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F4 - Kathedralenruine

Sumiya Saki

Chuunin
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G3 – Blasensumpf

Eine sanfte Brise trieb eine Nebelbank an Saki vorbei, als diese einen sanften Hügel erklomm. Die Ebenen, die sie jetzt durchquerte waren deutlich angenehmer, als der Sumpf, in dem sie hatte starten müssen. Bisher war sie keinem anderen Genin über den Weg gelaufen, aber das war ja auch nicht so einfach, sie würden sich verstecken und die Insel schien sehr groß zu sein. Da jemanden zu finden, werde nicht einfach werden. Aber erst mal musste Saki sich die Lage ansehen, die nähere Umgebung auskundschaften und im Allgemeinen einen Ort finden, an dem Saki erst mal ausharren konnte. Sie gab sich keinen Illusionen hin, sie war eine der schwächsten Kämpferinnen hier im Examen und das o0bwohl sie kaum wusste, was die anderen konnten. Da musste Saki mit etwas anderem auftrumpfen, als Stärke, zum Beispiel mit Grips und Einfallsreichtum. Das waren auf jeden Fall eher die Stärken der Sumiya, sie musste Hinterhalte legen und auch den Gedanken an Fairness hinten anstellen. Hier zählte nur das Erfüllen der Aufgabe, nicht ob man sich hundertprozentig an jede Regel gehalten hat.

Als das Mädchen die Hügelkuppe erreicht hatte, blies ihr eine Brise entgegen und wirbelte ihr Haar ein wenig auf. Mit einer Hand die Blaue Mähne zähmend, betrachtete das Mädchen einen in Nebelschleier gehüllten See und staunte nicht schlecht über die Schönheit, die die Natur hier hinter lassen hatte. Sanfte Wellen schoben sich an das flache Ufer und bewegten das Gras, das am Rand des Gewässers wuchs. Das Quaken einiger Frösche drang an Sakis Ohren aus dem Schilf und eine Entenfamilie glitt unter die schützenden Äste einer Weide, die sehr nahe am Wasser stand. Das klare Wasser dieses Bergsees ermöglichte es sogar einige Fische in Ufernähe zu entdecken, die ruhig dahin glitten und ahnungslos, dass ein für sie gigantisches Wesen am Ufer stand und sie beobachtete. Was Saki aber wirklich überwältigte, war nicht die Natur, sondern das, was der Mensch mit ihr angestellt hatte. Auf einer kleinen Insel oder Halbinsel, Saki konnte von ihrem Standort nicht sehen, ob es eine Verbindung zum Land auf der anderen Seite des Sees gab, thronte eine riesige Kathedrale. Sie wirkte wie ein Bollwerk menschlicher Arroganz gegenüber der Natur, verspottend ragte sie auf der kleinen Insel empor und schien den See verdecken zu wollen. Teile des Daches schienen eingestürzt zu sein und um den höchsten Turm kreisten einige Vögel, als wollten sie zeigen, dass dies ihr Heim wäre und niemand sie vertreiben konnte. Gebannt starrte das Mädchen über das Wasser, als sie ein leises Scheppern vernahm. Holz, das auf Holz schlug. Neugierig und auch ein wenig alarmiert, drehte sich Saki um und sah etwas weiter links von ihr am Ufer einen alten und teilweise kaputten Holzsteg, an dem noch ein Boot schaukelt. Das offensichtliche Loch und die Schlagseite, die das Boot hatten, deuteten darauf hin, dass sich niemand um das Gefährt kümmerte und es sicherlich nicht sicher war es zu benutzen. Das einsam daliegende Boot schwenkte nur sanft in den Wellen und stieß in unregelmäßigen Abständen gegen den Steg.

Während das Boot weiter gegen den Steg rammte, hockte sich Saki hin und begann zu zeichnen, sie hatte eine Idee. Schnell hatte sie einige Frösche auf eine Schriftrolle gezeichnet, rudimentäre Strichzeichnungen, aber völlig ausreichend. Mit einem kurzen Strom ihres Chakras ließ sie die Tiere zum Leben erwachen und sandte sie ins Wasser. Die Tiere würden für sie die Kathedrale auskundschaften, denn sie war ein guter Ausgangspunkt und man konnte auf relativ große Entfernung alle um sich herum überblicken. Wenn das Mädchen zu erst hier war, würde sie ein paar nette Fallen aufstellen können und auch die Umgebung kennenlernen. Und genau das sollten die Frösche nun auskundschaften. In der Zeit, die die Tiere brauchten, um das Gebäude zu erreichen, suchte sich das Mädchen einen netten Platz am Fuße der Weide, von dem sie nicht gesehen werden konnte, wenn man etwas weiter weg war. Mit geschlossenen Augen saß das Mädchen nun dort und sah die Welt durch die Tintenaugen ihrer Frösche, immer auf der Suche nach Feinden.
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Schweigend hockte Saki noch immer unter der Weide und wirkte so, als würde sie nur in Ruhe meditieren. Zwar war ihr Geist wirklich nicht bei ihrem Körper, aber das hatte weniger mit Erleuchtung oder geistiger Anstrengung zu tun und mehr mit der Tatsache, dass das Mädchen gerade mittels gezeichneter Frösche die Kathedralenruine ausspähte. An diesem Ort waren sie vorher eingewiesen worden, doch jetzt schien er verlassen zu sein, sicher ein oder zwei Chuunin mochten sich dort noch aufhalten, aber keiner der anderen Teilnehmer, oder? Genau das wollte die Kunoichi gerade herausfinden, war sie wirklich sicher, wenn sie dort ihr „Hauptquartier“ aufschlug? Vielleicht dachten auch anderen Genin daran hierher zurück zu kommen, die Kathedrale lag recht zentral und man hatte einen herrlichen Ausblick auf die Insel und somit jeden Feind, der sich nähern könnte. Ein perfekter Ort, um erst einmal die Lage zu peilen und als kampfschwaches Mäuschen die Zeit zu überstehen. … Sicher, Saki hatte nicht vor sich hinter die Mauern zurück zu ziehen und feige auszuharren, bis die Zeit um war, das würde ihr ja auch nicht bringen, aber es hatte schon etwas tröstendes, wenn man wusste, dass es ein halbwegs sicheres Plätzchen gab.
Während Saki unbeweglich und eigentlich irgendwie hilflos am See saß, erreichten ihre gezeichneten Frösche das Ufer der Insel und hüpften die Stufen zur Kathedrale empor. Während die kleinen Tiere mühselig die grob geschlagenen Steinstufen erklommen, bereute Saki es, dass sie keine Vögel gezeichnet hatte, ein paar Schwalben oder Raben wären doch mindestens genauso unauffällig und deutlich schneller, als die Frösche. Nun was getan war, war getan. Nun ließe sich ja auch nichts mehr daran ändern und Saki dachte gar nicht daran nochmals anzufangen. Ihr Chakra musste sie ja nicht so früh verschwenden. Daher ließ sie die kleinen Tierchen mühsam die Stufen empor springen und wartete geduldig darauf, dass sie wieder richtig auskundschaften konnte. Als die Frösche endlich den oberen Treppenabsatz erreicht hatten, standen sie vor dem Gebäude, das den Shinobi vorhin noch als Treffpunkt gedient hatte. Verlassen und irgendwie unheimlich stand es nun auf der Insel und schien keine Menschenseele zu beheimaten. Das war doch ein gutes Zeichen, aber bevor sich Saki zu sicher wurde, sollten die Frösche nochmals das Innere auskundschaften.
Nachdem Saki die Frösche durch die Hauptgänge geschickt hatte und auch die große Halle vor dem eigentlichen Kirchenschiff ausgekundschaftet hatte, entschloss sich Saki dazu die Observierung abzubrechen. Es war wirklich niemand mehr in Sichtweite und die Frösche waren so unauffällig, dass die anderen Genin sie wahrscheinlich gar nicht erblickt oder nur für schwarze Unken oder so gehalten hätten. Während ihre Frösche zu kleinen Tintenpfützen zerflossen, sie brauchte sie nicht mehr und wollte ihr Chakra konservieren, erhob sich das Mädchen bereits unter der weide und pflückte mit ihren Fingern einige der vertrockneten Blätter, die während der paar Minuten auf sie gerieselt waren von der Schulter. Eine leichte Böe ließ weitere Blätter aus dem Baum auf Saki fallen, diese ignorierte das Mädchen aber, sie musste sich nicht wirklich darum kümmern, Blätter waren immer noch angenehmer, als Angriffe feindlicher Ninjas.
Mit jedem Schritt erzeugte Saki sanfte Wellen, als das Mädchen auf die Insel zuhielt. Sie würde noch einige Zeit brauchen, um die Fallen zu installieren, ganz zu schweigen davon, dass sie sie erst noch ersinnen musste, aber das würde schon irgendwie klappen. Explosionssiegel, versiegelte Tiere, Rauchbomben, Saki hatte auch Möglichkeiten, selbst wenn sie sicherlich nicht so durchschlagskräftig waren, wie die anderer Ninjas. Man musste halt schlauer kämpfen, nicht stärker. Während sie im Kopf noch einmal die wenigen Möglichkeiten durchging, die ihr blieben, erreichte das Mädchen die Insel und erklomm springend die Stufen, die ihre Frösche zuvor langsam und schwerfällig genommen hatten. Menschengröße hatte schon seine Vorteile. Das große leere Gebäude ragte über Saki auf und ließ ihr einen Schauer über den Rücken wandern. Wenn es schon am Mittag so gespenstisch hier sein würde, wie würde es wohl heute Abend aussehen? Besser es nicht herauszufinden. Entschlossen schluckte Saki den Kloß in ihrem Hals herunter und betrat das Gebäude, es hatte vorhin, als sich noch mehrere andere Genin und auch Chuunin hier befunden hatten, nicht einmal annähernd so gruselig gewirkt. 'Sicher ist hier noch ein oder sogar zwei Chuunin. Genau, ich werde ja beobachtet, also muss hier noch jemand sein. … Und das beruhigt mich absolut gar nicht.' Nein, es beruhigte das Mädchen wirklich nicht, denn jetzt hatte sie erst recht das Gefühl, dass hasserfüllte Augen aus jedem Schatten auf sie starrten.
Es war jetzt schon einige zeit vergangen, vielleicht eine Stunde, vielleicht weniger, aber das kümmerte Saki gerade weniger, sei war damit beschäftigt weitere Fallen aufzustellen. Jede Tür hatte bereits ein Explosionssiegel bekommen und an engen Stellen, wo man nahe genug an die Wände gelang, um Siegel auszulösen hatte Saki einige gezeichnete Fledermäuse und Spinnen platziert. Es erschien ihr passend an einem solchen Ort auf Fledermäuse und Spinnen zurückzugreifen, es passte zur Atmosphäre. Die schwarze Tinte der Sumiya war auf den dunklen Steinwänden kaum zu erkennen, was einem Hinterhalt natürlich zugute kam. Zustärtzlich hatte Saki aber auch Vögel gezeichnet, die bereits seit einiger Zeit um den Turm flogen, mit den Raben. Sollte sich jemand unvorsichtig nähern, sollte er von der Sumiya schon bemerkt werden, jedenfalls, wenn sie sich auf die Tiere konzentrierte.
Der letzte Ort, den Saki in eine Falle verwandeln wollte, war das Kirchenschiff selbst. Verwitterte Bänke, ein teilweise eingestürztes Dach und eine Orgel, die in einer finsteren Ecke stand. Und selbst das Sonnenlicht machte die Szene nicht angenehmer, perfekt. Gerade als Saki anfangen wollte, fiel dem Mädchen eine Falltür aus Holz auf, die sich an die Wand nahe der Orgel schmiegte. So als wollte man, dass man sich dort versteckte. … Oder es auch andere glauben machen. Grinsend zog das Blauhaar ein Explosionssiegel aus der Tasche und betrachtete die Klappe. Wenn es bei zerreißen ausgelöst werden sollte, musste Saki dort herunter, würde aber nicht in der Lage sein wieder rauf zu kommen ohne eine Explosion auszulösen. Keine Option. Das Siegel sollte neugierige Genin verletzen, nicht sie selbst. Vielleicht, wenn man es unter die offene Klappe klebte? 'Nein, das würde nichts bringen, ich krieg' es dann nicht an die oberste Stufe der Treppe.' Könnte Saki es nur jemand anderen tun lassen … Moment mal! Hastig kniete sich die Sumiya auf den Boden und kritzelte mit etwas Tinte ein Eichhörnchen auf den Stein, welches schnell zum Leben erweckt wurde. Wer sagte, dass Saki selbst eingeschlossen werden musste, das konnte die Zeichnung übernehmen. Während Saki also das Eichhörnchen einschloss und es seine Arbeit machte und das Siegel anbrachte, wandte sich Saki dem nächsten Ziel zu. Die Orgel. Sicher, niemand wäre so dumm und würde versuchen auf dem ramponierten Instrument eine fröhliche Melodie zu klimpern, aber man konnte etwas Ablenkung und Atmosphäre schaffen. Begeistert von ihrer eigenen Genialität - oder war es eher ihre makabre Seite? - begann Saki damit eine grausige Zeichnung zu erschaffen. Ihre Talente, was Doppelgänger und Tiere anging, mischend, erdachte das Mädchen eine Version des Sensenmannes in finsterem und zerfetztem Umhang. Unglücklicherweise sah die Sense nur sehr real aus, Saki hatte noch keine Erfahrung damit Waffe, wie Waffen wirken zu lassen, sie sah echt aus, schnitt aber nicht einmal warme Butter ordentlich. Daher war wohl eher der Schreckfaktor wichtig und weniger das Verletzen anderer. Doch was genau hatte der Sensenmann nun mit der Orgel zu tun, außer dass er in ihrer Nähe platziert worden war? Ganz einfach, das Mädchen würde ihn zusammen mit etwas anderem verbinden und auslösen lassen, wenn jemand in der Mitte des Raumes war. Dieses „andere“ war schnell gezeichnet, war es doch nur eine Hand, die in Sakis Fantasie bereits vor der Orgel schwebte und eine unheilverkündende Melodie zum besten gab. Wer würde nicht in Richtung der Musik blicken? Und dann würde man vom Tod selbst angegriffen werden, das musste selbst erfahreneren Genin einen Schreck einjagen. Nur ein kleines Problem. Die Gesetze der Natur. Eine schwebende Hand war einfach nicht möglich, selbst wenn man viele Dinge machen konnte mit ihren Zeichnungen, etwas schweben lassen, das keine Flügel hatte, unmöglich. Es mochte sein, dass die Hand, da sie nur aus Tinte bestand, irgendwie lebensfähig war, aber die Flugfähigkeit würde man ihr nicht einfach ansehen. Widerwillig kritzelte das Mädchen noch zwei kleine Fledermausflügel an das Handgelenk und hoffte, dass das ausreichen würde.
Fallen? Check. Chakra noch übrig? Nicht viel, aber das würde sich mit etwas Ruhe wieder erholen, wenigstens etwas. Rastplatz? Da fehlte ja noch etwas, wo würde Saki sich auf die Lauer legen? Sie wusste, dass sie irgendwann die Initiative ergreifen musste, aber das musste ja nicht gleich zu Beginn sein. Also erst mal verstecken und vielleicht etwas erholen. Ganz nebenbei fiel ihr Blick auf das Gebälk des Daches, direkt über dem Eingang schien es noch intakt zu sein und von hier unten konnte man es nicht einmal ordentlich einsehen, kein Licht drang an diese Stelle und die mittägliche Sonne stand so, dass auch kein licht mehr in die Kirche fiel, jedenfalls nicht mehr direkt. Also war es wohl entschieden, dort konnte sich Saki erst mal verstecken und abwarten, fürs Erste.
 

