Aktuelles

Die Gekkō-Bucht

Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Die Gekkō-Bucht
Weit weg vom Trubel Getsurins, auf der anderen Seite der Klippe, findet sich die Gekkō-Bucht (Mondscheinbucht). Bis auf einen einsamen, alten Leuchtturm, der sich auf einem gemauerten Steg am Ende der Bucht befindet, ist sie unerschlossen. Heute weiß niemand mehr, wo der Leuchtturm herkommt, aber es wird vermutet, dass die Bucht früher von Piraten als Umschlagspunkt genutzt wird.
Die ruhige Bucht wird ab und zu von einigen Bewohnern der fliegenden Stadt besucht, um die Ruhe an der lang gezogenen Strandlinie zu genießen. Durch die hohen Felswände, die die gesamte Bucht einräumen, ist es beinahe durchgehend totenstill. Nur der Wind erzeugt manchmal ein gespenstisches Heulen, wenn er im richtigen Winkel seinen Weg in die Bucht findet. Durch die steinigen Klippen und den feinen Sand findet man nur vereinzelt Vegetation. Einzelne Palmen spenden ein wenig Schatten. Einige Felsbrocken, die von den hohen Klippen herabgefallen sind, laden durch ihre warme Oberfläche zum Entspannen ein.

Update: Vom alten Leuchtturm sind nurnoch Trümmer übrig, die sich wild um das Fundament und den halbwegs erhaltenen ersten Stock verteilen. Was hier wohl vorgefallen ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Off: Schienbeinabhärtung durch Hautkontakt

Einatmen. Isamu saß im Schneidersitz auf einem großen Stein inmitten des Strandes. Eine warme Brise fegte durch die Bucht und erzeugte das charakteristische Pfeifen, welches er heute schon öfter vernommen hatte. Heute war der Tag an dem er seinen Trainingsfortschritt auf die Probe stellen wollte. Ausatmen. Zu diesem Zweck hatte er einen Aushang in der Verwaltung angefertigt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte meinen Trainingsfortschritt überprüfen und suche dazu eine*n starke*n Taijutsuka, der*die seine*ihre Kraft auf die Probe stellen möchte.
Ich biete meinen Körper für einen phänomenal starken Schlag oder Tritt ohne Rücksicht auf etwaige Schäden. Eine entsprechende Erklärung habe ich bereits bei der Dorfverwaltung hinterlegt, sodass ihr euch keine Sorgen machen müsst.

Ich freue mich auf eure Bewerbung.

Mit freundlichen Grüßen

Yamakabe Isamu


Es dauerte ein paar Tage, aber schließlich meldete sich ein Shinobi, der die entsprechenden Voraussetzungen mitbrachte. Diesen Shinobi hatte Isamu heute hierher bestellt und bereitete seinen Körper nun auf diesen Härtetest vor. Einatmen. Er hatte viel auf sich genommen, um seinen Körper in kürzester Zeit immens abzuhärten. Anfangs hatte er sich verprügeln lassen. Zuletzt hatte er sogar Steine auf sich fallen lassen. Große, massive Brocken. Er kam wirklich an seine Grenzen, aber glaubte, dass es sich gelohnt hatte. Heute würde sich dieser Glaube hoffentlich bestätigen. Ausatmen. Seit einigen Stunden war Isamu bereits in der Bucht. Er war bereits schwimmen gewesen, hatte eine ausgiebige Yoga-Session hinter sich und meditierte nun in der Mittagssonne. Vorbereitung war nicht alles, aber vieles und sein Ziel war es den heutigen Tag zu überleben. Einatmen. Isamu war sich seiner Sache selten sicher, aber er wusste, was sein Körper in den letzten Sessions standgehalten hatte. Er war sich ziemlich sicher gewesen, dass sich gar kein ausreichend starker Kandidat finden würde, aber er hatte sich geirrt. Ausatmen. Das Profil des Freiwilligen war beeindruckend und wahrscheinlich ging ein reales Risiko von diesem Test aus. Isamu sich trotzdem dazu entschieden, das Training durchzuziehen. Er hatte viel geackert und sein Ziel war es immerhin ein würdiger Erbe für Yamakabe Han zu werden. Wenn das heute das Ende seiner Reise sein sollte, dann war das so. Einatmen. Er musste aber zugeben, dass er ein wenig nervös war. Vielleicht schätzte er sein Training auch komplett falsch ein? Vielleicht hatte er gar nicht hart genug trainiert? Zweifel waren jetzt aber nicht mehr angebracht, denn er spürte, dass die Sonne ihren Zenit erreicht hatte. Ausatmen. Langsam öffnete Isamu die Augen. War sein Trainingspartner schon da? Er kniff die Augen zusammen und erhob sich von dem warmen Stein. Die warme Brise hatte sich gelegt. Jetzt war es windstill und lediglich das leise Geräusch der Wellen war zu hören, wenn sie den Strand erreichten und sich ihren Weg über den Sand bahnten.

Die Zeit war gekommen.
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Es gab Tage, die waren einfach super. Man begann mit einem tollen Frühstück, traf sich mit Freunden, genoss das gute Wetter und war einfach glücklich. So ein Tag war heute leider nicht. Shunsui war alles andere als in bester Laune, als er einen gewissen Aushang in der Verwaltung von Soragakure zu Augen bekam. Aber woher kam es, dass der sonst stets bestens gelaunte Sonnenschein Soragakures schlechte Laune hatte? Ironie aus, er hatte wirklich viel mitgemacht die letzten Monate und die letzten Tagen waren erst recht intensiv und turbulent gewesen. Nachdem er es scheinbar geschafft hatte, jemanden in sein Leben zu lassen, der es gut mit ihm meinte, hatte er diese Person schließlich von sich gestoßen. Eine Person, die ihm nur Gutes wollte und ihm einen besseren Platz in dieser Welt versprach. Warum zum Teufel hatte er das nur getan? Wenn er ehrlich zu sich war, dann war das Leben in den letzten Monaten eine bittersüße Lüge gewesen, ein Hauch dessen was er hätte besitzen können, wenn das Leben ihm nicht so schrecklich mitgespielt hätte. Im Inneren des jungen Mannes lauerte einfach zu viel Dunkelheit, die in den letzten Monaten zwar etwas untergetaucht war, doch letzten Endes war sie stärker denn je wieder emporgekommen und Shunsui hatte erkannt, dass sie ein Teil von ihm war. Egal was er auch tat, im Endeffekt war es wohl sein Schicksal alleine auf dieser Welt zu wandeln, und vielleicht war es letzten Endes auch besser so. Und doch, er schien wieder einen neuen Fokus gefunden zu haben. Dieses ständige Gefühl der Unsicherheit, all die Zweifel über seine Rolle in der neuen Welt, hatten abgenommen. Der Blondschopf hatte seine Berufung entdeckt und er würde sein Leben dafür widmen, seinen Wunsch in Erfüllung zu bringen. So kam es also, dass goldene Augen hinter dicken Brillengläsern über den ausgehängten Text huschten und er sich gleich daraufhin fragte, ob diese Person es wirklich ernst meinte. Also entweder konnte dieser Isamu so einiges einstecken … oder er war einfach lebensmüde. Beim Gedanken daran, sich richtig auszupowern und ein Ventil für seine schlechte Laune zu finden, schlich sich ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht. *Wenn er darum bettelt, soll’s mir recht sein.*, dachte sich der falsche Brillenträger grimmig. Ordentlich Dampf ablassen war genau das, was er jetzt nötig hatte. Mit einer schnellen Bewegung riss er den Aushang vom Brett und machte sich auf den Weg. Dieser Typ wollte eine geknallt haben? Konnte er haben!

