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Das Tal der Minen

Hyuuga Mari

Chuunin
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=> Langweilige Umgebung mit viel Grün

So wirklich etwas zu tun gab es in diesem Moment nicht für Mari. Sie saß einfach nur gerade auf ihrem Platz, sah sich um und überließ Himitsu die ihm zugeteilte Aufgabe. Er war nicht auf der Höhe, aber naja, das würde der Kajiya schon hinbekommen. Und wenn nicht, dann war es eine gute Erfahrung für ihn, um zu wissen, wie er es das nächste Mal besser machen konnte. Da es hier genug Auswahl gab, machte sich die Hyuuga nicht wirklich Sorgen. Selbst wenn der Blauhaarige es auf Anhieb nicht schaffte, dann suchten sie sich von irgendeinem anderen Minenarbeiter eben die nötigen Informationen. So wartete das Braunhaar also ab, senkte den Kopf mal zur einen, dann zu der anderen Seite und trank schließlich einen Schluck Wasser, als jenes vor ihr auf dem Tisch abgestellt worden war. Die Blicke der Leute störten Mari nicht. Egal ob sie misstrauisch waren oder nicht – die Kunoichi war es gewohnt, Aufmerksamkeit der verschiedensten Sorte auf sich zu ziehen. Warum? Weiße Augen, natürlich. Als Hyuuga wuchs man damit auf, im Mittelpunkt zu stehen, entweder bewundert, gefürchtet oder im schlimmsten Fall eben verachtet zu werden. Solange hier niemand handgreiflich wurde und es beim 'Gucken' beließ, interessierte es Mari herzlich wenig. Wollte man in solchen Fällen den Ball flach halten, musste man sich nur darauf besinnen, nicht genauso zu starren, sondern die Blicke zu ignorieren – dann erledigte sich das Problem meistens von selbst. Schließlich kam Himitsu zurück und berichtete. Interessant. Gearbeitet wurde, dann musste das Problem irgendwo beim Lieferweg sein. Weiterhin schweigend hörte Mari den Ausführungen des Teamleiters zu, bemerkte ebenfalls die Fresswut des 13-jährigen Kollegen kurze Zeit später, doch ihr Gesicht ließ nicht andeuten, was sie hiervon hielt. Es zeigte schon den Himitsu, den sie persönlich hatte kennenlernen dürfen. Sowieso wirkte er anders, seit er von dem Inuzuka vorige Nacht abgeholt worden war. Vielleicht bröckelte die Fassade? Und der Kajiya wurde irgendwie doch wieder zu dem Jungen, der er eigentlich war? Das Weißauge wollte es beobachten und irgendwo, ganz tief in sich drinnen, hoffte sie sogar. Plötzlich bemerkte das Mädchen eine andere Art Blick auf sich ruhen – etwas, das sie auch als Hyuuga noch nicht kannte. Nein, es war nur einen ganz kurzen Augenblick, nicht besonders, aber es reichte aus, dass Mari aufsah und bemerkte, woher es gekommen war. Dieser Mann wirkte anders – und seine Augen waren das genaue Gegenteil von jenen der Hyuuga. Während ihre im reinsten Weiß erstrahlten, wirkten die Seelenspiegel des Fremden schwärzer als die dunkelste Nacht. Kaum hatte die 16-Jährige es wahrgenommen, kündigte Hei den Abmarsch der Truppe an. Hatte ihn dieser Mann so beunruhigt? Mari hatte nicht vor, die Reise weiter zu verzögern oder unnötige Fragen zu stellen, aber es schien fast so, als wäre es eine Flucht. So machten sich das Dreiergespann also wieder auf den Weg – frisch gestärkt, mit neuen Informationen ausgerüstet und alarmiert zugleich.

Das Tal der Minen... einer der bedeutsamsten Orte des Feuerreiches, wurden hier die meisten Rohstoffe abgebaut. Dennoch auch ein Ort, den man als einfacher Zivilist normalerweise nicht zu Gesicht bekam. Mari hatte ein gewisses Tempo vorgelegt, so wie es der Suna-Nin verlangt hatte – noch lange nicht alles, was sie hätte demonstrieren können, aber es hatte mit Sicherheit ausgereicht, um die beiden Kollegen ein wenig an ihre Grenzen zu treiben. Zuerst hatte ihr Weg durch das typische Waldgebiet geführt, für das sich Konoha so auszeichnete, doch abrupt brachen die Bäume ab, die Gegend verlor ihren grünen Rasen, wurde staubig braun, hügelig. Es ging sogar eine Weile etwas bergauf – noch anstrengender! Dann stoppte die Hyuuga allerdings, strich sich eine Strähne hinter das Ohr und sah sich schweigend um. Interessant, wie plötzlich sich die Umgebung gewandelt hatte. Unerwartet. In einer halben Drehung sah sich die Kunoichi zu ihren beiden Kollegen um, deutete dann mit dem Kinn nach vorne. „Angekommen.“ Mehr gab es da auch nicht zu sagen. Es waren noch ein paar Meter, doch man konnte ein riesiges Loch erkennen, dass sich im Boden auftat. Hügel rechts und links waren in einer Art Stufenkonstruktion bearbeitet worden, staubige Straßen führten in einer Schlangenlinie langsam zum Grund des Loches. Außerdem bewegten sich dort einige Menschen hin und her, verschwanden in irgendwelchen Löchern im Berg oder kamen woanders wieder heraus. Sah eigentlich danach aus, als ob die Informationen, die Himitsu gesammelt hatte, soweit stimmten. Viele fleißige Bienchen, die ihrer Arbeit nachgingen – vermutlich würden es später noch mehr werden, war es bisher noch recht früh am Tag. Auf der rechten Seite des Lochs konnte man einige provisorisch aufgestellte Zelte erkennen, sah fast aus wie eine eigene kleine Siedlung. Für die Minenarbeiter? Sicherlich. Dann war es auch sehr wahrscheinlich, dass sie dort irgendwo den 'Chef' dieses Bergwerkes finden würden. Irgendjemand musste hier schließlich das Sagen haben. Kurz mit den anderen beiden Teammitgliedern abgeklärt, machten sich die Genin zuerst in Richtung Zeltsiedlung auf, doch kaum dort angekommen, wurden die ersten Minenarbeiter auch schon auf sie aufmerksam. Vor allen Dingen auf die Dame des Trios. „Oy! Was will denn so ein zierliches Ding hier?!“ Kaum war das geschehen, wechselten die Blicke zu den beiden begleitenden Herren, ergo Hei und Himitsu. „Die Jungs sind ja nicht besser! Mister Bohnenstange und Spargeltarzan können gleich wieder verschwinden! Hier ist nur der willkommen, der auch ordentlich anpacken kann!“ Lautes Gelächter von den restlichen Minenarbeitern, die die Geschehnisse mitbekommen hatten, bevor sie sich aufmachen wollten, ihrer Arbeit nachzukommen. „Ob uns hier überhaupt irgendjemand bereitwillig sagen wird, wer der Chef ist?“ Die weißen Äuglein sahen sich zu den männlichen Kollegen um. Damit war die nächste Aufgabe wohl klar, oder?
 
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Hunger war ein schreckliches Gefühl und je länger man wartete, um ihn zu stillen, desto stärker wurde er. Erst ist es nur ein nerviges Unwohlsein in der Magengegend und ein erhöhter Speichelfluss. Später kommen Stimmungsschwankungen in Form von Aggressionen und Depressionen und eine gewisse Blässe der Haut hinzu. Mit der Zeit wird es jedoch richtig schlimm: Magenkrämpfe, das Gefühl eines riesigen Lochs im Bauch, Schwindel und sogar Wahnzustände können auftreten. Soweit war Himitsu zum Glück noch nicht, jedoch fühlte er sich alles andere als wohl. Hei schien das auch schnell zu merken und bestellte ihn einen großen Teller mit viel Reis, Lachshäppchen und auch einen leckeren Salat. Der Teller hatte kaum den Tisch erreicht, da flogen schon einzelne Reiskörner umher, so energisch und wild stürzte sich der junge Genin auf sein Mahl. Es schmeckte wahnsinnig lecker und nicht nur weil alles wahnsinnig lecker schmeckte, wenn man richtig Hunger hatte. Der Salat war überaus frisch und saftig, der Reis war gut gekocht und wurde mit einer wundervollen Soße überzogen. Der Lachs selbst musste wohl aus dem Himmel selbst gefischt worden sein. Nichts desto trotz war dies bei weitem nicht genug für einen Kajiya. Das lag wohl aber auch daran, dass durch das unfreiwillige hungern, die Sättigungsregulation gestört war. Den Hunger ganz abzuschaffen war also momentan kaum möglich. Nicht unbedingt etwas schlechtes, wenn man daran dachte, dass ein Völlegefühl nur träge machte. Das konnte sich Himitsu keines Falls leisten, immerhin hatten sie noch einen anstrengenden Marsch zur Mine vor sich, zu der der Kajiya gerne so schnell wie möglich gelangen wollte. Mit einem dumpfen Scheppern stellte er also den Teller auf Tisch ab, nachdem er nochmal darüber geleckt hatte, um auch die letzten Reste dieses köstlichen und lang erwarteten Festmahls in sich aufzunehmen. Und natürlich ließ er es sich nicht nehmen, mit seiner Zunge auch die lästigen Reiskörner auf, die sich an sein Mundwinkeln festgeklebt hatten aufzusammeln. Auch das Glas Wasser, dass man ihm freundlicherweise nachgereicht hatte exte er nur in wenigen Sekunden hinunter, worauf er sich erstmal den Bauch rieb. Auf Heis Hinweis, dass man nur etwas sagen musste, wenn man Hunger hatte, nickte der Kajiya nur knapp. Er wäre es wahrscheinlich sowieso hier los geworden, hätte sein Teamleiter das Problem nicht selbst erkannt. Wie dem auch sei, dem Grünauge ging es schon wieder viel besser und es lastete ein schlechtes Gefühl weniger auf seinen Schultern. Dafür bahnte sich bereits ein neues an. Ehe Himitsu es selbst bemerkte, verloren sich seine Augen in einer tiefen Schwärze. Nicht etwa in einem Loch in der Wand oder in einen dunklen Eck, nein, diese Schwärze lag in einem anderen Paar Augen. Pure Finsternis wohnte in ihnen und lösten in Himitsu ein sehr unbehagliches Gefühl aus, dabei dauerte der Kontakt zu ihnen nur wenige Sekunden. "Was ist das nur für ein Kerl?" Himitsu konnte nicht anders als den Weißhaar solange hinterher zu starren, bis Hei aufgestanden war und ihre Abreise bekannt machte.

Draußen war die Welt nicht viel schöner geworden, nur der Wind schrie sie nicht mehr so sehr an. Immerhin, auch für Kleinigkeiten sollte man dankbar sein. Nach einer kurzen Aufzählung der bisherigen Fakten, machten sie sich endlich auf zum Tal der Mienen. Ein weites Land voller Erzadern, für jeden Kajiya also ein wahres Paradies. Der Weg dorthin war jedoch die reinste Hölle, was weniger an der Umgebung lag, sondern viel mehr an der Geschwindigkeit. Mari führte sie an und wie es von ihr als Hyuuga zu erwarten war, war sie verdammt schnell. Dabei musste man sogar noch davon ausgehen, dass sie sich für ihn und Hei extra zurück hielt, einfach beeindruckend. Wenigstens konnten sie so den Weg recht schnell hinter sich bringen. Vorbei an Bäumen und Büschen, über Hügel und Steine bis hin zu einem großen Loch. Dieses Loch war keine Laune der Natur, hier lag eine gewaltige Erzader verborgen und diese war das Ziel ihrer beschwerlichen Reise. Schnell erkannte man, dass die Mine ein aktives Innenleben hatte. Bergleute verschwanden wie Ameisen in der Erde und auch genügend Zelte waren aufgebaut, um von einer Siedlung sprechen zu können. Die Truppe entschloss sich zuerst die Zelte aufzusuchen, so früh am Morgen waren dort wohl noch die meisten Arbeiter zu finden. Diese schienen jedoch alles andere als erfreut über ihre Anwesenheit und machten sich gleiche über ihre Körpermaße lustig. "Sag mal, können wir die Spitznamen tauschen?", fragte der junge Kajiya den Sonnenjungen schelmisch und grinste die Minenarbeiter an. Die Hyuuga hatte recht, hier würde mit ihnen keiner ein sinnvolles Wort wechseln oder sie gar für ernst nehmen. Sie hatten nun mal trotz ihres Stirnbands keine wirklich überzeugende Erscheinung, um sich bei solchen Leuten Respekt verschaffen zu können. Der Kajiya schlenderte also zu einem mit Steinen bepackten Schubkarren und schob ihn ohne besonder viel Mühe umher. "Na, der Kleine scheint ja doch was auf den Kasten zu haben. Sieht man dir garnicht an. Mh, na vielleicht seid ihr ja doch nicht ganz so unnütz. Geht zum Minenkomplex und fragt dort nach Takana." Und da war schon das nächste Brotkrümelchen. Ob Takana nun die Verantwortung hier trug oder nur ein Vorarbeiter war, konnte der Kajiya natürlich nicht sagen. Aber vielleicht konnte man mit ihm besser reden, als mit diesen einfachen Arbeitern.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hei war einigermaßen zufrieden. Zwar hatte er wieder mal kaum mithalten können, aber seine Ausdauer hatte sich ein wenig gebessert! Er war nicht komplett am Zusammenbrechen, wie es sonst der Fall hätte sein können – er war eher nur total fertig. Aber das war ein Fortschritt. Der Tatsumaki schnaufte kurz durch, nickte dann. Klar, seine Kompetenzen lagen woanders als im Laufen, aber ein wenig doof war das ja schon so. Anscheinend war seine Befürchtung dieses Schwarzauge betreffend falsch gewesen; Niemand hatte sie verfolgt und auch sonst gab es nichts, was hier verdächtig war. Jedenfalls auf den ersten Blick. Sie kamen an, und vor ihnen breitete sich das Tal der Mienen aus. Hei hatte es noch nie gesehen, nur davon gelesen, aber es war so, wie er es sich vorgestellt hatte. Eine riesiges Tal, von Wegen, Treppen, Leitern und Löchern durchzogenes Tal. Einige Schienen und ähnliches rundeten das Bild ab. So viele emsige Bienchen, die ihrer Arbeit nachgingen, so wenig Möglichkeit, all das zu überwachen. Tatsächlich fühlte sich Hei hier aber gar nicht so unwohl. Die Umgebung war voll mit Staub, Sand und Erde. Fast wie ein kleines bisschen Wüste… nur ein wenig kleiner. Geschützter, wie ein Loch es eben so an sich hatte. „Hm“, brummte der Tatsumaki, als sie von den Mienenarbeitern leicht veralbert wurden. Moment mal, Bohnenstange? Das war aber nicht nett, so etwas zu sagen – vor allen Dingen, da er in letzter Zeit auffallend zugenommen hatte! – Gut, im Gegensatz zu diesen Mienenarbeitern war das wohl nichts. Seufz. Der Wüstensohn war also wirklich noch so dünn, dass es allen sofort auffiel. Aber er besserte sich ja. Gerade war er dabei gewesen, die Stimme zu erheben, da ergriff Himitsu die Initiative und demonstrierte seine Körperkraft. Nicht schlecht, nicht schlecht. Hei hätte das vielleicht auch noch geschafft, aber ganz ehrlich, er wollte es überhaupt nicht. Würde im Zweifel nur Muskelkater geben. Anscheinend dachten die Arbeiter, dass das Team hier war, um Arbeit zu suchen – hah! Die Stirnbänder an allen möglichen Körperteilen der drei Jugendlichen sprachen eine andere Sprache. Der Schwarzhaarige seufzte leise, nickte Himitsu und Mari zu. „Gut gemacht“, meinte er und sah den Blauhaarigen einen Moment länger an. Offensichtlich hatte er sich ein wenig gefangen. Das war gut. Machte vieles einfacher. Der Spaß des Jungen war sicher auch nicht von ungefähr gekommen „Wir gehen zu diesen…. Tanaka. Und sehen mal, was sich dort ergibt. Mienenkomplex, sagte er, nicht?“ Der Tatsumaki stapfte vor, seine langen Beine trugen ihn verhältnismäßig schnell über den steinigen Boden. Mienenkomplex war zwar keine gute Ortsangabe, aber so viele Orte, die diese Bezeichnung verdienten, gab es hier wohl nicht, oder? Die Gruppe bewegte sich tiefer in das Tal hinein, und so bemerkte niemand den Mann, der mit einer Kapuze verhüllt ihren Spuren gefolgt war und jetzt das Tal in Augenschein nahm.

