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Ebene #3 - Raum 2

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Ingvi stieg hinauf, kletterte die Ranke hoch, so flink er konnte, die Rolle, die Kayros ihm gegeben hatte, zwischen den Zähnen. Er kletterte und kletterte, kam sich immer schwerer vor, aber auch immer weniger gehetzt, bis er die vier Siegelrollen in seiner Jacke wieder spüren konnte und irgendwann auch sein Katana, wie es an seinem Gürtel baumelte. Es war ein gutes Gefühl, wieder normaler zu sein, je weiter er sich entfernte. Wie lange er kletterte, das konnte er nicht sagen. Stunden, Tage, Minuten oder doch nur Sekunden? Vielleicht aber auch ein Jahr, der Rutako konnte es überhaupt nicht einschätzen. Doch irgendwann, nach einer ihm ewig vorkommenden Zeitspanne, durchstieß er die Wolkendecke und... fand sich wieder in einem Wald. Ein Wald? Es gab einen Wald im Himmel? Nein, Moment, er war nicht im Himmel, er war im Chuuninexamen, in diesem großen Turm... also doch kein Himmel. Dann war ja alles normal. Nein, Moment... es gab einen Wald in diesem Turm?! Das war ja noch verrückter... die Geschichten, die man sich über dieses Event erzählte, waren wohl war. Vorsichtig stieg er durch dem Boden, an einer metallenen Leiter, wie er gerade bemerkte, durch eine kleine Luke, die sich im Boden des verrückten Gebildes befand. Kaum stand er innerhalb des Raumes – vorausgesetzt, dieser verdammte Urwald hier war ein Raum –, schloss sich die Luke auch sofort, so schnell, dass man sich fragen musste, ob sie überhaupt je wirklich da gewesen war. Der Junge schluckte kurz, sah sich um mit einer Paranoia, die ihn an die Blicke Yuzukis erinnert hätte, hätte er sich selbst sehen konnte, ehe er seine Ausrüstung überprüfte. Gut, alles da. Nun hatte er allerdings ein kleines Problem: Die vier Plätze, die seine Kleidung für Schriftrollen bereithielt, waren allesamt belegt, seine Kunaitasche war auch noch randvoll und in seine Jackentaschen passte auch keine ganze Rolle, und doch musste er das Geschenk des Blonden an einen beliebigen Kumonin irgendwie verstauen. Oh bitte, lass es Mura sein..., betete Ingvi innerlich, denn hier fühlte er sich alles andere als sicher. Die dunkle Atmosphäre, die von diesen uralt anmutenden, riesigen Bäumen ausging, der Nebel, der über alledem lag, die Ranken, die von den Bäumen hingen und an denen wiederum auch irgendwelches komisches Zeug hing, das irgendwie schleimig oder pelzig wirkte... undefinierbar, aber eindeutig ekelhaft. Zum ersten Mal, seit er in diesem Turm angekommen war, war Ingvi nicht absolut sicher, dass er hier gewinnen und zum Chuunin befördert werden würde. Die Rolle klemmte er zwischen seine Hose und seinen Gürtel, was zwar unbequem war, aber die einzige Lösung, die ihm gerade einfiel, und daraufhin strich die fahle Hand des Jungen wieder einmal über das Saya seines Katana, einmal, zweimal, dreimal. Er atmete tief durch, blendete die Geräusche für einen Moment aus, die auf die Existenz von Grillen und anderen Lebewesen schließen ließen, und konzentrierte sich. Als er wieder ruhiger und selbstsicher war, machte er ein paar Schritte auf den nächsten Baum zu – dass er dabei in irgendetwas Feuchtes, Matschiges trat, musste er einfach ignorieren –, setzte sich an seinen Stamm. Beim Betrachten der nahen Umgebung viel schnell auf, dass es hier zwei Arten von Bäumen gab: Die, deren Rinde ein helles braun trugen und die nicht sehr hoch wuchsen, und die, die mit einem sehr dunklen Baum so hoch ragten, dass ihre Kronen im Nebel verschwanden. An einem der Letzteren saß er gerade, nutzte den Fakt aus, dass seine Jacke der Farbe des Baumes ähnelte, um nicht zu schnell gesehen zu werden, und zog sein Büchlein heraus – zum ersten Mal seit Anbeginn des Examens. Auch einen Bleistift nahm er zur Hand, öffnete die Seite mit dem Zeichen Soragakures am oberen Ende und den vielen Namen darunter, und schrieb unter alle anderen Teysaru und Susumu. Dann blätterte er eine Seite weite zu den beiden Seiten, die bist auf das Zeichen Shiros vollkommen leer waren, und kritzelte Kayros und Mura dorthin. Die genauen Einträge würden warten müssen, er schloss das Buch wieder und horchte. Hörte er da etwa Schritte auf dem matschigen Waldboden? Waren das nur Tiere oder andere Shinobi? Ohne darauf zu warten, dass es ihn finden würde, stand er auf, steckte sein Büchlein in die Jacke, die jetzt leider ziemlich schmutzig geworden war, und ließ Chakra zu seinen Füßen fließen. So schnell und leise er konnte ging es den Baum hinauf, bis er den ersten dicken Ast erreicht hatte, auf dem er sich flach hinlegte, um nicht gesehen zu werden. Schnell zog er ein Kunai hervor und richtete seinen Blick auf den Boden unter ihm, jedenfalls wollte er das, doch dann wurde er doch zu sehr von der Aussicht eingenommen, die ihn hier erwartete. Soweit er blicken konnte – nicht weit –, gab es nur Bäume und noch mehr Bäume, naja, mit einer Ausnahme: Ein Stück weit vor ihm ließ sich ein großer Stein sehen, groß und viereckig und definitiv von Menschenhand bearbeitet, denn von Natur aus sah der niemals so glatt aus. Sicher war sich der Rutako nicht, doch er glaubte, dort vage Schriftzeichen ausmachen zu können... doch selbst, wenn er Recht hatte, von hier aus würde er es niemals lesen können. Also richtete er seinen Blick wieder nach unten, spannte seine Nerven an und achtete gleichzeitig darauf, was er sah und was er hörte, jedenfalls versuchte er es. Als Chuunin musste man das doch können, oder?[/FONT]
 

Fukazawa Akio

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Yukiko war nie das Kind gewesen, das besonders oft auf Bäume geklettert war oder generell ihren Körper benutzt hatte. Auf Spielplätze hatte man sie früher nicht gelassen, weil sie sich sonst etwas hätte einfangen können oder sich vielleicht verletzt hätte und Zuhause hatte sie schnell genug den Wandlauf gelernt, als dass sie sich auf ihre ohnehin mickrigen Muskeln hätte verlassen müssen. Vor allem aber hatte sie noch nie das Vergnügen gehabt, an Haaren hochzuklettern. Nicht nur hatte sie nur einen Bruder, dessen entsprechend kurzes Haar sich nicht einmal zum daran ziehen eignete, sie wäre auch niemals auf die Idee gekommen, dass man daran wirklich wie Tarzan emporhangeln könnte. Sicherlich wusste sie rein theoretisch, dass menschliches Haar im Bündel ziemlich stabil war, aber wer benutzte schon Seile aus diesem Material? Da waren Pflanzenfasern generell preiswerter und deutlich leichter zu bekommen. Egal, was die Theorie sagte, das Material, in das sich die dankenswerterweise wieder schmalen Finger der Ikari krallten, glich blondem und beinahe überirdisch gut gepflegtem Haar, das ihr zartes Gewicht zu halten schien, als sie sich langsam daran empor bewegte. Es war ein zugleich höchst beunruhigendes und doch triumphales Gefühl, sich zur nächsten Ebene vorzuarbeiten, denn obwohl sie weiterhin ein wenig unsicher war, was das Etwas anging, an dem sie nach oben gelangte, wusste sie, dass sie mit jedem durchaus nicht wenig anstrengenden Handgriff weiter zu ihrem Ziel vorstieß. Sie hatte vor, es zu erreichen, sonst wäre sie nicht hier, also war jede Bewegung nach oben eine gute Sache. Sie dachte schon nach den ersten paar Metern nicht mehr an Jun, dessen Schicksal zwar traurig, aber unvermeidlich gewesen war, sondern machte sich innerlich bereit für die nächste Runde.
Nach einem rapiden Wechsel des Lichts - wahrscheinlich hatte das Genjutsu eine Grenze, die sie gerade überschritten hatte - wurde es zudem auf einmal deutlich wärmer. Ganz so, als habe man eine Heizung eingebaut, die im Erdgeschoss vollkommen ausgefallen war und sich, je höher man kam, bis zum Maximum zu steigern begann... was bedeuten würde, dass die nächste Ebene wohl in einem Vulkan stattfinden musste, denn das Klima hier war tatsächlich eher tropisch. Schließlich konnte das Mädchen sich aus einem Loch stemmen und sah sich vorsichtig um, nur um zu bemerken, dass sie sich scheinbar in einer Art hohlem Baum oder ähnlichem befand, zumindest war es ein dunkles Rund mit einem schmalen Spalt, durch den Licht hereindrang - und es roch ziemlich penetrant nach Humus, Holz und ganz Allgemein Natur. Selbst wenn man eher zu der Bevölkerung gehörte, die den Tag lieber lesend im Zimmer verbrachten, kannte man diesen Geruch, er war vollkommen alltäglich - und doch schien er stärker ausgeprägt zu sein als sonst, fast als wäre das hier... sie blickte vorsichtig hinaus ins Helle, heraus aus dem hohlen Baum und bemerkte, dass das hier scheinbar wirklich ein Urwald war. Ein Dschungel, allerdings scheinbar ohne die eigentlich doch obligatorischen Affen und... ach nein, die Märchenebene hatten sie ja schon hinter sich. Das mochte schade sein, aber Yukiko erleichterte es ungemein, denn in der harten, kalten (oder in diesem Falle feucht-warmen) Realität kam sie besser klar, als in einer rosaroten Zuckerwelt.
Was aber sollte sie nun tun? Herausgehen und damit einen Angriff riskieren? Sie hatte niemanden gesehen, aber sie konnte nicht der einzige Genin auf der Ebene sein, deswegen könnte es ja sein, dass sich jemand versteckt hatte oder einfach nicht in ihrem beschränkten Sichtwinkel zu finden war. Das Mädchen aus Iwagakure mit der für dieses Land so unheimlich untypischen Spezialisierung löste das Problem ganz einfach: Sie machte einige Fingerzeichen, konzentrierte ein wenig Chakra und erschuf mit dem Kasumi Bunshin no Jutsu einige Kopien ihrer selbst, die sie begleiteten, als sie aus dem Baum schlüpfte und sich vorsichtig umsah. Das hier war ein Dschungel, diese Gegenden hatten den großen Nachteil, dass es tausende Möglichkeiten gab, sich zu verstecken und überrascht zu werden - sie waren gefährlich. In Natura im Allgemeinen vor allem wegen den Tieren, aber Chuunin in spe waren auch nicht ohne... mit gespitzten Ohren und höchster Aufmerksamkeit bewegte sie sich langsam auf einen Stein zu, dessen Beschaffenheit sie als einziges Detail in diesem großen Wust an Menschen erinnerte. Mal sehen, was noch kommen würde - sie jedenfalls hatte gerade erstes Blut geleckt und war gespannt darauf, was sie zu tun hatten. Bisher gab es nur einen Hinweis, wie auch in der vorherigen Ebene: Die Umgebung. Und wie schon gesagt, so ein Urwald war wild, gefährlich und nicht selten auch tödlich...
 
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Wenn es einen Moment gab, an dem Teysaru für seine gorillaartige Muskelmasse dankbar war, so war dieser hier definitiv in den Top 3. Zwar hatte er noch wenige Minuten zuvor seine astronimische Stärke dahingehend verflucht, dass er einen seiner Teamkameraden beinahe in den Weltraum geboxt hatte, doch nun, wo es darum ging, den eigenen Körper eine mysteriöse Bohnenranke hochzuziehen, war es doch ganz nützlich. So als Taijutsuka fiel es dem jungen Genin nicht gerade schwer, das grüne Gewächs zu erklimmen, welches dunkle Erinnerungen an eine Bohnendiät und deren gasförmige Auswirkungen auf den Yotuishe-Haushalt, hervorrief, ansonsten jedoch recht harmlos anmutete. Weniger ruhig und friedlich ging es da im Innern des Schwarzhaarigen zu, denn dieser hatte gerade jemanden zurücklassen müssen, was sich so rein gar nicht mit seiner Mentalität in Einklang bringen lassen wollte. Unter normalen Umständen hätte er nicht einen Schritt diese Ranke hinauf gemacht, sondern wäre unten geblieben und hätte gekämpft. Nicht unbedingt heldenhaft, aber zumindest kameradschaftlich. Aber es gab andere Verpflichtungen in diesem Examen, Verpflichtungen, die tausendmal mehr wogen als ein fremder Genin, auch wenn dieser ihm ganz sympathisch war. Irgendwo in diesem Turm gab es ein lilahaariges Mädchen, zu dem er gelangen wollte. Seine Aufgabe war es, sie zu beschützen, aber bisher hatte das Schicksal ihn ziemlich erfolgreich davon abgehalten. Würde er in der nächsten Ebene auf sie treffen? War sie vielleicht schon ausgeschieden? Die Sorge um seine Freundin machte ihn so verrückt, dass sie ihn fast körperlich beeinträchtigte, denn plötzlich kam ihm sein eigenes Gewicht schwerer vor ... Vielleicht lag es aber auch daran, dass plötzlich wieder ein Rucksack auf sein Kreuz drückte. Außerdem war da Gott sei Dank wieder Stoff um seine Beine und der zuverlässige Druck seiner Stiefel an den Knöcheln. Das Einzige, was ihm irgendwie abhanden gekommen war, war sein Oberteil. Natürlich, er hatte sich das Kleid vorhin abgerissen ... Eine unheimlich kluge Entscheidung, wirklich. Na ja. Blieb zu hoffen, dass sich die nächste Ebene nicht als Eispalast 2.0 herausstellte.
Tatsächlich schien eher das Gegenteil der Fall zu sein, denn je weiter er diese Bohnenstange emporkletterte, desto dünner wurde diese. Und als stünden die Dicke der Ranke und die Umgebungstemperatur im umgekehrten Verhältnis zueinander, wurde letztere immer wärmer, so dass er sich bald fragte, ob es nun in die Hölle ging und ob das ein Anzeichen dafür war, dass er sich Tora näherte. Oi, woher kam dieser Gedanke? Im Allgemeinen waren seine Geister wieder freier, wie er feststellen durfte, was grandios war. Nicht, dass ihn das irgendwie gefährlicher gemacht hätte, aber es war immerhin ein Pluspunkt. Er befand sich auf dem Weg der Besserung.

Und dann ging die Welt unter.