Besagtes Treffen sollte nicht unweit von Getsurin stattfinden, in der Mondscheinbucht. Shunsui selbst kannte sie, war bis dato jedoch noch nicht dazu gekommen, sie zu besuchen. Nachdenklich wandelte er über das Wasser und fragte sich, auf was er sich da eingelassen hatte und was ihn wohl erwarten würde. Während seines langsamen Ganges, hatte er viel Zeit nachzudenken, doch er war auch den Elementen der See ausgeliefert. Der Jirokou genoss das Rauschen der Wellen, die gelegentlichen Spritzer kalten Wassers und die salzige Meeresluft. Wasser hatte stets eine mystische Wirkung auf den jungen Mann, er fühlte sich einfach pudelwohl damit. Schließlich erreichte er die Bucht, die komplett von den Klippen umschlossen war. Es gab einige Palmen, ansonsten nur Sand, soweit das Auge reichte. Halt, da war ja noch ein alter und scheinbar lange nicht mehr benutzter Leuchtturm! Ein äußerst idyllisches Plätzchen, was man gut und gerne auch als romantisches Ausflugsziel hätte nutzen können. Doch das war eine Empfindung, für die er im Augenblick keinen Platz hatte und außerdem alles anderes, wofür er gerade gekommen war. Der falsche Brillenträger betrat den Strand und sah, dass sich eine Person auf einem großen Felsen befand. Beim Näherkommen, stutzte er jedoch. *Ist er etwa …?* Oh ja, und wie. Die Person, die auf ihn wartete, war splitternackt. Mein Gott, wo war er nur hier rein geraten? Als Shunsui näher trat, konnte er besser erkennen, womit er es zu tun hatte: Ein Jugendlicher mit Glatze und einem blauen Pfeil auf dem Kopf. Äußerlich gab der Junge sonst nicht viel her. Shunsui schätzte ihn um einiges kleiner als sich selbst und wahrscheinlich auch nur halb so breit. Doch so seltsam die Erscheinung des Jungen war, so seltsam war natürlich auch die von Shunsui, denn wer begab sich schon über das Meer in Kleidung, die auch gut und gerne einem Mathematik Dozenten an der Universität gepasst hätte? Fein gebügeltes Hemd, darüber ein Cardigan und schließlich die Chuuninweste. Dazu noch die passende Hose und Schuhe und schon war der Jirokou bereit für Statistik III. „Hi, ich bin Shunsui.“, stellte sich der Chuunin Isamu nach einigen Sekunden des Zögerns vor. Sollte er ihn darauf ansprechen, dass er nackt war? „Bist du Isamu?“, erkundigte er sich stattdessen. Es bestand schließlich noch die Chance, dass das hier einfach nur irgendein … jugendlicher Eremit war, der noch nie etwas von Zivilisation gehört hatte und deshalb keine Kleidung trug. Aber viel wahrscheinlicher war es, dass das wirklich dieser Kerl war und es würde Sinn ergeben. Wer wäre sonst so verrückt und würde so einen Aushang machen? „Sag mal, bist du dir sicher, dass du das machen willst?“, fragte Shunsui den kleineren Shinobi und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Egal wie man es drehte und wendete, der Andere machte einen wirklich fragilen Einfluss auf ihn. Wahrscheinlich war dieser kleiner Ausflug nur eine Verschwendung seiner Zeit gewesen und der Junge vor ihm wollte möglicherweise einfach nur den Dicken markieren.
 
Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Aus der Ferne sah Isamu seinen Trainingspartner bereits über das Wasser schreiten. Bei diesem Anblick wurde ihm immer wieder bewusst, dass er in Sachen Ninjutsu noch einiges zu lernen hatte, wenn er tatsächlich Regel 32 gerecht werden wollte. Er beherrschte gerade mal die Grundlagen. Aber alles zu seiner Zeit, denn heute stand erstmal sein Körper im Mittelpunkt. Er musste getestet werden, und der junge Mann, der gerade den Strand erreichte, würde diesen Test durchführen.
Der erste Eindruck war ein wenig enttäuschend. Ein Hemd? Nicht gerade das, was Isamu von einem Taijutsuka der Spitzenklasse erwartete. Dazu kam noch dieser grässliche Cardigan. Bewegungsfreiheit sah wirklich anders aus. Mit etwas Glück kämpfte dieser Mann ohne seine Oberbekleidung und pflegte diesen merkwürdigen Stil nur im Privaten. Für den heutigen Tag war es von keiner Relevanz, aber im Allgemeinen warf auch die Brille einige Fragen auf. Isamu hatte nicht vor heute zurückzuschlagen und würde auch keine Chance haben den Blondschopf zu verletzen, wenn alles stimmte, aber eine Brille? Ein Schlag auf die Nase und die Kampffähigkeit wäre stark eingeschränkt. Hatte er hier wirklich den Top-Taijutsuka vor sich, den er gesucht hatte? Wenigstens die praktische Chuuninweste sprach dafür, dass es sich nicht um einen Blender handelte.
Je näher der Junge kam, desto mehr schwanden seine Zweifel. Auch wenn das Outfit sehr gut darin war zu verschleiern, verriet ein genauer Blick auf die Statur, dass dieser Körper bereits einige Stunden Training hinter sich hatte.
"Hi." Als Isamu angesprochen wurde, begann Isamu damit, die letzten Vorbereitungen abzuschließen. Er fühlte sich nackt wohler und hatte das Gefühl, dass er seinen Körper besser kontrollieren konnte, da er jegliche Belastung als Störung wahrnahm. In der Realität würde er in der Regel aber Kleidung tragen und er wollte diesen Test so realistisch wie möglich gestalten. Also schnappte er sich seine sauber zusammengelegte Ausrüstung und kleidete sich an, während er mit Shunsui redete. "Ja, Yamakabe Isamu. Sehr erfreut." Isamu war bereits sehr konzentriert auf das, was folgen würde, und seine Stimme spiegelte diese Freude nicht wirklich wieder. Auch ohne diese Konzentration würde sie es vermutlich nicht tun, aber er hatte gelernt, dass die ein oder andere Floskel den Alltag leichter gestalteten. Heute würde es noch hart genug werden.
Er antwortete nicht sofort auf Shunsuis Frage, denn er wusste nicht so recht, worauf sein Trainingspartner hinaus wollte und suchte noch nach einer passenden Formulierung. Als er schließlich seinen roten Gürtel mit dem Symbol von Iwagakure ablegte, setzte er zu einer Antwort an.
"Irrelevant, ob ich mir sicher bin." Mit großen Augen glotzte er nach oben, um Shunsui noch genauer zu betrachten. "Ich habe eine Aufgabe und für diese Aufgabe muss ich standhaft sein." Isamu hüpfte langsam von einem Fuß auf den anderen. Zum Glück war es nicht sonderlich kalt, aber er wollte auf keinen Fall, dass seine ganze Vorbereitung dadurch zunichte gemacht wurde, dass irgendein Muskel nicht auf Betriebstemperatur war, wenn Isamus Oberkörper mit Shunsui Bekanntschaft machte. "Bitte haltet euch an das Geforderte. Ich möchte, dass ihr nicht zögert und alles gebt, was euch möglich ist." Er griff an seinen Kopf und drehte in ein wenig in verschiedene Winkel um seine Nackenmuskulatur zu dehnen. "Macht euch keine Sorgen um mich. Ich habe mich intensiv vorbereitet. So leicht sterbe ich nicht..." Das klang sehr überzeugend. Unpassend, denn immerhin konnte er das gar nicht abschätzen ohne Shunsuis Kraft genau zu kennen. "...denke ich." Für Isamu war damit alles geklärt. Er wollte das hier durchziehen und hoffte sehr, dass Shunsui dazu bereit war, alles zu geben. "Wollen wir loslegen oder gibt es noch Fragen?" Isamu entfernte sich ein paar Schritte von Shunsui und brachte sich in Position. Er wollte das schnell hinter sich bringen, denn er war gerade am Punkt der optimalen Vorbereitung und jeder weitere Minute erhöhte das Risiko, dass gleich ein Loch in seiner Mitte war. Außerdem stand bald die nächste Mission an und er wollte noch ein wenig weiter trainieren. Natürlich nur, falls er dazu noch in der Lage sein würde.

@Jirokou Shunsui
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Shunsui war von der Situation einfach nur … enttäuscht. Der junge Mann hatte sich innerlich schon darauf gefreut, endlich ein Ventil für all seine Frustration und seinen neu aufgekommenen Zorn der letzten Tage gefunden zu haben. Aber als er hier ankam und erkannte, dass es sich bei Isamu lediglich um einen fragilen und kleinen Jungen handelte, war er selbstverständlich enttäuscht. *Es wäre ja auch zu schön gewesen.* Zunächst war in ihm der Verdacht aufgekommen, dass es einfach ein frischer Genin mit großer Klappe sein könnte, aber dieses Bild passte auch nicht wirklich auf den Nacktmull. Apropos nackt, zum Glück zog sich der Junge wieder an, ansonsten wäre diese ganze Szene wirklich sehr seltsam gewesen. Gut, jeder konnte tun und lassen wie ihm beliebte, er selbst hätte ja auch genauso gut als Finanzberater durchgehen können. Der Versuch, die Enttäuschung und Frustration mit einem tiefen Seufzer auszuatmen, gelang Shunsui nur bedingt. Unschlüssig, über was er jetzt tun sollte, kratzte er sich am Hinterkopf. Der Junge, der sich als Yamakabe Isamu vorstellte, schien auch nicht sonderlich erfreut über die Aussicht des heutigen Tages zu sein. Gut, hätte er sich gefreut, gleich eine gescheuert zu bekommen, hätte sich der Jirokou so oder so Sorgen um dessen geistigen Zustand gemacht. Andererseits bestand natürlich auch die Möglichkeit, dass es sich hierbei um eine jener kindischen Wetten handelte, einer Mutprobe sozusagen. Das konnte der Grund dafür sein, dass sich der Yamakabe nicht wirklich auf einen Schlag freute, sondern diesen einfach nur einstecken wollte, sodass er bei seinen Freunden angeben konnte. Der Versuch von Isamu, Shunsui mit seinen Worten zu beruhigen, hatte genau Null Wirkung auf den Älteren. „Ich möchte nur sichergehen, dass du weißt, worauf du dich einlässt. Ich bin nicht sonderlich scharf darauf, jemanden auf meinem Gewissen zu haben.“ *Zumindest nicht dich, kleiner Mann.*, dachte sich der Chuunin noch dazu, denn es gab durchaus einige Leute, die den Tod verdient hatten. Und einigen davon hatte er ihn auch persönlich überbracht.

