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Das Luxusschiff "Watanabe"

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Job: Nicht der Rede wert?
Starring Furasaki Oita and Hinketsu Aryane
Es war ein wunderschöner und sonniger Tag. Die Wellen peitschten gegen den Bug und die Möwen sangen ihre Klänge. Die Gischt glitzerte im Sonnenschein und kitzelte die langsam erwachenden Passagiere durch die Fensterluken hindurch. Die Sonnenstrahlen kitzelten angenehm warm in Aryanes Gesicht, doch diese war schon seit Längerem wach. Ihr wurde vor ein paar Tagen eine Aufgabe zuteil, die ihre Anwesenheit auf diesem Luxusschiff erforderte. Gemeinsam mit einem gewissen Furasaki Oita, musste sie für die abendliche Unterhaltung der Gäste sorgen. Dabei wandte sich der Besitzer dieses Schiffes an die Dorfverwaltung, mit der expliziten Aufforderung, Ninja für diesen Job einzustellen. Und hier waren sie: Zwei Ninja auf einem Luxusschiff. Gestern noch befand sich die Hinketsu in ihrem bequemen Bett und heute befand sie sich in dem hintersten Drecksloch, das dieses Schiff zu bieten hatte. Ein Luxusschiff? Wohl kaum. Aryane und Oita dienten denen nur zur Unterhaltung, auf ihren Luxus wurde dezent gepfiffen. Sie durfte nicht einmal das Schiff erkunden, ehe sie jemand von der Crew abholte, um zur Show zu gehen! Und so ging es Oita gleich, denn diesen hatte sie bisher noch gar nicht gesehen. Dazu eine kleine Rückblende:

Die Hinketsu ereilte gestern noch ein dringender Brief, dass sie und Oita für einen Job auf diesem hiesigen Luxusschiff angeheuert wurden. Aber von den Umständen stand nichts in dem Eilbrief. Deshalb freute sie sich darauf, endlich mal ein wenig Urlaub während der Arbeit machen zu können – zwei Fliegen mit einer Klappe. Da das Schiff noch am selben Abend ablegen sollte, packte Aryane kurzerhand alles ein, was sie für diese Reise benötigen würde. Ein paar bauchfreie Shirts, Hotpants, Sonnenbrille, Sonnencreme und einen Sonnenhut. Ein wenig in Eile, schlang sie ihr Frühstück hinunter, verabschiedete sich von ihrer Familie und begab sich zum eben besagten Luxusschiff, welches am Hafen von Getsurin angelegt hatte. Dort angekommen stellte sie sich selbst vor: „Hey, ich bin die Hinketsu Aryane. Ich soll hier arbeiten und am Abend für Unterhaltung sorgen.“ Natürlich entgegnete man ihr freundlich – immerhin war sie eine hübsche Frau. Der Matrose, den sie angesprochen hatte, meinte dann zu ihr: „Ah, natürlich! Bitte melde dich doch beim Vorarbeiter am Deck. Der zeigt dir, wo du schlafen kannst.“ Nichtsahnend machte sie sich mitsamt ihrer Tasche auf den Weg zum besagten Vorarbeiter. Als Aryane auf das Deck kam, bemerkte sie sofort den herumschreienden Vorarbeiter, der seine Männer einwies. Anscheinend räumten die irgendwelche Vorräte auf das Schiff. Das war zwar nicht ihre Sache, aber sie wurde trotzdem nervös, als sie auf den rumkommandierenden Vorarbeiter zuschritt. Hoffentlich brüllte dieser sie nicht auch noch an… Aber das tat dieser nicht, denn als er die junge Frau bemerkte, wurde er sofort still und formte seine Miene zu einem freundlichen Gesicht um. Aryane bemerkte, wie seine Augen ihren Körper durchgehend musterten – ein ziemlich unangenehmes Gefühl. Zögernd sprach sie ihn an: „Ähm, ich soll mich bei Ihnen melden. Ich bin eine der Ninja, die hier arbeiten soll. Der Matrose vorhin meinte, dass Sie mir vielleicht meine Kabine zeigen könnten? Und ist mein Partner schon hier?“ Dieser Typ konnte nicht die Augen von ihr lassen. Er wirkte halb anwesend und wahrscheinlich bekam er auch nur die Hälfte von dem mit, was sie ihm gerade gesagt hatte, obwohl es ihr große Überwindung gekostet hatte. Als der Kerl sich endlich zu einer Antwort hingab, sah er der Kunoichi ins Gesicht: „Ja, die Kajüte. Folg mir.“ Als der Typ an ihr vorbeiging, meinte sie ein „Püppchen“ von diesem widerlichen Kerl vernommen zu haben. Das ignorierte sie aber. Vielmehr beunruhigte sie, wohin sie der Kerl führte. Die beiden gingen durch dunkle und staubige Gänge, bis an das hinterste Ende des Schiffs. Am Ende des Ganges, waren zwei gegenüberliegende Türen, die beide offenstanden. Der Vorarbeiter bedeutete ihr in die rechte Kabine zu gehen, beäugte die 18-Jährige nochmals genau und mahnte sie schließlich: „Hier, das ist deine Kajüte. Obwohl man dich da oben gerne sehen würde… bleib da drin. Du wirst nur unnötig stören, ebenso wie dein Freund. Solltet ihr euch unaufgefordert blicken lassen, werden wir das euren Vorgesetzten melden.“ Ehe die Hinketsu dem etwas entgegen konnte, knallte der Kerl ihr die Tür vor der Nase zu. Aufgewühlt vor Wut, wie sie hier behandelt wurde, warf sie ihre Tasche auf das schäbige Bett. Wieso schrieben die Deppen von der Dorfverwaltung auch solche beschissenen Jobs aus?! Eine halbe Stunde später, konnte sie Stimmen hören – eine davon war der Vorarbeiter von vorhin. Die andere konnte sie nicht richtig zuordnen, aber sie vermutete stark, dass es sich hierbei um Oita handeln musste. Da sie sich aber schon ein wenig beruhigt hatte, entschied sie sich dazu, es einfach so hinzunehmen, wie es ist. Diesen Kerlen würde sie es schon irgendwie anders heimzahlen.

Und so viel dazu. Einen Tag später, befand sich das Schiff bereits auf hoher See und Aryane hatte noch nichts von Oita gehört. So sehr sie auch nicht wollte, dass man ihr Fehlverhalten der Dorfverwaltung meldete, entschied sie sich in aller Früh dazu, endlich ihren Begleiter kennenzulernen. Deshalb zog sie sich an – sie warf sich in ein Croptop mit einer passenden Hotpants – und öffnete ihre Tür zum Gang. Bevor sie aus dem Gang trat, reckte sie ihren Kopf um die Ecke, um zu schauen, ob eh niemand auf dem Weg hierher war. Da kam niemand, was hatte sie sich denn erwartet? Seufzend trat sie aus ihrer Kajüte hinaus und klopfte an die gegenüberliegende Tür. Als ihr dann ein schwarzhaariger Junge öffnete, stellte sie sich vor: „Hey, ich bin die Aryane. Ich denke, dass du Oita sein musst… Haben die Deppen dich auch wie einen Unmensch behandelt? Darf ich reinkommen? Ich denke, dass wir ein wenig was zu besprechen haben.“
 
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Oita lächelte seelig, als die ersten Sonnenstrahlen es über den Horizont schafften und die gebräunten Pausbacken des jungen Ninja streichelten.
*Hmm, ja… das hab ich wirklich gebraucht…*
Eine Weile blieb der Knabe reglos liegen, um sein beschauliches Schlafplätzchen ausgiebig und sichtlich zu genießen. Der wolkenlose blaue Himmel über ihm, eine salzige Brise, die einem in der Nase kitzelte und das beruhigende Rauschen der endlosen See waren einfach viel zu schön, um sie unbeachtet zu lassen.
*Wer hätte nach dieser bekloppten Umzugshelferei gedacht, dass es auch Jobs wie den hier gibt?* Gemütlich rollte sich Oita auf die Seite und grinste. *Komische Bonzen auf einer Fährfahrt bespaßen… Geht’s noch abgefahrener?*
Seine Gedanken wanderten zum Brief, der ihm erst gestern dieses unglaubliche Geschenk offenbart hatte. *An Genin Furasaki Oita… Genin, hehe.* Er kratzte sich am Arm und fuhr dann mit den Fingern über die Plakette des Stirnbands, das er sich fest und gut sichtbar um den Oberarm gewickelt hatte. Das eingravierte Symbol von Iwagakure war leicht zu ertasten. *Ich hab’s tatsächlich geschafft. Dieses Ding hier ist der erste Schritt. Als Akademieschüler haben die’s gar nicht gern gesehen, wenn man ohne Aufsicht irgendwelche Jutsus benutzt hat. Mit diesem Teil hier allerdings… Bwahahaha…!*
Oita kicherte leise, drehte sich wieder auf den Rücken, zog die Beine vor die Brust und streckte dann sprungfederhaft alle Viere von sich, wobei er gleichzeitig die Augen öffnete.
„Ahahahahahahaha!“
„Hey!“
Der plötzliche Ausruf von jenseits seines Schlupfwinkels hätte Oita sicher aus dem Bett geworfen, wenn er denn in einem Bett übernachtet hätte. Stattdessen kauerte er am hinteren Ende des Schiffes in einer schwer einsehbaren Ecke auf dem Dach des Achterdecks, einem Ort, an den sich seit Fahrtantritt keiner der normalsterblichen Matrosen verirrt hatte, und den wohl auch sonst nur besonders kletterbegeisterte und schwindelfreie Seeleute aufsuchten.
„Hey! Hallo? Ist da jemand? Zeig dich, sofort!“
Oita verzog das Gesicht. *Dieser verflixte Vorarbeiter. Hat der nichts Besseres zu tun, als mich zu nerven?* Vorsichtig lugte er gerade lange genug aus seinem Versteck hervor, um seinen Verdacht zu bestätigen. *Scheinbar nicht. Wenn der Kerl wüsste, dass ich hier unter freiem Himmel übernachtet hab anstatt in dieser muffigen Kajüte, dann gäb’s sicher Ärger. Ich mach besser die Fliege.*
Vorsichtig zog sich Oita tiefer in seine ruhige Ecke zurück und nahm sich einige Augenblicke, um Beine, Finger und Arme zu dehnen und sich selbst zu überprüfen. Dafür zupfte er an seinem weißen Hemd und der weißen Hose, sah unglücklich auf die schwarzen Stiefel an seinen Füßen herunter und griff sich dann an den Kopf, wo eine weiße Mütze seine schwarze Zottelmähne mühsam bändigte.
*Hab wohl ganz vergessen, das Henge von gestern zu lösen.*
Oitas Finger formten ein unscheinbares Fingerzeichen, eine Rauchwolke ploppte auf, und schon stand der Junge in seinen eigentlichen Klamotten da: Einem roten T-Shirt, einer beigen Dreiviertelhose und grünen Sandalen.
*Schon besser.*
„Hallo? Ich weiß, dass da oben jemand ist! Ich zähle bis drei, und wenn…“
Anstatt den Rest der Drohung abzuwarten, wandte sich Oita ab und schob sich an die Kante seines Verstecks. Es war ein etwas waghalsiges Manöver, als würde man über die Fensterbank eines Hochhauses balancieren, doch Oita zeigte keinerlei Nervosität. Geschickt schob er sich um den Aufbau des Achterdecks, erreichte nach einiger Zeit das Hauptdeck und konnte so dem Vorarbeiter, der auf der anderen Schiffsseite immer noch nach dem vermeintlichen blinden Passagier suchte, problemlos in den Rücken fallen. Oita nutzte die Gelegenheit, schlich sich an den wesentlich größeren und breiteren Kerl heran und fragte unschuldig:
„Probleme?“
Überrascht wirbelte der Vorarbeiter herum. „Wer, was?“ Als er Oita hinter sich stehen sah, verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. „Ach, du bist das. Erschreck mich gefälligst nicht nochmal so, du Sardine! Ganz zu schweigen von unseren Gästen!“
Oita erwiderte mit einem braven Lächeln: „Oh, tut mir Leid, Kapitän Boss.“
„Zum hundersten Mal, ich bin nicht…“
„Der Kapitän, richtig, stimmt ja, tut mir Leid Erster Maat Vorarbeiter Boss.“ Oita schaute betont umständlich um den Vorarbeiter herum und fragte: „Suchst du wen?“
Der Vorarbeiter wollte erst antworten, dann jedoch blinzelte er verwirrt und bellte: „Das geht dich nichts an, Junge! Was machst du überhaupt hier, vor allem in diesem lächerlichen Aufzug! Hast du noch immer nicht kapiert, was für ein Schiff das ist?“
Oita zuckte mit den Schultern. „Eins mit Segeln, glaub ich?“
„Ugh…!“ Der Vorarbeiter hob drohend die Faust und öffnete den Mund, überlegte es sich dann aber nochmals anders und schüttelte den Kopf. „Was suchst du überhaupt hier? Hab ich euch Ninja-Pack nicht ausdrücklich gesagt, dass ich von euch nichts hören oder sehen will, solange es nicht um eure Arbeit an Board geht?“
„Stimmt!“, pflichtete Oita bei. „Das habt ihr bis jetzt ja auch nicht, oder?“
Der Vorarbeiter runzelte die Stirn. Man sah ihm an, dass er konzentriert nachdachte, sich krampfhaft daran zu erinnern versuchte, ob er Oita oder seine Kameradin am vergangenen Abend gesehen hatte.
*Ja, denk du nur schön nach. Doch an mehr als an einen Matrosen, der mir verdammt ähnlich sieht, wirst du dich sicher nicht erinnern können.*
„Jedenfalls“, unterbrach Oita den Gedanken des Vorarbeiters, „geh ich dann mal wieder unter Deck. Soll mich ja schließlich keiner der stinkreichen Gäste so sehen.“
Wie aus einem kleinen Nickerchen geweckt klärte sich der Blick des Vorarbeiters, und er hob abermals die Faust. „G-ganz richtig! Bis eure Schicht anfängt bleibt ihr gefälligst unsichtbar, kapiert?“
„Aye, aye, Käpt’n!“