„Das wird es sein“, mutmaßte Hei und sah sich um. Hier ging der größte Stollen los, eine klaffende Wunde im Berg. Von nahem noch größer als von weitem und offenbar konnten die Gesteinsmassen nur von ebenso massigen Holzstämmen gestützt werden. Nicht unbedingt ein Ort, an dem Hei gerne arbeiten würde. Es war ziemlich gefährlich hier, aber die Erze waren wohl ziemlich wichtig für Shiro. Klar, dass sie dann auch ein mobiles Einsatzkommando ausrücken ließen, wenn es mal ein wenig weniger von dem glitzernden Schatz gab. Und es ging nicht mal um Gold. Der Tatsumaki seufzte leise, presste aus einem Arbeiter heraus, wo genau dieser Tanaka denn jetzt war, und schließlich traten sie in den kühlen Schatten des Stollens. Klar, draußen war immer noch das SAW (schlechtestes anzunehmendes Wetter), aber hier war es ganz schön kalt. Von da drinnen kam sogar ein noch kälterer Wind hinauf… war das normal?
Eine Holzkonstruktion im Eingangsbereich war wohl der Posten von Tanaka, dem Mann, der für die Mienenarbeiter an sich zuständig war. Er war dafür verantwortlich, dass das Erz aus dem Berg heraus an die frische Luft gebracht wurde. Ob er auch für den Transport verantwortlich war, wusste Hei nicht und das teilte er auch seinen Mitstreitern mit: Das war es, was sie herausfinden wollten. Wer war für was zuständig, in welchem Umfang und wo konnten sie diese Menschen finden? Erst einmal fanden sie aber nur einen muskulösen, glatzköpfigen Mienenarbeiter, der sie misstrauisch anstarrte. „Fremde in der Miene, und Shinobi noch dazu!? Sitzen die in Shiro etwa auf Kohlen?“, grunzte er, und aus seinen Nüstern schien sogar leichter Dampf zu steigen. Nun ja, war auch kalt hier. Wirklich kalt. „Was wollt ihr hier? Wir haben keine Zeit für euren Schnickschnack. Vor kurzem ist hier ein Durchgang zu den Höhlen freigeworden, damit haben wir genug zu tun.“ Offensichtlich gab es hier ein Problem, aber kein schwerwiegendes. Das erklärte aber die kalte Luft. „Beeinträchtigt das die Abbauarbeiten?“, fragte Hei diplomatisch nach und legte den Kopf schief. Der Glatzkopf grunzte wieder mal, schien aber nicht so aggressiv zu sein, wie es erst schien. „Meine Jungs geben alles. Das Problem liegt nicht bei uns, ihr Grünschnäbel. Lächerlich. Nehmt euch aus der Ecke ein paar Helme, geht in die Miene. Überzeugt euch selbst. Eltern haften für ihre Kinder. Und ich nicht für den Stein, der euch auf den Kopf fällt, also passt auf.“ Sie sollten da runter gehen? Hei hatte gehofft, ohne das davon zu kommen. Aber dieser Tanaka schien eine ehrliche Haut zu sein - vielleicht gab es ja da unten etwas, was ihnen einen Hinweis gab. Der Tatsumaki seufzte und zog eine Augenbraue hoch. Dann trat er zu den Helmen, warf seinen Mitstreitern jeweils einen zu. "Los geht's. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Wie leicht die sich beeindrucken ließen, unglaublich! Zugegeben, Mari war nicht sonderlich stark und hatte auch keine Ahnung, ob sie diesen Karren so ohne jede Mühe hätte bewegen können. Trotzdem hätte sie nicht gedacht, dass sich die Menschen von solch einfachen Dingen (für einen Shinobi) imponieren ließen. Tanaka sollte also der nächste Ansprechpartner sein und so kündigte der Teamleiter auch sofort an, diesen Mann ausfindig machen zu wollen. Guter Plan – vorerst. Die Hyuuga folgte ihren männlichen Kollegen, ausnahmsweise allerdings als Schlusslicht. Warum sie nicht vorpreschte? Tja, keine Ahnung von der Materie traf es ganz gut. Himitsu sollte wohl eine grobe Ahnung vom Erzabbau haben, wenn man bedachte, aus was für einer Familie er stammte. Bei Hei konnte sich die Braunhaarige vorstellen, dass er sich das nötige Wissen angelesen hatte. Aber sie? Ein Bücherwurm war sie nun wirklich nie gewesen, zumindest wenn es nicht um Dinge ihren Clan betreffend oder um Sudoku ging. Daher entschied sich das Weißauge einfach dafür, im Hintergrund zu bleiben, Eindrücke und Wissen zu sammeln und nicht unbedingt nach Aufmerksamkeit zu brüllen. Ja, sogar eine Hyuuga Mari konnte so Etwas. Jedenfalls machte sich das Team auf den Weg tiefer in das 'Loch' – schöner Begriff – und fand sich schließlich am Eingang des Stollens wieder. Brrrr, nett, wenn jemand die Heizung anstellen könnte. Mari unterdrückte das Verlangen, ihre Oberarme zu reiben und die Schultern anzuziehen, als ein kalter Windhauch aus dem Inneren des Stollens sie erfasste. Wäre ja alles kein Ding, wenn ihre Kleidung nicht vom Regen noch so durchnässt wäre. Das machte es doppelt so heftig. Sie seufzte innerlich, blieb aber weiterhin stumm und folgte Himitsu und Hei zu einer Holzkonstruktion, hinter der sie den gesuchten Tanaka fanden. Der hatte gar nicht viele Worte zu verlieren, irgendein Durchgang zu den Höhlen sollte freigeworden sein (was auch immer das nun genau bedeutete) und die Genin sollten sich selbst von den Umständen in dem Stollen überzeugen. Keine Zeit, um die Fragen ein paar Jugendlicher zu beantworten? Anscheinend nicht. Hei schnappte sich die gezeigten Helme und warf auch Mari einen solchen zu. Die weißen Äuglein betrachteten den Kopfschutz einen Augenblick, immer noch vollkommen still, dann setzte sie ihn auf und suchte sich den Weg tiefer in den kalten und dunklen Stollen. Wenn das hier einbrach, waren sie dran. Da könnte wahrscheinlich nicht einmal das Kaiten irgendetwas retten – keine schöne Vorstellung.

Je tiefer sie sich in den Stollen kämpften, desto kälter wurde der Luftzug, der die Genin erfasste. Fast eine Garantie dafür, die nächsten Tage mit mindestens einer Erkältung im Bett zu liegen. Obwohl, Ninja konnte da vermutlich ein wenig mehr aushalten als gewöhnliche Menschen, oder? Ninja waren doch in allen Belangen dem normalen Menschen weit voraus... machte es zumindest den ersten Anschein. Gut, das mit der Krankheit würde sich wohl oder übel mit Abschluss des Auftrages zeigen, es war keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Damit die Bergarbeiter nicht in vollkommener Dunkelheit tappen mussten, waren an einzelnen Türstöcken Lampen angebracht. Das brachte allerdings auch nicht sehr viel, denn manche waren ausgefallen, andere flackerten um ihr Leben. Tja, da blieben nur die Grubenlampen übrig, die an den Helmen der Genin angebracht waren. Zumindest die schienen einwandfrei zu funktionieren. Die aus massiven Holz angefertigen Türstöcke sollten wohl dem ganzen Bergbau ein wenig Stabilität zurückgeben, auch wenn Mari skeptisch blieb. Sie hatte keine Panik, nicht annähernd, dennoch merkte die 16-Jährige, dass sie die Oberfläche eindeutig lieber hatte. Mehr Platz, mehr Luft und nicht die Befürchtung, dass einem die Decke jeden Moment auf den Kopf knallen könnte. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Jugendlichen an ihrem Ziel angekommen waren – der Stollen war riesig. „Schneller, sonst frieren wir uns hier noch endgültig den Arsch ab!“ Waren das nicht die schönsten ersten Worte, die man hören konnte? Sie hallten durch den Gang hinüber zu den Genin – war Mari die Einzige, die sich wunderte, dass die Stimme sich irgendwie weiblich angehört hatte? Man wollte ja keine Vorurteile unterstützen, doch nach der Reaktion der Minenarbeiter auf die Hyuuga vorhin hätte sie hier mit keinem zierlichen Wesen gerechnet. Bei näherer Betrachtung löste sich das Problem mit dem zierlichen Wesen von ganz allein in Luft auf... was da stand besaß vielleicht irgendwo weibliche Geschlechtsorgane, aber das war es dann auch. Muskeln... überall! Mari blinzelte verwundert, als sie die 'Dame' durch das Licht ihres Helmes in Augenschein nehmen konnte. Diese Frau könnte die Braunhaarige vermutlich unter ihrer Achsel zerquetschen – Puff, einfach so. Da vergaß Mari für einen Augenblick sogar diese schreckliche Kälte. Man hörte noch ein lautes Knallen, dann ebbte der kalte Luftzug ab. Machte es zwar nicht sofort wärmer, aber zumindest wurde es auch nicht mehr kühler. 'Der Durchgang zur Höhle' – wie Tanaka gesagt hatte – war wieder verschlossen worden. „Endlich. Da müssen wir ab sofort echt mehr aufpassen! Hm?..“ Nun erst, nachdem das vorerst größte Problem gelöst worden war, bemerkte der Muskelberg an Frau die Ankömmlinge, doch besonders begeistert schien sie über diesen Anblick nicht zu sein. „Was wollen denn Kinder hier, verdammt! Das hier ist kein Spielplatz, kapiert?!“ Nun musste die Hyuuga aber doch eine Augenbraue anheben – sie war Sechzehn! Eine Sache, wenn man den Kajiya als 13-Jährigen noch potenziell auf den Spielplatz schickte, aber sie? Das war die größte Beleidigung, die man einer jungen Frau in diesem Alter zuwerfen konnte! So still sie auch gewesen war, so ganz konnte sie das nicht auf sich sitzen lassen. „Wir sind im Auftrag Shirogakures hier. Tanaka hat uns hierhin geschickt“, korrigierte sie also schnell die irrtümliche Annahme der Fremden. Da fiel Mari auf, hatte Tanaka nicht davon gesprochen, dass 'seine Jungs' alles geben würden? Anscheinend konnte der Mann bei diesem Geschöpf die Geschlechter genauso wenig auseinanderhalten. War aber auch nicht verwunderlich. „Aha.“ Sonderlich beeindruckt war die Dame von dieser Information offensichtlich nicht. Während das Gespräch vonstatten ging, konnte man mehrere Männer sehen, verdreckt, mit entsprechender Ausrüstung bewaffnet und natürlich mit genauso einer Muskelkraft wie die Dame vor den Genin ausgestattet. Während ein vollgeladener Karren an den Genin vorbei in Richtung Ausgang des Stollens geschoben wurde, wurde ein anderer nur noch weiter in die Tiefen des Bergwerkes gebracht. Hier war ein ganz schöner Trubel, dafür, dass man sich so weit von der Erdoberfläche entfernt hatte. „Wie ihr seht, haben wir keine Zeit, um euch zu bespaßen. Hier steht überall Arbeit an, also, was wollt ihr?“ Normalerweise war das nun eher die Aufgabe des Teamleiters, aber gut. Mari wollte nicht so sein, sie hatte das Gespräch begonnen, also führte sie es auch zu einem Ende. Doch wenn sie sich hier so umsah, ergab sich ihre Frage bereits. Hier wurde gearbeitet, sogar viel. Und offensichtlich rückte der Stollen immer noch genügend Material heraus, das Problem der wenigen Erze konnte eigentlich nicht von hier stammen. „Wofür sind Sie hier zuständig?“, fing die Hyuuga also an – das war es doch, was der Tatsumaki laut seines Plans am ehesten wissen wollte. „Wofür? Ich trage das Erz ab, was denn sonst?! Und ich koordiniere die Leute hier unten, einer muss den Job schließlich übernehmen.“ Ach, jetzt kam der Punkt, an dem Mari eigentlich keine Ahnung mehr von der gesamten Materie hatte. Aber – probieren geht über studieren. Oder so. „Das heißt, der Stollen gibt immer noch genügend Erz her?“ Die Frau nickte. „Natürlich.“ Ob das nun so natürlich war, sei dahingestellt. Irgendwann war wohl jedes Vorkommen erschöpft. „Wohin bringt ihr das abgebaute Erz danach?“ Die Frau verschränkte die Arme vor der massigen Brust und deutete mit dem Kinn in Richtung des Ausgangs. „Zur Aufbereitung. Geht dahin, hier gibt es jedenfalls Nichts, das für euch von Interesse wäre. Tanaka sagt euch gerne, wohin ihr müsst.“ Und damit verschwand die nette Dame dann auch endgültig, scheinbar leicht angenervt durch die Störung. Also hier waren die Genin auch nicht weitergekommen.
 
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Auch Himitsu war im Nachhinein darüber verwundert, dass er die Mienenarbeiter derart simpel beeindrucken konnte. Dabei war es recht logisch. Kraft war eine zwingende Fähigkeit in diesem Beruf, oder besser gesagt: Die Kraft war der Arbeiter Wert. So respektierten sie jene, die ihr Talent teilten. So einfach war das. Worte überzeugten einen solch einfach gestrickten Arbeiter nicht, nur bloße Tatkraft. Auf das Lob seines Teamleiters reagierte der junge Genin mit einem sehr breiten Lächeln. Himitsu war wirklich sichtbar gut gelaunt, dabei hatte er allen Grund dies nicht zu sein. Vielleicht wollte er auch gerade das verdrängen. Zudem hatte er die Erkenntnis, dass ein sozialeres Gruppenverhalten für bessere Ergebnisse sorgte, wie sich zeigte. Vielleicht war es besser und leichter seine Ehre durch Teamarbeit zu erlangen? Mit zügigen Schritten machte sich die Truppe nun also auf zu Tanaka, ihren nächsten Hinweis. Der besagte Mienenkomplex war auch nicht äußerst schwer zu finden. Es war so ziemlich das größte Loch im Berg, dass sich bereits tief in den Berg hinein gegraben zu haben schien. Am Eingang befand sich eine simpel aufgebaute Holzkonstruktion. Auch von ihm blieben sie nicht lange von abwertenden Worten verschont. Himitsu konzentrierte sich jedoch weniger auf die Wortwahl, sondern mehr auf den Inhalt des Gesprächs. Er wusste, dass man solche rauen Burschen nicht so ernst nehmen durfte. Sie hatten eine andere Art zu reden, aber im Grunde waren es meistens gute Kerle. Und der Inhalt des Gesprächs war dafür geradezu traumhaft, zumindest für den Kajiya, denn er durfte endlich eine Miene betreten. Er hatte zwar schon viel von den Arbeiten dort drin mitbekommen, konnte sie aber noch nie selbst bewundern. Außerdem war sie sicher ein wahres Metallparadies voller funkelnder Schätze. Ok das wohl weniger, aber sicher sehr erzhaltig. So fing der Kajiya euphorisch dem ihn zugeworfenen Helm auf und stürmte mit ihm hinein.


Trübes Licht, dunkle graue Wände, ein kalter Luftzug und die ständige Angst davor, dass einer der gewaltigen Holzstützen versagte. "Beeindruckend und gleichzeitig beängstigend oder? Mein Onkel meinte, dass eine alte Miene wie eine fleischfressende Pflanze ist. Erst wiegt sie dich in Sicherheit und irgendwann verschlingt sie dich mit Haut und Haaren. Mal tötet sie schnell, mal langsam. Aber wir haben Glück, hier werden Holzbalken verwendet. Moderne Mienen besitzen ja Stahlträger stattdessen, die zwar langlebiger sind, aber von Mienenarbeitern weniger geschätzt werden. Holz gibt eine deutlich hörbare Warnung, bevor es einkracht, was natürlich keine Garantie dafür ist, rechtzeitig raus zu kommen." Das der Kajiya teilweise vor Hei und dann mal wieder hinter Mari rumwuselte, lag daran, dass er wie ein Kind jede einzelne Stelle betatschen musste, die ihm einigermaßen interessant vorkam. Ob er nun das Holz, die Wände, seinen Helm oder den Boden untersuchte, es war als hätte er gerade eine fremde Welt voller Wunder betreten. Zumindest war er noch aufmerksam genug gewesen, um Maris momentane Kälteempfindlichkeit zu bemerken. So zog er kurzer Hand seine Weste aus und legte sie ihr wortlos über die Schultern. Das ihm der kalte Luftzug an sich eher kalt ließ, war seiner hitzigen Begeisterung zu verdanken, mit der er voller Eifer die Miene erkundete. Er brannte innerlich förmlich darauf tiefer in die Miene einzudringen, viel tiefer. Leider kamen sie aber nicht weit, bis sie wieder auf ein paar Mienenarbeiter trafen, die wenig erfreut von ihrer Anwesenheit waren. Unter ihnen war sogar eine Frau, von denen es hier nur sehr wenige zu geben schien, besonders mit solchen Muskeln. Ihr Aussehen war für Himitsu schon fast beängstigender als der Gedanke durch einen unerwarteten Einsturz verschüttet zu werden. Auch im Verlauf dieses Gespräches mussten die Genin nicht lange darauf warten, bis man ihnen klar machte, wie ungern man sie hier sah. Jedoch war es zu ihrem Bedauern oder zumindest dem des Kajiyas auch nicht notwendig länger zu bleiben. Der Kajiya konnte hier keine größeren Auffälligkeiten erkennen, die eine genauere Inspektion erforderten. Also kamen sie auch hier nicht weiter, was bedeutet, dass die das nächste Glied der Kette durchgehen mussten und das war, wie die Hyuuga schon wohl wissend angemerkt hatte die Erzaufbereitungsanlage. Ob Mari wusste, dass diese wohl nicht so ganz in der Nähe war? Doch erstmal zurück zu Tanaka, er würde ihnen eine bessere Auskunft geben können.

"Zur Aufbereitung? Habt ihr denn immer noch nicht genug gesehen? Das ist doch reine Zeitverschwendung, ich sagte doch, dass es hier keine Probleme gibt. Das einzige Problem ist, dass ein paar Shinobis nichts besseres zu tun haben, als unseren Betrieb zu stören." Tanakas Grinsen war recht schnell verschwunden, als er realisierte, dass sie nicht zurück gekommen waren, um sich zufrieden zu verabschieden. Irgendwie verständlich, wer mochte schon Schnüffler bei seiner Arbeit. "Nun Tanaka-san, wenn wir uns selbst davon überzeugen können, würden wir sie zukünftig in Ruhe lassen. Ich kann verstehen, dass es für sie unangenehm ist, aber sehen sie es einfach als eine Art Absicherung für sich selbst. Wenn wir bestätigen können, dass hier alles seinen normalen Gang hat, wären sie vor zukünftigen Belästigungen sicher weniger betroffen." Tanaka schien immer noch nicht zufrieden zu sein, jedoch die Lage einzusehen. "Wenn es unbedingt sein muss. Geht von hier aus etwa fünf Kilometer nach Nordosten, dort ist ein kleiner Fluss und auch unsere Erzaufbereitungsanlage. Ihr werdet den Rauch schon sehen, wenn ihr in die Richtung geht." Die drei Detektive hatten Glück gehabt, dass die Aufbereitung so nahe war, denn Wasserkraft war bei dieser Prozedur äußerst wichtig und Himitsu hatte nicht unbedingt erwartet in der Nähe einen Fluss anzutreffen. Das Team hatte also wieder eine kleiner Wanderung vor sich, diesmal jedoch eine etwas angenehmere. Die Bergleute hatten einen recht simplen Weg angelegt, der aber im Vergleich zur Hügellandschaft eine echte Wohltat für die Füße darstellte. Wie Tanaka sagte, konnten sie nach kurzer Zeit auch schon den Rauch in der Ferne erkennen. Insgesamt hatten sie den Weg eigentlich recht schnell und ohne besonders viel Mühe hinter sich gebracht. Tatsächlich fanden sie dort drei größere Hütten vor und unter einer von ihnen verlief ein recht schmaler Fluss, mit erstaunlich klarem Wasser hindurch.