Da der Junge sich nicht von dem Vorhaben abbringen lassen wollte – das erforderte Mut, wie der Jirokou zumindest anerkennend feststellte – wäre es wohl das Beste, wenn Shunsui ihm eine kleine Kostprobe seiner Kraft gab. Damit konnte er den Jungen auch testen und ihn im schlimmsten Fall sofort zusammenflicken können. Sollte der falsche Brillenträger wirklich alles sofort geben und es käme zum erwarteten Resultat, wäre er sicherlich am nächsten Tag als Nuke-Nin auf der Flucht. „Dann lass uns einen kleinen Test durchführen … das könnte allerdings etwas zwicken.“, offenbarte er Isamu ironisch und mit grimmiger Miene. Für Mitleid war er nicht wirklich zu haben und Schmerz war ein großartiger Lehrmeister, der den Jungen davon abhalten würde, in Zukunft mit noch so einer Schnapsidee um die Ecke zu kommen. Hierfür musste er sich bestimmt nicht strecken, den kleinen Kraftakt konnte er auch aus der Hüfte heraus machen. Interessant war natürlich, wie das Ganze von Isamus Perspektive aussehen würde. Vor seinem Blinzeln würde sich der Chuunin noch auf Abstand zu ihm befinden, doch mit dem nächsten Blinzeln, würde er sich direkt vor ihm befinden. Was brachte es denn übermenschliche Fähigkeiten zu besitzen, wenn man diese nicht auch mal zur Schau stellen konnte? Da er nun direkt vor dem Kleineren stand, befand sich der Jirokou in der besten Position, um Isamu mit seinem Finger gegen die Stirn zu schnippen. Wo ein gewöhnlicher Mensch lediglich kurzfristigen Schmerz zugefügt hätte, hatten wir beim Blondschopf ein ganz anderes Kaliber. Jahrelanges und intensivstes Krafttraining hatten dafür gesorgt, dass ihm eine immense Kraft zu eigen wurde. Er konnte tonnenschwere Felsen heben, Metall oder Felsen mit Leichtigkeit durchbohren und zerschmettern. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, wurde selbst ein Fingerschippen zu einer tödlichen Waffe. Man musste aber auch sagen, dass sich der Chuunin gerade genug zurückhielt, dass der Yamakabe „lediglich“ gut fünf, sechs Meter durch die Luft geschleudert wurde und unsanft im Sand landete. *Autsch.*, dachte sich der Jirokou, als er dessen unsanfte Landung sah. Das musste weh getan haben! Im besten Fall käme der Junge mit einer Gehirnerschütterung davon, im Schlimmsten durften die Iryonin in Soragakure ihr meisterliches Handwerk unter Beweis stellen. Langsam schlenderte der falsche Brillenträger zum Jungen, um nach dessen aktuellen Zustand zu schauen. „Lebst du noch?“ War es Wasser und Rotz, dass ihn erwartete? Eine Entschuldigung? Ohnmacht? Oder steckte mehr in dem Yamakabe, dass man auf den ersten Blick nicht so eingeschätzt hätte?

@Yamakabe Isamu
 
Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
“Das sollte eigentlich nicht passieren…” So langsam machte Isamu sich Sorgen, dass der Blondschopf die ganze Sache noch abblasen würde und Isamu sich erneut jemanden suchen müsste. “...und für den unwahrscheinlichen Fall, dass doch etwas passiert, habe ich ein paar Dokumente unterschrieben und hinterlegen lassen. Das sollte kein Problem sein.” Vielleicht hatte er hier auch gar keinen Shinobi vor sich. Die Sorgen, die sein Gegenüber äußerte, und das unpassende Hemd. Ist er vielleicht nur ein Versicherungsvertreter, der die Anzeige falsch gedeutet hat? Vieles sprach augenscheinlich dafür. Vielleicht wollte er sich jetzt nicht die Blöße geben und zugeben, dass er etwas falsch verstanden hatte. Deswegen versuchte er, dass Isamu das Ganze nun abblies. Hoffentlich nicht.
Seine Sorgen waren offensichtlich unberechtigt, denn nun ging das Gespräch wieder in die richtige Richtung, sodass Isamus Hoffnungen wuchsen, dass er heute den Schlag bekommen würde, den er suchte. Ein Test also? Es würde ein wenig seiner Vorbereitung für den richtigen Test nehmen, aber das war ein kleines Übel, was er wohl in Kauf nehmen musste. “Ok-” Noch bevor Isamu seine Zustimmung geben konnte, stand Shunsui plötzlich genau vor ihm. Isamu wäre sichtlich beeindruckt gewesen, wenn er Zeit dazu gehabt hätte, aber die bekam er gerade nicht. Sein Sparringpartner entfesselte einen Schnipser, der seinesgleichen suchte. So etwas hatte Isamu noch nicht erlebt, und er hatte keine Chance sich auf den Beinen zu halten. Er wurde von den Füßen gerissen und flog mehrere Meter über den Strand, bevor der Sand ihn wieder zu sich holte. Wow. Sehr gut. Das war das erste, was Isamu dachte, als er so im Sand lag und bereits eine sehr beeindruckende Darbietung. Wenn er mit einem Schnipser schon eine solche Kraft entfesseln konnte, dann würde ein richtiger Schlag sogar Isamu mächtig weh tun. Da war er sich sicher. Das sollte nicht heißen, dass Isamu den Schnipser nicht gespürt hatte, aber ernstzunehmende Folgen schien er nicht gehabt zu haben. Er war überrascht gewesen und hatte den Einschlag des Fingers unangenehm wahrgenommen, aber einen Arzt würde er später nicht aufsuchen, wenn das schon alles war. Kurz gesagt: Isamu war bereit für mehr!
Die Antwort auf Shunsuis Frage war also nicht wirklich schwer. “Jupp.”, gab er knapp von sich, während er sich erhob und den Sand aus seiner Kleidung schüttelte. “Ich hatte mir bei dem Hemd ein wenig Sorgen gemacht.”, bemerkte Isamu noch und man konnte tatsächlich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erkennen. Er war stolz auf seine Trainingsergebnisse. Klar war das gerade nur ein abgeschwächter Angriff gewesen, aber gleichzeitig auch das erste Mal, dass er seine Fortschritte an einem Gegner hatte testen können. Er freute sich jetzt umso mehr auf den richtigen Test und war zuversichtlich, dass die Chance zu Überleben zumindest ein wenig höher als die Chance zu Sterben war. “Kann es dann jetzt losgehen?” Einatmen. Er hoffte, dass Shunsui jetzt keinen Rückzieher mehr machte und begann damit sich vorzubereiten. In der Bucht war es wirklich nicht schwer zur Ruhe zu kommen. Er würde sich diesen Ort definitiv für weitere Trainingssessions im Hinterkopf behalten. Der Leuchtturm in der Ferne bot zudem Potenzial für eine schöne Malerei. Vielleicht würde er nächstes Mal seine Staffelei mitbringen, damit er sich nach dem Training ein wenig entspannen konnte.

