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Der Hafen von Kirigakure

Kinzoku Kenta

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Der altehrwürdige Hafen von Kirigakure - wie viel Erwartung ist mit diesem Ort verbunden, und tatsächlich, sie wird erfüllt! Während Soras eigene Hafenanlage sich vor allem durch nüchterne Funktionalität und effiziente Raumnutzung auszeichnet, mit der die Ingenieure der Allianz dem Meer Meter um Meter Rangierfläche für Schiffe abgetrotzt haben, ist der Hafen von Kiri historisch gewachsen, und wer ein bisschen tiefer blickt als an die mittlerweile auch recht modern gewordene Oberfläche aus gemauerten Stegen und professionell herumeilenden Dockarbeitern wird das auch rasch erkennen. Die Hafenanlage ist unglaublich breit und verschwenderisch, weil sie über die Jahrhunderte wechselnder Herrscher und wirtschaftlicher Verhältnisse wild durcheinander gerwuchert ist, und es ist auch bei klarem Wetter nicht unüblich, dass Anreisende den Hafen am Horizont erkennen - und links und rechts davon kein anderes Land. Und sie ist chaotisch - ein Teil von Kirigakures Fischereiflotte startet von diesem Haupthafen aus, aber ihre Anlegeplätze werden immer wieder von großen Stegen für Frachtkähne durchbrochen. Die Ladekräne stehen in allen möglichen und unmöglichen Entfernungen, mitten in die große Anlegefläche für Passagierschiffe ist eine schmale Einfahrt in ein historisches Trockendock stehengelassen worden ... und und und. Wenn man hier nicht heimisch ist, wird man sich fast sicher verlaufen, und tatsächlich ist es eine Hauptaufgabe der Hafenpolizei, die ratlos umherirrenden Reisenden an ihr Ziel zu lotsen ...

Der Militärhafen liegt "nebenan" - relativ betrachtet. Und ja, er ist weitaus organisierter - aber den bekommt ihr nur mit gutem Grund zu sehen, sonst dirigieren die Patrouillenboote euch schnell zurück ins Chaos!
 

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Kenta hatte über ihre Anreise - vielleicht wider erwarten - tatsächlich besseres zu tun als Shunsui zu mobben. Er ließ für den Beobachter zwar wenig Zweifel daran, was er von dem chronischen Stotterer hielt, aber dabei blieb es auch, und die Hauptaufmerksamkeit des Chuunin galt ihrer Mission. Er überflog die Papiere - auch die, die die anderen bereits bearbeitet hatten - ließ sich Bericht erstatten, und murmelte munter vor sich hin, während er Berechnungen auf Karopapier schrieb. "Es gibt keine richtige Formel für die Reisezeit eines Menschen, aber wir haben aus militärischen Schriften zumindest Erfahrungswerte, wie lange Kuriere im Schnitt pro Tag reisen und wie lang sie zwischen den großen Städten unterwegs sind ... ich denke das ist eine vertretbare Annäherung." hielt er fest, und verteilte auch Fahrpläne der relevanten Bahnstrecken sobald die anderen ihre Einarbeitung an den entsprechenden Fällen im kontinentalen Inland erledigt hatten. "... und für die Konstellation eines Shinobi mit entsprechender Geschwindigkeit und Vermögen, schwieriges Terrain zu bewältigen, haben wir interne Werte aus der Kommandozentrale." Schloss er den Gedanken knapp eine halbe Stunde später, nachdem er seine eigenen Schätzungen abgeschlossen hatte, und warf ein dünnes Büchlein mit Tabellen zentral auf den Tisch. "Habt ihr Reiserouten konstruiert? Dann fangt mal an die Szenarien zu berechnen. Ich kontrolliere das."

Und was man aus Akademiezeiten von Kenta an wildem Verhalten auch gewohnt sein mochte - was Mathematik anging, war er ein höchst konzentrierter Arbeiter und strenger Schulmeister. Er kontrollierte jede Zahl und jede Route, korrigierte Fehler mit einem mehr oder weniger missbilligenden Zungenschnalzen und rotem Stift, gab sachliche Kommentare wie man mit den Formeln richtig umging, und soweit er mit einer Vermutung zufrieden war übernahm er sie samt Zeit als farbige Linie auf die große Tafel. "Guut ... so wie sich das aktuell darstellt haben wir doch starke Hinweise darauf, dass unser Mörder sich bewegt wie ein Shinobi. Entweder er ist ein Abtrünniger, oder er hat zumindest die Möglichkeit auf entsprechende Unterstüzung zuzugreifen. Dass es sich im Wesentlichen um eine Einzelperson handelt, würde ich für den Moment unterstellen - einfach weil bisher in keinem der Fälle auch nur ein Verdächtiger existiert. Ich glaube einfach nicht dass von so vielen Tätern nicht mindestens einer die Sache vermasselt hätte ... das muss eine einzelne Person sein, die sich auskennt. Und die kommunizieren will." Kenta blätterte das Bild des Fragezeichens in einer seiner Akten auf. "Das Fragezeichen ... das hat Elemente einer Herausforderung. Man kann es auch als Kommentar zum gesamten Vorgang deuten, aber ich glaube, er möchte damit auch uns ansprechen." Kenta nickte langsam in Richtung des Fotos - als kommuniziere er mit dem Urheber. "Herausforderung angenommen ..." murmelte er - dann läutete die Schiffsglocke. Der Hafen von Kirigakure kam in Sicht.

"Oh. Na dann - packen wir besser, hm?" Sagte er in die Runde, und sprang auf, um damit loszulegen. "Unsere Freunde werden hier bleiben und das Boot bewachen, also könnt ihr die Ermittlungsunterlagen die ihr nicht dabei haben müsst erstmal hierlassen. Ich würde sagen wir schnappen uns schnell was zu essen und dann ab an den Tatort? Wir können aber auch zuerst in die Leichenhalle. Wir brauchen ohnehin beides für die endgültige Beurteilung... mit den Ermittlern vor Ort unterhalten wir uns erst wenn wir einen eigenen Eindruck haben." Als sie an Deck gingen, salutierte einer der Matrosen Kenta. Der nahm die Geste mit einem schneidigen Nicken entgegen, ehe er den Mann aus seiner starren Haltung entließ. Das hier gefiel ihm immer besser ... "Schon ein imposanter Anblick." Bemerkte Kenta angesichts des gigantischen Hafens vor ihren Augen, und grinste in die Runde. "Bereit, die Stadt und ihre Geheimnisse zu erobern?"

@Jirokou Shunsui @Yagami Tamaki
 
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Jirokou Shunsui

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Shunsui rieb sich die schmerzhafte Stelle am Kopf, während sich einige Tränen in seinen Augen aufgrund des Schmerzes sammelten. Hoffentlich hatte Kenta es nicht mitbekommen, sonst würde der Brillenträger keine ruhige Minute mehr auf der Mission haben! Die Stelle, an der er sich angestoßen hatte, war ziemlich warm und würde sicherlich eine Beule bilden, wenn er nicht etwas dagegen unternahm. Sogleich kam auch Tamaki zu ihm geeilt und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Seine Einschätzung bezüglich des anderen Shinobi schien sich zu bekräftigen, denn nicht nur war er mehr ruhiger Natur, sondern hatte auch eine fürsorgliche Ader. Hoffentlich wurde ihm das nicht zum Verhängnis, wenn er an jemand Falsches geriet. So wie Kenta, oder er selbst. Da Tamaki sich auch sonst nicht weiter negativ gegenüber dem Jirokou verhielt, war ihm dieser ganz sympathisch, anders als ein gewisser Jemand. Es gab auch noch gute Menschen, selbst wenn sie Shinobi waren. “D-d-danke, d-das wi-wird sch-schon.” Bei diesen Worten legte er die Hand auf die Beule, um sie genauer zu untersuchen. Shinsatsu no Jutsu. Nach einigen Sekunden konnte der junge Mann feststellen, dass es sich lediglich um eine gewöhnliche - wenn auch schmerzhafte - Beule und nicht etwa um innere Blutungen handelte. Dementsprechend konnte der Jirokou also direkt zur Behandlung schreiten und dem Anderen eine kleine Show liefern. Die Hand weiter an der Schläfe haltend, konzentrierte er das Chakra und begann die Behandlung. Chiyu Ryoku no Jutsu. Ein besänftigendes Gefühl strömte in seinen Kopf und linderte den stechenden Schmerz. Es dauerte keine halbe Minute und schon hatte sich die Beule zurückgebildet, man hätte es fast für eine Einbildung halten können. “S-s-siehst du? A-alles wie-wieder g-g-gut.”, teilte er dem anderen Jungen, um ihn zu beruhigen. Das schien etwas zu sein, dass der falsche Shunsui auf jeden Fall sagen würde. Ihn selbst hätte es nicht weiter interessiert, was Andere von ihm dachten. In solchen Augenblicken war Shunsui dankbar dafür, dass er sich solch nützliche Fähigkeiten angeeignet hatten. Manchmal musste man eben Feuer mit Feuer bekämpfen und seinen persönlichen Stolz schlucken, sonst würde er ewig auf derselben Stelle verweilen und niemals etwas erreichen.

Zwar hätte man anders erwartet, aber scheinbar hatte es sich lediglich um verstärkten Wellengang gehandelt und der Rotschopf hatte wider Erwarten nichts mit Shunsui's kleinem Unfall zu tun gehabt. Stattdessen benahm er sich wie der Sklaventreiber, der er war, und peitschte sein Team zu Hochleistung bei Berechnung sämtlicher Routen an, stets den roten Stift missbilligend schwingend. Letzten Endes musste man ihm aber ein wenig Respekt zollen, wenn auch widerwillig, da er seine Aufgabe als Teamleiter ernst nahm und schnell und effizient Ergebnisse präsentieren konnte. *Also haben wir es mit einem anderen Ninja zu tun.*, schoss es Shunsui bei Betrachtung der errechneten Geschwindigkeiten und Routen durch den Kopf. Etwas anderes ließ die Reisegeschwindigkeit nicht schließen, womit die Mission gerade enorm an Gefahr und Komplexität gewonnen hatte. Das letzte Mal, dass er es mit einem abtrünnigen Shinobi zu tun hatte, war es nicht sonderlich gut für ihn verlaufen. Doch er hatte ausgiebig trainiert und war lange nicht mehr die gleiche Person wie zuvor, dieses Mal würde es anders ausgehen! Dass es sich beim Fragezeichen um eine Herausforderung seitens des Mörders handelte, war auch Shunsui bereits zuvor in den Sinn gekommen. Laut geäußert hatte er es jedoch nicht, es wäre so oder so überhört worden. Etwas besorgt war dennoch, schließlich würde es zu einem Konflikt kommen. Ob die beiden anderen dafür gewappnet waren? Kenta war mittlerweile Chuunin, was deutlich für seine Fähigkeiten sprach, also würde er kein Klotz am Bein sein. Aber was es mit dem Suzuka auf sich hatte, das konnte der Jirokou schwer einschätzen. Es war schon schwer genug seine Tarnung aufrecht zu erhalten, wenn sie es mit einem oder mehreren gegnerischen Shinobi zu tun hatte, da konnte er es sich unter keinen Umständen leisten, auf den Schwarzhaarigen aufzupassen. Sympathie hin oder her, er würde sich nicht für ihn in Gefahr begeben. Andererseits waren stille Wasser bekanntlich tief, also war es gut möglich, dass Tamaki ganz gut auf sich alleine aufpassen konnte. Das würde er genau beobachten! “D-d-den schna-schnappen wir u-u-uns.”, stotterte Shunsui in dem Versuch, Kampfgeist in den anderen zu wecken. Vielmehr würde er wohl Lachen erwirken, aber so war nun mal der Lauf des Lebens.

Die Stunden waren während ihrer Arbeit einfach verflogen, sodass der Brillenträger durchaus vom Läuten der Schiffsglocke überrascht wurde. *Das ging aber schnell.*, schoss es ihm durch den Kopf und nicht, weil er dabei so viel Spaß gehabt hatte. Entweder hatten sie einen sehr vorteilhaften Wellengang gehabt oder das Boot war einfach schneller als es den Anschein hatte. Auf Befehl des Teamleiters sammelte der Blondschopf alle nötigen Unterlagen ein und schleppte sie in einer kleinen Tasche mit sich. Den Rest ließ er wie befohlen an Deck, würde ja nicht wegkommen. Zusammen mit seiner Ausrüstung war er marschbereit und konnte es kaum erwarten, sich in die Höhle des Löwen zu stürzen. Aber zunächst würde dem Team und der allgemeinen Moral eine kleine Verstärkung gut tun. “D-d-das kl-k-kingt g-g-gut.”, bestätigte er den Vorschlag – oder die Aufforderung – des Kinzoku. Es dauerte auch nicht lange, und die drei Shinobi befanden sich an Deck und konnten den Hafen Kirigakures begutachten. Beim Anblick bekam der Jirokou große Augen, immerhin stammt er aus Kirigakure und war als Kind öfter hier in der Gegend gewesen. Der Anblick brachte auf jeden Fall etwas Nostalgie mit sich, doch vor allem brachte er Vorfreude auf die Jagd. Jetzt würde er endlich sehen, wie weit sich seine Fähigkeiten entwickelt hatten und ob er sich mit einem anderen Shinobi messen konnte. Außerdem war es symbolisch für ihn, denn eines Tages würde er sich auch auf die Jagd nach den Mördern seiner Eltern begeben! Als das Schiff anlegte, trat Shunsui in seiner Ungeduld sofort von Bord und atmete die salzige Seeluft tief ein. Die kühle Brise kitzelte sein Gesicht und er schloss die Augen, um für einen Moment eins mit der Natur zu werden. Zeit einen Mörder zu stellen! Die wahre Frage war jedoch, ob auch sie dafür zu Mörder werden würden?
 