Der fachkundige Genin brauchte anhand der Platzierung der Hütten nicht lange um einen Überblick darüber zu bekommen, wo was gemacht wurde. Kenji hatte ihn schon oft genug erzählt, was bei der Erzaufbereitung wichtig war und wo was stattfand. So drehte er sich mit einem breiten Grinsen zu seinen Kollegen um und rieb sich gut gelaunt die Hände. Hier war der Kajiya in seinem Element. "Na, Lust auf eine kleine Führung?" Das Blauhaar wartete nicht wirklich auf eine Antwort, da sie sich sowieso alles ansehen mussten. So führte er sie erst zur Hütte, die über dem Fluss gebaut war. Als die Genin jene Hütte betraten, wurden sie von zahlreichen neugierigen Augen beobachtet, diesmal nicht nur von männlichen Bergmännern, sondern auch tatsächlich von einfachen, zierlichen Frauen. "Lasst euch nicht stören, wir schauen uns nur etwas um." Die Blicke verschwanden zwar nicht auf Kommando, jedoch begannen die Leute nach und nach wieder ihrer Arbeit nachzugehen, während Kajiya Hei und Mari zu ein paar breiten Holzbalken führte, die auf das Erz einhämmerten. "Ihr müsst wissen, dass Metall selten in reinster Form gefunden wird. Meist sind sie mit anderen Mineralien vermengt, die man da erst weg bekommen muss. Das ist ein aufwendiger Prozess und was ihr hier seht ist die erste Station davon. Mit diesen Balken zerbröselt man die Erzklumpen und trennt so den nutzlosen Stein etwas davon ab. Für die Balken muss man eine hohe Kraft aufwenden, weshalb man sich hier der Wasserkraft des Flusses bedient. Vorher werden diese Klumpen auch meist noch erhitzt, was zum einen das zerbröseln durch die Balken erleichtert, als auch unerwünschte Begleitstoffe wie Schwefel austreibt. Wurde das Gestein also grob zerbröselt, versucht man es weiterhin mit Hilfe von Fäusteln oder Hämmern zu zerkleinern. Die Damen da vorne teilen die Brocken dann in erzhaltige oder taube bzw. nutzlose Klumpen auf. Was übrig bleibt wird so lange gewaschen bis nur noch der reine Metallanteil übrig ist. Das Metall bleibt bei den Waschvorgängen nämlich am Boden, während die anderen Stoffe hinweggeschwemmt werden. Danach hat man einen Haufen Metall in Sandkorngröße. Wahrscheinlich befindet sich in einer der Nachbarhütten ein Schmelzofen, wo diese dann zu einem Barren komprimiert werden." Der Kajiya nahm sich beim sprechen viel Zeit, während er mit großen Augen von einer Station zur nächsten huschte und dicht hinter den Arbeitern stand, um einen guten Blick auf ihre Tätigkeit werfen zu können, was ihn so manchen bösen Blick einbrachte. Alles in allem hatte er jedoch das Gefühl seine Kollegen gut informiert zu haben und auffällig war auch hier bis jetzt nichts gewesen. Wie es wohl beim Schmelzofen aussah?

(off: So, sry für die Verspätung. Ab Wochenende wird es wieder ruhiger bei mir, wodurch ich mehr Zeit in Zukunft fürs Forum zur Verfügung habe ;) )
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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In den letzten Minuten hatte Hei gar nicht so viel gesagt, wie man es vielleicht von ihm gewohnt war. Das lag zum Teil daran, dass er selbst ein wenig unter der Kälte litt. Wie zumindest einer der Beteiligten genau wusste, war die Hitze sein Element, nicht die Kälte, die hier in den Stollen herrschte. Offenbar wurde da ja aber dran gearbeitet – und hey, Himitsu hatte Mari sogar seine Weste gegeben. Das war unfair. Hei fror viel mehr! Aber egal… er war ja jetzt Teamleiter und musste sich entsprechend verhalten, richtig? Er riss sich also am Riemen und verfolgte den Gang der Dinge. Die Begegnung mit der muskulösen Frau, die hier offensichtlich unten verantwortlich war, und der laute Knall, auf den folgend wenigstens der kalte Luftzug ein wenig abbrach, verfolgte er mit Spannung, überließ aber Mari das reden. Eine Mission zu leiten hieß für ihn nicht, alles selbst zu machen, bloß nicht. Im Gegenteil, die Teammitglieder mussten eingebunden werden und außerdem wusste er, dass er Mari vertrauen konnte – dessen war er sich selbst am sichersten. Zum anderen freute es ihn irgendwie, wie fröhlich Himitsu zu sein schien. Das hier war wohl sein Element; Es war als wenn Hei in der Wüste war. Wenn der Suna-nin das also auf diese Situation übertrug, nun, dann konnte er verstehen, warum es dem kleinen Mann so gut ging. Aber allgemein schien er sich ein wenig verändert zu haben – wieder? Jedenfalls tat er nicht mehr so, als würde sein Blick von irgendwelchen seltsamen Vorstellungen getrübt werden. Das Mannsweib verwies sie, nachdem Mari ein wenig gebohrt hatte, auf Tanaka. Das war gut, das hieß, es ging wieder an die frische Luft. Was es aber auch hieß, wussten die Anwesenden: Hier lief alles seinen Gang, und die Menschen hier schienen in Ordnung zu sein. Keine Anzeichen davon, dass hier ein krummes Ding lief – das einzige, was hier krumm waren, waren die Rücken der Arbeiter, die sich hier abarbeiteten. Hm. Allgemein nicht unbedingt ein menschenfreundlicher Job, was? Man machte seine Arbeit und ging nach Hause. So einfach war das.

Wieder an der frischen Luft angekommen, übernahm der hibbelige Himitsu wieder die ‚Führung‘. Mehr oder weniger. Schon die ganze Zeit war er hinter, vor, links oder rechts von Mari und ihm herumgewuselt. Während die Hyuuga und der Tatsumaki sich lieber darauf konzentrierten, warm und heil nach oben zu kommen und sich dabei den ein oder anderen Blick zuwarfen, hatte Himitsu nur Augen für die Umgebung. Nun, war ja gut, wenn es ihm hier gefiel. Aber sie mussten vorankommen – das Rätsel um das verschwundene Erz/Eisen war immer noch nicht gelöst. Hei runzelte leicht die Stirn, als sie wieder bei Tanaka ankamen, aber der Blauhaarige im Bunde übernahm das Reden. Offenbar hatte er seine Motivation wiedergefunden, und so verschränkte Hei nur die Arme und ließ ihn gewähren. War gut, wenn er Erfahrung sammelte, der Kajiya. Tat er aber nicht und so bekamen sie die Informationen, die sie brauchten. Der nächste Abschnitt auf der Erzverarbeitung stellte also die Aufbereitung dar. Der Tatsumaki konnte sich dem Gedanken nicht erwehren, dass sie hier irgendwie in einer Art Dokumentarfilm stecken geblieben waren. Woher kommt das Erz? – Und wohin geht es? Heute bei Shiro Earth! Tja. Mittlerweile waren sie bei der Aufbereitungsstätte angekommen – ein halblanger Fußweg hatte sie dorthin transportiert. Hei kratzte sich leicht am Kopf, hörte dann, was ihnen der Kajiya anbot und hätte beinahe gelacht. Hatte der seine Gedanken gelesen? Auch nicht schlecht. Aber ernsthaft, Hei hatte tatsächlich nichts dagegen. Wie auch Mari wusste, war er ein immerleerer Kelch, der mit Wissen gefüllt werden wollte. Und da kam ihm das hier auch tatsächlich ganz passend – vor allem, da er bei seinen Experimenten mit Glas ja vielleicht auch noch verbesserungswürdige Vorgänge hatte. Himitsu legte also los und gab zum Besten, was er über die Vorgänge hier wusste. Hm… also war logischerweise nur das gute Erz nützlich, der Rest wurde beiseite gelassen. Hei musste sich dringend mehr Wissen über die Glasherstellung anlesen. Wenn dafür nur bestimmte Mineralien verwenden werden konnten, müsste er seinen Sand entsprechend filtern, um die richtigen Inhaltsstoffe herausziehen zu können. Interessant, durchaus. „Also wäre es an diesem Ort ziemlich schwachsinnig, sich etwas abzuzecken“, schlussfolgerte Hei, legte den Kopf schief. „Der Aufwand, der betrieben werden müsste – an einem anderen Ort – ist zu teuer, als das es sich lohnen würde, oder?“ Ergo: Sie konnten im Prinzip gleich zur Schmelze und sehen, wo das Eisen von dort aus hinkam. Das sagte er so, und auch Himitsu schien sich darüber zu freuen. Ja, der Schmelzofen, die nächste Station auf dem Weg, nicht?

Einige Momente später standen sie vor dem Schmelzofen, der wohl das Zentrum der Eisengewinnung hier war. Ein großes Konstrukt, in denen gewaltige Temperaturen herrschten – das merkte man sogar hier. Zwar nicht so viel, wie Hei eventuell erzeugen konnte, aber doch gewaltig. „Und hier wird das Rohmaterial gewonnen? Aber es ist doch immer noch verunreinigt, oder nicht?“, fragte Hei und wurde nicht von Himitsu mit einer Antwort beglückt, sondern von einem Arbeiter, dessen dunkler Teint ihn ein wenig an ihn selbst erinnerte. „Shinobi-san, ich habe schon von eurer Gruppe gehört. Ja, wir stellen hier nur das Roheisen her, da ist noch Kohlenstoff drin. Nicht schmiedbar, da es noch spröde ist. Es wird später in großen Hochöfen zu reinem Eisen verarbeitet.“ Hei runzelte die Stirn. Noch ein Vorgang? Aber das hieß ja eigentlich, dass es hier immer noch nicht zu Ende war. Lohnte es sich immer noch nicht, hier etwas abzuzweigen? „Habt ihr in letzter Zeit gemerkt, dass ihr weniger Rohstoff zum Herstellen habt?“, fragte der Tatsumaki und ergänzte seine Frage noch um die Frage, ob allgemein etwas Seltsames aufgefallen war. Die Antwort war ernüchternd. Nein, auch hier Fehlanzeige. Natürlich, jemand, der sich schlau anstellte, würde sich nicht einfach so eine Blöße geben. Aber wo sollten sie jetzt hin. Hei fragte nach den Hochöfen, und soweit er das beurteilen konnte, war das der richtige Ansatz – wenn man nach dem Glitzern in den Augen von Himitsu ging. „Also gehen wir zu den Hochöfen… ich hoffe, die sind hier auch in der Nähe?“, fragte er nach und bekam die Antwort gleichfolgend. Ja, waren sie. Und auch nicht so weit. Wieder ein Fußweg. „Also bisher haben wir keinen Abschnitt gefunden, an dem es sich sinnvoll lohnen würde, überhaupt etwas abzuzweigen. Die letzten Stationen sind also im Umkehrschluss verdächtig. ‚Hochofen‘ klingt wie etwas großes, irgendwie. Da gibt es sicherlich die ein oder andere Möglichkeit, etwas zu drehen, oder?“, fragte er mehr sich selbst als seine Teamkameraden. Sie machten sich auf dem Weg und standen vielleicht zehn Minuten später vor dem gewaltigen Gestell, welches den schornsteinartigen Hochofen hielt. „Hm.“, machte Hei und runzelte die Stirn. „Hime, irgendwelche Auffälligkeiten?“ Vielleicht kamen sie ja hier auf eine neue Spur. Langsam wurde es nämlich mehr eine Lehrreise als eine Auftragserledigung. Hei deutete auf das kompliziert aussehende Gestellt, welches bestimmt fünfzehn Meter hoch war. „Wenn das nicht eine Möglichkeit ist, irgendwo einen kleinen Abfluss für sich selbst zu gestalten.“ Sie gingen ein Stück näher ran, aber wirklich nahe konnten sie nicht kommen – ein Zaun versperrte ihnen den Weg. Von weitem sah sie ein großer Kerl, der, als er die Stirnbänder bemerkte, nur schmierig grinste und dann hinter einer Tür verschwand. Hier waren die wohl nicht so offen, was? "Ob von hier die endgültigen Lieferungen erfolgen?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Himitsu überließ Mari wortlos seine Weste, weil er bemerkte, dass ihr kalt war. Oha, damit hatte man nun nicht rechnen können. Die Hyuuga gab keine große Bemerkung dazu ab, nahm es genauso stumm wie der Kajiya hin, doch die Verwunderung machte sich für einen Augenblick zumindest in ihrer Gedankenwelt breit. Allgemein schien der 13-Jährige viel gelöster zu sein als zuvor, er wuselte durch den Tunnel, begrapschte alles, was in seiner Reichweite zu sein schien. Und auch, nachdem die Gruppe von der stämmigen Frau zurück zu Tanaka geschickt wurde, konnte man ihm förmlich die Enttäuschung ansehen, nicht länger in den Minen bleiben zu können. Bei Tanaka angekommen, übernahm der Blauhaarige das Gespräch, sorgte dafür, dass ihnen die Informationen bezüglich der Aufbereitung gegeben wurden – und nein, Mari wusste nicht, dass diese noch ein Stückchen entfernt lag. Als sie sich auf den Weg machten, lief Himitsu mal vor Hei, mal hinter der Hyuuga und sah sich mit strahlenden Augen um. Die Kunoichi musste bei diesem Anblick unweigerlich minimal lächeln – natürlich so, dass ihr es nicht direkt angesehen werden konnte. Zumindest gerade schien Himitsu wieder zu dem zu werden, als den Mari ihn kennengelernt hatte. Der aufbrausende Junge, der sich in seine Aufgaben hineinsteigerte und trotz allem immer 100% bei der Sache war, alles gab, was er zu bieten hatte. Es freute die 16-Jährige und erleichterte sie auch in gewisser Weise – es war noch nicht alles verloren. Natürlich war es gut möglich, dass dies nur ein vorübergehender Gemütszustand war, verbunden damit, dass sie sich hier genau mit dem Element auseinandersetzten, mit dem der Kajiya groß geworden war. Selbst wenn sich diese Vermutung bewahrheiten würde, es reichte Mari schon zu sehen, dass der ursprüngliche Himitsu noch immer vorhanden war und eindeutig kämpfte, wieder an die Oberfläche zu kommen. Wäre es möglich, würde die Hyuuga ihm bei diesem Vorgang helfen – doch das stand momentan noch außer Frage. Nun galt es zuerst, eine Mission zu erfüllen, die sich bisher gänzlich anders anfühlte als alle Aufträge, die Mari zuvor in ihrem Leben erfüllt hatte. Wie es auch der Teamleiter schon ganz gut festgestellt hatte, so fühlte sich die bisherige Mission mehr wie eine Dokumentation an. Sie wurden hin und her geschickt, bekamen zwar schön erklärt, wie Erz abgebaut und weiterverarbeitet wurde, aber so wirklich voran kamen sie trotzdem nicht. 'Hier gibt es Nichts, was für euch von Interesse wäre' – langsam hatte die Braunhaarige keine Lust mehr, das oder ähnliche Aussagen zu hören. Irgendwo musste dieses verdammte Erz doch bleiben, dass Shirogakure zurzeit vermisste! Bei der Aufbereitungsanlage angekommen, bot sich Himitsu sofort an, eine kleine Erklärung zum Besten zu geben. Mari hatte Nichts dagegen einzuwenden, denn wie bereits im letzten Post deutlich erklärt, hatte die Hyuuga in etwa so viel Ahnung von der Materie hier wie ihr Vater von der Küche – ergo gar keine. Da kam es ihr ganz recht, wenn ein Fachmann (Fachjunge?) dafür sorgte, dass das große Fragezeichen zur Erzaufbereitung verschwand. Während der Erklärung sahen sich die weißen Äuglein neugierig um, flogen über die einzelnen Stationen, die der 13-Jährige mit solcher Inbrunst aufzählte. Meine Güte, was ein Aufwand. Nun, nachdem Himitsu geendet hatte, schlussfolgerte der Tatsumaki – der die letzte Zeit auffällig wenig gesprochen hatte – dass es Schwachsinn wäre, die Erze hier verschwinden zu lassen. Sie sollten weiter zur nächsten Station gehen, in der Hoffnung, dort endlich einen Hinweis zu erhalten. Mari unterdrückte den Seufzer, der ihr auf der Zunge lag, wieder ein Fußmarsch, ohne Aussicht darauf, ob sie dort Erfolg haben würden oder nicht. Tja, das Ninjaleben konnte hart sein, nicht? Sie gingen also weiter, doch zumindest war die Schmelze nicht so weit entfernt. Den kurzen Weg, den die Gruppe zurücklegte, nutzte Mari, um zu dem hibbeligen Himitsu aufzuschließen. Sie hatte noch immer seine Weste über den Schultern gehabt, die sie ihm nun zurückgab, leicht lächelte. „Sehr aufmerksam von dir, aber ich denke, die Temperaturen hier draußen werde ich wieder ohne deine Weste aushalten.“ Die Hyuuga war noch nie dafür bekannt gewesen, direkt das Wort 'Danke' aussprechen zu können, aber das, was sie ausgesprochen hatte, drückte ihm Prinzip genau das gleiche aus. Station Schmelzofen brachte die Genin im Endeffekt genauso wenig weiter wie die Orte zuvor. Keine Auffälligkeiten, man solle weiter zum Hochofen gehen. Dort wurde also der Kohlenstoff entfernt? Schön zu wissen, konnte man sich merken, doch so langsam wollte Mari dann doch endlich in dem Auftrag vorankommen. Die Ninja gingen also weiter und standen schlussendlich vor einer großen Konstruktion, die wohl eine Ummantlung des eigentlich Hochofens darstellte.

