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Der Steinbruch bei Daiguchi

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Der Steinbruch von Daiguchi - ein weitläufiges Gelände, welches bekannt für seinen außergewöhnlich stabilen, unzerstörbaren Stein ist. Fast täglich sind hier zahlreiche Arbeiter unterwegs und schlagen Brocken in allen möglichen Größen aus dem roten Gestein, welche letztendlich in die ganze Welt hinaustransportiert werden. Auch wenn die Sicherheit hier groß geschrieben wird, so sollte man trotzdem Vorsicht walten lassen, denn die Hänge sind steil und tief.
Nur ein Katzensprung entfernt von dem Steinbruch liegt das kleine Städtchen Daiguchi. Überwiegend die Arbeiter und deren Familien nennen dieses ihr Zuhause. Dementsprechend gibt es hier nicht viel zu sehen außer einige Lehmhütten, Brunnen und eher trostlosen Vorgärten.
 
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--> cf: Kurogi

Dieser Morgen war eine absolute Katastrophe gewesen. Zuerst hatte Okami sie kurz nach Sonnenaufgang geweckt um seine tagtägliche Gassirunde zu drehen. Als wäre das nicht schon genug gewesen, musste Hatsune auch noch das ganze Frühstück lang durchheulen als wäre sie ein kleines Kind. Selbstverständlich war ihr dann irgendwann der Kragen geplatzt und sie hatte der Ollen einfach ihr Frühstück abgenommen und selbst gegessen. So früh am Morgen war dieses Geheule einfach unzumutbar. Die Katzentusse konnte froh sein, dass sie nicht im Gegenzug für die Müslischüssel eine Faust ins Gesicht bekommen hatte. Doch eine gute Sache hatte dieser grausame Tagesbeginn gehabt. Der Retter in der Not: Shunsui! Asami hatte absolut keine Ahnung, woher oder warum er diese Pillen hatte, doch nach kurzem Zweifel hatte sie sie einfach mit einem großen Schluck Milch heruntergespült. Wenn es tatsächlich irgendwelche weiteren Drogen gewesen wären, hätte sie damit auch leben können. Glücklicherweise war dies nicht der Fall und innerhalb kürzester Zeit fühlte der Rotschopf die Energie in sich zurückkehren. Der Schmerz, den sie in jeder Faser ihres Körpers (aber vor Allem dem Kopf) spürte, verflüchtigte sich, wodurch auch ihre Laune langsam wieder ins Positive wechselte. Dafür hätte sie ihm am liebsten ein weiteres Küsschen gegeben, doch vorerst verzichtete sie. Sie war schließlich eine ehrenvolle Dame!
Im Gegensatz zu seinem Frauchen war der Ninken bereits seit dem Aufstehen ungewöhnlich gut drauf. Als die Bauarbeiter die träge Truppe vom Essenssaal abholten um endlich die Reise zu beginnen, hatte er diese sogar mit einem Schwanzwedeln begrüßt! Endlich konnte es losgehen! Der Gedanke, wieder hinaus in die sengende Hitze zu müssen, begeisterte ihn zwar weniger, doch je früher sie losgingen, desto eher waren sie auch fertig! In kleinen Kreisen tänzelte er um die Füße der Inuzuka, welche mit müden Tritten versuchte, ihn loszuwerden. Als dies langweilig wurde, musste er sich ein neues Opfer suchen. Dieses war selbstverständlich blitzschnell gefunden, denn es gab ein Mitglied der Truppe, welches der Rüde abgrundtief hasste: Yari. Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte er hinüber zu der Nekoyami und ihrem Begleiter. "Wie wär's mit einem kleinen Spielchen, Mietze?" Mit einem hämischen Grinsen leckte er sich über die Lefzen "Fangen klingt doch gut. Der Gewinner darf den Verlierer fressen!" Er machte einen großen Satz und stämmte beim Landen die breiten Pfoten in den Boden. Zeitgleich tanzte die geringelte Rute über seinen Rücken. Wären da nicht die provokativen Aussagen könnte man tatsächlich meinen, dass der Akita Inu den Kater zu einem harmlosen Spielchen aufforderte. Selbstverständlich war dies nicht der Fall - er wollte einzig und allein herausfinden, wie weit er bei dem Duo gehen konnte, wie lange sie sich provozieren ließen, bis sie platzten! Dies war für ihn ein deutlich aufregenderes Spiel, als wie ein gestörter der Katze hinterher zu hetzen. Er würde sie ja sowieso kriegen.
Der Rotschopf interessierte sich nicht weiter für die Aktionen ihres Ninken. Wäre er stattdessen Shunsui oder Natsu auf die Nerven gegangen, hätte sie eingegriffen, doch bei Hatsune war es ihr schlechtweg egal. Die und ihr Mistvieh durfte er so viel terrorisieren, wie er wollte. Gestern Abend mochte sie einmal nett zu ihnen gewesen sein, doch damit war heute eindeutig wieder Schluss. Sie wusste selber nicht so recht, was eigentlich in sie gefahren war. Das war ja aber auch egal. Ihre neugierigen Äuglein beobachteten die gewaltigen Senzanko und deren Reiter, während sie - scheinbar vollkommen ungehindert von den hohen Temperaturen - langsam ihres Weges zogen. Die Tiere faszinierten sie. Nicht nur die schiere Größe, auch ihre Zähigkeit und der Arbeitswille war beeindruckend. Langsam wanderte ihr Blick weiter zu ihrer hellhaarigen Teamkollegin. Ein freches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie die paar Schritte zu ihr überbrückte. "Ich erwarte immer noch ein paar brisante Details zu deinen bisherigen Begegnungen mit unserem blonden Schönling." erklärte sie - nicht gerade leise - während sie sich mit dem Arm auf Natsus Schulter lehnte und verschmitzt zu dem Jirokou hinüber schielte. "Du hast mir schließlich noch nicht alles erzählt." All die Scham, die gestern noch aufgrund des unerwarteten Wiedersehens entstanden war, war inzwischen vollends verflogen. Stattdessen war der Wildfang nun endlich wieder ihr ungeniertes Selbst - auch ganz ohne mysteriöse Kekse von Fremden. Die gemeinsamen Erlebnisse von Gestern beeindruckten sie noch jetzt. Er hatte kein bisschen Gnade bei diesen Schweinen walten lassen. Manch ein Mädel hätte das sicherlich abgeschreckt, doch Asami war schlichtweg begeistert. Zu gerne hätte sie die Chance auf eine zweite Runde gehabt. Ein weiteres Mal zusammen wildfremde Kerle verprügeln und dann gemeinsam nach Hause gehen. Das klang in ihren Worten wie ein Abend, der nicht perfekter laufen könnte. Es war wirklich zu schade, dass er aus der Sora-Fraktion stammte und sie keine Gewissheit hatte, ob sie ihn nach dieser Mission je wieder sehen würde. Ein wenig stimmte sie dieser Gedanke tatsächlich traurig. Unbewusst seufzte sie. Die Nekoyami hingegen würde sie auf keinen Fall vermissen. Hoffentlich blieb die ihr in Zukunft für immer fern. "Oh man, wie weit ist es denn eigentlich noch?" meckerte sie, schüttelte dabei ihr loses, weißes Oberteil auf. Obwohl die Sonne noch lange nicht am Zenit stand, war es schon wieder beinahe unerträglich heiß geworden. "Daiguchi liegt direkt hinter dem Hügel dort vorne!" antwortete einer der Bauarbeiter und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger in die Ferne. Doch was war dann? Asami hatte mal wieder keinen Plan, wie es daraufhin weiterging. Was würden sie tun, sobald sie das kleine Städtchen erreicht hatten? Inständig hoffte sie, dass es eine Pause war, die sie dort erwartete.

@Nekoyami Hatsune @Hasekura Chinatsu @Jirokou Shunsui
 
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Warum Natsu an diesem Morgen so fröhlich war, konnte Natsu echt nicht nachvollziehen. Für sie war es eine Qual gewesen, sich aus dem Bett zu kämpfen, und das, obwohl sie ohnehin nicht ordentlich schlafen konnte. Anstatt sich über den Diebstahl ihres zweitklassigen Müslis aufzuregen – das sie eigentlich schon noch gerne gegessen hätte –, schenkte sie der Weißhaarigen einfach einen extrem genervten Blick und stützte ihre Ellbogen auf den Tisch, um ihren müden Kopf oben zu halten. „So hab ich mich nach einem lustigen Abend noch nie gefühlt... Keine Ahnung, was gestern mit mir los war“, meinte sie unzufrieden und wich dabei bewusst dem Blick des Hundemädchens aus. Sie erinnerte sich nicht zu hundert Prozent klar, aber sie hatte das sehr starke Gefühl, dass alles, was gestern zwischen ihr und Asami passiert war, am Besten vergessen blieb. Wenn das bedeutete, dass die Inuzuka und die Hasekura ihr das Essen wegnahmen, dann war das eben so. Wenigstens Shunsui hatte ein bisschen Rücksicht und bot ihnen allen einen Ausweg aus den schlechten Gefühlen – eine revitalisierende Medizin, die echt schnell wieder anschlug. Nur warum er die Kekse von gestern noch einmal erwähnte verstand die Nekoyami nicht so ganz...

Haare in Ordnung? Check. Missionsausrüstung beisammen? Check. Kein Schwindel? Check. Mit Shunsuis Medizin war es deutlich einfacher gewesen, sich wieder ordentlich fertig zu machen, sodass Hatsune jetzt fit wie üblich bei dem Team stand. Ihr Kater stand ein paar Meter von ihr entfernt und überblickte die Lage, bis plötzlich der fiese Hund der Inuzuka auf ihn zu hüpfte und ihm drohte. Unbeeindruckt blieb der Kater auf seinem Platz sitzen, legte sein süßes Köpfchen leicht schief. „Miaoo?“, meinte er entspannt und leckte kurz an seiner Pfote, um sich ein wenig zu putzen. Wenn Okami sich mit Yari anlegen wollte, hatte er Pech gehabt. Der Kater wusste ganz genau, dass der Angeber ihm nichts antun durfte, und selbst wenn er es versuchte, würde Hatsune nicht einfach dabei zusehen. Die Augenbraue des Mädchens zuckte bereits wütend, als sie den bösen Hund anstarrte.
„Hey, Asami! Kannst du endlich deinen Hund an die Leine nehmen?“, bellte sie angefressen, während Hari-Neko ganz entspannt aufstand und begann, schnurrend um ihre Beine zu streichen. Sie ging kurz in die Hocke, um ihn zu streicheln. „Ist doch klar, mein Süßer!“, kicherte sie fröhlich, ehe sie wieder aufstand. „Aber das heißt nicht, dass ich ihm sein schlechtes Verhalten einfach so durchgehen lasse! Wenn er so etwas nochmal versucht, kriegt Asami was zu hören!“ Was dachte dieser Hund eigentlich, wer er war, sich gegenüber fremden Shinobi so aufzuführen? Dem hatte wohl noch nie jemand Respekt beigebracht, Asami auf jeden Fall ganz offensichtlich nicht. Die ließ ihn sich aufführen, als wäre er der König der Welt. Wenn die zwei so weitermachten, dann hatte Hatsune auch kein Problem damit, sich selbst darum zu kümmern...
„Komm mit“, meinte sie kurz angebunden und ergriff Shunsuis Arm, um an seiner Seite der Karawane zu folgen. Natsu und die Rothaarige unterhielten sich hier draußen über ihn, ohne einen großen Hehl daraus zu machen, was dann wohl bedeutete, dass sie miteinander beschäftigt waren. Das bedeutete sicher auch, dass es sie nicht stören würde, wenn die beiden Sora-Nin Seite an Seite weitergingen. „Kaum zu glauben, dass sie nach dem kurzen Weg schon so quengelt... Ich wünschte, wir könnten einfach losjoggen wie gestern. Das ging schneller und hat mehr Spaß gemacht“, meinte die Pinkhaarige mit einem leisen Seufzen. Dann schenkte sie dem hochgewachsenen jungen Mann ein sanftes Lächeln. „Aber hey, auf dem Rückweg sind wir ja wieder allein! Dann sind wir in unserem eigenen Tempo unterwegs. Klingt doch schön, meinst du nicht?“ Gerne hätte Hatsune ein persönlicheres Thema angeschlagen, aber faktisch gesehen war das Einzige, was sie und den Jirokou bisher verband, dass sie kleine sportliche Herausforderungen genossen. Und ihre Herkunft, wenn man das zählen wollte. Logisch betrachtet war da wirklich nichts zwischen den beiden, keine Chemie, keine große Freundschaft... Aber wenn es Asami und Natsu auf die Nerven ging, dann lohnte es sich zumindest so zu tun, als wären sie gern zusammen unterwegs.

Glücklicherweise mussten sie sich dazu nicht allzu lange zwingen, denn Daiguchi wurde beim Besteigen eines großen Hügels schon gut von oben sichtbar. Wie die meisten Orte im Reich der Erde sah es nicht sehr spannend aus. Es wirkte noch weniger modern als Kurogi, sofern das möglich war, mit rötlichen Lehmhütten und recht eng wirkenden Straße. Schon aus der Ferne konnte Hatsu sagen, dass es nervig werden würde, die ganzen Wagen da durch zu bugsieren. Ein Stück weiter hinter konnte man schon steinerne Treppen sehen, die in ein Tal hinabführten – das musste dann wohl der Steinbruch sein. Ein Ende dieser grausigen Mission war also in Aussicht! Ein Hoffnungsschimmer!
Die Einwohner des Dorfes wirkten tatsächlich selbst um diese Zeit schon ziemlich aktiv. Am Eingang stand schon ein ganzer Haufen von ihnen, von denen einige sich aufgeregt unterhielten. „Hm... was denkst du, worüber die da sprechen?“, wisperte die Nekoyami Shunsui zu und zog skeptisch die Augen zusammen. „Hoffentlich machen die uns keinen Ärger...“

@Hasekura Chinatsu @Jirokou Shunsui @Inuzuka Asami
 
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Deutlich mehr Schminke als gestern? Tzz! Die Augen der Hasekura verschmälerten sich deutlich und ein fast schon angriffslustiges Funkeln war darin zu erkennen, als Shunsui sich wieder von ihrem Gesicht entfernte und sich belustigt abwandte. Sie wollte bereits etwas erwidern, doch die Worte erstarben auf ihren Lippen, als der Jirokou seinen Kolleginnen drei Pillen auf den Tisch legte. Das sollte ein Medikament sein, durch das es ihnen besser ging? Oh, wie war das, man sollte keine merkwürdigen Substanzen von zwielichtigen Gestalten annehmen? Natürlich schoss der Hasekura sofort jener Gedanke durch den Kopf, während sie den blonden Sora-Nin aufmerksam musterte. Asami zögerte nicht lange und schaufelte sich das Medikament dankbar rein, gefolgt von Hatsune, die sich offensichtlich genauso wenige Gedanken darüber machte. Natsu ließ sich deutlich länger Zeit, drehte die Pille förmlich zwischen den Fingern, so als würde sie wirklich darüber nachdenken, ob sie so einfach den Worten von Shunsui Folge leisten wollte. Irgendetwas in ihr wollte ihm viel lieber Widerworte geben, als das Spiel einfach mitzuspielen. Abgesehen davon, dass sie sowieso alles dransetzte, dass man ihr nicht anmerkte, wie mies es ihr in Wirklichkeit ging. Wenn sie die Pille zu schnell nahm, wäre das ein Eingeständnis vor der Gruppe, das sie so nicht geben wollte. Daher schluckte die Origami-Userin das Medikament erst, nachdem alle anderen Teammitglieder ihr bereits den Rücken zugedreht hatten – ob sie die Pille genommen hatte oder nicht, würde damit zumindest ein Geheimnis bleiben.

Der Weg zum Steinbruch war immerhin etwas spektakulärer als der Weg durch die Wüste, was nicht nur an den Geschehnissen des vorigen Abends lag, sondern auch daran, dass die Shiro-Nin nun von ihren Sora-Kollegen begleitet wurden. Chinatsu war aufgefallen, dass die Baurarbeiter der Karawane den Soras ziemlich misstrauisch gegenüberstanden und nicht selten leise Worte miteinander austauschten, während der unsichere Blick sowohl Hatsune als auch Shunsui galt. Klar, das waren fast alles Einwohner Sunagakures, der Rest stammte aus der Fraktion Shirogakure. Die Himmelsstadt war seit jeher eine konkurrierende Macht gewesen, vielleicht in gewisser Weise sogar für die eine oder andere Person ein Feindbild. Dass sie auf dem Weg nun auch noch von solchen Personen bewacht wurden, missfiel den Bauarbeitern. Es war schon interessant zu beobachten. Natsu hatte nicht das Gefühl, in Shunsui oder Hatsune einen echten Feind zu erkennen, auch bei Joudan hatte sich ein solches Gefühl bei ihr nicht eingestellt. Pakura war sogar eine Freundin geworden. Wenn die Origami-Userin darüber nachdachte, dass die Bauarbeiter Asami und sie gerade als eine Art Schutz vor Soragakure betrachteten, fühlte sich das fast schon falsch an. „Hm?“ Die 17-Jährige horchte verwundert auf, als die Inuzuka sich zu ihr begab und sich kameradschaftlich auf ihrer Schulter abstützte. Sie… erwartete ein paar brisante Details zu ihrer bisherigen Begegnung mit Shunsui? Die Hellhaarige blinzelte, sah sofort hinüber zu den Sora-Kollegen. Just in diesem Augenblick packte Hatsune ihren männlichen Kollegen allerdings am Handgelenk und zog ihn weiter weg, sodass die Soras nicht nur aus dem Blickfeld, sondern auch aus der Hörweite verschwanden. Ah, natürlich. Die Nekoyami wollte den Jirokou für sich haben, fast vergessen. Ihre Bemühungen waren echt süß. Fast schon schade, dass sie zum Scheitern verurteilt waren, oder? Die gelben Äuglein wandten sich ab und sahen stattdessen lieber zu ihrer rothaarigen Freundin, die immer noch neugierig dreinschaute. Natsu grinste. „Wir waren schon einmal zusammen auf einer Mission“, offenbarte sie dann recht offen und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Wir mussten uns als Pärchen ausgeben, um zu unserem Zielort zu gelangen. Und ich bin mir sicher, ich war nicht die Einzige, die daran ziemlich viel… Spaß hatte.“ Ein leises Kichern entfloh der jungen Frau bei der Erinnerung, gar nicht im Bewusstsein, dass sie Shunsui mit ihrer ziemlich direkten Art zu Beginn des Schauspiels durchaus überrumpelt hatte. Während sie die Geschehnisse nochmal Revue passieren ließ, zwirbelte ihr Finger gedankenverloren an einer hellen Haarsträhne, die sich aus dem unordentlichen Dutt auf ihrem Kopf gelöst hatte. „Als wir dann irgendwann allein in unserem Zimmer waren, wollten wir beide ein Bad in der zugehörigen heißen Quelle nehmen. Naja aber wir wollten beide nicht damit warten.“ Ein verschmitztes Grinsen unterbrach ihre Worte. „Also sind wir zusammen in die Quelle gestiegen und haben uns angeregt… unterhalten.“ Und ja – es war ein ziemlich gutes Bad in der heißen Quelle gewesen. Schade, dass Mai und Joudan damals zurückgekommen und die beiden Ninja inmitten ihrer spontanen Zweisamkeit unterbrochen hatten. Wer konnte schon sagen, was sonst noch so passiert wäre? Die Hasekura jedenfalls wollte sich da nicht festlegen. Bevor die Kumo-Nin noch weiter ins Detail gehen konnte, wurden sie vom Ruf an der Spitze der langen Karawane unterbrochen: Daiguchi lag direkt vor ihnen.