Tatsächlich beeilte sich Oita, den langen Weg vom Achterdeck in seine muffige Kajüte zackig hinter sich zu bringen. *Je schneller ich weg bin, desto kleiner ist die Chance, dass einer der anderen Matrosen nochmal auf die Idee kommt, mich für irgendeine blöde Arbeit einzuspannen. Wobei… das gestern war ja nur wegen der Uniform.* Oita machte trotzdem schnell und gelangte so relativ rasch in die Kajüte, die man ihm zugewiesen hatte.
Missmutig schaute sich Oita den winzigen Raum an. Das Ding war mehr Schrank als Zimmer und gerade groß genug, dass man eine Hängematte hatte aufhängen können. Unter deren löchrigem Netz lag Oitas Ausrüstung in Form eines Rucksacks, zweier Beintaschen und zweier Gürteltaschen, die er sich allesamt an den Körper packte. Das zusätzliche Gewicht ließ Oita lächeln.
*Im Gegensatz zur Prüfung ist es heute extra unsere Aufgabe, uns wie Ninjas zu benehmen, nicht wie Umzugshelfer. Trotzdem hat’s mich überrascht, dass mir Oma meine ganze Ausrüstung gelassen hat, inklusive der Furzkissen und so.*
Oita dachte an den Gesichtsausdruck, den ihm seine Großmutter zum Abschied geschenkt hatte, und an ihre Worte: „Du bist jetzt offiziell ein Ninja. Ich vertraue darauf, dass du dich auch wie einer benimmst, und von deinen… Spielzeugen keines benutzt.“ Die Erinnerung ließ Oita nachdenklich dreinschauen. *Vielleicht…*
Ein plötzliches Grummeln zog seine Aufmerksamkeit in Richtung Magengegend und ließ ihn wieder grinsen. *Du hast ja recht, mein Junge, Frühstück ist wichtiger als Pflichten. Dann machen wir uns mal auf die Suche nach was Essbarem, und danach wird’s wohl Zeit, nach dieser Hink… Hinka… nach diesem Mädchen zu suchen.*
Diese Aufgabe erledigte sich jedoch von selbst, da im gleichen Augenblick jemand an Oitas Tür klopfte. Der Ninja öffnete sofort und ohne einen Gedanken daran, wer ihn erwarten könnte, und sah sich sogleich einer jungen Frau mit rosaroten Haaren und violetten Augen gegenüber.
„Hey, ich bin die Aryane. Ich denke, dass du Oita sein musst… Haben die Deppen dich auch wie einen Unmensch behandelt? Darf ich reinkommen? Ich denke, dass wir ein wenig was zu besprechen haben.“
Oita schien einen Augenblick etwas überfahren von der Begrüßung, fing sich aber schnell, insbesondere weil das Mädchen einen Nerv getroffen hatte. „Dich auch? Ich meine, wir sind hier auf einem richtig coolen Schiff, und dieser bekloppte Vorarbeiter hat nichts Besseres zu tun, als seine Leute mit der einen Hand durch die Gegend zu scheuchen, um mit der anderen diesen Bonzen in den Arsch zu kriechen!“
Oita vedrehte genervt die Augen, fror dann allerdings kurz ein und schaute misstrauisch zu Aryane hinüber. *Uh, wäre das die Prüfung gewesen, hätte mir Oma schonmal eine verpasst. So über den Auftraggeber herzuziehen… Andererseits sieht die hier nicht wie so ein Streber aus, so wie Jiro-senpai.* Da entspannte sich der Junge auch schon wieder und deutete eine den engen Umständen entsprechende knappe Verbeugung an.
„Furasaki Oita, das bin ich, ganz genau. Wie du… sie… ihr… Äh, wie man sieht, ist meine Kabine ziemlich klein. Vielleicht quatschen wir besser auf deinem… ihrem… in nem anderen Zimmer?“ Als Oitas Magen ein zweites Mal laut grummelte, ergänzte er rasch: „Wir könnten uns aber auch erst was zu essen suchen und auf dem Weg ein bisschen Lagebesprechung machen. Wenn’s nix ausmacht, versteht sich.“ Abschließend hob der Junge seinen rechten Zeigefinger und wedelte damit ein bisschen herum. „Solange wir hier sind können wir aber wohl auch im Gang quatschen. Ist ja eh keiner da.“
Nach einer kurzen Pause, in der Oita sichtlich das Gesicht verzog, während er den dunklen, staubigen Flur entlang sah, fuhr er fort: „So mistig wie’s hier ist, so hübsch ist es an Deck. Wenn nicht diese ganzen Bonzen wären. Gibt’s eigentlich irgendwelche genaueren Pläne, wie wir die bespaßen sollen? Ich hab grad erst die Akademie abgeschlossen, deshalb ist’s bei mir mit coolen Jutsus noch nicht so weit her. Ich könnte allerdings jonglieren, glaub ich jedenfalls, hab’s noch nie probiert. Ich hab auch mein Kodaichi dabei und könnte ein paar Übungsformen durchgehen. Wäre halt n’bisschen langweilig. Die Standardjutsus hätte ich auch drauf, also so ziemlich, oder, äh… Naja, mehr hab ich im Moment nicht.“ Oita deutete auf seinen Magen. „Aber ich bin sicher, dass mir nach einem ordentlichen Frühstück richtig viele coole Sachen einfallen werden. Wie sieht’s damit denn nun eigentlich aus?“
 
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Nun, da hatte der junge Kerl wohl Recht. Das Schiff an sich war wirklich traumhaft, aber dieser Teil hier… ne. Und dann kam da noch die Art und Weise hinzu, wie die beiden Ninja hier behandelt wurden. Eigentlich müssten SIE das der Dorfverwaltung melden und nicht diese Schwachköpfe von Luxusschiff. Aber gut, ändern konnten die beiden jetzt auch nichts dran und das hieß, dass sie sich wohl oder übel fügen mussten. Das würde trotzdem ein Nachspiel für diese Herrschaften hier haben, das schwor sich Aryane… aber jetzt sollte es weiter im Text gehen. Der Junge schlug vor, dass die beiden sich nicht in seinem Zimmer unterhalten sollten – es wäre anscheinend zu klein. Da Aryane schätzte, dass seines genauso groß war wie ihres, konnte sie das nachvollziehen. „Okay, lass uns hier am Gang reden“, meinte sie zu Oita und machte einen Schritt zurück, um ihn ebenfalls auf den Gang zu lassen. „Hmm, ich weiß ja nicht, ich habe eigentlich keinen großen Hunger… Aber wir können dir ja etwas zu essen suchen“, entgegnete sie ihm auf die Frage hin, ob die beiden jetzt auf Essenssuche gingen. Aber das war die erste Lüge, die die Hinketsu ihrem Begleiter unterbreitete. Eigentlich hatte sie großen Hunger, aber sie hatte nicht wirklich das Bedürfnis vor dem Burschen zu essen. Deshalb gab sie fürs Erste vor, keinen Hunger zu haben. Während die beiden ihre Unterhaltung führten, ließ sie ihren Blick immer wieder den Gang hinunterwandern, um zu sehen, dass der Vorarbeiter nicht auf dem Weg hierher war. Würde dieser die beiden hier erwischen, dann würde das die Dinge um einiges komplizierter machen. Als Oita fortfuhr, bedeutete Aryane ihm, dass sie sich währenddessen schon mal auf den Weg machen konnten. Nachdem er mit seinen Ausführungen rund um seine Fähigkeiten geendet hatte, gab auch Aryane ihre Fähigkeiten preis: „Nun, bei mir sieht’s nicht anders aus. Ich bin zwar nicht so ganz frisch aus der Akademie wie du, aber mir fehlt es trotzdem noch an der Varianz meiner Jutsus. Aktueller Stand der Dinge… ist nicht gerade spektakulär. Ich würde mal behaupten, dass meine Jutsus nicht gerade aufregend sind. Aber immerhin sind sie effektiv!“ Den letzten Satz sprach sie mit einer so großen Überzeugung, dass sie sich selbst gar nicht erkennen konnte. Sprach da etwa der Hunger aus ihr raus? Normalerweise sprach sie nicht so offen über ihre Fähigkeiten, wie gerade eben. Vielleicht sollte sie doch etwas essen… „Und ja, wir können gerne nach Essen Ausschau halten.“ Mittlerweile hatten die beiden Ninja die Treppen am Ende des muffigen Gangs erreicht, die an Oberdeck führten. Bevor Aryane jedoch einen Fuß auf die Treppe setzte, hatte sie eine Idee, die sie auch umgehend mit ihrem Begleiter teilte: „Warte mal. Was wäre, wenn wir uns in einen der Matrosen verwandeln, ehe wir da raufgehen? Dann müssen wir uns nicht verstecken und keiner bemerkt, dass wir weg sind.“ Sie wartete gar nicht auf eine Antwort und setzte umgehend das Henge no Jutsu ein, um sich in einen blonden, jungen Kerl zu verwandeln, der von kräftiger Statur war. Jetzt wartete sie noch auf die Entscheidung ihres Begleiters. Um nicht lange darauf warten zu müssen, hakte sie ein wenig nach: „So, ich bin fertig. Und in was wirst du dich verwandeln?“
 
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„So, ich bin fertig. Und in was wirst du dich verwandeln?“
Oita sah zu seiner Partnerin herüber und bestaunte die kräftige Gestalt des Matrosen, in den sie sich verwandelt hatte. *Zumindest das hat sie schon besser drauf als ich, da kann sie noch so sehr tiefstapeln.* Als relativ Frischlinger, was das Ninjahandwerk anging, war sich Oita seiner Verwandlungsküste alles andere als sicher. Für die Matrosenverkleidung gestern hatte es gerade so gereicht, insbesondere, weil er sein Gesicht größtenteils so gelassen hatte, wie es nunmal war. Zu auffallenden Veränderungen wie in Sachen Geschlecht oder Körpergröße traute sich der Knabe allerdings nicht.
„Hmm… Zwei Matrosen am Buffet werden sicher auffallen, oder? Ich meine, das schreit ja gerade danach, dass man uns zusammenstaucht und zur Arbeit zwingt. Aber…“ Oita dachte kurz nach. „Ein Matrose, der ein Kind betreut, das seine Eltern aus den Augen verloren hat? Jap, das klingt gut.“
So formte Oita das entsprechende Fingerzeichen und verschwand in der für das Henge charakteristischen Rauchwolke. Gleich darauf trat eine minimal kleinere Gestalt aus dem Dunst, mit zottigen roten Haaren, Sommersprossen, vornehm bleicher Haut und einer Kopie von Oitas bestem (und einzigem) Anzug, der üblicherweise unbeachtet im Kleiderschrank vor sich hin staubte, in den ihn seine Großmutter aber erst vor ein paar Tagen gequetscht hatte, um seinen Aufstieg zum Genin zu feiern. Die Erinnerung an den vornehmen Zwirn war also frisch genug, dass Oita das Ding relativ fehlerlos kopieren konnte.
„Wie feh ich auf, Nii-fan?“, lispelte Oita und schenkte Ariane ein möglichst unschuldiges Grinsen, das eine kindische Zahnlücke zeigte. Dann verdrehte der Junge allerdings die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein, die Stimme ist zuviel, das wird auf Dauer nur nervtötend.“
Als Oitas Magen wieder grummelte, schaute der Junge ungeduldig zur Treppe, die in die etwas belebteren Teile des Schiffes führte. „Also gut, meinetwegen könnten wir dann.“

Sagt’s, und schon begaben sich die beiden Ninja auf die Reise in Richtung des großen Speisesaals des prunkvollen Schiffes. Auf ihrem Weg durch dessen hellere Eingeweide sah man deutlich, wo ihre muffige Ecke aufhörte und die Gänge für Passagiere anfingen: Wandleuchter aus Gold (oder zumindest mit Goldfarbe bemalt), rote Teppiche auf den Böden, sowie das vereinzelte Gemälde sollten die wohlhabenden Gäste davon überzeugen, dass sie mit ihrer Buchung der Watanabe die richtige Wahl getroffen hatten.
*Ich hoffe bloß, dass sie sich beim Essen genauso viel Mühe gegeben haben.*
Nach ein paar Minuten trafen die beiden Ninja auf die ersten Mitreisenden, ein älteres Ehepaar, das sich gerade aus ihrer Kabine quälte. Die beiden schenkten Aryane und Oita nur einen flüchtigen Blick, bevor sie sich wieder ihrem Kampf mit dem widerspenstigen Türschloss widmeten. Auch andere Gäste, denen sie unterwegs begegneten, hatten augenscheinlich kein Interesse an einem einsamen Matrosen und einem verlausten Kind, was den beiden nur entgegen kam. Andere Seeleute derweil nahmen die beiden etwas genauer unter die Lupe, doch noch traute sich keiner, das seltsame Paar auf ihr Hiersein anzusprechen.
*So weit, so gut.*
Um in den Speisesaal zu gelangen, mussten die beiden allerdings das Hauptdeck passieren, und spätestens dort standen die Chancen gut, dass man dem anstrengenden Vorarbeiter begegnete. Bevor sie also an die frische Luft kamen, schnappte Oita nach Aryanes Hemdärmel und klammerte sich hilfesuchend daran fest. Gleichzeitig grinste er Aryane frech an und meinte: „Man, ich kann’s kaum abwarten, endlich was zwischen die Zähne zu kriegen. Aber sag mal, du warst vorhin ja doch recht bescheiden. Wie lange bist’n schon Kunoichi? Und hast du irgendwelche spannenden Geschichten auf Lager?“
 
