenohren? Okay, das war auch nicht übel. „Die Damen mögen es, wenn man charmant mit ihnen umgeht. Sie vielleicht ein wenig umgarnt. Sag mir, Ray...“, fuhr der Mann fort und schenkte dem Rotschopf einen ernsten Blick. „Weißt du, wie man schnurrt?“

@Hayabusa Ray @Furasaki Oita
 

Hayabusa Ray

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Wie zu erwarten ging Hatsune in ihrer Rolle als Katzenmaid, Nekoyami und umschmeicheltes Mädchen vollkommen auf. Was hatte sich der Rotschopf nur dabei gedacht, diesen Job anzunehmen? Warum hatte er sich nicht einfach krankschreiben lassen? Oita wusste es nicht, aber in diesem gemeinsamen Schmerz, diesem gemeinsamen Widerwillen hier zu sein, waren sie vereint. Das Problem war, dass sie hier sein mussten. Es gab keinen Feind zu bekämpfen und kein Monster zu bekämpfen. Der größte Kampf war der Kampf gegen sich selbst.
Ray war in seinem Inneren so sehr mit sich selbst am kämpfen, dass die kleinen Stichelleien des rosahaarigen Mädchen einfach an ihm abprallten. So entging ihm aber auch der seltsam geschockte Blick und die Röte auf den Wangen des Mädchen, als dieses ihn betrachtete.

Doch so oder so hätte er nicht die Zeit gehabt über das seltsame Verhalten des Mädchens nachzudenken, denn seine Schonfrist war abgelaufen und wie Oita vor ihm, wurde er nun von dem schlaksigen Herr mit dem eleganten Gang in die Küche geführt. Eine seltsame Beklemmung befiel Ray, als er das Café betrat, dabei war es doch gar nicht so eng, denn die großen Fenster ließen fiel Licht hinein und obwohl jede Menge Sitzplätze vorhanden waren, wirkte die Einrichtung nicht überfüllt. Das Ray sich gerade also so fühlte, als ob er geradewegs in die Höhle eines gefährlichen Raubtieres eintrat, musste einen anderen Grund haben. Doch auch diesmal riss ihn die Nekoyami aus seinen Gedanken und deutete wie wild auf ein Poster, welches einen Katzenjungen mit Mikrofon und Zahnpastalächeln zeigte. Da sich der Falkenjunge nicht wirklich viel aus Musik machte und sicherlich nicht die Musik von einem Nekoyami gehört hätte, man wusste ja nie welche unterschwelligen, psychedelischen Botschaften in darin versteckt waren, kannte er KuroNeko auch nicht. Daher hielt sich seine Begeisterung auch sehr in Grenzen und er murmelte als Antwort lediglich irgendetwas nichtssagendes. Die Verwandtschaftsbeziehung der Nekoyami waren nun nicht gerade dazu geeignet sein Interesse zu wecken.

Jetzt aber bekam er den nächsten Schock, als ihr Auftraggeber ihm gerade tatsächlich offenbarte, dass die männlichen Kellner die Haupteinnahmequelle des Cafés darstellten. Ein mulmiges Gefühl begann in Rays Magengrube zu wachsen. Seine wage Hoffnung einfach in der Küche bleiben zu können, schien in unerreichbare Ferne zu verfliegen. Wie sollte er das denn überleben? Er war kein Kellner, er war kein Charmeur und ganz sicher hatte er keine Ahnung wie man schnurrt? Deswegen glotzte er den Inhaber auch nur verständnislos an, als dieser ihn fragte, ob er wisse, wie man schnurrt? "Wie man schnurrt?" fragte er daher auch etwas perplex und ziemlich fassungslos zurück. "Ganz genau, wie man schnurrt. So in etwa." erwiderte Yami und ließ ein perfektes Schnurren ertönen. Volltönend und doch sanft, nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz. Es war so perfekt, dass selbst Yari verdutzt aufblickte und dann ebenfalls mit einem leisen Schnurren antwortete. Das widerum lies den Katzenherrn natürlich frohlocken. "Oder so. Dein Kater besitzt ein ausgesprochen schönes Schnurren liebe Hatsune." lobte er und blickte dann mit hochgezogenere Augenbraue zum Hayabusa. Nun waren alle Augen auf ihn gerichtet, denn auch Yari und Hatsune blickten ihn an und bei letzteren war er sich sicher ein unverschämtes Grinsen in den Augenwinkeln zu sehen.

Geschlagen versuchte Ray den brummenden, surrenden Ton nachzuahmen, doch das Ergebnis war eher kläglich. Es hörte sich weder nach Katze noch nach sonst einem Tier an und schon gar nicht charmant oder liebenswert. Am meisten Ähnlichkeit hatte es vielleicht mit einem verendenden Tier, welches sehnsüchtig auf den Gnadenstoß hoffte. "Nein, nein, nein." seufzte der Herr im Smoking und schüttelte den Kopf. "Das hört sich ja grauenhaft an." "Tut mir Leid." murmelte Ray. "Aber ich habe eben noch nie in meinem Leben die Fähigkeit zum Schnurren gebraucht." Er lächelte etwas gequält und das änderte schlagartig den Gesichtsausdruck ihres Auftraggebers, der nun sein Gesicht hinunterbeugte und die spitzen Eckzähne mit strahlenden Augen betrachtete. "Aber bei den Zähnen macht das gar nichts." grinste er. "Das mit dem Schnurren lässt du am besten und schenkst den Damen einfach ein strahlendes Raubtierlächeln. Dazu nimmst du eine galante Tänzerhaltung ein und die Damenherzen werden durch die Decke fliegen. Oder was meinst du Hatsune?" Freudig klatschte Yami in die Hände. "Jetzt brauchen wir nur noch das passende Outfit für unseren Tiger hier." Dabei lächelte er verschwörerisch zu Hatsune. "Und ich glaube wir haben dafür eine echte Expertin unter uns. Hatsune, was hältst du davon, dass du Ray ein Outfit raussuchst?" Jetzt stand der Schock Ray wirklich in voller Ausprägung ins Gesicht. Das konnte Yami doch nicht ernst meinen. Hatsune durfte ihn neu einkleiden? Er ahnte schon, dass das bei der Nekoyami wahrscheinlich Freudenstürme auslösen würde. Womit hatte er das verdient?

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„…Und das war’s dann auch erstmal. Ich schau später noch mal rein, wenn was ist, dann…“
Den Rest des Satzes hörte Oita leider nicht mehr, da sein namenloser Vorarbeiter wohl keine weitere Zeit damit vergeuden wollte, den „nutzlosen“ Teil des Teams einzuweisen, sondern viel lieber in den liebevoll eingerichteten Gastraum zurückkehrte. Kein Wunder: Im Gegensatz zu dem geräumigen Zimmer mit seinen zig Tischen und Stühlen, den bunten Postern und dem natürlichen Tageslicht, das durch blitzblank polierte Schaufensterscheiben fiel, war Oitas Arbeitsplatz für die nächsten Minuten… oder doch Stunden? …das reinste Gruselkabinett.
*Schon klar dass der Lagerraum eines Cafés nicht so hübsch und ordentlich daherkommt wie der Eingangsbereich, aber muss es hier wirklich SO aussehen?*
Missmutig besah sich Oita seine Umgebung. In dem kleinen, knapp fünf mal acht Meter großen Raum, in den man den Genin abgeschoben hatte, stapelte sich auf etlichen Regalen das unverderbliche Inventar das Cafés. Ersatzgeschirr, teils noch in der Originalverpackung, kleine Zylinder voll mit Instant-Kaffeepulver, vereinsamte Haarreife mit verstaubten Katzenohren daran, kitschige Katzenfigürchen, Vasen mit Katzenmotiv, zusammengerollte Katzenfotos in Posterformat…
*Und den ganzen Mist soll ich jetzt zählen oder wie? Natürlich! Klar! Ugh, verdammt noch mal! Ich hätte wissen müssen, dass an der Sache was faul ist, als unser werter Boss mich von den anderen beiden getrennt hat…!*
Oita hatte sich zwar nun wahrlich nicht darauf gefreut, den Bediensteten von ein paar verrückten Katzenfans zu spielen, aber immerhin wäre das besser gewesen, als in dieser muffigen Abstellkammer zur Inventur zurückgelassen zu werden!
*Und da hat der Kerl doch erst noch glatt so getan, als würde ihm mein Anzug gefallen! Pah! Ich wette, der hat einen Blick auf mich geworfen und sich gedacht, dass man mich nicht vorzeigen könnte! Aber wart’ nur, die Sache hat ein Nachspiel…!*
Tatsächlich hatte Oita die offensichtlichste Option zur Rebellion bereits in der Hand: Seine Tüte Comics, die alle nur darauf warteten, dass sich der Junge faul auf irgendeine Kiste hockte und erstmal ein bisschen las. Andererseits war „Nichtstun“ ja nun wirklich die uninspirierteste Art der Auflehnung, die einem einfallen konnte…
*…und dafür, dass der Kerl den Anzug meiner Mama so wenig geringschätzt, verdient er was weitaus Kreativeres!*