Nur beiläufig musterte Chinatsu das kleine Örtchen, das sie von der Spitze des gerade bestiegenen Hügels aus betrachten konnten. Irgendwie hatte sie sich den Ort ein wenig größer und belebter vorgestellt, die Häuser wirkten heruntergekommen und viel zu zweckmäßig. In den Geschichten hatte es immer geheißen, dass das Erd-Reich eine der stärksten Mächte der Welt sein sollte. Natsu hatte beinahe ehrfürchtig über ihre halbe Herkunft aus Iwagakure nachgedacht. Aber ganz ehrlich? Was sie bisher von diesem Reich zu sehen bekommen hatte, war alles andere als beeindruckend. Eher dreckig und wenig spektakulär. Ein bisschen enttäuscht war die junge Frau und sie fragte sich, ob es ihrem Bruder Kenshin auch so gegangen war, als er das erste Mal für einen Auftrag ins Erdreich hatte reisen müssen. Damals hatte er nicht viel von den Erlebnissen erzählt und so langsam verstand die Hasekura auch warum. Plötzlich ging ein Ruck durch die lange Karawane, die Senzanko rissen aufgeregt die Köpfe nach oben, als sie nach und nach anhalten mussten, um nicht unkontrolliert ineinander zu laufen. Ein Raunen tönte über die Karawane, bis der laute Aufschrei von Kenzou – der Bauleiter, mit dem Asami und Chinatsu sich bereits rege unterhalten hatten – über die Unruhe hinwegtönte: „Was ist da vorne los?!“, brüllte er und Chinatsu sah den breitschultrigen Mann bereits an die Spitze des Zuges eilen. Nur kurz wechselte die Kunoichi einen Blick mit ihrer Freundin (wo genau die Soras gerade waren, konnte das Mädchen nicht sagen), nur um Kenzou auf seinem Weg zu folgen. „… eingenistet!“, war der letzte Wortfetzen, den die Hasekura noch hören konnte, als sie zusammen mit der Inuzuka und ihrem Ninken nähertrat. Wie sich nun herausstellte, hatten sich mehrere Männer vor dem Eingang zu Daiguchi positioniert und damit den Senzankou todesmutig den Weg versperrt. Ein wenig faszinierte es Chinatsu schon, dass solch gigantische Tiere sich von ein paar Menschen in ihrem Weg aufhalten ließen. Hätten die die Männer nicht einfach niedertrampeln können? Sie riss sich zusammen und sah stattdessen wieder zu Kenzou, der laut aufstöhnte: „Was heißt denn bitte eingenistet? Wir brauchen den Stein aus Daiguchi, um die Straße zu vollenden! Ist euch eigentlich klar, was für einen Weg wir hinter uns gebracht haben? Was für ein Vermögen dieses Bauprojekt kostet?!“ Die Stimme des Bauleiters war insbesondere zum Ende des Satzes lauter geworden, wenngleich man ihm die Resignation deutlich anhören konnte. Kenzou war auch selbst bewusst, dass eine laute Stimme sein Problem nicht lösen würde. Chinatsu trat näher und zog dadurch die Aufmerksamkeit auf sich. Zuerst war es ein abwertender Blick, der ihr von dem Mann, mit dem Kenzou gesprochen hatte, zugeworfen wurde. Als er das Kumo-Abzeichen erblickte, wandelte es sich in… Angst? Unbehagen? Sie war sich nicht sicher. „Was ist passiert?“, fragte die 17-Jährige und ignorierte schlicht den Ausdruck in den Augen des Fremden. „Vor drei Tagen ist hier eine Gruppe Banditen aufgetaucht und in den Steinbruch eingedrungen. Sie haben einen unserer Männer getötet, der sich weigerte, ihnen den Steinbruch einfach zu überlassen. Seitdem sind sie dort… und greifen jeden an, der sich dem Steinbruch nähert.“ Der Mann biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Offensichtlich gefiel es ihm nicht, sich einer Bande Banditen einfach unterordnen zu müssen. Banditen? Die Hasekura wechselte einen vielsagenden Blick mit Asami, die immer noch neben ihr stand und ein Grinsen huschte über ihre Lippen: „Banditen? Das sollten wir doch schnell erledigt bekommen, oder?“


[ Zur gleichen Zeit, tief im Inneren des Steinbruchs ]

„Wie viele sind es?“
„Vier.“
„Bist du sicher?“
„Ja. Eine ist eindeutig eine Inuzuka. Dann noch eine Nekoyami. Ein Mann, wirkt wie ein Taijutsuka. Der könnte uns gefährlich werden.“
„Und wer noch?“
Eine kurze Pause, bevor weitergesprochen wurde. „Eine… Frau. Von ihr habe ich nicht viel zu sehen bekommen.“
„Aber sie gehört dazu?“
„Ja. Ich bin mir sicher, dass sie als Gruppe unterwegs waren.“
„Hm. Na schön, dann bleibt uns Nichts anderes übrig, als sie zu erledigen. Tamotsu, kümmere dich darum.“
„Natürlich.“

Die Silhouette, mit der Tamotsu gesprochen hatte, verschwand von einer Sekunde zur Nächsten und nur das flackernde Licht der entzündeten Fackeln tauchte den Raum in ein spärliches Licht. Der braunhaarige Mann fuhr sich in einer fahrigen Bewegung mit der Hand durchs Haar und stöhnte genervt. „Tamotsuuu~“, kicherte eine weibliche Stimme im Hintergrund, ergänzt von noch einer weiteren, ebenso hellen Stimme: „Wenn du deine Stirn so in Falten legst, bleiben die auf ewig da! Und Falten hast du wirklich schon genug.“ Die beiden Mädchen kicherten, hüpften um den Mann herum, um ihn zu zwingen, sie anzusehen. „Dürfen wir jetzt Spaß haben?“, fragte eines der Mädchen und wippte ungeduldig auf den Zehenspitzen. Der Mann löste die Hand von seinem Kopf, ließ die Arme kraftlos an seinen Seiten herabfallen, während er das Zwillingspärchen betrachtete, das ihn aus neugierigen Augen heraus musterte. Er kannte diese Mädchen nicht, wusste nicht einmal, wie alt sie waren - vielleicht fünfzehn? Er wusste nicht, warum er ausgerechnet mit ihnen hergeschickt worden war. Aber dass sie einen an der Klatsche hatten, war für ihn mehr als offensichtlich. Er war froh, wenn er so wenig mit ihnen zu tun haben musste wie möglich, die meiste Zeit waren sie ihm gehörig auf die Nerven gegangen. „Hm. Spaß ist wohl Ansichtssache. Wir werden Hide mit einbinden“, brummte er und wandte sich bereits zum Gehen. Die beiden Zwillinge horchten gleichzeitig auf und sogen scharf die Luft ein. „Hide? Ist das wirklich nötig? Er soll doch suchen!“, widersprachen sie, sodass Tamotsu nochmal stehenblieb. „Er kann die Suche auch später noch weiterführen. Jetzt haben wir erstmal andere Probleme.“ Weiter kam der Braunhaarige nicht, denn plötzlich erschien eine Frau in ziemlich abgewetzten Klamotten im Raum. Sie wirkte unruhig. „Da ist eine Karawane in Daiguchi angekommen. Und angeblich haben sie Ninja dabei!“ Tamotsu seufzte erneut. Ja, das wussten sie bereits. Konnte man ihm Nichts neues erzählen?


@Inuzuka Asami @Jirokou Shunsui @Nekoyami Hatsune
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Endlich konnte die Karawane weiterziehen. Die Senzako waren eindrucksvolle Tiere und Shunsui ertappte sich dabei, wie er sie mit gelindem Interesse beobachtete. Anders als ihre Besitzer, sahen die Tiere ihn wohl nur als einen weiteren Menschen an. Die Bauarbeiter waren jedoch eine ganz andere Geschichte und bedachten Hatsune und ihn mit misstrauischen Blicken und verstummten meist, wenn der Blick auf sie fiel. Wahrscheinlich hatte die gestrige Showeinlage auf dem Schwarzmarkt nicht dazu beigetragen, dass sie sich sonderlich wohl mit ihren „Aufpassern“ fühlten. Sei es drum, das war dem Jirokou eigentlich recht egal. Die Senzoku waren jedoch nicht die einzigen Tiere ihrer Truppe, denn sie hatten ja noch Okami und Yari im Gepäck, die sich jedoch weitaus weniger gut verstanden. Goldene Seelenspiegel ruhten kurz auf den Tieren, die miteinander spielen wollten – so oder so ähnlich sah es für den Blondschopf aus – ehe er sich wieder abwandte. Solange sie ihn nicht störten, sollte das passen. Dass die Tiere aber nicht wirklich miteinander spielten, bemerkte der Chuunin in jenem Augenblick, als Hatsune Asami ankeifte und verlangte, sie solle Okami an die Leine nehmen. Tja, da lagen sich wohl nicht nur die Haustiere im Argen, sondern auch ihre Besitzer, was? Gerade jetzt, wo es interessant wurde, entschloss sich die Nekoyami dazu, ihn weg zu ziehen. Ernsthaft? Jetzt, wo die Gespräche spannend wurden und diesen Trip etwas interessanter machen konnten? Armer, armer Shunsui, was? Da wollten sich die Kunoichi aus dem Shiroverband über ihn unterhalten und er bekam es nicht mit. Gerade hatte der junge Mann gehört, wie Asami sich bei Natsu ungeniert nach ihren vorherigen Begegnungen erkundigte und ihn dabei einen „blonden Schönling“ nannte. Interessiert drehte er sich um und sein Blick fiel auf die Hasekura. Was sie wohl preisgeben würde? Nun, wenn er sich ihre bisherige Begegnung durch den Kopf gehen ließ, dann sicherlich alles. Was ihm an der weißhaarigen jungen Frau gefiel, war, dass sie wirklich kein Blatt vor den Mund nahm und einfach das sagte, was ihr gerade durch den Kopf ging. Wirkliche Scham schien sie dabei auch nicht zu verspüren, wenn er sich recht erinnerte, was für eine Show sie vor den Toren Yugakures abgezogen hatte. Das war sogar ihm ein wenig unangenehm gewesen und er war niemand, der für seine starken Gefühlsregungen bekannt war. Und auch die heiße Quelle hatte wirklich Eindruck bei ihm hinterlassen, und es war ein interessanter Tanz gewesen, welcher letztlich durch das Auftauchen von Joudan und Mai unterbrochen worden war. Wer konnte schon sagen, wie dieser Tanz ausgegangen wäre? Tja, zu schade aber auch, dass er nicht mitbekommen sollte, was die Kunoichi wirklich über ihn preisgab.

Stattdessen ließ er sich von Hatsune außer Hörweite mitziehen. Konnte ja auch spannend werden, oder? Die Nekoyami nutzte die Gelegenheit, um sich über die sich zuvor beschwerende Inuzuka zu beschweren. Ja, die Beiden hatten einander sicherlich einen Narren gefressen, so viel war klar. Dies führte zu einem belustigten Glucksen seinerseits, ohne die Aussage über den Rotschopf weiter zu kommentieren. Mit ihrer zweiten Aussage entlockte die junge Frau ihm jedoch auch ein kleines Lächeln. Sportliche Betätigung war immer gut und obgleich er bereits seinen Morgensport hinter sich hatte, wäre es ihm auch recht gewesen, das ganze Tempo ein wenig anzuziehen. „Zu schade nur, dass die Senzoku nicht wirklich schneller können.“, gab er also schulterzuckend von sich. „Nun, ich bin immer bereit, meine Grenzen auszutesten. Falls du Interesse an einem Sparring oder Trainingskampf hast, sag Bescheid!“, sprach er zu seiner Teamkollegin. Er hoffte stets auf Trainingspartner, die sich für Taijutsu interessierten, der in seinen Augen einzig wahren Kampfkunst. Vergebens hatte er versucht, Oita die Eleganz des Kampfes schmackhaft zu machen, doch der schwarzhaarige Genin mit den Flausen im Kopf drückte sich vor der Arbeit, wo er nur konnte. Zumindest hatte er auf der anderen Seite die Bekanntschaft mit jemandem gemacht, der sogar seinen Angriffen standhalten konnte: Ein Genin namens Yamakabe Isamu, welcher trotz seiner eher mickrigen Statur über eine ungewöhnlich hohe Widerstandsfähigkeit verfügte. Der Jirokou hatte schon weitere Übungen geplant, bei welcher er seine neuen Techniken austesten konnte, ohne befürchten zu müssen, dass sein Trainingspartner dabei ins Gras biss. Dementsprechend interessierte ihn auch die Richtung, in welcher die Nekoyami ausgebildet war. „Es gibt doch nichts Schöneres, als seine Kräfte und Fähigkeiten Faust gegen Faust, Kämpfer gegen Kämpfer auszutesten. In welche Richtung spezialisiert du dich eigentlich?“, fragte er also bei Hatsune nach. Hoffentlich teilte sie ihm nicht mit, dass sie Genjutsu praktizierte – damit würde sie alles andere als Punkte bei ihm sammeln, denn er sah Illusionen als feige und ganz und gar nicht ehrenhaft an…

Schließlich näherte sich die Truppe endlich Daguichi und es wurde ganz schnell klar, dass etwas im Argen lag. Eine Menschentraube hatte sich am Eingang des Dorfes versammelt und der Karawanenführer befand sich bereits im Gespräch mit ihnen und machte keinen glücklichen Eindruck. „Keine Ahnung, finden wir’s heraus!“, sagte er kurz und knapp und gesellte sich damit zu dem Karawanenführer und den beiden Kunoichi aus dem Shiroverband. Gerade rechtzeitig wie es schien, denn soeben hatte sich die Weißhaarige der beiden Kunoichi nach dem aktuellen Status erkundigt und ersparte es Shunsui damit, selbst nachfragen zu müssen. Zum Glück war es kein bürokratischer Stuss, der die Arbeiter aus dem Wüstenreich daran hinderte, den Stein in der Mine abzubauen. Stattdessen war es eine Truppe Banditen, die es sich dort gemütlich gemacht hatte. *Aber nicht mehr lange.*, schoss es dem Jirokou durch den Kopf und ein wenig Vorfreude breitete sich in ihm aus. Natsu’s Worte konnte er direkt so unterzeichnen. Entsprechend ließ er seinen Kopf nach links und rechts kreisen, was jeweils ein lautes Knacken zur Folge und jegliche Verspannung in seinem Nackenbereich löste. Anschließend lief er an Natsu vorbei und gab ihr einen Klaps auf den Rücken, damit Bewegung in die ganze Sache kam, ehe er sich herumdrehte und ein raubtierhaftes Grinsen über sein Gesicht huschte. „Zeit loszulegen! Genau wie bei der letzten Mine, was? Aber ich hoffe, dass es dieses Mal ein etwas anderes Ende gibt.“, gab er zwinkernd von sich und spielte auf das alte Bergwerk im Norden Yugakures an. Damals hatte Natsu gezeigt, über welche Fähigkeiten sie verfügte, die durchaus beeindruckend gewesen waren. Geschweige denn, dass sie es ja gewesen war, die ihn schwer verletzt zurück ins Dorf gebracht und damit sein Leben gerettet hatte. Der gravierende Unterschied zu damals war jedoch, dass er rasend vor Wut gewesen war und sie es mit einem Haufen abtrünniger Ninja zu tun hatten, während er nun bei klarem Verstand war und sie es lediglich mit Banditen zu tun hatten. Also konnte man davon ausgehen, dass er sich dieses Mal keine lebensgefährliche Verletzung einfangen würde. Allerhöchste Zeit, Daguichi von diesem Ungeziefer zu bereinigen!

„Sie greifen jeden an, der sich der Mine nähert. Sie könnten euch töten!“, sprach ihn der Mann aus Daguichi eindringlich an. Entweder wusste er nicht viel über Kunoichi und Shinobi, da sie hier relativ weit am Allerwertesten der Welt waren oder er hielt nichts von ihnen. Wahrscheinlich wäre ein Augenverdrehen eine angemessene Reaktion gewesen, aber den Blondschopf interessierte es schlichtweg nicht, was der Mann von sich gab. Sie würden die Mine betreten und Entweder wusste er nicht, dass Shunsui hier im Namen des Sora-Verbundes da war oder er traute den Shinobi und Kunoichi nicht zu, dass sie diese Situation hier auflösen konnten. Wie dem auch sei, da er bekannt dafür war, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, gab es kein Pläneschmieden oder eine Besprechung zur weiteren Vorgehensweise. Stattdessen lief er entschlossen auf den Eingang der Mine zu, seine Mitstreiter würden ihm schon folgen! Als der junge Mann den Eingang erreicht hatte, konnte man ein leises Surren vernehmen: Es wurde aus den Tiefen der Mine mit einem Pfeil auf ihn geschossen! Der Pfeil prallte jedoch wie von Geisterhand abgewehrt in der Luft vor Shunsui ab, während er gemütlich weiterlief. Das Ganze wiederholte sich noch zwei Mal und kurz bevor die Projektile sich in den Körper des Jirokou bohren konnten, wurden sie scheinbar von Geisterhand abgewehrt, prallten in der Luft vor ihm ab und gingen klappernd zu Boden. „Er verfügt über Ninjutsu!“, folgte ein panischer Ruf tiefer aus der Mine. Ninjutsu? Dass Shunsui nicht lachte! Er verließ sich nicht auf die wohl bekannteste Kunst der Shinobi. Der Jirokou wehrte die Pfeile tatsächlich mit einer Handbewegung ab, die allerdings so schnell war, dass sie keiner bemerkte, weshalb es wohl den Anschein hatte, als hätte er eine schützende und nicht durchdringbare Barriere um sich herum aufgebaut. Von hier aus konnte man sich entfernende Schritte hören – also waren die Banditen nicht von allen guten Geistern verlassen und wollten sich den Neuankömmlingen im Kampf stellen! So viel Intelligenz hatte er ihnen nicht zugetraut, aber naja. Also drehte sich Shunsui zu den drei Kunoichi um – die alle hoffentlich mitgekommen waren – und nickte in Richtung der Stollen. „Dann wollen wir mal ein wenig ausmisten!“, kündigte er den kommenden Kampf mit einem Lächeln an. Der Jirokou hatte ja keine Ahnung, dass nicht nur Banditen tiefer in den Stollen auf sie lauerten und dass dies wohl kein einfacher Spaziergang im Park werden sollte. Aber alles zu seiner Zeit!

@Inuzuka Asami @Nekoyami Hatsune @Hasekura Chinatsu
 
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Gebannt lauschte der Wildfang den Worten ihrer Freundin. Zwar mochte Hatsune gerade den Jirokou für sich beansprucht haben, doch das war ihr in diesem Moment egal. Schließlich hatte sie ja Natsu, die ihr einige spannende Dinge erzählte. Die Beiden hatten sich nicht nur als Pärchen ausgegeben, sondern hatten auch noch gemeinsam ein heißes Bad genommen? Unfassbar! "Ein angeregtes Gespräch also, aha!" Mit hochgezogenen Brauen und zusammengekniffenen Augen kicherte sie. Die Hellhaarige ließ aber auch wirklich nichts anbrennen. Verständlich, wenn man solch ein Schnittchen vor sich hatte. Ihre Seelenspiegel wanderten zu dem Punkt, an dem die zwei Sora-Nin eben noch gelaufen waren. "Können wir auf dem Rückweg nicht auch einen Abstecher bei irgendeiner Quelle oder so machen? Ich finde, das hätten wir verdient." Sie schwieg für einen Moment, bevor sie hinzufügte: "Aber ohne die Olle." Der Moment, als die Nekoyami verlangt hatte, Okami an die Leine zu nehmen, war das letzte Bisschen, das noch gefehlt hatte, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Diese dumme, kleine Göre! Erstens konnte sie sich mit ihren Problemen getrost direkt an den Rüden wenden, denn dieser konnte - im Gegensatz zu der hirnlosen Katze - sowohl die Menschensprache verstehen, als auch sprechen. Zweitens glaubte sie doch nicht wirklich, dass der Rotschopf irgendeinen Befehl von ihr annehmen würde! Was für ein Witz. Außerdem ... als ob sie so etwas dummes wie eine Leine überhaupt besaß! Zum Lachen war das.
Nach einem Weilchen hatte sie das Spielchen des Akita Inu jedoch tatsächlich beendet. Nicht, weil sie Hatsune einen Gefallen tun wollte, sondern um ihn dazu zu bringen, seine Energie aufzusparen. Den Rest der Anreise hatte er - mit leisem Murren und Knurren - an der Seite seines Frauchens verbracht. Anscheinend brachte ihm die Kühlweste tatsächlich ein wenig Erleichterung.
Ehe Asami jedoch weiter ins Detail über Chinatsus Begegnung mit dem blonden Shinobi gehen konnte, zog sich ein gewaltiger Ruck durch die Karawane, gefolgt von lautem Geschrei. Ohne ein Wort zu sagen erwiderte sie den Blick ihrer Kollegin und folgte ihr in eiligem Schritt an die Spitze. Besorgte, aufgeregte Gesichter erwarteten sie dort. Auch die Sora-Nin hatten schnell aufgeschlossen. "Banditen? Na wenn das Alles ist." Schon beinahe gelangweilt verkreuzte sie die Arme vor der Brust, ignorierte geschickt den Teil der Geschichte, an dem ein Mensch durch die Gauner das Leben gelassen hatte. Sie hatte bereits einen Piraten bewusstlos geschlagen und Piraten waren nichts weiter als Wasser-Banditen. Wo lag also das Problem? Damit würden sie locker fertig werden.
Mit einem gierigen Grinsen auf den Lippen folgte sie Shunsui - welcher die Führung übernommen hatte - direkt auf den Fersen. Nach der kleinen Aufwärmrunde gestern auf dem Markt kitzelte es ihr in den Fingern, ein weiteres Mal die Fäuste fliegen zu lassen, ein paar Nasen zu brechen und eventuell die ein oder andere Kehle durchzubeißen. Die Vorfreude war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, da brachten auch die letzten verzweifelten Warnungen der Einwohner nichts mehr. "Nicht nur die können Töten." bemerkte sie und klopfte dabei ihrem Ninken herzhaft auf die Schultern. Dieser hatte bereits vor Erwartung die Nackenhaare aufgestellt, wirkte dadurch noch einmal einige Zentimeter größer, als er eigentlich war. Aufgrund der Wärme trug er seinen Kopf tief, die Lefzen waren weit zurückgezogen. Sein Hecheln wirkte beinahe wie ein überhebliches Grinsen.
Bereits wenige Meter vor dem Eingang der Mine empfing sie kühle Luft, in welcher gleichzeitig eine gewisse Spannung lag. Die Sinne der Inuzuka schlugen Alarm, jedoch ging sie nicht weiter darauf ein. Natürlich lauerte da drin Gefahr. Dass ihr Instinkt jedoch womöglich die blitzschnellen Pfeile, die auf die Truppe zugesaust kamen, wahrnahmen, wurde ihr erst klar, nachdem der Jirokou sie mit einer mindestens genauso schnellen Bewegung abgewehrt hatte. "Nicht schlecht." kommentierte sie mit einem anerkennenden Nicken. Das leise Trampeln von verzweifelten Füßen war zu hören, wurde immer leiser und verhallte schließlich vollkommen. Enttäuscht seufzte der Rotschopf: "Wie soll man denn richtig ausmisten, wenn die bereits jetzt panisch wegrennen...." Ja, sie war enttäuscht! Ihr erhöhter Herzschlag verriet ganz deutlich, dass sie erwartet hatte, dass es bereits jetzt die erste Prügelei gab. Leider hatte sie sich dabei getäuscht. Lange sollte sie jedoch nicht warten müssen. Je tiefer die Truppe in den Stollen vordrang, desto verzweigter wurden die Gänge und auch die Luft wurde immer muffiger. Wieso geschah denn nichts? Tief atmete die junge Frau ein um zu einem gewaltigen Jammern anzusetzen. Sie war sowas von bereit, wo blieben denn diese ach so bösen Banditen? "Ich glaub-" Sie hielt inne, der Blick wanderte sofort zu Okami.
Dieser war bisher brav bei Fuß gelaufen, hatte sich jedoch nun in eine geduckte Haltung begeben und schlich in großen Schritten vorweg. Das pechschwarze Näslein zuckte dabei wie das eines Kaninchens, hatte eindeutig etwas wahrgenommen. Neben dem Geruch von abgestandener Luft und feuchtem Gestein war da noch etwas, das seine Schwanzspitze aufgeregt zucken ließ. Nein, da glaubte doch nicht tatsächlich jemand, sich in den Schatten verstecken zu können, um der Truppe aufzulauern? Ein lautes, kehliges Knurren, das an den steinernen Wänden abprallte und widerhallte, erklang, gefolgt von leisem Fußtrippeln. Jetzt hatten sie sich auf jeden Fall verraten! Ohne zu zögern machte der Ninken einen Satz nach vorne, ehe er sich auf die Hinterbeine erhob und seine gewaltigen Tatzen auf den Schultern eines fremden Mannes platzierte. Erwischt! Aus einem leichten Zucken der Rute war nun ein freudiges Schwanzwedeln geworden. "Agh, verdammter Köter, verschwinde!" Netter Versuch, aber nein danke! "Vergiss es!" Wieso sollte er seine Beute so einfach gehen lassen? Das Problem war nur, dass sich nicht nur ein Mensch versteckt hatte, nein, da waren eindeutig Mehrere, die sich nun, da ihr Hinterhalt aufgeflogen waren, verteilten und langsam auf die Shinobi und Kunoichi zuschritten. Eine bisher unbemerkte Hand packte den Hund im Genick und zog ihn ruckartig zur Seite, brachte ihn ins Stolpern. Doch nur, weil er den Boden unter den Pfötchen nicht richtig zu fassen bekam, hieß das nicht, dass er seine Fänge nicht benutzen konnte! Bevor der Typ ihn komplett wegzerren konnte, verbiss er sich ernsthaft in dem nächstbesten Körperteil, das er zu greifen bekam. In diesem Fall die Schulter seines ersten Opfers. Somit wurde nicht nur der Rüde zu Fall gebracht.
Ohne groß zu Zögern schritt Asami sofort ein, um ihrem Ninken zu helfen. So packte sie Opfer Nummer zwei von hinten am Kragen, trat ihm rücksichtslos in den Rücken und beförderte ihn somit schwungvoll zu Opfer Nummer eins auf den Boden. Die Köpfe der Beiden knallten mit einem lauten "Klonk" zusammen und katapultierten diese sogleich ins Reich des Unbewusstseins. Easypeasy! Wenn alle Banditen hier so drauf waren, dann hatten sie den Steinbruch in Windeseile freigeräumt. "Schlaft gut!" Sie sendete noch einen beherzten Tritt hinterher um sicherzugehen, dass sie nicht allzuschnell wieder aufwachten, bevor sie sich zu Okami (welcher sich inzwischen wieder aufgerappelt hatte) herunterbeugte und ihm kurz über den Kopf streichelte. "Braver Schatz." lobte sie, ließ dann ihren Blick zum Rest des Teams wandern. Die würden sicherlich genauso wenig Probleme haben, wie sie, richtig? Leider würde der Rotschopf diese selbstsichere Haltung bald verlieren, denn ganz so einfach würde sich der weitere Verlauf dieser Mission nicht gestalten. Doch davon ahnte sie nicht einmal annähernd etwas.

