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Ein Spaziergang im Grünen

Kiyama Mura

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Mura griff sich ein Handtuch, das unweit der Dusche hing, und trocknete sich versonnen und erschöpft seine blonden Haare ab. In den Tagen und Wochen, in denen er nicht im Rahmen einer Mission unterwegs war, nutzte er vor allem die Vormittage, um sich fit zu halten und ein wenig an bekannten und neuen Techniken zu arbeiten. Letzteres klappte aber allzu oft nicht wie gewünscht. Missmutig verzog der Kiyama das Gesicht. Die heutige Trainingseinheit war dafür ein absolutes Paradebeispiel. Seit seine Lehrmeisterin Nanami gestorben war, um ihm das Leben zu retten, hatte die Entwicklung seiner Fähigkeiten einen spürbaren Dämpfer erlebt. Obwohl er sich redlich bemühte und mittlerweile sogar seine Trainingszeiten verlängert hatte, blieb jeglicher Erfolg aus. Mura fluchte. Zwar hatte seine Lehrmeisterin ihm neben einer stattlichen Finanzspritze auch einige Schriftrollen vermacht, die ihm die letzten Schritte zum Meistern des Jutsus erklären sollten, aber sie ersetzen dem Kiyama nun einmal nicht die Ausbilderin… und Freundin. Bei diesem Gedankengang verdüsterte sich die Miene des Kiyamas noch weiter, während sich ein flaues Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete. Mura beugte sich über sein Waschbecken und starrte ein wenig betreten auf den Wasserhahn. Er vermisste die alte Zicke mehr, als er es sich hatte vorstellen können. Mochte Nanami auch teilweise hart mit ihm umgesprungen sein, am Ende war sie doch immer für ihn da gewesen.
Mura schüttelte den Kopf, um die düsteren Gedanken aus seinem Kopf zu treiben und blickte wieder auf. Er hatte seinen Freunden und seiner kleinen Schwester versprochen, sich nicht wieder so hängen zu lassen. In der Regel pflegte der Kiyama seine Versprechen zu halten und so entschied er sich, der Einsamkeit der spartanisch eingerichteten Wohnung -Miako war gerade arbeiten- zu entfliehen. Ein letzter Seufzer entfloh noch den Lippen des Kiyamas, ehe er dann doch nach seinem blauen Hemd griff. Ein Spaziergang, so glaubte er, würde ihm bestimmt helfen, ein wenig auf andere Gedanken zu kommen.