Keine fünf Minuten später öffnete sich die Tür des Cafés und ein junges Mädchen von vielleicht dreizehn Jahren betrat schüchtern dessen Gastraum. Unter einem bauschigen blauen Sommerkleid und einem farblich passenden Sonnenhut war von der kleinen Gestalt selbst kaum etwas zu sehen, außer ihren strahlenden, kastanienbraunen Locken, die ihr bis fast zur Hüfte reichten. Verfolgt von den noch recht gelangweilten Blicken der aktuellen Belegschaft sah es sich zuerst ängstlich um, bevor es zu einem Tisch in der Ecke des Etablissements hüpfte, der so weit es ging von dessen Theke entfernt war und einen guten Ausblick über den gesamten Raum ermöglichte. Dort nahm das Mädchen eilig Platz und vergrub sofort seine etwas zu breit geratene Nase in die Menükarte, die vor ihm lag.
*So weit, so gut.*
Sein Gesicht siegessicher hinter der Karte verborgen, gönnte sich Oita ein schadenfrohes Grinsen. Die ersten Phasen seines Plans waren damit problemlos überstanden: bei der Flucht aus dem Lagerraum hatte ihn keiner gesehen, draußen auf der Strasse hatte er schnell ein Eckchen gefunden, wo ihn niemand beim Annehmen dieses Henges hatte beobachten können, und nach dem ersten Eindruck zu urteilen erweckte seine Verkleidung keine übermäßige Aufmerksamkeit.
*Zumindest, was das Sichtbare angeht. Das wahre Problem kommt erst noch…*
Prompt hörten Oitas gespitzte Ohren, wie sich ihm einer der Kellner auf leisen Sohlen nährte. Das Gesicht noch immer der Karte zugewandt, um weiter den Anschein eines unentschlossenen Gasts zu erwecken, ließ er seine Augen nur ganz kurz knapp über der Karte blitzen, um seinen kommenden Kontrahenten zu taxieren. Und bei dem musste es sich natürlich um exakt einen der zwei einzigen Leute handeln, die Oitas Stimme an diesem Tag bereits gehört hatten…!
*Der liebe Günstling unseres Auftraggebers! Na schön, Oita, keine Panik. Denk dran, es muss auch Vorteile haben, wenn man nach fünfzehn Jahren auf dieser Erde noch keinen rechten Stimmbruch erlebt hat! Nimm dazu das Training für das Stimmenimitations-Genjutsu, das ja leider nur auf eine einzelne Person wirkt, wenn man sein Chakra nicht gut genug kontrollieren kann, weil ja auch absolut jedes verfluchte Jutsu erfordert, dass man sein verdammichtes Chakra…!
Hngh, falsches Thema, konzentrier dich! Denk einfach an dein Training, übertreib es nicht, und lass die Ohren dieses Kerls schlicht hören, was seine Augen längst zu erkennen geglaubt haben. Und… Showtime!*

„Guten Morgen, Fräulein!“, schnurrte der Diener höflich, kaum hatte er Oitas Tisch erreicht, und floss in eine elegante Verbeugung. „Es ist mir eine Freude, Euch unter unserem bescheidenen Dach Willkommen zu heißen. Gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr zum ersten Mal…“
„S-Schokolade!“, platzte es aus Oita heraus, wobei sich der Knabe Mühe gab, die weibliche Seite seiner jugendlichen Stimme gerade genug zu betonen, um sie seiner Verkleidung nach passend zu gestalten.
Das Gesicht des Dieners verzog sich kurz, und schon glaubte sich Oita ertappt, doch scheinbar war es eher der Umstand, dass man ihn unterbrochen hatte, der den eitlen Kellner stutzen ließ. Denn als Oita sich hastig korrigierte und seine Bestellung ausformulierte – „Eine h-heiße Schokolade, b-b-bitte…!“ – da glätteten sich die Gesichtszüge des Burschen bereits wieder.
*Ja, das ist es, genau. Ich bin bloß nervös und eingeschüchtert von eurem tollen Laden. Kein Grund zur Besorgnis. Ich meine, sieh mich an: Klein, unscheinbar, im hinterletzten Eck… Ich trau mich ja nicht einmal, dir richtig ins Gesicht zu gucken!*
Tatsächlich taten Oita seine Augen bereits weh, so heftig wie er sie hin und her huschen ließ, als fiele es ihm schwer, dem vermeintlich hübschen Kellner so nah zu sein. Der wiederum schien Oitas Verhalten endlich als das „Kompliment“ zu akzeptieren, als das es geplant war, verfiel in eine zweite Verbeugung, und hauchte ein ergebenes „Sehr wohl, mein Fräulein.“
Sowie sich der Kellner daraufhin von Oitas Tisch entfernte, fletschte der Junge hinter seiner Karte die Zähne.
*DEIN Fräulein? Na, das ging ja schnell. Nun, mir soll’s recht sein. Solange der Kerl mich nur weiter bedient und mir ansonsten meine Ruhe lässt…*
Ein letztes Mal blickte Oita in Richtung des arroganten Kellners, dann ließ er endlich einen längeren Blick durch den aufgeräumten Saal schweifen.
*Jap, so hab ich mir das vorgestellt: Ungesehen, unentdeckt erstmal richtig schön Reno-… Rekog-… Äh, Aufklärung betreiben. Genau. Wir schauen erstmal, was es mit dem Laden wirklich so auf sich hat, und denken uns dann den perfekten Plan aus, wie wir diesen eingebildeten Fatzkes hier ein Schnippchen schlagen können!*
Doch schon beim ersten, ausgiebigeren Durchleuchten des Gastraums ploppte Oita eine Frage ins Gedächtnis: *Warte… Sollten diese Nekoyami und der rothaarige Kerl nicht auch irgendwo hier sein?*
Zumindest gegenüber dem Jungen sollte sich Oita wohl zu erkennen geben. Sollte der also irgendwann mal im Gastraum auftauchen, würde er früher oder später von einem kleinen, scheuen Mädchen mit strahlendbraunen Schillerlocken an den Tisch gewunken werden. Bis dahin war aber noch ausgiebig Zeit – Oita bekam jetzt ja erstmal seinen Kakao.
 
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„Ohje, Ray, Ray, Ray. Das klingt ja furchtbar.“
Sichtlich amüsiert schüttelte die Nekoyami den Kopf, als sie Rays erbärmlich Schnurrversuche hörte. Kurz räusperte sie sich, legte zwei Finger an ihren Hals, unter ihren kaum sichtbaren Adamsapfel. „Das muss aus dem Bauch heraus kommen, und dann direkt hier lang. Ganz entspannt, verstehst du? Prrr, prrr.“ Für sie war das natürlich keine Herausforderung. Jeder Nekoyami wusste vermutlich, wie man ein Schnurren imitierte, und gerade wenn man die Genjutsu des Clans wirklich meistern wollte war es eine Grundvoraussetzung. Überhaupt lernte man in dieser Familie die ein oder andere außergewöhnliche Sache darüber, wie man den eigenen Mund verwenden konnte... Gerade die Ninjutsu waren für Hatsune deswegen ein No Go. So sehr sie Yari auch liebte, das ging dann doch einen Schritt zu weit...
„Tiger... so so, so so...“, murmelte sie nachdenklich und mit einem verschmitzten Grinsen, als sie den Auftrag bekam, ein Kostüm für den Hayabusa zusammenzustellen. Ihr selbstgefälliger Gesichtsausdruck sprach sicherlich Bände. „Aber natürlich, Chef! Nichts lieber als das!“

Fröhlich vor sich hin summend durchwühlte Hatsune den Schrank und fand auch recht schnell, was sie eigentlich suchte. Der Laden hier war offensichtlich sehr gut ausgestattet. Ihr Ziel war ein getigerter Look, wie ein Kater mit orangem Fell und hellbraunen Streifen, und sie fand tatsächlich einen schick geschnittenen Anzug, der ungefähr auf diese Beschreibung passte. Das bedeutete natürlich auch, dass die braunen Katzenohren, die sie Ray bereits aufgesetzt hatte, nicht mehr ganz ins Bild passten. Aber auch das war überhaupt kein Problem! Mit einer geschickten Bewegung befreite sie ihn von dem alten Paar Öhrchen und streichelte unsanft durch seine roten Haare. „Hier, bitte. Ein ganz neues Paar, nur für dich“, meinte sie und zeigte sie ihm die orange-schwarzen Katzenohren, die tatsächlich pelzig genug waren, dass man glauben konnte, dass sie aus dem Fell eines echten Tigers zusammengestellt worden seien. Das waren sie natürlich vermutlich nicht, aber es ging hier ja nur um die Optik. „Na komm, sei ein guter Junge und bück dich nochmal für mich. Die liebe Hatsune hilft dir doch gern, die neuen Ohren aufzusetzen...“
Den Rest des Outfits, den gestreiften Anzug und die dazugehörige beige Hose legte sie ihm auf einen Stuhl, damit er sie in Ruhe anziehen konnte, wenn sie wieder unterwegs war. „Da muss ich ja wohl nicht bei zuschauen...“ Anders als der Hayabusa hatte sie die Grundlagen des Servierens inklusive der Fähigkeit des Schnurrens gleich demonstrieren können, sodass der Vorarbeiter ihr sofort ein gutes Stück mehr zutraute. Insofern war sie auch schon auf dem Weg, um den ein oder anderen Tisch zu bedienen, ihr Kater fröhlich maunzend auf ihrer Schulter. Oita konnte sie vermutlich durch den Hauptraum gehen sehen, aber auf ihn würde sie erst einmal nicht zugehen – schließlich sollte Hatsune sich primär um die männlichen Gäste des Cafés kümmern.

„Du bist eine der Aushilfen, nicht wahr?“
Kaum war Ray fertig mit seinem Outfit, trat auch schon ein Kellner in die Küche ein. Wenn er aufgepasst hatte, würde der Rotschopf merken, dass es der gleiche war, der zuvor Oita verschleppt hatte. „Gut, dass du hier bist. An Tisch Vier sitzt ein Mädchen, das vermutlich ein guter erster Gast für dich ist. Sehr still und schüchtern. Gibt vermutlich kaum Trinkgeld, also kannst du nichts falsch machen.“ Mit geübter Gelassenheit richtete der Kellner schnell ein Tablett heißen Kakaos mit einem hübschen kleinen Katzen-Keks her, das er dann vor dem Hayabusa abstellte. „Bring ihr das. Sei lieb zu ihr. Vergiss nicht, ein Bild aus der Sahne zu machen“, erklärte er kurz angebunden, ehe er sich auch schon zur Tür wandte. „Ich kümmere mich solange um bessere Gäste. Danke für die Unterstützung, Junge!“

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Ray betrachtete sich in dem Spiegel des Ankleideraums und es kostete ihn einiges an WIllenskraft sisch diese lächerlichen Klamotten nicht vom Leib zu reißen. Einen Tiger sollte er darstellen, aber auch wenn Hatsune sein Outfit für die Bedürfnisse der weiblichen Besucher sicherlich perfekt abgestimmt hatte, so war Ray definitiv der Meinung, dass er eine einzige Lachnummer darstellte. Natürlich saß der Anzug einwandfrei, was nicht schwer war, denn Ray hob sich durch seinen Körperbau nicht unbedingt von der breiten Masse ab. Aber diese Farben, wer kam auf die Idee einen Anzug im Tigerlook anzufertigen und noch dazu ihn so herzustellen, dass er tatsächlich eine Art Fell-Look besaß. Denn natürlich wäre ein einfacher Anzug viel zu unaufgeregt gewesen. Ungläubig schüttelte Ray den Kopf. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen.