Jedenfalls die, welche er kennen gelernt hatte. Gerade war da noch ein wundervoller blauer Himmel gewesen, plötzlich sah er buchstäblich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Mit einer Hand hing er an einer Liane, die von einem gigantischen Ast über ihm baumelte. Über ihm schlossen sich die Kronen von Urwaldriesen zu einer undurchdringlichen Blätterwand zusammen, während sich unter ihm die kleineren Gewächse tummelten. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass er sich innerhalb von Sekunden schweißgebadet fühlte, obwohl es nur Wasser war. Obgleich er sich ziemlich gut mit Pflanzen auskannte, hatte er die Hälfte der Gewächse, die er von seiner – wie ihm spontan bewusst wurde – ziemlich opfermäßigen Position betrachten konnte, noch nie gesehen. Da er ohnehin nicht mehr als zwei Meter über dem Boden hing und ein Taijutsuka war, entließ er leger die Liane aus seinem Griff und krachte erst einmal ninjahaft wie er war mit der Schnauze in den matschigen Boden, was ihm, so eklig der Untergrund auch schmeckte, zumindest einen Hauch von Tarnfarben verlieh. Stylisch. Nur leider hatte er einen ziemlich lauten Platscher gemacht, so dass es wohl klug wäre, wenn er sich erst einmal aus eventueller Schussbahn begab. Er rechnete nicht unbedingt damit, jeden Moment angefallen zu werden, doch Urwälder galten ja allgemein als ziemlich gefährlich, und bevor es hier wilde Tiere gab, die ihn zum Frühstück verspeisen wollten ... Lieber auf Nummer Sicher gehen. Er war lange nicht mehr so naiv wie in der Märchenebene, das war klar. Das kleine Mädchen, welches dort unten Besitz von ihm ergriffen hatte, war verschwunden. Mit einigen wunderbar unauffälligen Schmatzgeräuschen bahnte sich der Soranin einen Weg durch die morastige Umgebung und suchte Deckung hinter einem relativ breiten Baum. Was war wohl der Sinn in dieser Aufgabe? Vielleicht mussten sie ja einen Weg aus diesem Dickicht finden, um ihre Führungsqualitäten zu beweisen? Wie auch immer, er war sicher nicht allein. Die rauhe Baumrinde im Rücken strich er sich die matschverklebten Haare zurück und ließ den Blick in alle Richtungen schweifen. Oh, vielleicht sollte er ... Ja. Nach einem Fingerzeichen hielt Teysaru seinen Bo in der Hand. Der war nützlich, um in den Boden zu pieksen, bevor er losging. Matsch war oftmals tückisch und er wollte nicht unbedingt in einer Pfütze ertrinken, deren Tiefe auf den ersten Blick täuschte. Abgesehen davon konnte er sich damit auch ganz passabel verteidigen ... Ob das nötig war, würde sich ja zeigen müssen, hm?
 

Kiyama Mura

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In einem scheinbar tiefen Dschungel setzte die Natur zu einem kleinen Wunder an, das jeder Wahrscheinlichkeit trotzte. Warum klein? Warum ein Wunder? Die Größe erklärt sich wunderbar mit dem genauen Standort des Geschehens: Ein recht großes, in all der grünen Pracht aber eher unauffälliges Blatt, auf dem sich, wie ein Wissenschaftler sagen würde, durch Transpiration und der hohen Luftfeuchtigkeit Wassertropfen gebildet hatten. So unglaublich es auch ist, wie Pflanzen sich um die Regulierung ihres Wasserhaushaltes kümmern, ist dieser Vorgang, der so jeden Tag in tropischen Gefilden stattfindet, nicht gerade als Wunder zu bezeichnen. Nun begab es sich aber, dass eine dieser kleinen Wasseransammlungen keine Lust hatte, wie seine Freunde und Vorfahren im Laufe des Tages zu verdunsten und so den Kreislauf des Lebens fortzusetzen. Vielleicht war es Langeweile, vielleicht auch die Neugier, was sich wohl jenseits dieses Blattes, das für den kleinen Tropfen seine ganze bekannte Welt darstellte, wohl befinden würde. Was auch immer der Grund gewesen war, der Tropfen verabschiedete sich von seiner bekannten Nachbarschaft und von dem alles beherrschenden Grün seiner Heimat und arbeitete sich zum Rand des Blattes vor. Eine beschwerliche Reise legte das Wasser zurück, immer wieder wurde es durch Unebenheiten im Blatt aufgehalten, scheiterte an den leichten Erhebungen der Membranen und wurde durch einen Windzug, der das ganze Blatt erbeben ließ, zurückgeworfen. Doch der Christoph Kolumbus unter den Tropfen ließ sich nicht beirren, sondern verfolgte stetig und vehement sein Ziel. Und tatsächlich gelangte er nach gefühlten Ewigkeiten, es waren vielleicht zwei oder drei Minuten, das Ziel seiner Reise: Das Ende der Welt. Doch der arme Tropfen war viel zu schnell unterwegs und konnte nicht mehr rechtzeitig abbremsen. So schossen ihm die seltsamsten Dinge durch den Kopf, als er über den Rand der ihm bekannten Welt fiel. Jetzt sterbe ich also…Was wird meine Frau dazu sagen? Wie werden das meine Kinder verkraften. Ach ja, ich bin ja ein Tropfen. Ich habe gar keine… Und niemand wird je erfahren, dass die Welt tatsächlich eine Scheibe ist.
Während sich dieses Drama einige Meter über ihm abspielte, lag Mura auf dem feuchten Grün des Waldbodens und erholte sich von dem letzten Raum. Genau genommen kämpfte er mit den Folgen seiner Reise, denn dummerweise hatte der Kiyama innerhalb des Wirbels, der Mai, Seishin und ihn fortgerissen hatte, einen etwas unsanften Zusammenstoß mit einem Stuhlbein gehabt, der ihn prompt in das Reich der Träume geschickt hatte. Nun lag also Mura unter diesem Baum und tätigte ein kleines Nickerchen. Mit offenen Mund und die Beine von sich gestreckt bemerkte er nicht einmal, dass seine Kleidung durch den Wassergehalt des Bodens an seinem Rücken klebte und er unsanft auf einer Wurzel zum Liegen gekommen war. Viel schlimmer war da schon der Tropfen, der Held unserer kleinen Geschichte, der nun einen Ort sehen sollte, den noch nie ein Tropfen vor ihm gesehen hatte: Muras Luftröhre.

hu…Mangelnder Sauerstoff und ein penetranter Hustenreiz ließen den Jungen aus seinem Schlaf aufschrecken. Doch der Kiyama war weit davon entfernt sein Umfeld wahrzunehmen, denn mit hochrotem Kopf schlug er sich auf die Brust und rang mit seinem Atem. Ein Keuchen und Husten erfüllte die kleine Lichtung und es dauerte einige Zeit, bis sich die Atmung des Jungen beruhigte.
Was… Verwirrt wischte sich der Junge die Tränen aus dem Gesicht und blickte sich zum ersten Mal um. Er befand sich in einem Wald. Nein, es war warm und feucht und viele der Pflanzen hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Riesige Bäume dominierten das ganze Gebiet, an deren Füßen sich zahlreiche Ranken und Sträucher befanden. Im Akademieunterricht hatte er häufig von solchen Gegenden gehört: man nannte sie Dschingel…nein, Dschungel war die richtige Bezeichnung. Die Beschreibungen dieser Orte hatte zu fantastisch geklungen, aber nun stand er in einem. Noch während er sich erhob, betastete der Kiyama seinen zwirbelnden Rücken, der bei jeder Bewegung und Berührung vor lauter Schmerz empört aufschrie. Ah..was ist das? Wann...
Der junge Ninja unterbrach sich selbst, als ihm wieder alles einfiel. Er war in einem Märchen gewesen beziehungsweise in einem Raum, der ihm Glauben gemacht hatte, sich in einem zu befinden. Denn das war der zweite Raum des…des Examens. Bei dieser Feststellung bekam Mura große Augen und richtete sich, alarmiert wie er war, ruckartig auf. Ein wenig zu schnell für den geschundenen Rücken, der sich nun mit einem stechenden Schmerz zurückmeldete. Ach ja, der Greif…Wie in einem Puzzle deckte der Junge Stück für Stück die Ereignisse der letzten Stunden auf und konnte doch seine Erlebnisse kaum fassen. Er hatte eine Eishöhle durchquert und hatte mehr oder weniger dabei mitgeholfen, einem Monster das Handwerk zu legen. Gut, letzteres war eher ein Illusion gewesen, aber es hatte sich echt angefühlt. Was ihn aber am meisten zu denken gab, war der Gedanke, dass er es tatsächlich bis zum dritten Raum des Examens geschafft hatte: ein Ding der Unmöglichkeit.
Noch immer irrten seine Gedanken wild umher, als der Junge seinen Körper streckte und beugte in der Hoffnung, dass das den Schmerz ein wenig verscheuchen würde. Wenn er jetzt schon so weit gekommen war, wollte er nicht wegen simpler Rückenschmerzen das Handtuch werfen müssen. So führte der Junge eine Reihe von Trockenübungen durch, wie sie ihm immer von seinem Sensei angeraten worden waren. In der Zwischenzeit hatte er zumindest die Gelegenheit, seine Gedanken zu ordnen und sein weiteres Vorgehen zu planen. Bisher hatte er in jedem Raum andere Genin angetroffen. Folglich mussten doch in diesem...Dschungel noch irgendwelche anderen Anwärter herumirren. Er würde diese erst einmal suchen, um dann mit ihnen gemeinsam einen Ausgang zu finden.

Mühsam arbeitete sich Mura durch den tropischen Wald, als ihm zu gefühlten hundertsten Mal ein dichtes Blattwerk den Weg versperrte. Selten zuvor hatte er sich dringlicher eine Klingenwaffe gewünscht, denn die vergleichsweise kleineren Kunai waren für das Durchstoßen der Äste denkbar ungeeignet. So war er gezwungen, sich aufseufzend durch einen weiteren Busch zu schieben. Er wollte gar nicht wissen, wie er mittlerweile aussah. Obwohl er sich ständig alle Blätter und Zweige aus den Haaren rieb, fühlten sich seine Haare noch immer klebrig und verdreckt an. Von seiner eigentlich weißen Kleidung wollte er gar nicht erst sprechen: die Beine waren bis zu den Knien steif vor Dreck und das einem Jimbei ähnelnde Oberteil wies so viele Risse auf, dass das Ende des Examens auch das Ende des Kleidungsstücks bedeuten würde. Und dabei habe ich das gerade mal drei Monate in Gebrauch. Mutter wird schimpfen.
Der Junge war, kaum dass er den Busch durchquert hatte, so sehr mit seiner Bekleidung beschäftigt, dass er den ohnehin gut getarnten Ingvi gar nicht erst bemerkte. Ein gefundenes Fressen für den Löwen...
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Baum, auf dem Ingvi lag, war wohl nicht unbedingt das Reiseziel in diesem Urwald. Vielleicht war er ja nicht der einzige gewesen, der sich entschieden hatte, lieber auf der Lauer zu liegen, bis er einen potenziellen Verbündeten oder einen schwachen Gegner erblickte, anstatt als Zielscheibe durch die Wälder zu wandern. Das hier war immerhin das Chuuninexamen, jeder Anwesende hier sollte zumindest ein Minimum an Chuuninqualitäten besitzen, was natürlich auch ein gewisses Maß an Kampffähigkeiten bedeutete, da sollte man nicht unbedingt allein und offen sichtbar herumlaufen. Diesen Annahmen nach machte es wohl die Ikari am klügsten, immerhin war sie als einzige hier nicht allein unterwegs, sondern hatte sich ihre eigene kleine Eskorte geschaffen, doch das konnte Ingvi natürlich nicht sehen. Auch gehört hatte er nichts von alledem, obwohl sein Hörnerv angespannt war wie nie zuvor, so sehr, dass es vielleicht bald unwichtig war, ob seine Mutter sprechen konnte oder nicht, da er sie eh nicht mehr hören würde; zum Zerreißen. Die Tiergeräusche, die durch die Luft schwirrten – ob diese nun von echten Tieren erklangen oder nur simuliert wurden, er konnte nicht anders, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen –, machten es ihm nicht einfacher, im Gegenteil, sie machten ihn nervös, was vielleicht auch ihr Zweck war, man wusste es nicht. Hier herumzuliegen und einfach zu observieren war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, denn nun, da er nicht wirklich etwas anderes zu tun hatte, als sich Gedanken zu machen über alles, das passieren konnte. Er hatte schon zwei Genin kennen gelernt, von denen er wusste, dass sie bereits an Chuuninexamen teilgenommen hatten, Ashizama und Seishin. Was der Dotonnutzer so konnte, das wusste er nicht, doch die Fähigkeiten des Hiniko kannte er zur Genüge um zu hoffen, ihm hier nicht über den Weg zu laufen. Apropos Ashizama... auf seiner ersten Mission hatte er ihn bereits getroffen, mit ihm einen Chuunin und außerdem eine ziemlich hübsche, erfahrene Genin mit schlohweißem Haar, an die er sich als Genjutsuka erinnerte. Genjutsu, seine größte Schwachstelle... und sie würde sicherlich auch auf diesem Examen sein, also musste er sich bei einem Treffen entweder ihr anschließen oder sie so schnell wie möglich ausschalten. Einige Sekunden dachte er über ihren Namen nach, doch er wollte ihm nicht einfallen, weswegen er sich entschied, seine Notizen zu Rate zu ziehen; hier geschah zurzeit doch eh nichts. Und so kam es, dass, während Mura nichts ahnend unter dem großen Baum aufkreuzte, der Rutako nach seiner Jacke griff, der Innentasche, die sich stets so fähig verbarg, diese erwischte, seine Hand jedoch nicht hinein drang, nein, stattdessen eröffnete sich dem kleinen Büchlein so ein Weg, der für gewöhnlich hinauf gerichtet und eng gehalten war, und es ließ sich von der Schwerkraft erfassen und fiel hinunter, hinab auf den armen Kumonin, der schon den Wassertropfen hatte erleiden müssen. Der Schopf mit den blonden, verdreckten Haaren war allerdings nur ein Zwischenstopp, der Weg führte noch weiter hinab und so kam es, dass der größte Schatz Ingvis den schlammigen Boden kennen zu lernen hatte.

