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Ein Messer im Nacken: Treffen und Aufbruch

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Der heutige Tag würde einmal als der vielleicht Wichtigste für die moderne Geschichtsschreibung der Shinobi gelten. Wie die Triumphe der Kages über ihre mächtigsten Feinde, die Enden der Ninjaweltkriege oder bahnbrechende Entdeckungen wurde heute etwas geboren, was noch nie zuvor das Licht der Welt erblickt hatte und in seinen Folgen einzigartig war. Hoko hatte seine erste Mission als Anführer! Und, was noch viel wichtiger war, mit seiner neuen Frisur!
Nachdem dem weißhaarigen Shinobi seine Haarpracht immer länger gewachsen war, hatte er natürlich die verschiedensten Mittel der Bändigung versucht. Von Pferdeschwanz über Rastazöpfe bis zum Afro hatte er experimentiert, doch schließlich war er bei der guten alten Schmalztolle gelandet, die auch schon einige seiner musikalischen Vorbilder getragen hatten. Zwar sah sie mit seinem weißen Haar ziemlich gewöhnungsbedürftig aus, aber Hoko hatte mit seinen bunten Hawaiihemden (ebenfalls eine modische Neuheit für ihn) und seiner bunten Sonnenbrille, die ein Andenken an ein Konzert war, schon für einen passenden Ausgleich gesorgt. Auch wenn er diese gerade natürlich nicht trug. Jetzt war er auf Mission und das bedeutete: Professionalität! Also trug Hoko nebst seiner enormen Schmalztolle sein Stirnband, eine beigefarbene Ninjauniform und natürlich seine Seile bei sich. Mittlerweile waren es zwei, eines um die Schulter gelegt, eines als eine Art provisorischer Gürtel um die Hüfte geknotet. Nur seine Brille blieb, die würde er auch nie ablegen. Nicht für alles Geld der Welt!

"Uhnz, uhnz, uhnz, oh yeah! Hokos erste MissiON! Trifft sofort den richtigen TON! Er verdient sich seinen LOHN SCHON! Yo! Uhnz, uhnz, uhnz~" Einen selbstgeschriebenen Flow beatboxend ging Hoko im Moonwalk die Straße hinunter, wobei er immer wieder Mädhcen und Frauen zuzwinkerte, als hätten sie ihn gerade backstage getroffen. Für Flirts war gerade keine Zeit, aber zum Glück hatte Hoko sich genau für diesen Anlass Visitenkarten drucken lassen, auf denen sein Name, seine Kontaktdaten und natürlich der Name seines ersten Albums standen. Werbung war der Freund jedes Musikers. "Mhh.. uhnz, uhnz, uhnz.... Und nun zum AuftragsTON der MissiON! Yo!" Den kannte Hoko indes natürlich schon, aber trotzdem holte er das zerlesene aber immer noch sorgfältig knitterfrei gehaltene Papier hervor, entfaltete es und las, was da stand:

"Yadayadayada Wajima.... Villa der Familie Takarada.... wohlhabend, riesige Geschäfte... Bedrohung des Oberhauptes Akira durch Unbekannte.... Yadayadayada... AAAHA! Da steht's ja! Missionsführer Yontatami Hoko!" Es tat immer noch gut, das zu lesen. Und er hatte sogar jemanden unter sich, den er leiten würde! Was für ein Glück für ihn! Kawa Hayato war der Name des Glückspilzes, der sich um nichts würde sorgen müssen, außer dass Hoko ihm die Show stahl. Und das war ja ohnehin schon immer so gewesen, doch jetzt hatte man noch mehr davon. Was für ein Preis war es schon, der Begleiter von Hoko sein zu dürfen, wenn dieser dafür alle Probleme von einem löste? Hayato-bro würde sein Glück sicherlich kaum fassen können! Ob er wohl schon da war? Zumindest sah Hoko am in der Missionsbeschreibung angegebenen Treffpunkt mehrere Shinobi herumlaufen, doch keiner von ihnen schien auf jemanden zu warten. Also tat er das Logischste: Er stellte sich ziemlich genau in die Mitte des Plazas und ging sich mit einem Kamm, den er selbstverständlich dabei hatte, aufwändig durch die Haare, wobei er eine diesbezügliche Arie schmetterte. So würde man ihn gleich finden und die Fans wären auch informiert, dass er hier war. Zwei Fliegen mit einer Klappe, so musste das sein! Oh yeah!
 

