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Eingangsbereich des Krankenhauses

Kiyama Mura

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Mura, hey Mura. Verdammt nochmal, steh auf. Breitbeinig und alles andere als amüsiert stand Kiyama Miako im Zimmer ihres älteren Bruders. Nicht amüsiert traf es dabei aber nicht ganz. Die Jugendliche war sauer, stinksauer. Sie besah sich dieses verkaterte, stinkende und jämmerliche Häufchen Mensch und schüttelte nur den Kopf. Wie konnte man sich nur so gehen lassen? Miako verstand es nicht, wusste aber, dass sich die Mutter der beiden Kiyamas bei diesem Anblick in ihrem Grabe herumdrehen musste. Dementsprechend schneidend und kühl war auch ihre Stimme, als sie fortfuhr:
Beweg deinen faulen, sich selbst bemitleidenden Arsch. Kannst jetzt ruhig auf deine Mission gehen. Bist ja vorher auch nie hier gewesen, da kannst du genauso gut verschwinden. Ich gebe dir noch fünf Minuten, aber dann rappelt´s!
Muras Zimmertür wurde aufgerissen, um nur wenige Augenblicke später mit einem lauten Knall geschlossen zu werden. Die Aktion hatte Erfolg. Der laute Knall hallte im Kopf des Kiyamas nach und verstärkte sich zu einem heftigen und fiesen Dröhnen. Der Kumonin riss die Augen auf. Ein wenig verdattert, irritiert und nicht so ganz Herr seiner Sinne schaute er sich um. Er war gestern erst spät nach Hause gekommen und war zu der Zeit so erschöpft (und auch ziemlich betrunken) gewesen, dass er sich nur mit letzter Kraft noch in seine Decke hatte wickeln können. Mura richtete sich in seinem Bett auf. Eine Tat, die er sofort wieder bereute, da sich sein Schädel direkt für die ruckhafte Bewegung mit hämmernden Kopfschmerzen bedankte. Er hatte es gestern ein wenig übertrieben, doch um ganz ehrlich zu sein: Er hatte das gebraucht. Gestern hatte sich nämlich der Todestag seiner Mutter gejährt und das hatte den ohnehin nicht emotional gefestigten Shinobi noch weiter aus der Bahn geworfen. Seit seiner Ernennung zum Chuunin –wie seltsam dieser Titel doch noch immer klang- war Mura in ein emotionales Loch gefallen. Bis dahin hatte er immer gewusst, was er tun sollte. Immer hatte er ein direktes Ziel vor Augen gehabt, sich immer mit Vorbereitungen, Trainingseinheiten und neuen Missionen ablenken können und sich so niemals seinem verkorksten Privatleben stellen müssen. Und sind wir doch ganz ehrlich: Muras Leben war im Moment Scheiße.
Fangen wir alleine damit an, dass jeder, der sich im Muras näherer Umgebung befand, das Risiko eines unerwarteten Todes einging. Kiyama Eto war tot. Kiyama Hana war tot. Kiyama Buntaro tot. Yuriko Nanami tot…Verflucht, er hätte es nie geglaubt, aber der Tod der alten Schachtel hatte ihn stärker aus der Bahn geworfen, als er selbst vermutet hätte. Seit ihrer ersten Begegnung hatten die beiden so ungleichen Menschen Nanami und Mura auf Kriegsfuß miteinander gestanden. Sie drangsalierte und quälte den Kiyama und er versuchte es ihr auf jede erdenkliche Weise zurückzuzahlen oder, besser noch, seiner Ausbilderin auf jede erdenkliche Weise zu entkommen. Und doch… irgendwie hatten sie im Laufe der Zeit zueinander gefunden und waren Freunde geworden. Nicht, dass das jemals einer der beiden ausgesprochen hätte. Nein, es war eher eine stille Übereinkunft. Und so kam es auch, dass die eigentlich schon viel zu alte Lehrmeisterin vor wenigen Monaten ihr Leben einsetzte, um ihren Schützling aus einer sehr brenzligen Lage zu erretten. Während sich Mura mühsam aus seinem Bett erhob, wurde ihm schmerzlich bewusst, dass bei ihm und seinem Handeln die Hauptschuld für den Tod der Greisin zu finden war. Hätte er sich ihr oder seinen Freunden anvertraut, hätte er überhaupt einmal Vertrauen gezeigt und sich helfen lassen, vielleicht würde die Alte noch leben.
Doch Mura hatte das nur allzu spät verstanden. Bis dahin hatte seine Lehrmeisterin ihr Leben lassen müssen und seine Freunde… Ach ja, da war noch etwas. Schließlich hatte es der Kiyama doch verstanden, jedem der drei vor den Kopf zu stoßen und noch immer nicht die Gelegenheit gefunden, sich mit den dreien richtig auszusprechen. Obwohl… Wenn er ganz ehrlich war, dann hatte er sich gedrückt. Einer Aussprache, die ihm mehr als einmal angeboten worden war, hatte er immer wieder Missionen und die Vorbereitung auf das Examen vorgezogen, um sich nicht diesen unangenehmen Wahrheiten stellen zu müssen.
Dabei hatten die drei genauso wie Nanami ihr Leben riskiert und er war ihnen doch so manche Erklärung schuldig. Nun war aber Hyuuga Itoe schon seit einiger Zeit im Auftrage Konohas unterwegs, Hiragana Kayros wurde viel im Krankenhaus Shirogakures eingebunden und Mai …tja, Sakaida Mai stellte wohl die treueste Seele dar und versuchte stetig, mit dem Kiyama in Kontakt zu bleiben. Doch Mura mied auch ihren Kontakt und sagte unter den fadenscheinigsten Gründen jedem Treffen mit der Kunoichi ab. Irgendwie erschien es ihm falsc…
Muras Zimmertür flog auf.
Hast dich ja gestern ordentlich abgeschossen. Wer feiern kann, der kann... Miako sah konsterniert den deprimiert vor sich hinstarrenden Mura und verstand sofort, was hier los war. Na? Lass mich raten. Zerfließt du wieder in Selbstmitleid? Miako imitierte bei diesen Worten ein flennendes Kind, indem sie mit ihren Fäusten über ihre Wangen rieb. Eigentlich fand die jüngere Kiyama ihre Darstellung echt gelungen und war deshalb umso erboster, als sie realisierte, dass ihr Bruder die Vorstellung gar nicht bemerkt hatte.
In dem Moment glitt auch schon ihre Hand zu dem Griff eines Eimers. Eigentlich war das Wasser ja dafür gedacht gewesen, den Suffkopf aus dem Bett zu holen. Es nun zu nutzen, um den Kerl aus seiner Depression zu holen, sollte aber auch funktionieren. Einmal holte sie kräftig Schwung und…

Mura schimpfte vor sich hin, als er durch die Straßen Shirogakures eilte.
Von dem Wasserschwall getroffen, hatte Mura mit einer Mischung aus Entsetzen und Wut seine Schwester angeschaut und wollte ihr gerade die Meinung sagen, als ihm die jüngere Kiyama die Zunge herausstreckte und gleichzeitig in der Eimerlosen Hand mit einem Brief herumwedelte.
Kannst froh sein, dass du mich hast. Ich habe den Brief gestern angenommen und sogar gelesen. Du hast eine Mission, falls du es noch nicht mitbekommen hast und … Der Blick der Schwester wanderte zu einer kleinen Küchenuhr… solltest spätestens in einer halben Stunde da sein. Ich würde mich ja mal ein bisschen beeilen…
Mura wusste nicht mehr genau, was er geantwortet hatte. Es war wohl ein Gestammel aus „Wie jetzt?“, „Ist´n Scherz, oder?“ „Lenk nicht ab!“; „Kacke!“ „Das machst du sauber!“. „Hast du meinen Gürtel gesehen?“ „Warum habe ich nur einen Schuh?“
Die düsteren Gedanken waren ebenso schnell verschwunden wie sein Zorn auf seine Schwester. Er hatte wichtigere Dinge zu tun. Zwar hatte er noch Miako zum Abschluss mitgegeben, dass die Sache noch nicht vorbei sei, aber sowohl er als auch seine Schwester wussten beide, dass Miako ihrem Bruder gerade den Hintern gerettet hatte.
Trotzdem war Mura spät dran und, was bei weitem problematischer war, er hatte keine Ahnung, worum es eigentlich in seiner Mission ging. So versuchte sich der Shinobi aus Kumogakure an der organisatorischen Glanztat, sich einen Brötchen in den Mund zu stopfen, während das eine Auge einen Blick auf die Mission warf und das andere versuchte, einen Weg durch die Straßen Shirogakure zu finden.
Blabla…Dringend…blabla…Treffpunkt: Ninja-Krankenhaus…blabla…Ziel: Reich der Blitze…blabla… zwei Dörfer…. Krankheit… Tote… Oh, Verzeihung, ich habe ihren Stand nicht gesehen... Nein, ich bezahle den Apfel nicht. Wo waren wir?… Medikamente…Absicherung eines Konvois…Jetzt lassen Sie mich doch mit dem blöden Apfel in Ruhe…Klassifizierung C…zwei Genin… oh, hey, Chinatsu!!!...Takeshi Rai... ?!?...ne, kenn ich nicht.
Mura sammelte so viele Infos wie möglich und hatte, wie er glaubte, zumindest die wichtigsten Daten erhascht. Ein neuer Genin ist also dabei? Hmmm… normalerweise hätte sich Mura noch ein wenig über den Jungen schlau gemacht und vielleicht sogar noch zusätzliche Informationen bei der Dorfverwaltung eingeholt. Aber er hatte nicht einmal mehr die Zeit, sich kurz den angehefteten Steckbrief des jungen Shinobis durchzulesen. Mura nahm sich vor, dass bei der nächstbesten Gelegenheit zu erledigen. Doch jetzt galt es erst einmal, nicht noch später zu kommen.

Endlich bog Mura in die Straße zum Ninja-Krankenhaus ein und konnte seinen Schritt ein wenig verlangsamen. Und das sollte er auch besser tun! Denn plötzlich erinnerte sich der Kiyama wieder an seine letzte Mission und auf das erste Aufeinandertreffen mit Miki Benjiro und Hasekura Chinatsu. Sogleich ging der Kumonin in eine lauernde Abwehrhaltung, während er sich vorsichtig dem Krankenhaus näherte. Beim letzten Mal hatten sich seine Schützlinge nämlich erst von oben auf ihn gestürzt, nur um ihn dann in einem zweiten Schritt noch mit einer Blutgrätsche von den Beinen zu holen. Oh, nein. Dieses Mal würde er nicht Opfer irgendeines Streiches werden.
Außerdem war er trotz aller Bemühungen fünf Minuten zu spät. Da spielte die kleine Verzögerung auch keine Rolle mehr. So näherte sich Mura dem Krankenhaus, wo schon an diesem frühen Morgen ein geschäftiges Treiben herrschte.
 