Michiyo Kumiko

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CF: H4 - Waldgebiete

Tatsächlich hatte ihre Erinnerung der Blondine keinen Streich gespielt: Es gab tatsächlich eine direkte Landverbindung zwischen diesem Gebäude und ihrem Umfeld! Jedoch war der Umweg doch ziemlich groß, den sie zurücklegen musste, wenn sie sich nicht dafür entschied, einfach ganz den fernöstlichen Jesus zu markieren und lieber versteckt zu bleiben. Einerseits wären ihre Chancen, unentdeckt zu bleiben, deutlich größer, wenn sie den längeren Weg in Kauf nahm. Aber auf der anderen Seite könnten in der Zwischenzeit auch andere hier eintrudeln. Eine schwere Entscheidung. Die Taijutsuka verbarg sich knapp hinter der Waldlinie, die nach nur wenigen Metern in den See mündete, der seinerseits das Gebiet beinahe so sehr beherrschte, wie das alte, verfallene Gebäude am anderen Ende dieses glitzernden Wasserhaufens. 'Tauchen? Nein, dafür geht mir sicher eine gute halbe Stunde flöten, die man mich einfach aus dem Wasser fischen könnte.' Schwimmen war auch nicht drin. Damit hätte sie zwar keine Atemprobleme, wäre aber noch viel einfacher zu entdecken. 'So ein Mist.' Scheinbar blieb der verborgenen Blondine nicht viel übrig, als den längeren Weg zu nehmen. Folglich setzte sie ihren Bunshin in Bewegung. Dieser sollte sich weitgehend außerhalb einer direkten Sichtlinie des Sees halten, denn den würde sie vermutlich noch brauchen. Noch ein wenig weiter vom See entfernt folgte das Original seinem Klon, der das große, klare Wasser in nördlicher Richtung zu umrunden suchte. Lange würde sie diese Marschfolge nicht aufrechterhalten können, denn die eigentliche Landbrücke, die vom Norden her zu dem religiösen Gemäuer führte, wies bestenfalls ein paar niedrige Büsche auf. 'Das Henge mit der Waldtarnung wird mir da nichts bringen, ich brauch was Neues.' Eine Tarnung im offenen Feld würde schwierig werden. Sie könnte sich und ihren Doppelgänger natürlich in Prüfer verwandeln, aber welchen Sinn sollte das ergeben? Warum sollten die dann nicht einfach übers Wasser watscheln, nachdem sie ja eh keine Prioritätsziele waren? Schlechter Plan. Was noch? Sie konnte sich und auch ihren Bunshin in zwei andere Teilnehmer verwandeln, damit zumindest ihre Fähigkeiten maskiert waren.

Denn, wenn wir ganz ehrlich waren. Einfach alles an dem ernsthaften Blondschopf schrie förmlich nach Taijutsuka und damit nach der Nin- und Genjutsuschwäche, die ihrer Spezialisierung einfach anhaftete – das musste sie einfach ausbessern! Kaum, dass sie die nördliche Landbrücke erreichte, ließ sie ihren Bunshin einige Fingerzeichen formen und sich in einen der anderen Teilnehmer verwandeln. Das Original verwandelte sich auch, aber nicht in einen anderen Teilnehmer, nein. Die Echte Kumiko verwandelte sich in ein glänzendes, großes, schwarzes Behältnis mit Trageriemen, daran, sodass ihr Bunshin sich das Original einfach auf den Rücken werfen konnte – aber in wen hatte sich ihr Klon jetzt eigentlich verwandelt? Es gab nur eine einzige Person, deren Auftreten mysteriös genug sein dürfte, dass dieser Kasten auf ihrem Rücken nicht negativ auffiel, wenn er schon so riesig sein musste. Zu Mura passte dieses Teil nicht und zu den anderen beiden Shironins bei diesem Examen schon mal überhaupt nicht. Der Schwerttyp trug seine Waffe halbwegs offen mit sich herum; deshalb dürfte es bei ihm unglaubwürdig sein, plötzlich mit einem seltsamen Kasten auf dem Rücken durch die Weltgeschichte zu hüpfen. Der Kerl mit den schnieken Klamotten fiel auch weg – zumindest nach Kumikos Logik – denn bei ihm hielt das Mädchen es für unwahrscheinlich, dass er überhaupt irgendwann mal etwas selber trug. Blieb noch diese eine blauhaarige, die vermutlich nicht groß genug wäre, dieses schwarze Teil auf dem Rücken spazieren zu tragen und die völlig vermummte Gestalt. Vermummte Gestalten waren allgemein als Tarnung nicht verkehrt, und genau deshalb hatte sich Kumiko in diesen einen Teilnehmer verwandelt, dessen Gesicht man nur mit Glück mal zu sehen bekam. Diesem Umstand konnte der Bunshin zwar abhelfen, indem er die Kapuze des langen Mantels tief ins Gesicht zog, aber vielleicht hätte der Blondine vorher jemand sagen sollen, dass dieses mysteriöse Ding von einem Kleidungsstück zu einer Clantracht gehörte?
 

Sumiya Saki

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Knarzend ächzte das Holz, auf dem sich Saki zur Ruhe gesetzt hatte. Obwohl die Kunoichi kaum etwas wog und diese Balken sicherlich hunderte weitere Kilogramm Material trugen, hörte es sich die ganze Zeit so an, als würde jede unüberlegte Bewegung den Einsturz des Daches zur Folge haben. Keine angenehme Vorstellung, wie Saki fand, war sie doch selbst auf diese Todesfalle geklettert. Es half seinen Geist auf etwas anderes richten zu können, wie etwa die Vögel, die um den Turm kreisten und das Gebiet um die Kirche beobachteten. Niemand würde über den See kommen ohne dass Saki es bemerkte und auch die kleine Landbrücke, die für das Mädchen erst nicht sichtbar gewesen war, würde nicht für ausreichend Schutz sorgen. Immer wieder zwang Saki einen der Vögel dazu in den Turm zu fliegen und zu landen, damit es so aussah, als wären es echte Tiere, die ab und an pausieren mussten. Aufmerksame Beobachter könnten sonst misstrauisch werden, weswegen einige Vögel scheinbar nie ihre Position verließen. Auch wenn das vielleicht übervorsichtig wirkte, sah das Mädchen darin einen wichtigen Nutzen, sie durfte auf keinen Fall nachlässig werden, nicht in diesem Examen. Hier würde ein Fehler bedeuten, dass potenziell sieben andere Leute angreifen konnten. Da konnte selbst so etwas kleines, wie ein unechter Vogel den Ausschlag geben.

Gerade ließ sich einer ihrer Vögel auf der Turmspitze nieder und tat so, als putze er mit seinem Schnabel das Gefieder, als er auf der Landbrücke zur Kathedrale eine Bewegung ausmachte. Keine Maus oder so, dafür war das Etwas zu groß. Vielleicht ein Mensch? 'Bin ich schon gefunden worden? Nein, Schwachsinn, wahrscheinlich dachte sich nur jemand, genau wie ich, dass hier ein guter Ort für einen Hinterhalt wäre.' Nur war Saki deutlich schneller gewesen, als diese Person. Auch wenn das kleine Mädchen nicht wirklich sicher war, ob es diese Stellung halten konnte, war sie doch die wahrscheinlich schwächste Teilnehmerin in diesem Examen. Die Tatsache, dass das Mädchen dem Kämpfen nie eine große Bedeutung beigemessen hatte, oder gar beimessen wollte, würde sich jetzt negativ auswirken. Drei, vielleicht vier offensive Jutsu, das waren ihre Möglichkeiten, aus denen sie in einem Kampf schöpfen konnte. Nicht viel und wahrscheinlich gar nicht ausreichend. Für Tiere brauchte sie Vorbereitung oder jemanden, der ihr den Rücken freihielt, die Bunshin hatten das gleiche Problem und ihre Blitze waren nicht der Rede wert. Mit begrenzten Möglichkeiten musste man eben andere Wege finden. Leise seufzte Saki, während sie den Vogel, der die Gestalt entdeckt hatte, dazu brachte in diese Richtung zu fliegen. Es war zwar riskant, aber das Mädchen hatte das Gefühl, dass es sich lohnen konnte, wenn sie herausfand, mit wem oder was sie es zu tun hatte, man konnte nie genug über den Gegner wissen. Von sanfter Brise getragen glitt der Vogel in sanften Schwüngen, auf keinen Fall direkt, das wäre zu auffällig und würde den Trick völlig unnötig machen, hinunter zu der Gestalt. Daher dauerte es eine weile, bis das künstliche Tier eine angemessene Entfernung erreicht hatte. Nah genug, um Details zu erkennen, aber fern genug, um nicht als Zeichnung, sondern eher als Rabe durchzugehen, zog die Zeichnung nun ihre Kreise und betrachtete die Gestalt eingehend. Mit Hilfe ihrer eigenen Technik sah Saki alles, was der Vogel sah genau so, als würde sie über der Person fliegen. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Person in eine dunkle Kutte gehüllt war und einen merkwürdigen Kasten bei sich trug. Was das für ein Kasten sein sollte, erschloss sich dem blauhaarigen Mädchen aber nicht so ganz, eine Kühlbox etwa? Oder eine geheime Waffe? Auf diese Entfernung vermochte Saki das nicht zu sagen, daher konzentrierte sie sich eher auf die Person. Eine in eine Kutte gehüllte Person hatte sie beim treffen zu Beginn gesehen, wenn sie sich nicht irrte, musste das ein weiblicher Genin aus Iwagakure sein. Leider wusste das Mädchen nicht wirklich viel über diese Person oder ihre Fähigkeiten, sie hatte leider keinerlei Kontakt zu der Person vor dem Examen gehabt. Sie musste näher heran kommen. Es war ein wenig unvorsichtig, aber ohne lange zu fackeln lenkte Saki den Vogel auf den Boden in der Nähe der Gestalt und ließ ihn so tun, als habe er einen Käfer gefunden, den der Vogel nun verschlingen wollte. So ließ sich doch viel besser beobachten und bisher sah der Vogel immer noch nach einem normalen Raben aus, keine Spur von Tinte oder Sakis Anwesenheit.
 

Michiyo Kumiko

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Misstrauisch näherte sie sich auf dem Rücken ihres Doppelgängers diesem alten Gemäuer, das mit einem kleinen Schubs sicher bald von ganz alleine zusammenfiel. Was erwartete Kumiko dort drinnen? Sie wusste es nicht, aber es würde sich sicher nur noch um wenige Minuten handeln, ehe sie es herausfinden musste. Das Mädchen erlaubte es sich in unregelmäßigen Abständen, den Klon unter ihrer künstlich erschaffenen Kapuze hervorzulugen, so weit sie glaubte, sich dadurch nicht zu verraten. Die Haut ihres Vorbilds hatte Kumiko versucht, so weit anzupassen, wie es eben ging; und das war in diesem Fall die bloße Mutmaßung, einer schneeweißen, ebenen Haut. Gesichtszüge? Augenfarbe? Haare? Fehlanzeige! Gezwungenermaßen musste die Blondine sich also für generische, weibliche Gesichtszüge entscheiden, zusammen mit unauffälligen, dunkelbraunen Augen und beinahe gleichfarbigem, mittellangem, braunem Haar. Aber das war eh irrelevant, solange ihr niemand unter die Kapuze sah, der nicht zweifelsfrei das ihm bekannte Original erwartete. Diese Kathedrale war in der Tat ziemlich beeindruckend und dürfte den meisten Besuchern noch den Atem verschlagen haben, als sie noch nicht halb zerfallen war. Das riesige Eingangstor fand sich seltsamerweise auf der Wasserseite, von diesem durch gute zwanzig Meter Land und einen folgenden Abgrund getrennt und führt in eine gewaltige Vorhalle, die ganz Kumikos Kampfstil entsprach: Viel Raum und ein paar schwere Säulen, die sich als Deckung für den Notfall missbrauchen ließen … und für einen „Plan Z“ eigneten sie sich auch noch, falls es so weit kommen musste. Hinter der riesigen Vorhalle befand sich das eigentliche Kathedralenschiff, das trotz der Mittagssonne denkbar wenig Licht abbekam, obwohl der Zahn der Zeit hier am deutlichsten genagt hatte und Teile des Dachs nicht mehr auf, sondern in dem Gebäude zu finden waren. Natürlich wäre eine Kathedrale ohne Turm nicht vollständig. Dieser bildete – man mochte es bereits ahnen – den höchsten Teil des insgesamt schon imposanten Bauwerks und dürfte eine Glocke beherbergen, wenn die noch keiner geklaut hatte.
Oben auf der Spitze des Turms saßen einige Vögel, die eben einfach taten, was Vögel eben einfach taten, wenn sie nicht gerade ihr Häuflein auf frisch gewaschene Autos setzten. Die Taijutsuka fand an deren Anwesenheit per se erst mal nichts Ungewöhnliches. So wie zu Häfen eben einfach Seemöwen dazugehörten, passten Raben (oder waren das hier Krähen?) eben einfach zu gruseligen, uralten und dunklen Gemäuern dazu. Was dagegen allerdings auffällig war, war die Stille, die bei mehreren Tieren in einem Revier eher untypisch anmutete. Dennoch war dies noch kein sicheres Anzeichen dafür, dass sie hier vielleicht nicht alleine wäre. Es war immerhin auch gut möglich, dass ihre eigene Anwesenheit die Tiere ausreichend nervös machte, das krähentypische Gekrächze einzustellen … oder eben das Rabentypische, tiefere Gegenstück, zum großen Teil einzustellen. So weit es ihr möglich war, schärfte Kumiko ihre Sinne, hielt aber weiter auf die verfallene Tempelanlage zu, ohne ihr Tempo zu verändern – das hätte nur für Aufsehen gesorgt. Wirklich seltsam wurde die Geschichte erst, als eines der Tiere sich aus der Menge löste, ohne, dass die Anderen aus bloßem Reflexverhalten gleich mit starteten oder zumindest vorsorglich die Flügel ausbreiteten. Das Tier, das sich gelöst hatte, verschwand schnell aus dem Sichtfeld der Blondine. 'Wenn das nur ein normaler, verdammter Vogel ist, verhält er sich seltsam. Wenn nicht, ist er vermutlich direkt über mir.' War das vielleicht irgendeine Genjutsu, in dem ein Haufen Krähen nach und nach über sein Opfer herfiel, oder so was? Vielleicht waren das dressierte Tiere? Aber soweit sich das Mädchen erinnerte, hatte keiner der anderen Teilnehmer irgendwelche Tiere bei sich gehabt … oder? Na ja, auf der anderen Seite hatte ihr Vorbild auch keinen seltsamen Kasten auf dem Rücken gehabt, den es möglicherweise nach Prüfungsbeginn aus einem Siegel hätte ziehen können. Die Indizien häuften sich, aber der Beweis ließ sich nicht blicken; den würde sie allerdings spätestens dann bekommen, wenn sie den Innenraum präparieren wollte – natürlich vorausgesetzt, dass da jemand war.