Kawa Hayato

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Gerade eine Mission beendet beginnt schon die nächste. Die Ratten waren besiegt, nun sollte es also ein verdeckter Security-Shinobi-Kellner-Mächen für alles sein. Nun dann mal ran an den Speck. Zum ersten mal würde es eine C-Rang Mission für ihn sein. Obwohl... konnte man die fraktionsübergreifende Mission auch als C-Rang einstufen? Im Nachhinein wohl eher höher, aber da wurde der junge Genin auch von Jounin und Chuunin begleitet, somit konnte man das eher nicht miteinander vergleichen. Es graute ihm sehr, wenn er nur daran dachte. Man konnte eigentlich nicht leicht den Hass von Hayato auf sich ziehen, selbst wenn er gegen jemanden kämpfte. Dann nämlich war es etwas ehrenhaftes daran teilzunehmen und er versuchte seinem Gegner immer den notwendigen Respekt zu zollen. Aber seit dieser vergangen Mission hatte er es sich auf die Fahne geschrieben, jeden Shinobi aus Sora niemals zu trauen und ihn bis zum letzten Atemzug zu bekämpfen. In solchen Dingen waren Kawas sehr eindeutig, es galt einer Vendetta. Er schweifte gedanklich ab, denn nun musste er sich auf seine Mission konzentrieren.
Er war wie immer sehr gespannt was ihn er warten würde, besonders wer ihn erwarten würde. Wie sein Teampartner wohl so sein möge? Schließlich waren sie zu zweit und mussten sich vertrauen können. Diesmal würden seine Gegner auch keine Ratten sein, sondern Menschen, echte Menschen.
Je näher Hayato dem Treffpunkt kam, desto mehr kichernde Mädchen kamen ihm entgegen. Manche davon schienen sehr verträumt zu sein, andere hingegen eher entsetzt. Das hätte wohl ein Omen sein sollen, was ihn zu erwarten schien. Am Treffpunkt angekommen, war es nicht sehr schwer herauszufinden, wer wohl sein Teampartner sein würde. Jedenfalls war es das offensichtlichst den Menschen zu fragen, der am auffälligsten war. Da stand er also und schaut in Richtung Mitte des Platzes. Ein Person kämmt sich seine überdimensionierte Schmalzlocke, singt dazu und tanzt den Moonwalk. Ein wirklich komischer Kauz, mit einem wohl nicht zu kleinen Selbstvertrauen, sonst könnte er nicht das tun was er da tat. Mit so einem sollte man eine Mission erfolgreich gestalten können?? Nun ja... das hätte wohl eine normale Person gedacht. Hayato fragte sich zwar auch, wie man die Mission mit einer solchen Person gestalten sollte, aber aus anderen Gründen. Den Gesang deutete er so, als hätte Hoko ein kratzen im Hals oder irgendwelche Problem mit dem Sprechen. Das Tanzen hingegen deutet er so, dass diese Person irgend einen Gehfehler haben musste. Also wie um Himmels Willen konnte das sein Teampartner sein? Man muss dazu sagen, dass Hayato selbst ein komischer Kauz war und die Alltagssituationen etwas falsch interpretierte.
Wie auch immer, er ging also zu der Person hinüber, sagte seinen Namen, machte eine höfliche Verbeugung vor ihm und fragte ihn, ob er sein Teamführer sei und auch für die Geburtstagsmission zugeteilt wurde.
 
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Hoko hatte mittlerweile gelernt, auf die Begeisterungsstürme bei seiner Ankunft zu verzichten. Es war ein schweres Opfer, das er da brachte, aber Fans waren nun einmal schüchtern, wenn es daran ging, ihr Idol zu treffen. So war es ihm früher zwar nicht gegangen, aber er wusste inzwischen, dass es so war. Und er hatte gelernt, sich damit ab zu finden. Meistens jedenfalls. Die Reaktion seines Missionspartners aber war für Hoko dann doch ein ziemlicher Let-down, denn dieser wirkte ziemlich unterwältigt von dem, was sich ihm hier bot. Regelrecht teilnahmslos rasselte Hayato-bro (immerhin kannte Hoko seinen Namen dank der Missionsbeschreibung, Lesen bildete!) seinen Namen und ihre gemeinsame Mission herunter und erwähnte dabei nicht ein einziges Mal das Wort "awesome", weder auf Hoko noch auf ihre bevorstehende Mission bezogen. Was sollte das denn!?