Mura flanierte die Straßen entlang und beobachtete die wie emsige Ameisen arbeitenden Menschen um sich herum. Bei diesem warmen Wetter beneidete der Kiyama keines dieser armen Geschöpfe um ihre schweißtreibenden Tätigkeiten. Denn wer nicht das Glück hatte, sich im Schatten aufzuhalten, war schutzlos der Sonne ausgeliefert, die erbarmungslos die Erde erwärmte. So war es auch nicht verwunderlich, dass jetzt zur Mittagszeit auch die meisten Baustellen verwaist waren. Schließlich konnte man von den Frauen und Männern, die sich auf den Baustellen abrackerten, nicht erwarten, dass sie sich in der mittäglichen Hitze zu Tode schufteten. Auch die meisten Privatleute und Besucher des Dorfes hatten sich in den Schutz der Häuser, Bars und Restaurants geflüchtet. Nur wenige Menschen waren daher auf den Straßen Shirogakures selbst zu sehen. Hier eilte eine Gruppe Shinobi an ihm vorbei, die mit ernster Miene zur Stadtgrenze rannten. Dort verhandelte ein Pärchen mit einem Händler über einen Korb voller Äpfel. Obwohl also noch immer reger Betrieb auf den Straßen Shirogakures herrschte, war das alles doch im Vergleich zu der sonstigen Geschäftigkeit des Dorfes sehr überschaubar. Dem Kiyama kam das aber eigentlich sehr gelegen. Oft waren ihm die Menschenmengen, die sich durch die Straßen schoben und selbige verstopften, ein bisschen zu viel. Mura zog stattdessen die Ruhe und Abgeschiedenheit vor. So war auch der Umstand nicht weiter verwunderlich, dass er nur selten und dann auch so kurz wie irgend möglich den Wochenmarkt Shirogakures aufsuchte. Der heutige Tag stellte da eine richtige Ausnahme da. Denn erst jetzt merkte der Kiyama, dass ihn sein Weg unversehens zum großen Marktplatz geführt hatte. Fisch, Brot, Fleisch und Gewürze verströmten ihre Düfte und vermischten sich zu einem einzigartigen Geruch. Auch ließen sich die Händler nicht durch die Hitze beirren und boten mit lautem Geschrei ihre Waren feil. Mura ging weiter und betrachtete mehr oder minder aufmerksam die einzelnen Stände. Etwas wirklich Interessantes fand der Kumonin nicht….zumindest nicht in den Ständen. Vielmehr wanderte sein Blick über eine Auslage von frischen Teigwaren hinweg zu einer Person einige Meter weiter. Nicht irgendeiner Person. Denn Sakaida Mai war nicht irgendwer für den Kiyama. Obwohl viele Shinobi seit der Ernennung zum Genin seinen Weg gekreuzt hatten, hatte doch kein Hiragana, keine Hyuuga den Stellenwert für Mura erlangt wie Mai. Der junge Mann konnte nicht sagen, wie diese Kunoichi ihn in ihren Bann hatte schlagen können. Wenn er es sich recht überlegte, war es wohl ein Aufeinandertreffen an einem einsamen Grenzposten am Rande des Einflussbereiches von Shirogakure gewesen. Mura war in dieser Zeit mit dem großen Hiragana Kayros auf Mission gewesen. Eine desolate Mission, die er am liebsten aus seinem Gedächtnis gestrichen hätte, wenn er nicht dort eben Sakaida Mai begegnet wäre. Ihre fröhliche und unbeschwerte Art hatte es dem Kumonin von Anfang an angetan. War Mura auch ein Mensch, der gerne einmal in Trübsal versank, schaffte es doch die blauhaarige Kunoichi ihm ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Verstärkt wurde dies noch von der Tatsache, dass er fortan immer wieder der jungen Frau über den Weg gelaufen war. Und bei jedem Treffen, jedem noch so kurzen Gespräch spürte er, wie seine Beine ein bisschen mehr Zittern, sein Herz ein wenig heftiger pochte. Ja, Mai…
Wollen sie nochmal irgendetwas kaufen? Mura drehte sich irritiert um und starrte in das ungehaltene Gesicht des Händlers vor sich. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er schon geraume Zeit zu der jungen Frau hinübergeblickt und sie geradezu angegafft haben musste. Peinlich berührt und mit hochroter Miene stammelte der Kiyama eine Entschuldigung und kaufte sich schließlich ein Brot, das er eigentlich gar nicht brauchte. Als er endlich das Geschäft abgewickelt und damit den noch immer nörgelnden Händler besänftigt hatte, musste er mit Schrecken feststellen, dass die blauhaarige Schönheit verschwunden war.
Schon wieder, dachte Mura resignierend. Mochte Shirogakure auch ein Dorf enormen Ausmaßes sein, so war der Kiyama doch in den letzten Wochen und Monaten häufig der Kunoichi begegnet. Aber jedes Mal bekam er seinen Mund nicht auf, stammelte etwas vor sich hin oder brachte mit Mühe ein „Hallo“ heraus. Zusammengefasst: Er benahm sich wie ein Trottel und ließ Gelegenheit um Gelegenheit ungenutzt verstreichen.
So wie heute…
 

Sakaida Mai

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Oh! Hallo!“, grüßte Mai voll freudiger Überraschung eine Nachbarin, welche sie zufällig auf dem Markt traf. Gut gelaunt hob sie dabei noch ihre Hand und wank der älteren Dame zu. Diese hatte schon lange einen Narren an ihrer blauhaarigen Nachbarin gefressen und marschierte mit ihrem Gehstock auf sie zu. „Was für eine Hitze, nicht wahr? Können Sie auch nur noch so schlecht schlafen die letzten Tage?“, begann Mai sofort ein Gespräch mit ihr. Die quirlige junge Kunoichi war wohl eine Meisterin im Smalltalk und wusste einfach immer etwas zu erzählen. Für die einen Leute war das sympathisch und offenherzig, andere fanden diese Eigenschaft vielleicht störend. Doch im Fall der alten Nachbarin war es gut, denn diese freute sich immer, wenn sie sich mit jemandem unterhalten konnte.
Dass Mai bei dem Trubel auf dem Markt immer wieder im Gespräch von den Leuten zur Seite gedrängt oder versehentlich gestoßen wurde, machte ihr nichts aus. Es war doch schön, wenn so viel Leben auf den Straßen Shirogakures herrschte! Wer will schon an einem Ort leben, welcher wie ausgestorben ist? Eine traurige Vorstellung.