Auf Frage des Teamleiters hin konzentrierte Mari sich einen Augenblick, dann wurden die dicken Adern um ihre Augen bereits sichtbar und sie sah sich um. Auffälligkeiten? „Keine.“ Mehr gab es da nicht zu sagen. Kein direkter Abfluss, soweit die junge Hyuuga das erkennen konnte. Natürlich musste man sich dabei im Klaren darüber sein, dass die 16-Jährige keine Ahnung vom genauen Aufbau eines solchen Hochofens hatte. Also konnte es gut sein, dass es da irgendeine Auffälligkeit gab, die Mari aufgrund ihrer Unkenntnis nur nicht direkt erkannte. Jedenfalls gab es Nichts, was einem sofort und offensichtlich ins Auge hätte springen können – so viel dazu. „Allerdings gibt es auf der anderen Seite eine Möglichkeit, durch diesen Zaun zu kommen.“ Die Adern um die weißen Seelenspiegel lösten sich auf, sodass Mari wieder so aussah, wie man sie auch kannte. Hm. Na, wenn sie näher an den Hochofen herankommen wollten, mussten sie zuerst auf die andere Seite gelangen. Was das bedeutete? Noch mehr Fußmarsch, yeah! Anstatt sich zu beschweren – bei Mari handelte es sich um eine Taijutsuka, die sollte das wohl aushalten können – setzte sich die Kunoichi erneut in Bewegung, diesmal an der Spitze. Nur sie wusste, wo der Durchgang sich genau befand. Dort angekommen, offenbarte sich der vermeintliche Durchgang als Tor im Zaun, für den man einen Schlüssel benötigte. Logisch, die Leute hier wollten nicht, dass jeder dahergelaufene Schaulustige auf das Gelände gelangen konnte. Als sich Mari umsah, erkannte sie hinter dem Zaun einen scheinbaren Mitarbeiter, sie bewegte sich näher heran. „Gomene, wir sind Shinobi, im Auftrag Shirogakures.“ Sie deutete auf das Abzeichen an ihrer Hüfte, so als wolle sie ihre Worte mit einem Beweis untermalen. „Wir sind von einem Mitarbeiter des Schmelzofens hergeschickt worden. Würden Sie die Tür öffnen? Wir möchten uns nur einmal umsehen.“ Wirklich ein äußerst freundlicher Ton, mit dem die Hyuuga ihre Bitte ausdrückte, sogar das typische Lächeln lag auf ihren Lippen. Dennoch konnte man einen gewissen Nachdruck in ihren Worten erkennen. Wollte die 16-Jährige etwas, so konnte sie dies auch entsprechend äußern und ließ dabei mit einem unauffälligen Unterton stets mitklingen, dass sie sich mit einem simplen 'Nein' nicht zufrieden geben würde. Der Mitarbeiter schien allerdings keine Einwände zu haben, kommentierte, dass er bereits von den Ninja aus Shirogakure gehört habe und öffnete bereitwillig das Tor, damit sich die Genin in Ruhe umsehen konnten. Wieder einen Schritt weiter gekommen, aber so richtig wusste Mari trotzdem nicht, wohin sie nun am besten gehen sollten. Nun, da sie den Hochofen selbst schlecht betreten konnten, musste die Lagerhalle herhalten, die sich ebenfalls auf dem Platz befand. Drinnen arbeiteten wieder einige fleißige Bienchen, hier schien das in Barren geformte Material zum Transport bereit gemacht zu werden. Auch hier merkte man, dass die Shinobi fehl am Platze waren – keiner schien so recht Zeit zu haben, sich groß mit ihnen zu beschäftigen. Teilweise wurden sie sogar aus dem Weg gescheucht. Irgendwann verschwanden die Hände der Hyuuga in deren Hosentaschen, die Augenbraue wurde angezogen. So konnte das doch nicht weiter gehen! „Ninja aus Shirogakure, hm? Ihr seid momentan Gesprächsthema Nummer Eins. Neugierige Kinder, die den gesamten Betrieb durcheinander bringen.“ Mari hätte nicht mehr damit gerechnet, dass hier ernsthaft jemand mit ihnen sprechen würde. Doch die kühle Männerstimme, die an ihr Ohr drang, belehrte sie eines Besseren. Da sich die Gruppe zurzeit in einer Ecke der Lagerhalle befand, waren sie dem hauptsächlichen Trubel entkommen. Hier konnten in Ruhe ein paar Worte ausgetauscht werden. Der Mann, der sich nun noch mehr näherte, war offensichtlich jener, den die Genin zuvor auf dem Außengelände des Hochofens gesehen hatten. Der, der mit dem schmierigen Lächeln verschwunden war. „Ihr seid hier nicht sonderlich gerne gesehen.“ Nun wurden die Augen der Hyuuga doch glatt ein Stückchen schmaler, doch ihr restliches Gesicht strahle das freundlichste Lächeln aus, das sie zu bieten hatte. So, wie man Mari bei Fremden eben kannte. „Oh, wirklich? Aber warum suchen Sie denn dann das Gespräch mit uns?“, fragte sie scheinheilig nach, legte den Kopf schief und hörte sich vollkommen unschuldig an. Der Mann zuckte mit den Schultern, grinste dann. „Vielleicht habe ich Informationen, die euch weiterbringen. Aber wisst ihr, die Arbeit hier ist hart und die Bezahlung nicht die Beste. Das könnte teuer für euch werden, ich muss mich ja auch irgendwie über Wasser halten, ihr versteht?“ Der wollte tatsächlich Geld von ein paar 'Kindern', wie er es ausgedrückt hatte, abnehmen? Ob man auf so ein Angebot tatsächlich eingehen sollte?
 
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Ihr Teamleiter Hei brauchte wie vom Kajiya erwartet nicht lange um die logische Schlussfolgerung zur momentanen Situation zu ziehen. Neben der Tatsache, dass sie bisher nichts annähernd verdächtiges gefunden hatten, wäre es auch ziemlich aufwendig und sinnlos gewesen, bei den bisherigen Stationen etwas brauchbares verschwinden zu lassen. So ging die Truppe weiter zum Schmelzofen, welche den nächsten und hoffentlich aufschlussreicheren Ort für die weitere Prozedur darstellte. Und hey, auf dem Weg bekam Himitsu sogar seine Weste wieder zurück. Mari sagte zwar nicht Danke, doch waren es auf jeden Fall die nettesten Worte, die beide seid längerer Zeit wieder gewechselt hatten. So konnte es doch weiter gehen oder? Es dauerte auch glücklicher Weise nicht besonders lange, bis sie direkt vor dem riesigen Konstruktion, mit der nicht simplen Aufgabe jegliches Metall zu schmelzen und verwertbar zu machen standen. Satte 1450 Grad Celsius waren nötig, um das Eisen in eine flüssige Form zu bekommen und auch nur, da durch die Vermischung mit Kohlenstoff der Siedepunkt erniedrigt war. Ein Temperatur von der der Kajiya nur träumen konnte, sie eines Tages selbst erzeugen zu können. Denn eines war sicher: Einem solch feurigem Hass würde keiner überstehen können. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Auch beim Schmelzofen erkannten sie keine Auffälligkeiten. Da nach Angaben des Mitarbeiters auch nichts an Material fehlte, erübrigten sich hier ebenso weitere Nachforschungen. Es waren nun nicht mehr viele Etappen übrig, bevor sie einen kompletten Rundgang und Lehrkurs über Erzaufbereitung hinter sich hatten. Jedoch kein Grund zum verzweifeln, im Gegenteil, der Kajiya hatte das Gefühl dem Rätsel um das Eisen immer näher zu kommen. Daher war es nicht verwunderlich, dass er mit jedem Schritt optimistischer wurde und Hei ein breites Grinsen zeigte, als er die Hochöfen erwähnte. In der Tat, diese mussten noch inspizierte werden und vielleicht war tatsächlich hier des Rätsels Lösung. Oder lag sie gar ganz woanders? Hatten sie was übersehen? Auch wenn Himitsu zuversichtlich war und ihren Fähigkeiten vertraute, gab es doch diesen fiesen nagenden Gedanken, etwas entscheidendes übersehen zu haben. Doch dieser Befürchtung konnte er ja weiter nachgehen, wenn tatsächlich Hopfen und Malz oder viel mehr Erz und Eisen verloren zu sein schienen.

Nun war also der Hochofen dran und auch hier dauerte es nicht lange, bis sie sich vor einem gewaltigen und imposanten Konstrukt wiederfanden. Der Hochofen war in den Augen des Kajiyas ein absolutes Meisterwerk, aber im Hinblick auf die Mission wohl weniger interessant. Es wäre auch hier ziemlich aufwendig und auffällig diesen zu seinen Vorteil zu manipulieren, natürlich dennoch nicht unmöglich und die Shinobi mussten im Hinterkopf jeden Gedanken ausweiten und zu Ende führen, um auch wirklich sicher zu gehen. Doch Mari bestätigte schnell, dass es hier keine größeren Auffälligkeiten gab. Das wäre wohl auch zu offensichtlich gewesen. Weiter ging es nun zur Lagerhalle, in die das Weißauge wie immer charmant um Einlass begehrte. Wenn also alles so am Schnürchen lief, wie es bis jetzt den Anschein hatte, dann müsste doch auch die Lieferung für Shirogakure dort bereit stehen oder zumindest in Arbeit sein, oder? In der Lagerhalle ging es stressig zu und keiner schien wirklich Zeit für die Hobbydetektive zu haben oder sich gar für sie zu interessieren, so lange, bis es einer doch tat. Und zum ersten mal waren die Shinobi auf jemanden gestoßen, der ihnen tatsächlich weiterhelfen konnte, wenn auch nur in Austauch gegen Ryou. Himitsu hasste solche Personen, die immer nur ihren Profit aus einer Sache schöpfen wollten, egal was dabei auf dem Spiel stand. Im Grunde war dieser Mann nicht wirklich besser, als die, die das Eisen verschwinden ließen. Also sollte man wirklich darauf eingehen? Ein solches Verhalten unterstützen und belohnen? Ja. So sehr es ihn auch schmerzte, dass war die Antwort des Kajiyas auf diese Frage. Es war unehrenhaft und geradezu beschämend ein solches Angebot anzunehmen, doch ihre Aufgabe war es nun mal Informationen zu sammeln und wenn sie dafür bezahlen mussten, dann war es eben so. Die Kunst des Machbaren. Hätten sie auch nur den Hauch einer anderen Spur gehabt, hätte sich Himitsu wahrscheinlich bis aufs letzte geweigert diesen Preis zu zahlen, doch sie waren bisher nicht wirklich weiter gekommen. Nun galt es also den Stolz zum Wohle der Mission zu überwinden. Eine sehr schwere Aufgabe, besonders für einen Kajiya. "Wie viel?", fragte das Blauhaar mit einem sehr kritischen Blick und einem ebenso bedrohlichem Ton. "750 Ryou! Ich verspreche, es wird sich für euch lohnen." Der Kajiya wollte gerade sein bescheidendes Portmonee zücken, mit der Gewissheit, dass er den Preis hätte nicht zahlen können, als der Mann ihm ein beschwichtigendes Zeichen gab, dass er es stecken lassen konnte. "Nicht hier und nicht jetzt. Wir treffen uns heute um Mitternacht am Eingang zum Minenkomplex. Um Mitternacht, kommt nicht zu spät." Mit einem raffinierten Grinsen hob der Arbeiter den Helm leicht hoch, um sich von ihnen zu verabschieden und ging leicht lachend zu seiner Arbeit zurück. Das Grünauge konnte nicht anders, als die Faust zu ballen und gegen eine Wand neben sich zu schlagen. "Das ist doch alles Mist! Wieso finden wir die Spur nicht selbst? Wir haben uns alles angeguckt, wir hätten doch etwas finden müssen! Und jetzt, jetzt sind wir auf so einen Idioten angewiesen!" Himitsu war sichtlich unzufrieden mit der momentane Gesamtsituation. Zugegeben, er war auch ziemlich anfällig in letzter Zeit, wenn es darum ging, den Kopf zu verlieren. So rundete er das Bild ab und warf noch bewusst eine Schaufel um, die neben ihm stand, bevor er sich von seinen Kollegen entfernte. Er hatte jedoch nicht vor wieder runter zu kommen, oder sich irgendwo abzureagieren. Er ging stattdessen zum erstbesten Arbeiter, den er fand und baute sich bedrohlich vor ihm auf. "Wo ist die Lieferung für Shirogakure?" "Das kann ich nicht..." "Sehen sie dieses Abzeichen auf meiner Stirn? Denken sie ich bin zum Spaß hier? Sie werden mir jetzt verdammt nochmal sagen, wo ich die Lieferung für Shirogakure finde." "Aber..." "Sofort!" Oha, der Ausbruch kam für den Arbeiter überraschend. Man erkannte schnell, dass mit dem Kajiya gerade gar nicht zu spaßen war und wie schmächtig er im Vergleich zu anderen Leuten hier auch aussah, er war ein Shinobi und sein Gegenüber wusste was das bedeutete. So zeigte er nur leicht ängstlich zu einer Tür, die in einen Nebenraum führte. "Wenn sie schon fertig ist, dann ist es die Nr. 18. Aber da darf keiner rein, man braucht einen Schlüssel" Ohne den verängstigten Arbeiter weiter zu begutachten ging Himitsu schnellen Schrittes auf die Tür zu und versuchte sie zu öffnen, doch es war tatsächlich abgeschlossen. Kein Problem. Himitsu schaute sich nochmal kurz um, verdeckte seine Hände so gut es ging und formte ein Fingerzeichen. Kinzoku Henka Er musste sich beeilen, denn der verängstigte Mitarbeiter war längst abgehauen, wahrscheinlich um jemanden zu holen, der ihn rauswerfen sollte. Doch einmal kurz Hand angelegt, dass Türschloss leicht verändert und tada, die Tür bewegte sich. "Nanu, ist ja offen." Vorsichtig ging der junge Metallkünstler hinein und schaute sich um. Viele große und breite Holzwagen standen hier herum, gekennzeichnet mit Nummern. In ihnen lagen dutzende von Barren. Das waren also die Lieferungen, das tatsächliche Produkt, dass Shiro kaufte. "Mal sehen." Es dauerte etwas bis der junge Genin die Ladung Nummer 18 gefunden hatte, doch nun stand er davor. Und...sie war voll. Voll mit Eisenbarren. Was war hier los? Es war alles da. Er begriff es einfach nicht und so nahm er sich ungläubig einer der Barren und musterte ihn. Gut verarbeitetes Eisen. Enttäuscht legte er es zurück, starrte hinunter und gerade als er gemeint hatte etwas auffälliges zu sehen, da umgriff eine starke Hand sein Handgelenk. "Was glaubst du was du hier tust?! Mach, dass du hier raus kommst, sofort!" Ein paar Bullen von Minenarbeitern standen neben ihm, allen voran aber ein eher schmächtiger Bursche, überseht mit Narben von Verbrennungen. Seine Stirnfalte zeigte, dass er alles andere als begeistert von Himitsu kleinen Einbruch war und jeder Zeit handgreiflich werden würde, sollte er jetzt nicht parieren. "Los gehts!" Himitsu wollte keinen weiteren Ärger machen und ließ sich somit wortlos,aber mit erhobenen Haupt von der Truppe hinausdrängen.

"Sagt mal gehört der zu euch?" Das war eher eine rhetorische Frage, die sich an Hei und Mari richtete, die man auch bewusste gesucht hatte. "Dieser Bursche ist einfach in unseren Lagerraum eingebrochen. Da ihr bis hier hergekommen seid, denke ich, dass man bisher gut mich euch kooperiert hat. Ein solches Verhalten ist daher absolut inakzeptabel. Wir haben auch so schon genug Probleme, ohne das jemand unser Lagersystem durcheinander bringt. Ich will ihn hier nicht mehr sehen verstanden? Und ich erwarte von euch Shinobi in Zukunft ein etwas höflicheres Verhalten, ihr seid hier immerhin zu Gast und das ist nicht gerade ein Ferienort." Das waren die letzten Worte, ehe das Narbengesicht wütend von dannen zog und das Trio in peinlicher Stille stehen ließ.
 
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Irgendwie lief alles ein wenig aus dem Ruder. Jedenfalls empfand Hei das so. Aber eins nach dem anderen: Zuallererst machten sie sich auf den Weg in die Anlage hinein. Mari hatte einen Eingang ausfindig gemacht und führte sie auch dorthin. In diesem Falle trottelten Hei und Himitsu nur hinterher, die Braunhaarige übernahm das Führen und lustigerweise auch das Reden. In ihrer charmanten Art versuchte sie, sich hier auch einige Informationen zu beschaffen, war damit aber weniger erfolgreich, als Hei es vermutete hatte. In seinem Kopf bildeten sich zwei mögliche Szenarien. Entweder der gesamte Mienenkomplex hatte sich gegen sie verschworen und alles steckte irgendwie unter einer Decke, oder aber sie hatten wirklich ein Leck irgendwo, was verborgen war und noch gefunden werden musste. Das erste war eigentlich keine wirkliche Möglichkeit, weil zumindest die Chefposten hier durchaus mit handverlesenen Leuten besetzt wurde. Shiro war abhängig von dem Metall hier, jedenfalls in gewissen Bereichen. Hm. Und dann diese Sache mit dem Kerl, der vielleicht Informationen hatte, vielleicht auch nicht… und auch noch Geld dafür wollte. An sich war das ja nichts unnormales – diese Menschen hier wurden logischerweise nicht so gut bezahlt wie andere und mussten für das wenige Geld auch noch ziemlich hart arbeiten. Das war so die Sache bei solchen Arbeiten – leider wollte dafür niemand wirklich viel Geld bezahlen und irgendjemand nahm den Job ja sowieso. Nicht umsonst war Fachkräftemangel ein ernstes Thema! Dem Leiter dieser Mission gefiel die Vorstellung nicht, hier Geld dafür zu bezahlen, um an Informationen zu kommen, aber es war ein notwendiges Übel und wenn er ehrlich war – er wollte auch nur noch dieses Leck finden und nicht weiter auf dieser Entdeckungstour zu wandeln. Umso überraschter war er, als Himitsu plötzlich seine Brieftasche zückte. Moment, moment… was war das denn jetzt? Der Kleine war wohl ein wenig übereifrig. Aber er bekam glücklicherweise sowieso direkt einen Korb – die 750 Ryo waren jetzt auch nicht so wenig. Das musste man noch einmal sehen – sie sollten aber um Mitternacht am Minenkomplex warten? Das war irgendwie schon ein wenig verdächtig, aber für den Moment mussten sie wohl damit arbeiten. Himitsu schien aber überhaupt nicht zufrieden zu sein und so riss bei ihm wohl wieder einer dieser berühmten Geduldsfäden. Plötzlich flippte er aus und begann, wie ein aufgeregtes Hühnchen herumzurennen und warf eine Schaufel um – die konnte nun wirklich nichts dafür. Hei verschränkte etwas amüsiert die Arme vor der Brust und lachte sogar leise. Allerdings lief es dann – wie bereits erwähnt – ein wenig aus dem Ruder. Himitsu legte sich mit einem Arbeiter an, presste aus ihm sogar eine Information heraus und machte sich dann auch noch an dem Schloss zu schaffen – Hei meinte, irgendeinen Jutsu-Namen gehört zu haben, aber war sich dabei auch nicht ganz sicher. Jedenfalls konnte man das doch so offen und direkt nicht einfach machen. Der Tatsumaki hätte den Blauhaarigen ja zurückgepfiffen, der aber war mittlerweile schon in dem Raum und untersuchte die Ladungen.