"Okay, cool, bro, aber mach' dich einfach mal locker", riet Hoko ihm daher, als er mit seiner Vorstellung fertig war. "Wir sind hier beide Kumpels und auch wenn ich der Missionsleiter bin, ich bin auch bloß n ganz normaler Ninja wie du." Natürlich stimmte das nicht so ganz, aber Hoko hatte auch gelernt, dass falsche Bescheidenheit manchmal ganz gut ankam. "Hey, ich bin einer wie du" kam immer cooler als "Hey, ich bin besser als du" an, selbst wenn es stimmte. Die Fans sahen eben gerne das Menschliche an ihren Idolen.
"Aber egal. Bevor wir aufbrechen, Zeit für n kurzes Briefing. Die Mission hast du ja schon abgehakt, bro, also gleich zum nächsten Punkt. Unsere Stärken und Schwächen, falls es hart auf hart kommt." Hoko warf sich in Pose und zeigte dann die beiden Seile, die er sich um die Hüfte geknotet und um den Arm gelegt hatte. "Keine Ahnung, ob dus mal gehört hast, aber wir Yontatami sind echt gute Fesselkünstler. Ich kann unsere Feinde festhalten oder außer Gefecht setzen, ohne sie zu töten. Und ich komm aus fast jedem Seil wieder raus, bro, ganz egal, wie übel es geknotet ist. Und ich kann Do- und Fuuton, also wenn da was gebraucht wird, bin ich dein Mann! Was den Rest angeht... äh... Naja, ich bin ein Allrounder, also in nichts der Allerbeste, aber ich hab dadurch wenigstens keine richtig üblen Schwächen! Ist doch cool, was meinst du?" Hokos Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel übrig, dass seine gewünschte Antwort auf diese Frage "ja" war, doch immerhin ließ er Hayato-bro die Möglichkeit, diese Antwort selber zu geben, anstatt das gleich mit zu erledigen. Für einen Yontatami war das eine ungewöhnlich höfliche Geste und, wenn man ihn kannte, für Hoko erst recht.
 