Doch es half ja alles nichts und daher schloss der Rotschopf die Augen, atmete tief durch und hielt sich vor Augen, warum er diese ganze Tortur durchmachte. Er musste dieses Café auf geheime Machenschaften durchsuchen auf Geheimgänge, seltsame alchemistische Zutaten und merkwürdiges Verhalten des Personals. Gut technisch gesehen verhielt sich das gesamte Personal permanent merkwürdig. Aber es ging ja um diese Merkwürdigkeiten, die Menschen an den Tag legten, wenn sie etwas verheimlichen wollen.
Gerade hatte er sich gesammelt, da wurde seine meditative Ruhe auch schon wieder gestört. Diesmal durch einen Keller, genauer gesagt der Kellner, der sich Oita vorhin geschnappt hatte. Was Ray zu der Frage brachte, was eigentlich mit diesem Jungen passiert war. Vielleicht war er verschleppt worden und in tiefe Katakomben gebracht worden, um als ein Opfer für irgendeinen Katzengott herhalten zu müssen. Im schlimmsten Fall würde niemand davon etwas mitkriegen, weil man ihn durch einen anderen Oita ersetzte, einen Oita der aber gehirngewaschen war und von nun an von den Katzen kontrolliert wurde. Ein absolut logische und überzeugende Theorie, wie Ray fand. "Wo ist eigentlich unser dritter Mitstreiter?" fragte er den Kellner, der ihn daraufhin einen spöttischen Blick zuwarf. "Na wo schon, natürlich im Lager, der darf Inventur machen. Als ob wir den mit so einem Outfit auf die Gäste loslassen können." erwiderte er absolut höflich und ohne den gehässigen, hochmütigen Unterton zu verbergen. Zumindest glaubte Ray diesen Ton herauszuhören, doch bevor er noch weiter fragen könnte, verschwand der Kellner, der auch von dem schüchternen Mädchen nicht sonderlich viel hielt durch die Schwingtür. Der Falkenjunge schüttelte nur den Kopf. Dieser Kellner schien völlig in Vorurteilen zu leben und die Menschen lediglich danach einzuteilen, welchen Wert sie für ihn hatten. Kein Wunder, dass er in einem Katzencafé arbeitete.

Kurze Zeit später trat der neue Tigerbutler ebenfalls durch die Schwungtür und scannte mit seinen schwarzen Augen den Gastraum, der sich tatsächlich ein wenig mehr gefüllt hatte. Und ganz offensichtlich zog das Café tatsächlich mehr Mädchen als Jungen an. Zwar hatte Ray keine Ahnung wo genau sich Tisch 4 befand, aber das schüchterne Mädchen mit der braunen Lockenmähne und dem bauschigen Sommerkleid war nicht zu übersehen. Nicht zuletzt, weil es ihn tatsächlich direkt anschaute und mit einer unauffälligen Handbewegung zu sich winkte. Ein Stirnrunzeln trat Ray ins Gesicht. Irgendwas an diesem Mädchen stimmte nicht. Schnellen Schrittes manövrierte Ray sich geschickt durch die Stühle und Tische hindurch ohne auch nur einen Tropfen Kakao zu verschütten. Er besaß vielleicht nicht über die katzenhafte Anmut der Kellner, aber in Sachen Geschicklichkeit übertraf er sie bei weitem.

Kaum angekommen an dem Tisch flüsterte das Mädchen mit seltsam verstellter Stimme. "Ich bin's Oita." und für einen ganzen kurzen Moment stand Ray die Verblüffung ins Gesicht geschrieben. Ein einziges, riesiges Fragezeichen bildete sich und während er den Kakao servierte, fing es in seinem Kopf an zu rattern und nur wenige Millisekunden später schenkte er seinem Kumpanen ein schelmisches Raubtierlächeln. Es war das Lächeln eines erfahrenen Streichespielers und wenn er Oita gerade richtig einschätzte, dann würde er in diesem Moment wissen, dass Ray dabei war, bei was es auch immer dabei zu sein galt. "Was hast du vor?" flüsterte er verschwörerisch zurück. Das würde noch ein ganz besonders denkwürdiger Tag für dieses Café werden und vielleicht, nur ganz vielleicht saß vor ihm sein erstes Mitstreiter in seinem Kreuzzug gegen die Katzenverschwörung. Der Tag war wirklich voller Überraschungen.

Doch auch für den Rest des Cafés gab es jetzt gleich eine weitere Überraschung, denn in diesem Moment trat ein Gestalt in einem merkwürdig langen, aber doch sehr stylischen Mantel durch die Tür. Das Gesicht war verdeckt von einer gigantischen Sonnenbrille, doch kaum hatte er das Lokal betreten, nahm er diese mit einer fließenden Bewegung vom Gesicht, nur um sich im gleichen Atemzug ein hübsches Paar glänzender Katzenohren aufzusetzen. Das ganze Lokal schien den Atem anzuhalten, denn bei dem Besuch handelte es sich um niemand geringeren, als den bekannten Popstar des Nekoyamiclans, der nun mit einem strahlenden Lächeln im Raum stand und die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Jetzt stellte sich natürlich nur die Frage, wer die glückliche Maid war, die diesen Popstar bedienen durfte.

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So unglücklich Oita über seine aktuelle Situation auch sein mochte, musste der Junge doch grinsen, als er seinen Mitstreiter in dessen neuem Outfit aus den Eingeweiden des Cafés stolpern sah.
*Man, dem haben sie einen gehörigen Bären aufgebunden. Und wie er schaut! Fast wie ein echter Kater, den man gerade gezwungen hat, ein Bad zu nehmen oder so!*
Kurz überlegte sich Oita, seinen Kollegen etwas mehr zu quälen und ihm gegenüber seine Verkleidung einige Sätze lang verborgen zu halten. Andererseits waren der Ray und er im Angesicht von Hatsune und dem Rest des Cafés auf wahrlich verlorenem Posten und konnten sich nur aufeinander verlassen.
Das erste also, was der Genin flüsterte, als Ray an seinen Tisch kam, war ein rasches „Ich bin's, Oita“. Es folgte ein überraschter Blick hin zu seinem Kakao, der sogar mit Keks seinen Weg zu ihm gefunden hatte. Im Gegenzug bestand die Sahne auf dem Heißgetränk nicht aus einem kunstvoll gestalteten Motiv, sondern bloß aus einem formlosen Kleks. Oita ertappte sich, wie er kurz davor war, „Wie, kein Bildchen?“ zu fragen, schüttelte dann aber den Kopf und widmete sich lieber der Frage seines Kumpanen.
„Was ich vor hab? Nja, so weit bin ich noch nicht. Aktuell bin ich schon froh, aus diesem muffigen Keller entkommen zu sein. Und dass noch keinem meine Flucht aufgefallen zu sein scheint, ist auch ein Pluspunkt.“
Demonstrativ ließ Oita seinen Blick einmal der Länge nach über Rays kostümierte Figur gleiten. „Was ist mit dir? Haben dich ja ganz schön zugerichtet, diese Schweine… ähm, Katzen. Kater? Egal, so wie du aussiehst, scheinst du auch nix gegen ein bisschen Unruhestifterei zu haben, oder? In dem Fall würde ich vorschlagen, dass wir…“
„Kyaaah!“
Ein schriller Schrei von einem der wenigen weiblichen Gäste ließ Oita einen genervten Blick an Ray vorbeiwerfen. Der Gast, eine junge Frau mit blondierten Haaren, war von ihrem umgestoßenen Stuhl aufgesprungen und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger zur Eingangstür. Oitas Kopf drehte sich gemächlich in die ausgedeutete Richtung, doch außer einem Kerl mit einer lächerlich riesigen Sonnenbrille und einem Mantel der aussah, als wäre der Typ ein Vampir und gerade erst seinem Grab entstiegen, konnte der Genin nichts ausmachen.
*Aber die Tusse zeigt doch auf den Typen, oder? Hmm… Wenn ich’s mir so überlege, dann kommt er mir… bekannt vor…?*
Nebelhaft zogen Erinnerungen an seine Schwester und ihre Freundinnen vor Oitas innerem Auge vorbei, wie sich die Mädchen über… irgendetwas unterhalten hatten. Was das genaue Thema anging hatte Oita damals auf Durchzug geschaltet, doch irgendwie verknüpfte der Genin jene Unterhaltung mit dem Gesicht des Typen.
*Hatte eins von Nee-sans Hühnern ein Shirt mit dem seiner Visage drauf an? Oder hatte sie ein Bild von ihm dabei? Ein Foto, ein Poster, so was eher? Bah, was weiß denn ich.*
Jedenfalls schien der Typ bekannt zu sein. Naja, für Oita spielte das weiter keine Rolle…
…dachte der Genin zumindest, bis eine eiskalte Welle sein Genick traf und den Jungen frösteln ließ. Erschrocken wirbelte er herum und… sah nichts weiter als ein paar der Dienstmädchen, die wie angewurzelt dastanden. Auf den ersten Blick wirkte die kleine Gruppe nicht sonderlich bemerkenswert, doch Oita spürte ganz genau, dass es diese jungen Frauen waren, die einen Teil des Cafés mit einer Eiseskälte füllten, wie der Knabe sie noch nie zuvor erlebt hatte.
*Doch… Einmal. Am Esstisch… Es hatte Pizza gegeben. Ein Riesending. Das letzte Stück, in der Mitte des Tisches… Nee-san, Opa und Papa, sogar Oma… Keiner hat sich getraut, nach dem letzten Stück zu greifen, weil alle wussten, dass mit dem ersten Griff die Hölle losbrechen und sich alle um es streiten würden. Ganz zu schweigen davon, dass der Sieger in jedem Fall bei allen anderen unten durch wäre, und zwar für so ziemlich alle Zeiten…*
Oita biss sich auf die Lippe und konnte nicht anders, als wie ein eingeschüchtertes Beutetier zu der Gruppe Tigerinnen zu schauen, die einander misstrauisch beäugten. Ohne den Trubel, den die weiblichen Gäste um den Kerl im Eingangsbereich machten, hätte man sicher eine Stecknadel fallen hören können.
*Damals hat sich Mama einfach das Stück genommen… Keiner hat sich getraut, was zu sagen, weil sie uns vorher am Tag erst ne Standpauke gehalten hatte, dass sie im Haushalt alles alleine machen musste und ihr niemals einer half…*
Irgendwie bezweifelte Oita, dass sich die hiesige Situation so glücklich fügen würde.
 