@Nekoyami Hatsune @Hasekura Chinatsu @Jirokou Shunsui
 
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„Klar, ich bin immer für Training zu haben!“, log Hatsune mit einem selbstbewussten Lächeln auf den Lippen. Shunsui hatte zwar schon ziemlich deutlich demonstriert, dass er jedem der drei Mädchen körperlich überlegen war, aber ein Teil von ihr – vermutlich ihre anerzogene Arroganz – war überzeugt davon, dass die Nekoyami mit den richtigen Tricks und der einen oder anderen Beugung der Regeln sicherlich gegen ihn gewinnen könne, wenn sie einen simplen Trainingskampf ausführten. Ein technisches KO, wenn man so wollte. Sie würde sich allerdings hüten, aus ihm einen echten Feind zu machen...
„Ja, ich finde auch! Wenn man im Sport gegeneinander antritt, macht das am meisten Spaß! Tanzen, Fußball, Taijutsu... das mag ich am meisten“, nickte Hatsu fröhlich und zeigte damit eine schockierend ehrliche Seite des gezwungen geheimniskrämerischen Katzenjungen. Dann räusperte er sich allerdings. „Ahem... als zukünftiges Oberhaupt des Nekoyami-Clans ist es aber meine Aufgabe, sämtliche Kampfstile unserer Familie zu meistern. Ich bin eine großartige Taijutsuka und eine beeindruckende Genjutsuka. Nur an der Sache mit dem Ninjutsu muss ich noch arbeiten... irgendwann.“ Das konnte er gar nicht leiden... So sehr Hatsune Yari auch liebte, er hatte nicht wirklich Lust, dessen Fell aufzulecken. Jedes andere Mitglied des Clans fand das vollkommen natürlich und selbstverständlich, aber schlussendlich war der Pinkschopf doch eine kleine Diva.

Banditen also... Es wäre ja zu schön gewesen, wenn die Mission simpel und sicher abgelaufen wäre. Immerhin hatte das seine Vorteile. Mit einem überheblichen Grinsen streckte der Nekoyami seine schlanken Arme. „Ha, sollen sie ruhig kommen! Gestern war ich nicht in Form, aber heute zeig ich euch, was ich drauf habe!“, lachte sie und schielte hinüber zu der Inuzuka. Gestern hatte die Tussi mit ihrer Töle angeben können und sogar so getan, als bräuchte Hatsune eine Beschützerin! So ein lächerlicher Gedanke!
Als sie dann aber tatsächlich in der Miene waren, war er dann doch einer der ruhigeren. Shunsui ging voran wie ein Angeber und wehrte irgendwelche Pfeile ab, ohne auch nur im Geringsten besorgt zu wirken. Dazu kam Asami, die es offenbar kaum erwarten konnte, sich mit irgendwelchen Räubern anzulegen. Mit der Hitze der beiden konnte der Nekoyami nicht wirklich mithalten. Er bemerkte allerdings eine gewisse Anspannung an seiner Seite und blicke hinab auf seinen Kater, der bis zum Betreten der Miene sehr entspannt gewesen war.
„Alles okay, Yari?“, fragte die Genin und lauschte seinem unzufriedenen „Mrr“, ehe er sich auch schon in einem zielsicheren Schwung auf ihre Schulter beförderte und ihr leise ins Ohr maunzte. „Hm... sicher?“, meinte das Mädchen und schluckte. Ein ungutes Gefühl hatte sie eigentlich nicht gehabt. Mit ihren Katzenaugen waren selbst die dunkleren Stellen der Miene einfach zu durchschauen und sie hatte nicht wirklich das Gefühl, dass jemand ihr auflauern konnte. Aber wenn Yari sagte, dass er etwas Seltsames wahrnahm, dann glaubte sie ihm das natürlich. „Verstanden. Ich mach mich bereit.“ Während sich der Kopf ihres Katers an ihre Wange schmiegte, formte Hatsune Fingerzeichen und ließ Chakra durch ihren Körper fließen, sodass sich an ihrem Kopf große, fluffige Katzenöhrchen und an ihrem Rücken ein flexibler, nicht weniger weicher Schweif formte. Ihre Fangzähne wurden schärfer und aus ihren Fingernägeln bildeten sich scharfe Krallen, während aus ihren Wangen ein paar niedliche Schnurrhaare sprossen. Neugierig zuckten ihre neuen Öhrchen, richteten sich kurz in diese und in jene Richtung aus, ehe sie erleichtert aufatmete. „Ja, da warten ein paar auf uns, aber das wussten wir ja schon“, meinte sie und streichelte das Köpfchen ihres Katers. „Was auch immer dir Sorgen macht, ist sicher noch ein gutes Stück weg.“

Während die meisten Banditen vor Shunsuis offensichtlicher Übermacht flohen, waren Asami und ihr Hund schon am Kämpfen, sobald seine Nase auch nur eine leichte Spur aufnahm und stürzten sich regelrecht auf die Gegner. „Renn nicht zu weit vor!“, rief Hatsune genervt. „Wir sollen auf euch aufpassen, also bleibt immer in der Nähe von einem von uns!“ Anstalten, ihr direkt hinterher zu laufen, machte die Pinkhaarige allerdings nicht. Auf die Front hatte Shunsui offensichtlich mehr Lust. Sie blieb bei ihrem gemächlichen Schritt und schaute sich mit Chinatsu zusammen den muskulösen Rücken des älteren Sora-Nin an. „Solche Hitzköpfe...“, seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Wenn die Banditen nicht irgendwie aus der Miene raus fliehen, kommt der Kampf doch eh zu uns. Da muss man doch nicht mit dem Kopf voran in die nächstbeste Falle laufen...“ Sie blickte der Hasekura ins Gesicht. Die hatte offenbar nicht den gleichen Tatendrang wie ihre kindische Kollegin. „Du wirkst viel entspannter, Natsu. Find ich gut. Ihr zwei seid doch Freunde, oder? Stört dich das überhaupt nicht?“

Mitten im Gehen stockte Hatsu plötzlich. Seine Katzenohren zuckten, während der Kater auf seiner Schulter leise fauchte. Nicht allzu weit vor ihnen waren ein paar Banditen, deren Fährte Okami wohl aufgenommen hatte, damit beschäftigt, von Shunsui und dem Hundemädchen vermöbelt zu werden, doch in der Richtung lag Hatsunes Aufmerksamkeit überhaupt nicht. Er spürte, wie ein kalter Schauer seinen Rücken hinab lief, als sich sein linkes Ohr in Richtung eines engen Spaltes ausrichtete, hinter dem Nichts als Finsternis lag. Für einen Moment stand der Junge wie versteinert da, wandte seinen Blick in die Richtung, doch selbst mit seinen an die Dunkelheit gewöhnten Augen konnte er in dem kleinen Tunnel, der sich vom Rest der Miene abspaltete, wenig mehr sehen als einen feuchten Schimmer, wo ein paar Tropfen von der Decke auf den Boden platschten. Trotzdem konnte er nicht anders, als sich der Öffnung zu nähern, und zog die Augenbrauen zusammen, versuchte, etwas zu erkennen. Seine Ohren zuckten.
„Da... in der Richtung... ist irgendwer...“

@Hasekura Chinatsu @Jirokou Shunsui @Inuzuka Asami
 
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Der Klaps auf ihren Rücken traf Natsu unerwartet. Sie stolperte ein kleine Stück nach vorne und sah dann überrascht auf, direkt in die goldenen Seelenspiegel des Jirokou. Das Grinsen eines Raubtieres lag auf seinen Lippen, während er die Kolleginnen ungeduldig dazu aufforderte, zur Miene aufzubrechen. Genauso wie bei der letzten Miene? Pff. Shunsui sollte sich mal nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, wenn er nicht erneut von irgendeinem Erdspieß aufgegabelt enden wollte. Die Hasekura konnte sich ein Grinsen als Erwiderung nicht verkneifen, bevor sie dem Blonden genauso wie Asami und Hatsune folgte. Kaum hatten sie sich in die Nähe des besetzten Ortes begeben, schossen auch schon die ersten Pfeile auf die Ninja los. Shunsui, der die vorderste Front übernommen hatte, wehrte die Geschosse noch im Flug ab, sodass kein einziger Angriff zu den Ninja durchdrang. Da Natsu bereits mitbekommen hatte, wie der Sora-Nin kämpfte, war sie nicht überrascht – ganz abgesehen davon, dass es offensichtlich war, dass der Jirokou es genoss, seine Fähigkeiten besonders zur Schau zu stellen. Nachdem die Banditen gesehen hatten, zu was allein einer der Ninja fähig war, ergriffen sie die Flucht ins Innere des Bergwerkes. Ob das so schlau war? Der Pfad da drinnen endete doch bestimmt in einer Sackgasse… und dann gab es kein Entrinnen mehr. Naja, Natsu sollte es egal sein, besonders eilig hatte sie es auch nicht. Somit hatte sie auch kein Problem damit, Asami und Shunsui die Front zu überlassen, während sie selbst mit der Nekoyami im Hintergrund blieb. Überrascht blinzelte die 17-Jährige dann allerdings doch, als Hatsune nicht nur Katzenohren, sondern auch ein extrem fluffig aussehender Schweif und Schnurrhaare wuchsen. „Wow“, kommentierte sie die Verwandlung verdutzt, nur um keine Sekunde später zu grinsen. „Da bekommt man ja richtig Lust, dich zu streicheln, Hatsu!“, lachte sie und zwinkerte der Jüngeren schlussendlich zu. Wenn die Hasekura auch nur ansatzweise angespannt war, weil sie gerade Feindgebiet betraten, dann ließ sie es sich zumindest nicht anmerken. Die Kumo-Nin sah immer noch genauso entspannt aus wie immer – und war damit wohl die Einzige in dem Team, die keine äußerlichen Vorbereitungen traf, um Banditen aufzumischen. Die Hellhaarige machte sich eben nur die Finger schmutzig, wenn es unbedingt sein musste. Und bisher… sah es nicht danach aus, als wäre das in diesem Bergwerk notwendig.

Je weiter sie in das Innere des Stollen vordrangen, desto dunkler wurde die Umgebung. In regelmäßigen Abständen hingen sanft leuchtende Laternen an den steinernen Wänden zur rechten und linken Seite, doch manche flackerten, manche waren auch ausgefallen, sodass es immer wieder Stellen gab, die in Finsternis verschwanden. Das Geräusch von fliehenden Banditen wurde von den hohen Höhlenwänden zurückgeworfen, sodass Natsu sicher war, dass sie in die richtige Richtung unterwegs waren. Bisher hatte es auch keine Abzweigungen gegeben, also gab es gar keine andere Möglichkeit, als dass sie den Gegnern noch auf den Fersen waren. Gerade wollte sich die Kumo-Nin an Hatsu wenden, da stürmten Okami und Asami plötzlich vor und zogen einige versteckte Banditen aus einer dunklen Ecke des Ganges. Oh. Mit ein paar versteckten Gegnern hatte die Hasekura nicht gerechnet. War sie jetzt eine schlechte Teamleitung? Sie kratzte sich fragend an der Wange, unternahm sonst allerdings nicht wirklich etwas, um Shunsui, Okami und Asami beim Aufräumen zu helfen. Zwei der Banditen waren bereits erledigt worden… den Rest bekamen die sicherlich auch alleine hin, oder? Ja, doch. Ganz sicher. „Hm?“ Entspannt wandte sich die Kunoichi an die Nekoyami, die ebenso keine Anstalten machte, dem Kampf beizuwohnen. Ob es sie störte, dass Asami mit dem Kopf durch die Wand wollte? Chinatsu kicherte. „Nö. Nicht wirklich“, antwortete sie der Jüngeren und legte den Kopf ein wenig zur Seite. „Asami und ich ergänzen uns ziemlich gut. Und das nicht nur beim Aufreißen von Männern“, ergänzte sie ihre Aussage und streckte Hatsune verspielt die Zunge raus.

Und noch während sich die junge Frau in dieser Pose befand, drehte sich die Sora-Kunoichi plötzlich in eine andere Richtung und versteinerte. Huch? War ihre Einstellung zu Asami jetzt plötzlich doch nicht mehr so wichtig? Chinatsu holte bereits Luft, um empört wieder nach Aufmerksamkeit zu verlangen, aber Hatsune kam ihr zuvor. Erstarrt blickte das Katzenmädchen in Richtung eines dunklen Spalts, der sich zu ihrer Seite offenbarte. Natsu folgte ihrem Blick, hörte ihre Worte. „Noch mehr Banditen?“, fragte sie unschlüssig nach…

Und dann stellten sich der Kumo-Nin die Nackenhaare auf.

Ihre Finger wanderten zueinander, noch ehe irgendein Wort ihre Lippen hätte verlassen können. Gleichzeitig bebte der Boden, was das Mädchen sichtlich zum Wanken brachte. „Fuuton: Daitoppa!“ In verheerender Geschwindigkeit brachen Erdstacheln aus dem dunklen Schacht heraus, direkt auf Hatsune und Chinatsu zu. Die Kumo-Nin stieß Luft aus der Lunge, direkt zwischen die Sora-Nin und sich selbst, sodass sie in entgegengesetzte Richtungen weggestoßen wurden und die Stacheln zwischen ihnen ins Leere stießen. Noch während sich die Kumo-Nin im Flug befand, lösten sich die ersten Papierblätter von ihrem Körper und sie kam schlitternd auf allen Vieren und mit zusammengebissenen Zähnen wieder zum Stehen. „Was…“ Das Beben der Erde wurde stärker, nahm den gesamten Gang ein. Auch Shunsui und Asami sollten das Beben des Bodens mittlerweile spüren und auch die restlichen Banditen, die noch nicht von ihnen überwältigt worden waren, verloren nach und nach ihr Gleichgewicht. Die gelben Äuglein der Hasekura wurden groß, noch nicht ganz begreifend, was hier gerade geschah… und dann knackte es, knackte wieder, immer lauter. Die Kunoichi kam wackelig auf die Beine, legte den Kopf in den Nacken und sog scharf die Luft ein, als sie zusehen konnte, wie die ersten, schweren Felsbrocken sich von der Decke lösten und auf die Menschen herabrieselten. „H-Hilfe!“, schrie eine Männerstimme, gefolgt von noch weiterem Kreischen. Eindeutig die Banditen. Selbst wenn die Hasekura es gewollt hätte, das Chaos war zu groß, gerade war es unmöglich, ihnen zu helfen. Natsu wollte geschickt dem ersten Felsen ausweichen, doch das Beben der Erde hatte noch immer nicht nachgelassen. So stolperte die 17-Jährige mehr zur Seite, als dass sie sprang, als schweres Gestein wenige Zentimeter neben ihr auf dem Boden aufprallte. Aber bei diesem einen Felsbrocken blieb es nicht: Immer mehr Brocken regneten auf die Menschen herab und je mehr Steine fielen, desto mehr verstummten die panischen Schreie in dem allgemeinen Chaos des Stollens. „Asami!“, schrie die Kumo-Nin blind in den Gang. Es war der erste Name, der ihr in den Sinn gekommen war. Als sie Luft holte, um auch nach den Sora-Nin und Okami zu rufen, überkam sie ein heftiger Hustenanfall. Staub und Dreck wirbelten durch den Gang und verhinderten, dass Natsu irgendeinen Blickkontakt zu ihren Kollegen herstellen konnte. Gerade als das Mädchen dachte, sich an das Beben des Untergrunds gewöhnt zu haben, rutschte ihr rechter Fuß plötzlich nach vorne weg, ließ sie erneut aus dem Gleichgewicht kommen. Ist das ein gezielter Angriff? schoss es ihr im Fallen noch durch den Kopf, als sich zu ihrer rechten und linken Seite Felsplatten aus dem Boden erhoben. Was… was passierte hier gerade?!
 
J

Jirokou Shunsui

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Es gab eigentlich einen ganz einfachen Grund, warum Shunsui seine Fähigkeiten ein wenig zu offensichtlich zur Schau stellte: Er wollte wohl vor allem Natsu beeindrucken. Dabei tat er das nicht bei vollem Bewusstsein, vielmehr war es wohl einer Art unterbewusster Impuls, der ihn dazu brachte. Immerhin hatte die weißhaarige Kunoichi seit ihrer ersten Begegnung einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen und ihn seitdem immer wieder aufs Neuste mit ihrer Art überrascht. Möglicherweise war es auch der Tatsache geschuldet, dass sie sich mal augenscheinlicher, mal versteckter für ihn interessierte und er dieses Verhalten entsprechend spiegelte. Aber wer konnte schon mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit sagen, was im Verstand eines jeden Einzelnen von ihnen vor sich ging.