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Ein Kind? Naja, die richtige Größe hatte der Bursche ja. Aber war so ein Duo wirklich unauffällig? Aryane war ja schließlich auch nicht der größte Mensch auf dieser Welt und sie hatte sich auch für einen jüngeren Kerl entschieden, den sie verkörpern wollte. Ach, egal, was konnte schon schiefgehen? Trotzdem sollte Oita auf diese kindische Stimme verzichten, denn das war wirklich auffällig. Bevor Aryane ihm das mitteilen konnte, gab er eigenständig zu, dass das zu viel war. „Da stimme ich dir zu. Das war schon ein wenig übertrieben.“ Aber das tat jetzt nicht mehr viel zur Sache und die beiden gingen die Treppe hinauf, hinein in prunkvolle Weite des Schiffs. Das Schiff war riesig und die goldenen Verzierungen untermalten die Szenerie zusätzlich. Sogar die Türknäufe hatten goldene Verzierungen vorzuweisen. Es war schade, dass die zwei Shinobi in das hinterste Eck dieses Luxusschiffs gepackt wurden und es nicht einmal besichtigen durften! Die Hinketsu hatte noch immer nicht vergessen, dass sie es diesem Vorarbeiter heimzahlen musste. Das würde aber erst am Abend bei der „Show“ folgen, denn jetzt hatten die beiden nur ein Ziel: Essen. Dafür durchquerten sie die schönsten Gänge, die Aryane je gesehen hatte. Goldene Kronleuchter hingen in jedem Gang von der Decke runter, in jedem Gang roch es nach Lavendel und in jedem Gang war es sauber. Das war alles sehr beeindruckend. Wäre sie nicht wegen der Arbeit hier, dann würde sie sich jetzt im Sonnenlicht baden und den Pool inspizieren, der sicherlich überdimensional groß war. Manche Gäste, denen sie über den Weg liefen, hatten sich schon in ihr Pool-Outfit geworfen und machten sich gerade auf den Weg dorthin. Das wollte Aryane auch. Sie stellte sich vor, wie sie sich schwimmend durch den Pool bewegte und luxuriöse Wasserdüsen ihren Rücken massierten. Nach einem langen Arbeitstag die Seele baumeln lassen, das wär’s. Aber das sei ihr nicht gegeben, denn sie musste schuften und wurde für diese Arbeit nicht genügend respektiert. Insgeheim hoffte sie, dass ihr kleiner Begleiter auch so dachte und es denen genauso heimzahlen wollte wie sie. Vielleicht konnte man den ein oder anderen Streich organisieren, der für den lästigen Vorarbeiter gedacht war. „Hmm, mal sehen, was mir da so einfällt“, dachte sich die 18-Jährige.

In der Zwischenzeit erreichten die beiden das Ende des langen Gangkomplexes. Nun standen sie vor der Tür, die ihnen die den Weg auf das Hauptdeck freimachte. Dort mussten sie durch, um zum Speisesaal zu gelangen. Bevor die Hinketsu den Türgriff betätigen konnte, klammerte sich ihr kleinerer Begleiter an ihren Ärmel. Sie warf einen Blick auf ihn, um einen frechen Grinser zu sehen. Was für ein Schelm! Aryane dachte schon, dass er sich fürchtete, doch spielte er seine Rolle überaus gut! Sie grinste zurück und antwortete gleichzeitig auf seine Frage: „Tja, ich muss zugeben, dass ich auch schon ein wenig hungrig bin. Und was meine Erzählung von vorhin angeht, da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe noch nicht allzu viel in meiner Karriere erlebt, also habe ich leider auch keine spannenden Geschichten für dich parat. Vielleicht sehen wir uns in ein paar Jahren wieder, da habe ich dann sicherlich einiges zu erzählen!“ Und ehe sie endete, öffnete sie die Tür.

Das Sonnenlicht kitzelte auf ihrem Gesicht, als sie die Tür weiter aufriss. Zusätzlich dazu, blendete die Sonne sie etwas, da sie in den letzten Stunden nur dieses triste Dunkel gesehen hatte. Als ihre Augen sich allmählich daran gewöhnt hatten, verließ sie gemeinsam mit Oita den Gang und betrat das Hauptdeck, wo sich bereits jede Menge Menschen tummelten. Es waren nicht nur die Matrosen, die ihrer Arbeit nachgingen, sondern auch einige Passagiere, die sich bereits auf den Weg zu ihren Freizeitaktivitäten machten. Und plötzlich fiel ihr ein, dass ein Matrose nicht gerade die beste Verwandlungsidee gewesen war. Ein gewisser Vorarbeiter, der sich gerade gefährlich nahe an die beiden herannäherte, könnte auf die blöde Idee kommen, sie zu weiterer Arbeit zu verdonnern. Und darauf kam sie jetzt erst?! „Ich bin so blöd, das muss auch mir wieder passieren! Ich muss mir etwas einf-… Aaah!“, dachte sie sich und kramte prompt in ihren Taschen nach den Zigaretten, die sie jetzt retten sollten. Der Vorarbeiter – übrigens standen seine Venen unnatürlich weit hervor, wenn er wütend war – bemerkte, dass sich die verwandelte Aryane eine Zigarette anzündete und setzte zu einer Standpauke an, die sich gewaschen hatte: „Was soll das?! Rauchen bei der Arbeit? Sag mal, geht’s noch?! Du bist der größte Versager, den ich je gesehen habe! Mach, dass du wieder arbeitest, du Lümmel!“ Normalerweise trafen sie solche Worte hart, aber heute nicht, heute wollte sie diesem Miesepeter eins auswaschen. Also setzte sie ebenfalls eine wütend genervte Miene auf und entgegnete diesem Vorarbeiter aufbrausend: „Nein, nein, was fällt Ihnen bitte ein? Einen neuen Passagier auf diesem Schiff so dermaßen beleidigen? Ich glaube, mein Schwein pfeift! Sind Sie stolz drauf, dass mein Neffe das hier mitbekommt? Sind Sie wirklich stolz drauf? Das wird eine Beschwerde geben, das kann ich Ihnen versprechen! Pfff, Kunden werden hier wertgeschätzt… wohl kaum! Verziehen Sie sich wieder und lassen Sie uns in Ruhe.“ Das hatte gesessen. Urplötzlich versteckten sich die Venen des Vorarbeiters wieder und sein Gesicht nahm einen entsetzten Ausdruck an. „V-v-verzeihen Sie mir, werter Gast. Das wird nie wieder vorkommen!“, meinte er und verzog sich so schnell wieder, wie er angerannt kam. Stolz auf sich selbst, schnippte sie dem Vorarbeiter die halb gerauchte Zigarette hinterher und bedeutete zu Oita, dass sie nun zum Speisesaal gehen konnten. „Nun, das ist definitiv eine Geschichte wert“, lachte sie und öffnete sogleich die Schwingtür zum Speisesaal, wo sie jetzt doch plante, etwas zu essen.
 
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Oita hatte nur ein paar Minuten in dem muffigen Schiffsteil verbracht, wo man sie einquartiert hatte. Das hatte aber schon genügt, um ihn jetzt extrem dankbar sein zu lassen für das Gefühl von Sonne und Wind auf der Haut. Leider hatte der Vorarbeiter des Schiffs wieder einmal nichts Besseres zu tun, als Aryane und ihm auf die Nerven zu gehen. Die Kunoichi nutzte allerdings die Chance, die ihre Verkleidung ihr bot, und schickte den aufgeblasenen Kerl mit ein paar harten Worten ganz kleinlaut davon.
„Das war spitze“, grinste Oita das verwandelte Mädchen an. „Das mit dem Neffen war eine klasse Idee. So wie der Typ geflüchtet ist, sollten wir die nächste Zeit erstmal unsere Ruhe vor ihm haben. Womit wir uns endlich aufs Wesentliche konzentrieren können!“
Gerade in diesem Moment nämlich öffnete sich vor den beiden Ninja die Tür zum Speisesaal, der so prunkvoll ausgestattet war, wie man es sich nur hatte wünschen können: Kronleuchter an der Decke, fein säuberlich gedeckte Tische, wohin das Auge schaute, sowie ein ausladendes Buffet waren die Hauptattraktion des gewaltigen Raums, der sich über die ganze Breite des Schiffs erstreckte und so mit beeindruckenden Fensterfronten aufwarten konnte, durch die glitzernd das Morgenlicht fiel.
Aufgeregt hüpfte Oita sofort auf eigene Faust los und begann, das örtliche Frühstücksangebot zu studieren. Im Mittelpunkt schienen an diesem Tag Meeresfrüchte zu stehen, insbesondere frischer Fisch und kleine Krebse. Brote waren damit belegt, es gab Sushi in jeder möglichen Form, gewaltige Mengen Reis wurden ausgegeben, Eier wurden in mindestens sechs verschiedenen Ausführungen angeboten… Oita traten mehr und mehr die Augen aus dem Kopf, je länger er die gewaltige Bandbreite an Nahrungsmitteln bestaunte.
Als er schließlich das Gefühl hatte, jede Mahlzeit quasi auswendig gelernt zu haben, schnappte er sich eins der vorbereiteten Tabletts, zwängte so viele leere Teller darauf wie möglich, und begann auf extrem unschickliche Weise sich von absolut jeder Speise zumindest ein winziges Fitzelchen aufzuladen. Natürlich ergab das auf seinem Tablett eine eher unappetitlich anzusehende Mischung, ganz zu schweigen davon, dass die aufgeregte Art des Knaben an sich schon genügend Blicke in Oitas Richtung zog.
Der Junge selbst kümmerte sich nur wenig darum. Mit seinem vollbeladenen Tablett wankte er zu einem freien Tisch, entledigte sich dort seiner wertvollen Fracht und zischte eilig zurück zum Buffet, um sich zusätzlich noch ein paar Getränke zu besorgen. Als auch die ihren Platz auf Oitas Frühstückstafel gefunden hatten, setzte sich der Knabe endlich und machte sich daran, die gewaltigen Mengen in Rekordzeit zu vertilgen.
Während alledem schenkte er Aryane relativ wenig Beachtung, allerdings weniger aus Respektlosigkeit, sondern, naja… Oita hatte Hunger, und das Buffet war nunmal unglaublich. Erst, als der Genin Bergfest feierte, sein Tablett also etwa zur Hälfte leergefressen war, suchte er Aryanes Aufmerksamkeit, indem er ihr mit einer Gabel zuwinkte, auf der ein glubschäugiger Fisch aufgespießt war. Jedwede Art von Konversation wurde jedoch weiterhin dadurch erschwert, dass sich Oita ein ums andere Mal in genau dem Moment den Mund vollstopfte, in dem er zu sprechen begann. Während der Knabe also weitere recht belanglose Fragen stellte, flogen Essensreste und Spucke nur so durch die Gegend.
Als dieses Schauspiel mit einem letzten Löffel Reis schließlich endete, hörte man den gesamten Speisesaal kollektiv aufatmen. Die Erleichterung war jedoch nur von kurzer Dauer, denn kaum hatte Oita das Besteck zur Seite gelegt, entschuldigte er sich kurz bei Aryane und wies in Richtung Buffet.
„Zeit für einen kleinen Nachschlag. Und danach besprechen wir mal ordentlich, was wir denn nun eigentlich so auf die Bühne bringen. Ein Showkampf könnte ganz witzig sein, vorausgesetzt du versprichst, mir nicht ganz so doll den Hintern zu versohlen.“
 
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Also das Buffet war wirklich bombastisch. Essen soweit das Auge reichte. Hier konnte sich jeder Mensch verwirklichen, der andere Essgewohnheiten hatte. Noch nie zuvor hatte die Hinketsu so ein großes und vielfältiges Buffet gesehen! Obwohl sie das Schiff, die Arbeiter – insbesondere den Vorarbeiter – und sonst alles hier hasste, musste sie sich doch eingestehen, dass das Buffet was hatte. Bevor sie sich umsehen konnte, was genau sie jetzt essen wollte, stürmte ihr kleinerer Begleiter schon los und schaufelte sich Berge an Essen auf mehrere Teller. Insgeheim fragte sie sich, wie er das alles tragen und vertilgen konnte, aber sie hatte aufgehört so etwas zu hinterfragen. Einfach leben und leben lassen. Im Gegensatz zu ihrem Begleiter, verschaffte Aryane sich einen Überblick über das Buffet, ehe sie sich etwas auf ihren Teller packte. Sie geriet hier in einen inneren Konflikt, der ihr gerade alles abverlangte. Einerseits hatte sie keine Lust vor Oita zu essen, aber andererseits sah diese kulinarische Vielfalt so vielversprechend und lecker aus, dass sie nicht so einfach widerstehen konnte. Als sie sich schlussendlich wie von selbst einreihte, gab es kein Zurück mehr und sie musste sich etwas auf ihren Teller packen. Nichtsdestotrotz merkte man ihr den inneren Kampf an, den sie gerade mit sich selbst austrug. Manche der älteren Gäste warfen ihr verdutzte Blicke zu, denn die wussten nicht wirklich, warum Aryane so einen Hehl draus machte. Für die meisten älteren Menschen war Essen etwas ganz Natürliches und sahen nicht ein, warum man bei diesem gigantischen Buffet nicht sofort zuschlug. Aber keiner kannte Aryane so gut wie sie selbst, deshalb war es ihr auch egal, was die anderen Menschen über sie dachten. Die komische Blicke wehrte sie einfach ab oder ignorierte sie. Viel wichtiger war gerade, was genau sie sich auf den Teller packte. Ein Stück Speck und eine Portion Rührei klang vielversprechend, aber wurde es von so einem schlanken Mädchen nicht abverlangt, sich haufenweise Gemüse zwischen die Zähne zu schieben? Immerhin war es das Gemüse, das ihr schlussendlich zu dieser Körperform verholfen hatte. Was machte sie jetzt bloß…