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Für einen kurzen Moment hatte sich Hatsune echt gut damit gefühlt, dass sie gleich das Vertrauen des Cafés genoss. Während Ray sich umziehen musste und noch seine Einweisungen brauchte und Oita... machte, was auch immer Oita eben gerade machte, durfte sie sich in ihrem gut gewählten Outfit direkt im Hauptraum des Cafés breit machen und jedem zeigen, was für ein tolles Katzenmädchen sie bereits war! Die Überlegenheit gegenüber zwei Jungen war zwar grundsätzlich eine Selbstverständlichkeit, fühlte sich aber auch gut an, wenn sie von Fremden so rückhaltlos bestätigt wurde.
Die Aufregung legte sich aber recht schnell, als die Nekoyami realisierte, dass sie ja jetzt tatsächlich arbeiten musste. Sie hatte sich so sehr von dem Stil dieses Auftrages ablenken lassen, dass sie den Part komplett vergessen hatte. „Herzlich Willkommen, nya! Was darf ich Ihnen denn Schönes bringen?“, grüßte sie ihren ersten Gast und war sofort genervt von ihrem eigenen, unterwürfigen Ton. Das passte ja mal so gar nicht zu ihr, nicht zu einem starken, überlegenen Mädchen des Nekoyami-Clans, das es verdiente, bedient zu werden, anstatt es selbst zu tun. Abgesehen davon wurde sie der Arbeit ziemlich schnell müde. Sie konnte problemlos ein paar Stunden lang Bälle auf ein Tor schießen, eine Stunde durch das Reich der Erde joggen oder die Nacht auf einem Familienfest durch tanzen, aber eine Viertelstunde lang zwischen der Küche und irgendwelchen Tischen hin und her zu laufen, um irgendwelchen Versagern irgendwelche Getränke zu bringen, das fand sie doch arg auslaugend. „Bis zum nächsten Mal! Komm bald wieder!“, rief sie ihrem letzten Kunden noch fröhlich hinterher, ehe sie einen grimmigen Blick auf das Geld warf, das er ihr gegeben hatte. Das waren insgesamt einundzwanzig Cent Trinkgeld... und für solche erbärmlichen Männer musste sie sich anbiedern. Das Leben war einfach echt ungerecht.

„Wo stecken eigentlich die Jungs...?“, murrte die Nekoyami und ging ein Stück weit durch das Café, ohne sich die Mühe zu machen, den nächsten Tisch zu bedienen. Die Luft war bei ihr schon ordentlich raus. Einen ganzen Tag konnte sie sich nicht vorstellen, diesen Job richtig zu machen... Natürlich wusste sie auch noch nichts von dem Plan, den die beiden gerade ausheckten, oder über die Tatsache, dass sie sich gerade vor der Arbeit drückten. Das würde sie ziemlich sauer machen – sich drücken war schließlich ihr Job.
„Ah... hey, Ray!“, rief sie, als sie den Rotschopf am Tisch irgendeines Mädchens erblickte, wurde aber übertönt vom lauten Kreischen einer Frau, die ihren Blick in Richtung Eingang lenkte. Eine helle Aufregung ging durch das Café, und Hatsune erkannte sofort warum. Die Person, die gerade hereingekommen war, kannte sie als Top-Fan und Verwandter nämlich besser als die meisten! Das war der große, der einzigartige, der Star der Katzenliebhaber und der Nekoyami-Familie: Nekoyami Riku, besser bekannt als KuroNeko!
Hatsus Augen weiteten sich. Er hatte wirklich nicht erwartet, seinen Cousin heute zu treffen, aber man konnte seinem Gesicht wohl ansehen, wie sehr er sich freute. Da war er aber nicht der einzige. So gut wie jede Frau im Katzencafé, und wohl auch einige der Herren, schienen wirklich aufgeregt zu sein, und zwischen den Kellnerinnen brach ein kalter, wortloser Krieg darüber aus, wer ihn bedienen würde. Die Spannung in der Luft war richtig spürbar und jeder wusste, dass ein falscher Schritt genug sein würde, um alles zu ruinieren...

„Oh, hi, Riku. Schön, dich zu sehen!“
Fröhlich und gedankenlos schob sich Hatsune zwischen den anderen Kellnerinnen hindurch und lief auf ihren Cousin zu, um mit dem an ihre Brust gedrückten Tablett vor ihm stehen zu bleiben und zu ihm aufzusehen. Er war so hochgewachsen und stilvoll, und seine Kleidung war richtig cool, auch wenn Ray das bestimmt nicht zu schätzen wusste! Aber naja, jetzt war nicht die Zeit, um über Ray nachzudenken. Jetzt ging es um KuroNeko! „Yo, Tsune-chan. Was machst du denn hier?“ „Ach... ich helf nur aus, für einen Tag. Mach dir keine Gedanken“, meinte sie und winkte ab. „Wollen wir dir einen Platz suchen?“
Während die beiden gesprochen hatten, war es in dem Café so still geworden, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Das würde aber sicher nicht lange so bleiben. Die Luft war bereits zum reißen gespannt...

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Hayabusa Ray

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Tatsächlich schien die gesamte Situation den beiden Jungs absolut in die Hände zu spielen. Nicht nur, dass Oita es geschafft hatte unerkannt aus dem muffigen Keller zu entkommen, nein der komische Neko-Popstar zog auch noch alle Aufmerksamkeit des Cafés auf sich, sodass die beiden Jungs ungestört die Köpfe zusammenstecken konnte. Fast schon nostalgisch dachte Ray zurück an seine Tage an der Akademie, wo so ziemlich jeder seiner Mitschüler und auch die Lehrkräfte Opfer seiner Streiche gewesen worden waren. Seit er zum Shinobi befördert worden war, hatte er dieser Neigung tatsächlich nur selten nachgegeben und als Chuunin war so etwas ja eigentlich auch höchstgradig unprofessionell. Doch heute, heute bot sich die Gelegenheit. Der Auftrag lautete doch das Café bekannt zu machen, nunja niemand hat davon gesprochen, dass diese Bekanntheit ausschließlich positiv sein musste. Das bot immerhin jede Menge Raum für Interpretationen mit denen er sich zur Not vor der Dorfverwaltung rausreden konnte. Unmerklich nickte Ray und damit war es beschlossene Sache, dieses Café würde Opfer eines Streiches werden, die Frage war nur, wie sie die ganze Sache angingen würden.
Leider hatte Oita noch keinen Plan, beziehungsweise ging sein Vorschlag im allgemeinen Aufruhr unter, den der Auftritt des Popstars verursachte, glücklicherweise, denn sonst wäre wohl Hatsune auf die beiden aufmerksam geworden.

Kurz darauf brach die Eiszeit unter den Kellnerinnen aus, die nur noch dadurch verstärkt wurde, dass Hatsune die Dreistigkeit besaß auf ihren Cousin zuzugehen und ihn wie einen alten Freund zu begrüßen. Natürlich wusste niemand, dass die beiden so vertraut waren und sich kannten und der Spitzname, mit dem der Popstar die Nekoyami begrüßte, musste die Gefühle der gesammelten, weiblichen Bevölkerung kurz vors Explodieren legen. Eine bessere Situation gab es nicht. Mit einem Streich konnten Ray und Oita jede Menge Unruhe anrichten. Es war ideal, nur gab es ein ganz, ganz großes Problem. Der Kopf des Hayabusas war komplett leergefegt. Sein genialer Streicheverstand war wie gelähmt, ein Black-Out der schlimmsten Sorte. Seine Gedanken rannten im Kreis umher, warfen mit kindischen, lahmen Streichversuchen um sich, die lediglich peinlich und unreif waren, anstatt auch nur eine brauchbare Idee auszuwerfen. Das war doch zum Mäusemelken, der Alptraum eines jeden Streichekönigs. Die ideale Situation, aber keine Ideen, was einfach noch zu mehr Druck führte, der wiederum nicht gerade positiven Einfluss auf das Finden von Ideen hatte.

"Scheiße, mein Kopf ist wie leergefegt. Das ist die ideale Situation und mir fällt nichts ein." murmelte er zu Oita. "Der Typ da ist ein Popstar, alle Mädchen fliegen auf ihn und gleichzeitig ist er der Cousin von Hatsune, weswegen die beiden so vertraut miteinander sind. Dazu ist die Stimmung hier zum Schneiden und wir bräuchten nur die richtige, zündende Idee, um ein Tohuwabohu der Güteklasse 1A anzurichten." begann Ray die Informationen herunterzurattern in der Hoffnung, dass sich durch das Reden bei ihm oder bei Oita eine zündende Idee ergeben würde. "Ich brainstorme einfach mal los und vielleicht macht es bei dir Klick." flüsterte er zu Oita. Glücklicherweise war mittlerweile die Aufmerksamkeit des gesamtem Cafés auf KuroNeko, sodass Ray und Oita immer noch ungestört Pläne schmieden konnten. "Es wäre sicherlich spaßig irgendwie die Stimmung zum Überkochen zu bringen. Vielleicht könnte man das Gerücht streuen, dass KuroNeko und Hatsune verlobt sind oder so. Oder man heuert ein paar Paparazzi an und lässt intime Fotos schießen." begann Ray, doch das alles war eher halbgar. "Oder..." Rays Augen begannen zu funkeln, denn er hatte das Gefühl, dass da gerade eine Idee zu reifen begann. "Wir veranstalten eine Talentshow und überreden die Kellnerinnen zu irgendwelchen blöden Auftritten, weil sie glauben, dass sie damit KuroNeko besonders beeindrucken könnten. Und wenn wir dann noch das Gerücht streuen, dass der Popstar auf der Suche nach einer Freundin ist, könnte das potentiell katastrophal werden." überlegte Ray laut und blickte zu Oita. Die Idee war definitiv noch nicht fertig, aber vielleicht ein Ansatz mit dem man arbeiten konnte. "Was meinst du?"