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„Keeeeeeeenshin!“ Ein kleines Mädchen mit einem gigantischen Flaum weißer Haare auf dem Kopf tänzelte durch eine Wohnung im Seiryuu-Bezirk. Wer dieses kleine Ding war? Na, Hasekura Chinatsu natürlich, war doch wohl klar. „Keeeeeeenshin!“ Und schon wieder hallte das Brüllen der Kunoichi durch die Räumlichkeiten und war sogar auf der Straße zu hören. Wie gut, dass die Nachbarn sich keine Sorgen machten, denn die kannten dieses Prozedere mittlerweile gut genug. Besagter Kenshin - der ältere Bruder von Chinatsu - öffnete vollkommen übermüdet die Tür seines Schlafzimmers, streckte die Arme vom Körper und gähnte. Leider wurde der männliche Hasekura in genau diesem Vorhaben unterbrochen, als seine Schwester ihm lachend um den Hals fiel und er mit einem lauten Knall auf den Hintern plumpste. „Kenshin! Die Sonne scheint!“ Der 18-Jährige verstand nicht, worauf das Mädchen hinauswollte, stockte kurz, öffnete seinen Mund - doch auch hier wurde Kenshin unterbrochen. „Und es ist richtig warm. Der Sommer kommt!“, lachte die Kleine vor sich hin, löste sich endlich von ihrem älteren Bruder und erlaubte ihm damit, sich vom Boden zu erheben. „Und deshalb schreist du mich aus meinem wohlverdienten Schlaf?“ Bevor ein falscher Eindruck entstand: Es war durchaus eine Zeit, zu der ein normaler Mensch hätte aufstehen können. Da es sich bei Kenshin allerdings um einen Langschläfer handelte, kümmerte ihn das herzlich wenig. „Natürlich! Du sollst doch die Sonne nicht verpassen!“ Die weißhaarige Kunoichi nickte eifrig und leider wusste Kenshin, dass es vollkommen unnötig war, mit seiner Schwester zu diskutieren. Sie verstand es ohnehin nicht, außerdem war ihm klar, dass sie es tatsächlich nett gemeint hatte. Nun, daher widmete er sich einem anderen Detail, als sich weiter über seinen unterbrochenen Schlaf aufzuregen. Er musterte seine Schwester, während er sich an den Türrahmen lehnte. „Wie kommt’s, dass du schon so fertiggemacht aussiehst? Hast du heute große Pläne?“ Genau diese Frage hatte Chinatsu hören wollen. Die Kleine stellte sich gerade hin und grinste stolz. „Ja, genau! Ich habe eine Mission. Und weißt du, was noch toller ist? Die ist im Blitzreich!“ Der Mund von Kenshin öffnete sich leicht, schon wedelte die Jüngere mit dem Brief der Verwaltung vor seiner Nase herum. Mit einer gezielten Bewegung schnappte der 18-Jährige sich das Schreiben, um den Inhalt zu überfliegen. Gleichzeitig quasselte die weibliche Hasekura munter weiter. „Mura-Bro ist auch wieder mit dabei! Und Rai! Also… Rai kenne ich noch nicht. Aber Rai ist bestimmt genauso toll wie Mura-Bro! Und dann haben wir ganz viel Spaß zusammen und erleben ein tolles Abenteuer!“ Chinatsu kicherte, offensichtlich freute sie sich über den Auftrag, der ihr zugeteilt wurde. Ihr Bruder wirkte ein wenig skeptischer, nicht nur, da in seiner ehemaligen Heimat eine unbekannte Seuche aufgetreten war, sondern auch aus dem Grund, dass seine naive Schwester in dieses Gefahrengebiet geschickt wurde. Nun.. er wusste, dass das als Ninja dazugehörte. Daher nickte er, gab der 12-Jährigen den Brief zurück, wiegte den Kopf erst zu der einen, dann zu der anderen Seite, bevor er sich tatsächlich das erste Mal zu relativ ernsten Worten hinreißen lies, bevor seine Schwester zu einem Auftrag aufbrach. „Pass' ausnahmsweise wirklich auf dich auf, 'kay?“ Chinatsu, die gerade eben noch mit ihrem Freudentanz beschäftigt gewesen war, stockte aufgrund dieser Worte kurz, blinzelte und sah zu ihrem Bruder auf. Es war ein kurzer Moment, in dem man hätte meinen können, dass die Weißhaarige den Ernst der Situation erkannt hatte - leider war dieser kurze Moment schnell vorüber. Sofort kicherte die Hasekura wieder. „Ich bin doch eine echte Kunoichi! Und schon groß! Ich kann gut auf mich aufpassen!“ Da Kenshin seine Schwester kannte, bezweifelte er, dass diese Argumente ausreichten, um sicherzugehen, dass Chinatsu aufpasste. Sie war.. anders. Viel zu naiv und dadurch leicht in ernsthafte Gefahren zu bringen. Somit lag die letzte Hoffnung auf den restlichen Teammitgliedern - ob die ein Auge auf die 12-Jährige werfen konnten?

Im Gegensatz zu Mura war Chinatsu pünktlich beim Treffpunkt angekommen. Das Ninja-Krankenhaus kannte das Mädchen bereits, denn auf einer ihrer Erkundungstouren war sie hier vorbeigekommen. Daher war es eine Leichtigkeit gewesen, den Treffpunkt zu finden. Da es durchaus warm war, trug die Kunoichi eine kurze, lockere Hose, die ihr bis zu den Knien reichte. Im Gegensatz zu dem weißen Shirt erstrahlte die Hose in einem hellblauen Ton. Passend dazu hatte sich die Hasekura einen hellblauen, kurzen Poncho über die Schultern geworfen. Ihre voluminösen Haare waren in keiner besonderen Frisur gebändigt, sondern fielen offen über den Rücken. Dadurch fiel der Kontrast zu der dunklen Haut des Mädchens noch deutlicher auf. Abschließend konnte noch erwähnt werden, dass das Abzeichen Kumo-Gakures wie immer als Haarband missbraucht wurde, um zumindest grob die Haarsträhnen aus dem Gesichtsfeld zu verbannen. Chinatsu war durchaus überrascht, als sie trotz der frühen Uhrzeit viele Menschen über den Vorplatz des Krankenhauses hasten sah. So ein Durcheinander! Die gelben Äuglein sahen sich um, doch leider konnte sie Mura nicht ausfindig machen - und wie dieser Takeshi Rai aussah, wusste sie nicht. Also entschied sich die 12-Jährige dazu, sich auf eine der Bänke an der Seite des Vorplatzes zu setzen und aufmerksam Ausschau zu halten. Vielleicht wurde auch umgekehrt einer der Teammitglieder auf sie aufmerksam? Sie machte aus der ganzen Sache eine Art Spiel für sich selbst - nicht nur suchte die Hasekura nach dem Kiyama, sondern versuchte auch herauszufinden, bei welcher Person es sich um den Takeshi handeln konnte. Der? Nein.. Oder vielleicht der da hinten? Nein.. wohl auch nicht. Erst einige Minuten später erkannte das Mädchen immerhin eine Person, von der sie mit Sicherheit sagen konnte, dass es sich um ein Teammitglied handelte. Mura! Weder wusste Chinatsu, dass der ältere Ninja bereits Verspätung hatte, noch checkte sie, dass er eine.. ‘lange Nacht‘ hinter sich hatte. Daher hopste sie just in dem Moment, als der Blonde auftauchte, von ihrer Bank und steuerte mit einem hellen und freudigen Lachen auf den Kiyama zu. Die Hand wurde dabei selbstverständlich weit in die Höhe gerissen, um zusätzlich auf sich aufmerksam zu machen. Also wirklich.. als wäre das kleine Ding mit dem weißen Haarmopp auf dem Kopf nicht so schon auffällig genug. „Mura-Bro! Hier bin ich!“ Sie hielt vor dem Kumo-Nin an, grinste. „Freust du dich auch schon auf den neuen Auftrag? Oh und es ist so toll, dass wir wieder zusammen Abenteuer erleben! Schade, dass Mai-Sis und Benjiro-Bro nicht dabei sein können… Aber bestimmt ist Rai-Bro auch ein ganz toller Freund mit dem wir ganz viel Spaß haben können!“
 