Mit einer Miene und einem Blick, kalt und starr wie das Eis der ersten Ebene, aber mit einer Stimme, die auf ein fröhliches Lächeln oder gar ein paar nette Worte schließen lassen würde, begrüßte der Rutako den Kumonin: „Mura-san, wie schön, dich hier erneut zu treffen. Ich habe mir schon gedacht, dass du nicht einfach aus der Gruppe gefiltert wirst.“ Seine Reaktion auf das fallende Buch war panisch und unbedacht gewesen, er hatte sich von seinem Ast auf die Füße fallen lassen, um es aufzuheben, weshalb seine schöne Hose jetzt voller Matschspritzer war und am unteren Ende sogar völlig davon bedeckt, aber immerhin hatte er das Buch zurück, das so wichtig für ihn war. Es war ganz schön schmutzig und ein gewisser Ekel war in seiner sonst so kargen Mimik zu erkennen gewesen, als Ingvi den gröbsten Schlamm abgewischt hatte, doch das Glück hatte sich doch entschieden, nicht ganz so gegen ihn zu sein, weshalb nur der Einband leicht beschädigt und der Inhalt vollkommen intakt war. Außerdem hatte er gerade rechtzeitig den Jungen bemerkt, neben dem er gelandet war, und auf den zweiten Blick in sein Gesicht erinnerte er sich an die Begegnung, die er mit ihm bereits hatte erleben dürfen. Einiges war seither geschehen, die Haare des Jungen waren dreckig geworden und seine Kleidung hatte es noch schlimmer erwischt, aber er hatte ihn wiedererkannt, und das war ihr beider Glück. Das hinterhältige Grinsen behielt der Schwarzhaarige schön innerlich, dieser naive Kumonin war sicherlich auf der Suche nach einem Kameraden, so wie er selbst, und entsprechend dürfte es leicht sein, ihn zur eigenen Begleitung zu machen auf diesem Tanz der potenziellen Beförderungen. Und um sich das Vertrauen des Gegenübers noch etwas fester zu sichern... „Ach, übrigens, ich habe vorhin Kayros getroffen, und er hat mir etwas gegeben... er konnte leider nicht mit auf diese Ebene. Er hat ausdrücklich gesagt, ich soll es einem blonden Kumonin geben, und ich wusste sofort... er kann nur Mura meinen. Hier...“, endete er, während er die Schriftrolle aus seinem Gürtel pfrimelte. Vielleicht sollte er diesen nicht immer beim letzten Loch verschließen, andererseits war ihm dieses Ding auch so noch etwas zu groß... es war schon gut so, wie es war, und wenige Momente später konnte er seinem Gegenüber auch das Vermächtnis des Zurückgebliebenen überreichen. Danach drehte er den Kopf in die Richtung, in der er zuvor den Monolithen gesehen hatte, von hier aus waren zu viele Bäume im Weg, um ihn zu erblicken, doch Ingvi erinnerte sich, wo er gestanden hatte. „In dieser Richtung ist ein markanter Wegpunkt... es ist wahrscheinlich, dass wir dort auf weitere Genin treffen können, Mura-san. Vielleicht sollten wir dort hingehen...
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Fukazawa Akio

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Es gibt drei Arten, wie sich Tiere vor ihren natürlichen Fressfeinden tarnen. Die eine lässt sich gut am Beispiel eines Dornkäfers beschreiben, der seinen Lebensraum so perfekt nachahmt, dass man ihn für einen Rosendorn halten könnte. Die zweite setzt auf Abschreckung und das Vortäuschen einer nicht vorhandenen, imaginären Größe, die man eigentlich gar nicht besitzt, wie es Wespenschwärmer tun. Die dritte setzt auf das Verschmelzen mit der Masse, was man beispielsweise bei Zebras beobachten kann, die durch ihr Streifenmuster im Galopp kaum als einzelne Individuen zu erkennen sind, sonder mit ihrer Herde verschmelzen. Im letzten Examen hatte Yukiko auf zweites gesetzt, da sie sich sicher war, dass man ihr ihre damalige Schwäche an der Stirn abgelesen und sie angegriffen hätte. Deswegen hatte sie sich als erste Amtshandlung erst einmal verwandelt, in ein Mädchen, das zumindest besser aussah und der man rein alterstechnisch auch eine Menge mehr zutrauen könnte, als einer kleinen Elfjährigen. Dieses Mal hatte sie ihre Vorgehensweise gewechselt und setzte darauf, dass jemand, der sie aus dem Hinterhalt attackieren würde, sicherlich nicht beim ersten Mal die echte Yukiko aus den ganzen Nebeldienern, die sie umgaben, herausfiltern könnte. Wenn ein solcher Angreifer erst einmal daneben geschossen hatte, war sie gewarnt und konnte unverzüglich Gegenschritte einläuten. Vielleicht würde das aber auch gar nicht nötig sein, denn als sie gerade den flachen Stein etwas genauer besah und feststellte, dass er wohl tatsächlich von Menschenhand bearbeitet worden war, platschte etwas irgendwo rechts von ihr mit einem durchaus vernehmbaren Geräusch auf den Boden, ihren Ohren zufolge in eine große Pfütze Matsch. Sie war sofort panikartig herumgeschnellt, alle Nebeldiener synchron mit ihr, aber da sie niemanden sehen konnte, entspannte sie sich den Bruchteil einer Sekunde wieder, ehe ihr Zweifel kamen. Was war das gewesen? Einer der Teilnehmer würde sicherlich nicht so ungeschickt sein und aus Versehen ausrutschen, da war es doch wahrscheinlicher, dass das ganze nur ein Ablenkungsmanöver darstellen sollte, oder? Allerdings hatte es sich angehört, als wäre es ein durchaus großer Gegenstand gewesen, den man da einfach mal geworfen hatte und solch eine Taktik wäre ja nur dann sinnvoll, wenn sich der Angreifer nun hinter ihr befinden würde… wenn er aber dort stand, dann hätte sie eigentlich sehen müssen, wie er das große Etwas durch die Luft schleuderte, wenigstens aus dem Augenwinkel, dafür war das Geräusch zu durchdringend gewesen. Was also war zu tun?
Ein Lächeln huschte über das sonst so ausdruckslose Gesicht, verschwand aber gleich wieder, ehe sie sich scheinbar vollkommen ungestört auf den mit Zeichen übersäten Stein setzte – die Nebeldiener gruppierten sich um den Rand herum und schlugen ihr gleich das rechte Bein über das linke. "Guten Tag, werter Mitgenin.", entfloh die monotone Stimme ihren Lippen, "Willst du das Versteckspiel nicht lieber aufgeben und dich mir zeigen?" So selbstsicher… war sie das wirklich oder spielte sie nur? Diese Frage ließ sich eigentlich nicht einmal klar mit Ja oder Nein beantworten, denn es handelte sich hierbei mehr um ein Experiment. Wenn sie selbst so schreckhaft auf einen einzigen Platscher reagierte, musste diese Person, die sie tatsächlich hinter einem der Bäume vermutete, beinahe einen Herzstillstand erleiden, wenn sie sich auf einmal bewusst wurde, dass ihr Versteck doch nicht ganz so geheim war, wie sie gedacht hatte. Man mochte sie schreckhaft nennen, aber eigentlich hatte sie sich selbst noch nie so eingestuft, vielleicht waren es also ihre etwas angespannten Nerven, die dafür Sorge getragen hatten. Aber sie konnte ja unmöglich die einzige sein, die hier etwas am Rad drehte… wobei es in ihrem Fall beinahe positiv zu bewerten war. Auch wenn sie es sich vielleicht nicht direkt so eingestanden hätte, aber Jun aus dem Examen zu befördern, hatte sie in eine Art Vorfreude versetzt, hatte ihr gezeigt, dass dieses Event endlich zu einem Höhepunkt kommen würde, denn bisher war es deutlich friedlicher verlaufen als das einzige, das sie mit ihm vergleichen konnte. Damals war es sofort zu erbitterten Kämpfen gekommen, Verrat und Gefahr hatten einander gejagt und heute… na ja. Fantasievoll sicherlich, aber letztes Mal war ihr das Adrenalin nur so durch die Adern geschossen, was dieses Mal noch nicht so extrem geschehen war – bis jetzt. Und es war ein nicht unbedingt schlechtes Gefühl, ließ den Körper leicht vibrieren, aber schien auch ihre Gedanken zu befeuern. Mal sehen, wer sich da versteckte – und wie er sich darstellte, wenn er herauskam. Im Grunde würde es an ihm liegen, ob er noch einige Zeit drinnen bleiben würde oder ob Yukiko ihn vielleicht schon sofort… hoffentlich kam er nicht aus Konoha oder aus einem anderen Land der Shirofraktion, denn bekanntermaßen war die Ikari nicht besonders liberal, was das betraf. Na los... komm schon. Oder bist du nervös? Macht dich dieses Verhalten nervös, hm?
 
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"Ikari-san?"
Wie sagte man so schön? Vom Regen in die Traufe, von der Bratfpanne ins Feuer oder von einem Schlammbad zu einem Genjutsuka, dessen Stimme er beinahe so sehr verinnerlicht hatte wie die seiner Freundin? Die ganze Zeit hatte er an diesem Baum gelehnt, ungefähr Tausend Mückenstiche erlitten und sich mental darauf vorbereitet, demnächst von Irgendetwas oder Irgendjemanden angefallen zu werden - und jetzt, wo es soweit war, hatte Teysaru nichts Besseres zu tun, als seinen Standpunkt mit einer Frage (die auch noch ziemlich doof war, natürlich war es Yukiko, er kannte sie doch) herauszuposaunen. Alternativ hätte er ja auch einen flotten Stepptanz hinlegen können und eine Leuchtreklame Marke Offensichtlich aufstellen können. Hätte denselben Effekt gehabt. Sicherlich dachte sich die junge Frau mit der unfassbar selbstbewussten Stimme die magische Teysaruformel schon seit sie den ersten Vokal ihres Namens aus seiner unverwechselbaren Stimme vernommen hatte: Teysaru plus Genjutsu ergibt einen Gegner weniger. Wobei es ja vermutlich noch unklar sein sollte, ob er nun in die Kategorie Feind gehörte, oder? Eigentlich sprach Einiges dagegen: Er war ein Sora-Nin. Er war ein alter Missionspartner des weißhaarigen Mädchens. Und zu allem Überfluss hatte er den Entschluss gefasst, sich mit ihrer besten Freundin zu vermählen, wenn möglich bis zu seinem Lebensende. Er war sozusagen ihr Schwager ... oder soetwas Ähnliches. Aber Moment mal, wenn Yukiko Toras beste Freundin war ...
Mit einem Mal entspannte sich die schreckhafte Starre Teysarus, in die er verfallen war, kaum, dass er den Namen des Mädchens gehört hatte, was er einst vor einem schrecklichen Eimer gerettet hatte. Wenn die Ikari auch nur annähernd soviel Zuneigung wie er zu dem lilahaarigen Mädchen besaß wie er, dann machte es sich ebenso wie er Sorgen um sie. Und das bedeutete, dass er ihr seine Sorgen mitteilen konnte! Vorausgesetzt, sie würde ihn nicht mit einem einzigen Streich auslöschen. Er hatte die Ikari recht ehrgeizig in Erinnerung. Und recht mächtig. Meh. Vorsichtig streckte der Schwarzhaarige also seinen Körper nach rechts, Zentimeter für Zentimeter aus seinem Versteck heraus, bis seine blauen Augen auf einmal bemerkten, dass Yukiko immernoch klein und zerbrechlich war, sich jedoch in der Zwischenzeit deutlich vermehrt hatte. Das überraschte ihn wenig, denn auch vorausschauend hatte er das Mädchen in Erinnerung. Sie war also so ziemlich alles, was er nicht war. Das Einzige, was ihn demnach davon abhielt, kreischend davonzurennen und zu beten, dass nichts passieren möge - oder war schon lange etwas passiert und er bemerkte es nur nicht? - war ihre Freundschaft zu Tora. Der winzige Hoffnungsschimmer, der es vielleicht schaffen könnte, dass er das katastrophale Examen überstand. Wenn sie wusste, was er wissen wollte, gab es jedoch auch noch die Möglichkeit der bitteren Enttäuschung. Nun, wenn er erfahren sollte, dass es seiner Freundin nicht gut ging, durfte sie ihn gerne exekutieren. Am Ende hatten sie immer beide etwas davon, oder? "Ikari-san!" Eine Drehung und Teysaru war im vollen Sichtfeld, mit einigen langen Schritten in die Richtung der weißen Armee sogar so nahe, dass der Größenunterschied der beiden deutlich wurde. Für einen Moment hatte vergessen, dass er oben ohne war, von oben bis unten verdreckt und ziemlich schutzlos, abgesehen von den Muskelbergen und dem locker in der Hand liegenden Bo. Natürlich konnte sie ihn direkt angreifen, doch noch gab es den Augenblick, in dem man sich nicht sicher sein konnte, wie stark das Gegenüber geworden war, nicht wahr? Er konnte sich nicht vorstellen, was Yukiko gerade dachte, wollte das auch eigentlich vermeiden, aber sicherlich schätzte sie ihn bereits seit dem Moment ein, indem sie ihn erkannt hatte. Sie war klug. Etwas, was er nicht war. Blieb nur zu hoffen, dass sie ihn nicht sofort abgestempelt hatte.
"Ich muss dir eine Frage stellen." Die Kieferknochen traten hervor, mahlten. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, vervollständigten eine Miene, die ernster nicht sein konnte. Und dennoch lag da etwas in seinem Blick, was man wohl nur unschwer übersehen konnte. "Hast du Tora gesehen? Ich muss wissen, ob es ihr gut geht. Sicher weißt du nicht, wo sie ist ... Ich ... Weißt du etwas über sie?" Während er sprach verformte sich seine starre Miene. Wurde sanfter. Driftete ab. Und war dann wieder so, wie es sich gehörte. Unsicher, tollpatschig - teysaruartig. Und dennoch voller Forderung. Sein ganzer Körper war angespannt, verzehrte sich nach der Antwort, wie auch immer sie lauten mochte. Es war natürlich auch möglich, dass sich direkt die Pforten der Hölle auftaten, um ihn auf ewig darin verschwinden zu lassen, aber manchmal musste man einfach auf den guten Willen seines Gegenübers vertrauen - oder auf seine Fähigkeiten. Das war nun einmal seine Taktik.
 

Kiyama Mura

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Mit vor lauter Vorsicht zitternden Händen strich sich der Kiyama über seine Kleidung, fühlte den weichen Stoff, der an so vielen Stellen aufgeraut und löchrig war, und ärgerte sich über sein elendes Aussehen. So sehr mit sich selbst beschäftigt und seinem Aussehen, nahm er die Welt um sich herum kaum wahr. So überlegte er gerade, ob er beim nächsten Mal nicht besser ein Ersatzhemd zur Prüfung mitnehmen sollte, als er vollkommen unerwartet angegriffen wurde. Ein fieser Schlag auf den Hinterkopf erwischte ihn, ließ ihn nach vorne taumeln und um sein Gleichgewicht ringen. Schon wäre es beinahe wieder zu einem erneuten Belastungstest für den ohnehin schon strapazierten Stoff gekommen, aber Mura konnte gerade so eben noch sein Gleichgewicht wiedergewinnen. Doch half ihm das überhaupt noch? Ich habe nicht aufgepasst...Zu einem weiteren Gedanken war er gar nicht mehr fähig, sondern erwartete nur noch den Angriff seines unbekannten Gegners. Verkrümmt verharrte er, bis sich auf die Unterlippe und kniff die Augen zusammen. Doch kein Feuerball, keine Explosion oder alles vernichtende Taijutsutechnik traf ihn. Sekunden, die dem Jungen wie Ewigkeiten erschienen, verstrichen, aber es kam nichts. So öffnete Mura zögernd seine Augenlieder, blinzelte und sah sich Rutako Ingvi gegenüber, der ihn kalt und emotionslos anstarrte. Ingvi? Aber warum? Hatte er...
Doch schon kurz darauf zeigte sich, dass der erste Eindruck täuschte. Mura hatte das undeutbare Gesicht des Rutakos missverstanden, denn anstelle einer Attacke folgte eine recht freundliche Begrüßung, die er prompt erwiderte: Ha..Hallo Ingvi. Du hast mich ganz schön überrascht, aber es ist schön, dass du so weit gekommen bist. Bei diesen Worten fand der junge Kumonin wieder zu seinem üblichen Pokerface zurück und lächelte den Jungen an. Dabei waren seine Gedanken alles andere als gefasst. Der hat mich jetzt aber auch erschreckt. Du liebe Güte...Und...Was wäre aber passiert, wenn er es mit einem echten Gegner zu tun gehabt hätte? Mura mochte es sich nicht ausmalen und rief sich stattdessen in Gedanken selbst wieder zur Ordnung. Aus diesem Grund atmete er erst noch einmal tief durch und strich sich über die schmerzende Stelle am Hinterkopf. In der Zwischenzeit hatte sich Ingvi zu einem Gegenstand hinuntergebeugt und befreite ihn vom Schmutz. Ist das ein Buch? Mura hatte wirklich einiges in diesem Examen mitmachen müssen, obwohl er im Großen und Ganzen unbeschadet geblieben war. Aber Ingvi schien nicht nur recht fit, er hatte sogar noch die Muße, ein Buch zu lesen. Der junge Kiyama war sprachlos. Wie hoch mussten seine Fähigkeiten sein und wie stark sein Selbstbewusstsein, dass er so gelassen in dem Examen auftrat?
Wie so oft in dieser Prüfung fühlte sich der Kumonin Fehl am Platz, schaute betreten zu Boden und fragte sich, ob er je dieses Niveau erreichen würde.
Wieder einmal war Mura ein wenig geistig abgedriftet, als Ingvi wieder das Wort an ihn richtete. Der Junge stellte das aber eher deswegen fest, dass sich die Lippen seines Gegenübers bewegten, den er nach wie vor erstaunt angegafft hatte.
Ka...Kayrossan hat es nicht geschafft? Zu beschreiben, wie der unsichere Junge diese Information aufnahm, war schon beinahe müßig. Kayros hat es nicht auf diese Ebene geschafft. Kayros, der neben der Kunoichi Yamamoto Ren wohl dem Status eines Freundes am Nächsten kam, war nicht mehr in diesem Examen. Der Hiragana war ein Vorbild für ihn. Sein Auftreten und seine Techniken hatte er immer bewundernd verfolgt und trotzdem hatte es nicht gereicht.
Dementsprechend lange dauerte es, bis er sich wieder fasste und die ersten Worte äußern konnte: Danke. Danke für deine Hilfe. Das ist nicht selbstverständlich gewesen. Mura lächelte den doch noch recht fremden Jungen an und nahm die Schriftrolle entgegen. Es reizte ihn doch sehr, das Siegel zu brechen, aber doch war sich Mura bewusst, dass nun nicht gerade Zeit und Ort gekommen waren, dem Geheimnis der Rolle auf den Grund zu gehen. Beinahe andächtig strich er noch einmal über das Pergament, ehe er es sorgsam in seiner Rückentasche verstaute. Danke, Kayros...