Yagami Tamaki

Chuunin
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Oh nein, Shunsui weinte doch nicht etwa? Etwas hilflos sah Tamaki den älteren Jungen an und überlegte, wie er mit seinen beschränkten Kenntnissen erste Hilfe leisten konnte. Doch der blonde Genin widmete sich der Verletzung auf professionelle Art und Tamaki konnte gerade nicht mehr tun als die Heilung staunend mit anzusehen und sich bereitzuhalten, falls Shunsui vielleicht aus reiner Nervosität doch noch umkippte oder sonstige Unerfreulichkeiten eintraten. Doch nichts dergleichen geschah und bald war die Beule Vergangenheit. „Das war echt beeindruckend. Gut, dass wir dich dabei haben.“, lobte Tamaki die medizinischen Fähigkeiten seines Teampartners und lächelte den Blondschopf aufmunternd an. Er meinte, was er sagte, aber vor dem Hintergrund ihres ernsten Vorhabens hoffte er auch, dass er Shunsui ein wenig Sicherheit vermitteln konnte. Sie würden wohl alle Nerven brauchen, die sie mobilisieren konnten. Kentas kaltblütige Zuversicht war da fast schon beneidenswert.

Nachdem sie dem Kinzoku brav Bericht erstattet hatten, war es höchste Zeit für die nächste Tasse Zuckerkaffee und eine kurze Pinkelpause (irgendwo musste die ganze Flüssigkeit ja auch hin ...). Wirklich viel wacher fühlte Tamaki sich allerdings nicht, als er in die Besprechungskabine zurückkehrte. Der ganze Hirnschmalz, den Kenta ihnen abverlangte, hatte jede Unze Koffein und sonstiger Wachmacher in seinem Stoffwechsel verbraucht. Entsprechend unglücklich war der Suzuya, als es mit der Denkarbeit direkt weiterging. Jetzt auch noch Rechnen ... Aber auch, wenn ihm der Fußboden als nächstbeste Schlafgelegenheit immer sympathischer wurde, kam es dem kleinen Genin nicht in den Sinn, sein Team im Stich zu lassen. Innerlich seufzend und äußerlich beinahe unberührt (so ganz konnte er die Müdigkeit natürlich nicht verbergen), setzte er sich wieder an den Tisch und schlug sein Notizbuch auf. Reiserouten also. Die möglichen und davon wahrscheinlichsten Wege hatten sie zum Glück bald definiert, also blieb jetzt nur noch, für jeden davon die Berechnungen anzustellen. An sich war das nicht all zu schwierig, aber Kentas Rotstift fand sich doch häufiger in den Notizen des Suzuya wieder, als ihm lieb war. Zu oft verschrieb er sich, machte Flüchtigkeitsfehler und war am Ende heilfroh, als es endlich vorbei war und der Kinzoku seine Schlüsse zog. Ein Gutes hatte es aber doch: solange er mit seinen ganzen Fehlern Kentas Aufmerksamkeit auf sich zog, konnte der den armen Jirokou nicht ärgern. Vielleicht konnte er Shunsui auf diese Weise noch ein wenig länger schützen. Zwangsläufig ...

So sorgfältig er konnte, notierte Tamaki die neuesten Erkenntnisse. Wahrscheinlich Shinobi. Vermutlich Einzeltäter. Fragezeichen als Mittel der Kommunikation (Kommentar? Herausforderung?). Die Hoffnung, dass die Besprechung damit ein vorläufiges Ende fand und er vielleicht noch ein bisschen ausruhen konnte, wurde von der Schiffsglocke nachhaltig zerläutet. Der Suzuya schnaufte leise, aber hörbar enttäuscht und machte sich kommentarlos daran, seine wenigen Sachen zusammenzupacken. Müde trottete er hinter Kenta und Shunsui an Deck und fröstelte, als Kirigakure ihn mit einer frischen Brise begrüßte, die den schwindenden Winter noch in sich trug. Für den „imposanten Anblick“ hatte er gerade wenig übrig und selbst wenn es anders gewesen wäre – Kirigakure gehörte nicht zu den Orten, an denen er sich besonders wohlfühlte. Und insbesondere heute war er auch noch damit beschäftigt, in dem Gewusel und Gewimmel am Hafen nirgends dagegen zu laufen, ins Wasser zu fallen oder den Anschluss an sein Team zu verlieren. Irgendwie gelang es ihm doch, auch wenn Tamaki sich inzwischen sicher war, eine gut sichtbare Spur zerrütteter Nerven hinter sich her zu ziehen. Der kleine Zwischenstopp an einer Garküche machte es da auch nicht mehr besser. Zwar durchwärmte ihn die heiße Nudelsuppe ordentlich, förderte aber ebenso den Wunsch nach einem warmen Bettchen und ein paar ungestörten Stunden. Nichts da. Es ging direkt weiter.

Zum ersten Ziel des Teams wurde schließlich der Tatort auserkoren. Vielleicht, weil Kenta inzwischen doch die Befürchtung hegte, dass der Suzuya sich auf einem der Seziertische ein Schlaflager einrichten würde. Ob stattdessen ein strammer Marsch entlang der Küstenstraße die Lebensgeister des Genin wecken würde? Hätte man meinen können. Aber der einzige Effekt, den Bewegung und frische Luft hatten, war der, dass Tamaki ... naja, irgendwie noch immer da war und mitmachte. Es schien ihm wie Stunden, die sie zwischen dem Ozean auf der einen und dem Landesinneren auf der anderen Seite, im wahrsten Sinn des Wortes gewindbeutelt die Straße entlang liefen. Küstenklima sollte ja so gesund sein ... Das letzte Stück führte dann auch noch bergan, in ein Wäldchen aus duftendem, leicht windschiefem Nadelgehölz. Als Tamaki sich umdrehte und zurückblickte, erkannte er die letzten Ausläufer des Hafens. Hatte er sich über die Strecke so sehr getäuscht? Egal. Vor ihnen lag jedenfalls das Anwesen des zu Tode gekommenen Schiffsmagnaten: Ein hochgradig modernisiertes Yashiki, das „Hallo, wir haben Geld!“ in die Gegend schrie. Dieses imaginäre Geräusch war auch beinahe das einzige, was hier zu vernehmen war. Lediglich ein knallgelbes Absperrband knatterte aufmerksamkeitheischend im Wind. Sonst wirkte die Szenerie erschreckend unberührt. Wer weiß, was sie drinnen erwartete ...
 

Kinzoku Kenta

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Kenta seufzte. Ihm war auf dem Hinweg nicht entgangen dass sein Team nur etwa zu zwei Dritteln einsatzfähig war. Und wenn man bedachte dass das zweite Drittel aus Shunsui bestand war es wohl eher ein Drittel ... er wollte eigentlich etwas bissiges bemerken, hielt aber gerade noch an sich, weil das nicht mal einen seiner Begleiter hätte motivieren können, und zusätzliche Augenpaare konnte er jetzt durchaus gebrauchen. Ein anderer Umstand weckte allerdings schon seinen Ärger. "Warum ist hier keiner?!" Rief er unvermittelt laut in die waldige Gegend, und bekam als Echo lediglich ein paar aufgeschreckte Vögel. "Vielleicht ist das ja nur meine Meinung, aber hier sollte Polizei stehen ..." Stellte er trocken fest, und inspizierte das Absperrband, auf dem neben der üblichen Warnung, auf gar keinen Fall diese Sperre zu übertreten, das Symbol der Hafenpolizei prangte - ein aufwändiges Wappen, das links und rechts von Haifischen flankiert wurde. Einen Moment dachte er nach, das Absperrband immer noch in der Hand, dann ließ er es los und wandte sich abrupt um. "Führt kein Weg dran vorbei, so können wir nicht anständig arbeiten. Ich brauche euch bei voller Kapazität." Kenta schloss kurz die Augen, während er seinen nächsten Satz abwägte, aber davon wurde er auch nicht besser. Ein kleiner Fußmarsch hatte die Sache offenbar auch nicht behoben. "Was soll's. Bisher ist unser Freund stets weitergezogen, und wenn er hier manipulieren wollte, würde er das mittlerweile erledigt haben. Wir kümmern uns erstmal um eine Unterkunft und nehmen die Sache morgen in alter Frische in Angriff." Vielleicht fand er ja nebenher noch Zeit sich von dieser feuchtsalzigen Aufpassertruppe schonmal deren Tatortakten zu holen und reinzuschauen. Fast hatte er Lust Shunsui noch zu schicken, aber den konnte man ja eigentlich keiner externen Einheit zeigen ohne dass Soragakure sich dabei blamierte. Apropos ... ja, warum nicht jetzt, bevor es ernst wurde?


Kenta wählte ein ziemlich gepflegtes Hotel ein Stück weiter stadteinwärts als ihre Bleibe aus, und die Rezeptionistin war auch diskret genug, gar nicht erst nach dem Grund ihres Hierseins zu fragen, ehe sie ihnen ein Dreibettzimmer mit Balkon bereitstellte. Nach dem zweimaligen Fußmarsch war es später Nachmittag geworden, und Kenta schickte seine beiden Begleiter schon einmal aufs Zimmer, während er selbst nochmal auf die Straße ging, um sich in der Polizeizentrale vorzustellen und kraft des Missionsbefehls die Unterlagen der Tatortuntersuchung anzufragen, von denen man ihm immerhin eine vorläufige Kopie mitgab - ganz fertig waren sie hier noch gar nicht. Gut. Es wurmte den Kinzoku zwar ein wenig dass sie nicht dem Tempo das ihm vorgeschwebt war mit der eigentlichen Arbeit loslegen konnten, aber gleichzeitig konnte er ohnehin nicht so viele Stiefel aufs Pflaster stellen wie der örtliche Polizeichef. Die Laufarbeit würde denen zufallen ... was sie beisteuern konnten war Spezialexpertise. Vielleicht fand sich in den Unterlagen ja eine erstmal noch ungeklärte technische Frage? Ansonsten ... naja, das war ein Thema für morgen früh.

"Tamaki ... ab ins Bett mit dir. Das ist ein Befehl."
Bemerkte Kenta nüchtern, kaum dass er im Zimmer angekommen war, und warf den Aktenstapel auf ein freigebliebenes Bett - das war damit wohl seins. "Und Shunsui ...? Mit dir würd ich gern ein paar Worte reden." Kenta zog die Tür zum Balkon auf und bedeutete dem blonden Burschen ihm zu folgen, bevor er selbst hinaustrat. Er verzichtete allerdings darauf sich auf einen der Liegestühle zu fläzen - stattdessen lehnte er sich mit einer Hand an die Brüstung und betrachtete sein Gegenüber nachdenklich, während der zu ihm aufschloss. Er ließ sich erstaunlich lange Zeit mit dem ersten Satz. Als er dann schließlich kam, war es ein schlichtes: "Weißt du, blöd bist du nicht." Kenta lehnte sich ein wenig vor. "Ich hab gesehen wie du rechnest. Bisschen arg buchgetreu, aber so bekommt ihr es ja leider beigebracht. Du hast aber nicht mehr Flüchtigkeitsfehler gemacht als Tamaki ... und ich fand dich die ganze Zeit bemerkenswert konzentriert. Auch wenn ich nicht dafür bekannt bin eine entspannte Arbeitsatmosphäre zu verbreiten." Kenta schnalzte mit der Zunge. "Und seit wir hier sind bist du lange nicht so zögerlich wie ich dich sonst kenne. Du kannst mehr als du durchblicken lässt." Er formulierte das nicht als Frage - letztlich war es eine Vermutung, aber er fühlte sich damit sicher genug, und vor allem interessierte er sich gerade nicht dafür, was Shunsui ihm für Ausflüchte anbieten wollte. "Ist ja auch einfacher so, wenn man nicht gewohnt ist Verantwortung zu tragen. Aber das hier ist ernster als ein Unkraut jäten, Shunsui. Und ich erwarte dass du dir das Theater sparst und morgen früh mit ganzem Herzen dabei bist." Während der letzten Worte war Kenta dem anderen unmerklich Zentimeter um Zentimeter näher gekommen, bis ihre Nasen sich fast berührten. "Haben wir uns verstanden?" Hauchte er.

@Jirokou Shunsui @Yagami Tamaki
 
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Jirokou Shunsui

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Das Trio ließ den eindrucksvollen Hafen hinter sich und machte sich schließlich auf den Weg zum Tatort. Es war ein doch etwas anstrengender Marsch entlang der Küste, hin zu einem kleinen Wäldchen auf einem Hügel. Während des Weges hatte Shunsui den Kleinsten der Runde im Auge, der einen ziemlich erschöpften Eindruck machte. Ganz offensichtlich hatten die Tassen Kaffee nichts gebracht. Hoffentlich brach er nicht zusammen und musste getragen werden! So wieder Jirokou den Teamleiter einschätzte, würde nämlich dem Blondschopf die Ehre zuteilwerden, Tamaki in diesem Falle den Rest des Weges zu tragen. Als die drei Shinobi beim Tatort angekommen waren, hätte der junge Mann beim Anblick des Anwesens am liebsten laut gepfiffen. Es war hier zwar so still, dass man hätte meinen können, der Hund läge hier begraben. Aber in diesem Fall handelte es sich um einen steinreichen Hund, sicher wie sicher. Das Anwesen war gewaltig, so modern, dass es nur von einem hochbekanntem und exzentrischem Architekt entworfen sein konnte. *Gleich geht es in die Höhle der Löwen.*, schoss es durch seine Gedanken, als er das gelbe Absperrband sah. Er konnte es kaum erwarten, sich den Tatort genauer anzusehen, ob sie vielleicht endlich einige Spuren fanden, die sie zu ihrem Mörder führen würden. Leider wurde daraus nichts, als sich Kenta plötzlich über die Abwesenheit von Polizisten und Sicherheitsleuten beschwerte. Also komisch war das schon, musste er zugeben. Warum war keiner von denen hier und sicherte den Tatort ab? Kein Wunder, dass man Soragakure um Hilfe gebeten hatte, wenn es überall so von statten ging. Enttäuscht wandte sich der Jirokou vom Tatort ab und folgte den beiden Anderen in Richtung der Unterkunft.