Ihren Teller endlich angefüllt, setzte sie sich an den mit vielen verschiedenen Tellern vollgeparkten Tisch. Es war nicht zu erwähnen, dass diese ganzen Teller zu Oita gehörten. Dieser schmatzte und aß fröhlich vor sich hin, während sich Aryane langsam, aber sicher, daran machte, ihr Butterbrot zu essen. Um das Butterbrot nicht ganz so fad schmecken zu lassen, katapultierte sie sich geschnittenen Paprika und Gurkenscheiben aufs Brot hinauf. Tja, wer hätte es geahnt, ihre Komplexe hatten wieder mal gesiegt. Immer noch mit ihrer Entscheidung ringend, fasste sie den Entschluss, sich in ihrem Zimmer zu verkriechen, ehe sie wieder zu Hause war. Daran war unter anderem auch Paku schuld, den sie gerade jetzt ziemlich stark vermisste. Ein wenig bedrückt, biss sie von ihrem Brot ab und spülte das Essen danach mit einem Glas Wasser hinunter. Unterdessen flogen ihr kleine Essensstücke entgegen, die von Oita kamen. „Wenigstens hat er Spaß mit dem Essen…“, dachte sie sich und biss abermals von ihrem Brot runter. Als sie mit ihrem Brot fertig war, war auch der Furasaki mit seinem Essen fertig und merkte an, dass er sich einen Nachschlag holen wollte. In der Zwischenzeit überlegte die Hinketsu, was für eine Show die beiden am Abend abziehen wollten. Das lenkte sie ein wenig von ihren anderen Problemen ab und bereitete ihr Freude, wenn sie bloß daran dachte, wie sie dem Vorarbeiter einen Streich spielen konnte. Als Oita mit einem deftigen Nachschlag zurückkam, teilte Aryane ihre Gedanken bezüglich der Show mit: „Also ich denke, dass ein Kampf nicht so schlecht wäre. Vielleicht können wir dabei ja auch ein wenig mit den Gästen und dem Vorarbeiter spielen, wenn du verstehst, was ich meine. Und mach dir keine Sorgen, ich bin auch noch kein Profi!“ Sie zwinkerte mit ihren Augen und begann zu lachen. Gerade war der Streich der einzige Gedanke, der ihr Freude bereitete. Und dieser sollte abrupt von diesem miesen Vorarbeiter zerstört werden: Mit einer ziemlich schlechten Laune, platzte er in den Speisesaal hinein und richtete sofort seinen Blick auf die zwei Shinobi. „Ihr da! Ich habe euch überprüft und wir haben keine Gäste an Bord, die euch ähneln! Haha, ich wusste doch, dass es eine gute Idee von mir war, diese Fotos von den Passagieren zu machen! Ihr zwei seid diese Ninja und ihr habt euch verkleidet! Ihr habt euch nicht an die Regeln gehalten und ich denke, dass es jetzt vielleicht an der Zeit wäre, eine kleine Show von euch zu sehen? Schließlich wurdet ihr ja dafür gebucht, oder nicht?!“, feuerte er wutentbrannt den beiden entgegen. In Aryane kochte etwas auf und sie fürchtete sich davor, jetzt eine kleine Show abzuhalten, denn sie wusste nicht, was als nächstes geschehen würde. Man meinte, Blicke sprachen mehr als tausend Worte… genau so einen Blick warf sie nun Oita zu. Entblößt in ihrer Tarnung, löste sie das Henge no Jutsu auf und verschwand kurzerhand in einer für das Jutsu typischen Rauchwolke. Kurz überlegte sie, dem Vorarbeiter einen Wasserball entgegen zu feuern, aber sie entschied sich dennoch dagegen. Als die Rauchwolke sich verflüchtigt hatte, meinte sie zu Oita: „Nun, gestatten Sie mir diesen Tanz? Ich denke doch, dass die Herrschaften eine kleine Show sehen wollen? Ich würde meinen, dass wir diesen Wunsch erfüllen!“
 
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Den Mund voll mit einem besonders leckeren Stück Kuchen, grinste Oita, als Aryane ihm höflich beipflichtete und sich ebenfalls für enen Showkampf aussprach. Dass sie dabei auch noch vorhatte, das Publikum zu involvieren, begeisterte ihn besonders.
„Ich seh schon“, presste er zwischen zwei großen Bissen hervor, „wir beide verstehen uns, hehe.“
Leider wurde die gemütliche Atmosphäre sogleich ein weiteres Mal vom Vorarbeiter des Schiffs gestört, welcher vielleicht nicht ganz so kurzsichtig war, wie seine stürmische Art vermuten ließ. Misstrauen und wohl auch eine Spur Verfolgungswahn hatten ihn Fotos von allen Passagieren machen lassen, und nun war er die wohl durchgegangen, um die Tarnung der beiden Ninja zu durchschauen und ausgerechnet hier und jetzt eine Vorführung zu fordern. Vor allem der letzte Teil ließ Oita seinen Ohren nicht trauen. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde sofort breiter, was besonders nach Auflösung des Henges überaus unheilvoll wirkte, dank der spitzen Zähne des Jungen.
„Na, bei einer so freundlichen Einladung sag ich gewiss nicht nein!“, antwortete er Aryane auf ihre Worte hin, nickte ihr verschwörerisch zu und formte schnell die Fingerzeichen für das Kawarimi no Jutsu. Eine weitere Rauchwolke ploppte auf, und wo eben noch Oita gesessen und gegessen hatte, stapelte sich nun ein Stuhl auf dem anderen.
Der Knabe indes stand ganz in der Nähe mitten auf einem der Buffettische und schaute auf das Essen vor seinen Füßen. Irgendwie tat es ihm um das wunderbare Menü leid, doch auf der anderen Seite… Verdammt, der Kerl hatte eine Show gefordert, und zwar im Esszimmer! Kein Unruhestifter, der etwas auf sich hielt, konnte diese Chance verstreichen lassen!
Hastig schnappte sich Oita eine Handvoll Muffins von dem Tisch, auf dem er stand, und rief fröhlich:
„Essensschlacht!“
Schon flogen die kleinen Küchlein durch die Luft, und zwar zielsicher in Richtung Aryane. Ob die Geschosse jedoch trafen oder nicht wartete Oita gar nicht erst ab; stattdessen sprang er weiter von Tisch zu Tisch, schnappte sich Teller, Essensreste und Besteck und warf sie quer durch den Saal in Richtung seiner Partnerin. Dass dabei vielleicht ein paar Projektile auch in Richtung Vorarbeiter gingen, und dass dies vielleicht nicht ganz unabsichtlich geschah, sollte niemanden überraschen.
Es dauerte nicht lang, da hatte sich der Saal in ein wahres Schlachtfeld verwandelt. Zahlreiche Gäste rannten regelrecht um ihr Leben, während der Großteil der wenigen Kinder an Board sich einfach an der Essensschlacht beteiligte, und zwar trotz der teils strengen, teils geschockten Blicke ihrer Eltern. Von den anwesenden Matrosen wiederum versuchte die eine Hälfte, mit Lappen und Besen zumindest einen kleinen Teil der vorherigen Ordnung wiederherzustellen, obwohl die Schlacht noch immer um sie herum tobte. Die andere Hälfte dagegen gab sich alle Mühe, Oita und vermutlich auch Aryane nachzujagen. Was den Knaben betraf hatten die Matrosen jedoch alles andere als leichtes Spiel: Wie ein wildgewordener Affe sprang Oita umher, nutzte die Kronleuchter, um sich durch die Luft zu schwingen, und entging dank Bunshin, Kawarimi und der einen oder anderen Rauchbombe immer wieder dem Zugriff durch die Schiffsmannschaft.
Allerdings gab es ein Problem: Die viele Bewegung direkt nach dem Essen schlug Oita gehörig auf den Magen, ganz zu schweigen davon, dass der Junge mit seinen Jutsus recht freimütig um sich warf. Lange würde er diese Hatz nicht durchhalten, und so schaute er zu seiner Partnerin Aryane. War die mit diesem kleinen Scharmützel überhaupt einverstanden? Hatte sie den Matrosen geholfen, Oita nachzujagen, oder sie von sich und ihm ferngehalten? Jedenfalls würde der junge Genin gleich endgültig wissen, wie ernst es das Mädchen mit ihren Plänen meinte, diesen stocksteifen Pinkeln eine Lektion in Sachen Spaß zu erteilen.
 
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Jetzt kam der Zahltag! Genau auf so eine Situation hatte sie gewartet, um es diesem fiesen Vorarbeiter heimzuzahlen! Wie dreist der einfach war, die beiden jetzt zu einer Show aufzufordern! Als sie bemerkte, dass Oita plötzlich seinen Platz mit einem Stuhl getauscht hatte, setzte auch Aryane das Bunshin no Jutsu ein, um drei Kopien von sich selbst zu erschaffen. Den Kopien orderte sie an, sich an der so eben ausgebrochenen Essensschlacht zu beteiligen, damit sich die Hinketsu unbemerkt zu einer anderen Position begeben konnte. Dazu krabbelte sie zwischen den Beinen der Gäste umher, um den umherfliegenden Tellern zu entgehen – eine Dame wollte doch schließlich keine Essensreste in den Haaren haben. Als sie am anderen Ende des Raumes angekommen war, bemerkte sie, dass nur noch einer ihrer Bunshins da war. „Die Dinger gehen aber auch schnell kaputt…“, dachte sie sich und erschuf kurzerhand nochmals zwei Bunshins mit dem Bunshin no Jutsu. Diese sollten ebenfalls an der Essenschlacht teilnehmen. Kurz sah sie ihren Doppelgängern dabei zu, wie sie jeweils einen Teller auf den Vorarbeiter warfen – dieser hatte sich mittlerweile Schutz hinter einem Tisch gesucht -, um danach Oita zu erkennen, der sich so elegant wie ein Affe durch das Getümmel schwang. Eines musste man dem Kerl lassen, an Lebensfreude und all dem anderen lustigen Kram mangelte es ihm definitiv nicht. Er schien sich regelrecht zu amüsieren. Man konnte wirklich die Freude in seinen Augen und seinem breiten Grinsen sehen – echt bemerkenswert. Eine Essenschlacht… war nicht wirklich das, was Aryane sich vorgestellt hatte, aber dennoch konnte sie damit arbeiten. Und da kam ihr eine Idee, eine Idee, die ganz ihren Vorzügen entsprach. Um ihrer Idee Leben einzuhauchen, begab sie sich kurzerhand zum Versteck des Vorarbeiters. Während sie sich zwischen den fliegenden Tellern und Essensresten durchschlängelte, formte sie ein paar Fingerzeichen, damit sich allmählich Blut in ihrem Mund sammelte (Shukkétsu-mukátsuki). Ehe ihr Mund voll mit Blut war, sprach sie offen heraus: „M-mir ist so schlecht... Ich muss mich ü-ü-übergeben…“ Und eine Sekunde später übergab sie sich würgend auf den Vorarbeiter, der sich von Ekel übermannt, auch übergeben musste. Danach machte er den schnellsten Abgang, den die Hinketsu je gesehen hatte. Lachend verfolgten ihre Augen den mit Blut bedeckten Vorarbeiter, um danach eine herbe Enttäuschung einzufahren: Sie hatte drauf vergessen, das Blut in seinen Kreislauf eindringen zu lassen. „Verdammte Scheiße, das habe ich vergessen… Naja, vielleicht hat ihn einer der Teller irgendwo aufgeschürft“, dachte sie sich. Trotzdem hatte sie Spaß daran gehabt, den Vorarbeiter ein wenig zu erschrecken. Allerdings machte sich gerade der beißende Geruch seines Auswurfs breit und das veranlasste Aryane dazu, sich zu verdünnisieren. Kurzerhand suchte sie nach ihrem Begleiter, den sie schließlich auch am anderen Ende des großen Saals finden konnte. Was dieser in der Zwischenzeit getrieben hatte, war ihr egal, jetzt wollte sie erstmal aus dieser Situation raus, ehe sie noch von einem Teller getroffen wurde. Sie war nicht gerade erpicht darauf, später noch ihre Haare waschen zu müssen. Deshalb sprach sie auch kurzerhand ihren Begleiter an: „Du, Oita, wir sollten dann mal abhauen und uns was für die große Show am Abend überlegen. Dem Vorarbeiter möchte ich es irgendwie heimzahlen und da habe ich auch schon eine kleine Idee… Wie wär’s, wenn wir das in unseren Absteigen besprechen?“
 