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Takeshi Rai

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Aufblick. Eine große Fläche vollgedeckt mit vielen Hügeln und Wiesen tat sich wie plötzlich auf. Mittendrin starrte ein blauhaariger Junge gen Himmel. Eine Wolke in Form eines Schafes passierte die Augen des großgewachsenen Jungen. Erstaunt formte er ein O mit seinem Mond. Doch plötzlich verformte sich das Schäffchen in eine grässlich hässliche Form: Den Kopf des Satan. Der Junge reagierte sofort aus purer Angst und lief davon. Immer wieder, wenn er einen Blick über die Schulter wagte, schien ihn die Wolke zu verfolgen. Dann versuchte sein Instinkt mehr Adrenalin in seinen angsterfüllten Körper zu pumpen, um heile wieder zu Hause anzukommen. Nach gefühlten Minuten der Angst und des Laufens erreichte er endlich eine Holzhütte. Sie war verziert mit vielen Blumen, um ja nicht zu verkennen, dass hier eine Familie lebte. Schnell betätigte er den Türknopf um das Haus in der nächsten Sekunde auf den Kopf zu stellen. Nur war da ein Problem: Als er die Tür öffnete stellte er fest, dass niemand zu Hause war. Verzweifelt rief er laut nach seinen Eltern, doch er fand sie nicht, geschweige denn antwortete niemand. Mit trauriger Miene und Tränen in den Augen, setzte er sich an den Küchentisch, welcher noch mit Tellern und vielen Töpfen bedeckt war. Wieso war hier plötzlich niemand mehr? Wieso war er nur allein? Was war das gerade eben? Genau diese Fragen wirrten gerade im Kopf des Jugendlichen herum. Aber ehe er die Fragen beantworten konnte, hörte er ein Geräusch. Prompt hörte er auf zu schluchzen und rief nochmals nach seinen Eltern. Wieder kam keine Antwort. Als er sich traurig wieder seines jämmerlichen Daseins widmen möchte, hörte er wieder dieses eine Geräusch. Es hörte sich an als ob etwas Metallenes zu Boden fallen würde. Jetzt konnte er endlich identifizieren woher das Geräusch kam. Es hörte sich für den Jungen so an, als ob es vom Keller her kam. Also machte er sich leisen Fußes auf den Weg zur Kellertür. Dort hörte er nochmals das Geräusch, nur war da der Unterschied, dass es jetzt noch viel lauter war als vorhin. Dies bestätigte seinen Verdacht nun vollends. So drückte er dort den Türgriff runter und mit einem hellen Knarren öffnete sie sich langsam. Bevor er aber die Stiegen nahm, griff er sich eine von den Kerzen, die an den Wänden hingen und zündete sie an. Nun konnte er mit einem unangenehmen Bauchgefühl in das Kellergeschoß des Hauses gehen. Mit leisen Katzenschritten schlich er sich die Treppen runter. Nun hörte er wieder ein Geräusch, nur diesmal war es anders. Diesmal war es ein Lachen, ein grässliches Lachen. Vor Schreck erschauderte der Junge. Ihm stellten sich die Nackenhaare auf. Vor lauter Angst wollte er wieder zurückgehen, aber irgendwie trieben ihn seine Füße gen Dunkelheit des Kellers. Nun, eher in den Kerzenschein, der vom Keller kam. Nur mehr wenige Meter trennten ihn von diesem Licht…. Und endlich war er am Fuße der Treppe angekommen. Mit Angst erfüllt wagte er es seinen Kopf um die Ecke am Ende der Treppe zu drehen. Was er dort erspähte ließ ihn glatt seine kleine Kerze auf den Boden platschen. Jetzt wusste er die Antwort darauf weshalb seine Eltern anscheinend nicht zu Hause waren! Sie lagen gefesselt und geknebelt die ganze Zeit auf dem Boden des Kellers! Dazu kam noch, dass sie in der Mitte eines Satanzeichen lagen. Vor ihnen lachte eine Gestalt heiter vor sich hin. Plötzlich aber hörte sie auf. Sie hatte den Jungen gehört! Mit angsterfüllter Miene drehte der Junge seinen Kopf wieder zurück. Mit schwerem Atem suchte er nach einem Ausweg. Was konnte er nur tun?! Während er schnell versuchte klare Gedanken zu fassen, hörte er patschende Schritte in seine Richtung. Die Gestalt kam! Hecktisch blickte er sich um und sah nur einen Ausweg: die Treppe. Schnell versuchte er die Treppe so schnell wie möglich hoch zu rennen. Doch plötzlich stolperte er und wie es das Glück so will huschte die Gestalt genau in diesem Moment um die Ecke und versuchte ihn zu fangen. Hecktisch versuchte der Junge sich aufzuheben und wieder die Treppe hoch zu sprinten, aber schon packte die Gestalt seinen Fuß. Instinktiv schrie er auf…

Einem ebenfalls blauhaarigen Teenager entfuhr zeitgleich der selbige Schrei. Schweißgebadet stolperte in das nicht allzu weit entfernte Badezimmer. Schnell drehte er den Wasserhahn auf, um sich kurzerhand etwas Wasser ins Gesicht zu werfen. Immer noch schwer atmend versuchte er sich zu beruhigen, was ihm auch schneller als gedacht gelang. Mit einem Seufzer murmelte er: „Es war nur ein Traum…“ Danach blickte er in den Spiegel vor ihm. Er sah ziemlich fertig aus. Was man dagegen machen konnte? Frisch gekochtes Frühstück alá Mutter und… eine Mission! Genau, es war wieder einmal Zeit auf eine Mission zu gehen! Also lächelte er sich im Spiegel an, um sich dann beruhigt die Zähne putzen zu können. Als er fertig damit war und die aufgeschäumte Zahnpasta weggespuckt hatte, machte er sich wieder auf den Weg zurück in sein Zimmer. Dort stellte er sich eine Frage: „Was soll ich denn nur anziehen?“ Der Erkenntnis wie das Wetter gerade aussah, war er noch nicht mächtig, aber gleich war er es. Er ging zu dem einen Fenster in seinem Zimmer und ließ seine Augen die Gegend, und natürlich auch das Wetter, erkunden. Es sah deutlich wärmer aus, als es in den letzten Tagen wirklich war. Noch dazu erblickte er reges Treiben auf den Straßen Shiros. Man musste wissen, dass das Zimmer des Takeshi gen Straße gerichtet war. Und wenn er sich etwas aus dem Fenster herauslehnte, konnte er sogar das Krankenhaus des riesigen Dorfes erkennen. Und genau dort ging es heute Morgen hin. Denn genau dort traf er sich mit seinem Team für die nächsten Tage. So schnell wie er aus seinem Traum erwachte, auch so schnell hatte er die wichtigsten Fakten seiner Teamkameraden auswendig gelernt. Zum einen gab es da den blonden Teamleiter namens Kiyama Mura. Dieser trug den ehrwürdigen Titel eines Chuunin und auf dem Bild, welches der Takeshi bekommen hatte, wirkte er relativ älter als Rai selbst. Neben Mura gab es da noch ein Mädchen namens Hasekura Chinatsu. Sie trug den Titel eines Genin, genau wie Rai. Nach Rais Überlegungen nach, müssten die beiden auf gleichem Level sein, da sie auf ihrem Foto etwas jünger als der Takeshi wirkte. Tja, solche Fakten musste man eben wissen. Also wandte er sich wieder von dem Fenster ab und nun begab er sich zu seinem Kleiderschrank, um sich endlich seiner Unterhose zu entledigen und eine neue anzuziehen. Gleichzeitig nahm er seinen Rucksack zur Hand und packte dort ebenfalls ein paar weitere Unterhosen rein. Dann suchte er schließlich eine etwas kürzere Hose aus seinem Kleiderschrank, um sie sich schlussendlich überzuziehen. Auch hier packte er gleichzeitig eine weitere Hose für seine Reise ein. Nachdem dies erledigt war, suchte er sich zu der schwarzen Hose ein passend blaues, kurzes T-Shirt aus dem Kleiderschrank raus, welches er sich kurzerhand auch überwarf. Natürlich durften da zwei Ersatz-T-Shirt nicht in seinem Rucksack fehlen. Aber halt, da war ja noch was. Genau, sein Allzweckmantel fehlte! Und auch den fand er so schnell wie seine anderen Sachen wieder, so dass er ihn sich schnell überwerfen konnte. Da ihm aber wahrscheinlich zu heiß werden würde, ließ er ihn diesmal offen und noch dazu stülpte er sich seine Ärmel über die Ellbogen über. Doch der Teenager war noch nicht ganz fertig mit seinen Vorbereitungen! Was auch nicht fehlen durfte, war ein Buch und dazu noch ein Schlafsack. Proviant für die Reise würde er höchstwahrscheinlich von seiner Mutter mitbekommen. Und der war ja schließlich auch angebracht. Also schulterte er seinen diesmal etwas schwereren Rucksack und stürmte schnell die Treppen runter in die Küche, wo schon seine Eltern waren. Sein Vater saß am Küchentisch und las konzentriert seine Tageszeitung, seine Mutter hingegen stand an der Theke und kochte etwas, ja genau, Rais Frühstück. „Morgen!“, sagte Rai voller Begeisterung. Auch seine Eltern schenkten ihm ein „Morgen!“, was aber noch dazu kam war, dass seine Mutter ihm auch noch ein wohlverdientes Frühstück schenkte. Sie stellte dem hungrigen Rai einen Teller voll mit Speck und Eiern vor die Nase hin. Mhm, wie das nur duftete! Schnell verschlang er das liebevoll zubereitete Mahl, um sich danach noch einen Nachschlag zu wünschen. Mit einem Lächeln auf den Lippen erwiderte seine Mutter die Bitte und brachte ihm seinen gewünschten Nachschlag so schnell sie nur konnte. Auch den verschlang er begierig. „Danke, Mama!“ „Mach ich doch immer wieder gerne, Schatz!“ Sein Vater lachte nur vor sich hin. Wahrscheinlich konnte er den Appetit des Teenagers voll und ganz nachvollziehen, denn immerhin war Yamato bekannt dafür ein Vielfraß zu sein. „Papa, lach doch nicht so!“, auch Rai musste jetzt lachen. Lachend erwiderte er: „Ich kann dich verstehen, mein Sohn. Du hast definitiv meine Gene geerbt!“ Nun mischte sich auch seine Mutter in die Unterhaltung ein: „Was soll das jetzt heißen?! Hat er etwa nichts von mir geerbt?!“ Ohje, jetzt begannen sie zu streiten. Schnell suchte Rai einen Ausweg. Nur kam ihm da sein Vater zuvor, anscheinend erkannte er seinen Fehler und um ihn wieder gut zu machen, gab er seiner Frau einen dicken Schmatzer auf die Wange. Seine Ehefrau kicherte nur vor sich hin. Der Sohn, die Hauptperson in der Geschichte, die sich hier gerade ereignete, lächelte die beiden nur an. Er konnte sein Glück kaum fassen in so eine glückliche Familie geboren worden zu sein. Aber mit einem kurzen Blick auf die tickende Uhr unterbrach er das glückliche Familienleben für ein paar Tage: „Gott, ich muss nun los! Tschüss Mama, tschüss Papa!" Und eine Staubwolke zurücklassend befand er sich schon schnurstracks auf den Weg zum Krankenhaus, dem Treffpunkt der Truppe. Schnell rief er sich noch in Erinnerung, was genau sie auf ihrer Mission erledigen mussten. Die drei mussten eine Fuhre von Medizin beschützen, welche sich auf den Weg in das Reich der Blitze befand. Also ging es wieder, wie auf seiner letzten Mission, zurück in sein Heimatland. Darauf freute er sich wieder riesig. Aber seine Freude wurde von der Sorge unterdrückt, welche sich dem derzeitigen Stand der Dinge dort widmete: In seinem Heimatland herrschte eine Seuche über die Einwohner dort, welche sie angeblich innerhalb von drei Tagen tötete. Also mussten drei Shinobi und eine Partie von Ärzten hier. Dafür war der Takeshi Genin geworden! Um Menschen zu beschützen und für sie zu kämpfen! Deshalb würde er sich während dieser Mission besonders ins Zeug legen. So, das sollten nun alle Informationen der Mission gewesen sein. Und gerade als er mit den Informationen nochmals durch war, kam er am Eingang des Krankenhauses an. Drinnen eilten wenige Ärzte umher, wahrscheinlich trafen sie schon die Vorbereitungen für die Mission. Konnte er ihnen dabei behilflich sein oder sollte er ihnen einfach nur zusehen? Da er wiedermal fünf Minuten zu früh am Treffpunkt eingetroffen war, musste er diese doch irgendwie totschlagen. Nur war da das Problem, dass er von dem ganzen Medizinskram rein gar nichts verstand, also entschied er sich schnell dafür, sich auf eine Bank zu setzen, seinen Rucksack abzustellen und die restliche Zeit auszuwarten. Was sollte er diese fünf Minuten nun hier auf dieser einsamen Bank in der Eingangshalle des Krankenhauses unternehmen? Genau, etwas lesen! Also kramte er in seinem Rucksack herum, um noch möglichst viele Seiten seines Buches zu lesen.