@Jirokou Shunsui
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Während Shunsui zu dem im Sand liegenden Jungen schlenderte, erkundigte er sich nach dessen Wohlbefinden, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. Umso erstaunter war er also, als der kleine Isamu wohlauf schien. Zumindest gab er kund, dass es ihm gut ging, ehe er sich erhob und anfing den Sand von seiner Kleidung zu klopfen. Dieser Anblick führte dazu, dass der Jirokou für einen kurzen Augenblick innehielt, um sich die Situation vor Augen Revue passieren zu lassen. Der Junge schien sich seiner Sache wirklich sicher zu sein und teilte ihm nun seinerseits mit, dass er sich zunächst Sorgen aufgrund seines Hemdes gemacht hatte. Tja, nicht jeder konnte eben den Kämpfer hinter seinem äußeren Erscheinungsbild erkennen, was ja auch der Sinn und Zweck seiner Kleidung all die Jahre über gewesen war. „Ich hatte mir ebenfalls Sorgen gemacht.“, antwortete der Blondschopf auf die Bemerkung des kahlköpfigen Shinobi, ohne weitere darauf einzugehen, über was er sich Sorgen gemacht hatte. Die zierliche Gestalt des Anderen, dessen exzentrisches Auftreten – nackt meditieren war nichts, dass ein alltäglicher Anblick war – oder etwas Anderes. Wie dem auch sei, der Yamakabe hatte ihm bewiesen, dass er widerstandsfähig war, äußerst widerstandsfähig. Zudem hatte er ja gewisse Dokumente unterschrieben, sodass sich Shunsui eigentlich keine Sorgen, um Zurückhaltung zu machen brauchte. Ein kurzes, aber gefährliches Grinsen huschte über das Gesicht des Chuunin. Möglicherweise bot sich ihm hier eine unglaubliche Chance, einen entsprechenden Trainingspartner gefunden zu haben, der seine Techniken überleben konnte. Diese waren viel zu gefährlich für gewöhnliche Menschen, vor allem jene, die sich um die Techniken des Hachimon Tonko drehten. Er konnte sie gut und gerne gegen Bäume, Felsen und Ähnliches einsetzen, aber es gab nichts Besseres, als einen menschlichen Sparringpartner zu haben. Mit etwas zusammengekniffenen Augen betrachtete er den Jungen, der sich wieder bereit machte und nun einen ernsthaften Angriff erwartete. *Gut, kann er haben.*, schoss es ihm grimmig und mit einem Anflug von Vorfreude durch den Verstand.

Anders als zuvor, als Shunsui noch relativ lässig in der Gegend gestanden hatte, begab er sich nun ernsthaft in Kampfposition. „Dann werde ich mich nicht mehr zurückhalten.“ Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf dem Yamakabe. Muskelberge spannten sich unter seinem Hemd an und brachten die Nähe beinahe zum Platzen. Jetzt würde sich der Kleine nicht mehr beschweren können, denn er würde Hundert Prozent geben. Und wenn das gut verlief – sprich, Isamu nach dem Schlag noch stehen konnte – dann würde er sogar auf Hundertzwanzig Prozent gehen. „Bist du bereit?“, erkundigte er sich beim Anderen. Als schließlich auch grünes Licht kam, schoss der Jirokou erneut wie der Blitz los, dieses Mal jedoch noch schneller als zuvor. Sand spritzte durch die enorme Geschwindigkeit in alle Richtungen und wieder befand sich der Chuunin urplötzlich vor dem kleineren Shinobi. Den plötzlichen Stopp nutzend, drehte sich Shunsui schwungvoll um die eigene Achse und verpasste Isamu so einen gewaltigen Tritt in die Magengrube, die ihn gewaltvoll durch die Lüfte schleuderte. Chīta! Die Technik des Geparden hatte es in sich und würde wohl eine weitaus größere Herausforderung für den Jungen darstellen als ein simpler Schnips gegen den Kopf. Der Taijutsuka hatte sich dieses Mal auch nicht zurückgehalten und hatte alles gegeben, was der Andere sicherlich spüren würde. Die Frage war nur, wie sehr er es spüren würde und ob er sich von diesem Angriff wieder erholen und erheben würde. Zumindest führte ihn sein Flug nun in einem weiten Bogen durch die Luft. Doch wie hieß es so schön? Was nach oben geht kommt auch irgendwann wieder runter.

@Yamakabe Isamu
 
Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Als er ein wenig Abstand zu Shunsui aufgebaut hatte, wandte er sich ihm wieder zu. Ausatmen. Wenn Shunsui genau hinschaute, konnte er ein Lächeln in Isamus Gesicht entdecken. Seinen Ursprung hatte es in einer tiefen Zufriedenheit darüber, tatsächlich einen passenden Trainingspartner gefunden zu haben. Trotz des bizarren Outfits zweifelte er nun nicht mehr an der Kraft des nächsten Schlags. Als Shunsui dann seine Körperhaltung veränderte, wusste Isamu, dass es Zeit war sich zu konzentrieren. Er kannte die Haltung, die Shunsui einnahm, nicht – wahrscheinlich war es ein Kampfstil, der ihm nicht bekannt war – aber er hatte bereits einige Duelle geführt und etliche beobachtet. Es war dieser besondere Moment des ersten Angriffs. Normalerweise stellte sich hier die Frage, wer den ersten Schritt tun würde. Man würde jede Regung des gegnerischen Körpers beobachten, um Hinweise darauf zu erhalten, wann es losgehen würde und wie man darauf reagieren konnte oder ob man selbst den ersten Schritt tat. Heute war das nicht nötig, denn die Rollen waren klar verteilt. Dennoch nutzte Isamu die wenigen Momente, die er noch hatte, um Shunsui zu beobachten. Eine solche Darbietung sah man schließlich nicht jeden Tag. Wow. Sogar aus der Entfernung konnte Isamu genau sehen, wie Shunsui sich aufplusterte und seinen Körper in den Angriffsmodus versetzte. Es sah fast so aus, als wolle ein Monster aus der Hülle des Sachbearbeiters Shunsui ausbrechen, als dieser seine Muskeln mehr und mehr anspannte. „Jederzeit.“, entgegnete Isamu schnell auf Shunsuis Frage, denn er machte sich fast schon ein wenig Sorgen, dass sich gleich ein Knopf von Shunsuis Hemd löste und Shunsui mit einem K.O.-Treffer zuvorkam.