Das Hotel in Kirigakure sah ganz anständig aus, was durchaus etwas Freude in dem jungen Mann hervorrief. Diese erlosch jedoch ganz schnell, als ihm bewusst wurde, dass es sich um ein Dreibettzimmer handelte. Oh man, das bedeutete, dass er selbst am Abend nicht seine Tarnung ablegen und sich entspannen konnte. Mit dem Suzuya in einem Zimmer wäre das noch mehr oder weniger gegangen, aber mit Kenta? Keine Chance! Dieser schickte seine beiden Teamkollegen vor und kümmerte sich um noch etwas. *Bestimmt drückt er sich nur davor, die Sachen zu tragen.*, dachte sich der Jirokou verärgert, während er die Taschen hochtrug. Das Zimmer selbst war schlicht, aber gut eingerichtet. „W-w-welches Be-bett mö-möchtest du ha-ha-haben, Tamaki?“ Der Jirokou war höflich genug, dass er dem Anderen den Vorrang ließ. Als der andere Shinobi das Bett gewählt hatte, wählte er seinerseits jenes, was so weit wie möglich vom Kinzoku entfernt war. Wer wusste schon, was für einen Schabernack er nachts so trieb? Auf Schaum im Gesicht und ein Bett im Flur konnte der falsche Brillenträger getrost verzichten. „Ruh‘ d-d-dich lie-lieber ein bi-bisschen a-a-aus, Sch-schlaf i-i-ist se-sehr wi-wichtig.“, teilte er dem müden Jungen mit. Ein bisschen lehrerhaft, immerhin war er ja Heiler in Ausbildung, insofern kannte er sich auch in solchen Bereichen aus. Ob Tamaki seine Worte jedoch ernst nahm, war eine ganz andere Sache.

Es dauerte auch nicht lange, und sie waren alle wieder vereint. Der Rothaarige kam, sah und befahl. Der Suzuya hatte das Glück einfach ins Bett geschickt zu werden, während Shunsui nicht so glimpflich davonkam. Scheinbar hatte er irgendetwas ausgefressen, denn Kenta wollte einige Worte mit ihm wechseln. *Na toll, warum immer ich?*, fragte er sich, als er dem Teamleiter auf den Balkon folgte. Unpassend zu seinen Gedanken, setzte er jedoch eine unschuldige Miene auf. Immerhin wusste er wirklich nicht, was der Andere von ihm wollte. Statt draußen also die frische Luft der See genießen zu können, ließ er sich nun vom Anderen anstarren. Schließlich kam Kenta ihm auf eine bedrohliche Art und Weise näher, sodass sich seine Nackenhaare aufrichteten. Nach außen hin versuchte er einen gelassenen Eindruck zu geben, aber die Worte des jungen Mannes beunruhigten ihn doch schon etwas. War er etwa durchschaut worden? Nein, dachte er sich erleichtert, als Kenta gesprochen hatte. Irgendwie hatte er sich zu gut angestellt, was im Teamleiter den Verdacht aufgeworfen hatte, dass Shunsui mehr drauf hatte. Wo er ja nicht ganz Unrecht hatte, wenn man ehrlich war. „B-b-bei d-d-der Aus-aubildung z-z-zum Medic-Nin da-darf m-m-man au-auch ni-nicht zö-zögern.“ Ob das als Ausrede reichte? Ein Funke Wahrheit war vorhanden, keiner konnte einen Idioten gebrauchen, wenn jemand gerade verblutete und geheilt werden musste. Da musste man agieren und aus sich herauskommen! Schritt um Schritt kam ihm Kenta näher, was Shunsui schlucken ließ. Seine bedrohlich klingenden Worte würden ihn wahrscheinlich noch in seine Träume verfolgen und er musste sich zusammenreißen, den Anderen nicht einfach über die Brüstung zu werfen. Kenta war gefährlich und so jemanden musste er schnellstmöglich ausschalten! Doch noch waren sie auf einer Mission auf der Spur eines Mörders, und wenn der rothaarige Shinobi sich die Zeit nahm, das schwächste Glied der Gruppe darauf vorzubereiten, musste die Sache ernst sein! „Iich we-werde mein Be-bestes geben.“, teilte er so sicher und stotterfrei wie möglich mit, ohne dem Anderen in die Augen zu schauen. Oha, da hatte die kleine Motivationsrede des Kinzoku wohl Erfolg gehabt, was? „A-also kein Pro-protokoll m-mehr schreiben?“ Naja, man durfte halt nicht zu viele Wunder auf einmal erwarten.

@Kinzoku Kenta @Yagami Tamaki
 

Yagami Tamaki

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Wie? Was? Keiner da? Erleichtert atmete Tamaki auf. ‚Keiner da‘ hieß auch, dass sie jetzt mit keinem reden mussten. Nicht besonders förderlich für den Fortlauf ihrer Ermittlungen, die ja noch nicht einmal richtig begonnen hatten. Und er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sehr es Kenta wurmte, nicht zügig voranzukommen. Aber der Suzuya war an einem Punkt angelangt, an dem ihm derlei egal geworden war und er auf reinen Überlebensmodus geschaltet hatte. Es war das Beste (und Einzige), was er gerade für Shunsui und den Kinzoku tun konnte. Über den Rest würde er sich Gedanken machen, wenn sie sich nicht mehr träge durch seinen Kopf wälzten wie vollgefressene Faultiere. Ohne eine innere Regung erkennen zu lassen, schlurfte er ein weiteres Mal hinter seinem Team den Küstenweg entlang und hob den Kopf erst wieder, als sie in der Stadt vor einem Gebäude Halt machten.

Für die Annehmlichkeiten des Hotels hatte Tamaki allerdings keine Augen. Der kleine Genin schulterte seinen Anteil am Reisegepäck und schaffte es irgendwie noch, damit die Treppe hinauf zu kraxeln. Ein Wunder, dass er nicht rückwärts wieder herunter gepurzelt war. Tatsächlich hätte er rückblickend nicht mehr sagen können, wie er den Weg von der Rezeption zum Zimmer zurückgelegt hatte. Aber sei’s drum. Jetzt war er da, wo er sein sollte. Die Worte seines Teamkollegen ließen ihn aufschauen. „Hm?“. Tamaki brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verarbeiten. Als es soweit war, blinzelte er verwirrt. „Ähm... dann nehm ich einfach das hier.“, murmelte er und zeigte auf das Bett, das ihm am nächsten war. Es musste nicht schön oder komfortabel sein. Dass es ein Bett war, genügte vollauf. Der Suzuya ließ seine Tasche auf die Matratze fallen und sah ihr neidisch nach. Aber ein bisschen musste er noch durchhalten. Shunsuis Sorge entlockte ihm dann aber doch ein zaghaftes Lächeln. „Danke, Shunsui-san.“, gab er leise zurück und versuchte sich an ein paar Worten mehr. Irgendetwas war er seinem Teamkollegen schuldig, wenn der ihm schon so freundlich begegnete, obwohl er sicher Grund genug hätte, sauer auf ihn zu sein. „Das ist sehr nett von dir. Eine durchschlafene Nacht wird es schon richten, aber ich warte noch auf Kenta.“.

Und der ließ gleichermaßen zu Tamakis Glück wie auch Unglück nicht lange auf sich warten. Der knappe, nüchterne Ton des Kinzoku war zwar kein direkter Angriff, aber er kannte Kenta inzwischen gut genug, um zu wissen, dass es kein gutes Zeichen war. Nun, auch das musste bis morgen warten. Auf den Befehl nickte der Suzuya nur matt und ließ sich genau so, wie er gerade war, bäuchlings auf das Bett fallen. Kentas nächsten Satz hörte er schon nicht mehr.

@Jirokou Shunsui @Kinzoku Kenta
 

Kinzoku Kenta

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"Über die Notwendigkeit von Protokollen entscheiden wir auf Einzelfallbasis." hatte Kenta die kleine Unterredung abgeschlossen, und dann nichts mehr gesagt, bis Shunsui irgendwann die Nachricht bekam und sich verkrümelte. Dann hatte er noch einige Zeit auf dem Balkon gestanden und die Straßen von Kirigakure rings um ihre Herberge beobachtet. Das rege Treiben nahm zwar ab, aber so nahe am Hafen kam es auch am Abend nicht wirklich zum Erliegen ... an so einem großen Umschlagplatz gab es ja genug Arbeit, die man auch nachts erledigen konnte. Und die ein oder andere davon sogar legal! Insgesamt mochte er irgendwie, was er sah - die Leute sahen ein bisschen handfester und gerissener aus als das, was man in Soragakure so beobachten konnte, aber gleichzeitig nicht ganz so abgerissen wie die Bevölkerung von Getsurin. Ein interessanter Mix, irgendwie ... auch wenn er seiner Heimat den Zuschlag geben musste.

War er sauer, dass sich die Sache um eine Nacht verzögerte ...? Hmm. Sauer stand ihm nicht gut zu Gesicht, das versuchte er eigentlich zu vermeiden. Aber noch wusste er so wenig über ihren Gegner ... alles womit sie bisher arbeiteten, basierte im Wesentlichen auf Mutmaßungen. Nicht dass es Kenta an Vertrauen in seine Intuition fehlte! Er versuchte nur, vernünftig zu sein. War möglich, dass sie diese Person auch ganz verkehrt einschätzten ... aber ein vorsichtiger Krimineller hätte keine so markanten Spuren wie Fragezeichen hinterlassen, erinnerte sich der Kinzoku. Vielleicht war diese Aktion in Kiri, im Herzen von Soras Macht, also auch eine ganz bewusste Provokation? Derjenige hatte es allerdings bisher vermieden falsche Spuren zu hinterlassen oder Kontakt mit irgendeiner Wache oder Polizei zu suchen. Nicht mal um sich lustig zu machen, was Kenta absolut verstanden hätte. Hmm ...

Neben vielen anderen unangenehmen Charaktereigenschaften war Kenta auch ein natürlicher Frühaufsteher, was zum Ergebnis hatte dass er bereits auf den Beinen war, als die anderen langsam die Augen aufschlugen. Man hörte ihn am lauten Rauschen der Dusche, und es dauerte noch so einige Zeit, bis das Geräusch nachließ und nach einigen weiteren Minuten ein noch leicht dampfender, aber schon gekämmter Kinzoku aus dem großzügigen Bad marschiert kam, mit nichts als frischen Shorts und einem Hotelhandtuch um die Schultern bekleidet, und sie in einer der Tageszeit gänzlich unangemessenen Lautstärke und Lebhaftigkeit begrüßte. "Haaallooo und guten Morgen, Team! Ich hoffe ihr habt euch ausgeschlafen für den zweiten Anlauf auf den Tatort!" Er klatschte in die Hände - nur für den Fall dass irgendjemand noch nicht hoffnungslos wach geworden war - bevor er weiter sprach. "Wir machen es so: Da ihr ja ohnehin nicht gleichzeitig duschen könnt, muss einer direkt noch eine Aufgabe übernehmen. Hmm ... Shunsui! Du gehst erstmal auf die Straße und besorgst so viele verschiedene Zeitungen wie du kannst. Nicht die aus dem Hotel, das was die Leute hier lesen, bitte. Ich habe die Vermutung, dass unser Freund das Rampenlicht lieben könnte, und da sollten wir doch einmal sehen was sein Publikum bisher von ihm hält." Kenta ließ sich federnd auf sein Bett sinken und lehnte sich vor, die Arme auf die Knie gestützt. "Und wenn du kannst, halt mal ein Ohr auf was die Straße von der Geschichte hält." Da versprach er sich zwar nicht allzu viel von, da es Shunsui ein wenig Gewitztheit abverlangen würde, aber versuchen konnte man es ja. Er wartete einen Moment, während Shunsui seine Gliedmaßen sortierte und sich davon machte, dann wandte er sich an den anderen Genin. "Und Tamaki, bevor du im Bad verschwindest ... als dein Vorgesetzter und Teamleiter muss ich mich schon ein wenig dafür interessieren, was dazu geführt hat dass du in so schlechter Verfassung den Dienst angetreten hast. Möchtest du mir berichten, während dein Kollege unterwegs ist?"
 
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Jirokou Shunsui

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Als Shunsui endlich entlassen wurde und zurück ins Schlazimmer kehrte, da war Tamaki bereits tief und fest am Schlafen. Der Jirokou würde es ihm gleich tun, entledigte sich nur seiner Klamotten und legte sich anschließend ebenfalls schlafen. Es dauerte keine Minute und schon wurde Shunsui vom Schlaf übermannt. Leider handelte es sich keinesfalls um einen sonderlich erholsamen Schlaf, was mehrere Gründe hatte. Erstens war es der falsche Brillenträger nicht gewohnt, mit anderen Leuten in einem Zimmer zu schlafen. Das erschwerte es ihm, seine Tarnung aufrecht zu erhalten und ihm wurde auf diese Art und Weise auch die Möglichkeit genommen, sich auch zu entspannen. Zweitens wurde er von einigen Albträumen heimgesucht, die von ihrem Fall und dem Mörder handelten, bei dem sie immer und immer wieder aufs Neue vom Mörder in die Falle gelockt und getötet wurden. Drittens hatten sie einen ausgezeichneten Teamleiter, der sich sehr um seine Kameraden sorgte, weshalb er sich zunächst eine schöne Dusche gönnte, ehe er zu seinem Team zurückkehrte und sie sanft weckte. Nicht. Tolle Kombination. Shunsui wurde bereits beim lauten Rufen aus dem Schlaf gerissen, doch allerspätestens als Kenta laut in die Hände klatschte, zuckte der Blondschopf zusammen und war endgültig wach. „W-was’n los?“, gab er verwirrt von sich, ehe ihm auffiel, dass es nur die übliche Art des Kinzoku war. *Dieser elende …* Der Jirokou war ganz und gar nicht erpicht darauf den Tag zu starten, doch der Schlaf rückte immer weiter in die Ferne und scheinbar wurde er auch für eine besonders tolle Aufgabe auserkoren. Das letzte Gespräch am Abend auf dem Balkon noch im Hinterkopf, ließ er sich keinerlei Ärger anmerken und sprang aus dem Bett auf. „A-alles klar!“ Bei diesen Worten salutierte er mehr oder weniger und zog sich rasch an. Was wohl Tamaki von Shunsui 2.0 halten würde? Zugegeben, noch stotterte er, doch es hatte sich wahnsinnig zum Vortag verbessert. Scheinbar wusste der Rotschopf, wie er mit Menschen umgehen und sie motivieren musste. „Bis spä-später.“, verabschiedete er sich von den anderen, und machte sich zügig auf den Weg. Die Aufgabe kam ihm auch ganz gelegen, ermöglichte es ihm doch etwas Abstand von den beiden Anderen zu erlangen und sich einfach mal zu entspannen.