Zurück zum Geschehen in der Mine, in welcher die Shinobitruppe sich langsam, aber sicher den Weg durch die engen Tunnel bahnte. *Der perfekte Ort für einen Hinterhalt.*, dachte sich der Jirokou, welcher an Stelle der Banditen ebenfalls eine solche Taktik gegen überlegene Gegner genutzt hätte. Doch trotz dieser Gedanken schritt er recht entspannt vor sich her, denn er war nicht der Ansicht, dass er das Geringste vor Banditen zu fürchten hatte. Gerade holte die rothaarige Kunoichi Luft, um etwas von sich zu geben, als sie mitten im Satz innehielt. Der Blondschopf selbst hatte weniger scharfe Sinne und war etwas abgelenkt von den Stimmen hinter sich gewesen, sodass es Asami und Okami waren, die den Hinterhalt entdeckten. Plötzlich machte der Hund einen großen Satz nach vorne und scheuchte damit eine ganze Handvoll Banditen auf, die auf der Lauer gelegen hatten. Was ein praktischer Begleiter! Sogleich schmiss sich auch seine Besitzerin in den Kampf, wobei auch den Chuunin bei diesem Anblick die Kampfeslust überkam. Es waren noch drei andere Banditen übrig, die ihren Blick nun auf ihn geworfen hatten. Mehr als das, sollten sie auch nicht mehr tun, denn in ihren Augen verschwand der Blondschopf mit einem Blinzeln und befand sich urplötzlich hinter ihnen. Das wirkte natürlich nur so, da sich der Jirokou viel zu schnell bewegte, als dass seine Gegner reagieren konnten. Beim Passieren traf er jeden Einzelnen von ihnen mit mächtig Wucht am Oberkörper, sodass sie gleich ihre Reise an die nächste Felswand antraten, die mit einem lauten Knacken und Knirschen abrupt endete. Da hatte sich der Stein wohl als widerstandsfähiger als die Knochen erwiesen. Gerade hörte er das Rufen der Nekoyami, sodass sich der junge Mann zu ihr umdrehte. Nur allzu gerne hätte er auch die pinkhaarige Kunoichi endlich in Aktion gesehen, denn ihren Worten zufolge war sie großartig in Taijutsu – etwas, dass ihn durchaus erfreut hatte zu hören. Weniger beeindruckt war er von ihren Genjutsukünsten. Und ihre Sorgen, dass sie nicht sonderlich viel über Ninjutsu wusste … naja, da war nicht viel dran verloren, wenn man ihn fragte. Nun denn, den sich nähernden Schritten und Rufen von hinten konnte man vernehmen, dass sich weitere Banditen ins Gefecht stürzen wollten. Jetzt konnte er vielleicht mit eigenen Augen diese großartigen Taijutsufähigkeiten mit ansehen.

Zumindest hätte sich diese Möglichkeit ergeben, wenn nicht wie aus dem Nichts die Erde zu beben begonnen hätten. Das Beben kündigte sich leise und schwach an, ehe es stärker und stärker wurde, sodass sich die meisten der Banditen kaum auf den Beinen halten konnten. In so einem Zustand war natürlich nicht an einen Kampf zu denken … zumindest dachten sie so. Asami und Shunsui wären sicherlich in der Lage gewesen, auch unter diesen Umständen zu kämpfen, aber zumindest bei Letzterem lag die Aufmerksamkeit nicht auf den Gegnern hinter sich. Soeben bildeten sich Erdstachel aus dem Boden und schossen auf Hatsune und Natsu zu, die sich lediglich durch einen klugen Einsatz eines Fuuton-Jutsus durch Letztere retten konnten. Der Anblick der Erdstachel veränderte alles! Obgleich bei diesem Anblick seine linke Seite kurz an die schmerzhafte Verletzung in den Bergwerken Yugakures schmerzte, wurde der junge Mann nicht durch die Angst, Erinnerung oder Schmerz gelähmt. Er umarmte den Schmerz, denn es zeigte ihm, dass er noch am Leben war. Vielmehr bedeutete dies, dass sie es eben nicht nur mit Banditen, sondern auch mit wohl feindlich gesinnten Shinobi zu tun hatten. Und das veränderte alles! Im Moment konnte er es sich jedoch nicht erlauben, sich Sorgen um die beiden anderen Kunoichi zu machen, denn große Felsbrocken lösten sich von der Decke und fielen auf sie herunter. Dabei zerquetschten sie bereits den einen oder anderen Banditen, deren Schmerzensschreie schnell verstummten. Ein besonders großer Brocken löste sich über Asami und Okami, weshalb der Jirokou einen Satz nach vorne machte und den übergroßen Hund an seinem Nacken und die junge Frau am Arm packte, um sie aus dem Weg zu ziehen, damit sie nicht von dem Felsen zerquetscht wurden. Dabei stellte weder die Größe noch das Gewicht des Ninken wirklich ein Problem für ihn dar, was er seinem Training verdanken konnte. Ohne auf irgendwelche weiteren Worte der rothaarigen Kunoichi zu warten oder die Schreie der Banditen zu beachten, schoss der Chuunin anschließend wie ein goldener Blitz nach vorne, wich herunterfallenden Felsen aus und erreichte schließlich die Nekoyami und ihren Kater. Hatsune hatte katzenähnliche Merkmale angenommen, die so offensichtlich waren, dass Shunsui zu jeder anderen Zeit vermutlich eine Frage dazu gestellt hätte. Aber hier und jetzt war nicht wirklich die Zeit für Smalltalk. Genau wie bei der Inuzuka und ihrem Ninken zuvor, schnappte er sich seine Teamkollegin und ihren Kater und brachte sie zu ersteren, außerhalb der Gefahrenzone.

Damit verblieb nur noch eine Person, die vom Rest der Truppe getrennt worden war: Hasekura Chinatsu. Trotz der schlechten Sichtverhältnisse durch den Staub und den Dreck, der durch die herunterfallenden Felsbrocken aufgewirbelt wurde, meinte er, dass er ihren Ruf nach Asami ein Stück weiter weg vernommen hatte. Und der Weg dorthin würde ihn genau durch die herunterfallenden Felsen führen, ganz großes Kino! „Bleibt hier, ich bin gleich wieder da!“, teilte er Asami und Hatsune mit, ehe er sich wieder in Bewegung setzte. Wäre er ein amerikanischer Superheld gewesen, so hätte sich nun das weitere Vorgehen mit Blitzen in seinen Augen und um seinen Körper angekündigt, ehe er schnell wie der Blitz losgeschossen wäre. So aber passierte nichts weiter mit dem Körper des jungen Mannes, außer, dass er mit einem Satz nach vorne verschwand. Jedes Mal, wenn Shunsui sich so schnell fortbewegte, überkam ihn das Gefühl, dass die Welt sich verlangsamte. Problemlos wich er herunterfallenden Felsen und Banditen aus und bahnte sich in einem Sekundenbruchteil den Weg durch die Gefahr. Dabei kam er gerade rechtzeitig zur Hasekura, sodass er Zeuge davon wurde, wie sich zu ihrer rechten und linken Felsplatten aus dem Boden erhoben und sie beinahe eingesperrt hatten. Damit blieb ihm nur eine Möglichkeit übrig: Der Blondschopf stieß sich vom Boden ab und sprang gleich einem Pfeil auf die Kumo-Nin zu. Kurz bevor sie von den Felsplatten zerquetscht oder eingeschlossen werden konnte, packte er sie und riss sie in die Luft mit sich. Dabei versuchte er einerseits ihren Kopf zu stabilisieren und an sich zu drücken, damit sie sich nicht durch die plötzliche Wucht das Genick brach, und andererseits ihren eher zierlichen Körper vor einem Aufprall zu schützen. Diese Koordination gelang ihm zwar, doch es kostete ihn viel seiner Aufmerksamkeit. Das führte dazu, dass er sich im Flug drehte und auf diese Art und Weise mehrmals extrem unsanft auf den Boden prallte. Doch damit nicht genug, denn durch die hohe Geschwindigkeit hatte Shunsui nicht die Kontrolle über ihren Sturz, sodass er nicht verhindern konnte, dass sie über einen Grund hinausschossen und schließlich noch das eine oder andere Stockwerk fielen. „Argh!“, gab er mit einem Anflug von Schmerzen von sich, als er schließlich mit einem letzten dumpfen Geräusch den Untergrund küsste. Durch den harten Aufprall hatte Shunsui nun Sterne vor Augen und er war sich sicher, dass er diesen Sturz sicherlich noch morgen spüren würde. Er hatte diesen wilden Ritt mehr oder weniger gut erhalten überlebt, aber viel wichtiger war jetzt doch, traf dies auch auf Natsu zu? Hatte sie den Aufprall unbehelligt überstanden? Langsam lockerte er seine schützende Haltung um die Kunoichi und beugte seinen Kopf etwas nach vorne, obgleich er bei diesen eher suboptimalen Lichtverhältnissen nicht wirklich viel ausmachen konnte. „Natsu?“, erkundigte sich der Jirokou also und rief leise ihren Namen, während er auf irgendeine Reaktion der jungen Frau wartete. Da sie sich noch nah an ihm befand, konnte er ihren Atem und Puls spüren, was bedeutete, dass sie wenigstens am Leben war. Immerhin etwas, denn sie hätte auch ungesehen von allen von einem Erdstachel aufgespießt werden könnten. Aber war sie auch bei Bewusstsein? Und wo waren sie hier? Wohin hatte sie es verschlagen? In einem anderen Teil der Mine? Und wem hatten sie diesen kleinen Umweg zu verdanken? Fragen über Fragen…

Einige Stockwerke höher fielen keine Felsen mehr von der Decke, doch an Entspannung war nicht zu denken. Das lag nicht nur daran, dass Asami und Hatsune beide von ihren jeweiligen Missionsleitern getrennt worden waren, oh nein. Es war auch das Gelächter, welches durch die Minengänge schallte und bestimmt nichts Gutes zu bedeuten hatten. „Hi hi hi hi ~.“ „Ha ha ha ha ~.“ Ja, dieses hohe Lachen war sicherlich alles andere als beruhigend…

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"Natsu!" die verzweifelten Schreie nach ihrer Freundin hallten noch lange, nachdem das Erdbeben abgeklungen war, durch die tiefen Gänge des Steinbruchs. Daneben war das weit entfernte, schaurige Kichern fast gar nichts. "Natsu... Natsu! Shunsui!" Doch es kam keine Antwort. Die zitternden Finger der Inuzuka zerrten verzweifelt an den schweren Felsbrocken, die sie von der Hellhaarigen trennten, brach sich dabei mehrere Nägel ab, doch nichts rührte sich. Keinen Millimeter. Die Stille, die für einen Moment lang eintrat, wurde sofort wieder von ihrer panischen Stimme durchschnitten: "Oh nein, oh nein. Nein, nein, nein. Ich kann sie nicht riechen. Okami??" Der dicke Staub, der durch das Beben durch die Luft waberte, füllte ihre Atemwege und hinderte sie daran, jegliche Gerüche effektiv wahrzunehmen. Nach ihr hatte sie gerufen. Nur nach ihr. Und sie war nicht schnell genug gewesen. Zu früh hatte ihr das Gestein den Weg versperrt. Nur Shunsui, vielleicht.
Der Atem des Akita Inu ging schnell, während er noch versuchte, die Situation zu verstehen. Wie war es so weit gekommen? Wo war der Rest des Teams? Die angsterfüllte Stimme seines Frauchens riss ihn letztendlich aus den Gedanken. Seine Frage ließ ihn zögern, ehe er die feine Nase in die Luft streckte, das Maul leicht geöffnet. Der Geruch von Blut hing in der Luft. Es war jedoch vermischt mit dem Duft des Feindes. Keine Spur von Chinatsu. Oder Shunsui. Doch das hieß noch lange nicht, dass sie am Leben waren. Zögerlich setzte er zu einer Antwort an: "Ich rieche ihr Blut nicht. Aber sie. Ich weiß jedoch nicht wo, es ist zu staubig." Ein Zögern in den Worten des Rüden war selten, verhieß in der Regel nichts Gutes. In diesem Fall war es ein Zeichen dafür, dass er log. Er hatte nicht die geringste Ahnung. Viel verstand er nicht von menschlichen Gefühlen, doch das Chaos aus Panik und Verwirrung in der Rothaarigen konnte er problemlos erschnuppern. Es war kaum zu ignorieren. In einem vergeblichen Versuch, Trost und Sicherheit zu spenden, schob er seinen Kopf unter ihre Hände, die inzwischen widerwillig von den Felsbrocken abließen.
Sie waren nicht tot, richtig? Beide waren stark, clever, geschickt ... So ein blöder Angriff konnte ihnen doch nichts anhaben! Okamis Worte beruhigten zumindest ein wenig ihre angespannten Nerven. Sie war so sehr in Sorge um ihre Teamkollegen, dass sie nicht einmal bemerkte, dass er so offensichtlich flunkerte. Sie wollte, dass seine Worte wahr waren. Ihre Finger klammerten sich regelrecht in das kurze Fell des Ninken und dieser ließ es geschehen. All die Gedanken in ihrem Kopf standen für keine Sekunde still, sie wusste selber nicht einmal mehr, was sie dachte. Doch eins hatten sie alle gemeinsam: Die Befürchtung, ihre Freundin im Stich gelassen zu haben, als sie sie am meisten gebraucht hatte. Natürlich waren da auch der ein oder andere Gedanke über Shunsui, doch in ihren Augen war die Hasekura gerade das Allerwichtigste. Ihr Ruf hallte dem Rotschopf noch immer in den Ohren. Wieso bloß hatte der Jirokou sie so weit entfernt abgesetzt? Wieso hatte er sie nicht mitgenommen?
Erst eine leichte Regung riss sie letztendlich aus ihrer Gedankenspirale heraus. Es war nicht von dem Rüden gekommen. War da etwa...? Nein ... In der Dunkelheit konnte Asami nur schwer die schmale, kleine Statur der Nekoyami ausmachen. Doch sie war unverwechselbar. Niemand war so klein wie sie. Außerdem waren da merkwürdige Auswüchse an ihrem Körper. Etwa Ohren und Schwanz? Zeit und Raum, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, hatte sie jedoch nicht. Vermutlich war es bloß irgendein dummes Jutsu. Stattdessen packte sie das Mädchen am Schlips und zog es auf Augenhöhe. "Du ... du hast nicht geholfen! Wieso hast du nichts getan?!" platzte es aus ihr heraus. Ihre Stimme war noch immer hell und schrill. "Bist du überhaupt für irgendetwas gut?!" Wäre die Inuzuka bei klarem Bewusstsein gewesen, hätte sie niemals ihren Frust so gnadenlos an der Sora-Kunoichi ausgelassen. Doch gerade brauchte sie ein Ventil für all ihre Emotionen - und dafür war Hatsune einfach perfekt. Hätte sie nicht auf ihre Existenz aufmerksam gemacht, hätte der Wildfang gänzlich vergessen, dass sie existierte. So hatte ihre Existenz wenigstens einen kleinen Sinn! Vollkommen ohne schlechtes Gewissen machte sie weiter: "Wieso bist du überhaupt hier? Es macht doch eh keinen Unterschied." Erst, als sie die Rosahaarige Richtung Ausgang schubsen wollte, fiel ihr auf, dass dieser ebenfalls verschüttet war. Es gab kein Entkommen. Sie saßen hier fest. Würden sie etwa den Rest ihres kläglichen Lebens hier fristen müssen, bis sie irgendwann verhungerten? Sie wollte nicht mit der Nekoyami hier sterben! "Wieso ... wieso kannst du nicht irgendwo unter diesen Felsen begraben sein, anstatt Natsu?" Tränen der Verzweiflung brannten in ihren Augen, doch sie blinzelte sie fort. Die Hellhaarige war nicht tot, auf keinen Fall! Sie musste sie nur finden. So war es doch immer. In Büchern wurden die Gruppen auch häufig getrennt, doch letztendlich überlebten sie es und trafen sich wieder. Das war ihre einzige Hoffnung. Auch wenn ihr Leben kein Buch war. "Ich geh' sie suchen. Mach du, was du willst. Ist mir sowas von scheißegal." Mit diesen Worten ließ sie die Kleidung der Jüngeren endlich los.
Es gab nur eine Möglichkeit, den Ort des Unglücks zu verlassen. Alle anderen Wege waren vollkommen verschüttet worden. Zwar hatte die Rothaarige keine Ahnung, wo sie letztendlich landen würde, doch sie hatte nicht die Möglichkeit, wählerisch zu sein. "Komm, Okami." Ohne ein Wort begleitete der Ninken sein Frauchen, direkt im Fuß, wie es sich gehörte. Zumindest er war noch da, spendete ihr eine kleine Menge Sicherheit und Hoffnung. Leise hallten ihre Schritte durch den stockdunklen Gang, ansonsten herrschte für den Moment Totenstille. Auch das mysteriöse Lachen, das noch eine Weile zu hören gewesen war, war inzwischen verklungen. Es war so fürchterlich still und einsam, jetzt, wo ihre beiden Gesprächspartner plötzlich fort waren. Doch je länger sie diese Einsamkeit quälte, desto entschlossener wurde sie: Komme was wolle, sie würde hier nicht fortgehen, bis sie die zwei Shinobi wieder gefunden hatte. Und wenn es das Letzte war, was sie tat!

@Nekoyami Hatsune @Jirokou Shunsui @Hasekura Chinatsu
 
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Natsu wollte sie streicheln? Überrascht zuckte das Katzenmädchen zurück, ihre Ohren stellten sich auf, während sich ihre Augen weiteten und ihre Wangen röteten. „Ich... ich bin froh, dass du erkennst, wie toll diese Technik ist“, nickte Hatsune, während sie sich ein wenig von Chinatsu abwandte. „Aber das mit dem Streicheln ist ein Scherz, richtig?“
Die meisten Leute nahmen Hatsunes große Imitations-Technik nicht wirklich ernst, dabei war sie gar nicht so einfach! Sie war froh, dass sich die Hasekura positiv darüber geäußert hatte, auch wenn sie nicht ganz sicher, wie ernst sie das nehmen konnte. Das Thema ging sowieso noch in die ein oder andere Richtung, der Fokus lag nicht allzu sehr auf ihrer Transformation, insofern sah alles ruhig aus... bis sie etwas hörte, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte.

Der Angriff kam plötzlich, wenn auch nicht komplett unerwartet. Hatsune hatte bemerkt, dass etwas kam, und sie konnte sehen, wie sich in der Finsternis Stacheln aus dem Gestein erhoben. Dennoch war nicht sie es, die sich bewegte – ein plötzlicher, kräftiger Windstoß warf Hatsune beiseite, ehe die Erde zu zittern und zu beben begann und der Gang sich mit Felsen füllte. Ehe Hatsune so recht begreifen konnte, was geschehen war, waren Chinatsu und Shunsui verschwunden und sie lag da, von dem heftigen Wind relativ schmerzhaft gegen eine der Wände geschleudert. Etwas wackelig kam sie wieder auf die Beine, legte eine Hand an ihren Kopf, der gerade ganz schön schmerzte. Es war dann, dass sie Asami sah, und trotz allem konnte die Nekoyami nicht anders, als zu lächeln. „Ah, es geht dir gut...“, meinte sie ruhig, ehe sie plötzlich am Revers gepackt wurde. Ihre Augen weiteten sich – was war jetzt los?
Die Inuzuka sagte viel, und viel beleidigender hätte es nicht werden können. Sie gab Hatsune die Schuld, wünschte ihr sogar mehr als explizit den Tod. Es war tatsächlich verdammt extrem. Gerne hätte die Genin etwas erwidert, ihr gesagt, dass sie selbst Schuld war, vorzustürmen ohne auf die wahre Gefahr zu achten; dass es Hatsune gewesen war, die Chinatsu vorgewarnt hatte; dass diese Art Vorwürfe kindisch waren und sie der Situation nicht half. Nichts davon kam ihr über Lippen. Stattdessen biss das Katzenmädchen die Zähne zusammen, ihre Fäuste zitternd, bebend vor Zorn, während sie die Tränen zurückkämpfte. Anders als Asami verspürte die Pinkhaarige keine starke Reaktion auf das Verschwinden von Natsu und Shunsui. War es die fehlende persönliche Verbindung? Oder einfach, dass sie nicht die Zeit gehabt hatte, die Situation vollständig zu begreifen, ehe ihre Emotionen von dem Rotschopf in eine andere Richtung gedrängt worden waren? So oder so war sie gerade eigentlich nur wütend, was sich aber auch schnell wieder legte. Hari-Neko – der zusammen mit seinem Frauchen weggeweht worden war, aber deutlich sicherer und sanfter auf allen Vieren gelandet war – schnurrte ihr zu, während seine beiden Vorderpfoten sanft auf ihrem Schuh hin und her traten. Es war furchtbar niedlich... Wie konnte man da lange sauer bleiben? Ein widerwilliges Lächeln bildete sich auf dem Gesicht der Nekoyami und sie ging in die Hocke, kraulte den Kater hinter seinen Ohren. „Du hast Recht. Ich bin eine Kunoichi. Ich bin das nächste Oberhaupt der Nekoyami! Ich bleibe ruhig, und ich meistere die Situation!“ Selbstbewusst nickte Hatsune sich zu. Wenn Asami es nicht schaffte, sich halbwegs vernünftig zu verhalten, dann war das eine gute Gelegenheit zu beweisen, dass Hatsune nicht auf ihr Level fallen würde. Apropos Asami... „Hm? Nein. Warum sollte ich ihr helfen? Sie will es nicht, und mich würde es überhaupt nicht stören, wenn sie...“ Hatsu stockte, schluckte. Sie hatte es sagen wollen, das gleiche, was ihr eben noch an den Kopf geworfen wurde. Dass Asami hier gerne sterben durfte. Aber sie konnte nicht. Die Worte kamen ihr nicht über die Lippen. Jemandem den Tod zu wünschen... das fiel ihr schwer, selbst wenn es jemand war, den sie nicht leiden konnte. Sie seufzte. „Na gut, na gut. Aber ich werde nicht mit ihr reden. Ich habe wirklich keine Lust darauf, grundlos beleidigt zu werden.“
Kopfschüttelnd stand Hatsune wieder auf, hob ihren Begleiter hoch auf ihre Schulter. Ihre Katzenohren zuckten – die Gefahr war mit Sicherheit noch nicht gebannt, aber im Moment war es beunruhigend still. Seit dem Beben, seit die Felsen gestürzt waren, hatte sie weniger gehört. Gerade auf der anderen Seite des Gesteins... Sie wusste nicht, was da los war, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass Shunsui und Chinatsu nur wenige Meter weiter am Leben waren. Sie würde hören, wenn sich dort jemand bewegte, und das tat sie nicht. Dass der Boden aufgebrochen war und die beiden deutlich tiefer gestürzt waren, damit rechnete sie natürlich nicht.