Isamu kannte keine richtige Einheit für die Kürze der Zeit zwischen seinem Go und dem Kick, der in seine Magengrube einschlug. Shunsui war so schnell, dass der Gedanke Shunsui sein Go zu geben noch in seinem Kopf war, während Isamu sich schon weit oben in der Luft befand. Sehr weit oben. Er fühlte sich hilflos, und sofort schoss ihm Regel 32 in den Kopf, doch sie entfernte sich sehr schnell wieder, denn dann kam der Schmerz. „Argh!“ Und was für ein Schmerz das war. Durch sein Training hatte Isamu so einiges an Schmerz bereits erlebt – Quetschungen durch einen Felsen waren auch nicht ohne – aber der Schmerz eines Angriffs war damit nicht zu vergleichen. Ein direkter, gezielter Angriff auf eine empfindliche Körperregion mit einer unglaublichen Kraft. So etwas hatte er in seinem Training nicht replizieren können. Genau dafür hatte er diesen Praxistest gebraucht.

Isamus Höhenflug dauerte eine ganze Zeit und der Schmerz von Shunsuis Attacke war sein ständiger Begleiter. Als die Flugkurve langsam wieder Richtung Boden strebte, bereitete Isamu sich auf den zweiten Einschlag vor. Der Boden wäre deutlich angenehmer, aber Isamu besaß nicht die richtigen Fähigkeiten, um den Aufprall in irgendeiner Weise effektiv abzufedern. Er hielt jetzt einiges aus, aber das war bisher auch alles. Also konzentrierte er sich einfach nur darauf auszuhalten, während er wie ein nasser Sack in den Strand einschlug und eine große Sandwolke aufwirbelte. Im Gegensatz zu Shunsuis Tritt war es tatsächlich nur vergleichbar mit dem festen Klapps eines guten Freundes. Als sich die Wolke langsam lichtete, sprach aus Isamus Gesicht jedoch nicht der Schmerz. Er hatte die Augen weit geöffnet und ein leichtes Lächeln aufgesetzt. „Ich…“, flüsterte er leise zu sich selbst. „…bin bei Bewusstsein!“ Das war das oberste Ziel gewesen! Tatsächlich merkte er, wie sein Körper sich bereits langsam von dem Schlag erholte. Trotz der gewaltigen Krafteinwirkung war er offensichtlich noch nicht ganz am Ende. Langsam erhob er sich vom Sandboden und brachte seinen Körper – im ersten Moment etwas wackelig – wieder auf beide Beine. Mit jeder Sekunde merkte er, wie der Schmerz ihn nicht mehr zu Boden drückte, sondern einer großen Erschöpfung wich. Damit hatte er nicht gerechnet, aber es machte ihn tatsächlich auch ein bisschen stolz. Siehst du das, Han? Etwas langsamer als beim letzten Mal klopfte er sich wieder den Schmutz von der Kleidung, die deutlich mitgenommener aussah. Der Aufprall Shunsuis auf ihn und sein eigener Aufprall auf die Erde hatten einige Löcher zurückgelassen. Zum Glück hatte er einige Sätze seiner Trainingskleidung zuhause.

Nun war es aber wieder Zeit, Shunsui seine Aufmerksamkeit zu widmen. Er glaubte zwar, dass das Training hier vorbei war und er sich erneut auf die Suche machen musste, aber vielleicht war ja noch mehr unter dem Hemd versteckt? „Danke Shunsui.“ Er verbeugte sich förmlich, was immer noch einigermaßen problemlos möglich war. Trotzdem verblieb er noch ein wenig in der Verbeugung, um noch ein wenig zu Kräften zu kommen. „Du… hast nicht zufällig noch mehr zu bieten? Sonst suche ich mir jemand anderen.“ Es klang deutlich herausfordernder als es sollte, aber das war Isamu natürlich nicht klar.

@Jirokou Shunsui
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Dieses Mal hatte sich Shunsui nicht zurückgehalten und es hatte sich wirklich gut angefühlt! Aber wer konnte es ihm schon verübeln, dass er nicht von Anfang an mit derartiger Kraft aufgetreten war? Ohne Isamu nahetreten zu wollen, aber äußerlich machte der kleine Junge nicht viel her. Wer hätte jemals gewusst, dass er Schläge wegsteckte wie sonst was, ohne mit der Wimper zu zucken? Ein gewöhnlicher Mensch wäre bereits mit weitaus weniger Kraftaufwand gestorben, was der Grund für die Zurückhaltung des Chuunin gewesen war. Nun aber breitete sich ein tolles Gefühl in ihm aus, zuschlagen zu können, ohne um das Leben seines Kontrahenten fürchten zu müssen. Dabei ging es dem Jirokou in zweiter oder dritter Linie um das Wohlbefinden des Yamakabe und in erster Linie ehrlicherweise für die vielen Möglichkeiten des Trainings, die sich ihm damit offenbart hatten. Es war nun mal etwas Anderes, mit einer lebenden Person zu trainieren, statt Fels und Baum mit seinen Angriffen zu malträtieren. Bevor er jedoch bereits Schlüsse zog, sollte er erstmal sehen, ob der Junge auch diesem Angriff standhielt oder möglicherweise doch das Bewusstsein verlor. Isamu flog wie gewohnt in hohem Bogen durch die Luft und landete so grazil wie ein geworfener Sandsack auf dem Boden. Eine große, aufgewirbelte Sandwolke war das Ergebnis, welches der Jirokou mit Zufriedenheit zur Kenntnis nahm, während er sein zum Angriff gehobenes Bein wieder senkte. *Ist er noch bei Bewusstsein oder war das doch zu viel?* Vor einer Stunde noch hätte er niemals gedacht, dass er so interessiert bei der Sache wäre. Aber hey, wie oft bot sich einem die Gelegenheit, einen persönlichen Sandsack für Trainingszwecke zu finden?