Mura war noch immer entsetzt und versuchte seine Gedanken zu ordnen, als die beiden Genin schon längst Ingvis Vorschlag entsprechend zu dem markanten Monolithen aufgebrochen waren. Stumm liefen sie nebeneinander her, während sie sich durch die Vegetation des Dschungels kämpften. Doch obwohl ihm so viele Sachen im Kopf herumspukten, lag es bei ihm, die Stille zu unterbrechen. Verzeih mir, aber wie ist das mit Kayros passiert? In der Tat war der Kiyama so mit der Tatsache beschäftigt, dass der Hiragana das Examen hatte verlassen müssen, dass ihm der Grund dafür entgangen war. Eine Wissenslücke, die er nun schließen wollte.
Er hat sich für die Gruppe geopfert. Mura schaute mit einem Seitenblick auf seinen Begleiter, wartete aber vergebens auf eine weitere Erklärung. Scheinbar wollte der Rutako nichts mehr zu dieser Sache sagen, sondern starrte mit seinem zu einer Maske erstarrtem Gesicht ununterbrochen geradeaus. Dann halt nicht...So blieb es Muras nicht gerader farblosen Fantasie überlassen, sich die Geschehnisse des letzten Raumes vorzustellen. Unweigerlich verbreiterte sich sein Lächeln. Sich für die Gruppe opfern? Typisch Kayros. Wieviele...Gerade wollte der Kumonin zu einem leichten Gespräch ansetzen, als er unversehens inmitten seiner Worte verharrte. Denn verdeckt von dichtem Buschwerk hatte er sieben Ninjas übersehen, die nun alle interessiert in seine Richtung blickten.
...äh...Hallo... Mura war doch wirklich ein Sprachgenie.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Es stellte sich heraus, dass Ingvis Partnerwahl wohl nicht unbedingt optimal gewesen war. Mura zeigte sich ängstlich, unaufmerksam und sein Kopf schien sich stets in den Wolken befinden, auf jeden Fall war es allerdings Glück, dass er nicht zu der Sorte Shinobi gehörte, die den Rutako gleich mit einem Kunai niedergestochen hätten; davon gab es mehr als genug. Hätte er es hier mit Seishin zu tun gehabt, so hätte das Ganze problematisch enden können. Und wenn jemand ihn selbst so überrascht hätte, hätte er wohl sofort sein Katana zu spüren bekommen... Gut, dass Mura nicht war wie er, sonst wäre es wesentlich schwieriger, ihn zum eigenen Vorteil zu nutzen. Aber auch so war es fraglich, ob er der Richtige für diese Aufgabe war, denn unaufmerksam, wie er war, würde er sicherlich andere auf sich aufmerksam machen; aber es war so einfach! Ingvi konnte doch niemanden einfach ziehen lassen, dessen Vertrauen sich so leicht gewinnen ließ! Außerdem hatte er so weit durchgehalten, er musste schon ein gewisses Maß an Fähigkeiten besitzen, und diese Fähigkeiten lagen nun in der Hand des Rutako, nutzbar wie auch immer sie gebraucht wurden... Hehe... Muralein, welch glückliche Fügung hat dich zu mir geführt... Es fiel ihm dieses Mal tatsächlich nicht leicht, das Grinsen nicht auf sein Gesicht wandern zu lassen, doch er schaffte es, es zu unterdrücken und seine Maske aufrecht zu erhalten. So gingen sie Seite an Seite und relativ stillschweigend durch den Urwald, unterhielten sich nur mit wenigen Worten über Kayros. Irgendwie wirkte diese ganze Szene jetzt so surreal... Besonders diese komischen Seifenblasen, die den fremden Shinobi umgeben hatten, als er die Karten wegpustete, die Rolle übergab und und und... Jetzt, wo er darüber nachdachte, ergab die ganze zweite Ebene herzlich wenig Sinn. Er führte sich alles dort Geschehene noch einmal vor Augen und erkannte: Es war einfach völlig unlogisch und sinnfrei. Jede einzelne Begebenheit dort ließ er sich noch einmal durch den Kopf gehen, was zur Folge hatte, dass er vorübergehend ebenso unaufmerksam war wie der Kumonin, der ihn begleitete, und entsprechend nicht rechtzeitig bemerkte, dass sie nicht allein waren. Gemeinsam traten die beiden aus dem Geäst, und erst dann sah er sie: Die sechs weißhaarigen Kunoichi und den muskelbepackten Shinobi, den er schon aus der unlogischen zweiten Ebene kannte. Teysaru, wenn er sich recht erinnerte. Die Mädchen sahen alle gleich aus, mit Sicherheit irgendeine Form von Bunshin, und außerdem erkannte Ingvi recht schnell, wen er da vor sich hatte; das lag wahrscheinlich daran, dass er sich schon zuvor überlegt hatte, welche seiner Bekannten hier sein könnten. Von den drei Möglichkeiten – dem sarkastischen Fuchsgesicht, dem loyalen Dotonnutzer und der hübschen Genjutsuka – war sie ihm nicht gerade die liebste, im Gegenteil. Und jetzt, wo er ihr gegenüber stand, konnte er sich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnern... Aber er wusste genug, um aus dieser Situation das Beste zu machen! Selbstsicher trat er an Mura vorbei auf die Lichtung, hob die leeren Hände um zu zeigen, dass er nicht kämpfen wollte, blickte zu der Sechsfachen und grüßte sie im Ton der freudigen Überraschung: „Es... es ist wundervoll, dich hier zu treffen!Wie auch immer du heißt...Erinnerst du dich an mich? Ich bin es, Rutako Ingvi. Wir haben mal eine Mission zusammen gemacht, ist aber schon eine ganze Weile her...Wie hieß sie noch gleich... Irgendwas mit einem Y... Du hast mich damals wirklich sehr inspiriert... du warst so beeindruckend! Nur deinetwegen habe ich mich so ausgiebig mit Genjutsu beschäftigt wie möglich... Du glaubst gar nicht, was ich für Fortschritte gemacht habe! Und jetzt... jetzt habe ich tatsächlich die Gelegenheit, dich zu unterstützen...“ Ja, er log. Er log wie gedruckt. Was sollte er auch anderes tun? Er brauchte Zeit, um sich an ihren Namen zu erinnern: Yurino? Yuriko? Yuri... Nein, auch das war es nicht. Innerlich angestrengt, zeigte er nach außen hin nicht mehr als das unendliche Glück, diese ehemalige Verbündete getroffen zu haben. Viel blieb ihm allerdings nicht mehr, weswegen er seine Augen schnell aus ihrem Blick bewegen musste, ehe sie ein Genjutsu auf ihn wirken konnte. Er ließ eines seiner Knie auf den Boden sinken, trotz des Schlammes, der diese schöne Hose zu ruinieren drohte, stützte seine rechte Hand auf das andere Knie und senkte den Kopf in etwas, das wie Ehrfurcht wirken sollte. Yuki... kiko... Yukiko! Yukiko-sama, wenn ich dir irgendwie helfen kann, dieses Examen zu überstehen... dann werde ich es tun!“ Im Brustton der Überzeugung sprach er diesen Satz, ehe er sich aufstellte, sein Knie aus dem Morast hob und zu dem Muskelprotz blickte, auf den er bisher nicht reagiert hatte: „Schön, dich wiederzusehen, Teysaru-kun. Wo hast du dein hübsches Kleid gelassen?[/FONT]
 

Fukazawa Akio

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Teysaru musste wirklich naiv sein, dass er sich nicht nur outete, sondern auch noch aus der schützenden Deckung des Baumes hervortrat und sich damit genau in ihr Blickfeld begab, angreifbar und sicherlich nicht gerade besonders taktisch klug vorgehend. Jedenfalls wusste Yukiko eine Menge über Teysarus Fähigkeiten, wenn auch nicht deren Ausprägung, weil sie mit ihm auf Mission gewesen war. Sie konnte nicht ahnen, dass er Bäume mit dem kleinen Finger herausrupfen konnte, aber sie wusste, dass er sich eher auf Taijutsu verstand und konnte sich noch daran erinnern, dass er dafür große Defizite bei fast allem anderen hatte. Außerdem war er ein recht umgänglicher Mensch, ein wenig tollpatschig, aber es ließ sich so weit aushalten. Vor allem aber stufte sie ihn als jemanden ein, der nicht unbedingt dazu neigte, seine Mitstreiter zu verraten oder einen Vorteil aus ihren Schwächen zu ziehen, was ja durchaus ein Charakterzug war, der ihn ihr als potenziellen temporären Verbündeten sympathisch machte. Allerdings hatte sie gerade damit angefangen, Menschen aus dem Examen zu kicken, da musste man sich natürlich auch die Frage stellen, ob sie so bald damit aufhören würde. Allerdings fragte der zu groß gewachsene Genin etwas, ehe sie sich noch dazu entschieden hatte, wie sie mit ihm umgehen sollte, was sie dazu brachte, sich erst einmal davon abzuhalten, hier und jetzt einen Konkurrenten weniger zu produzieren. Warum fragte Teysaru eigentlich ausgerechnet nach Tora? Obwohl die Ikari rein zufällig die beste Freundin dieser Dame war, hatte sie lustigerweise keine Ahnung, dass die beiden Soranin zusammen waren, sich liebten, wenn auch auf eine manchmal etwas abstruse Art und Weise, die ein wenig an Masochismus von seiner Seite erinnerte. Deswegen wunderte es sie entsprechend, dass Teysaru als allererstes nach der Kunoichi fragte, mit der er und Yukiko zusammen ein Bild gestohlen hatten, vollkommen aus jeglichem Kontext heraus. So wenig die Ikari allerdings auch von empathischen Gefühlen, Liebe und all diesem Kram verstand, man müsste schon ziemlich blöde sein, um nicht wenigstens misstrauisch zu werden, als der Junge sie mit so ernstem Gesicht danach fragte, als hänge sein Glück davon ab. Und Yukiko war nicht gerade dafür bekannt, dass sie besonders dumm war, im Gegenteil: Eigentlich war ihr Kopf schon immer ihre stärkste Waffe gewesen und dieser diktierte ihr in diesem Moment, dass sie eine bisher unbekannte Schwachstelle des Yotuishe gefunden hatte: Tora, mit der sie noch auf der letzten Ebene zusammen gewesen war und daher tatsächlich etwas über ihren Verbleib wusste. Sie hätte ihm also hier und jetzt die Angst nehmen können, ihr sei etwas passiert, aber dennoch kam kein Wort über ihre Lippen.
Noch nicht, da schon im nächsten Moment von einer anderen Seite der Lichtung zwei weitere Gestalten die Bühne erklommen, von denen die Ikari dankenswerterweise einen kannte, während der andere sich als Kumonin auswies - und damit als Feind. Es mochte gerade in letzter Zeit ja immer mehr Ninja geben, die eigentlich persönlich nichts gegen die Shirofraktion hatten, sondern nur ihre Pflicht taten, aber Yukiko gehörte nicht dazu. Natürlich tat sie generell immer, was ihr befohlen wurde, immerhin war sie ja auch ein Ninja und alles, aber in ihrem jungen Herzen nistete bereits die Folge von einer Gefangenschaft in Konoha: Sie konnte ihre Gegner meistens einfach schon aus diesem einen Grunde nicht ausstehen, dass sie von der anderen Seite der Macht kamen. Auch wenn sie vor allem etwas gegen Konohanin hatte, so war es nicht unbedingt viel besser, wenn man nun aus Kumo kam... vor allem nicht, wenn sie die Möglichkeit hatte, besagtem Jungen zu schaden. Ein wenig rachsüchtig mochte sie wirklich sein, aber das war eines der Laster, die sie im Laufe der Zeit entwickelt hatte. Ein zweites war Zickigkeit und die Tatsache, dass sie langsam das Gefühl entwickelte, auf ihrem Spezialgebiet auch wirklich gut zu sein und sich da nicht hineinreden zu lassen. Mura hatte also bereits verloren, als er die Lichtung betrat, einfach nur weil seine Eltern beschlossen hatten, ihren Sohn in diesem Teil der Welt zu bekommen. So ein Pech für den armen Blonden, aber da konnte man nichts machen. Die weißhaarige Armee kleiner Mädchen griff allerdings noch keine Maßnahme, sondern saß einfach weiter da, bis Ingvi - mit dem sie auf einer Mission einen Walfisch umquartiert hatte - die Zeit für gekommen hielt, sich ebenfalls aus dem Examen zu werfen. Es mochte zwar stimmen, dass Yukiko sich ein wenig was auf ihr Können einbildete, aber das war noch lange nicht mit einem übergroßen Ego gleichzusetzen, noch mit Dummheit. Wenn Ingvi also geglaubt hatte, dass seine Vorführung, die so dermaßen theatralisch war, dass sie sofort als falsch klassifiziert wurde (Zumal Ingvi und sie während der einen Mission nicht einmal viel geredet hatten und sie sich noch daran erinnern konnte, ihn für nicht besonders helle eingestuft zu haben), einen positiven Eindruck auf sie machen würde oder gar ihr Ego dazu verleiten könnte, ihm auf den Leim zu gehen, hatte er sich gehörig geschnitten. Dass er ihr also bis zum Hals in den Hintern kroch, löste bei ihr nur folgende Vermutung aus: Sie waren auf Mission gewesen, als er noch beinahe neu war und sie selbst immerhin eine ganze Meute Fischer eingeschläfert hatte, das bedeutete, dass er nicht nur wusste, dass sie nicht unbedingt schwach war, sondern auch, dass sie Genjutsus beherrschte. Nun versuchte er sich bei ihr einzuschleimen, was wahrscheinlich darauf hinwies, dass er keineswegs das getan hatte, was er behauptete, sondern einfach nur im Nachteil zu sein glaubte und sie auf seine Seite ziehen wollte, damit sie ihn nicht fertig machte. Sie selbst hatte ihr erstes Examen dadurch überstanden, dass sie sich immer an die starken Genin geklammert hatte und versucht hatte, sich bei diesen anzubiedern, weswegen sie sich ziemlich sicher war, dass das alles ein abgekartetes Spiel war.
Unglücklicherweise hatte sie sich nun aber vorgenommen, dass sie die Fehler des letzten Examens und vor allem ihre Passivität hinter sich lassen würde. Das bedeutete, dass sie aktiv gegen ihre Gegner vorgehen würde - und doch hatte sie durch das kurze Aufblitzen von Ärger durch ihren Geist ob der dreisten Schleimerei Ingvis eine Idee gefestigt, deren erste, zarte Knospen schon durch Teysaru entstanden waren. "Vielleicht weiß ich etwas über Tora und ihren Verbleib, Yotuishe-san...", meinte sie also in ihrer üblichen, leicht sonoren Tonlage, "Das ist sogar sehr wahrscheinlich. Aber die beiden da drüben stören mich... Mach sie weg und ich erzähle dir alles, was ich weiß." Hach, war sie nicht gemein? Wenn Tora Teysaru wirklich etwas bedeutete - und die Zeichen sahen sehr danach aus - dann würde er doch sicherlich alles tun, um an diese Informationen zu kommen, oder? Yukiko währenddessen schonte so auf praktische Weise ihre Kräfte und konnte sich gleich der Tauglichkeit des Yotuishe als Alliierten versichern... mal sehen, was er so drauf hatte. Sie jedenfalls war bereit, sofort zusammen mit ihren Nebeldienern auf einen gewissen Sicherheitsabstand zu gehen, wenn es denn nötig wäre. Taijutsu beherrschte sie zwar nicht, aber weglaufen hatte sie trainiert.
 