Hei seufzte leise. Schließlich hatte er sich für Himitsus Verhalten entschuldigt, aber darauf hingewiesen, dass er sich wirklich nur für das Verhalten, nicht aber für die Umstände entschuldigte. Die hatte nicht er zu verantworten. Mittlerweile waren sie draußen und hatten es sich unter einigen Tannen gemütlich gemacht. Die alten Nadeln, die auf dem Boden lagen, fühlten sich an wie ein fluffiges Kissen und so konnten sie sich hier entspannt hinsetzen. Im Schneidersitz saß er da und räusperte sich leise. Nach dieser Aktion hatte der Wüstensohn die Gruppe erst einmal wieder rausgewinkt und sie hatten sich zurückgezogen, um eine Lagebesprechung machen zu können. Erst einmal schlug Hei allerdings mit einem sanften Karatschlag auf den Kopf des Kajiya, eher bildlich gemeint als um ihm physisch wehzutun. „Das war doof“, meinte er und verschränkte die Arme wieder vor der Brust. „Ich fasse noch einmal zusammen… wir haben uns die Sympathien mittlerweile ein wenig verscherzt – und daran ist nicht nur Himitsu Schuld, sondern unsere ständige Schnüffelei… jedenfalls in deren Augen. Verständlich, irgendwie. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ist hier überall etwas ganz gehörig faul – ergo wir haben das ganze Werk gegen uns – oder aber wir können sicher sagen, dass wir bis hierhin keine Verluste haben. Die Wagen sind voll und somit sollten keine Probleme entstehen, wenn die so ausgeliefert werden. Fakt ist, dass auch die Ware in Ordnung ist – Himitsu, du hast gesagt, dass das Metall sogar richtig gut war. Bis hierhin wurde also gute Arbeit geleistet und wir haben nichts zu beanstanden. Aber dieser Kerl hätte ja anscheinend Informationen für uns… mit so einem Vögelchen muss man aber vorsichtig sein. Hime, äh… ich nehme an, dass du genug Geld dabei hast.“ Hei hatte schon Erfahrung mit der prallen Brieftasche der jungen Frau gemacht. „Kannst du das Geld erst einmal auslegen? Die Verwaltung wird es dir mit Freuden zurückgeben, wenn wir zurück sind.“ Er strich sich die Haare aus dem Gesicht, knotete sie hinter dem Kopf zu einem Zopf zusammen. „Wir sind schon eine ganze Weile hier, Mitternacht dauert nicht mehr lange. Wir werden warten und sehen, was dabei herauskommt. Ansonsten werden wir genau den Weg des Eisens weiterverfolgen. Tatsächlich ist die Lieferung ja offenbar für morgen oder übermorgen angesetzt. Da sie schon komplett fertig war, eher für morgen, nehme ich an. Wir halten uns ab jetzt bedeckt und bleiben erst einmal hier, bis die Zeit gekommen ist. Keine weitere 'Prüfung' erst einmal. Ruht euch aus, wirklich Schlaf werden wir heute nicht bekommen...", beendete er sein Plädoyer. Schnell sammelte er ein paar Äste zusammen, legte mit herumliegenden Steinen einen Kreis und schichtete sie auf. Ein kleines Flammenjutsu später erhellte ein Feuer die Gesichter und wärmte die Körper. Es war kalt und Hei konnte nicht riskieren, dass seine Gruppe noch einer Grippe erlag. Und da sie gerade eigentlich nichts zu befürchten hatten... umso besser.
 

Hyuuga Mari

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Der Kerl wollte tatsächlich ihr Geld haben. Mari war noch nie in eine solche Situation geraten und war zugegeben auch nicht sonderlich scharf darauf gewesen. In ihr machte sich das Verlangen breit, die Informationen einfach aus diesem Typen heraus zu prügeln – aber eine anständige Kunoichi, wie die Hyuuga eine war, wusste natürlich, dass das nicht ging. Nein, ganz gleich wie erbärmlich er war, leider war er immer noch ein Zivilist und damit tabu für die ausgebildeten Ninja. Tzz. Aber besser, die Braunhaarige besann sich, denn einmal hatte sie bereits Hand an einen Zivilisten gelegt und das war gar nicht gut gewesen. Also die Situation einfach weiterlaufen lassen, der Kajiya übernahm ja auch sofort das Reden. Er.. griff sogar nach seinem Geldbeutel! Hier? Jetzt? Nein, der Typ wollte offenbar nicht, dass er von den anderen Mitarbeitern bei der Geldübergabe gesehen wurde. Na, irgendwie verständlich. Entweder, die hier steckten irgendwie alle unter einer großen Decke und würden den armen Kerl köpfen, wenn sie erfahren würden, dass er sie verriet – oder sie würden sich fragen, warum er Geld von Kindern annahm. Und falls er wirklich wichtige Informationen zum Verschwinden des mühevoll hergestellten Erzes hatte, aber bisher noch Nichts gesagt hatte, um dies zu stoppen, würden die Kollegen wohl genauso wütend auf ihn werden. Der Vorschlag, sich um Mitternacht mit ihm zu treffen, war eindeutig die sichere Variante aus Sicht des Spitzels – wenn er so etwas war. Die 16-Jährige dachte noch darüber nach, was das gerade gewesen war und was sie nun von den Geschehnissen halten sollte – da verlor der Kajiya seine Fassung. Er warf eine Schaufel um – das erste hilflose Opfer in seiner Umgebung – und bedrohte danach einen unschuldigen Mitarbeiter, der das Unglück besaß, mit Himitsu den Weg zu kreuzen. Er wollte wissen, wo sich die Lieferung nach Shirogakure befand? Das konnte man doch auch anders in Erfahrung bringen – Notfalls hätte das Byakugan eine schnelle Auskunft gegeben, ohne weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Tjoa, solche Überlegungen kamen für den 13-Jährigen allerdings zu spät. Nachdem er den Lageristen – oder was er auch war – genügend eingeschüchtert hatte, bekam er eine Antwort auf seine Frage, doch dabei beließ er es nicht. Der Junge stürmte auf besagte Tür zu, öffnete sie wie auf magische Art und Weise (jeder Ninja wusste, dass es keine 'Magie' in diesem Sinne gab) und stürmte ins Innere. Während der Tatsumaki sich bereit machen musste, gleich die Verantwortung für diese Aktion zu übernehmen, verschränkte Mari ihre Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue an. Irgendwie erinnerte sie dieses Verhalten des Kajiya an sich selbst, damals mit den Cowboys. Seinerzeit war sie zwar noch ein wenig ruppiger mit ihnen umgegangen (der eine hatte bereits am Hals geblutet), aber es war genauso eine Kurzschlussreaktion gewesen. Da musste wohl jeder einmal durch, der nicht so ausgeglichen und ruhig wie der der Tatsumaki war. Deshalb... konnte Mari den Blauhaarigen irgendwie verstehen. Und machte ihm gedanklich keine allzu großen Vorwürfe. Das änderte natürlich Nichts daran, dass die Genin nun äußerst ungern bei den Minenarbeitern gesehen waren und förmlich aus dem Lager rausgeschmissen wurden. Na, zumindest regnete es draußen nicht mehr, wodurch der erneute Aufenthalt im Freien nicht gar so schlimm war. Da Mari wusste, dass es nun am Teamleiter lag, die weitere Vorgehensweise zum Besten zu geben, verhielt sie sich weiterhin ruhig, vergrub die Hände in den Taschen ihres dicken Pullovers und sah zu den beiden männlichen Kollegen. Einen kleinen Tadel gab es für Himitsu, dann ging Hei allerdings auf den weiteren Missionsverlauf ein. Bei der Frage, ob die Hyuuga das nötige Kleingeld zur Verfügung stellen könne, zuckte sie mit den Schultern. „Sollte kein Problem darstellen.“ Hatte schon seine Vorteile, wenn man aus einem so guten Hause wie die Braunhaarige kam. Da war dieses Geld – für andere ein Vermögen – kaum der Rede wert. Der Suna-Nin entschied, bis Mitternacht an Ort und Stelle zu warten, um dann der Sache mit den Informationen nachzugehen. Sogar ein kleines Feuerchen zündete der Ninjutsuka an – der bestmögliche Komfort, den man hier draußen hätte erwarten können.

So machten es sich alle Beteiligten also mehr oder weniger um das prasselnde Feuer gemütlich. Besonders viel wurde vorerst nicht gesprochen, man wartete darauf, dass die Zeit verging, damit der weitere Auftrag erledigt werden konnte. So selten dies auch vorkam, dieses Mal war es Mari, die die Stille mit ihrer Stimme unterbrach. „Mach dir nix draus, Kajiya-san. Ich denke, so einen kleinen Ausraster hat jeder einmal. Bist noch um Einiges glimpflicher davongekommen, als ich damals.“ Natürlich wusste der Blauhaarige nicht, wovon die Hyuuga genau sprach, 'damals' war er schließlich nicht dabei gewesen. Hei dürfte im Gegensatz wissen, worauf die Braunhaarige anspielte. Die Kunoichi wusste nicht, wie es Himitsu gerade ging, ob es ihm egal war, dass er seine Kontrolle und Fassung verloren hatte – sie wusste nur, dass sie in der Vergangenheit daran zu knabbern gehabt hatte, ihrem Team so in den Rücken gefallen zu sein. Dass sie zusätzliche Steine auf einen Weg geworfen hatte, der ohnehin von solchen gesäumt war. Vielleicht würde es ihm ganz gut tun, zu erfahren, dass er mit so einem Fehler nicht alleine war? Wenn nicht – dann war es vollkommen unwichtig, was die Hyuuga erzählte. Aber sie hatte es versucht, das musste man ihr zugute halten. Sie zuckte mit den Schultern. „Glaub' mir, das wird dir so schnell nicht wieder passieren.“ Die weißen Seelenspiegel sahen im Schein der Flammen zu dem Kajiya. Seine grünen Augen leuchteten in dem Licht, irgendwie fiel der Hyuuga erst jetzt wieder auf, was für ein Paradiesvogel der 13-Jährige war. Mit seinen blauen Haaren, dem roten Tattoo und den grünen Augen. Individuell war es, keine Frage.

Die restliche Wartezeit musste nicht mehr in jedem Detail ausgeschrieben werden. Es kam zu ein paar belanglos gewechselten Worten, die Genin nutzten die Zeit, um ihren Magen zu füllen, etwas zu trinken und allgemein ein wenig Ruhe walten zu lassen. Nachdem sie den gesamten Tag auf Achse gewesen, von einem Ort zum Anderen geschickt worden waren, konnten sie die Gelegenheit, neue Energie zu tanken, sehr gut gebrauchen. Über das Missgeschick des Kajiyas wurden keine weiteren Worte verloren, wäre auch unnötig gewesen. Man konnte die Vergangenheit nicht ändern und nun musste eben mit der Situation gearbeitet werden, die sich ergeben hatte. Der Mond stand bereits weit über den Köpfen der Ninja, nur vereinzelte Wolken verdeckten die Sicht. Es war kühl, doch der Regen war nicht wiedergekommen – wofür man in einer Novembernacht durchaus dankbar sein konnte. Die Zeit um Mitternacht war noch nicht vollkommen erreicht, als die wachsame Hyuuga von der Position beim Hochofen aus eine Bewegung in der Dunkelheit ausmachte. Nein, das Byakugan war nicht aktiviert, doch dieser erhöhte Sehsinn schien in manchen Augenblicken allgemein auf die 16-Jährige übergegangen zu sein. „Hm.“ Mari stand aus ihrer sitzenden Position auf, nickte, als sie sich vollkommen sicher war, sich nicht vertan zu haben. „Da ist unser Informant. Der will sich wohl heimlich auf den Weg machen?“ Na, da konnten die Genin ihm doch zuvor kommen. Man wusste nicht, ob er irgendeinen Hinterhalt an dem Eingang des Minenkomplexes geplant hatte, wenn dem so war, konnten sie ihm hiermit einen Strich durch die Rechnung machen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Hyuuga keine große Lust hatte, den gesamten Weg, den sie gekommen waren, wieder zurückzulaufen. Wie gut, dass sie sich hier im stark bewaldeten Feuerreich befanden – die 16-Jährige sah kurz zu einem Baum, der sich in einer passenden Position befand, lächelte leicht und sprang dann, geschickt und flink wie sie war, leise auf einen Ast. Von dort aus steuerte die Kunoichi noch zwei weitere Bäume an, vergewisserte sich noch einmal mit aktiviertem Byakugan über die Position des in einem dunklen Mantel gehüllten Informanten – dann sprang sie direkt vor ihm auf den Boden, verschränkte die Arme und schnitt ihm den Weg ab. „Guten Abend.“ Mari lächelte freundlich, ihre Stimme ruhig und sanft wie immer, wenn sie sich mit einem Fremden unterhielt. „Können wir dann? Es ist nicht weiter nötig, den langen Weg zur Mine zurückzulegen – wir sind alle anwesend und ungestört.“ Der Arbeiter zuckte zusammen, hatte er offensichtlich nicht damit gerechnet, dass ihm hier aufgelauert werden würde. „Psst!“, zischte er der Hyuuga entgegen, sah sich um. „Meinetwegen. Aber nicht hier. Kommt.“ Er schritt an der Kunoichi vorbei, die dem Fremden kurz skeptisch nachsah, ihren Kollegen dann aber mit einer stummen Bewegung der Hand vermittelte, ihm zu folgen. Sein Weg führte zur Nähe des Schmelzofens, allerdings weit genug entfernt, um nicht von irgendwelchen Lichtern dort erfasst zu werden. Mitten im Wald, sozusagen. „Das Geld?“ Der Mann sah zu jedem einzelnen Genin, bevor sein Blick an Himitsu kleben blieb. Da der 13-Jährige zuvor bereits sein Portmonee hatte zücken wollen, ging er davon aus, von ihm bezahlt zu werden. „Ein Teil.“ Damit lenkte die Hyuuga die Aufmerksamkeit auf sich, den eigenen Geldbeutel in der Linken, während die Rechte einen Teil des gewollten Preises dem Informant entgegen hielt. Als er dieses angenommen hatte, holte die junge Dame sogleich das restliche Geld hervor und hielt es dem Fremden förmlich unter die Nase. „Den Rest gibt es, wenn du uns deine Informationen gegeben hast. Und sie genauso wertvoll sind, wie du von ihnen gesprochen hast.“ Der Mann nickte zustimmend, als er den Gesamtbetrag in den Händen der Kunoichi sah. Na, wenn er sich nicht anstrengte, vorher an sein Geld zu kommen, musste er wirklich überzeugt davon sein, dass seine Worte die Ninja zufriedenstellen würden. „Kennt ihr dieses hochmoderne Hotel auf dem Weg nach Shiro? Gibt es noch nicht allzu lange. Die Minenarbeiter bekommen dort vergünstigte Preise für Essen und einen Schlafplatz, weshalb der gesamte Transport seit einiger Zeit über diese Strecke verläuft. Und für ein paar Arbeiter gibt es sogar ein besonders tolles Angebot. Für einen Teil der zu transportierenden Ware bekommt man nicht nur eine Übernachtung umsonst, sondern auch ein kleines... Taschengeld.“ Das war vorerst alles, was der Fremde sagen wollte – er hielt seine offene Hand der Hyuuga entgegen. „Also? Wir hatten eine Vereinbarung.“ Diese sah relativ unbeeindruckt zum Spitzel, wandte sich dann an den Teamleiter des Auftrages. Erst als dieser nickte, übergab Mari dem Mann auch das restliche Geld. Er nahm sich noch die nötige Zeit, alles durchzuzählen und als er zufrieden feststellte, dass Nichts fehlte, verabschiedete er sich. „Ich danke für die Verhandlungen und wünsche noch viel Erfolg bei den weiteren Ermittlungen.“ Dann verschwand er, zusammen mit dem schmierigen Grinsen, dass durchgehend sein Gesicht zierte.
 
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Zugegeben, die Sache war etwas aus dem Ruder gelaufen. Himitsu hatte die Kontrolle nicht nur über sich selbst, sondern auch über Situation verloren und damit ein äußerst schlechtes Licht auf sein Team geworfen. Auch wenn Himitsu zumindest mit der Tatsache vor seiner Truppe stand, etwas herausgefunden zu haben, so hatte er sich selten so geschämt, wie in dem Moment, als er seinem Teamleiter Hei übergeben wurde und dieser für des Kajiyas Vergehen gerade stehen musste. Ja, er hatte etwas herausgefunden, doch war es wirklich nötig gewesen, so vorzugehen? So langsam gewann die Einsicht die Kontrolle über Himitsus Gedanken. In gewisser Weise wurde ihn nun bewusst, dass er aus egoistischen Sentimentalitäten seinem Team in den Rücken gefallen war und somit auch die Mission gefährdet hatte. Er fühlte sich übel, dabei war es ihm noch vor wenigen Tagen egal gewesen, was seine Kameraden von ihm hielten. Wollte er nicht genau das? Sein eigenes Ding machen? Sich von den anderen Stümpern abheben und so Ehre erlangen? Himitsu war sich garnicht mehr so sicher ob das der richtige Weg war. Naja, er wusste welchen Weg er gehen wollte, nur welche Schuhe er dazu anziehen sollte, da war er sich noch unsicher. Jetzt würde er aber wohl erster einen passenden Schuhabdruck auf seinen Hintern bekommen... oder? Gegen aller Erwartungen nahmen Mari und besonders Hei alles aber recht gelassen hin. Mehr als einen symbolischen Handkantenschlag und ein kurzes Kommentar bekam er nicht zu hören und auch Mari machte keine große Sache daraus, zeigte sogar Verständnis. Der junge Schmiedelehrling hatte Hei generell stark unterschätzt. Anfangs schien er dem Blauhaar recht eigenartig zu sein (ok eigentlich immer noch etwas) und auf keinen Fall dafür gemacht wirklich Verantwortung für eine Mission zu übernehmen. Doch in dem Sunanin versteckte sich wirklich eine Führungsposition, menschlich gesehen vielleicht sogar noch mit größerem Potenzial als die Hyuuga. Auf jeden Fall war das ein feiner Zug von ihm, den Himitsu ihm hoch anrechnete. Und auch wenn er nur noch blasse Erinnerungen an sein einstiges Verhältnis mit Mari hatte, was durch so vieler Veränderungen in der letzten Zeit fast schon einer Erinnerung aus einem anderen Leben glich, war er über ihr Verhalten dennoch sehr überrascht. Dazu musste man wissen, dass sich das Team längst hinaus begeben hatte und alle ihre Sorgen und negativen Gedanken mit sinnierenden Blicken in den Flammen verbrannten, zumindest für eine Zeit lang. Das warme Gefühl, das schöne Geräusch von prickelndem Holz, die verspielten Funken, die in der Luft tanzten und die kühle Nachtluft, die über jedes einzelne Haar an ihrem Körper zog. Ein Lagerfeuer hatte immer etwas magisches, egal wie oft man es machte, zumindest wenn man sich auch sinnlich darauf einlassen konnte. Egal wie man sich gerade fühlte, oder wo man mit der Mission gerade stand, so ein Feuer bei Nacht reinigte irgendwie alle Gedanken und machte einen manchmal doch leicht emotional. Ob das der Grund war, warum die ansonsten so schweigsame Hyuuga ihm einen Art Trost entgegenbrachte und er sogar etwas aus ihrem Leben erfuhr. Ja gut, sie ging nicht ins Detail, aber es war doch beruhigend zu wissen, dass auch eine Hyuuga ganz normale oder sogar die selben Fehler machte, wie man selbst. Wenn Himitsu nicht so verwirrt über so viele Dinge gewesen wäre, wäre er bestimmt näher auf diese kleine Geschichte eingegangen. So nickte er ihr jedoch nur mit einem sanften Lächeln zu und hoffte, sie würde seine Dankbarkeit erkennen, denn er fühlte sich dadurch schon etwas weniger schuldig. So verging die Zeit mit kleinen Worten und Blicken, während sich kalte Gedanken durch warme Herzen ernüchterten. Dann war es soweit.