Nach gefühlten zehn Minuten, betraten zwei weitere Menschen das Krankenhaus, welche besonders durch deren Aussehen herausstachen. Besonders stachen aber deren Rucksäcke hervor, welche die beiden auf deren Rücken trugen. Dies bemerkte der Takeshi sofort. Er merkte sich die Seite auf der er sich gerade befand, klappte das Buch zu und schulterte nun seinen Rucksack. Mit einem einfachen Ausschlussverfahren generierte er eine hochprozentige Chance, dass die beiden wohl seine Teampartner sein würden. Wer sonst würde so aussehen und so früh am Morgen ein Krankenhaus aufsuchen? Also schlenderte er zu den beiden hin und begrüßte die zwei wie es sich gehörte, nett und aufgeschlossen: „Ohaio! Ich bin der Takeshi Rai, wahrscheinlich seid ihr beide meine Partner für die nächste Zeit? Ich denke, dass wir wahrscheinlich gut miteinander auskommen werden!“ Was ihm von der Ferne schon aufgefallen war, aber ihm jetzt noch stärker auffiel, war der absurde Größenunterschied der drei. Das Mädchen war gleich um einiges kleiner als die beiden und der Blondschopf von einem Mann, oder Teenager, überragte den Takeshi auch um ein weites. Also schloss er daraus, dass er wirklich schon um einiges älter war als die beiden Genin. Hoffentlich waren die beiden so nett und aufgeschlossen wie der Takeshi selbst. Man würde es bald sehen.
 

Kiyama Mura

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Oh. Hallo, Chinatsu! Mura versuchte ein wenig die Überschwänglichkeit der jüngeren Genin vor sich zu teilen. Aber nachdem sich die Sorge, sein Team zu verpassen, und damit das erste Adrenalin gelegt hatte, spurte der Kiyama allmählich ein ziemlich fieses Ziehen in seiner hinteren Schädelgegend. Mura, der noch nicht allzu viele Erfahrung mit Alkohol, seinem Missbrauch und dessen Folgen hatte sammeln können, fragte sich, wie lange so ein Kater eigentlich andauerte und wie lange sein Magen noch dieses seltsame Rumoren von sich gab. Nur mühsam brachte er daher ein Lächeln zustande, dass dem strahlenden Gesicht seiner Gegenüber in keiner Weise gerecht wurde.
Das schien aber die Hasekura in keiner Weise zu stören und beeinträchtigte erst recht nicht deren gute Laune. Stattdessen plapperte die junge Genin munter drauf los und tat ihre verschiedensten Meinungen und Gedanken zu jedem möglichen Aspekt der Mission kund. Ja, das war typisch Hasekura Chinatsu. Immer legte das Mädchen eine bis an Naivität grenzende Offenheit und eine Heiterkeit an den Tag, um die sie der Kiyama insgeheim ein wenig beneidete. Er erinnerte sich, dass er sich selbst in ihrem Alter ähnlich verhalten hatte und für einen kurzen Moment empfand er so etwas wie Wehmut: Wie sehr vermisste er doch manchmal die Einfachheit des Seins…
Ich habe mir sagen lassen, dass die Beiden bereits vor ein paar Tagen aufgebrochen sind. Vor allem könnten wir auf dieser Mission jede Hilfe gebrauchen. Ganz ungefährlich ist die ganze Sache ja nicht. Hast du schon den Dritten im Bunde ausmachen können?
Bei diesen Worten massierte sich Mura seinen steifen Nacken und fragte sich zugleich, ob das auch den Spätfolgen seiner gestrigen Nacht geschuldet sei oder er einfach nur schlecht gelegen hatte. Naja, er sollte sich allmählich zusammennehmen, schließlich befanden sich gleich zwei Genin in seiner Obhut und seine Arbeit sollte nicht unter seinem Privatleben zu leiden haben.
Mura versuchte das Gewusel um sich zu überblicken. Obwohl ihm dabei vier Reisewagen ins Auge stachen, die von einer ganzen Horde Mediziner und Helfern befüllt wurden und verdächtig nach ihrem zu schützend Objekten aussahen, fand er keinen jüngeren Genin, der verloren und abholbereit herumstand.
Vielleicht ist er schon im Eingangsbereich und wartet dort auf uns.
Mit einer Bewegung seiner rechten Hand gab der Chuunin der Kunoichi neben sich zu verstehen, dass sie vorlaufen sollte. Dann betrat auch endlich der Rest des Teams den Eingangsbereich des Krankenhauses. Mura stopfte dabei seine beiden Hände in die beiden Taschen seines blauen Hoodies. Ohnehin wurde er sich jetzt erst so richtig seines Erscheinungsbildes bewusst. Ein kurzer Blick an seinen Körper herunter, zeigte ihm, dass er in aller Eile neben dem Kapuzenpullover noch ein schwarzes T-Shirt und ein schwarzes Jeanshose. Naja, um ganz ehrlich zu sein, war das nicht gerade die ideale Kleidung für eine Mission. Aber zum einen war bei Missionen dieses Ranges ohnehin nicht mit größeren Problemen zu rechnen und zum anderen war es das Frühlingswetter noch recht unberechenbar. So viele Jutsus Mura auch kennen mochte, es war nichts dabei, was ihn vor Kälte schützen konnte. Außerdem hatte er für den Fall der Fälle auch noch genügend Kleidung in seinem Gepäck, um sich Standesgemäßer zu kleiden.
Doch genug zum äußeren Erscheinungsbild des Kiyamas. Mittlerweile hatte er nämlich zusammen mit seiner Gefährtin die Eingangstür durchschritten, wo sie auch prompt vom Dritten im Bunde in Empfang genommen wurden.
Ah, hallo. Mura verbeugte sich leicht vor dem fremden Shinobi und riss sich besonders zusammen, um den fremden Kumonin mit einem offenen Lächeln zu begrüßen.
Ich hoffe, du hast nicht lange warten müssen. Wenn ich uns kurz vorstellen darf: Das Mädchen neben mir ist Hasekura Chinatsu und ich bin Kiyama Mura. Es ist nett, dich kennenzulernen oder später kennenzulernen…
Der Chuunin drehte seinen Kopf neugierig hin und her.
… denn jetzt sollten wir uns, wenn ich mich recht erinnere, zu Raum 101 bewegen. Man erwartet uns.
Mura richtete seinen Blick wieder auf seine Begleiter. Dabei kratzte er sich am Hinterkopf und ein verschämtes Lächeln umspielte seine Lippen.
Ich habe nur keine Ahnung, wo das genau ist. Jetzt bin ich hier schon so oft gewesen…Weiß jemand, wohin es geht?
 
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Ob Chinatsu das dritte Teammitglied schon ausgemacht hatte? Nein, leider nicht. Das kleine Mädchen sah sich erneut um, zuckte dann aber mit den Schultern und gab dem Kiyama damit zu verstehen, dass sie keine Ahnung hatte, wo Takeshi Rai sich befand - oder wie der Junge überhaupt aussah. Was? Die Verwaltung hatte zu den üblichen Dokumenten auch Bilder der einzelnen Teammitglieder beigelegt? Die musste die Hasekura in ihrer Aufregung glatt übersehen haben! Der Aufforderung Muras folgend grinste die Weißhaarige und stürmte voran, um in das Innere des Krankenhauses zu gelangen. Im Eingangsbereich zum Stillstand gekommen, kam ein Junge mit dunkelblauen Haaren auf das ungleiche Pärchen zu und stellte sich als Rai vor. Rai! Das war also Rai? Wie toll! Nachdem der blonde Leiter der Mission seine Vorstellung abgeschlossen hatte, packte Chinatsu ohne Umschweife die Hand des Takeshi und schüttelte diese übereifrig und ein Stück zu heftig. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht, als sie mit den gelben Äuglein zu dem deutlich größer gewachsenen Jungen hinaufsah. „Stimmt! Ich bin Chinatsu, aber nenn mich lieber Natsu, ja? Oh und du kommst auch aus Kumogakure? Das ist ja richtig super! Ich komme auch daher und Mura-Bro kommt auch aus Kumo! Und dann haben wir auch noch alle zusammen einen Auftrag bekommen, der uns zurück nach Kumo schickt! Freust du dich auch schon so sehr darauf wie ich, Rai-Bro? Tust du das?“, plapperte die 12-Jährige drauflos - der Takeshi sollte ja schnell wissen, womit er es in seinem Team zu tun hatte, nicht? Nämlich mit einem leicht hyperaktiven und naiven Mädchen, das eindeutig zu viel sprach und mit einer Missionsleitung, die sich zwar zusammenriss, insgeheim in der vergangenen Nacht allerdings eine zu hohe Dosis Alkohol zu sich genommen hatte. Waren das nicht super Teampartner für den Takeshi? Hach, sie würden sich ganz prima verstehen!

Als Mura nachfragte, ob jemand wissen würde, wo sich der Raum 101 befand, löste die Weißhaarige den Griff um die Hand von Rai und drehte sich auf dem Absatz um. Ein selbstbewusstes Lächeln lag auf den Lippen der Hasekura, als sie stolz die Hand in die Höhe hob. „Ich weiß das! Folgt mir!“ Und ohne noch einmal nachzufragen oder zu warten, stürmte das Mädchen weiter in das Innere des Krankenhauses. Da sollte man schnell folgen, wenn man die 12-Jährige nicht aus dem Blick verlieren wollte. Zuerst führte die Kunoichi ihre Kollegen in einen Flur, in dem zwar jegliche Türen mit Zahlen beziffert waren, diese allerdings nicht annähernd in der Nähe der 101 lagen. Chinatsu ließ sich allerdings gar nicht anmerken, dass sie eventuell einen falschen Weg genommen hätte, sondern bog ab und nahm eine Treppe, um in die oberen Stockwerke zu gelangen. Dort tauchten plötzlich Zahlen im Bereich der 200 auf, dann wieder im Bereich der 300. Moment, war da nicht ein Hunderterbereich übersprungen worden? Und.. wie viele Zimmer hatte dieses Krankenhaus bitte? Die 12-Jährige blieb stehen, legte den Zeigefinger an ihr Kinn und dachte nach. Dass sie ihre Kollegen vollkommen unnötig Treppen hinauf und hinunter gejagt hatte, interessierte sie dabei nicht größer. Wahrscheinlich hatte jede anwesende Person mittlerweile das System verstanden, nur die Weißhaarige war so verwirrt, dass sie nicht mehr wusste, wohin es gehen sollte. Dabei war es ganz einfach: Es kam darauf an, in welchem Stockwerk man sich befand. Die Zimmer im Erdgeschoss hatten eine Null am Anfang, die im ersten Stock eine Eins, die im zweiten Stockwerk eine Zwei und die Zimmer im dritten Stockwerk begannen mit einer Drei. Gerade befand sich das Team im dritten Obergeschoss. „Ich war mir sicher, dass es hier ist!“, beharrte das Mädchen dennoch weiter auf ihre Meinung. Ob eine andere Person im Team nach der unfreiwilligen Rundführung das System besser durchschaut hatte und sagen konnte, wohin sie gehen mussten? Und im Notfall halfen die netten Mitarbeiter des Krankenhauses mit Sicherheit gerne bei der Suche mit einer passenden Auskunft.
 