Mit einem Packen verschiedener Zeitungen unter dem Arm, begab er sich gut gelaunt in ein kleines Café in der Nähe ihrer Unterkunft. Die verschiedenen Zeitungen hatte er in einem nahen Kiosk erworben, sodass ihm noch etwas Zeit blieb, ehe er zu den anderen stieß. Nach außen hin war er schüchtern wie eh und je und wich Leuten mehr oder weniger aus, innerlich jedoch hatte sich seine Laune enorm verbessert. Das lag auch an dem Kaffee und das kleine Frühstück, welches er sich gerade gönnte. Das Wissen, dass er sich ohne Tamaki und insbesondere Kenta stärkte, gab ihm Kraft und Genugtuung. Doch es war nicht nur dieser Grund, was den jungen Mann in dieses Café brachte. Sein Instinkt riet ihm, dass in diesem vollen Schuppen sicherlich nützliche Informationen aufschnappen konnte, ohne sich wirklich groß anstrengen zu müssen. Es lag ihm einfach nicht, mir nichts dir nichts Leute auf der Straße anzusprechen. Das war nicht die Rolle, die seinem Alter Ego zuteil wurde, also musste ein anderer Plan her, ansonsten wäre Kenta sicherlich enttäuscht. Zudem gab es zu dieser frühen Stunde nicht viele Leute auf den Straßen, dafür aber war dieses Café schon prall gefüllt. Die Augen huschten hinter den dicken Brillengläsern hin und her und folgten den Mündern der Gäste. *Los, komm schon.*, dachte er sich, während er nach einem bestimmten Zeichen suchte. …Mörder… Da! Ein eher älterer Zeitgenosse hatte gerade seine Lippen geformt und dieses Wort ausgesprochen, wenn er sich nicht recht irrte. Shunsui begab sich zum benachbarten Tisch und nahm Platz, während ihm Kaffee und ein Croissant gebracht wurde. Hier saß er perfekt, um der Unterhaltung zu lauschen. „Wahnsinn, dass sie den Mörder immer noch nicht gefasst haben.“ „Es wird immer verrückter, komische Zeiten.“ „Ich habe es euch schon immer gesagt, irgendwann bekommt er, was er verdient.“ „Pscht, nicht so laut.“ „Was denn, es weiß doch jeder! Und ich bin nicht der Einzige, der so denkt!“ Interessant, sehr interessant, dachte sich Shunsui, weiterhin den Rücken zu den älteren Herrschaften gewandt, während er an seinem Kaffee nippte. Das waren doch mal nützliche Informationen, oder?

Der Weg zurück zum Hotel war ein Katzensprung, dementsprechend war der Jirokou schnell wieder zurück. Mit einem vollen Magen und einem glücklichen Gefühl fühlte er sich definitiv in der Lage, sich mit dem Rotschopf wieder auseinander zu setzen. Die beiden Shinobi waren zum Glück nicht ohne ihn losgegangen, zugetraut hätte er es dem Teamleiter nach seiner kleinen Einlage diesen Morgen. „Ha-hallo Kenta, ich bin zu-zurück. Hier si-sind die Zei-zeitungen.“ Diese übergab er brav dem Anderen, doch viel nützliches würde er sicherlich nicht dort finden. Schlagzeige um Schlagzeile handelte natürlich von dem Tod des Schiffsmagnaten, doch keiner hatte eine Ahnung ob der Identität des Mörders oder der Grund seines Ablebens. Viel nützlicher war hingegen, was der Blondschopf in dem Café aufgeschnappt hatte. „Einige Leu-leute waren a-a-allerdings der An-ansicht, dass es hö-höchste Zeit war, da-dass ihm so et-etwas zu-zustieß. Ich ha-habe sie be-belauscht.“, fügte er sinnvollerweise noch hinzu. Na dann konnte man weiter zur Tat schreiten, oder?

@Kinzoku Kenta @Yagami Tamaki
 

Yagami Tamaki

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Ein Schwall feuchtwarmer Luft kitzelte Tamakis Nase, dann brach das menschliche Äquivalent einer Kreissäge über seine Trommelfelle herein. „Guten Morgen.“, erwiderte er nüchtern und setzte sich - innerlich resignierend und äußerlich halbwach - im Bett auf. Weiter reagierte er nicht auf Kentas Ansprache und schob sich langsam aus dem Bett. Insgeheim beneidete er Shunsui, der gerade fortgeschickt wurde, um die aktuellen Tageszeitungen zu kaufen. Es mochte nur eine weitere Schikane des Kinzoku sein, aber Tamaki wusste, dass es im Moment besser war, einen gesunden Abstand zu dem Rothaarigen zu haben. Insofern gönnte er Shunsui die kleine Pause von dem ständigen Hickhack und bereitete sich auf mindestens ein sehr unangenehmes Gespräch mit seinem Missionsleiter vor. Dass er dabei noch ungeduscht und in seinen schwitzigen Klamotten von gestern war, verbesserte seine Position nicht unbedingt, und so sah er dem blonden Genin fast ein wenig sehnsüchtig hinterher, als der sich auf den Weg machte. Dann forderte Kenta wie erwartet seine Aufmerksamkeit ein. Der Suzuya schaute fragend auf, obwohl er genau wusste, was folgte. Im Moment war er bei dem Kinzoku unten durch und überrascht registrierte er den feinen Stich, den es ihm versetzte. Wie auch einen leisen Impuls, sich ihm gegenüber beweisen zu wollen. ‚Tu’s nicht.‘, meldete sich direkt die Stimme der Vernunft, die verdächtig nach seiner Mutter klang. Wie so oft, musste Tamaki ihr zustimmen. Kenta wusste und ahnte schon viel zu viel. Vielleicht hatte die Situation damit sogar etwas Gutes, indem sie wieder mehr Distanz zwischen sie brachte. „Ich habe im Anschluss an unsere letzte Mission sehr viel trainiert und wenig geschlafen. Der neue Einsatzbefehl kam überraschend früh.“, erklärte er ohne viel Emotion. Eine Entschuldigung sparte er sich ebenfalls. Die wäre Kenta ohnehin egal gewesen und änderte sowieso nichts mehr. „Es kommt nicht wieder vor.“. Im Idealfall verschaffte ihnen der Trainingsfortschritt des Suzuya trotz der kleinen Verzögerung sogar noch einen Vorteil. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hatte Tamaki auch unbeabsichtigt geholfen, den Vorsprung des Mörders soweit auszubauen, dass sie ihn nicht mehr erreichen konnten, bevor er wieder tötete. Ruhig erwiderte er Kentas Blick. Ob es den Kinzoku stören würde?

Die Antwort auf diese Frage blieb ebenso im Dunkeln wie seine Meinung zu dem Gesagten. Kenta musterte den kleinen Genin nur für einen langen Moment und entließ ihn dann in Richtung Dusche. Tamaki ließ sich das nicht zweimal sagen. Wortlos packte er seinen Kulturbeutel (ja, so nannte sich das!) und frische Kleidung und verschwand im Bad. Wenigstens war das durch Kenta bereits vorgewärmt, was ihm das morgendliche Frösteln ersparte. Man musste die Dinge ja auch positiv sehen, oder? Sonst gab es gerade nicht viel, was Tamaki hier noch an Positivem hätte benennen können. Die nächste Mission, die drauf und dran war, den Bach runter zu gehen, und sie hatte noch nicht einmal richtig begonnen. Ob er dieses Mal derjenige wäre, der sich eine schallende Ohrfeige einfangen würde? Es war lange nicht der einzige unerfreuliche Gedanke, der Tamaki während der Dusche kam, aber danach war er wenigstens wieder sauber. So erwartete er Shunsui bei seiner Rückkehr halbwegs aufgeräumt, wenn auch sehr schweigsam. Aber ... das war bei dem Suzuya ja nichts Neues.
 

Kinzoku Kenta

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Kenta musterte den kleinen Genin, der sich mal wieder viel zu gut im Griff hatte, noch einen kurzen Moment. "Hmm." Machte er nachdenklich. "Dann bin ich gespannt, ob ich das Ergebnis deines Trainings zu sehen bekomme." Verkündete er schließlich, und entließ Tamaki mit einem knappen Nicken in Richtung Bad, nachdem er zu dem Schluss gekommen war, dass er weiteren Stichelversuchen ohnehin widerstehen würde. Das war eben Tamaki ... immer bemüht sich uninteressant zu machen. Aber gleichzeitig gerade deswegen immer in Kentas Auge. Der Kinzoku kleidete sich an, gratulierte sich vor dem Spiegel kurz dazu, wie passend seine übliche seriöse Montur doch für eine Mordermittlung war, und erwartete die Ankunft seines stotternden Sekundanten mit mühsam aufgebautem Langmut.

Als er dann auftauchte, war es sogar relativ erträglich - vielleicht weil Shunsui seine Arbeit ausnahmsweise mal wie aufgetragen erledigt hatte. Kenta sollte ihm nachher einen Keks kaufen! Mit einem gemurmelten "Hmhm ... lass mal sehen." nahm er die Blätter entgegen und arbeitete sich konzentriert durch die Leitartikel. Ihm ging es freilich nicht nur sehr darum, ob sich dort Hinweise fanden, sondern auch um den Ton ... und die Person des Verstorbenen. "Hmm." Er rümpfte die Nase. "Müssen wir nachher nochmal im Detail lesen. So wie ich es jetzt sehe, deckt sich das Wort von der Straße ungefähr mit dem Ton dieser Artikel, Shunsui. Gewisse diffuse Anspielungen auf Takafumi selbst ... aber nichts handfestes, der Rest ist ungehemmte Bigotterie ..." Mit einem Mal kam ihm ein Gedanke. "Hey ... du kommst doch von irgendwo hier, oder?" Shunsui hatte das bei ihrer ersten Begegnung zwar nicht gesagt, aber ihm war doch so, als hätte er in den Einsatzpapieren eine Kiri-Designation hinter seinem Namen gelesen. Bedeutete in der Regel weniger als nichts, aber für die Verwaltung war es wohl wichtig - und jetzt in diesem Fall. "Die Zeitungen sind überall gleich, das weiß ich. Aber du als Ortskundiger, haben die Reeder hier alle Dreck am Stecken oder ist das ein bisschen mehr Geschnatter als üblich? Und könnte das daran liegen dass der Mann offenbar einen Liebhaber hatte, oder ist Kirigakure da liberaler als man in Sora denkt?" Sie mussten heute zwar so oder so an den Tatort, aber die Tatsache dass sie prinzipiell einen Serientäter verfolgten musste nicht heißen, dass sie in anderer Hinsicht schlampige Arbeit leisten sollten. "Ich hab mir gestern die vorläufige Fallakte der Polizei in Kopie geholt." Erklärte er und wies auf den Stapel auf seinem Nachtschrank, ehe er sie direkt wieder einpackte - sowas ließ man nicht in Hotelzimmern liegen, dafür war der Ninja in Kenta viel zu methodisch. Die Zeitungen nahm er auch gleich mit in die Umhängetasche, in die er diesmal diverses Elektro- und sonstiges Werkzeug gestopft hatte - konnte man ja nie wissen wann man man das brauchte. "Sie haben den Tatort auf mikrosopische und Blutspuren untersucht und abgelichtet, die Leichen in die Prosektur der örtlichen Klinik überstellt und die Villa vorerst abgesperrt. Leider erreichte sie ungefähr dann die Nachricht, dass das Oberkommando von Soragakure die übergreifende Ermittlung an sich ziehen würde, und sie haben noch nicht furchtbar viel mehr als das gemacht. Offenbar in der Annahme, dass ein gesamtes Ermittlerteam eingeschleust wird." Kenta schnalzte mit der Zunge. "Das ist selbstverständlich inakzeptabel, und das habe ich ihnen auch schon gesagt. Wir können hier zu dritt auf keinen Fall alle nötigen Zeugenbefragungen und weiteren Maßnahmen einleiten ... sie sind dabei, wir müssen aber damit rechnen dass es jetzt erst anläuft, also ist es essentiell, dass wir selbst ordentliche Arbeit leisten und alle Möglichkeiten ausnutzen, die wir haben."

Nachdem die Ausgangslage also klar war, marschierte das Dreierteam in voller Montur zur Rezeption und von da aus direkt auf die geschäftigen Straßen der Hafenstadt. Wer jetzt befürchtete, dass Kenta den Frühstücksraum in der Absicht umgangen hatte, sie auf nüchternen Magen in eine blutverschmierte Villa zu scheuchen, wurde aber enttäuscht, denn das erste Ziel wurde eine kleine Bäckerei am Rande einer Kreuzung. "Lasst mal sehen ... zwei von den großen Schokomuffins mit Schokoladensplittern, zwei große Kaffee schwarz und mit viel Zucker. Shunsui, such dir selbst was aus, ja? Ich bezahle." Ging ja auf die Spesenrechnung. Die Bedienung kümmerte sich schon mal um die ersten Bestellungen, und Kenta drückte Tamaki persönlich den noch warmen Muffin in die Hand - was bei Tamakis kleinen Händen gar nicht so einfach war - während er den Papphalter mit den Kaffeebechern erstmal selber festhielt. "Okay! Bereit zu arbeiten? Wir fangen vor Ort an und gehen danach in die Klinik. Ich denke so ergibt es am meisten Sinn, wenn wir den Tatort schon nicht im Original zu sehen bekommen."