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Während Ray seinem Kumpanen eifrig eine Idee nach der anderen präsentierte, konnte Oita nicht anders, als begeistert zu nicken und mit anerkennenden „Oh!“s und „Ah!“s zu antworten. Es war nicht das erste Mal, dass der kleine Genin gemeinsam mit jemandem einen Streich plante, aber dass er bei solch einer Planung der Helflering war, und nicht der Anführer, das war doch schon eine ganze Weile her.
Immer wieder einen Blick zu den frostigen Kellnerinnen, sowie zu Hatsune und ihrem Cousin werfend – Rays Erklärung zur Beziehung zwischen den beiden hatte Oita mit einem verblüfften „Ach, interessant, gut zu wissen!“ quittiert – nickte Oita Rays Brainstorming schließlich nachdenklich ab, bevor er selbst laut zu denken begann:
„Dein Ansatz, das aktuelle Chaos auszunutzen, ist genial. Beziehungsweise dürfte sich keiner von uns einen waschechten Scherzbold nennen, würden wir das da nicht zu unserem Vorteil nutzen.
Die Sache mit der Talentshow, hmm… Glaubst du, wir kriegen das so mir nichts, dir nichts auf die Beine gestellt? Wobei, es muss ja nichts Offizielles sein, es reicht ja das eine oder andere Gerücht, dass der schrille Kerl da drüben so eine Art private Geheim-Talentshow abzieht… Ein Casting für seine Zukünftige, so was Ähnliches meintest du ja schon. Dass seine Cousine Hatsune anwesend ist, könnten wir dabei als Absicht verkaufen. Sie soll ihm bei der Wahl helfen, irgendwie so. Die Mission diente hierbei nur als Möglichkeit, Hatsune in die Riege der Kellnerinnen einzuschleusen, damit sie sich sozusagen ‚under cover’ ein Bild von den potentiellen Kandidatinnen machen kann.
Wir könnten aber auch den Besitzer dieses Ladens einweihen… Ihm den Floh ins Ohr setzen, dass er sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen darf, wenn denn schon mal so ein Promi in seinem Laden sitzt. Würde dieser Typ sich darüber hinaus eine seiner Kellnerinnen als Schätzchen schnappen, könnte der Besitzer seinen Schuppen als Liebesnest anpreisen, in dem jede Katze ihren Kater findet und so weiter.“

In Gedanken sah Oita bereits die kitschige Dekoration vor sich, mit der der Besitzer seinen Laden ausstaffieren würde. Herzchen überall, die Speisekarte voll von zuckersüßen Desserts mit kitschigen Namen, und überall nur Lila-, Rot- und Pinktöne… Es wäre nicht nur eine Katzen-, sondern eine Katzen-und-Romantik-Hölle.
*Brrr, allein darüber nachzudenken lässt’s einem kalt den Rücken runterlaufen…*
„Wie dem auch sei, die Details können wir auch später noch besprechen. Für den Moment würde ich vorschlagen, dass wir das Gefühlschaos unserer Freundinnen da drüben…“ Hinter vorgehaltener Hand zeigte Oita auf die Traube Kellnerinnen, die immer finsterer dreinblickte, je freundlicher Hatsune mit ihrem Cousin umsprang. „…in eine etwas weniger brutale Richtung lenken, nicht dass die noch anfangen, einander die Augen auszukratzen. Dafür ist später schließlich auch noch Zeit. Hierzu sollten wir wohl zuallererst die Information verbreiten, dass die beiden miteinander verwandt sind. Wer darauf anspringt und fragt, warum die beiden jetzt gemeinsam hier sind, denen tischen wir die Vermutung mit der Partnersuche auf. Wenn der Besitzer das dann mitkriegt, dann kommt er mit ein bisschen Glück vielleicht sogar von selber auf dich zu, um sich zu erkundigen, ob tatsächlich mehr hinter diesem Besuch steckt. Wichtig ist wohl vor allem, dass uns zweien keiner auf die Schliche kommt, und dass niemand allzu konkret auf diese Partnerwahl-Geschichte zu sprechen zu kommt. Nicht, dass Hatsunes Cousin das spitzbekommt und unseren Plänen mit einem Wort einen fetten Strich durch die Rechnung macht.“
Gespannt wie ein Flitzebogen beendete Oita seine Ausführungen mit einem neugierigen Blick in Rays Richtung. „Du bist der Dienstältere. Auf dein ‚Los’ geht’s los.“
 
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Hatsune war ziemlich ahnungslos. Das ganze Chaos, das sich um sie herum vorbereitete und das für ausnahmslos jeden spürbar war, fiel ihr überhaupt nicht auf. Genauso wenig ahnte sie etwas von den Plänen, die ihre vermeintlichen Teampartner da ausheckten. Sie war sogar naiv genug, um zu glauben, dass Ray und Oita tatsächlich arbeiteten... Vermutlich wurde ihr Fokus einfach zu sehr von dem Cousin eingenommen, den sie bewunderte. Dem musste sie jetzt schließlich einen Sitzplatz suchen!
„Ich wusste gar nicht, dass du solche Cafés besuchst...“, meinte die Jüngere staunend, während sie den Star zu einem der Tische führen wollte. Kurz musste sie stehen bleiben, blickte skeptisch eine Wand aus Kellnerinnen an, die sich langsam und murrend auflöste, ohne ihre Blicke von den beiden Nekoyami zu nehmen. Seltsam. „Ach, ich finde es schön hier. Das Essen ist gut und man wird ziemlich gut behandelt“, meinte Riku und zwinkerte einer kleinen Gruppe der Bedienungen zu. „Das erste Mal bin ich hergekommen, um an einem Werbespot teilzunehmen... seitdem komme ich ganz gerne mal hierher. Wenn du die heiße Kitty-Kokosmilch noch nicht probiert hast, kann ich sie dir nur empfehlen.“ Die Hände in die Taschen seiner Lederjacke steckend setzte sich KuroNeko entspannt hin, überschlug die Beine. Auf die Karte musste er wohl gar nicht sehen. „Weißt du was, die nehm ich gleich. Und dazu einen Teller Pfannkatzen. Das kriegst du hin, oder?“ „Hm? Ja, klar krieg ich das hin!“, meinte Hatsune trotzig und blähte die Wangen auf. Kaum zu glauben, dass er ihr so etwas Einfaches nicht zutraute! Wobei sie die kleine Nachfrage eigentlich nicht so aufregen sollte. Vielleicht war sie gerade etwas angespannt, weil sie gesehen hatte, wie die anderen Katzen-Maids ihren KuroNeko ansahen, und noch schlimmer: Wie er zurück flirtete! „Kaum zu glauben, dass du nur zum Essen hier sein willst...“, murrte sie leise und überraschte damit ihren Cousin. Sie selbst errötete leicht, als sie realisierte, dass er das gehört hatte. Der Sänger und Popstar hatte schon immer gute Ohren gehabt.

„Hey, von Nur habe ich nie gesprochen“, lachte er verspielt und nahm eine Hand aus der Tasche, um mit einem seiner Finger auf den Tisch zu tippen. „Klar, die Uniformen hier sind echt schick. Ich mag das Katzenthema. Und ich bin mir sicher, dass hier ein Haufen talentierter junger Frauen arbeitet, die nur darauf warten, entdeckt zu werden!“ Er meinte es vermutlich unschuldig, aber weder Riku noch Hatsune ahnten, dass diese Aussage genau in den Plan der beiden anderen Shinobi hinein spielte. Schließlich hörten die ungewohnt aufmerksamen Kellnerinnen, was er über Talent sagte... „Ich habe schon hier und da die Erfahrung gemacht, dass talentierte Menschen nicht da sind, wo du sie erwartest. Gut möglich, dass hier meine nächste Backup-Tänzerin arbeitet, oder vielleicht meine nächste Bühnendesignerin. Du kannst nie im Voraus sagen, wo sich wahres Talent versteckt, Tsune-chan...“

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Hayabusa Ray

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Es war sicherlich gut, dass die gesamte Aufmerksamkeit des Ladens auf den Popstar und der immer noch planlosen Hatsune lag. So fiel das diabolische Funkeln in den Augen von Ray und Oita nicht weiter aus, als die beiden im wahrsten Sinne des Wortes ihre Köpfe zusammensteckten und Ideen sponnen. Tatsächlich sah Ray den kleinen Genin mit ganz anderen Augen, er bewies ein Talent für kreatives Denken, dass in jeder Hinsicht außergewöhnlich war. Ob sein Kampfstil das wohl widerspiegelte. Eigentlich müsste er ihm ja böse sein, immerhin hat er sich mit einem Genjutsu verkleidet, um die Belegschaft zu täuschen, aber das war ja noch keine Lüge, sondern war fast noch als Streich zu verbuchen. Würde der Falkenjunge wohl jemals dazu stehen können, dass seine Prinzipien was Unehrlichkeit, Genjutsu und Illusionen weitaus weniger fest waren, als er selber glaubt. Nunja das war eine Frage für einen anderen Tag. Jetzt galt es eine Talentshow aus dem nichts aufzubauen und Oitas Ideen war absolut brauchbar.

"Das sehe ich ähnlich, daher bin ich dafür, dass wir folgendes machen. Ich setze dem Besitzer den Floh mit der Talentshow ins Ohr. Jemand der so viel für Werbung, Dekoration und Ambiente ausgeht, wird sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Den Popstar wird er dann hoffentlich genauso überrumpeln wie uns bei diesem Job und ihm gar keine andere Wahl lassen, als mit dabei zu sein. Über das ganze Partnersuche-Ding muss er gar nicht Bescheid wissen. Und bei KuroNeko werden wir sicherlich offene Türen einrennen, wenn er die Ehre bekommt als Jury bei dieser Talentshow dabei zu sein." Jetzt war Ray in voller Fahrt. Der Job versprach richtig spannend zu werden, noch dazu war diese Talentshow zum einen die perfekte Tarnung, wie auch Gelegenheit weitere Streiche umzusetzen. Am Ende des Tages würde das Café sicherlich um einiges bekannter sein und damit war auch ihr Job erfüllt und wenn die Streiche nicht zurückverfolgbar waren, dann würde selbst die Dorfverwaltung ihn nicht zur Verantwortung für ein mögliches Desaster ziehen können. Das war perfekt.