Wenn der Blondschopf nicht bereits auf dem Weg angegriffen wurde, wäre das Haupttor der nächste Halt. Zuvor musste sie sich aber etwas einfallen lassen, denn das neugierige Vögelchen, das sich zuvor unter seltsamen Umständen in die Luft erhoben hatte, setzte sich in ihrer Nähe auf den hauptsächlich schlammigen, hier und dort Tüpfelweise noch mit einzelnen Grasbüscheln bewachsenen Boden und bearbeitete geschäftig irgendwas, das die Blondine nicht erkannte. 'Das ist niemals ein wilder Vogel. Halten die nicht normalerweise größeren Abstand?' Zwischen ihr und dem Federvieh lagen, großzügig geschätzt, noch fünf Meter, höchstens sechs. Dies war ein weiteres Indiz, das ihr in den Schoß fiel, aber auch dieser reichte mit den Anderen zusammen noch nicht aus, einen wirklichen Beweis zu bilden. Missmutig ließ sie ihren Bunshin die Kapuze noch tiefer ins Gesicht ziehen – nur zur Sicherheit, und setzte den Weg in Richtung Haupttor fort. Das Tier, das jede ihrer Bewegungen mitbekam, war mit Sicherheit nahe genug an sie herangekommen, um zu erkennen, dass Kumiko einen Kompromiss eingegangen war, die Statur des Vorbilds zu kopieren, wie es eben ging, ohne das Tragen des schwarzen Kastens gleich völlig unrealistisch zu machen. Die schwere Kutte war in diesem Falle sowohl Segen, als auch Fluch, denn einerseits hatte Kumiko die genaue Statur des echten, vermummten Teilnehmers nicht feststellen können, aber gleichzeitig dürften es Andere dabei vermutlich eben so schwer haben. Glück im Unglück eben. Im Gehen zog das Mädchen eine Rolle Schnur aus dem Siegel, von denen es zwei, jeweils eines an jedem Handgelenk, trug. »…« Quasi im Vorbeigehen befestigte Kumiko eine Schlaufe der Schnur an dem schweren Zugring des Tors, um es aus der Ferne aufzuziehen. 'Wenn ich zuerst hier wäre, würd ich als Erstes die Tür mit einer Blendgranate oder einem Explosionssiegel präparieren.' So ließe sich jeder Überraschungseffekt im Nu umkehren, denn egal was von beidem man wählte, es würde bei einem etwaigen Angreifer sicherlich Verwirrung stiften, wenn ihm plötzlich die Tür entgegen kam. Deshalb versuchte die Blondine, gemessen an ihrer eigenen Vorgehensweise, das Tor möglichst langsam und aus der Ferne zu öffnen. Sie reizte ihren Faden wirklich aus, bis die Rolle keine größere Entfernung mehr hergab, und positionierte sich in einem diagonalen Winkel zur Tür, um auch eventuellen Wurfwaffen vorzubeugen, die ihr entgegenkommen mochten, und zog ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter an der Schnur, um so ganz langsam, vorsichtig und hoffentlich doch irgendwie unbemerkt einen Zugang ins Innere der Kathedrale zu bekommen. Wenn hier am Ende keiner wäre, würde sie sich hier nur einmal öfter zum Clown machen, nachdem sie sich zuvor schon einmal davor erschreckt hatte, dass ihr Bunshin unvorsichtigerweise auf irgendeinen lauten Ast getreten war …
 

Sumiya Saki

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Noch immer blickte Saki auf die vermummte Gestalt aus Iwagakure, immer darauf bedacht den Vogel nichts auffälliges und zu lassen. Es war schwer, ein Federzucken hier, eine Kopfbewegung dort, wenn sie nicht darauf aufpasste, dass ihr Vogel diese kleinen Dinge tat, würde er sie sicherlich nicht tun. Eine Zeichnung bar jeglichen Lebens war nicht darauf bedacht die federn in Ordnung zu halten oder sich über seine Umgebung aufzuklären. Befahl Saki nichts, würden die Tiere nur einfachste Manöver ausführen und sicherlich nicht ihre Zeit darauf verschwenden sich natürlich zu verhalten. Nun, auch wenn das Mädchen viel mit Tinte machen konnte, sie konnte schlecht echtes Leben zeichnen. Noch während die Soranin mit dem Gedanken spielte einen Meter näher heran zu gehen, riskant, aber vielleicht lohnenswert, machte sich die vermummte Gestalt auf den Weg zur Kathedrale. Wenigstens wurde Saki so davon abgehalten etwas Dummes zu tun, aber gleichzeitig behagte es ihr nicht, dass die Person so zielsicher auf ihre Position zuhielt. Was würde bei einem treffen passieren? Was konnte der Gegenüber überhaupt? Neugierig ließ Saki den Vogel aufblicken, als die andere Person etwas Schnur an dem Tor anbrachte. Offenbar wollte die Person das Tor aus der Entfernung öffnen, um sich etwas Sicherheit zu verschaffen. Gar keine schlechte Idee und würde sicherlich auch funktionieren, hätte Saki eines der normalen Siegel benutzt, die beim Öffnen der Tür ausgelöst wurden, aber das wäre zu offensichtlich gewesen und außerdem wollte Saki die Explosionssiegel, die sie bei sich hatte etwas beisammen halten. Sie waren teuer und würden vielleicht später noch gebraucht werden, außerdem konnte das Mädchen die Tinte selbst anmischen, sie wusste welche Pflanzen als Farbstoffe zu gebrauchen waren und ihr Chakra konnte sie bei der Herstellung hinein leiten sodass die Tinte für Jutsu benutzt werden konnte. Als das Mädchen sah, dass die Tür geöffnet werden sollte, war die Aufgabe des Vogels für's erste erledigt, sie konnte schlecht mit dem Vogel in die Kathedrale kommen, das wäre mehr als nur verdächtig. Aus diesem Grund ließ sie den Vogel wieder emporsteigen und gen Turm flattern. Dabei flog er provokativ an der vermummten Gestalt vorbei und verschwand aus ihrem Sichtfeld hinter einem der gotischen Bögen, die die gesamte Kathedrale verzierten. Der Vogel würde jetzt erstmal wieder zu seinen „Brüdern“ zurückkehren, was bedeutete, dass das Mädchen seine gesamte geistige Kraft wieder erlangte.

Mit einem leisen Seufzer erwachte Saki aus ihrer Trance. Sicher, sie konnte ihren Geist auch bei sich behalten und sich sogar etwas bewegen, wenn sie die Augen ihrer Tiere benutzte, aber es war durchaus effektiver, sich ganz und gar auf die Tintenwesen einzulassen. Nur nebenbei bemerkte das Mädchen, dass ihr Herz schneller schlug und sie schweißnass war. Die Aufregung gleich auf den ersten anderen Genin zu treffen, machte sie bemerkbar. Doch sie musste sich zusammenreißen, gleich würde die Person in der Kathedrale sein und ihre Fallen würden kaum ausreichen, sie aufzuhalten, höchstens ein wenig zu bremsen. Das letzte, was Saki gesehen hatte, als sie mit dem Vogel verbunden gewesen war, dass die Gestalt die Tür Stück für Stück aufzog, scheinbar gegen jede Falle gewappnet. 'Der zeig' ich es.' Herkömmliche Fallen waren ganz sicher jedem Shinobi bekannt, aber kannte die Gestalt auch die Kunst der Zeichnungen? Nun, sie würde es bald selbst bemerken, denn die Falle würde erst zuschlagen, sobald die Gestalt in die Kathedrale trat. Das Siegel, welches die Spinnen und Fledermäuse im Zaum hielt, würde sich bei der ersten Berührung in Luft auflösen und die Schar an Tieren von den Wänden und den Rückseiten der Tür lösen. Natürlich wäre das niemals genug, die Spinnen waren harmlos, aber zahlreich und die Fledermäuse würden höchstens einige Kratzer zufügen können. Doch das war egal, wer einmal in eine Falle getappt war, würde ein wenig verunsichert Fehler machen und vielleicht weitere Fallen auslösen. Mehr konnte Saki nicht tun, psychologische Kriegsführung und Hinterhalt, das waren Sakis Waffen, Stärke und eine große Jutsupalette fehlten ihr leider dagegen. Während das Mädchen darauf wartete, dass die Sigel gebrochen wurden und die Tiere einen gewissen Lärm machten, entnahm das Mädchen einige Rauchbomben aus ihrem Beutel und hielt sie in der Hand. Direkt unter ihr befand sich die Tür, die von der Eingangshalle, in der die Gestalt gleich landen würde, in den Hauptraum, das Kirchenschiff, führte. Sobald die Gestalt durch diese Tür kam, würde der Rauch die Sicht vernebelen.
 

Michiyo Kumiko

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Ganz langsam ließ Kumiko ihren Bunshin an der Schnur ziehen, die den Blick auf das Innere der Kathedrale nur zentimeterweise freigab. Bis zum Bersten war das Mädchen gespannt, irgendwas musste einfach passieren. Sie starrte diesen Spalt, der langsam immer größer wurde an, als wollte sie dieses Tor mit ihrer bloßen Gedankenkraft aufzwingen und gleich sämtliche Fallen, die sich hoffentlich nicht dahinter verbargen, auslösen. Und es passierte tatsächlich nichts. 'Und schon hab ich mich gleich noch mal zum Affen gemacht. Das hier besteh ich doch nie.' War sie vielleicht doch alleine hier? Letztendlich hatte sie bisher nichts anderes als Indizien, die darauf hindeuteten. Dass hier eventuell unter umständen vielleicht noch jemand sein könnte. Dass der Taijutsuka aber nicht gleich das große, schwere Tor entgegengekommen ist, als sie es aufzog, sagte ihr allerdings, dass zumindest der Durchgang sicher sein musste. Bei dem Innenraum konnte es immer noch anders aussehen. Anstatt lautstark zu seufzen, das würde kundigen vielleicht nur verraten, dass es sich hier nicht um die echte vermummte Gestalt handelte, beschränkte sie sich darauf, gedehnt auszuatmen, um ihre Anspannung zumindest ein kleines Bisschen unter Kontrolle zu bekommen. Das Loch in der Front der Kathedrale wurde beim Versuch, es freizulegen nicht künstlich vergrößert, es hatte keinen lauten Knall gegeben oder sonst irgendwas, das auf Fallen hindeutete. Kumikos Klon nickte demonstrativ der zum Glück noch in den Angeln hängenden Tür zu und verfiel in die selbe entspannte Gangart, die sie auch gewählt hatte, um sich dem Gebäude vormals zu nähern. Vielleicht war es untypisch, aber das Mädchen griff tatsächlich im Vorbeigehen nach dem schweren Tor, um es – ihrer Tarnung entsprechend ächzend – wieder zuzuziehen. Ganz nebenher, quasi „en passant“, nahm sich das Mädchen noch heraus, ein Explosionssiegel an der Außenseite des alten Tors zu befestigen. Das sollte laut Plan hochgehen, sobald die Tür das nächste Mal bewegt wurde. Groß verstecken wollte sie das Ding vor neugierigen Blicken nicht – zumindest nicht von außen. Dieses Ding sollte nicht dazu dienen, diejenigen nicht hereinkommen zu lassen, die wollten; es sollte dafür sorgen, dass durch diesen Durchgang keiner mehr heraus kam!
Als Kumiko letztendlich drinnen war, schaffte sie nicht ganz einen Meter. Nachdem sie die schwere Tür so gerade eben angelehnt hatte, schienen die Wände in ihrer unmittelbaren Umgebung zu verschwimmen, als wären sie leibhaftig lebendig geworden. »…!« Es war unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass die Tiere, die sie samt ihres Bunshins in eine schwarze Wolke aus Beinen und Flügeln hüllten, nicht zu irgendeinem Ninja gehörten. Aber für die Blondine war es der absolute Beweis, dass ihr hier jemand zuvorgekommen sein musste. Oder war es vielleicht sogar ein Genjutsu? Wirklich bewusst war der Gedanke nicht, denn das Mädchen hatte jetzt erst einmal genug zu tun, ihr Henge und insbesondere ihren Mizu-Bunshin nicht versehentlich aufzulösen, die zwar nicht unter den Spinnen, wohl aber unter den Fledermäusen zu leiden hatten. Es vergingen einige Sekunden, in denen der Blondine gegen diese Ablenkung absolut nichts Effektives einfiel und ihr Klon lediglich dafür sorgte, dass ihr keines der Tiere unter die Kapuze kletterte. Des Rätsels Lösung stellte eine klassische Ninjawaffe dar, mit der jeder Akademist mehr als nur vertraut war! Die bleiche Hand wanderte gezielt in die Ausrüstungstasche, um ohne lang zu wühlen, gleich drei Rauchbomben hervorzuzaubern. Selbstverständlich wurden diese postwendend eingesetzt, um die schwarze Tierwolke in eine weiße Rauchwolke zu hüllen. Kumiko hoffte, den Tieren damit zumindest ein paar wenige Sekunden die Orientierung zu nehmen, die sie nutzte, um sich mit einigen gezielten Sprüngen ans Dach der riesigen Vorhalle zu heften. Direkt im Anschluss daran zückte das Mädchen ein Kunai und heftete ein weiteres Explosionssiegel daran, um beides mit einem gezielten Wurf in der hellen Rauchwolke verschwinden zu lassen – damit konnten ihr die Tiere hoffentlich nicht folgen. Kumiko versuchte tunlichst darauf zu achten, einen respektablen Abstand zum Eingangsbogen der Kathedrale zu halten, damit dieser durch die Erschütterung nicht bewegt wurde und damit das zweite Siegel auslösen könnte. Einen kurzen Moment sah es tatsächlich danach aus, als hätte sie das Siegel doch zu nah an dem Anderen gezündet, aber die Katastrophe blieb aus – und seltsame, schwarze Striemen auf dem Boden zurück, die zu untersuchen ein viel zu großes Risiko darstellte. Und dass die Tierchen weg waren – und es hoffentlich blieben, schloss zumindest in Kumikos blonder Matschbirne ein bisschen aus, dass sie es mit einem Genjutsu zu tun hätte.