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Jirokou Shunsui

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Wer hätte das gedacht, der gute alte Shunsui erntete sogar etwas Lob für seine Arbeit! Der Jirokou sicherlich nicht und war ziemlich erfreut darüber, mal nicht das Ziel von Anfeindungen und Hohn zu sein. Möglichweise lag dies aber auch an dem Fakt, dass Tamaki ausgesprochen still war. Hatte er etwa statt des Blondschopfes das Fett abbekommen? Shunsui’s goldene Augen erblickten den Suzuya, während Gedanken durch seinen Verstand schwirrten. Vermutlich sollte er sich nicht weiter darum kümmern – er selbst machte das oft genug durch, der Junge würde es sicherlich überstehen. Zurück zum liebreizenden Teamleiter, der soeben die angeforderten Zeitungen durchforstete und sogleich wieder das Wort an den falschen Brillenträger richtete. "Hey ... du kommst doch von irgendwo hier, oder?" Bei diesen Worten zögerte der junge Mann kurz. Ja, er kam aus der Nähe Kirigakure’s zugegeben, aber das war nicht etwas, an dass er sich gerne erinnerte. Der Jirokou hatte nämlich Angst, sich dem Trauma seiner Kindheit zu stellen, weshalb er es in all den Jahren vermieden hatte, hierher zurückzukommen oder sein altes Zuhause zu besuchen. Und wenn er ehrlich war, würde er es selbst jetzt nicht machen; obwohl er schon in der Gegend war. Der junge Mann versuchte sich bestmöglich nichts anmerken zu lassen, aber ein geübtes Auge würde schon sehen, dass er sich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte. „J-ja, ich ko-komme von hier, wie-wie-wieso?“ Die Frage konnte er sich eigentlich sparen, da er sofort daraufhin die Antwort erhielt. Aber dass der gute Tote vom anderen Ufer sein sollte, das hatte er nicht mitbekommen. War das vielleicht der Grund, warum sich die Leute über seinen Tod erfreuten? Wirklich liberal war Kirigakure nämlich nicht wirklich! Und Shunsui war schon davon ausgegangen, dass es sich beim Toten um eine ruchlose Person gehandelt hatte, die deshalb so unbeliebt war. Man sollte eben niemals voreilige Schlüsse ziehen, was? „N-n-nein, die Leu-leute sind hier ei-ei-eigentlich sogar ziemlich ver-ver-verschränkt, das Ge-gegenteil von l-liberal.“, bestätigte der junge Mann die Vermutung des Teamleiters. Wenn der Kinzoku aber Interesse hatte, konnte man ihm sicher einen Treffen organisieren. Innerlich klopfte er sich auf die Schulter, sichtlich zufrieden mit der Spitze, die er natürlich nur in Gedanken gegen den anderen ausgeteilt hatte. Das Alter Ego des Jirokou hätte sich so eine Unverschämtheit selbstverständlich niemals erlaubt!
Aber scheinbar hatte die Justiz hier Wind davon bekommen, dass Shinobi im Anmarsch waren und das Kommando an sich reißen würden, was wohl er Grund dafür war, dass sie alles stehen und liegen gelassen hatten. Kein Wunder, dass die drei Shinobi die Villa abgesperrt und menschenleer vorgefunden hatten. Innerlich stöhnte er bereits aufgrund der Zeugenbefragungen auf, denn das war in seiner Rolle wahrlich kein Zuckerschlecken und Leute würden einen stotternden jungen Mann niemals ernst nehmen – Shinobi hin oder her. Zu seinem Glück wollte sich Kenta diese untragbaren Zustände auch nicht bieten lassen, weshalb er bereits zur Tat geschritten war und die Leute zurechtgewiesen hatte. Manchmal kam diese Art der Persönlichkeit eben doch weiter. „S-s-sehr gut.“, nickte er eifrig die Worte des Rotschopfes ab. Damit konnte es auch schon losgehen und die Truppe ging direkt in Richtung der Villa … nicht. Zunächst einmal gab es einen kleinen Zwischenstopp in genau der Bäckerei, in der er sich vorhin ebenfalls ein kleines Frühstück gegönnt hatte. Hoffentlich erkannte ihn die Bedienung hier nicht! All die Sorge verschwand jedoch und wurde durch Verwirrung ersetzt, als der Kinzoku ihn auf ein Frühstück einlud. Handelte es sich dabei etwa um eine Falle oder doch eher um die Belohnung für das erfolgreiche Ausführen seiner Aufgabe? Noch ziemlich unsicher, wandte sich Shunsui an die Bedienung und gab seine Bestellung ab, während er jeden Moment mit dem Schlimmsten rechnete. „Für mi-mich bitte einen Ka-ka-kaffee mit Mi-mi-milch und ein Hör-hörnchen bitte.“, bestellte er höflich das Frühstück. „Vie-vielen Dank!“, sprach er in Richtung seines Teamkollegen, auf den die Rechnung schließlich ging. Anschließend fiel sein Blick wieder auf den Kleinsten der Runde, dem er ein warmes, aber doch verschüchtertes Lächeln zuwarf. Hoffentlich nahm er sich Kenta’s Rüge nicht so sehr zu Herzen und würde sich damit auf ihrer gefährlichen Mission – oder die ganze Gruppe – belasten.
Kurze Zeit später befand sich die Truppe wohlgenährt und mit genügend Kaffee im Kreislauf wieder in der Villa. Shunsui hob das Absperrband an, um die beiden anderen durchzulassen. Endlich konnten sie loslegen! Jetzt war die Jagd auf den Mörder eröffnet!

@Kinzoku Kenta @Yagami Tamaki
 

Yagami Tamaki

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Während der Unterredung mit Shunsui hielt Tamaki sich zurück. Es gab nichts, was er hätte beitragen können, also tat er das, was er am besten konnte: er brachte sich aus der Schusslinie. Nichtsdestotrotz folgte er dem Gespräch mit der gewohnten Aufmerksamkeit, die er nach der durchschlafenen Nacht nun auch endlich wieder aufbringen konnte. Er angelte sich jeweils die Zeitungen, die Kenta gerade abgelegt hatte, um selbst einen Blick hinein zu werfen. Aber was sich gerade auf akustischer Ebene abspielte, war wesentlich interessanter. Viel Neues brachte zwar auch das nicht, aber es war doch gut, zu wissen, was die hiesige Polizei bisher gemacht hatte und was nicht. Damit wurde nämlich auch das weitere Vorgehen des Teams klarer und auch wenn es durchaus sinnvoll war, dass die Zeugenbefragungen in den Händen der örtlichen Behörde verblieb, bedauerte Tamaki den Umstand insgeheim ein wenig. Befragungen gehörten zu den Aufgaben, bei denen er tatsächlich nützlich sein konnte, aber so hieß es für ihn einmal mehr, den anderen beiden hinterherzulaufen und abzuwarten, welche Katastrophe ihn als nächstes ereilte. Ja, alle bisherigen Einsätze außerhalb Soragakures hatten dem Suzuya jeden Gedanken an Optimismus nachhaltig ausgetrieben. Und bisher zeichnete sich nicht ab, warum es hier und heute anders laufen sollte.

Der Schokomuffin war ein unerwarteter Lichtblick. Wenn auch einer, den Tamaki erst einmal kritisch beäugte. So sehr er Süßigkeiten liebte, aus Kentas Händen waren sie ein giftiges Geschenk. Nicht im wörtlichen Sinn. Auch wenn der Kinzoku sicher keine Skrupel hatte, Leute zu vergiften, war ihm der Erfolg der Mission zweifellos wichtiger und ein verstorbenes Teammitglied machte sich auch nicht gut in der Akte. Aber aus reiner Menschenfreude hatte er ihm Kaffee und Gebäck auch nicht gekauft. Im besten Fall wollte der Kinzoku einfach sicherstellen, dass er funktionierte. Im schlimmsten Fall war es ein Seitenhieb, ihn seiner eigenen Entscheidung zu berauben. Allerdings würde Tamaki einen Teufel tun und ein ungesundes Frühstück ausschlagen, also bedankte er sich brav und nahm den Muffin entgegen. Roch ja schon ziemlich gut... Der Suzuya wollte gerade ohne viel Aufhebens hineinbeißen (was er hatte, hatte er), als er Shunsuis Lächeln auffing. Er versuchte, es zu erwidern, aber es war matt und erreichte seine Augen nicht.

Der Morgen war unerwartet schön und sonnig und über dem Frühstück vergaß Tamaki sogar, dass es ihm hier eigentlich immer noch zu kalt war. Immerhin hatte er einen heißen Kaffee, an dem er sich die Hände wärmen konnte, und auch die Bewegung tat ihr übriges, so dass er das Anwesen des Reeders einigermaßen aufgewärmt erreichte. Das Haus und der umstehende Wald sahen noch genau so aus wie am Vortag. Selbst das Absperrband knatterte noch genau so einladend. Von draußen sah alles sehr normal aus. Keine eingeschlagenen Scheiben, keine Schleif- oder Blutspuren, kein irgendwas. Nichts wies darauf hin, dass hier ein Gewaltverbrechen stattgefunden hatte. Für mehr würden sie die Umgebung entweder genauer absuchen müssen oder aber direkt mit dem Haus beginnen. Die Wahl fiel auf letzteres und so ging Tamaki, ohne sich bücken zu müssen, hinter Kenta unter dem Absperrband durch, das Shunsui ihnen freundlicherweise hochhielt.

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Kinzoku Kenta

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Hach ja, Polizeiband ... gab der Sache doch etwas offizielles. Kenta war nicht zu verschnupft darüber, dass die Hafenpolizei bis auf die Tatortaufnahme noch nicht viel unternommen hatte - von einer Umfeldbefragung erhoffte er sich bei diesem offensichtlichen Serientäter nämlich ohnehin eher dünne Ergebnisse. Wenn nicht zufällig jemand eine auffällige Person bemerkt haben sollte, aber mit Ninjafähigkeiten konnte man auch ganz ohne großartige Voraufklärung in ein geeignetes Haus einsteigen und dort zuschlagen. Und in Kirigakure dürfte es unter Normalbedingungen etwa tausend auffällige Personen geben, also ... naah. Lieber sahen sie sich mal die Methode des Täters (oder der Täterin? Wäre das nicht spannend!) vor Ort an. "Gut ... wenn man nicht die Absicht hat, irgendwas zu verstecken, wird man draußen wohl kaum Spuren hinterlassen." Stellte Kenta fest. "Abgesehen natürlich vom Zutritt ... aber danach schauen wir uns um, wenn wir das Bild drinnen gesehen haben. Dann wissen wir eher, wonach wir suchen." Vermutlich hatte ihr Gegenspieler ihnen nicht den Gefallen getan, ein paar blutige Schuhabdrücke auf der Terasse auszulegen, aber ... mal schauen.

Sobald sie die Tür geöffnet hatten, war es dann auch vorbei mit dem recht idyllischen Bild des Anwesens. Drinnen erwartete sie eine große Vorhalle in kontinentalem Stil mit aufwändig gestalteten Schachbrettfliesen, die geradeaus über eine breite, mit teurem Teppich ausgelegte Treppe ins Obergeschoss führte - wo sich vermutlich die Gemächer der Herrschaft befanden, denn die Wände waren aufwändig mit Holz vertäfelt, und kleine elektrische Lampen mit hübschen Schirmchen standen in regelmäßigen Abständen bereit, um Licht zu spenden. Unten war es - zwar subtil, aber doch bemerkbar - etwas weniger schmuck. Hier lagen vermutlich funktionellere Räume wie Küche, Lager, Speisesaal und Dienstbotenunterkünfte ... jedenfalls wenn es so geordnet war wie diese Art von Villa das üblicherweise wäre. Vermutlich machte sich aber gerade nur Kenta so detaillierte Gedanken zur Raumaufteilung, denn der Charme des Gebäudes litt gegenwärtig ein wenig unter dem riesigen roten Fragezeichen, dass mit Blut auf die Fliesen der Eingangshalle geschmiert worden war und von der Polizei großzügig mit Klebesteifen zur Markierung der Laufwege eingegrenzt worden war. Das Blut war bereits trocken und hatte eine bräunliche Färbung angenommen. Und die geschwungene Linie des Fragezeichens fanden sich ein paar angedeutete Fußabdrücke im selben Farbton. Ja, tatsächlich ... Fußabdrücke. Kleine Pappschildchen mit Nummern standen daneben. Kenta hob interessiert die Brauen. "Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber bisher war unser Täter nicht barfüßig unterwegs, hm?" Welch kuriose Einzelheit. "Hier draußen wäre es doch etwas unbequem, ohne Schuhe rumzulaufen ... oder hat er sie vielleicht irgendwo draußen stehen lassen, bevor er anfängt, weil er keine Spritzer drauf haben wollte?" Er schnalzte mit der Zunge, als ihm ein Gedanke kam, aber ... das war jetzt zu spekulativ. "Denkt dran, hier müssen vier Leute gestorben sein - das sind alle, die zu dem Zeitpunkt im Haus waren. Der Täter ist irgendwo hereingekommen, hat alle im Haus so planvoll umgebracht, dass er an das Blut kommen konnte, und hat dann gemalt ... das hat sicher einige Zeit gedauert. Versuchen wir doch, seinen Weg nachzuvollziehen - wir teilen uns auf und machen uns ein Bild von den Spuren, dann können wir versuchen einen Weg zu konstruieren. Denkt dran ... irgendwie muss er das Blut nach hier vorne geschafft haben. Und es sieht auch so aus, als hätte er einen Pinsel gehabt. Vielleicht hat er das ja hier gelassen - oder wir finden andere Hinweise darauf, dass er hier vier Eimer und einen Pinsel reingebracht hat." Anschließend griff er in seine Umhängetasche und verteilte große Taschentücher und ein paar Gefrierbeutel an die anderen zwei. "Ich kenne eure Handschuhgröße nicht, also nehmt die hier, wenn ihr irgendwas anfasst - falls wir hier doch noch noch Spuren finden könnt ihr sie da eintüten."