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Na, großartig.
Manchmal hatte Teysaru das Gefühl, dass die Welt einfach nicht wollte, dass einmal etwas in seinem Leben so funktionierte, wie es das normalerweise tat. Er war weiß Gott nicht hässlich, freundlich zu allem und ziemlich stark. Der heldenhafte Tetsuya-sama war sein Lehrmeister. Er durfte eine der hübschesten Mädchen der Sora-Fraktion seine Freundin nennen. Jeder Mensch, der auch nur annähernd logisch denken konnte, würde ihn für einen absoluten Glückspilz halten. Wäre da nicht seine unangenehme Angewohnheit, sich mit beinahe hellseherischer Kraft in ausweglose Situationen zu manövrieren. Immer, wenn er seinen Mut zusammen nahm und sich in eine Aktion stürzte, musste irgendetwas auftauchen und ihn wieder auf den Boden der Tatsachen befördern.
Wie auch jetzt.
Da stand er, ein Bild von einem Mann, in der Nähe eines Monolithen, der durchaus ansprechend aussah, und war drauf und dran sich mit einem weißhaarigen Mädchen über den Verbleib seiner Freundin auszutauschen, der im Moment wichtiger war als die Möglichkeit, dass besagtes weibliche Geschöpf dazu in der Lage war, ihn zu besiegen. Aber sie griff ihn nicht an. Sie leitete keinerlei Handlungen zu seiner Terminierung ein, das war ein großer Schritt, wenn man beachtete, mit wem er gerade sprach. Ikari Yukiko war ihm als ziemlich skrupellos in Erinnerung, doch vermutlich hatte sie einfach Mitleid mit seiner hoffnungslosen Situation. Oder sie schmiedete einen teuflischen Plan, Vermutlich Letzteres. Teysaru war kein besonders guter Menschenkenner, wirklich nicht, aber er wusste, dass er momentan ein verdammt glücklicher Bastard war, dass er sich nicht schon in Genjutsukrämpfen auf dem Boden wand. Demnach hatte sie noch etwas mit ihm vor. Aber vielleicht würde sie sich ja auch von ihrer zuckersüßen, lieben Seite zeigen, weil sie ihn insgeheim mochte? Tat sie das? Sie konnte ihm ja einfach so verraten, was mit Tora los war, rein theoretisch. Also, nein, das brachte ihn ja beinahe selbst zum Lachen. Dennoch war er angespannt, in Erwartung einer Antwort, doch alles, was er an menschlicher Stimme vernahm, waren zwei männliche Stimmen, von denen er eine sicher erkannte. Obwohl er deren Urheber erst vor wenigen Minuten kennen gelernt hatte, würde er ihn wohl nicht so schnell vergessen, immerhin hatten sie mehr oder weniger Seite an Seite gegen eine Schar an Kartenkriegern gekämpft. In einem Genjutsu zwar, aber immerhin. Doch wer war der Typ neben Ingvi? Ja, richtig, es war Rutako Ingvi, den er erkannte, und dem er einen reichlich verwirrten Blick zuwarf, als jener eine Art Monolog zu Ehren von Yukiko hielt. War das so gepriesene, inspirierende Wesen tatsächlich die, welche in mehrfacher Ausführung vor ihm stand? Er konnte es ja irgendwie nicht glauben und blickte deshalb für die Zeit von Ingvis Lobrede zwischen den beiden hin und her. Während der Rutako sein Herz öffnete und anschließend auch Teysaru eine Begrüßung zukommen ließ, die dieser mit einem Kratzen seines Hinterkopfes und einem Lächeln quittierte, tat das Weißhaar so emotionslos wie immer. Dennoch blieb da noch eine andere Person, ein Kumonin, wie zu erkennen war. Gegnerische Fraktion. Aber er hatte sie nicht angegriffen und sah auch sonst nicht unbedingt bedrohlich aus. Zudem war er zusammen mit dem Rutako gekommen, der ja, soweit der Genin das einschätzen konnte, ein Verbündeter sein musste, wenn er sowohl ihn als auch Yukiko kannte. Das war doch wundervoll. So konnten sie sich zusammenschließen, um das Rätsel dieser Ebene zu ergründen, welches möglicherweise in dem mysteriösem Stein verborgen lag. Und sicher fand sich ein bisschen Zeit, um so schnell wie es irgend ging der Ikari Informationen zu entlocken, ohne die er sicherlich nicht zu irgendwelchen Handlungen fähig war.
Oder auch nicht.
Kaum, dass sich Ingvis Lippen wieder verschlossen hatten und Teysaru ob der etwas merkwürdigen Schleimerei leicht das Gesicht verzogen hatte – er war ein zutiefst ehrlicher Mensch und so dick auftragen kannte er nur von denen, die ständig versuchten ihn für sich zu gewinnen und das NERVTE – machten drei Worte des kleinen Mädchens deutlich, dass es nicht so einfach sein würde. Mach sie weg? Fehlte eigentlich nur noch die wegwischende Handbewegung. Unter normalen Umständen hätte das den Schwarzhaarigen möglicherweise ziemlich wütend gemacht, aber leider hatte Yukiko strategisch klug gehandelt und impliziert, dass sie Informationen über Tora hatte. Ein mentales Hundehalsband legte sich um seinen Nacken, er spürte es, nahm es widerwillig auf, wehrte sich jedoch nicht dagegen. Wenn es zuvor noch eindeutig erschien, dass er sowohl Ingvi als auch Yukiko wohlwollend gegenüberstand, so hatte sich das Blatt nun gewendet. Es war nicht so, dass er irgendeinen Groll gegen den Rutako hegte. Er mochte alle Menschen. Aber er liebte nur einen. Und deshalb, genau deshalb verhärtete sich sein zunächst vollkommen entsetzter Blick. Natürlich hätte er widersprechen können. Aber das wären nur Worte gewesen. Nichtsnutzig. Yukiko war ein Sturkopf, Tora ganz ähnlich.
Und so seufzte er, aus tiefster Kehle, denn es tat ihm wirklich Leid, was er nun tun musste. Konnte er es überhaupt? Er hatte keine Ahnung, was dieser Blonde konnte, und von Ingvi hatte er noch nicht genug gesehen, um das beurteilen zu können. Nur letzterer wusste in etwa, wozu der Soranin körperlich im Stande war, deshalb war es wohl das Klügste, ihn zuerst auszuschalten. Er würde ihm einen fairen Kampf bieten, denn das hatte er verdient. Vor allem tat es ihm bei Ingvi eher Leid, ihn verletzen zu müssen, und Schuldgefühle konnte er sich nicht leisten. Er musste dringend herausfinden, was mit Tora war, und selbst wenn das weißhaarige Mädchen ihn aufs Kreuz legte, war sie momentan seine einzige Chance!
Ingvi-kun. Bitte nimm mir das nicht übel...Ich...Ich möchte dir nicht wehtun!
Nur leider war das eher weniger zu vermeiden, wenn man stark genug war, um einen lieferwagengroßen Stein zu zerschnippsen, und so hoffte er einfach, dass Ingvi irgendeine Möglichkeit finden würde sich zu verteidigen, als sich seine Beine vom Boden abstießen und er ähnlich einer Dampfwalze auf den Rutako zurannte, vom sanften Riesen zum Terminator mutiert. Sein Bo schwang durch die Luft, bereit, wo auch immer einzuschlagen.
Wahnsinn, wie leicht man doch zu manipulieren war, wenn man an den Eiern gepackt war ... Dabei hatte er sich immer für relativ willenstark gehalten...
 

Kiyama Mura

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Mura war ein Trottel, ein Träumer und ein Nichtsnutz. Wenn ein Mensch in diesem Turm nicht zum Chuunin geeignet war, dann war er es. Er verpennte manchmal die wichtigsten Informationen und Geschehnisse um sich herum, was er meistens mit einem Lächeln und einen "wissenden" Nicken gegenüber anderen zu überspielen versuchte. Doch dieses Mal war dem nicht so. Denn der junge Kiyama schloss sich nur zögerlich und vorsichtig Ingvi an, der voller Elan zu den beiden fremden Genin aufschloss. Aus irgendeinem Grund- Mura konnte es selbst nicht so genau sagen, wieso es so war- war er alarmiert. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass er der einzige Angehörige der Shirofraktion war und von allen Anwesenden ungegrüßt missachtet wurde. Ebenso ausschlaggebend konnte es aber auch sein, dass die zahlreichen Doppelgänger der Kunoichi aus Iwagakure dieses Gefühl der Einsamkeit noch verstärkten.
Was auch immer die Gründe gewesen sein mochten: Mura blieb wenige Meter hinter dem Rutako stehen und wusste mit sich nichts anzufangen. So wartete er lieber angespannt ab, obwohl er immerhin dadurch beruhigt wurde, dass Ingvi die beiden zumindest zu kennen schien. Mit ein bisschen Glück würde er ja ein gutes Wort für ihn einlegen, so dass sie als Gruppe zusammen die Geheimnisse dieses Raumes erkunden konnten. Trotzdem musterte er ausgiebig seine beiden Gegenüber, während sein Wegbegleiter die unbekannten Ninja ausgiebig begrüßte. Da war ein großer, kräftig gebauter Junge, der mit einem offenen und herzlichen Miene die Begrüßung erwidert hatte und sich scheinbar über die Anwesenheit des Rutakos freute. Durch seine Gestalt, weniger durch sein Auftreten, das ein wenig verkrampft und unsicher wirkte, erschien er als Beschützer der zweiten im Bunde, genauer gesagt den sechs anderen im Bunde. Denn das bestimmt um zwei Köpfe kleinere, zerbrechlich wirkende Mädchen hatte ihr Genjutsu nach wie vor nicht aufgelöst. Und dabei legte sich doch Ingvi furchtbar ins Zeug, um dem Mädchen durch eine ehrerbietige Haltung zu gefallen. Mura, dessen Blick mittlerweile wieder zu dem knienden Sorannin hinübergewandert war, hatte eine geradezu demütige Pose an den Tag gelegt und plapperte entgegen allem, was der Kiyama bis jetzt in Zusammenhang mit diesem erlebt hatte, wild auf das Mädchen ein. Diese Reaktion des sonst so ruhigen und distanzierten Jungen machte Mura nervös und ließ ihn ein zweites Mal auf die Kunoichi und ihre Doppelgänger blicken. Was für Fertigkeiten mochten sich wohl hinter der schwächlichen Fassade des Mädchen verbergen? Bei dieser Überlegung kam den Jungen ein Geistesblitz, dessen spätes Aufleuchten doch nur mal wieder zeigte, wie unerfahren er doch war. Ein Mädchen ihrer Statur hatte natürlich grandiose Fähigkeiten, sonst wäre sie zum einen wohl kaum in diesem Wettbewerb und hätte zum anderen nicht so äußerlich unbeschadet diese Ebene erreicht. Vermutlich hatte ihm genau das sein Instinkt sagen wollen, als er ihm mit einem mulmigen Gefühl ein wenig abseits der Gruppe zum Halten hatte kommen lassen. Wenn man dann noch bedachte, mit welcher Selbstverständlichkeit und welch hohem Niveau sie Bunshin erzeugt hatte, rundete das das Bild nur ab. Es blieb nur die Frage...
Mach sie weg
Äh...was? Abgesehen davon, dass das Belauschen eines fremden Gespräches unhöflich war, hatte der Redeschwall des Rutakos den Kiyama nur am Rande zuhören lassen. Doch was er da jetzt hörte, ließ ihn zu dem Mädchen beziehungsweise dem Doppelgänger schauen, der ihnen am nächsten stand. Es verstrichen endlose Augenblicke, in denen Muras Gehirnzellen die unerwartete Information empfingen, verarbeiteten und reagierten. Doch der junge Kiyama stand mit seiner Verblüffung nicht allein, denn Teysarus Gesicht verriet in gleicher Weise Erstaunen, welches nun aber einen unheilvollen Entschluss verriet. Aus diesem Grund waren Ingvis Worte gar nicht mehr nötig, um Mura von der Brenzligkeit der Situation zu überzeugen. Dementsprechend schnell reagierte er auch für seine Verhältnisse, als Teysaru zu einem Angriff mit seinem Bo ansetzte. Während nämlich der Yotuishe noch auf seinen eigenen Verbündeten zustürmte, hatte Mura bereits die letzten Fingerzeichen für ein Furasshu geformt. Hoffentlich schaut Ingvi jetzt nicht in meine Richtung...Bei diesem Gedanken schloss Mura seine Augen. Schließlich war doch nichts so dämlich, wie sich durch sein eigenes Jutsu zu blenden, oder?
 