Kawa Hayato

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Sein Gegenüber hatte wohl mit einer anderen Begrüßung gerechnet, was wohl an den entsprechenden Gesichtszügen zu erkennen wäre. Nun Hayato bekam von alle dem nichts mit, wie denn auch? Denn Gesichtsausdrücke zu erkennen war für ihn wie ein Perpetuum mobile erster Art. Und was dem Kawa als erstes auffiel waren die vielen Worte, die Hoko benutzte. Viel zu viel Text, Lückenfüller, dass war für einen Kawa einfach zu viel und speziell für Hayato. Andererseits musste er sich wohl langsam daran gewöhnen, dass außerhalb des Familiengrundstücks mehr als nur ein Satz pro Antwort verwendet wird. Also versuchte Hayato den Eindruck zu erwecken, als würde er aufmerksam mithören. Was auch nicht unbedingt schwer fallen sollte, da seine Mimik in jeder Situation gleich blieb – ausdruckslos.
Es war von Hoko wohl gut gemeint, dass Hayato ihn als seinen „Kumpel“ und nicht als seinen Anführer sehen sollte. Vielleicht hat er es auch genau so gemeint, doch das würde seiner Erziehung widersprechen. Ein Anführer war ein Anführer und so musste er auch behandelt werden, auf Distanz und mit sehr viel Respekt. Selbst wenn Hayato wollte, es war ihm nicht möglich sich anders zu verhalten. Unter uns gesprochen, Hayato hatte wohl einen mächtigen Stock im... Popo... Vielleicht war es ganz gut, dass er an solch eine Erscheinung wie es Hoko ist geraten war.
Dann die obligatorische Frage nach den Stärken und Schwächen, während er darüber nachdachte was er Hoko darauf antworten sollte, bekam er von der Poserei seines Teamleiters gar nichts mit. Er hörte dann nur noch etwas von Seilen. Ja Seile, davon hatte er mal gehört. Sein Opa Souta erzählte immer gerne alte Geschichten über vergangene Missionen. Da hatte er mal von einem Yontatami erzählt. Natürlich würde sein Opa nie etwas über die Missiondetails erzählen, selbst bei der Familie blieb er seinem Kodex treu. Er gab nur die Fähigkeiten seiner damaligen Anbu-Teammitglieder und seinen Gegnern preis. Selbstverständlich verriet Souta nicht die speziellen Anbu-Fähigkeiten, nur die der Person oder die speziellen des Klans. Daher war Hayato auch bewusst, dass der Yontatami-Klan etwas mit Seilen zu tun hatte. Interessant war auch, dass dieser Genin zwei Elemente besaß. Sehr ungewöhnlich! Es konnte sich hierbei nicht um einen gewöhnlichen Shinobi handeln. Dieses ganze Getue war wohl nur Fassade?
Da nun Hayatos Interesse geweckt war, bekam er auch die weniger interessante Frage mit, die ihm gestellt wurde. Die selbstverständlich nur rhetorischer Natur war. Hayato wusste nicht warum genau, aber er konnte sich an Situationen erinnern, in denen er genau so angeschaut wurde. Erwartungsvoll war wohl das Wort, welches ihm nicht bewusst war. In genau solchen Situationen wurde immer eine Reaktion von ihm verlangt, aus dieser Not heraus wollte er Hoko die Freude machen und antwortete mit einem Ja?! Um diesem "Ja“" Ausdruck zu verleihen, versuchte Hayato seine Mundwinkel nach oben zucken zu lassen. Am Ende sollte dann etwas wie ein begeistertes Lachen herauskommen, dass aber schlussendlich nur sehr verkrampft aussah.
Nun war er selbst wohl an der Reihe...
Alles konnte er seinem Gegenüber nicht sagen, aber das notwendigste schon. Auch das war Teil seines Trainings mit seinem Opa Souta. Ich benutze Raiton und bin darin weder sehr schlecht noch überragend gut. Damit hatte er wohl alles gesagt, was zu sagen war. In einem Satz, mit wenig Worten, genau so wie es ein echter Kawa tuen würde. Halt! Ein echter Kawa hätte wohl nicht noch zusätzlich die ganzen Adjektiven benutzt.
 
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Ein Raiton-Nutzer, soso! Hoko kannte natürlich die Grundzüge, Stärken und Schwächen des Blitzelements, aber einen tatsächlichen Nutzer davon hatte er, soweit er sich erinnern konnte, noch nie zu Gesicht bekommen. Trotzdem: Blitze! Eine fast so coole Lightshow wie Feuer also, in manchen Situationen vielleicht sogar noch besser. Awesome! Die eher teilnahmslose Antwort seines Missionspartners fiel dabei eher unter den Tisch, denn wie bereits erwähnt hatte Hoko sich mittlerweile angewöhnt, auf Begeisterungsstürme angesichts seines Auftretens zu verzichten. Er rechnete Kawa-bro dessen Zurückhaltung tatsächlich sogar hoch an, denn das bedeutete, dass dieser sich gut unter Kontrolle hatte. Und das war in Notsituationen ein buchstäblich lebensrettendes Talent. "Alles klar, Bro, dann ergänzen wir uns ja perfekt! Wer auch immer diesen reichen Obermotz bedroht wird garnicht wissen, wie ihm geschieht!" Und mit diesen selbstbewussten Worten schritt Hoko los, in Richtung Staddtor.. ehe er mitten in seinem ersten schwungvollen Schritt innehielt und noch einmal auf die Karte sah. "Oh.. ähm.. okay, ja, da müssen wir lang! Keine Frage, klare Ansage!" Aus Hokos enthusiastischem Ruf klang auch gleich mit heraus, dass er dieses kurze Zögern lieber nicht erwähnt haben wollte, weder jetzt noch im Missionsbericht. Musste ja keiner wissen, dass er die Wegbeschreibung nur ein Mal sehr knapp überflogen hatte - immerhin enthielt sie nirgendwo die Worte "Yontatami Hoko."