In einem gewissen Abstand den Schritten folgend, die sie für Asamis hielt, formte Hatsune Fingerzeichen. Wenn wieder jemand angriff, wollte sie vorbereitet sein. Es war schwer vorstellbar, dass alle Banditen in dieser Höhle einfach von Steinen erschlagen worden waren. Die Nekoyami wirkte ein Area-Genjutsu, sorgte dafür, dass jeder, der ihr zu nahe kommen sollte – selbst wenn es Asami oder ihr Hund war – in einen Wirbel aus Katzenhaaren eintauchte. Darin war es schwer zu sehen und schwer zu atmen, für jeden außer Hatsune selbst. Ein großer Vorteil im Nahkampf für jemanden, dessen Talent ohnehin im Ausweichen lag...
„... da ist jemand.“
Ein zweites paar Schritte kam aus der Ferne dazu. Eine zweite Person, die sich auf Asami zu bewegte. Hatsune wurde schneller. Sie hatte die Hündin in Ruhe gelassen, hatte ihr Abstand gegeben, aber wenn jetzt das Risiko bestand, dass noch einmal so jemand starkes hier auftauchen würde, dann konnte sie nicht allein bleiben – ob sie das wollte oder nicht.
Die Zeit war gekommen, dass Hatsune aufhörte, im Hintergrund zu bleiben. Jetzt war sie an der Reihe, sich mitten in eine gefährliche Situation zu stürzen, nachdem sie Asami und Shunsui dafür kritisiert hatte...

@Hasekura Chinatsu @Jirokou Shunsui @Inuzuka Asami

Kami no Towa (Katzenhaarwirbel)

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Keines
Typ: Genjutsu - Area
Rang: D
Chakrakosten: D pro Minute
Reichweite: 15 m

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 3, Chakramenge Stufe 2

Beschreibung: Mit diesem Jutsu erschafft der Anwender einen richtigen Sturm an Katzenhaaren, die herumwirbeln und nicht nur die Sicht einschränken, sondern auch beim Einatmen ein sehr unangenehmes Gefühl zurücklassen, während sie überall an der Haut zu kratzen scheinen.
 
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Es ging viel zu schnell. Warum ging das alles so schnell? Gerade eben noch hatten sich die gelben Äuglein der hellhaarigen Kunoichi erschrocken geweitet, als Felsplatten zu ihrer rechten und linken Seite aus der Erde geschossen waren. Und keine Sekunde später wurde sie von einer unbekannten Gewalt mitgerissen und das nächste, was sie spürte, war eine Hand, die sich auf ihren Hinterkopf legte und ihr Gesicht an irgendeine Brust drückte. Reflexartig schloss die Origami-Userin die Augen, während ihr Körper wild durchgeschüttelt wurde, bevor sie sich plötzlich in einer Art schwerelosen Zustand befand. Sie… fiel? Wohin? Was? Warum? Dieser Moment fühlte sich für die junge Frau wie eine kleine Ewigkeit an und sie hatte das Gefühl, ohne ihren Sehsinn alle anderen Eindrücke umso intensiver wahrzunehmen. Die Arme, die sich um ihren Körper schlangen. Sie hörte einen Herzschlag, direkt an ihrem Ohr. Und der Geruch einer anderen Person stieg in ihre Nase, der aber alles andere als unangenehm war. Sie… mochte den Geruch. Doch so leicht, wie sich ihr Körper einen kurzen Augenblick anfühlte, so hart kam Natsu zurück in die Realität, als sie auf dem steinigen Untergrund aufschlug. Sehr wohl merkte sie, dass irgendetwas – oder irgendjemand – ihren Sturz abgefedert hatte, aber in den ersten Sekunden war die Kumo-Nin zu benommen, um das richtig wahrzunehmen. Ihr Kopf war damit beschäftigt, die Geschehnisse zu verarbeiten, sodass sie regungslos und mit geschlossenen Augen liegenblieb. Sie blieb liegen… bis sie ihren Namen hörte.​

„Shunsui!“ Die Stimme hätte die Hellhaarige wohl unter Tausenden sofort wiedererkannt. Der Kopf schnellte nach oben und die großen, gelben Äuglein der jungen Frau blickten direkt in die goldgelben Seelenspiegel des Sora-Nin. Nur ein sehr schwaches Licht drang durch den Spalt in der Decke, durch den die Ninja gestürzt waren, sodass die Hasekura ihren Kollegen nur schemenhaft erkennen konnte. Aber es reichte, um zu verstehen, was geschehen war: Es war Shunsuis Brust gewesen, an die sie gepresst worden war. Und es war Shunsui gewesen, mit dem sie zusammen in die Tiefe gestürzt war. Seine Arme, sein Geruch… Und schlussendlich war auch er es gewesen, der ihren Aufprall auf dem Boden abgefedert hatte. Natsu sah an sich selbst herab – sie lag immer noch auf ihm. Und ihre Gesichter waren sehr nah beieinander. Eine schüchterne Person wäre nun sicherlich hochgeschreckt, hätte sich hastig entschuldigt und wäre rot angelaufen. Aber… das war die Origami-Userin nicht. Ohne größer darüber nachzudenken, richtete sich die junge Frau auf, bis sie rittlings auf dem Jirokou saß. Sie machte noch keine Anstalten, aufzustehen, während sie sich benommen die Schläfen massierte. „Was ist passiert?“, fragte sie, nur um gleich dahinter zu ergänzen. „Und wo sind wir?“ Nein, vermutlich würde auch der Blonde diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten können. Es wäre angemessen gewesen, sich an dieser Stelle für die Rettung zu bedanken, aber soweit war die Hasekura noch nicht. Der plötzliche Angriff, das Erdbeben, der Steinhagel und auch der unerwartete Fall in mehrere Meter Tiefe saßen ihr einfach noch zu tief in den Knochen. Sie legte den Kopf in den Nacken, konnte den Riss in der Decke allerdings nur erahnen, durch den sie gefallen waren. Während in dem Gang, in dem sie zuvor unterwegs gewesen waren, noch Fackeln die Wände gesäumt hatten, war es in diesem Teil der Mine stockfinster. Daraus schloss Natsu, dass weder die Arbeiter noch die Banditen sich in diesem Teil der Mine für gewöhnlich aufhielten. Ob das Erdbeben diesen Riss verursacht hatte? Asami und Hatsune! Okami und Yari! Erst dieser Gedankengang sorgte dafür, dass die Hellhaarige endlich aufsprang und den Jirokou von ihrem Gewicht erlöste. Sie sah sich hastig in der Umgebung um. Doch… von den restlichen Teammitgliedern gab es keine Spur. Wo auch immer sie waren… sie waren nicht hier. Und damit war die Hasekura alleine mit Shunsui, so viel stand fest. Die Kumo-Nin war über sich selbst überrascht, als sie so etwas wie… Sorge verspürte? Ein untypischer Charakterzug und doch war er vorhanden. Ein Zeichen dafür, dass die Kumo-Nin in den Jahren als Kunoichi vielleicht doch einen Hauch verantwortungsbewusster geworden war? Anstatt weiter zu sprechen, formte die Kleine Fingerzeichen und Papierblätter lösten sich von ihren Armen und Beinen, schwebten einen Moment neben der Hellhaarigen, darauf wartend, einen Befehl zu erhalten. „Kami: Hinko no Kemono.“ Diese Technik war zu einer Art Markenzeichen von Natsu geworden. Sofort verkeilten sich die Blätter ineinander, verformten sich… bis eine hundeähnliche Nachbildung von Okami neben der Origami-Userin stand. Dann kramte sie in ihrer Ninjaausrüstung, die sie in einer beigen Tasche an der Hüfte trug und holte schließlich einen Leuchtstab heraus. Einmal geknickt, erzeugte das Utensil einen Lichtkegel, der sowohl Natsu als auch Shunsui ermöglichte, die nähere Umgebung erkennen zu können. Anstatt den Stab selbst zu tragen, übergab sie ihn der Okami-Nachbildung. Erst jetzt nahm sich die junge Frau die Zeit, den am Boden liegenden Shunsui genauer zu betrachten. Und sich darüber klar zu werden, dass es ihr gerade nur so gut ging, weil der Blonde ihren Sturz abgefangen hatte. Sie grinste, so wie er es von ihr gewohnt war. Selbst wenn sie für einen kleinen Moment im freien Fall Dinge gefühlt hatte, die für sie eindeutig nicht wie gewohnt waren, ließ sie sich das vor dem jungen Mann nicht anmerken. „Ich habe mir so manche Situation ausgemalt, in der du mich an dich drückst, aber das war nicht dabei“, witzelte sie und zwinkerte ihm zu. Natsu war vollkommen bewusst, dass sie sich gerade in echten Schwierigkeiten befanden… aber es wäre nicht Natsu gewesen, wenn sie sich den Kommentar verkniffen hätte, oder? Immerhin bewies sie ein wenig Professionalität, als sie Shunsui die Hand entgegenstreckte, um ihm aufzuhelfen. Ob er das annehmen würde? „Geht's dir gut? Wir müssen Asami und Hatsune finden“, erklärte sie in ernsterem Tonfall weiter. Shunsui war hart im Nehmen, das hatte er mehrfach gezeigt, aber so ein Fall konnte durchaus Schäden hinterlassen, wenn man falsch aufkam. „Hatsune hat kurz vor dem Angriff irgendjemanden bemerkt. Dieser Angriff war eindeutig von einem Ninjutsuka.“ Und das wiederum bedeutete: Hatsune und Asami waren in Gefahr. Vielleicht sogar mehr als Shunsui und sie selbst, wenn der Ninjutsuka sich immer noch da oben befand. Auch wenn Natsu die Fähigkeiten von Okami und der Inuzuka bereits in Aktion hatte sehen können, wusste die Hellhaarige auch, dass ihre Freundin noch nicht so lange Kunoichi war wie sie selbst. Über Hatsune wusste sie das nicht mit Sicherheit, aber so, wie sie das Mädchen bisher kennengelernt hatte, besaß auch die Nekoyami vermutlich kein riesiges Portfolio an Fähigkeiten, um sich zu schützen. Und dann kam noch hinzu, dass Asami und Hatsune nicht unbedingt gut aufeinander zu sprechen waren... hoffentlich ging das gut.​

[Derweil bei Asami und Hatsune]


„I-ist da jemand?“ Es war eine schwache, brüchige Stimme, die Hatsune und Asami aus dem dunklen Gang hören konnten. Die Stimme wirkte verängstigt, sie haderte – unsicher, ob sie weitersprechen oder die Flucht ergreifen sollte. Nur langsam, zaghaft, löste sich eine kleine Gestalt aus den Schatten und trat in den Schein einer Wandfackel, sodass die beiden Kunoichi einen Blick auf die zierliche Person werfen konnten, die ihnen mit zusammengepressten Lippen entgegentrat und schließlich stehenblieb. Es war ein Mädchen, vielleicht fünfzehn oder sechzehn Jahre alt, gekleidet in einem sehr traditionell anmutenden Kimono. Die langen, glatten Haare in einem tiefen Schwarz fielen offen über die Schultern des Mädchens und ein Pony verdeckte die Stirn. In den hellen Augen schimmerten Tränen, als sie aufblickte und die Hände ineinander knetete. „I-ihr seid keine Banditen… oder?“, fragte das Mädchen nach einem Moment der Stille und schluckte schwer, während ihr Blick an den Ninjaabzeichen klebte, die Asami und Hatsune trugen. Dennoch blieb das Mädchen genau dort stehen, wo sie war… und wartete ab, was die Kunoichi tun würden? Mit dem Handrücken strich die kleine, dunkelhaarige Gestalt die Tränen in den Augenwinkeln beiseite. „Ich bin aus dem Dorf. Mein Vater hat hier… gearbeitet. Ich habe ihm Essen gebracht… dann kamen die Banditen… er hat gesagt, ich soll mich verstecken.“ Die Kleine schniefte, senkte den Blick. „B-bitte, helft mir. Ich habe so eine Angst…“


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Diese gottverdammte, dumme, kleine ... Schnepfe! Der Zorn brannte der Inuzuka noch immer gnadenlos unter der Haut. 'Ah, es geht dir gut' am Arsch! Diese falsche Fürsorge konnte sie sich sonstwohin stecken! Und dann hatte sie nicht einmal mehr den Mumm, sich für ihre beschissenen Taten zu rechtfertigen. Was für ein Witz von einer Kunoichi! Ihre Fäuste wünschten sich nichts mehr, als auf irgendetwas einschlagen zu können. Sie wollte ihren Frust loswerden ... die kleine Ansage an Hatsune hatte geholfen, aber nicht ausgereicht. Sie brauchte, wollte mehr. Doch da war niemand mehr außer sie selbst, Okami und ein endloser Felsentunnel. Die Katzentrulla hatte sie irgendwo hinter sich zurückgelassen und auch, wenn sie deren Schritte irgendwo hinter sich noch immer hören konnte, hatte sie keinerlei Interesse daran, noch einmal in dieses verfluchte Gesicht zu blicken. So stolzierte sie weiter, bis ... bis sie auf einmal merkte, wie sehr sie eigentlich die Kontrolle über ihre eigenen Emotionen verloren hatte. Dicke Tränen kullerten ganz unbemerkt ihre Wangen herab. Sie war doch wütend, wieso weinte sie denn jetzt? Eilig strich sie sich mit den Handrücken über das Gesicht, doch die Nächsten rollten direkt hinterher. War sie tatsächlich zornig? Oder hatte sie womöglich pure Angst? Angst um ihr eigenes Leben, Angst um Okami, Angst um ihre Freunde... Angst vor der gesamten Situation. Angst, wie es nun weiter ging. Was, wenn sie hier sterben würden? Kuma würde Zuhause warten. Tagein, tagaus. Vergeblich. Ihre Familie würde nie wieder zurückkehren. Weiches Fell schob sich vor ihre Füße und zwang Asami, innezuhalten. Im fahlen Licht langsam erstickender Fackeln blickten ihr zwei dunkelbraune Knopfäuglein entgegen, die sich sogleich auf ihre Augenhöhe begaben. Ein paar große Pfoten ruhten auf ihren Schultern und eine raue, feuchte Zunge wanderte mehrmals über ihr gesamtes Gesicht. "Aggh... stopp." Verzweifelt versuchte sie, ihr Gesicht vor der Schleck-Attacke zu retten, vergeblich. "Was ist denn los mit dir, Okami?" So viel Zuneigung war sie von dem Rüden überhaupt nicht gewöhnt. Wenn auch ungern, musste sie zugeben, dass er ihre Gefühle vielleicht doch klarer wahrnahm, als sie es gerne hätte. Letztendlich grub sie ihre Hände in das dicke Brustfell des Akita Inu und schob ihn zurück auf den Boden. Der Wildfang zog ihr Shirt nach oben und rieb sich damit über das Gesicht. Ein Glück war ihre Inuzuka-Schminke wasser(oder eher sabber)- und verwischfest. "Ich will nicht, dass wir hier sterben, Okami..." fllüsterte sie mit zittriger Stimme.
Der rote Ninken hob das Kinn und schüttelte den Kopf. "Niemals." Lag es nun wirklich an ihm, die Situation irgendwie zu retten? Er, der Hund, der dafür bekannt war, nicht viel mit Emotionen anfangen zu können, sollte einen kühlen Kopf bewahren um sein Frauchen zu beruhigen? Innerlich seufzte er. Irgendwie musste er es schaffen. Schließlich brauchte er die volle Konzentration der Rothaarigen. Alleine würde das sicherlich nichts werden. Und für eine Kooperation mit einer Nekoyami inklusive Katze war er noch lange nicht verzweifelt genug. "Niemand von uns wird hier sterben. Außer vielleicht diese dumme Katze. Aber dann nur durch meine eigenen Fänge." Fast schon spielerisch zog er die Lefzen zurück und entblößte kurz seine scharfen Beißer. Dafür erntete er bloß ein verzweifeltes Lächeln. "Ich hoffe du hast recht." Natürlich hatte er das! Er war Okami! Und Okami hatte immer recht... hoffte er zumindest. Seine kleinen Zweifel ließ er sich jedoch nicht anmerken. Stattdessen reckte er die Ringelrute weit in die Höhe und bellte laut. Das Geräusch prallte direkt an den Steinwänden ab und erzeugte ein schauriges Echo.
Als das Bellen langsam verhallte, stellte der Rotschopf zwei Dinge fest: Von der einen Seite näherte sich die Nekoyami in flottem Schritt, von der anderen Seite ... erklangen ebenfalls Schritte. Das war definitiv kein Echo! Zwei Personen näherten sich ihr. Ihre Erzfeindin und ...
Flackerndes Fackellicht fiel auf ein zartes Gesicht, umrahmt von pechschwarzem Haar. Die feuchten Äuglein schimmerten hilfesuchend, waren direkt auf die Kunoichis und deren tierische Begleiter gerichtet. Sie wirkte harmlos. Nichtsdestotrotz war die Inuzuka auf der Hut. Sie konnte der Fremden nicht einfach trauen. "Wir sind keine Banditen." antwortete sie zögerlich. "Wir sind Ninja. Also versuch besser nichts Blödes. Du würdest es nur bereuen. Wer bist du?" Ihr grüner Blick ruhte unnachgiebig auf der Schwarzhaarigen. Sie sah so ängstlich und verzweifelt aus. So etwas konnte man doch nicht spielen, oder? Dafür wirkte es viel zu ehrlich... Zögerlich und mit bebender Stimme erklärte die Fremde ihre Lage. Sie war Tochter eines Mienenarbeiters und durch einen dummen Zufall nun hier gefangen. So sehr Asami sich auch bemühte, misstrauisch zu bleiben, irgendetwas an dem Mädchen weckte ihren Beschützerinstinkt. Sie wollte die Kleine in den Arm nehmen und ihr versichern, dass alles gut werden würde. Obwohl sie doch selbst mit Angst und Zweifeln zu kämpfen hatte. Unweigerlich blickte sie zu der Nekoyami, die inzwischen auf jeden Fall aufgeholt haben musste und schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht mit ihr reden ... nicht nach alldem, was eben passiert war. Trotzdem wollte sie ihre Meinung teilen und diese war eindeutig: 'Die ist harmlos. Da bin ich mir sicher.' Hatsunes Gegenwart war ihr unangenehm ... nicht weil sie sich für ihre Taten schämte. Sie war überzeugt, dass sie recht hatte. Die Katze war an allem Schuld. Was ihr peinlich war, war die Menge an Emotionen, die Asami ihr gegenüber gezeigt hatte. Wieso konnte die Olle nicht einfach fortbleiben?
Okami, der noch immer zwischen seinem Frauchen und der Fremden verharrte, nahm deutlich das schwindende Misstrauen Ersterer wahr. Im Gegensatz zu ihr war er nicht ganz so einfach zu überzeugen. Nur weil die Schwarzhaarige klein und zerbrechlich wirkte, hieß das noch lange nicht, dass sie es tatsächlich war. Der erste Eindruck konnte täuschen. Auch wenn ihr Angstgeruch kaum zu ignorieren war, er blieb auf der Hut. Wenn es sonst Keiner tat, dann zumindest er. Doch dann schritt sein Frauchen neben ihn und zerbrach somit die unsichtbare Barriere, die er geschaffen hatte. "Wir können dir helfen. Bei uns bist du sicher. Aber sag mir ... du hast nicht zufällig zwei weitere Ninja getroffen?"
In den Augen des Wildfangs lag pure Verzweiflung, als sie die Schwarzhaarige auf ihre Kollegen ansprach. Es war jetzt sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, doch sie konnte nicht anders. Sie musste es wissen. "Ein großer, muskelbepackter Kerl mit wuscheligen blonden Haaren und eine hübsche, junge Frau mit ganz langen, schneeweißen Haaren..?"