Takeshi Rai

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Hach, wo war er da nur reingeraten. Ein Plappermaul und ein Shinobi, welcher auf eine gewisse Art und Weise niedergeschlagen wirkte. Hatte er irgendwelche Sorgen? Um das zu wissen kannte der Takeshi ihn noch nicht so gut. Grade einmal die paar Sekunden, die sie jetzt zusammen verbracht hatten, aber wie der Takeshi herausgefunden hatte, stammten alle drei aus Kumogakure. Dort ging auch deren Reise hin, wiedermal. Rai erinnerte sich noch gut an seine letzte und erste Mission auf die er geschickt wurde um eine Karawane zu beschützen, welche nach Kumo unterwegs war. Der Regen, welcher zu diesem Zeitpunkt über das Land herrschte, schlug auf das Gemüt aller nieder. So auch auf das des jungen Takeshi. Zwar nicht so sehr wie auf das des Leiters der Karawane, da er den Regen gewohnt war, aber es hatte ihn schon einigermaßen genervt gehabt. Und jetzt ging es wieder zurück in das Reich der Blitze, in das Heimatland der drei. Mit einem Nicken bedeutete er den beiden, dass er deren Aussagen verstanden hatte. Auch auf die Frage des kleinen Mädchens bedeutete er ein Ja. War es nur die Vermutung des Takeshi oder war es wirklich so, dass diese Mission entweder chaotisch oder geschmeidig werden würde? Tja, entweder griffen sich die drei in die Haare oder sie verstanden sich alle wirklich gut und sie würden keine weiteren Probleme haben werden. Apropos Problem, schon hatten sie das erste. Der Missionsleiter wusste nicht wo sie erwartet waren. Was sollte das? Als Leiter einer Mission sollte man sich dafür engagieren, dass man alles nötige erfuhr. Wahrscheinlich war einer dieser Typen, die ziemlich verpeilt waren. Aber auch wenn man verpeilt war, sollte man sich bemühen diese Eigenschaft zu verstecken und sein möglichst Bestes zu geben. Mit einem Seufzer begründete Rai die Aussage von Mura. Nun konnten sie suchen gehen, na toll. Aber halt, da meldete sich das immer fröhliche Mädchen namens Chinatsu zu Wort und gab kund, dass sie wusste wo der Raum 101 zu finden war. Also sprintete sie ohne Vorwarnung los. Kurz würdigte Rai dem Kiyama eines Lächelns und dann folgte er gleich darauf dem Mädchen. Wo sie nur hin wollte…

Allmählich schien der Takeshi zu verstehen wie die Abfolge der Zahlen in diesem Gebäude waren. Der Clue an der Sache war, dass es ganz einfach war. Die Zimmer im Erdgeschoss hatten alle eine dreistellige Zahl, welche mit einer Null begann. Im ersten Stock war es das Selbe, nur begannen da alle Zahlen mit einer Eins und so ging das immer weiter. Also verstand der Takeshi nicht weshalb das Mädchen sie alle drei unnötigerweise mindestens vier Treppen hochsprinten hatte lassen. Sozusagen war es klar, dass sie nun alle drei erst einmal durchatmen mussten bevor sie alle überhaupt wieder ein Wort herausbrachten. Ob es den anderen auch so ging wusste der Bursche nicht, aber immerhin ging es Rai so. Aber nun gut, nach ein paar kräftigen Atemzügen brachte er endlich seine ersten Worte raus: „Ich weiß…. wo es ist!“ Mitten im Satz musste er kräftig durchatmen. Seine Ausdauer war wirklich am Arsch. „Wir müssen… nochmal in den ersten Stock runter.“ Mittlerweile ging es wieder. Aber um sich wieder besser zu erholen und zu fassen, sprintete er diesmal nicht, sondern erfreute sich eines gemächlichen Tempos. Taten die zwei anderen es ihm gleich? Vermutlich, denn überholt hatte ihn derweil noch niemand. Also mussten sie auch etwas erschöpft sein.

Wie dem auch sei, mittlerweile hatte das Team den ersten Stock erreicht und der Takeshi fand sich vor einer Tür mit der Zahl 110 wieder. „Wenn hier also die 110 ist, dann müsste weiter links die Nummer 101 sein…“ So wandte er sich nach links, um geschmeidig den Gang runter zu joggen. In Gedanken begann er bei jeder Tür runter zu zählen. 108, 107, 106. Die Zimmer lagen aber ziemlich weit auseinander in diesem Sektor. 105, 104, 103. Schließlich joggte er an der 102 vorbei und nach wenigen Sekunden hatten sie die 101 erreicht. Vor der Tür blieb er stehen und fragte sich was sie dort wohl zu erwarten hatte. Ärzte, die ungeduldig auf das Team wartete? Höchstwahrscheinlich. Aber mit den Konsequenzen hatte immerhin der Missionsleiter zu rechnen, nicht das gesamte Team. Dafür würde der Takeshi schon sorgen.
 

Kiyama Mura

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Unwissend, dass er trotzdem einen schlechten Eindruck bei dem Takeshi hinterlassen hatte, atmete Mura erleichtert auf, als die Hasekura angab, den Weg zu kennen. Im Endeffekt war Rai ja im Recht: Als verantwortungsvoller Shinobi und Teamführer war es seine Aufgabe, sich um alle organisatorischen Belange seiner Gruppe zu kümmern. Als verantwortungsvoller Shinobi und Teamführer sollte man aber auch nicht verkatert zur Mission erscheinen. Der Kiyama war wirklich nicht der perfekte Chuunin und vermutlich gab es im letzten Examen mehr als einen Anwärter, der des Titels würdiger gewesen war als der blonde Kumonin. Doch das war eine vollkommen andere Geschichte…
Im Moment irrte nämlich der Möchtegern-Chuunin zusammen mit den beiden Genin durch die Flure und Treppenhäuser des Krankenhauses.
Mura trabte trotz der mittlerweile gehörigen Verspätung recht ruhig hinter Chinatsu und Rai her. Ursprünglich hatte er vorgehabt, schlicht und ergreifend am Empfang nachzufragen. Da aber das einzige Mädchen des Teams so voller Inbrunst und Überzeugung vorangeschritten war, hatte sich Mura der Kunoichi vielleicht ein wenig zu vertrauensselig angeschlossen. Dabei hätte er es besser wissen müssen, hatte der Kiyama doch schon die Eigenheiten des kleinen Wollknäuels kennengelernt. Naja, vielleicht konnte man anbringen, dass der Chuunin auf der letzten Mission nur einen kleinen Einblick in das Fähigkeitenspektrum von Chinatsu erhalten hatte. Und wer wusste schon, wie sich Chinatsu seitdem entwickelt hatte? Natürlich erhielt man als Teamleiter einen kurzen Steckbrief der einzelnen Mitglieder, doch zumeist waren diese Informationen weder sonderlich aktuell noch detailliert. Die Dorfverwaltung Shirogakures begründete dies damit, dass die Gefahr doch zu groß wäre, dass im Rahmen einer Mission diese Daten an potentielle Gegner gerieten. Mura vermutete eher, dass die Mühlen der gleichen Dorfverwaltung einfach nur sehr langsam mahlten und es somit nicht möglich war, alle Steckbriefe regelmäßig zu aktualisieren. Der Kiyama hatte keine wirkliche Grundlage für diese These, aber es war nur logisch. Vermutlich lag die Wahrheit irgendwo dazwischen. Aus diesem Grund nutzte der Kumonin auch jede Gelegenheit, um sich selbst ein Bild von seinem Tam zu machen. Da er, wie bereits gesagt, Chinatsu schon ein bisschen besser kannte, lag Muras Fokus vorerst ganz allein auf Takeshi Rai.
Und deshalb zurück zur Gegenwart: In der Zwischenzeit hatte es nämlich nach einer kurzen Verschnaufpause einen Führungswechsel gegeben. Nun führte nämlich der 13jährige Shinobi die in die Irre geführte Gruppe und konnte auf diese Weise direkt einmal zeigen, was in ihm steckte. Und das war gar nicht so wenig: Zuerst einmal zeigte sich, dass Rai über einen guten, analytischen Verstand verfügte und ziemlich schnell die Nummerierung der Räume durchschaute. Außerdem erschien der Takeshi recht energisch, schlug er doch den Weg zum Raum ein, ohne sich noch großartig nach den übrigen Mitgliedern seines Teams umzuschauen. Mura dagegen begleitete Chinatsu und nutzte die Gelegenheit, dass Rai ein bisschen das Tempo gedrosselt hatte, um ein paar Worte mit dem Wollknäul zu wechseln:
Na? Wie gefällt dir der Alltag, nachdem du im Scheinwerferlicht gestanden hast? Langweilig?
Der Kiyama lächelte breit, musste er doch an die tosende Menge denken, die die junge Genin frenetisch gefeiert hatte.
Doch viel Zeit zum Quatschen blieb den beiden Shinobi nicht, da bald darauf Rai vor einer Tür stehenblieb. Sie hatten also ihr Ziel erreicht und nun war es das erste Mal, dass Mura voranschritt.
Mit ein paar kurzen Worten gab er den beiden Genin zu verstehen, dass sie kurz warten sollten, und klopfte erst dann an die Tür. Schließlich war es wirklich seine Schuld, dass sie zu spät kamen. Außerdem musste der Kiyama ohnehin noch einige Dinge im Vorfeld klären, die er nur ungern vor seinen Teammitgliedern ausbreiten wollte.