Kenta selbst entschied sich nach kurzem Nachdenken dafür, mal die Küche in Augenschein zu nehmen. Spuren führten hier keine hin, und bei einer flüchtigen Inspektion war der großzügige Arbeitsraum zwar untersucht worden, aber ... trotzdem. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um im Laufweg zu bleiben, und öffnete mit dem Taschentuch um die Hand die Schränke. Überall ein Bild peinlich sortierter Ordnung von Gewürzen, Geschirren, Besteck ... und in den gekühlten und ungekühlten Speiseschränken? Die meisten waren ganz genau so - ordentlich eingelagerte Gurken, Tomaten, gefrorene Speisefische in der Kühltruhe, alles in feinster Ordnung. Bis auf ... heh. Kenta griff in den Schrank, wo das Obst aufbewahrt wurde, und zog einen satt rot leuchtenden Apfel daraus hervor. Jemand hatte herzhaft reingebissen und ihn anschließend zurückgelegt. Sorgfältig wurde der Apfel in die Tüte bugsiert. Die Person, die normalerweise in dieser Küche arbeitete, hätte das sicher nie so liegen lassen. Eine Bissspur war doch besser als gar keine ... und der Kinzoku wiederstand dem Drang, sich auch einen Apfel zu nehmen. Wäre jetzt unprofessionell gewesen. Wie es wohl bei den anderen aussah?

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Jirokou Shunsui

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Geduldig wartete er darauf, dass seine beiden Teamkollegen an ihm vorbeischritten, sodass er auch endlich das gute alte Polizeiband loslassen und ebenfalls das Anwesen betreten konnte. Mit klopfendem Herz betrat Shunsui den besagten Ort der Tat und ließ seine goldenen Augen durch den Eingangsbereich wandern. Wobei Eingangsbereich noch etwas untertrieben war, in dieser Eingangshallte hätten gut und gerne mehrere Familien aus den Slums leben können, wenn man sich die Quadratmeteranzahl vor Augen führte. Vermutlich lebten sie zurzeit sogar in kleineren Verhältnissen, gewundert hätte es den falschen Brillenträger nicht. Alles in allem ein schmucker Eingangsbereich, der zum Stand des Ermordeten auch passend dekoriert war. Wäre da nur nicht dieses blutige Fragezeichen, welches über die Fließen verschmiert war, dann hätten die drei Shinobi genauso gut zu einem Teebesuch bei einer hochrangigen Persönlichkeit sein können. Bei diesem Anblick rückte der Jirokou die besagte falsche Brille zurecht und begutachtete die blutigen Spuren eingehender. *Hmm Fußabdrücke, wie seltsam.*, schoss es ihm durch den Verstand, während er den Worten des Rotschopfes lauschte. „N-nein, bisher gi-gibt es kei-kei-keine Info da-dazu.“, bestätigte er die Vermutung des Teamführers. Ob hier vielleicht seitens der Polizei jemand geschlampt und durch die Zeichnungen gestapft war? Unwahrscheinlich. So wie er die Sache sah, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder hatte ihr Mörder aus irgendeinem Grund sein Verhalten geändert oder aber, irgendetwas hatte ihn dazu gebracht, versehentlich über sein Kunstwerk zu laufen. Vielleicht eine andere Person? Aber wer hätte das sein können? Fragen über Fragen, auf die er keine Antwort hatte. „I-i-ist der Mör-mörder vielleicht b-b-bei seinem Ku-ku-kunstwerk gestört w-w-worden?“, fragte er laut heraus. „‘tschuldigung.“, nuschelte er sofort hinterher, denn wie oder woher sollten die beiden anderen das wissen? Anstatt Hypothesen zu erstellen, galt es also zur Tat zu schreiten und das Haus zu kontrollieren. Vielleicht fanden sie ja besagte Eimer und Pinsel? Oder möglicherweise noch etwas viel Wichtigeres? „A-a-alles klar, d-d-das ma-mache ich!“ Brav nahm der Jirokou Taschentücher und Gefrierbeutel entgegen, salutierte halbherzig – so gut man ihm so etwas eben zutraute – und marschierte sofort los in Richtung der Treppe. Das konnte ja nur ein voller Erfolg werden!

Es hatte einen guten Grund, dass sich der Blondschopf der oberen Etage widmen wollte. Einerseits würde er auf diese Weise alleine agieren können – vorausgesetzt natürlich, dass ihm keiner folgte und Kenta und Tamaki beide schön unten blieben – und auf der anderen Seite wollte er sich das Arbeitszimmer des Schiffsmagnaten ansehen. Und wenn er noch dazu kam, dann würde eines der Schlafgemächer sicherlich auch irgendwelche Hinweise enthalten. Doch ein Schritt nach dem Anderen! Der Jirokou öffnete die Türen, indem er mit dem Taschentuch vorsichtig die Türklinke bediente, um ja keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Jedoch brauchte er einige Versuche, ehe er fündig wurde und etwas fand, dass nach Arbeitszimmer aussah. Diesem Raum wurde wohl auch eine besondere Bedeutung zuteil, denn Blutflecken auf dem Teppich und eine Körperform mit Klebeband deuteten auf einen Mord in diesem Zimmer hin. *Bingo!* Vorsichtig näherte sich der junge Mann dem Teppich, doch hier würde er keinerlei Spuren finden. Das Blut war bereits angetrocknet und hatte eine bräunliche Färbung übernommen. Schade, dass sie keinen Hinketsu dabei hatten, der das Blut unter Umständen hätte untersuchen können. Wenn sie so etwas konnten. Vage erinnerte sich Shunsui daran, dass Sharokku mittels seinem Dojutsu auch in der Lage gewesen sein musste, solch einen Tatort gründlich zu erkundigen. Manchmal vermisste der Jirokou seine alten Kameraden, doch sie sollten in Friede ruhen. Nachdem der Teppich nicht wirklich etwas hergab, musterte er den Rest des Zimmers. Ein großer, aus exotischem Holz bestehender Schreibtisch sowie viele luxuriöse Gemälde an den Wänden deuteten darauf hin, wer der Besitzer dieses Zimmers gewesen sein muss. „Hmm, hier müsste es doch sicherlich einen Safe oder so etwas geben.“, murmelte Shunsui vor sich hin und überlegte fieberhaft, wo sich ein solcher befinden könnten. Klar, man könnte meinen, dass so etwas ziemlich klischeehaft war, aber die meisten Leute in solch einer hohen Position verfügten nun Mal über viele wertvolle Gegenstände, die es irgendwo zu verstauen galt. Wichtige Dokumente versteckten sich auch nicht von selbst. Sein Blick fiel auf die Gemälde, sodass er sich entschloss, diese zu überprüfen. Zugegeben, es war ein wirklich dummes Versteck, aber wann waren die Leute wirklich einfallsreich, was so etwas anging? Wenn er in der Lage war, solch einen Safe zu finden, dann konnte er auch überprüfen, ob dieser geöffnet wurde oder nicht. Das konnte ihnen Auskunft geben, ob ihr Mörder auch noch ein Dieb war und die Morde damit zu tun hatten oder ob er keinerlei Interesse an materialistischen Gegenständen hatte. Bedächtig umgriff der Jirokou die Bilder mit einem Tuch und hob sie an, um das dahinter befindliche zu überprüfen. Beim vierten Bild hatte er schließlich Erfolg! *Sieh mal einer an!* Wer hätte das gedacht, es befand sich doch tatsächlich ein Schließfach hinter einem der Bilder – welches aber nach wie vor verschlossen war. Keinerlei Anzeichen eines gewalttätigen Einbruchsversuches, schade! Aber immerhin bedeutete das auch, dass ihr Mörder es nicht auf Hab und Gut abgesehen hatte. Darüber sollte er den Kinzoku unverzüglich unterrichten!

Shunsui eilte zurück ins Erdgeschoss und brauchte etwas, ehe er Kenta in der Küche vorfand. „Ich ha-ha-habe das A-a-arbeitszimmer über-überprüft, in we-we-welchem eines der O-o-opfer um-umgebracht wurde. I-i-ich habe au-auch ein Sch-sch-schließfach hinter ei-einem der Ge-ge-gemälde gefunden, w-w-welches jedoch un-un-unversehrt war, es ha-hat sich a-a-also niemand ge-ge-gewalttätig Zugriff ver-ver-verschafft.“ So weit, so gut. Was wohl der Teamleiter zu den ersten Funden sagen würde?

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Danke.“, flüsterte Tamaki, als Shunsui das Absperrband hinter ihm wieder herunterließ. Obwohl es nur ein dünner Streifen Plastik war, fühlte es sich, an als würde eine schwere Tür ins Schloss fallen, als gäbe es jetzt kein Zurück mehr. Ein bisschen wunderte sich der Suzuya über sich selbst – ein Zurück hatte es schließlich schon nicht mehr gegeben, seit er seinen Fuß auf das Schiff gesetzt hatte. Vielleicht lag es auch einfach an der seltsam bedrückenden Stimmung auf dieser Mission. In der Hoffnung, dass mehr Koffein es besser machte, war Tamakis erste Amtshandlung am Tatort ein Schluck Kaffee. Zumindest ein bisschen Aufmunterung, wenn auch in anderer Hinsicht als der, die er jetzt gebraucht hätte. Aber man musste mit dem arbeiten, was man hatte, selbst wenn das nur guter Wille und ein Becher Kaffee war. Wachen Auges musterte der kleine Genin den Eingangsbereich, aber auch er konnte sich nicht der schieren Menge an Blut entziehen, die sich in Form eines Fragzeichens über die teuren Fliesen ergoss. Obwohl seit der Tat schon einige Zeit vergangen war, hing noch immer ein metallisch-fauliger Geruch in der Luft. Tamaki horchte kurz in sich hinein, ob sich Anzeichen von Übelkeit bemerkbar machten, blieb aber erfreulich unbeeindruckt. Es würde ihm heute also zumindest erspart bleiben, vor seinen Teampartnern zu kotzen. Ein Lichtblick. „Dann sehe ich mich hier unten um.“, erklärte der Suzuya und nahm Gefrierbeutel und Taschentücher entgegen. Passte zum Glück in eine Hand, denn die andere hielt noch immer den Kaffeebecher. Was er aber viel mehr brauchte, waren seine Augen. Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts, um sicherzustellen, dass Shunsui und Kenta auch wirklich nicht mehr in der Nähe waren, dann flackerte das blassblaue Licht des Taragans auf. Tamaki sog scharf die Luft ein und stolperte erschrocken einen Schritt zurück. Ein Meer von irisierenden Wolken in allen möglichen und unmöglichen Farben drängte auf ihn ein und er brauchte einen Moment, um sich von den intensiven Eindrücken nicht überwältigen zu lassen. ‘O-kaa-san hatte Recht...‘, dachte er, während er Atem schöpfte und sich erneut konzentrierte. 'Es ist stärker geworden. Aber mehr zu sehen ist gerade kein Vorteil ...‘. Nach und nach ordnete Tamaki die Farben zu und sortierte jene aus, von denen er glaubte, dass sie nicht unmittelbar mit dem Mord in Verbindung standen. Schrecken, Ekel, Neugier, Betroffenheit, Ärger und Resignation stammten wohl vor allem von den Polizisten, die den Tatort untersucht hatten. Zufriedenheit, Freude und der kleine Hauch von Lust mochten vielleicht noch von den Opfern stammen. Diffus zogen sich die Echos vergangener Auren durch den Raum, was sich aber direkt vor seinen Augen auftat, überraschte den kleinen Suzuya. Über dem Fragezeichen und den blutigen Fußabdrücken waberte eine Aura, die er kannte. Kühle Berechnung und im Zaum gehaltene Mordlust. ‚Kenta?!‘. Tamakis Kopf fuhr zur Küchentür, vor der die gleichen Farben waberten. Aber nein ... diese waren anders. Neugier und eine gewisse Vorfreude mischten sich in die Aurenspur des Kinzoku. Was über der Blutlache schwebte, entbehrte jeder Freude, aber auch jedes Zorns. Vielmehr erkannte Tamaki eine tiefe Zufriedenheit und das Gefühl eines Abschlusses. So als wäre jemand angekommen. Er hatte wohl den Mörder gefunden ...