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Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Mura, Teysaru und Yukiko bildeten zusammen die Eckpunkte eines tollen Dreiecks. Ein sehr spitzes Dreieck, in dessen Mitte sich Ingvi positioniert hatte. Es sah aus, als hätte er sich mitten in die Gefahrenzone begeben, immerhin war er nun das einfachste Ziel für jeden Anwesenden, doch tatsächlich führte sein Plan ihn hier an die sicherste und machtvollste Position. Er zeigte somit einerseits, das er nicht kämpfen wollte, was mit etwas Glück zu einer friedlichen Lösung führen würde – sehr unwahrscheinlich, aber wohl das Beste –, außerdem war er hier der einzige, der jeden der Anwesenden kannte; zwei von ihnen mochten ihn und würden ihm nicht in den Rücken fallen, Yukiko war körperlich sicher ziemlich schwächlich, er würde also nur Augenkontakt und ihr Flötenspiel vermeiden müssen, um sicher zu sein vor ihr. Keine Gefahr für ihn also. Die gefährdetste Person in dieser Konstellation war auf den ersten Blick zwar Ingvi, wusste man allerdings genauer Bescheid, fiel dieser Titel eindeutig auf den Kumonin, Mura, zurück. Sicherheitshalber hatte der Soranin auch noch darauf aufmerksam gemacht, dass er Teysaru kannte, damit die Ikari nicht auf die dumme Idee kam, sie gegeneinander aufzuhetzen. Es war wahrscheinlich, dass jeder hier Anwesende sein lächerliches Spiel durchschauen würde, doch dafür war es ja auch da gewesen. Die Verehrung war natürlich absolut übertrieben gewesen, doch es gab keinen anderen Weg, um seine Affinität für Genjutsu auszustellen; selbst der skeptischste Mensch konnte unmöglich ausschließen, dass dieser Teil seiner Aussage stimmte, außer er könnte in den Kopf des Rutako sehen – man bräuchte Wissen, das keiner hatte. Es gab verschiedene Möglichkeiten; man konnte es als zu dick aufgetragene Lüge sehen, oder vielleicht hatte er es auch mit Absicht so übertrieben dargestellt, um die Wahrheit, dass er gut in Genjutsu war, doch als Lüge darzustellen. Gerade die Ikari, die ihm ja demonstriert hatte, wie mächtig diese Jutsusorte sein konnte, würde wissen, dass Vorbereitungen gegen solche Jutsu für ihn Vorrang haben sollten. Diese ganze Schau sollte sie in Hinblick auf seine Fähigkeiten verunsichern und sie dazu verleiten, ihn als einen Verbündeten zu nehmen, dem sie nicht wirklich traute und den zu opfern sie bereit war. Wenn er dafür Mura würde opfern müssen... gut, dann wäre das eben so.
Es kam nun allerdings etwas anders als geplant, tatsächlich versuchte sie, ihn aus dem Weg zu schaffen, und das nicht selbst, nein, sie wollte Teysaru auf ihn hetzen. „So ein dummes Mädchen...“, murmelte Ingvi unhörbar, während er sein Grinsen erfolglos im Zaume zu halten versuchte. „Ich hätte sie klüger eingeschätzt.“ Sie saß da in sechsfacher Ausführung, ein Angriff seinerseits auf sie wäre also mit ziemlicher Sicherheit daneben gegangen. Wenn er sich schon so als Verbündeter aufspielte, wäre ein Test seiner Treue wesentlich klüger gewesen; hätte sie es verlangt, so hätte er Mura sofort aus dem Verkehr gezogen. Dass er Teysaru kannte, hatte er ja extra schon angedeutet, er würde sich niemals gegen Ingvi stellen, nachdem sie Seite an Seite gekämpft hatten. Außerdem schien er gar nicht der Typ dafür zu sein, einfach andere zu attackieren... Und genau an dieser Stelle ging der perfekte Plan Ingvis in die Brüche. Seine ultimative Position wurde zu einem fehlerhaften Standpunkt, und das nur, weil diese eine Person sich außerhalb der Erwartungen bewegte. Es gab nur eine Erklärung für dieses Verhalten... Erpressung! Was sie gesagt hatte, hatte sich auch so angehört, der Hüne interessierte sich offenbar für Informationen über eine bestimmte Person, deren Name... natürlich mitten durch den Filter Ingvis gerattert war. Verdammt! Baka! Baka! Baka! Einen gewissen Sicherheitsabstand hatte Ingvi natürlich gehalten, doch da er davon ausgegangen war, keinesfalls angegriffen zu werden, war dieser eindeutig nicht groß genug. Dennoch wich das Grinsen, dass sämtliche Hindernisse überwunden hatte, um endlich auf Ingvis Gesicht zu erscheinen, nicht wieder. Sofort bemerkte er, dass er mit der Geschwindigkeit Teysarus nicht würde mithalten können, und die Kraft, die aus jeder Pore seines Körpers zu strömen schien, sah man ihm natürlich an. Nun war der Rutako selbst alles andere als schwach, doch wie sollte er mit so einem Muskelberg mithalten können? Nun ja, wenn er schon nicht ausweichen und es sich auch nicht leisten konnte, den Schlag einzustecken, gab es doch nur eine Möglichkeit! Mit einem flinken Zug der linken Hand zog er sein Katana aus dem Saya, legte die rechte an die stumpfe Seite der Klinge und, ohne das Jutsu zu bemerken, das Mura einsetzte, machte sich bereit, den Angriff des Bo abzublocken, so gut es eben ging. Er konnte nur hoffen, dass das Schwert seines toten Vaters dabei nicht in die Brüche ging, doch dank der selbst in diesem Turm vorkommenden Naturgesetze dürfte es keine Unmöglichkeit sein, dies zu verhindern. Sich Teysaru, der so schnell auf ihn zustürmte, dass jedes Ausweichmanöver viel zu riskant gewesen wäre, entgegen lehnend, stieß Ingvi das Schwert hervor, stieß es gegen den auf ihn darnieder sausenden Bo und ließ gleichzeitig den Druck ab, lehnte sich nach hinten und zog das am Bo liegende Schwert mit sich. Wie wenn man ein Ei auffing und die Hand sinken ließ, sobald es darin lag, damit die Schale nicht zerbrach. Nun waren es die Kräfte der beiden Kämpfer, die gegeneinander drückten, und sofort merkte Ingvi, dass seine Einschätzung richtig gewesen war. Der Druck des Hünen war einfach zu groß, die Beine des Rutako knickten ein und er sank auf die Knie, nicht nachlassend. Es war sinnlos. Er würde diesen Kampf verlieren. Es war ihm klar, und doch grinste er noch immer. „M-mach dir keine Vorwürfe, Teysaru-kun...“, brachte er unter größter Anstrengung hervor, drückte den Bo mit dem Katana von seinem Kopf weg und ließ dieses los. „Ich hätte für Yukiko-sama das gleiche getan... aber ich bin wohl nicht stark genug, um ihr zu helfen. Du hast es verdient, mich hier niederzustrecken.“ Damit ließ er seine Hände auf die Knie sinken und senkte den Kopf, gab seinem Gegenüber somit keinen Widerstand mehr. „Du kannst mich jetzt aus dem Examen werfen... ich bin sicher, das wird das Mädchen, von dem Yukiko-sama sprach, stolz auf dich machen... Aber versprich mir eins!“ Der Kopf Ingvis schnellte ein letztes Mal nach oben und er starrte tief in die Augen seines Gegenübers. „Wenn du mir schon die Chancen dazu nimmst, dann werd gefälligst Chuunin... oder verhilf wenigstens Yukiko-sama dazu!“ Damit schlossen sich die Augen, ein bitterer Ausdruck trat auf das Gesicht des Rutakos. Er war sich so sicher gewesen, Chuunin zu werden... und verdammt, wäre Teysaru nicht so stark gewesen, dann würde er sich diesen Traum erfüllen. Aber wenn er schon verlieren musste, würde er sein Schauspiel wenigstens bis zum Schluss durchziehen. Bitterkeit war auf seinem Gesicht zu sehen, da, doch von Angst zeigte der Soranin keine Spur, während er auf den finalen Schlag wartete.
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Fukazawa Akio

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Ja, Yukiko war eine manipulative, miese, gemeine und egoistische Kunoichi, die diesen Beruf ein wenig anders verstand als viele andere Mädchen und Jungen ihres Alters. Es ging für sie nun einmal nicht darum, besonders viele Gegner umnieten zu können, Bäume zu entwurzeln oder ganze Landstriche nieder zu brennen, es ging darum, das, was man hatte, so für sich auszunutzen, dass man effizient dabei war. Die Ikari war eigentlich nicht nur körperlich ein wenig arg mau, sie hatte noch nie die nötige Kraft besessen, um wirklich Schaden bei ihren Gegnern anzurichten. Sie musste sie erst einmal in einer Illusion gefangen nehmen, um ihnen schließlich einen Kunai irgendwo hin zu rammen, eine nicht besonders grazile, aber sehr effiziente Art und Weise, einen Gegner aus dem Spiel zu nehmen. Sie musste deswegen jeden Weg nutzen, der sich ihr bot und auch schon im letzten Examen hatte dieser darin bestanden, sich einfach die Kräfte anderer Genin zu leihen, die zwar deutlich stärker, aber eben einfach zu kontrollieren waren. Damals hatte sie einfach Explosionstags auf die Rücken der Damen und Herren geklebt, die sie nicht angreifen sollten, weil sie sonst in Einzelteilen das Examen beenden würden, dieses Mal hatte sie eben das nächst beste benutzt: Erpressung.
Ingvi hatte es genau richtig bemerkt, Yukiko wusste ganz genau, dass Teysaru eher nicht der Typ war, der sich von ihr zum Kämpfen überreden ließ. Sie hätte es auch gar nicht erst versucht, wenn der Junge nicht so übertrieben agitiert nach ihrer besten Freundin gefragt hätte. Er hatte so überdeutlich den Anschein gemacht, dass sie ihm etwas bedeutete, dass selbst der wenig empathische Klotz namens Yukiko angefangen hatte, darüber nachzudenken, ob das wirklich nur Freundschaft sein konnte... mal ehrlich, das war es sicherlich nicht. Er hatte die beiden doch erlebt, die konnten nicht befreundet sein, unmöglich. Dafür war zu viel Spannung in der Luft gewesen, man hatte fast das Gefühl gehabt, dass er Angst vor ihr hatte. Nein, aus so etwas wurde bestimmt keine Freundschaft, daraus wurde höchstens... Hm. Sie war sich nicht sicher, wie Tora das sah, aber eigentlich waren die beiden Mädchen ziemlich gut befreundet. Das bedeutete, dass sie ihr doch eigentlich hätte sagen können, sollte sie rein zufällig mit jemandem zusammen sein, den sie kannte, oder? Wobei die beiden Mädchen sicherlich ein etwas anderes Verhältnis zueinander hatten, als das sonst bei besten Freunden der Fall war, wenn man sie einmal zusammen lachen sehen würde, dann sicherlich nur, weil sie jemand anderen verspotteten. Vielleicht war es Tora peinlich, dass sie eine deutlich menschliche Seite hatte - oder der Junge war einfach bis über beide Ohren verliebt. So oder so, sie war sich sicher, dass sie die Karte "Tora" noch weiterhin ausspielen konnte und damit einen Verbündeten gewann, der, wie sie von ihrem Zuschauerposten aus bemerkte, offenbar nicht schlecht war. Sicher, sein Angriff war geradezu langweilig, aber offenbar steckte einiges an Kraft dahinter. Die Ikari hatte inzwischen die Köpfe aller sechs Ausgaben zum Kampfgeschehen gedreht und beobachtete genau, was dort passierte. Es fehlte eigentlich nur noch die Tüte Popcorn, aus der sie sich bedienen konnte, aber leider fehlte ihr für so einen Spaß schlichtweg der richtige Humor.
Stattdessen sah sie jeder der Bewegungen des großen Jungen zu, stellte fest, dass er wohl etwas langsamer als sie war - gut für sie, sollte er sich gegen sie wenden - und scheinbar relativ stark war. Das hatte sie schon bei ihrer Mission bemerkt, aber offenbar hatte er sich in dieser Hinsicht verbessert. An sich gefielen ihr Taijutsukas ja nicht besonders, aber wenn sie es schon im letzten Examen nicht geschafft hatte, sich mit Daisuke zu verbünden, dann eben mit einem vielleicht ähnlich hochwertigen Ersatz? Plötzlich jedoch, ehe sie den finalen Schlag, der Ingvi aus dem Examen werfen würde, mit einiger Genugtuung verfolgen konnte, blitzte es auf einmal neben den beiden und sie wandte reflexartig den Kopf ab, wobei sie leider vergaß, auch ihre Nebeldiener mitziehen zu lassen, sodass diese unbewegt ins Licht starrten. Die braunen Augen öffneten sich krampfhaft wieder, als ihr bewusst wurde, dass sie sich damit angreifbar machte und die sechs Genjutsukas sprangen auf, drehten sich alle zum Geschehen um und fixierten den Kumonin. Er musste es gewesen sein, denn die beiden anderen waren schließlich beschäftigt... hatte er sie damit angegriffen? Hm... selbst wenn. Das musste Teysaru noch erledigen, dann durfte es weiter gehen, aber selbst wenn der blonde Genin Teysaru besiegte, so war sie in der deutlich besseren Position und würde ihn eben fertig machen - denn mit einem Shironin, den sie nicht kannte, würde sie sich nicht verbünden.
 
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Ich möchte ihm nicht weh tun.
Als wäre dieser Satz ein Mantra für eine extrem hektische Meditation, fuhren die Worte in seinem Kopf Achterbahn. Immer und immer wieder. Wie ein beschädigter Plattenspieler. Aber es half nichts. In allen anderen Situationen war Teysaru stolz darauf, dass er ein Mann des Herzens war, nicht des Geistes, aber offenbar konnte sich auch dieser Charakterzug gegen einen selbst wenden. Mit einem Mal verstand der Soranin, was seine Freundin immer gemeint hatte, wenn sie sagte, dass er lernen musste, zwischen Arbeit und Privatem zu trennen. Als er auf seiner letzten Mission verletzt worden war, hatte Tora die Nerven verloren und wäre beinahe um's Leben gekommen, wegen genau dieser Sache, die ihn nun dazu trieb, seine Prinzipien mit Füßen zu treten. Für eine Information, die nicht einmal gewiss war! Er wurde mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit einfach nur benutzt. Aber das war okay. Mit ihm konnte man das ja machen. Es änderte nichts daran, dass sein Gesicht eine starre Maske war, jeder seiner Muskeln sich zum Zerbersten gespannt über den weichen Urwaldboden bewegte, direkt auf eine Person zu, die vor Kurzem noch in seiner Sympathie ganz oben gestanden hatte. So leer wie sein Blick war auch sein Kopf, denn wenn er darüber nachgedacht hätte, was er tat, wäre es ihm unmöglich gewesen, einen Schritt zu tun. Für einen Moment, nur einen kurzen Moment - länger würde es nicht dauern, er gab sich Mühe, dass es schnell vorbei sein würde - war er nicht mehr Teysaru, sondern eine Maschine. Ein grausamer, gefühlloser Roboter, dessen Fernbedienung in den Händen eines intriganten weißhaarigen Mädchens lag. Die Schritte flogen dahin, doch als der Bo auf den Körper des Rutako getroffen wäre, flutete stattdessen ein gleißendes Licht die Umgebung und nahm dem zerstörerischen Hieb soviel an Kraft, dass es Ingvi nicht mitsamt Schwert gegen den nächsten Baum beförderte. Seine Wucht wurde abgebremst, während sich schwarze und weiße Blüten ein blühendes Blinkspiel in seinem Sichtfeld lieferten, ihn blendeten und dafür sorgten, dass tausende Lichter vor seinen Augen tanzten. Was war passiert?! Wer hatte ... Moment, was war das für ein dumpfes Geräusch gewesen? Die Tierlaute des Urwaldes schienen zu verblassen, während er sich blinzelnd bemühte, wieder etwas zu sehen, als er einen kurzen, schemenhaften Blick auf Ingvi erhaschen konnte, der auf den Knien lag. Die ganze Welt hielt für einen Moment still, die Gruppe an Shinobi hörte den Worten des Rutako zu, den er niedergestreckt hatte. Er sagte ihm, er solle sich keine Vorwürfe machen? Und Chuunin werden? Teysaru war nicht hier, um Chuunin zu werden. Er hatte dieses Examen nur angetreten, weil er jemanden beschützen wollte. Und um das zu erreichen, hatte er sich durch Gefahren gekämpft, Feinde gemacht und musste nun einen Kameraden aus dem Rennen schicken. Er war sicher weiter gekommen als so manche, dabei bedeutete ihm das alles nichts.
Ihm war ganz und gar nach Heulen zumute, als er sich zu dem Soranin drehte, räusperte sich, damit seine Stimme kein widerliches Kieksen enthielt und erlaubte sich, für einen Augenblick die Hetze Yukikos zu missachten. Er war ohnehin noch fast blind, es wäre sinnlos, nun den Blonden zu attackieren. Zumal dieser Kerl sicher genug Ehrgefühl hatte, Ingvi einen sauberen Abgang zu gewähren, denn das hatte er verdient. "Ingvi-kun. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich Chuunin werde, ich bin nämlich wirklich nicht der Typ, der Leute anführt. Wie du siehst bin ich nur eine Marionette. Es tut mir Leid. Ich wette, du wärst ein toller Chuunin geworden ... Hoffentlich sehen wir uns mal wieder." Dafür nahm er nicht den Bo, sondern die Hand. Und er wandte sich ab, weil er es nicht sehen wollte. Die Lichter in seinem Blick verschwammen für einen Moment, er blinzelte wieder und klopfte sich fest gegen die Brust, damit der Kloß darin verschwand. Er hasste Yukiko. Er hasste sie. Sie brach ihn ohne jedes Genjutsu! Benutzte ihn. Wenn sie nur blufft, wenn ich das Alles nur tue, weil es ihr gefällt...
Teysaru durfte nicht darüber nachdenken. Stattdessen wandte er sich an Mura, oder zumindest in die Richtung, in der er ihn vermutete, denn immernoch waren die Lichter da. Nun noch Nummer Zwei. Diesmal würde er ihm die Chance geben, zuerst anzugreifen, das war nur fair. Außerdem wollte er sehen, was der Andere konnte. Obwohl er gerade ziemliche Lust hatte, einfach in sein Verderben zu laufen, konnte er das nicht tun ... Für's erste war er dazu verdammt sich schrecklich zu fühlen, denn noch war seine Abmachung nur zur Hälfte erfüllt.
Ich möchte ihm nicht weh tun.
Und da ging es wieder los.
 