Zu seiner großen Freude, aber auch Überraschung, regte sich der Genin langsam und erhob sich schließlich, während er sich den Sand von der Kleidung klopfte. Und doch erkannten die goldenen Seelenspiegel, dass der Junge einen Ticken mitgenommener aussah. Dieser ernsthafte Angriff hatte zumindest eine gewisse Wirkung gehabt, auch wenn sie bei Weitem nicht ausgereicht hatte, um den Anderen ernsthaft zu verletzen. Was ja auch nicht der Sinn und Zweck dieser ganzen Übung gewesen war. Höflich bedankte sich der Junge bei ihm. Seine Wortwahl mochte unwissentlich gewählt worden sein, aber der Blondschopf konnte ganz deutlich eine Herausforderung heraus hören. Und wenn ihn etwas reizte, dann waren es Herausforderungen. Ganz zu schweige davon, dass er bereits in seinem Kopf die weiteren Schritte geplant hatten, festigten die Worte des Yamakabe diese nur noch mehr. „Warte.“ Leise, doch mit Kraft gesprochen, sprach Shunsui Isamu an. Ein gefährliches Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht gebildet, was sicherlich nicht allzu viel Gutes zu bedeuten hatte. Jetzt fühlte er sich wirklich in seinem Element, wie ein Raubtier, welches kurz vor dem Angriff auf seine Beute stand. Die Blicke des jungen Mannes taxierten seinen kleineren Gegenüber, während er professionell abschätzte, wo und wie er wohl den größten Schaden verursachen könnte. „Ich hoffe für dich, dass du wirklich so widerstandsfähig bist, wie du vorgibst. Ich werde das jetzt nämlich gründlich prüfen!“ Dabei gestikulierte der Jirokou entsprechend mit seiner Hand und zeigte warnend mit dem Finger auf den Genin. Der sollte lieber mal die Ohren anlegen und sich warm anziehen, denn was jetzt folgte, war sicherlich kein Spaziergang im Park.

Shunsui entfernte sich zunächst einige Schritte vom Genin, ehe er sich in Position begab und tief ein- und ausatmete. Wie befreiend es sich doch anfühlte, wenn man ein Ventil für seinen Frust und seine schlechte Laune fand. Die Augen hatte er geschlossen, während er weiterhin tief ein- und ausatmete. Schließlich war er bereit, die Konzentration auf dem Höhepunkt, die Augen plötzlich aufgerissen. „Hachimon Tonko: Kai-Mon … KAI!“ Und bei diesem Schrei, öffnete sich das erste Tor im jungen Mann, der einen unmenschlichen Kraftzuwachs verspürte. Ein ewig in ihm brodelnder Feuersturm wartete nur darauf, auf seinen Gegner entfesselt zu werden. Schneller als der Junge schauen konnte, hatte der Jirokou die Distanz zu ihm überbrückt, um ihm im nächsten Augenblick gewaltvoll und mit all der Kraft, die er aufbringen konnte, einen vor den Latz zu knallen. Der Schlag hatte es in sich, denn er schleuderte den Yamakabe nicht wie in gewohnter Manier bisher in hohem Bogen durch den Strand, sondern sandte ihn in gerader Linie wie ein Pfeil durch die Luft. Und das Ziel dieses menschlichen Pfeiles war der einsame Leuchtturm in der Landschaft – oder Bucht. Es gab einen Härtevergleich, nämlich Haut des Jungen gegen Stein des Leuchtturms, den der Genin für sich gewann. Mit einem lauten Krachen, durchbrach er den Leuchtturm, dessen Struktur instabil wurde und schließlich mit einem lauten Schauspiel und Krach zusammenbrach. Ups. Hatte Shunsui möglicherweise ein wenig über die Strenge geschlagen?

@Yamakabe Isamu
 
Beiträge
131
Alter
14
Größe
1,45 m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Warte. Isamus Mundwinkel zogen sich leicht nach oben, denn das konnte als Antwort auf seine Frage nur eins bedeuten. Ja. Isamu war tatsächlich überrascht, denn Shunsui sah beim letzten Schlag schon so aus, als hätte er einiges an Kraft aufwenden müssen. Aber Isamu war niemand, der die Aussagen eines anderen anzweifeln würde. Es war nur so, dass die letzte Darbietung schon etwas war, was er vorher noch nie gesehen hatte. Wie auch? Er war bisher nur in der Akademie und Saki war auch kein Kraftprotz gewesen. Ihre Stärken lagen woanders. Koji war stark gewesen, aber Isamu vermutete, dass Shunsuis Schlag mit diesem Zeitgenossen ebenfalls kurzen Prozess gemacht hätte. Ein Gedanke, der ihn zufrieden nicken ließ, denn immerhin war Koji ausschlaggebend für seinen Trainingsschwerpunkt gewesen und der Erfolg war bereits jetzt bestätigt.
“Oh danke. Das hoffe ich für mich auch.” Erwiderte er auf Shunsuis Worte, dessen Blick inzwischen Bände sprach. Dieser Mann hatte Feuer für den “Kampf” gefangen und Isamu war noch nicht an dem Punkt, wo er aufgeben würde. Er war sich jedoch durchaus bewusst, dass der letzte Schlag ihn schon fast an seine Grenzen gebracht hatte. Wenn jetzt noch mehr kam, wollte er gut vorbereitet sein, und wenn er inzwischen eins wusste, dann das er Shunshuis Angriff nicht sehen kommen konnte. Die Vorbereitungszeit war also vermutlich knapp. Wie viel das war? Keine Ahnung. Konnte er das abschätzen? Sicher nicht. Shunsui war einfach zu schnell.
Isamu schloss also die Augen und versuchte einfach allzeit bereit zu sein. Einatmen. Langsam verfiel er in eine leichte Trance. Shunsui schien sich diesmal wohl etwas mehr Zeit zu lassen. Isamu fühlte jeden Atemzug genau nach und spürte wie der Sauerstoff sich in seinem Körper verteilte. Wie lange würde es noch dauern?