'Vermutlich irgendwas Bunshin-ähnliches', war die Schlussfolgerung, mit der sie sich den Raum von oben genauer besah. Hier gab es auf den ersten Blick nicht viel Besonderes: Sitzbänke, ein kleines Taufbecken, Sitzbänke, ein Beichtstuhl und ein paar Sitzbänke waren die prominentesten Vertreter des Mobiliars, das an sich völlig gewöhnlich aussah. 'Kontrolliere das Schlachtfeld und du kontrollierst den Kampf.' Eine einfache Binsenweisheit, die aber deutlich zeigte, dass Kumiko hier zurzeit im Nachteil sein dürfte. Sie hatte beinahe keine Kenntnis von ihrer Umgebung und musste davon ausgehen, dass sich in jeder Ritze dieses Gemäuers irgendwelche komischen Bunshin-Varianten tummelten. 'Ich muss versuchen, den Anderen aus bloßer Vorsicht einen Fehler machen zu lassen.' Vielleicht hatte sie eine Chance, wenn sie hier nicht mit roher Gewalt vorging und stattdessen auf mehreren Ebenen Verwirrung stiftete? Warum nicht beides gleichzeitig? Sofort näherte sich der Kumi-Klon dem Beichtstuhl, um den mysteriösen, schwarzen Kasten unauffällig an dessen Seite zu lehnen. Danach folgte ein weiterer Griff in die Ausrüstungstasche, um das herausgezogene Ding, ohne auch nur hinzusehen, in den nächsten Teil des Kirchengebäudes zu pfeffern. Ihr „Plan“ war schlicht folgender: Bei dem Gegenstand handelte es sich um eine Blendgranate. Natürlich wusste der Blondschopf nicht, ob ihr Kontrahent sich im Schiff oder im Vorraum aufhielt, aber sicher war eben einfach sicher. Diese Granate sollte den Feind zumindest für einen Sekundenbruchteil ablenken, ihn mit etwas Glück sogar dazu bringen, einen Klagelaut auszustoßen, um ihn lokalisieren zu können. In dieses kurze Zeitfenster sollte ihr Doppelgänger stoßen: Er sollte sich möglichst schnell über das große Kruzifix an der Ostseite, also direkt gegenüber des Eingangs setzen und dort nach dem ominösen Feind suchen. Natürlich nur, wenn er es schaffte, der Granate zu entgehen oder aus anderen Gründen nicht auf sich aufmerksam zu machen. Anderenfalls sollte er ihn mit ein paar Mizu Naifu aus dem Versteck holen. Sollte er sich allerdings auch im Vorraum aufhalten, wie ihr toller schwarzer Kasten, wäre dieser Kampf hoffentlich ziemlich schnell zu Ende.
 

Sumiya Saki

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Angespannt presste Saki die Rauchbomben in ihrer Hand fester zusammen. Sie hatte gespürt, wie ihre Falle aktiviert wurde, das falsche Leben, das ihren Zeichnungen mittels ihres Chakras eingehaucht wurde, reagierte. Das bedeutete, dass die Zeichnungen frei waren, frei zu tun, was sie wollten oder was Saki befahl. Bisher ließ das Mädchen den Tieren freie Hand, das war deutlich einfacher und erforderte keine Konzentration, außerdem wäre es verschwendetes Chakra, wenn das Mädchen den kleinen Tierchen etwas befehlen würde. Die kleinen Tiere waren nicht mehr, als eine Ablenkung, keine Wesen, die sie zum Kampf oder Spionieren gezeichnet hatte. Doch selbst wenn Saki es gewollt hätte, sie käme gar nicht dazu eine Verbindung mit den Spinnen aufzubauen, denn nur wenige Augenblicke, nachdem sich das Leben von den Wänden gelöst hatte, spürte Saki, wie das feine Band, dass sie mit ihren Kreationen verband, zerriss. Etwas oder jemand, wahrscheinlich die vermummte Gestalt, hatte die Zeichnungen zerstört. Kein Kunststück, aber doch schneller, als erwartet. War der Gegner so stark oder hatte Saki den Überraschungsmoment überschätzt? Zerknirscht biss sich das Mädchen auf die Lippe und wollte nach unten blicken, ob die Person nun in den Raum trat. Leider passierte etwas anderes. Kaum hatte Saki den Kopf nach unten gedreht, schien etwas kleines in den Raum zu fliegen. 'Ein Ball?' Mehr konnte das Mädchen nicht denken, bis ein gleißender Blitz durch die Halle raste. Er blendete Saki und zwang sie dazu die Arme hochzureißen, um nicht geblendet zu werden. Die Gestalt hatte eine Blendgranate geworfen. Zwar hatte das Mädchen es geschafft dem Licht größtenteils zu entgehen, ihrer schnellen Reaktion sei dank, aber dafür war etwas anderes geschehen. Ungläubig blickte das Mädchen auf ihrer leeren Hände sie hatte die Rauchbomben fallen gelassen. Zwischen den tanzenden Bällen aus Licht, die die Blendgranate auf ihrer Hornhaut hinterlassen hatte, entdeckte das Mädchen auch drei Bälle, die nicht durch das Gleißen hervorgerufen wurden, ihre Rauchbomben. Fast wie in Zeitlupe fielen sie auf den Boden zu und würden gleich ihre Wolken, die eigentlich als Tarnung gedacht waren, freisetzen. Aus der Tarnung würde ein grober Fehler werden, der ihre Position preisgab. Von Panik getrieben sprang das blauhaarige Mädchen auf und rannte auf dem Balken in Richtung des Loches in der Decke zu. Sie musste hier raus, sonst wäre sie dran. Egal ob Ninjutsuka oder stärkerer und schnellerer Taijutsuka, was auch immer die Gestalt war, Saki würde in einer direkten Konfrontation kaum eine Chance haben. Gerade hörte Saki das Zerplatzen der Rauchbomben auf dem Steinfußboden und wagte es einen Blick nach unten zu riskieren. Nichts. Nur die Rauchwolke, aber das würde nicht lange so bleiben, da war sich Saki sicher. Nun, seit dem fallenlassen der Rauchbomben und Sakis Flucht war vielleicht gerade einmal eine Sekunde vergangen, das Mädchen war gerade im Begriff seinen zweiten Schritt zu tun, daher war auch kaum zu erwarten, dass der feind so schnell reagieren konnte, Saki selbst konnte es ja auch nicht, sie war nicht schnell, sie war nicht stark. Plötzlich schoss die Gestalt aus dem Rauch und durchquerte den Raum in einer irrwitzigen Geschwindigkeit, die die Sakis bei weitem übertraf. Ohne zu zögern erklomm die Person die östliche Wand und setzte sich auf dass an der wand befestigte Kruzifix. Es war so, als kreuze ihr Blick sich mit dem der vermummten Gestalt, daher war Saki sich sicher, dass sie entdeckt worden war. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie mit einem Auge zu dem Loch schielte, das Freiheit bedeuten konnte. Sie war schon recht nah herangekommen, aber die andere Person war deutlich schneller, war das hier ein Rennen, das Saki gewinnen konnte? Eines war aber sicher, wenn sie weiter auf dem Balken blieb, wäre sie ein leichtes Ziel.
 

Michiyo Kumiko

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Irgendwie schien der Plan der Blondine irgendwie so halb aufzugehen. Es hallte kein überraschtes „Kjah!“ durch das Kirchenschiff, das ihr zeigte, wo sich ihr Feind in etwa aufhielt. Aber dafür passierte etwas anderes – möglicherweise noch besseres: Wie geplant, wartete der Klon der Blondine auf ihre Blendgranaten, die ihre Umgebung in gleißendes Licht hüllten und unverkennbare Schlagschatten warfen. Den Augenblick genau abgepasst, stürmte das vermummte Wasserwesen in Sprüngen ans andere Ende des großen Raumes, um sich in die Nähe des Kruzifix zu begeben, dort an die Wand zu klatschen und hoffentlich jemanden zu finden. Das schaurig schöne Lichtspiel der Ornamentik, die die Wände des Tempelbaus zierte, bekam sie natürlich nicht mehr mit – anderenfalls müsste sie sich in den nächsten Sekunden tastend fortbewegen. Dennoch brauchte der Kumi-Klon ein wenig, um sich von dem schweren Kruzifix aus einen halbwegs brauchbaren Eindruck über die Raumarchitektur zu verschaffen. Dass auf dem Boden, genau dort, wo sie gerade eben noch entlanggerannt war, einige Rauchbomben hochgingen, registrierten die Ohren des monotonen Blondschopfes, als dessen leere, grüne Augen noch mit dem Rest der Umgebung beschäftigt waren. Als diese dann auch endlich mitbekamen, dass sich in dem Durchgang zwischen Vorhalle und Kirchenschiff eine Rauchwolke ausbreitete. 'Flucht durch die Wolke?' Dass die Dinger versehentlich losgegangen waren, konnte ja wirklich keiner ahnen. Falls ihr Kontrahent wirklich durch die Wolke flüchtete, würde sie ihren Bunshin nur unnötig in Gefahr bringen müssen – vielleicht bräuchte sie ihn aber noch. Außerdem war ihr Doppelgänger sehr viel langsamer, als das Original. Wenn ihr aktueller Feind auch nur eine grobe Ahnung von Fitness hatte, würde der lange Laufweg ihre Chancen beträchtlich senken!
Es blieb nur eine einzige Chance, eine Flucht durch die frisch entstandene Wolke zu verhindern. Innerlich seufzend löste die Blondine ihr Henge. Anstatt des mysteriösen, schwarzen Kastens lehnte bald wieder die eben so mysteriöse, verhüllte Gestalt an dem uralten, vermutlich teilweise schon morschen Beichtstuhl. Und diese setzte sich postwendend in Bewegung. Ohne Umschweife hielt die echte Kumiko auf die nur wenige Meter entfernten Schwaden zu. Mit einem showreifen Yûhi ano Yûhi versank sie darin … und tauchte auf der anderen Seite wieder auf, ohne irgendwas getroffen zu haben. 'Ein Ablenkungsmanöver!' Sehr schlau, eine Rauchwolke zu erschaffen und den Gegner annehmen zu lassen, man würde sie nutzen, um durch sie hindurch die Flucht anzutreten. Am Ende ganz woanders entlang zu verschwinden, kam bei der Flucht den wenigsten in den Sinn. Aber wohin war ihr Feind dann verschwunden, wenn nicht durch diesen wabernden Nebel? Ein Blick nach links – nichts! Ein Blick nach rechts – auch nichts! »…« Ihre Brauen zogen sich missmutig zusammen, als sie den Blick in den Himmel wandte und dort tatsächlich jemanden fand. Ohne einen weiteren Gedanken setzte Kumiko der Gestalt nach, die in dem Gegenlicht nur schwer zu erkennen war. 'Der kann Tiere beschwören… oder erschaffen… oder so.' Das hatte dieser Mensch dort oben ihr vor wenigen Augenblicken erst demonstriert. Zuerst waren da die Vögel, die sie zu ihrem Widersacher gehörig wähnte, dann die Tiere, die sie im Eingangsbereich attackiert hatten. Mit etwas Glück waren auch größere Tiere drin, die dem da oben die Flucht ermöglichen könnten. Überlebensgroße Vögel oder so. 'Freies Feld ist gut. Dieses Gemäuer ist sicher total vermint. Draußen ist das Risiko kleiner, in kleinen Stückchen nach Hause zu kommen.' Aber auf der anderen Seite musste sie das Risiko eingehen, dem Anderen eine Chance zur Flucht zu lassen. Es war weniger ein bewusster Gedanke, als ein automatisierter Instinkt, der den Blondschopf sein Tempo ein wenig drosseln ließ. Wenn sie alles richtig machte, würde sie ihren Feind einen Sekundenbruchteil, nach dem er ins Freie gelangte, erreichen. So wären sie draußen und das Fluchtfenster hoffentlich klein genug. Dann wollte sie die Gestalt mit einem schnuckeligen Sanjû no Tsutsuku begrüßen und quasi volley noch ein zweites Yûhi ano Yûhi hinterherwerfen. Das Ziel? Der Anderen das Bewusstsein zu nehmen. Umbringen stand erst weiter unten auf der Skala der Verhältnismäßigkeit – je nachdem, auf wie viel Gegenwehr sie ab jetzt treffen würde.
 