"Währenddessen kümmerst du dich am besten um die Kellnerinnen, setzt ihnen den Floh ins Ohr, dass KuroNeko seine Augen nach einer Freundin Ausschau hält und sobald sie dann die Idee mit der Talentshow hören, werden sie sicherlich begeistert mitmachen. Und da alle Auftritte nicht unbedingt sauber durchgeplant sind, wird es umso leichter sie in eine gewisse Richtung zu beeinflussen. Also, los gehts." beendete Ray die Verschwörung und machte sich daran den Besitzer des Cafés zu suchen. Letzteren fand er schlussendlich in der Küche, was perfekt war, denn so konnte er sich mit ihm unterhalten und ihn davon abhalten einen zu genauen Blick auf die Meute der Kellnerinnen zu werfen, die von einem gewissen anderen Genin über gewisse andere Details in Kenntnis gesetzt wurden.
"Yami-san, ich hätte da einen Vorschlag zu machen." Ray bemühte sich sein freundlichstes Lächeln aufzusetzen und tatsächlich wendete der schlanke Besitzer des Cafés sich zu ihm, um ihn misstrauisch zu begutachten. Bisher hatte der Falkenjunge nicht den Eindruck gemacht sich selbstständig einzubringen. "Wir sind ja von der Dorfverwaltung auch geschickt worden, um ihr Café bekannter zu machen und als ich vorhin den Popstar KuroNeko hier hereinschneien hab sehen, ist mir eine ganz fabelhafte Idee gekommen." Nun wanderte eine der beiden Augenbrauen des Cafébesitzers in die Höhe. Keine Frage, er zweifelte schon jetzt an der Idee, die von dem Falkenjungen kommen würde. "Was haltet ihr davon zu Ehren von KuroNeko eine spontane Talentshow abzuhalten. Sicherlich stecken eure Kellnerinnen voller Fähigkeiten, die nur darauf warten entdeckt zu werden und vielleicht findet KuroNeko ja tatsächlich eine weitere BackUp-Tänzerin oder Gesangspartnerin hier. Stellt euch nur vor, was das für euer Café bedeuten würde."
"Die Idee ist...." Yami machte eine Pause, in der er beide Augenbrauen überrascht nach oben zog. Wahrscheinlich hatte er selbst nicht mit solch einer Idee gerechnet. "ist in der Tat ganz fabelhaft." beendete er seinen Satz. Dann dauerte es noch einen Moment, ehe die Idee wirklich bei ihm angekommen war, was deutlich an dem immer größer werdenden Leuchten in seinen Augen erkennbar war. Innerlich wurde Rays Grinsen immer größer, Yami-san hatte angebissen. "Sehr gut, sehr gut, das werden wir genauso machen." meinte er und im nächsten Moment schon stürmte er enthusiastisch aus der Küche. Zweifellos würde er den Popstar mit dieser Idee vollkommen überrumpeln und ihm gar keine andere Wahl lassen, als mitzuspielen. Wie würde das wohl Hatsune aufnehmen?

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Die allgemeine Aufregung, die längst von dem an und für sich gemütlichen Café Besitz ergriffen hatten, sowie die Spannung ob des Streichs, den er mit Ray ausheckte, ließen Oita nervös auf seinem Sitzplatz hin- und herrutschen. Während er wie ein Karnickel an seinem Keks mümmelte, von dem über die Hälfte in den dampfenden Kakao krümelte, welchen der Genin als Teller missbrauchte, ließ Oita seinen Blick wieder und wieder quer durch den kleinen Laden schweifen.
*Nachdem Ray zum Chef nach hinten verschwunden ist, muss schließlich einer die Lage im Blick behalten.*
Zusätzlich musste sich Oita auch um seine eigene Aufgabe kümmern, wofür er insbesondere die Kellnerinnen musterte, welche auf der anderen Seite des Ladens herumwuselten, um sich um die karge männliche Kundschaft des Ladens zu kümmern.
*Schon klar dass es hier nicht Sinn der Sache ist, sich als Mädel von einem Mädel bedienen zu lassen, aber wenn ich eine zu mir an den Tisch rufe, wäre es super unhöflich, wenn sie nicht reagiert, oder? Fragt sich nur noch, wer mein erstes Opfer sein soll…*
Die Traube an jungen Frauen, die Hatsunes Cousin angehimmelt und gleichzeitig das Mädchen neben ihm finster angefunkelt hatten, hatte sich zwar mittlerweile aufgelöst, doch das bedeutete nicht, dass die beiden Katzenfreunde ihre Ruhe gehabt hätten. Wie gesagt schlichen noch immer genügend Kellnerinnen im Dunstkreis der zwei herum, und wenn man genau hinsah, kümmerten sie sich auch nicht wirklich um die Gäste, sondern suchten lediglich nach immer neuen Vorwänden, um sich nicht in die Küche zurückziehen zu müssen. Da war eine, die schon geschlagene fünf Minuten Servietten stapelte, während ihre Blicke Richtung Hatsune immer düsterer wurden. Eine andere trug derweil ein Tablett mit leeren Bechern und Besteck durch die Gegend, als wäre es ein Gast, dem sie den Laden ganz besonders intensiv zeigen wollte. Eine dritte Kellnerin hatte es nicht geschafft, eine entsprechende Entschuldigung zu finden; immer dann, wenn einer der männlichen Kellner die Tür zur Küche öffnete, sah Oita, wie sie angestrengt von ihrem Platz an einem der Herde hinausspähte, um zumindest ein Fitzelchen des vermeintlichen Prominenten zu erhaschen.
*Was die alle mit diesem Kerl haben, meine Güte.* Oita fragte sich kurz, ob es irgendeinen Star, oder notfalls auch eine normale Person gab, der er so leidenschaftlich hinterhersteigen würde. *Trussardi-san vielleicht? Der verdammt noch mal beste Koch aus Iwa… DER Kerl war ein verdammter Popstar! Aber deswegen würde ich nicht anfangen, den Boden zu küssen, auf dem er läuft, ayeh.*
Nun, die Leidenschaft der weiblichen Fans machte dem Furasaki seine Arbeit zumindest ausgesprochen einfach. Nach einer Weile präsentierte sich ihm schließlich die perfekte Gelegenheit, als nämlich das Mädchen mit dem Tablett voller Geschirr in seine Richtung kam, wo eine der Ablagestationen für nicht mehr benötigte Küchenutensilien zu finden war. Unschuldig griff Oita nach seinem Kakao, nahm einen tiefen Schluck, nur um dann in genau dem Moment, als das Mädchen ihn passierte, „ganz aus Versehen“ ein Bein auszustrecken.
Die Kellnerin, die ihren Kopf in Richtung des Popstars verdreht hatte, hatte keine Chance. Ihr Schienbein krachte gegen Oita, sie kam ins Straucheln, ließ das Tablett fallen, und ein grausames Scheppern krachte durch den Laden. Der Furasaki fürchtete einen Moment lang, dass sein Plan vielleicht doch nicht so gut gewesen war, dass er zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte… Doch wie sich herausstellte schenkten ihm nur einige der männlichen Kellner ein paar neugierige Blicke, bevor sie sich rasch wieder ihrer Arbeit zuwendeten.
Oita tat einen erleichterten Atemzug, setzte eine entschuldigende Miene auf und sprang dann von seinem Sitzplatz auf, um der verunglückten Kellnerin dabei zu helfen, ihr Tablett aufs Neue zu füllen.
„Oh mein Gott, es tut mir so Leid!“, säuselte der Genin dabei in seiner besten Imitation einer Mädchenstimme. Die Kellnerin schaute ihn kurz entgeistert an, als würde sie gerade erst zu ihrer Besinnung zurückfinden, bevor sie ein gleichermaßen bedauerndes Gesicht aufsetzte.
„Nein, bitte, es ist meine Schuld, ich hab’ nicht richtig aufgepasst…“
Das Mädchen warf einen sehnsüchtigen Blick in Richtung von Hatsune und ihrem Cousin, bevor sie weiter ihr Geschirr zusammensammelte. Oita achtete darauf, dass sie bemerkte, wie er ihrem Blick folgte und ein wissendes Lächeln aufsetzte.
„Ich kann’s dir nicht verdenken! Wer hätte gedacht dass ausgerechnet…“ Oita stockte. „Ausgerechnet…“ *Mist, ich hab den Namen von dem Kerl vergessen!* „Äh, dass ausgerechnet jemand, ah, so Besonderes wie er hier auftauchen würde! Ich kann es noch immer kaum glauben!“
Hilflos musste Oita dabei zusehen, wie die Augen des Mädchens bei diesem Themenwechsel zu leuchten anfingen. „Ich auch nicht! Ein paar der anderen Mädchen, die schon länger hier arbeiten, haben gemeint, dass KuroNeko regelmäßig hier vorbeischaut!“ Ihre Wangen röteten sich leicht und sie schaute zur Seite, bevor sie fortfuhr: „Ich hab den Job hier nur wegen ihm angenommen!“ Dann verfinsterte sich ihr Blick auf einmal. „Hätte ich allerdings gewusst, dass er mit dieser… dieser… Ugh, ich bin so dumm!“
Innerlich schüttelte Oita den Kopf, während er möglichst einfühlsam erklärte: „Oh, das Mädchen neben ihm? Ja, das hat mich auch überrascht. Erst heute Morgen hatte ich gehört, dass KuroNeko Single und auf der Suche wäre. Dass er so schnell fündig geworden sein soll, würde mich überraschen.“
Oita ließ seine Worte kurz wirken, bevor er nachdenklich fortfuhr. „Hmm… Wie ich die beiden so nebeneinander sehe… Meinst du nicht auch, dass die beiden sich irgendwie ähneln? Du weißt schon, als wären sie miteinander verwandt oder so?“
Die Kellnerin schenkte Oita einen skeptischen Blick, bevor sie abermals zu Hatsune und ihrem Cousin hinüberschaute.
„Ich meine, sieh sie dir doch mal an! Die Nase… Die Augen… Das ganze Gesicht… Du, ich sage dir, die sind Bruder und Schwester oder so!“
Die Kellnerin schien allerdings nicht überzeugt. „Meinst du wirklich…?“
„Natürlich!“, platzte es aus Oita heraus. „Ich meine, das ergibt doch auch viel mehr Sinn! Mal ehrlich, was ist wahrscheinlicher: Dass KuroNeko heute vorbeikommt und sich ausgerechnet das Mädchen herauspickt, dass erst seit heute hier arbeitet? Oder dass er seine Verwandte hierher geschickt hat, um nach potentiellen Freundinnen Ausschau zu halten, und sich die beiden nun miteinander beraten?“
Oitas Erklärung ließ die Kellnerin jedoch bloß noch misstrauischer dreinschauen. „Woher weißt du, dass die Tussi da erst seit heute hier arbeitet?“
Oita schaffte es gerade so, nicht ertappt die Augen aufzureißen. „Oh, äh, nun, ich b-bin öfter hier, und ich hab sie noch nie hier gesehen, deswegen dachte ich, hehe…“
„Ich hab dich aber auch noch nie hier gesehen…“
*Mist!*
„Oh, d-das liegt sicher daran, dass ich so… klein und unscheinbar bin? A-außerdem, wie oft schaust du schon zu den weiblichen Kunden hier herüber, hmm? Und…! D-du arbeitest ja auch noch nicht lange hier, das hast du selbst gesagt!“
Oitas Stimme überschlug sich fast, während er sich panisch erklärte. Glücklicherweise schien der Wunsch der Kellnerin, Oitas Theorie könnte wahr sein, endlich ihre Skepsis besiegt zu haben. Ihre Züge glätteten sich und sie fragte vorsichtig: „Du meinst also, die beiden könnten verwandt sein?“
„Ja, wenn ich es dir doch sage! Ich meine, schau sie dir doch nur mal an! Sehen die beiden deiner Meinung nach etwa wie ein Paar aus? Ja, sie wirken vertraut miteinander, aber verliebt? Nein, ah-ah, niemals.“
Zögerlich stellte die Kellnerin den letzten Teller zurück auf ihr Tablett, nahm es wieder auf die Arme, stand auf und warf einen entschlossenen Blick zu Hatsune und ihrem Cousin hinüber. Nach einer Weile des stillen Beobachtens nickte sie und meinte geistesabwesend:
„Du hast recht… Natürlich, du hast recht! So muss es sein! Oh Mann, ich muss den anderen Bescheid geben!“
Oita war kurz davor, „warum?“ zu fragen, immerhin wollte das Mädel sich den Kerl ja offenbar selber schnappen, wieso sollte sie da ihren Konkurrentinnen Bescheid geben? Erst im letzten Moment fiel dem Jungen ein, dass es ja gerade der Plan war, dass sich die Info unter den Kellnerinnen herumsprach.
„Genau!“, bekräftigte Oita deshalb sein Opfer, doch er hätte sich seinen kleinen Anfeuerungsversuch auch sparen können, da das Mädchen längst in Richtung der nächstbesten anderen Kellnerin unterwegs war. Oita wiederum blieb nichts anderes übrig, als dem Mädchen nachzuschauen, bevor er sich ein Lächeln gönnte. Dann allerdings traf sein Blick seine leere, verkrümelte Tasse.
*Menno… Das Ding hätte sie doch auch gleich mitnehmen können…*