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Jirokou Shunsui

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Kaum hatte Shunsui den Namen der weißhaarigen Kunoichi geflüstert, legte diese jegliche Lethargie und Ohnmachtserscheinungen ab und richtete sich sofort auf, während sie ihrerseits seinen Namen ausstieß. Sogleich trafen sich gelbe und goldene Seelenspiegel und blickten einen kurzen Augenblick direkt in die Tiefen des jeweils anderen Spiegels. Die beiden Shinobi waren sich nach wie vor sehr nahe. So nahe sogar, dass der Jirokou nicht nur seinen eigenen Herzschlag spürte, sondern auch den der Hasekura. Und obgleich er es sich nicht wirklich eingestehen wollte, wusste er nicht wie viel dieses erhöhten Herzschlags tatsächlich seiner vorhergegangen körperlichen Betätigung zuzurechnen war und was für einen Anteil die Besitzerin der gelben Äuglein für sich beanspruchen konnte. Diese unmittelbare Nähe zueinander und die Spannung in der Luft blieben jedoch nur einige Sekunden erhalten, ehe sich Natsu aufrichtete. Sehr zur Überraschung des Chuunin stand sie jedoch nicht ganz auf, sondern blieb vorerst auf ihm sitzen, während sie sich ihren Kopf rieb und danach erkundigte, was passiert war und wo sie sich befanden. *Gute Frage!*, dachte sich der junge Mann, während er den Blick im Dunkeln umherstreifen ließ und versuchte, den Riss in der Decke auszumachen, durch den sie gefallen war. Doch alles, was er mit seinem Auge erblickte, war Dunkelheit. Lediglich die schemenhafte der Kunoichi auf ihm vermochte er auszumachen, für mehr reichte das spärliche Licht. Er hatte ganz und gar nichts dagegen, dass Natsu nicht sofort aufstand und er hätte gelogen, wenn er sich nicht so etwas Ähnlich bereits vorgestellt hätte. Nur in einer etwas anderen Situation als in einem alten Bergwerk, nach einem feindlichen Angriff und einem Sturz über mehrere Stockwerke. „Wir wurden angegriffen und ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass man dich von uns trennen wollte.“, sprach Shunsui langsam, während er sich mit seinem Oberkörper etwas aufrichtete, um mehr als nur einen Schemen der Hasekura zu erkennen. Bei der Bewegung spürte er ein inneres Ziehen, welchem er jedoch an dieser Stelle keine weitere Beachtung schenkte. Als der Jirokou nämlich die Geschehnisse vor seinen Augen revue passieren ließ, war es ihm aufgefallen: Asami, Hatsune und er waren genau wie die Banditen mit den herunterfallenden Brocken von der Tunneldecke beschäftigt gewesen. Aber was war mit Natsu gewesen? Wäre es nicht um ihn gewesen, so hätten sich die steinernen Platten um sie geschlossen, doch zu welchem Zweck, das wusste er nicht. Um sie vom Rest der Truppe zu trennen? Um sie gefangen zu nehmen? „Ich hab’ dich gerade noch erreicht, aber scheinbar war ich ein bisschen zu … schwungvoll, sodass wir einige Stockwerke tiefer gefallen sind als ursprünglich geplant.“, teilte er ihr noch schulterzuckend und mit einem Anflug von Humor mit. Im Endeffekt war der Jirokou recht zufrieden mit sich selbst, war es ihm doch gelungen, Asami sowie Hatsune aus dem Gefahrenbereich zu ziehen, als auch Natsu zu retten. Das Training hatte sich gelohnt!

Wie von der Tarantel gestochen, sprang die Hasekura schließlich auf und setzte dem Beisammen ein jähes Ende, was auch Shunsui dazu veranlasste, sich erheben zu wollen. In diesem Moment wandelte sich das innere Ziehen, was er vorhin wahrgenommen hatte, in einen stechenden Schmerz, sodass er inmitten seiner Bewegung innehielt und stutzte. Für einen Augenblick überließ er Natsu ihren eigenen Sorgen und führte seine Hand an die Stelle des Rückens, von welchem er die Schmerzen spürte. Dort spürte er einen heißen und geschwollenen Bereich. *Sag bloß…*, dachte er innerlich genervt und setzte unbemerkt durch seine Begleitung ein Untersuchungsjutsu ein. Shinsatsu no Jutsu. Tatsächlich, nicht nur, dass er sich schwere Prellungen zugezogen hatte, nein, es war auch noch eine innere Verletzung. So viel zu seinem erfolgreichen Training… Indes hatte Natsu den Geistesblitz, wieder ihre Papierfertigkeiten zu nutzen, um einen weiteren Mitstreiter zu erschaffen. In diesen schlechten Lichtverhältnissen konnte der Jirokou dies natürlich nicht direkt sehen, aber sobald die Kunoichi einen Leuchtstab knickte und die Umgebung erhellte, konnte er die zuvor vernommenen Geräusche zuordnen. Zum Glück erblickte ihn die junge Frau erst jetzt und nicht vor etwa zehn Sekunden, als er eine verärgerte Grimasse gezogen hatte und am liebsten aufgrund seiner blöden Verletzung geflucht hätte. Jetzt, mit dem Lichtkegel, konnten die beiden Shinobi zum ersten Mal ihre Umgebung genauer betrachten. Anders als zuvor, schienen die Wände grobschlächtiger zu sein und Shunsui überkam den Eindruck, dass diese tiefen Gänge jemand anderes geschlagen hatte. Ob sie es hier mit einem Relikt vergangener Zeiten zu tun hatten? Mit seiner nächsten Bewegung spürte er wieder einen heißen Schmerz in seinem Inneren. Die schnelle Untersuchung hatte ergeben, dass es keine tödliche Verletzung war, nicht mal eine äußerst schwere für jemanden mit seiner Konstitution. Aber es ließ sich nicht von der Hand weißen, dass sie ihn behindern würde, und sei es nur aufgrund der Schmerzen. Leider verfügte der Blondschopf nicht über die Fertigkeiten, solch tiefliegende Verletzungen zu heilen und er hatte auch keine Zeit dafür, als ihm die junge Frau die Hand zum Aufstehen hinhielt. Shunsui nahm die kleinere Hand in seine eigene und ließ sich von Natsu hochziehen, während sie ihm einen flapsigen Spruch entgegendrücke und schelmisch zwinkerte. Selbst in dieser Situation war sie tiefentspannt und gab eine flapsige Bemerkung von sich, was ihm ein kurzes Grinsen aufs Gesicht zauberte. Der Taijutsuka erinnerte sich daran, dass sie ihrer eigenen Behauptung nach schlecht im Schauspielern war, dafür aber umso direkter, weshalb er ihre Worte für bare Münze nahm. „Ich glaube, nicht nur du. Aber man muss zufrieden mit dem sein, was man bekommt.“, teilte er ihr noch zwinkernd mit und ließ schließlich nach einem möglicherweise zu langen Moment wieder ihre Hand los. Aufrecht stehend, winkte er schließlich ab. „Mir geht’s gut. Wenn es dir auch gut geht, können wir sofort aufbrechen.“, log er völlig natürlich und spielte ihr vor, dass es ihm gut ging, ohne sich irgendeinen Schmerz oder die Lüge anmerken zu lassen. Die zerschlissenen Überreste der Lederjacke, blieben indes auf dem Boden liegen. Hier waren sie also Beide und spielten ein Schauspiel, unbemerkt vom jeweils anderen. Ganz wie man es von Vertretern verschiedener Fraktionen wohl erwartet hätte, was?

Der Papierhund an ihrer Seite erhellte den Weg, sodass sie endlich weitergehen konnten. Dabei gab es zum Glück keine Entscheidungsmöglichkeit, denn hinter ihnen befand sich eine massive Steinwand und über ihnen nur Finsternis – Shunsui hatte keine Lust, sich einen Genickbruch zu holen, indem er versehentlich gegen massiven Fels statt den Spalt in der Decke sprang. Genau wie die junge Frau zuvor, machte die ganze Umgebung hier den Eindruck, dass hier weder Bauarbeiter noch Banditen gewesen waren. „Das war kein natürliches Ereignis.“, stimmte er Natsu zu. „Glaub mir, ich kenne mich mit Erdstacheln aus.“, sprach er trocken und tätschelte dabei jene Seite, die vor einigen Monaten von einem großen Exemplar durchbohrt worden war. Goldene Seelenspiegel legten sich auf die kleinere Gestalt neben ihm. „Danke ... dass du mich ins Krankenhaus in Yugakure gebracht hast. Man sagte mir, dass es auch deinem schnellen Transport zu verdanken war ... dass ich noch lebe.“ Bei diesen Worten konnte man einen recht ernsthaften Gesichtsausdruck auf Shunsuis Gesicht erkennen. Als er wieder Bewusstsein nach der schweren Operation erlangt hatte, waren die Kunoichi der Shiro-Allianz längst abgereist, sodass er keine Gelegenheit gehabt hatte, sich zu bedanken. Natsu hatte eine große Rolle dabei gespielt, dass er die Suche nach den Mördern seiner Eltern fortsetzen konnte, denn seine Mission war längst nicht vorbei. Aber allzu ernst wollte er das Gespräch nicht halten, weshalb sich ein Schmunzeln auf seinem Gesicht abbildete. „Sieh meine Rettung vorhin als eine erste Zurückzahlung meiner Schuld.“, teilte der Blondschopf der weißhaarigen jungen Frau zwinkernd mit. In diesem Augenblick kam der Jirokou nicht umhin, sich über sein eigenes Verhalten zuvor zu wundern. Für gewöhnlich waren ihm die meisten Mitmenschen herzlich egal. Wer es aus eigener Kraft nicht schaffte, hatte es eben nicht anders verdient. Er selbst war der lebende Beweis dafür, dass man die Zähne zusammenbeißen musste, um alles zu schaffen. Entsprechend wenig Mitgefühl hatte er also für die Menschen um sich herum. Und doch hatte er die Hasekura nicht ihrem Schicksal überlassen wollen, sondern hatte sich beim Versuch sie zu retten verletzt. Asami und Hatsune waren ihm zwar nicht völlig egal, aber wenn sie es nicht schafften, dann waren sie schlicht und einfach nicht stark genug dafür gewesen und das stellte nun mal das Ende ihrer Reise für sie da. Doch bei der Kumo-Nin hatte sich sein Körper wie von selbst bewegt und er hatte nicht gezögert, sie schützend in seine Arme zu nehmen, damit sie sich nicht verletzte. Aus den Augenwinkeln heraus schaute er auf die neben ihm laufende Natsu. Sie hatte etwas Besonderes an sich, aber er konnte nicht den Finger drauf legen, woher ihn dieses Gefühl überkam. Andererseits wurde es mit ihr auch nie langweilig, was man auch nicht über jedermann sagen konnte, oder? Der Jirokou erinnerte sich auch an das vorherige Gespräch in der heißen Quelle in Yugakure. Damals hatte sich die Kunoichi nach seinem Tattoo erkundigt und er hatte ihre Frage ins Leere laufen. Warum also nicht die Gunst der Stunde nutzen, in welcher sie einen Weg zurück zu Asami und Hatsune suchten, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. „Du hattest noch einige Fragen, wenn ich mich recht entsinne?“, erkundigte er sich und schaute die junge Frau neugierig an. Möglicherweise waren ihr in der Zwischenzeit ja noch andere Fragen gekommen, die ihr auf der Zunge brannten und die sie stellen wollte? Fürs Erste führte sie ihr Weg immer tiefer in die Mine, statt aufwärts. Welche Schrecken wohl auf sie hier warteten?

[Wieder bei Asami und Hatsune]

Das Mädchen schniefte einmal laut auf und starrte die Inuzuka ungläubig ein. „I-ihr seid keine Banditen? I-ihr seid Ninja? Seid ihr gekommen, um uns zu helfen?“ In die sichtliche Angst des Mädchens mischte sich so etwas wie Hoffnung und Unglauben. Hoffnung darüber, dass endlich Rettung nahe war. Unglauben darüber, dass sie erlöst werden konnte. „M-mein Name ist Yu-yuna.“, stotterte das Mädchen und schaute von Asami zu Hatsune und schließlich auf die Tiere. „Ich habe keine Ninja gesehen, nur ganz viele Banditen tiefer in der Mine. W-was ist passiert? Seid ihr verloren gegangen?“, fragte sie, während eine dicke Träne ihr Gesicht herunterkullerte, gefolgt von einem lauten Schniefen. Mit ihren Händen wischte sie wieder ihre Tränen weg. „S-seid ihr zu viert oder gibt es noch mehr Ninja, die uns helfen könnten?“, erkundigte sich das Mädchen wieder bei Asami. Dass ihnen zwei Ninjas abhanden gekommen waren, war nichts, dass zu ihrer Beruhigung beitrug. „Könnt ihr bitte meinen Vater und die anderen Minenarbeiter retten? Sie sind unten in der Mine festgehalten. Bitte, bitte, ihr seid meine letzte Hoffnung!“ Immer mehr Tränen kullerten das Gesicht der jungen Frau hinab, die sich endlich bewegte und auf die beiden Kunoichi zu stolperte. Würde sich denn niemand erbarmen, das arme Mädchen zu beruhigen und zu trösten?

@Nekoyami Hatsune @Hasekura Chinatsu @Inuzuka Asami
 
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Hatsune schaffte es hinüber zu Asami, bevor die mysteriösen Schritte in der Lage waren, ihr Schaden zuzufügen... Wobei es jetzt, wo sie in der Nähe stand, nicht unbedingt so wirkte, als würde von der fremden Person eine große Gefahr ausgehen. Das war einfach ein Mädchen, ungefähr im gleichen Alter wie die beiden Kunoichi und ähnlich groß. Sie wirkte verängstigt und schüchtern, und das tatsächlich ziemlich überzeugend. Für den Moment deaktivierte die Nekoyami ihr Genjutsu. Wenn kein direkter Kampf bevorstand, war es vermutlich das Beste, Asami und die Fremde nicht in einen Wirbel aus Katzenhaaren zu stürzen...
Bei uns bist du sicher? Skeptisch sah Hatsune zu Asami hinüber. Waren sie wirklich in der Situation, sich als Beschützer einer Zivilistin aufzuspielen? Wenn eine Situation wie eben auftrat, dann mussten sie sich ja wohl auf sich selbst konzentrieren. Sie waren schließlich nur noch zu zweit. Keine Chinatsu, die Hatsune retten konnte, und kein Shunsui, der Asami beschützte. Nur zwei Genin, von denen – da waren sie sich wohl beide einig – eine vollkommen nutzlos war. Sie konnten keinen Ballast mit schleppen, vor Allem keinen Ballast, dem sie nicht trauen konnten. Denn nein, Hatsune war nicht überzeugt davon, dass ihr Gegenüber ihnen die Wahrheit sagte. Sie sah schon vor sich, wie Asami wie zuvor kopflos in eine Falle lief, und das konnte sie nicht zulassen. Ruhig bleiben und die Situation meistern, das hatte sich Hatsune doch eben erst versprochen. Wie ein Clanoberhaupt. Also war es jetzt ihre Aufgabe, sämtliche Schutzinstinkte und sämtliches Mitgefühl zu ignorieren – die bei ihr zum Glück auch nicht so ausgeprägt waren wie bei der Hündin – und das einzige zu tun, was in dieser Situation richtig war!
„Wir sind nicht in der Position, mehr Risiken als nötig aufzunehmen, Asami“, meinte Hatsune kühl und fixierte die Zivilistin mit ihren scharfen Katzenaugen. „Yune, sagst du? Komm keinen Schritt näher!“ Sie sah, wie das Mädchen sich den beiden nähern wollte, und würde das nicht zulassen! In einer flinken Bewegung zückte Hatsune ein Kunai und deutete damit in Richtung des Mädchens. „Zwei Meter Abstand! Und hör auf, so viele Fragen zu stellen! Das ist echt verdächtig!“

Wie herzlos sie wohl wirken musste, mit einem verängstigten Mädchen so zu sprechen? Die Genin biss die Zähne zusammen. Angenehm fühlte es sich echt nicht an... Wenn das hier wirklich nur die unschuldige Tochter eines Minenarbeiters war, die sich in panischer Angst vor Banditen versteckt und hier durch ein furchteinflößendes Erdbeben gewartet hatte, dann benahm Hatsu sich gerade wie der letzte Dreck. Ihre rechte Augenbraue zuckte leicht vor Nervosität und Anspannung. Aber was wenn doch? Wenn gerade jemand versuchte, sie auszuspielen? Wenn dieses Mädchen echt gefährlich war? Wie wahrscheinlich war es, dass die ganzen Banditen im Einsturz gestorben oder geflüchtet waren, aber dieses eine Mädchen, das ganz zufällig überhaupt in der Höhle war, hatte überlebt? Abgesehen davon... weinte sie! „Echte Mädchen weinen nicht...“, murmelte Hatsune vor sich hin, und der Griff um ihr Kunai festigte sich. „Das machen nur verweichlichte Jungs!“ Ihre Atmung normalisierte sich. Ja, genau! Mädchen waren viel zu stark, um so zu heulen! Das war unter den Nekoyami ja wohl Allgemeinwissen! Die Atmung der Pinkhaarigen normalisierte sich und sie trat mit weiterhin erhobenem Kunai einen Schritt näher an das falsche Mädchen heran. Das musste einfach eine Lügnerin sein!
„Stell dich mit dem Gesicht zur Wand und verschränke deine Hände hinter dem Rücken. Wir fesseln dich mit Draht und wenn wir die Banditen erledigt haben, nehmen wir dich sicher wieder mit nach draußen“, meinte sie also mit beißendem Tonfall. „Dich frei laufen zu lassen wäre einfach ein zu großes Risiko!“

Hoffentlich machte Asami ihr keinen Strich durch die Rechnung. Die beiden Genin waren schon in einer prekären Situation... Wenn sie sich jetzt ernsthaft stritten, würde das Alles verschlimmern.

@Hasekura Chinatsu @Inuzuka Asami @Jirokou Shunsui
 
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Man hatte sie von den anderen Teammitgliedern trennen wollen? Was war das denn für eine irrwitzige Idee? Chinatsu hatte eher das Gefühl gehabt, man hatte sie zerquetschen wollen… die Steinplatten hatten jedenfalls nicht danach ausgesehen, als hätten sie mehr als eine platte Scheibe von der Hasekura übriglassen wollen. Hm. Ganz gleich, was der Plan des Feindes gewesen war, das Ergebnis war eindeutig: Shunsui und die Kumo-Nin steckten irgendwo in den Tiefen dieser Mine fest, während Asami und Hatsune auf sich allein gestellt im oberen Teil des Bergwerks verblieben waren. Die 17-Jährige hoffte, dass ihre beiden Kolleginnen das Erdbeben, die herunterfallenden Steine, aber auch allgemein den Angriff der Banditen gut überstanden hatten… und dass der Feind, der irgendwo in den Schatten gelauert hatte, die beiden noch nicht ausfindig gemacht hatte. Leider brachte es wenig, sich darüber allzu lange den Kopf zu zerbrechen: Denn da, wo Shunsui und sie aktuell waren, konnten sie nicht viel ausrichten. Irgendwie mussten sie versuchen, den Weg zurück zu finden… und das hieß für den Moment, dem dunklen Pfad vor ihnen weiter zu folgen. Die Hellhaarige bekam nicht mit, dass der Jirokou sich selbst untersuchte und auch die Verletzungen, die er sich zugezogen hatte, überspielte der Blonde in der Interaktion mit ihr gekonnt. So ging Natsu davon aus, dass es wie immer war: Shunsui war vielleicht gefallen, aber sein Körper hielt das aus und er konnte einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen. Ob sie sich damit nicht vielleicht irrte? Sie grinste keck und nickte, als der Sora-Nin wieder neben ihr stand und verkündete, dass sie weitergehen konnten.

Sie folgten dem Pfad, während der Origami-Hund stets ein paar Schritte voraus ging, um die Umgebung zu erleuchten. Das Ereignis war nicht natürlich gewesen? Immerhin schienen sich beide Ninja dahingehend einig zu sein. Den Kommentar des jungen Mannes, er würde sich mit Erdstacheln auskennen, in Kombination mit der Berührung seiner Seite, ließ Chinatsu schmunzeln. Ja, wenn sich jemand mit Erdstacheln auskannte, dann wohl der Blonde. Deutlich überraschter war die Hasekura jedoch von dem Dank, den er ihr gegenüber aussprach. Dass er es ihr zu verdanken hätte, dass er noch lebte? Damit hatte Chinatsu – insbesondere nach all der Zeit, die vergangen war – nicht gerechnet. Das Leben gerettet… hatte sie das wirklich getan? Die junge Frau hatte damals mehr instinktiv gehandelt, hatte nicht lange nachgedacht, sondern einfach getan, was sie für naheliegend gehalten hatte. Sie hatte sein Leben nicht bewusst retten wollen. Oder? Und dann erinnerte sie sich an das, was sie ihm damals im bewusstlosen Zustand verschwörerisch zugeflüstert hatte, bevor sie Richtung Krankenhaus gelaufen war:

„Also wage es nicht, einfach so zu sterben, Jirokou Shunsui. Hast du verstanden?“

Vielleicht hatte sie ihn ja doch retten wollen? Vielleicht hatte sie wirklich Sorge um sein Leben gehabt? Und vielleicht hatte sie sich ernsthaft gefreut, als sie ihn am gestrigen Tage nach all der Zeit tatsächlich lebendig wiedergetroffen hatte. Das waren Dinge, über die sich Chinatsu bisher nicht wirklich bewusst gewesen war, weshalb es einen Moment dauerte, bis sie Shunsui wirklich antwortete. Die gelben Äuglein sahen zum Sora-Nin, der sie ernst anblickte. Und ehe sie etwas sagen konnte, ergänzte der Blonde seine Aussage. „Der erste Teil der Zurückzahlung?“, fragte sie amüsiert nach und grinste breit. Anstatt auf die merkwürdigen Gefühle in ihrem Inneren einzugehen, nutzte sie lieber diese Gelegenheit, um den Kopf zur Seite zu neigen und belustigt zu zwinkern. „Na dann bin ich ja sehr gespannt, wie du mir deine Schuld noch so zurückzahlen wirst~“, säuselte die junge Frau und kicherte. Und dann… trat Stille zwischen ihnen ein. Nicht erdrückend, es fühlte sich nicht unangenehm an. Es war vielmehr so, dass beide Ninja mit ihren jeweils eigenen Gedanken beschäftigt waren und gleichzeitig eben doch immer aufmerksam bleiben mussten, falls der Feind, der irgendwo in dieser Mine lauern musste, auftauchen sollte. Doch bisher war es … ruhig. Natsus Schritte hallten durch den leeren, endlos wirkenden Gang, der immer gleich aussah. Die Orientierung hatte das Mädchen schon lange verloren. Und dann war es Shunsui, dessen Stimme die sonstige Stille in der dunklen Mine ein weiteres Mal durchdrang. Überrascht wandte sich die 17-Jährige zu ihm um, erkannte die Neugier in seinem Blick und sie musste blinzeln. Sie… hatte noch Fragen gehabt? Wow. Okay, also dass Shunsui mit so einem Thema um die Ecke kam, obwohl sie nicht einmal wussten, ob sie diese Mine nochmal lebend verlassen würden, war… unerwartet. Andererseits – sollten sie diese Mine tatsächlich nicht mehr lebend verlassen, war das vielleicht die letzte Möglichkeit, an die Informationen zu kommen, die Natsu hatte haben wollen. Wäre doch irgendwie schade, das ungenutzt zu lassen, oder? Und hoben sich die Mundwinkel der Kumo-Nin deutlich an. „Irgendwo in einer dunklen Mine, getrennt vom restlichen Team, in der Gefahr, jederzeit vom Feind angegriffen zu werden… die perfekte Gelegenheit, um sich ein bisschen besser kennenzulernen“, kommentierte sie amüsiert, blieb dann stehen und legte eine Hand ans Kinn. „Aber wenn du es schon so ansprichst… da gab es tatsächlich noch einige Fragen, bei denen du mir noch eine Antwort schuldig bist.“ Fast schon provokant stellte sie sich dem Jirokou in den Weg, hob die Nase schmunzelnd an und trat näher an ihn heran. Ihre Finger legten sich sanft auf seine Hand, dann wanderte der Zeigefinger langsam seinen Arm herauf, bis er auf der Höhe, an der seine Tätowierung zu finden war, verweilte und kleine Kreise zog. Sie öffnete die Lippen: „Wie hattest du es genannt? Eine Erinnerung an etwas, das du hinter dir gelassen hast?“, wiederholte sie seine Wortwahl aus Yugakure und ließ ihn nicht aus dem Blick. „Führen wir das Gespräch doch einfach dort weiter, wo wir in Yugakure unterbrochen wurden“, ergänzte sie ihre Frage und hob die Mundwinkel vielsagend an. Unwissend darüber, dass sich ihnen tatsächlich eine Gefahr näherte, die ihrem Gespräch vermutlich ein noch viel schlimmeres Ende bereiten würde als das plötzliche Auftauchen von Mai und Joudan in Yugakure...