Kiyama Mura

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Der junge Kiyama entließ ruckhaft das in seiner Hand gesammelte Raiton-Chakra. Zwangsläufig runzelte der Junge die Stirn, als er wieder dieses unangenehme Gefühl spürte. Selbst Sekundenbruchteile später, als er schon wieder im Begriff war, seine Augen zu öffnen, merkte er noch das Kribbeln auf seiner Haut und die aufgerichteten Haare an seinem rechten Arm. Es hatte schon seine Gründe, dass Mura bis jetzt nur wenige Jutsus seines Elementes gelernt hatte. Er mochte nicht dieses seltsame und unangenehme Gefühl und hatte sich gesträubt, auch nur eine einzige dieser Fähigkeiten zu erlernen. So befand er sich schon lange im Range eines Genin, als er sich zum ersten Mal ein Jutsu dieser Art angeeignet hatte. Selbst dann hatte es fast noch ein halbes Jahr gebraucht, bis er es ansatzweise so gut beherrscht hatte, dass er sich bei der Durchführung nicht selbst geschadet hatte. Wer hatte auch behauptet, dass man sein Chakraelement unbedingt mögen musste? Mura tat es nicht.
Dies alles schoss ihm noch kurz durch den Kopf, während er innerlich vor sich hin fluchte. Wo er aber schon einmal so gut in Fahrt war, was das Schimpfen und Nörgeln betraf, setzte er damit direkt fort, als er die Augen öffnete. Denn Ingvi hatte zu Muras Überraschung den Kampf aufgegeben und kniete nun demütig vor Teysaru. Was ist da passiert, nachdem ich die Augen geschlossen habe? Scheinbar war sein Eingreifen zu spät gekommen. Vielleicht hätte Mura noch intervenieren können, doch stattdessen konnte er das ganzes Geschehen nur paralysiert und mit einer ordentlichen Gänsehaut verfolgen. Das, was er da gerade sah, wirkte wie eine Hinrichtung. Ingvi hatte die Augen geschlossen und den Kopf leicht geneigt. Wie es auch im Tierreich üblich war, präsentierte er mit seinem Nacken eine der verwundbarsten Stellen des menschlichen Körpers. Sein Henker hingegen zögerte noch für einen kurzen Moment, zweifellos nur um die Art der Vollstreckung zu wählen: Bo oder die bloße Hand. So richtete der doch so nett wirkende Teysaru einige Worte des Bedauerns an Ingvi, ehe er aber doch mit einer schnellen, kraftvollen Handbewegung den Chuuninträumen des Jungen ein Ende setzte. Doch viel Zeit hatte Mura nicht, um auf die zusammengesunkene Gestalt des Rutakos zu starren, denn Teysaru richtete nun seinen Blick auf ihn. Seine Intention war ganz eindeutig, doch Mura ging nicht in eine Verteidigungsposition. Der Kiyama mochte vielleicht der schlechteste Ninja aller Zeiten sein, aber auch er hatte so seine hellen Momente. Und gerade eben war ihm einer dieser seltenen Geistesblitze gekommen, der ihm vielleicht helfen würde, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Was habe ich auch zu verlieren, war sein Gedanke, als er mit aller ihm zur Verfügung stehender Autorität die Hand hob und mit ernster Miene das Wort ergriff.
Das war absolut unnötig. Du bist Teysaru, oder? Gut, dass Ingvi den Namen nochmal wiederholt hatte. Ich habe nämlich hier...Mura griff langsam, darauf bedacht keine ruckhafte Bewegung zu machen, mit seiner rechten Hand in seine Tasche und holte eine Rolle hervor. Um genau zu sein, war es das Schriftstück, das ihm vor wenigen Minuten Ingvi gegeben hatte und das Kayros eigens für ihn abgegeben hatte. Aber weder Yukiko noch Teysaru konnten das wissen und so setzte der Kiyama alles auf eine Karte. Er musste nun um jeden Preis überzeugend wirken und die Informationen, die er im Laufe des kurzen Gespräches hatte aufnehmen können, geschickt einsetzen. Wieder einmal setzte ein Zucken in seinem rechten Mundwinkel ein...Ich habe das im letzten Raum von einem Mädchen bekommen. Ich glaube, sie hieß Tora...kann das sein? Sie hat mir das für einen ...Mura betrachtete kurz seinen Gegenüber, während er das Pergament von seiner rechten zu seiner linken Hand wandern ließ, um im Anschluss einen weiteren Gegenstand beinahe beiläufig aus der Tasche zu holen. ...schwarzhaarigen und muskulösen Jungen mitgegeben. Ich denke, dass das du bist. In diesem Moment strich Mura mit großer Theatralik ein Explosionssiegel auf die Rolle. Wenn du sie unbeschadet haben willst, Mura deutete mit einem Ruck seines Kopfes auf Yukiko. Mach sie weg.
Im Laufe seines Lebens hatte der junge Kiyama schon wirklich viele idiotische Ideen gehabt. Mit eine der grandiosesten von diesen war es gewesen, im Gedenken an den toten Vater und den verschollenen Bruder ein Ninja zu werden. Doch diese Aktion hier war sehr konkurrenzfähig. Hoffentlich war er als Schauspieler besser als als Ninja.
 
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Fukazawa Akio

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Man konnte Yukiko nicht oft lachen hören, selbst das Mädchen, welches sie als ihre beste Freundin betitelte, hatte sie genau einmal ihre Stimme heben und lachen hören und damals hatte sie es nur getan, weil sie eine Gegnerin dazu brachte, sich im Dreck zu wälzen und deren verzweifelten Gesichtsausdruck genossen hatte. Ihre Stimme kiekste noch ein wenig mehr in die Höhe, wenn sie lachte, es hatte etwas mädchenhaft Süßes und schien doch vollkommen unpassend, gerade in dieser Situation. Tatsächlich standen die sechs Yukikos um den Stein verteilt und lachten, die eine strich sich auch nur eine Träne aus dem Augenwinkel, während eine andere die dünnen Arme verschränkt hielt. Dieser Kumonin war eindeutig schlauer als es den Anschein gehabt hatte, aber sie konnte er damit nicht linken, da sie dummerweise selbst mit Tora auf der letzten Ebene gewesen war, was das Blondchen natürlich nicht wissen konnte. Für sie war der Bluff also geplatzt, ehe er überhaupt zu wirken begonnen hatte - aber Teysaru konnte das nicht wissen. Auch wenn sie sich sicher war, dass sie den Jungen spielerisch leicht überwältigen konnte, sie hatte doch gerade beschlossen, ihn als Verbündeten mitzunehmen und deswegen wenig Lust, ihn über die Klippe springen zu lassen. Wie also sollte sie dem großen Jungen vermitteln, dass der Kumonin log, aber gleichzeitig nicht zu viel von ihren kostbaren Informationen preisgeben? Ach ja, richtig. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sie nicht einmal kannte, war recht hoch... wie wäre es also zum Beispiel, wenn sie diese Tatsache ausnutzen würde? Wenn alles schief lief, würde sie Mura eben ausknocken und Teysaru per Mine dazu zwingen, ihr zu gehorchen, da hatte sie wenig Zweifel an ihren Fähigkeiten. Ein Zwei-gegen-Einen-Kampf gegen diese Gegner traute sie sich zu, wahrscheinlich deswegen, weil der Kumonin bisher so wenig eingegriffen hatte, dass sie ihm wenig zutraute und auch scheinbar nicht der hellste gewesen war, einfach stehen zu bleiben, während er alle blendete.
"Ich glaube, Kumo-san...", meinte sie deswegen, nachdem sich alle Nebeldiener beruhigt hatten, "Dass du diese Tora nicht einmal kennst, geschweige denn eine Rolle von ihr bekommen hast. Du bist nicht nur ein Feind, du hast in deiner bisherigen Aussage ebenso zwei schwere Fehler begangen, die mir sagen, dass du lügst." Die sechs Yukikos reihten sich vor dem Stein auf, den normalen, neutralen Ausdruck auf jedem der Gesichter. Eine blickte zu Teysaru, eine zu Mura, eine zu Boden und die drei anderen schienen ein Tennismatch zu verfolgen, so gespannt wandten sich ihre Köpfe von einem zum anderen. "Wie... ist diese Tora denn so, wenn sie dir genug vertraut, um dir eine scheinbar ja so wahnsinnig wichtige Schriftrolle anzuvertrauen, hm?" Die Weißhaarige, die eben noch auf den Boden gestarrt hatte, hob nun den Kopf und grinste so überlegen, wie man es noch nie von ihr gesehen hatte. Armer Kumonin. Er hatte sich leider die falschen beiden Mädchen ausgesucht, um mit ihnen dieses eigentlich sehr raffinierte Spiel zu spielen. Er hatte ja nicht wissen können, dass Tora und Yukiko beste Freundinnen waren und sie das Mädchen deswegen ziemlich gut kannte. Ebenso ging sie inzwischen davon aus, dass Teysaru und Tora entweder zusammen waren oder zumindest der Junge sehr schwer verliebt war, was ebenso darauf schließen ließ, dass er sie gut kannte. Der einzige, der wahrscheinlich keinen Schimmer hatte, war also der Kumonin, so traurig es auch war. "Also Yotuishe-san...", meinte sie monoton, "Denke darüber nach, was du willst. Wenn du Tora wiedersehen möchtest, führt dein Weg entweder an meiner Seite entlang oder an mir vorbei. Du kannst ja deine Chancen abwägen~" Das war absolut legitim, nicht wahr? Wie also würde sich der arme, verliebte Junge entscheiden? "Entweder du besiegst den dreist lügenden Kumonin oder ich schmeiße euch beide raus und treffe Tora eben alleine auf der nächsten Ebene. Es könnte aber sein, dass sie dann ein wenig enttäuscht von dir wäre, wer weiß..." Na, Teysaru? Hatte sie nun genug auf seinen Eiern herumgetrampelt, um ihn zu überzeugen?
 
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Yotuishe Teysaru war vielleicht nicht der klügste Kopf unter der Sonne, ein absoluter Tollpatsch und ein miserabler Ninja, der dieses Chuuninexamen nur bestritten hatte, um das Trittbrett für seine Freundin zu sein, aber eine Eigenschaft konnte man ihm nicht absprechen, ob man ihm nun mochte oder nicht: Der große schwarzhaarige Junge war aufrichtig. Aus vollstem Herzen ehrlich. Aber das bedeutete nicht, dass er sich von jedem zum Narren halten ließ. Der Genin hatte einen Art sechsten Sinn, ein verdecktes Talent, was ihn irgendwie spüren ließ, wenn sein Gegenüber schwindelte. Aber abgesehen davon, dass diese gerade von aufwallenden Gefühlen, Sorge und Wut eingedämmt war, brauchte es diese Begabung überhaupt nicht. Er wusste schon bevor Yukiko den Mund aufgemacht hatte, um alle Unklarheiten zu beseitigen, ja, sogar schon, als Mura gerade einmal fertiggesprochen hatte, dass der Blonde versuchte, sich durch Lügen aus seiner misslichen Lage zu befreien. Zu der moralischen Verwerflichkeit dieses Vorhabens brauchte man wohl nichts zu sagen. Es war einfach das Pech des Kumonins, bei seiner Freundin von einem netten, vertrauensvollen Mädchen auszugehen, welches einfach so Fraktionsgegnern Botschaften für muskulöse Jungen übermittelte. Neunzig Prozent der in die Ecke gedrängten Teenagermädchen hätten dies vermutlich getan. Aber Tora gehörte zu den zehn Prozent, bei denen dies absolut unwahrscheinlich war. Wenn man sie in die Ecke drängte - sollte das überhaupt möglich sein, er wagte es ja zu bezweiflen - begann sie erst recht zu kämpfen wie eine Berglöwin. Niemals, niemals in ihrem Leben würde sie einem feindlichen Ninja eine Nachricht für ihn übermitteln. Welche Nachricht sollte das auch sein? "Ich liebe dich, aber leider habe ich es nicht geschafft. Vergiss nicht Milch zu kaufen." Ehm - nein? Mit wachsender Verwunderung, welche sich in der Steigung seiner Augenbrauen manifestierte, beobachtete Teysaru demnach, wie der Blonde etwas mit der Rolle anstellte und dann damit drohte, diese zu zerstören. Schon wieder dieses "Mach sie weg". Er warf einen Seitenblick auf Yukiko, mit einer Miene, als würde er nichts lieber tun, als das weißhaarige Mädchen 'wegzumachen', aber dass er das nicht konnte, wusste wohl jedes Kind. Würde er sich nun gegen sie wenden, war es, als würde er sich einen Pfeil ins Knie schießen. Sie war seine einzige Informationsquelle, denn Muras Lüge hatte so viele Lücken, und demnach war er absolut von ihr abhängig. Zudem hatte sein zukünftiger Gegner einige herbe Fehler begangen, die seine Loyalität zu der Ikari deutlich bekräftigt hatten. Erstens: Er hatte ihn angelogen. Für den ehrlichen Teysaru, den eigentlich nichts aufregen oder erzürnen konnte, war das leider Gottes der einzige Punkt, bei dem man ihm richtig ans Bein pinkeln konnte. Benutzen, okay. Kommandos geben und zu einem Hund degenerieren lassen, alles klar. Aber bescheißen, anlügen, veräppeln ... No-Go. Der Soranin ließ wirklich viel mit sich anstellen und eine masochistische Ader war nicht unbedingt abzustreiten, wenn man die Beziehung zu seiner Freundin betrachtete, aber über's Ohr hauen ließ er sich definitiv nicht. Mura mochte ja mit den edelsten Absichten gehandelt haben, es machte ihn dennoch ärgerlich. Um seiner aufsteigenden Wut Luft zu machen, öffnete er den Mund und wollte etwas sagen, doch da ertönte die sechsfache Mädchenstimme der Genjutsuka, die ja auch noch da war, und er lauschte ihrer Argumentation (das Lachen blendete er hierbei aus, denn er hatte durchaus Erfahrung mit diabolischem Luftausstoß jeglicher Art). Schlüssig, ohne Zweifel. Aber wofür hielt sie ihn? Er war vielleicht nicht so clever wie sie, aber ganz sicher nicht vollkommen blöd. Die Hälfte von dem, was sie ihm mitteilte, hatte er sich bereits erschlossen und die andere Hälfte, besonders der Teil mit dem Spott und der Enttäuschung Toras, diente sowieso nur der Schikane. Teysaru atmete, nachdem sie geendet hatte, einmal tief durch, um nichts Falsches zu sagen Wie kann sie es WAGEN zu glauben, dass Tora von mir enttäuscht ist woher will sie das wissen und wenn sie gesagt hat, dass sie Tora auf der nächsten Ebene ... oh. "Das heißt also, sie ist noch nicht kampfunfähig? Ihr geht es gut?" Ob Yukiko wohl wusste, dass sie ihre Informationen gerade schon halbwegs herausposaunt hatte? Er glaubte nicht, dass sie einen solchen Fehler ohne Hintergedanken machte. Aber es war schwer in ihrem Blick zu lesen, wenn man alle paar Sekunden wilde Blinzelanfälle bekam. Entweder sie schätzte ihn hoch ein und wollte ihn als Verbündeten behalten, oder sie hatte einen Fehler gemacht. Oder sie würde ihn nach seinem Kampf sowieso aus dem Examen werfen. Unschön. Was auch immer er aber tun würde, es würde den Kampf gegen den Kumonin als Anfang haben. Und das hieß, er sollte zunächst einmal seine Entscheidung bekannt geben, nicht wahr? So im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen behagte ihn ganz und gar nicht ... "Also ... ich weiß nicht, wie du heißt, möchte dich aber auch nicht auf deine Herkunft reduzieren. Ich duze dich also einfach. Du hast mich angelogen und das finde ich nicht in Ordnung. Ich will dir einen fairen Kampf liefern. Du bekommst nachwievor den ersten Zug, aber ich werde mich nicht zurückhalten, denn auch du hast zu grenzwertigen Mitteln gegriffen. Wenn du mich besiegst, wird das Mädchen dich mit großer Wahrscheinlichkeit platt machen. Wenn ich dich besiege, wird das wehtun. Ich gebe dir also die Chance, hier und jetzt aufzugeben, denn glaub mir - gegen sie bin ich nur ein unangenehmer Nadelstich. Du kannst dir aussuchen, was du haben willst. Wir können das auch schmerzlos lösen, aber ich bin nicht mehr bereit, mich mit dir zu verbünden." Der Schwarzhaarige räusperte sich und rammte seinen Bo neben sich in den Boden. Mit leicht gebeugten Knien ging er in Verteidigungshaltung, das Gesicht zu einer konzentrierten Maske geformt. Nun, da er wusste, dass es Tora gut ging, schöpfte er Hoffnung - und Motivation, alles zu geben, um sie auf der nächsten Ebene zu treffen. Selbst wenn das bedeutete, dass er einen eigentlich ganz sympathischen Typen aus Kumo aufmischen musste, der den dummen Fehler begangen hatte, den vermutlich aufrichtigsten Taijutsuka Soras angelogen zu haben. Wofür würde sich der Kiyama entscheiden?
 