Nein, es war eigentlich noch nicht Zeit für sie aufzubrechen. Doch der scharfe Sehsinn der Hyuuga hatte ihren Informanten bereits identifiziert und es war wirklich besser ihn vor ihrem Zielort abzufangen. Wer weiß was er am Eingang zum Minenkomplex geplant hatte. Eine Falle hatte der Kajiya doch eher weniger erwartet. Sie waren immerhin drei Shinobi und selbst so ein einfacher Minenarbeiter müsste wissen, auf was er sich da einlassen würde. Außerdem schien er kein Mörder zu sein, ein korrupter und gemeiner Idiot vielleicht, aber kein Mörder. Wie dem auch sei, diese Gedanken spielten keine Rolle mehr, als sie ihn abfingen. Die Hyuuga erprobte ihre akrobatischen Künsten auf den Bäumen, während der Kajiya es lieber Vorzug auf dem Boden zu bleiben und lieber einen kleinen Sprint hinzulegen, um aufzustoßen. Es dauerte nicht lange, da hatten sie ihn das Geld gegeben, zumindest die Hälfte (schlaue Mari) und ihn zur Rede gestellt. Die Informationen die er für sie hatte waren in der Tat äußerst interessant und unerwartet für den 13-Jährigen. Ihr Ziel ging also wieder zu den Anfängen ihrer Reise. Zum neuen Gasthaus. Himitsu hätte wissen müssen, dass damit etwas faul war. Einen so direkten Zusammenhang hätte er jedoch nicht erwartet. Was wollte ein Gasthaus mit so viel Eisen? Dann schoss dem jungen Genin wieder das Bild des seltsamen Mannes mit den schwarzen Augen in den Kopf und er bekam ein ganz mulmiges Gefühl. Vielleicht war die Sache doch größer, als sie bisher angenommen hatten? Sie mussten auf jeden Fall sehr vorsichtig bei ihren nächsten Schritten sein.

Himitsu knurrte wie ein bissiger Hund, als der miese Wurm von Minenarbeiter noch das restliche Geld an sich nahm. Ja seine Informationen waren gut gewesen, seine Geldgier jedoch immer noch unangebracht. Der kleine Hitzkopf von einem Kajiya wollte jedoch nicht schon wieder etwas überstürzen und ließ ihn gewähren, solange auch seine Kameraden damit einverstanden waren. Als der Arbeiter außer Sichtweite war, wandte er sich an eben diese. "Mir gefällt die Sache ganz und garnicht. Warum sollte ein Gasthaus so viel Eisen benötigen? Aber stimmt, es war schon etwas...eigenartiges an diesem Ort oder?" Himitsu zögerte, denn er sah jene schwarzen Augen im Gasthaus vor seinem inneren Auge und sie wirkten sehr beängstigend auf ihn. "Also nehmen wir den Laden hoch?"
 

Tatsumaki Hei

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Hm - also zumindest eins konnte sich Hei auf die interne Liste schon einmal gutschreiben. Die Gruppendynamik verbesserte sich sichtlich, vielleicht lag das auch daran, dass Himitsu langsam wieder zu sich selbst fand. Unabhängig davon aber fühlte er sich mittlerweile ein wenig wohler als am Anfang der Mission. Davon ausgehend, dass das seine erste tatsächliche Mission war, in der er leitete, konnte man sagen, dass er sich sogar schon ein wenig an die Rolle gewöhnt hatte. Zwar war er noch immer nicht der Kerl, der sich in die Mitte stellte und mit lauter Stimme auf sich aufmerksam machte, aber das musste man wohl auch überhaupt nicht. Wichtig war, in den richtigen Momenten Entscheidungen zu treffen und diese dann auch umzusetzen. Er hatte die Arme noch immer verschränkt, verfolgte den kleinen Wortwechsel von Mari und Himitsu und musste breit grinsen - wenn auch er versuchte, das zu unterdrücken. Er wusste genau, worauf seine braunhaarige Prinzessin da anspielte... diese Sache mit den Cowboys. Naja, es war ja nicht so schlimm gewesen, nur sehr knapp. Gut, dass sich die Hyuuga dann doch noch unter Kontrolle gebracht hatte. Shika und er hatten sie dann im Anschluss wieder aufgebaut und irgendwie war die Mission dann doch noch ein Erfolg gewesen - wenn man davon absah, dass die Hyuuga Hei beinahe ertränkt hätte. Pff! Hei rümpfte innerlich leicht die Nase. Er war tatsächlich, tief in einem Innersten, immer noch ein wenig beleidigt, dass sie ihm so wenig Stil oder zumindest Einfallsreichtum zutraute. Also ehrlich! - Da hatte sie schon besseres von ihm gesehen. Mit einem leisen Seufzer und einem weiteren Grinsen verabschiedete sich der Tatsumaki von der Vergangenheit und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart... die ihn ja schon bald wieder einholen würde. Und tatsächlich: Spähass Mari erkannte kurze Zeit später ihren Informanten, der sich wohl im Schutze der Dunkelheit verabschieden und zu dem vereinbarten Treffpunkt wollte. Sie flitzte los, um den Mann aufzuhalten, und Himitsu schien sich mit dem Bodenweg abzufinden. Mit einem Lächeln auf den Lippen folgte Hei dem Blauhaarigen - Mari war noch etwas besser dran, was die körperliche Fitness anging und kam an, als der Mann schon dabei war, Mari in den Wald zu lotsen. Tja, dann mal hinterher! Der Tatsumaki war sich nicht so sicher, was er erwarten sollte. Dieser Mann hatte oder hatte auch nicht die Informationen, die er brauchte, um diese Mission mit seinem Team zuende zu bringen - und wollte Geld dafür. Wenn der Wüstensohn ehrlich zu sich war, konnte er Himitsus Knurren schon ein wenig verstehen... zu sehen, wie der schmierige 'Dealer' das Geld einsackte, es Mari förmlich aus der Hand riss, war schon kein schöner Anblick. Aber das Shinobi-dasein war halt nicht immer nur ein Zuckerschlecken. Man musste sich mit solchen Menschen abgeben, ohne selbst zu so einem Menschen zu werden - denn sonst wäre man früher oder später nicht mehr in der Lage, so eine Art von 'Beruf' auszuüben.
Aber noch einmal zusammenfassend für ihn: Es war also dieses moderne Hotel gewesen, von Anfang an? Das mit dem erstaunlich viel verarbeiteten Stahl und Glas? Was für ein Zufall. Hei hätte sich vor den Kopf schlagen können - es war doch irgendwie bezeichnend. Tatsächlich war ihnen ja auch aufgefallen, dass die 'alte' Gaststätte, die von der Erbin dieses alten Clans geführt wurde, ziemlich den Bach runter ging... seit dieses neue Ding da stand. Und da hatten sich jede Menge Arbeiter getummelt. Er hätte vermutlich gleich mal auf den Gedanken kommen können, das Hotel ein wenig mehr zu durchleuchten. Versäumisse an jeder Ecke - Hei hoffte, dass seine Mitstreiter ihm das verziehen und zog eine leicht säuerliche Miene, als der Kerl abzog. Aber in diesem Moment fiel ihm auch wieder ein, warum er am vorigen Tag so schnell aus dem Gasthaus verschwunden war. Diese schwarzen Augen... der Kerl war verdächtig, aber nur, weil jemand seltsame Augen hatte, konnte man ihn nicht gleich eines Verbrechens bezichtigen. Der Tatsumaki schwieg einen Moment, auch auf die Frage des Kajiyas. Tja, sollten sie? Er wusste es nicht genau. Was war der Auftrag der Mission gewesen? Herauszufinden, was vor sich ging, Bericht erstatten. Maßnahmen ergreifen, ja, aber nur, wenn das auch zum Anforderungsprofil passte. War das zu viel für sie? Hei strich sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht und nickte dann. "Nun, wir müssen sowieso auf diesem Weg zurück. Wir haben hier nichts mehr verloren... wir machen uns auf den Weg in Richtung Konoha, und machen einen Zwischenstopp bei diesem... Hotel. Wir sehen uns um. Wie gut, dass ich zwei Spezialisten in meinem Team habe." Der Tatsumaki lachte leise, schien eigentlich gar keine so schlechte Laune zu haben. "Einen, der Metall im Blut hat, und eine Späherin der Extraklasse." Erst hatte er sagen wollen: Eine, dessen Fähigkeit man schon einmal als Spannergan bezeichnet hatte. Aber das ließ er dann doch lieber. "Ich hoffe, ihr seid noch nicht allzu müde. Wir gehen, Pause können wir dann da machen - oder da in der Umgebung. Immerhin scheint das Wetter einigermaßen stabil zu sein... kein Sturm mehr."

Die Beschreibung des Weges kann sich wohl gespart werden: Mari, Himitsu und Hei waren alle nicht mehr wirklich auf der vollen Höhe. Egal, wie man sich vielleicht gab - so ein Tag zehrte an einem, das war keine Frage und das wusste er auch der Tatsumaki. Von der Kälte der Miene und der seltsamen Luft da unten über die Schmelzöfen und die ganze Aufregung über die verschiedenen Eigenarten dieser Miene... es war jetzt nicht so, als hätten sie bis aufs Blut gekämpft. Aber manchmal war es schwieriger, Detektiv zu spielen... es gab keinen eindeutigen Feind, den man bekämpfen konnte. Das war es vielleicht, was manchmal als asymmetrische Kriegsführung bezeichnet wurde. Sie wussten nicht, gegen was sie kämpften, mussten es aber abschalten. Und hatten dabei eigentlich nur traditionelle Mittel in der Hand. Kein besonders gutes Gefühl. Das Dreierteam kämpfte sich durch die finstere Nacht, aber trotz allem ließen sie nicht locker: Der Gedanke, diese Sache bald hinter sich zu haben, schien sie eigentlich alle anzutreiben. Und das war eine gute Sache. Als sie schließlich in Sichtweite des Hotels kamen, dämmerte es schon langsam. Kein Licht war zu sehen, aber der Himmel begann schon, sich in einem extrem dunklen Blau zu zeigen - nicht mehr pechschwarz. Hei seufzte leise, atmete einige Male kontrolliert durch. Solche Gewaltmärsche waren immer noch nichts für ihn. Klar, seine körperliche Leistung hatte sich in den letzten Monaten verbessert. Aber das hieß nichts, und auch Himitsu schien es nicht besser zu gehen. Allerdings war der Junge um einiges jünger als er und unerfahrener. Hei sah nachdenklich in Richtung des Hauses, fragte sich, was jetzt der Plan war. Sollten sie sich erst einmal hinein begeben? Um diese Uhrzeit keine so gute Idee. Tatsächlich sollten sie wohl warten, bis sie handfeste Beweise hatten - oder zumindest erfahren hatten, wie genau das hier vonstatten ging. "Wir warten hier", entschloss er und schnalzte mit der Zunge. "Entschuldigt, dass ich euch das zumute. Die Lieferung für Shiro sollte jetzt ungefähr losfahren - wird also in ein paar Stunden hier sein. Bis dahin müssen wir ein wenig Kräfte regeneriert haben - wer weiß, was da noch hinter steckt." Kurz schwieg er, dann sah er erst Mari, dann Himitsu in die Augen. "Wir müssen das ganze nicht gewaltsam einstellen. Shiro wollte vor allen Dingen erst einmal die Informationen. Wenn wir also auf unerwartet heftigen Widerstand treffen, metzeln wir uns hier nicht durch. Das sind trotz allem nur zivile Verbrecher. Im Zweifel maximal Bewusstlosigkeit." Der junge Mann mit den eisblauen Augen wartete kurz auf Bestätigung, dann wand er sich der Straße zu, auf dem die Lieferung erfolgen würde. Jetzt hieß es wieder einen Moment warten. War ja nicht so, als hätten sie schon genug gewartet...
 

Hyuuga Mari

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Die weißen Äuglein sahen dem Mann hinterher, der zufrieden mit dem Geld verschwand, dass Mari ihm soeben gegeben hatte. Im Gegensatz zu Himitsu, der sogar begann, ein Knurren von sich zu geben, verzog die Hyuuga keine Miene bei den Anblick. Nein, sie mochte solche Leute nicht. Sie hatte auch nie Lust gehabt, mit geldgierigen Menschen zusammenzuarbeiten, doch was sollte man machen? Es ging eben nicht anders. Und zugegeben stellte das Geld, das sie dem Minenarbeiter gegeben hatte, für die Braunhaarige kein Vermögen dar, es war zu verkraften. Was nun allerdings von viel größerem Interesse war, war das weitere Vorgehen der Gruppe. Sollten sie zu dieser hochmodernen Gaststätte zurückkehren, die sie am Tage zuvor kennengelernt hatten? Eindeutig führten die Spuren dorthin, allerdings war es schlussendlich die Entscheidung des Teamleiters, was er von der Sache hielt. Auch der Kajiya stellte die Frage, allerdings im Gegensatz zu Mari laut, so dass Hei es auch verstehen konnte. Dieser überlegte einen Augenblick und kam dann zu dem Ergebnis - sie gingen dorthin. Shirogakure hatte die Genin zu dieser Mission geschickt, um Informationen zu sammeln und natürlich im besten Falle das, was falsch lief, wieder gerade zu rücken. Um das zu erfüllen, musste das Team zurück zu der Gaststätte, daran führte kein Weg vorbei. Außerdem lag das Gebäude ohnehin auf ihrem Rückweg, daher mussten sie nicht einmal einen Umweg einschlagen, um es zu erreichen. Na schön, wie der Teamleiter wünschte. Der Weg gestaltete sich wenig spektakulär, was Nichts daran änderte, dass es an den Kräften zerrte. Zwar hatten die Jugendlichen kurz zuvor eine Pause vor dem Hochofen eingelegt, diese allerdings ohne wirklichen Schlaf. Es machte sich bemerkbar, nach diesem allgemein anstrengenden Tag auch noch eine solch lange Strecke zurücklegen zu müssen, ohne auch nur ein paar Minuten die Lider senken zu können. Die Hyuuga seufzte stumm - das Geschäft des Ninja. Nicht immer einfach und noch seltener komfortabel. Man musste sich mit dem zufrieden geben, was sich ergab - und das hieß heute eben, ein wenig länger auf den Beinen zu sein, als sonst. Stellte zum Glück aber nicht automatisch die Regel dar, zumindest eine kleine Hoffnung. Hm. Wie es wohl dem Suna-Nin und dem Kajiya ging? Die beiden waren körperlich ja nicht unbedingt genauso fit wie die trainierte Taijutsuka, die hatten mit der momentanen Situation vermutlich noch mehr zu kämpfen als sie selbst. Umso schöner war es, kurz vor dem Morgengrauen die Gaststätte auszumachen, die sie gesucht hatten. Sie sah an sich immer noch genauso aus wie vorher, allerdings betrachtete man das Gebäude jetzt vermutlich automatisch aus einem anderen Licht, da man wusste, dass dort irgendein krummes Ding gedreht wurde. Bevor sie vor den Türen angekommen waren, entschied sich der Teamleiter dagegen, sofort im Inneren aufzutauchen, sondern eher draußen zu verweilen und auf die Lieferung zu warten. War auf jeden Fall ein klügerer Einfall - sicherlich wäre es einfacher, zu sehen, wo genau das Metall verschwand, wenn die Anwesenden nicht wussten, dass Ninja hier herumliefen.

Na, also noch einmal ein paar Stunden dumm herumsitzen und Däumchen drehen, so im Prinzip. Die Hyuuga beschwerte sich nicht, gab es nach der langen Reise eine Möglichkeit, wieder vollkommen zu Kräften zu kommen - und zumindest ansatzweise die Tatsache zu verdrängen, dass sie bisher nicht zum Schlaf gekommen waren und es vorerst auch nicht kommen würden. Gut, ein klein wenig mehr Action wäre auch nicht schlecht, war Mari von ihren bisherigen Missionen anderes gewohnt - aber man konnte sich nicht immer aussuchen, wo der Schwerpunkt eines Auftrages lag. Manchmal war es der Kampf, manchmal die Spionage. Je nachdem, musste man sich damit arrangieren. Sonderlich viel sprachen die Kollegen auch während dieser Wartezeit nicht miteinander, sie konzentrierten sich eher darauf, jeder für sich bereit zu sein, falls es vielleicht noch zum Ernstfall kommen würde. Die Sonne zeigte sich in der Zwischenzeit endlich wieder am Horizont, das dunkle Blau wurde allmählich verdrängt und zumindest der Morgen gestaltete sich relativ friedlich. Kein weiterer Regen oder auffallend kalter Wind, der sich den Weg unter die Kleidung suchte. Da war den Genin zumindest der Wettergott gut gesinnt. Irgendwann machte sich das Geräusch von miteinander sprechenden Leuten und Karren bemerkbar, die über den steinigen Pfad geschoben wurden - Zeit für die Genin, zu verschwinden. Der Tatsumaki gab das Zeichen, dem Himitsu und Mari folgten, was soviel bedeutete, wie ’Ab in die Büsche’. Bedingt dadurch, dass die Ninja sich versteckt hielten, fielen sie den Minenarbeitern nicht weiter auf, die in ihre Arbeit und ihren Gesprächen vertieft waren. „Diese Ninja haben’s auch aufgegeben, was?“, konnte man hören, wenn man die Ohren spitzte. Ein Anderer nickte und lachte. „Tja, gab aber auch Nichts zu finden. Wir machen unsere Arbeit gut, verdammt!“ Hm, hörte sich nicht so an, als würden die alle unter einer Decke stecken. Hatte der Informant sie vielleicht angelogen und hier verschwanden gar keine Materialien? Merkwürdig. Trotz dieser Verunsicherung hielten sich Mari und ihre Kollegen auch weiterhin verdeckt und verfolgten die Ankunft der Männer an der Gaststätte - der festgelegte Ort für die Mittagspause, so schien es. Bevor sich die Minenarbeiter allerdings durch den Haupteingang ins Innere begaben, schoben sie ihre Karren an einem seitlichen Pfad entlang zur Rückseite des Gebäudes. Die Ninja folgten dieser Spur, indem sie sich außerhalb des Pfades ebenfalls hinter das Konstrukt begaben. Dort gab es eine Scheune - na, eher ein moderner Lagerraum - in den die Karren geschoben wurden. Natürlich, irgendwo mussten die Materialien untergebracht werden, solange man seine Pause einlegte und ein wenig entspannte. Mit in den Empfangsraum konnten die Karren schlecht genommen werden. Von hier aus musste nun Mari mit ihrem Byakugan aushelfen, denn durch die Wände konnte man schlecht gucken, ohne ein entsprechendes Doujutsu zu besitzen. Der Großteil der Minenarbeiter machte sich ohne Umschweife auf den Weg, in den Hauptsaal der Gaststätte zu kommen, nur drei von ihnen blieben noch im Lagerraum zurück, warteten und sprachen etwas miteinander, was die Hyuuga nicht verstehen konnte. Hm, wahrscheinlich sollte sie versuchen, sich Lippenlesen beizubringen. Es wäre eine perfekte Ergänzung zum Byakugan, mit Sicherheit. „Drei sind im Lagerraum geblieben. Sie warten auf irgendetwas“, informierte die Braunhaarige flink die beiden Partner, die nicht den gleichen Ausblick hatten wie die 16-Jährige. Dann veränderte sich allerdings etwas an der Szene. Nicht der Mann mit den schwarzen Augen tauchte auf, bevor man das dachte, sondern eine Frau mit blonden Haaren, etwa bis zum Kinn geschnitten. Diese sah sich die einzelnen Karren an, wandte sich an die drei Minenarbeiter und nickte. Danach nahmen die Männer zwei der Karren, die sie selbst transportiert hatten, und fuhren mit ihnen in einen weiteren Raum, der hinter der eigentlichen Lagerhalle stand. Dort legten sie einen guten Teil ihrer Ware in eine große Holzbox, bevor sie wieder zurückkamen, Geld in die Hand gedrückt bekamen und nun ebenfalls zu ihrer Pause aufbrachen. Mari nickte. „Die scheinen nicht alle involviert zu sein. Die drei Kerle haben ihre Karren in einen Raum hinter der Halle geschoben, das Erz in eine Kiste gelegt und dafür von einer blonden Frau Geld bekommen. Das ist mit Sicherheit das, wovon unser Informant gesprochen hat. Sie geben nicht alles her, wohl aber einen guten Teil.“ Da die Szenerie vorerst beendet war, löste die Hyuuga ihr Byakugan auf und sah zu Himitsu und Hei. „Beweise haben wir nun. Was sollen wir machen? Stürmen und sehen, wie die Leute reagieren? Diese blonde Frau ist vielleicht die Besitzerin von dem Laden, wer weiß.“
 