[Derweil bei Asami und Hatsune]

Yuna zuckte sichtlich zusammen, als sie das Kunai in Hatsunes Händen in dem fahlen Licht der Wandfackeln aufleuchten sah. Sie war wie erstarrt und konnte die beiden Kunoichi durch den Tränenschleier, der über ihrem Blick lag, nur vage erkennen. Und doch verstand sie allzu genau die harschen Worte, die das rosahaarige Mädchen ihr entgegenwarf. Sie sollte auf zwei Meter Abstand bleiben? Sie sollte aufhören, Fragen zu stellen? Sie war… verdächtig? Ein unkontrolliertes Zittern überfiel den kleinen Körper und sie schlang die Arme um sich selbst, bevor sie laut schluchzte und gen Boden blickte. „M-mein Vater sagte immer, Ninja helfen uns. S-sie retten uns“, jammerte die Schwarzhaarige verängstigt, ohne sich zu trauen, noch ein einziges Mal aufzublicken. Man konnte aus ihrer Stimme eine eindeutige Mischung aus Irritation und Enttäuschung erkennen. Als hätte sie gerade verstanden, dass der kurze Ausblick auf Rettung aus dieser Gefahr sich als falsch herausstellte. Als würde sie jetzt genauso in Gefahr schweben wir zuvor auch. Und dann setzte Hatsune dem Ganzen die Krone auf: Sie sollte sich mit Draht fesseln lassen. Sie… sie sollte sich fesseln lassen?! Und was, wenn wieder ein Erdbeben die Höhle erfasste, wenn wieder Steine von der Decke fielen? Wie sollte sie sich im gefesselten Zustand nochmal retten können?! Erschrocken sah Yuna auf, ihre Augen riesig groß und für den Augenblick war sogar der Tränenfluss versiegt. Man konnte dem Mädchen die pure Panik ansehen und ihr blieb der Atem weg. Hatsune trat mit erhobenem Kunai einen bedrohlichen Schritt näher, was Yuna dazu veranlasste, einen wackeligen Schritt nach hinten zu tätigen. Dann verloren ihre Beine ihre Stabilität, sie knickte ein und landete unsanft auf dem Hosenboden. „B-bleibt weg…“, wisperte sie atemlos, ohne den Blick von dem Kunai abzuwenden. „I-ihr wollt mir nicht helfen…“ Sie kraxelte weiter, erneut kullerten dicke Tränen ihre Wangen herab und sie schüttelte langsam den Kopf. „I-ihr Ninja…“, sprach sie weiter, holte dann tief Luft und brüllte, dass es von den Steinwänden zurückhallte: „Ihr seid genauso schlimm wie die Banditen!“ Und dann rappelte sie sich auf, stolperte erneut und konnte sich nur im letzten Moment fangen, bevor ihre Schritte sie ziellos tiefer in die Mine führten. Auf der Flucht vor den Ninja, von denen sie sich doch eigentlich Rettung erhofft hatte. Was sollte man nun tun? Dem Mädchen kopflos nachlaufen? Oder das Mädchen seinem Schicksal überlassen? Oder zuerst gemeinsam das weitere Vorgehen abstimmen, bevor es zu irgendeiner Aktion kam? Mehrere Optionen, die Asami und Hatsune hatten. Manche strategisch sicherlich sinnvoller als andere. Aber ging es immer nur darum, was strategisch am sinnvollsten war?...

@Nekoyami Hatsune @Inuzuka Asami @Jirokou Shunsui
 
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Asami war sprachlos. Ja, das sonst so großmäulige Mädchen, das wirklich nie die Klappe halten konnte, fand keine Worte. Es ... es war einfach unfassbar. Da hatte sie sich gerade ein wenig beruhigt, ihr Puls war endlich heruntergefahren und jetzt brachte Hatsune das?! "Noch mehr Risiken? Du willst mich doch verarschen?!" platzte es schließlich aus ihr heraus. Ungläubig blickte sie zu der Nekoyami. Das schwarze Metall eines Kunais blitzte in ihrer ausgestreckten Hand. Die scharfe Spitze war direkt auf das verängstigte Mädchen gerichtet. Ein wenig Misstrauen war gerechtfertigt, doch das, was sie da tat, sprengte jegliche Vernunft. "Alter, die könnte doch nicht einmal eine Waffe in der Hand halten, so zittert die! Und du siehst sie als Risiko?" Trotz des Versuchs, ihre Stimme zu zügeln, glich ihre Aussage einem wütenden Schrei. "Wie zur Hölle kannst du es wagen, dich überhaupt Ninja zu nennen?" Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, schob sich die Inuzuka zwischen das gezückte Wurfmesser und die Schwarzhaarige. "Ich werde nicht zulassen, dass du eine harmlose Zivilistin verletzt, Hatsune. Wenn du so weiter machst, stehen wir nicht länger auf einer Seite." Da hatte die Nekoyami sie, eine offizielle Kriegserklärung. Neben dem gemeinsamen Missionsziel gab es nichts, was die Kunoichi verband. Sie stammten aus verfeindeten Clans und dazu noch aus unterschiedlichen Fraktionen. Es war, als wollte das Schicksal, dass die Beiden sich hassten. "Denn ich sehe es genauso wie Yuna. Ninja helfen dem Volk. Wir sind da um sie zu beschützen, verdammt noch mal!" Wie sollte der Rotschopf jemanden respektieren, der diese simple Moral ohne zu zögern missachtete? Sie war selbst kein großer Fan von Regeln und Gesetzen, missachtete diese bei jeder kleinen Gelegenheit und tat lieber das, was für sie selbst am ertragreichsten war. Doch diese eine Sache, der Wille, seinen Mitmenschen zu helfen, war doch eigentlich das, was alle Shinobi auf dieser Welt verband, oder?
Mit purem Entsetzen in den Augen beobachtete Asami, wie Yuna begann, zu weinen. Das war nun wirklich genug - oder auch nicht. Nein, die Nekoyami setzte direkt noch einen drauf. "Echte Mädchen weinen nicht?!" wiederholte sie, die Verachtung in ihrer Stimme wuchs. Was für eine bescheuerte Aussage! "Warst nicht du, die gesagt hat, dass wir Mädchen zusammenhalten müssen? Was ist daraus geworden, hm?! Ist das deine Definition von Zusammenhalt?!" Schnaubend nickte sie zu dem Kunai, der nun nicht mehr bloß auf die Schwarzhaarige, sondern eben auch auf den Wildfang gerichtet war. "Nimm das Teil endlich runter und komm zur Besinnung, Hatsune!" Auch, als die Rosahaarige einen Schritt näher trat, wich sie nicht zurück. Ganz im Gegenteil zu Yuna, die panisch zurückstolperte und fiel. Als Asami ihr jedoch aufhelfen wollte, robbte das Mädchen verängstigt davon, rief bloß, dass sie fernbleiben sollten. "Natürlich wollen wir dir helfen... oder zumindest ich." Mit all dem Zorn in ihrem Herzen fiel es ihr schwer, diese eigentlich gut gemeinte Aussage nicht herauszuschreien, sondern sie sanft und freundlich wirken zu lassen. "Hier wird definitiv niemand gefesselt." Jetzt war es auch für Asami Zeit, ihr Kunai zu zücken. Kampfbereit umklammerte sie es mit der rechten Hand. Mit der Anderen suchte sie den Kontakt zu Okami, der selbstverständlich aufmerksam neben ihr stand. "Ich sage es jetzt nur noch einmal, Hatsune. Nimm das Ding runter und lass das Mädchen in Ruhe." Sie kniff die Augen zusammen, fixierte die Sora-Nin wie ein Wolf seine Beute. Und gerade, als sie ihre Waffe höher hob, bereit, den ersten Angriff gegen ihre eigentliche Kollegin zu richten, hallte der verzweifelte Ruf der Schwarzhaarigen durch die Gänge, gefolgt von unkoordinierten, hektischen Schritten, die sich langsam aber sicher entfernten. Scheiße! Wenn sie wegrannte, dann würden sie sie vielleicht nie wieder finden. Oder noch schlimmer, sie wurde von den Banditen entdeckt! Aber ... sie konnte hier nicht weg. Sie hatte schließlich noch etwas zu regeln. Gleichzeitig wollte sie es jedoch nicht darauf anlegen, dass das arme Mädchen doch noch in ernsthafte Gefahr geriet. Eine Entscheidung stand an. Und zwar schnell. Wie sehr sie sich doch wünschte, dass Natsu und Shunsui hier gewesen wären. Die Beiden waren so viel erfahrener als sie selbst. Ruhiger, gelassener, gefasster. Sie waren all das, was Asami gerade hätte sein müssen. Doch sie war es nicht und so lief die Situation langsam aus dem Ruder. "Okami ... folg, los! Ich komme gleich nach."
Der Akita zögerte, als er den Befehl seines Frauchens hörte. Er sollte die Schwarzhaarige verfolgen? Alleine? Er war kein Teamplayer und trotzdem, seine Pfoten setzten sich nur langsam und widerwillig in Bewegung. Die Lage gefiel ihm nicht, was er durch seinen aufgestellten Kamm deutlich machte. Nichtsdestotrotz zeigte er Gehorsam. Tat, wie befohlen und trottete langsam, dann immer schneller, hinein in den dunklen Gang, sich ausschließlich auf Nase und Ohren verlassend.
Zeitgleich hatte der Wildfang seinen Kunai fallen gelassen. Laut klirrend ging es zu Boden. Doch dies war keinerlei Friedensangebot. Sie stand ihrer 'Kollegin' weiterhin feindlich gegenüber. Stattdessen holte sie mit der flachen Hand weit aus und zielte auf die Wange der Katzentrulla. "Fick dich, Hatsune. Du bist kein Ninja, du bist einfach nur ein Feigling!" Wenn eine (versuchte) Ohrfeige sie nicht auf den Boden der Tatsachen zurückholte, dann wusste Asami auch nicht weiter. Dann war der Ollen wohl einfach nicht mehr zu helfen. "Wenn du deine Moralen wieder an den richtigen Platz gebracht hast, kannst du gerne mitkommen. Aber wenn du hier weiter rumstiefelst und harmlose Zivilisten bedrohst, dann geh' einfach und such' dir nen anderen Job. Das ist dringend nötig." Sie würde kein bisschen trauern, wenn dies das letzte Mal wäre, dass sie die Rosahaarige sah. Als sie diesen Gedanken direkt nach dem Angriff gehabt hatte, war es nichts weiter als überspitzte Projektion gewesen, doch dieses Mal waren die Gefühle echt. Hatsune hatte sich den Respekt ihrer rothaarigen Kollegin verspielt. "Ich hab' echt versucht, irgendwie mit dir klarzukommen. Aber das ging einfach zu weit." Und damit wendete sich die Inuzuka ein weiteres mal ab und rannte tiefer hinein in die dunklen Gänge. Das entfernte Trommeln der Pfoten ihres Ninken in der Ferne konnte sie gerade noch so hören. Sie musste schnell hinterher. Auf keinen Fall wollte sie, dass ihr geliebter Hund länger alleine war. Und auch Yuna brauchte dringend jemanden, der sie aufrichtig beschützte.

@Jirokou Shunsui @Nekoyami Hatsune @Hasekura Chinatsu
 
J

Jirokou Shunsui

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Also, dass das Gespräch mit Natsu allzu ernst werden würde, da brauchte sich Shunsui ganz offensichtlich keine Sorgen zu machen, denn sie war wirklich um keinen Spruch verlegen. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass sie ihm mit jedem zweiten Satz – nicht gerade subtil – etwas Zweideutiges mitteilte. Das führte natürlich dazu, dass das Gespräch locker blieb, aber natürlich auch eine gewisse Spannung im Raum zu fühlen war. Entsprechend zeichnete sich als Reaktion auf ihre Aussage hin ein raubtierhaftes Grinsen auf seinem Gesicht ab. Und ja, natürlich hatte die junge Frau recht, dass dies unter normalen Umständen keine Situation war, in welcher man ein wenig Smalltalk betrieb und sich ein wenig besser kennenlernte. Aber der Jirokou verspürte eine gewisse Arroganz durch seine Fähigkeiten und dachte nicht mal im Traum daran, in was für einer Gefahr sie hier alle schwebten, da er der Meinung war, dass er durch seine Stärker nichts zu befürchten hatte. Oh weh, das würde ein böses Erwachen geben… Aber bis dahin sollte es noch ein wenig dauern, sodass er sich zunächst noch recht sorglos geben konnte. Die Hasekura beließ es jedoch nicht dabei, sondern nahm seine Vorlage wie erwartet auf, blieb plötzlich stehen und stellte sich ihm in den Weg. Goldene Seelenspiegel beobachteten die Kumo-Nin neugierig dabei, wie sie einen Schritt auf ihn zutrat und er fragte sich, mit was sie ihn sogleich überraschen würde. Ihre Finger berührten ihn an der Hand und wanderten langsam seinen Oberarm hinauf, bis zu der Stelle, an welcher sich sein Tattoo befand. An den Stellen, an welcher ihn die weichen Finger der jungen Frau berührten, entstand eine Gänsehaut, welche er nicht unterdrücken konnte. Nach der Tätowierung hatte sich die weißhaarige Kunoichi ja bereits in Yugakure erkundigt, auch wenn sie damals wohl keine zufriedenstellende Antwort erhalten hatte, sondern auf die Zukunft vertröstet worden war. Und wer hätte gedacht, dass sich die Folgeunterhaltung zu dem Thema hier in einer dunklen Mine, umgeben von unbekannten Feinden abspielen würde? Der Jirokou zumindest nicht! Nicht nur, dass die junge Frau genau seine gleiche Wortwahl aus dem Reich des heißen Wassers gebrauchte, nein. Sie setzte noch einen drauf und teilte ihm mit, dass sie das Gespräch doch einfach dort weiterführen sollten, wo sie in Yugakure unterbrochen worden waren. Ein Grinsen huschte über das Gesicht des jungen Mannes, während er sich zur Hasekura hinunterbeugte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Wirklich weit entfernt von ihm stand sie ja nicht. „Oh, dafür haben wir glaube ich noch zu viel Kleidung an.“ Eine provokante, aber auch schelmische Aussage, die dazu führte, dass die Spannung in der Luft wirklich greifbar wurde. Es war nicht von der Hand zu weisen, dass dem Jirokou dieser Tanz, das ständige hin und her wirklich genoss. Es war ein Spiel, bei welchem beide Seiten die Grenzen abtasteten und bisher war es beiden Parteien gelungen, den jeweils anderen immer wieder zu überraschen!

Aber so sehr er auch das Spiel genoss, war Shunsui auch bewusst, dass die Geschichte um seine Tätowierung alles andere als leichte Kost war. „Hmm, wo soll ich am besten anfangen?“ Die Seelenspiegel des Blondschopfes wanderten gen dunkler Decke, während sein Verstand ratterte und er überlegte, wie viel seiner selbst er wirklich vor Natsu preisgeben wollte. Andererseits hatte sie ihm sein Leben gerettet, also hatte sie sich die Wahrheit – oder eine Wahrheit – zumindest ehrlich verdient. Man konnte es also auch als den zweiten Teil seiner Zurückzahlung ansehen, obgleich er die Vermutung hatte, dass die Kunoichi mit ihrer vorherigen Aussage auf etwas anderes hatte hinaus wollen. „Als ich noch ein Kind war, wurden meine Eltern ermordet … von Shinobi aus Soragakure.“ Hatte der Jirokou beim ersten Teil der Aussage noch gen Decke geschaut, legten sich die goldenen Seelenspiegel beim zweiten Teil der Aussage auf Natsu und beobachteten ihre Reaktion. „Ich habe Shinobi damals gehasst, denn ich dachte, sie seien alle so wie die Mörder meiner Eltern. Deswegen schlich ich mich in Soragakure ein, um das zu werden, was ich verabscheute, und alle Shinobi für die Tode meiner Eltern zahlen zu lassen.“ Bei diesen Worten tippte er sich auf die Tätowierung auf seiner Schulter. Natsu wusste diesen Vertrauensvorschuss hoffentlich zu schätzen, denn alles, was er sagte, konnte ihm eigentlich zum Verhängnis werden, sollte es jemals die Obrigkeit aus Soragakure in Erfahrung bringen. „… Ich wollte die Stadt brennen sehen.“ Bei dieser Aussage und Erinnerung an seine dunkle Vergangenheit ballte der junge Mann die Faust zusammen, sodass sich der Arm mit dem Tattoo anspannte und Muskelberge hervortraten. „Letzten Endes habe ich jedoch erkannt, dass nicht alle Shinobi schlecht sind.“ Schließlich öffnete er die Hand wieder und die Anspannung löste sich aus dem Oberarm, während er gerade aus starrte, und die Bilder der Vergangenheit sich vor seinen Augen abspielten. „Ich habe gelernt, dass sich mein Zorn nur auf jene richten muss, denen ich das alles zu verdanken habe. Und einen davon habe ich bereits in Yugakure gefunden und den angemessenen Preis zahlen lassen.“ Ein seltsames Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, ehe er jedoch einfach mit den Schultern zuckte und sich wieder ein neutraler Ausdruck darauf bildete. „Die Tätowierung dient als Erinnerung, dass ich einst alles um mich herum brennen sehen wollte, ich aber nun auf einem anderen Weg bin und gelernt habe, diesen Feuersturm hier in mir zu kontrollieren.“ Bei diesen Worten nahm er die Hand der jungen Frau und legte sie auf seine Brust, ganz so, als ob sie die Hitze der tosenden Feuerbrunst in seiner Brust spüren konnte – was sie natürlich nicht konnte, da das Ganze nur sinnbildlich war. Das Gespräch hatte sich definitiv in eine Richtung entwickelt, die alles andere als locker war. Doch wenn es jemanden gab, der diese Stimmung wieder zum Besseren kippen konnte, dann war es die Frau mit ihren flapsigen Sprüchen vor ihm. Das hatte sie ihm bereits wieder und wieder während ihrer bisherigen Zusammentreffen bewiesen.