Zögerlich warf Tamaki einen Blick in Richtung der Treppe, die Shunsui eben hinaufgegangen war. Mehr um sicherzugehen, dass der schüchterne Genin nicht kurz davor war, wieder hinunterzustolpern. Das Bild, das sich dem Suzuya bot, passte aber so gar nicht zu dem Shunsui, den er kennengelernt hatte. Wo er Unsicherheit und Scham erwartet hatte, brodelte heißer Zorn, verwirbelt mit eiskaltem Hass und Verschlagenheit. Die deutliche Spur Neugier, die wohl bei ihnen allen gerade zu sehen war, fiel dagegen kaum noch ins Gewicht. Einmal mehr musste Tamaki tief durchatmen. Schien, als sei er nicht der größte Illusionist des Teams ... Shunsui hatte gewiss seine Gründe, so wie er selbst auch. Dennoch versetzte es dem Suzuya einen schmerzlichen Stich und er wünschte sich, nicht genau hingesehen zu haben. Mehr zu sehen war wirklich nicht immer von Vorteil. Und auch mit einer weiteren Lektion sollte seine Mutter Recht behalten. ’Die Masken, die unsere Mitmenschen tragen, sind vielleicht die größte Illusion von allen ... Binde dich an niemanden und erspar dir die Enttäuschung.‘. Scheu blickte Tamaki sich um. Noch immer war er allein. Jetzt vielleicht noch mehr als zuvor. Ein leises Seufzen später hatte er sich wieder ausreichend im Griff, um sich auf die eigentliche Aufgabe zu konzentrieren. Die Aurenspur, die vermutlich zum Mörder gehörte, hing nicht losgelöst im Raum, sondern führte einmal durch den Eingangsbereich zu einer Tür am anderen Ende des Hauses. Tamaki folgte ihr, froh darüber, den Raum und seine Erkenntnisse fürs erste hinter sich zu lassen. Frische Luft empfing ihn, als er die Tür öffnete, und ein weitläufiger, gepflegter Garten breitete sich vor ihm aus. Hübsch eigentlich, aber nicht zu wissen, ob die eigenen Teamkameraden vielleicht noch schlimmer waren als der Mörder, den man gerade jagte, trübte Tamakis Sinn für Schönes gerade enorm. Er folgte der Spur, die blass, aber gut erkennbar in der Luft hing, und fand auf dem Boden darunter die passenden Fußabdrücke. Kunststück, wenn man weiß, wo man hinschauen musste. Ohne es recht zu merken, verließ der Suzuya den Garten und entfernte sich durch den umstehenden Wald immer weiter vom Anwesen, bis das tosende Geräusch brechender Wellen in sein Bewusstsein drang. Wenige Meter vor ihm brach der Boden in einer Steilwand ab. Und genau dort verlor sich die Spur. Ratlos blieb der kleine Genin am Rande des Abgrunds stehen. Rauer Wind blies ihm harsch ins Gesicht. Was für eine ironische Illustration seiner Lage ... Doch eine Konstante war ihm geblieben. Mit schwachem Lächeln sah Tamaki auf seinen Kaffeebecher und kippte sich den lauwarmen Rest kurzerhand herunter. Er sollte zurückgehen, bevor die anderen ihn noch vermissten. Zumindest Kenta würde wohl nicht zulassen, dass der Erfolg seiner Mission durch einen verschwundenen Genin getrübt wurde. Der Suzuya wandte sich von der Klippe ab und ließ sein Taragan verlöschen. Er war sich nicht sicher, ob er jetzt noch irgendetwas Verborgenes sehen wollte, und es hatte ihn inzwischen auch genug Kraft gekostet. Ganz kam er um Entdeckungen jedoch nicht herum. Etwas Weißes zog seinen Blick auf sich. Tatsächlich ... im Gebüsch hatte sich ein Taschentuch verfangen. Er musste es auf dem Hinweg übersehen haben. Vorsichtig klaubte er das Fundstück mithilfe seines eigenen Taschentuchs aus den Zweigen und verfrachtete es in einen der Gefrierbeutel. Auf den ersten Blick sah es unspektakulär aus. Schlichter, weißer Stoff, erstaunlich sauber, der Rand mit einer Borte blauer Doppelstreifen versehen. Ein Zierstück? Bei genauerem Hinsehen erkannte Tamaki einige blaue Flusen, die nicht zu dem Tuch selbst gehörten. Aber mehr konnte er aus seinem Fund erst einmal nicht herauslesen. Sollten die anderen am besten einen Blick darauf werfen.

Es dauerte gute fünf Minuten, die Tamaki schnellen Schrittes durch Wald und Garten lief, bis er das Anwesen wieder erreicht hatte. In der Küche fand er Kenta und Shunsui wieder. „Ich bin den Fußspuren gefolgt und habe das hier gefunden.“, teilte er nüchtern mit und hielt den beiden den Beutel mit dem Taschentuch hin.

@Jirokou Shunsui @Kinzoku Kenta
 
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Hmm ... Kenta wollte gerade zurück in die Eingangshalle spazieren, als er eilige Schritte vernahm - und gleich darauf erleichtert war, dass Shunsui immerhin beim Laufen nicht auch noch so rumstammelte wie beim Sprechen. Das tat er allerdings still, bevor er den Kerl noch auf Ideen brachte. Er hörte allerdings konzentriert zu ... und winkte ab, als der reichlich umständlich gehaltene Vortrag endlich zuende war. "Dass es hier nicht ums Geld ging, sehe ich auch so ... was ich mich eher frage ist, ob in dem Tresor wirklich etwas drin ist. Ein wenig sehr offensichtlich, oder meinst du nicht? Vielleicht auch einfach eine bewusste Ente, um das Interesse von etwas wirklich Verstecktem abzulenken." Denn wirklich - ein Schließfach hinter einem Gemälde? Wie viel einfacher konnte man sich das machen? Und Shunsui war nicht dumm. Er schien nur für sich beschlossen zu haben, dass es besser war, das Nachdenken anderen zu überlassen? Aber das zog hier nicht, sie würden alle richtig mitdenken müssen. Kenta wollte gerade ansetzen, das Schließfach mal aufzumachen und zu schauen, was dort so wichtiges drin war, als Tamaki zu ihrer kleinen Runde dazu stieß. Und er hatte etwas deutlich interessanteres anzubieten - Fußspuren und einen Gegenstand, der vermutlich vom Täter stammte. Kenta strahlte.
"Sehr schön ..." murmelte er, und hielt den Beutel mit Taschentuch in die Höhe. "Ich bin kein Textilspezialist, aber das sieht nach Massenware aus. Trotzdem ... Taschentücher fasst man ständig an, und sie stecken in Taschen. Könnte verwertbar sein, wenn wir eine Person zu fassen kriegen. Und wir haben einen potentiellen Gebissabdruck." Er hob seinen Apfel nochmal hoch, dann runzelte er kurz die Stirn. "Fingerspuren haben sie hier nach den Unterlagen eigentlich genug genommen ... insofern sichern wir besser die Bissspur, bevor sie faulig wird." Kenta fasste mit spitzen Fingern in seinen Plastikbeutel, ließ ganz entspannt sein Chakra fließen, und sah zu, wie die angebissene Frucht langsam von einer milimeterdünnen Schicht aus silberglänzendem Metall überzogen wurde. Das Metall zitterte kurz, dann wanderte es gezielt in die Ausbuchtung, die die Zähne im Apfel hinterlassen hatten, füllte sie aus, und fiel mit einem leisen Rascheln mit in den Beutel. "So. Einen sicheren Abdruck haben wir schon mal. Tamaki, zeig uns mal die Spur, die du da verfolgt hast."


Kenta zeigte keine große Regung abgesehen von hellwacher Konzentration, als sie sich Tamaki auf dem Weg entlang seiner Spur anschlossen. Die Abdrücke waren recht subtil, aber Kenta ahnte zumindest, wie Tamaki hier lang gefunden hatte ... "Schau, schau ..." murmelte der Kinzoku dann, als sie ziemlich abrupt vor einer Klippe standen. "Ich denke, spätestens jetzt hat unsere Ninja-Hypothese Bestätigung gefunden." Er beugte sich hinab und suchte im Gras nach Abdrücken, wurde allerdings enttäuscht - es hatte in Mizu natürlich seit dem Vorfall mehrfach geregnet, und das Blut war schon vor einigen Metern restlos weggewaschen worden. "Leider ist schwer zu erkennen ob er einfach von hier ins Geäst gesprungen ist oder tatsächlich die Klippen hinabgestiegen ist. Beides wäre denkbar ... " Kenta schloss einen Moment die Augen. "... aber ich würde die Klippe runtergehen. Und ich wäre auch auf dem Weg gekommen. Auf Stein und auf Wasser hinterlässt man kaum verwertbare Spuren. Wenn man die Option hat, warum dann über die Äste rennen, wo man immer irgendwelche kleinen Zweige abreißt?" Er ließ seinen Blick den Abgrund entlang gleiten, über die unruhige blaue See ... und den Militärhafen zur rechten. "Vielleicht haben wir doch Glück. Vielleicht hat unser Mann Wurzeln hier im Ort ... oder er ist so gut, dass er als Ortsfremder an der Kriegsmarine vorbei hier rauf gekommen ist." Möglich war zugegebenermaßen beides ... "Wir können nicht zu viele Spuren gleichzeitig verfolgen. Ich denke, der Weg zum Tatort und zurück ist aktuell die beste ... wir sollten versuchen, ihm zu folgen. Shushu, kannst du noch schnell das Schließfach aus dem Haus mitnehmen und dich kurz in den anderen Räumen umschauen, ob diese Laien von Polizisten weitere brauchbare Sachen übersehen haben? Ich mach das Fach dann bei Gelegenheit auf und wir gucken mal, ob der Inhalt so versteckenswürdig ist."


"Gute Arbeit mit der Spur, Tamaki ..."
setzte Kenta dann beiläufig an, sobald sie alleine waren, und spähte noch einmal ohne irgendein Anzeichen von Furcht in den viele viele Meter tiefen Abgrund. "Ich bin neugierig auf deine Einschätzung. Was denkst du war das für eine Person, die unsere Tat hier begangen hat?"

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Nachdem der Rotschopf geduldig der stotternden Erklärung von Shunsui gelauscht hat, erhielt dieser auch prompt die Reaktion. *Alter Klugscheißer.*, dachte sich der Jirokou verächtlich bei den Worten seines Teamleiters. Wenn er alles so viel besser wusste, warum machte er es dann nicht selbst? Nach außen hin durfte er sich diese Reaktion jedoch nicht anmerken lassen, weshalb er einfach den Kopf etwas enttäuscht senkte und damit einen geknickten Eindruck vermittelte. „O-okay.“, gab er noch von sich, während seine Seelenspiegel auf den Boden unter ihnen gerichtet war. Weiter konnte sich der Kinzoku zum Glück nicht mit dem Jirokou befassen, da Tamaki nun zu ihnen stieß und scheinbar auch etwas Interessantes gefunden hatte. Fußspuren waren definitiv ein wichtiges Indiz und ein benutztes Taschentuch sicher auch nützlich. Wirklich interessant wurde es für den falschen Brillenträger jedoch, als Kenta die Bissspuren auf einem Apfel erwähnte und einen Abdruck mithilfe seiner Fähigkeiten nahm. Wenn Shunsui’s Augen ihn nicht gerade betrogen hatten, so hatte sich eine dünne Metallschicht um diesen Apfel gebildet, was wohl das berühmte Kekkei Genkai des Kinzoku Clans war. In seinen Gedanken machte sich der Jirokou geistige Notizen dazu und würde das Ganze während ihrer Mission weiter aufmerksam beobachten. Das konnte sich in Zukunft vielleicht als nützlich erweisen!

Der falsche Brillenträger folgte den beiden anderen Shinobi brav in den Garten, wo die nicht wirklich sichtbaren Fußspuren im Boden sie zu einer hohen Klippe führten, von der man aus hinunter auf den Strand schauen konnte. Der Jirokou war nicht wirklich interessiert sich über die Klippe hinaus zu strecken, da er keinerlei Ahnung hatte, was im Kopf von Kenta vorging und ihm keine unnötige Angriffsfläche bieten wollte. Wer konnte schon ahnen, was der Kinzoku bei so etwas machen würde? Es hätte den jungen Mann nicht gewundert, wenn der Andere aufgrund einer Laune ihn einfach hinuntergeschubst hätte, weshalb er darauf verzichtete, ein bisschen Abseits blieb und aufmerksam den Worten ihres Anführers lauschte. So sehr es ihn wurmte, Kenta hatte recht! Die Hinweise verdichteten sich immer weiter, dass sie es hier mit einem Shinobi zu tun hatten. Aber von wo er gekommen war, konnte er auch nicht sagen, obgleich die Worte des Rotschopfes Sinn ergaben. Die goldenen Augen des jungen Mannes blickten zu den in der Nähe befindlichen Bäumen und er fragte sich willkürlich, ob ihr Gegenspieler vielleicht bereits wusste, dass sie ihm auf der Spur waren. Möglicherweise hatte er ja auch Wind davon bekommen, dass sich einige Shinobi Soragakures diesem Fall angenommen hatten. Ob er sie dann auch beschatten ließ? Wer konnte schon sagen, von welchen im Dickicht versteckten Augen sie da bei ihrer Arbeit beobachtet wurden? Beim Gedanken an eine baldige Konfrontation, stellten sich seine Nackenhaare auf. *Bald finden wir dich und werden dir das Handwerk legen.*, dachte sich der Jirokou und hätte dabei beinahe gegrinst. Seine Gesichtsregung änderte er in dem Augenblick, als er einen besonders bescheuerten Spitznamen hörte: Shushu. Mein Gott, das klang so bescheuert, weshalb er nicht wirklich schauspielern musste, um einen unangenehmen Gesichtsausdruck hervorzuzaubern. *Na warte, irgendwann zahle ich dir das alles heim.*, dachte sich Shunsui. Er würde sicherlich alle Gemeinheiten im Hinterkopf bewahren und sobald der Tag kam und Soragakure brannte, würde er sicherstellen, dass der gute alte Kenta auch vor Ort war. Und dann würde ihm das Lachen im Hals stecken bleiben.