Hyuuga Mari

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=> F5 - Balanceakt in luftigen Höhen

Nur gucken, nicht anfassen. Ob das so leicht werden würde? Es hatte nicht allzu lange gedauert, bis die beiden Genin mithilfe der Sandwolke das unschöne Gebirge hinter sich gelassen hatten. Natürlich, von dort oben hatten sie einen wundervollen Blick über die Insel genießen können und der See, den sie gefunden hatten, war faszinierend gewesen. Dennoch war es ohne Frage wohl eines der anstrengendsten Gebiete, auf die man treffen konnte – wie der Steinschlag bewiesen hatte, bei dem der Suna-Nin und die Kunoichi beinahe zu Matsch verarbeitet worden waren. Nach einem kurzen Gespräch hatten Hei und Mari sich dazu entschieden, in Richtung der Kathedrale aufzubrechen – mit der Hoffnung, andere Teilnehmer ausmachen zu können. So, wie es die Hyuuga vom Beginn der Prüfung im Gedächtnis gehabt hatte, wurde das gigantische Gebäude von einem See umgeben. Hier und da schwammen einige Seerosen ziellos umher und der Wasserfall verursachte eine ständige Bewegung in dem Gewässer. Keine optimalen Bedingungen für einen Kampf, zumindest aus der Sicht der Braunhaarigen, die das Überraschungsmoment gerne auf ihrer Seite wusste. Anstatt sich sofort mitten auf das Wasser zu begeben und die Kathedrale zu stürmen, wollten die beiden Jugendlichen zuerst am Rande verweilen, direkt an einer Waldlinie, die an den See grenzte. Von hier aus konnte man sich umsehen, Pläne schmieden, wurde umgekehrt aber nicht sofort entdeckt. Die Sandwolke war also vorerst aufgelöst worden, Mari und Hei hockten im dicken Gestrüpp einiger Bäume und spähten in Richtung Inselmittelpunkt. Mit dem bloßen Auge waren hier keine Auffälligkeiten erkennbar – kein Kandidat, der fröhlich über das Wasser hüpfte. „Hm.“ Ohne dass ihr Kollege auch nur ein Wort in jene Richtung verlieren musste, aktivierte die Hyuuga ihr Byakugan. Es wäre mehr als nur töricht gewesen, sich in das offene Gebiet zu begeben, ohne vorher ihr Bluterbe auszunutzen, wenn sie es schon besaß. Es war die beste Möglichkeit, um eventuellen Gefahren vorzubeugen und Feinde ausmachen zu können. Nein, im direkten Umfeld der Kathedrale konnte die Hyuuga auch mithilfe des Byakugans Nichts ausmachen – doch was war denn das? Chakra, eindeutig. Setzte dort jemand eine Technik ein? „Irgendetwas ist da in der Kathedrale. Ein anderer Genin?“ Eine kleine Zwischeninformation für den Tatsumaki, der selbstverständlich nicht den gleichen Ausblick genießen konnte wie die 16-Jährige in diesem Moment. Mari musste sich darauf konzentrieren, weiter ausmachen zu können, was sie dort entdeckt hatte – aber in ihrer bisherigen Zeit als Kunoichi hatte sie auch gelernt, dass sie besser kommunizieren musste. Hatte eigentlich bisher auch ganz gut funktioniert, nicht? Was sie dann aber ausmachte, war doch ein wenig überraschend. Warum? Weil Mari nicht damit gerechnet hatte, sofort wieder einen ihr bekannten Ninja zu treffen. Vor allen Dingen, da es schon ein merkwürdiger Zufall gewesen war, dass sie sofort zu Beginn des Examens Hei über den Weg gelaufen war. Nun, egal. Jedenfalls fiel zuerst eine dicke Rauchwolke auf, die im Inneren der Kathedrale gezündet worden war. Inmitten dieser – beziehungsweise beim Sprung hindurch – machte die Hyuuga die Umrisse von ihrer ehemaligen Teamkollegin aus, Michiyo Kumiko. Dass sie auch bei der Auswahlprüfung angemeldet war, hatte die Kunoichi gewusst, nicht aber damit gerechnet, sie so früh zu treffen. Hm, aber gegen wen kämpfte die Blonde? Die Rauchwolke schien ihren Gesten nach nicht von ihr selbst zu stammen. Vermutlich zur etwa gleichen Zeit wie es Kumiko innerhalb der Kathedrale tat, erkannte auch Mari die Gegnerin – ein blauhaariges Mädchen, dessen Aussehen Mari allerdings nicht weiter bekannt vorkam. Höchstens zu Beginn der Auswahlprüfungen hatte die Braunhaarige sie gesehen – Hintergrundinformationen fehlten sonst fast gänzlich. „Michiyo-san kämpft in der Kathedrale gegen dieses blauhaarige Mädchen aus Sora. Naja, sieht zumindest bisher nach einem Kampf aus.“ Also zwei potenzielle Gegner hatten Hei und Mari bereits gefunden. Ins Zentrum der Insel zu kommen, war hierfür wirklich der perfekte Plan gewesen. „Sollen wir noch ein wenig warten? Würde uns die Sache erleichtern.“ Sie sah zum Tatsumaki, das Gesicht relativ ausdruckslos, die Stimme ruhig und leise. Sie wollte seine Meinung wissen, er war hier schließlich der Stratege des Gespanns.


[Als allgemeine Anmerkung: Die F4'ler haben sich abgesprochen und werden alle in einem Thread schreiben. Allerdings vorerst ohne feste Reihenfolge.]
 

Sumiya Saki

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Mit einem hastigen Sprung versuchte das kleine Mädchen das Loch zu erreichen, draußen würde sie sich wehren können, hier auf dem schmalen Balken hatte sie jedenfalls keine Chance. Es gab keine Standfläche und keine ihrer derzeitig auf Abruf gehaltenen Zeichnungen würden sich hier oben halten können. Der Sprung war nicht weit, sie konnte es schaffen. Noch im Sprung streckte sie die Hand nach den Dachziegeln aus und wollte sich, sobald sie diese zu fassen bekam, daran aufschwingen und so schnell auf das Dach der Kathedrale gelangen. Leider kam es nicht ganz so wie geplant. Noch im Flug spürte Saki, wie sie etwas hart gegen den Brustkorb traf. Ein Fuß, wie sich herausstellte. Hätte sie nicht nach dem Dachrand greifen wollen, hätte ihr Arm sicherlich etwas Wucht abgefedert, aber so traf der Fuß der Gegnerin mit voller Kraft und presste der Sumiya die Luft aus den Lungen. Hustend verlor das Mädchen bereits das Gleichgewicht, als ein weiterer Tritt nachfolgte. Die plötzliche Kraft in ihrem Rücken schob das kleine Mädchen völlig von dem Balken. Wie war die andere Kunoichi nur so schnell hier herauf gekommen? Benommen von der Attacke schaffte es Saki nicht einmal mehr nach dem Holz zu greifen, um ihren Sturz zu verhindern. Hilflos fiel das Mädchen gen Boden und konnte nur zu ihrer Feindin hoch sehen, die ihr eben den Halt geraubt hatte. Der Kampf an sich war klar verloren und erst jetzt, wo sie bereits zu Boden ging, merkte das kleine Mädchen aus Soragakure, wie groß der Untershcied zwischen ihr und anderen Teilnehmern dieses Examens wirklich war. Lächelnd dachte sie an die Kräuteroma. 'Ich wusste, ich war noch nicht so weit.'

Ohne eine Chance den Fall abzublocken, würde Saki sicherlich nicht unbeschadet aus dieser Situation hervorgehen. Doch was sollte sie tun? Tinte half jetzt wenig, sie konnte keine große Vögel zeichnen, die sie trugen und ein anderes passendes Jutsu beherrschte sie ebenfalls nicht. Ein Kampf war eine blöde Idee gewesen, sie hätte sich einfach in einem Loch verkriechen sollen, die paar Stunden abwarten und mit etwas Glück eine Plakette stehlen, aber nein, Saki musste ja einen Hinterhalt aufbauen. Einen schlecht durchdachten obendrein. Das kam davon, wenn man die Gegner unterschätzte. Sie würde auf dem Boden aufprallen, sich verletzen und ihre ohnehin schon geringen Chancen noch weiter schmälern. Kurz bevor das Mädchen den Boden erreichte, was ihr sicherlich nicht gut bekommen würde, ließ sie die letzten beiden Rauchbomben, die sie noch bei sich trug, auf den Boden fallen. Die Rauchschwaden stiegen schnell auf und umhüllten sowohl Saki, als auch die Falltür und die Orgel, die ganz in der Nähe waren. Die Sichtbehinderung würde wohl kaum helfen, aber es war eine Verzweiflungstat und was hatte Saki schon zu verlieren? Kaum hatte sich die Rauchwand aufgebaut, erreichte die Sumiya den Boden. Der plötzliche Aufprall presste den letzten Rest Luft aus den Lungen des Mädchens und ließ ihr für einen Augenblick den Blick schwarz werden. Ein Knacken in ihrem linken arm gefiel dem Mädchen nicht sonderlich, hatte sie sich gerade den Arm gebrochen? Sie spürte es nicht richtig, es war irgendwie warm, aber kein Blut lief an ihr herunter, nur ein Kribbeln ging durch den Arm. Blinzelnd versuchte das Mädchen ihre Sicht wieder herzustellen, als ihre gesunde rechte Hand gegen einen hölzernen Gegenstand stieß. Die Orgel. Dass sie so nah an dem Instrument gelandet war, erschreckte das Mädchen schon, nur ein paar Zentimeter mehr und es wäre deutlich schlimmer ausgegangen. Ein gebrochener Arm war nichts im Vergleich zu einem gebrochenen Genick. Doch das war jetzt irrelevant, hier war eine Feindin im Raum, die deutlich stärker war und Saki hatte keine Chance angeschlagen, wie sie gerade war, zurück zu schlagen. In einem letzten Versuch noch irgendetwas zu retten, zog das Mädchen ihre Plakette hinter dem Stirnband hervor und schob sie hinter das Instrument, sodass sie nicht gefunden werden konnte. Wenn es ging würde sie wenigstens ihre Punkte schützen. Hoffentlich war die Gegnerin gnädig.
 

Michiyo Kumiko

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Sie hatte den Geschwindigkeitsunterschied zwischen sich und ihrem Gegner zu ihren eigenen Ungunsten unterschätzt. Kumiko wollte ihre Kontrahentin eigentlich durch das Loch schlüpfen lassen, ehe sie in Schlagweite kam. Aber letzten Endes hatte sie improvisieren müssen, ihre Aktion vorverlegen müssen, um nicht volle Socke an Saki vorbeizurauschen. Anderenfalls wäre die Blondine in der Luft die reinste Zielscheibe gewesen – und das war in einem Kampf zwischen Ninjas dann doch ein kleines bisschen dumm. Aber wenigstens hatte sie getroffen und die Andere damit hoffentlich genügend aus dem Gleichgewicht gebracht, den restlichen Kampf zu dominieren. Zeigen würde sich das allerdings erst, wenn sie beide wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Bei ihrer Gegnerin sah es in dieser Hinsicht ziemlich schlecht aus, nachdem sie sich im unkontrollierten Fall befindlich, mit beachtlicher Geschwindigkeit auf den doch ziemlich harten Boden der Kathedrale zubewegte. Einen kurzen Augenblick dachte das Mädchen tatsächlich darüber nach, ein wenig nachzusetzen, entschied sich aber aus einem einfachen Grund dagegen: 'Die rast auf die Orgel zu, wenn ich hinterherspringe, treffen wir noch beide das Teil!' Na ja, die blaue Mähne flog nicht direkt zu der Orgel hin, aber dennoch bedenklich nah heran. Es bestand die Gefahr, dass sie sich aus dieser Höhe ernsthaft daran verletzte, möglicherweise bleibende Schäden davontragen konnte, oder auch noch etwas deutlich Schlimmeres. Da musste der Blondschopf sich nun wirklich nicht auch noch hineinwerfen. Aber die Andere schien doch noch ein paar klare Gedanken zu haben, denn wirklich nur einen Moment vor dem Aufprall bildete sich unter ihrer Gegnerin eine weitere Rauchwolke. Unverzüglich tauchte die Soranin hinein und verursachte aller Wahrscheinlichkeit nach dieses widerliche, krachende Geräusch. 'Autsch!' Dass bei dem Mädchen irgendwas kaputtgegangen sein musste, daran gab es keinen Zweifel. Ob es allerdings schwerwiegend war, oder nicht, konnte Kumiko selbstverständlich nicht beurteilen.
Sie hatte erwartet, dass Saki einen Fluchtversuch starten würde, aber aus dieser Wolke kam nichts heraus. 'Bereitest du einen Angriff vor? Ein Jutsu? Willst du irgendwas vor mir Verstecken? Oder hast du das Bewusstsein verloren?' Vielleicht war ihre Kontrahentin auch unglücklich aufgeschlagen und wand sich in den letzten Zuckungen, wer wusste das schon? Vorsorglich formte die Blondine einige Fingerzeichen, um mithilfe des Kawarimi no Jutsu den Platz ihres Bunshin einzunehmen und diesem dafür die Show zu überlassen. Der Klon wartete geduldig ab, bis sich die Wolke aufgelöst hatte. Unweigerlich stellte Kumiko fest, dass Saki noch am Leben war und erkannte erst bei einer genaueren Analyse, dass es wohl der unnatürlich abstehende Arm der Anderen war, der dieses charakteristische Krachen eines brechenden Knochens ausgelöst hatte. Das Mädchen ließ den Kumi-Klon zu der Kontrahentin treten, um diese notfalls mit der Fußspitze auf den Rücken zu drehen. Mit derselben Fußspitze wurden auch etwaige, als Waffe brauchbare Gegenstände beiseite gekickt, bevor sich die Aufmerksamkeit des Mizu-Bunshin der blauhaarigen Künstlerin zuwandte. Der Winkel, in dem sich die beiden zueinander aufhielten, zeigte deutlich das generische Gesicht, das Kumiko für sich und auch ihren Bunshin angedacht hatte. Die Bleiche haut, unscheinbare braune Augen und hier und dort eine kleine, braune Haarsträhne, die ins Gesicht fiel. Lediglich der Gesichtsausdruck der vollendeten Kälte hatte dieses Henge noch mit dem Original gemeinsam. Mit diesen leeren Seelenspiegeln sah der Doppelgänger direkt in die Augen des anderen Mädchens, als würde er gelangweilt an einem Schaufenster vorbeigehen und die einzelnen Ausstellungsstücke begutachten. Die Taijutsuka beherrschte nicht die Kunst der Stimmenimitation, musste also auf ihre echte Stimme zurückgreifen, auch wenn sie es ungern tat: »Du hast jetzt zwei Möglichkeiten ...«, begann sie in völliger Monotonie, während sie aus ihrem Ärmel ein Kunai zog, den Unverletzten Arm noch ein mal auf mögliche Waffen sichtete und sich schließlich auf Sakis Bauch setzen würde, sofern sich diese nicht doch noch wehrte. Selbstverständlich wollte Kumiko den gebrochenen Arm mit ihrem Knie erwischen, um ein weiteres Druckmittel in der Hand zu haben, ehe sie fortfahren würde: »Fall eins: Du rückst die Plakette raus.« Sie pausierte gemessen, um die Forderung sinken zu lassen, ehe sie völlig entspannt, als wäre sie bei einem Frühlingsspaziergang fortfuhr: »Fall zwei: Du wirst dich in naher Zukunft mehr um dein Leben sorgen, als um so ein Ding…« Demonstrativ fasste sie ihr Kunai mit beiden Händen und hielt es einen guten halben Meter über Saki, mit der Klinge nach unten in die Luft. Aber das war natürlich noch nicht alles: »…zehn…« Jawohl, sie versuchte, den Stress der Anderen noch ein wenig auf die Spitze zu treiben, indem sie den Faktor Zeit mit einbezog.
Und was machte die echte Kumiko? Die blickte abwechselnd auf das theatralische, aber exakt so geplante Schauspiel unter sich und auf die Raumeingänge, während sie versuchte, die Anstrengung ihrer Taijutsutechniken so schnell abzuschütteln, wie es ging. Es waren schließlich noch sechs andere Ninjas hier unterwegs! Aber nur für den Fall, dass Saki tatsächlich noch etwas plante, hatte das Mädchen in seinen Rucksack gegriffen, um kurz darauf einen Fuma-Suriken Wurfbereit zu haben. In der Situation, in der die Blauhaarige sich gerade befand, dürfte dieser Anblick und auch das Bewusstsein um dessen mögliche Wirkungen dabei helfen, dass diese zumindest seelisch den Kopf verlor.
 