Während sich somit unter den Kellnerinnen die für Rays und Oitas Plan nötigen Informationen verbreiteten, machte sich Yami-san, der Besitzer des Cafés, schnurstracks auf den Weg zu KuroNeko und Hatsune. Kaum hatte der eifrige Geschäftsmann den Tisch der beiden erreicht, vollführte der Mann eine vollendete Verbeugung. Anschließend verblieb er in gebückter Haltung, während er insbesondere mit Blick auf KuroNeko begann:
„Entschuldigen Sie bitte, werte Gäste, ich möchte sie wirklich nicht stören, aber…“
 
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Die finsteren Blicke, die sie verfolgten, wurden langsam so deutlich, dass selbst Nekoyami Hatsune sie nicht so einfach übersehen konnte... Zumindest wäre es so gewesen, wenn ihre Augen dafür auch nur ansatzweise offen gewesen wären. Tatsächlich war sie aber nicht besser als die Kellnerinnen. Während ihr Herz pochte, war ihr Blick voll und ganz von ihrem großen Idol eingenommen. Sie bemerkte nur zwischendurch einmal, dass eine von denen sich viel zu lange mit einem Riesenhaufen Servietten herumschlug. Unzufrieden zogen sich ihre Mundwinkel nach unten; was fand Riku nur an solchen Weibern? „Ich weiß ja nicht... ich hab hier noch niemanden mit einem Hauch Talent gesehen“, murrte sie abwertend, worauf ihr Cousin nur lachen konnte. „Ach, sei nicht so. Anderen gegenüber ein bisschen offen zu sein, hat noch niemandem geschadet! Was meine Pfannkatzen angeht...“
Bevor KuroNeko seine Cousine davon überzeugen konnte, seine Bestellung aber tatsächlich zu bearbeiten – irgendwie war das Mädchen in Gedanken wohl nicht so recht bei ihrem Job –, kam der Besitzer des Ladens auch schon auf die beiden zu mit der Aussage, dass er sie nicht stören wollte. „Warum tust du es dann...?“, murmelte Hatsu grimmig vor sich hin, achtete aber darauf, dass es niemand hörte. Schlussendlich wollte sie es sich hier ja auch nicht verscherzen. Abgesehen davon war sie zwar nicht allzu froh darüber, von Yami zu hören, ihr Cousin aber ganz offensichtlich schon.

„Ahaha... eine Talentshow, extra meinetwegen? Das klingt sehr amüsant, aber ich will keine Umstände machen“, meinte der Popstar fröhlich und winkte ab, wobei Yami sein Nein nicht so leicht akzeptieren wollte. „Hm... Ich meine, ich liebe den Laden hier. Wenn Sie meinen, dass ich damit ein bisschen Werbung für Sie machen und so aushelfen kann, dann unterstütze ich Sie da gerne.“ „Was? Ist das dein Ernst?“ Nervös spielte Hatsune mit einem ihrer Zöpfe. Was war denn, wenn er Recht hatte? Wenn hier wirklich eine talentierte Frau unter den Kellnerinnen war, die vielleicht sogar noch attraktiv und sympathisch war und dann die Gelegenheit bekam, mit ihm zu arbeiten, ihn jeden Tag zu sehen, mit ihm zu sprechen, gemeinsam zu Essen, zusammen mit ihm zu den Familienfesten der Nekoyami zu kommen oder Backstage zu seinen Konzerten? Das... Das wäre absolut grauenhaft! „Nein, das ist eine furchtbare Idee!“, rief das Katzenmädchen aus und klatschte mit ihren Händen auf den Tisch. „Ich meine... Du kriegst doch so selten die Chance, auf ein bisschen Ruhe! Du kannst deine wertvolle Freizeit doch nicht mit Werbung verschwenden!“ „Aber Tsune-chan... Zeit ist niemals verschwendet, wenn man sie nutzt, um jemanden glücklich zu machen“, meinte Riku mit einem Lächeln. Diesem liebevollen, süßen, warmherzigen Lächeln. Hatsune schluckte. Wie sollte sie denn zu diesem Lächeln jemals nein sagen? „Sag mal, was würdest du davon halten, mit mir die Jury zu übernehmen? Dann sitzen wir solange zusammen und du kannst mir deine Meinung zu den Damen abgeben. Klingt das gut?“

Verdattert blickte Hatsune ihrem Idol in die Augen, während die Zahnräder in ihrem Kopf sich zu drehen begannen. „Das... das könnte funktionieren“, meinte sie und blinzelte. Ja, wenn sie ein schlechtes Wort einlegen konnte, dann hatte sie die Chance darauf, jede Einzelne von ihnen zu diskreditieren und aus dem Rennen zu werfen! Dieser Katzenkampf war noch nicht vorbei! „In Ordnung! So machen wir das!“ „Gut, damit ist es beschlossen“, nickte Riku und wandte sich wieder an Yami. „Ich helfe Ihnen gern ein wenig aus. Und könnte ich eine heiße Kitty-Kokosmilch und einen Teller Pfannkatzen bekommen?“


„Meine Damen und Herren! Willkommen zu einem außergewöhnlichen Event unseres bescheidenen Cafés! Zu Ehren unseres Stammgastes und großen Stars, dem bekanntesten Mitglied des Nekoyami-Clans und herausragenden Sänger KuroNeko, veranstalten wir hier und heute eine Talentshow!“ Yami war offenbar Feuer und Flamme, während er an seinem Mikrofon hing. Er war wohl im Herzen eher ein Showman als ein einfacher Manager. „Ihr seht ihn an dem Tisch hier drüben, an seiner Seite Nekoyami Hatsune, eine Aushilfe!“ Auch wenn sie gerade nicht viel half... Aber das war schon in Ordnung. Sie hatte offensichtlich einen guten Draht zu dem jungen Mann, der seinen Laden hier und heute ordentlich ankurbeln würde, da konnte man über solche Kleinigkeiten schon hinwegsehen. „Die beiden werden beurteilen, wie gut unsere Teilnehmer sind! Wer sie beeindruckt, hat vielleicht sogar eine Chance darauf, in Zukunft selbst mit unserem großen Star zusammen zu arbeiten! Jeder Interessent ist gern eingeladen, ein Talent vorzuführen... Einige unserer Kellnerinnen haben sich bereits freiwillig gemeldet!“
Da hatte der Plan von Ray und Oita ja fast schon zu gut funktioniert... Die Show stand in den Startlöchern und die Aufregung war förmlich zu spüren. Mal sehen, wie das laufen würde!

@Hayabusa Ray @Furasaki Oita
 

Hayabusa Ray

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Langsam nahm die ganze Geschichte wirklich Fahrt auf. Die DIee von Ray und Oita war auf offene Ohren gestoßen und in Windeseile wurde sie umgesetzt. Tatsächlich war Yami, der Besitzer des Katzencafés so voller Tatendrang und Energie, dass Ray gar nicht mehr richtig mitkam. Aber wahrscheinlich musste man als Gründer und Unternehmer genau diese Einstellung haben: Vollgas voraus und hoffentlich ist kein Eisberg im Weg. Falls doch, dann Pech für den Eisberg, denn wir sind ein Eisbergbrecherschiff. Ob sich die beiden Streichbolde da nicht zu viel vorgenommen hatten.

Ray jedenfalls war voll und ganz in den Planungen involviert, als Shinobi gingen wohl alle davon aus, dass er übermenschlich stark und geschickt war, sodass er damit betraut wurde Gegenstände und Bühnenelemente von A nach B zu schleppen und dort aufzubauen. Es stimmte zwar tatsächlich, dass er, verglichen mit Zivilisten einigermaßen stark war und sicherlich sehr geschickt, aber er kannte noch einige Shinobis, die wesentlich stärker waren. Die große Schwäche des Falkenjungen war allerdings seine Ausdauer und obwohl diese auf Überzivilisten-Niveau lag, gelang es Yami den im Tigerkostüm steckenden Ray auszupowern. Der Hayabusa kam gar nicht mehr dazu über Streiche nachzudenken, so omnipräsent war Yami und so energisch wurde er hin und hergeschickt. "Raaaay-kun, bring bitte die Bühnenteile dorthin und dann baust du bitte die..." tönte die flötende Stimme des Cafébesitzer in diesem Moment wieder. Ob er etwas ahnte und deswegen den Rotschopf so unter Beschlag nahm. Nein eigentlich ergab das keinen Sinn, denn noch immer war niemandem aufgefallen, dass Oita sich aus dem Staub gemacht hatte und nicht mehr am Inventur machen war. Eigentlich war das die allerbeste Voraussetzung, um die Show zu sabotieren. Doch Ray-kun hatte keine Zeit zum Nachdenken.