Bis dahin blieb ihm jedoch nicht viel übrig, als mit einem gestotterten „H-h-hai!“ und einem Salut sein Einverstanden zu zeigen und sich auf den Weg machen. Er wollte den Safe haben? Den würde er bekommen! Missmutig stapfte er zurück ins Arbeitszimmer, um den Safe zu entwenden. Nach ein wenig hin und her, gelang ihm dies auch, sodass er sich seiner nächsten Aufgabe widmen konnte – nach weiterem Nützlichem Ausschau halten. Irgendwie überkam ihn das Gefühl, dass ihn der Rotschopf einfach nur loswerden wollte. Aber das passte ihm auch, je weniger Zeit er in seiner Nähe verbringen musste, desto besser! Der Safe selbst wiegte auch nicht besonders viel, sodass er nicht wirklich einschätzen konnte, was sich darin befand. Wenn er ihn bewegte, klimperte zumindest etwas, sodass er wenigstens nicht leer war. Recht unmotiviert begab sich Shunsui in ein äußerst pompös eingerichtetes Schlafzimmer. Hier hatte bestimmt der Herr des Hauses gehaust. Höhö, Schenkelklopfer. Mit gelangweiltem Blick öffnete er diverse Schubladen und durchstöberte den Inhalt, ohne irgendeinen brauchbaren Fund zu machen. Schließlich fand er einen kleinen Schrank in der Ecke vor, der verschlossen war und sich zunächst nicht öffnen ließ. Zunächst nur, weil sich der Jirokou kurz umsah, ob irgendjemand anwesend war, und schließlich einmal kräftig zog und das Schloss damit brach. Die Tür öffnete sich knarzend und offenbarte dem falschen Brillenträger seinen Inhalt. Der gute Shunsui benötigte einige Sekunden, da er nicht wirklich verstand, was er hier vorgefunden hatte. Als er jedoch den Kopf drehte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er wünschte sich, dass er diesen Schrank niemals geöffnet hätte. Verstörter wirkend denn je, machte der junge Mann kehrt und begab sich zurück in den Garten zu seinem Team. Oh mein Gott, was hatte er da gerade nur vorgefunden? Nach wie vor geschockt und in seinen Gedanken vertieft, erreichte er schließlich wieder die Klippe mit dem Safe unter seinem Arm und stieß zu den anderen Beiden dazu. Man konnte ihm ansehen, dass er irgendwie verstörter als sonst schien. „B-b-bin wie-wieder d-d-da.“, gab der Jirokou zögerlich von sich. Was Kenta und Tamaki wohl so alles in seiner Abwesenheit besprochen hatten?

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Mit dem Taschentuchfund schien Kenta zufrieden und nachdem mit dem Bissabdruck eine weitere Spur auf zugegeben spektakuläre Weise gesichert worden war, ging es im trauten Kreise der Gestörten (von denen sich Tamaki allerdings nicht ausnahm) erneut in Richtung der Klippe. Was Shunsui ausfindig gemacht hatte, wusste er nicht, aber er schaute unglücklich genug drein, um ... ’Nein ... darauf fall ich nicht noch mal rein.‘. Gut möglich – und sogar wahrscheinlich – dass der Brillenträger sich tatsächlich ärgerte, aber den armen, geknickten Schüchterling nahm Tamaki ihm nicht mehr ab. Nicht, nachdem Shunsuis Aura ihm verraten hatte, was wirklich in ihm vorging. Das beste für den Suzuya war, sich ganz und gar auf die vor ihnen liegende Aufgabe zu konzentrieren. In seinem Fall hieß das erst einmal, eine Spur zurückzuverfolgen, ohne Misstrauen zu erregen. Im Garten war es noch recht einfach, die Reste der blutigen Fußabdrücke ausfindig zu machen, wenn man wusste, wohin man schauen musste. Als es in den dahinter liegenden Wald ging, musste Tamaki sich wesentlich mehr Mühe geben. Hier und da waren noch sehr schlecht erkennbare Reste von Fußspuren zu sehen und ein paar zerbrochene Zweige ließen sich auch ausmachen. Ob der Genin sie selbst zu verantworten hatte, stand in den Sternen – er war weder erfahrener Spurenleser noch Kriminologe -, aber vielleicht gestand man ihm neben seiner Beobachtungsgabe ja auch genug Intuition und das entscheidende Quäntchen Glück zu ...

“Hier hab ich dann das Taschentuch gefunden.“, erklärte er, als sie die Stelle kurz vor der Klippe erreichten. Spuren waren hier durch den felsigen Boden und die harsche Witterung keine mehr zu erkennen, aber der Weg konnte von hier an nur noch in eine Richtung führen. Naja, oder zwei, wie Kenta bemerkte. Dass der Mörder auch den Weg durchs Geäst genommen haben könnte, war Tamaki nicht in den Sinn gekommen. Aber warum hätte er es so spät tun sollen und war nicht von Anfang an kreuz und quer durchs Geäst geflohen? Hatte er die Fußspuren absichtlich gesetzt, so wie er auch das Fragezeichen hinterlassen hatte? Vielleicht, um seine Verfolger zu foppen und in eine Sackgasse zu führen? ’Nein ... da hätte ich doch sowas wie Hinterlist sehen müssen.‘. Ein flüchtiger Blick streifte Shunsui. Nein, der Eindruck seiner Aura war noch viel zu frisch und eindrücklich, als dass Tamaki sich geirrt hätte. ’Außerdem hat die Aurenspur über der Klippe gehangen und nirgends sonst. Wenn er sich nicht in Luft aufgelöst hat, kann er nur nach unten sein.‘. Kenta nahm ihm glücklicherweise die Bürde ab, sich eine Ausrede herzuleiten, warum sie unbedingt den Felsen hinabsteigen sollten. Zuvor hatte der Kinzoku allerdings noch etwas anderes im Sinn. Und an dieser Stelle fiel Tamaki tatsächlich etwas aus dem Gesicht. Wie bitte hatte er Shunsui gerade genannt? ’Dass du dir mal nicht die Finger verbrennst ...‘. Ob Kenta etwas von dem ‚anderen‘ Shunsui ahnte? Es hätte den Suzuya nicht einmal verwundert. Auch der Kinzoku schien eine Art sechsten Sinn zu besitzen und hieß es nicht Gleich und Gleich gesellt sich gern.? Nur ... was machte er selbst dann hier?

Shunsui ging also, um das ominöse Schließfach zu holen, und Tamaki blieb mit Kenta allein. Hm. Sich in distanzierte Stille einzuigeln, würde nicht viel bringe, so viel konnte der Suzuya jetzt schon sagen. Und er sollte Recht behalten, denn es verging keine volle Minute, bis Kenta ihn ansprach. Das Lob nahm der kleine Genin nur mit einem schwachen Nicken hin. “Ich glaube, wir suchen nach jemandem, der seine Schritte gut plant. Jemand, für den zielführendes Vorgehen über der Freude am Töten steht. Auch wenn er die sicher hat. Aber sie ist kontrolliert, im Zaum gehalten ...“. ’So wie bei dir.‘. “Das war keine Zufallstat. Aber das Fragezeichen gibt mir immer noch Rätsel auf und ich kann dir auch nicht sagen, warum er mit seinen Spuren so nachlässig umgeht. Vielleicht sind sie ihm schlicht egal, weil er es für ausgeschlossen hält, dass man ihn schnappt?“. Ein bisschen Größenwahn würde durchaus ins Bild passen, aber gesehen hatte Tamaki dergleichen nicht.

Es dauerte nicht all zu lange, bis Shunsui zurückkehrte, das Schließfach unterm Arm. Allerdings sah der blonde Brillenträger aus, als hätte er einen Geist gesehen. Wahrheit oder Trugspiel? “Was ist denn passiert?“, fragte Tamaki und angelte, seiner Neugier folgend, nach dem Türchen des Schließfachs. Bevor sie ihre Spurensuche fortsetzten, sollten sie wohl einen Blick hineinwerfen. Der Suzuya tat es, wurde knallrot ... schaute noch ein zweites Mal auf die Unaussprechlichkeiten und wandte sich kommentarlos ab. “Gehen wir besser weiter...“.

Der Weg die Klippe hinunter gestaltete sich einfach, wenn man Kinobori beherrschte. Lediglich der Wind riss harsch an Haaren und Kleidern der Shinobi, aber Tamaki reichte das schon. Wäre es nicht um das Chakra gewesen, das seine Fußsohlen fest an den rauen Fels heftete – der Wind hätte ihn wohl sang- und klanglos von der Wand gepflückt und ihn davongetragen. ’Toto-chan, das hier ist nicht mehr Kiri ...‘. Gerade als seine Gedanken es dem Wind gleichtun wollten, erreichten sie die unruhige Wasseroberfläche. Hier war mehr Konzentration gefordert, um nicht unterzugehen oder von den Wellen, die sich am Fuß der Klippe brachen, klatschnass gespritzt zu werden. Zum Glück brauchten sie nicht lange, um sich einen Überblick zu verschaffen. Es gab nur einen sinnvollen Ort, an dem jemand vom Wasser aus wieder an Land gehen konnte, wenn er – im Gegensatz zum Weg oberhalb der Klippen – ein Stück Strecke gutmachen wollte. Aber da war noch etwas anderes, das den Ort attraktiv für einen flüchtenden Mörder machte. Etwa zweihundert Meter in gerader Linie durch die Bucht war unterhalb der gegenüberliegenden Klippen ein kleines Felsplateau auszumachen, das gerade hoch genug aus dem Wasser ragte, damit man bequem an Land gehen konnte. Dort, wo das Plateau in die Klippe überging, gähnte ein pechschwarzes Loch.

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"Mmh." Kenta leckte sich nachdenklich die Lippen, als wolle er Tamakis Worten nachschmecken, während er darüber nachdachte. "Das klingt stimmig. Ich würde auch sagen, er ist sicher, dass er mit allem fertig wird ... nicht mal so sehr dass ihn niemand findet, sondern dass es egal wäre. Diese Fragezeichen, Tamaki. Ich kann es nur als eine Herausforderung lesen. Du nicht auch? Ich glaube, unser Mann liest ganz gerne seine eigene Handschrift, und wenn er dabei jemanden auf sich aufmerksam macht, findet er das auch nicht schlimm. So würde ich es mir jedenfalls erklären. Verständlich, aber gefährlich ... wie viel ist zu viel? Ab wann lässt man zu viel blicken? Er tanzt auf der Rasierklinge, aber ich bin sicher, es macht ihm Spaß." Denn für eine reine Spöttelei klang es ein bisschen aufwändig und andererseits lange nicht beleidigend genug - da wäre deutlich mehr gegangen. Das wirkte eher als sei der Täter ein kultivierter Mensch, der nie auf die Idee käme, etwas Unflätiges in Blut zu schreiben, und sich darum auf so eine subtile Geste wie ein Fragezeichen beschränkte - und sich vermutlich die Zeitungsartikel ausschnitt und ins Poesiealbum klebte, heh. Ein wenig später war Shunsui schon wieder da, und unterbrach weitere Spekulationen in diese Richtung, indem er aus irgendeinem Grund noch erbärmlicher aussah als vorher - ob er sich an einem Blatt Papier geschnitten hatte? Aber nein ... er hatte seine Aufgabe umgesetzt. Und wo sie einen Hinweis auf das Motiv vermutet hatten, befanden sich lediglich ...

"Heh ..." Kenta grinste wie eine Katze, die eben etwas sehr teures vom Hochregal geschubst hatte. "Amüsant, aber vermutlich ohne Bezug zu unserer Tat hier. Meint ihr nicht auch?" Er strahlte erst Shunsui und dann Tamaki an, ehe er die Klappe am Tresor zumachte. "Mmmh ... Katzenpfötchen. Auf was sie nicht alles kommen." Er überließ die Frage, was er mit dem - in nichtkrimineller Hinsicht - brisanten Tresor anfangen wollte einfach einmal Shunsui, und nickte in Richtung des Abgrunds. "Na dann. Spazieren wir mal runter, hm?" Fliegen wäre stilvoller gewesen, aber er sollte ökonomisch denken, und es war kein allzu schwieriger Abstieg. Einen kurzen Ausflug über die Klippe und das Meer später hatte das Team eine Öffnung in einer benachbarten Klippe ausgemacht, die doch wenigstens vielversprechend aussah. "Das nenne ich mal Dusel ... wann hat man schon einen Katzensprung unter seinem Ziel ein trockenes Versteck?" Meinte Kenta, nachdem er den felsigen Vorsprung erreicht hatte, und spähte ins Dunkel, bevor er seine Manteltasche griff und eine Taschenlampe herauszog. Im blauweißen Kegel der Lampe zeichnete sich ein paar dutzend Schritte hinter dem Eingang eine Verengung der Höhle ab, die sich abrupt auf eine fast türförmige Öffnung reduzierte - es war keine Tür drin, aber die große Distanz zum Eingang wirkte vermutlich ähnlich wie eine. "Tja ... ich bin kein Dotonmeister, aber das sieht ein bisschen künstlich aus, meint ihr nicht? Dann mal rein in die gute Stube!"

Die sogenannte gute Stube stellte sich als recht ausgedehnte Aushölung im harten Felsen heraus. Hinter der "Tür" bildete sich ein großes Zimmer, in dem Vorwölbungen aus Stein gemeinsam mit schlichten Holzmöbeln eine Schlaf- und eine Kochnische (das Geschirr war mit kornblumenblauen Mustern verziert und ordentlich und sauber gestapelt- ein klares Merkmal eines Psychopathen) sowie einen großen Arbeitsbereich bildeten. Auf einem großen Tisch, der als massiver Stein aus der Wand wuchs, waren diverse Karten, Bücher, und Notizhefte ausgebreitet, und weitere Karten hingen an einer Pinnwand dahinter - auf den meisten davon waren Orte markiert, die ihnen von der initialen Bewegungsuntersuchung vielleicht noch vertraut waren. Im Zentrum war eine Skizze einer antik wirkenden Klingenwaffe angepinnt, umgeben von Notizen in feinsäuberlicher Handschrift. Als Lichtquelle diente eine große elektrische Stehlampe, deren Kabel in einer großen Batterie am Rande des "Zimmers" steckte.
Kenta pfiff leise durch die Zähne und kickte den Schalter der Lampe auf an, damit sie anständiges Licht bekamen. "Hat noch Saft ... huh. Er hätte ruhig mal das Bett machen können. Naja, jeder eins von den Notizbüchern? So kommen wir schneller voran." Er schaute in die Runde. "Auf Fingerabdrucksuche können wir hier glaube ich verzichten ..." damit trat er vor und schnappte sich eines der handbeschriebenen Hefte.


@Jirokou Shunsui @Yagami Tamaki
 
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