Kiyama Mura

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Von E4 kommend

Mura schaute beeindruckt auf die große Anlage, die sich da vor ihm auftat. Natürlich hatte er die Kathedrale schon aus der Nähe gesehen, als er dort seine Zahlen bekommen hatte und ihm die Regeln des Examens erläutert worden waren. Dennoch beeindruckte ihn erneut das Gebilde von Menschenhand. Neugierig fragte er sich, was die früheren Bewohner der Insel wohl dazu bewogen hatte, solch einen Koloss zu errichten. Auf seinem Weg hierhin hatte er zwar immer wieder Relikte und Überreste einer einstigen, ziemlich intensiven Bebauung feststellen dürfen, aber die Materialien für dieses Gebäude mussten zum Teil sogar von auswärts herbeigeschafft worden sein. Diesen Aufwand, vor allem aber diese Verschwendung von Vermögen konnte der sparsame Kiyama in keiner Weise nachvollziehen, zumal er sich nicht erinnern konnte, dass dieser Insel eine besondere religiöse oder politische Bedeutung zukam. Auf der anderen Seite war er auch nicht gerade für sein übermäßiges Allgemeinwissen bekannt. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn er sich gerade nichtsahnend an einem wohlbekannten und geschichtsträchtigen Ort befand. Mit einem Schulterzucken setzte der Kiyama seinen Weg fort. Nachdem er nun luftige Höhen, Dorfruinen, trockene Ebenen und ein aufschlussreiche Selbstreflexion hinter sich hatte, fragte sich der Kumonin, was ihn wohl an diesem Ort erwarten würde.
Andere Chuunin? Die ersten Konkurrenten? Wieder nichts? Die Ruinen der alten Kathedrale waren genauso ein Überraschungspaket wie all die anderen Gebiete dieser Insel. Mochte auch das Aufeinandertreffen mit Sakaida Mai bei Mura für Abwechslung gesorgt haben, im Prinzip hatte er in diesem Seminar durch absolute Untätigkeit geglänzt. Irgendwie sehnte sich der Kiyama mittlerweile richtig danach, in der Nähe der Ruine auf andere Konkurrenten zu stoßen. Wahrscheinlich prügelten schon überall auf der Insel die ersten Genin einander die Seele aus dem Leib, formten sich zu kleinen Fraktionen und Teams oder schmiedeten allerlei andere umtriebige Pläne. Nur er glänzte durch Ineffektivität.
In diesem Moment musste sich Mura vorstellen, wie er Mai gestehen musste, dass er trotz ihrer Hilfestellung das Examen nicht bestanden hatte, wie sie in verwundert anschaute und fragte, wie das den passieren konnte. Dann die Enttäuschung in ihren Augen, wenn er ihr von seiner Unfähigkeit, andere Genin zu finden, berichtete. Zuletzt trat das Bild vor sein geistiges Auge, wie sie sich verächtlich von ihm abwandte und von einem blonden Sunanin mit Wollmütze in den Arm genommen verschwand.
Wooow… Was ist denn mit mir los? Mura sprach zu sich selbst und war mehr als geschockt über seine eigenen Gedankengänge. Er passierte zwar immer wieder einmal, dass die Fantasie mit ihm durchging. Solche Richtungen hatte sie aber noch nie eingeschlagen. Irritiert und verstört schüttelte er den Kopf, während er den letzten Hügel bestieg, der ihm noch einen direkten Blick auf die Kathedrale und den sie umgebenden See verwehrte.
So mit sich selbst beschäftigt, wäre dem jungen Kiyama beinahe ein basaler Fehler unterlaufen. Denn wer würde schon aufrecht stehend einen Hügel erklimmen, damit auch ja jeder einzelne Genin in der Umgebung seine Position ausmachen konnte? Nur Anfänger oder Stümper. Dementsprechend hielt Mura mitten in seiner Bewegung inne und entschied sich, die letzten Meter über den Boden robbend die Lage hinter den Hügeln in Erfahrung zu bringen. Doch diese Vorsichtsmaßnahme war gleich in dreierlei Hinsicht vollkommen unnütz.
Erstens: Für Hyuuga Mari war es ein Leichtes den Kumonin mit ihrer Augentechnik hinter dem Hügel zu erspähen. Da konnte er so viel robben und kriechen, wie er wollte.
Zweitens: Michiyo Kumiko und vor allem Saki hatten gerade entschieden Besseres zu tun, als den Ausblick ihrer erhöhten Position zu genießen.
Drittens: Nachdem Mura selbst weder die weit über ihn kämpfenden Genin noch die zur seiner Rechten am Waldrand verborgenen Hei und Mari hatte bemerken können, erhob er sich seufzend und resignierend, um den Weg über den See zu nehmen. Kurzum verzichtete er auf jede Tarnung. Wie denn auch? Schließlich gab es in Ufernähe nur wenige Möglichkeiten sich zu verbergen oder anzupirschen. Der Kiyama war trotzdem mehr als nervös, als er sich über die freie Hügelfläche dem See näherte. Er war sich nur zu sehr bewusst, dass er sich hier auf dem Präsentierteller befand und von allen Seiten Gefahren und Hinterhalte zu erwarten waren. Für seine Verhältnisse war er richtig konzentriert und schaute sich immer wieder um, wollte er doch so einen Fauxpas wie kurz zuvor vermeiden. Er konnte schließlich nicht darauf hoffen, dass sein Angreifer ein weiteres Mal eine wohlgesonnene Kunoichi war. Er hatte sich zu sehr auf die geographischen Begebenheiten des Ortes verlassen und darüber seine Wachsamkeit vernachlässigt. Zwei Mal würde ihm das nicht widerfahren...Oder? Immerhin war er schon im Begriff, den Wasserlauf zu aktivieren, ohne behelligt worden zu sein.

P.S.: Das mit dem Arm wird immer besser. Ich hoffe, dass die Posts bei mir dann auch schneller kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

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Tja, jetzt waren sie wirklich da angekommen, wo Hei ursprünglich nicht einmal unbedingt hingewollt hatte. Die Probleme, was diese durchaus atmosphärische Szenerie mit sich brachte, waren vielfältig und das besonders für ihn. Ein (ziemlich großer) See mit einigem Wald drum herum, irgendwo an einem der höchsten Punkte der Insel - vermutlich jedenfalls. Der Wasserfall und die verfallene Kathedrale, die ja an sich schon etwas mythisches ausstrahlte, nun, die trugen ihren eigenen Teil dazu bei. Die vielfältigen Probleme fingen aber genau dabei an: Hier war es nicht einfach, sich eine vernünftige 'Bleibe' zu suchen. Mittlerweile hockten er und Mari am Rand des Sees im Wald, um einen einigermaßen guten Überblick haben zu können, ohne selbst im Rampenlicht zu stehen. Ohne Maris Byakugan hätten sie sich noch weiter an die 'Öffentlichkeit' trauen müssen, ansonsten war große Spähkunst gefragt. Tatsächlich war dieser See für Hei sowas wie der GAU - im Kampfesfalle. Weit und breit kein Sand, den er verwenden konnte und im Wasser war er nun wirklich richtig, richtig schwach. Dazu kam, dass sein normales Element - Katon - gewisse Aversionen gegenüber dem Wasser hatten. Ergo: Für Hei war das hier ein absolut schlechter Platz, um überhaupt nur über einen Kampf nachzudenken. Ein leises Seufzen entfloh dem jungen Mann, als er seine eisblauen Augen anstrengte, um noch einmal über den See zu gucken. Nichts auffälliges, also musste Mari wieder her und mit ihrem Byakugan das besorgen, was normale Augen nicht besorgen konnten. Der Wüstensohn war immer wieder beeindruckt von der Fähigkeit und fragte sich mal wieder, wie die sich hatte entwickeln können. So nach und nach - und sich dann, nach Ausbildung der Fähigkeit - nicht mehr verändert hatte. Die Aufzeichnungen, zu denen er Zugriff hatte - nicht viele - schienen darauf hinzudeuten, dass das Byakugan sich seit Jahrhunderten kaum gewandelt hatte. Sein Gedankengang wurde allerdings abrupt unterbrochen, als Mari auf sich aufmerksam machte und mit leiser Stimme vermittelte, dass offenbar jemand in der Kathedrale war. Hei selbst konnte nichts erkennen und auch sein Hörsinn vermittelte ihm eigentlich, dass da nicht allzu viel getrieben wurde. Aber was wusste er schon, was? Der Wüstensohn hatte kein Problem damit, sich auf Mari zu verlassen. Es war wieder diese Sache mit dem Vertrauen. Wahrscheinlich wäre es von außen nicht so einfach gewesen, das zu verstehen, aber da Mari ihm nach dieser Sache in Iwa - wo er sie vor Raub und Todschlag im wahrsten SInne des Wortes bewahrt hatte - gründlich den Kopf gewaschen hatte, was das Thema vertrauen anging, nun... jedenfalls war er sich zu jeder Zeit sicher, dass er ihr vertrauen konnte. Es ging nicht darum, dass sie Freunde waren oder dass Hei allen ohne jeden Vorbehalt glaubte - aber bei Mari wusste er woran er war, und gerade das ließ das Team der beiden wie immer agieren. Da machte es auch keinen Unterschied, dass sie objektiv gesehen durchaus Konkurrenten waren. Die Entscheidung füreinander war nicht endgültig, aber momentan gesetzt. So einfach war das.

Er biss sich leicht auf die Unterlippe, als er hörte, wer da in der Kathedrale war. Kumiko war ihm als guter Partner in der Mission im Bärenreich damals aufgefallen. Sie war strebsam, setzte sich für den Zweck der Aufgabe ein und hatte eine Konsequenz im Umgang mit der ganzen Führungsthematik an den Tag gelegt, der tatsächlich eigentlich vorbildlich gewesen war. Allerdings wusste er auch noch, wie schnell und stark dieses Mädchen gewesen war und ganz ehrlich: Er wollte nicht gegen sie kämpfen und vor allen Dingen nicht hier. Sie würde er also mit Kusshand in Ruhe lassen - das konnte warten. Hei nickte auf die Frage der Hyuuga und kratzte sich am Kopf. "Klar. Wir stürmen da jetzt nicht rein und ziehen nachher von zwei oder mehr Leuten die Aufmerksamkeit auf uns... das wäre nicht gut. Durch dein Byakugan haben wir den unschätzbaren Vorteil, dass wir entscheiden können, wo genau wie uns einem Gegner offenbaren - und auch wann. Naja, außer einer hat eine ähnliche Fähigkeit..." Nachdenklich ließ er den Blick wieder schweifen, sah dann zurück in die weißen Augen der Hyuuga. "... Wir haben noch genug Zeit. Niemand wird für ewig an einer Stelle stehen bleiben und, wenn ich ehrlich bin, dann ist das ein absolut schlechter Platz, um zu kämpfen. Jedenfalls für mich." Der Wüstensohn knabberte ein wenig an seiner Unterlippe, sah wieder zum See. Da rührte sich kein Stück etwas - und er hatte auch im Moment nicht das Gefühl, dass er beobachtet wurde. Das war immerhin schon einmal etwas. Wieder sah er kurz zu der jungen Frau an seiner Seite, atmete einmal durch. Sie konnten sich aber auch nicht ewig verstecken. Wenn nun also zwei hier waren und sie beide im Gebüsch hockten, blieben noch vier andere Genin, die auf der Insel waren. Eigentlich war es nicht sehr wahrscheinlich, dass die sich schon groß getroffen hatten, durchaus aber könnte es sein, dass die auch in Richtung Mitte strebten. Ergo, je länger dieses Examen lief, desto wahrscheinlicher wurde es, dass es zu einer Massenschlacht in der Mitte der Insel kam - oder aber, dass einer nach dem anderen aus dem Verkehr gezogen wurde. Aah, es waren zu viele kleine Nebenszenarien möglich, Hei konnte die nicht alle berücksichtigen. Der Tatsumaki brummte leise und holt noch einmal seine kleine Karte aus der Tasche. Südlich der Kathedrale hatten er und Mari eigentlich recht gute Aufklärung betrieben. Es wäre wahrscheinlich tödlich gewesen, jetzt noch lange Zeit damit zu verbringen, im Norden weiterzumachen. Sie mussten immer bereits bekannte Gebiete im Rücken haben oder zumindest mit der Option der Flucht auf ein bekanntes Gebiet, damit sie dort einen kleinen Vorteil auskosten konnten. Es kam ihm vor wie ein altes Strategiespiel, irgendwie. Allerdings hatten die Figuren hier Werte und Eigenschaften und so konnte niemand objektiv und eindeutig sagen, wer hier wie am besten den Sieg davon tragen konnte. Langer Gedankengang, kurzer Sinn. "Wir sollten noch eine Weile hier bleiben. Was ist mit Kumiko und der Blauhaarigen?" Das musste diese Kleine sein, die ihm in der Kathedrale kurz aufgefallen war, aber weitere Infos gab's dahingehend ja auch nicht. "Ist das schon entschieden?" Welche Figur würde fallen?
 