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Die Lösung dieses Falls rückte näher, so nah, dass der Kajiya bereits innerlich brannte. Daher waren die Worte seines Teamleiters nur schwer für ihn zu ertragen. Hei meinte, es wäre besser noch abzuwarten, Beweise zu sammeln, nichts zu überstürzen. Und damit hatte er natürlich voll und ganz recht. Sie mussten sich zu erst vergewissern, ob ihre Informationen richtig waren und wenn ja, wie viele in dieser Geschichte wirklich involviert waren. Dennoch, der junge Genin konnte bereits das Kribbeln am ganzen Körper spüren, das innere Feuer, den Rausch des Sieges, das Gefühl des Hochmuts. Es war wunderbar, erhaben über alle anderen Empfindungen. Zu spüren, dass man einen Schritt voraus war und das man bald erfolgreich nah Hause zurückkehren konnte. Doch bevor es so weit war, musste sie wieder den Weg zum Gasthaus zurück legen. Wieder hieß es marschieren, durch Staub und Wind, über Gras und Erde, unter Mond und Sternen, hinein in die Dunkelheit auf der Suche nach Licht. Der Weg war lang und hart, natürlich nicht länger und härter als der Weg zuvor, doch machte sich der mangelndes Schlaf und die andauernden Märsche langsam bemerkbar. Zumindest bei den körperlich nur mäßig trainierten Shinobi, zu denen Hei und er selbst zählten. Es war eine einzige Quälerei mit pfeifenden Lungen und schmerzenden Füßen, doch auch diese Strecke brachten sie hinter sich. Dann hieß es wieder warten, die Zeit vergehen lassen. Eine Beschäftigung für die der Blauschopf nicht gerade geboren wurde, war er doch einer, der lieber zur Tat schritt. In diesem Fall hatte er jedoch nichts dagegen. Vollkommen entkräftet in den Laden zu stürmen, wäre einfach nur unbesonnen und würde sicherlich seine Strafe mit sich ziehen. Also lieber Kraft tanken für den Fall der Fälle. Himitsu ließ sich nicht auf eine größere Konversation mit seinen Kameraden ein, sondern lehnte sich einfach entspannt gegen einen Baumstamm, ließ den kühlen Nachtwind den Duft der ihn umgebenden Blumen zu sich tragen und beobachtete dabei die Sterne. Dabei fiel ihm ein, dass es schon sehr lange her war, als er den Schatz des Himmels zuletzt betrachtet hatte. Denn Sterne betrachteten nur jene, die hofften. Die Fähigkeit zu hoffen hatte er verloren. Er wusste nicht wann und wo er sie verloren hatte, doch er musste sie wieder finden und vielleicht war sie ja irgendwo da oben. Warum das so wichtig war? Zu hoffen bedeutete eine Zukunft zu haben und was wäre eine Gegenwart ohne Zukunft? Es würde einfach nichts mehr Sinn machen. Jeder Augenblick, jede Tat, jedes Wort und jeder Gedanke wären gebannt unter dem Fluch der Sinnlosigkeit und somit auch das ganze Leben. Das Grünauge durfte diesen Zustand nicht gewähren länger anzuhalten, er musste ihm Abhilfe schaffen, er brauchte eine Zukunft in der er sich glücklich sehen konnte. Und mit diesen Gedanken schlief der tätowierte Genin ein, zumindest für eine Weile.

Mit dem ersten Sonnenstrahl erwachte er und das war keinesfalls zu spät, denn noch war nichts geschehen. Je mehr Sonnenlicht zur Erde fand, desto größer wurde jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass bald etwas passieren würde. Das genügte dem Schmiedelehrling als Motivation, um wach zu bleiben und so richtete er sich mit einem lauten Gähnen auf. Der Kajiya war noch nicht ganz fit, da bekam er schon die Anweisung sich hinter einem Busch zu verstecken. Nun passierte also tatsächlich langsam etwas. Die Pforten des unseriösen Gasthauses öffneten sich nun und die ersten Minenarbeiter traten hinein. Bereits anhand der Gespräche, die sie belauschen konnten, erweckte es den Eindruck, dass nicht alle Minenarbeiter in die lokalen Machenschaften des Wirtshauses verwickelt waren, geschweige denn davon wussten. Mari bestätigte schließlich diese Annahmen, indem sie mit ihren Doujutsu durch das Gestein dieses Schmugglernestes wandern ließ und tatsächlich einzelne Minenarbeiter beobachtete, wie sie ein gutes Stück der Lieferung eine blonde Frau abgaben. Das machte die Sache komplizierter. Natürlich war es gut zu wissen, dass nicht alle in diesem Gebäude unter einer Decke steckten, allerdings wäre die Sache einfacher gewesen, wenn sie bei ihrem Vorgehen nicht Kriminelle von Nichtkriminellen trennen müssten. Nun denn, nach etwas Gedenkzeit entschied sich ihr Teamleiter dafür, den Schuppen erneut einen Besuch abzustatten und vorerst kein größeres Aufsehen zu erregen. Umso besser, der Genin hatte sowieso Hunger und bei der Gelegenheit konnte er sich vorher noch etwas zu Essen bestellen.

Die Türen des Gasthauses schlugen laut auf, sodass sie alle Blicke zu sich zogen. Zunächst geblendet von den Strahlen der hereinfallenden Sonne, konnte man nach und nach die blauen Haare Himitsus erkennen, der breitbeinig in der Tür stand und bereits eine Kellnerin ins Visier genommen hatte. "Einen Tisch für drei Personen und einen Teller gebratene Nudeln bitte!" Die Stimme des Genins hallte deutlich durch den Raum. Die Aufmerksamkeit, die er und seine Kameraden bekamen, äußerte sich vor allem in zwielichtigen Blicken und dauerhaften Getuschel, was allerdings nichts daran änderte, dass sie zügig einen Tisch zugestellt bekamen. Recht kuschlig und angenehm in einer Ecke, in der auch einen hübsches großes Gemälde von einen alten Fürsten hing. Wären sie wegen weniger wichtigen Angelegenheiten hier, würde sich ein näherer Blick darauf sicher lohnen. Leider hatten sie jedoch weitaus wichtigeres zu tun, als ein Gemälde zu bewundern und so streifte Himitsu stattdessen mit einem Blick durch den gesamten Raum. Die Rolle des leisen und unauffälligen Spions passte wie bewiesen nicht zu ihm und so hoffte er, dass er zumindest mit seiner Art mehr von Mari und Hei ablenken konnte. Die Augen vieler Gäste hier, gaben eine deutliche Botschaft, sie waren auch hier nicht gerne gesehen. Doch Himitsu suchte hier nach einem paar ganz bestimmten Augen. Jedoch blieben diese verborgen oder befanden sich vielleicht auch garnicht hier. Weder die pechschwarzen Augen des mysteriösen Mannes, noch die blonden Haare der Frau, die die Waren an sich nahm waren sichtbar. So widmete sich das Grünauge erstmal seinen Nudeln. Sie waren heiß, lecker und gut gewürzt. Zu schade, das er sich daran verschluckte und fast ausspuckte, als er das weißhaarige Schwarzauge schließlich den Raum von einen Nebenzimmer aus betreten sah. Mit einem gewaltigen Hustanfall beugte sich Himitsu vor und gab Mari ein Zeichen, schnell auf seinen Rücken zu klopfen. Eile war geboten, denn bereits jetzt ging es um Leben und Tod.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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'Ab in die Büsche' war ein auf diese Situation vermutlich sehr passendes Motto. Himitsu, Mari und Hei verschanzten sich nach einigen ruhigen Stunden in den Büschen, als endlich ihre 'Beute' auftauchte. War ja nicht so, als würde das nicht auch langsam mal Zeit werden... Hei hatte die Zeit mit Regeneration verbracht, aber das hatte nur unwesentlich etwas gebracht. Das Problem? Eindeutig der Schlafmangel. Klar, als Shinobi sollte man das durchhalten und das tat der Tatsumaki ja auch, aber er mochte Schlaf einfach zu gerne, um ihn nicht zu missen. Sie beobachteten, wie der Karren hinten in das Hotel einfuhr - da stellte man die Dinger wohl ab, wenn man hier vorfuhr. Hm. Er sah zu Mari, die jetzt als einzige noch irgendeinen Überblick hatte und legte den Kopf ein wenig schief. Es dauerte einige Minuten, dann aber ließ sie ein paar Informationen springen, die auch etwas brachten. Klar, lag nicht an ihr, sondern daran, dass so etwas halt nicht eben immer mal so schnell ging. Und diese Informationen waren verdammt gut - beziehungsweise reichten sie schon aus, um diese Mission endgültig abzuschließen. Das war schon einmal gut. Blonde Frau, die den Kerlen Geld für die Ware gab, die sie abzweigten. Und wenn man davon ausging, dass 'eine Kiste' nicht allzu klein war, konnte man sich vorstellen, dass die Lieferungen, die letztlich bei Shiro ankamen, nicht so groß waren ,wie es benötigt wurde. Eisen wurde halt überall und immer gebraucht - auch im anschaulichen Feuerreich, wo vieles ja noch traditionell gehalten wurde. Stürmen hielt Hei also nicht für eine gute Idee, jedenfalls nicht mit offenen Karten. Aber durchaus konnte man mal nachsehen, ob diese Blonde vielleicht in Reichweite war und man sehen konnte, dass man sie aus dem Verkehr zog - oder so. Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, nickte dann allerdings. "Nicht stürmen, aber wir gehen rein. Die werden sich schon nicht zu sehr beschweren, aber wir wissen auch, dass das viele Bergleute sind. Wenn die alle zumindest im Prinzip wissen, dass da etwas 'schmutziges' abläuft, werden die wohl nicht unbedingt freundlich sein. Also lass es uns mit Gefühl machen, damit im Notfall Shiro mit der Information überhaupt noch etwas anfangen kann." Er lächelte schmal, da flitzte Himitsu auch schon los. Etwas verdutzt sah er zu Mari. "Nun, wie auch immer: Ist der vorher schon so gewesen? Er muss trotzdem lernen, zuzuhören...", brummte er und grinste leicht, als er Himitsu folgte, der in vollendeter aufmerksamkeitsanziehender Manier die Tür aufschlug und sich breitbeinig in die Tür stellte. Sah sowieso witzig aus, weil er ja jetzt körperlich nicht unbedingt beeindruckend aussah. Eins war schon mal klar, jeder in dem Raum sah jetzt zur Tür. Hei hatte das Bedürfnis, sich die Hand vor das Gesicht zu schlagen, aber... egal. War auch nicht so wild. So wussten die Kerle eben halt, dass sie da waren, und zwar alle. "Soviel zu dem 'Gefühl'", murmelte er, während sie sich in eine Ecke setzten. "Bratnudeln zum Frühstück? Du hast einen seltsamen Geschmack, Himitsu-kun", stellte er fest und sah sich um. Kein Kerl mit schwarzen Augen? ... Doch, anscheinend schon, und das genau in dem Moment einige Minuten später, als Himitsu gerade wieder am schlingen war. Und dabei ging er fast drauf. Mit einem ordentlichen Schlag löste Mari aber dieses Problem und Hei warf ihr einen amüsierten Blick zu. Es war kein freundlich-entspannter Schlag gewesen, aber naja, das zeigte immerhin, dass sie ihn nicht 'verlieren' wollte. Wieder einmal fasziniert sah Hei weiter zu, wie die Nudeln im Sekundentakt weniger wurden.

Allerdings gab es auch etwas anderes, was ihm Sorgen bereiten musste. Das Schwarzauge war ja aufgetaucht und war jetzt auch auf die kleine Gruppe Shinobi aufmerksam geworden. Er kam näher und Hei hatte jetzt auch kurz Zeit, die Schwertscheide an seiner Hüfte zu bemerken, aber das wurde alles übertüncht von der überwältigenden Kälte der Augen, die nahezu tot schienen. Er stapfte zu dem Tisch, schien Hei im Visier zu haben. Und der Eindruck täuschte nicht, er stand vor dem Tisch, packte Hei am Schlawittchen und zerrte ihn sogar ein Stück hoch. Was ging denn jetzt ab? "Endlich habe ich dich gefunden... du miese, kleine Ratte", knurrte der Mann, und seine Stimme war so kalt wie seine Augen. Dieser Mann hatte nichts an sich, was einen an 'Liebe', 'Hoffnung' oder irgendwas mit Wärme assoziieren ließ. Er starrte Hei ins Gesicht, in dessen Augen sich nur Irritation und vielleicht auch ein wenig Furcht mischte. Es war ja nicht so, dass er ungewöhnliche Augen noch nie gesehen hatte, aber das hier war kein Bluterbe. Die Finsternis schien aus dem Mann selbst zu kommen. Der ließ ihn aber plötzlich los, klopfte die Hände aneinander ab, schüttelte den Kopf. "... du bist es auch nicht. Was ist nur los in diesem Land?" Er sah auf Himitsu und Mari herab, kniff die Augen leicht zusammen, als er die hellen Augen der Hyuuga entdeckte. Ausdruckslos zog er sich einen Stuhl heran, setzte sich an den Tisch. "Du bist schon der zweite Kerl, den ich treffe, der genauso aussieht wie jemand, den ich suche. Aber du bist es nicht." Er sah Hei an, der nicht so ganz wusste, was er dazu sagen sollte. So standard war seine Erscheinung doch nicht, oder? "Der andere war ein Kerl namens Yami. Dann bin ich der Spur gefolgt, die mich hierhin brachte... aber du bist auch nicht er." Nachdenklich schien das Weißhaar ja zu sein, dann lehnte er sich zurück, kniff die Augen zusammen. "Ihr seid ja noch Kinder. Dieses Land hat wirklich nicht viel zu bieten. Warum seid ihr hier?" Seine erbarmunglosen Augen zwangen Hei nahezu zu einer Antwort. Die Aura dieses Mannes presste sie zusätzlich aus ihm heraus. "... Eisenhandel, Schmuggel, Verdachtsmomente", fasste Hei in knappen Worten zusammen, weil er mehr nicht sagen wollte. Vermutlich hatte er noch nie so knapp eine Antwort formuliert. "Ach, diese Sache. Ihr seid jetzt erst darauf gekommen? Diese Idioten hier denken, sie hätten es wunderbar vertuscht, dass sie Schwarzmarktgeschäfte machen und das Eisen in eurer schönen Stadt für das Doppelte weiterverkaufen, weil es einfach benötigt wird. Oh, der Laden hier ist auch davon finanziert." Der Mann lachte ein überhebliches Lachen, schien sich überhaupt nicht dafür zu interessieren, dass er hier in eine Runde hineinkam, die ihn eigentlich nichts anging. Und zu allem Unglück sah Hei, dass sich flüsternderweise die Nachricht, dass das Weißhaar hier interne Informationen weitergab, verbreitete. Er musste schnell handeln. "Gibt es da noch mehr, was es zu wissen gibt?", fragte er schnell nach, und der Mann starrte ihn kurz nachdenklich an, fast als würde er sich fragen, wieso diese Made überhaupt noch etwas zu sagen hatte. "Nein, nein. Das sind Angsthasen und Machos, nichts besonderes. Die blonde Gastwirtin hat etwas im Schädel, sonst niemand hier. Sie ist die Ursache, die ihr sucht." Er verschränkte die Arme, Thema beendet. Aber jetzt kam Bewegung in die Sache, die grobschlächtigen Arbeiter, die sich hier offenbar in ihrer Integrität bedroht fühlten, standen auf und kamen zu dem Tisch, pöbelten rum, und 'wagten' es sogar, den Weißhaarigen anzufassen. Dieser seufzte, stand dann auf und verpasste einem der Kerle eine Faust, die ihm die Nase brach und zu Boden schickte. Weniger als eine Sekunde später hatte der Kerl eine Klinge am Hals, die der Mann mit den schwarzen Augen in die Haut drückte und so ein wenig Blut aus der empfindlichen Stelle herausfloss. "Wag. es. nicht. noch. einmal", knurrte der Weißhaarige, Hass und Wahn blitzten in seinen Augen auf. "Dreckiger Bastard", knurrte er, als sie sich wieder verzogen - aber Hei sah, dass noch nicht aller Tage Abend war. Die sammelten doch nur ihre Kräfte, oder? Das Weißhaar aber stand jetzt neben dem Tisch, ließ die lange Klinge wieder in ihrer Scheide verschwinden. "Also, holt euch die Wirtin, und dann habe ich noch eine... Bitte an euch, wenn ihr fertig seid. Ich warte draußen... lasst euch nicht zuviel Zeit." Das Wort, wie der Mann 'Bitte' aussprach, war nicht gerade angenehm, aber er hatte sich ihnen gegenüber noch nicht feindlich verhalten, also war Hei zumindest gewillt, sich anzuhören, was er zu sagen hatte. "Hime? Wo ist sie? Wir haben genug gegen sie in der Hand, um sie temporär festzunehmen und vorläufig abzuführen."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Lange Rede, kurzer Sinn: Sie gingen rein. War verständlich und musste nicht ellenlang wiederholt werden. Drinnen angekommen machte Himitsu zuerst breitbeinig darauf aufmerksam, dass die Ninja anwesend waren und bestellte sich im gleichen Atemzug einen Teller gebratene Nudeln. Die bisherige Mission war lang gewesen ohne wirkliche Möglichkeiten, den Magen zu füllen - wer konnte es dem Kajiya da verübeln, dass er endlich ein richtiges Essen bekommen wollte? Die Genin setzten sich, bekamen allerdings den einen oder anderen abwertenden Blick ab. Sie waren nicht gerne gesehen, keine Frage. Musste man sich davon provozieren lassen? Natürlich nicht. Himitsus Gericht kam an, der Junge verschlang es förmlich und die weißen Seelenspiegel Maris sahen sich fast schon gelangweilt um. Wann konnten sie endlich zuschlagen? Ihre Motivation für diese Mission verflog allmählich, eigentlich war die Hyuuga einfach nur noch froh, wenn sie endlich wieder Zuhause ankommen würde. Na schön, ein bisschen musste sie noch durchhalten. Irgendwann tauchte auch der weißhaarige Kerl mit den schwarzen Augen wieder auf, der bereits bei der letzten Ankunft in diesem Gasthaus auf sich aufmerksam gemacht hatte. Himitsu verschluckte sich förmlich, als er in die schwarzen Augen sah und Mari brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was der 13-Jährige von ihr wollte. Sie sollte auf seinen Rücken klopfen? Na schön… die 16-Jährige holte aus und schlug einmal kräftig zu. Selbst wenn sie kein Kraftprotz war, das sollte der Kollege gespürt haben. Auch die Begegnung mit dem Schwarzauge sollte nicht in allzu großer Länge wiederholt werden, denn im Prinzip saß Mari die ganze Zeit nur unbeteiligt an der Seite, während Hei sich dazu hinreißen ließ, ein Gespräch mit dem Kerl anzufangen. Klar, Mari hatte sich für einen Kampf bereit gemacht, als der Weißhaarige ankam und Hei sogar packte und hochriss - doch die Situation entschärfte sich genauso schnell, wie sie entstanden war. Der suchte wen, der aussah wie der Tatsumaki. Und ein Typ namens Yami war auch schon dieser Verwechslung zum Opfer gefallen? Klar, Mari wusste, um wen es sich handelte. Kusagakure - letzte Mission. Dann kam es noch zu einer Aktion, in der dieser Fremde förmlich bewies, dass er nicht irgendjemand war. Die Minenarbeiter waren nicht froh darüber, dass dieser Weißhaarige den Ninja Informationen über den Erzschmuggel lieferte und griffen ihn an. Vielleicht setzte der Kerl ein wenig zu dick auf bei seiner Verteidigung, als wolle er sich besonders präsentieren - aber was war Mari schon, dass sie dies laut hätte beurteilen können. Sie ließ es umkommentiert geschehen und als der Suna-Nin sich an seine Kollegin wandte und darum bat, nach der blonden Frau Ausschau zu halten, machte sie das einfach. Punkt.