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*Na, groß sauer scheint sie zumindest mal nich zu sein.*
Als Aryane Oita gegen Ende der großen Schlacht beiseite zog um ganz sachlich vorzuschlagen, dass es wohl langsam Zeit für die abgemachte Lagebesprechung sei, schenkte der Junge seiner Partnerin erstmal ein dickes Grinsen.
„Mensch, reife Leistung! Ich hab gesehen, wie der Vorarbeiter abgehauen ist! Bis obenhin vollgekotzt, ha! Du musst mir nachher unbedingt erklären, wie du das angestellt hast! Bestimmt irgendein ekeliges Genjutsu oder so!“
Oita nahm sich einen Moment, um sein Speisesaal-Desaster voller Stolz zu bestaunen. Der Raum war wirklich nicht mehr wiederzuerkennen, Gäste wie Matrosen trauten sich schon gar nicht mehr, den Ninjas zu nahe zu kommen, und die einzigen, die so breit lächelten wie der Genin, waren ein halbes Dutzend Kinder, die gerade wohl den Spaß ihres Lebens gehabt hatten. Wobei… Oita staunte nicht schlecht, als er auch den vereinzelten älteren Pinkel dabei ertappte, wie er ein zaghaftes Schmutzeln unterdrückte.
*Und genau das ist doch der Punkt! Die ganzen Deppen machen einen auf etepetete, nehmen sich gerade mal ein kleines Törtchen, sind sich zu fein, sich mal richtig ferkelig zu benehmen… dabei ist der Ort hier doch geradezu perfekt für sowas! Mitten auf dem Meer, auf einem Schiff, weit weg von allen Leuten, die man sonst so kennt.*
Zufrieden drehte sich Oita um, schnappte sich einen Zipfel von Aryanes Kleidern und zerrte sie aus dem Saal.
„Dann mal los, bevor einer der Seeleute noch auf die Idee kommt, uns die Meinung zu geigen!“

Auf dem Weg zurück zu ihren sogenannten „Zimmern“ hatten die Ninja größtenteils ihre Ruhe. Den Blicken einiger Passagiere nach zu urteilen hatte sich mittlerweile rumgesprochen, dass mit den zwei jungen Leuten nicht zu spaßen war, wofür Oita recht dankbar war. Die teils ängstlichen Gesichter waren dem Genin irgendwie lieber als dieses ständige Von-Oben-Herab dieser Menschen. Zwar fragte sich ein klitzekleiner Teil des Jungen, ob eine Essensschlacht wirklich die beste Idee für seinen ersten offiziellen Job als Genin war, aber… hey, dafür war's der erste Job, oder? Wenn den Leuten von Sora was nicht passte an seiner Art, die Dinge zu regeln, dann würden sie sich halt melden müssen. Und bis es so weit war würde der Junge sich ganz sicher nicht selbst verbieten, ausgerechnet auf einer Kreuzfahrt vor allen Dingen Spaß zu haben.
Außerdem war da ja noch Aryane, die vielleicht nicht unbedingt sooo viel erfahrener war, aber doch zumindest älter. Die schien das ganze aber auch nicht zu stören, weshalb Oita kurzerhand entschied, sich über dieses vermeintliche Problem erstmal nicht den Kopf zu zerbrechen.
„Oh!“, fiel es dem Jungen da stattdessen ein, worauf er Aryane kurz losließ, sich zu ihr drehte und anfing, in seinen Hosentaschen zu kramen. „Das hatte ich ganz… ganz vergessen… warte… warte… ah, hier!“
Mit einiger Mühe zog Oita einen etwa krümeligen, aber doch noch als solchen erkennbaren Muffin hervor und streckte ihn der rothaarigen Kunoichi entgegen.
„Ich hab nich gut aufgepasst, aber viel gegessen haste ja nicht grade vorhin, also dacht ich mir, ich organisier uns noch einen kleinen Nachtisch!“ Oita grinste, bevor er einen zweiten Muffin aus seiner anderen Hosentasche zauberte. „Hier, siehste? Ich hab auch einen.“
Den Rücken seiner Partnerin zugewandt und wieder auf dem Weg in Richtung Zimmer unterwegs, fing Oita an das kleine Küchlein zu vernaschen und dabei zu erklären: „Ich bin echt froh, dass du net so verklemmt bist wie meine Schwester. Die hätte bei der Show vorhin einen Herzkasper gekriegt! Und das Essen hätte sie auch net zu schätzen gewusst. Weißt du, was eine Diät ist? Oma meinte, Nee-san würde grade sowas machen, weil sie’s auf irgendeinen Jungen abgesehen hätte oder so. Du hättest die letzthin mal sehen sollen! Wie sie sich angestellt hat, bloß weil es zum Nachtisch Eiscreme gab. Hat rumgeheult von wegen, da sei viel zu viel Zucker drin und so. Echt lustig!“ Oita gönnte sich ein kleines Bäuerchen. „Wie auch immer, wie war das jetzt mit deiner Idee?“
 
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Nachdem die beiden das angerichtete Chaos betrachtet hatten, machten sie sich auf den Weg zurück in ihre kleinen Kabinen. Dafür nahmen sie den Weg zurück, auf dem sie zuvor auch in den Speisesaal gewandert waren. Wieder stachen die prunkvollen Verzierungen der Gänge hervor, die aber jetzt mehr oder weniger mit Essensresten versehen waren, die von den herumirrenden Gästen aus dem Speisesaal getragen wurden. Der Gedanke, dass dieses ach so schöne Kreuzfahrtschiff jetzt ein wenig mit Essen besudelt war, beruhigte die 18-Jährige sehr. Nichtsdestotrotz meldete sich ihr Magen mit einem leisen Grummeln zu Wort. Ein wenig bedrückt darüber, dass sie vorhin nicht mehr gegessen hatte, wollte sie den Weg zurück zu ihren Kabinen fortsetzen, doch Oita hatte da seine Einwände dagegen. Dieser kramte nämlich in seiner Tasche herum und zog dann einen ein wenig lädierten Muffin hervor, den er dann der Hinketsu überreichte. Er meinte, dass sie vorhin wenig gegessen habe – und das stimmte auch. „Aww, das ist wirklich lieb von dir. Das weiß ich sehr zu schätzen!“, bedankte sie sich bei dem aufmerksamen 14-Jährigen und biss danach einen großen Happen vom Muffin herunter. Der Muffin würde zwar nicht ihren Hunger zur Gänze stillen, aber dennoch fühlte sie sich ein wenig besser. Sie hatte schon immer ihre Probleme damit gehabt, vor anderen zu essen und die wollten auch jetzt in ihrem Kunoichi-Leben nicht weniger werden. Das brachte sie selbst in so manche blöde Situation, doch war sie am Ende des Tages froh, wenn es solche netten Menschen wie Oita gab. Immerhin war es nicht selbstverständlich, dass er ihr einen Muffin aus all dem Chaos gesichert hatte. Während die beiden ihre Muffins genießten und ihren Weg zurück zu ihren Schlafgemächern fortsetzten, begann Oita von seiner Schwester und ihrer Diät zu quatschen. Und um ehrlich zu sein, konnte Aryane seine Schwester in der Sache vollkommen nachvollziehen, so hatte sie selbst auch diese harte Zeit durchlebt und weiß wie sich seine Schwester fühlen musste. Ob der 14-Jährige das nachvollziehen konnte, wusste sie nicht, aber dennoch war sie dann doch etwas bedrückt darüber, dass er das lustig fand. Ob das an seinem jugendlichen Leichtsinn lag? Wie dem auch sei, nachdem der Junge nach ihrem Plan gefragt hatte, wollte sie ihm darauf nicht die Antwort verheimlichen: „Alsooo, dass ich den Vorarbeiter angekotzt habe kam nicht von irgendwo her. Das war ein Jutsu meines Clans. Außerdem war das keine normale Kotze, sondern Blut. Ich habe das zwar ein wenig vergeigt, aber wenn wir Glück haben und der Vorarbeiter wurde verletzt, naja, dann kann ich ein paar lustige Dinge mit ihm anstellen.“ Dabei grinste sie gehässig, denn wenn ihr Blut in seinen Kreislauf eingedrungen war, dann war es ihr ein Leichtes, den grantigen Vorarbeiter aufzuspüren. Somit wussten die beiden Genin genau wo er war und können sie im Voraus planen, wie sie ihm einen Streich spielen konnten. Der Gedanke daran, versüßte ihr den Muffin nur noch mehr. Wenn sie gerade beim Thema waren, wollte sie auch wissen, was ihr Begleiter so draufhatte: „Hey Oita, wenn wir schon dabei sein, worauf spezialisierst du dich eigentlich? Oder genauer gesagt, was hast du so drauf? Ich habe schon gesehen, dass du ziemlich akrobatisch bist und das hat mich zuvor ein wenig schmunzeln lassen.“ Während die beiden redeten, setzten sie ihren Weg zu den Kabinen fort. Indes freute sich die Hinketsu schon auf die heutige Vorstellung am Abend, die für alle Passagiere und den Vorarbeiter sich nicht ganz so lustig ausgehen würde.
 
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„Blut? Eeew!“
Oita verzog das Gesicht, doch sein breites Grinsen blieb deutlich sichtbar. Bei dem Hinweis, dass es sich um eine Clantechnik handelte, wurde der Knabe allerdings nachdenklich, bevor er sich mit voller Wucht gegen die Stirn schlug und lachte.
„Oh Mann, na klar! Blut. Hinketsu. Ketsu. Blut! Ha! Da hätte ich aber auch vorher…“ Doch schon wieder wechselte Oita von Grinsebacke zu grüblerisch. „Moment… Habt ihr euch etwa nach eurer Spezialität benannt, oder habt ihr erst so geheißen und dann Zeug entwickelt, das zu dem Namen passt?“ Oita schüttelte den Kopf. „Halt, warte, vergiss das. Ihr benutzt Blut, hmm? Das ist irgendwie cool, und irgendwie echt eklig.“ Dann, als wäre in Oitas Kopf ein Damm geplatzt: „Wer kam denn auf die Idee? Sicher irgendein irrer Arzt, oder? Macht ihr das schon lange? Oh, bestimmt habt ihr beim Entwickeln richtig gruselige Experimente machen müssen. Ist sowas normal in Ame? Ich war noch nie dort, weißt du. Hab nur gehört, dass die Leute da ziemlich verrüc-… fortschrittlich sind. Tut das eigentlich weh? Also so mit Blut arbeiten? Weil, ihr nehmt doch euer eigenes, oder…?“
Oita sprudelte noch einen ganzen Haufen weiterer belangloserer Fragen hervor, bis ihm Aryane geschickt dazwischengrätschte um sich zu erkundigen, was Oita so auf dem Kasten hatte. Die Frage ein bisschen missverstehend schaute er erst etwas beschämt drin, dann aber plusterte er sich auf und klopfte sich stolz auf die Brust.
„Oh, wir? Ach, die Furasakis benutzen nichts so Tolles wie Blut für ihre Jutsus. Die meisten bei uns lernen vor allem Feuer- und Erdjutsus und so’n Zeug. Manchmal mischen wir das auch zu Lava. Typisch Iwa halt. Nichts Besonderes.“
Oitas bescheidene Worte standen im klaren und reichlich übertriebenen Kontrast zu seiner gespielt eingebildeten Haltung. Dann schien ihm aber schon wieder ein neuer Gedanke zu kommen, woraufhin der Knabe abwehrend die Hände hob.
„Also, ich mach das noch nicht. Das Mischen und so. Ich bin ja grade erst aus der Akademie raus. Da haben die mir zwar gesagt, dass ich Katon kann, aber irgendwie läuft das noch nicht so, wie es soll.“ Oita zog eine Schnute. „Aber den Kram braucht eh keiner. Genjutsus sind viel cooler.“ Der Junge schielte zu seiner Partnerin. „Du kennst dich nicht rein zufällig richtig gut auf dem Gebiet aus, oder? Mein anderer Senpai ist nämlich mehr so der Taijutsu-Schädel, das hat er richtig drauf, und das ist auch cool und so, aber… es wäre noch cooler, jemanden zu kennen, der noch was anderes kann als Leuten besonders fies auf die Rübe zu geben.“

Während die Ninja sich weiter über ihre Stärken und Schwächen unterhielten, erreichte man nach einer Weile das hinterste Eck des Schiffes, sprich, die Kajüten von Aryane und Oita. Letzter zog eine Schnute wie drei Tage Regenwetter, als er die Tür zu seinem bewohnbaren Kleiderschrank öffnete und ihm ein Schwall brackiger Luft entgegen schlug.
„Weißt du“, kommentierte Oita in Richtung Aryane, „ich hatte ja n’bisschen Mitleid mit den Leutchen im Speisesaal. Aber der Anblick hier… Ne du, die haben das schon verdient. Alle miteinander.“ Sichtlich ungern schob sich Oita in sein Zimmer, schnappte sich seinen vollgepackten Rucksack und warf der Rückwand der Kajüte einen vernichtenden Blick zu. „Wenigstens ein blödes Fenster hätten sie da reinbauen können, oder? Aber nein. Bloß weil wir hier ein, zwei Meter unter dem Wasserspiegel sind, haben sie einfach mal drauf verzichtet. Klar, für frische Luft hätte so ein Ding nicht gesorgt, aber vielleicht hätte ich mir ja gern ein bisschen das Meer da draußen angeschaut? Die Fische und das blaue Wasser und so? Tse, doofe Schiffsbauer.“
Mit dem Rucksack auf den Schultern quetschte sich Oita aus seinem Zimmer und drängelte kurzerhand in Aryanes etwas größere Kajüte hinein, wo der Junge anfing, allerlei Ausrüstung auf dem Bett und dem Boden zu verteilen.
„Also, was auch immer du vorhast, ich hab hier drin sicher irgendetwas, das uns dabei helfen kann. Draht, Wurfmesser, Wurfsterne, Briefbomben, Leuchtbomben, Rauchbomben… oh, sieh mal, eine alte Tüte Kekse! Mein Schwert, sauber in einer Schriftrolle versiegelt, mehr Bomben, eine leere Wasserflasche, mehr Draht, mehr Wurfzeug… Du gibst Bescheid, wenn dir was ins Auge sticht, ok?“
 