Es dauerte einige Zeit, bis sich die Türe wieder öffnete. Wer kurz gelauscht hatte, was übrigens sehr unhöflich wäre, konnte hören, dass Mura erst einmal einen gewaltigen (verbalen) Einlauf bekam. Mit all den Verzögerungen hatte es das Team am Ende auf stolze siebzehn Minuten Verspätung gebracht. Eine Zeit, die der Mitarbeiter des Krankenhauses Dr. Tadokoro nicht wortlos hinzunehmen gedachte. Dementsprechend laut wurde es zu Beginn des „Gespräches“ und Mura, der wohl kaum seine Exzesse am Vortag als Entschuldigung vorbringen konnte, hatte kaum Material zur Hand, um sich zu rechtfertigen. Vor allem aber die Argumentation des Kiyamas, dass ja ohnehin noch nicht die Wagen fertig beladen seien, verbesserte dabei seine Lage nicht sonderlich. Nach gefühlten Ewigkeiten hatte sich dann Dr. Tadokoro doch noch beruhigt, sodass man sich nach diesem kleinen Geplänkel endlich mit der eigentlichen Mission befassen konnte.
Als sich schließlich die Türe öffnete und Mura seine Begleiter hineinbat, war auf dem Gesicht des Kumonins schon gar kein Anzeichen mehr zu sehen, dass ihn das Gespräch sonderlich mitgenommen hatte. Wer den Kiyama ein bisschen besser kannte, wusste nur allzu gut, dass es der Shinobi immer wieder verstand, seine Gefühle unter einem Lächeln zu verbergen. Außerdem hatte er ehrlich gesagt schon weitaus Schlimmeres als einen tadelnden Arzt erlebt...

Dr. Tadokoro war das Musterexemplar eines Professors. Wie jeder Shinobi, der im Krankenhaus arbeitete, trug er einen weißen Mantel und auf der rechten Brust war das Abzeichen der medizinischen Einheit zu sehen. Allerdings hatte der Mann auf die dazugehörige Haube verzichtet, was bei seiner kärglich vorhandenen Haarpracht vielleicht nicht ganz verkehrt gewesen wäre. Besonders auf seinem Scheitel war kaum noch etwas von den ehemals schwarzen Haaren zu sehen. Um das anscheinend aufzufangen, hatte der Mann sein restliches Haar wachsen lassen, sodass es ihm ohne weiteres bis zur Schulter ging. Dieses eigenwillige Aussehen wurde durch eine kleine Nickelbrille komplettiert, die dem Mann ständig von der Nase glitt und wieder hochgeschoben werden musste. Dieser Effekt verstärkte sich noch, als der Mann sich über ein paar Blätter beugte und mit lauter Stimme die dort enthaltenen Informationen verlas:
Ich begrüße Sie alle… herzlich. Kurz verharrte noch einmal der Blick des Mannes auf Mura, der genauso wie seine beiden Teammitglieder auf einem Stuhl mit ausfahrbarer Schreibfläche Platz genommen hatte. Mein Name ist Dr. Tadokoro. Ich werde Sie alle kurz in die Geschehnisse rund um die Dörfer Toya und Kumamoto einweisen. Des Weiteren werde ich Sie mit meinem Team aus acht Ärzten begleiten.
Der Shinobi in Weiß zog ein Blatt hervor und tat so, als müsse er es kurz noch studieren. Dann entglitt dem Mann ein Seufzen. Obwohl ich eigentlich um eine Begleitung mit medizinischer Erfahrung gebeten habe, muss ich wohl mit Ihnen Vorlieb nehmen. Anscheinend ist der Allianz das Wohl dieser Dörfer ziemlich egal… Mura hob eine Augenbraue. Allmählich ging ihm der Kerl ein wenig auf die Nerven.
Naja, die Dorfverwaltung sagte mir, dass Sie alle hingegen andere Qualitäten haben. Sei es nun Objektsicherung oder aber Spurensuche. Beides sollte im Laufe dieser Mission zur Anwendung kommen.
Vor etwa drei Wochen gab es nämlich in Kumamoto die ersten Erkrankungen. Einen ursprünglichen Wirt oder Träger der Krankheit konnte allerdings nicht ausgemacht werden. Denn innerhalb weniger Stunden erkrankten gleich fünf Menschen. Seitdem sind unseren Informationen nach 25 Personen verstorben. Versuche, die Krankheit oder Seuche einzudämmen, sind ihren Ansätzen gescheitert. Denn, wie Sie schon selbst erfahren konnten, sind mittlerweile auch Fälle in Tayo aufgetreten, die das gleiche Muster vorweisen. Da die Gefahr recht groß ist, dass bald auch weitere Städte in Mitleidenschaft gezogen werden, ist höchste Eile geboten.
Wieder kassierte der Kiyama einen Blick, der aber nur breit zurücklächelte. Wenn doch nur Miki Benjiro hier wäre… Ich hätte hier das perfekte Ziel für den Streichekönig. Dr. Tadokoro spielte kurz mit einer einzelnen Haarsträhne herum, als er fortfuhr.
Bevor wir gleich nach unten gehen und ich Sie mit den Wagen und deren Inhalten vertraut mache, möchte ich auf einige Verhaltensregeln im Umgang mit Infizierten hinweisen und auf Bilder zeigen, damit Sie wissen, was sie erwartet.
 
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Chinatsu drehte ihren Kopf zu hastig herum, als Rai verkündete, dass er den Weg kennen würde. Waaas? Moment! Die Hasekura wusste auch, wohin es ging, ganz sicher! Leider blieb der Kleinen kein Moment übrig, um Widerworte zu geben, denn schon drehte sich der Takeshi um und ging den Flur in eine andere Richtung weiter. Nicht wissend, wie sie reagieren sollte, sahen die gelben Seelenspiegel der Kunoichi zu Mura, der allerdings dem 13-Jährigen folgte. Hm, na schön! Nächstes Mal würde die Weißhaarige wieder sagen, wohin es ging. Sie war also nicht sonderlich angegriffen, als sie zusammen mit dem blonden Teamleiter hinter Rai herlief, immer noch auf der Suche nach dem sagenumwobenen Raum Nummer 101. „Ein wenig langweilig war es schon!“, antwortete sie während des Weges dem Kiyama, sah dabei gen Decke und erinnerte sich an das tosende Publikum. In dieser Position verharrte die Hasekura allerdings nicht lange, sondern grinste wenige Sekunden später wieder und senkte den Blick - naja, soweit man ihn eben senken musste, um dem viel größeren Mura ins Gesicht sehen zu können. „Aber ich habe seit meiner Rückkehr mit gaaanz vielen Geistern zu tun gehabt. Das hat mindestens genauso viel Spaß gemacht“, lachte sie und bemerkte dann, dass das Team vor dem gesuchten Raum angekommen war. Bevor sie allerdings zusammen hineingingen, bat der Älteste der Gruppe darum, dass Rai und Chinatsu vorerst draußen warteten. Brav wie die Hasekura war, nickte sie, doch kaum hatte der Kiyama die Tür hinter sich geschlossen, sprang die 12-Jährige einen Schritt nach vorne und drückte ihr rechtes Ohr an das Holz, um zu lauschen. „Pssst“, ließ sie dabei noch kurz mit einem breiten Grinsen in Richtung des Takeshi verlauten. Man wollte ja nicht, dass der Teamkollege durch irgendeinen Laut den ganzen Plan des Lauschens zunichte machte. Natürlich hörte Chinatsu bei ihrer geheimen Aktion genau den Anschiss, den Mura bereits zu gut beschrieben hatte. Die Weißhaarige musste sich unweigerlich fragen, warum der Mann, mit dem der Teamleiter sprach, so schlechte Laune haben konnte. Vielleicht waren sie ein klein wenig zu spät - das hatte das Mädchen aus den lautstarken Worten heraushören können - aber das war doch nicht so wichtig! Das Wetter war so wunderschön, der Morgen noch so jung, so viele neue Bekanntschaften - warum hatte man da nur schlechte Laune? Nein, vollkommen unverständlich für Chinatsu. Überraschenderweise war von dieser schlechten Laune überhaupt Nichts zu spüren, als Mura einige Minuten später erneut die Tür öffnete und seine Teamkollegen bat, einzutreten. Ein Glück! Die Hasekura hatte diesen tollen Tag auf keinen Fall mit lauter Miesepetern verbringen wollen! Nachdem das Team sich gesetzt hatte, begann der bereits anwesende Arzt zu sprechen. Und es war… langweilig. Nicht, dass das jede Person so empfunden hätte, denn die Informationen, die die Gruppe bekam, waren von enormer Wichtigkeit, um auf die kommende Mission vorbereitet zu sein. Chinatsu war nur leider keine sonderlich gute und ruhige Schülerin und die Situation erinnerte sie zu sehr an die Akademie. Ihre Aufmerksamkeit wurde auch nicht geweckt, als Dr. Tadokoro von den Qualitäten in Spurensuche und Objektsicherung sprach - die Weißhaarige fühlte sich nicht angesprochen.

„Wir haben es mit einer Krankheit zu tun, mit der nicht zu spaßen ist“, wiederholte Dr. Tadokoro noch einmal die Ernsthaftigkeit der Situation. Vermutlich glaubte der Arzt, dass das bei dieser Truppe Ninja, die die Dreistigkeit besessen hatten, gleich zu Beginn der Mission zu spät zu kommen, nötig war. Zumindest für einen Augenblick wandte Chinatsu den Blick vom Fenster und dem strahlend blauen Himmel ab, um zu dem merkwürdig aussehenden Mann zu sehen. Och, war das öde - konnten sie sich nicht endlich auf den Weg machen? „Die ersten Symptome der Erkrankten sind Fieber bis hin zu Schüttelfrost.“ Sympt.. was? Das Wort kannte die Hasekura nicht - zumindest wusste sie, was Fieber bedeutete. Dieses unangenehme Gefühl hatte sie erst auf ihrer vergangenen Mission gehabt. Fieber war eine doofe Krankheit. „Nach circa zwei bis drei Tagen bilden sich schwarze, eitrige Beulen am Körper der Erkrankten. Kurze Zeit später sterben sie.“ Trotz der Wut von Dr. Tadokoro aufgrund der Verspätung, zeigte sich in diesem Moment, dass er vorwiegend Arzt war - er schien nachzudenken, doch auf einen Schluss, wie man diese Erkrankung aufhalten konnte, kam er nicht. Vermutlich hatten die hiesigen Ärzte sich die vergangenen Tage schon allzu viele Gedanken ohne Ergebnis gemacht. Der nur spärlich behaarte Mann öffnete seine Unterlagen, holte einige Bilder hervor und übergab diese den Ninja. Auf dem ersten Bild konnte man einen Menschen erkennen, der schwer krank mit schwarzen Beulen im Gesicht auf einem einfachen Bett lag. Hinzu kamen Bilder von Toten, die die Krankheit dahingerafft hatte - auch an ihnen waren besagte Beulen über den gesamten Körper verteilt. Es waren Bilder, für die man abgehärtet sein musste. War Chinatsu das? Irgendwie schon. Jedenfalls sah das Mädchen die Fotos weder mit großer Besorgnis, noch Furcht oder Ekel an - die gelben Äuglein weiteten sich vielmehr interessiert und der Mund öffnete sich einen Spalt breit. So eine Krankheit hatte sie noch nie gesehen - das sah viel schlimmer aus als das Fieber, das sie gehabt hatte! Noch während sich die Ninja die Bilder ansahen, begann Dr. Tadokoro über die Verhaltensregeln zu sprechen…
 