Doch obwohl alle tatkräftig anpackten, dauerte es seine Zeit, bis eine kitschig bunte Bühne quasi aus dem Nichts aufgebaut war. Wie alles in dem Café war es natürlich in Katzenoptik gehalten und fügte sich auf so natürliche Art und Weise in das restliche Ambiente des Cafés, dass man meinen konnte, dass die Bühne schon immer hier gewesen war. Ray würde es nicht wundern, wenn Yami auch das zu seinem Vorteil nutzen würde und als nächstes regelmäßige Karaokeabende anbot oder so etwas in der Art. Dieser Typ war gewieft und schien einen untrüglichen Riecher für Geschäfte zu haben.

Erschöpft aber auch ein bisschen glücklich ließ sich der Rotschopf in eine der Stühle plumpsen und betrachtete die Bühne, die er mit aufgebaut hatte. Ein klein bisschen Stolz erfüllte seine Brust, bisher hatte er sich nicht für einen Handwerker gehalten, daher war er mit seinem Beitrag durchaus zufrieden. Noch zufriedener war er aber, dass er nun die Bühne in und auswendig kannte. Das wiederum waren die besten Voraussetzungen um diese zu sabotieren, auch wenn er diesbezüglich noch keine Idee hatte. Wie auch, immerhin hatte er noch nicht einmal eine Ahnung wer wann mit welchem Talent auftreten würde. Ob sich wohl wirklich irgendetwas brauchbares hier finden lassen würde, oder würde es so oder so eine richtig peinliche Show werden, weil die Kellnerinnen in ihrem Verlangen den Popstar zu beindrucken und seine Liebe zu gewinnen, sich gnadenlos überschätzen. Ray hatte keine Ahnung, aber besser war es einen hiebfesten Plan in der Hinterhand zu haben. Ob sein Kumpel diesbezüglich wohl die Gelegenheit gehabt hatte? Suchend ließ der Falkenjunge seinen Blick durch das Café streifen. Apropro Oita, wohin hatte der sich eigentlich verkrochen?
 
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„Verdammt, wo zum Teufel steckt dieser faule kleine…!“
Eilig sprang Oita aus der Rauchwolke heraus, die die Auflösung seines Henge begleitet hatte, und nahm hinter dem schlanken Kellner Haltung an, der mit in die Hüfte gestemmten Händen an der Schwelle zum Lagerraum des Cafés stand.
„Sir, hier bin ich, Sir!“
Wie als hätte ihn eine Ratte angehüpft, wirbelte der katzenohrige Kellner herum und starrte Oita aus großen Augen an. Aus Überraschung wurde schnell Wut, als der Mann hinter sich zeigte und polterte:
„W-wo zum Geier bist du gewesen? Ich sagte dir doch, dass du…!“
„Sir, ich war bereits mit der Inventur fertig…“, fiel der Knabe dem wesentlich größeren jungen Mann ins Wort, „…als ich den Aufruhr vorne hörte. Da meine Arbeit getan war, dachte ich daran, dem Café anderweitig zu helfen, da es so klang, als wäre jede auch noch so kleine Hand zu gebrauchen.“
Oita tat sich schwer damit, Unschuld und Pflichtbewusstsein in seinem Gesicht zu kombinieren, doch andererseits schien der schlaksige Kellner auch zu überfordert, um Oitas Ausrede näher unter die Lupe nehmen zu können. Nur kurz schürzte er die Lippen, so als wolle er den Jungen verbal in die Schranken weisen, bevor er missmutig den Kopf schüttelte und meinte: „J-ja, äh, wie auch immer. Du hast Recht, vorne ist die Hölle los. Da ist dieser bescheuerte ZZZ-Promi, und…“

Während sein Kōhai Oita genervt die Situation erklärte, nickte der Genin fleißig und lächelte insgeheim selbstzufrieden in sich hinein.
*Das läuft doch wie am Schnürchen! Im ganzen Chaos um die Talentshow war es schon fast zu einfach, sich davonzustehlen und zurückzuverwandeln, ohne dass es jemand bemerkt. In meiner offiziellen Funktion als Aushilfe dürfte es jetzt ein Leichtes sein, die Show ein bisschen zu sabotieren… Nur fragt sich wie, hmm…*
Einen kurzen, unruhigen Spaziergang durch die hinteren Flure des Cafés später kehrten der festangestellte Kellner und Oita zurück in den Gästeraum, in dem mittlerweile das blanke Chaos herrschte. Selbst Oita war überrascht zu sehen, wie viele weibliche Gäste es bereits ins herverschlagen hatte, ganz zu schweigen davon, dass auch schon jemand eine kleine Bühne aufgebaut hatte, an deren hinteren Ecke sich erneut eine Traube Kellnerinnen herumdrückte.
„So, am besten gehst du zu, ähm…“ Oitas Vorarbeiter schaute sich suchend in der Menge um, doch bevor er seinen kleineren Kollegen zu irgendeiner Drecksarbeit einteilen konnte, tauchte unvermittelt ein anderer Kellner bei den beiden auf und greinte:
„Yo, Daiji, wo warst du!? Das Mädchen an Tisch 3 wartet noch immer auf seine Bestellung, und das ist doch deiner, oder etwa nicht? Ich hab genug mit meinen eigenen Gästen zu tun, da kann ich mich nicht auch noch um deine kümmern, klar!?“
Der trotzige Vorwurf schien Oitas Vorarbeiter zu treffen, was der kleine Genin wiederum nur allzu gerne sah. Denn während sein Kollege auf Zeit mit einem aufgeplusterten „Jetzt hör mir mal zu…!“ anfing, sich lang und breit zu verteidigen, glitt Oita einfach in die Menge davon und grinste.

Beflügelt von seiner frisch gefundenen Freiheit suchte sich der Genin den nächst besten Stuhl, sprang – sehr zur Überraschung der beiden Mädchen, zu deren Tisch besagter Stuhl bis eben noch gehört hatte – mühelos auf die gepolsterte Sitzfläche und ließ seine roten Augen schweifen. Im Tohuwabohu des dichten Gedränges, das im Café herrscht, wäre es dem kleinen Genin sonst nämlich unmöglich gewesen, sich einen ordentlichen Überblick über das Café zu verschaffen.
Selbst von seinem erhöhten Wachtposten aus hatte Oita allerdings Probleme, beispielsweise seinen Kollegen Ray in der Menge zu entdecken. Hatsune wiederum war leicht zu finden, immerhin saß das Mädchen immer noch bei ihrem Verwandten, dem die aufgeregten Gästinnen ehrfürchtig einen gewissen Freiraum ließen.
*Na schön, Ray finde ich jetzt gerade nicht, aber vielleicht sieht der mich ja. Kommen wir zum wichtigeren Teil: Dem I-Tüpfelchen dieser ganzen Aktion…*
Im Kern hatte der Plan der beiden Jungs schließlich schon funktioniert. Das Café war vollgestopft mit Mädels, die Kellnerinnen hatten nur Augen für Hatsunes Cousin, und die männlichen Kellner waren so überfordert mit ihrer eigenen Arbeit, dass keiner von ihnen Zeit fand, sich um Ray und Oita zu kümmern. Es nur dabei zu belassen wäre allerdings viel, viel zu schade gewesen, sodass es nun Zeit für den eigentlichen Streich war. Doch wie sollte der aussehen?
Oitas Blick ging wie von selbst zu der kleinen Bühne herüber, auf der der Leiter des Cafés gerade den Beginn der Talentshow ankündigte.
*Könnte man das Ding vielleicht zum Einstürzen bringen? Nein, nachher verletzt sich jemand noch ernsthaft dabei, und das wäre weder lustig, noch würden Ray und ich ungeschoren mit so etwas davonkommen. Es muss etwas sein, aus dem uns die Dorfleitung keinen Strick drehen kann… Ein Streich, der den Ladenbesitzer bloßstellt, und dabei doch gut für’s Café ist. Wobei, das Zweite ist an sich ja schon erledigt. Bei der Menge an Mädels, dich sich hier herumdrücken, nimmt der Schuppen sicher in einer Stunde mehr ein als sonst in einer Woche.*
Nachdenklich schaute Oita weiter zur Bühne hin, wo der Ladenbesitzer gerade einer jungen Frau mit blonden Haaren Platz machte, die sogleich mit der Aufführung eines peinlichen Tanzes begann.
*Hmm… Vielleicht sollte ich mich wieder als Mädel verkleiden und selber an der Show teilnehmen? Wenn sich dann herausstellt, dass der Besitzer probiert hat, den Wettbewerb zu manipulieren, indem er einen ausgebildeten Shinobi ins Rennen geschickt hat… Nein, warte, das macht keinen Sinn. Der Großteil der Teilnehmerinnen gehört ja sowieso zu seinem Café…*
Ganz zu schweigen davon, dass die peinlichen Bewegungen, die das Mädchen auf der Bühne gerade durchexerzierte, Oita nicht gerade dazu verführten, sich selber vor versammeltem Publikum zum Idioten zu machen.
*Vielleicht können wir ja was mit der Sprinkleranlage dieses Schuppens anfangen? Wenn die Dinger glauben, es gäbe ein Feuer, und plötzlich anfangen, alle mit Wasser voll zu spritzen… Das könnte doch ganz lustig sein. Vielleicht findet sich hinten im Laden sogar die Anlage selber, dann könnten wir das Teil mit Milch oder Schaum oder so was füllen und mal ein richtiges Chaos veranstalten! Oder vielleicht…*

Während Oita mit ans Kinn gelegtem Zeigefinger weiter nachdachte (und dabei noch immer reichlich auffällig auf seinem Stuhl stand), beendete das erste Mädchen seine Aufführung mit einer letzten, überraschend anzüglichen Geste in Richtung KuroNeko. Wie seine sowieso schon etwas kritisch dreinblickende Cousine solche Frivolitäten wohl aufnehmen würde?
 
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