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„Du, also bei Genjutsu steige ich aus. Die sind nicht so mein Ding. Außerdem gibt es bei uns im Clan keinen, der darin nur ansatzweise gut wäre. Und Ninjutsu sind auch viel cooler, muss ich sagen!“, meinte sie zu Oita als dieser begann von Genjutsu zu schwärmen. Das war die Art von Jutsu, die Aryane überhaupt nicht leiden konnte. Ihr fehlte da einfach das gewisse Etwas. Interessant war die Tatsache, dass Oita in der Lage war zwei Elemente zu mischen, aber dennoch auf Genjutsu schwor. Der Bursche wurde für die 18-Jährige immer komischer, denn irgendwie zeichnete sich kein Muster in seinem Tun ab. Er liebte es Scherze zu machen, was wohl an seinem Alter liegen mochte, und besaß die Fähigkeit Lava zu erschaffen, wollte das aber nicht einsetzen. Das würde ihm aber einen großen Vorteil einbringen, insofern er das mit den Genjutsu nicht überall herumplauderte. Dennoch sollte die Hinketsu ihm eines Tages in einem Kampf gegenüberstehen, dann wusste sie, worauf sie sich vorzubereiten hatte. Als die beiden schließlich bei ihren Unterkünften ankamen, ließ Oita erstmal seinem Ärger ein wenig Luft – und das konnte die Hinketsu nachvollziehen. Es war wirklich dreist sie hier in diesem Loch unterzubringen und dann auch noch keine Fenster einzubauen! Gut, das Fenster zu öffnen wäre eine dumme Sache gewesen, aber dennoch wollte Aryane wenigstens die Fische sehen können, die an dem Schiff vorbeischwammen. Vielleicht sah sie dann ja einen Hai… aber nein, die Leute von diesem Schiff wollten das nicht. Stattdessen wurde es stickig und es muffelte extrem nach faulen Eiern, zumindest roch es danach als Oita die Tür zu seinem Kämmerchen öffnete. Aryane verkniff sich einen Kommentar, wahrscheinlich lag das an seiner Pubertät, und sah dem Jungen dabei zu, wie er seine Tasche auf ihrem Bett ausleerte. Das Mädchen war begeistert was der Junge so alles an Ausrüstung mit sich führte, doch war das alles nicht gerade zielführend. Briefbomben, Wurfmesser, Drähte, … das war alles viel zu gefährlich. Sie dachte da eher an etwas subtileres und an die gute alte Kunst der Streiche. Nachdem Oita nun den gesamten Inhalt seiner Tasche auf ihrem Bett ausgebreitet hatte, da kam noch allerhand gefährliches Zeug hinzu, klärte sie ihn über ihr eigentliches Vorhaben auf: „Oita, das ist zwar alle schön und gut, aber meinst du nicht, dass das alles hier ein wenig… zu gefährlich ist? Versteh mich nicht falsch, ich bin beeindruckt, was du da alles mithast, aber wir wollen die ja nicht umbringen.“ Sie räusperte sich kurz und fuhr dann fort: „Also, ich habe dir ja erzählt, dass ich den Vorarbeiter mit Blut vollgekotzt habe. Das ziert sich zwar nicht für eine Dame, aber sei’s drum. Wenn wir Glück haben und der Vorarbeiter wurde von den umherfliegenden Tellern verletzt, dann ist jetzt mein Blut in seinem Blutkreislauf drinnen. Und in ein paar Sekunden kann ich dir genau sagen, wo er sich gerade befindet.“ Vorausgesetzt er befindet sich innerhalb von ein paar Metern. Das verließ aber nicht die Gedanken der Hinketsu – sie wollte nicht dumm dastehen, sollte es nicht funktionieren. Um das Ketsúeki – Mitsukeru einzusetzen, formte sie das dafür benötigte Fingerzeichen, schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, ihr Blut aufzuspüren. Und tatsächlich wurde sie nach wenigen Sekunden fündig. Genau über ihnen, sie schätzte das auf zwei Stockwerke ab, wusch sich der Vorarbeiter gerade in seinem Zimmer das Blut von seinem Körper ab. Wie es aussah, war er damit noch länger beschäftigt, denn das Blut der Hinketsu war ziemlich hartnäckig. Sie löste das Jutsu wieder auf und teilte sogleich ihre Entdeckung mit ihrem Partner: „Ich habe ihn gefunden. Er ist gerade unter der Dusche und wäscht sich wütend mein Blut ab, haha. Wenn du willst, dann könnten wir mal kurz bei dem Typen vorbeischauen und ihm… seine Kleider stehlen? Das wäre doch was!“
 
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„Umbringen?!“
Oita schien für einen Moment sichtlich beleidigt, bevor ihm ein Licht aufging. Peinlich berührt lief der Knabe sofort rot an und hob abwehrend die Hände.
„Ach, du meinst wegen den Bomben und so? Nein, Quatsch! A-also, ich will wirklich niemandem wehtun! Im Gegenteil! Ehrenwort!“
Oita grabschte einige der Dinge, die er auf Aryanes Bett verteilt hatte, und erklärte hastig: „Den Draht könnte man als Auslöser für irgendeine Falle benutzen… also keine Falle-Falle, sondern sowas wie… ein Eimer, die irgendwo runterfällt! Mit eiskaltem Wasser drin! Und die Bomben? Ich meine, wenn wir auf einer großen Bühne arbeiten, dann könnte man damit doch was machen, oder? So Feuerwerks-mäßig? Andererseits sind wir auf einem Schiff, da ist das schon gefährlich… Die Blendbomben tun dagegen wirklich niemandem was. Oder? Wenn ich so darüber nachdenke, hab ich persönlich nie eine abbekommen. Ah, vielleicht machen die einem die Augen richtig kaputt? Verdammt…! Vielleicht könnten wir… ach, nein, das ist auch blöde. Wie wäre es mit… Nein, da könnte sich auch jemand verletzen!“
Der Junge nuschelte noch ein wenig vor sich hin während er unzufrieden sein Ninjawerkzeug anstarrte. Schließlich allerdings endeten all seine Gedankengänge in derselben Erkenntnis.
*Mensch, das Zeug ist ja alles gefährlich! Ich muss in Zukunft echt wieder mehr von meinen alten Scherzartikeln mitnehmen, das hat ja so echt keinen Wert.*
Glücklicherweise war seine Partnerin ja auch noch da. Deren Erklärung, dass sie mithilfe ihres Blutes den Vorarbeiter ausfindig machen konnte, erntete einen halb angeekelten, halb neugierig-aufgeregten Blick. Als Aryane kurz darauf tatsächlich im Brustton der Überzeugung verkündete, dass der Obermatrose sich gerade zwei Stockwerke über ihnen sauber machte, staunte Oita nicht schlecht.
„Seine… Kleider stehlen?“
Oita schaute erst verwirrt, dann plötzlich leuchteten seine Augen auf: „Natürlich! Einfach, aber doch elegant! So machen wir’s!“
Und prompt, ohne auf seine Partnerin zu achten, sprang Oita davon. Wobei er dann doch nochmal kurz seinen Kopf ins Zimmer steckte und meinte: „Das Zeug räum ich später auf, versprochen!“

So machten sich die zwei Shinobi also erneut auf in die oberen Etagen des Schiffes. Der Unterschied zwischen dem Zustand ihrer Kajüten und dem Rest war wie immer absurd, doch ausnahmsweise störte das Oita einmal so gar nicht. Der Knabe hatte schließlich einen Plan, und der wollte so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Aryanes Informationen folgend machte sie sich auf ins oberste „echte“ Stockwerk des Schiffes, sprich, in die Etage direkt unter dem Oberdeck. Diese war wohl vor allem für die Matrosen und deren tägliche Arbeit gedacht; darauf deutete zumindest der Wust an Schiffsleuten hin, denen die beiden begegneten, ebenso wie der Mangel an Gästen und edler Ausstattung.
*Macht so weit ja auch Sinn: Es wäre ganz schön blöde, wenn die zum Beispiel zum Abendessen alles aus dem untersten ins oberste Stockwerk tragen müssten.*
Den teils misstrauischen, teils ängstlichen Blicken der Matrosen zum Trotz ließ Oita sich die Gelegenheit nicht nehmen, seine Nase in das eine oder andere hiesige Zimmer zu stecken, wobei er auch fand, wonach er suchte: Die Kombüse. Der Junge machte sich eine geistige Notiz mit dem Hinweis „hier später nochmal vorbeischauen“, bevor er Aryanes Anweisungen folgte und sich dem hinteren Teil des Schiffes näherte, wo augenscheinlich die Zimmer der meisten Matrosen und deren sanitäre Anlagen untergebracht waren.
Als nur noch wenige Meter die Shinobi von ihrem Ziel trennten, wandte sich Oita an seine Partnerin. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen flüsterte er: „Das hier war dein Plan, also klaust du das Zeug, während ich Wache stehe, oder? Oh Mann, ich kann’s kaum abwarten, das Gesicht dieses Spießers zu sehen, wenn er nackig durch sein Schiff laufen muss!“
 
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Die Tatsache, dass Oita ihrem Vorhaben zustimmte, erfreute sie und erfüllte sie zugleich auf mit viel Tatendrang. Der böse Vorarbeiter würde jetzt seine wohlverdiente Strafe bekommen! Sicher in ihrem Vorhaben, verließen die beiden Ninja ihre hiesigen Unterkünfte und machten sich auf den Weg in das Stockwerk der Matrosen, das sich in dem von den Gästen eigentlich kaum merklich unterscheidet. Es war zwar nicht so prunkvoll eingerichtet, zum Beispiel fehlten die luxuriösen Kronleuchter an der Decke, aber dennoch waren die Tapeten vergoldet und die Zimmer genauso groß wie in dem Stockwerk der Gäste. Dass Oita sich den ein oder anderen Blick in die Zimmer der Matrosen genehmigte, störte die Hinketsu nicht so wirklich, denn sie musste sich darauf konzentrieren, das zuvor mit dem Jutsu Gesehene wieder in ihr Gedächtnis zu rufen. In der Ausführung des Jutsus haperte es noch bei ihr, so sah sie nur verschwommene Umrisse des Raumes. Als sie ihre Sicht erweiterte und versuchte die Zimmernummer herauszufinden, wurden die Umrisse noch verschwommener. Deshalb war sie sich gerade nicht so sicher, ob der Vorarbeiter gerade in Zimmer 69 oder 96 war. Diesen Umstand versuchte sie allerdings mit logischem Denken auszuhebeln, weshalb sie jede einzelne Zimmernummer des Gangs inspizierte und mithilfe der Länge des Gangs abschätzte, wann die Nummern denn endeten. Als Oita einen kleinen Freudensprung hinlegte, anscheinend hatte dieser etwas für ihn Wichtiges gefunden, befanden sich die beiden ungefähr in der Mitte des Stockwerks. Das Zimmer, das der Bursche entdeckt hatte, besaß die Nummer 23. In Aryanes Kopf setzten sich gerade alle möglichen Zahnräder in Bewegung, alle möglichen Synapsen verknüpften sich und ergaben eine Schlussfolgerung: Es muss die Nummer 69 sein! Zielgerichtet schritt Aryane den Gang entlang, ihr Haar flattert dabei im Wind, und ehe man sich versah, war sie beim Ziel angekommen. Oita folgte ihr sogleich und so standen die beiden Ninja nun vor dem Zimmer des Vorarbeiters, bereit ihren Schabernack zu treiben. Auf Oitas Bitte hin, dass sie die Sachen des Vorarbeiters stehlen sollte, öffnete sie leise die Zimmertür. Der Plan, dass er Wache stand, war gut und beruhigte die 18-Jährige ein bisschen. Eigentlich war sie nicht wirklich nervös, dennoch minimierte das das Risiko, erwischt zu werden. Mit sanften Schritten bewegte sie sich fließend über den hölzernen Boden des Zimmers. Dabei suchte sie nach den Kleidern des Vorarbeiters. Hierfür öffnete sie jeden erdenklichen Schrank und sackte jedes Kleidungsstück ein, das sie finden konnte. Socken, Unterhosen, Hemden, Hosen, nichts war vor ihr sicher. Zunächst warf sie alles auf einen Haufen, sodass sie schneller mit dem Durchsuchen der Schränke war und danach einfach alles auf einmal packen konnte. Ihre Suche endete damit, dass sie die blutverschmierte Uniform auf den Haufen warf. Bevor sie in einem Karacho das Zimmer verließ, vergewisserte sie sich, dass der Vorarbeiter noch immer damit beschäftigt war, sich das Blut von der Haut zu waschen. Dafür warf sie einen kurzen Blick in das Badezimmer und sie musste feststellen, dass der Vorarbeiter gerade mit der Dusche fertig geworden ist und nach seinem Handtuch griff. Schnell packte sie den ganzen Haufen an gesammelter Kleidung und sprintete damit auf den Gang zurück. Dem überraschten Oita drückte sie einen Teil des Haufens in die Hände. Ehe die beiden eine Staubwolke hinterließen, meinte sie noch zu dem Knaben: „Renn um dein Leben, der wird gleich merken, dass alles fort ist! Er ist grade aus der Dusche raus. Renn, Oita, renn!“ Und so rannten die beiden Scherzkekse von dem Zimmer weg. Dennoch ließ sie ein Gedanke nicht los: Wohin rannten sie eigentlich?!
 