Es war ein schöner Tag, als die beiden Ninja von Shirogakure her aufbrachen. Die Sonne schien, Vögel zwitscherten und selbst außerhalb des kühlenden Schattens der Bäume war es eher angenehm warm als wirklich heiß, was durch zahlreiche kühlende Brisen noch deutlich angenehmer gemacht wurde. Das Einzige, was einen Wanderer hätte stören können, war der ständig präsente Sonnenschein, der einem die Beschattung der eigenen Augen regelrecht abnötigte, die gelegentlichen Staubwirbel auf der trockenen Straße - und eine einfach nicht aufhören wollende Stimme, die sogar das Gezänke der umliegenden Vögel übertönte, sodass diese ihre Balzversuche nach einer Weile einfach aufgaben und warteten, bis dieser ewig plappernde Paradiesvogel vorbeigezogen war.
COLOR=YellowGreen]"...jedenfalls hab' ich diesem Poser dann gesagt: Ich bin verdammt nochmal ein Shinobi, hab ich gesagt, und wenn du mir nicht glaubst, können wir gerne vor die Tür. Nicht dass ich ihn verletzt hätte oder so, aber wenn man mir krumm kommt werd' ich manchmal schon echt fuchsig, das geb' ich zu. Aber glaub mir, Bro, dich hätte er auch wütend gemacht. Naja, jedenfalls, also gehen wir so vor die Tür und genau in dem Moment seh' ich meinen Cousin und der will ihn dann auch verprügeln, weil er dessen Freundin angebaggert hat. Wir beide spielen also Shiritori* darum, wer ihn jetzt genau vermöbeln darf... Bro? Hörst du mir zu?"[/COLOR] Es war bei Kawa-Bro wirklich schwer, auszumachen, was dieser dachte, deshalb vergewisserte Hoko sich zur Sicherheit noch einmal. Es mochte ja sein, dass sein Großvater ihm von den Seilkünsten der Yontatami erzählt hatte, doch eine andere Seite mochte er sehr wohl verschwiegen haben, möglicherweise sogar verdrängt: Yontatami waren unglaubliche Plaudertaschen. Es hatte Missionen gegeben, die in regelrechte Schlägereien ausgeartet waren, weil Yontatami einfach niemals die Klappe hielten. Nur in ernsten Situationen waren sie ruhig, doch abgesehen davon redeten sie nahezu ununterbrochen und mit Vorliebe über ihre Familien. Böse Zungen behaupteten sogar, dass der Fesselclan nicht wegen seiner Seiltechniken, sondern wegen seinem Hang zum Tratsch so hervorragende Foltermeister hervorbrachte und wer länger als zwanzig Minuten mit einem Yontatami verbracht hatte war geneigt, ihnen zu glauben.

"Kann jedenfalls nicht mehr lange dauern, bis wir da sind, bro, aber keine Ahnung, wie lang genau." Hoko blickte noch einmal auf die Wegbeschreibung, blinzelte, und sah sich dann um. "Hmm... Nee, keine Ahnung. Naja, immer der Nase nach, wie meine Tante sagt. Naja, vielleicht nicht das beste Beispiel, sie hat sich immer verlaufen, einmal zum Beispiel..." Hoko brabbelte fröhlich weiter, während er einen Kamm aus seiner Brusttasche fischte um seine Frisur zu richten. Darüber bekam er garnicht mit, dass im Unterholz jemand hockte, der die beiden Shinobi beobachtete.. und der überhaupt nichts Gutes im Schilde führte.

(*Shiritori ist ein japanisches Spiel, bei dem man eine Wörterkette bilden muss. Das nächste Wort muss immer mit der Silbe des vorangegangenen Wortes anfangen. Eine beliebte Strategie ist es, Wörter zu finden, die auf "n" enden, da kein "echtes" Japanisches Wort mit einer "N"-Silbe anfängt. Aus diesem Grund wird man, wenn man diese Strategie nutzt, meistens disqualifiziert.)
 