Fukazawa Akio

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Hatte Yukiko sich verplappert oder hatte es vielleicht eher den Grund, dass sie beschlossen hatte, ihre Strategie von Locken auf Drohen umzustellen? Das durfte Teysaru sich selber überlegen, jedenfalls hatte sie ihre Forderung klar gemacht: Wenn der Soranin den Blonden nicht ausschaltete, würde sie eben ganz alleine zur nächsten Ebene vorstoßen, was in jedem Fall bedeutete, dass er Tora nicht sehen würde. Yukiko wusste über eben jenes Mädchen, dass sie noch zuvor mit ihr auf einer Ebene gewesen war und somit - sollte sie in der nächsten Ebene nicht auftauchen - wahrscheinlich auf genau dieser aus dem Spiel geschleudert worden war. Teysaru wusste scheinbar gar nichts, was wohl bedeutete, dass es mindestens drei Räume auf der ersten und mindestens zwei auf der zweiten Ebene gegeben hatte - wie viele es auf dieser waren, konnte sie natürlich nicht sagen. Egal, was die Ikari mit ihrer Strategie bezweckt hatte, Teysaru schien parieren zu müssen. Offenbar waren ihm anfangs die Informationen des weißhaarigen Mädchens, später die Möglichkeit, im Spiel zu bleiben, wichtiger als seine anfänglichen Hemmungen. Sie würde es höchstens interessieren, ob er auch nur ansatzweise zögern würde, sie selbst umzuhauen... unwahrscheinlich, oder? Wahrscheinlich sah er in ihr nun endlich den Dämonen, der sie öfter war, als ihre Kleinmädchenfassade suggerierte. Dann musste sie ihn eben so weit im Griff behalten, dass er es nicht wagte, seinen Gefühlen nachzugeben und sie zu attackieren, entweder durch weitere Drohungen oder durch etwas, das er noch viel lieber besiegen wollte, als sie selbst... aber gab es das überhaupt? Sie sollte die Augen danach offen halten und im richtigen Moment reagieren, nun aber war es an der Zeit, den Kampf zu genießen, der sich ihren Augen bot.
Es wäre müßig, nun zu erklären, was die beiden Jungen alles taten, aber es war durchaus kein schlechter oder gar unfairer Kampf, zumindest nicht nach ihren Maßstäben. Sie als Genjutsuka tat vieles, das nicht so ganz lauter war, während gerade Taijutsukas wie Teysaru scheinbar öfter etwas anderes unter fair verstanden als sie. Es gab erstaunlich viele Genin, die ihre eigene Unfähigkeit bei Genjutsus damit überspielten, dass sie die Illusionen eh doof fänden, weil sie unfair waren. Sicherlich, man konnte damit einige arme Unwissende ziemlich hinters Licht führen, aber das musste ja nicht bedeuten, dass alle Menschen, die sie einsetzten, auch gleich gemein, fies und manipulativ waren. Dass Yukiko das sein konnte, war ja gar keine Frage mehr. Teysaru schien, wie man dem ganzen Getümmel entnehmen konnte, eindeutig gefährlich. Nicht aufgrund seines Charakters, denn dieser schien Yukiko eher ruhig, wenn nicht gar friedlich, sondern ganz einfach aus der Tatsache, dass er ziemlich viel auszuhalten schien und mit einer Wucht austeilte, die sie immer wieder an Daisuke erinnerte. Die beiden sollten mal Armdrücken veranstalten, sie würde gerne sehen, was dabei herauskam.
Schließlich klatschte sie dreimal in die Hände - man konnte es als Beifall sehen, denn immerhin hatte der Kampf mit Aufgabe eines der beiden geendet - und die Nebeldiener verpufften, sodass nur noch die echte Ikari da stand. "Gut gemacht, Yotuishe-san.", meinte sie mit neutraler Stimme und blickte zu Mura herüber, der ziemlich mitgenommen aussah. Er hatte sich nicht schlecht geschlagen, aber eine Chance gegen ein Kraftmonster wie den anderen Genin hatte er wohl eher weniger gehabt. "Zu deiner Frage also: Ich war mit Tora auf der letzten Ebene, auf der ich mit Katzenschwanz und Fell rumlief und sie als kleines, quietsch-rosafarbenes Mädchen mit Zauberkräften und der Veranlagung zu zwanghaftem Dichten. An ihr ist wahrlich eine Dichterin verloren gegangen, auch wenn es ihr scheinbar alles andere als gefallen hat. Sie war ziemlich lebendig, als ich mich von ihr verabschiedet habe, auch wenn sie die ganze Sache ein wenig genervt zu haben scheint. Wollen wir dann?~" Und damit deutete sie auf den Stein, auf dem sie die ganze Zeit gesessen hatte. Die Zeichen, die scheinbar hineingemeißelt worden waren, hatten zu blinken begonnen, fast so, als ob sie sich für etwas bereit machten - vielleicht würden sie sie irgendwie auf die nächste Ebene befördern. Langsam wunderte sich die Ikari über gar nichts mehr...

Ooc: Das Ende wurde von Mura selbst vorgeschlagen, dieser schrieb uns gestern eine PN, er wolle gestern Nacht noch posten und eben diesen Ausgang selbst beschreiben - aber da er es nicht tat, sehen wir uns aufgrund der knappen Zeit gezwungen, das jetzt selbst zu tun. Ist ja alles kein Problem, nur noch länger warten ist nicht mehr drin.
 

Kiyama Mura

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Mura lächelte, als könnte keines der von Yukiko angeführten Argumente ihn beunruhigen. Er strahlte eine Zuversicht und Ruhe aus, die er in Wirklichkeit mal so gar nicht empfand. Aber Mura hatte sich gewappnet. Dass das Überzeugen von Teysaru nicht einfach sein würde, gleichzeitig aber auch seine einzige Chance darstellte, in diesem Raum zu bestehen, war ihm schnell bewusst geworden. Doch die Ikari schien im Intrigenspiel wesentlich bewanderter zu sein, denn keine Schwäche, kein grober Schnitzer in der Argumentationslinie war auszumachen. Doch ganz so schnell gab der blonde Kumonin nicht auf. Was hatte er denn schon zu verlieren? Wenn er nichts tat, würde er von seinen beiden Gegenübern hinausbefördert. Und die Tatsachen, dass er gelogen und betrogen hatte und ganz nebenbei Angehöriger der gegnerischen Fraktion war, versprachen eine nicht ganz so humane Lösung, wie es bei Ingvi der Fall gewesen war. Vor allem, nachdem das unschuldig wirkende, stattdessen aber ziemlich perfide Mädchen ihm zwei Fehler vorgeworfen hatte, war die Zeit zum Handeln gekommen. Aus diesem Grund grabschte Mura, noch immer so unschuldig lächelnd wie möglich, den letzten Strohhalm, der ihm noch zur Verfügung stand: Wie sie war? Nun...das ist gar nicht so einfach. So, Information verdaut und Gegenschlag überlegt. Dem Jungen war doch tatsächlich eine Idee gekommen und seine Mundwinkel entspannten sich ein wenig. Allmählich wurde er richtig gut in diesem Spiel. Im letzten Raum war ihre Gestalt verändert. Ich weiß natürlich nicht, ob es bei euch in euren Räumen auch so gewesen ist...Die Rolle habe ich bekommen, ehe uns ein Wirbelsturm weggetragen hat. Bei dieser Beschreibung hatte er Mai vor Augen, wie sie mit ihm zusammen Brücken, Rätsel und Monster überwunden hatte, und schwelgte für einen kurzen Moment in Erinnerungen. Doch dann wurde ihm bewusst, dass er der Kunoichi nur ein weiteres Mal begegnen konnte, wenn er jetzt die Gefahr dieses Raumes, ein boshaftes, kleines Mädchen, erfolgreich überwand.
Doch die kurze Unterbrechung, während er noch nachgedacht hatte, wurde umgehend von seiner Konkurrentin genutzt, um die "Gunst" Teysarus erneut für sich zu gewinnen. Und das mit nach Muras Geschmack viel zu großem Erfolg. Nachdem sie nämlich geendet hatte, ergriff nun zum ersten Mal Teysaru das Wort und stellte ihn als Lügner dar. Was ja auch leider stimmte. Dabei schlug der Junge so einen entrüsteten Tonfall an, dass der Kiyama sich richtig mies fühlte und verschämt zu Boden blickte. Denn der dunkelhaarige Soranin hatte Recht: Mura hatte gelogen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, hatte damit seine Prinzipien verraten und hatte damit eine skrupellose Seite an sich entdeckt, die er nicht für möglich gehalten hätte. Umso mehr war er doch erstaunt, dass der Junge ihm die Chance einer schnellen, aber nicht ganz schmerzlosen Niederlage einräumte. Und gerade das traf den Kumonin mehr als alles andere. Immerhin war ihm während seiner Zeit auf der Akademie oft genug eingetrichtert worden, wie falsch und böse die Shinobi der anderen Dörfer waren. Waren es nicht auch Amenins gewesen, die seine Familie und seine Kindheit zerstört hatten? Der Geist des jungen Kiyamas war mehr als nur anfällig für diese Art der Propaganda gewesen. Aber dieser Teysaru, so seltsam er auch wirkte, hatte Anstand bewiesen und bewahrt. Mura hingegen war auf das intrigante Niveau der Ikari hinabgesunken und hatte nun das enttäuschte Gesicht seiner Mutter vor Augen, die seine Handlungsweise nicht für gut befunden hätte.
Diese und ähnliche Gedanken tobten durch den Kopf des Jungen, brachten seine Weltsicht in Unordnung und verstörten ihn. Trotzdem gab sich Mura Mühe ihrer Herr zu werden, als er dem Soranin die längst überfällige Antwort auf sein Angebot gab und sich gleichzeitig für das Kommende wappnete: Ich entschuldige mich für diese Vorgehensweise. Dabei tätigte er eine Verbeugung zum Zeichen des Bedauerns. Ich hätte nicht dieses…Niveau annehmen sollen. Zumal dieses Mädchen dir doch etwas bedeutet. Das ist kaum zu entschuldigen. Ich habe Gesicht verloren und die Ehre meines Kumogakure verletzt. Aus diesem Grund kann ich auch dein Angebot nicht annehmen, so großzügig es auch ist. Bei diesen Worten warf der Kiyama die Schriftrolle beiseite, die irgendwo in dem Geäst des Dschungels verschwand. Ich werde es dir aber trotzdem nicht einfach machen- das schulde ich meinem Dorf-, sondern mich so teuer wie möglich verkaufen. Mit diesen Worten bildete er die Fingerzeichen für das Ninjutsu, vor dessen Einsatz er normalerweise immer zurückschreckte: Sanbou Raiton.
Sicher Mura hätte fliehen, sich seiner Genjutsus bedienen oder schlicht um sein Leben betteln können. Das wären seine typischsten Reaktionen gewesen, vor der er aber dieses Mal, vielleicht sogar das letzte Mal, zurückschreckte. Warum? Weil Teysarus Charakter ihn beeindruckt hatte. Er würde sich ihm im Nahkampf stellen und einen Teil seiner Ehre in dem Bewusstsein zurückverdienen, dass genau dort das Fachgebiet des Soranins liegen musste. Vermutlich war es purer Wahnsinn, was er da tat, aber es erschien ihm richtig. Lass uns beginnen…


Mura versuchte noch auszuweichen, aber dieses Mal kam seine Reaktion zu spät. Wer hätte auch ahnen können, dass Teysaru eine solche Technik beherrschte. Im letzten Moment gelang es Mura noch seine Arme hochzureißen, als ihn der Schlag mit einer solchen Härte traf, dass ein unglaublicher Schmerz ihn seinem Arm explodierte. Die Schwärze, die ihn schon teilweise umfangen hatte, ließ ihn nur am Rande bemerken, dass unter dem Hieb seines Kontrahenten irgendetwas im Arm verschoben wurde, immer weiter nachgab und schließlich mit einem Knacken brach. Obwohl der Schock und die Bewusstlosigkeit ihren Krallen um ihn geschlossen hatten und ihn schon fast vollständig weggetragen hatten von Schmerz und Leid, sorgte dieser Schlag dafür, dass er rüde in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Verdutzt schaute Mura auf seinen linken Arm, der nun schlapp und ohne jedes Gefühl an seiner Seite herabhing. Was ihn aber am meisten verwirrte, war die Tatsache, dass etwas Blutiges aus seinem Arm herausragte. Wa…Warum hat er mich mit einem Ast angegriffen? Muras Verstand war schon zu träge, um zu realisieren, dass dieser „Ast“ in Wirklichkeit ein Teil der Knochenstruktur seines Armes war. Es hätte etwas gedauert, bis der stechende Schmerz gekommen wäre und seine Sinne geschärft hätte. Hätte… Denn Teysaru zeigte in gewisser Weise Erbarmen, als der nächste Hieb das Gesicht des Kiyamas in eine blutige Masse aus Blut und Fleisch verwandelte und ihn endgültig irgendwo in die Tiefen des Dschungels schleuderte.
Es tut mir Leid…
 
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