Nach einem netten, kleinen Gespräch mit der Nachbarin, griff Mai wieder nach ihrer Einkaufsliste und machte sich bester Laune auf dem Weg zum letzten Stand für heute. Der Markt versprach vor allem am Morgen noch viel frische Ware und es machte einfach Spaß, nach dem ein oder anderen Angebot zu suchen. Es dauerte nicht lange, da hatte Mai alles zusammen, was sie sich vorgenommen hatte zu kaufen.
Also verabschiedete sie sich freundlich vom Händler, schlug einen Haken und machte sich auf den Heimweg. Was sie wohl bei diesem Wetter noch machen sollte? Eigentlich kam ja nur der See in Frage.. „Stop!“, hielt sie sich selbst plötzlich an und handelte sich damit ein paar irritierte Blicke von den Passanten ein. Sie hatte ja noch etwas vergessen!
Eilig marschierte Mai die wenigen Meter zurück in das Getümmel des Marktes und ging noch schnell zum Stand des besten Bäckers Shirogakures. Zumindest war das ihre Meinung! Doch es waren nicht seine Backwaren, welche ihre Aufmerksamkeit sogleich einnahmen.

Na so was! Mura!“, rief sie erfreut aus und grüßte ihn damit gleichzeitig. Wenn man ihr extrovertiertes Verhalten so betrachtete, könnte man zu folgender Schlussfolgerung gelangen: Mai ist peinlich. Aber das würde ihr sowieso nicht auffallen. Als sich der großgewachsene, blonde Shinobi fragend zu ihr umgedreht hatte, war Mai schon angetrabt und vor ihm zu stehen gekommen. Der Laufschritt war weniger für ihr Herzrasen verantwortlich, als sie glaubte. Unbeirrt umgriff sie mit ihrer freien Hand (in der anderen hatte sie ihren Bastkorb) sanft sein Handgelenk und zog ihn näher zu sich, als würde er ansonsten wieder verschwinden – wie die letzte Zeit so oft.
Wir haben uns seit der Mission in Kraterstadt nicht wirklich gesehen. Geht’s dir gut?“, fragte Mai ihn, während ihre Gesichtszüge unbewusst Sorge ausstrahlten. Manchmal hatte sie das Gefühl, Mura würde ihr völlig entgleiten. Seit sie in diesem Stollen waren.. Auch Kayros hatte diese Sorge um ihren gemeinsamen Freund schon einmal geäußert. Kaum hatte Mura geantwortet, wurden die beiden wieder von einem Dritten unterbrochen: „Grüß dich, Mai! Du kommst genau richtig. Ich habe hier ein frisches Blech Imagawayaki!“, warb der Bäckermeister, welcher (wohlgemerkt) Mura gerade noch deutlich weniger freundlich gegenübergetreten war und reichte Mai eine Stichprobe der Süßigkeiten. Verlegen lachte der Blauschopf auf und erklärte Mura, dass sie nur bei diesem Bäcker einkaufte. Das erklärte auch die liebe Kostprobe, welche Mai natürlich gerne entgegen nahm. „Die sind ja großartig!“, lobte sie den Mann und ließ sich zu ihrem Brot noch ein paar davon einpacken – und war ihm damit gutgläubig in die Falle gegangen. Endlich wandte sie sich wieder Mura zu und lächelte ihn einen Moment lang nur stumm an. Sie sahen sich einfach viel zu selten und wie bereits gesagt: Er war immer schwerer zu erreichen. „Wirst du wieder abtauchen oder hast du noch ein bisschen Zeit für mich?“, fragte sie ihn aufrichtig.
 