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*Also dann, Wache stehen! Unauffällig sein! Aufpassen! Und bloß… nicht… verdächtig ausschauen!*
Nervös trat Oita von einem Bein auf das andere. Das Badezimmer, in dem sich der Vorarbeiter befand, lag zwar ziemlich am Ende des Flurs, doch eben dieser Flur war voller Matrosen, die ein paar Meter entfernt eifrig ihrem Tagewerk nachgingen und dabei wie Ameisen kreuz und quer durch ihren Bau eilten. Kein Wunder, dass Oita da Schweiß auf der Stirn spürte, und sein rechtes Auge juckte auch wie wild.
*Beruhig dich, Mensch! So ein Ding hast du doch schon Dutzende Male durchgezogen! Das fette Iwa-Zeichen auf deiner Stirn ändert nix daran, dass du der verdammt beste Streichespieler im ganzen Felsreich bist! Im Gegenteil, wenn überhaupt, dann macht dich dieser ganze Ninja-Kram wie das Henge nur noch besser!*
Trotzdem fing der Knabe unwillentlich an, mit dem Fuß auf den Boden zu klopfen und sporadisch an seinen Fingernägeln zu kauen.
*Mensch, was braucht Aryane auch so lange? Hat sie vielleicht das falsche Zimmer erwischt?*
Doch wie als Strafe für die Zweifel an seiner Partnerin öffnete die in diesem Moment die Tür, an die sich Oita eben noch gelehnt hatte, und brachte den Knaben so heftig ins zurückstolpern. Dass Aryane ihm gleichzeitig ein Bündel Klamotten in die Hand drückte und ihm riet, schnell Reißaus zu nehmen, machte die Sache nur noch schlimmer. Entsprechend holprig begann Oitas Flucht im Windschatten des rothaarigen Mädchens, das scheinbar planlos den Weg zurück zu rennen begann, den sie gekommen waren.
Oita folgte ihr zwar, fluchte aber leise in sich hinein. *Mist, ich hab’s doch nicht mehr drauf! Wir hätten uns vorher einen Fluchtplan überlegen sollen! Auf diese Weise…!*
Die beiden Shinobi machten nur ein paar Schritte, da liefen sie auch schon den ersten Matrosen in die Hände. Mit geschickten Bewegungen war den überraschten Männern zwar leicht auszuweichen, doch da hatten die schon gesehen, wie Aryane und Oita mit einem Bündel Kleider reichlich rasant unterwegs waren.
Mühsam schloss Oita ein wenig zu Aryane auf und schrie: „Keine Chance, dass die uns net gesehen haben! Uns bleibt nur noch eins: Schadensbegrenzung! Die Beweise verschwinden lassen und untertauchen!“
Die beiden Shinobi rannten noch ein wenig den Flur entlang, bis sie zu einem der zentralen Treppenhäuser kamen, soweit man in einem Schiff überhaupt von sowas reden konnte. Jedenfalls sahen sie sich der Frage gegenüber, an Deck zu eilen oder tiefer ins Schiff zu flüchten.
*Niemals! Da kämen wir erst recht nicht davon!*
Also nickte Oita nach oben in Richtung Tageslicht. Während hinter ihnen plötzlich eine allzu bekannte Stimme einen Haufen unverständlicher Flüche brüllte, versuchte sich der Junge möglichst ruhig zu erklären:
„Der Kerl ist sauer, aber mal so richtig. Überraschung. Jedenfalls müssen wir diese Dinger hier loswerden…“ Oita hob die Klamotten des Vorarbeiters hoch. Waren das eben nicht noch mehr gewesen? Egal. „Schmeißen wir die Sachen einfach über Board und verstecken uns dann. Bis heute Abend hat sich der Kerl hoffentlich etwas beruhigt. Außerdem wird er seiner Hauptattraktion direkt vor unserer Show ganz bestimmt nicht den Kragen herumdrehen. Denke ich.“ Oita atmete schwer, und doch zeigte er seiner Partnerin ein dickes Grinsen. „Spitze, ganz ehrlich! Das nenne ich mal einen vernünftigen ersten Job!“
 
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Die Flucht vor dem wütenden Vorarbeiter stellte sich schwerer als gedacht heraus. Eigentlich war es vorgesehen gewesen, das Ganze nicht in einer Verfolgungsjagd enden zu lassen, aber nun ja… Man konnte das jetzt schwer ändern. Auch die Tatsache, dass sie auch ein paar anderen Matrosen über den Weg liefen – die versuchten die beiden Ninja zwar aufzuhalten, aber mit geschickten Bewegungen konnten sie denen leicht ausweichen – machte es den beiden nicht gerade einfacher. Jetzt wusste bald das ganze Schiff, was hier vor sich ging. Oitas Vorschlag, der Bursche versuchte indes mit Aryanes Tempo mitzuhalten, bezüglich der Schadensbegrenzung war gar nicht so schlecht. Immerhin hatte die Hinketsu auch keine anderen Einfälle gehabt, die die beiden aus der Situation retten könnten. Das Naheliegendste war wirklich, das ganze Zeug einfach über Board zu werfen und sich zu verstecken. Aber das musste schnell geschehen, denn lange konnte die Hinketsu das Tempo nicht mehr aufrechterhalten – diese verdammte Raucherlunge! – ohne, dass sie gleich zusammenbrach. Deshalb presste sie noch ein paar Worte zwischen ihren Lippen hervor, um Oita ihr Vorhaben zu erklären: „Wir müssen… die Kleidung… über… werfen… gleich dort!“ Damit meinte sie die am nächsten gelegene Rehling, die sich den beiden sogleich offenbarte als sie die unteren Etagen des Schiffs über eine Treppe verließen. Aryane kam als erste dort an und beförderte sogleich ihren Haufen ins Wasser. Erschöpft lehnte sie sich kurz an das Geländer, ehe Oita auch seinen Haufen über Board warf. Diese kurze Verschnaufpause tat gut, dennoch schmerzte ihre Lunge, als sie die frische Meeresluft einsog. Sie versuchte den stechenden Schmerz vorerst zu ignorieren, um sich nun dem Verstecken zu widmen. Als es zur Auswahl des Verstecks kam, war die Unterkunft der beiden wohl die schlechteste Auswahl, denn dort würden die Matrosen sehr wahrscheinlich mit der Suche beginnen. Da kam ihr plötzlich eine Idee in den Sinn, die sie dem anderen Scherzkeks mitteilte: „Hey, wie wäre es, wenn wir uns einfach am höchsten Punkt des Schiffs verstecken? Dort suchen die bestimmt nicht und rankommen werden die sicher auch nicht! Da stellt sich bloß die Frage, wo der ist…“ Ehe sie aber dazu kam sich umzusehen, wurden sie von einem Haufen an Matrosen unterbrochen, der auch kurzerhand auf die beiden Ninja zustürmte. „Verdammt!“, schrie Aryane noch heraus, ehe die beiden wieder zur Flucht ansetzten. Die Matrosen trieben die beiden über das Pooldeck, wo auch mehrere Liegen im Weg waren, die die Hinketsu klugerweise umwarf und sie als Hindernis für die Matrosen nutzte. Dennoch würde diese Hetzjagd noch viel länger andauern, dann müsste Aryane gleich einen Krankenwagen rufen. Deshalb fragte sie nochmal bei Oita nach, als die beiden wieder auf gleicher Höhe waren: „Also… was… hast du im… Sinn? Schlag schnell was vor… ich kann nicht mehr!“
 
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Oita konnte sich das Grinsen beim besten Willen nicht aus dem Gesicht halten. Dabei war die Situation denkbar bekloppt: Zwei ausgebildete und waschechte Ninja hatten während einem Job einem ihrer Auftraggeber sein Hab und Gut nicht nur gestohlen, sondern es noch dazu freimütig über Bord geschleudert. Wie das ungleiche Paar jedoch über das Schiff turnte, den Verfolgern allerlei Hindernisse in den Weg knallte und schließlich doch gefährlich nah daran kam, geschnappt zu werden, konnte Oita einfach nicht anders, als zu lachen.
*Verdammich nochmal, so muss das sein! Allein für diesen Mist hier hat’s sich gelohnt, Ninja zu werden! Eine Gratis-Kreuzfahrt, eine stürmische Hetzjagd, eine Blut kotzende Partnerin… Wär ich in Iwa geblieben, hätte ich sowas sicher nie erlebt!*
Der junge Genin hätte dieses Katz-und-Maus-Spiel am liebsten den ganzen Tag lang durchgezogen, doch wie seine Gefährtin auch spürte der Knabe so langsam, wie ihm die Puste ausging. Lust und Laune würden ihn noch einige Minuten lang durchhalten lassen, doch anschließend wäre ein gewaltiges Nickerchen angesagt.
Aryanes Vorschlag, sich am höchsten Punkt des Schiffs zu verstecken, registrierte der Junge zwar, darauf auch reagieren konnte Oita allerdings erst, als sich die beiden mit einem gewagten Hechtsprung in eine vorerst sichere Ecke des Schiffes gerettet hatten und Zeit für ein bisschen Lagebesprechung war.
„Was ich im Sinn hab?“, fragte der Junge zu gleichen Teilen empört und aufgeregt. „Du hattest doch schon ne Spitzenidee!“ Sein Blick suchte und fand den größten der Schiffsmasten, der sich von der Mitte des Decks aus in die Höhe reckte. Der etwas merkwürdigen Mischung aus modernem und eher klassischem Schiffstyp war es zu verdanken, dass sich an dessen Spitze ein ausladendes Krähennest befand, also eine schwer einsehbare Aussichtsplattform, die ganz sicher nur aus Designzwecken dort angebracht worden war, und nicht weil sie zur Navigation nötig gewesen wäre.
*Ein perfektes Versteck, allerdings…*
Der Weg zu diesem Krähennest hinauf war nicht nur gefährlich, zumindest für Laien, sondern auch ohne Sichtschutz. Man musste entweder auf Steuerbord- oder Backbordseite die Takelage des Schiffs erklimmen und wäre einige wertvolle Augenblick gut zu sehen.
*An unserm Klettergeschick soll’s ja nicht liegen, aber wenn uns die Matrosen sehen, oder auch nur ein aufmerksamer Passagier, dann sind wir zwar oben, aber eben nicht versteckt. Und das ist ja der Sinn der Sache.*
Der Spitzbube in Oitas Kopf wusste zwar längst, was getan werden musste, doch die Stimme der Vernunft, die verdächtig nach seiner Großmutter klang, ließ ihn zögern. Schließlich redete sich Oita allerdings erfolgreich ein, dass seine schwer keuchende Partnerin eine Ruhepause verdient hatte und schon nichts schief gehen würde… ganz sicher. Hoffentlich.
„Ok, wir machen das so: Du gehst da rüber, an das Netz da, das nach oben führt. Da auf Steuer-… Backbord-… ach, links halt. Achte drauf, dass dich niemand sieht. Ich sorge für eine Ablenkung und komm dann hinterher. Wenn sich im Nachhinein irgendwer beschwert, nehme ich die Sache auf meine Kappe.“
Oita sorgte sich tatsächlich, doch dieses verdammte Grinsen wollte einfach nicht verschwinden! Selbst nach einem kläglichen Versuch, seine Mundwinkel mit den Fingern in eine angemessenere Form zu ziehen, spürte er, wie sich sein Gesicht auf das freute, was nun folgte.
Möglichst unauffällig bewegte sich Oita nämlich zur rechten Seite des Schiffes, wobei er wie wild in seinen Hosentaschen kramte. Wo der Junge üblicherweise einen Geheimvorrat an Scherzartikeln mit sich führte, fand er nun nur noch zwei zerknitterte Briefbomben, ein einziges, lausiges Wurfmesser und jede Menge Krümel.
*Es reicht gerade so. Na schön: Auf dass nix schiefgeht!*
Noch immer ungesehen, obwohl es an suchenden und brüllenden Matrosen an Deck gewiss nicht mangelte, band Oita eine der Briefbomben an das einsame Kunai und zielte über die Reling.
*Möglichst weit weg. Die maximale Reichweite vom Kassei ist… fünfzig Meter oder so? Argh, nein, das war weniger! Aber wieviel weniger? Bei zu wenig kommt das Schiff zu sehr ins Wanken, und bei zu viel wird’s nix mit der Explosion! Mensch, hätte ich mal vorher Aryane gefragt!*
Oita griff das Kunai noch ein bisschen fester, atmete tief durch und warf. Das Wurfmesser segelte in einem nahezu perfekten 45°-Winkel davon, die Briefbombe wie ein flatterndes Fähnchen direkt hinter sich.
*Verflucht… Die Sicherheit der Leute geht vor. Zwei Dutzend Meter, alles oder nichts!*
„Kassei!“
Oita schmiedete sein Chakra, so schnell und präzise es ging, er bildete sich sogar ein, das typische Zischen vor der Explosion zu hören… doch eben diese blieb aus. Stattdessen war da nur ein zahmes „Plopp“, als das Wurfmesser samt Briefbombe ins Wasser fiel.
Der Junge schüttelte den Kopf. *Wie blöde kann man eigentlich sein. Memo an mich: Lern die verfluchte Reichweite von deinen Jutsus!* Oita schlug sich vor die Stirn, um diesen Gedanken in sein kleines Hirn zu brennen, und sah dann hinter sich aufs Deck, wo die suchenden Matrosen sich zielsicher seinem Versteck näherten.
*Also dann… Plan B, wie Blödmann… Aktivieren!*
„Hey, ihr Dödel, hier bin ich!“
Mit einem dicken Lächeln im Gesicht sprang Oita aus seinem Versteck. Etliche Blicke, sowohl die der suchenden Matrosen als auch die zahlreicher Passagiere, schwenkten in Richtung des brüllenden Jungen. Der nutzte die Aufmerksamkeit, kletterte auf die Reling, wandte der versammelten Mannschaft sein Hinterteil zu und… ließ die Hosen runter.
„Fangt mich doch, wenn ihr könnt!“
Eilig seine Ober- und Unterbuxe weder hochgezogen rannte Oita in Richtung Heck, möglichst weit von Aryanes Aufenthaltsort entfernt. Ein paar vielleicht entscheidende Minuten hüpfte und tanzte Oita so verwirrend wie möglich umher, bevor er sich in einem unbeobachteten Moment über die Reling des Schiffs stürzte und in die Netze und Taue krallte, die an der Schiffsswand herumhingen.
*Irgendwo am Heck gib’s hoffentlich ein Fleckchen, an dem sie mich nicht finden. Mit ein bisschen Glück kommt aber gar nicht erst irgendwer auf die Idee, dass ich mich hier verstecke. Naja… die Zeit wird’s zeigen, nehme ich an.*

Und das tat sie. Mehrere Stunden lang suchten die Matrosen vergeblich nach den zwei Shinobi. Die Sonne wurde schwächer, der Wind frischer, helllichter Tag wurde zu mildem Abend… und Oita, der hing wortwörtlich in den Seilen. Zwar hatte sich der Knabe so in die Taue verstricken können, dass er beinah keine eigene Kraft brauchte, um sich festzuhalten, doch „beinah keine“ war eben nicht „gar keine“.
Als es langsam aber sicher an der Zeit für den großen Auftritt der Shinobi war, spürte Oita deshalb so gut wie nichts mehr, außer großer Müdigkeit in seinem bleischweren Schädel und einem heftigen und unangenehmen Kribbeln im ganzen zittrigen Rest seines Körpers. Ganz alleine würde er so seine Probleme haben, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, doch notfalls musste es eben so sein… Zu spät zur Show auftauchen würde er dann aber allemal.
 