Auch dies hätte man nun lange ausschreiben können, war aber nicht nötig. Das Byakugan fand schnell, was es suchte - die Frau befand sich in einem Hinterzimmer. Und da die Minenarbeiter noch immer perplex waren, da dieser weißhaarige Kerl einem ihrer Kollegen eine Klinge an den Hals gehalten hatte, war es auch nicht sonderlich schwer für die Genin, zu ihr zu gelangen. Als die Ninja den Raum stürmten, war dort nicht nur die Blonde zu finden, sondern auch drei Minenarbeiter, die wohl mitten in ihren Verhandlungen mit der Besitzerin des Gasthauses standen. Die Frau fühlte sich ertappt und schien sofort zu wissen, worum es ging - und sie schickte die drei Minenarbeiter los, um sie, die Verhandlungen und vor allen Dingen das Geld zu beschützen. Jetzt hatte Mari aber wirklich keine Lust mehr - das konnte nicht ihr ernst sein! Die Adern um die Seelenspiegel der Hyuuga wurden schlagartig sichtbar und sie schoss in einer für normale Menschen kaum nachvollziehbaren Geschwindigkeit nach vorne. Sie brauchte nicht mehr als ihre beiden Zeige- und Mittelfinger, um einen Minenarbeiter nach dem Anderen auszuschalten. Sie fielen einfach um wie die Fliegen. Die Macht des Jyuuken? Natürlich. Beim letzten Arbeiter angekommen, wurde für Himitsu und Hei noch einmal ansatzweise ersichtlich, wie schnell und geschickt sich Mari tatsächlich bewegen konnte. Ihre Hände schossen nach vorne, trafen den Minenarbeiter an mehreren Stellen am Körper, immer wieder - bis auch er umfiel. Die lebten noch, keine Sorge - sie waren nur vorerst zu keinen größeren Kampftaten fähig. „Würden Sie dann endlich mit uns kommen? Wir haben genug Beweise dafür, dass hier Erz geschmuggelt wird, das eigentlich direkt nach Shirogakure geliefert werden soll. Sie können es sich aussuchen - entweder, Sie kooperieren oder wir müssen Sie genauso zu Boden schlagen, wie ich es eben mit ihren Minenarbeitern getan habe. Auf die eine oder andere Art und Weise werden Sie mit uns nach Shirogakure kommen.“ Es war eine Weile still, doch am Ende senkte die Besitzerin des Gasthauses ihr Haupt und gab sich geschlagen. Und das war es jetzt gewesen? Dafür waren die Genin durch diese komplette Mine gelatscht? Hin und Zurück? Hatten keinen Schlaf bekommen und kaum Essen? Das war ein schlechter Scherz, über den die Hyuuga sich besser keine größeren Gedanken machte. Da war aber noch etwas gewesen, wie der Braunhaarigen nun wieder einfiel. Auch wenn Mari keine Teamleiterin war, so bat sie Himitsu darum, der Dame die Arme auf dem Rücken zu fesseln, damit sie in Ruhe und ohne Probleme nach Shirogakure abgeführt werden könne. Während der 13-Jährige dieser Aufgabe nachkam, wandte sich die Hyuuga noch einmal an Hei. „Es hat mich übrigens gewundert, dass du diesem weißhaarigen Kerl so einfach davon erzählt hast, warum wir hier sind. Das war ziemlich dumm, auch wenn es scheinbar noch einmal gut gegangen ist. Der Typ hat dich angegangen, ganz gleich ob er im Nachhinein von irgendeiner Verwechslung sprach. Wir wissen Nichts über ihn und sonderlich vertrauenserweckend scheint er nicht zu sein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „So wie du aussahst, willst du dich jetzt gleich auch noch draußen in aller Ruhe mit ihm treffen und eine Unterhaltung führen. Das passt nicht zu dir, eigentlich bist du vorsichtiger. Weder schulden wir diesem Mann etwas, noch scheint sein Kram uns etwas anzugehen. Die Informationen, die er uns über die Gasthausbesitzerin gegeben hat, hatten wir auch schon vorher. Ich habe herzlich wenig Lust, mich in irgendeine Sache von einem Fremden hineinziehen zu lassen. Der hat mit Sicherheit Dreck am stecken.“ So, dann war das auch noch einmal klargestellt worden. Leider änderte das Nichts mehr daran, dass die Genin um ein kurzes Treffen kaum herumkommen würden, wenn der Weißhaarige es darauf anlegte. Er war draußen, wie er gesagt hatte. Und Mari hatte gesehen, wie schnell er war. Wenn er mit ihnen sprechen wollte, würde er das tun. Aber die Hyuuga wollte, dass der Teamleiter zumindest wusste, was sie davon hielt - so allgemein.
 

Tatsumaki Hei

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Hm, jetzt ging Mari aber ab. Sozusagen. Tatsächlich schien die junge Frau jetzt nicht mehr die Engelsgeduld zu haben und irgendwie konnte Hei das ja auch verstehen. Die Sache ging jetzt schon wieder viel zu lange und außerdem gab es keinen Grund mehr für sie, hier länger zu verweilen. Sie taten ja sogar mehr, als sie eigentlich mussten… und ob da noch mehr hintersteckte, nun, damit konnte sich jemand anderes befassen. Das war nicht mehr sein, nicht mehr ihr Problem. Sie stürmten also den Raum, Mari kümmerte sich ziemlich stoisch um die Angreifer und demonstrierte gleichzeitig noch ihr Jyuuken – schön anzusehen und sehr beeindruckend, aber Hei hoffte doch, dass die noch einmal aufstehen würden. Wahrscheinlich wussten die natürlich, worum es ging – aber das konnte niemand beweisen. Außerdem musste man sowieso immer nur die Wurzel herausziehen – aber war die Besitzerin des Gasthauses wirklich die Besitzerin? Hm. Naja, egal. Darum würde sich die Verwaltung kümmern. Beweisführung abgeschlossen. Weiter im Text: Mari verlangte in herrischem Tonfall – nahezu, aber das konnte sie gut – dass die Besitzerin jetzt direkt aufgab. Das war zwar wenig spektakulär, natürlich, aber wenn man ehrlich war… die ganze Mission war jetzt nicht sonderlich spektakulär gewesen. Also machte das gar nichts und Hei hatte auch nichts dagegen, dass seine erste Mission direkt ein langweiliger Erfolg war. Niemand, der sie verfolgte und töten wollte oder so einen Kram. Als Himitsu die Dame fesselte, wurde Hei von Mari angesprochen und ziemlich direkt kritisiert. Sie hatte ja Recht… seufz. Hei zog eine Schnute, seufzte dann tatsächlich leise. „Verzeih‘… ich dachte einfach, es wäre besser, ihm kurze Stichworte zu geben. Dass wir Ninja sind ist ja eindeutig ersichtlich, soweit, und wenn wir da um diese Uhrzeit absteigen, hat das einen Grund. Sich komplett zu verweigern hätte vielleicht noch Aggressionen geweckt, wer weiß… der Kerl hat ja offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Nachdenklich kratzte er sich am Kopf, nickte aber. „Du hast Recht, das war wohl ein Fehler. Nein, ich werde jetzt nicht noch ‚in Ruhe‘ mit ihm reden, aber ich habe das Gefühl, dass wir nicht darum herum kommen, ihn kurz anzuhören. Selbst, wenn wir es nicht wollen.“ Er sah zu Himitsu, der mittlerweile fertig war und lächelte leicht. Er instruierte den jungen Kerl, auf die Frau aufzupassen, während sie zurückgingen, und wand sich dann noch einmal Mari zu. „Außerdem muss ich sagen, dass mich das Ganze sehr gewundert hat. Er hat Yami gekannt – das ist doch kein Zufall. Und wenn es noch einen dritten Kerl gibt, der wie ich aussieht, dann ist das doch sehr seltsam. Als wenn ich aus ‚nem Baukasten stammen würde…“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, dann lachte er sogar leise. „Aber keine Sorge, wir gehen jetzt nach Hause. Nicht mehr und auch nicht weniger.“

Kurze Zeit später: Sie hatten sich entschieden, durch die Hintertür zu gehen. Wenn sie durch den normalen Raum abgehauen wären, hätte es vielleicht einen Tumult gegeben und bei so vielen Menschen, wie dort waren, würde es schwer werden, sich komplett zurückzuhalten, so wie Mari es eben gemacht hatte. Tatsächlich ging es so besser und als die Gruppe um das Haus herumschlich, um in Richtung Konoha zu laufen, wartete da der Weißhaarige auf sie, die Arme verschränkt, an der Wand gelehnt, die Augen geschlossen. Hei ging nicht extra auf ihn zu – wenn das Weißhaar etwas wollte, würde er schon kommen. Der aber öffnete seine Augen anscheinend kaum – das konnte man bei den schwarzen Löchern in seinem Gesicht auch schwer sagen – und warf Hei einen Umschlag zu. „Leite das an deine Verwaltung weiter, Junge. Ich bin es satt, diesem Land seine Geheimnisse selbst abzuringen. Ich hoffe, ihr habt ein paar… kompetente Kräfte bei euch im Hauptquartier.“ Mit diesen Worten verschwand er nach vorne, wieder in das Gasthaus. Anscheinend hatte er sich hier wohlgefühlt? Oder er nutzte die Chance, um den Laden selbst zu übernehmen. Beides kam Hei seltsam vor, aber egal. Den Umschlag hatte er mehr schlecht als Recht gefangen und betrachtete ihn skeptisch. „Seltsamer Vogel…“, murmelte er, hielt den Brief gegen das Licht, konnte aber nichts erkennen. „Nun, ich sehe mir den Wisch später einmal an, um zu sehen, ob man das der Verwaltung vorlegen kann. Vielleicht will er ja wirklich nur einen Auftrag aufgeben, und das kann die Verwaltung wohl gebrauchen.“ Er ließ den Brief in der Tasche verschwinden, deutete in Richtung Konoha. Jedenfalls dahin, wo irgendwo Konoha sein musste… sie hatten ja noch einen Weg vor sich, nicht? Und es würde mit der Gefangenen nicht einfacher werden. Die schien sich aber vorerst zu fügen. „Wir sollten uns etwas beeilen. Es zieht schon wieder ein Sturm auf... wir schlagen nochmal Lager in Konoha auf, wenn es nötig ist. Mit ihr…“ Er nickte zu der Schmugglerin. „…sind wir auch nicht schneller als sonst, eher langsamer. Könnte sein, dass wir uns einen Unterschlupf suchen müssen. Aber es ist noch früh, also lass uns mal testen, was die Beine noch so bringen.“ Nun, sie waren alle müde und nicht mehr ganz auf der Höhe, aber das passte schon. Und ehrlich, eine Dusche konnten sie auch gebrauchen…

Tatsächlich stellte sich der Weg nach Konoha nicht als das Problem heraus. Sie kamen gut voran, die Tusse spurte und Himitsu machte nicht schlapp. Himitsu? Nein, der war nicht das Problem. Hei ging es eher nicht so gut damit, aber er stellte sich nicht an und latschte brav mit, während Mari immer wieder etwas langsamer gehen musste, um nicht davon zu preschen. Das ließ Hei leicht lächeln, aber er hatte eigentlich sowieso viel mehr damit zu tun, nicht umzukippen. Schließlich kam Konoha in Sichtweite, aber der Regen hatte wieder eingesetzt, es blitzte und donnerte ab und zu, und die Schmugglerin fing an, sich zu beschweren. „Prinzessin, es wäre… vielleicht besser, wenn wir… wenigstens kurz irgendwo Pause machen und uns unterstellen…“, meinte Hei, atmete tief durch und seufzte, als ihm wieder ein Schwall Wasser ins Gesicht geschleudert wurde. Blöder Sturm!

Wir überspringen Himitsu erstmal, er ist darüber in Kenntnis gesetzt. Wir ziehen ihn erstmal mit. :3
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Shiro
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Shiro | Konoha
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[Ich wollte eigentlich noch auf Himitsu warten, aber da bisher keine weitere Rückmeldung von ihm kam und wir sowieso die Mission hiermit beenden, poste ich jetzt schon]


Sie würden nach Hause gehen, nicht mehr und nicht weniger. Mari nickte und hoffte, dass diese Aussage sich auch bewahrheiten würde. Die gesamte Mission hatte so schon lange genug gedauert und ziemlich geschlaucht - die Braunhaarige hatte keine Lust, sich jetzt noch mit den Problemen irgendeines mysteriösen Typen zu beschäftigen, der dachte, den Genin an die Gurgel gehen zu müssen und dann auch noch auf ihre Unterstützung setzte. Danke, aber nein, danke. Himitsu fesselte die Besitzerin des Gasthofes gekonnt und diese hatte beschlossen, keinen weiteren Widerstand zu leisten. Das hätte auch keinen Erfolg mehr gehabt. Zusammen verließen sie das Gasthaus durch eine Hintertür und wie die Hyuuga es befürchtet hatte, trafen sie dort erneut auf den weißhaarigen Mann mit den pechschwarzen Augen. Die 16-Jährige stellte sich schon darauf ein, ein anbahnendes Gespräch möglichst schnell zu unterbinden, doch zu ihrem Glück kam es gar nicht erst dazu. Der Fremde warf Hei einen Brief zu, kommentierte irgendetwas von einem Land und Geheimnissen und verschwand damit. Ein Auftrag für die Verwaltung? Na, solange Mari davon verschont blieb, meinetwegen. Irgendwie spürte sie, dass diese ganze Sache um den weißhaarigen Fremden ungut war - es brachte Probleme mit sich. Und ein sechster Sinn vermittelte der Braunhaarigen, dass sie sich nach Möglichkeit dort heraushalten sollte. Da nun aber auch dies erledigt worden war, konnte sich die Gruppe endgültig auf den Rückweg in Richtung Konoha machen. Auch wenn die ’Gefangene’ keinen Widerstand leistete, so musste man Rücksicht darauf nehmen, dass es sich bei ihr um eine einfache Zivilistin handelte. Ein humanes Tempo mit gelegentlichen Pausen musste also eingeschlagen werden, um sie nicht völlig an ihre Grenzen zu treiben.

Als die Genin in Nähe Konoha kamen, setzte ein Sturm ein. Regen fiel vom Himmel und peitschte den Anwesenden ins Gesicht. Kein Wunder, dass nicht nur die Schmugglerin bald anfing, sich zu beschweren, sondern auch der Teamleiter vorschlug, einen Unterschlupf zu suchen. Genau diesem Vorhaben kamen die Jugendlichen dann auch nach, ein Glück, dass Konoha selbst direkt um die Ecke lag. Sie beeilten sich, ins Dorf zu kommen und gingen in die erstbeste Raststätte. Da genügend Zimmer frei waren, wurde zusammen mit der Gefangenen eingecheckt und sich um das leibliche Wohl gekümmert. Die Besitzerin der Gaststätte wirkte eher noch dankbar, als dass sie die Möglichkeit zu einer Flucht benutzt hätte - ganz davon abgesehen, dass die Genin ohnehin ständig ein Auge auf sie hatten, damit zum Schluss nichts mehr schief ging. Da sich das Wetter über den Abend hin nicht hatte beruhigen wollen, machte die Gruppe die Nacht über Halt in der Raststätte, zum Schlafen wechselten sie sich ab. Eine Person musste stets wach sein, um auf die Schmugglerin Acht zu geben. Am nächsten Morgen brachen die Genin wieder auf und auch, wenn das Wetter noch immer von starken und kühlen Winden dominiert wurde, so hatte zumindest der Regen nachgelassen. Somit konnte die Strecke zurück nach Shirogakure absolviert werden, ohne weitere Pausen einzulegen.

Die Mission war endlich beendet, was Mari erst wirklich klar wurde, als sie die Schmugglerin vorerst in der Polizeistation des Dorfes abgaben und die jeweiligen Informationen an die Verwaltung übermittelten. Trotz der Hindernisse und der Tatsache, dass die Genin ständig von Punkt A nach B und zurückgeschickt worden waren, konnten sie einen Erfolg erzielen. Ungeklärt blieben die Dinge, die um Hikari geschehen waren, diese Attentäter, die entkommen waren und der weißhaarige Fremde, der in der Gaststätte gesessen hatte. Ob die beiden Vorkommnisse miteinander verbunden waren? Das würde sich zu einem späteren Zeitpunkt noch klären - vorerst hieß es, nach Hause gehen, die Strapazen der vergangenen Tage verarbeiten und danach frisch sein, um neue Aufträge annehmen zu können.


Mission beendet!
 
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