Kiyama Mura

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Muras Blick glitt über die Straße, doch nirgendwo war die blauhaarige Schönheit zu sehen. Sein Atem ging schwer, sodass man beinahe den Eindruck gewinnen konnte, eine eiserne Hand würde seinen Brustkorb zerquetschen. Missmutig griff der Kiyama nach der Tüte mit dem Brot. Von der Lust auf einen Spaziergang, die er noch beim Betreten des Marktes verspürt hatte, war nichts mehr geblieben. Er wollte nur noch nach Hause und eine Wand anseufzen. Mit bitterer Miene wollte sich der Kumonin abwenden, als ihn eine vertraut helle Stimme begrüßte.
Oh… Mura zeigte wieder einmal, was für ein verbales Genie in ihm steckte. Um dieses Talent noch zu unterstreichen, legte Mura direkt ein „Mai“ nach, ehe sein Kinn ihm endgültig den Dienst versagte. Vor allem aber die Tatsache, dass die Kunoichi sein Handgelenk ergriff und ihm damit körperlich so nahe war, sorgte dafür, dass das Hirn des jungen Mannes eine ganze Zeit lang im Leerlauf arbeitete. Gefühlte Ewigkeiten starrte er die blauhaarige Kunoichi einfach nur verblüfft an. Vermutlich hätte die Sakaida deswegen über sein seltsames Verhalten die Stirn gerunzelt oder an seinem Verstand gezweifelt. Doch zu seinem Glück war Mai in ein Gespräch mit dem Bäcker vertieft und gönnte ihm so die Möglichkeit, sich wieder zu sammeln. Dabei durchlebte der Kiyama verschiedene Stadien:
Zuerst bemerkte sein Hirn, dass eine regelmäßige Atmung nicht schlecht wäre, um nicht sofort aus den Latschen zu kippen. Mura sog mit einem zischenden Laut Luft ein. Als Nächstes wurde festgestellt, dass die Wärmeregulierung der linken und rechten Wange anscheinend eine kleine Fehlfunktion aufwies und so ein wenig überhitzte. Mura strich sich mit der rechten Hand über sein Gesicht und tatsächlich nach die rote Färbung seines Gesichtes ab. Nachdem diese grundlegenden Kontrollmechanismen zurückgekehrt waren, galt es nun, seine Stimme wieder zu finden.
Ja… Ja…Du hast Recht. Irgendwie haben wir uns ständig verpasst. So konnte man sein Versäumnis, einen Schritt auf die hübsche Kunoichi zuzumachen, auch erklären. Genau genommen war er bestimmt ein halbes Dutzend Mal der junge Frau mit dem markanten Äußeren zufällig begegnet. Manchmal war er sich wie ein Stalker vorgekommen, wenn er ihr eine Straße entlang folgte. Dann aber hatte er das Mädchen im Gespräch mit anderen Zivillisten und Shinobi gesehen und es immer als unpassend empfunden, die Kunoichi in diesen Situationen zu behelligen. Mit einer Mischung aus Bedauern und Schrecken, vor allem aber mit einem Stich in der Magengegend hatte er dann allerdings den ein oder anderen Mann an ihrer Seite gesehen.
Ob sie schon jemanden…?
Mura fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und verscheuchte damit seine Tagträume.
Ja, also… Einen Moment lang dachte Mura nach und lächelte dann seine Gegenüber an. Nein, eigentlich habe ich nichts zu tun. Ich weiß nicht… ich wollte ein wenig die frische Luft genießen. Kurz zögerte der Kumonin, wagte dann aber doch zu fragen: Wenn du magst, kannst du mich gerne begleiten. Wobei…
Mura starrte in den Himmel und konnte dort nur vereinzelte Wolken ausmachen.
Ohne ein wenig Schatten ist das alles andere als angenehm. Vielleicht ist das heute nicht die beste Idee. Ich kann verstehen, wenn du darauf keine Lust hast.
Mura bereute die Worte, noch ehe er sie ganz ausgesprochen hatte, und verfluchte sich selbst. Wie konnte man sich nur so ungeschickt anstellen? Wollte er die Kunoichi direkt wieder von sich stoßen? Manchmal zweifelte er wirklich an seinem Verstand..
 