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Tja, da waren sie nun. Der Trupp stand nun endlich vor der sagenumwobenen Tür. Der Raum Nummer 101 strahlte eine Präsenz aus, die einen umhaute! Die Aura, die ihn umgab, die Sage die ihn umwob; einfach nur atemberaubend. Und gleich würden sie alle erfahren, was oder wer sich dahinter verbarg. Eine wirklich spannende Geschichte, oh ja. Und was noch viel spannender war, war die Tatsache, dass der Teamleiter dieser Mission gleich den Helden der Geschichte spielen wird. Der Takeshi hatte schon die Vermutung, dass sie zu spät kommen würden und jetzt musste eben einer diese Sache ausbaden. Das tat dann wohl der liebe Mura. Also betrat dieser als erster den Raum. Was Rai nicht wusste war, dass das kleine Mädchen und er ihn ein paar lange Minuten nicht wieder sehen werden. Es dauerte deshalb nicht lange, dass die Chinatsu etwas ungeduldig wurde. Sie lächelte den Takeshi an, sagte ihm er solle leise sein und ging zur Tür um zu lauschen. Hachja, die Jugend heutzutage. Immer nur ungeduldig und etwas unhöflich, aber man konnte es ihnen nicht übel nehmen. Schließlich war der Takeshi auch manchmal so, nur heute war er es nicht. Hinter ihrem Rücken lächelte er sie an, ging dann an die nächstgelegene Wand und lehnte sich dagegen. Um dabei auch noch cool auszusehen, verfrachtete er seine Hände in seine Manteltaschen. Echt stylisch dieser Rai. Und so verweilte er bis die beiden reingebeten wurden.

Als der Takeshi durch die Tür schritt, bemerkte er sofort die drei Ärzte, welche auf der anderen Seite des Raumes hinter dem Tisch ihren Platz eingenommen hatte. Sie sahen genauso aus wie man so über Ärzte vorurteilte. Weißer Kittel, dieses Herzabhörgerät und der Brusttasche. So stellte man sich doch einen Arzt vor. Besonders hierbei war aber, dass zwei von den dreien eine Haube auf dem Kopf trugen. Der eine, welche keine auf dem Kopf trug, stach dabei komplett heraus. Aber gerade er sollte eine Kopfbedeckung tragen, da seine Haarpracht zu wünschen übrig lässt. Nur noch ein paar letzte Haarflecken zierten seinen Schädel. Wieso er keine trug? Anscheinend war er der Chef hier. Diese Feststellung gewann Rai schon, als er die Shinobi bat sich doch zu setzen. Dieser Aufforderung kam Rai gerne nach; das ganze Stehen da draußen ging echt auf die Beine. Und sofort, als sich auch das Mädchen gesetzt, begann der Herr Doktor Tadokoro seine Informationen über den Vorfall preiszugeben. Anscheinend waren in der Zwischenzeit etwa 25 Menschen daran gestorben. Und der Hacken an der Sache ist ja, dass man sich nicht infizieren darf. Tat man es gab es keine Hoffnung mehr für einen. Diese Krankheit erinnerte den Takeshi an eine weitere Krankheit… vielleicht etwa an die Pest? Wenn sie es hier mit der Pest zu tun hatten war äußerste Vorsicht geboten! Mit der ist echt nicht zu spaßen. Die Vermutung, dass es womöglich eine erneute Invasion der Pest seien könnte, verfestigte sich im Gehirn des Blauschopfes nach und nach. Überhaupt nachdem er die ekligen Bilder davon gesehen hatte. Könnte es wirklich möglich sein? Prompt wurde der Takeshi aus seinen Gedanken gerissen: „Wie verhalten wir uns, wenn wir einen Patienten sehen? Als erstes werden wir alle einen Mundschutz tragen, Körperkontakt ist verboten! Wenn sich jemand damit ansteckt ist es womöglich um ihn geschehen, also ist hier äußerste Vorsicht geboten. Ihr drei werdet das alles den Ärzten überlassen, ihr seid nur zum Schutz der Ware hier. Habt ihr verstanden?“ Der Takeshi steckte nun schon voller Tatendrang. Endlich wurde es mal gefährlich. Also nickte er dem Arzt zu. Aber eine Frage stellte sich ihm dabei noch: „Entschuldigung, aber dürften wir wissen wie unsere Route aussieht? Wir drei hier kennen uns in dieser Gegend ziemlich gut aus und könnten dabei helfen.“ Würden diese Ärzte den Vorschlag annehmen? Hoffentlich, denn irgendwas wollte der Takeshi jetzt schon tun.
 

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Muras Augen weiteten sich in einer Mischung aus Überraschung und Besorgnis, als ihm schließlich die Bilder an die Hand gereicht wurden. Diese Verstümmelungen und Zersetzungen der Haut waren ein Anblick, mit dem der Shinobi nicht gerechnet hatte. Im Laufe seiner aktiven Zeit hatte er schon eine ganze Reihe übler Verletzungen gesehen und mehr als einmal ziemlich übel zugerichtete Leichen. Und doch erbleichte der Kiyama entsetzt, als er das Bild eines weinenden Mädchens erhielt. Eine zweite Person hatte deren Hand gehoben und unter ein bisschen Druck hatte ein Finger der Kleinen nachgegeben. Mura schüttelte den Kopf, denn die Beschreibung traf es nicht. Es war vielmehr so, dass das Körperglied wie ein poröser Stein an dieser Stelle einfach nachgab und bröckelte.
Oh Schande, diese Menschen verfaulen bei lebendigem Leibe!
Muras Herz verkrampfte sich in seiner Brust. Für einige Sekunden blieb der Blick des Kiyamas an dem traurigen Gesicht der Erkrankten haften. Tränen liefen dem Mädchen an den Wangen herab. Und dann waren da noch die Augen… In stummer Anklage schaute die Kleine in die Kamera. Das Kind schien sich vollkommen bewusst zu sein, dass ihm nur noch wenige Lebenstage bleiben würden, und gerade diese Erkenntnis traf den Kiyama besonders. Ein so junges Kind sollte nicht so denken müssen. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob es nicht wirklich besser war, dass die erkrankten Menschen schon nach wenigen Tagen dahingerafft wurden und nicht ewig in diesem Zustand dahinsiechen mussten. Wahrscheinlich würde das Eingreifen durch die Ärzte nur den Leidensweg der Erkrankten verlängern. Mura musterte den leitenden Arzt und kam zu dem Schluss, dass dem guten Herrn Tadokoro das Schicksal der Einzelpersonen ziemlich egal war. Würde er zum Leidwesen der Sterbenden experimentieren und testen? Ja, würde er. Musste man so handeln? Vermutlich, wenn man in der gleichen verantwortungsvollen Stellung wie der Arzt war. Schließlich konnte man nicht das Wohl weniger über das vieler Menschen stellen. Ein abgehalfterter Spruch, der aber doch eine bittere Wahrheit beinhaltete: Schafften sie es nicht, die Ausbreitung dieser Seuche einzudämmen, würde das nur weitere Menschenleben gefährden. So war das nun einmal.
Während Mura sich auf diese Weise seine ganz eigenen Gedanken über ihre Mission machte, beschäftigte sich Dr. Tadokoro schon um die Einzelheiten des Transports. Gerade hatte nämlich Rai eine ziemlich pfiffige Frage über ihre voraussichtliche Route gestellt und nun sah man plötzlich einen ziemlich verdutzten Chefarzt, der anscheinend mit weltlicher Planung so gar nicht viel am Hut hatte. Nachdenklich kratzte sich der Mann die Nase und schaute dann hilfesuchend zu seinem linken Nebenmann. Dieser Arzt verstand erst nach einigen Sekunden, dass er an dieser Stelle übernommen sollte.
Wieder wurden Blätter ausgegeben, die dieses Mal die allen anwesenden Shinobis bekannten Umrisse des Reiches der Blitze darstellte. Dort war mit einer roten, geschlängelt verlaufenden Linie ein Pfad eingezeichnet worden.
Selbst Mura, der sich nach der misslungenen Kontaktaufnahme eigentlich vorgenommen hatte, den Ball erst einmal ein bisschen flacher halten wollte, betrachtete mit offenen Mund die ausgewählte Route und machte keinen Hehl aus seiner Abneigung für diesen Plan:
Sind Sie sicher, dass Sie diesen Pfad nehmen wollen? Ich meine nur… Mura kratzte sich die Nase und versuchte diese Unterbrechung zu nutzen, um nach möglichst wertfreien Worten zu suchen. Es ist riskant... Es ist wahnsinnig, mit Wagen diesen Weg zu nehmen. Der Weg ist zwar der schnellste, um das Reich der Blitze zu durchqueren, aber er wird zumeist von Einzelpersonen und Shinobi genutzt. Ich weiß gar nicht, ob da Fuhrwerke entlangfahren können. Ehrlich gesagt…
Um ganz ehrlich zu sein… Da ist doch so eine Hängebrücke… Breit ist sie ja…aber mit einem Wagen?!?
Da wir für die Sicherheit zuständig sind… Und nur dafür! Dr. Tadokoro unterbrach rüde den Kiyama. Sie sollen dafür sorgen, dass die Wagen ankommen. Alles andere obliegt nicht Ihrem Zuständigkeitsbereich. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.
Der Blick des Arztes glitt zu einer Uhr. Wir müssen los. Mein Team sollte inzwischen fertig sein.
Muras Mundwinkel zuckte kurz, dann war aber sofort wieder das typische Lächeln im Gesicht des Shinobis zu sehen. Innerlich nahm er sich aber vor, dass irgendwann im Laufe dieser Mission er und dieser Tadokoro noch eine etwas ausführlichere „Unterhaltung“ führen würden. Im Moment war aber niemandem damit geholfen, durch irgendwelche Kleinkriege weitere Zeit zu vertrödeln. Dafür hatten die Bilder der Opfer dem jungen Chuunin allzu sehr vor Augen geführt, wie dringlich die Lage war. Immerhin vertraute Mura auch darauf, dass die Dorfverwaltung Shirogakures schon wusste, was sie tat. Außerdem war es einige Zeit her, dass er diesem Pfad gefolgt war. In den Allianzreichen, in denen eigentlich ständig die Infrastruktur verbessert wurde, war die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass all die bedenklichen Stellen auf ihrem Weg längst nicht mehr existierten.