Kawa Hayato

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Hoko schien ein fähiger Shinobi zu sein, der definitiv nicht unter einem Mangel an Selbstbewusstsein litt. Die Frage nur, hatte er auch den Plan im Sack? Zwar ging er zielstrebig nach vorne und Hayato folgte ihm, als er die Richtung schlagartig änderte wäre Hayato ihm fast in die Hacken gelaufen, konnte aber gerade noch so abbremsen. Hoko hatte wohl davon nichts mitbekommen, da er nun von seiner Richtung so überzeugt war, dass komplett fixiert darauf war dem Weg zu folgen. „Na, dass kann ja was werden...“

bla, bla, bla... hört der eigentlich auch mal auf zu reden? Wie kann ein Mensch so viel Worte von sich geben und dabei keine Luft holen? Hier trafen Welten aufeinander. Schwarz und weiß, Yin und Yang, ruhig und hektisch, sprechen und schweigen. Diese Liste konnte wohl noch unendlich so weitergeführt werden, um genau das zu beschreiben, was ein Yontatami und ein Kawa in Bezug auf das Reden waren. Wobei das meiste bekam Hayato gar nicht mit, er genoss lieber die leichten Briesen, welche ihm ins Gesicht bliesen. Traumhaft! Er liebte solche Tage, nicht zu war und nicht zu kalt und dann noch dieser angenehme Wind, herlich! Aber jetzt mal im Ernst, hätte ihm Souta davon nicht auch erzählen können?! Dann hätte sich der junge Kawa wenigstens seelisch und moralisch darauf vorbereiten können. Es musste eine Art Strafe sein, nur weswegen? Hayato fragte sich schon die ganze Zeit, womit er DAS verdient hatte.
Verprügeln?! Ja, verprügeln könnte ich dich auch gerade! Er würde sich natürlich nie mit seinem Teamkameraden prügeln, erst recht nicht, wenn dieser sein Anführer war. Obwohl, hatte Hoko ihm nicht angeboten ihn wie einen Kumpel zu behandeln?! Hm... nein, dass würde er natürlich nie mit einem Kumpel machen, aber bei dem Gedanken Hoko endlich "mundtot" zu machen, musste er sogar kurz schmunzeln und ein Art Kichern konnte vernommen werden. Auf die Frage von Hoko, antwortete allerdings mit einem Ja. Einfach aus Freundlichkeit und um lange Diskussionen zu vermeiden, die dann meistens folgten, wenn Hayato die Wahrheit sagte. Dies allerdings war auch ein langer Prozess. Früher hätte er gesagt, was er dachte und dabei ist er nicht nur einmal auf den Mund gefallen. Manchmal macht es ihm zu schaffen, seinem Kodex zu folgen, aber in diesen Situationen erwies er sich als sehr praktisch.

Abermals holte Hoko die Wegbeschreibung heraus, um sich zu erkundigen, ob sie denn noch auf dem richtig Weg seien. Endlich, Stille! Diese unglaublich erholsame Ruhe. Man konnte die Vögel zwitschern hören, die Blätter raschelten im Wind ...wie meine Tante sagt. Naja, vielleicht nicht das beste Beispiel, sie hat sich immer verlaufen, einmal zum Beispiel... Und schon ging es wieder weiter. Hayato wurde das Gefühl nicht los, dass Hoko seine Gegner nicht mit Seilen erledigte, sondern zu Tode redete. Wie schon die ganze Zeit, wenn Hoko am erzählen war, betrachtete er die Umgebung. Die war ja auch viel interessanter als das Gelaber vom Yontatami. Aber was war eigentlich das? Hayato lief automatisch weiter, um kein Aufsehen zu erregen. Was hatte er da im Unterholz gesehen? Er konnte es nicht wirklich zuordnen, aber sie waren nicht in ihrem Dorf und sie waren gekennzeichnet als Shinobis. Also musste jedes Anzeichen einer Gefahr ernst genommen und nachgegangen werden. Die Miene des Kawas ging in Kampfbereitschaft über, demnach änderte sich diese von ausdruckslos zu ernsthaft dreinschauent. Daraufhin schloss er etwas näher zu Hoko auf, der inzwischen einen Kamm herausgeholt hatte, seine Frisur richtete und dabei die Geschichte seiner Tante erzählte. Hayato versuchte sich durch ziehen an seiner Kleidung auf sich aufmerksam zu machen. Der Blick des Kawas sollte eigentlich aussagekräftig genug sein.
 