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Hyuuga Mari

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Und damit hatten Hei und Mari ihre ersten, potenziellen Gegner ausgemacht. Natürlich waren die beiden Genin auch gegenseitig Kontrahenten, allerdings nicht im Augenblick. Sie hatten sich zusammengetan, ein Team gebildet. Daher wurde der Gedanke, dass man auch gegeneinander arbeiten könnte, fürs Erste beiseite geschoben. Falls es dazu kam, dann noch früh genug. Vorerst ging es darum, in gemeinsamer Arbeit die Grundlage dafür zu legen, das Examen zu bestehen – das war sowohl im Sinne des Suna-Nins, als auch von Mari selbst. Während sie der Antwort des Kollegen lauschte, sahen die angespannten Äuglein der 16-Jährigen erneut in Richtung der Kathedrale, um sicherzugehen, dass sie keine interessanten Wendungen verpasste. Hei wollte also noch nicht eingreifen? War vermutlich klüger. Auch die Hyuuga konnte sich daran erinnern, wie Kumiko in der letzten Mission im Bärenreich gekämpft hatte. Sie war unheimlich schnell gewesen, schneller, als es Mari von sich hätte behaupten können. Als Kollegin in einem Team von unschätzbaren Wert, deshalb durfte man sie als Feindin umso weniger unterschätzen. Sah man von ihrem eigenen Clan ab, war die Michiyo wohl die stärkste Taijutsuka, die die Braunhaarige in ihrer bisherigen Laufbahn als Ninja kennengelernt hatte. Nicht, dass diese 'Laufbahn' bisher besonders lange wäre, aber lange genug, um sich zumindest ein grobes Urteil erlauben zu dürfen. „Hm.“ Die junge Frau verzog die Mundwinkel ein Stück nach unten, als sie sah, was in der Kathedrale geschah. Dieses blauhaarige Mädchen aus Sora hatte keinerlei Chance, wenn man es so von außen betrachtete. Sogar ihren Sturz auf den Boden der Kathedrale, in direkter Nähe zur Orgel, hatte Mari mitverfolgen können. Die Rauchwolken verhinderten vielleicht die Sicht eines normalen Auges, nicht aber eines aktivierten Byakugans. In diesem Moment fragte der Tatsumaki nach, was genau bei der Michiyo und seiner Kontrahentin passierte. Ob etwas entschieden war? „Ziemlich eindeutig.“ Die 16-Jährige bekam zwar mit, wie dieses Mädchen aus Sora etwas hinter der Orgel versteckte, doch das würde ihr auch nicht mehr helfen. Mari hatte Kumiko als eine Person kennengelernt, die alles dafür tat, um eine Mission zu erfüllen – Gefühle wie Mitleid spielten da keine Rolle. Die Blonde würde sicherlich an die Plakette kommen, auf die eine oder andere Art und Weise. „Die Kunoichi aus Sora hat sich wohl den Arm gebrochen. Ich weiß nicht genau, worauf Michiyo-san wartet... aber sie scheint zum finalen Schlag ansetzen zu wollen. Diese Blauhaarige hatte keine Cha-“ Die Hyuuga hatte sich gerade wieder Hei zuwenden wollen, um in Erfahrung zu bringen, was er nun davon hielt – da drängte sich plötzlich eine weitere Chakraquelle an die Seite ihres Sichtfeldes. Noch ein Genin? Oder war es ein Chuunin, der die verlorene Kunoichi aus Sora retten wollte, bevor diese endgültig getötet wurde? Nicht, dass man gleich vom schlimmsten Falle ausgehen musste, aber man sollte auf alles vorbereitet sein. Nein. Diesen blonden Kerl, der sich da auf ihrer linken Seite einen Berg hoch robbte, hatte Mari schon einmal gesehen. Nicht während einem Auftrag, allerdings zur Eröffnung des Examens in der Kathedrale. Keine Ahnung, wie er hieß, aber er war auch ein Ninja aus Shirogakure und eindeutig einer der Teilnehmer. „Da nähert sich zu unserer Linken noch einer dem See. Dieser blonde Riese aus Shiro.“ Vielleicht kannte Hei den ja? Gut möglich, dass er irgendeinen Auftrag zusammen mit ihm erfüllt hatte – als Genin lernte man so einige Kollegen kennen. Kurz nachdem die Hyuuga auf den Shinobi aufmerksam gemacht hatte, konnte man ihn auch ohne Byakugan gut erkennen. Warum? Weil sich der Kerl keine Mühe gab, irgendeine Deckung zu suchen. Er spazierte einfach so auf den See zu, frei nach dem Motto 'Wenn mich einer sehen will, soll er mich sehen. Mir doch schnurz'. Na, ob das die gesündeste Einstellung war, mit der man an dieses Examen herantreten konnte? Es zeugte durchaus von Selbstbewusstsein und früher oder später würde man eindeutig auf einen Gegner treffen, ohne Frage. Jedenfalls könnte Hei spätestens jetzt ohne Zweifel sagen, ob er diesen Blonden kannte oder nicht. Hm. Demnach waren bei dieser Kathedrale – und Umfeld – bisher vier Genin aus Shiro und eine Kunoichi aus Sora. Fehlten nur noch drei Kandidaten, damit sie vollzählig waren. Wo die sich wohl gerade aufhielten? Waren sie auch schon aufeinander getroffen? Kämpften sie woanders? „Hm. Abfangen oder nicht?“ Sie mussten sich schnell entscheiden, was sie machten. Wollten sie sich dem Typen in den Weg stellen? Oder hoffen, dass er sich gleich als Nächstes mit Kumiko prügelte? An sich wäre zweitere Variante naheliegender... der Tatsumaki war in einer Umgebung voller Wasser eben nicht unbedingt der brauchbarste Kandidat, wie er selbst bereits angemerkt hatte. Auch wenn sich das boshafter anhörte, als Mari eigentlich vom Suna-Nin dachte. Jeder hatte eben so seine Schwachpunkte.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Bisher hatte das mit dem nicht Anfassen, nur Gucken ja ganz gut funktioniert. Nur war natürlich die Frage, wie lange das so weitergehen würde. Der Tatsumaki, der sich nebenbei immer noch Gedanken darum machte, wo er am liebsten kämpfen würde - so eine Wüste wäre ja schon etwas Feines - hörte Mari zu und verarbeitete diese Information gleich weiter. Also... das blauhaarige Mädchen aus Sora hatte also einen auf den Deckel bekommen, ja? Er hoffte natürlich, dass es ihr nicht zu schlecht erging - aber er würde natürlich auch nicht den Helden spielen. Natürlich wusste der Wüstensohn nicht, was 'finaler Schlag' in diesem Zusammenhang bedeutete, doch er schätzte Kumiko nicht als so doof ein, dass sie hier gleich jemanden abstechen würde. Jemanden bewusst zu töten, würde einem hier sicherlich keine Pluspunkte einbringen und ganz ehrlich - wer zur Hölle konnte jemanden töten, der sich nicht mehr wehren konnte? Ein gebrochener Arm war doch eh schon nahezu das Urteil zum 'Aus'. Nachdenklich tippte sich der Tatsumaki ans Kinn und seufzte leise. Das Problem war natürlich, dass Kumiko - egal was sie jetzt machte, auch wenn er sich sicher war, dass 'finaler Schlag' nicht Töten bedeutete - anscheinend überhaupt keine Probleme gehabt hatte, die gegnerische Kunoichi ausser Gefecht zu setzen. Ergo: Sie war noch (nahezu) im Vollbesitz ihrer Kräfte und damit in dieser Umgebung für ihn völlig unantastbar. Selbst Mari würde vermutlich Probleme bekommen, wenn das schnelle und wendige Mädchen auf sie aufmerksam wurde. "Keine Schoh?", fragte er nach, legte den Kopf schief und merkte erst dann, dass sich Mari auf einen anderen Punkt fixiert hatte. Interessiert hob er eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. 'Blonder Riese aus Shiro'? Damit konnte sie nur einen meinen: Mura. Hei erinnerte sich noch an den Kerl, er war auf seiner ersten Mission dabeigewesen. Natürlich war das schon ewig her, aber Hei war gut mit Gesichtern. Wieder ein Problem: Er hatte keine Ahnung, was der Blonde in der Zwischenzeit alles so angestellt und gelernt hatte. "Hm", murmelte er leise und sah in Richtung des Sees. Da, tatsächlich... ein recht bleicher, blonder Kerl spazierte da in Richtung des Sees und schien sich überhaupt keine Gedanken darum zu machen, wie offen er da lang lief. Korrigiere: Doch, er sah sich immer wieder um. Aber es war auch ein vertracktes Gelände hier - keine Frage, dass es kaum eine Möglichkeit gab, über diesen See zu kommen, ohne entdeckt zu werden. Heis Herz pochte mit einem Mal schneller, als er bemerkte, dass jetzt die erste richtige Konfrontation in diesem Examen kommen könnte. Der junge Mann schluckte, sah dann zu Mari und schien nicht ganz schlüssig.

"Gute Frage", murmelte er wieder genauso leise und biss sich leicht auf die Unterlippe. "Ich könnte erst einmal versuchen, ihn von dem See wegzubekommen. Bevor Kumiko da fertig ist und hier rausflitzt und ihn sieht - und sonst sogar uns. Wir können uns nicht auf dem See begeben, wir würden hier nicht mehr wegkommen." Er massierte seine Schläfen. "Wir könnten ihm auch eine Falle stellen, vielleicht erinnert er sich noch an mich. Wenn ich ihn mit Informationen über Kumiko und die Blauhaarige anlocke, könntest du ihn überraschen. Aber das lohnt sich im Grunde nur, wenn wir wissen, was für eine Plakette er hat. Kannst du das von hier sehen oder sollen wir wirklich versuchen, ihn erst einmal von da hinten wegzuholen?" Hei hatte keinen Zweifel daran, dass auch Mura nicht unbedingt an einem offenen, direkten Kampf auf einem See mit Kumiko interessiert war, die anscheinend gerade einen Lauf hatte. Moment, versuchte er gerade den Blonden zu unterstützen? Schlechte Idee. Leise seufzend sah er zu dem Blonden, der sogar über ihn noch einige Zentimeter herausragte. "Ich kann ihn sicherlich in diese Richtung bringen. Du müsstest dich erst einmal verborgen halten", schlug er vor. "Wir können nicht ewig nichts tun. Im Zweifel: Wenn du siehst, dass ich mich am Kinn kratze, holst du ihn dir. Oder wenn du siehst, dass er dein Ziel ist. Das wäre mein Vorschlag. Ich bin der Köder." Der Tatsumaki sah, dass Mura jetzt schon kurz davor war, auf den See zu gehen. "Wir haben keine Zeit... was sagst du? Oh... er war bei meiner ersten Mission dabei, vor langer Zeit. Aber damals habe ich bei ihm keine spezifische Spezialisierung in Erinnerung. Allerdings war damals mein einziges Jutsu das Flammenjutsu und die Feuerkugel.... heißt also nicht viel."
 

Hyuuga Mari

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Hei wollte sich als Köder anbieten? Die Hyuuga hörte den Worten des Kollegen aufmerksam zu, war sich allerdings nicht einig, was sie davon halten sollte. Offensichtlich kannte der Tatsumaki diesen blonden Kerl, auch wenn er nicht sagte, wie er hieß. Seine Reaktion ließ darauf schließen, sonst würde er nicht einfach so anbieten, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Vermutung bestätigte sich, als der Schwarzhaarige ansprach, zusammen mit dem Kumo-Nin auf einer Mission gewesen zu sein - ohne bestimmte Spezialisierungen festgestellt zu haben. Hm. Konnte Alles und Nichts bedeuten. So, wie Mari leider auch schon bei Hei festgestellt hatte, gab es Ninja, die ihre Fähigkeiten auch im eigenen Team nicht offen zeigten - um zum Beispiel genau bei solchen Examen nicht unnötig in Nachteil zu geraten. Die Hyuuga kannte Mura nicht, daher konnte sie genauso wenig einschätzen, wie er dahingehend tickte. „Wie du gesagt hast… das alles würde nur Sinn ergeben, wenn dieser Kerl für uns wirklich von Interesse ist.“ Sie zuckte mit den Schultern, wirkte in ihrer Erläuterung relativ nüchtern und sah wieder in Richtung des Blonden. „Andernfalls wäre es unsinnig, sich ausgerechnet auf einem See in Gefahr zu bringen.“ Was? Sie hatten nicht mehr genug Zeit, um hier endlos lange Diskussionen zu veranstalten? Richtig. Deshalb sprach Mari auch nicht mehr weiter, sondern konzentrierte sich, um alles aus ihren Fähigkeiten herauszuholen, was sie zu bieten hatte. Das Byakugan war eine besondere Fähigkeit, die einem erlaubte, über weite Strecken eine Übersicht zu erhalten. Doch man musste sein Bluterbe bereits weit ausgereift haben, um nicht nur eine grobe Übersicht zu erhalten, sondern auch Details erkennen zu können. Die Braunhaarige hatte sich lange dem Training ihres Doujutsus gewidmet, nun wurde es endgültig auf die Probe gestellt. Sie fixierte sich in die Richtung, in die der Kiyama stand, durchleuchtete diesmal nicht irgendwelche Hindernisse, die zwischen ihnen standen - sondern direkt den jungen Mann. Nein, sie spannte nicht - die Kleidung durfte Mura dann vor dem Inneren Auge der 16-Jährigen doch anbehalten. Was zurzeit viel interessanter für die Jugendliche war, war seine Plakette - die sie zwar zuerst in seinem Gepäck vermutete, dort allerdings nicht wie gewünscht fündig wurde. Vielleicht ein paar geheime Taschen in der Kleidung? Mari löste ihren Blick vom Gepäck, ging nun eher auf den gesamten Körper des Blonden über - und lächelte, als sie fand, was sie wollte. Da hatte sich jemand ein ganz raffiniertes Versteck ausgedacht, hm? Unter dem eigenen Abzeichen an der Brust. Das Mädchen wollte sich gerade daran machen, die Ziffer darauf ausfindig zu machen, als sie verstimmt feststellte, dass das so nicht funktionierte. „Wir müssen hinter ihn. Sein Button befindet sich unter seinem Abzeichen - aber von unserer jetzigen Position aus kann ich die Zahl nicht erkennen.“ Keine Zeit für lange Erklärungen, Hei musste sich damit abfinden und der Aussage der Hyuuga vertrauen. Einführungskurse in die Funktion, wie das Byakugan nun genau funktionierte, musste es ein anderes Mal geben. Vielleicht nicht unbedingt mitten in einem Examen, sondern lieber, wenn sie wieder heile Zuhause angekommen waren. Zum Glück grenzte das hügelige Gebiet, aus dem der Blonde zuvor gekommen war, direkt an den Wald, in dem Hei und Mari sich zurzeit versteckten. Es sollte weder schwer sein, dort hinzukommen, noch dies schnell über die Bühne zu bringen. Dann konnten sie sich genauso, wie Mura es zuvor getan hatte, hinter dem Hügel verstecken. Hatte er nicht selbst zu schön demonstriert, wie man unbemerkt an die Spitze robben konnte? Der Suna-Nin an ihrer Seite fragte nicht weiter nach, sondern nickte nur und sofort machten sich die Genin auf den Weg zu dem Hügel, von dem aus der Kiyama gestartet war. Ein Glück, dass sich der Blonde um keinerlei Deckung kümmerte - es war ein Leichtes, seine Position stets im Auge zu behalten, obwohl Mari und ihr Kollege sich nicht einmal wirklich annäherten. Vor- und Nachteil dieses Gebietes, je nachdem, aus welcher Sicht man es betrachtete. Vorsichtig begaben sich die Genin schlussendlich zu dem Platz, an dem Mura zuvor gewesen war - dieser hatte mittlerweile den See nicht nur erreicht, sondern ihn auch betreten. Hm. Ihn im Fall der Fälle dort wieder wegzubekommen, würde sich nun umso schwerer gestalten. „Okay. Jetzt sollte es klappen.“ Wieder sammelte Mari ihr Chakra und setzte ihr Bluterbe ein - selbst wenn man dies rein äußerlich zurzeit nicht erkennen konnte. Das Ziel? Informationen über Muras Plakette, war doch klar.
 