Während sich Mura also zähneknirschend in der Hierarchie unterordnete, gingen die Shinobi zusammen mit den Ärzten nach unten, wo sie schon von ebenjenen Wagen und Helfern erwartet wurden, die dem Kiyama bereits bei seiner Ankunft aufgefallen waren. Kurz stockte der Chuunin in seiner Bewegung. Man musste kein Genie sein, um sich vorstellen zu können, was in dem Kiyama vorging. Ein dreiköpfiges Team sinnbringend auf vier Wagen zu verteilen, war schon nicht einfach, wenn man über die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitglieds im Bilde war. Der Chuunin aber lernte gerade erst die Stärken des Takeshis kennen und auch die Hasekura hatte ihm auf der letzten Mission nur einen kleinen Einblick gewährt.
Mura verschränkte grübelnd die Arme und holte sich auch Rat bei Rai und Chinatsu. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr für eine Entscheidung.
 
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Laaaaangweilig. Als Chinatsu die Bilder der erkrankten Menschen gesehen hatte, hatte sie gedacht, dass diese Mission unglaublich spannend werden würde. Sie hatte sich gefreut - so merkwürdig das auch klingen mochte. Und dann? Dann wurde den Ninja eine Karte vor die Nase gehalten, die die Umrisse des Blitzreiches zeigte und eine Route, die sie nehmen würden. Warum die Hasekura das wiederum unglaublich langweilig fand? Weil sie miserabel darin war, Karten zu lesen. Sie erkannte zwar die Umrisse ihrer Heimat, aber die Besonderheiten, die der ausgewählte Pfad mit sich brachte, kannte die 12-Jährige nicht. Sie hatte nur ein einziges Mal in ihrem Leben die Strecke zwischen Blitz- und Feuerreich hinter sich gebracht - damals, als sie nach Shirogakure gezogen war. Und abgesehen davon, dass diese Reise bereits ein paar Jahre zurücklag, so hatte auch nicht Chinatsu, sondern ihr großer Bruder damals die Orientierung besessen. Das Mädchen war blind gefolgt und irgendwann in Shirogakure angekommen. Dementsprechend beschäftigte sich die Kleine viel lieber damit, ihre in der Luft hängenden Beine nach vorne und hinten zu bewegen, ihr Kinn auf der Handfläche abzustützen und aus dem Fenster zu gucken. Es lag an dem deutlich klügeren Mura, die Bedenken aufgrund der gewählten Route zu äußern, doch Dr. Tadokoro dachte nicht einmal daran, auf diese Bedenken weiter einzugehen. Er unterbrach den Einwand, noch bevor er fertig hatte ausgesprochen werden können und machte die deutliche Ansage, dass die Abreise ohne weitere Verzögerung stattfinden musste. ‘Wir müssen los’ - die Worte, die dafür sorgten, dass Chinatsu wieder aufmerksamer wurde. Mit einem beherzten Sprung löste sich die Kunoichi von ihrem Sitzplatz und machte sich zufrieden, dass die Gespräche beendet worden waren, zusammen mit dem Team auf den Weg zurück zu den Karren. Chinatsu hatte bereits ohne größere Bedenken zu einem der Wagen laufen wollen, als Mura erneute Bedenken äußerte.

Er fragte, wie man sich als dreiköpfiges Team auf vier Wagen verteilen sollte? Also bitte! Da hatte der gute Kiyama aber einen wichtigen Bestandteil des Teams vergessen. „Ich kann meine Freunde fragen!“, trällerte die 12-Jährige fröhlich los, nachdem sie stehengeblieben war. Von welchen Freunden sprach das kleine Mädchen denn nun schon wieder? Oftmals konnte man aus den Worten Chinatsus nicht schlau werden. Anstatt weiterzuerzählen, holte die Weißhaarige aus ihrer Tasche ein Blatt Papier hervor. Auch wenn ein Außenstehender das nicht wissen konnte, so hatte die Hasekura immer mehrere Papierblätter dabei, nicht unbedingt, um ihr angeborenes Kekkei Genkai richtig nutzen zu können, sondern vielmehr um Beschäftigung zu haben, sollte ihr langweilig werden. Na schön, weiter im Text. Die 12-Jährige faltete präzise und erstaunlich schnell aus dem zuvor gewöhnlichen Papierblatt einen Origami-Schmetterling. „Das ist mein Freund, Herr Schmetterling!“, stellte sie ihr Kunstwerk sowohl dem Kiyama als auch dem Takeshi vor. „Herr Schmetterling kann auch auf einen Wagen aufpassen!“ Kaum hatte die Kunoichi ihre Worte beendet, flatterte das eigentlich leblose Kunstwerk mit seinen Flügeln und hob von der Handfläche seiner Meisterin ab. Diese kicherte begeistert bei dem Anblick der Origami-Figur. „Los, Herr Schmetterling!“ Na, ob das ein guter Plan war? Leider blieb den Ninja kaum eine andere Möglichkeit, denn keiner von ihnen konnte sich in der Hälfte teilen. Oder etwa doch? Dann wäre das der Zeitpunkt gewesen, sich zu melden. Nein? Niemand? Na, dann sollte keine weitere Zeit verschwendet werden. Genau das fand auch Dr. Tadokoro, der gereizt in seine Hände klatschte, um den Ninja zu verdeutlichen, dass diese ihre faulen Hintern bewegen sollten. Die Ninja (und das Origami-Kunstwerk) teilten sich entsprechend auf die verschiedenen Wagen auf und kaum war das geschehen, setzte sich der gesamte Trupp in Bewegung. Chinatsu hatte sich direkt neben den Fahrer eines Fuhrwerkes gesetzt, um auch bloß Nichts von der Reise zu verpassen. Zuerst waren es die bekannten Straßen Shirogakures und Jôseis, doch schon bald hatte die Gruppe das große Stadttor hinter sich gelassen - nun wurde die Umgebung deutlich waldiger und der Untergrund ein Stück unebener. Man konnte diverse Ausrufe des Entzückens und der Begeisterung von der Hasekura vernehmen, doch bisher zeichnete sich der Fahrer an ihrer Seite durch überraschende Professionalität aus - er ignorierte das Gehampel des Mädchens vollkommen. Wie lange er das aushalten konnte? Chinatsu konnte durchaus penetrant sein.
 

Kiyama Mura

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Shiro
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Kumo
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Muras Augen wanderten neugierig von einem Gesicht zu dem anderen, als er auf mögliche Ideen seiner Begleiter wartete. Unbewusst blieb dabei sein Blick immer wieder an Takeshi Rai haften, von dem der Kiyama jeden Moment einen Vorschlag erwartete. Zu seiner eigenen Überraschung war es dann die Hasekura, die ihm eine Idee unterbreitete. Damit hatte der Kumonin nicht so wirklich gerechnet, hatte das einzige Mädchen des Teams in der letzten gemeinsamen Mission bewiesen, dass sie eine ziemliche Träumerin war und manchmal ein wenig weltfremd dachte und agierte. Doch Chinatsu wäre nicht Chinatsu, wenn die Kunoichi ihre Idee nicht ausreichend seltsam formuliert hätte.
Freunde? Du weißt schon, dass unsere Mission geheimbleiben soll? Mura verstand lange nicht, worauf das einzige Mädchen des Teams eigentlich hinauswollte. Selbst als die Kunoichi dazu ansetzte, mit ihren Händen Papier zu falten, runzelte er die Stirn. Hatte sich seine Gegenüber endgültig in eine Phantasiewelt verabschiedet? Mura fürchtete es fast.
Erst als mehrfach das Wort „Schmetterling“ fiel und auch das gefaltete Papier immer stärker einem Insekt ähnelte, fing der Kiyama zu verstehen an. Mura fiel ein, dass in dem Steckbrief von Chinatsu gestanden hatte, dass sie ein „Origami“-Bluterbe besitzen würde. Damals hatte sich der Kumonin mit der Erklärung des Mädchens zufriedengegeben, dass sie mit Papier Gegner angreifen könne. Nun realisierte er, dass die Befähigung der Papiermanipulation wohl noch viel mehr beinhaltete.
Wenige Momente später wurde er in seinem Verdacht bestätigt, als das gerade geschaffene Insekt in den Himmel aufstieg.
Coooole Sache!!! Mura pfiff durch seine Zähne und schaute dem künstlich erschaffenen Wesen hinterher.
Eigentlich hätte der Kiyama das Mädchen noch mit einer ganzen Kanonade an Fragen bombardiert. Seit wann kannst du das? Wie viele Wesen kannst du gleichzeitig beschwören und kontrollieren? Erhältst du all ihre Informationen? Gehen auch andere Tiere?
Doch dazu kam es gar nicht mehr, denn wenige Augenblicke später klatschte Dr. Tadokoro ungeduldig in die Hände und gab seinen Leibwächtern zu verstehen, dass sie ihre Gespräche an einen anderen Ort verschieben sollten. Und so entschied sich der Kiyama spontan für eine komplett andere Anordnung.
Chinatsu und Rai. Geht ihr bitte zu dem letzten Wagen. Chinatsu, du kümmerst dich dann mit Herr Schmetterling um die Luftüberwachung. Ich dagegen werde in den ersten Wagen gehen und übernehme vorerst die Frühaufklärung. Wir können ja schauen, wie das funktioniert und gegebenenfalls heute zur Mittagspause noch einmal die ganze Aufteilung überdenken.
Gesagt, getan und schon befand sich die ganze Truppe auf dem Weg in das Reich der Blitze. Berge, Unwetter und Räuber würden ihre Reisegemeinschaft bedrohen. Mura, der sich ebenso wie Chinatsu neben den Fahrer seines Wagens gesetzt hatte, hoffte inständig, dass seine beiden Schützlinge den Anforderungen gewachsen sein würden. Im Moment machten beide mit ihren Fähigkeiten und Charaktereigenschaften einen guten Eindruck auf den Kumonin und insgeheim erlaubte er es sich, optimistisch zu lächeln.
Sie würden das schon alles irgendwie packen.

Schon hatte die kleine Wagengruppe das große Tor von Shirogakure im Blickfeld, als eine dem Kiyama allzu bekannte Gestalt neben dem Wagen des Kiyamas erschien.
Kiyama Miako atmete schwer, als sie zu ihrem Bruder hochblickte und ihm eine Rolle in die Hand drückte. Ich habe alles wie von dir gewünscht besorgt. Wie findest du denn dein Team? Zufrieden?
 
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