Während des Gespräches hatten die Beiden noch recht nah beieinander gestanden, als der Jirokou den Blick von Natsu löste und an ihr vorbeischaute. Unerwarteterweise trat er einen Schritt vor, legte seine Hand auf ihren unteren Rücken, beugte sich ein wenig nach vorne … und riss im letzten Moment die Hasekura mit einer Drehung aus der Schussbahn von etwas, welches mit einem lauten Gebrüll an ihnen vorbei schoss. Der Blondschopf hatte nicht genau erkennen können, was es war, doch es war gewaltig gewesen und hatte sich mit einer Geschwindigkeit genähert, welcher ihrer Größe Lügen strafte. Nur im letzten Augenblick war es Shunsui dank seiner eigenen Geschwindigkeit und den ausgeprägten Reflexen gelungen, zu erkennen, dass sich ihnen etwas mit hohem Tempo näherte und ihm ausgewichen. Erst jetzt, als er die Drehung zu Ende führte und die Kumo-Nin losließ, erkannte er, mit was sie es hier zu tun hatten. Eine riesige, humanoide Gestalt, über und über mit Muskeln übersäht. Sie war sicherlich locker dreieinhalb, wenn nicht gar vier Meter groß und gut und gerne zwei oder zweieinhalb Meter breit. Es vergingen noch einige Sekunden, während sich die Kreatur bewusst wurde, dass sie ihr Ziel verfehlt hatte und sie voller Erwartung brüllte. Der Jirokou wollte dem Viech jedoch keine Chance lassen, sie nochmal anzugreifen, sodass er mit einem Satz nach vorne sprang und die Faust zum Angriff zusammenballte. Mal sehen was dieses große Mistviech von einem Gegenangriff hielt! Gerade war er vor der Kreatur aufgetaucht und wollte zuschlagen, als sich ein stechender Schmerz, von seiner vorherigen Verletzung ausgehend, durch seinen ganzen Körper ausbreitete und er seinen Angriff im letzten Moment unterbrach. *So ein Mist!* Um den Angriff doch noch irgendwie auszuführen, nutzte der junge Mann den Schwung seines Sprintes und des abrupten Stopps, um sich in die Luft zu befördern und das riesige Viech mit einem saftigen Tritt in den Boden zu treten. Chita! Der Boden unter den Füßen des humanoiden Berges knackte und sandte Steinsplitter in alle Richtungen, während das Viech selbst gut einen halben Meter durch die Wucht in den Boden gedrückt wurde. Schon wollte der Blondschopf zum nächsten Angriff übergehen, als ihn das riesige Viech einfach am Bein packte und ihn ihrerseits mit ungeheurer Wucht Auf den Boden schlug. Wie zuvor platzte der Boden durch den Aufprall von Shunsui auf den Boden auf, doch anders als bei ihrem riesigen Gegner, sandte das auch Blutspritzer in alle Richtungen. Die Kreatur beließ es jedoch nicht bei diesem Angriff, sondern begann den jungen Mann immer und immer wieder auf den Boden zu schlagen, hin und her. Nach einem guten halben Dutzend Male, betrachtete die Kreatur den jungen Mann und gab einen fragenden Laut von sich, ganz so, als ob sie nicht damit gerechnet hätte, dass der Blondschopf nach diesen Aufschlägen auf den Boden noch in einem Stück war. Er war auch noch mehr oder weniger bei Bewusstsein, was man an dem schmerzerfüllten Stöhnen erkennen konnte. Rasend vor Wut und mit einem lauten Brüllen, schleuderte die Kreatur den verletzten Chuunin durch die nächste Wand und machte sich an, ihm durch das Loch in der Wand zu folgen. Das Ganze war so schnell von statten gegangen, dass die Hasekura eigentlich keine Chance gehabt hatte, einzugreifen. Aber vielleicht ergab sich ja jetzt die Möglichkeit, um Shunsui aus dieser vertrackten Situation zu retten? Vielleicht aber auch nicht, näherte sich ihr doch von hinten mit langsamen Schritten eine weißhaarige Gestalt…

[Wieder bei Asami und Hatsune]

Tja, bei Asami und Hatsune konnte man gut erkennen, dass die beiden verfeindeten Fraktionen trotzdem professionell zusammenarbeiten konnten. Ironie off. Da schien eine Zivilistin in Not zu sein und was taten beide Kunoichi? Nutzten diese Gelegenheit, um sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Die arme Yuna war indes völlig panisch und hilflos tiefer in die Minen gerannt und nur der treue Begleiter der Inuzuka, Okami, hatte fürs Erste die Verfolgung aufgenommen. Lange würde der Hund jedoch nicht brauchen, um die panisch davongelaufene Zivilistin wieder einzuholen, denn schon bald neigte sich der Gang nach unten wieder und man gelangte in eine große Kaverne. Grobe Stufen waren in den Stein geschlagen und führten zu einem Weg, welcher jedoch fürs Erste von jemand Unbekanntem besetzt war. Sollten Asami und Hatsune zu Okami aufschließen und in die Kaverne gelangen, so würden sie die arme Yuna am Boden sehen, auf allen Knien, während sie vor sich hin schluchzte und wimmernde Schmerzgeräusche von sich gab. Grund dafür waren zwei Mädchen – oder waren es junge Frauen? – die jeweils ein Fingerzeichen aufrecht hielten und sich auf den vorher erwähnten in den Stein geschlagenen Stufen befanden. Dabei gab die eine ein manisches Kichern von sich. „Hi hi hi hi hi ~.“ Die andere hingegen bedachte die am Boden liegende Yuna mit einem wahnsinnigen Blick. „Da war jemand aber ein böses Mädchen und muss bestraft werden!“, flötete sie. Also den Gesichtsausdrücken dieser beiden Fremden zu urteilen, waren sie geistig alles andere als stabil, so viel stand fest. Egal ob Asami, Hatsune, Okami oder gar Yari – Yuna würde sich den Neuankömmlingen zuwenden und sie mit zittriger Stimme um Hilfe bitten! Diese hatte sie auf jeden Fall nötig, denn sie machte einen alles andere als gesunden Eindruck, so bleich wie sie geworden war! Eine dunkle und nicht identifizierbare Flüssigkeit tropfte ihr aus der Nase und den Ohren. Doch nicht nur das, jede Träne, die über ihr Gesicht rollte, war ebenfalls in jenem dunklen Farbton. „H-helft m-mir … b-bitte!“, würde das arme Mädchen mit letzten Kräften und keiner Hoffnung mehr vor sich hin wimmern. Die Frage war doch, ob Hund und Katz ihre Differenzen aus dem Weg schaffen konnten, um sich diesem neuen und gefährlichen Feind zu widmen?

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Es war das Richtige! Das, was sie tat, war doch das Richtige! Die Zähne zusammenbeißend hörte Hatsune den Vorwürfen der Inuzuka zu. „Woher willst du wissen, dass sie eine Zivilistin ist? Wir wissen, dass hier Shinobi unterwegs sind! Was, wenn sie uns was vorspielt?“, fauchte sie zurück, aber die Rothaarige wollte es nicht hören. Jetzt redete sie von Zusammenhalt! Was verstand sie denn bitte von Zusammenhalt? „Ja! Darauf aufzupassen, dass du nicht wie eine Idiotin in die Falle läufst, ist mein Verständnis von Zusammenhalt!“ Ihre Hände zitterten, aber sie konnte das Kunai nicht einfach loslassen. Ja, gut, wenn sie Unrecht hatte, dann war sie furchtbar und grausam und was auch immer. Aber wenn sie recht hatte und hier stoppte, dann käme dieses vermeintliche Kind in die perfekte Position, um sie beide eiskalt zu ermorden! Wenn sie zu den Banditen gehörte, wenn sie die Fähigkeiten eines Shinobi hatte, wenn sie diese Gelegenheit nutzte, um die beiden Kunoichi in Sicherheit zu wiegen und sie von hinten zu erstechen, dann waren sie tot! Dann gab es keine zweite Chance, niemand wurde gerettet und nichts wurde gelöst! Die Banditen blieben, wo sie waren, die Dörfer verloren Kräfte, zu ihren Familien kehrte nie wieder jemand zurück... und das Alles, um sicher zu gehen, dass die Gefühle eines einzelnen Mädchens nicht verletzt wurden? Wieso verstand Asami nicht, wie unverantwortlich es war, die Fremde frei laufen zu lassen...?
Der Schall einer Ohrfeige hallte durch die Höhle, während sich Hatsunes Augen ungläubig weiteten. Sie hatte es tatsächlich getan. Asami hatte sie geschlagen und haute jetzt ab, lief dem Mädchen hinterher und behauptete sogar, sie hätte versucht, mit ihr klarzukommen. Die Nekoyami spürte, wie ihr die Tränen kamen. „Mrrr... das hast du gar nicht! Das hast du überhaupt nicht versucht!“, rief sie ihr hinterher, zornig und frustriert. Es hatte keinen Sinn, das zu sagen, aber die Worte kamen einfach aus ihr heraus. „Dann verzieh dich doch! Lauf weg und lass dich umbringen wie Shunsui und Chinatsu! Mach was du willst, du Trampel!“ Auch das... Auch das hatte sie nicht sagen wollen. Trotzdem erinnerte das Echo in der Höhle sie noch ein paar Sekunden lang daran, dass sie es getan hatte... und das nicht gerade leise.

Hatsune spürte eine unerklärliche Schwäche in ihren Beinen, als diese unter ihr nachgaben. Warum heulte sie? Sie hatte das Richtige getan! Ja, es hatte sich nicht gut angefühlt, sie hatte sich furchtbar gefühlt, als sie das Mädchen so angesprochen hatte, aber es war richtig gewesen! Eine logische Entscheidung, die nicht von Gefühlen diktiert wurde, so wie es sich für einen Shinobi gehörte! Sie hatte es sich doch vorhin selbst gesagt: Sie blieb ruhig, und sie meisterte die Situation. Warum also heulte sie jetzt...?
„Mrroow“, maunzte Yari, während er sein Köpfchen an ihrem Knie rieb, und sie versuchte, sich die Tränen aus den Augen zu wischen. Es war schwierig, solange noch welche nachrückten. „Wovon redest du...?“, meinte sie unzufrieden und schüttelte den Kopf. „Diese Yuna war gefährlich! Ich hab das einzig Richtige getan!“ „Naaoo...“ „D-doch, natürlich...“ Natürlich war es richtig gewesen. Warum verstand das niemand? Nicht einmal Yari. Er war für sie da, schnurrte, während er sich an ihr Bein schmiegte, um sie zu beruhigen... aber trotzdem stimmte er ihr nicht zu. „Warum bist du auf ihrer Seite...?“, wimmerte Hatsu und senkte den Kopf. „Ich... ich musste uns beschützen! Mir geht’s doch auch nicht besser als ihr! Ich bin in einer Höhle voller Banditen gefangen! Ich hab keine Ahnung, wo Shunsui und Natsu stecken und ob sie überhaupt noch leben! Ich will doch nur, dass wir unseren Auftrag erfolgreich beenden... und dass wir beide hier sicher rauskommen... Warum soll das falsch sein?“ Es machte einfach keinen Sinn. Es machte überhaupt keinen Sinn für sie. Verzweifelt hockte sie mit ihrem Kater zusammen auf dem Boden und versuchte, irgendwie an einen Punkt zu kommen, an dem die Situation in ihrem Kopf wieder Sinn machte, denn gerade fühlte sich die Pinkhaarige komplett verloren.

Viel Zeit wurde ihr zum Sammeln aber nicht gelassen. Ihre Katzenohren zuckten, als sie ein Knacken hörte. Es war schwer zu sagen, ob es das Geräusch einer anderen Person war oder einfach ein Steinchen, das sich von der Decke löste, oder ein Teil der eingestürzten Teile der Decke, der weiter in sich zusammensackte, aber es reichte, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie hier nicht sicher war. Grimmig zwang sich Hatsune schon wieder auf die Beine. Sie hatte wirklich keine Lust mehr, aber noch weniger als weitermachen wollte sie darauf warten, zu sterben. Asami war mit Sicherheit schon tot, ein Opfer des Mädchens, das sie hatte beschützen wollen. Natsu und Shunsui hatte es schon lange erwischt, sonst hätte Hatsune sie sicher auf der anderen Seite der Felsen gehört, oder der Hund der dummen Genin hätte sie erschnüffelt. Jetzt war sie also allein und hatte keine andere Wahl, als sich weiter in die Tiefen der Höhle zu bewegen. Eine Genin gegen diese Gruppe, die in der Lage war, eine ganze Miene einstürzen zu lassen... Perfekte Voraussetzungen.
Wenig enthusiastisch schlug Hatsune den Weg ein, den wenige Minuten zuvor Asami und Yuna entlang gerannt waren. Eine andere Wahl hatte sie ja nicht.

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„Nanu? Nur der Hund?“ Eines der Mädchen stutzte und tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen die Wange, als sie das näherkommende Tier erblickte. Dann tauschte sie einen Blick mit ihrer Schwester und wenige Sekunden später zeichnete sich ein breites, viel zu schmales Grinsen auf dem Gesicht beider ab. „Sind die Ninja doch schon von den Felsen erschlagen worden? Wie schade“, antwortete die andere und beide Mädchen kicherten in sich hinein. Aber Moment – da erschien doch noch eine Gestalt am Ende des Ganges. Die Gesichter beider Feinde drehten sich herum und sie konnten den roten Haarschopf sowie das mit den Inuzuka-Symbolen bemalte Gesicht erkennen, das eindeutig nur Asami gehören konnte. Beide Mädchen klatschten begeistert in die Hände, ein Geräusch, das natürlich sogleich von den Steinwänden zurückgetragen wurde. „Oh! Wir haben doch noch eine Spielgefährtin gefunden. Ist das nicht toll, Kumi?“ Kumi schien das Mädchen mit den blauen Augen zu sein. „Oh, ganz wundervoll, Kuri.“ Und damit stellte sich heraus, dass Kuri das Mädchen mit den goldenen Augen sein musste. Details, für die zumindest Yuna gerade absolut keine Aufmerksamkeit übrighatte. Das kleine Mädchen drehte sich hilfesuchend zu Okami und Asami herum, während dicke Tränen ihre Wangen herabrollten. Ihr geschundenes Gesicht zeugte davon, dass sie mehr als nur einen Schlag abbekommen haben musste.

Die Kleine war vollkommen verängstigt – so verängstigt, dass sie sogar vergaß, dass die Ninja ihr zuvor doch genauso einen Schrecken eingejagt hatten. Im Vergleich zu diesen beiden fremden Mädchen schienen Asami und Okami allerdings immer noch die vertrauenswürdigere Alternative zu sein. Was hatten sie nur mit Yuna angestellt? Die Kleine wollte noch etwas sagen, doch die Worte blieben ihr im Halse stecken, als plötzlich Kumi hinter ihr stand, sie an den Haaren packte und unsanft nach oben zog. Yuna schrie auf. „Haben wir dir nicht gesagt, dass du nicht wegzuschauen hast?!“, blaffte die schwarzhaarige Irre und von der Freude, die eben noch in ihrem Gesicht gestanden hatte, war absolut nichts mehr zu sehen. Das Gesicht war wutverzerrt, als sie Yuna auch schon eine weitere Ohrfeige verpasste und zurück auf den Boden schubste. Die Kleine verstummte abrupt und wimmerte nur noch leise vor sich hin. Vielleicht sollte es nur eine Ablenkung sein – die beiden Schwestern zielten darauf ab, die Aufmerksamkeit von Asami auf Yuna zu lenken. Denn so bekam sie nicht mit, dass die wirkliche Gefahr gar nicht vor ihr lauerte, sondern… direkt über ihr, in Form einer mittelgroßen Spinne, die durch die Schatten an der Decke herangepirscht war und sich gleich auf sein ahnungsloses Opfer stürzen würde. Eine Spinne, deren Gift die Glieder der Rothaarigen lähmen würde. Kuri kicherte im Hintergrund leise vor sich hin – sie liebte es einfach, wenn ihre achtbeinigen Freunde wieder ein neues Opfer fanden. Mindestens genauso sehr wie sie es liebte, im Anschluss mit den gelähmten Opfern anstellen zu können, was auch immer sie wollte…​


[ Bei Chinatsu und Shunsui ]

Shunsui ging auf die Anspielung ein und das Flüstern, das er ihr ins Ohr hauchte, entlockte der jungen Frau doch glatt ein schelmisches Grinsen. Doch ganz so, wie sie sich eingestimmt hatten, sollte das Gespräch doch nicht fortgeführt werden. Der Jirokou rückte wieder ein Stückchen von ihr ab, ließ den Blick seiner goldgelben Seelenspiegel umherwandern, während er überlegte, was er erzählen sollte. Chinatsu beobachtete den Sora-Nin aufmerksam und sogar sie spürte, dass die Stimmung sich veränderte. Irgendwie… ernster wurde. Als der Blonde schließlich anfing zu sprechen, wurde auch sehr schnell klar, warum sich die Stimmung geändert hatte. Er sprach vom Tod seiner Eltern und davon, dass er einst alle Shinobi gehasst hatte. Er hatte das Dorf Soragakure und alle Ninja, die dort lebten, brennen sehen wollen. Es war wirklich eine dunkle Vergangenheit, die Shunsui offenbarte und gleichzeitig erklärte es, was das Symbol auf seinem Arm zu bedeuten hatte. Ein Hass gegen alle Shinobi… allgemein war Hass ein Gefühl, dass die Hasekura so nicht kannte. So wie sie sehr viele Gefühle nicht kannte, zumindest nicht in voller Ernsthaftigkeit. Ja, sie lachte und lächelte, sie gab flapsige Sprüche zum Besten, doch das waren keine wirklichen Emotionen, die tiefer gingen. Nein, Chinatsu hatte schon immer Schwierigkeiten gehabt, wirkliche Gefühle zuzulassen, ganz gleich, in welcher Hinsicht – daher fiel es ihr sehr schwer, sich in diesem Moment in Shunsui hineinzuversetzen und nachzuempfinden, wie er sich hatte fühlen müssen. Sie dachte noch einen Augenblick darüber nach und bemerkte daher zu spät, dass der Sora-Nin ihre Hand nahm und auf seine Brust legte. Die Hellhaarige stutzte, als sie sein pochendes Herz unter der Berührung spürte und war irritiert darüber, dass ihr eigenes Herz kurz aussetzte. Was war denn mit ihr los? Kurz hatten die gelben Äuglein auf der Hand gelegen, als sie auch schon wieder aufblickte. Shunsui beugte sich zu ihr herab, legte eine Hand auf ihrem Rücken ab und ganz kurz glaubte die Hellhaarige ernsthaft, dass er ausgerechnet hier, in diesem dunklen Tunnelsystem, entschieden hatte, die letzten Zentimeter zwischen ihnen zu überbrücken.

Aber das, was dann geschah, war so schnell, dass die Chinatsu überhaupt nicht mithalten konnte.

Sie wurde herumgerissen, irgendetwas flog an den beiden Ninja vorbei und nach einer kurzen Drehung kam die Hasekura wieder zum Stehen und konnte genau das sehen, was auch Shunsui sah: Eine humanoide Gestalt, die so riesig war, dass die junge Frau den Kopf in den Nacken legen musste, um sie in Gänze betrachten zu können. Es war nur eine sehr kurze Verschnaufpause, die ihnen gegeben wurde, denn sofort ging es weiter. Shunsui zischte davon, auf die Muskelgestalt zu und schlug zu – leider nicht genug. Er wurde gepackt, mehrfach auf den Boden geschleudert und schlussendlich ließ die Gestalt den blutüberströmten Körper des Sora-Nin durch die nächstbeste Wand fliegen. Es ging so schnell, dass es absolut unmöglich für Chinatsu war, einzugreifen. „Shunsui!“, schrie sie auf und Papierblätter lösten sich von ihrem Körper. Ihre Finger flogen zusammen, formten Fingerzeichen… doch da packte plötzlich irgendeine Hand nach ihrem rechten Arm und verhinderte, dass sie das letzte Fingerzeichen abschließen konnte. Die junge Frau drehte den Kopf herum und sah in das Gesicht eines Mannes mit braunen, kurzen Haaren, mit einem dunklen Hautteint. Und mit gelben Augen. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, in der man Überraschung im Gesicht der Hasekura sehen konnte, dann wechselte es in Entschlossenheit. Der Fremde schien nicht mit der ordentlichen Kraft gerechnet zu haben, die in dem zierlichen Körper steckte und so konnte Chinatsu ihren Arm aus dem Griff entreißen und das Fingerzeichen abschließen. „Fuuton: Daitoppa!“, rief sie aus und eine Druckwelle entstand, die den fremden Mann weit nach hinten schleuderte. Anstatt allerdings auf dem Boden aufzuschlagen, schaffte der Fremde es, den Sturz mit einer Drehung in der Luft abzufangen und schlitternd zum Stehen zu kommen. Chinatsu wartete nicht, sondern machte gleich weiter: Das Papier, das eben noch um sie herumgewirbelt war, verhärtete sich zu einem Chakram und die Waffe schoss los, kaum dass die junge Frau ihre Hand nach vorne hatte schnellen lassen: „Kami: Chakuramu!“, hallte ihre Stimme wieder. Das Papier flog schnell – sehr schnell. Umso erstaunter war die junge Frau, als mindestens genauso schnell eine Steinwand aus dem Boden schoss, an der ihr Angriff einfach abprallte. Sie biss die Zähne zusammen, wollte noch einen Angriff starten, aber dann drangen Worte an ihr Ohr, die sie so absolut nicht erwartet hatte: „Chinatsu.“ Ihr Name – dieser Mann hatte gerade ihren Namen genannt. Woher… Ihr Gesichtsausdruck gab dem Fremden anscheinend genügend Auskunft. Nur kurz zeigte sich ein kleines, fast schon klägliches Lächeln auf seinen Lippen und er trat einen Schritt auf die Hellhaarige zu. „Du bist Chiasa wie aus dem Gesicht geschnitten.“ Chiasa… ihre Mutter? Die Gedankenwelt der 17-Jährigen setzte aus. Das passte nicht. Das passte alles absolut nicht. Erst jetzt fiel ihr das schimmernde Iwa-Abzeichen auf, das der Mann an seinem Gürtel trug. Ein Iwa-Abzeichen, in das eine dicke Kerbe geschlagen worden war. Ein abtrünniger Ninja? Chinatsu sah auf, direkt in die gelben Seelenspiegel des Fremden. Erst jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie erstarrte: „Vater?“

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