Sakaida Mai

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Als Mura seine Antwort auf Mai’s Frage zu formulieren begann, hob sie gespannt die Augenbrauen. Einen kurzen Moment machte es den Eindruck, als würde er nicht so recht wissen, ob er sich nun Zeit nehmen wollte oder nicht. Es hätte Mai ehrlicherweise enttäuscht, wenn er ihr erneut absagen würde – und das bekäme der Kiyama dann auch unverblümt ins Gesicht gesagt. Doch anscheinend hatte er doch Lust darauf, etwas mit ihr zu unternehmen, was dem quirligen Blauschopf sogleich wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Mura lud sie dazu ein, ihn bei seinem Spaziergang zu begleiten. Mai wollte auch sogleich zusagen, doch er nahm sein eigenes Angebot sogleich wieder zurück. Zugegeben, es war vielleicht wirklich ein wenig zu heiß, um in der Hitze umherzuwandern. Daher unterbreitete Mai ihm einen anderen Vorschlag, vielleicht wollte er sie ja bei ihrem ursprünglichen Vorhaben belgeiten.
Weißt du, ich wollte nach dem Einkauf gerne an den See gehen. Ich muss nur noch meine Badesachen zusammensuchen und die Lebensmittel verstauen. Man geht ja ein kleines Stück dorthin, dann hättest du auch deinen Spaziergang!“, lachte Mai gegen Ende und zwinkerte ihm zu. Dass Mura sich vorhin indirekt selbst schlecht gemacht hat, überhörte Mai einfach. Im Moment war ihre Sachebene aufmerksamer, weswegen ihr Mura’s Dilemma auf der Beziehungsebene nicht klar wurde. Stattdessen hakte sie sich bester Laune bei ihm ein und zog ihn somit mit lächelnd mit sich, bis sie das Getümmel des Marktplatzes hinter sich gelassen hatten, weshalb Mai wieder von ihm abließ.

Sag mal..“, begann sie, da ihr etwas einfiel. „Stimmt es, dass deine Schwester nun bei dir wohnt? Ich würde sie wirklich gerne kennenlernen! Auf der Mission damals hatten nur Kayros, Itoe und- und, äh.. naja, Nanami das Vergnügen, ihr zu begegnen.“ Prüfend sah sie zu Mura, da sie nun trotz des Zögerns den Namen seiner Lehrmeisterin ausgesprochen hatte. Da sie in seiner Miene nichts herauslesen konnte, sprach sie weiter: „Wo war ich da gleich gewesen?“, überlegte sie lachend, ehe sie sich wieder erinnerte: „Oh, stimmt! Ich unterhielt mich mit einem der Dorfbewohner! Glaube ich zumindest.“ Mai hatte versucht, nicht mehr all zu viele Gedanken an diese Mission zu verschwenden, das tat nicht gut.
Wie ist sie so? So wie du? Ich meine so ruhig, so höflich..“ Sie grinste ihn verschmitzt an: „So ein Pechvogel?

Die Unterhaltung der beiden machte den kurzen Heimweg zu Mai’s kleiner Ein-Zimmer-Wohnung noch kürzer. Mura war zuvor noch nicht bei ihr Zuhause gewesen, weshalb Mai erschrocken darüber nachdachte, ob es überhaupt ordentlich bei ihr zuhause war. Schnell rief sie gedanklich ihr Handeln heute Morgen bildhaft ab und kam beruhigt zu dem Entschluss, dass alles aufgeräumt war. „Erwarte nicht zu viel! Es ist recht klein.. Aber im Gegensatz zu dir bin ich ja auch allein!“, warnte sie ihn unsicher vor, während sie den Schlüssel im Schloss drehte.
Sieh dich ruhig um, ich habe nichts zu verbergen!“, lachte Mai und ging schnell zur Küchenzeile, damit ihre Lebensmittel nicht länger als nötig die Wärme ertragen mussten. Mura hatte nun Zeit, sich das Zuhause von Sakaida Mai anzusehen. Ob er es genauso erwartet hatte? Es war eine Puppenwohnung, mädchenhaft eingerichtet. Viele helle, blaue und zart rosafarbene Pastelltöne und überall ein wenig hübscher Kitsch, Bilder von Freunden hingen an der Wand und Blumen machten den Raum noch freundlicher.
Schnell packte Mai noch ihre Sachen zusammen und verschwand mit ihrem Bikini und einem Sommerkleid schnell im Bad, ehe sie wieder zu Mura in den Wohnraum zurückkam. „Ich bin soweit! Ist deine Schwester zuhause? Oder hast du deine Badehose schon zufällig bei dir?“, fragte Mai erwartungsvoll und ja: Ihre Absichten waren unlauter. Sie war eben zu neugierig auf das unbekannte Mädchen und da kam es ihr gerade recht, dass Mura ja auch noch seine Badesachen braucht..
 
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