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Hoko war, für einen Yontatami, tatsächlich noch relativ leicht zum Schweigen zu bringen. Andere Angehörige seiner Familie hörten selbst unter der Androhung (oder der tatsächlichen Umsetzung) körperlicher Gewalt nicht auf zu reden, aber kaum dass der weißhaarige Shinobi von seinem Missionsgefährten am Hemd gezogen wurde, verstummte er so urplötzlich als hätte man ihn mit einem Schweigejutsu belegt. Sehr langsam sah er sich um, in die Richtung, in die auch Kawa-bro blickte, dann sah er wieder zu ihm und legte den Kopf schief, die universelle Geste für "Is' was?" Der Blick von Kawa-bro jedenfalls ließ Ernsthaftigkeit vermuten und tatsächlich bemerkte Hoko dann auch das Rascheln im Gebüsch. "Ein Überfall?", fragte er sich in Gedanken und ging ebenfalls in eine kampfbereite Haltung, eine Hand an der Schulter, wo eines seiner Seile geknotet war, die andere an der Hüfte, Beine leicht eingeknickt, Blick wachsam.

"Vorsichtig. Ich gehe vor." Mit einem Mal war Hokos Wortwahl merklich knapper geworden. Er schien den potentiellen Ernst der Situation begriffen zu haben und hatte entsprechend in den "Missionsmodus" geschaltet - eine Mentalität, die seinem Missionspartner vermutlich bedeutend eher entgegenkam, denn immerhin redete er in ihr nicht sehr viel. Und nutzte seinen beeindruckend scharfen Verstand tatsächlich einmal für etwas anderes als Streiche und ewige Familiengeschichten. Man vergaß gerne, dass unter Hokos beeindruckender Tolle ein mindestens ebenso beeindruckendes Gehirn saß, das Fakten blitzschnell analyisieren konnte. "Wenn wir angegriffen werden, halte ich unsere Gegner auf Distanz. Du schaltest sie aus. Sollte ich kampfunfähig werden, spiel' nicht den Helden. Die Mission hat Vorrang." Das war das Wesentliche, was Hoko mitteilen wollte und anscheinend war er nun auch nicht gewillt, Gegenfragen an zu nehmen. Hier hieß es handeln und das musste der Missionsleiter nun einmal eben tun und mit Wohl oder Wehe seiner Entscheidung leben oder sterben. Hoko hoffte natürlich auf ersteres. Langsam, jede Geste Konzentration und Kampfbereitschaft zeigend, ging er auf das immer noch raschelnde Gebüsch zu, innerlich bereit, sofort los zu schlagen. Seine Hand glitt langsam das Seil an seiner Schulter hinauf und hinab, als würde er im Kopf hunderte Möglichkeiten gleichzeitig durchgehen, wie es im Notfall einzusetzen sei, während seine Lippen stumme Jutsunamen formten. Man konnte die Augen des Yontatami vor Konzentration förmlich leuchten sehen und für diesen Moment war er keine jedem auf die Nerven gehende Labertasche, sondern ein ausgebildeter Shinobi, der schon einige gefährliche Missionen erfolgreich abgeschlossen hatte. Vorsichtig...

"Wer ist da!?" Es war nicht unbedingt die weiseste Entscheidung, erst zu reden, aber Hoko konnte nicht ausschließen, dass es sich hier um keine feindliche Begegnung handelte, sondern zum Beispiel ein eingeschüchtertes Kind. In solchen Fällen wäre es unverzeihlich gewesen, sofort kritische Maßnahmen zu ergreifen, ganz zu schweigen von unangebracht. "Egal, wer Sie sind, ich muss Sie informieren, dass wir Shinobi auf einer Mission sind und daher die Befugnis haben, in Notfällen Gewalt zu ergreifen. Geben Sie sich also klar und deutlich zu erkennen oder wir... AAAAAH! WAAAAH! ANGRIFF, ANGRIFF, ANGRIFF!" Von einem Herzschlag zum nächsten war aus Hoko wieder sein übliches Selbst geworden. Und das war noch nicht alles. In seinem Gesicht klebte ein Tanuki*, der den Shinobi urplötzlich angesprungen hatte und aggressiv keckerte. Anscheinend hatten die beiden Shinobi das possierliche Tierchen bei seiner Nahrungssuche gestört und dieses revanchierte sich nun, indem es sich in Hokos Gesicht und Haare krallte und nach dessen Stirn, Nase und was es sonst noch so erreichen konnte biss. "KAWA-BRO! MACH ES WEG! MACH ES WEG! MEINE AUGEN! MEINE WUNDERSCHÖNEN AUGEN! AAAAAH!"

(*Tatsächlich nicht die mystische Kreatur, sondern ein einfacher, unspektakulärer Maderhund)
 
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