Kiyama Mura

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Nicht ahnend, dass zwei Augenpaare seinen Bewegungen folgten, schritt Mura die letzten Meter des kleinen, eher flachen Hügels hinunter und erreichte damit das Ufer des großes Sees. Er konnte erkennen, dass neben dem Wasserfall, der vom Fuße der Kathedrale ganze Massen des flüssigen Nass herabstürzen ließ, vor allem die eisigen Berge im Norden der Insel den See stetig mit Wasser versorgten. Anders wären die Ausmaße des Gewässers wohl kaum möglich gewesen. Einige hundert Meter zur seiner Rechten konnte er erkennen, wie mehrere kleine Bäche einen natürlichen Ablauf für die aufgestauten Wassermaßen darstellte. Die Berge bedenkend, die sich doch schon recht schnell hinter dem Wald auftaten, tippte Mura, dass sich die Bäche und kleineren Flüsse wohl zum Teil unterirdisch einen Weg gesucht und damit die Gebirge ausgehöhlt hatten. Wenn er die Muße hätte, wäre der Kiyama sogleich dem Flussverlauf gefolgt und hätte seine eigene kleine Erkundungstour unternommen. Seit seiner Kindheit hatte er schon immer eine Schwäche für die Natur gehabt, hatte sich seine schnuckligen, kleinen Verstecke gesucht und Stunden vor sich hin dösend verbracht. Ach ja, Muße und damit die Möglichkeit zur Entspannung war für Muras Geschmack viel zu selten durch die zeitraubende Tätigkeit als Shinobi gegeben. Das letzte Mal, dass er sich richtig hatte entspannen können, lag nun bestimmt schon einige Monate zurück.
Doch genug zu geographischen Begebenheiten und Sehnsüchten, Mura hatte gerade wirklich Besseres zu tun. Zu seiner linken Seite einen alten Holzsteg wahrnehmend entschied er sich einen kleinen Bogen laufend den See zu betreten. Hatte er neuerdings Angst vor ein wenig verrottetem Holz? Nein, natürlich nicht. Vielmehr war der junge Kiyama nur allzu vorsichtig. Da er die Hügel hinter sich hatte, der Wald auch erst in einiger Entfernung anfing und der See verhältnismäßig wenige Angriffsmöglichkeiten bot, waren die Möglichkeiten, ihn anzugreifen und in einen Hinterhalt zu locken, überschaubar, nichtsdestotrotz gegeben. Ein an einem alten Holzsteg befestigtes Explosionssiegel stellte da nur eine Variante dar. Am nervösesten machte ihn aber der See selbst, dessen Ufer er nun erreicht und betreten hatte. Mit seiner Zunge strich er sich nervös über die Lippen, während sein Körper bis zum Zerreißen gespannt war. Schließlich stellte doch das Gewässer einen schier unerschöpflichen Vorrat für jeden Suiton-Nutzer dar. Gleichzeitig hatte er selbst mit seiner eigenen Chakranatur und ihren Nachteilen zu kämpfen. Zwar erlangten einige seiner Attacken ihr volles Potential erst, wenn ihm leitendes Material zur Verfügungen stand, doch sah die ganze Sache schon um Einiges riskanter aus, wenn er sich selbst auf diesem befand. Sich dann durch die eigene Attacke kampfunfähig zu machen, stand auf der internen To-Do-Liste des Kiyamas bestimmt nicht oben. Oder anders gesagt: Solange er sich auf dem See befand, konnte er nicht auf seinen gesamten Fundus an Jutsus zurückgreifen.
Dies bedenkend entschied sich der Kiyama, den See in höherem Tempo zu überqueren. Erst in der Nähe der Insel wollte er seinen Schritt wieder verlangsamen. Zum einen bot die Insel mit seinen zahlreichen Ruinen und Felsen eine geradezu ideale Stelle für einen Hinterhalt. Dort blindlings reinzurennen, widersprach daher in jeglicher Weise Muras Ausbildung. Zum anderen aber wollte er vor Ort, wenn er die natürlichen Begebenheiten besser abschätzen konnte, in Ruhe überlegen, was zu tun sei. Die hoch aufragende Kathedrale bot zumindest eine ideale Möglichkeit, die gesamte Gegend um den Turm herum zu überblicken. Neuankömmlinge würde er also schnell ausmachen können. Die Kathedrale selbst und die zerklüfteten Felsen eigneten sich wiederum ideal, um dort mit Draht kleine Fallen zu legen. Am ehesten sprach aber für dieses Vorgehen die Vermutung Muras, dass sich seine Kontrahenten früher oder später dem Gebiet im Zentrum der Insel und damit der Kathedrale nähern würden. Wer da Vorbereitungen getroffen hatte, befand sich im Vorteil. Dass manchmal Details einen Kampf entscheiden konnten, hatte er schon zur Genüge erlebt. Das größte Problem an diesem Plan war aber, dass er nicht wusste, ob ihm nicht schon jemand anderes zuvor gekommen war. So hoffte der junge Kiyama, vielleicht irgendwelche Anzeichen eines anderen Shinobis zu entdecken, bevor er die Insel betrat und von Gegner überrascht wurde.
Er ging ein hohes Risiko ein. Das war ihm bewusst.
 

Tatsumaki Hei

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Das Problem momentan war wirklich die Zeit: Hei und Mari konnten sich nicht in Ruhe überlegen, was jetzt das Beste war oder wie man am idealsten vorgehen konnte. Es musste eine fixe Entscheidung her und wieder mal sollte das Byakugan es richten. Mari hatte Recht, ohne eine Information über den Verbleib seiner Plakette und möglicherweise auch der Zahl darauf war es sinnlos, sich Mura zu stellen. Der Blonde hatte sicherlich einiges auf dem Kasten und er war schon damals - wenigstens das erinnerte Hei - um einiges erfahrener gewesen als der Tatsumaki. Es war also wahrscheinlich, dass Mura um einiges mehr draufhatte, als die beiden Versteckten. "Hm", murmelte er leise und sah zu Mari, die sich jetzt die Information holte - wohl aber zum Schluss kam, dass sie von hier nicht erfahren konnte, wo der junge Mann seine Plakette versteckt hatte. Nein, moment - sie konnte nur die Nummer nicht sehen. Das schien aber möglich zu sein, wenn sie in einem gewissen Winkel zu ihm stand - gut, dann mussten sie sich halt bewegen. Der Wüstensohn nickte, folgte der Hyuuga durch das Unterholz. Immer auf der Hut, keine Geräusche verursachen, nichts falsch machen - denn jetzt konnten sie sich eigentlich nicht leisten, noch groß Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Als sie sich schließlich in Position begeben hatten, setzte Mari ihr Bluterbe noch einmal ein. Es war praktisch, keine Frage, aber auch sie konnte es nicht ewig und drei Tage aufrecht erhalten. Hei hatte das schon einmal erlebt und nahm sich vor, die junge Frau ein wenig zu entlasten. Schade, dass er kein Medic war und Chakra übertragen konnte - das wäre bei ihm ja wirklich kein Problem gewesen. Tja, aber sie lieferte und das war alles, was zählte. Mari fand innerhalb von Sekunden heraus, welche Nummer die Plakette des Blonden hatte - und teilte diese Information auch gleich mit Hei. Hm, okay? Das war interessant. Die beiden besprachen kurz die Einzelheiten, dann nickte der Suna-nin. "Okay, also... wir sind uns einig, dass wir ihn nicht unbedingt Kumiko überlassen sollten. Wenn er da reinrennt, dann wird es entweder zu einem Kampf kommen - egal wer gewinnt, hat dann drei Plaketten. Und wenn die sich verbünden, macht es das ganze noch komplizierter." Er seufzte leise, massierte sich die Schläfe - mal wieder. Gut, jetzt musste ein Plan her, wie man Mura davon abhielt, in die Fänge des blonden Wirbelwinds zu laufen und gleichzeitig nicht gleich in irgendeine andere Richtung floh.

"Ich werde ein wenig in die andere Richtung gehen, der, aus der wir kommen. Und auf mich aufmerksam machen. Du musst dann sehen, dass du einen perfekten Zeitpunkt abpasst... jedenfalls werde ich ihm auch meinerseits ein paar Informationen geben. Vielleicht ist es ja auch sinniger, erst einmal aus der Schussbahn zu gehen... das wird dann seine Reaktion zeigen. Jedenfalls behalten wir den eben besprochenen Fluchtplan im Hinterkopf." Der Tatsumaki schnalzte leise mit der Zunge. "Das gilt auch für das Szenario, dass weitere Genin auftauchen. Wir können uns nicht leisten, hier in eine Massenschlacht verwickelt zu werden", meinte er und wartete auf das Okay. Mari gab es und da kam es dann wieder - die leisen Zweifel. Aber auch das Pochen seines Herzens hielt ihn jetzt nicht mehr davon ab. Er huschte durch das Unterholz ein paar Meter zurück, um sich dann über den Kamm des Hügels zu bewegen und von der Böschung auf den See zu hüpfen. Er steckte einen Finger in den Mund und ließ einen lauten Pfiff hören. "Mura-san!", rief er, ging ein paar Schritte auf ihn zu, winkte in seine Richtung. Klar, Mura würde nicht einfach kommen - aber er sollte erst einmal von der Kathedrale weg. "Du solltest dich nicht unbedingt in die Kathedrale begeben", fuhr er gerade so laut genug fort, dass Mura es hören konnte. Gott, er hoffte, er würde nicht gleich angegriffen. Wenn der Blonde sich entschied, ihn jetzt fertig zu machen, würde er nichts tun können. Er war hier so hilflos, dass es schon traurig war. Aber er vertraute auf Mari. Er hob also noch zusätzlich zu Arme um zu zeigen, dass er keine Waffen oder ähnliches trug. "Michiyo Kumiko ist da drin und hat das Gebäude mit Fallen gespickt... eine Kunoichi aus Sora ist ihr schon in die Fänge geraten." Das war zwar nur halbwahr, aber trotzdem eine wertvolle Information. "Das ist momentan die Höhle des Löwen." Na, wie würde der Kiyama reagieren? Hei wusste nicht, ob sich der Blonde überhaupt noch an ihn erinnerte. Aber das Suna-Zeichen, welches Hei um die Hüfte trug, würde vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen. Wenn nicht, würde er ihm auch noch seinen Namen noch einmal sagen. Hei unterdrückte den Impuls, in Maris Richtung zu sehen. Was würde sie nun machen?
 
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Hyuuga Mari

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Mari hob die Mundwinkel leicht an, als sie mit ihren Spähkünsten zu dem gewünschten Ergebnis kam. Das brachte die beiden Ninja zumindest ein kleines Stück weiter, wenn es auch noch lange nicht entschied, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Die Hyuuga wandte sich also an den Tatsumaki und besprach mit diesem die Einzelheiten, die es gegenseitig zu wissen gab. So weit, so gut. Leider gab es nicht genug Zeit, um ausführliche Gespräche zu führen - ansonsten würde die Entfernung, die sich zu dem Kiyama aufgebaut hatte und die Tatsache, dass ein gesamter See zwischen ihnen lag, den Genin jegliche Entscheidung ohnehin vorerst abnehmen. Ungern wollten die Jugendlichen den Blonden direkt auf Kumiko treffen lassen, die im Inneren der Kathedrale bereits dabei war, sich die Plakette der blauhaarigen Kunoichi aus Sora an den Nagel zu reißen. Die 16-Jährige biss sich leicht auf die Unterlippe, dann aber ertönte die Stimme des Suna-Nin, der sich erneut als Köder anbot. Hm. Eigentlich gefiel Mari der Gedanke nicht, ihren Kollegen als Köder ausgerechnet auf einen See zu schicken, auf dem er sich nur schwerlich selbst verteidigen konnte. Aber fiel ihr in dieser kurzen Zeit eine bessere Taktik ein? Nicht wirklich. Es erschien an sich sinnig, auch wenn es einige Risiken barg. Mari unterdrückte den Drang, einen Seufzer zum Besten zu geben und stimmte schlussendlich zu - hoffentlich würde das klappen. Wenn nicht, wäre die Ka-… nein, wir wollen ja keine vulgäre Sprache benutzen. Jedenfalls wäre es sehr schlecht, wenn der Plan schief ginge. Der Tatsumaki machte sich nun seinerseits auf den Rückweg, zumindest einen Teil der Strecke. Es wäre auch zu auffällig gewesen, direkt aus der Richtung aufzutauchen, aus der Mura gekommen war. Aber.. es war auch ein Vorteil. Denn wie sollte der Kiyama damit rechnen, ausgerechnet von dort beobachtet und im Falle der Fälle attackiert zu werden, in der er sich selbst noch vor kurzem befunden hatte? Auf diesem See dachte man eher daran, dass die Gegner von woanders kommen konnten, als von dort, wo man schon gewesen war. Oder nicht? Die Braunhaarige hielt sich gedeckt und beobachtete die Szenerie, die sich bereits kurze Zeit später bot. Ein Pfiff hallte über den See, nicht ganz so laut, dass jeder ihn hören konnte, wohl aber sollte er an die Ohren des blonden Riesen gedrungen sein. Jetzt ging es also los - kein Rückzieher mehr möglich. Mari ihrerseits atmete durch, spannte ihren Körper an und sammelte das nötige Chakra. Es war zumindest in dem Sinne von Vorteil, dass die Hyuuga den fremden Shinobi nicht kannte, dass er normalerweise nicht damit rechnen konnte, es bei Mari mit einer Angehörigen ihres Clans zu tun zu haben. Ihre Augen erstrahlten schließlich zurzeit in einer wunderschön grünlichen Farbe und die braunen Haare, die ihr von Natur aus gegeben waren, verrieten ihre Herkunft nicht. Selbst wenn es also zum Zusammentreffen kam und Mura sie rechtzeitig sah, glaubte die 16-Jährige nicht, dass ihre Tarnung vor dem ersten Angriff aufflog. Und mehr brauchte sie im Optimalfall nicht - einen Treffer. Die Spezialität der Hyuuga.

Hei erzählte nun seinerseits davon, dass Kumiko sich in der Kathedrale aufhielt und dort bereits mit einer Kunoichi aus Sora kämpfte. Mura solle dort besser nicht hingehen - es hörte sich wirklich nach einem guten Ratschlag an, weniger nach einer boshaften Absicht. Natürlich wurde das nur unterstützt, indem Hei seine Arme in die Höhe hob und veranschaulichte, dass er keine Waffen besaß, die er auf seinen Konkurrenten feuern wollte. Auch die Hyuuga spürte, wie ihr Herz heftiger pochte - einfach, weil es schwer vorherzusehen war, wie dieser Typ darauf reagieren würde. Ging er zum sofortigen Angriff über? Dann würde Mari das auch machen. Und zwar ohne Zurückhaltung. Oder ließ er sich auf ein Gespräch ein? In diesem Falle konnte die Braunhaarige warten, sich selbst positionieren und abwarten, bis Mura perfekt stand, um aus dem Hinterhalt niedergestreckt zu werden - soweit das bei einem offenen See eben möglich war. Die 16-Jährige wartete, machte sich allerdings bereit. Es gab viele Möglichkeiten und im Ernstfall nur den Bruchteil einer Sekunde, um die nötigen Entscheidungen zu treffen. Nun kam es darauf an.
 
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