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Die Hinketsu lauschte aufmerksam dem Plan des 14-Jährigen, der daraus bestand, sich zu trennen und sich irgendwo zu verstecken bis es Zeit für die Show war. Das war gut, denn die 18-Jährige brauchte erstmal eine kurze Verschnaufpause. Sie begrüßte den Plan demnach sehr, obwohl sie nicht wusste, wo sich Oita verstecken würde. Aber immerhin war er auch ein Shinobi, er würde schon alleine zurechtkommen. Zumindest dachte sie sich das. „Okay, dann machen wir das so. Wir sehen uns dann am Abend bei der Show“, stimmte sie zu und verschwand daraufhin in die Richtung des Ausgucks. Ehe sie den Knaben verließ, warf sie noch einen kurzen Blick über die Schulter, um zu sehen, was er jetzt vorhatte. Und da zog er doch tatsächlich die Aufmerksamkeit der Matrosen auf sich! Das war ihre Chance sich unbemerkt davonzustehlen. Dafür kroch sie zwischen den umgeworfenen Liegen hindurch, sprang gegeben falls auch über sie drüber. Als sie sich sicher war, dass niemand ihr gefolgt war, legte sie ihren allerletzten Vollsprint ein, der sie zum Fuß des Krähennests bringen sollte. Dort angekommen, inspizierte sie erstmal die Möglichkeiten, wie sie da hinaufkam. Zum einen war da die Möglichkeit, über das an der Rehling angebrachte Netz raufzukommen. Das war überaus auffällig und man hatte auch einen guten Blick auf ihre weiblichen Vorzüge… was sie tunlichst vermeiden wollte. Kurz dachte sie nach und kam dann zu dem Schluss, dass sie ebenfalls eine Kunoichi war und über übermenschliche Fähigkeiten verfügte. Also leitete sie ein wenig Chakra in ihre Füße (Kinobori), um danach am Mast haftend, ins Krähennest zu marschieren. Oben angekommen, merkte sie, wie die Sonnenstrahlen ihre Haut kitzelten. Das sonst so abgedunkelte Schiff schenkte einem keine Möglichkeit, sich in der Sonne zu baden. Hier oben war das möglich. Als sie sich in das Krähennest fallenließ, merkte sie sofort, wie sich ihre Augen zu schließen begannen. Die Verfolgungsjagd, die Essenschlacht und die Jutsus, die sie vorhin gewirkt hatte, zerrten an ihrer Kraft. Also ließ sie sich für einen kurzen Moment fallen, genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und schlief schlussendlich ein.

Nach einigen Stunden wachte die 18-Jährige wieder auf. Noch etwas verschlafen, streckte sie sich. Ebenso war es dunkler geworden. War es etwa schon Zeit für die Show?! In der Angst zu spät zur Show zu kommen, eilte sie auf demselben Weg zurück auf den Boden des Schiffs, wie sie vorhin nach oben gekommen war. Schnell fand sie wieder den Weg zurück zur großen Halle, wo sie zuvor noch eine Essenschlacht veranstaltet hatten. Als den die große Halle betrat, sah sie, wie die Matrosen gerade die große Bühne aufbauten und an diversen Geräten werkelten, die das Ambiente wohl verstärken sollten. Beruhigt darüber, dass die Aufbauarbeiten gerade noch im Gang waren, suchte sie die Halle nach ihrem Gefährten ab… aber sie konnte ihn nicht finden! Wo war der Kerl denn bloß abgeblieben? „Hoffentlich haben die Matrosen ihn nicht erwischt… Ich hoffe, dass es ihm gut geht“, dachte sich die Hinketsu, ehe sie sich eine Zigarette ansteckte, um geduldig vor der großen Halle auf den Burschen zu warten.
 
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Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont, als Oita aus einem reichlich unruhigen Schläfchen erwachte. Doch kaum hatte der Junge sein Bewusstsein wiedererlangt, da drängte ihm sein massakrierter Körper auch schon zehrende Schmerzen in so ziemlich jedem Muskel auf.
*Was zum Geier… Ach ja… Ich bin weggelaufen… Hab mich versteckt… Und jetzt…*
Oita zwang sich, seine krampfenden Glieder zu vergessen und seine Situation so kühl wie möglich einzuschätzen… was ihm nur mittelmäßig gut gelang.
*Jap, ich hänge immer noch in den Seilen. Spitze. Dunkel isses auch… Das mit dem Verstecken hat also gut geklappt. Zu gut. Dass mich die Matrosen nich gefunden haben, ok, aber Aryane… Eh, die hat vielleicht gar nicht erst gesucht.*
Probeweise wackelte Oita mit seinem rechten Arm, der zwar prompt noch mehr weh tat, aber zumindest nicht ganz so fest eingewickelt zu sein schien wie seine restlichen Gliedmaßen. Unwillig sah er über das Meer und bewunderte eine Weile das glitzernde Meer mit seinen unzähligen Wellen und den mit vielen dunklen Farben bemalten Horizont.
*Aryane kriegt das mit der Show sicher auch alleine hin. Notfalls kotzt sie das Publikum voll und belässt es dabei. Meine Hilfe braucht sie ganz bestimmt nicht.*
„Hnngh…“
*Ich sollte einfach hierbleiben, die Nachtluft genießen und ein bisschen entspannen. Der Tag war schließlich echt anstrengend, und…*
„Hngngngng…!“
*…u-und sowieso, sich aus dem Gewirr aus Seilen zu befreien, das würde ewig dauern. Bis dahin haben die Leutchen sicher schon alle Geduld verloren und sind zurück auf ihre Zimmer. Selbst wenn ich mich jetzt also anstrengen würde, dann… dann…!*
„Hngngngngngngngngngngngng!“
Eben noch wie eine kaputte Puppe an ihren Fäden hängend, zappelte Oita nun wie wild gegen die kratzigen Taue, um sich nur irgendwie loszumachen.
*Ach, verdammt! Ich muss es doch zumindest versuchen! Vielleicht geht’s ja schneller, als ich dachte…?*
„Hnghghghg… Argh?!“
Und wie schnell es ging. Oita verstand selbst nicht so genau, warum sich das Netz, das ihn eben noch in Sicherheit über dem Wasser gehalten hatte, plötzlich geradewegs in Luft aufzulösen schien, doch Fakt war, dass sein verstrickter Körper mit einem Mal einfach… fiel. Hilflos grabschte Oita nach dem erstbesten Seil und verfehlte, dann nach dem zweitbesten, das er zwar zu packen bekam, aber an dem er schmerzhaft abrutschte, bis es ihm ganz aus den Händen glitt.
Erst am dritten konnte er sich dank eines heilsbringenden Knotens an dessen Ende gut genug festhalten, um nicht komplett abzutauchen. Eben jenes Seil war jedoch so lang, dass Oitas Beine nun bis zu den Knien im eiskalten Wasser der abendlichen See baumelten und vom fahrenden Schiff einfach mitgeschleift wurden.
„Verdammter Mist, Mist, Mist!“
Oita schaute an der Schiffswand nach oben, doch jedem Gedanken, sich selbst nach oben zu zerren, machten die zunehmenden Schmerzen in seinen Armen einen Strich durch die Rechnung.
„Ach, Mensch, was soll’s… Dann muss es halt sein!“ Oita holte so tief Luft, wie er nur konnte, und brüllte: „Hilfe!“

Nicht ganz eine Stunde später trat Oita zu seiner gemütlich rauchenden Partnerin vor die Bühne, den gezwungenermaßen lächelnden Vorarbeiter im Schlepptau. Gezwungenermaßen deshalb, da die anwesenden Gäste die beiden Neuankömmlinge ganz genau im Blick hatten, hätte die ihnen versprochene Vorführung doch schon längst laufen sollen. Schon wieder lautete das Motto deshalb „Schadensbegrenzung“, und für den Vorarbeiter bedeutete dies nun einmal, sich vor den Gästen professionell und freundlich zu geben. Das fiel dem Mann natürlich sichtlich schwer, hatte er einen seiner zwei Stars doch gerade erst an einem Tau baumelnd und völlig verwahrlost vorgefunden.
Oita hatte kaum mehr Grund zu lächeln. Der Vorarbeiter hatte ihn zwar gemeinsam mit zwei anderen Matrosen aus seiner prekären Lage gerettet, aber um eine ordentliche Standpauke war er nicht herum gekommen. Doch nicht nur das: So hatte der Vorarbeiter nämlich ebenfalls darauf bestanden, den Jungen etwas auf Vordermann zu bringen, ihn in einen frischen Satz Klamotten aus dem Fundus der Watanabe zu stecken, das krause Haar wüst durchzukämmen und ihm allerlei Strafen anzudrohen, sollte diese Show nicht der grandiose Erfolg werden, der der Rederei versprochen worden war.
So stand Oita also vor seiner Partnerin, frisch frisiert und eingekleidet in eine dunkle Kniehose, ein Paar unauffällige Sandalen, eine schicke Hemd-Weste-Kombination und eine Fliege zum Anstecken, ganz zu schweigen von seiner Beintasche, seinem Kurzschwert, das ihm gut sichtbar an der Hüfte hing, sowie seinem Iwa-Stirnband, das er zum ersten Mal überhaupt auch auf der Stirn und nicht woanders trug. Ein bisschen wirkte Oita dabei übrigens wie ein Hund, dem man Schuhe angezogen hatte; mit kleinen Gesten versuchte sich der Junge ständig und unbewusst, die ungewohnten Klamotten vom Körper zu streifen, was ihn endlos nervös wirken ließ. In deutlichem Gegensatz hierzu stand Oitas Gesichtsausdruck: Mit einem dicken und aufrichtiges Grinsen und leuchtenden Augen grüßte Oita seine Partnerin salutierend.
„Furasaki Oita, zu ihren Diensten, Fräulein!“
Die gespielte Ernsthaftigkeit hielt nicht lange, doch die schwere Hand des Vorarbeiters, die Oita auf der Schulter lag, verhinderte, dass der Junge komplett aus der Rolle fiel. Trotzdem fuhr Oita wesentlich lockerer fort: „Nein, Spaß, ich… ich bin da, wollte ich sagen. Genau, äh… Machen wir’s kurz: Mir wurde gesagt, dass mein Fehlverhalten, äh… naja… Meine Fähigkeit, gute Entscheidungen zu treffen, wird gerade ein wenig, ähm, infrage gestellt? Jedenfalls soll ich mich in absehbarer Zeit darauf beschränken, nur das zu tun, was mir meine 'ältere und hoffentlich weisere' Kollegin befiehlt. Seine Worte, nicht meine. Und ja, ich hab ihm auch gesagt, dass es so nicht läuft, dass wir Partner sind und so, aber… etetetete!“
Oita jaulte leise, als sich die große Pranke des Vorarbeiters tiefer in seine Schulter grub. Der Blick des Seemanns lag indes schwer und durchdringend auf Aryane.
„Ich weiß ganz genau, was ihr beiden euch den ganzen Tag über geleistet habt, und glaubt mir: Das alles wird saftige Konsequenzen haben. Doch dafür haben wir jetzt keine Zeit. Das Publikum erwartet eine Show, und die wird es kriegen, dafür wirst du sorgen, Mädchen, klar? Dem hier hab ich schon eingebläut, dass er ausschließlich tun soll, was du vorgibst.“
Oita jaulte nochmal, als der Vorarbeiter ihm mit der freien Hand eine Kopfnuss gab.
„Jedenfalls hoffe ich, dass ihr beiden schon ausgemacht habt, was ihr unseren werten Gästen darbietet. Denn die Show… beginnt… jetzt!“
Und damit warf der Vorarbeiter Oita regelrecht auf die Bühne. Dem blieb nichts anderes übrig, als im Angesicht etlicher Augenpaare, die neugierig auf ihm lagen, hilflos zu Aryane zu schauen.
 
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