„Hachimon Tonko: Kai-Mon … KAI!"
-Jirokoui Shunsui, irgendwo an einem Strand

Oh? Hachimon Tonko?
In irgendeinem Buch hatte er schonmal davon gelesen. Ging es jetzt los? Was war das noch gleich gewesen? Dann krachte der Körper des kleinen Yamakabe ungebremst in eine massive Steinwand. Wie eine Kanonenkugel durchschlug sein Körper die Außenwand des alten Leuchtturms und konnte auch von der Rückwand nicht vollständig aufgehalten werden. Diesmal ging alles ganz schnell, sodass Isamu sich im Flug bereits erbrochen hatte und Blut spuckte, bevor der Schmerz - geschweige denn der Boden - ihn überhaupt erreichten. Als der Schmerz seinen Körper zerriss, hatte Isamu ernsthafte Schwierigkeiten sich bei Bewusstsein zu halten. Ich… Einen Vorteil hatte der Schmerz dann doch: Isamu merkte nicht mal, wie er dicht neben der Rückwand des Leuchtturms auf den Boden knallte, denn wirklich steigern konnte sich der Schmerz wahrscheinlich ohnehin nicht. Ich… Ganz kurz schaffte es Isamu noch seine Augen einen Spalt zu öffnen und schaute direkt in die gleißende Sonne. Durch den Schmerz schien es fast so, als würden ihre Strahlen seinen Körper verbrennen. Glücklicherweise wurde sie schnell wieder von der herabfallenden Spitze des Leuchtturms verdeckt. Dass Isamu nun im Schatten dieser herabfallenden Trümmer war, konnte nur bedeuten, dass dieser Schlag gleich aus drei Treffern bestand. Nachdem der zweite Aufprall auf den Boden im Vergleich zum Schlag jedoch bereits so unbedeutend gewesen war, machte sich Isamu relativ wenig Sorgen. Herabfallende Steine waren schließlich etwas, mit dem er sich bereits im Training beschäftigt hatte. Er schloss also die müden Augen während sein Körper von einer Unzahl an Mauerwerk bedeckt wurde und er in völliger Dunkelheit verschwand. ...bin am Leben, Han. Das war der letzte Gedanke, bevor Isamu das Bewusstsein verlor und in einen tiefen Schlaf sank.

@Jirokou Shunsui
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Also, wenn der Schlag es nicht in sich hatte, dann wusste er auch nicht! Bis dato waren alle seine Angriffe mehr oder weniger erfolglos gewesen, denn der unscheinbar wirkende Isamu hatte sich wieder und wieder erhoben. Der Widerstand und die Zähheit des Jungen strafte sein äußeres Aussehen lügen, denn niemand bei klarem Verstand hätte jemals vermutet, was er alles einstecken konnte. Aber hier waren sie nun. Shunsui, der sein ganzes Leben lang sein Taijutsu trainiert und sich auf den Nahkampf spezialisiert hatte, war so weit gegangen, dass er seine körperliche Stärke mithilfe der Hachimon Tonko weiter verstärkt hatte. Wo würde das Limit des Yamakabe sein? Innerlich freute sich der Jirokou über diese Herausforderung, als auch die weiteren Möglichkeiten, die sich ihm von hier aus anboten. Es sah ganz danach aus, als ob er wirklich jemanden gefunden hatte, an dem er seine Techniken wieder und wieder austesten konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Person Schaden nehmen würde. Obgleich er sicher war, dass er nur oft genug angreifen musste, um früher oder später auch eine Wirkung zu erzielen. Fürs Erste schien er jedoch äußerst zufrieden mit seinem Schlag zu sein, der den Genin wie eine menschliche Kanonenkugel in den Leuchtturm befördert hatte, der nun zusammenbrach. *Schade um das alte Ding.*, dachte sich der Blondschopf und bedauerte den Einsturz des Turms kein bisschen. Es war ihm sogar recht egal. All das war egal verglichen mit dem Fund, den er mit Isamu gemacht hatte!

Gleich einem goldenen Blitz schoss er dem Jungen hinterher, den er zwischen herabfallenden Leichtturmtrümmern am Boden liegen sah. Dieser Angriff hatte wirklich Wirkung gezeigt und sogar zu einer Verletzung geführt, denn ihm war das Blut nicht entgangen. Zu Shunsuis großer Überraschung bemerkte er, dass die Augenlider des Yamakabe zuckten und er versuchte, seine Augen zu öffnen. Wahnsinn! Selbst nach diesem Aufprall versuchte er wieder zu Bewusstsein zu kommen. „Wirklich ein Körper aus Stahl.“, murmelte der Chuunin vor sich hin und hob eine Hand, um einen besonders großen Brock aufzuhalten und schließlich beiseite zu werfen. Nicht, dass er sich Sorgen machen musste – wenn Isamu einen Schlag von ihm in diesem kraftvollen Zustand überleben konnte, dann brauchte er sich über herabfallende Trümmer sicherlich keine Sorgen zu machen. Behutsam nahm er den Jungen in seine Arme und beförderte sie Beide aus der Gefahrenzone, um ihn schließlich in aller Ruhe mithilfe des Shinsatsu no Jutsu nach Verletzungen zu untersuchen. Nach einer kurzen Überprüfung war Shunsui erleichtert, denn er hatte Isamu zwar verletzt, aber bei weitem nicht schwer oder lebensbedrohlich. Mehr noch, langsam aber sicher besserte sich der Zustand des Genin sogar. *Was ist er, eine Amöbe?* Wie konnte man nur über solche regenerativen Fähigkeiten verfügen?

Beeindruckt blickte der Jirokou auf den auf dem Sand liegenden Jungen und freute sich, dass er seinen persönlichen Sandsack gefunden hatte. Wer hätte heute Morgen gedacht, dass der Tag so verlaufen würde? Sein Frust und seine schlechte Laune waren verflogen, denn sein Verstand ratterte schon eifrig vor sich hin und überlegte sich Techniken, die er unbedingt an einem lebenden Objekt austesten wollte. Zumindest nun da er sich sicher war, dass er dafür nicht in den Knast wanderte. Im Inneren des jungen Mannes brodelte nach wie vor der durch das Tor entfesselte Feuersturm, doch diese Kraft würde nicht ewig halten. Wenn er seiner inneren Uhr vertrauen konnte, dann hatte er noch gut drei Minuten, ehe ihn die Kraft des Hachimon Tonko verließ und sein Körper schwach wurde. Bis dahin musste er es zurück nach Soragakure oder zumindest Getsurin geschafft haben. Noch eine Herausforderung, jedoch eine, derer er sich freudig annehmen würde. Grinsend warf er sich Isamu über die Schulter und sprang wie von der Tarantel gestochen los, aufs Meer hinaus. Wie ein goldener Pfeil zischte er mit Höchstgeschwindigkeit übers Meer. Es war ein Rennen gegen die Zeit, doch irgendein Gefühl sagte ihm, dass er gewinnen würde. Und selbst wenn nicht, konnte man den heutigen Fund durchaus als Gewinn bezeichnen. Ob der gute Isamu wusste, dass er nun Pandoras Box geöffnet hatte? So schnell würde er den Jirokou nämlich nicht mehr loswerden! Und mit diesem letzten Gedanken und um sich herum spritzendes Wasser, legte Shunsui noch einen Gang zu und schoss auf Getsurin zu!

Off: Schienbeinabhärtung durch Hautkontakt - Ende.
@Yamakabe Isamu
 
Oben